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A Buschla uf da Bündt luagat am Bur bem Puschla macha zua.
from uffe. umme. ahe.
Wir sind schon stolz auf unseren Dialekt. Ohne s’Gsi, fehlt uns was. Im Dialekt kann man einige Dinge eben besser ausdrücken. Anni Mathes, Mundart Autorin, hat sich die Zeit genommen, sich mit mir zu unterhalten. Natürle hommr gredat wia da Schnabl gwachsa isch…
Im Magazin dreaht sich als um Fealdkirch und um spezielle Orte. Eppas verbindat alle, weil mr fasch immr Dialekt redan und mir seal des oh ganz wichtig isch. Drum hot des natürlich, als verbindendes Element, do sin berechtigta Platz. Damit ma vrstoht, warum üs des so wichtig isch, muas ma sich aklele allgemein damit beschäftiga.
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Drum hon i mi mol mit da Anni Mathes unterhalta. Sie isch a Mundart Autorin und beschäftigt sich intensiv mit am Vorarlberger Dialekt. So isch se in Dütschland, Frankreich, da Schwiiz und natürlich in Österrich mit ihram Fachwissa unterweags. Ihre Gedicht sind im Bludescher Dialekt gschriba.

Innenhof der Schattenburg, Feldkirch
Sarah Wehinger
Anni, wia wichtig ischas, Dialekt z’reda?
Für d’Charakterbildung isch so was wia da Dialekt eppas vom wichtigschta. Grad in da globalisierta Wealt ischas entscheidand, dass as des individuelle oh no gea dearf. Des isch des was üs oh unterscheidat, aber oh a Völkle usmacht. D’Sproch isch eppas vom wichtigschta vo da Kommunikation und i denk mr immer a Sproch würsch du nia archivira könna, in 100 Johr tät koaner meh verstoh wia mir hüt redan, weil hüt scho so viele Anglizismen dinna sind und einfach weil d’Welt zemma gruckt isch. Es isch nümma so seppariert, als isch witläufig worra und Grenza sind weggfalla, zum Glück oh. Und trotzdem find i des, was des Individulle usmacht, wenn des verlora goht, goht ganz viel verlora. Woasch mir kunts vor, wenn is verglich mit nam Garta wenn du nur a Monokultur hosch. Es haast immer ah Mischkultur beeinflusst sich immer gegasitig und eanaweag ischs mit da Sproch oh.
Was hond Mundart Text für a Bedeutung?
Viele Begegnunga wörran oh viel tüfer, nur durch d’Mundart. I kenn viele Hochsproch Autora wo lächeln über d’Mundart. Wenn ma sich ned uskennt, verbindat mas villicht nur mit so Feschttext, an kurza Lacher und den ischas widr vergessa. Dabei gits oh do ganz anspruchsvolle Text. Gad be minra Lesunga wenn sich d’Lüt uf mine Texte ilon, glich ob lustig odr ernscht. Inra Zit, wo als so schneall leabig isch, will sich jedr seal da nögste si und moant er kunt z’kurz. Do isch da Dialekt widr des verbindende. Und oh wenn ma untranandr redat und ned jeds Wort verstoht, im Kontext kuts denn immer ah – wenns vo Herza kut. Denn es schadat nia, wenn ma sich für des andere öffnat, des wirkt oh charakterbildend. Vor allem wenn i a Mundart hör, wo mar ned geläufig isch, isch des würklich wia a Fremdsproch – am Afang. Und d’Menscha wealland zruck zu da Wurzla, dia sind oafach was wichtigs.
Was wär wenns koan Dialekt meh gea tät?
Dia wo koan Dialekt hon, deana goht ganz viel verlora. Klar, wenn jemand mit Hochsproch ufwachst, denn isch des sine Muatrsproch, aber be üs gits scho a paar Lüt, dia moanan Dialekt isch was mindrs. Den kut so was ussa wia: „Weißt, denn bin i gangen“. Do muas i denn all da Kopf schüttla. Natürle kann jeder reda wia er will, aber wenn mas ned tuat wia ma wöt, weil ma sich schemmt, denn fänd is fürchtig. Für mi isch da Dialekt d’Sproch vom Herz. Ma ka ganz viel ganz andrsch sega. Manchmol ischs villicht sperriger, abr du kasch Menscha ganz andrsch erreicha. Und i segs so, wia sichs für mi richtig ahört und fühlt. Denn hon i mr mol denkt, was isch den scho normal. Normal isch die Masse. Was isch wenn di Wahnsinniga überwiagan? Denn sind di Normala d’Verrukta.

Diese Hausnummer hat die Zeit überdauert
Sarah Wehinger
Was sesch zur Veränderig vom Dialekt? Woasch du kasch jo Mundart ned archiviera. Und den gits Lüt dia seagan denn: „Des isch abr koa Mundartwort!“ Denn seag i all, wenn mir würklich an reina, pura Dialekt ohne irgatwelle Iflüss reda möchten, müasstan mir üs uf a Alp uffe hocka, jo koan Bsuach usnam andra Gebiet kriaga und nur üsre Sproch reda. Abr durch d’Globalisierig kond hald andre Wörter inna. D’Sproch isch anam Wandel unterworfa.
Und manche Wörter hond oafach oh mehrare Bedeutunga…
Des stimmt. Des Wort „kriaga“ isch echt intressant, ned nur wells in da hütiga Zit a hohe Priorität hot. In erschter Linie wegs da Bedeutung „etwas bekommen“ – i kriag eppas. Des isch in da Hochsproch ned, do gits zwo Wörter „bekommen“ und „kriegen“, im Sinn vo Krieg führa. Im Dialekt kasch sövl andrsch usdrucka und viels kasch oh ned so oafach übersetza, ohne dass da Sinn a kle abgwandlat würd.
Des isch jetzt nur an klenna Iblick, in des enorme Wissen vo da Anni. Es hat Fröd gmacht sich mit am Thema Dialekt zu beschäftig, weils mr wichtig isch.