MINDERHEITEN WERDEN ZU MEHRHEITEN, DAS IST EINFACH SO
die Stadtteile gehen auf die Barrikaden. Wenn die hören, dass ein Asylbewerberheim, auch nur in der Nähe einer Schule hinkommen soll, dann hört sich das immer an, als ob eine Forensische Anstalt in der Nähe eines Kindergarten errichten werden soll. Das ist dann einfach dieses nicht angenommen werden und sich durchkämpfen müssen. Da hinten stört es niemanden. Da sagt niemand was. Da gibt es keine Lobby, die dagegen an stinkt. Deswegen sind es auch immer die benachteiligten Stadtteile, weil wenig Leute Anwälte haben. Das ist auch ganz klar in Schwachhausen, einem gehobenen Mittelklasse Stadtteil in Bremen der Fall. Da ist der halbe Stadtteil erst mal zum Anwalt gerannt, als sie den Zeitungsartikel über die Eröffnung gelesen haben. So was können sich Gröpelinger nicht leisten. Von daher wird ein solches Heim eher dahin gebaut aber einfach nur, weil die Menschen dort sich nicht durchsetzen können. Die Stadtteile die zu reich sind, da kriegt man das schlecht rein. Hast du dafür ein Beispiel? Als für drei Monate dann eines in Schwachhausen errichtet wurde, hat Schwachhausen gesagt „Das halten wir doch durch, wir engagieren uns richtig.“ 60 Leute haben sich ehrenamtlich gemeldet, Kühlschränke und Spielzeug gespendet. Dann stand in der Zeitung: Schwachhausen gerät in Bewegung. Das war aber halt nur, weil sie gedacht haben Ach für drei Monate wirft das ja nochmal ein gutes Licht auf unseren Stadtteil, aber als die drei Monate vorbei waren und der Standort verlängert wurde, zack, sind erst mal alle Ehrenamtlichen wieder ausgetreten. Dann war aber auch Schluss mit Lustig. Jetzt akzeptieren sie es gerade noch so aber auch nur, weil sie immer hingehalten werden und wir natürlich auf Zeit spielen. „Ja wann wird das denn jetzt hier wieder dicht gemacht?“ Also Schwachhausen wird langsam unruhig und mit derer Engagement ist langsam auch vorbei. An so was liegt es jedenfalls, dass Asylbewerberheime an Randgebiete verlegt werden. Was wäre Deiner Meinung nach sinnvoll? Es würde viel mehr bringen, wenn die Leute sich einbringen dürften. Wenn sie arbeiten, gleich was machen und selbstständig sein dürften. Sie müssen eine Zeit lang in den Heimen wohnen. Früher mussten man vier Jahre in so einem Heim wohnen bis man ausziehen durfte. In Minizimmern. Vier Jahre. Da wirst du ja verrückt. Nicht zur Schule gehen. Keiner Arbeit nachgehen. Nix. Ich finde die Option sollte gegen sein, dass wenn du hier ankommst und eine Unterkunft hast, dich jemand betreut, du eingebunden werden kannst aber dann freiwillig, wenn du den Zeitpunkt siehst und gehen kannst. Du sitzt da: „Ja, was mache ich denn jetzt?“. Dann fängst du an zu dealen und irgendwelche Sachen zu machen, um A an Geld zu kommen, weil du von den Asylbewerberleistungen dein Leben nicht bestreiten kannst. Das geht einfach nicht. Das sind einfach so Sachen, die eher gemacht werden müssen. Für alle Kinder Schulplätze, das klappt noch so grade aber Kitaplätze wären noch viel wichtiger. So, die Kitas wollen die Kinder nicht aber es müsste, sagen wir mal 3-4 feste Kitaplätze innerhalb von 20 geben. Es müsste fast schon eine Asylquote geben, die sie dann einfach integrieren müssten. E
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