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Fassade – Systeme & Produkte

INZIANA VELICESCU/SHILDAN GROUP Fassade | Systeme & Produkte

Moeding-Keramikplatten mit glatter Oberfläche überlappen gerillte Varianten flügelartig und bilden so das charakteristische Muster des Objekts »The 105« in Boston.

Glas- und Keramikoberflächen im Wechselspiel

MOEDING

Neue Wege der Fassadengestaltung bestritten Moeding und die Architekten von Payette für einen Neubau für Biotechnologieforschung in der US-Metropole Boston. Dabei bilden Transparenzgrade, Form und Farbe einen Dreiklang, der die Wahrnehmung der unterschiedlichen Materialien sowie das Gebäude mit seiner Umgebung unmerklich verschwimmen lässt.

Das Seaport District südöstlich des Stadtzentrums von Boston ist bekannt für seine Technologieunternehmen, die ihm den Spitznamen »Innovation District« bescheren. So bildet das Stadtquartier auch den idealen Standort für den Neubau eines Labor- und Bürogebäudes für Biotechnologie. Das unter dem Namen »The 105« bekannte Objekt geht jedoch weit über die Errichtung einer adäquaten Umgebung für Spitzentechnologie und -forschung hinaus. So sollte die Architektur eine bewusst einladende Geste für die Gemeinschaft und Nachbarschaft darstellen, die sich durch Transparenz und eine teilöffentliche Nutzung in einzelnen Bereichen des Gebäudes zeigt. So baut sich der kristalline Kubus über einem zweigeschossigen Sockel mit durchgehender Glasfassade auf, die samt teils auskragendem Vordach und innen sichtbarer Holzdeckenstruktur eine helle und filigrane Schnittstelle zum Außenraum an der belebten Straße und zum gegenüberliegenden Park bildet.

Skulptural geschichtete Keramikplatten

Hierfür entwickelten die ortsansässigen Architekten von Payette eine vertikale Struktur, in der sich lichtdurchlässige, intransparente Verglasungselemente mit skulptural geschichteten Keramikplatten abwechseln. Die schmäleren, ziegelbekleideten Außenwandflächen rhythmisieren dabei die kompakte, planebene Glashülle und verleihen ihr eine grafische Reliefstruktur. Realisiert wurde dies mithilfe zweier unterschiedlicher, speziell entwickelter Plattentypen auf Basis der großformatigen Ziegelplatten »Longoton« von Moeding. So gehen glatte Platten flügelartig in gewellte Varianten über. Darüber hinaus sind die einzelnen Platten schräg geschnitten und bilden durch die vertikale Anordnung der unterschiedlich breiten Elemente ein Wellenmuster, das sich über die gesamte Fassadenhöhe zieht.

Das spezifische Design – ebenso wie die charakteristische Farbgebung in Blaugrün mit teiltransparenter Glasur – entstand in enger Abstimmung mit dem Hersteller. Gemeinsam mit Moeding sowie dessen Vertriebspartner in den USA, der Shildan Group aus New Jersey, konnten die Architekten Schritt

Die schräg geschnittenen Keramikplatten ziehen sich wie Wellen über die gesamte Fassade ab der dritten Ebene in die Höhe.

für Schritt zum gewünschten Ergebnis kommen. So entwickelte der im niederbayerischen Marklkofen beheimatete Spezialist für Keramikfassaden Moeding, der bereits weltweit prominente Fassaden ausstatten durfte, im heimischen Labor verschiedene Muster, die den Designvorstellungen der Architekten für ihr Bostoner Projekt nahe kamen. Die Planer nahmen die Vorschläge wohlwollend auf und näherten sich gemeinsam mit dem Hersteller der finalen Farb- und Formgestaltung. So wurden selbst die Produktionswerkzeuge speziell an die Anforderungen angepasst, um dem außergewöhnlichen Designergebnis gerecht zu werden. Die bläuliche Farbe nimmt Bezug auf die allseits umgebende Glasoberfläche, die als opakes Weißglas ausgeführt ist und somit das Innenleben der Forschungs-und Wissenschaftsräume dezent abschirmt. Gleichzeitig spiegeln sich von außen die belebte Umgebung sowie der Himmel in der Fassade, was wiederum eine homogene Gesamterscheinung unterstreicht. Realisiert wurde die Fassade gänzlich mit vorgefertigten Elementen. Moeding lieferte hierfür die Ziegelplatten in ein Fertigungswerk nach Italien, wo sie um die Glasbestandteile ergänzt wurden. Mit Containern nach Boston verschifft, konnten sie so in verkürzter Montagezeit an das Gebäude angebracht werden. J

Das Quartier Ilot Queryries in Bordeaux erhielt eine spezielle grau-beige Fassadenfarbe aus dem System »Kera Twin«.

OSSIP-ARCHITECTUURFOTOGRAFIE

Vielfältig, langlebig und ressourcenschonend

AGROB BUCHTAL

Agrob Buchtal hat für den Bereich vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) ein keramisches Fassadensystem entwickelt, das ressourcensparend und kreislauffähig ist. Das System »Kera Twin« zeichnet sich durch eine gestalterische Vielfalt sowie eine komplette Recyclingfähigkeit aus. Mit Blick auf den Klimawandel ist auch Die Zukunft der Stadt, im Labor entwickelt beim Fassadenthema die Einsparung Das niederländische Architekturbüro von Ressourcen relevant für Neubau- MVRDV entwirft Projekte mit radikalen ten wie Sanierungen. Hier kommen ke- Ideen, für deren Umsetzung das richtige ramische Fassadensysteme von Agrob Material zum Schlüssel für den Erfolg wird. Buchtal ins Spiel.Vorgehängte hinterlüf- In Bordeaux erforschten die MVRDV Architete Fassaden (VHF) gewinnen als eta- tektinnen und Architekten mit ihrem Entbliertes Konstruktionsprinzip an Bedeu- wurf für den Wohnkomplex Ilot Queyries tung, vor allem wenn es um das Thema städtebauliche Nachhaltigkeit als Zusam»Urban Mining« geht. Die Stadt wird menspiel von Intimität und Dichte, Ökozum Material-Depot, wenn Gebäude bei logie und Komfort. 200 m Gebäudelänge, der Planung bereits so konzipiert wer- 10 000 m² verbaute Keramikfassaden, die den, dass die spätere Wiederverwen- ihre Höhen bis auf neun Geschosse varidung ohne großen Technik- und Trans- ieren und dabei eine dynamische Neigung portaufwand möglich ist. von 14 bis 45 Grad einnehmen: Für diese

Als Baustoff, der sich schon seit Jahrtau- unkonventionelle wie identitätsstiftende Arsenden bewährt hat, bringt Keramik idea- chitektur entscheidet sich das Büro für das le Eigenschaften für die Fassade mit. Sie keramische System »KeraTwin« von Agrob ist nicht brennbar, chemikalienresistent, Buchtal. In punkto Ästhetik, Wirtschaftlichlichtecht, druck-, stoß- und kratzfest. Au- keit und Nachhaltigkeit gehen sie damit eißerdem ist sie baubiologisch unbedenk- ne zukunftsweisende Verbindung ein. Das lich. Sie punktet mit ihrer unbegrenzten in Farbe und Profilierung vielfältige KeraLebensdauer und kann komplett recycelt miksystem ist leicht und nimmt horizontal werden. Mit der größten Farbvielfalt ist das wie vertikal jede Neigung Fassadensystem »Kera Twin« beliebt bei Architekten, denn es versetzt sie in die La- Jede Fassade ein Unikat ge, ihre gestalterischen Vorstellungen um- Im Glasurlabor von Agrob Buchtal wurden setzen zu können. Und weil unterschied- im Laufe der Jahrzehnte über 16 000 Reliche Befestigungen für Flexibilität auch in zepte für unterschiedlichste Sonderglatechnisch-konstruktiver Hinsicht sorgen, suren entwickelt. In Bordeaux beauftragt bietet das System für jede Herausforde- MVRDV Agrob Buchtal mit der Entwickrung die passende Lösung, vor allem auf lung einer genau nach ihren Vorstellungen schwierigen Untergründen. produzierten Außenfarbe für Ilot Queyries. Die sehr helle grau-beige Fassadenfarbe sei abgesehen von kontextuellen und gestalterischen Erwägungen auch aus Umweltschutz gewählt, so Bertrand Schippan, Partner bei MVRDV. Denn durch die Farbe bekommt die Fassade ein hohes Rückstrahlungsvermögen, um den städtischen Wärmeinseleffekt zu vermeiden. Das bekannte Prinzip: Je heller die Gebäude und Oberflächen in einer Stadt sind, desto geringer ist die Aufheizung, weil kurzwellige Strahlung reflektiert wird.

Auch Formate sind bei Keramikfassaden ein bewährtes Mittel, um Gebäude zu proportionieren und zu typisieren. »KeraTwin« von Agrob Buchtal erlaubt eine horizontale wie vertikale Montage in regelmäßigen oder unregelmäßigen Mustern oder als Sonderlösung sogar diagonal. Dadurch können Gebäude und Fassadenflächen gestreckt, gestaucht oder »geerdet« werden. Eine weitere Spielart keramischer Gebäudehüllen ist die Erschließung der dritten Dimension durch Platten mit plastischen Profilen, Rillen, Wellen, die je nach Tageszeit, Sonnenstand und Position des Betrachters reizvolle wechselnde Effekte produzieren. Keramische Formteile wie Baguettes, Rechteckrohre, Lamellen erweitern die vielseitige Ästhetik noch einmal. Sie sind prädestiniert, um eine definierte Verschattung, elegante Semitransparenz oder spannungsreiche Rhythmisierung zu kreieren.

Für MVRDV und das Projekt Ilot Queyries entwickelte Agrob Buchtal nach Vorgabe der Architekten Keramikplatten mit drei unterschiedlichen Profilen. Sie fangen das Licht gekonnt ein und geben der Architektur mit Sonnenreflexen und Schattenspiel eine lebendige, skulpturale Anmutung, die sie zu einer keramischen Landmarke macht. J

»Hardie VL Plank Fassadenbekleidungen« sind mit einem Nut-Federprofil ausgestattet, sodass die obere Platte einfach auf das darunterliegende Element aufgesteckt und mit speziell dafür entwickelten Schrauben oder Nägeln befestigt werden kann.

Clevere Systeme für Fassadenbekleidung

JAMES HARDIE

JAMES HARDIE

Neben der ästhetischen Gestaltung eines Gebäudes dient eine Fassadenbekleidung auch dazu, die Konstruktion vor Witterungs- und Umwelteinflüssen zu schützen. Diese Aufgabe sollen die Fassadenbekleidungen aus Faserzement von James Hardie über eine lange Nutzungsdauer erfüllen – bei praktisch keinem Wartungsaufwand. Zusätzlich sollen »Hardie Plank« und »Hardie VL Plank« durch eine besonders einfache und schnelle Verarbeitung punkten.

Speziell bei der Montage der Fassadenbekleidung soll die Justierhilfe »Gecko Gauge« für eine schnelle und präzise Installation sorgen. Die Montagehilfe wird einfach auf der unteren Plattenreihe, welche zu Beginn nach Einmessung gerade montiert wurde, aufgesetzt. Anschließend kann das obere Brett in die Halterung eingesetzt und befestigt werden. Vereinfacht gesagt, wirkt die Justierhilfe wie ein zusätzliches Paar Hände und mache so die Stülpschalung sogar in Ein-Mann-Montage möglich. Da »Gecko Gauge« für eine Materialstärke von 8 mm sowie auf die Standardlaibung von 150 mm voreingestellt ist, kann bei den 180 mm hohen »Hardie Plank« Fassadenplatten der Überstand zur unteren Plattenreihe von 30 mm exakt eingehalten werden. So könne man sich die Zeit zum Anzeichnen sparen.

Installation ohne Montagehilfe

Ebenfalls schnell montiert sind die »Hardie VL Plank« Fassadenplatten, die mit einem Nut-Federprofil ausgestattet sind. Dabei wird die obere Platte einfach auf das darunterliegende Element aufgesteckt und mit speziell dafür entwickelten Schrauben oder Nägeln befestigt. Eine Montagehilfe sei für die Anbringung nicht erforderlich. Weiterhin sei die Installation im Vergleich mit ähnlichen Systemen um bis zu 20 Prozent schneller durchführbar. Auch der Zuschnitt der Faserzement Fassadenpaneele ist einfach und zügig erledigt, da dieser grundsätzlich mit handelsüblichen Werkzeugen mit geeignetem Sägeblatt erfolgen kann. Als besonders einfache Lösung für die Fassadenpaneele, die zudem ohne Strom auskommt und Die Justierhilfe »Gecko Gauge« funktioniert wie ein zusätzliches Paar Hände und macht so die Stülpschalung sogar in Ein-Mann-Montage möglich.

praktisch keinen Staub produziert, nennt das Unternehmen das Schneidwerkzeug »HardieTM Guillotine«. J

WISSENSWERTES...

Das gleichnamige Unternehmen mit heutigem Firmensitz in Dublin wurde 1888 in Australien von James Hardie gegründet und hat sich auf die Herstellung sowie den Vertrieb von Fassadenverkleidungen aus Faserzement spezialisiert. Inzwischen hat sich James Hardie zu einem internationalen Marktführer für Faserzementbaustoffe mit starken Marktpositionen in den USA, Australien, Neuseeland und den Philippinen entwickelt.

MODIFIZIERTE NORDISCHE FICHTE

Holzfassaden Dauerhaftigkeitsklasse 3

Kesseldruckimprägniert Extreme Langlebigkeit Dauerhaftigkeitsklasse 3 Substitutionsprodukt für die Sibirische Lärche 4 Standardtöne, alle Farbtöne möglich

Klinkerfassade mit ausgeprägtem Farbenspiel

VANDERSANDEN

Beim Leo-Leistikow-Quartier in Hamburg kam traditionelle Klinkeroptik von Vandersanden zum Einsatz. Insgesamt wurden 325 000 Klinker aus der »Fleet«Sortierung von Vandersanden nach Hamburg geliefert. Die Stangpressklinker entfalten ein spezielles Farbenspiel und einen unverwechselbare Charakter.

Im Leo-Leistikow-Quartier im Stadtteil Uhlenhorst sind in einem Komplex aus sieben Gebäuden 184 Wohnungen und eine Gewerbefläche entstanden. Fast in unmittelbarer Nachbarschaft des Einkaufszentrums Hamburger Meile übernimmt das Projekt dort auch die städtebauliche Funktion eines Portals zur zuvor entwickelten Finkenau-Siedlung. Klar, dass eine so prominente Position auch besondere Ansprüche an die Gestaltung stellt. Und auch klar ist, dass man beim belgischen Ziegelhersteller Vandersanden daher stolz darauf ist, dass bei der Gestaltung die Wahl auf ein Produkt aus dem Hause Vandersanden gefallen ist. Das ganze Gebäude, aber auch die Fassade soll mindestens ein Jahrhundert als Blickfang dienen. Vandersanden Vertriebsmann Claus-Peter Hahn geht ins Detail: Die aus dem Vandersanden-Werk in Glückstadt stammenden Klinker kommen bei der Grundfarbe Rot in allen möglichen Schattierungen daher. Die Palette reicht von Violett über Grau bis Schwarz, aber auch bläuliche und grünliche Verfärbungen treten auf. Etwa 325 000 Stück der »Fleet«-Sortierung wurden nach Uhlenhorst geliefert. Es handelt sich um Strangpressklinker, die im Ofenbrand zum Teil noch mit Kohle und unter hohen Temperaturen bis zur Sinterungsgrenze hergestellt werden. Das gibt diesen Klinkern ihre besondere Haltbarkeit, aber auch ihr typisches Farbenspiel und ihren unverwechselbaren Charakter. Architektin Fenia Tonder macht auch gar keinen Hehl daraus, dass das gute Preis-Leistungs-Verhältnis auch ein Faktor bei der Entscheidung für diese Klinker war – die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen können bei Projekten solcher Größenordnungen eben auch nicht vernachlässigt werden.

Fassade setzt optische Akzente

Die Architektin weist darauf hin, wie das Fassadenmaterial dafür eingesetzt wurde, um bestimmte Aussagen zu unterstreichen. Für sechs der sieben Häuser wurden die Klinker mit Gelbanteil aussortiert, nur beim Eckhochhaus sind sie zu finden. »Es soll erkennbar sein, dass alle Häuser zu einem Ensemble gehören, ohne dass sie komplett gleich gestaltet sind«, sagt Tonder. Der Unterschied wird also durch die Farbnuancen herausgestellt, der Klinker an sich macht den Zusammenhang erkennbar.

Das ist es auch, was die Planer an der »Fleet«-Sortierung aus dem VandersandenWerk in Glückstadt schätzen. Bei der Herstellung können verschiedene Rohmaterialien wie Kohle oder Salz hinzugegeben oder die speziellen Parameter beim Brennvorgang leicht verändert werden – und schon entstehen einzigartige Variationen der Klinker. Der Marschenton, aus dem diese Ziegel gemacht werden, stammt übrigens gleich aus der Nachbargemeinde Elskop – was auch beim Leo-Leistikow-Quartier einen Pluspunkt in Sachen Regionalität gegeben hat. Das Konzept, einerseits den Zusammenhang der sieben Häuser nicht zu verlieren, aber doch auch die Gliederung in sieben Gebäude sichtbar zu machen, wurde nicht nur durch den Verzicht auf eine Farbnuance bei einem Ge-

Alles andere als monoton – an den vielfältigen Fassadenstrukturen hatten die Bauhandwerker erklärtermaßen ihren Spaß.

Eine städtebauliche Dominante als Eingangstor zum gesamten Viertel, das ist das Leo-Leistikow-Quartier.

bäude erreicht. Auch andere Elemente, wie etwa die Fenster, wurden in unterschiedlichen Farben ausgeführt, auch bei den Fassadengesimsen gibt es Unterschiede. Die gravierendste Differenz ist natürlich die unterschiedliche Kubatur der sieben Gebäude, die zwischen sechs und zwölf Geschosse haben.

Aufbetonierte Riemchen

Bei einem Gebäude fallen die Fassadenabschnitte über und unter den Fenstern auf – dort stehen die Klinker nicht wie üblich waagerecht, sondern senkrecht. Es handele sich hier um das spezielle Unterscheidungsmerkmal für dieses Haus, erläutert die Architektin Fenja Tonder. Würde es sich um tatsächlich gemauerte Steine handeln, würden die Planer von Grenadierschichten sprechen. Dabei stehen die Steine mit der Kopfseite nach unten und der Läuferseite nach vorne. Im Falle des Leo-Leistikow-Quartiers wurden allerdings die Riemchen auf ein Fertigteil aufbetoniert, noch vor der Montage des Fertigteils. Viele Details freilich wurden tatsächlich aus Vollsteinen gemauert. Als weiteres Beispiel für ein solches Detail nennt sie die Lisene, die sich im zehnten Obergeschoss aus einem Rücksprung nach außen entwickelt. Eine Lisene ist eine schmale, leicht aus der Mauer trendende Verstärkung der Wand. Sie gliedert eine Wand, betont Ecken, Kanten und Abschnitte, kann aber auch die Statik der Mauer verstärken. Auch an dieser Stelle zitieren die Planer des Leo-Leistikow-Quartiers traditionelle Backsteinarchitektur. J

Vor starkem Lichteinfall geschützt, aber nicht vom Tageslicht abgeschottet – das ermöglichen die Faltschiebeläden von Baier.

Designstarkes Lichtmanagement

BAIER

Die markante Fassade aus Holz und Faltschiebeläden aus dunklem Metall macht den n euen Firmensitz von Simma Electronic im österreichischen Vorarlberg zu einem Hingucker. 100 Faltschiebeladen-Anlagen mit flächiger Lochblechfüllung der Firma Baier ermöglichen an heißen Tagen eine angenehmes Arbeitsklima – und sorgen trotzdem für Tageslicht in den Innenräumen.

Mit einer Investition von rund 10 Mio. Euro bietet der neue Firmensitz des Spezialisten für Software in der Baustoffindustrie Simma Electronic in Egg eine moderne Arbeitsatmosphäre für bis zu 60 Mitarbeiter. 100 zweiflügeligen Faltschiebeläden aus schwarz eloxiertem Lochblech von Baier tragen zur designorientierten Optik des Firmenbaus bei und sorgen für Hitzeschutz. Eine Besonderheit der Anlage: Baier lieferte die Module inklusive eines 24V-Antriebs pro Anlage; die Entwicklung der Steuerung, mit der sich die Faltläden öffnen und schließen lassen, übernahm Simma.

Ausgeklügeltes Tageslichtmanagement

Damit die Mitarbeiter in den oberen Büroräumen vor starkem Lichteinfall geschützt werden, wurde Baier mit der Umsetzung einer Faltschiebeladen-Anlage beauftragt, die gleichzeitig Teil der Fassadengestaltung sein sollte. 100 zweiflügelige Anlagen mit Füllungen aus modernem Lochblech und stabilen Aluminiumrahmen fertigte der Sonnenschutz-Spezialist. Die Besonderheit: Die Faltschiebeläden wurden vor die Holzfassade gesetzt und ziehen sich wie ein Band um das oberste Stockwerk. Die Füllungen bestehen aus modernem und widerstandsfähigem Lochblech. Weil die geschlossenen Module ein Zick-Zack-Muster bilden, bleibt sogar bei verschlossener Front eine abwechslungsreiche Optik erhalten. Im komplett geöffneten Zustand dagegen parken Klappläden platzsparend seitlich vor dem dazugehörigen Fenster. J

DAS ERSTE RÜCKBAUBARE WÄRMEDÄMM-VERBUNDSYSTEM

weber.therm circle, Zero Waste WDVS

Machen Sie bei der energetischen Sanierung keine halben Sachen: Dämmen Sie mit weber.therm circle, dem ersten recyclingfähigen WDVSystem. Damit sparen Sie nicht nur Heizkosten und CO2, sondern auch natürliche Ressourcen. weber.therm circle: Über die Zukunft entscheiden wir alle.

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Teroson Bautechnik bietet ein großes Portfolio an Folien, Schäumen und Dichtmassen für die Fenster- und Fassadenabdichtung mit Allwetter-Technologie.

Auch bei Minusgraden voll handlungsfähig

TEROSON

Um bei frostigen Temperaturen an der Fassade Montagearbeiten vornehmen zu können, bedarf es spezieller Produkte. Teroson hat sein Allwetter-Technologie-Sortiment so ausgebaut, dass das Zeitfenster für Montagearbeiten bei schlechtem Wetter deutlich erweitert wurde.

Zwischen 1990 und 2020 gab es in Deutschland im Schnitt 84 Frosttage pro Jahr. Somit war es insgesamt jedes Jahr über einen Zeitraum von knapp drei Monaten zu kühl, um Montagearbeiten an der Fassade durchzuführen. Für einen zügigen Projektfortschritt unabhängig von Witterungsbedingungen bietet Teroson Bautechnik ein Allwetter-Sortiment, dessen Produkte auch bei -5 °C anwendbar sind – das bestätigt das ift Rosenheim. »Rund 20 Prozent des Jahres ist es zu kalt, um eine sichere Verarbeitung von konventionellen Abdichtungsstoffen zu gewährleisten. Dazu kommt noch der Faktor Feuchtigkeit, der zumindest die Verarbeitung bestimmter Produkte behindert. Damit kommt es zu Stillständen auf den Baustellen, die mit unseren Lösungen vermeidbar werden«, sagt Heinz Nilges, Anwendungstechniker bei Teroson Bautechnik. Die Henkel-Tochter bietet ein großes Portfolio an Dichtfolien, Schäumen und Dichtmassen für die Fenster- und Fassadenabdichtung mit Allwetter-Technologie. Die insgesamt 14 Produkte decken ein Temperaturfenster ab, das in den Minusgradbereich von zum Teil bis zu -10 °C reicht – »und das, ohne dass es im oberen Temperaturbereich zu Verlusten kommt«, ergänzt Heinz Nilges.

Abdichtungssortiment mit ift-Prüfung

Alle Produkte von Teroson Bautechnik mit Allwetter-Technologie wurden vom ift Rosenheim auf ihre Tauglichkeit bei Umgebungstemperaturen von -5 °C geprüft und ihre Eignung bestätigt. »Ein Alleinstellungsmerkmal am Markt«, betont der Anwendungstechniker Heinz Nilges. Zum Allwetter-Sortiment von Teroson Bautechnik gehört unter anderem: »Teroson FO 150 FOIL-TACK M+S«, eine vollflächig selbstklebende Spezialabdichtungsfolie. Sie ist wasser-, luft- und diffusionsdicht und ideal zur Anschlussabdichtung. Die von Henkel patentierte Hotmelt-Technologie ist DIN 18533 konform. »Teroson FO 2 FR« wiederum ist eine patentierte Fassadenabdichtungsfolie mit höchsten Brandschutzeigenschaften (erfüllt die Brandschutzklasse B-s2, d0 »schwer entflammbar«). Die diffusionsoffene Folie für die kalte Bauteilseite ist wasserundurchlässig und auf herkömmliche Weise kinderleicht verarbeitbar.

Bei »Teroson SE 2000 MF« handelt es sich um einen weichelastischen, universalen Dicht- und Klebstoff für den Metallbau. Das Material deckt auch ohne Primer ein breites Haftungsspektrum ab und wird im Bereich von Bauteil- und Fensteranschlussfugen sowie Metallbauverklebungen aller Art in und am Gebäude eingesetzt. »Teroson EF 537« schließlich ist ein Fenstermontageschaum mit sehr guten Schallschutz-Eigenschaften (Schallschutzklasse 6, 63 dB). Das Dämmstoff-Material auf PU-Basis bietet Langzeitflexibilität bei gleichzeitiger Formstabilität und erfüllt außerdem die Anforderungen der Brandschutzklasse B1.

Die Allwetter-Technologie von Teroson Bautechnik hat sich beispielsweise schon an der Zugspitze bewährt, wo sie zur Abdichtung einer Seilbahn auf fast 3 000 m Höhe eingesetzt wurde. »Doch man muss sich im Klaren sein: Es braucht gar nicht solche extremen Situationen, auch im gesamten Rest Deutschlands herrschen an schätzungsweise 60 Tagen im Jahr Witterungsbedingungen, die eine Verarbeitung von Abdichtungsprodukten verhindern«, mahnt Heinz Nilges und fügt hinzu: »Und weil es im Fassadenbau nun einmal durchaus üblich ist, Montage- und Installationszeiten von mehr als einem Jahr zu haben, ist eine witterungsunabhängige Verarbeitbarkeit essenziell für den Projekterfolg und -abschluss. Weniger Stillstand bedeutet letztlich mehr Umsatz.« J

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