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Fassade – Systeme & Produkte

Die Terrakottafarbe der Keramikfassade nimmt Bezug vor allem zu den Dächern der umliegenden Bebauung.

Eine Fassade mit genau choreografiertem Muster

Die keramikbekleideten Fassaden sind entsprechend der Gebäudenutzung unterschiedlich skaliert.

MOEDING

Für den Neubau eines SOS-Kinderdorfs in Hamburg-Dulsberg kam ein architektonischer Entwurf zum Tragen, der den Bezug zur direkten Umgebung herstellt. Ein wichtiges Element in diesem Zusammenhang bilden die Keramikplatten »Alphaton« von Moeding, die zur Fassadengestaltung verwendet wurden.

Die SOS-Kinderdorfeinrichtungen leisten deutschland- und weltweit einen wichtigen Beitrag zur stationären Kinder- und Jugendhilfe, engagieren sich zudem für eine schnelle und direkte Unterstützung von Familien oder benachteiligten Menschen und bilden zunehmend auch in Großstädten offene Anlaufstellen im Quartier. Für eine neue Einrichtung in Hamburg erwarb der Verein ein Grundstück im Stadtteil Dulsberg. Auf einem vormaligen Kirchengelände in unmittelbarer Nachbarschaft einer Kirche entstand so der neue »Hafen für Kinder« nach Plänen des Hamburger Büros Carsten Roth Architekt. Den Stadtteil Dulsberg prägen Rotklinkerhäuser mit hohem architektonischem Wert. Die stadtteilprägende und denkmalgeschützte Frohbotschaftskirche wurde 1937 errichtet, im 2. Weltkrieg zerstört und in den 1950er-Jahren wieder aufgebaut. Ein nördlich gelegenes Pfarramtsgebäude auf neu veräußertem Grund wurde abgerissen, an dessen Stelle sowie entlang der Weißenburger Straße steht nun der Neubau mit sozialer Nutzung.

Das zunächst mit einer Vorstudie beauftragte Büro rund um Architekt Carsten Roth überzeugte die Bauherren und lokalen Behörden mit einem Entwurf, der dem Umfeld und dem prägenden Kirchturm maximalen Respekt erweist. So staffelt sich die Gebäudehöhe von vier Obergeschossen im südlichen, teilöffentlichen Abschnitt mit Front an der Straßburger Straße bis hin zu drei Ebenen im nördlichen Trakt mit Wohnnutzung. Dazwischen befindet sich der Clou im Entwurf, so gibt ein eingeschossiger Einschnitt den Blick auf den Kirchturm von der Weißenburger Straße aus frei und rahmt diesen eindrucksvoll.

Keramikelemente im Einklang mit der Nutzung

Die unterschiedliche Gebäudenutzung – von Wohnräumen über ein öffentliches Café und einen Kinderkleiderladen bis hin zu Verwaltung und Beratungsräumen – spiegelt sich auch an den Fassaden wider. So sind im vorderen Teil mit Besucher- und Verwaltungstrakt die Schauseiten offener gestaltet, während im Wohngebäude opake Wandflächen dominieren. Die vordere, locker rhythmisierte Gebäudehülle ist durch eine vertikale Keramikbekleidung unterteilt, die sich von der Glasfassade abhebt. Die terrakottafarbigen Bänder sind sporadisch von weißen Keramikelementen durchsetzt – auch dieser Kontrast ist ein Zitat aus der umliegenden, historischen Bebauung. Ebenso orientiert sich der Abstand der Bänder am Maß der schmalen Kirchenfenster. Dagegen kennzeichnet den privat genutzten Wohntrakt eine bis auf die Fenster vollflächig geschlossene Fassadenbekleidung. Sie setzt sich ebenfalls aus Moeding-Keramikelementen zusammen, deren reliefartige Oberflächenstruktur sich aus einem speziellen Verlegemuster ergibt. So wurden neben standardmäßigen auch maßgeschneiderte Moeding-Profile in unterschiedlicher Richtung auf die Unterkonstruktion angebracht, etwa abwechselnd mit links- oder rechtsseitigem Kantenprofil, gespiegelt oder in unterschiedlichen Abständen. So entstand ein hochgradig individuelles, von den Architekten im Vorfeld genau choreografiertes Muster, das die einzigartige Struktur ergibt.

Für die letztendliche Gestaltung ließ sich Architekt Carsten Roth von der Erfahrung des Ziegel- und Keramikfassadenherstellers Moeding inspirieren. Dazu erklärt er: »Der Besuch im Werk von Moeding ist für mich ein bleibendes Erlebnis. Es war nicht nur beeindruckend zu sehen, wie die stranggepressten Keramikplatten entstehen. Der Hersteller gibt sich auch sehr viel Mühe, auf die Wünsche der Architekten einzugehen. Anregungen der erfahrenen Mitarbeiter haben wir gerne aufgenommen, dadurch konnten wir in unserem besonderen Projekt Standardwerkstücke mit individuell gefertigten Elementen kombinieren.« J

Das individualisierbare Komplettsystem von SFS ermöglicht die schnelle und sichere Erstellung von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden nach höchsten technischen Standards.

Individualisierbares Komplettpaket für die VHF

SFS

Mit dem Unterkonstruktionssystem »Nvelope« bietet SFS ein Komplettpaket für die Befestigung vorgehängter hinterlüfteter Fassaden (VHF) an. Damit will sich das Schweizer Unternehmen mit Niederlassung in Oberursel (Hessen) zum One-Stop-Shop-Anbieter für Projektverantwortliche positionieren.

Regen- und Feuchteschutz, Wärmeisolierung, Schallreduktion und Brandschutz: Vorgehängte hinterlüftete Fassadensysteme bieten zahlreiche – vor allem bauphysikalische – Vorteile. Die mehrschichtigen Konstruktionen sind jedoch permanent verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund gilt es, bereits bei der Planung die jeweiligen Anforderungen zu berücksichtigen, die später an das Fassadensystem gestellt werden. Auch müssen die einzelnen Komponenten kompatibel sein. SFS – bisher vorrangig durch sein breites Angebot an Befestigern bekannt – hat vor diesem Hintergrund seinen Leistungs- und Beratungsumfang erweitert und will damit die Realisierung hinterlüfteter Fassaden vereinfachen: Das individualisierbare »Nvelope«-Unterkonstruktionssystem des One-Stop-Shop-Anbieters erfüllt hohe bauphysikalische Anforderungen und trägt zuverlässig Bekleidungspaneele aus sämtlichen gängigen Materialien. Die ganzheitliche Projektbetreuung des System-Herstellers bietet Architekten und Verarbeitern ein hohes Maß an Flexibilität, Gestaltungsfreiheit und Ausführungssicherheit, so SFS.

Projektspezifisch abgestimmt

Das »Nvelope«-Unterkonstruktionssystem von SFS basiert auf einer Vielzahl an Wandkonsolen und einer umfangreichen Auswahl an T- und L-Profilen sowie Sonderprofilen. Alle Komponenten des Systems können projektspezifisch auf unterschiedliche Fassadentypen und Dämmstärken abgestimmt werden und sind in diversen Standardausführungen sowie nach individuellen Vorgaben lieferbar. Die korrosionsbeständigen, robusten »Nvelope«-Wandkonsolen sind je nach bauphysikalischen Anforderungen in Aluminium und Edelstahl verfügbar. Sie tragen fest verankert hohe Lasten bei geringem Eigengewicht. Konstruktionslasten sowie Windsog- und Winddruckkräfte werden laut Hersteller zuverlässig abgetragen. Durch die Ausbildung von Fest- und Gleitpunkten wird ein zwängungsfreies Arbeiten der Metallkonstruktion gewährleistet. Die Montage der Paneele auf der Unterkonstruktion kann sowohl verdeckt als auch sichtbar erfolgen. Eine Auswahl an kopflackierten, eigens von SFS hergestellten Fassadennieten und -schrauben vervollständigt zu diesem Zweck das Sortiment zur sichtbaren Befestigung.

Vorgehängte Fassadenbekleidungen überzeugen auch durch ihre einheitliche, elegante Optik. Mit dem »NV3«-System bietet SFS – in Kombination mit dem TUF-Befestiger – eine sichere und leicht zu verarbeitende Lösung zur verdeckt liegenden, mechanischen Befestigung von Fassadenelementen an. Mithilfe des Spezialbefestigers werden zunächst Agraffen auf der Paneelrückseite befestigt. Anschließend wird das Fassadenelement in ein horizontal montiertes Tragprofil eingehängt, justiert und fixiert. Die Montage erfolgt ohne Spezialwerkzeuge durch nur eine Person. Das System ermöglicht so eine besonders schnelle und sichere Realisierung von vorgehängten hinterlüfteten Fassaden nach höchsten technischen Standards. J

Das Unterkonstruktionssystem basiert auf einer umfangreichen Auswahl an T- und L-Profilen, die mithilfe von passenden Wandkonsolen auf dem Untergrund montiert werden.

Widerstandsfähige Außenhaut im Scandi-Look

ETEX

Die Ferienhäuser im Badeort Schillig an der Nordsee wurden im skandinavischen Stil errichtet. Für die Fassade wurden Cedral Paneele von Etex verwendet – die Faserzementplatten zeichnen sich durch Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit aus.

Meeresrauschen, Sandstrände und ein azurblauer Himmel: Im Nordosten der Ostfriesischen Halbinsel liegt der Badeort Schillig, der alles bietet, was einen erholsamen Urlaub an der Nordsee ausmacht. Auch an behaglichen Unterkünften mangelt es nicht: 47 neue Ferienhäuser – geplant und gebaut als Reihenhäuser im Stil skandinavischer Holzhäuser – wurden 2021 fertiggestellt. Die dezenten Fassadenfarben fügen sich von Hellblau über Grau bis hin zu Beige optisch perfekt in die maritime Umgebung ein und verweisen ebenfalls auf den beliebten Scandi-Look mit seiner klaren Linienführung und den natürlichen Mate-

Die Feriensiedlung wurde mit Cedral Paneelen in vier Farbtönen von Hellblau bis Grau verkleidet.

rialien – unterstrichen durch die kontrastierenden weißen Sprossenfenster und Dachabschlüsse.

Bei den Fassaden verzichteten die Planer allerdings auf das pflegeintensive Material Holz, das regelmäßig mit Wetterschutzfarbe gestrichen werden muss, und setzten auf langlebige Cedral Paneele aus Faserzement, um Sonne, Wind und Regen die Stirn zu bieten. Die schmalen und bis zu 3,60 m langen Paneele wirken wie eine Holzverschalung, sind aber besonders witterungsbeständig und lassen sich schnell und einfach verarbeiten. Neben der ansprechenden Optik schützen sie im System der vorgehängten hinterlüfteten Fassade die Feriengäste sowohl vor Umgebungslärm als auch vor Hitze oder Kälte. Cedral Fassadenpaneele sind laut Hersteller Etex außerdem besonders nachhaltig, denn sie bestehen zum Großteil aus natürlichen mineralischen Rohstoffen. J

Ein Blickfang an der Ampelkreuzung: Das mit den Rockpanel-Fassadentafeln »Chameleon« verkleidete Geschäftshaus.

ROCKPANEL / V. ROCKWOOL B.

Ein Chamäleon an der Straßenkreuzung

ROCKPANEL

Wie man eine Sanierung zu einem echten Eyecatcher macht, demonstrierte der Eigentümer eines Geschäftshauses im niedersächsischen Nienburg. Durch die Verwendung der Fassadentafelserie »Chameleon« von Rockpanel erstrahlt das Gebäude je nach Blickwinkel und Tageszeit in unterschiedlichsten Farbtönen.

Ein viergeschossiges Geschäftshaus in Nienburg katapultierten sein Eigentümer und das Ingenieurbüro Meyer + Borcherding mit einer viel beachteten Sanierungsmaßnahme in die Zukunft. Für die Neugestaltung der Fassade mit vielen bodentiefen Fenstern und Tafeln der Serie »Chameleon« von Rockpanel wurde das Gebäude zu einem echten Blickfang an einer der wichtigsten Einfallstraßen in die Stadt.

Der Hausbesitzer selbst hatte die außergewöhnlichen Fassadentafeln entdeckt. Er sei Bauingenieur und habe Freude daran, sich regelmäßig nach neuen und ungewöhnlichen Lösungen umzuschauen, gesteht Hans-Erich Fischer. Als der Bauantrag für die Sanierung des viergeschossigen Hauses in Nienburg bereits gestellt und eine Keramikfassadenbekleidung geplant war, stieß er bei einer seiner digitalen Reisen auf die vielfarbig schillernden Tafeln der Serie »Chameleon«.

Nur anhand von Fotos und kleinen Handmustern entschieden sich Fischer und die Architektin Handan Genç dafür, ihre Pläne für die Gestaltung der Fassade noch einmal zu ändern. »Das war reichlich mutig, aber wir waren uns trotzdem sicher, dass wir gefunden hatten, was wir suchten: eine leichte, statisch unkritische, sehr ungewöhnliche und moderne Fassadenbekleidung«, erinnert sich der Bauherr. Das geringe Gewicht der Rockpanel-Tafeln war von Bedeutung, da das Gebäude bereits im 19. Jahrhundert errichtet wurde. »Für eine schwere Fassadenbekleidung war die Statik des Gebäudes nicht ausgelegt«, erläutert Bauleiter Volker Warnecke. Mit der ortsansässigen Weser-Aluminiumbau beauftragte das Büro Meyer + Borcherding einen Fassadenbauer, der zwar noch keine Erfahrung mit einem »Chameleon«-Design hatte, sich aber für die spannende Gestaltung begeisterte. »Nach der Fertigstellung in Nienburg waren wir alle derart begeistert, dass wir diese Tafel auch für die Fassade unseres eigenen Firmengebäudes ausgewählt haben«, berichtet Geschäftsführer Nils Rudolph.

Um im Umgang mit dem ihm bis dato unbekannten Fassadenmaterial von Rockpanel auf Nummer sicher zu gehen, ließ Rudolph die Tafeln bei einem erfahrenen Konfektionär zuschneiden und die Löcher für die Befestigungsnieten vorbohren. Da das Fugenbild für das Design relevant ist, ließ die Verarbeitung keine Toleranzen zu. »Kleinere Passschnitte haben wir natürlich vor Ort ausgeführt und dabei erlebt, dass die Rockpanel Tafeln mit konventionellem Werkzeug leicht und präzise zu bearbeiten sind«, ergänzt Rudolph. Die Lage des Geschäftshauses an einer stark befahrenen Ampelkreuzung sorgt dafür, dass die »Chameleon«-Fassade inzwischen in Nienburg echte Prominenz erlangt hat. Aus unterschiedlichen Richtungen betrachtet und je nach Tageszeit schillert die Fassade gelb, rot, blau, lila oder grün. »Man fährt von der Weserbrücke auf die Stadt zu und nimmt dann plötzlich wahr, dass sich die Fassade eines nicht kleinen Gebäudes ständig verändert, während man sich ihm nähert«, berichtet Bauingenieurin Susanne Vismann aus dem Team Meyer + Borcherding. Möglich wird dieser besondere Effekt durch eine spezielle Kristalleffektschicht, die auf die »Chameleon«-Fassadentafeln aufgebracht wird. Selbst die Köpfe der Befestigungsnieten werden beschichtet. Sie sind deshalb von Ferne nicht wahrnehmbar. Serienmäßig werden die »Chameleon«-Fassadentafeln zusätzlich mit einer transparenten Anti-Graffiti-Beschichtung versehen. So sind sie gut gegen Verschmutzung und Beschädigung geschützt.

Da der Rohstoff der Rockpanel Tafeln Steinwolle ist, ist auch eine Bekleidung mit »Chameleon«-Fassadentafeln A2 als nichtbrennbar eingestuft. »Auch dies wie das geringe Gewicht eine Produkteigenschaft, die das Material für das Geschäftshaus geradezu ideal machten«, sagt Bauingenieur Warnecke. Zwar sei für die Gebäudeklasse 4 eine nichtbrennbare Fassadendämmung und -bekleidung vorgeschrieben, aber man sei sich ohnehin im Team einig. Wärme-, Brand- und Schallschutz wichtig zu nehmen, sei die Voraussetzung dafür, dass im Sinne der Hauseigentümer und Nutzer nachhaltig gebaut bzw. saniert wird. J

Goldgelb und Aquamarinblau: Auch diese Farbtöne gehören zum Spektrum, in dem sich das Gebäude im Laufe eines Tages präsentiert.

Beim Fassadendämmsystem »StoTherm AimS« basierten bereits in der Vergangenheit die Bindemittel der Beschichtungen teilweise auf nachwachsenden Rohstoffen (Kiefernöl).

STO SE & CO. / STEP-ANI-MOTION

Ein zusätzliches Plus an Umweltfreundlichkeit

STO

Sto hat für seine Fassaden- und Innendämmsysteme biomassenbilanzierte EPS-Platten entwickelt. Die Grundstoffe der Platten bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen, sodass bei der Herstellung etwa zwei Drittel weniger CO2 -Emissionen verursacht werden.

Die Grundstoffe der neuen Sto-Dämmplatte »Top32 Biomass« für Fassaden- und Innendämmsysteme bestehen zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen, gewonnen aus organischen Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft. Die zertifizierte Öko-Wärmedämmplatte verursacht bei der Herstellung laut Sto etwa zwei Drittel geringere CO2-Emissionen als vergleichbare Produkte, was bei Nachhaltigkeitszertifizierungen von Gebäuden geltend gemacht werden kann. Die Verarbeitungs- und Systemeigenschaften der Platten bleiben davon unberührt, sie sind identisch mit der Standard-Platte.

Gedämmte Fassaden sind Investitionen in Nachhaltigkeit, weil sie bereits nach ein bis zwei Jahren mehr Energie eingespart haben, als für ihre Herstellung aufgewendet wurde – und das bei einer Nutzungsdauer von teilweise über 60 Jahren. Noch klimafreundlicher werden sie, wenn die Dämmstoffe auf nachwachsenden Rohstoffen (NawaRo) basieren. So wie bei der neuen Sto-Dämmplatte »Top32 Biomass«. Für die Herstellung der Grundstoffe der zertifizierten Wärmedämmplatte aus expandiertem Polystyrol-Hartschaum nach DIN EN 13163 werden zu 100 Prozent NawaRos verwendet. Den Nachweis dafür liefert das unabhängig überwachte Biomassenbilanz-Verfahren (BMB). Dank der ökologischen Rohstoffbasis fallen bei der Herstellung der Wärmedämmplatte rund 66 Prozent weniger CO2e (KohlenstoffdioxidÄquivalente) an als bei der Produktion einer vergleichbaren EPS-Platte auf fossiler Basis. Diese CO2e-Reduktion kann bei allen gängigen Nachhaltigkeitszertifizierungen für Gebäude (DGNB, BREEAM, LEED) angerechnet werden. Die zertifizierte (REDcert2) Wärmedämmplatte weist genauso wie ihr fossiles Pendant einen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von λ 0,032W / (m·K) auf. Sie eignet sich für Dämmsysteme an der Fassade und im Innenraum und kann geklebt oder geklebt-gedübelt werden. Sie kann nicht in erdberührten Bereichen eingesetzt werden. Da die Platte mittels biomassenbilanzierter Rohstoffe aus organischen Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft hergestellt wird, ist sie gleich mehrfach umweltfreundlich.

Die Sto-Dämmplatte »Top 32 Biomass« unterscheidet sich außer in ihren ökologischen Eigenschaften nicht von einem vergleichbaren fossilen Produkt, es ergeben sich keine Unterschiede bei der Verarbeitung.

Ihre Umweltproduktdeklaration belegt, dass BMB-Produkte einen erheblichen ökologischen Vorteil gegenüber herkömmlichen Materialien aufweisen. Schon bei ihrer Herstellung sparen sie wertvolle Ressourcen (Erdgas und Erdöl) und reduzieren CO2-Emissionen. Umgerechnet auf ein Einfamilienhaus mit 125 m2 Fassadenfläche, das mit 20 cm dicken EPS-Platten gedämmt wird, beträgt diese Ersparnis rund 800 kg CO2e. Während ihrer langjährigen Funktion sparen die Platten aufgrund ihrer den Gebäudeenergieverbrauch reduzierenden Wirkung nochmals ein Vielfaches an CO2e ein. Die neue Platte auf der Grundlage nachwachsender Rohstoffe entspricht somit in allen Punkten der gewohnten Profiqualität. J

Wir sind Ihre Experten für Fassadenbefestigungen aus Edelstahl Rostfrei, für Mauerwerk und Beton

Wilhelm Modersohn GmbH & Co. KG

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Einfacher und sortenreiner Rückbau der Klinkerfassade – mit dem zirkulären System von Hagemeister und Drystack kein Problem.

Nachhaltiger bauen mit der zirkulären Klinkerfassade

Statt Mörtel werden bei dem System nicht haftende Vinyl-Verbindungselemente in kleine Vertiefungen im Klinker eingelegt.

HAGEMEISTER

Zusammen mit dem niederländischen Partner Drystack hat der Klinkerspezialist Hagemeister ein zirkuläres System entwickelt, das den sortenreinen Rückbau einer Klinkerfassade ermöglicht. Die beiden Firmen sind mit dieser Neuentwicklung für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert.

Klinker ist aufgrund seiner Druckfestigkeit und geringen Wasseraufnahme ein Baustoff mit einer Lebensdauer von 1 000 Jahren. Droht ein Abriss eines Gebäudes, kann durch praktikables Urban Mining der Ziegel aber wiederverwertet werden. Bei der zirkulären Klinkerfassade kooperiert Hagemeister mit dem niederländischen Unternehmen Drystack. Hagemeister hat für das System eigens einen Klinker entwickelt und nach den Anforderungen von Drystack produziert. Das System ermöglicht einen einfachen, beschädigungsfreien und sortenreinen Rückbau der Klinkerfassade.

Der Klinker, der für das System zum Einsatz kommt, wird ressourcenschonend aus keramischen Ausschüssen gefertigt. Die Besonderheit des sogenannten Upcycling-Brandes ist die konsequente und ausschließliche Nutzung von Rohstoffen, die in früheren Produktionsprozessen abgesondert wurden. Auch gebrannter Ziegel-Ausschuss wird fein gemahlen und genutzt. Dank dieser Maßnahmen besteht der Stein zu 100 Prozent aus Sekundärmaterial. Es wird kein frisch aus der Tongrube angelieferter Rohstoff benötigt.

Zirkuläres Bauen ohne Mörtel

Eine konventionell gemauerte Klinkerwand wird mit Mörtel verfugt. Dies verhindert bei einem Abriss den sortenreinen Rückbau. Deshalb wird bei der zirkulären Klinkerfassade auf Mörtel als Verbindungsmaterial verzichtet. Statt Mörtel werden nicht haftende Vinyl-Verbindungselemente in kleine Vertiefungen im Klinker eingelegt. Lage für Lage wird trocken, aber gerichtet gestapelt. Die Fassade ist durch das Eigengewicht und die rückseitige Verankerung dauerhaft standfest. Gegen Witterungseinflüsse werden die Fugen abschließend mit einem rückstandslos entfernbaren Fugenmörtel versiegelt. Der Rückbau erfolgt durch einfaches Abstapeln. Die Klinker lassen sich schadlos entnehmen und der Fugenmörtel sowie Vinylverbinder sortenrein separieren und recyceln.

Mit diesem Verfahren geht Hagemeister einen neuartigen Weg: Das Angebot der zirkulären Fassade richtet sich an nachhaltig denkende Architekten sowie Bauherren. Denn: Ressourcen sind endlich. Gewohnte Materialien und Komponenten werden zukünftig nicht mehr verfügbar sein. Daher ist es für die Zukunft des Bauens wichtig, umzudenken und sorgfältig mit den wertvollen Ressourcen umzugehen.

Hagemeister und Drystack sind mit ihrer zirkulären Klinkerfassade unter den Finalisten für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) 2022 in der Kategorie Design. Der DNP Design prämiert gestalterische, technische und soziale Lösungen, die im Sinne der Transformation zu nachhaltigen Produkten, Produktions- und Konsumsystemen bzw. Lebensstilen besonders wirksam sind. Die Sieger werden im Rahmen der Verleihung des DNP am 1. Dezember in Düsseldorf bekannt gegeben. J

JAMES HARDIE EUROPE Für Hausbesitzer, die einen klaren, modernen Stil bevorzugen, gibt es die »Hardie VL Plank« Fassadenplatten in angesagtem Schwarz.

Holz praktisch nicht zu unterscheiden ist, passen sie zu jedem Lebensgefühl, gleichgültig ob unkonventionell oder traditionell, und erlauben die Realisierung der unterschiedlichsten Stilrichtungen. Architekten stellt James Hardie damit ein hochwertiges Produkt für eine vielseitige Fassadengestaltung zur Verfügung

Welcher Architekturstil darf es sein?

JAMES HARDIE

Mit seinen »Hardie VL Plank« Fassadenplatten ermöglicht James Hardie unterschiedlichste Fassadenoptiken – vom Boho-Stil bis hin zu Bauhaus oder auch skandinavisch. Die Platten sind in Holzoptik gehalten und werden über ein Nut-Feder-System montiert.

Die Optik eines Hauses ist Ausdruck der Persönlichkeit seiner Bewohner. Die einen mögen es skandinavisch hyggelig, die anderen stehen voll auf den unkonventionellen Boho-Stil, manche bevorzugen einen coolen Bauhaus-Look, viele favorisieren ein traditionelles Fassaden-Outfit. Noch nie war es so einfach, das äußere Erscheinungsbild eines Hauses entsprechend dem eigenen Geschmack zu stylen. Eine Möglichkeit bietet James Hardie mit seinen edel designten»Hardie VL Plank« Fassadenplatten. Die Farbe Schneeweiß oder die beiden natürlichen Brauntöne zum Beispiel passen perfekt zum beliebten Boho-Chic. Für Hausbesitzer, die einen klaren, modernen Stil bevorzugen, gibt es die »Hardie VL Plank« Fassadenplatten in angesagtem Schwarz. Elegante Ansichten lassen sich wiederum gut in vornehmem Grau realisieren. Mit insgesamt acht modernen Farben und einer Oberflächenmaserung, die von echtem

Wartungsarm und einfach zu handhaben

Trotz der täuschend echten Holzoptik sind »Hardie VL Plank« Fassadenplatten pflegeleicht und wartungsarm. Eine speziell entwickelte Beschichtungs- und Auftragsmethode sowie die besondere Produktzusammensetzung schützt langfristig vor Verwitterung sowie vor Verblassen durch starke UV-Strahlung. Dazu kommt, dass das Handling besonders einfach ist: »Hardie VL Plank« Fassadenplatten können durch das innovative NutFeder-System einfach und schnell montiert werden. Anders als bei den meisten Fassadenbekleidungen ist dafür kein Befestigungssystem erforderlich. Durch das NutFeder-System greifen die Platten nahezu nahtlos ineinander und werden ohne Vorbohren und ohne weiteres Zubehör direkt auf der Holzunterkonstruktion verschraubt oder vernagelt. Das spart wertvolle Bauzeit und Arbeitskosten – für Architekten und Fassadenbauer ein entscheidender Beratungsvorteil. Denn die Einsparung von Wartungs- und Installationszeiten bedeutet für jeden Hausbesitzer hohe Kostenersparnis. J

Für große Dächer: Der Attika-Jumbo-Gully

Grumbach Attika Jumbo-Gully aus PUR mit Zubehör

Für große Dächer und sehr hohe Ablau eistungen. Das ovale Rohr schluckt 12 l/s bei 55 mm Anstauhöhe. Ein wirkliches Großmaul! Das Laubfanggitter vermindert die Ablau eistung nicht!

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Die als Dreifachisoliergläser »Contraflam 30 Climatop« aufgebauten Brandschutzgläser von Vetrotech SaintGobain wurden wie die anderen Gläser als Sonderformate an die geschwungene Dachform angepasst.

ROMAN KELLER

Die mit Sicherheits-, Sonnen- und Wärmeschutzeigenschaften kombinierten maßgeschneiderten Multifunktionsverglasungen erfüllen sowohl alle Anforderungen an die Effizienz als auch an die Ästhetik.

Adaptive Solarfassade mit passgenauer Brandschutzverglasung

VETROTECH

Hohe Leistung, wenig Emissionen – dafür steht der HiLo-Baukörper auf dem Dach des »NEST«Gebäudes der ETH Zürich. Der Leichtbau zeichnet sich durch eine innovative Konstruktion und selbstlernende Gebäudetechnik aus – die passgenauen Brandschutzverglasungen stammen von Vetrotech, einem Unternehmen der Saint-Gobain-Gruppe.

Ein filigranes, geschwungenes Betondach und eine selbstlernende Gebäudetechnik sind die markanten Kennzeichen der HiLoGebäudeeinheit auf dem Dach des »NEST«Forschungsgebäudes der ETH Zürich. Geplant und gebaut wurde das zweistöckige Gebäudemodul mit modernsten Design- und Fabrikationsmethoden. Inspiriert von den Strukturen historischer, selbsttragender Kathedralendecken, schufen die Forschenden der ETH ein Gebäude, bei dem Leichtbauweisen erprobt und mit intelligenten und adaptiven Gebäudesystemen kombiniert wurden. HiLo steht dabei für »High Performance –Low Emissions«. Für den notwendigen Brandschutz in dem Leichtbau sorgen die Brandschutzverglasungen »Contraflam 30 Climatop« von Vetrotech SaintGobain, die in unterschiedlichen Geometrien und Sonderformen passgenau für die geschwungene Fassade gefertigt wurden. Zudem bieten sie durch den entsprechenden Aufbau Sicherheit und Klimakomfort.

Das doppelt gekrümmte Dach, augenfälligster Ausdruck des Konstruktionsprinzips, gewinnt seine Tragfähigkeit aus der Geometrie und seinem zweischaligen Aufbau. Es besteht aus einer doppelt gekrümmten, zweischichtigen Betonschale, die auf einer flexiblen Schalung basiert, die weitgehend aus wiederverwendbaren Elementen gebaut wurde. Dank der speziellen Konstruktion des Bodens musste nur dort Material eingebaut werden, wo es gemäß dem Kräftefluss von Druck und Zug auch strukturell erforderlich war. Die LeichtbauDeckenkonstruktion spart so im Vergleich zu herkömmlichen Betondecken mehr als 70 Prozent an Material ein. Die Zwischenböden verfügen zudem über ein eingebettetes Heiz- und Kühlnetz.

Sonnenschutz und Sicherheit in adaptiver Fassade

Wesentliche Elemente des Bauprinzips bei der HiLo-Einheit sind neben der Materialeinsparung die Senkung der Emissionen und des Energiebedarfs. Dies wird durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen, u. a. unter Einsatz innovativer Komponenten der Gebäudetechnik, erreicht, die das Raumklima effizient regulieren. Dazu gehören eine speziell für die HiLo-Unit entwickelte adaptive Solarfassade aus flexiblen Photovoltaik-Modulen, die den Sonneneinfall in den Raum steuern, um je nach Bedarf passiv zu heizen oder den Kühlungsbedarf zu senken, und eine elektrochrome Verglasung von Sage Glass, die die Helligkeit im Gebäude reguliert und gleichzeitig als Sonnen- und Wärmeschutz dient. Die einzelnen Gläser wurden direkt an die geschwungene Dachform angepasst, für die kein mechanischer Sonnenschutz möglich gewesen wäre.

Wo aufgrund der Nähe zu anderen Gebäuden Brandschutz in der Fassade erforderlich war, kommen Brandschutzverglasungen als Dreifachisolierverglasungen »Contraflam 30 Climatop« von Vetrotech Saint-Gobain zum Einsatz. Auch hier waren Sonderlösungen gefragt, um die Gläser an die Fassade anzupassen. Die Gläser wurden daher als Vielecke mit schrägen Kanten in unterschiedlichen Abmessungen gefertigt. Die mit Sicherheits-, Sonnen- und Wärmeschutzeigenschaften kombinierten maßgeschneiderten Multifunktionsverglasungen erfüllen damit sowohl alle Anforderungen an die Effizienz als auch an die Ästhetik. Zudem wurde die Beschichtung der Gläser farblich an die anderen Fassadengläser angepasst, sodass die Gebäudehülle einheitlich und hochwertig erscheint.

Alle im HiLo-Gebäude eingesetzten Lösungen sollen dazu beitragen, den Bewohnern einen hohen Komfort mit minimalem Energieverbrauch zu bieten. Deshalb wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, sodass HiLo als intelligenter und lernfähiger Betrieb funktioniert. Die modernen Heiz-, Beschattungs- und Belüftungssysteme lernen anhand von Betriebsdaten, beispielsweise aus den von den BewohnerInnen bevorzugten Temperaturen, Lichtverhältnissen und Luftqualitäten. Gleichzeitig lernen diese auch vom Gebäude: An Visualisierungen können sie beispielsweise ablesen, wie sie den Energieverbrauch reduzieren können, ohne auf Komfort verzichten zu müssen. J

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