Blapo_02_2010

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SACHSENS BLASERPOST 02/2010

LBMF Spezial - Das Programm 20. Thumer Orchestertreffen Instrumentenpreis f체r Ricco K체hn jetzt auch unter:

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Die Zeitschrift des S채chsischen Blasmusikverbandes


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Matthias Vogt Instrumentenbaumeister

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Probedruck

'DV *O FN JHQLH‰HQ Wenn alle Frßchtchen gemeinsam auf die Pauke hauen.

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INHALT

Liebe Leserinnen und Leser die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika ist vorüber. Neben der Tatsache, dass Südafrika sich hervorragend als Ausrichter geschlagen hat – viele sächsische Musikvereine kennen das Land von Orchesterreisen bereits – hat sich ein neues „Blasinstrument“ etabliert, die Vuvuzela. Die Bedienungsanleitung des „Instruments“ spricht jedem anständigen Instrumentalpädagogen und Blasmusiker Hohn („…die Lippen fest auseinander pressen…“). Und doch zeigten zuerst sächsische Musiker der Dresdner Staatskapelle, dass auch dem billigsten Instrument mit etwas Anstrengung mehr oder weniger ordentliche Töne zu entlocken sind. Es ist zu hoffen, dass die Musikvereine auch in Zukunft eher auf langfristige Qualitätsentwicklung als nur auf kurzfristigen Spaßmotivation setzen, um so im immer deutlicher werdenden Fördermittelstreit die Sinnhaftigkeit der kulturellen Kinder- und Jugendarbeit umzusetzen und unter Beweis zu stellen. Solche und ähnliche Betrachtungen stellt der neue Landesmusikdirektor des SBMV e.V., Jörg Küttner, im Interview auf Seite 6-7 an. Die Vielfalt und Qualität der sächsischen Blasmusiklandschaft wird zum 6. Landesblasmusikfest vom 20. bis 22. August in Frankenberg/Sa. präsentiert. Nach 2 Jahren Vorbereitungszeit freuen sich die Organisatoren auf über 50 teilnehmende Orchester – ein Rekord der bisherigen Landesblasmusikfeste! Im Innenteil finden Sie diesmal den aktuellen Programmflyer zum Mitnehmen. Alle Informationen zu den Festpunkten gibt es auf www.landesblasmusikfest.de. Die schöne neue Medienwelt geht auch an Sachsens Bläserpost nicht vorbei. Und auch wenn die SBP-Druckausgabe immer noch beliebte Probenlektüre und Informationsmedium des Verbandes ist, werden zukünftig topaktuelle Informationen die Wartezeit zwischen den Ausgaben verkürzen – wir hoffen auf regen Zuspruch. Bis zum Landesblasmusikfest in Frankenberg/Sa. Viel Spaß beim Lesen. Ihr Redaktionskollegium SBP

Liebe Mitglieder des Sächsischen Blasmusikverbandes, sehr geehrte Damen und Herren, mit frischen Kräften kehren wir aus der Sommerpause zurück. Die Orchesterreisen der Musikvereine in aller Herren Länder sind mit vielen schönen Erlebnissen gefüllt, aber leider schon vorüber. Das nächste Großereignis steht schon vor der Tür: Ich lade Sie alle sehr herzlich in die Stadt Frankenberg/Sa. zum 6. Landesblasmusikfest vom 20. bis 22.08. ein. Gemeinsam werden wir die sächsische Blasmusiktradition leben lassen. Die Orchester der Musikvereine präsentieren sich bei Wertungsspielen und Konzerten. Lassen Sie uns alle der Öffentlichkeit zeigen, wie vielfältig und interessant unsere Kulturausübung ist und genießen Sie die Atmosphäre einer Stadt, die von über 2000 Musikerinnen und Musikern drei Tage lang bevölkert wird.

Ich freue mich sehr, Sie alle begrüßen zu können und verbleibe mit freundlichen Grüßen Thomas Firmenich, Präsident

SBMV DIREKT 4 Neue Weichenstellungen auf dem SBMV-Verbandstag 5 Sinfonische Bläsermusik fürs Publikum – Classic Open Air des LJBO Sachsen 6 Der Rechtsanwalt berät 6-7 Humanismus in der Musik erkennen 7 D-Kurse in Sachsen oder Geht´s auch etwas kleiner? AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN 8 3. Deutsche Brass Band Meister- schaft ein voller Erfolg 9 Monster Rock, Klarinetten-Polka und ein chinesischer Fluss 9 Intime Brillanz und offensive Opulenz 10 Die Jugendbläsergruppe der Mülsener Musikanten 10 Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen LBMF Spezial - Das Programm 11-14 Das vollständige Programm zum 6.Landesblasmusikfest in Frankenberg/Sa. zum herausnehmen

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN 15 Termine unserer Mitgliedsvereine 15 20. Thumer Orchestertreff – ein Höhepunkt in der Geschichte des Festivals SBMV BRÜCKENSCHLAG 16 Qualität und Spielbarkeit immer an erster Stelle 17 Nachbericht zum Internationalen Swingfestival „Swingin’ SAXONIA“ 17 Deutscher Musikinstrumenten preis 2010 18 Deutschland ist Vize-Europameister 19 weitere Beiträge unter: www.blaeserpost-online.de BLASMUSIKGESCHICHTE 20-21 Werner Kunath zur Musikge- schichte Spezial – 20 Jahre SBMV e.V. IN EIGENER SACHE 22 Kleines Lexikon der Blasmusiker 22 Nonsensecke 22 Kuriose Blasinstrumente 22 Projekte und Seminare WEITERE INFOS UNTER www. blaeserpost-online.de


SBMV DIREKT

Neue Weichenstellungen auf dem SBMV-Verbandstag

Sächsischer Blasmusikverband wählte am Wochenende Vorstand und Präsidium

Am Samstag, dem 24. April 2010, lud der Sächsische Blasmusikverband e.V. (SBMV) seine Mitglieder zum Verbandstag ein. Die Veranstaltung in Frankenberg/Sa. stellte einen Meilenstein im Festjahr des 20. Bestehens des SBMV e.V. dar. Die 150 Teilnehmer trafen sich zur Wahl von Präsidium und Vorstand. Die personelle Neubesetzung stellt eine Richtungsentscheidung

für die künftige Arbeit des Verbandes dar: Präsident Thomas Firmenich, Bürgermeister der Stadt Frankenberg/Sa., wurde in seinem Amt als Präsident des SBMV e.V. bestätigt. Neuer Vizepräsident des Verbandes ist Michael Sagurna, u. a. sächsischer Regierungssprecher unter Kurt Biedenkopf und Chef der Staatskanzlei unter Georg Milbradt. Zum neuen Landesmusikdirektor wurde Jörg Küttner gewählt. Der Gymnasiallehrer ist künstlerischer Leiter des Jugendblasorchesters Zwickau. Küttner löst damit nach elf Jahren seinen Vorgänger Heiko Schulze ab. Dieser ist seit 2006 zudem Bundesmusikdirektor und steht als Geschäftsführer und Direktor der Bläserakademie Sachsen/ Rundfunk-Blasorchester Leipzig gGmbH vor. Zum Nachfolger von Gunnar Heinz im Amt des Vorsitzenden der Bläserjugend Sachsen wählten die Delegierten den Dirigenten und Musikpädagogen Norman Grüneberg. Die Diskussion um neue Wege der Verbandsarbeit

stand neben den Wahlen im Mittelpunkt des Verbandstages. Die angespannte Haushaltslage – der SBMV e.V. sieht sich mit Mittelkürzungen von 94.500 Euro konfrontiert – stellt den Verband vor schwierige Herausforderungen. Der SBMV e.V. verfolgt das Ziel, neue Projektausrichtungen zu konzipieren, die es ermöglichen, die hohe Qualität der musikalischen Erziehung und die Vielfalt der Breitenkultur auch zukünftig zu gewährleisten. Positive Signale sollen auch vom Höhepunkt des Festjahres ausgehen: Der SBMV bereitet mit dem 6. Landesblasmusikfest vom 20. bis 22. August 2010 in Frankenberg/Sa ein großes Musikerfestival vor. Die Organisatoren erwarten mehr als 2.000 Musiker aus über 50 Orchestern und 20.000 Besucher. Alle Informationen zum Event sind unter www.landesblasmusikfest.de zu finden.

16. Sächsisches Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger Orchesterwerkstätten 01. – 03. Oktober 2010 Fachgruppen: 1. Blasorchester der Unterstufe 2. Blasorchester der Mittelstufe 3. Projekt „Brass Band“ mit Sonderprojektphase 24.09. – 26.09.2010 4. Big Band 5. Spielleute/ Fanfaren Anmeldungen für alle Fachgruppen sind noch möglich unter: www.blasmusik-sachsen.de

Konzerte:

26.09.2010 02.10 2010 03.10.2010

Schneeberg/Neustädtel Freiberg, Nikolaikirche Zwickau, Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“

„Brass Band“ „Brass Band“ alle Fachgruppen

Projekt „Brass Band“ Sachsen Ein Sächsisches Projektorchester im Rahmen des Landesprobenlagers für Bläser und Schlagwerker Konzerte: 26.09.2010, 17:00 Uhr Entdeckerkonzert in der Evang. Kirche in Schneeberg/OT Neustädtel 02.10.2010, 19:00 Uhr Galakonzert in der St.-Nikolai-Kirche in Freiberg/Sa. Kartenvorbestellungen für das Konzert in Freiberg können ab 01.09.2010 direkt online unter www.brassband-sachsen.de oder per E-Mail an info@brassband-sachsen.de oder telefonisch über die Geschäftsstelle des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. vorgenommen werden. 4

Sachsens Bläserpost 2/2010


SBMV DIREKT

Sinfonische Bläsermusik fürs Publikum – Classic Open Air des LJBO Sachsen Vorreiterrolle des LJBO Sachsen in der Jugendmusiklandschaft durch neue Methoden und Konzepte bestätigt siklandschaft. Für die zweite Projektphase im August sind auch Probedirigate für Bewerber um den Chefdirigentenposten geplant, über den die Orchesterversammlung gemeinsam mit dem Träger des Ensembles entscheiden wird. Das Konzertprogramm der zweiten Projektphase „Classic Open Air“ ist als Open Air Konzert bewusst in Anlehnung an die berühmten „Proms“ konzipiert. Es soll publikumswirksame Akzente setzen und künstlerische Herausforderungen für die MusikerInnen definieren. Gerade die Interpretation bekannter Opernarien bietet hier ein neues Feld für die Mitglieder des Ensembles. Als Solistin konnte die Sopranistin Simone Ditt gewonnen werden, die ihre vielfältigen Erfahrungen gerade in der Zusammenarbeit mit Bläserensembles in das LJBO einbringen wird. Die freischaffende Sängerin erhielt ihre Ausbildung an der HfM „Carl Maria von Weber“ Dresden und ist mit einem breit gefächerten Repertoire auf deutschen und europäischen Bühnen zu Hause. Das LJBO Sachsen hat es sich mit diesem Programm zum Ziel gesetzt, den musikästhetischen Gehalt sinfonischer Bläsermusik einem großen interessierten Publikum vorzustellen, um so auch mit den bekannten Klischeevorstellungen von Bläsermusik zu brechen. Das Programm „Classic Open Air“ wird sowohl in der 2. Projektphase als auch zum Landesblasmusikfest 2010 zur Aufführung gelangen. MusikerInnen im Alter von 14 bis 27 Jahren aus sächsischen Musikvereinen, Musikschulen und Musikhochschulen können sich für Vorspiele zu den Projektphasen des LJBO Sachsen bewerben unter www.ljbo-sachsen.de oder www.blasmusik-sachsen.de. ■

Nach der erfolgreichen ersten Projektphase des Bläserauswahlensembles startet das Landesjugendblasorchester in das nächste Projekt: Im August soll die sinfonische Bläsermusik publikumsnah in mehreren Open Air Projekten präsentiert werden. Konzerte in Leipzig, Bad Lausick und schließlich zum Abschluss des 6. Landesblasmusikfestes in Frankenberg greifen die Eventkonzepte der Orchesterlandschaft auf, um die professionelle Arbeit des Ensembles mit einem breit gefächerten Repertoire in einer „Night of the Proms“- Atmosphäre zeigen zu können. Die Stammmusiker des LJBO Sachsen freuen sich über die 14 Neuanmeldungen für die erste Projektphase, zeigt es doch, dass talentierte Bläserinnen und Bläser trotz der enormen Anforderungen des Orchesters die Herausforderungen, in einem reinen Bläserensemble zu musizieren, annehmen. Der im Vergleich zu den anderen Landesensemb-

les höhere Altersdurchschnitt resultiert vor allem aus diesen Anforderungen, denen jüngere Musiker konditionell noch nicht gewachsen sind. Die hohe Anzahl junger Erwachsener des Orchesters bedeutet aber auch eine andere Arbeitsweise mit mehr Verantwortungsübernahme und Engagement für die Ensemblemitglieder. Aus diesem Grund veranstaltete die Bläserjugend Sachsen im SBMV e.V. als Träger des Auswahlorchesters im Juni eine „Zukunftswerkstatt“, deren Arbeitsergebnisse künftig das Orchester als musikalische und organisatorische Heimat für begabte Musiker definieren soll. Interessenarbeit für die teilweise immer noch unverstandene Kunstform Bläserorchester und das Aufstellen neuer Konzepte und Projekte zählen künftig zu den Aufgaben eines musikergetragenen Projektensembles – auch damit beweist das LJBO Sachsen seinen Avantgarde-Status in der sächsischen Jugendmu-

Neu im LJBO Sachsen:

Ralf Gimpel, Klarinette

MS Mittleres Erzgebirge

Jenny Fengler, Flöte

Stadtorchester Markneukirchen e.V.

Moritz Angermann, Trompete

Stadtkapelle Oelsnitz e.V.

Lisa Teichert, Klarinette

JSO Zwickau

Katharina Grieger, Flöte

Sinfonisches Orchester Hoyerswerda e.V.

Katrin Lange, Flügelhorn

Stadtkapelle Oelsnitz e.V.

Martin Ackermann, Klarinette

MV Löbauer Berg-Musikanten e.V.

Eva Münzberg, Flöte

Sächsisches Klarinettenensemble

Magdalene Thilmann, Saxophon

Sinfonisches Orchester Hoyerswerda e.V.

Gabriel Seifert, Klarinette

JBO Leipzig e.V.

Janine Völker, Oboe

Stadtkapelle Dresden e.V.

Felix Löschau, Posaune

JBO Zwickau e.V.

Max Richter, Klarinette

Landesgymnasium für Musik Dresden

Alexander Seltmann, Fagott

Sächsisches Klarinettenensemble

Philipp Melzer, Posaune

Europäisches Gymnasium Waldenburg

Eva Metzger, Klarinette

JBO Bernsdorf e.V.

Elisabeth Junge, Klarinette

Sächsisches Klarinettenensemble

Florian Oestreich, Tuba

MS J. S. Bach Leipzig

Markus Schneider, Trompete

JBO Thum e.V.

Norman Grüneberg,Vorsitzender BJS

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SBMV DIREKT Der Rechtsanwalt berät

Rechtsanwalt Bertram Petzoldt – Fachanwalt für Arbeitsrecht Dresden Rechtsanwalt Bertram Petzoldt, Dresden berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Anfragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16.00 bis 17.30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 info@ra-petzoldt.de www.ra-petzoldt.de

Aus der Praxis:

Vor wenigen Wochen ging ein Aufschrei durch viele Vereine, weil die beantragten Zuwendungen für Personal- und Sachmittel teilweise abgelehnt wurden. Die Kürzungen haben mitunter verheerende Auswirkungen. Überwiegend haben die Vereine Widerspruch erhoben, damit die Entscheidung nochmals überprüft werden kann.Wie können Vereine auf die aktuelle Situation reagieren? Zunächst haben die Vereine richtig gehandelt, indem sie gegen die Zuwendungsbescheide Teilwiderspruch erhoben haben. Über den Ausgang und die zeitliche Länge der Verfahren kann jedoch nur spekuliert werden.Tatsache ist, dass die öffentlichen Haushalte leer sind und sich daran dank Griechenland & Co. in der Zukunft auch nichts ändern wird. Sollten sich die Vereine also mit ihren Widersprüchen oder gegebenenfalls Klagen irgendwann einmal durchsetzen, so führt dies nur zu einer anderen Verteilung der Haushaltsmittel. Wenn dann in sächsischen Schulen wegen der desolaten Bausubstanz die Helmpflicht für Grundschüler eingeführt wird, kann das eine unmittelbare Folge der veränderten Verteilung sein. Bis zum Abschluss der vermutlich lang dauernden Verfahren müssen die Vereine aber wirtschaften, also mit den Zuwendungen im bewilligten Umfang auskommen. Paradoxer Weise hilft es den Vereinen hierbei nicht, wenn sie wegen der aktuellen Finanzsituation die Kostenbremse ansetzen. Zwar sparen die Vereine hierdurch kurzfristig, es verschiebt sich aber auch der förderfähige Bedarf, so dass die Zuwendungen in den Folgejahren noch niedriger ausfallen. Neben der effektiven Sponsorensuche kann es also nur darum gehen, die vereinsrechtlichen Mechanismen zu bedienen, was natürlich zu einer stärkeren Belastung der Mitglieder führt. Hierum werden die Vereine jedoch nicht kommen. In Frage kommen die – gegebenenfalls rückwirkende – Anhebung der Mitgliedsbeiträge und die Erhebung einer Umlage. Letztere setzt unter anderem voraus, dass ein konkreter Bedarf definiert wird, das heißt, die Einnahme aus der Umlage muss konkreten Ausgaben zugeordnet werden. Sowohl die rückwirkende Beitragsanhebung als auch die Erhebung einer Umlage verlangen eine satzungsrechtliche Grundlage, was sich aus § 58 BGB ergibt. Enthält die Satzung zu beiden Punkten keine Regelung, muss der Verein zunächst die satzungsmäßigen Voraussetzungen schaffen, da anderenfalls keine Zahlungsverpflichtung der Mitglieder begründet wird. Es bedarf also unter Umständen eines „Satzungserweiternden“ Mitgliederbeschlusses, bei dem die üblichen Regelarien einzuhalten sind. Ob eine Umlage erhoben werden kann, wenn die Mitglieder eine diesbezügliche Satzungsänderung schon beschlossen haben, aber die geänderte Satzung noch nicht eingetragen wurde, wird unterschiedlich beurteilt. Im Zweifel sollte die Eintragung abgewartet werden. Da Beitragssachen immer ein heißes Thema sind, kommt es neben der rechtlichen Absicherung in besonderer Weise auch auf eine ordentliche Argumentation und Überzeugungsarbeit an. Hierin dürfte die eigentliche Herausforderung liegen.

Humanismus in der Musik erkennen

Jörg Küttner ist neuer Landesmusikdirektor im SBMV e.V. Der Verbandstag des SBMV e.V. wählte im April Jörg Küttner zum neuen LMD. Norman Grüneberg sprach mit dem Zwickauer Musikpädagogen und Dirigenten. SBP: Herzlichen Glückwunsch zum neuen Ehrenamt! Wie kommt man dazu, ehrenamtlich als LMD zu arbeiten? Welche Aufgaben verbinden sich damit? JK: Diese Frage zu beantworten, fällt mir sehr leicht. 1995 habe ich meine erste ehrenamtliche Funktion im SBMV e.V, aufgenommen, als Verantwortlicher für das Sächsische Landesprobenlager und Kontakt zum Jugendblasorchester Zwickau als der Partner vor Ort. Damals hieß es, ständiger Gast des Präsidiums. Wenn man als kompetenter Partner gefragt ist und die Arbeit Freude bereitet, investiert man gern mehr, wird zum stellvertretenden Landesmusikdirektor und so weiter. 6

Sachsens Bläserpost 2/2010

In unserer heutigen, schnelllebigen, oft zu pluralistischen Zeit gilt es mit unseren Kräften sparsam und effektiv umzugehen. Deshalb sind offene Kommunikation, überstrukturelles Zusammenwirken und das Aufspüren verdeckter Synergieeffekte die Chance trotz Verknappung der finanziellen Fonds keine Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Diesen Aufgaben stelle ich mich gern, treffen sich doch in meinem Berufs- und Erfahrungsfeld einige Arbeitsfelder sehr positiv. Ein Beispiel: In den letzten Jahren sprießen die Bläserklassen in unseren Grund-, Mittel- und gymnasialen Schulen förmlich wie Pilze aus dem Boden. Für viele Kinder, Eltern und Schulleiter ein Segen, aber von Vereinen und Musikschulen oft, und besonders in den Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge als unliebsame Konkurrenz betrachtet, krankt die Zusammenarbeit vielerorts gewaltig. Viel Energie wird aufgewendet, um sich Allein-

stellungsmerkmale zu verschaffen, Konzepte zu bewerten und endlos zu argumentieren, statt besser zu lehren und gemeinsam zu musizieren. Als erfahrener Lehrer an einem Gymnasium, erfolgreicher Leiter von Bläserklassen seit 1999, Dirigent eines Amateurorchesters der Höchststufe und langjähriger Funktionär des Verbandes möchte ich die Möglichkeiten, die sich in diesen Ressorts bieten, aufzeigen und bei der Vermittlung vielfältiger Kontakte helfen. Es sollte gemeinsam gelingen, die Lehrer an den Schulen für die lohnenswerte Aufgabe der Leitung eines Ensembles fachlich fit zu machen und die Vereine für die Unterrichts- und Schularbeit zu sensibilisieren. Jeder kann in der musikalischen Laientätigkeit in unserem Land seinen Platz finden. Die Basis liegt in den Schulen und Vereinen, doch vergessen darf man keineswegs die Zeugnisse musikalischer Spitzenleistungen unserer Auswahlensembles.


SBMV DIREKT Deshalb stehen die Förderung unserer Landesensembles des SBMV e.V. an der Spitze das Landesjugendblasorchester Sachsen als wichtige Aufgabe in der Verantwortung eines Landesmusikdirektors. Das Zusammenwirken von Verband, Musikhochschulen und Ausbildungsstätten, wie die Bläserakademie Sachsen, im Sinne einer kontinuierlichen Spitzennachwuchsförderung sichert die Ausbildung von humanistischen Wertemaßstäben, Schönheitssinn und Musikalität bis in die kleinste Kapelle unseres großen Verbandes. Ein kleines Rad im Getriebe dieses Motors zu sein, ist die Aufgabe des Landesmusikdirektors Sachsen. SBP: Worin sehen Sie den Schwerpunkt Ihrer Arbeit und wie erreichen Sie die gesteckten Ziele? JK: Der Sächsische Blasmusikverband e.V. feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum (Herzlichen Glückwunsch!). Das sind zwanzig Jahre Ausbildungskurse, Weiterbildungslehrgänge, Instrumentalwerkstätten und Probenlager. Eine meiner vornehmlichsten Aufgaben sehe ich darin, den Strom des qualifizierten Nachwuchses an Musikern, Ausbildern, Dirigenten und Vereinsfunktionären und Politikern in unserem Land nicht abreis(s)en zu lassen. Im Gegenteil, die Schüler und Studenten, die ihre ersten musikalischen Sporen in den Vereinen des Blasmusikverbandes verdient haben, sind heute die Leistungsträger in vielen renommierten Orchestern oder Lehrer an Musikschulen. Es ist an der Zeit, ein noch engeres kommuni-

katives Netzwerk zu verknüpfen, um Sachsens Bläservereinigungen als musikalische Heimat wieder zu entdecken. SBP: Das Landesblasmusikfest 2010 wird das große Event im Jubiläumsjahr des SBMV e.V. Wie laufen die musikalischen Vorbereitungen dazu, welche Veranstaltungen wird es geben? JK: Die Vorbereitungen laufen im wahrsten Sinne des Wortes auf Hochtouren. Für uns ehrenamtliche Organisatoren ist diese Stadt Frankenberg, ihre Veranstaltungs- und Stadtmarketing GmbH, der städtische Musikverein, die Bildungseinrichtungen und die Bundeswehr eine unsagbare Hilfe. Mit (bis jetzt) 53 fest angemeldeten nationalen und internationalen Vereinen sieht es schon sehr gut aus.Wir erwarten an diesen drei Tagen zehntausende Besucher, die alle Facetten unserer Orchester kennen lernen werden, denn von keinem Klangkörper wird ein so abwechslungsreiches Repertoire erwartet, wie von einem Blasorchester! Besondere Glanzlichter an diesem Wochenende werden das festliche Konzert des Rundfunk-Blasorchesters Leipzig im Stadtpark sein, das Classic Open Air des Landesjugendblasorchesters und das Monsterkonzert von über 500 Kindern in 15 Orchestern zum Kinderorchestertreff 2010 sowie die Musikantenparty am Samstagabend an der Bühne am Kirchplatz. Nicht zu vergessen sind Ausstellungen, musikalische Wettbewerbe, Diskussionsrunden, Instrumentenbau, Verlagspräsentationen und Musik, Musik, Musik – eine

INFORMATION ZUR PERSON JÖRG KÜTTNER – seit 35 Jahren auf der Bühne der Blasmusik • 1984 – 1989: Studium der Germanistik und Musikpädagogik in Zwickau • 1986, Zwickau: Angebot eines zusätzlichen Sonderstudienvertrages „Leitung von Blasorchestern“, u.a. mit Komposition bei Jürgen Golle, Dirigieren bei Prof. Eisenbeiß, Ensembleleitung bei Stefan Fraas sowie Unterrichtstunden im Eckersbacher Jugendblasorchester (später Jugend- blasorchester Zwickau) bei Günter Haubold und Armin Günter • 1988: Kennenlernen von Wieland Ziegenrücker, Siegmund Goldhammer und Reinhard Günther als Gast der Zentralen Arbeitsgemeinschaft Blasmusik. Dirigierstudien u.a. bei Jochen Wehner begleiten seine Ausbildung. • bis 1995: Zwickau blieb er die ganze Zeit treu, als Leiter des Nachwuchsbereiches bis hin zur Berufung als Chefdirigent und künstlerischer Leiter im Jahre 1995. • 1995: verantwortliches Mitglied des Präsidiums SBMV e.V. und ehrenamtlich tätig als Leiter des Projektes Landesprobenlager • seit 1998: Lehrgangsleiter der D-Ausbildung in Sachsen • 2001: Gründung eines eigenen Musikverlages, welcher auch eigene Kompositionen für Blasorchester, Kammermusik besonders für Kinder- und Jugendorchester, herausgibt • ab 2002 amtierend als stellvertretender Landesmusikdirektor des SBMV e.V. • Darüber hinaus hat er als Dirigent des JBO Zwickau das Orchester zielstrebig weiter entwickelt und zuletzt 2009 zum Prädikat „ausgezeichnet“ in der Höchststufe geführt.

klingende Stadt eben! SBP: Wie wird die Entwicklung der Bläsermusik in Sachsen weiter gehen? Wo sind Impulse zu setzen und welche Herausforderungen gibt es? JK: Die Orchester- und Kulturlandschaft Sachsen benötigt unbedingt die weitere Unterstützung des Freistaates. Dies sollte vornehmlich, entgegen der jetzigen Förderstrategien fachlich kompetent und nicht pauschal regional erfolgen. Im Sächsischen Blasmusikverband e.V. finden alle Mitglieder unserer gemeinnützigen Vereine Hilfe, Unterstützung und Beratung, und das soll auch so bleiben. Kontakte untereinander werden gepflegt und intensiviert. Der Austausch unter Dirigenten und Musikern außerhalb und innerhalb unserer Verbandsprojekte wird stärker werden. Die Kontakte zu angeschlossenen Partnerverbänden und Ländern wird im musikalischen Bereich intensiviert. Ich bin mir sicher, dass die Herausforderungen, die das Leben schreibt, von uns gemeinsam richtig beantwortet werden! SBP: Kurze Frage, kurze Antwort: Warum Bläsermusik? JK: In einem Satz? Weil man in der Bläsermusik durch seinen ganzkörperlichen Einsatz, besonders aber durch seinen Atem und seiner Energie aus einem leblosen Stück Metall oder Holz Töne hervorbringen kann, die unseren Zuhörern die Seele bewegen. SBP: Vielen Dank für das Gespräch. ■

D-Kurse in Sachsen oder Geht´s auch etwas kleiner? Gravierende Einsparungen unserer Landesregierungen waren schon lang zu erwarten. Da diese uns allerdings so unvorbereitet ereilten, war eine Reaktion darauf fast unmöglich. Umso lobenswerter ist es, das fast alle Vereine und Orchester an der Sparvariante, etwas beschönigend auch „regionale“ Variante genannt, beteiligt haben. Auch im Oktober muss die Variante der beiden Regionalkurse in Bautzen und Zwickau beibehalten werden. Für das Jahr 2011 steht der SBMV e.V in Gesprächen mit Ministerien und Sponsoren. Alle Mitgliedsvereine werden frühzeitig über die Ergebnisse informiert.

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

3. Deutsche Brass Band Meisterschaft ein voller Erfolg

Am 22.05.2010 zerplatzte im Championsleague-Finale der Traum des FC Bayern München vom großen Titelgewinn. Ganz anders bei den Musikerinnen und Musikern der 3BAConcert Band aus dem bayerischen Ingolstadt – sie konnten sich zum dritten Mal in Folge den deutschen Meistertitel der Brass Bands sichern und haben damit ihre Fahrkarte zu den Europäischen Brass Band Meisterschaften 2011 in Montreux schon vorzeitig gelöst. Als im Jahre 2007 der erste offizielle Wettbewerb nur für Brass Bands im Rahmen des Bundesmusikfestes in Würzburg stattfand, konnte sicherlich noch keiner so recht daran glauben, dass sich dieses Format als eine eigene Meisterschaft über die Jahre manifestieren würde. Kenner der Szene hatten dies natürlich gehofft und dafür gearbeitet – immerhin wissen sie, dass gerade die Wettbewerbskultur der entscheidende Baustein zum Jahrhunderte überdauernden und generationsübergreifenden Erfolg dieser Musikform ist. Inzwischen ist die Brass Band Musik in großen Teilen des Landes angekommen – selbst Medienanstalten wie die ARD griffen das Thema auf und berichteten wie selbstverständlich darüber. Während sich 2007 gerade einmal 9 Bands in 3 Kategorien gegenüberstanden, waren es bei der 3. Deutschen Brass Band Meisterschaft 2010 bereits 16. In Anbetracht dessen, dass in anderen Genres Wettbewerbe aufgrund zu geringer Teilnehmerzahlen abgesagt werden müssen, ist dieser Zuwachs beachtlich. Sicherlich hat die rege Teilnahme auch etwas damit zu tun, dass es in diesem Jahr sowohl den „normalen“ Leistungsvergleich als auch einen Entertainment Contest gab. Der besondere Reiz dieses letztgenannten Wettbewerbsformates besteht zweifelsohne in der Gratwanderung zwischen qualitativ hochwertiger Musik und stilsicherer Unterhaltung – der Zuschauer soll etwas erleben, wovon er womöglich seinen Enkeln noch erzählen wird. 8

Sachsens Bläserpost 2/2010

Besonders gut gelang die Umsetzung dieses Spannungsfeldes der Brass Band A7 unter der Leitung von Johnny Ekkelboom: Die Zuschauer im gut gefüllten Saal der Mercatorhalle Duisburg honorierten die Leistung mit Begeisterungsstürmen und Laola-Wellen. Die Brass Band A7 wurde damit eindeutig der Sieger der Herzen und konnte sich den Publikumspreis sichern. Die Brass Band Soli Brass Leuvaarden, eine traditionsreiche, niederländische Formation, sicherte sich mit nur einem halben Punkt Vorsprung den Gesamtsieg. Am Samstag nun die Meisterschaft. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Organisatoren des Events, der Volksmusikerbund NordrheinWestfalen (VMB-NRW) und die Stadt Duisburg, hatten derartiges noch nicht erlebt. Die Damen und Herren saßen in den ersten Reihen und drehten sich nach jeder Darbietung voller Verwunderung um, weil sie kaum glauben konnten, dass der Saal bei einem Wettbewerb erstens nahezu voll ist und es zweitens die Zuschauer, vornehmlich junges Publikum, kaum noch auf den Stühlen hielt, als zum Beispiel die letzten mächtigen Akkorde des Selbstwahlstückes der 3BA-Concert Band, Extreme Make Over von Johan de Meij, im Raume verhallten. Überboten wurde diese Begeisterung lediglich während des Galakonzertes, das von den Duisburger Philharmonikern im ersten Teil und der Brass Band Oberösterreich im zweiten Teil bestritten wurde, denn nachdem die Band gemeinsam mit ihren Starsolisten Prof. Hans Gansch (PiccoloTrompete, Trompete, Kornett) und Lito Fontana (Posaune) ein musikalisches Feuerwerk nach dem anderen zündete, blieb ausnahmslos keiner der über 1.000 Besucher auf seinem Platze mehr sitzen. Was für ein Wahnsinn! Kein Wunder, dass der Präsident des VMB-NRW bei der Preisverleihung bereits ankündigte: Der VMBNRW wird, obwohl er nur 3 Brass Bands unter seinem Dach weiß, die Szene mit voller Kraft unterstützen, um weitere Neugründungen zu ermöglichen. Beispielgebende Worte, die nicht nur die eingefleischten Brass Band Fans mit Wohlwollen aufnahmen. In der Kategorie Oberstufe konnte sich, ebenfalls zum 3. Mal in Folge, die Cologne Concert Brass durchsetzen, dicht gefolgt von der

Brass Band Düren. Den 4. Platz der Kategorie Oberstufe erspielte sich die Brass Band BlechKLANG aus Jena. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass sie in nur 2 Jahren den Sprung in die höhere Kategorie schafften und gleich auf Anhieb zwei renommierte Bands der Oberstufe hinter sich ließen.Auszüge aus ihrem Wettbewerbsprogramm wird die Brass Band BlechKLANG Jena am 21.08.2010 um 16:00 Uhr in der St. Ägidien-Kirche in Frankenberg im Rahmen des 6. Landesblasmusikfestes präsentieren. In der Kategorie Mittelstufe sicherte sich die Big Breath Brass Band der Musikschule Rhön-Grabfeld den Sieg. Auch, wenn jede Band angetreten ist, um zu gewinnen und bei manchen die Enttäuschung im ersten Augenblick ziemlich massiv ins Zentrum der Realität rückte, bleibt dennoch eines festzuhalten: Mit dieser großartigen Veranstaltung haben alle Akteure - hinter und vor den Kulissen - ein deutliches Zeichen gesetzt. Es waren, neben den aktiv Musizierenden, auch unheimlich viele junge Musiker als Zuschauer anwesend, angefangen von Kindern, die z.B. in Bläserklassen ihre ersten musikalischen Gehversuche unternehmen, bis hin zu Jungmusikern aus den verschiedensten Musikvereinen. Diese Kinder und Jugendlichen sind auch die Zukunft des musikalischen Laienschaffens – und deren Augen haben gefunkelt. Weitere Informationen, Fotos sowie Hintergründe können unter www.brassbandwettbewerb.de nachgeschlagen werden. ■ Sören Hofmann, Brass Band BlechKLANG Jena

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Monster Rock, Klarinetten-Polka und ein chinesischer Fluss

Unter dem Motto „Von Musikern, Monstern und Piraten“ begeisterten am Sonntag, den 25. April 2010, im Schützenhaus Hohenstein-Ernst-

thal die Nachwuchsformationen des Jugendblasorchesters Hohenstein-Ernstthal. Unter der Leitung von Georg Vetter erklangen unter anderem der Monster Rock, ein Medley aus der Musik zum Film „Pirates of the Caribbean“ oder das Stück Chinaman in Paris. Für alle Zuhörer war deutlich zu spüren, welche Steigerung das musikalische Leistungsvermögen sowohl der HOT-Ra-Pauken als auch der BläserklassenKids genommen hat. Die Bilanz aus Sicht des Vereinsvorsitzenden: Damit hat sich die intensive Probenarbeit in der konzertfreien Winterpause gelohnt! Für das Jugendblasorchester war das diesjährige Frühjahrskonzert eines der letzten in der gegenwärtigen Besetzung. Etliche Musiker beginnen nach Abitur oder Realschul-

abschluss mit dem Studium oder der Lehre und werden nicht mehr regelmäßig vor Ort sein. Deshalb präsentierte es in seinem Programmteil mehrere Stücke für Solisten mit Orchesterbegleitung, als „Solo für Orchester“, darunter die Xylo Classics, Die fidele Posaune, die Launische Tuba, die Klarinetten-Polka und Mah Na Mah Na. Außerdem wagten die Musiker einen Ausflug in den fernen Osten mit einer Orchester-Fantasie namens Yangtze River , die den Lauf des größten chinesischen Flusses eindrucksvoll wiedergab. Auch mit der Melodien-Folge Moskau im Mai wusste das Orchester zu überzeugen. ■ Daniel Richter, Vorsitzender JBO Hohenstein-Ernstthal

Intime Brillanz und offensive Opulenz Theaterkonzert des Jugendorchesters Thum Seit Jahren erfreuen sich Musikliebhaber im Erzgebirge und weit darüber hinaus an den Jahreskonzerten des Vereins JBO Thum/Erzgeb. e.V. Im Mai gaben die jungen Musikerinnen und Musiker ihr lang erwartetes Konzert im Winterstein-Theater Annaberg. Den Besucher erwartete ein wahres Freudenfest sinfonischer Bläsermusik, wobei es dem Orchester in beinah professioneller Weise gelang, auch für die Zukunft wegweisende Marken in punkto Programmdramaturgie, Musizierfreude und Interpretation zu schaffen. Das titelgebende Werk Concerto Tricolore von Thomas Doss stand im Mittelpunkt des Konzertereignisses. Der Solist Conrad Wecke, Solo-Trompeter der RobertSchumann Philharmonie Chemnitz, brillierte in dem abwechslungsreichen, dreisätzigen Werk mit Trompete und Flügelhorn. Die nicht einfache Akustik des Annaberger Saals umspielte der Trompeter mühelos und vor allem im

zweiten Satz mit aufrichtiger Einfachheit und Leidenschaft. Gerade im Zusammenspiel von Profis und Amateurmusikern liegt ein Erfolgsgeheimnis des Thumer Orchesters. Und so sind es vor allem die hervorragenden Literaturkenntnisse des Dirigenten Thomas Conrad, die im Programm erkennbar sind. Mit Give us this day des US-Amerikaners David Maslanka hat der Dirigent eine beeindruckende, in Teilen kammermusikalische sinfonische Komposition mit dem Orchester umgesetzt. Es ist erstaunlich, wie es dem Orchester gelingt, nicht nur technisch anspruchsvollste Phrasen sondern auch intime Klangfarben ‚con sprezzatura‘ (Castiglione) umzusetzen. Als Klassiker waren Darius Milhauds Suite française und der Einzug der Fürsten aus ‚Mlada‘ (Rimskij-Korsakow) zu hören. Die Musik Milhauds beschreibt französische Landschaften, wobei die Kunst darin besteht, die einfach gehaltene Partitur adäquat

probenlager

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umzusetzen. In vielfacher Hinsicht ein jugendaffines Werk, schrieb es der Komponist doch mit dem Gedanken, für die Jugend der Nationen in den College- und Schulorchestern spielbare Musik zu schaffen. Nun ist das Thumer Orchester keinesfalls mit einem Schulorchester zu vergleichen – allein das Durchschnittsalter des Ensembles ist ähnlich. Die Armenischen Tänze No. 1 von Alfred Reed sind als Klassiker der sinfonischen Bläserliteratur bekannt, die Interpretation des Thumer Orchesters überzeugte. Manchmal hätte man sich aber noch ein wenig mehr Ausarbeitung des urwüchsigen Charakters dieser kraftvollen Musik gewünscht. Das belebte volksmusikalische Element trat zu Gunsten eines (über)sinfonischen Interpretationsansatzes hier teilweise in den Hintergrund. Die erzgebirgischen Musiker konnten ihre Leuchtturmposition in der sächsischen Blasorchesterlandschaft erneut unter Beweis stellen und zeigten so, dass auch im Musikverein ein zielorientiert umgesetzter Leistungsgedanke verbunden mit Detailverliebtheit und Ernsthaftigkeit der Bläsermusik zu Erfolg verhilft: Res severa verum gaudium. ■ Norman Grüneberg 9


AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Die Jugendbläsergruppe der Mülsener Musikanten Ein Gemeinschaftsprojekt für unsere Jugend Die Jugendbläsergruppe der Mülsener Musikanten wurde am 05.06.2009 gegründet und hat sich seitdem richtig gut entwickelt, wovon sich die Gäste bei einigen Auftritten schon überzeugen konnten. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind dabei, sich ein Repertoire aufzubauen, was natürlich viel Fleiß, Probenarbeit und Übung erfordert. Wir haben das Ziel, aus der Jugendbläsergruppe ein Jugendblasorchester zu formieren – das wird noch einige Mühe kosten. Das Vorhaben „Jugendbläsergruppe“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Mülsener Musikanten mit dem Robert-Schumann-Konservatorium der Stadt Zwickau, der Jacobus Mittelschule Mülsen, dem Sandberggymnasium und den Grundschulen Thurm und Niclas. In den Schulen werden die jungen Musiker im Klassenunterricht mit den Grundlagen des Instrumentalspieles vertraut gemacht. Unter der Anleitung von erfahrenen Musikpädagogen des RobertSchumann-Konservatoriums werden derzeitig 62 Schülerinnen und Schüler auf Holz- und Blechblasinstrumenten ausgebildet. Von den Mitgliedern des Orchesters besuchen 9 Schülerinnen und Schüler das Robert-Schumann-Konservatorium und werden im Fach Popularmusik ausgebildet. Das Projekt unterscheidet sich von dem herkömmlichen Musizieren an den Schulen insofern, dass die jungen Musiker nahtlos in einem Orchester eine musikalische Heimat finden und sich dort weiter entwickeln können. Das Orchester wird von Michael Ott und Walter Emmerlich, zwei sehr erfahrenen Musiklehrern geleitet und künstlerisch betreut. Ein Blick

in die Probenatmosphäre zeigt die Freude der Schülerinnen und Schüler beim gemeinsamen Musizieren. Die Proben unserer Jugendbläsergruppe finden an jedem zweiten Montag in den Räumen der alten Schule in Thurm neben dem Kindergarten statt. Diese Räume wurden von der Gemeinde Mülsen für die jungen Musiker renoviert und stehen zur Probenarbeit zur Verfügung. In den Räumen sind neben der Orchesterprobe auch Satzproben für Holz-und Blechbläser sowie für die Rhythmusgruppe möglich. So kann eine qualifizierte Orchesterarbeit durchgeführt werden. Da im Probenkomplex auch soziale Räume zur Verfügung stehen, sind die Bedingungen ideal und das macht natürlich auch Spaß hier ernsthaft zu proben. Die Jugendbläsergruppe ist ein gutes Beispiel für das Zusammenwachsen der Gemeinde Mülsen. Aus allen Ortsteilen spielen hier Schülerinnen und Schüler zusammen und betrachten das als selbstverständlich. Wer ein Instrument spielt und noch keine musikalische Heimat hat, ist jederzeit herzlich bei uns willkommen. Das Orchester erhält eine moderne Ausrichtung im Rahmen des Genres Blasmusik ganz im Sinne der Empfehlungen der sächsischen Bläserjugend, die im Rahmen des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. Gültigkeit haben. Der ständige Kontakt mit dem Landesmusikdirektor, Herrn Küttner, vom Jugendblasorchester Zwickau und mit dem Verband sind für uns sehr wichtig, um auch hier den Anschluss zu halten. Demzufolge werden unsere Schülerinnen und Schüler auch im August 2010 am Landesblas-

musikfest anlässlich der Feierlichkeiten zum Jubiläum des Blasmusikverbandes in Frankenberg teilnehmen. Das Gemeinschaftsprojekt Jugendbläsergruppe, die Bläserklassen an den Schulen und die weitere musikalische Ausbildung am Robert-Schumann-Konservatorium bilden in unserem Konzept eine Einheit und ist vertraglich mit unseren Partnern abgesichert. Dieses vertraglich gesicherte gemeinsame, interdisziplinäre Zusammenwirken ist eine neue Qualität in der Jugendarbeit. Bei einem Projekt von diesem Ausmaß ist natürlich die Frage der Finanzierung von grundlegender Bedeutung. Entscheidend für den Durchbruch bei der Finanzierung wurde die weitsichtige Haltung der Abgeordneten des Gemeinderates der Gemeinde Mülsen, die das Projekt erst ermöglichte. Des Weiteren wurde und wird das Projekt vom Kulturraum VogtlandZwickau und der Landesdirektion Chemnitz gefördert. Besonderer Dank gilt auch unseren Sponsoren, denn natürlich kommt auch das gemeinsame Erleben nicht zu kurz. So fuhren wir zum Beispiel, dank unserer Sponsoren, gemeinsam nach Freiberg, wo uns die Stadt Freiberg eine Dombesichtigung mit einem Orgelkonzert auf der Silbermannorgel ermöglicht hat. ■ Rainer Nötzold

Ansprechpartner: Jugendbläsergruppe, Wolfgang Bochmann 037601 2217 Mülsener Musikanten, Rainer Nötzold 037204 80222

Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen April bis Juli 2010

Urkunde für 5-jährige aktive Mitgliedschaft

Marc Stubenrauch, Kraftwerk e.V. Brass Band Chemnitz

Annemarie Bachmann, Jugendbrass Leipzig e.V.

Jan Thuß, Kraftwerk e.V. Brass Band Chemnitz

Roland Pietsch, Musikverein Lampertswalde e.V. Verdienstmedaille in Gold mit Urkunde für 20-

Georg Esslinger, Jugendbrass Leipzig e.V. Sabine Lasar, Jugendbrass Leipzig e.V.

Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit

jährige Tätigkeit

Katharina Mioska, Jugendbrass Leipzig e.V.

Jörg Tiepmar, Original Rodewischer Musikanten e.V.

Ingrid Conrad,Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Saskia Noack, Jugendbrass Leipzig e.V.

Ehrennadel in Silber mit Kranz und Jahreszahl für

Ehrenmedaille in Bronze für 10-jährige Tätigkeit im

Alena Peters, Jugendbrass Leipzig e.V.

25-jährige Tätigkeit

Präsidium Landesverband

Silvia Uher, Jugendbrass Leipzig e.V.

Jörg Räther, Kraftwerk e.V. Brass Band Chemnitz

Heiko Schulze, LMD des SBMV e.V. (bis zum 24.04.2010)

Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit

Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit

Stephan Gebhardt, Musikverein Lampertswalde e.V.

Kathrin Riedel, Jugendbrass Leipzig e.V.

Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern

Anja Lehmann, Musikverein Lampertswalde e.V.

Jens Aehnelt, Jugendbrass Leipzig e.V.

sehr herzlich zu ihren Ehrungen.

Luise Niebisch, Jugendbrass Leipzig e.V.

Kathrin Schütze, stellv.Vorsitzende der BJS

Wir möchten unsere Vereine noch einmal darauf hinweisen,

Christian Ziegner, Jugendbrass Leipzig e.V. Hanjo Ziegner, Jugendbrass Leipzig e.V.

Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant, Jahreszahl

dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor

Tom Müller, Kraftwerk e.V. Brass Band Chemnitz

und Ehrenbrief für 50-jährige Tätigkeit

dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV e.V.

Felix Müller, Kraftwerk e.V. Brass Band Chemnitz

Hermann Schädlich, Original Rodewischer Musikanten e.V.

bei der BDMV eingereicht werden müssen.

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Sachsens Bläserpost 2/2010


AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Termine unserer Mitgliedsvereine August 2010 - Dezember 2010

Oktober 2010

August 2010

11.12.2010

1. JBO Chemnitz e.V.,

14.08.2010

Original Rodewischer Musikanten e.V.,

23.10.2010

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.,

Musikalischer Adventskalender,

Sommerfest der Vereine, Rodewisch

Brass & Dance,Volkshaus

BSZ Lutherstraße

12.12.2010

FK JBO Bautzen e.V.,

November 2010

September 2010 05.09.2010

Original Rodewischer Musikanten e.V.,

06.11.2010

Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e.V.,

Weihnachtskonzert, Mehrzweckhalle

Musikertreffen, Insel Rodewisch

Jahreskonzert, Nikolaikirche

Schützenplatz

06.09.2010

Tauchaer Musikanten e.V.,

26.11.2010

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.,

18.12.2010

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.,

Kaffeekonzert, Stausee Fockendorf

Weihnachtskonzert I,Volkshaus

Weihnachtskonzert, Theater Annaberg

11.09.2010

MV Lichtenstein/Sa. e.V.,

27.11.2010

Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.,

19.12.2010

JBO Zwickau e.V.,

Herbstfest, Rödlitz

Weihnachtskonzert II,Volkshaus

Weihnachtskonzert, Festhalle Schule

11.09-12.09.2010 JBO Bernsdorf e.V.,

28.11.2010

JBO Grimma e.V.,

am Scheffelberg

Bernsdorfer Musikantentage,

Adventskonzert, Soziokulturelles Zentrum

23.12.2010

Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V.,

Naherholung Bernsdorf

28.11.2010

MV Lichtenstein/Sa. e.V.,

Weihnachtskonzert, Heilandkirche

17.09-19.09.2010 FK JBO Bautzen e.V.,

Weihnachtskonzert, Christliches

24.12.2010

JBO Zwickau e.V.,

45-jähriges Jubiläum / Ostsächsischer

Glaubenszentrum

Turmblasen, Wasserturm Oberplanitz,

Orchestertreff, Schützenplatz

Dezember 2010

Turm am Scheffelberg

17.09-19.09.2010 Bergmannsblasorchester Kurbad

04.12.2010

Brass Band BlechKLANG Jena,

Änderungen vorbehalten!

Schlema e.V.,

St. Markus Kirche, Chemnitz

Bitte senden Sie uns Ihre Konzert- und Veranstaltungstermi-

13. Europäisches Blasmusikfestival /

05.12.2010

Brass Band BlechKLANG Jena,

ne, damit wir diese in Sachsens Bläserpost veröffentlichen

19. Internationales Musikfest

Jenaer Bläserweihnacht, St. Michael

können.

20. Thumer Orchestertreff – ein Höhepunkt in der Geschichte des Festivals Eine Woche nach Pfingsten herrschte wieder Ausnahmezustand in Thum. Der Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. hatte zum Jubiläums-Orchestertreff geladen. Nach Thum gekommen sind ca. 30 Orchester, Kapellen, Posaunenchöre und Schützenvereine – und mehr als 8.000 Besucher, die sich bei optimalem Wetter drei Tage lang von den zahlreichen Helfern verwöhnen ließen. Nach dem traditionellen Auftakt durch die Thumer Bläserkids folgte der erste Höhepunkt: Mit Ute Freudenberg hatte man einen Stargast für Freitagabend gewinnen können, der dem Anlass gerecht wurde und mit seiner Stimme das bis auf den letzten Platz gefüllte Festzelt in seinen Bann zog. Das Thumer Jugendorchester stellte in einem Galakonzert am Samstag im Festzelt sein Können unter Beweis. Auf dem Programm stand unter anderem ein Trompetenkonzert von Thomas Doss. Als Solist brillierte Conrad Wecke von der Robert-Schumann-Philharmonie Chemnitz. Anlässlich des Jubiläums hatte man zahlreiche Ehrengäste zu

dem Konzert geladen. Viele folgten der Einladung, darunter auch der Mitbegründer des Orchestertreffs und Vorsitzende der Deutschen Bläserjugend Wolfgang Grüneberg. Das Schauorchester Weimar, die Schalmeienzunft Hartmannsdorf und die Allgeier sorgten in gewohnter Manier für Stimmung und somit für einen abwechslungsreichen Familienabend im Festzelt. Gekrönt vom Sieg Deutschlands beim Eurovision Song Contest feierten die Gäste ausgelassen bis in die Morgenstunden. Bei bestem Wetter kamen auch die jüngsten Besucher zur Kinderparty auf ihre Kosten. Hier konnten sich die Kids neben vielen Geschicklichkeitsspielen auch an verschiedenen Instrumenten ausprobieren und vielleicht die Musik als ihr zukünftiges Hobby entdecken. Weitere traditionelle Programmpunkte, wie die Volkshaus PartyNights, das Kirchenkonzert – diesmal von Musikschülern der neu gegründeten Kreismusikschule des Erzgebirgskreises ausgestaltet – oder der sonntägliche Zeltgottesdienst lockten viele Stammgäste nach Thum.

Ein Novum war der Festumzug mit anschließendem Böllerschießen am Sonntag. Mit Marschmusik zogen die Kapellen und Orchester durch Thum. Vor dem großen Finale – das vom LMD Jörg Küttner dirigierte Gemeinschaftskonzert – gaben die anwesenden Schützenvereine 20 Schüsse ab – einen für jeden der vergangenen Orchestertreffs. Mit Kanonenschlägen wurde der positive Verlauf des 20. Festes lautstark besiegelt. Für das nächste Jahr gibt es bereits erste Planungen. So wird im Rahmen des 21. Thumer Orchestertreff der „Sächsische Orchestertag 2011“ stattfinden. Alle Mitgliedsvereine des SBMV e.V. sind schon jetzt herzlich eingeladen, sich der Jury zu stellen und drei tolle Tage in Thum zu verbringen. ■ Daniel Dettke,Vorstand DBJ Thum

Also schon jetzt vormerken: 21. Thumer Orchestertreff – vom 17. bis 19. Juni 2011! www.jbo-thum.de

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. /Bläserjugend Sachsen V.i.S.d.P. Präsident Thomas Firmenich Geschäftsstelle: Humboldtstraße 11, 09669 Frankenberg/Sa. Tel.: 037206 / 89 41 89 Fax: 037206 / 89 41 90 E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath Heinrich-Budde-Straße 10, 04157 Leipzig Tel.: 0341 / 912 96 63 Marion Grüneberg, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Sören Hofmann, Sandra Saborowski

Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genannten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 03/2010 05. November 2010 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – scharfe//media e.K. Tharandter Straße 31-33, 01159 Dresden Tel.: 0351 / 456 80 -180 Fax: 0351 / 456 80 -136 www.scharfe-media.de Layout/Satz: mdc – media.design.communication www.mdc-agentur.com

Druck: addprint AG, Am Spitzberg 8 a, 01728 Bannewitz Auflage: 2.000 Der SBMV dankt dem Freistaat Sachsen - dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales - sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. ©. Alle Rechte bei SBMV e.V. / BJS

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SBMV BRÜCKENSCHLAG

Qualität und Spielbarkeit immer an erster Stelle Siegfried Rundel wäre am 27. April 70 Jahre alt geworden

Der am 9. April 2009 verstorbene Komponist, Arrangeur und Verlagsgründer Siegfried Rundel hätte am 27. April dieses Jahres seinen 70. Geburtstag gefeiert. Er hat die deutsche und internationale Blasmusikszene nachhaltig beeinflusst und mit dem Musikverlag RUNDEL in Rot an der Rot einen Grundstein gelegt, für die Fortführung seiner bodenständigen und zugleich visionären Arbeit. Heute sind im Repertoire der meisten Blasorchester, von der Anfängerstufe bis zur Höchststufe, zahlreiche Werke des Musikverlages RUNDEL zu finden. Ob Originalkompositionen erfahrener wie aufstrebender Komponisten, sorgfältige Bearbeitungen großer klassischer Werke, Blasorchester-Musicals, die Jugendorchesterserie „eXplora“, alte Märsche in zeitgemäßer Neuauflage oder traditionelle böhmisch-mährische Blasmusik – RUNDEL bietet jedem Blasorchester das passende Notenmaterial. Dabei wird aber nicht „Hauptsache schnell, Hauptsache viel“ produziert – für Siegfried Rundel standen Qualität und Spielbarkeit der Werke immer im Vordergrund und dieser Grundsatz ist im Musikverlag RUNDEL fest verankert. 1940 in Laupheim geboren, zeigte sich bei Siegfried Rundel schon früh seine große Begeisterung und intuitive Begabung für Musik. Er spielte Posaune im Musikverein Bußmannshausen und versuchte sich schon als Jugendlicher an ersten eigenen Kompositionen und Arrangements. Zu seinen Lehrern gehörten Vorreiter der deutschen Blasmusikentwicklung,

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Sachsens Bläserpost 2/2010

wie beispielsweise Hans Felix Husadel, Gustav Lotterer und Hellmut Haase-Altendorf. Siegfried Rundel musste zunächst den Beruf des Werkzeugmachers erlernen, nutzte aber jede Gelegenheit, um sowohl sein Musikwissen als auch seine praktischen Fähigkeiten als Komponist und Dirigent auszubauen. 1961 wurde ihm die Dirigentenstelle in Rot an der Rot angeboten und wenige Jahre darauf folgten parallel dazu die Dirigentenstellen in Baltringen und Ummendorf. Später wurde er Kreisverbandsjugendleiter im Blasmusik-Kreisverband Biberach sowie stellvertretender Kreisdirigent. Siegfried Rundel wurde sehr schnell bewusst, dass für Laien-Blasorchester im ländlichen Bereich ein großer Mangel an spielbaren Werken herrschte. Die damals vorhandene Literatur war überwiegend veraltet und oft zu schwer für einen normalen Musikverein. Aus dieser Problematik heraus folgte 1964 die Gründung des eigenen Musikverlages, zunächst nebenberuflich und überwiegend als Notenvertrieb. Nach und nach erweiterte er das Verlagsangebot und beschloss 1968, sich seinen Traum zu erfüllen und die verlegerische Tätigkeit zum Hauptberuf zu machen. Ein Jahr später erschienen die ersten eigenen Produktionen, die sich sehr schnell verbreiteten und bei den Kapellen und Vereinen auf große Begeisterung stießen. Siegfried Rundel konnte zahlreiche Komponisten für sich gewinnen, die seine Philosophie, spielbare Originalwerke und Arrangements für Laien-Blasorchester zu schaffen, ebenso überzeugt vertraten wie er. Im RUNDEL-Katalog findet man unter anderem Autoren wie Hans Hartwig und Walter Tuschla, später auch Franz Watz, Kurt Gäble, Manfred Schneider, Albert Loritz und Kees Vlak und heute auch Komponisten der jungen Generation, wie Markus Götz und Thiemo Kraas. Die Musik der östlichen Länder, vor allem die tschechische Musik, hatte Siegfried Rundel schon immer in ganz besonderer Weise fasziniert und berührt. Nach dem Fall der Mauer suchte er daher intensiv und engagiert den Kontakt zu Komponisten aus dem ehemaligen Ostblock, deren Werke bis dahin für die westliche Musikwelt nicht zugänglich gewesen waren. Er konnte Autoren der ehemaligen DDR wie Josef Bönisch, Klaus-Peter Bruchmann und Siegmund Goldhammer für sich gewinnen und auch hervorragende tschechische Autoren, wie beispielsweise Zdenek Lukaš, Karel Bělohoubek, Evžen Zámečník und Pavel Staněk, den er in

besonderem Maße schätzte und bewunderte. Siegfried Rundel selbst schrieb über 40 Eigenkompositionen und 200 Arrangements. Seine Bearbeitungen setzte er kompetent und stilecht um; gleichzeitig vermochte er, den Werken seine persönliche Handschrift zu verleihen. Ob Polkas, Märsche oder Transkriptionen klassischer Literatur, Siegfried Rundel legte stets großen Wert auf den einzigartigen mitteleuropäischen Blasorchesterklang und wollte die Musik für jeden zugänglich machen. Denn bei allen musikalischen, technischen und betrieblichen Fortschritten verlor der Verlag niemals den Kontakt zu seinen Wurzeln, den Musikvereinen. Persönliche Beratung, eine enge Verbundenheit zwischen Verlag und Kunden und die Aufgabe, spielbare und qualitativ hochwertige Werke für Blasorchester zu publizieren, bestimmen den Musikverlag RUNDEL auch nach dem Generationenwechsel. Seine Frau Antonie und die beiden Söhne Stefan und Thomas waren immer in das Verlagsgeschehen eingebunden. Seit 2001 führen Stefan und Thomas die Verlagsgeschäf-

1995: Galakonzert mit dem Zentralorchester des Innenministeriums der Tschechischen Republik am 24. September in der Festhalle Kirchdorf/Iller. Präsentation der CD „Beskiden Nocturno“

Foto: © by RUNDEL

te im Sinne ihres Vaters weiter und halten die Balance zwischen Bodenständigkeit und Vision. Dabei stehen Qualität und Spielbarkeit nach wie vor an erster Stelle. ■ Claudia Braun www.siegfriedrundel.de


SBMV BRÜCKENSCHLAG

Nachbericht zum Internationalen Swingfestival „Swingin’ SAXONIA“ am 07. und 08. Mai 2010 in der Sachsenlandhalle Glauchau Fast 200 Musiker aus Deutschland, Polen, Dänemark, Lettland und den Niederlanden haben zum 6. Internationalen BigBand-Festival „Swingin’ SAXONIA“ in Glauchau gespielt. Die BigBands hatten nicht nur zu den Wertungsspielen Gelegenheit ihr Können unter Beweis zu stellen, sondern präsentierten sich auch beim BigBand-Spektakel am Freitagabend dem Publikum. Dank zweier Bühnen gab es dabei keine leidigen Umbaupausen, sondern kontinuierlich Swing in verschiedenster Art – mal eher traditionell gespielt, mal frisch und modern aufgemöbelt. Diese Veranstaltung, organisiert und veranstaltet vom SAXONIADE e.V. Hohenstein-Ernstthal, seit März 2010 mit einem neuen Vorstand, bietet den Bands die Möglichkeit, einmal live zu erleben, welche musikalische Bandbreite es in den Nachbarländern gibt. Dabei zeigte sich auch, dass Musiker über Ländergrenzen hinweg die gleiche Sprache sprechen. Die besten Bands, welche zu den Wertungsspielen durch die Fachjury prämiert wurden, konnten in einem Preisträgerkonzert am Samstagabend dem Publikum zeigen, dass sie zurecht gewonnen haben. Mit einigen Zugaben und einem abschließenden Titel, welchen die ersten Preisträger der höchsten Wertungsgruppe spontan gemeinsam zu Gehör brachten, endete auch das 6. Internationale BigBand-Festival.

Die Preisträger waren in der Wertungsgruppe 1 - Combo 2. Preis „Raitis Asmanis Jazz Band“ (Jelgava/Lettland) 2 - Big Band – Kinder, Jugendliche, Musikschulen, reine Amateure 1. Preis „Big Band KWH S.A. KWK MyslowiceWesola“ (Myslowice/Polen), 2. Preis „Big Band LA“ (Langenargen/Deutschland) 3. Preis „Swingin’ Crash“ (Leiderdorp/Niederlande) 3- Big Band – Hochschulen, Konservatorien, Semi Profis 1. Preis „HSK Big Band“ (Dresden/Deutschland) 2. Preis „Big Band Jelgava“ (Jelgava/Lettland) 3. Preis „Randers Big Band“ (Randers/Dänemark) NEUES zum SAXIONADE e.V. Der Verein, auftretend als Veranstalter der SAXONIADE (Internationales Festival für Jugendblasorchester); des Internationalen BigBandFestivals „Swingin’ SAXONIA“, des „Roland -Zimmer-Jugendwettbewerbes für Soloinstrumente Gitarre, Mandoline und Zither“ sowie der Komponistenwerkstätten, hat sich neu

strukturiert: Am 09. März 2010 fand die alljährliche Jahreshauptversammlung mit der Wahl eines neuen Vorstandes statt. Dabei stand im Vorfeld fest, dass der langjährige Präsident und Mitbegründer des Vereins auf eigenen Wunsch nicht mehr kandidieren wird. Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, dass der Verein zukünftig als Organ einen Vorstand und nicht mehr ein Präsidium hat. Dieser Vorstand wurde in der folgenden Zusammensetzung gewählt: Vorstandsvorsitzender (Rudi Stößel), stellvertretende Vorstandsvorsitzende (Jörg Küttner und Jörg Schmeißer), Schatzmeister (Eveline Rittmüller), Schriftführer (Joachim Blum). Der neue Vorstand hatte seine Bewährungsprobe bereits vom 08. bis zum 10. April zum „7. Roland-Zimmer-Jugendwettbewerb“ sowie einen Monat später als Veranstalter des 6. Internationalen BigBand-Festivals „Swingin’ SAXONIA“. Zur Zeit erarbeitet der Vorstand die Ausschreibung für die 11. SAXONIADE vom 07. bis zum 10. Juli 2011 in Hohenstein-Ernstthal. Zu diesem Festival, das im Jahr des 20-jährigen Bestehens des SAXONIADE e.V. veranstaltet wird, können sich Blasorchester für die Kategorien 2 bis 5 bewerben. Die Ausschreibung im PDF-Format und die Online-Anmeldung befindet sich ab Juli auf unserer Homepage www. saxoniade.de. ■ Vorstand Saxoniade

Deutscher Musikinstrumentenpreis 2010 Ricco Kühn gewinnt den Wettbewerb zum diesjährigen Musikinstrumentenpreis für B-Trompete!

Der Deutsche Musikinstrumentenpreis wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie jährlich ausgeschrieben und während der Musikmesse in Frankfurt überreicht. Für den Preis 2010 wurden die Instrumente Fagott und B-Trompete genannt. Im Fach Trompete nahmen 16 namhafte deutsche Hersteller teil. Im Resultat gewann die B-Trompete, Mo-

dell T 053/B-L, der Firma Ricco Kühn mit eindeutigem Ergebnis. Das Instrument überzeugte durch eine solide handwerkliche Arbeit, einem von Anfang an angenehmen Spielgefühl, einer großen Flexibilität durch die variable Mundrohrgestaltung und nicht zuletzt durch eine hervorragende Ansprache in allen Situationen. Zur individuellen Abstimmung der Trompeten stehen dem Musiker verschiedene Schallstückvarianten und Mundrohrgrößen zur Verfügung. Während der Musikmesse in Frankfurt, vom 24. bis 27. März 2010, stellte Ricco Kühn seine Instrumente aus. Hier hatte man die Möglichkeit das Siegerinstrument sowie eine Auswahl an weiteren interessanten Trompeten- und Waldhornmodellen anzuspielen und sich von der handwerklichen Qualität zu überzeugen. Die Preisverleihung fand am Donnerstag, den 25. März 2010 statt. Die Urkunde wurde von Herrn Ernst Burgbacher, Parlamentarischer

Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, überreicht. Die Firma Kühn, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Firmenjubiläum feiert, hat im Laufe der Jahre in enger Zusammenarbeit mit vielen hervorragenden Musikern Hörner und Trompeten entwickelt, die sich durch Qualität und klangliche Individualität auszeichnen. Gern wird auf spezielle Kundenwünsche eingegangen und mit großem handwerklichen Aufwand und viel Leidenschaft jedes noch so kleine Detail perfekt vollendet. Neben der Herstellung hochwertiger Hörner und Trompeten werden auch fachgerechte Reparaturen und Servicearbeiten an allen Blechblasinstrumenten von der Trompete bis zur Tuba sowie Umbauten, individuelle Änderungen und Sonderanfertigungen ausgeführt. ■ Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.ricco-kuehn.de

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SBMV BRÜCKENSCHLAG

Deutschland ist Vize-Europameister European Brass Band Championships Linz 2010

Die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz war Anfang Mai 2010 die Austragungsstätte eines der international größten und bedeutendsten Events im Bereich der Bläsermusik, der European Brass Band Championships 2010 (EBBC 2010). „Die Welt der Bläsermusik schien sich bei den EBBC 2010 für einige Tage aus ihrem Paralleluniversum zu erheben, um zumindest in der dargebotenen Qualität den Platz einzunehmen, der ihr in der allgemeinen Musikwelt zustünde: auf der Bühne eines voll besetzten, großteils ausverkauften Brucknerhauses“ schreibt Thomas Doss, der Komponist des Auftragswerkes in der Championship-Section (A-Sektion) in einem Artikel einer populären Fachzeitschrift. Und vermutlich fast jeder, der diesem einmal jährlich stattfindenden Ereignis beiwohnte, kann dem zustimmen. Denn obwohl Österreich keine natürlich gewachsene Brass-Band-Tradition vorweisen kann, wie zum Beispiel Großbritannien, Schweiz, Skandinavien oder die Benelux-Staaten, war die überwältigende Atmosphäre der teilweise tobenden Musikbegeisterten, die man in ihrer phänotypischen Erscheinung eigentlich eher in einem Fußballstadion vermuten würde, besonders auffällig. Schlichtweg atemberaubend war jedoch das künstlerische Niveau, auf dem hier musiziert wurde. „Das Klischee von den lauten und ausschließlich technisch perfekten Brass Bands ist längst überholt...“ schreibt Thomas Doss weiter. Und wahrhaftig hielt ich bei manchen Passagen förmlich den Atem an – aus der Angst heraus, ich könne damit das dargebotene Pianissimo übertönen. So geschehen bei dem Selbstwahl14

Sachsens Bläserpost 2/2010

stück (ein Auftragswerk) der Cory Band (Wales) mit dem tiefgründigen Namen A Story As Yet Untold aus der Feder von Philip Sparke. Die Black Dyke Band aus England konnte mit dem für sie charakteristischen, dunklen Klang überzeugen, gerade beim Finale des Pflichtstückes Spiriti (einer Verarbeitung des Choral-Themas von J. S. Bach: „Für deinen Thron tret‘ ich hiermit“) ließ einem dieser riesige Orgelsound kalte und warme Schauer zugleich über den Rücken laufen. Unglaublich! Die Brass Band Oberösterreich (BBOÖ), der Lokalmatador, spielte mit einer faszinierenden Lebendigkeit auf – die Begeisterung des einheimischen Publikums kannte nun keine Grenzen mehr. Leider ließ sich die Band davon anstecken, denn gerade an den Stellen, wo zum Beispiel die Black Dyke Band die „große Orgel“ auspackte und gut balanciert musizierte, musste die BBOÖ mit der kleinen Vorlieb nehmen und wirkte in den einzelnen Registern teilweise sehr roh. Exzellentes Blechbläser-Ensemble-Spiel, aber eben kein Brass Band Sound, der einen letztlich doch so fesselt. Immerhin machten die Österreicher einen weiteren Schritt in Richtung Brass Band und spielten (abgesehen von 2 Tubisten der insgesamt 5) ausschließlich auf den originären Brass Band Instrumenten. Wenn sie

diesen Weg konsequent weiter verfolgen, dann kann zukünftig auch auf die Bassgitarre verzichtet werden, die bei einigen Unterhaltungstiteln des Galakonzertes zum Einsatz kam. Letztlich war es die Cory Band aus Wales, die das schaffte, was bisher nur wenigen Brass Bands in der Geschichte des Europäischen Brass Band Wettbewerbes möglich war: ein Hattrick. Die walisischen (musikalischen) Schwergewichte erkämpften sich den Europameistertitel nun zum dritten Mal in Folge. Alle Ergebnisse sowie einige Fotos zum Event sind unter www. ebbc2010.at einsehbar. Die DVD und CD zum Wettbewerb ist im Online-Shop von www. worldofbrass.com oder www.4barsrest. com erhältlich. In der B-Sektion ging es nicht weniger spektakulär zu. Insgesamt 6 Bands stellten sich der Jury – zwei davon aus Deutschland. Leider konnte die 3BA-Concert Band aus Deutschland ihren Titel nicht verteidigen sondern musste den Platz räumen für die Austrian Brass Band Graz (ein Hochschulorchester der Grazer Musikhochschule unter der Leitung von Prof. Uwe Köller). Letztgenannte spielten ihr Selbstwahlstück namens Trittico (James Curnow) auf technisch so hohem Niveau, dass sie damit hätten auch problemlos in der A-Sektion antreten können. Vielleicht wird ja auch genau das im kommenden Jahr passieren? Apropos: 2011 finden die Europea Brass Band Championships in Montreux statt. Nähere Informationen dazu unter: www.eurofestival2011.ch. Aber es gilt mit Weitsicht zu agieren, denn erfahrungsgemäß sind die Wettbewerbe und das Galakonzert schon Monate vorher ausverkauft. ■ Sören Hofmann; Bläserjugend Sachsen


SBMV BRÜCKENSCHLAG

www.blaeserpost-online.de

FANFARONADE 2010

Die Jugend heutzutage

Die Deutsche Bläserjugend

Spannung bis zum letzten Ton

Jugendgruppenleiterausbildung in Zeiten knapper Kassen

Die 20. Offene Meisterschaft des MTB (Märkischen Turnerbundes für Naturtonfanfarenzüge war die spannendste der beiden zurückliegenden Jahrzehnte. Nach dem Marschwettbewerb gab es zwischen dem Erstplatzierten KSC Strausberg und dem an vierter Stelle liegenden Fanfarenzug Dresden nur eine Punktdifferenz von 0,62. Dazwischen lagen Potsdam mit 0,33 und Berlin mit 0,58 Punkten Rückstand zum Ersten. Optimale Voraussetzungen für einen kurzweiligen und spannenden Showwettbewerb waren damit gegeben. Alle vier Vereine zeigten hier auf unterschiedlichste Art und Weise wie viel Kreativität, Einfallsreichtum und Geschick ihnen innewohnt. Jede Show war anders, jede hatte ihre Eigenheiten und speziellen Höhepunkte...

Anfang des Jahres war es eigentlich wie immer. Wir Dozenten für die JGL-Ausbildung stimmen unsere Termine und Inhalte mit Anne Sygulla ab, Anne stimmt die Anmeldungen mit der Geschäftsstelle ab und am Ende steht der Ablaufplan inklusive Belegungsplan für zwei Wochenenden in Schneeberg, eingebettet ins Frühjahrsseminar des SBMV e.V. Doch dieses Jahr war alles etwas anders – die Kürzungen der Fördergelder des Freistaates Sachsen haben auch die JGL-Ausbildung betroffen und so stand alles auf dem Prüfstand bzw. auf der Streichliste. Aber sollten wir wirklich die JGLAusbildung ausfallen lassen? Anmeldungen waren eingegangen, die Termine geblockt – nein, es muss noch andere Möglichkeiten geben... lesen Sie online mehr

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Die Deutsche Bläserjugend, Jugendorganisation der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V., ist die bundesweite Vertretung von mehr als 300.000 Kindern und Jugendlichen bis 27 Jahre in den Musikvereinen in Deutschland. Sie veranstaltet bundesweite Weiterbildungen, bezuschusst internationale Jugendbegegnungen, berät zur Projektfinanzierung, organisiert das DBJ-Jugendcamp, initiiert Pilotprojekte und vertritt die Interessen von Kindern und Jugendlichen in Politik und Gesellschaft. Weitere Infos unter www.deutsche-blaeserjugend. de. In den nächsten Ausgaben der SBP erscheinen Auszüge aus der 2009 in der „Eurowinds“ erstmals veröffentlichten Serie der Deutschen Bläserjugend zur Förderung von Jugendprojekten auf Bundesebene... lesen Sie online mehr - Anzeige -

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RUNDEL 15


BLASMUSIKGESCHICHTE

Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen Blasmusikgeschichte (1992 / 1993 – 1999)

Präsident Rolf Jähnichen eröffnet das Landesmusikfest der BJS 1994 in Thum

Foto: SBMV e.V.

Schon 1992 beschäftigte uns das Verhältnis Musikverein – Musikschule, da wir in einer Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Aus- und Weiterbildung ergänzende Möglichkeiten für beide Seiten sahen. Deshalb wurde Verbindung mit dem Vorstand des Sächsischen Musikschulverbandes aufgenommen, um ein Leitkonzept für ein Zusammenwirken beider Verbände zu erarbeiten. Als Ergebnis wurde am 21.08.1992 eine „Vereinbarung über die Zusammenarbeit Musikverein-Musikschule“ von den Präsidenten beider Verbände unterzeichnet. Die Verwirklichung gestaltete sich dann aber sehr unterschiedlich. Darum wurde über Möglichkeiten verbandseigener Weiterbildungsprojekte beraten. Der Nachwuchs, die aktiven Musikerinnen und Musiker, Vorstände und Dirigenten mussten wieder systematisch instrumental und theoretisch weiter qualifiziert werden. Auf der Grundlage der Ausund Weiterbildungsstruktur BDBV wurde deshalb eine Lehrgangs- und Prüfungsordnung erstellt und am 13.04.1992 verabschiedet. Zur gleichen Zeit erhielt auch eine Wertungsspielordnung Gültigkeit. Beide Ordnungen berücksichtigten die spezielle Situation in Sachsen. Ab 1993 fanden regelmäßig Dirigententagungen, Weiterbildungsseminare für Vereinsvorstände zu allen anstehenden Problemen, Ausbildung von Jugendgruppenleitern, Lehrgänge für die D- und C-Bereiche statt. Dass diese Arbeit sicht- und hörbare Resultate erbrachte, bewies die steigende Zahl der Konzerte, Blasmusikfeste und Bildungsmaßnahmen. Dadurch wurde die Blasmusik wieder in der Öffentlichkeit präsent und konnte stetig steigendes, künstlerisches Niveau bezeugen. Ende 1992 erschien das letzte der elf Informationsblätter, die wir den Musikvereinen seit Verbandsgründung zugestellt hatten. Die Entwicklung des Verbandes, die Aktivitäten der Musikvereine, erforderten eine Erweiterung in Form, Umfang und Inhalt. Im Februar 1993 konnte die erste Nummer von „Sachsens Bläserpost“ ausgegeben werden. Damit waren wir der einzige Blasmusikverband der Ostländer, der eine Verbandszeitschrift hatte. Das trug dazu bei, das Wirken unseres Verbandes auch über Sachsens Grenzen hinaus bekannt zu machen. Auf der Hauptversammlung der Bläserjugend Sachsen am 07.11.1992 stand die Neuwahl des Vorstandes an. Der bisherige Vorsitzende Reinhard Günther hatte von einer erneuten Kandidatur Abstand genommen, um sich ganz seinem

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Sachsens Bläserpost 2/2010

Fortsetzung aus Ausgabe 01/2010

JBO Bernsdorf widmen zu können. Als neuer Vorsitzender wurde Wolfgang Grüneberg, Leiter JBO Thum, gewählt. Eine aktualisierte Jugendordnung wurde bestätigt. Satzungsgemäß fand am 05.12.1992 in Freiberg der 2. Verbandstag statt. Zu diesem Zeitpunkt gehörten 46 Musikvereine dem Verband an. Ein überarbeitetes Statut wurde angenommen und das Präsidium neu oder wieder gewählt (Präsident Dr. Rolf Jähnichen; Geschäftsführender Präsident Klaus Schüler; Vizepräsident Heinz Dzick; Vizepräsident Horst Sellack; LMD MD Werner Kunath;Vorsitzender der Bläserjugend Wolfgang Grüneberg; Schriftführer Gisela Schürer). Die Delegierten konstatierten, dass eine gute Ausgangsbasis für die weitere Entwicklung des Verbandes geschaffen worden war. Am 01. und 02. Mai 1993 wurden in Dresden die turnusgemäßen Sitzungen des Präsidiums und des Hauptausschusses der BDBV durchgeführt. Zum ersten Mal wurde damit einem ostdeutschen Landesverband die Ausrichtung dieser Tagung der höchsten Leitungsgremien übertragen – für uns eine Geste der Anerkennung der erfolgreichen Arbeit unseres Verbandes. In Chemnitz konnte am 01.10.1993 eine Geschäftsstelle der Bläserjugend Sachsen eingerichtet und zwei Beschäftigte eingestellt werden, um die gewachsene Verwaltungsarbeit korrekt erledigen zu können. Auf die zahlreichen Veranstaltungen und anderen Vereinsaktivitäten soll nicht detailliert eingegangen werden. Besonders zu nennen sind die Jahreskonzerte aller Orchester. Auf der letzten 93er Präsidiumssitzung teilte Klaus Schüler mit, dass er das Amt des Geschäftsführenden Präsidenten aus gesundheitlichen Gründen nicht weiter ausüben kann. LMD W. Kunath wurde beauftragt, die Funktion zusätzlich bis zum nächsten Verbandstag zu übernehmen. In diesen Jahren entstand ein freundschaftliches Verhältnis zum Rundfunk-Blasorchester Leipzig. Dem Orchester war zum 31. Juli 1992 vom MDR gekündigt worden. Das bedeutete das „Aus“ als Klangkörper des Rundfunks und Arbeitslosigkeit für die Musiker. Als Ergebnis energischer Bemühungen unseres Verbandes konnten dann jedoch für 1993/94 ABMStellen für das Orchester erreicht werden. Der Gedanke, eine Sächsische Bläserakademie zu gründen, nahm nach und nach konkrete Form an. Dadurch sollte die Möglichkeit geschaffen werden, das RBO weiter zu erhalten, um es für unseren Verband als künstlerisches Qualifizierungsinstitut nutzen zu können. Mit Erlass des Sächsischen Kulturraumgesetzes am 01.01.1995 erhielt das Orchester offizielle Planstellen und die Bläserakademie Sachsen wurde gegründet. Höhepunkt des Jahres 1994 waren das 1. Landesmusikfest der Bläserjugend Sachsen vom 27. bis 29.Mai in Thum und das 2. Landesblasmusikfest vom 27. bis 28. August in Leipzig – 41 Orchester, über 2.000 Musiker, waren der Einladung nach Leipzig gefolgt. Als Gäste nahmen 5 Orchester aus den süddeutschen Bundesländern, das Heeresmusikkorps 13 aus Erfurt, das Landespolizeiorchester aus Dresden und das Militärorchester der 11. Polnischen Kavallerie-/Panzerdivision aus Zagan teil. Die Schirmherrschaft hatte der Sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf übernommen. Den festlichen Anschluss bildete ein Großkonzert mit etwa 1.000 Mitwirkenden unter der Leitung des LMD auf dem Leipziger Marktplatz. Dabei wurde zum ersten Mal die Neufassung des Sächsischen Zapfenstreiches aufgeführt. Im Dezember 1994 lösten wir die Leipziger Geschäftsstelle auf. Die gesamte Verwaltungsarbeit übernahm dann die Geschäftsstelle in Chemnitz, die später nach Thum umsiedelte. Auf dem 3. Verbandstag am 19.11.1994 in Dresden/Pillnitz wurde Wolfgang Grüneberg als Geschäftsführender Präsident gewählt, Personalunion als Vorsitzender der Bläserjugend Sachsen.


BLASMUSIKGESCHICHTE

Kurz nach der Etablierung der Bläserakademie Sachsen fand vom 17. bis 19.2.1995 der erste Wochenendkurs für Trompete in Torgau statt. Es folgten Werkstätten für Klarinette, Posaune, Waldhorn,Tenorhorn/Bariton/Tuba und Schlagzeug. Eine erste Orchesterwerkstatt wurde vom 22. bis 24.09.1995 in Zwickau/Schneeberg durchgeführt mit dem Anliegen, unter Anleitung von Fachexperten an Werken verschiedener Stilrichtungen der Bläser-/Blasmusik zu arbeiten (Kammermusik Holzbläser, Kammermusik Blechbläser, Kammermusik gemischte Besetzung, Tanzblasmusik, Konzertante Blasmusik, Blasmusik im Bigband-Sound). Diese Form der Weiterbildung wurde in den nächsten Jahren in veränderter Struktur zu einer beliebten ständigen Einrichtung, geteilt in Instrumentalwerkstätten im Frühjahr und Orchesterwerkstätten im Herbst. Diese Werkstätten bildeten dann auch die Basis zur Gründung des Landesjugendblasorchesters Sachsen im Jahr 1997. Als Dirigent konnte der Chef des Polizeiorchesters Sachsen, MD Hendrik Kralle, gewonnen werden. Das LJBO Sachsen entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem künstlerisch

respektablen Klangkörper. Die SAXONIADE, das Internationale Festival für Jugendblasorchester im Raum Hohenstein-Ernstthal fand im Juni 1997 bereits zum 4. Mal statt. Diese Veranstaltung ist zu einer guten sächsischen Tradition geworden. Veranstaltungsort des 3. Landesblasmusikfestes des SBMV e.V. war vom 20. bis 22.Juni 1997 die Seidenblumenstadt Sebnitz. Das umfangreiche Programm wurde von 28 teilnehmenden Orchestern gestaltet, darunter außer unseren sächsischen Orchestern, Klangkörper aus dem Allgäu, aus Nordrhein-Westfalen, MecklenburgVorpommern,Tschechien und das High-SchoolOrchestra Tygerberg aus Südafrika. Bei den Musikfesten wurden auch Wertungsund Kritikspiele angesetzt. Die Beteiligung ist nach anfänglicher Skepsis erfreulich angestiegen. Es wird anerkannt, dass sie als Leistungsvergleiche zur Einschätzung des eigenen musikalischen Niveaus dienen und Anregung zur Qualitätsverbesserung bieten. Seit den Anfangsjahren konzentrierte sich unsere Arbeit auch auf die Entwicklung eines umfangreichen Qualifizierungssystems.

Schwerpunkte waren und sind regelmäßige Frühjahrs- und Herbstseminare für Vereinsvorstände mit vielfältigen Themenstellungen, kontinuierliche Ausbildung von Jugendgruppenleitern, Intensivierung der musikfachlichen Nachwuchsförderung in den Musikvereinen sowie die Aus- und Weiterbildung in den D- und C-Bereichen in Verbindung mit der Bläserakademie Sachsen. Ende 1999 trat MD W. Kunath nach fast 10jähriger Tätigkeit als Landesmusikdirektor zurück. Sein Nachfolger wurde Heiko Schulze, Bad Lausick. Zurückblickend war die Aufbauzeit problemreich und nicht immer leicht, aber erfolgreich: In der Bundesvereinigung hatte sich unser Verband eine geachtete Stelle geschaffen und die Blasmusik wurde in Sachsen wieder ein anerkannter Faktor im kulturellen Leben. So konnten wir mit niveauvoller Grundlage und Zuversicht ins neue Jahrtausend gehen. ■ W. Kunath Fortsetzung folgt

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IN EIGENER SACHE

Kleines Lexikon der Blasmusiker Alle Menschen lieben Musiker, denn es gibt so viele davon. Aber, wie erkennt man Musiker, was zeichnet sie aus, in welche Familien, Gattungen, Arten u.s.w. werden sie eingeteilt? In diesem „Kleines Lexikon der Blasmusiker“ werden einige von ihnen vorgestellt, die Liebenswürdigkeiten ihres Daseins geschildert, ihre kleinen Macken hervorgehoben, um sie so als Mensch erkennbar werden zu lassen.

Folge 3:

Die Triangelistine und der Triangelist Der Triangelist gehört zu der Gruppe der Percussionisten, und ist als solcher den Randmusikern zuzuordnen, da sie sich in der Regel am hinteren Rand der Bühne aufhalten. Um diese Position wird bei den anderen Musikern gerne gestritten, da man während der Proben und Auftritte sehr leise und unauffällig von dort verschwinden kann, um die Lust nach einem Getränk, einem Bonbon oder nach einer Zigarette zu stillen. Gerade die Lust nach einer Zigarette soll in dieser Musikergruppe sehr verbreitet sein, da beim Spielen der Triangel die oralen Bedürfnisse nur sehr beschränkt befriedigt werden können. Trotzdem haben die Triangelisten eine große musikalische Ausstrahlung, da es nachgewiesenermaßen einen erheblichen Unterschied zwischen einem Ping und zum Beispiel einem Bingg, Woing oder auch Päng gibt. Diese Vielfalt verblüfft uns immer wieder. Aber nur Perfektionisten gehen noch weiter und variieren sicher zwischen einem Ping und einem Ping. Das setzt allerdings regelmäßiges Proben voraus. Ständiges Proben oder gar häus-

liches Üben gefährdet aber auf lange Sicht den Einsatz als Musiker, denn schon bald sprengen die Oberarmmuskeln die Hemdsärmel. Die Triangel hat nur wenig mit dem Angelsport zu tun, und auch die „Drei Engel für Charlie“ stehen dem Orchester nicht zur Verfügung. Was ist das also, ein Triangelist? 1. Die Triangelisten können nach Noten spielen, das heißt sie unterscheiden sicher zwischen Note und Pause. 2. Dieses Instrument wird mit beiden Händen gespielt, ist aber oft so leise, dass durch Hochhalten der Triangel gezeigt werden muss, dass diese Stimme besetzt ist. Das Instrument versperrt dabei den Blick auf den Dirigenten, so dass häufig zu früh oder zu spät gespielt wird. Nur durch ausgeprägte Intuition ist dieses Manko zu vermeiden. Dabei hilft dem Spieler aber auch ein ausgeprägtes rhythmisches Gefühl, da (oft durch den Dirigenten) vor der Probe die grundlegende Einteilung des Taktes erklärt wurde. 3. Sehr dankbar sind weite Teile des Blasorchesters dem Triangelisten, da dieser über dem Streit zwischen Holz und Blech steht. In Fragestellungen, wie zum Beispiel wer gehört ins Feuer, wer spielt lauter, wer kann schneller oder öfter u.s.w., wird er gern als Schiedsrichter oder Vermittler angerufen. 4. Hat er seine Rolle gut gespielt, kommt es zur nächsten herausragenden Eigenschaft: Er verträgt oft viel mehr, als ihm geboten wird. Deshalb kann nur sehr selten eine vernünftige Probe stattfinden, bevor die Triangelisten ihren Platz im Orchester eingenommen haben. ■ Gerit Lindner, Brass Band „BlechKLANG“ Jena

Projekte, Seminare, Höhepunkte des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V./ Bläserjugend Sachsen August – Dezember 2010

01.-08.08.2010 2. Projektphase des LJBO Sachsen in Frankenberg/Sa. Konzerte: 07.08.2010, 19.00 Uhr, „Geyserhaus“ Leipzig 08.08.2010, 15.00 Uhr „Schmetterling“ Bad Lausick 20.-22.08.2010 6. Landesblasmusikfest des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. und der Bläserjugend Sachsen in Frankenberg/Sa. 01.-03.10.2010 16. Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger in Schneeberg und Zwickau Konzert: 03.10.2010, 14.30 Uhr „Neue Welt“ Zwickau 22.-24.10.2010 D-Lehrgang in Zwickau und Bautzen 05.-07.11.2010 Herbstseminar in Schneeberg 20.11.2010 D-Prüfung in Zwickau 18

Sachsens Bläserpost 2/2010

Kuriose Blasinstrumente Echokornett in B (Cornet a pistons) der Instrumentenfabrik August Heinel Jr., Markneukirchen um 1900. An das Modell von F. A. Schmidt 1859 anschließend. Außer den Hauptventilen besitzt das Instrument ein liegendes Perinetventil, hier verdeckt, zum Einschalten des Echobogens und ein Stell-Drehventil zum Umschalten in die AStimmung. Wahrscheinlich vorrangig gebräuchlich bei den Trompeterkorps der Kavallerie / Artillerie. ■ MD Werner Kunath

Nonsensecke

(aus dem Blamu-Nonsens-Lexikon) Bombardon, das Ein nostalgines Blasinstrument aus der Tubenfamilie! Die akkomodable Benennung wurde von ausgefuchsten Kennern vom französischen Begriffwort „Bombarde“ = Donnerbüchse entstammend abgeleitet. Die Donnerbüchse gehörte waffentechnisch historial zu den Schleudergeschützen. Diese kriegerische Herkunft bewog vor allem Militärorchester diese Instrumente an entscheidenden Stellen einzusetzen. Zum Blasen des Bombardons eignen sich keine weichlich-feinsinnigen Sensiblinge. Dazu werden forsche Mannsbilder mit Energie, Mut und kraftvoller Stärke gebraucht. Nur das gibt die zuverlässige Gewähr, dass die knallenden Tonbrocken totalimistisch ins erwartungsvolle Publikum gepfeffert werden können. Und nicht nur das! Auch ins eigene Orchester donnern sie querulant ganz nach eigenem Ermessen ihre schallenden Klangklumpen. Dabei interessiert kein vorgegebenes Notenbild. Auch ins gefühlvollste Piano wird rücksichtslos hineingeballert. Mit Vorliebe zielen Bombardonisten aber auch auf blasierte Dirigenten und im Konzert auf desinteressiert vor sich hin dösende Bürokraten, die sogenannten Applaussparer. Gehen sie in ganz seltenen Fällen doch einmal in sich, können sie erstaunlicherweise allerdings auch mild-sanfte Töne wie das beruhigende „Muh“ einer weidesatten Kuh zum Klingen bringen. Seufz! ■ we-th


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190 x 66 mm



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