INTERVIEW > KITTY KAHLOHR
KITTY K. HAT BEREITS FRÜH GEMERKT, DASS SIE ANDERS IST ALS IHRE MITSCHÜLER. ALS DIE DAS DANN AUCH MERKTEN, KONNTE SIE SICH VOR MOBBING-ATTACKEN KAUM RETTEN UND BRACH DIE SCHULE AB. NACHDEM SIE NUN IHREN ABSCHLUSS NACHGEHOLT HAT, IST SIE WIEDER RICHTIG STOLZ AUF SICH UND DRÜCKT IHRE GEFÜHLE IN FOTOS UND KURZGESCHICHTEN AUS. OB DIESE EIN GUTES ENDE NEHMEN? WOHL KAUM.
KITTY KAHLOHR Künstlerin
Wer steckt hinter dem Namen `Kitty Kahlohr´? Ich bin Angelina, 18 Jahre alt, nenne mich aber Kitty, weil Kitty ist halt so ein Spitzname. Den habe ich mit 13 bekommen. Gründe dafür gab es nicht so viele, Katzenliebhaberin halt.
viele Schicksalsschläge kamen, ergibt sich das halt, dass mein Inneres so Schwarz und Pessimistisch ist. Irgendwie muss ich das ja nach außen tragen. Ich war schon immer ein Mensch der seine Gefühle gezeigt hat und warum dann nicht durch Kleidung.
Seit wann trägst Du ´schwarz´ und wie hat sich das entwickelt? Mit 14 hat sich das dann heraus kristallisiert, dass ich Schwarzträgerin bin, weil ich da Marilon Manson Fan geworden bin, der ja auch so ein bisschen den Stil verkörpert. Ich hab mich schon immer dunkel angezogen, weil schwarz eine sehr einfache und natürliche Farbe ist, das fand ich schon immer toll. Also andere Farben gibts gar nicht bei mir im Kleiderschrank. Höchstens mal weiß oder ganz, ganz, ganz selten wirklich grau oder so. Meistens immer nur kalte und dunkle Farben, da fällt man nicht so mit auf.
Was sind die stärksten Vorurteile, mit denen Du zu kämpfen hast? Der ausschlaggebende Grund ist wohl, dass viele denken, ich trage schwarz, umgedrehte Kreuze und Nietenhalsbänder, deswegen bin ich auch gleich böse, gehe Nachts auf Friedhöfe und grabe da, keine Ahnung den Friedhof um oder so. Dem ist natürlich nicht so. Ich bin ein ganz normaler Mensch. Ich steh morgens früh auf und geh Abends spät ins Bett oder so. Ich Esse, ich trinke und hab ganz normale Hobbys wie andere auch. Ich scheue nicht das Licht, auch wenn ich den Sommer nicht sonderlich mag. Das liegt aber nur daran, dass ich die Wärme nicht so mag. Die dunkleren Jahreszeiten gefallen mir auch besser, weil das auch ein Ding der äußeren Erscheinung ist. Das passt einfach besser zu mir.
Was war für Dich das Beeindruckendste daran? Das war die Vielfältigkeit, weil es im Gothic-Stil ja nicht nur den ganz normalen Goth gibt, sondern auch den Stil des Romantik-Gothic, das sind halt die die Rüschen tragen und Langärmeliges, meistens bis oben zugeschnürt mit den ganzen Korsetts. Dann gibts den Cyber-Gothic. Das ist ja auch mit schwarz verbunden aber trotzdem bunt, schrill und futuristisch. Den Vampir Look gibt es auch noch, der ist ein bisschen so (...) aus den alten Zeiten her und natürlich den Gothic-Metal, der auch noch heraussticht, aufgrund von Extreme und so was halt. Welchen Stil bevorzugst Du? Mein Favorit ist so ein Mischmasch aus Extrem- und Altgothic, also Romantik-Gothic, weil sich das am besten kombinieren lässt. Halt von den Korsetts her und mit den Netzoberteilen. Fällt es Dir schwer, Dich der Gesellschaft anzupassen? Also schwierig ist es nicht unbedingt. Man stößt halt viel auf Unverständnis, weil viele nicht verstehen, warum trägt man ein Korsett, wenn wir doch nicht mehr im 18. Jahrhundert sind. Durchgehend gibt es eher positive Resonanzen, aber wirklich auch beleidigende, die dann wirklich sagen: „Oh Nein! Warum trägt sie denn sowas?“. Und das man gar nicht auffallen will, dass sehen die meisten gar nicht. Es geht ja eigentlich nur darum, sein Inneres nach Außen zu tragen. Aber siehst Du denn auch immer alles so schwarz? Also dadurch das aus meiner Vergangenheit ziemlich EPICULTURA #2013
Wann ist für Dich die beste Zeit des Tages? Das ist für mich die Nacht. Ich arbeite nachts unheimlich gerne, gerade an Geschichten, Bildbearbeitung oder halt auch an Videos, die ich selber gestalte. Die Nacht strahlt eine unheimliche Ruhe aus, besonders wenn Vollmond ist. Wenn andere schlafen, kann ich mich sehr gut konzentrieren, weil mich keine Außeneinflüsse ablenken. Keine Autos oder Kindergeschrei, sondern alles liegt ruhig. Am liebsten arbeite ich dann am offenen Fenster, weil ich die Ruhe, die die Nacht umgibt, sehr inspirierend finde. Du hast doch sicher Vorbilder. Mit wem würdest Du Dich am ehesten vergleichen? Ich vergleiche mich am ehesten mit Marilon Manson. Das liegt daran, dass ich schon lange Fan von ihm bin, auch schon bevor das mit dem Gothic-Stil angefangen hat. Ich finde, wir sind uns in Form unserer Weltanschauung und künstlerischen Freiheit schon sehr ähnlich. Marilon Manson ist ein Typ, der auch sein Inneres nach Außen trägt, aber im Hintergrund, wenn er nicht in der Öffentlichkeit steht, eigentlich ein ganz normaler Mensch ist. Der sicher auch Fehler hat aber bestimmt auch sehr gute Seiten. Wenn Du die Chance hättest einen Blick in die Zukunft zu werfen, würde es Dich interessieren, wo Du in 10 Jahren stehst? Wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich das schon