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Editorial
Neues Jahr, neue Herausforderungen
PETRA REGER
Schon wieder neigt sich ein Jahr dem Ende zu und trotz der viel zu schnell verflogenen Zeit, freuen wir uns wohl alle auf ein paar besinnliche und erholsame Weihnachtstage im Kreis der Liebsten sowie ein funkelndes Silvester, das ein hoffentlich gesundes und glückliches 2023 einläutet. Standen die beiden vergangenen Weihnachten bedauerlicherweise unter dem Schatten der CoronaPandemie, trübt auch in diesem Jahr der ein oder andere Umstand die Weihnachtsfreuden. Da geht es bereits bei der glitzernden Weihnachtsbeleuchtung los, auf die viele aufgrund der gestiegenen Strompreise verzichtet haben, bis hin zum Festmahl, das hinsichtlich teurerer Lebensmittel dieses Jahr eventuell etwas anders ausfallen wird als bisher. Doch im Vergleich zu den Situationen, in denen sich andere Menschen befinden, wie zum Beispiel in der Ukraine, sind diese Probleme verschwindend klein. Denken wir in dieser Zeit auch besonders an sie und hoffen auf mehr Frieden im neuen Jahr.
Das Ende des Jahres ist auch immer die Zeit, um Revue passieren zu lassen und gleichzeitig einen Blick nach vorn zu werfen. Besonders in der Baubranche dürfte dieser Zukunfts-Blick spannend und vor allem ungewiss sein. Da hat das Baugewerbe gerade die CoronaKrise überstanden, folgen schon die nächsten Herausforderungen. Neben dem seit Jahren vorherrschenden Fachkräftemangel, der sich immer weiter zuspitzt, sind 2022 neben den Energiepreisen auch die Kosten für Baumaterial weiter angestiegen. Hinzu kommen seit einigen Wochen in die Höhe schießende Zinsen für Kredite, die gerade private Bauvorhaben nochmals erschweren. In Kombination mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten erwarten die Unternehmen im Bauhauptgewerbe für 2023 deutliche Einbrüche bei der Nachfrage nach Bauleistungen. aus. Besonders betroffen sind davon die Geschäftserwartungen im Wohnungsbau, dem Stützpfeiler der Baukonjunktur der vergangenen Jahre. Auch hinsichtlich des Umsatzes erwarten nur rund ein Drittel der Unternehmen einen höheren oder ähnlichen Umsatz wie im Jahr 2022 – beim Wohnungsbau sind es nur 25 Prozent. Aufgrund der gestiegenen Materialpreise sowie der hohen Energiekosten werden auch zahlreiche Bauunternehmer ihre Preise anheben – laut Umfrage rund zwei Drittel der Unternehmen. In Kombination mit den derzeit enormen Lebenshaltungs- sowie Finanzierungskosten seien bereits jetzt schon Rückgänge beim Auftragsniveau zu spüren.
Wie es sich in 2023 wirklich entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Aktuell sind die Bauunternehmer noch mit Arbeit versorgt. Und dass die Baubranche voller Tatendrang ist und stetig neue Produkte und Services auf den Markt bringt, um für die Zukunft gewappnet zu sein, spiegelt auch diese Ausgabe des baustoffPARTNER wider. In der Gesamt-Ausgabe zum Jahresende werden alle Themen rund um die Baubranche aufgegriffen – von Rohbau und Außenanlagen über Innenausbau und Werkzeuge bis hin zur Arbeitssicherheit. In unserem Top-Thema stellen wir neue Werkzeuge und nützliche Tools für eine effiziente und sichere Baustelle vor. In unserer BlickpunktStory ab Seite zwölf geht es um das Unternehmen W. & L. Jordan, das sich in den vergangenen 100 Jahren vom Holzhandel zum Komplettanbieter für Innenausbau entwickelt hat.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, ein schönes Weihnachtsfest und einen tollen Start in ein glückliches 2023!
Die Herbstumfrage des Deutschen Baugewerbes bestätigt diese Befürchtungen. Gab der Großteil der teilnehmenden Unternehmen an, dass die aktuelle Geschäftslage noch gut oder zumindest befriedigend sei, schauen rund Dreiviertel pessimistisch in die Zukunft: 74 Prozent gehen von einer Verschlechterung im neuen Jahr