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Alpiner Weltcup
WELTCUP AM MATTERHORN?
Es ist der Traum jedes Schweizer Touristikers: International übertragene Weltcup-Skirennen am Fusse des Matterhorns, des berühmtesten Berges der Alpen.
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Rio | SAS News Redaktion
Eine Abfahrt am Matterhorn! Grenzüberschreitend von der Schweiz über den Gletscher nach Italien. Mit dem Start auf 3899 Meter über Meer die höchstgelegene Abfahrt der Welt. Zum Vergleich: Der Start der Lauberhornabfahrt liegt auf 2315 Meter, derjenige der Streif in Kitzbühel gar nur auf 1665 Meter. Schneesicherheit ist also gegeben. Von Zermatter Seite wird betont, dass man keinesfalls den Wengenern etwas wegnehmen will - die Zukunft der weltberühmten Lauberhornabfahrt steht wegen finanzieller Zwistigkeiten in den Sternen.
Die Idee einer Zermatter Abfahrt wurde bereits im letzten Frühling publik. Am Ursprung der Idee steht Franz Julen, Chef der Zermatter Bergbahnen. In den vergangenen Monaten nahm seine Vision konkrete Formen an. Swiss-Ski, der italienische Verband FISI sowie die Bergbahnen und Gemeinden Zermatt und Cervinia haben sich zusammengetan. Gebaut wird der Kurs von Olympiasieger Didier Défago.
Urs Lehmann optimistisch
Der Zermatter Plan sieht vor, dass 2022 am Fusse des Matterhorns ein FIS- oder Europacuprennen stattfindet. 2023 soll Zermatt dann fix im Weltcupkalender stehen.
Grenzüberschreitend
Die Abfahrtsstrecke führt vom Gobba di Rollin (3'899 m ü. M.) südlich des Klein Matterhorn in der Schweiz über die Grenze nach Italien nach Laghi Cime Bianche (2'814 m ü. M.) in der Nähe von Cervinia. Der Zugang wird gesichert durch die 3S Bahn von Testa Grigia auf das Klein Matterhorn, die sich momentan noch im Bau befindet. Die 150 Millionen Franken teure Bahnverbindung zwischen der Schweiz und Italien, „Alpine Crossing“, wird im Herbst 2021 in Betrieb genommen. Mit dieser wird das Renngelände erschlossen.
„Das Projekt ist top-innovativ!“
Urs Lehmann, Swiss-Ski-Präsident
„Das Projekt ist top-innovativ, tut niemandem weh und es stehen zuverlässige Partner dahinter. Ich bin extrem zuversichtlich“, sagte Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann im Interview mit einer bekannten Schweizer Zeitung. Der Optimismus des höchsten Schweizer Schneesportlers ist nicht unbegründet: Während im Dezember und Januar alles sehr eng ist im Ski-Kalender, klafft Ende Oktober ein Loch. „Zermatt schliesst eine Lücke, die sonst niemand füllen kann. Zwischen dem Saisonstart in Sölden und den Rennen in Lech ist nichts“, erklärt Urs Lehmann.
4 Kilometer in 2:30 Minuten
Geplant sind in Zermatt ein Super-GWochenende und darauffolgend ein Abfahrts-Weekend. Die Frauen fahren auf der gleichen aber leicht verkürzten Strecke. Die Abfahrt über den Gletscher ist zwar nicht so spektakulär wie der Hahnenkamm in Kitzbühel, dafür über 4 Kilometer lang - die Fahrzeit beträgt in etwa 2:30 Minuten - genau gleich wie für die Lauberhornabfahrt. Da der Kurs grösstenteils über bestehende Gletscherpisten führt, braucht es keine grösseren baulichen Massnahmen und es müssten keine Bäume gefällt werden. Wer könnte da noch etwas dagegen haben?
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© Kurt Müller