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SACHSENS BLASERPOST 01/2011

17. Landesprobenlager Instrumentalwerkst채tten in neuer Form LJBO Sachsen 2011 Orchesterjubil채en Teil 1

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Die Zeitschrift des S채chsischen Blasmusikverbandes


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Matthias Vogt Instrumentenbaumeister

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28.02.2011 15:22:01 Uhr


INHALT

Liebe Leserinnen und Leser die Naturkatastrophen in Japan sind auch im Sächsischen Blasmusikverband e.V. mit Bestürzen und Sorge registriert worden. Erst im letzten Jahr weilte ein Vorstandsmitglied im Auftrag des Japanisch-Deutschen Zentrums Berlin bei asiatischen Freunden und bereitete unter Anderem perspektivische Austauschprogramme für junge Ehrenamtliche vor. Ereignisse wie diese lassen die Sorgen und Nöte, die unser Vereins- und Verbandswesen oft beinhaltet, in den Hintergrund rücken. Vielleicht kann Musik in Momenten des Zweifels und der Traurigkeit Gutes bewirken. Gleichwohl tun es auch materielle Werte, weshalb sich der SBMV e.V. und die Bläserjugend Sachsen den Spendenaufrufen der Wohlfahrts- und Sozialverbände anschließen und zur Solidarität aufrufen möchte. Am absehbaren Ende der unter Musikern bekannten „Saure-Gurken-Zeit“ – also der Jahreszeit mit weniger großen Festen, Konzerten und sonstigen Muggen – erscheint diese Ausgabe mit einem großen Jubiläumsteil ab Seite 11. In diesem Jahr häufen sich die runden Jubiläen der Musikvereine, weshalb auch in den kommenden Ausgaben von Sachsens Bläserpost die Jubilare vorgestellt werden. Lassen Sie sich beim Lesen der aktuellen Ausgabe auch begeistern von den zahlreichen Aktivitäten der sächsischen Orchester und des SBMV e.V. Sie geben einen Einblick in die engagierte Arbeit zahlreicher Ehrenamtler im Freistaat, deren Ideen und Visionen für die Zukunft der Bläsermusik unerlässlich sind. Viel Spaß beim Lesen! Ihr Redaktionskollegium SBP

Liebe Mitglieder des Sächsischen Blasmusikverbandes, sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße Sie herzlich in der ersten Bläserpost des Jahres 2011. Ein neues Jahr hat begonnen, die Arbeitsaufgaben sind seit dem Vergangenen nicht weniger, sondern eher noch umfangreicher geworden. In der angespannten Haushaltslage des Freistaats ist es uns gelungen, zumindest für die nächste Zeit die Förderungen der öffentlichen Hand aufrecht zu erhalten. Das ist uns Motivation, unsere Anstrengungen weiter zu führen. Denn auch wenn vorerst eine finanzielle Schieflage abgewendet ist, sind die nächsten Schritte sorgfältig zu überlegen und zu planen. Liebe Verbandsmitglieder, nur gemeinsam sind wir stark. Nur, wenn wir mit einer Stimme sprechen und uns verstärkt um weitere Mitgliedsvereine bemühen, können künftige Gespräche erfolgreich sein. Ich lade Sie deshalb alle ein, in unserem Sächsischen Blasmusikverband e.V. weiter gemeinsam aktiv zu sein. Besprechen Sie Ihre Sorgen, aber auch Ihre Erfolge und Wünsche mit uns. Den Vorrang in unserer Arbeit hat perspektivisch die Kinder- und Jugendarbeit. Unser Anliegen muss es sein, den bildenden und kulturellen Anspruch unser aller Arbeit offensiv nach außen zu tragen. Die Veranstaltungen des SBMV e.V. im Jahr 2011 bieten dazu Gelegenheit. Ich wünsche Ihnen für das begonnene Jahr Kraft und Durchhaltevermögen, aber auch die nötige Ruhe, die Dinge mit Weitblick und Gelassenheit anzugehen.

Ich freue mich auf unsere weitere Zusammenarbeit und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Thomas Firmenich, Präsident

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Regionalgespräche 2010 Konzert im Sächsischen Landtag in Dresden Ergebnisse der D-Prüfung 2010 Termine der D- und C- Ausbildung 2011 Der Rechtsanwalt berät 21. Thumer Orchestertreff Neue Kommunikationswege Neuer Vorstand JBO Hohenstein-Ernstthal e.V. LJBO Sachsen 10. Landestreffen der Sächsischen Kinder- und Nachwuchsorchester 17. Sächsisches Landesprobenlager Brass Band Sachsen 2011 Tönende Luft – Tag der Musik in Frankenberg 40 Jahre Blechblastradition in Jena

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN 12 40 Jahre Musikverein Dresden 71 e.V. 13 50 Jahre Jugendblasorchester Thum 13-14 50 Jahre Großerkmannsdorfer Blasorchester 14 Termine unserer Mitgliedsvereine 15 2. Sinfonisches Bläserkonzert der Dresdner Stadtkapelle 16 Ehrungen von Musikern SBMV BRÜCKENSCHLAG 16 16 17 17 18 19 20 20

TAPE Kulturfinanzierung in Sachsen Rheinländer und Sachsen musizieren zusammen Ohne Musik keine Bildung 20 Jahre SAXONIADE e.V. In Kürze Deutsche Bläserakademie Kunst des Vergessens

BLASMUSIKGESCHICHTE 21

Werner Kunath zur Musikgeschichte (Teil 4)

IN EIGENER SACHE 22 22

RSS – Pfadfinder im www 20. Internationales Musikfest/14. Euro- päisches Blasmusikfestival in Schlema


SBMV DIREKT

Regionalgespräche 2010 Einer Anregung unserer Vereinsvorstände folgend, fanden im November 2010 bereits zum dritten Mal die Regionalgespräche statt. Wir bedanken uns bei Stefan Richter - Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V., Heinz Koch - Förderverein Jugendblasorchester Görlitz e.V. und ClausPeter Steinbach – Stadtmusik Bad Lausick für die Organisation vor Ort recht herzlich. Sie haben dafür gesorgt, dass alle Gespräche in einer angenehmen Umgebung und wohltuenden Atmosphäre stattfinden konnten. Der Dank ist auch an alle Vereine gerichtet, die diese Gelegenheit der Zusammenarbeit genutzt haben, dienen sie doch der direkten Auswertung einzelner Projekte und bieten natürlich auch die beste Gelegenheit, Anregungen und Wünsche der Vereine und deren Mitglieder an die Verbandsleitung weiterzugeben. Diese Art der direkten Kommunikation ist unverzichtbar für die weitere Arbeit unseres Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. Zusammenfassung der Ergebnisse der Regionalgespräche: Landesblasmusikfest: • Hervorragendes Gemeinschaftserlebnis/Event für alle Teilnehmer, Präsentationsmöglichkeit und Qualitätsbestimmung der musikalischen Leistungsfähigkeit • Hervorragende Pressearbeit, die allen Vereinen nützte – Aufforderung an die Vereine, auch in Zukunft besondere Leistungen an die Medien- beauftragte des Verbandes weiterzuleiten • Demonstration der Kraft der Blasmusik in Sachsen • Durchführung dieses blasmusikalischen Höhepunktes – aller 5 Jahre, dabei beachten, dass eine feste finanzielle Zusage einer Ausrichterstadt vorliegt, Blick geht in Richtung Ostsachsen, muss etwas Besonderes für die Mitgliedsvereine des Verbandes bleiben

• Terminauswahl langfristig, nicht nach den Sommerferien sondern möglichst zum Schuljahresende • den durch das Landesblasmusikfest erzeugten „Ruck“ in den Vereinen nutzen – Schlussfolgerung – jeweils eine Bühne für unsere Mitgliedsvereine zum Frankenberger Sommer zur Verfügung stellen (siehe Projekt –Tönende Luft – Veranstaltungsbroschüre) Kritik : • mangelnde Organisation des Festumzuges, keinerlei Achtung und Anerkennung der musikalischen Leistungen der Orchester durch die anwesenden Feuerwehren Visionen zur Finanzierung des Verbandes für die Zukunft: • Ehrenamt der Vereine und des Verbandes wird durch die Ministerien gewürdigt, man kennt den Verband und schätzt dessen Arbeit • die zur Verfügung stehenden öffentlichen Mittel werden geringer • neue Heimat bei Kultus suchen, wie der Sport • Weitergabe der Mittel an die Vereine muss möglich sein • Bitte an die Vereine, diesen langen Weg mitzugehen Projekte des Verbandes: • Neustrukturierung Landesjugendblasorchester Sachsen, Landesprobenlager ab 2011, Seminare für Vereinsvorstände (die verschiedenen Anregungen aus den Regionalgesprächen wurden bei der Konzipierung 2011 beachtet) Die jährlich im Herbst stattfindenden Regionalgespräche haben sich zu einer wichtigen Kommunikationsplattform entwickelt. Ich bitte Sie auch in Zukunft um ihre Mitarbeit. Wenn Sie möchten, dass wir zu Ihnen kommen, dann lassen Sie uns es wissen. ■ Geschäftsstelle SBMV e.V.

Konzert im Sächsischen Landtag in Dresden

Bläserkids im Sächsischen Landtag

Foto: SBMV e.V.

Schon am 16.12.2010 sollte eigentlich das Konzert der Bläserkids vom Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. im Landtag in Dresden stattfinden, doch es schneite und schneite und schneite... das Konzert muss abgesagt werden. Schade. Anfang Januar erfahren wir, dass es einen neuen Termin für unser Konzert gibt. Weihnachtslieder können wir zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht mehr spielen, doch zum Glück haben wir schon im August ein paar schöne Titel für unser Sommerprogramm eingeübt und können diese im Sächsischen Landtag präsentieren. Am Donnerstag, dem 20.01.2011 treffen wir uns 8.15 Uhr in Thum und machen uns, nach Verladen des Schlagzeuges, auf den Weg nach Dresden. Wir kommen etwa 10.00 Uhr in Dresden an und haben noch genug Zeit für eine kurze Besichtigung der Innenstadt und der Frauenkirche. Wir laufen an der Semperoper vorbei zu den Brühlschen Terrassen und 4

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können dort sehen, wie die Uferstraße vom Schlamm des Hochwassers befreit wird. Wir sind gespannt, ob wir die Frauenkirche nicht nur von außen, sondern auch von innen besichtigen können. Und tatsächlich haben wir Glück. Sie ist für Besucher geöffnet und wir planen einen kurzen Rundgang durchs Kirchenschiff. Als wir uns einige Zeit umgesehen haben, bietet uns eine Mitarbeiterin der Frauenkirche eine kleine Führung an. Eine halbe Stunden werden wir mit interessanten historischen und kulturellen Geschichten unterhalten. Danach entschließen wir uns auch noch den Turm zu besteigen. Über viele Treppen und einen Spiralgang in der Kuppel erreichen wir schließlich die Aussichtsplattform. Obwohl das Wetter sehr kalt und regnerisch ist, genießen wir die Aussicht über Dresden. Nach dem Abstieg laufen wir am Zwinger vorbei, zurück zu unserm Bus und fahren zum Landtag, um dort im Foyer unser kleines Konzert zu geben. Um 12.30 Uhr ist das Schlagzeug aufgebaut, alle Musiker sind eingespielt und die Instrumente eingestimmt. Die ersten Minister und Mitarbeiter des Landtags stehen im Foyer und lauschen gespannt unserem Konzert. Alles läuft ab wie geplant, unser Dirigent, Herr Reuther, führt durch das Programm und stellt somit uns und unseren Verein sowie den Sächsischen Blasmusikverband e.V. etwas näher vor. Immer mehr Besucher versammeln sich im Foyer und wir erhalten viel Applaus. Herr Clemen, MdL und Mitglied des Präsidiums des SBMV e.V. bedankt sich im Namen des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. bei Herrn Dr. Matthias Rößler, dem Landtagspräsidenten für die Unterstützung im letzten Jahr. Nach ein paar kleinen Zugaben und einem leckeren Mittagessen machen wir uns wieder auf den Rückweg ins Erzgebirge, nach Thum. ■ Anna Seidel, Alt-Saxophon, Bläserkids aus dem Verein JBO Thum/Erzgeb. e.V.


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Ergebnisse der D–Prüfung 2010 Sächsischer Blasmusikverband e.V./Bläserjugend Sachsen E-Bassgitarre Sebastian Neubauer, JBO Zwickau e.V. 15 x Mit sehr gutem Erfolg 22 x Mit gutem Erfolg 4 x Mit Erfolg bestanden.

D2-Prüfung, 20.11.2010, Martin-LutherGymnasium Frankenberg/Sa.

D-Prüfungen am Martin-Luther-Gymnasium Frankenberg/Sa.

Folgende Musikerinnen und Musiker haben erfolgreich die D1-, D2-, D3-Prüfung 2010 im SBMV e.V. absolviert:

D1- Prüfung, 20.11.2010, Martin-LutherGymnasium Frankenberg/Sa. Flöte Nadine Heinemann, Musikkorps der Stadt Olbernhau Seline Engelhardt, Musikkorps der Stadt Olbernhau Annika Kühnert, JBO Bernsdorf e.V. Mandy Scherzer, FK „JBO Bautzen“ e.V. Klarinette Tina Müller, Musikkorps der Stadt Olbernhau Victoria Irrgang, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Sebastian Eulitz, JBO Bernsdorf e.V. Jessica Münzner, JBO Bernsdorf e.V. Cindy Müller, JBO Bernsdorf e.V. Sidonie Reinhold, JBO Bernsdorf e.V. Vivien Stockmann, JBO Zwickau e.V. MarieLuise Hussung, JBO Bernsdorf e.V. Fagott Nico Petrich , Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Michelle Hanns, JBO Bernsdorf e.V. Lars Schubert, JBO Zwickau e.V. Saxophon Wiebke Götz, JBO Zwickau e.V. Kevin Rettig, JBO Zwickau e.V. Sebastian Rottmann, JBO Zwickau e.V. Nina Möckel , JBO Zwickau e.V.

Foto: SBMV e.V.

Horn Franz Jähn, JBO Zwickau e.V. Josephine Eißmann, JBO Zwickau e.V. Maximilian Schilling, JBO Zwickau e.V. Trompete Marcus Küchler, Musikkorps der Stadt Olbernhau Leon Morgenstern, Musikkorps der Stadt Olbernhau Rudy Wolf, Musikkorps der Stadt Olbernhau Laura Henke, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Josefin Wanzek, JBO Bernsdorf e.V. Lukas Dreja, JBO Zwickau e.V. Posaune Fritz Matthias Weise, FV „JBO Görlitz“ e.V. Maximilian Höllrich, JBO Zwickau e.V. Miriam Götze, JBO Zwickau e.V. Tenorhorn Christoph Leonhardt, Musikkorps der Stadt Olbernhau Gerda Rudroph, JBO Bernsdorf e.V. Jessica Wolff, JBO Zwickau e.V.

Flöte Justine Klotz , JBO Zwickau e.V. Klarinette Sandra Blum , Musikkorps der Stadt Olbernhau Pauline Breidel, Musikkorps der Stadt Olbernhau Daniel Claus , Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Juliane Bührdel, FK „JBO Bautzen“ e.V. Fagott Alexander Seltmann, Europäisches Gymnasium Waldenburg Trompete Robert Baumgart, Europäisches Gymnasium Waldenburg Maria Gläser, Musikkorps der Stadt Olbernhau Toni Pieper, Musikkorps der Stadt Olbernhau Robert Hänsel, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Axel Hetze, Fröhliche Blasmusikanten Cämmerswalde e.V. Posaune Wencke Thurow, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Falko Hottas, FK „JBO Bautzen“ e.V. Tenorhorn Kirsten Häntzschel, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V. Schlagzeug Florian Kleemann, Musikkorps der Stadt Olbernhau Karsten Kästner, JBO Zwickau e.V. 4 x Mit sehr gutem Erfolg 12 x Mit gutem Erfolg bestanden.

D3-Prüfung, 20.11.2010, Martin-LutherGymnasium Frankenberg/Sa. Tenorhorn

Bariton Hagen Fiebig, FK „JBO Bautzen“ e.V.

Lisa Fischer, Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.

Tuba Martin Perlhofer, FK „JBO Bautzen“ e.V.

Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern

sehr herzlich zu ihren bestandenen Prüfungen.

Schlagzeug Alexander Gollmer, FK „JBO Bautzen“ e.V. Marc-Laurin Schimke, FK „JBO Bautzen“ e.V. Richard Ehrlacher, FK „JBO Bautzen“ e.V. Sara Gruß, JBO Zwickau e.V.

Auf ein Neues im Jahr 2011!

SBMV e.V. / BJS

Termine der D- und C- Ausbildung im Sächsischen Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen D-Lehrgang 04.-06. März 2011 04.-06. November 2011 Leistungsnachweis:

Landesweiter C-Grundkurs KiEZ „Am Filzteich“ Schneeberg KiEZ „Am Filzteich“ Schneeberg 19. November 2011, Frankenberg

Phase 1: Phase 2: Phase 3: Phase 4: Prüfungsphase:

25.-27. März 2011 06.-08. Mai 2011 09.-11. September 2011 Deutsche Bläserakademie, 18.-20. November 2011 Bad Lausick Januar 2012 5


SBMV DIREKT Der Rechtsanwalt berät

Aus der Praxis – Vereinsrecht für Fortgeschrittene Um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren, möchte der Musikverein X folgende Regelung in seine Satzung aufnehmen: „Einladungen zu Mitgliederversammlungen werden auf der Homepage des Vereins mindestens 14 Tage vorher bekannt gemacht. Die Mitglieder können die Tagesordnung im Mitgliederbereich abrufen.“ Ist die beabsichtigte Regelung möglich?

Rechtsanwalt Bertram Petzoldt – Fachanwalt für Arbeitsrecht Dresden Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16.00-17.30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 info@ra-petzoldt.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

Nach § 58 Nr. 4 BGB muss sich aus der Vereinssatzung ergeben, in welcher Weise die Mitglieder zu Versammlungen eingeladen werden. Wie die Einladung konkret erfolgen soll, bestimmt der Verein. Nach allgemeinem Verständnis kann die Einladung schriftlich, fernmündlich, per Mail oder mündlich erfolgen. Auch ein öffentlicher Aushang am „Schwarzen Brett“ des Vereins wird für möglich gehalten, vgl. OLG Celle v. 9.7.2010 – 20 W 9/10. In der heutigen Zeit kommt dem Internet im Prinzip die Rolle des öffentlichen Aushanges zu. Selbst Behörden und Gerichte veröffentlichen ihre Mitteilungen häufig nur noch im Internet. Daher begegnet es dem Grunde nach keinen Bedenken, wenn auch der Verein seine Veröffentlichungen über die Homepage vornimmt. Allerdings müssen insbesondere bei der Einladung zu Mitgliederversammlungen vereinsrechtliche Prinzipien beachtet werden. Weil ein Vereinsmitglied die Möglichkeit haben muss, an jeder Mitgliedersammlung teilzunehmen, kann die Bekanntgabeform selbst nur so gewählt werden, dass jedes Mitglied ohne große Mühe von der Einladung Kenntnis erlangen kann. Bei der Veröffentlichung auf der Homepage sind dahingehende Zweifel nicht ganz fern liegend. Zwar kann generell von einem hohen Verbreitungsgrad des Internets ausgegangen werden – so surfen nach einer aktuellen Studie bereits mehr als 50 % der 13-jährigen Schüler regelmäßig im Internet, ob hieraus jedoch geschlossen werden kann, dass nahezu jedes Mitglied über einen Internetanschluss verfügt, erscheint fraglich. Vorliegend kann das jedoch dahingestellt bleiben, denn es kommt bei der beabsichtigten Regelung noch ein wesentlicher Aspekt hinzu. Da die beabsichtigte Einladungsform für sämtliche Mitgliederversammlungen, also sowohl für „ordentliche“ als auch „außerordentliche“ Versammlungen gelten soll, müsste das Mitglied in verhältnismäßig kurzen Abständen die Homepage des Vereins aufsuchen und nach aktuellen Meldungen Ausschau halten. Das dürfte jedoch nach meiner Einschätzung zu weit gehen. Zumindest in Hinblick auf die „außerordentlichen“ Mitgliederversammlungen sollte die beabsichtigte Regelung daher überarbeitet werden.

21. Thumer Orchestertreff vom 17.-19. Juni 2011 Liebe Musikerinnen und Musiker, liebe Musikfreunde, der Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/ Erzgeb. e.V. lädt Euch herzlich ein zum 21. Thumer Orchestertreff vom 17. bis 19. Juni 2011 in die Musikstadt Thum im Erzgebirge! Verschiedenste Orchester, Bläsergruppen und Kapellen aus Deutschland und dem europäischen Ausland machen unsere Stadt eine Woche nach Pfingsten wieder zur Blasmusikhochburg und feiern gemeinsam mit uns den 21. Thumer Orchestertreff. Dabei dürft Ihr natürlich nicht fehlen! Unser Verein wird sich mit seinen Musikern, über 300 Fördermitgliedern sowie langjährigen Partnern und Helfern in bewährter Weise als Gastgeber präsentieren. Das treue und fachkundige Publikum, die tolle Festzeltatmosphäre, professionelle Sonderkonzerte, die Volkshaus Party Nights, die Kinderparty sowie die eindrucksvoll dargebotene Amateurmusik unserer Gastorchester bilden den festen Garant für ein stimmungsvolles Musikfest. Am Freitag, 17. Juni 2011, präsentieren wir 6

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live Frank Schöbel und Band im Festzelt sowie The Firebirds im Volkshaus. Am Samstag, 18. Juni 2011, findet in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Blasmusikverband e.V. der Sächsische Orchestertag mit Wertungs- und Kritikspielen für die teilnehmenden Orchester im Volkshaus statt, außerdem spielen Die ALLGEIER zur großen Festzeltparty am Abend auf. Am Sonntag, 19. Juni 2011, erklingen das große Gemeinschaftsspiel, ein Egerländerkonzert der Spitzenklasse sowie das Abschlusskonzert der Thumer Bläserphilharmonie. Genauere Infos zum Programm findet Ihr unter www.thumer-orchestertreff.de oder www.jbo-thum.de. Mit der alljährlichen Zielsetzung, vielen Menschen mit den unterschiedlichsten Musikvorlieben Freude zu bringen, einen gemeinsamen Erfahrungsaustausch für Musiker zu ermöglichen sowie ausgelassen zu feiern, steckt der Organisationsstab wieder tief in den Vorbereitungen.Wir hoffen, Ihr seid dann dabei! ■ Wir freuen uns auf Euch! 17. bis 19. Juni 2011!


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Neue Kommunikationswege – der SBMV e.V. goes web 2.0 Web 2.0 ist das Schlagwort schlechthin in der medialen Kommunikation. Ganz oben an der Reihe steht das Medium Facebook. Auch der SBMV e. V. geht mit der Zeit und ist jetzt erreichbar unter:

www.facebook.com/meinSBMV . Doch was heißt das für Euch? Wir – der SBMV e.V. – sind Dienstleister für Euch und möchten dies auch im Bereich der modernen Medien für Euch anwenden und erweitern. Das heißt, ab sofort bewerben wir gerne Eure Konzerte, verlinken wichtige Informationen, die Euren Verein betreffen und vieles mehr – um somit die Publikumsbreite erheblich zu erweitern. Um keine Zeit zu verpassen, schickt Eure Informationen per E-Mail an Patricia Schütze (patricia@deutsche-blaeserjugend.de) – unsere Medienbeauftragte der Bläserjugend – und wir werden schnellstmöglich die bestmöglichste Veröffentlichungsvariante über Facebook für Euch vornehmen. ■ Patricia Schütze , BJS

Jugendblasorchester Hohenstein-Ernstthal e.V. führte Mitgliederversammlung durch Vielzahl an Auftritten anlässlich verschiedener Orts- und Firmenfeste absolvierte, steigerte die Nachwuchsformation ihr musikalisches Potential. Daraus erwachsen als Aufgaben für das aktuelle Jahr die Integration der bisherigen HOT-Ra-Pauken in das Stammorchester und die Neustrukturierung der Nachwuchsarbeit. „Ziel ist die erfolgreiche Teilnahme am Wertungsspiel anlässlich der diesjährigen SAXONIADE im Juli“, ergänzte der künstlerische Leiter Wolfgang Uhlig.

Der neue Vorstand des Jugendblasorchesters Hohenstein-Ernstthal e.V. – v.l.n.r. : Claus Schwarzenberger, Ralf Goldhahn, Jan Köhler, Alexandra Zilly, Wilken Weiland, Daniel Richter, Jan Rabe, Rudi Stößel. Foto: JBO HOT e.V.

Am 13. März 2011 trafen sich die Mitglieder des Jugendblasorchester Hohenstein-Ernstthal e.V. zur jährlichen Mitgliederversammlung. Vereinsvorsitzender Daniel Richter blickte dabei auf ein für das Jugendblasorchester erfolgreiches Jahr zurück: „Aus der Vielzahl an Auftritten ragt sicher die Uraufführung der beiden Auftragskompositionen Hohenstein–Ernstthaler Stadtmusik von Horst Häupl und Grand Prix International – Der Sachsenring Und Seine Geschwister von

Michael Zeh heraus, die auch vom Publikum mit viel Beifall angenommen wurden.“ Voraussetzung für diese gelungenen Konzerte sei die intensive Probentätigkeit mit etwa 50 Gesamtund weiteren Registerproben gewesen, die ohne das Engagement der Orchestermitglieder nicht funktioniert hätte. Ähnlich positiv fiel die Bilanz für die anderen beiden Formationen des Vereins, die HOT-Ra-Pauken und die PFAFFENBERGER, aus. Während letztere 2010 eine

Außerdem wählten die Mitglieder einstimmig einen neuen Vorstand, in dem mehrere jüngere Vereinsmitglieder Verantwortung übernahmen. Als Vorsitzender bestätigt wurde Daniel Richter, neue Stellvertreterin ist Alexandra Zilly, Jan Rabe bleibt Schatzmeister. Als Beisitzer fungieren wie bisher Ralf Goldhahn, Claus Schwarzenberger und Rudi Stößel, neu dabei sind Jan Köhler und Wilken Weiland. Den bisherigen Vorständen Anke Eichler, Jens Größner, Sandra Lapat und Sebastian Schneider wurde für ihr langjähriges Engagement gedankt. Rudi Stößel, seit Gründung des Jugendblasorchesters Hohenstein-Ernstthal im Jahr 1973 aktiv, davon fast 20 Jahre als Vorsitzender, wurde – ebenfalls einstimmig – in Würdigung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. ■

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LJBO Sachsen – Von Helden und Legenden

Das LJBO auf dem 6. Landesblasmusikfest in Frankenberg

Foto: mdc

Eins vorweg: Das LJBO des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. versteht sich keinesfalls als heldenhaft oder als Legende. Auch im 14. Jahr der Existenz des Auswahlensembles geben anstrengende organisatorische Arbeit und das Ringen um künstlerische Attraktivität den Ton bei der Orchesterarbeit an. Der ab diesem Jahr für jeweils zwei Jahre, also vier Projektphasen konzipierte Spielplan zeigt dennoch ein enormes kreatives Potential und lässt Gutes für die Zukunft des Klangkörpers erhoffen. Thomas Scheibe, Chefdirigent des LJBO Sachsen 2011 und 2012 hat ein anspruchsvolles und interessantes Programm auf die Beine gestellt, dass den jungen und talentierten Musikerinnen und Musikern des Freistaats eine Menge abverlangt, aber ebenso viel geben wird. Mit den beiden Projektphasen im Jahr 2011 „Helden“ und „Legenden“ zeigt das LJBO Sachsen erneut das sinfonische Potential des Klangkörpers Blasorchester. Ist

es in der 1. Projektphase Kodálys Háry János-Suite, die mit dem klanglichen Reichtum der ungarischen Volksmusik spielt, so stehen im Mittelpunkt der 2. Projektphase legendäre Bläserwerke wie das Quintett für Blechbläser von Victor Ewald in einer Fassung für klassisches Bläserquintett und Blasorchester und solche wie Serge Lancens Masquerade, die einen solchen legendären Status perspektivisch beanspruchen. Neben der neuen Spielplankonzeption ist auch die Suche des LJBO Sachsen nach Partnern in der Vereinsfamilie des SBMV e.V. ein weiterer Ansatz, das Ensemble vor allem in der Breite zu verankern. Ein Anfang wird 2011 mit der Zusammenarbeit mit den Rodewischer Blasmusikanten e.V. gemacht. Auch wenn beide Ensembles genremäßig zunächst wenig verbinden zu scheint, liegt darin auch ein gewisser Reiz, dem sich die Organisatoren nicht verschließen wollen, um neue Hörer und Freunde des LJBO Sachsen gewinnen zu können. Die Probespielanmeldungen für das LJBO Sachsen geben der organisierenden Bläserjugend im SBMV e.V. bezüglich der aktuellen Konzepte Recht. Es bleibt aber die große Hoffnung, noch mehr Musikerinnen und Musiker in den Mitgliedsvereinen von einer Teilnahme überzeugen zu können. Es sind weniger Terminüberschneidungen als falsche Zweifel oder Klischees, denen das LJBO Sachsen gegenübersteht. Hier hilft auch kein noch so intensives Reden, sondern einzig und allein der Proben- und Konzertbesuch. Deshalb seien wiederum alle Musiker und Dirigenten herzlich eingeladen, ab dem 25. April der Probenarbeit des Ensembles beizuwohnen und selbstverständlich die Konzerte zu besuchen. 29.04. 19:00 Uhr Ratskellersaal Rodewisch; 30.04. 19:00 Uhr Kulturforum‚ Stadtpark Frankenberg. ■ Norman Grüneberg, BJS

Mit Toni auf der Kleinen Leipziger Notenspur 10. Landestreffen der Sächsischen Kinder- und Nachwuchsorchester in Leipzig Musizieren, wo die Genies Nachbarn waren, heißt es dieses Jahr anlässlich des Landestreffens Sächsischer Kinder- und Nachwuchsorchester. Am 25.06.2011 veranstaltet der Sächsische Blasmusikverband e.V./Bläserjugend Sachsens gemeinsam mit dem Notenspur-Förderverein das 10.Treffen junger Nachwuchsmusiker in Leipzig. Mit dem Notenspur-Förderverein haben wir eine ehrenamtlich geführte Initiative als Partner und Mitveranstalter gefunden, die genauso musikbegeistert ist wie wir. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen erhaltenen Wohn- und Schaffensstätten Berühmter in Leipzig mittels eines markierten Rundwegs miteinander zu verbinden. Die Notenspur wird sich in Form von im Boden verankerten Edelstahlelementen durch die Innenstadt schlängeln. Wir werden diese Spur, die es erst ab Mai 2012

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geben wird, schon vorher erkunden. Dabei gibt es viel zu entdecken, so viel ist gewiss. Mit vielen spannenden Fragen und Rätseln lädt uns Toni – das Notenspur-Maskottchen – ein zur musikalischen Spurensuche auf den Rundweg für Kinder und junge Leute, die Kleine Leipziger Notenspur. Wir können dabei den Notenspur-Entdeckerpass erwerben. Damit die Musik nicht zu kurz kommt, heizen wir den Leipzigern mal so richtig ein mit einem Konzert auf einem Teilabschnitt der Notenspur. Weitere Informationen zur Leipziger Notenspur könnt Ihr unter www.notenspur-leizpig.de erfahren. Zum Abschluss bleibt uns nur noch kurz zu sagen: Wir wünschen Euch eine gute Anreise nach Leipzig und freuen uns auf ein Treffen mit Euch am 25.06.2011. ■ Werner Schneider Leiter Leipziger Notenspur-Initiative, Vorstandsvorsitzender Notenspur-Förderverein e.V. Patricia Schütze Medienbeauftragte Bläserjugend Sachsen im SBMV e.V.

Ich suche noch einen Namen…. Vorschläge bitte an sbmv@blasmusik-sachsen.de


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Sächsisches Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger Schneeberg/Zwickau 11.-13.03.2011

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Musica in una piccola sala da concerti oder: Ab heute spielen wir mit Wenigen! >> Diese Meinungen haben uns zum Sächsisches Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger erreicht: „Ich fand das mit der Kammermusik dieses Jahr zwar eine gute Idee, aber mir hat es die letzten Jahre besser gefallen. […] Ich würde mir wünschen, dass es nächstes Jahr wieder ein großes Konzert mit den Profis gibt.“

Kammermusikalisches Musizieren zum Abschlusskonzert

Kammermusik im Abschlusskonzert des Landesprobenlagers Trotz ungünstiger finanzieller Ausgangssituation und kurzfristigen Änderungen gelang es am letzten Wochenende dem Org.-Team um SBMV e.V. und Jugendblasorchester Zwickau nun schon zum 17. Male zum Sächsischen Landesprobenlager für Bläser- und Schlagzeuger einzuladen. Die Instrumentalwerkstätten, als zweite Phase des LPL entstanden 2001, bringen der kammermusikalischen Musiziertätigkeit, als wichtiges pädagogisches Instrument der Orchestererziehung, die Achtung entgegen, die ihr gebührt. Im kleinen musikalischen Kreis, im Duett, Trio oder Quintett erlernt der Musiker das Hören und Zusammenspiel, welches er später im Orchesterspiel anwenden kann. Rund 50 Teilnehmer hatten ihre Teilnahme zu dieser Weiterbildungsmaßnahme angekündigt, was im Durchschnitt zu den Anmeldezahlen vergangener Jahre liegt. Dafür standen 12 Dozenten der Sächsischen Bläserphilharmonie (ehem. Rundfunk-Blasorchester Leipzig) mit Rat und Tat zur Seite. Überraschend für Teilnehmer und Organisatoren war jedoch die Nachricht, dass mit der Kürzung der Fördermittel des Kulturraumes Vogtland- Zwickau der Veranstaltungsort Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ unerschwinglich wurde. Glücklicherweise konnte innerhalb weniger Tage das Konzert in die Aula des Käthe-Kollwitz Gymnasiums Zwickau umverlegt werden. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an die Schulleitung für die unbürokratische Hilfe. Der Saal war durch das Publikum gut gefüllt. Der

Foto: SBMV e.V.

Konzertbesucher erlebte ein äußerst abwechslungsreiches, vielfältiges Arrangement aus allen Klangfarben, zu der geblasene und geschlagene Musik fähig ist. Abschließend formte Bundesmusikdirektor Heiko Schulze die einzelnen Registergruppen mit Hilfe weniger Dozenten zu einem Gemeinschaftsorchester, welches erstaunlich homogen, eventuell ob der kammermusikalischen Tätigkeit, musizierte und das Konzert würdig beendete. Mit dem ganzen Orchester der Bläserphilharmonie wäre dieser Konzertsaal allerdings stark überfordert gewesen! So kam die Konzeptionsrückbesinnung zumindest organisatorisch gerade recht. Einige Musiker, die sich auf ein Musizieren mit Netz und doppeltem Boden eingerichtet hatten, waren ziemlich überrascht, dass es nicht zu dem gewohnten Massenchor mit dem gesamten Profiorchester kam. Die Dozenten befürworten einhellig die neue „alte“, kammermusikalische Konzeption als pädagogisch wertvoller. Die Zusammenstellung der Besetzungen wäre nach Aussage einiger Teilnehmer noch sinnvoller möglich gewesen. Hierfür, so sind wir uns einig, müssen die Anmeldungen allerdings fristgerecht und pünktlich erfolgen. Noch zwei Tage (!) vor Beginn des LPL mussten stündlich die Teilnehmerlisten überarbeitet werden. Das Hass-Wort der Woche: Anmeldung/ Abmeldung! Nichts desto trotz: Dank an die Geschäftsstelle, dem Jugendblasorchester Zwickau, der Sächsischen Bläserphilharmonie, dem Käthe-Kollwitz Gymnasium und nicht zuletzt den Teilnehmern des 17. Landesprobenlagers der Sachsen. ■

„Die Kollegen von der Akademie geben sich mit uns Dilettanten die größte Mühe, und dafür bin ich sehr dankbar. […] Das Motto in diesem Jahr und die Art der Darbietung waren sehr gut gelungen.“ Was ist Eure Meinung? Informiert den SBMV e.V. und die BJS über sbmv@blasmusik-sachsen.de

Verbandstag des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. und Hauptversammlung der Bläserjugend Sachsen

Termin Sonnabend, 16. April 2011 Ort Handwerkskammer Dresden Bildungszentrum Handwerk Am Lagerplatz 8, 01099 Dresden Ausrichter Fanfarenzug Dresden e.V. Beginn 9.30 Uhr

Jörg Küttner, LMD, Projektleiter

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SBMV DIREKT

Brass Band Sachsen 2011

„Espressivo Cuivre – mit Italienischer Leidenschaft und Französischem Charme“ (Suite Gothique) und Guiseppe Verdi (Ouvertüre zur Oper „Nabucco“) einstudiert.

Brass Band Sachsen

Die Brass Band Sachsen ist ein sachsenweit einmaliger Auswahlklangkörper in Trägerschaft des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. In der als Auswahlorchester konzipierten Form sogar einmalig in den gesamten neuen Bundesländern. Die Brass Band Sachsen bietet vordergründig sächsischen Musikern (aber auch Musikern angrenzender Bundesländer) neben ihrer musikalischen Tätigkeit in den Musikvereinen, Musikschulen (-hochschulen) oder Berufsorchestern, ein weiteres künstlerisches Betätigungsfeld.

Foto: SBMV e.V.

Der Brass Band-Erfahrene Johnny Ekkelboom wird nach zwei sehr erfolgreichen Jahren auch in 2011 das Ensemble künstlerisch leiten. Unter dem Motto „Espressivo Cuivre - mit Italienischer Leidenschaft und Französischem Charme“ stellt die Brass Band Sachsen Musik aus der Feder italienischer und französischer Komponisten in das Zentrum ihrer Arbeit. An den insgesamt vier Probenwochenenden werden bedeutende Werke von u.a. Camille SaintSeans (Finale Orgel Sinfonie Nr. 3), Leon Boellmann

Probenphasen: 10.06.-12.06.2011 30.09.-02.10.2011 24.06.-26.06.2011 07.10.-09.10.2011 Konzerte: 26.06.2011, 17:30 Uhr, „Espressivo Cuivre“, Konzert mit dem Sächsischen Blechbläser Consort in Frankenberg 02.10.2011, 17:30 Uhr, „Espressivo Cuivre“, Galakonzert in der Kirche in Schneeberg/OT Neustädtel 08.10.2011, 19:30 Uhr, „Espressivo Cuivre“, Galakonzert in der St. Markus Kirche in Chemnitz Neugierige Musikbegeisterte können sich bereits auf www.brassband-sachsen.de ein wenig umschauen. Interessierte Musiker, die gerne bei der Brass Band Sachsen mitwirken wollen, finden auch auf www.blasmusik-sachsen. de die Möglichkeit sich für die Probenphasen zu bewerben. Der Bewerbungsschluss ist der 30.04.2011. ■ Sören Hofmann, Projektleiter Brass Band Sachsen, Vorstandsmitglied BJS

Tönende Luft – Orchester des SBMV e.V. präsentieren einen Tag der Musik

Das Landesblasmusikfest in Frankenberg soll seine Fortsetzung finden.

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Sachsens Bläserpost 1/2011

Nach den überwältigenden Erfahrungen des 6. Landesblasmusikfestes 2010 in Frankenberg/Sa. ist die Veranstaltungs- und Kultur GmbH Frankenberg/Sa. mit der Bitte um eine jährliche Auflage des Festes in kleiner Form an den SBMV e.V. herangetreten – eine Idee, die selbstverständlich mit großer Freude umsetzbar ist. Für den 09. Juli 2011 sind deshalb alle Orchester und Vereine des SBMV e.V. eingeladen, sich für eine Teilnahme zu bewerben. Das Hauptaugenmerk soll auf unterhaltender Blasmusik und Tanzmusik liegen. Die Stadt Frankenberg/Sa. stellt dem SBMV e.V. die Bühne am Kirchplatz ganztägig zur Verfügung. Die teilnehmenden Vereine erhalten eine angemessene Vergütung. Anmeldungen bitte an die Geschäftsstelle des SBMV e.V. ■ Foto: mdc


SBMV DIREKT

40 Jahre Blechblastradition in Jena Vom Fanfarenorchester zur Brass Band

Brass Band „BlechKLANG“ im Konzert

Wenn am 14. April in einem der schönsten Konzertsäle Thüringens, im Volkshaus Jena, der Operndirektor des Theaters Lübeck Roman Brogli-Sacher den Taktstock hebt, erlebt das Publikum eine Deutschlandpremiere. Gemeinsam gestalten die renommierte Jenaer Philharmonie und die Brass Band „BlechKLANG“ diesen Konzertabend. Auf dem Programm stehen Werke von Mendelssohn Bartholdy, Tschaikowski, Vaughan Williams und Schostakowitsch. Unter dem Motto „Brass & Sinfonik“ musizieren Vollblutprofis und Vollblutlaien zusammen. Für die Jenaer Philharmoniker ein nicht alltägliches Zusammentreffen und für die Brass Band (Leitung Alexander Richter) des Blasmusikvereins Carl Zeiss der künstlerische Höhepunkt im Jubiläumsjahr. Das Konzert versinnbildlicht neue Möglichkeiten und zeigt, wie eng Profis und Nichtprofis als gleichberechtigte Partner beieinander stehen können. Das Konzert zeigt aber auch, welchem künstlerischen Anspruch sich die Brass Band zu stellen vermag. Der Weg bis zu „Brass & Sinfonik“ war jedoch lang und steinig. Was 1971 als Fanfarenorchester in Trägerschaft eines VEB und der FDJ begann und bis 1990 existierte, ist 20 Jahre später eine renommierte Brass Band in freier Trägerschaft. Kontinuitäten und tiefe Brüche haben diese Entwicklung begleitet. Im Zuge der gesamtgesellschaftlichen Veränderungen der Jahre 1989/90 standen die jungen Musikerinnen und Musiker vor der Aufgabe, ohne die finanzielle Fürsorge des Unternehmens Carl Zeiss auf eigenen Füßen zu stehen. Der Verlust der finanziellen Sorglosigkeit ging mit neuen Herausforderungen und der Möglichkeit einher, die Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Rund 13 Jahre brauchte es seit 1990, um neue, feste Strukturen zu schaffen und sich mit aller

Konsequenz für den künstlerischen Weg zur Brass Band zu entscheiden. In den 90er Jahren auf 40 Mitglieder und zwei Nachwuchskinder geschrumpft, kam mit der Formierung des Orchesters zur Brass Band „BlechKLANG“ neuer Schwung in den Verein, der bis heute keinen Stillstand kennt. 193 Vereinsmitglieder, davon rund 140 Kinder und Jugendliche in der Nachwuchsausbildung und drei Orchester bilden die statistischen Eckpunkte des Vereins im Jahr 2011. Die 2004 geschaffene eigene „Orchesterschule Klangwelt“ mit 14 Lehrern und einem ganzheitlichen Konzept von Früherziehung bis Orchesterausbildung macht den Verein zukunftsfähig. Mut zum Risiko und Kreativität, den Blick richten über den eigenen Tellerrand, die Bereitschaft Lieb gewordenes aufzugeben und mit Traditionen zu brechen, Konflikte nicht zu scheuen und gemeinsam neue Antworten zu suchen brauchte es, um den Weg in die Zukunft zu finden. ■ Dr. U. Richter, Vorsitzender Brass Band „BlechKLANG“

Highlights im 40. Jahr (Auswahl) 14.04. 2011 - 20.00 Uhr, Volkshaus Jena, „Brass & Sinfonik „ Gemeinschaftskonzert Jenaer Philharmonie/ Brass Band BlechKLANG 28.08. 2011 - 20.00 Uhr, Goethepark zu Drackendorf/Jena „Brass & Fire“ 24.09. 2011 - ab 13.00 Uhr, Marktplatz Jena, vier Stunden präsentiert sich der Verein in all seinen Facetten

Foto: Brass Band „BlechKLANG“

9.12. bis 12.12., Jena, „Jenaer Bläserweihacht“ 10.12. Chemnitz – Kirche St. Markus „Jenaer Bläserweihnacht“

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

40 Jahre – Wir feiern

Der Musikverein Dresden 71 e. V. lädt zum Jubiläumskonzert ein

Der Musikverein Dresden 71 e.V. wird 40.

Als das Blasorchester der Bauarbeiter im September 1971 als Betriebsorchester des Bau- und Montagekombinat Kohle und Energie gegründet wurde, bestand die Besetzung aus interessierten, aber völlig ahnungslosen Betriebsangehörigen, die unter fachkundiger Ausbildung durch Berufsmusiker des MDIOrchesters die ersten Schritte am Instrument erlernten. Die ersten Monate wurde satzweise getrennt geübt, dann probierten die Bläser gemeinsam und erst einige Wochen später durfte dann auch das Schlagwerk mit dabei sein. Etwa ein Jahr nach der Gründung wurden dann zum Betriebssportfest die ersten Titel vorgetragen. Es folgten Wochenendschulungen, Intensivproben, Einsätze und Konzerte auch außerhalb des BMK und Leistungsvergleiche. Die Unterstützung durch den Trägerbetrieb finanziell und organisatorisch war nicht zu unterschätzen. Aber auch die Leistung, Begeisterung und das Durchhaltevermögen der Musikanten, des musikalischen Leiters Werner Häßlich und der Ausbilder ist bewundernswert. Durch seine Tätigkeit an der Bezirksmusikschule als Lehrer und Orchesterleiter ermöglichte Werner Häßlich vielen Jugendlichen einen unkomplizierten Übergang zu diesem Erwachsenenblasorchester und über Nachwuchs musste man sich während dieser Zeit keine Gedanken machen. Dies blieb so bis Werner Häßlich die musikalische Leitung des Orchesters 1986 abgab. KarlFriedrich Seebald übernahm dann für acht Jahre den Dirigentenstab. Mit ihm erlebten wir auch die politische Wende und die Ausgliederung aus dem BMK. Die bisher großzügige finanzielle Unterstützung durch den Trägerbetrieb 12

Sachsens Bläserpost 1/2011

Foto: MV Dresden 71 e.V.

entfiel. Um das Orchester zu erhalten, wurde die Wandlung in einen gemeinnützigen Verein beschlossen. Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte dann am 17. September 1990, damals noch unter dem Namen „Blasorchester Dresden e. V.“ 1991 änderten wir unseren Vereinsnamen und sind jetzt den Dresdnern und ihren Gästen als „Musikverein Dresden 71 e. V.“ bekannt. Viele schöne Konzerte, so im Lichterhof des Sparkassenhauses am Güntzplatz, auf der Leipziger Rennbahn, am Lingnerschloss, zum Dresdener Stadtfest und Vereinsausflüge nach Berlin-Spandau und zum Frantiček Kmoch Festival nach Kolin, Wettbewerbe, wie die „Krone der Blasmusik“ und Einstufungen bei SBMV-Wertungsspielen, die Aufnahme unserer CD „Sachsens Glanz und Gloria“ und weitere Höhepunkte füllten die vergangenen 40 Jahre. Dabei war auch eine Kuriosität: Wir waren Wetteinsatz bei „Wetten dass ...“ und wurden von Paul Mc Cartney dirigiert. Ebenfalls einmalig war sicherlich für unsere Musikanten die Eröffnung des Dynamostadions als Teil des großen Gemeinschaftsorchesters. Natürlich war auch nicht immer alles eitel Sonnenschein und es galt immer wieder Hürden zu nehmen. Dabei leisteten unsere musikalischen und organisatorischen Leiter enorme Arbeit, für die wir ihnen nicht genug danken können. Heute musizieren bei uns 32 aktive Mitglieder, engagierte Laien und ehemalige Profis, vom Studenten bis zum Pensionisten unter der musikalischen Leitung von Tom Jährig. Einmal jährlich fahren wir zu einer Wochenendschulung ins Dresdner Umland um uns intensiv auf die neue Saison vorzubereiten. Unsere diesjährige Wochen-

endschulung findet vom 01. – 03.04.2011 im Sebnitzer KIEZ statt. Sie dient nicht nur der intensiven Vorbereitung unseres Jubiläumskonzertes, sondern wir machen uns auch für die Teilnahme am V. Internationalen Blasmusiktreffen „Alte Kameraden 2011“ im Gorzow/ Wlkp. Polen fit. Gern laden wir interessierte Musikanten ein, uns vom 07. bis 08.05.2011 als Gäste dahin zu begleiten. Infos dazu sind unter www.blasorchester-dresden.de. zu finden. Am 09.04.2011 feiern wir unser Bestehen im Ballsaal des Hotel Königshof am Dresdner Wasaplatz mit einem Jubiläumskonzert. Wir laden zu einem abwechslungsreichen Programm, von Polka bis Pop, von Operette bis Swing, von Marsch bis Filmmusik. Ein besonderer Höhepunkt wird die musikalische Gratulation von Kammervirtuosen Heiner Herzog mit dem bekannten Xylophonstück Zirkus Renz. ■ Vorstand MV Dresden 71 e.V.

Fanfarenzug Dresden e. V. Start mit 101 ins Jahr 2011 Erstmals in seiner 35-jährigen Vereinsgeschichte startet der Fanfarenzug Dresden e. V. mit mehr als 100 Mitgliedern in ein neues Jahr. „Es sind genau 101. Wir sind überaus stolz auf diese Entwicklung“ stellt Lars Krause fest, der den Verein seit Mitte 2009 als Vorsitzender führt. „Vorstand und Übungsleiter des Fanfarenzug Dresden e. V. werden sich der großen Herausforderung einer qualitativ hochwertigen Ausbildung des Nachwuchses stellen. Unser Ziel ist, sie in den nächsten Jahren Schritt für Schritt an das Niveau des Auftrittszuges heranzuführen“. Parallel dazu gilt es, die Wettkampfmannschaft auf die neue Saison vorzubereiten. „Wir wollen natürlich den Sächsischen Landesmeistertitel verteidigen. Des weiteren startet der Verein erstmalig beim Internationalen Deutschlandpokal in Alsfeld“, so Lars Krause zu den Schwerpunktzielen für 2011. Nachdem die Nachwuchsabteilung in den vergangenen beiden Jahren auf heute fast 60 Mitglieder angewachsen ist, sucht der Fanfarenzug noch weitere Verstärkung bei den Fanfarenbläsern. Wer sich an der Fanfare ausprobieren möchte, ist herzlich eingeladen: Montags ab 16:30 Uhr in der 25. Mittelschule Pohlandstraße 40. www.Fanfarenzug-Dresden.de ■ Eberhard Tschök ,Vorstand Fanfarenzug Dresden e.V., Beauftragter für Pressearbeit


AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum feiert „50 Jahre Jugendblasorchester“ und startet mit frischen Ideen ins Jubiläumsjahr

Jugenblasorchester Thum

Das Jahr 2011 ist ein denkwürdiges und ereignisreiches Jahr in der Geschichte des Thumer Jugendblasorchesters. 1961 als Schulorchester gegründet, durchlief das Ensemble in seiner 50jährigen Geschichte viele Entwicklungsstufen. Zahlreiche Dirigenten formten den Klangkörper im Laufe der Jahre. Heute nun – unter der Leitung von Thomas Conrad – hat der Klangkörper seine musikalische Ausrichtung gefestigt. Das Hauptensemble der Thumer bekommt aufgrund eben dieser Ausrichtung, seinen musikalischen Ansprüchen und der veränderten Altersstruktur einen neuen Namen – Bläserphilharmonie Thum. Damit soll dem aktuellen

Leistungsstand Rechnung getragen und die sächsische Blasmusik auch im Vergleich auf internationaler Ebene würdig vertreten werden. In den Jubiläumskonzerten am ersten Aprilwochenende dieses Jahres wird die Geschichte des Orchesters von 1961 bis 2011 noch einmal musikalisch erzählt. Die Gäste erwartet eine Zeitreise durch den Werdegang der Foto: JBO Thum e.V. Thumer Blasmusik. Der ein oder andere Zuhörer wird sicherlich an seine Jugend zurückdenken, wenn Werke aus vergangenen Zeiten erklingen. Das Jahr 2011 hält noch viele weitere Höhepunkte und Neuerungen bereit: Es wird eine Neuauflage der nun um 10 Jahre erweiterten Vereinschronik geben. Zum Jubiläumsball am 2. April 2011 wird der runde Geburtstag von ehemaligen und aktiven Musikern gebührend gefeiert und gemeinsam in Erinnerungen geschwelgt. Am 16. April 2011 sind dann Partner, befreundete Vereine und andere Ehrengäste zum Festempfang ins Thumer Volkshaus geladen. Zu den Höhepunkten des Jubiläums gehört auch eine Reise. Diese führt die

jungen Musikerinnen und Musiker im Oktober für zwei Wochen in die Volksrepublik China. Neben zahlreichen Konzerten gibt es auf der Tournee zwischen Shanghai und Peking sicher viel zu erleben. Auch im optischen Auftreten des Vereins ändert sich einiges. Die Bläserphilharmonie bekommt selbstverständlich ein eigenes Logo und die Bläserinnen und Bläser (natürlich auch die Schlagwerker) neue Kleidung. Damit wird das „Thumer Grün“ zur Freude vieler Musikerinnen und Musiker endlich abgelöst. Gleiches gilt für das gelb-rote Vereinswappen. Zukünftig werden der Verein und seine Ensembles farblich aufeinander abgestimmt auftreten. Wer sich also die Entwicklung des Thumer Orchesters in den vergangenen 50 Jahren bis zum heutigen Stand anhören und zugleich einen neuen optischen Eindruck bekommen möchte, ist ganz herzlich eingeladen zu den Jubiläumskonzerten der Bläserphilharmonie Thum am 2. und 3. April um jeweils 14.30 Uhr im Volkshaus zu Thum. Ein weiteres Mal ist das Konzert am 16. April im Winterstein-Theater Annaberg-Buchholz um 19.30 Uhr zu erleben. ■ Nicole Lerchenberger, Daniel Dettke, Vorstand Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

50 Jahre Großerkmannsdorfer Blasorchester Man soll die Feste feiern, wie sie fallen! Aber was tun, wenn das Jubiläum mitten im Winter liegt? Für Biergärten und „Wochenend und Sonnenschein“ zu kalt. Das Großerkmannsdorfer Blasorchester lädt vom 27.5.2011 bis 29.5.2011 zur Jubiläumsfeier ein. Wollen Sie die Arbeit des Orchesters unterstützen, können Sie das durch eine kleine oder größere Spende tun. Spendenbescheinigungen werden auf Wunsch ausgestellt. Kto 3000160190 – BLZ 85050300 – Ostsächs. Sparkasse Dresden Bereits um 1900 werden musikalische Aktivitäten in Großerkmannsdorf belegt. Hier handelte es sich meistens um einzelne Musikanten, die für Feste und Beerdigungen spielten. Um 1930 wurde eine Feuerwehrkapelle ins Leben gerufen. Die Feuerwehr unterstützte bei Auftritten, beteiligte sich bei der Anschaffung von Instrumenten, Noten und Uniformen. Dafür spielten die Musikanten bei den Festen im Dorf. Nach

Feuerwehr Großerkmannsdorf um 1930

Foto: Großerkmannsdorfer Blasorchester

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN dem 2. Weltkrieg gab es die Kapelle nicht mehr. Schon bald fanden sich wieder Musikanten zusammen, um in der Stellmacherwerkstatt von Richard Altwein zu musizieren. Es ist das Jahr 1959 und mit von der Partie sind (v.l.n.r.): Werner Müller, Reiner Großmann, Siegfried Seifert, Willi Böhme, Albin Grau, Rudi Mai, Richard Altwein. Nach der Arbeit wurde musiziert und beratschlagt, wie am besten ein Orchester zu gründen wäre. Zu dieser Zeit arbeitete Max Mai als Musiklehrer in der Radeberger Musikschule. Er wurde um Rat gefragt und begeisterte sich für diese Idee! Doch zunächst wurden Musiker gesucht. Anekdoten berichten, wie im Dorfgasthof beim Biertrinken Jochen Rühlemann als „großer Trommler“ und Günter Schnabel als „Fagottist“ geworben wurden. So fanden sich nach und nach Musikanten unterschiedlichsten Könnens zusammen. Max Mai komponierte und arrangierte die Stücke dem Orchester förmlich auf den Leib und es wurde rege geprobt. Am 20.2.1961 war es dann so weit. Im „Gasthof Müller“- bei Charlotte und Arthur Müller - wurde das Großerkmannsdor-

fer Blasorchester gegründet. Die Gemeinde, der Dorfklub und die LPG von Großerkmannsdorf waren die Träger, und der Rat des Kreises Dresden- Land bot Unterstützung. Die Erfolge des Orchesters ließen nicht lange auf sich warten. In zahlreichen Leistungsvergleichen und Wettbewerben gab es Medaillen wie “Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv“, „Goldmedaille der Arbeiterfestspiele“, „Aktivist der Sozialistischen Arbeit“. Beliebt waren die Konzerte im Dresdner Zoo, im Schloß Moritzburg, bei der IGA in Erfurt, zum Pressefest der SZ und auf den regionalen Festen. Es gab sogar eine Rundfunkproduktion im Sender Dresden. Bei all der Musik kam die Geselligkeit nicht zu kurz. Beim Ausflug in den Spreewald durften aber natürlich die Instrumente nicht fehlen. So verging rasch die Zeit und das Großerkmannsdorfer Blasorchester - zwischenzeitlich das „KreisBlasorchester“ - konnte im Februar 1986 zum 25-jährigen Jubiläum einladen. „Die Wende“ bescherte uns den Freistaat Sachsen und dem Großerkmannsorfer Blasorchester viel Neues und Erfreuliches: Bei einem Besuch in München

wurden Verbindungen geknüpft. Karl Kling – der Präsident des Allgäu-Schwäbischen-Musikbundes – vermittelte eine „Partner-Blaskapelle“ und so begann eine langjährige Freundschaft zum Musikverein Binswangen unter Leitung von Konrad Bühler. Am 4.4.1991 wurde aus dem Großerkmannsdorfer Blasorchester ein e.V.. Mit Hilfe von Fördergeldern konnten neue Uniformen angeschafft und die Instrumente auf den neusten Stand gebracht werden. Auch einer Mitgliedschaft im Sächsischen Blasmusikverband e.V. stand nun nichts mehr im Wege! Das Großerkmannsdorfer Blasorchester heute: 30 aktive Mitglieder, 12 Ehrenmitglieder, 14 Musikantenfreunde und 9 Förderer bilden den Verein. Professionelle Musiker und Laien musizieren gemeinsam. Die musikalische Leitung hat Christian Wagner. Er wird seit Januar 2011 durch Andreas Grohmann unterstützt. Die Veranstaltungen heißen: Blütenfest, Mai-Feier, Seniorenfasching, Sommerfest, Brauerei-Fest, Landes–Erntedankfest,…und nicht zuletzt: Ausscheid für den Titel „Krone der Blasmusik“. ■

Termine unserer Mitgliedsvereine April 2011–August 2011 April 2011

26.06.2011

1. JBO Chemnitz, Schlossteichkonzert

02.04.2011/

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Jahreskonzert JBO

zum Chemnitzer Musiksommer

03.04.2011

Jubiläumskonzert,

14.05.2011

MV Neuwürschnitz e.V.,

30.06.2011

Musikschulverein „Johann Adam Hiller“,

50 Jahre JBO Thum,Volkshaus Thum

Frühjahrskonzert im SKZ Neuwiese

Schuljahresabschlusskonzert

09.04.2011

MV Dresden 71 e.V., Jubiläumskonzert

20.05.2011

Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.

Juli 2011

„40 Jahre MV Dresden 71 e.V.“,

öffentliche Orchesterprobe,

03.07.2011

JBO Grimma e.V.,

Ballsaal Hotel Königshof

Gymnasium Sebnitz

Parkkonzert des JBO Grimma

10.04.2011

Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.,

Juni 2011

am Schwanenteich in Grimma

Konzert mit dem Marinemusikkorps

02.06.2011

Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.,

09.07.2011

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.,

Kiel, Christliches Glaubenszentrum

Bier-Bratwurst-Blasmusik (Männertag),

Jahreskonzert Bläserkids,Volkshaus Thum

Lichtenstein

Käpplereiche Lichtenstein

10.07.2011

JBO Grimma e.V.,

14.04.2011

Brass Band BlechKlang Jena, „Brass &

04.06.2011

Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.,

Parkkonzert der Orchesterschule

Sinfonik“ (Gemeinschaftskonzert mit

Stadtfest, Stolpen

am Schwanenteich in Grimma

der Jenaer Philharmonie), Volkshaus Jena

13.06.2011

Original Rodewischer Musikanten e.V.,

August 2011

16.04.2011

Musikschulverein „Johann Adam Hiller“

Musikertreffen, Insel Rodewisch

07.08.2011

Brass Band BlechKlang Jena,

Konzert der Jüngsten

18.06.2011

1. JBO Chemnitz,

Sommerkonzert auf Schloss Altenstein

JBO Thum, Jubiläumskonzert im

Jahreskonzert

28.08.2011

Brass Band BlechKlang Jena,

Eduard-von- Winterstein-Theater Annaberg

19.06.2011

Brass Band BlechKlang Jena, Konzert zum

Open-Air-Konzert, „Brass & Fire“

23.04.2011

Brass Band BlechKlang Jena, Galakonzert,

Deutschen Wandertag, Markt Jena

im Goethe-Park Drackendorf

Hotel „An der Therme“ Bad Sulza

17.06.2011/

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.,

24.04.2011

JBO Grimma e.V., Osterkonzert in

19.06.2011

21. Thumer Orchestertreff

Änderungen vorbehalten! Bitte senden Sie uns Ihre

Grimma an der Hängebrücke

21.06.2011

Musikschulverein „Johann Adam Hiller“,

Konzert- und Veranstaltungstermine, damit wir die-

„Fete al la Musique“

se in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.

13.05.2011

Mai 2011

Musikschule „Johann Adam Hiller“,

08.05.2011

Original Rodewischer Musikanten e.V.,

22.06.211

Musikschulverein „Johann Adam Hiller“,

Leider lagen uns bis Redaktionsschluss von noch

Musikertreffen, Insel Rodewisch

JEKI Konzert

nicht allen Mitgliedsvereinen die Terminüber-

08.05.2011

JBO Grimma e.V., Muttertagskonzert auf

25.06.2011

Jugendbrass Leipzig e.V., Jahreskonzert 2011,

sicht für 2011 vor!

dem Grimmaer Marktplatz

Schaubühne Lindenfels, Leipzig-Lindenau

10.05.2011

Stadtorchester Markneukirchen e.V.,

25.06.2011

Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.,

Konzert anlässlich des „Internationalen

Kurkonzert, Freilichtbühne Rathen

Instrumentalwettbewerbes“,

26.06.2011

Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.,

Musikhalle Markneukirchen

Umzug und Konzert, Eibau

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Sachsens Bläserpost 1/2011


AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Qualität aus der Landeshauptstadt

Das 2. Sinfonische Bläserkonzert der Dresdner Stadtkapelle

Stadtkapelle Dresden

Foto: Stadtkapelle Dresden

Große Vorgaben hatte sich die Dresdner Stadtkapelle mit ihrem 1. Sinfonischen Bläserkonzert im Sommer 2010 selber geschaffen: Nach diesem ersten, erfolgreichen Konzert galt es, in der in Dresden so unterrepräsentierten Sparte der sinfonischen Bläsermusik ein weiteres Ereignis nachzulegen. So wurde als Termin für das 2. Sinfonische Bläserkonzert der 28. Januar 2011 erkoren, als Saal wählte man den Plenarsaal des Dresdner Rathauses. Dort gehen immerhin deutlich mehr Zuschauer hinein als in den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal des ersten Konzertes. Und dennoch wurde es eng: Gut 500 Zuschauer folgten Einladung und Werbung – der Name Dresdner Stadtkapelle spricht zunehmend für sich und musikalische Qualität. Werke sinfonischer Blasmusik für opulent besetztes Orchester sind Dresdener Publikum wie Musikern noch weitgehend unbekannt. Dies bestätigt auch Kammervirtuose Manfred Krause, langjähriger Solo-Englischhornist der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Er fügt hinzu: „Es ist schon erstaunlich, was Amateure leisten können, wenn man sie richtig fordert. Das Orchester ist auf einem sehr guten Weg!“ Auch er wirkt als festes Mitglied in der

Dresdner Stadtkapelle mit. Wie auch im 1. Sinfonischen Bläserkonzert erklangen ausschließlich Werke der sinfonischen Bläsermusik. Den Anfang machte das technisch anspruchsvolle Incantation and Dance des Amerikaners John Barnes Chance, das auch den Zuhörer abseits traditioneller Hörgewohnheiten vor Herausforderungen stellt. Einen völlig anderen Charakter bot Autumn Soliloquy, ein wunderbar lyrisches Stück für Oboe und Blasorchester von James Barnes. Den Part der Solooboe übernahm dankenswerter Weise der Oboist Albrecht Krauß, nachdem Sibylle Schreiber, Oboistin der Staatskapelle Dresden, eine Woche vor dem Konzert krankheitsbedingt absagen musste. Den ganz besonderen Klang eines sinfonischen Blasorchesters hoben sowohl die Drei Lieder aus dem mährischen Winkel von Pavel Staněk als auch Rolf Rudins Lied ohne Worte, welches beim Publikum besonders begeistert aufgenommen wurde, hervor. Den Abschluss bildete Harold Arlens The Wizard Of Oz in der Bearbeitung von James Barnes, natürlich mit dem bei Publikum und Musikern gleicher Maßen beliebten Somewhere over the Rainbow. Gegründet im Jahr 2008 ist es erstaunlich, in welch kurzer Zeit mit konzentrierter Probenarbeit ein solch hohes Niveau in der Dresdner Stadtkapelle erreicht wurde. Dass dies der Verdienst von Stefan Fritzen ist, steht außer Zweifel. In kaum nachahmbarer Weise fordert und fördert er die Musiker der verschiedensten Leistungsstufen und bringt sie somit zu Höchstleistungen. Welchen Erfolg das hat bewies nicht zuletzt dieses Konzert, unter dessen Zuhörern sich diverse Personen des öffentlichen Lebens, wie zum Beispiel auch Kurt Biedenkopf, befanden. Mit ihrem 2. Sinfonischen Bläserkonzert hat die Dresdner Stadtkapelle erneut Maßstäbe gesetzt, ein 3. Sinfonisches Bläserkonzert ist bereits für Anfang Juli geplant. Für dieses wird dann wohl ein weit größerer Raum benötigt – es spricht sich herum in Dresden, dass der Name „Dresdner Stadtkapelle“ für Qualität spricht! ■ Theres Grieger

Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen Nachtrag Dezember 2010 / Januar - März 2011 Nachtrag Dezember 2010

Januar – März 2011

Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit

Ehrennadel in Gold mit Kranz und Jahreszahl für

Rene Linke, Kraftwerk e.V. – Brass Band Chemnitz

30-jährige Tätigkeit

Pierre Linke, Kraftwerk e.V. – Brass Band Chemnitz

Mario Krodel, MV Meinersdorf e.V.

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Konzert-Live-Mitschnitte

Dirigentennadel in Bronze mit Urkunde

Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant,

für 10-jährige Tätigkeit

Jahreszahl und Ehrenbrief für 40-jährige Tätigkeit

Heike Wetzel, BO Wiederau e.V.

Christoph Uhlmann, MV Meinersdorf e.V.

Dirigentennadel in Gold mit Urkunde

Verdienstmedaille in Gold mit Urkunde

für 20-jährige Tätigkeit

für 20-jährige Tätigkeit

Matthais Hauschild, FK JBO Bautzen e.V.

Udo Brückner, Musikkorps der Stadt Olbernhau

Jörg Küttner, JBO Zwickau e.V. Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern sehr Ehrenmedaille in Bronze mit Urkunde für

herzlich zu ihren Ehrungen.

10-jährige Tätigkeit Präsidium Landesverband,

Wir möchten unsere Vereine noch einmal darauf hinweisen,

Rolf Hilbig, Vizepräsident SBMV e.V. (bis April 2010)

dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV e.V. bei der BDMV e.V. eingereicht werden müssen.

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SBMV BRÜCKENSCHLAG

TAPE geht in die nächste Runde Das Projekt „TrendAnalyse ProjetEnsemble“ der Deutschen Bläserjugend (DBJ) blickt auf neun erfolgreiche Monate zurück und startet nun in eine neue Phase: Die erste Projektwerkstatt in der Deutschen Bläserakademie in Bad Lausick steht kurz bevor. Das im Mai 2010 gestartete Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Struktur und Entwicklung aktueller Projektensembles zu analysieren. Dazu wurden bis Dezember 2010 Befragungen und Experteninterviews durchgeführt, deren Ergebnisse nun in die praktische Arbeit einfließen sollen.Vom 13. bis 19. Juni 2011 findet dann die erste Praxiswerkstatt in Bad Lausick statt, zu der die Anmeldung noch bis zum 20. April unter www.projektensemble.de möglich ist. Die Jugendlichen werden vor Ort die Gelegenheit bekommen, aktiv an der Entstehung, Entwicklung und Organisation eines neuen innovativen Orchesters mitzuwirken. TAPE möchte auf diese Weise alte Strukturen der Jugendarbeit aufbrechen und neue Impulse für zeitgemäße musikalische Projekte geben. Jungen Musikern stellen sich ganz verschiedene Fragen: Welchen Namen wird das künftige Orchester tragen? Wie sollen Kommunikationsstrukturen, die Außenpräsentation und die Zukunftsplanung des Orchesters aussehen? Unterstützt werden sie dabei vom künstlerischen Leiter des Projekts, Professor Thomas Clamor.Von seiner langjährigen Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen und in hochklassigen Projekten werden die Teilnehmer profitieren können. Professor Clamor sowie weitere Profimusiker der Deutschen

Bläserakademie haben ein facettenreiches musikalisches Spektrum mit Werken von Mozart, Strauss oder Wagner zusammengestellt, das die Jugendlichen in der ersten Werkstattphase erarbeiten werden. Zum großen Abschlusskonzert am 19. Juni soll Modest Mussorgskis Bilder einer Ausstellung in der Bearbeitung von Mark H. Hindsley aufgeführt werden. Die Ergebnisse des TAPE-Projektes werden 2012 in einem Praxisleitfaden veröffentlicht, der vor allem an pädagogische und musikalische Fachleute sowie Organisatoren und Träger von Projektensembles gerichtet ist. Darin sollen Ideen, Anregungen, Lösungswege und Best-Practice-Beispiele für die praktische Arbeit mit jungen Musikern vorgestellt werden. ■ Anmeldungen: bis zum 20. April 2011 unter www.projektensemble.de Ansprechpartner: Anja Laurisch Projektteam TAPE Mail: tape@deutsche-blaeserjugend.de Tel. +49(0)30 208862-17 1. Praxiswerkstatt mit Abschlusskonzert: 13.06. bis 19.06.2011, in Bad Lausick (Sachsen), Deutsche Bläserakademie 2. Praxiswerkstatt mit Abschlusskonzert: 05.03. bis 11.03.2012

Zur Kulturfinanzierung in Sachsen Die sehr öffentliche Diskussion um den Entwurf zum Doppelhaushalt 2011/2012 des Freistaates Sachsen hat gezeigt, inwieweit politische Entscheidungsträger durch die übliche Politik des Steinwurfes die sehr sensiblen und miteinander verwobenen Stränge von Kulturinstitutionen und Kulturinfrastruktur sehr leichtfertig gefährden können. Torsten Tannenberg, Sprecher der IG der Landeskulturverbände. Foto: SBMV e.V.

Der im Dezember 2010 beschlossene Doppelhaushalt 2011/2012 des Freistaates Sachsen ist in seinen Anstrengungen um einen soliden Haushalt sehr ehrgeizig. Dank einer im Diskussionsprozess klug agierenden Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst hat die Kulturfinanzierung auf Landesebene im Ergebnis weiterhin ihre gute Position behalten. Das Kulturraumgesetz hat seine ersten Kratzer abbekommen, nicht zuletzt aber auch ob fehlender Strategie der Kulturräume selbst. Der Trend des

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Freistaates zu einer Politik der kulturellen Leuchttürme zeigen die vergleichsweise hohen Haushaltsaufwüchse für die Sächsische Staatsoper und die Staatlichen Kunstsammlungen. Das Beispiel der Diskussion um die künftige Finanzierung der Musikschulen hat aber auch verdeutlicht, dass die Kulturakteure selbst aktiver agieren müssen, um eigene Versäumnisse zu beheben und Inhalte für zukünftige Entwicklungen vorzulegen. Trotzdem konnte eine massive Kürzung der Landeszuschüsse für diesen Bereich verhindert werden. Die kommenden zwei Jahre werden zeigen, inwieweit die Musikschulen in Sachsen den inhaltlichen Anforderungen einer Landesförderung genügen. Die Interessengemeinschaft der Landeskulturverbände, die durch den Geschäftsführer des Sächsischen Musikrates Torsten Tannenberg als ihren Sprecher vertreten wird, hat sich in diese Diskussionen aktiv eingebracht. Als Erfolg kann hier verbucht werden, dass die Arbeit der durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst institutionell geförderten Musikverbände auf der Basis des finanziellen Niveaus des Jahres 2009 fortgeführt werden kann. Torsten Tannenberg, Geschäftsführer des Sächsischen Musikrats Nähere Informationen im Newsletter des SMR. Abonnement über www.saechsischer-musikrat.de ■


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Rheinländer und Sachsen musizierten gemeinsam

Orchesterpartnerschaft zwischen der Big-Band des Gymnasiums der Stadt Kerpen und dem Jugendblasorchester der Seidenblumenstadt Sebnitz

So lautete die Überschrift in der Rheinischen Sonntagspost am 9. Oktober 2010. Bereits seit 2006 besteht die Orchesterpartnerschaft zwischen der Big-Band des Gymnasiums der Stadt Kerpen und dem Jugendblasorchester der Seidenblumenstadt Sebnitz. 2010 folgten wir wieder mit Freude einer Einladung der Kerpener Musikfreunde. So stand neben dem gemeinsamen Musizieren auch ein Ausflug zum Schloss Augustusburg in Brühl und ein Besuch des Beethoven-Hauses in Bonn auf dem Programm. Mittelpunkt der Reise war ein Konzert in der Aula der Schule anlässlich des Tages der deut-

Foto: JBO Sebnitz

schen Einheit. Die 60 Gastgeber der Big Band eröffneten die Musikveranstaltung mit dynamisch breit angelegten Pop-Arrangements und Medleys. We are the World schien den jungen Musikern dabei aus der Seele zu sprechen. Nach der Big Band kam eine „small“-Band – klein mit sieben Musikern aber nur im Hinblick auf die Größe des Ensembles, nicht im Klang. Passend zum Motto „Rythm & Brass in Concert vol.2“ ergänzten auch wir das Angebot mit Swing, einem Beatles Medley mit Yellow Submarine und natürlich Yesterday, Swinging Offenbach sowie ein Best of ABBA. Dass man auch anders kann,

bewies das JBO, unter der Leitung von Thomas Köckritz, mit der „Steppenwolf“-Hymne Born To Be Wild. ABBAs Thank You For The Music wollte das Blasorchester auch als Dank für die Gastfreundschaft verstanden wissen. Die Verbundenheit fand klangmächtigen Ausdruck, als sich im vierten Teil des Konzerts alle Musikerinnen und Musiker, ohne lange zu proben, unter der Leitung von Johannes Schuhmacher zu einem mehr als 80-köpfigen Klangkörper vereinten. Da schien die Bühne der Europaschule fast aus allen Nähten zu platzen. Das Spektrum reichte von Schostakowitschs The Second Waltz bis hin zu den Filmhighlights aus dem Animationsfilm Shrek II. Unsere diesjährige freundschaftliche und musikalische Begegnung ist bereits geplant. Die Kerpener Big Band wird im Herbst wieder in Sebnitz erwartet. Gerade solche Erlebnisse machen das Vereinsleben vielseitig und bunt und fördern das harmonische Miteinander. In diesem Sinne wünschen wir uns als Verein natürlich noch ein langes Fortbestehen dieser Freundschaft umrahmt von Musik, Spaß und Geselligkeit. ■ Katrin Einenkel, Vorstand Sebnitzer Kinder- und Jugendblasmusik e.V.

Ohne Musik keine Bildung Tag der Musik 2011 Vom 17. bis 19. Juni 2011 werden Orchester, Chöre, Musik- und allgemeinbildende Schulen, Theater, Opernhäuser, Städte, Musikhochschulen und viele andere Institutionen wieder die Vielfalt und die Qualität der musikalischen Praxis im gesamten Bundesgebiet des Musiklandes Deutschland präsentieren. Das wichtigste Ziel des Tages der Musik ist es, die große Bedeutung und den hohen Wert der Musik in Deutschland in kultur-, sozial-, bildungs- und gesellschaftspolitischer Hinsicht deutlich zu machen. Ob Chöre, Orchester, Bands, Kammermusikgruppen, Ensembles unterschiedlicher Stil- und Besetzungsgrößen, Kindergärten, Musikschulen, allgemein bildende Schulen, Musikvereine, Musiktheater, Musikhochschulen, Kirchen, Musikinstrumentenbauer, Musikalienhändler oder Musikliebhaber: Alle – egal ob Profis oder Laien – sind aufgerufen, sich mit bereits geplanten bzw. zu planenden Aktivitäten und Veranstaltungen an diesen Tagen zu präsentieren. Der Tag der

Musik wurde durch den Deutschen Musikrat und den „Tag der Musik e.V.“ initiiert, um der Vielfalt, die auf unserem reichen kulturellen Erbe, den zeitgenössischen Künsten und dem Reichtum anderer Kulturen in unserem Land aufbaut, Raum zu verschaffen und die Rahmenbedingungen für das Musikleben zu verbessern. Denn diese kulturelle Vielfalt ist der wichtigste Nährstoff für unser Land auf dem Weg zu einer Wissens- und Kreativgesellschaft. Die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände e.V. unterstützt den Tag der Musik 2011 besonders hinsichtlich der Bedeutung des Laienmusizierens in Deutschland. Schließlich soll durch diese bundesweite Plattform die Bedeutung des Musizierens für den Einzelnen wie für unsere Gesellschaft stärker in die öffentliche Wahrnehmung gerückt werden, um die vielfältigen musikalischen Ausdrucksformen und das dahinter stehende Bürgerschaftliche Engagement sichtbar zu machen. Die enorme kulturelle Viel-

falt in Deutschland bedarf des Schutzes und der Förderung – nicht als luxusorientierte Freizeitgestaltung, sondern als Grundlage einer erfolgreichen Gesellschaftspolitik. Die BDO möchte daher alle Mitgliedsverbände aufrufen, sich aktiv an diesem Wochenende zu beteiligen, bzw. bereits geplante Veranstaltungen mit diesem Ereignis zu kombinieren! Der Tag der Musik steht dafür, dass jeder Tag in unserem Land ein Tag der Musik sein möge! Alle weiteren Informationen über den Tag der Musik, die einzelnen Veranstaltungen oder die eigene Teilnahme können unter www.tag-der-musik.de abgerufen werden. ■ Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände Cluser Straße 5, 78647 Trossingen, Telefon: 07425 – 8312, Fax: 07425 – 21519, E-Mail: info@orchesterverbaende.de, Website: www.orchesterverbaende.de

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20 Jahre SAXONIADE e.V. 11. SAXONIADE – Internationales Festival für Jugendblasorchester vom 07. 07. - 10. 07. 2011

Vom 07. bis 10. Juli 2011 wird die bereits 11. SAXONIADE als internationales Treffen mit Leistungsvergleich von Blasorchestern durchgeführt. Die SAXONIADE, unter der Schirmherrschaft des Landrates des Landkreises Zwickau, Dr. Christoph Scheurer, versteht sich als völkerverbindendes Event und bietet unserer Region Leistungsvergleich, Show und Unterhaltung. Neben dem internationalen Leistungsvergleich mit sinfonisch konzertanter Blasmusik wird im Jubiläumsjahr des Vereins (20 Jahre SAXONIADE e.V.) ein weiterer Schwerpunkt des Festivals in den Showauftritten der teilnehmenden Orchester in der Festhalle liegen. Die Orchester haben hierbei die Möglichkeit die gesamte Bandbreite ihres musikalischen Könnens zu präsentieren und mit Tanzformationen oder Majoretten ihre Konzerte zu bereichern. Einige

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Orchester werden sich mit Show-Konzerten in den Orten ihrer Gastunterkunft präsentieren. Die Hauptveranstaltungen der 11. SAXONIADE – Auftaktveranstaltung, Wertungsspiele, Musikschau, „Blasmusik non Stopp“ und Preisverleihung – werden erstmals vorwiegend in Hohenstein-Ernstthal stattfinden. Durch eine publikumswirksamere Veranstaltungsgestaltung in Form von „Blasmusik non Stopp“ an zwei Tagen mit allen SAXONIADE- und einem ShowOrchester sowie Gastronomie erwartet der SAXONIADE e.V. als Veranstalter seine Gäste. So wird die 11.SAXONIADE am Donnerstag, dem 07.07.2011, 20.00 Uhr mit einem Konzert

des „Sächsischen Blechbläser Consort“ im „Schützenhaus“ Hohenstein-Ernstthal eröffnet. Im selben Haus messen sich die Orchester am Freitag und Samstag Vormittag in den ver-

schiedenen Kategorien im Wettstreit zu den Wertungsspielen. Zur „Musikschau der Nationen“ in Hohenstein-Ernstthal und Zwickau vereinigen sich die Musiker zu einem Gemeinschaftsorchester. Am Freitag und Samstag Abend wird im Wechsel auf zwei Bühnen in der Mehrzweckhalle Musik non stopp durch die einzelnen Orchester und einer Show-TanzBand präsentiert. Ein Familiennachmittag für groß und klein soll am Samstag mit den jüngsten SAXONIADE-Teilnehmern musikalisch im Festgelände gestaltet werden. Der Sonntag Vormittag ist das Highlight für die Orchester. Zum Preisträgerkonzert im „Schützenhaus“ werden die Preisträger der Wertungsspiele benannt und prämiert. Das Festival wird durch den Kulturraum Vogtland-Zwickau, die Sparkasse Chemnitz und die Stadt Hohenstein-Ernstthal gefördert. ■


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In Kürze Deutscher Musikwettbewerb Rund 130 Solisten und Ensembles aus sämtlichen Landesteilen hatten sich in insgesamt 12 Kategorien für den DMW angemeldet und warteten mit einer außerordentlichen musikalischen Bandbreite auf: Sie reichte von Harfe, Oboe und Posaune über Klavier, Horn, Flöte und Cembalo bis zum Duo Viola-Klavier, Duo Klarinette-Klavier, Streichtrio, Klavierquartett und Ensemble in freier Besetzung. Vier Wettbewerbsdurchgänge absolvierten die Künstlerinnen und Künstler auf dem Weg zum begehrten Preis des Deutschen Musikwettbewerbs. Nach erfolgreichem und aus Sicht der international besetzten Gesamtjury überzeugendem Abschluss der ersten drei Wertungen wurden die Hoffnungsträger des DMW im Orchesterfinale und Abschlusskonzert begleitet vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der Leitung von Marcus Bosch. ■

Plädoyer für die symphonische Blasmusik

„Strings & Winds“ in Musikhochschule Stuttgart

Hendrik Reichardt, langjähriges Mitglied des LJBO Sachsen und heute Posaunist im Orchester der Musikalischen Komödie Leipzig, hat im Pfauverlag eine Analyse des Blasorchesterwerks von Paul Hindemith vorgelegt. Anhand der Bläserwerke diskutiert Reichardt das Imageproblem der Blasmusik zwischen Unterhaltungswert und künstlerischem Anspruch. Dabei stellt der Autor das enorme ästhetische Potential des Blasorchesters in den Fokus seiner Betrachtungen. In einer nächsten Ausgabe von Sachsens Bläserpost wird eingehender über dieses Buch berichtet werden.

Am 15. und 16. April 2011 ist es soweit: Die Musikhochschule Stuttgart veranstaltet ihr erstes „Wind Music Project“. Der Konzertsaal im Turm der Musikhochschule wird mit Bläser- und Schlagwerkklängen neu gefüllt. Dieses neue Orchesterprojekt am Haus an der Urbanstraße entstand aus dem jungen Studienfach Blasorchesterleitung, das vor eineinhalb Jahren im Fächerkanon der Hochschule installiert wurde. Erstmalig in Zusammenarbeit mit dem Sinfonieorchester der Hochschule wird unter dem Motto „Strings & Winds“ der zweite Teil des Abendkonzertes ausschließlich mit Musik für Blasorchester gestaltet. Das Wind Music Project - das Blasorchester als Teil der Orchesterarbeit an der Hochschule - stellt dabei Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Gustav Mahler, Leonard Bernstein und Alfred Reed vor. Die Veranstaltung wird künstlerisch geleitet von Hermann Pallhuber, Lehrbeauftragter für das Fach Blasorchesterleitung. ■

Hendrik Reichardt, Plädoyer für die symphonische Blasmusik. Paul Hindemiths Konzertmusik für Blasorchester op. 41 und seine Symphony in B flat for Concert Band, Saarbrücken 2011, 93 S., ISBN 978-3-89727-434-1 ■

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Start der Deutschen Bläserakademie

Der Grundstein zum Ausbau eines musikpädagogischen Netzwerkes Foto: Deutsche Bläserakademie

Was vor 15 Jahren mit der Bläserakademie Sachsen begann, findet Ende April seinen vorläufigen Höhepunkt – die Eröffnung der Deutschen Bläserakademie. Bereits Anfang 2011 wurde das neu errichtete Gebäude in Bad Lausick der Sächsischen Bläserphilharmonie übergeben. Zur offiziellen Eröffnung des neuen orchestereigenen Musikhauses mit dem Namen Deutsche Bläserakademie lädt nun der sächsische Kurort ab 29. April zu einem dreitägigen Musikfest ein. Die musikpädagogische Einrichtung, die

ein breites Angebot an Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten bietet und sich vor allem der Förderung von jungen Musikern widmet, wird dann erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Die Akademie soll zukünftig als bundesweite Bildungsstätte mit dem Schwerpunkt Bläsermusik etabliert werden, die mit ihren umfangreichen Lehrangeboten auch von Laien- und Berufsmusikern aus ganz Europa in Anspruch genommen werden soll. Nationale Partner wie der Sächsische Blasmusikverband e.V. und die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V., aber auch internationale Bildungsträger wie die Jeunesses Musicales und die World Association for Symphonic Bands and Ensembles unterstützen die Deutsche Bläserakademie im Aufbau eines musikpädagogischen Netzwerkes. Somit wird hier ein Zentrum geschaffen, das durch die Kommunikation und Vermittlung musikalischer Kompetenzen auf höchstem Niveau eine internationale Ausstrahlung haben wird. Hauptnutzer im neuen Gebäude der Deutschen Bläserakademie ist die Sächsische Bläserphilharmonie. Der 2010 etablierte neue Klangkörper, der aus dem großen Rundfunk-Blasorchester Leipzig (RBO) des Mitteldeutschen Rundfunks hervorgeht, bietet höchste musikalische Klangvielfalt und ein anspruchsvolles Repertoire. Aufgrund der großzügigen Ausstattung am neuen Proben- und Veranstaltungsort bieten sich den 40 Musikern des einzigen deutschen Kulturorchesters für zeitgenössische sinfonische Bläsermusik sowie ihrem künstlerischer Leiter, Professor Thomas Clamor, nun optimale Arbeitsbedingungen. ■ Bianca Pahl i.A. SBMV e.V./BJS

Kunst gegen das Vergessen Das Jahr 2010 – 70 Jahre sind seit dem Überfall auf Polen vergangen. 65 Jahre ist das Ende des 2. Weltkrieges her. Im Gedenken an diese Ereignisse, die unsere Welt nachhaltig verändert haben, entstand zwischen 2009 und 2010 ein einmaliges musik- und medienpädagogisches Projekt in Rheinland-Pfalz mit dem Titel „Der Unbekannte Krieg“. Träger des Projektes ist die Landesmusikjugend Rheinland-Pfalz. Diese hat in einem Zeitraum von acht Monaten mit etwa 250 aktiven Teilnehmern aus Musikschulen sowie Jugendorchestern- und Chören in Rheinland-Pfalz verbandsübergreifend das multimediale Programm unter der Projektleitung von Roland Unger und Peter Schulz erarbeitet. Das anspruchsvolle Projekt bot den jugendlichen Teilnehmern die Möglichkeit, individuell in ihrer Interpretation und mithilfe verschiedener künstlerischer Elemente Zugang zu dem Thema Krieg zu finden. Jugendliches Engagement und Interesse in der Auseinandersetzung mit schwierigen Themen wurden somit auf innovative Weise befördert. Die gegenwärtige Auseinandersetzung und Reflexion der Jugendlichen 20

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mit Hass, Gewalt und Krieg – mit deutlichem Bezug zu ihrer eigenen Lebenswelt – bot Denkanstösse und Diskussionsstoff und führte zu einem generationsübergreifenden Meinungsaustausch. Inhaltlich setzt sich die Aufführung mit den Ursachen und Mechanismen von Kriegen und ihren gesellschaftlichen Zusammenhängen auseinander. Die am Projekt beteiligten Arbeitsgruppen erarbeiteten eigenständig die Thematik auf Grundlage der zeitgenössischen Komposition von Carsten Braun. In der achtmonatigen Projektphase entstand im Ergebnis eine Multimedia-Performance mit Licht,Video, Tanz, Theater und Projektionen, bei der die Kunst in all ihren Facetten als Völker verbindendes zentrales Element zur Bearbeitung und Umsetzung der stofflichen Thematik genutzt und eingebunden wurde. Eine so gelebte Erinnerungskultur, die alle Sinne anspricht, soll beispielgebend für die pädagogische Arbeit mit Jugendlichen sein. Unter der Schirmherrschaft vom rheinlandpfälzischen Landtagspräsidenten Joachim Mertes wurden die Ergebnisse dieser musikalischen

und medienpädagogischen Auseinandersetzung mit den Themen Krieg, Leid und Tod am 8. und 9. Mai 2010 an den Spielorten Kirchberg und Simmern bereits erfolgreich aufgeführt. Das einmalige Klang- und Seherlebnis „Der unbekannte Krieg“ hat alle Beteiligten nachhaltig geprägt und zeigt in Hinblick auf die aktuellen weltpolitischen Ereignisse in den nordafrikanischen Staaten einmal mehr die Notwendigkeit der Völkerverständigung. Die Gesamtkonzeption von „Der unbekannte Krieg“ wurde konsequent auf eine Übertragbarkeit hin erarbeitet. Durch das Herzstück, das Requiem von Carsten Braun, können die einzeln erarbeiteten Bausteine inhaltlich wie technisch frei auf den jeweiligen Aufführungsanlass, Ort und die Teilnehmer hin angepasst werden. Das mehrfach auf Bundesebene ausgezeichnete Projekt wird nun im Rahmen der Europawoche Rheinland-Pfalz 2011 fortgeführt und in einer angepassten Version am 8. Mai, ein Jahr nach seiner Uraufführung, in Bacharach/Rhein erneut Premiere feiern. ■ Bianca Pahl i.A. SBMV e.V./BJS


BLASMUSIKGESCHICHTE Fortsetzung aus Ausgabe 03/2010 Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen Blasmusikgeschichte Spezial – 20 Jahre SBMV e.V. (2005-2008) Ergänzung zu 2005: Das Hauptereignis des Jahres war das 5. Landesblasmusikfest vom 23.-25. September in Bad Lausick. Eine glückliche Entscheidung, das Musikfest mit dem 8. Landeserntedankfest zu verbinden. 38 Orchester aus Sachsen, anderen Bundesländern, Polen, Tschechien und Österreich mit über 1.400 Musikerinnen und Musikern gestalteten auf 5 Bühnen ein umfangreiches und vielfältiges Konzertprogramm, dazu Einzelkonzerte der Orchester, Sonderkonzert des RBO Leipzig, Galakonzert des LJBO Sachsen, Gemeinschaftskonzert aller Orchester, Festumzug – eine Parade der Leistungsfähigkeit! Die positive Tätigkeit und Wirksamkeit unserer Musikvereine im Jahr 2006 schufen günstige Grundlagen zu einem optimistisch stimmenden Auftakt für das Jahr 2007. Das bestätigte sich auch auf dem 15. Verbandstag / Hauptversammlung der BJS am 28.April 2007 in Chemnitz. Nach dem musikalischen Willkommensgruß der Brass Band Chemnitz eröffnete Präsident Robert Clemen den Verbandstag. Einleitend informierte er über den derzeitigen Mitgliederstand: Mitgliedsvereine 70 Orchester / Klangkörper 87 Gesamtmitglieder 4829 Aktive Musiker 3260 (davon 1884 unter 27 Jahren = 57,8 %) Fördernde Mitglieder 1589 Ehrenmitglieder 2 Einzelmitglieder 25 Durch die Mitgliedschaft des Landesfeuerwehrverbandes im SBMV e.V. vertritt unser Verband außerdem alle Feuerwehrorchester und auf Grund einer Kooperationsvereinbarung auch die Bergkapellen des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine. Damit steht der SBMV e.V. für etwa 10.000 Blasmusiker in Sachsen! Laut Statut waren die Wahlen für Präsidium und Vorstand BJS programmiert. Präsident Robert Clemen teilte mit, das er nicht wieder als Präsident kan-

didiert. Er bedankte sich bei dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, beim Sächsischen Musikrat, bei allen Förderern und Sponsoren (z.B. Theo Müller Stiftung), den sächsischen Kulturräumen, beim Präsidium und Vorstand und bei allen Vereinen des Verbandes für ihr aktives Mitwirken. Die Wahlhandlung brachte folgendes Ergebnis: Präsidium Präsident, Thomas Firmenich (Bürgermeister von Frankenberg) Vizepräsident, Rolf Hilbig Vizepräsident, Martin Gumpp Schatzmeister, Dietmar Walther Landesmusikdirektor, Heiko Schulze Stellv. Landesmusikdirektor, Jörg Küttner Medienbeauftragte, Silke Schulze Schriftführer, Jana Pralow Präsidiumsmitglied, Robert Clemen Vorstand BJS Vorsitzender, Gunnar Heinz Stellv.Vorsitzende, Kathrin Schütze Stellv.Vorsitzender, Matthias Hauschild Schatzmeister, Dietmar Walther Schriftführer, Anne Sygulla Medienbeauftragte, Anne Scheibler Beisitzer, Sören Hofmann, Mario Junghanns, Jörg Tiepmar Kassenprüfer, Margit Porstmann, HansDieter Pollter Bei den Weiterbildungsmaßnahmen wurden die Kurse für die D- und C-Bereiche intensiviert, die Seminare für Vereinsvorstände und Jugendleiter thematisch erweitert. Die Landesprobenlager im Frühjahr und Herbst hatten eine erfreulich hohe Beteiligung. Besondere musikalische Höhepunkte waren: - Krone der Blasmusik - 22.09. in Frankenberg - 6. Landestreffen Sächsischer Kinder- und Nachwuchsorchester, 24.06. im Saurierpark Kleinwelka - 9. Saxoniade, 05.-08.07 im

Kulturraum Zwickauer Raum - 17. Thumer Orchestertreff, 01.-03.06. - 10. Europäisches Blasmusikfestival und 16. Internationales Musikfest, 21.-23.09. in Kurbad Schlema - Internationales Blasmusikfest, 05.-07.10. in Bautzen - Muldentaler Blasmusikfest, 20.05 in Thallwitz - Konzerte des LJBO Sachsen zum Abschluss der Probenphasen - Jahreskonzerte der Musikvereine. Am 11. Juni wurde die Geschäftsstelle des Verbandes nach Frankenberg/Sa. verlegt. Auf dem 16. Verbandstag/Hauptversammlung BJS am 26. 04.2008 in Löbau konnte Präsident Thomas Firmenich eine positive Bilanz der bisherigen Arbeit ziehen und konkretisierte die bevorstehenden Aufgaben. 2008 wurden dann auch alle Weiterbildungsmaßnahmen, Seminare, die Instrumental- und Orchesterwerkstätten des Landesprobenlagers, sowie alle anderen zentralen Verbandsveranstaltungen kontinuierlich weiter geführt. Dazu besonders zu erwähnen: - 8. Komponistenwerkstatt am 02.02. mit dem RBO in Leipzig, Vorstellung der ausgewählten Werke auf einem Galakonzert am 28.06. in Zwickau, RBO Leipzig gemeinsam mit dem JBO Zwickau - 1. Sächsischer Orchestertag, 12.-13.04. in Chemnitz mit Kritik- und Wertungsspielen - Internationales Musikantentreffen, 05.-07.09. in Grimma zum Tag der Sachsen - Bernsdorfer Musiktage, 05.-07.09. - 6. Internationale Dirigentenakademie, 20.-27.09. in Leipzig, Bläserakademie Sachsen - Weihnachtsblasen in den sächsischen Ministerien und im Landtag in Dresden Unser Verband konnte durch seine blasmusikalischen Aktivitäten und Leistungen sein Ansehen und seinen guten Ruf auch 2008 festigen und weiter erhöhen. ■ Schluss folgt!

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. /Bläserjugend Sachsen V.i.S.d.P. Präsident Thomas Firmenich Geschäftsstelle: Humboldtstraße 11, 09669 Frankenberg/Sa. Tel.: 037206 / 89 41 89 Fax: 037206 / 89 41 90 E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath Heinrich-Budde-Straße 10, 04157 Leipzig Tel.: 0341 / 912 96 63 Marion Grüneberg, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Sören Hofmann, Sandra Saborowski

Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genannten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2011 10. Juni 2011 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – scharfe//media e.K. Tharandter Straße 31-33, 01159 Dresden Tel.: 0351 / 456 80 -180 Fax: 0351 / 456 80 -136 www.scharfe-media.de Layout/Satz: mdc – media.design.communication www.mdc-agentur.com

Druck: addprint AG, Am Spitzberg 8 a, 01728 Bannewitz Auflage: 2.000 Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen - dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales - sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. ©Alle Rechte bei SBMV e.V. / BJS

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IN EIGENER SACHE

RSS – Pfadfinder im www Aufmerksame Surfer haben sicherlich bereits dieses Symbol auf der einen oder anderen Website gesehen. RSS steht für Really Simple Syndication und bedeutet soviel wie „wirklich einfache Verteilung“. Das erklärt jedoch noch nicht die Funktion oder gar den Nutzen, der sich dahinter verbirgt. Früher war es eindeutig, da gab es einen Newsletter, der bestellt wurde, und schon war man auf dem Laufenden. Bei der Fülle an Spam, der jedoch morgendlich das Postfach flutet, wurde schnell klar: „Das ist keine Lösung“. RSS ist somit eine Art Newsletter 2.0, denn er bedeutet selbstbestimmte Information im Abo. Stellen Sie sich vor, Sie finden eine Seite, deren News für Sie interessant sind. Nun können Sie natürlich täglich, wöchentlich oder in einem anderen Turnus die Seite besuchen, um sich zu informieren. Eleganter ist jedoch ein RSS-Abonnement, denn nun erhalten Sie jede Aktualisierung der Seite als Information. Da RSS und E-Mail voneinander getrennt sind, werden Sie nicht genötigt, „sofort“ die Neuigkeit zu lesen, sondern erst, wenn es Ihre Zeit zulässt. Bis jetzt haben Sie außerdem noch niemandem Ihre E-Mail Adresse gegeben, noch weiß jemand, dass Sie diese Seite beobachten. Haben Sie kein Interesse mehr an den Inhalten, ist das Abo mit einem Klick entfernt und Sie haben Gewissheit, in keinem dubiosen E-Mail-Verteiler

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gelandet zu sein.Völlig neue Möglichkeiten tun sich auf, denn nun sparen Sie Zeit, können vorselektieren und vor allem selbst entscheiden, welche Informationen sie bekommen wollen. Die neue Website des SBMV e.V. wird RSS-Feeds unterstützen, doch wer bis dahin nicht warten möchte, kann es bereits mit der „mein SBMV“-facebook-Seite ausprobieren. Die Einrichtung ist spielend einfach:Website öffnen und das RSS-Symbol bzw. den RSS-Feed-Link suchen. Mit Klick auf das Symbol können Sie die Anwendung auswählen, in der das Abo geführt werden soll. Eine Vielzahl von Standardprogrammen wie Windows Live Mail, Mozilla Thunderbird oder Firefox unterstützen RSS von Haus aus. Fehlt ein solches Programm, gibt es eine Vielzahl von kostenfreien Alternativen. Mehr Information, Screenshots und alternative Anwendungen finden Sie unter: www. blaeserpost-online.de sowie www.facebook.com/meinSBMV. Veränderung kommt in Schritten – nicht in Sprüngen. Bis zum nächsten Mal.

Stephan Rose mdc-Die Agentur der ESB GmbH


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