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SACHSENS BLASERPOST 01/2014

Jahresbilanz des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. (SBMV) 20 Jahre Sächsisches Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger Zwickau/Schneeberg Anmeldung zum DBJ Jugendcamp

jetzt auch unter:

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Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.


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Liebe Leserinnen und Leser „Lackschuh oder Barfuß?“ – so ist ein Sonderkonzert der Münchner Philharmoniker mit dem Echo Klassik – Preisträger Andreas Martin Hofmeir überschrieben, das Ende März in der Philharmonie stattfand. Gewürdigt wurde der künstlerische und persönliche Spagat des Salzburger Tubaprofessors zwischen barfüßiger Tätigkeit als Tubist bei Mnozil Brass und Lackschuh-Präsenz auf der Konzertbühne mit großem Orchester. Hofmeir, seines Zeichens auch bekennender Blasmusiker, zeigt in seinem musikalischen Schaffen den hohen Anspruch und die Vielseitigkeit geblasener Musik. Man könnte auch sagen, von der sprichwörtlichen Lederhose zum Frack und retour… Landein, landaus beweisen über eine Million junger und jung gebliebener Menschen tagtäglich, dass ein solcher Spagat auch in der Laienmusikszene möglich ist. Über alle Generationen hinweg musizieren viele Menschen in Dorfkapellen, Sinfoniscchen Blasorchestern, Brass Bands, Big Band uvm. – und das ganz ohne Dünkel, sondern einzig und allein aus Liebe zur Musik. Die Liebe zur Musik vereint Generationen, verschiedene Konfessionen und soziale Klassen im gemeinsamen Dienst am musikalischen Erbe und der Absicht, dieses verantwortungsvoll in Zukunft am Leben zu erhalten. Dies sollte vor allem im Vordergrund stehen und Argumentationsbasis für notwendige Förderung und Unterstützung sein.

INHALT SBMV DIREKT 4

> Jahresbilanz des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.

> Highlights des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. 2014

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> 20 Jahre Sächsisches Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger Zwickau/ Schneeberg

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> Die Weiterbildungskurse im Sächsischen Blasmusikverband e.V.

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> Klassiker auf großer Reise Das Landesjugendblasorchester im Äther und in Fernost

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> Neue Vereine im Sächsischen Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen

> Brass Band Sachsen trifft Sächsisches Klarinettenensemble

Daneben zeigt sich gerade in der Bläserszene die angesprochene Vielseitigkeit der Musikerinnen und Musiker. Eben noch im Habit, wechseln viele ohne Berührungsängste in den schwarzen Anzug für die Konzertbühne oder den Jazzschuppen. Die Musikvereine stellt diese gerade von jungen Musikanten eingeforderte Flexibilität vor Herausforderungen – wie bindet man junge Menschen, die abwechslungsreich, genreübergreifend und ambitioniert musizieren wollen, an die hergebrachten Vereinsstrukturen?

AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Die Musikverbände können dazu nur Denkanstöße geben, sind doch die Voraussetzungen und Bedingungen in jedem Musikverein und Ensemble andere. Dabei gilt der alte Grundsatz, dass man die Ohren weit offen halten sollte, in alle Richtungen nach Ideen und Konzepten Ausschau halten sollte und sich auch nicht scheuen darf, Neues und bislang Ungewohntes auszuprobieren. Viel Spaß beim Lesen. Ihr Redaktionskollegium SBP

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> Weihnachtskonzert des Jugendblas- orchesters der Mülsener Musikanten

> Über 5.000 Besucher beim XI. Internatio- nalen Blasmusikfest in Bautzen

10 > Der Rechtsanwalt berät

11 > Nachwuchsorchester spielt in der Landeshauptstadt

Sehr geehrte Vorstände, liebe Musikerinnen und Musiker „Wir haben kurz verschnauft […]. Aber jetzt geht es wieder weiter“ Die mit dem Deutschen Musikfest 2013 angefallenen Aufgaben haben die Arbeitskraft des Sächsischen Blasmusikverbands e.V. auf Äußerste gefordert – manches musste dafür zurückgestellt werden, was nun mit umso größerer Dringlichkeit auf die Agenda des Verbandes zurück kehrt. Gemeinsam mit dem Präsidium des SBMV e.V. und dem Vorstand der Bläserjugend Sachsen nehme ich diese Aufgaben gerne und auch mit Respekt an. Wir wollen es schaffen, die Belange der sächsischen Musikvereine in ihrer kultur- und sozialpolitischen Funktion hörbar und für die politischen Mandatsträger darstellbar zu machen. Die Verankerung einer gemeinsamen Arbeitsbasis von Schulen, Musikschulen und Musikvereinen gehört genauso dazu wie ein gemeinsames Auftreten der Laienmusikszene in Sachsen.

> Taktstockwechsel zum Adventskonzert des Jugendblasorchesters HohensteinErnstthal

12 > „Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit“ Die Band NFM 13 > Carolin Masur im Gespräch mit der Brass Band BlechKLANG > Musikalischer Leiter gesucht > Nachruf Frau Monika Jahn 14 > 15. Schülerkonzert mit dem Polizei- orchester Sachsen

> Fanfarenzug verlässt Vereinshaus und bezieht neues Domizil

15 > Musikverein Lichtenstein geht 2014 wieder auf große Reise!

Dazu sind Ideen, Beharrlichkeit und auch ein Quäntchen Überzeugungskraft vonnöten. Mehr noch aber das klare Bekenntnis aller Mitglieder der sächsischen (und mitteldeutschen) Bläserszene zu einem übergreifenden Miteinander. Nur wer mit starker und überzeugender Stimme spricht, dem wird man an den entscheidenden Stellen zuhören.

> Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. gibt Weihnachtskonzert im Stollberger Bürgergarten

> Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen

16 > Termine unserer Mitgliedsvereine SBMV BRÜCKENSCHLAG 17 > „Kultur macht stark“ > Anmeldung zum DBJ Jugendcamp

Beweisen wir in den Musikvereinen und Ensembles auch in diesem noch jungen Jahr, dass das intergenerative Musizieren in unterschiedlichsten Genres einer bürgerlichen Gesellschaft zuträglich ist. Dazu sind Ideen und Konzepte notwendig, die wir gemeinsam mit Ihnen in 2014 diskutieren und weiterentwickeln wollen. Bleiben Sie dem Ehrenamt und der Bläsermusik gewogen!

Mit musikalischen Grüßen

18 > Länderkonferenz der BKJ tagte in Leipzig > Dirigent gesucht 19 > Bundesakademie Trossingen Gemeinsam: in Vereinen, Chören, Orchestern > "Swingin' SAXONIA" 19. bis 20.07.2014 20 > MD Werner Kunath - Blasmusikgeschichte DIES & DAS

Thomas Firmenich, Präsident

22 > Nonsensecke: Der Taktstock > Lob der Sächsin > Über die Sächsinnen


SBMV DIREKT

Jahresbilanz des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. (SBMV): Sachsens Blasmusik im Aufschwung: Deutsches Musikfest in Chemnitz brachte Schub und neue Mitglieder Dresden, 20. Januar 2014. Die sächsische Blasmusik ist so kräftig und populär wie lange nicht. Vor allem die Ausrichtung des Deutschen Musikfestes Anfang Mai 2013 in Chemnitz durch den Sächsischen Blasmusikverband (SMBV), aber auch der Erfolg der erst vor drei Jahren völlig neu formierten „Brass Band Sachsen“ und die gestiegene Attraktivität des Sächsischen Landesjugendblasorchesters als Orchester der Extraklasse für die besten sächsischen Nachwuchsmusiker führten zu einem regelrechten Schub für die Blasmusik im Freistaat. Aufnahme-Anfragen kommen sogar aus Sachsen-Anhalt „Die Ausrichtung des Deutschen Musikfestes unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten mit weit über 15.000 aktiven Musikern aus Deutschland und dem Ausland war für uns eine unglaubliche Herausforderung. Sie hat viel Kraft gekostet, aber auch viele Kräfte für die Blasmusik mobilisiert“, sagte SBMV-Präsident Thomas Firmenich heute aus Anlass der Jahresbilanz des Verbandes für 2013. „Die ganze Mühe hat sich gelohnt, denn der Zuspruch für unseren sächsischen Dachverband ist deutlich spürbar. Mehrere sächsische Musikvereine wurden Neu-Mitglied bei uns. Aus SachsenAnhalt gibt es Anfragen von Musikvereinen, die um Aufnahme bei uns nachsuchen.“ Inzwischen sind über Musikvereine und als Einzelmitglieder mehr als 10.000 Menschen Mitglied im SBMV. Dem Verband ist es gelun-

ts Highclhisgish chen

.V. des Sä andes e b r e v ik s Blasmu chsen gend Sa ju r e s lä B 2014 im Jahr

30.03.2014 Festveranstaltung zur Verleihung der ZELTER- und PRO-MUSICA-Plakette durch den Bundespräsidenten in Zwickau – musikalisch begleitet durch das Landesjugendblasorchester Sachsen

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Sachsens Bläserpost 01/2014

gen, auch in schwierigen Zeiten öffentliche Anerkennung und Förderung für seine kulturelle Arbeit zu erhalten. Aus den Ministerien der sächsischen Staatsregierung kam und kommt die Unterstützung, die es dem Verband erlaubt, seine Bildungsmaßnahmen und Weiterbildungsaktivitäten für junge Musiker solide fortzusetzen, Landesprobenlager durchzuführen, junge Menschen für Musik zu begeistern und insgesamt die Laienmusikkultur im Freistaat zu stärken. Mehr als 1.500 Kinder und Jugendliche haben im Jahr 2013 von solchen Bildungsaktivitäten profitiert. Brass-Band spielt auch außerhalb Sachsens vor proppenvollen Sälen Zugleich gelingt es dem Verband jedes Jahr wieder, private Sponsoren für diesen wichtigen kulturellen Zweck zu finden. Insbesondere die Theo-Müller-Stiftung, aber auch zahlreiche andere Förderer helfen mit, die Pflege der Laienmusik auf hohem Niveau zu ermöglichen. „Wir halten“, so Präsident Firmenich, „nicht einfach die Hand auf bei den öffentlichen Mittelgebern, sondern kümmern uns auch sehr rege um solche privaten Förderer. Ohne deren zusätzliche Hilfe wäre Vieles nicht möglich, zum Beispiel die neue ‚Brass Band Sachsen‘ als zweites sachsenweites Auswahl-Orchester neben dem Landesjugendblasorchester“, sagte Firmenich. In kaum drei Jahren sei es gelungen, diese zweite Top-Formation auf höchstes Niveau zu bringen: „Sie spielen auch außerhalb Sachsens vor proppenvollen Sälen und haben beim ersten „German-Open-Wettbewerb“ für Brass-Bands aus dem Stand den ersten Preis gewonnen. Eoin Tonner hat im Sommer 27.04.2014 Rundfunkaufnahme des Landesjugendblasorchesters Sachsen durch MDR Figaro – Die neue Generation – in Frankenberg/Sa. 30.05.– 01.06.2014 Teilnahme der Brass Band Sachsen an der 5. Deutschen Brass Band Meisterschaft in Bad Kissingen 14./15.06.2014 Sächsischer Orchestertag zum Thumer Orchestertreff in Thum 05.07.2014 Kinder- und Nachwuchsorchestertreffen

2013 den Taktstock übernommen. Er ist einer der talentiertesten jungen Brass-Band-Dirigenten Großbritanniens.“ Landesjugendblasorchester reist mit 45 Musikern nach Südkorea Auch für das Jahr 2014 erwartet den SBMV viel Arbeit. Das Landesjugendblasorchester bereitet eine internationale Jugendbegegnung in Form einer Konzertreise mit 45 sächsischen Musikern nach Südkorea vor. Außerdem hat der Verband seine Mitarbeit angeboten, um die im Jahr 2011 in Sachsen erfolgreich eingeführte Initiative „Jedem Kind ein Instrument (JeKi)“ zu einer nachhaltigen Aktion zu verstetigen. „Wir haben“, sagt Präsident Firmenich, „nach dem Deutschen Musikfest kurz verschnauft. Aber jetzt geht es wieder weiter.“ ◘ >> Spenden: Förderverein „Blasmusik in Sachsen (BiS) e.V.“ Deutsche Bank Chemnitz, Konto-Nr. 6067755, BLZ: 870 700 24

In das Landesjugendblasorchester Sachsen als Auswahlorchester werden die besten Laien-Blasmusiker des Freistaates aufgenommen. Foto: © LJBO

in Kooperation mit Musicon Valley in Bad Elster/Markneukirchen 11.–13.07.2014 Klangfarben und Krone der sächsischen Blasmusik in Frankenberg/Sa. 13.–24.08.2014 Internationale Jugendbegegnung des LJBO Sachsen in Südkorea März/September Jubiläumsausgabe – 20. Sächsisches Probenlager für Bläser 2014 und Schlagzeuger (Instrumentalwerkstätten/Orchesterwerkstätten)


SBMV DIREKT

20 Jahre Sächsisches Landesprobenlager für Bläser und Schlagzeuger Zwickau/Schneeberg Schon weit nach Redaktionsschluss und trotzdem noch rechtzeitig vor der Veröffentlichung der Bläserpost im Frühjahr starten wir ins Jubiläumsjahr des Sächsischen Landesprobenlagers für Bläser und Schlagzeuger 2014. Dank an alle Beteiligten, insbesondere den Musikern des Vereins Jugendblasorchester Zwickau e.V., der Org.-Chefin Patricia Schütze sowie unserer Jugendbildungsreferentin Marion Grüneberg, die am Wochenende um den 9. März mitgeholfen haben, diesen Event zu einem Höhepunkt zu gestalten! Im September erwarten wir wieder zahlreiche Anmeldungen für das zweite Projektwochenende. Die Ausschreibung dazu folgt auf dem Fuße. (JK) Abschlusskonzert gestaltet durch: Sinfonisches Blasorchester des Vereins „Jugendblasorchester Zwickau e.V.“ Leitung: LMD Jörg Küttner Projektorchester der Instrumentalwerkstätten im Rahmen des 20. Landesprobenlagers für Bläser und Schlagzeuger 2014 Leitung: Stijn Berkouwer Moderation und Gesamtleitung: LMD Jörg Küttner

Grußwort des Präsidenten des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. / Bläserjugend Sachsen Liebe Musikerinnen und Musiker, sehr geehrte Damen und Herren, runde Geburtstage gibt es viele, denken Sie an Betriebe, die ihr 10. oder 90. Jubiläum feiern oder Städte, die ihre 750. oder 800. Jahrfeier seit Gründung begehen. Wenn wir heute hier in Glauchau gemeinsam das Abschlusskonzert des 20. Sächsischen Landesprobenlagers erleben, dann ist dies ein anderes, ein ganz besonderes Ereignis. Denn Sie, liebe Musikerinnen und Musiker und ihre Vorgänger, kommen seit 19 Jahren freiwillig zusammen. Sie wollen mit ihrem Instrument üben, ihren musikalischen Ausdruck verbessern und in Gemeinschaft lernen. Das, finde ich, ist bemerkenswert und verdient Anerkennung! Seit 1995 haben etwa 5.000 Musikerinnen und Musiker die Workshops des Sächsischen Landesprobenlagers besucht. Für den Sächsische Blasmusikverband und die Bläserjugend Sachsen bin ich schon ein wenig stolz, in diesem Jahr das 20. Sächsische Landesprobenlager mit Ihnen und Euch begehen zu können. Entstanden ist das Probenlager als pädagogische Initiative des Jugendblasorchester Zwickau e.V. mit seinem langjährigen Vorsitzenden, Herrn Günther Haubold und seinem Dirigenten, unserem heutigen Landesmusikdirektor des SBMV Herrn Jörg Küttner. Zunächst war es als einmalige Zusammenarbeit zweier Orchester geplant, entwickelte sich dann zu einer Bildungsinitiative, deren gute Ergebnisse weit über das bloße Instrumentalspiel hinaus ragen. Zweimal im Jahr finden inzwischen regelmäßig die Instrumental- und Orchesterwerkstätten des Sächsischen Landesprobenlagers statt. Ich will kurz einige Details nennen: Mehr als 50 Dozenten aus ganz Europa haben in den 19 Jahren in den unterschiedlichsten Besetzungsformen mit den Musikerinnen und Musikern gearbeitet und in Bläserorchestern, Kammermusikensembles, Jazzformationen, Brass Bands und anderen Ensembles den Teilnehmern

die vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten der Bläsermusik nahegebracht. Diese Arbeit kommt nicht zuletzt auch der Haupttätigkeit der Musikerinnen und Musiker in ihren Heimatvereinen zu Gute. Aus Projekten des Sächsischen Landesprobenlagers sind die beiden Auswahlensembles des SBMV e.V. hervorgegangen: seit 1998 das Landesjugendblasorchester Sachsen und seit 2005 die Brass Band Sachsen. Beide Klangkörper repräsentieren das hohe Leistungsniveau der sächsischen Amateurmusik über die Grenzen Sachsens hinaus. Besonders erwähnenswert ist auch die über viele Jahre gewachsene inhaltliche, künstlerische und organisatorische Zusammenarbeit mit der Deutschen Bläserakademie, deren Geschäftsführer Heiko Schulze über viele Jahre hinweg auch die Konzeption des Sächsischen Landesprobenlagers maßgeblich gestaltete und ausbaute. Neben der Partnerschaft mit dem JBO Zwickau ist seit den ersten Jahren auch eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Saxoniade e.V. unter seinem damaligen Vorsitzenden Gerhart Puhlfürst und seit einigen Jahren Rudi Stößel entstanden. Die sächsischen Kulturräume unterstützen seit Beginn an die Projekte des Sächsischen Landesprobenlagers, kommen doch die Teilnehmer aus allen Gegenden unseres Landes. Leider haben sich einige Kulturräume aus der Förderung zurückgezogen. Das ist bedauerlich. Umso mehr ist den stabilen und verlässlichen Partnern für ihre Unterstützung zu danken: dem Kulturraum Erzgebirge-Mittelsachsen, dem Kulturraum Meißen-Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und den Städten Chemnitz und Frankenberg. Viele Akteure haben die Geschicke des Sächsischen Landesprobenlagers positiv beeinflusst und gestaltet. Am Bedeutendsten für den Erfolg des Probenlagers ist jedoch die ungebrochene Motivation und Begeisterung der sächsischen und mitteldeutschen Musikerinnen und Musiker. Sie sind es, die das professionelle Wissen der Dozenten, die Vielfalt der Bläsermusik und die ungebändigte Musizierfreude in ihre Heimatorte zurück tragen und mit dem erworbenen Wissen und den Fähigkeiten helfen, die hohe Qualität der sächsischen Bläsermusik flächendeckend zu erhalten und auszubauen. Als Präsident des SBMV e.V. bin ich überaus zufrieden, eine solche langlebige und nachhaltige Institution wie das Sächsische Landesprobenlager zu erleben. Nachhaltigkeit in der Bildung ist eines der wichtigsten Arbeitsfelder unseres Verbandes. Die Werte und Kompetenzen, die in Projekten wie diesem vermittelt und erworben werden, helfen, unsere Gesellschaft kulturell und sozial zu gestalten und zu bewahren. Es bleibt zu hoffen, dass einerseits die Mittel zur Durchführung des Sächsischen Landesprobenlagers erhalten und möglichst auch erweitert werden. Andererseits wünsche ich den Organisatoren um den Landesmusikdirektor Jörg Küttner weiterhin gute Ideen und die notwendige Kraft zur Gestaltung dieser einmaligen Bildungsmaßnahme. Ihnen, liebe Musikerinnen und Musiker, danke ich sehr für Ihre Freude an der Musik, für Ihre Zeit, die Sie für diese gute Sache verwenden und für Ihre Anstrengungsbereitschaft. Ich wünsche Ihnen weiterhin viele spannende Musikerfahrungen und die Pflege der entstandenen Freundschaften. Bleiben Sie der sächsischen Bläsermusik gewogen! Auf ein Wiedersehen zum Abschlusskonzert der Orchesterwerkstätten des Sächsischen Landesprobenlagers am 29. September 2014 in Chemnitz. Vielen Dank! Thomas Firmenich 5


SBMV DIREKT

Die Weiterbildungskurse im Sächsischen Blasmusikverband – Ein umfassendes System Im Jahr 2014 findet kein C-Grundkurs statt. Der nächste Kurs ist geplant ab März 2015. Im D-Bereich stoßen wir im Jahr 2014 mit 144 Teilnehmern in unseren zentralen Lehrgängen eindeutig an unsere Kapazitätsgrenzen, abgelehnt wird deshalb jedoch keiner. Der Zuspruch der sächsischen Musiker ist dem Blasmusikverband Verpflichtung und Auftrag zugleich, jedem die Teilnahme zu ermöglichen. Dies ist in erster Linie schon im Hinblick auf Kursgrößen, Unterrichtsräumen und vorzubereitenden Unterrichtsmaterialien eine große Herausforderung, aber auch finanziell mit Mehraufwand seitens des Verbandes verbunden. Für alle Interessierten und bis dato Unwissenden hier einige Zahlen:

C- Prüfung

Foto: J. Küttner

Kein Bereich in den Organisationsfeldern des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. wurde im Jahr 2013 so stark angenommen und frequentiert, wie die Jungmusikerausbildung in den D- und C-Lehrgängen. Das, an das Ausbildungskonzept des Bundesverbandes, angepasste Lehrgangssystem hat sich in den letzten Jahren deutlich stabilisiert und wird sowohl zentral in Schneeberg, als auch dezentral in verschiedenen Musikvereinen, wie z.B. Sebnitz, Bautzen, Oederan und Brandis angewendet. Jeder Verein, der einen eigenen Lehrgang plant, sollte diesen schnellstens in der Geschäftsstelle des SBMV beantragen, da dieser sonst nicht durchgeführt und vorbereitet werden kann. Die Prüfungen der D-Lehrgänge werden durch die fachkundigen Jurys derzeit generell zentral organisiert und abgenommen. Dies sichert die Vergleichbarkeit der Prüfungsergebnisse sachsenweit, die Abstimmung der Inhalte mit dem Bundesverband für ganz Deutschland. Durch die, seit vielen Jahren bestehende, gute Zusammenarbeit mit dem Verband der Musikschulen in Sachsen werden in einigen Institutionen die Prüfungen und Abschlüsse des Blasmusikverbandes und die Vorspiele und Abschlüsse im Rahmen der Ausbildung wechselseitig anerkannt. Dies erzeugt musikalische Akzeptanz in der Region. Im letzten Jahr nahmen Musiker aus folgenden Vereinen an den Lehrgängen und Leistungsnachweisen teil: Musikkorps der Stadt Olbernhau, Musikverein Lichtenstein/ Sa. e.V., Jugendblasorchester Bautzen e.V., Jugendblasorchester Sebnitz e.V., Jugendbrass Leipzig e.V., Bergmusikkorps Saxonia Freiberg e.V., Bergmännischer Musikverein Jöhstadt – Grumbach e.V., Bergmusikkorps „Frisch Glück“ AnnabergBuchholz e.V., Jugendblasorchester Hohenstein- Ernstthal e.V., Röcknitzer Blasmusikanten e.V., Jugendblasorchester Bernsdorf e.V., Städtischer Musikverein Frankenberg/Sa. e.V. und Jugendblasorchester Zwickau e.V. Herzlich gratulieren möchten wir den 62 Prüfungsteilnehmern in D1, 41 Teilnehmern in D2 und 8 Teilnehmern in D3 zu ihren bestandenen Prüfungen 2013. Gleichzeitig gratulieren wir ebenfalls den Absolventen unseres C-Grundkurses 2013, Max-Martin Ketzel (Stadtkapelle Oelsnitz/V.), Henning Röder (Stadtkapelle Oelsnitz/V.), Christian Röder (Stadtkapelle Oelsnitz/V.), Karsten Kästner (JBO Zwickau e.V.) zu ihren bestandenen Prüfungen. 6

Sachsens Bläserpost 01/2014

Einnahme-/Ausgaberechnung für die Zentralen D-Lehrgänge (Beispielrechnung für 90 Teilnehmer): Ausgaben: Unterkunft/Verpflegung: 9.000 € Dozenten/Instrumentallehrer: 6.000 € Sonstiges: Transporter, Kopien, Fahrtkosten ec. 1.000 € Gesamt: 16.000 € Einnahmen: Teilnehmerbeiträge (2x 40.- € pro TN) 7.200 € Gesamt: 7.200 € Dies ergibt einen Fehlbetrag von -8.800 €, der durch Fördermittel und Eigenmittel des Verbandes (gern) ausgeglichen wird und entspricht einer zusätzlichen Förderung von rund 97.- € pro Teilnehmer. An dieser Stelle noch ein Hinweis an die Mitgliedsvereine in unseren angeschlossenen Verbänden: Eine zusätzliche Mitgliedschaft im Sächsischen Blasmusikverband lohnt sich immer!

Balkengrafik D- Lehrgänge

D-Lehrgänge Zu den D-Kursen im April begrüßen wir als Dozenten: Frau Janine Völker (D1), Herrn Robin Kürschner (D1), Herrn Wolfgang Uhlig (D1), Frau Karolin Ketzel-Grüneberg (D2),


SBMV DIREKT

Herrn Ralf Fengler (D2), Herrn Jörg Küttner, LMD (Lehrgangsleiter, D3) und Frau Katharina Knossalla (Organisation). Weiterhin besteht das Leitungsteam aus unserer Jugendbildungsreferentin Frau Marion Grüneberg und dem Vorsitzenden der Bläserjugend Herrn Norman Grüneberg. Für die Instrumentalausbildung stehen wieder die Dozenten der Deutschen Bläserakademie aus Bad Lausick zur Verfügung.

Dirigentenweiterbildung Aufgrund gesteigerten Interesses an Weiterbildungskursen durch praktizierende Dirigenten Sachsens hat sich der Blasmusikverband entschlossen im Jahr 2014 kurzfristig eine eigenfinanzierte Weiterbildung anzubieten. Dieser Kurs wird derzeit von vier Teilnehmern wahrgenommen. Inhalte des Kurses sind u.a. Praktisches Dirigieren, Repertoirekunde, Partiturlesen und Probenmethodik. Interessierte können sich dazu direkt an die Geschäftsstelle des SBMV wenden. ◘ Jörg Küttner, Landesmusikdirektor

Klassiker auf großer Reise Das Landesjugendblasorchester im Äther und in Fernost 46 Musikerinnen und Musiker aus 17 Mitgliedsvereinen des SBMV e.V. bilden in diesem Jahr das Auswahlorchester des Verbandes. Mit dem Chefdirigenten Thomas Scheibe wird das Spielzeitjahr durch mehrere Höhepunkte gekennzeichnet. Den Auftakt bildet die Mitgestaltung eines Festaktes bei den Deutschen Chor- und Orchestertagen der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. Im März werden durch den Bundespräsidenten Joachim Gauck Vereine und Chöre mit 100-jähriger Geschichte mit der Pro-Musica-Plakette bzw. der Carl-ZelterMedaille ausgezeichnet. Die musikalische Ausgestaltung des Festaktes im Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ in Zwickau stellt dabei auch eine besondere Auszeichnung der Arbeit des LJBO Sachsen dar, das u.a. gemeinsam mit den Hallenser Madrigalisten die musikalische Vielfalt Mitteldeutschlands repräsentieren wird. Zur traditionellen Osterprobenphase, die Ende April in Frankenberg/Sa. stattfindet, hat Thomas Scheibe erneut ein Programm mit Klassikern der sinfonischen Bläsermusik zusammengestellt. Neben Gustav Holsts First Suite for Military Band werden die Rumänische Rhapsodie von Georges Enescu sowie Don Gilles’ Sinfonie 5 ½ zu hören sein. Ein besonderer Klassiker ist Karel Husas Music for Prague 1968, dass einen Meilenstein sinfonischer Bläsermusik nach 1945 darstellt. Das Werk wird erstmals in Sachsen zu hören sein. Das Konzert „KLASSIKER“ wird am 26.04.2014 als Generalprobe im Heinrich-Schütz-Konser-

vatorium-Dresden zu hören sein. Einen Tag später findet das Konzert im Kultur- und Veranstaltungsforum „Stadtpark“ in Frankenberg/ Sa. statt. Dieses Konzert wird in der Reihe „Die nächste Generation“ vom Kulturradio MDRfigaro live aufgezeichnet und im Rahmen eines Orchesterportraits wenige Tage später 20:05 Uhr gesendet. Nach Jahren vergeblicher Wünsche nach Sendezeiten für die Bläsermusik im öffentlich-rechtlichen Rundfunk stellt dies einen fulminanten Start und ein herausragendes erstes Ergebnis der berechtigten Forderungen der Musikvereine dar. Alle Musikerinnen und Musiker, Dirigentinnen und Dirigenten und alle Liebhaber der Bläsermusik sind unbedingt und herzlich eingeladen, das Konzert zu besuchen. Reservierungen können über die Geschäftsstelle des SBMV e.V. erfolgen. Mit einem mitteldeutsch-europäischen Programm reist das LJBO Sachsen dann im August 2014 nach Südkorea. Auf Einladung der Stadt Gwangyang sowie der Musikhochschule Seoul wird das Auswahlorchester des SBMV e.V. mehrere Konzerte in dem südostasiatischen Land geben sowie in zahlreichen Begegnungen mit Jugendorchestern interessante Erfahrungen über die musikalische Bildung sowie die Kultur Südkoreas machen. Ein detaillierter Reisebericht wird parallel zur Orchesterreise online stattfinden sowie in der Bläserpost 3/2014 veröffentlicht. Interessierte Mitreisende können sich noch in der Geschäftsstelle des SBMV e.V. melden, es sind noch drei Plätze frei.

Das Jahr 2014 wird spannend und aufregend. Neben der Repräsentation sächsischer Bläsermusik sieht es das LJBO Sachsen nach wie vor als seine Hauptaufgabe an, sächsische Musikerinnen und Musikern aus den Mitgliedsvereinen eine vertiefende musikalische Förderung und neue künstlerische Erfahrungen zu ermöglichen. Diese sollen dann natürlich helfen, die künstlerische Qualität der sächsischen Musikvereine weiterzuentwickeln. Dirigenten und Vorstände sollten deshalb junge, begabte Musikerinnen und Musiker ermutigen und motivieren, ein Probespiel für das LJBO Sachsen zu absolvieren. Eine Mitgliedschaft im LJBO Sachsen ist Auszeichnung und Motivation zugleich, junge Musikerinnen und Musiker sollte das nicht vorenthalten werden. Informationen zu den laufenden Projekten, Teilnahmebedingungen und Termine auf www.ljbo-sachsen.de oder in der Geschäftsstelle des SBMV e.V.◘ Norman Grüneberg, Org.leiter LJBO Sachsen

2014 neu aufgenommen in das LJBO Sachsen: > Johannes Kilian, Stadtorchester Markneu- kirchen e.V. – Schlagzeug bei Rene Geipel > Kristin Herzog, Blaswerk Leipzig e.V. – Klarinette bei Karolin Ketzel-Grüneberg > Katharina Klostermann, Jugendorchester Leipzig – Klarinette bei Andreas Treffurth > Hannah Schneider, Trompete bei Thomas Becker > Inka Gbur, UdK Berlin > Tillmann Trittmacher – Trompete bei Thomas Becker - Anzeige -

ACHTUNG! 12.07.2014 ab 13.30 Uhr Musikfest mit Freundschaftsspiel MSZ – FORTUNA Dresden auf dem Sportplatz in Dresden-Wachwitz Alle – nicht nur Mädchen – sind herzlich eingeladen. Infos unter: Mädchenspielmannszug Dresden | Simone Friedrichs | 01326 Dresden | Grundstr. 8 | E-Mail: msz-dd@gmx.de 7


SBMV DIREKT

Neue Vereine im Sächsischen Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen Wir begrüßen sehr herzlich die neuen Musikvereine ab 01.01.2014 im Sächsischen Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen Original Hirschsteine Musikanten e.V. Vorsitzender: Peter Zippel Dirigent: Sebastian Zippel NAKED FEET MUSIC e.V. (NFM) Vorsitzender: Jörg Tiepmar Dirigent: Jörg Tiepmar Spielmannszug 1998 Harsleben e.V. Vorsitzender: Mike Müller Dirigent: Mike Müller

Halberstädter Stadtbläser e.V. Vorsitzender: Mike Müller Dirigent: Mike Müller Blasorchester Gymnasium Kirchberg e.V. Vorsitzender: Silke Fink Dirigent: Silke Fink Langensteiner Spielmannszug von 1992 e.V. Vorsitzender: Fred Käsewieter Dirigent: Patricia Schneider

>> Portraits dazu in Sachsens Bläserpost 02/2014

Brass Band Sachsen trifft Sächsisches Klarinettenensemble Dass Blech- und Holzblasinstrumente gemeinsam, innerhalb eines Klangkörpers auf höchstem Niveau musizieren können, ist etwas Tolles, jedoch nichts Neues. Es gibt eine Vielzahl Sächsischer Laienmusikensembles, in denen diese Musizierweise gelebte Praxis ist. Was es in Sachsen bisher jedoch noch nicht gab, war ein Gemeinschaftskonzert einer Brass Band und eines Klarinettenensembles – und hier geht es nicht um irgendwelche Ensembles, die Rede ist von DEN beiden Landesensembles Sachsens dieser Genres. Viele fragten sich, ob dieses Zusammenspiel tatsächlich so befruchtend sein würde, wie die Ideengeber es erhofften. Manche zogen scherzend gar einen Vergleich in Anlehnung an die Sage „David gegen Goliath”. Um es gleich vorweg zu nehmen: Das Gemeinschaftskonzert wurde ein Riesenerfolg. Das für 350 Gäste hergerichtete Adventhaus Chemnitz war binnen 10 Minuten voll besetzt. Bis zum Konzertbeginn waren es noch 20 Minuten und vor der Tür sammelte sich eine nicht enden wollende Menschentraube. Dank des lösungsorientierten Anpackens der Mitglieder der Adventgemeinde konnten weitere 50 Sitzplätze zur Verfügung gestellt werden. Man sah in etwas sprachlose Gesichter – mit diesem Ansturm hatte man beim Veranstalter nicht gerechnet. Den ersten Konzertteil eröffnete das Sächsische Klarinettenensemble mit einem lebendigen Italian in Algier. Die ganz besondere Klangfarbe eines Klarinettenensembles war für viele Zuhörer etwas Neues. Viele hätten diese 8

Sachsens Bläserpost 01/2014

Fülle und Variabilität nicht vermutet – auch die aufmerksam lauschenden Musiker der Brass Band Sachsen waren bei Vivaldis Concerto in C ganz besonders begeistert bei der Sache, da hier deren Principle-Kornettist Christian Sellien und einer seiner Assistenten, Burkhard Fischer, als Solisten mit dem Sächsischen Klarinettenensemble auftraten. Eine begeisterte Zuhörerschaft erklatschte sich zwei Zugaben vor einer 20-minütigen Umbaupause. Den zweiten Konzertteil eröffnete die Brass Band Sachsen mit dem Titel Horizons aus der Feder von Paul Lovatt-Cooper. Wer die Möglichkeit hatte und einen kleinen Blick ins Auditorium riskieren konnte, sah bereits nach wenigen Takten ein breites Grinsen im Gesicht vieler Zuhörer. Es war eine tolle Stimmung und dieser Funke sprang über. Neben Musikstücken wie Stal Himmel, Gaelforce, Vitae Aeternum und Slaidburn wurde auch eine sächsische Erstaufführung mit dem Werk Resurgam von Eric Ball zu Gehör gebracht. Ein sehr anspruchsvolles Musikstück für Instrumentalisten und Zuhörer, denn bei dieser Komposition handelt es sich um ein typisches Wettbewerbsstück für Brass Bands. Technisch sehr anspruchsvolle Passagen verlangen jedem Musiker sein ganzes Können ab. Wenngleich die Brass Band Sachsen hier mit ihrem unverwechselbaren, kräftigen und kernigen Sound zu beeindrucken wusste, waren im Detail noch Reserven zu erahnen. Der Weg für die weitere Probenarbeit – gerade im Hinblick auf die technischen Details – ist

damit vorgegeben, denn am 31.05.2014 findet die fünfte Deutsche Brass Band Meisterschaft in Bad Kissingen statt. Wie beim 1. German Open Brass Band Wettbewerb ein Jahr zuvor in Chemnitz, wird sich die Brass Band Sachsen auch hier einer breiten Konkurrenz stellen. Natürlich wollen die MusikerInnen den Sieg in ihrer Kategorie nach Sachsen holen. Doch bevor es soweit ist, stehen noch zwei weitere, höhepunktreiche Probenphasen bevor. Am 15.03.2014 werden das Sächsische Klarinettenensemble und die Brass Band Sachsen erneut gemeinsam konzertieren – dieses Mal im Veranstaltungs- und Kulturforum “Stadtpark” in Frankenberg. Wer beim Neujahrskonzert im Januar keinen Sitzplatz mehr bekam, kann hier einen weiteren Konzertbesuch ins Auge fassen. Doch damit nicht genug: Für das Gemeinschaftskonzert der Brass Band Sachsen und Jugendbrass Leipzig am 24.05.2014 im Lindensaal in Markleeberg – ebenfalls eine Premiere in Sachsen – laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. Ein ereignisreiches Jahr 2014 nimmt seinen Lauf – bleibt nur noch den MusikerInnen der Brass Band Sachsen viel Energie und Erfolg bei den bevorstehenden Probenphasen, Konzerten und vor allem bei der 5. Deutschen Brass Band Meisterschaft in Bad Kissingen zu wünschen.◘ Sören Hofmann

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Weihnachtskonzert des Jugendblasorchesters der Mülsener Musikanten Beim Weihnachtskonzert des Jugendblasorchesters Mülsen am 14. Dezember 2013 platzte die Festscheune Thurm aus allen Nähten. Mehr als 450 Gäste waren an diesem Sonnabend vor dem 3. Advent gekommen. Die Konzerte des Jugendblasorchesters sind zwar immer gut besucht, aber mit solch einem Ansturm hatte wohl niemand gerechnet. So wurden noch schnell alle verfügbaren Stühle von der Empore und vom Boden geholt. Wer trotzdem keinen Sitzplatz mehr bekam, blieb dennoch und verfolgte das gelungene Konzert im Stehen. Vom Weihnachtskonzert wurden auffallend viele junge Leute angezogen. So gingen vom Rentner bis zu den Jugendlichen alle begeistert mit. Mit dem Programm und dem Orchester unter der Stabführung von Michael Ott wurde der Bogen von John Lennon über Elvis Presley und James Last bis zu Händel gezogen. Den Jugendlichen machte das Musizieren sichtlich Spaß, genauso wie ihrem Dirigenten Michael Ott. Das übertrug sich natürlich auch nahtlos auf das Publikum. Einer der Höhepunkte des Konzertes war das vom Klarinetten-Ensemble vorgetragene Erzgebirgslied „Wenn is Rachermannl nabelt“. Viel Beifall erhielt auch die „Nico-Laus-Band“, die den Titel „Lasst uns froh und munter sein“ in einer Funk-Version mit Blasinstrumenten und Rhythmusgruppe darbot. Bewegende Momente gab es, als der langjäh-

rige Vereinsvorsitzende Wolfgang Bochmann von Michael Ott den Dirigentenstab zum Titel „Winterwunderland“ überreicht bekam und die Stabführung übernahm. Für große Gänsehautstimmung sorgte die Sopranistin Lisa-Katharina Sismuth mit dem Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“. Foto: MV Mülsener Musikanten e.V. Beim Song „Halleluja“ Großer Auftritt für den Nachwuchs überzeugte sie mit beeindruckender Stimmgewalt. Das Jugend- „Weihnachten steht vor der Tür“. Die Zuschauer blasorchester begeisterte mit einer musikalisch erklatschten sich allerdings etliche Zugaben, ehe die Musiker ihre Instrumente aus den eindrucksvollen und einfühlsamen Begleitung. Händen legen konnten. Ihren ersten großen Auftritt hatten beim Zum Weihnachtskonzert präsentierte sich Weihnachtskonzert die 20 Nachwuchsmusi- das Jugendblasorchester in neuer Bühnenker des Jugendblasorchesters. Die Jüngsten bekleidung. Wir bedanken uns dafür bei der sind erst acht Jahre alt. Trotz des großen Lam- Gemeinde Mülsen und der Sparkasse Zwickau, penfiebers meisterten sie ihren Auftritt mit die uns bei der Anschaffung finanziell maßgebBravour. Riesenapplaus gab es für das into- lich unterstützt haben. nierte „Jingle Bells“, und „Love me Tender“, das So werden wir bei unseren Auftritten 2014 hier Aaron Herrmann als Solo spielte. Beglei- die Gemeinde Mülsen würdig vertreten und unsere Gäste musikalisch und optisch tet wurde er dazu dezent vom JBO. Nachdem gemeinsam mit dem Publikum „Leise von der Förderung der kulturellen Arbeit rieselt der Schnee“ gesungen wurde, endete in der Gemeinde Mülsen überzeugen. ◘ das Weihnachtskonzert 2013 mit dem Titel Rainer Nötzold, MV Mülsener Musikanten e.V.

Über 5.000 Besucher beim XI. Internationalen Blasmusikfest in Bautzen Als vollen Erfolg wertet der Förderkreis Jugendblasorchester Bautzen e.V. sein XI. Internationales Blasmusikfestival, das vom 27. bis 29. September in Bautzen und fünf weiteren Orten des Landkreises Bautzen stattfand. „Sowohl die Meinungen unter den mehr als 5.000 Zuschauern als auch die Begeisterung der rund 650 teilnehmenden Musiker bestätigten unsere Entscheidung, das Festival als Open Air innerhalb der traumhaften Altstadtkulisse der Stadt Bautzen zu platzieren“, erzählt Thomas Gollmer, Vorsitzender des Förderkreises. Besonderer Andrang herrschte immer dann, wenn zusätzlich zur Musik die tschechischen Majoretten aus Štêtí oder

Chocerady aufmarschierten. Wie erwartet waren die Sonderkonzerte des Bundeswehrorchesters Erfurt und des Polizeiorchesters Sachsen Zugpferde des Festivals, obwohl auch die „unbekannteren“ Jugendoder Laienensembles aus dem In- und Ausland oft eine professionelle Qualität und ein ebenso unterhaltsames Programm boten. Zum Serenadenkonzert aller Musiker und der Majoretten auf dem Kornmarkt war kaum noch ein Stehplatz frei. Das Wetter spielte mit und bescherte an beiden Tagen eitel Sonnenschein. Das neue Konzept jedenfalls hat sich durchgesetzt. Viele jüngere Zuschauer zeigten sich positiv überrascht, statt böhmischer Blasmusik vor al-

lem musikalische Ohrwürmer aus Film, Musical, Rock, Pop und Jazz zu hören. Daher erwartet Matthias Hausschild als Dirigent des gastgebenden Jugendblasorchesters Bautzen in zwei Jahren auch mehr Gäste aus dieser Zielgruppe. Die Musiker und Gäste jedenfalls wollen alle wiederkommen. Nach dem Festival ist schon wieder vor dem Festival – bereits jetzt laufen die Vorbereitungen für das XII. Internationale Blasmusikfest vom 25. bis 27. September 2015. ◘ > Interessierte Orchester aller Art können sich schon jetzt anmelden. www.blasmusik-bautzen.de Vorstand Förderkreis JBO Bautzen e.V.

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN Der Rechtsanwalt berät

Rechtsanwalt Bertram Petzoldt Fachanwalt für Arbeitsrecht Fachanwalt für Sozialrecht Berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16.00-17.30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 b.petzholdt@kanzlei-queisser.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.

Aus der Praxis

Zur Abmahnung im Verein

Der in P. beheimatete Orchesterverein hat das Problem, dass ein Teil der Mitglieder den jährlichen Beitrag nicht oder schleppend zahlt. Schatzmeister Rudi hat sich darüber schon mehrfach aufgeregt, was jedoch nichts brachte. Nachdem im Jahr 2013 wiederum Beiträge reihenweise nicht oder nur verspätet bezahlt wurden, verschickte Rudi Abmahnungen an die Delinquenten. Als Reaktion hierauf wurde lautstark über Rudi hergezogen. Rudi könne als Schatzmeister überhaupt keine Abmahnungen aussprechen – so der Tenor. Manch einer drohte gar mit seinem Austritt, wenn der Vorstand Rudi nicht zurückpfeift. Wie ist die Rechtslage? Hat Rudi hier übertrieben? Nun, für einige Leser wird der heutige Sachverhalt wahrscheinlich kaum nachvollziehbar sein. Da zahlen die Mitglieder ihren Beitrag nicht oder nur nach mehrfacher Aufforderung und dann regen sie sich auch noch auf, wenn sie abgemahnt werden. Was soll das denn…? Das Problem, was hier diskutiert wird, ist jedoch ein anderes. Natürlich müssen die Mitglieder ihren Beitrag zahlen, wenn sich dies aus der Satzung so ergibt. In dem Zusammenhang geht es auch voll in Ordnung, wenn die Mitglieder angemahnt werden. Rudi hat jedoch die säumigen Mitglieder nicht an-, sondern abgemahnt. Da gibt es einen Unterschied. Den Begriff „Abmahnung“ wird der eine oder andere Leser sicherlich schon einmal gehört haben. Abgemahnt werden beispielsweise Arbeitnehmer, wenn sie zu spät zur Arbeit erscheinen oder einen Fehler begangen haben. Mit der Abmahnung sollen die Arbeitnehmer wieder auf Kurs gebracht werden. Wenn das nicht funktioniert, riskieren sie die Kündigung. Die von Rudi ausgesprochene Abmahnung ist hiermit durchaus vergleichbar, denn in der nicht pünktlichen Zahlung des Beitrages sieht Rudi – sicherlich vollkommen zu Recht – einen Verstoß gegen die Satzung. Unabhängig davon, ob die Mitglieder gegen die Satzung verstoßen haben, ist jedoch zu klären, in welcher Weise hierauf seitens des Vereins reagiert werden kann. Dies betrifft die Fragen, ob die „Abmahnung“ als Sanktionsmöglichkeit in der Satzung überhaupt vorgesehen ist und welches Verfahren eingehalten werden musste, insbesondere ob Rudi als Schatzmeister eine Abmahnung aussprechen durfte. Nicht selten sehen Vereinssatzungen allerdings überhaupt keine Vereinsstrafen vor. Was ist dann? Darf dann keine Abmahnung ausgesprochen werden? Die Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten. Grundsätzlich gilt, dass es keine Strafe ohne Gesetz geben darf. Das gilt im Verein in ähnlicher Weise. Jedoch hat der Bundesgerichtshof (BGH) die Mitgliedschaft in einem Verein als eine Art Dauerschuldverhältnis gewertet, welches sowohl vom Verein als auch vom Mitglied gekündigt werden kann und das unter Umständen auch fristlos. Daher ist es konsequent, die Möglichkeit der „Abmahnung“ auch dann zuzulassen, wenn sie in der Satzung nicht ausdrücklich geregelt ist. Zuständig ist, vorbehaltlich anderer Satzungsregelungen, der Vorstand. Wenn Rudi nicht zum Vorstand gehört, wären die Abmahnungen daher tatsächlich unwirksam. In dem Fall sollte der Vorstand richtigerweise ein klärendes Wort sprechen. ◘

Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. gibt Weihnachtskonzert im Stollberger Bürgergarten Am 30.11.2013, dem Sonnabend vor dem 1. Advent, gastierte unser Musikverein erstmals mit einem Weihnachtsprogramm im Stollberger Bürgergarten. Der 1835 als Wohnhaus mit Saalanbau und Kegelschub erbaute Bürgergarten diente viele Jahre als Hotel, Restaurant und Tanzsaal. Im Juni des Jahres 2012 wurde er nach Umbau und Rekonstruktion neu eröffnet und strahlt heute wieder in altem Glanz. Das Flair dieses geschichtsträchtigen Hauses beeindruckte natürlich auch unsere Mitglieder. Es war den Musikern eine Freude, ihr Publikum in diesem schönen Saal musikalisch zu unterhalten. Die Palette der Darbietungen war breit gefächert und reichte von erzgebirgischen Weisen, christlichen Weihnachtsliedern bis hin zu 10

Sachsens Bläserpost 01/2014

weltbekannten Ohrwürmern. So sorgten u.a. Vivaldis Winter, Der Polarexpress, Winterwonderland, Drei Haselnüsse für Aschenbrödel und der Annaberger Bergmannsmarsch für weihnachtliche Stimmung. Aber damit noch nicht genug! Nach Stollberg hatten wir auch die Schülerin Annalena Auerswald eingeladen. Sie sang sich mit Happy Christmas, Ave Maria!, The Rose und Halleluja in die Herzen der Zuschauer. Mit der zweiten Stimme unterstützte sie dabei unser Vereinsmitglied Annett Heller, welche an diesem Nachmittag gekonnt durch das Programm führte. So erfuhren die Gäste auch viel Wissenswertes über unseren Verein. Viel Lob und Anerkennung ernteten auch die zwei Erstklässler Sophie Keil und Ben Kleindienst. Sie erfreuten das Publikum mit Weih-

nachtsliedern. Nachdem die Zwei ihre ersten musikalischen Schritte in der Blockflöten-AG unseres Vereins getan haben, lernt Sophie seit August Querflöte und Ben hat das Schlagzeug für sich entdeckt. Nach Beendigung des Konzertes und großem Applaus gab es noch eine Zugabe. Beim traditionellen Steigermarsch mit Signal erhoben sich die Gäste von ihren Plätzen und bedankten sich damit für ein tolles Weihnachtskonzert. Unseren Musikern hat das Weihnachtskonzert in Stollberg übrigens viel Spaß gemacht. Es wäre uns ein Vergnügen, die Bühne des Bürgergartens auch im Jahr 2014 wieder zu erobern und mit unserer Musik das Publikum zu begeistern. ◘ Karin Süß, Pressesprecherin


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Nachwuchsorchester spielt in der Landeshauptstadt Zu einer langjährigen Tradition ist es nun schon geworden, dass junge Musikerinnen und Musiker des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V./ Bläserjugend Sachsen ein Dankeschön an die Mitglieder des Sächsischen Landtages und einzelne Ministerien unseres Landes in der Adventszeit überbringen. Sie möchten „Danke“ für die hervorragende Unterstützung sagen, die sie durch den Freistaat Sachsen erhalten. Am 17. Dezember 2013 hatten 22 Mitglieder des Nachwuchsorchesters des Musikvereins Lichtenstein, unter der Leitung von Silke Blum, die Möglichkeit, nach Dresden zu reisen. Lange hatten sie sich auf diese Auftritte vorbereitet und waren sogar im November zu einem Probentag in Bad Lausick, wo sie von Bundesmusikdirektor Heiko Schulze dirigiert wurden. Begleitet und unterstützt wurden die Mädchen und Jungen am 17. Dezember von David Ludwig (Musikschule „Clara Wieck“ LK Zwickau), Achim Brix, Karin und Jürgen Hofmann und Alexander Süß. Um 7.15 Uhr ging es mit „unserem beklebten“ Bus nach Dresden. Dieser wurde von MdL Nico Tippelt (FDP) gesponsert. Dort angekommen besuchten die Nachwuchsmusiker nun: 1. das Ministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) 2. das Ministerium für Soziales ( SMS) 3. das Ministerium für Kultus (SMK) 4. den Sächsischen Landtag, Foyer und gaben jeweils ein halbstündiges Konzert.

Foto: Karin Hofmann, MV Lichtenstein

Dabei musste viermal auf- und abgebaut werden. Begleitet wurden die jungen Musiker u.a. von Norman Grüneberg, Vorsitzender der Bläserjugend Sachsen im Sächsischen Blasmusikverband e.V. und der Bildungsreferentin, Marion Grüneberg. Norman Grüneberg begrüßte auch die Mitarbeiter der Ministerien und die Landtagsabgeordneten. Mit Titeln wie Chrismas in the kitchen (Solo für Flaschen, Töpfe und Bratpfannen), Alle Jahre wieder, Jingle Bells u. a. ernteten die jungen Musiker viel Beifall und Lob. Als Erwiderung erhielten sie Anerkennung und Dank von Staatssekretären und dem Landtagspräsident Matthias Rößler. Nach einem schmackhaften Mittagessen, zu dem die Lichtensteiner vom Landtagspräsidenten und MdL, Frau Iris Firmenich (CDU)

eingeladen wurden, kam es zu einem Gespräch mit dem Abgeordneten Nico Tippelt in einem Fraktionssaal. Dieser war extra aus der Plenarsitzung gekommen, um die Fragen der Kinder zu beantworten. Zum Schluss gab es noch eine Führung durch den Landtag. Interessant war auch, auf der Besuchertribühne eine laufende Plenarsitzung zu verfolgen. Als die Musiker gegen 18.00 Uhr in Rödlitz ankamen, hatten sie einen sehr anstrengenden, aber auch erlebnisreichen und schönen Tag verbracht. Wir sind der Meinung, dass das Nachwuchsorchester des Musikvereins Lichtenstein den Sächsischen Blasmusikverband würdig vertreten hat. ◘ Karin Süß, Musikverein Lichtenstein

Taktstockwechsel zum Adventskonzert des Jugendblasorchesters Hohenstein-Ernstthal Zum Abschluss eines schaffensreichen Jahres lud das Jugendblasorchester HohensteinErnstthal e. V. am 2. Advent in das Schützenhaus. Unter dem Motto CHRISTMAS VARIATIONS präsentierte es einen „Gabenteller“ mit traditionellen Weihnachtsliedern, Konzertanten wie die Bearbeitung des Weihnachtsliedes Es ist ein Ros` entsprungen sowie Medleys aus Pop und Jazz. Auch die Nachwuchsformation der HOT-RaPauken wusste mit ihrer Titelauswahl, ihrem Können und ihrer Spielfreude das Publikum zu überzeugen.

Nach mehr als zehnjährigem erfolgreichem Wirken beendete Wolfgang Uhlig seine Tätigkeit als Künstlerischer Leiter des Jugendblasorchesters. Musikanten und Publikum zollten ihm für die geleistete Arbeit Anerkennung und Respekt. Den Taktstock übernimmt nun Sören Hofmann. Der Instrumentalpädagoge für tiefe Blechblasinstrumente leitet seit Frühjahr 2012 die Registerproben des Jugendblasorchesters. Daneben hinaus wirkt er als Tubist im Sächsischen Blechbläser Consort sowie in

der Brass Band Sachsen, deren Gründungsvater und Projektleiter er ist. „Wir als Jugendblasorchester HohensteinErnstthal e.V. bedanken uns bei unseren Freunden und Förderern für die Unterstützung 2013 und freuen uns darauf, im Jahr 2014 unter neuer künstlerischer Leitung viele Musikinteressierte zu unseren Konzerten begrüßen zu dürfen“, erklärte der Vereinsvorsitzende. ◘ Daniel Richter, Vorsitzender JBO Hohenstein-Ernstthal e.V.

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

rache der Menschheit“ Sp e am ns ei m ge e di ist ik us „M ) 07-1882 (Henry Wadsworth Longfellow, 18

ihrem Saastian mit Trompeten, Linda mit Liebe zur Musik, Peter und Seb not least but last und mit der Posaune E n g a g e m e n t , xophon, Joachim ist. ig änd zust Drumherum Tem per ame nt Jens, der für das steund Elan fis, der ter Mix aus Amateuren und Pro hen für unsere NFM ist ein bun einer in rs Alte n jede gesetzt hat, Musiker Freude am ge- sich zum Ziel t im steh hin iter We en. führ zusammen zu meinsamen Mu- Gemeinschaft ik Mus der gemeinsam Spaß und Freude an sizieren – daher Vordergrund, ln. itte verm zu m dieses Gefühl dem Publiku gründete sich zu haben und die Band NFM Boo , es wird gerockt… aber auch dem am 01.01.2014 Es wird geswingt igt. ene abg r oder dem Pop sind wir nicht als Rodewischer gie, dem Schlage kuige, ruh h auc natürlich Wem das zu wild ist: Wir haben Verein. schelige Songs in petto. en die erste Töne, zu diertoire zu erweitern und zu Bereits im Sommer 2013 erklang Wir arbeiten ständig daran, unser Repe att rkst We n alte auch der in h risc immer noch nicht reicht: Wir können ser Zeit noch etwas proviso gen hat erneuern – und wem das efan ang n klei r abe , Jörg s eler des Akkordeon-Spi n! die Werkstatt zum Probe- singe jeder mal. Mittler weile wurde t. stat ben Pro ßige lmä rege Feet Music” und in der Heimatraum umgebaut und es finden NFM steht international für „Naked ruinst und n che ngli gesa der immer und überall zur NFM ist stets bemüht , an sprache "Nackische Fiess" - Wir sind n. eite arb zu n elne einz s jede Gästen einheizen sollen. ◘ mentalen Ausbildung Stelle, wenn Ohr würmer den Jörg Tiepmar, Vorstand an na dale Mag und sten Tor Aktive Musiker sind weiterhin eug, Philipp 2 am Bass, der Gitarre, Phillip 1 am Schlagz

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Sachsens Bläserpost 01/2014


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Carolin Masur im Gespräch mit der Brass Band BlechKLANG Das Neujahrskonzert der Brass Band BlechKLANG am 02.01.2014 im Conference Center der Toskana Therme in Bad Sulza hatte prominenten Besuch. Carolin Masur, Tochter des berühmten Dirigenten Kurt Masur, Opern- und Konzertsängerin, besuchte mit einem Kamerateam des MDR das Konzert und nutzte die Pause zu einem kurzen Gespräch mit dem Vorsitzenden des Trägervereins des Klangkörpers, Dr. Ulrich Richter. Besonders interessierte sie, wie es dazu kam, dass in Jena ein solches Ausnahmeorchester beheimatet ist und warum der Funke der Brassbandentwicklung nicht wie erhofft auf die neuen Bundesländer überspringt. Als Vollblutmusikerin interessierte sie natürlich vor allem aber das Klangbild einer Brass Band. Begeistert vom Konzert, der Vielfalt des Repertoires, den Klangfarben und dem Können der Musikerinnen und Musiker versprach sie, dem Klangkörper auf jedem Fall die Daumen zu drücken, wenn sich die Brass Band im Mai in Bad Kissingen der Konkurrenz im Rahmen der 5. Deutschen Brass Band Meisterschaft stellt. Das Gespräch und Ausschnitte aus dem Konzert wurden am 09.01.2014 im Rahmen des

Brass Band BlechKLANG im Fokus der MDR-Kamera.

Ländermagazins „MDR um elf“ in der Rubrik „musica“ gesendet. Wer Interesse hat, findet einen Link auf der Homepage des MDR/Mediathek. Wer die Brass Band BlechKLANG mit neuem Programm und wenige Tage vor der Deutschen Meisterschaft live im Konzert erleben

Foto: U. Richter

möchte, hat dazu am 4. Mai 2014, 17.00 Uhr im Volkshaus Jena die Gelegenheit. Das Motto des Galakonzertes ist „Very British – Von Riverdance bis Penny Lane“. Der Vorverkauf hat in der TouristInfo Jena bereits begonnen. ◘ Dr. Ulrich Richter, Vorsitzender BMV Carl Zeiss Jena e.V.

Musikalischer Leiter gesucht Wir, die „Tauchaer Musikanten“, suchen einen neuen musikalischen Leiter. Unsere Blasmusikformation existiert seit 60 Jahren und umfasst zurzeit 18 aktive Musiker und Musikerinnen. Wir pflegen die volkstümliche Blasmusik, haben aber auch Titel der modernen Unterhaltungsmusik im Repertoire. Die Anzahl der öffentlichen Auftritte liegt zwischen 15 und 20 Veranstaltungen pro Jahr. Wir würden uns freuen, bald einen interessierten musikalischen Leiter/Dirigenten an unserem Pult begrüßen zu können. Die Kontaktadresse ist auf der Homepage unseres gemeinnützigen Vereins uter www.tauchaer-musikanten.de zu finden oder beim SBMV zu erfragen. „Tauchaer Musikanten“ Der Vorstand

In tiefer Trauer und schweren Herzens nehmen wir Abschied von unserer langjährigen Dirigentin und musikalischen Leiterin, stellvertretenden Landesbergmusikdirektorin und Bergkameradin,

geb. am 23.07.1950

Sie wurde am 13.03.2014 nach langer schwerer Krankheit aus Ihrem schöpferischen Leben gerissen. Über viele Jahre leitete und prägte Sie die Arbeit des Bergmusikkorps und des Nachwuchsorchesters. Durch Ihre Tätigkeit als Diplom-Musikpädagogin war Sie stetig interessiert, die Qualität des Bergmusikkorps zu erhalten und auszubauen. Als besonderes Anliegen galt Ihr die Aufmerksamkeit für den Nachwuchs. Monika Jahn hat bleibende Spuren in unserem Verein hinterlassen und wir werden Sie stets in dankbarer Erinnerung behalten.

Frau Monika Jahn

Der Vorstand Das Bergmusikkorps „Frisch Glück“ Annaberg-Buchholz/Frohnau e.V. Das Nachwuchsorchester des Bergmusikkorps Freunde, Sponsoren und Gönner des Bergmusikkorps 13


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Unser 15. Schülerkonzert mit dem Polizeiorchester Sachsen Konzertprojekt des Musikverein Lichtenstein den Kindergartenkindern und Schulkindern der Klassen 1-6 nebst ihren ErzieherInnen und LehrerInnen im November zum 15. Schülerkonzert unseren Konzertsaal gleich zweimal füllen konnten. Gekommen waren sie nicht nur aus Lichtenstein, Rödlitz, St. Egidien und Hohndorf, sondern auch aus Gersdorf, Meerane, Zschocken und Oelsnitz/ Erzgebirge. In diesem Jahr hatte unser Kindergartenkinder im Konzert Foto: Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Musikverein wieder einmal das Polizeiorchester Sachsen unter Leitung von Torsten Kindern die Liebe zur Musik erkennen zu lassen bzw. bei ihnen die Lust am Erlernen eines Petzold eingeladen, für uns Lichtensteiner Blasinstrumentes zu wecken, gehört mit zu schon gute alte Bekannte. den wichtigsten Aufgaben, die sich unser Ver- In zwei altersgemäß gestaffelten Veranstalein auf seine Fahnen geschrieben hat. In unse- tungen erzählten die Profimusiker den anwerer schnelllebigen Zeit, in der Computer und senden Kindern zwei eindrucksvolle, in Musik Fernseher immer mehr die Kinderzimmer ge- eingebettete Geschichten, aus denen sie viel stürmt haben, freute es uns sehr, dass wir mit lernen konnten. Sowohl im ersten Konzert

für unsere jüngsten Zuschauer „Ein ganz normaler Tag“, als auch im zweiten Konzert für die „Großen“ „Der Ton macht die Musik“ wiesen die Musiker auf ganz alltägliche Gefahrensituationen hin und regten die Kinder gleichzeitig zum Nachdenken über ihr eigenes Handeln an. Die Zuhörer waren in beiden Veranstaltungen ganz bei der Sache, verfolgten aufmerksam das Geschehen, klatschten spontan mit und belohnten die Musiker mit lang anhaltendem Beifall. Das zeigte uns auch, dass die LehrerInnen und ErzieherInnen die Kinder vorher gut auf den Besuch im Schülerkonzert eingestimmt hatten. Der Musikverein bedankt sich dafür bei allen Pädagogen und auch für ihre anerkennenden Worte. Das freut uns sehr und macht uns Mut, auf diesem Weg weiter zu gehen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an unser Vorstandsmitglied Annett Heller, die seit 15 Jahren bei den Schülerkonzerten „den Hut auf hat“! ◘ Karin Süß, Pressesprecherin | MV Lichtenstein e.V.

Fanfarenzug verlässt Vereinshaus und bezieht neues Domizil Gerade erst hatten die Mitglieder des Hoyerswerdaer Fanfarenzuges im Juni vergangenen Jahres ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert, da erfuhren sie bereits in der darauffolgenden Woche, dass nun schon die nächste große Herausforderung auf sie zukommen würde. „Man teilte uns mit, dass alle Mietparteien des Vereinshauses in der Liselotte-Herrmann-Straße ausziehen müssen", so Manager Andreas Wagner. „Dabei wollten wir doch endlich mal wieder einfach nur noch Musik machen". Doch die Beschaffenheit des Hauses und der hohe Leerstand waren aber auch den Musikern ein nachvollziehbarer Grund für die Entscheidung der Vermieterin der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda. Hinzu kam, dass auch die Probenbedingungen für die Vereinsmitglieder inzwischen alles andere, als angemessen waren. So arbeiteten Mieter und Vermieter zunächst "per Handschlag" gemeinsam an einer alternativen Lösung. Schließlich ging es ja nicht nur um einen neuen Büroraum, sondern viel14

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mehr um mehrere Probenräume zur gleichzeitigen Nutzung für die musikalische Ausbildung sowie um passende Räumlichkeiten, in denen auch künftig der gesamte Fundus fachgerecht gelagert werden kann. „Wir reden ja von vielen Fanfaren, Hochtrommeln, Marschtrommeln, Koppel, Trageausrüstungen und bei der Bekleidung von Hemden, Hosen, Jacken und vielem mehr, was man stets für die Mitglieder vorhalten muss", so Wagner. Bisher konnte dies alles auf insgesamt circa 180 Quadratmetern sehr akkurat und übersichtlich gelagert werden. Dank der kooperativen Zusammenarbeit gibt es nun aber eine sehr schöne Lösung. Die Proben können seit Januar wieder im LéonFoucault-Gymnasium stattfinden. Und dies sogar im Haus 2, wo der Klangkörper beste Bedingungen dafür vorfindet. Das Lager für den gesamten Fundus wird kaum 200 Meter davon entfernt, in der Bonhoeffer Straße 4, auf etwa 160 Quadratmetern seinen neuen

Platz finden. Die offizielle Schlüsselübergabe fand am Montag, dem 10. Februar statt. Wagner dazu: "Besser kann es nicht sein. Selbst wenn wir zu Auftritten abreisen, dann treffen wir uns ja nach wie vor an der sogenannten Wendeschleife der Bonhoeffer Straße. Ein Katzensprung also, falls jemand mal sein Koppel vergessen hat..." Trotz alledem wird mit der Schlüsselübergabe die Umzugsarbeit erst richtig losgehen, auch wenn bereits fast alles in Kisten verpackt bereit steht. Hinzu kommt nämlich, dass in diesem Monat auch noch das Probenlager in Sebnitz in dem Vereinskalender steht, das gut vorbereitet sein will. Der Fanfarenzug Hoyerswerda bedankt sich bei der Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda, der Stadt Hoyerswerda und dem Léon-Foucault-Gymnasium, Herrn Blazejczyk, für die tolle Unterstützung. ◘ Vorstand Fanfarenzug Hoyerswerda e.V.


AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Musikverein Lichtenstein geht 2014 wieder auf große Reise!

Bildcollage: http://musikverein-lichtenstein.de

Wie jedes Jahr zieht man zum Jahreswechsel ein Resümee, so auch die Mitglieder unseres Vereins. Dabei lohnt es sich über die vergangene Arbeit nachzudenken, sich aber auch schon neue Ziele zu stecken. Das Jahr 2013 war für uns ein sehr erfolgreiches, voll gepackt mit vielen Konzerten und Auftritten. Auf allen wichtigen Festen und Feierlichkeiten der Region waren wir präsent. Großen Anklang und Zustimmung fand wiederum unser Frühlingskonzert, auf dem wir Filmmusiken präsentierten, unser Fest zum Männertag-BBB (Bier, Bratwurst, Blasmusik), unser Herbstfest im Ortsteil Rödlitz und natürlich das traditionelle Weihnachtkonzert am 1. Advent. Auch in der Nachwuchsarbeit erzielten wir weiterhin gute Erfolge, das heißt, ein starkes Nachwuchsorchester, viele Grundschüler in

unseren Flöten-AGs, musikalische Früherziehung in den Kindergärten, gute Zusammenarbeit mit der Bläserklasse der hiesigen Oberschule und nicht zuletzt das seit 15 Jahren von unserem Verein organisierte und durchgeführte Schülerkonzert in Lichtenstein. Aber schon stehen neue Herausforderungen an. Mit dem Frühlingskonzert am 30. März im Glaubenszentrum in Lichtestein starten wir in die neue Saison. Um dieses Konzert wieder zu einem musikalischen Genuss werden zu lassen, beginnen schon im Januar die Proben dazu. Im Februar geht dann unser Nachwuchsorchester gemeinsam mit der Bläserklasse der Heinrich-von-Kleist-Oberschule auf Probenlagertour in das KIEZ Schneeberg. Auch für das Große Orchester wird es Mitte März ein dreitägiges Probenwochenende, welches ebenfalls im schönen erzgebirgischen Schneeberg stattfinden wird, geben. Ein weiteres Highlight, vielleicht der Höhepunkt des Jahres 2014, wird die Internationale Jugendbegegnung zwischen dem Musikverein Lichtenstein und dem Mijlastraas Muziekorkest Koninklijk im August sein. Dieses belgische Orchester hat unser Musikverein zum Deutschen Musikfest im vergange-

nen Jahr in Chemnitz kennen gelernt und sofort freundschaftliche Beziehungen geknüpft. Beheimatet ist das Orchester in Duffel und unsere Musiker werden in Mechelen, lange Zeit Hauptstadt der Burgundischen Niederlande, untergebracht sein. Die fünf Tage in Belgien werden für die Mitglieder des Musikvereins sicher unvergesslich werden. Bereits am Nachmittag des zweiten Tages gibt es das erste Konzert, ein Gemeinschaftskonzert in der Heimatstadt des Partnervereins. Wir werden Land und Leute sowie ihre Traditionen kennen lernen, belgische Landschaften bestaunen und die Gegenden von Flandern erkunden. Geplant sind weiterhin ein gemeinsamer Ausflug beider Orchester nach Antwerpen und der Besuch der Stadt Brüssel mit dem Europa-Parlament, dem Hauptsitz der EU. Die Musiker freuen sich schon jetzt auf die gemeinsamen Tage mit den belgischen Musikern, auf die vielen interessanten Gespräche und die geplanten Freizeitaktivitäten. Vor allem aber sind die Mitglieder unseres Orchesters schon auf den Gegenbesuch der belgischen Musikanten im Jahr 2015 in Lichtenstein gespannt. ◘ Karin Süß, Pressesprecherin | MV Lichtenstein e.V.

Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen Nachtrag November/Dezember 2013 | Januar bis März 2014 Nachtrag November/Dezember 2013 Ehrennadel in Silber für 25-jährige Tätigkeit Markus Leinberger, Musikverein Lichtenstein/Sa. Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Jörg Räther, Brass Band Chemnitz - Kraftwerk e.V. Astrid Schnabelrauch, Musikverein Lichtenstein/Sa. Wolfgang Gruner, Musikverein Lichtenstein/Sa. Alexander Süß, Musikverein Lichtenstein/Sa. Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant, Jahreszahl und Ehrenbrief für 40-jährige Tätigkeit Günther Mäser, Musikverein Dresden 71 e.V.

Heinz Tenzler, Musikverein Dresden 71 e.V. Verdienstmedaille in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Nicole Lerchenberger, Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.

Januar bis März 2014 Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Heiner Schumacher, Musikverein Meinersdorf e.V.

Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Conny Pickert, Musikverein Meinersdorf e.V.

Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern sehr herzlich zu ihren Ehrungen. >> Unsere Vereine weisen wir darauf hin, dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV bei der BDMV eingereicht werden müssen.

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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN

Termine unserer Mitgliedsvereine April bis Juli 2014

April 2014 05.04.2014 Jugend- und Blasorchester Leipzig e.V. "Kantus Concertante" Gewandhaus Leipzig, Grosser Saal 05.04.2014 Musikverein Lampertswalde e.V. Frühlingskonzert, Bungalowdorf Olganitz 06.04.2014 Musikverein Neuwürschnitz e.V. Frühlingskonzert im SKZ Neuwiese 06.04.2014

Blasorchester Elbflorenz Jahreskonzert im DOMERO Hotel Königshof Dresden

06.04.2014

Musikkorps der Stadt Olbernhau Frühjahrskonzert des MKO im Haus des Gastes Seiffen

08.04.2014 Jugendblasorchester Zwickau e.V. „Summerfeeling“-Konzert mit dem Jugendorchester, Aula KKG 09.04.2014 Jugendblasorchester Zwickau e.V. „Summerfeeling“-Konzert mit dem Jugendorchester, Aula KKG 12.04.2014 Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Bläserphilharmonie Jahreskonzert Chemnitz, Stadthalle 12.04.2014 Löbauer-Berg-Musikanten e.V. Frühjahrskonzert im Kulturzentrum Johanneskirche Löbau 13.04.2014 Musikkorps der Stadt Olbernhau Frühjahrskonzert des MKO - Stadthalle Marienberg 13.04.2014 Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Bläserphilharmonie Jahreskonzert Thum, „Volkshaus" 20.04.2014

Jugendblasorchester Grimma e.V. Osterkonzert in Grimma an der Hängebrücke

25.04.2014

1. Jugendblasorchester Chemnitz e.V. Jubiläumskonzert 50 Jahre Jugendblasorchester Chemnitz

25.04.2014 Jugendbrass Leipzig e.V. Jahreskonzert JugendBrass Leipzig mit der Brass Band Sachsen, Lindensaal im Rathaus der Stadt Markleeberg 27.04.2014 Musikkorps der Stadt Olbernhau Frühjahrskonzert des MKO im Tivoli Olbernhau

Mai 2014 01.05.2014 Großerkmannsdorfer Blasorchester e.V. Konzert, Ballhaus Watzke 04.05.2014 Jugendblasorchester Bautzen Frühlingskonzert 04.05.2014 Großerkmannsdorfer Blasorchester e.V. Frühschoppen zum Frühlingsfest FFW Seifersdorf 04.05.2014 Brass Band BlechKLANG Jena e.V. Galakonzert „Very British!",Volkshaus Jena 04.05.2014 Rodewischer Musikanten e.V. Musikertreffen, Schloßinsel Rodewisch 09.05.2014 10.05.2014

Stadtorchester Markneukirchen e.V. Sinfonieorchester „Intern. Instrumentalwettbewerb Markneukirchen" Festkonzert Musikhalle M`kirche Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Bläserphilharmonie Theaterkonzert Eduard-von Winterstein Theater, Annaberg-Buchholz

11.05.2014 Jugendblasorchester Grimma e.V. Muttertagskonzert auf dem Grimmaer Marktplatz 11.05.2014 Brass Band BlechKLANG Jena e.V. Brass & Fire, Marktplatz Jena 13.05.2014 Stadtorchester Markneukirchen e.V. Blasorchester „Internat. Instrumentalwettbewerb Markneu- kirchen" Blaskonzert Musikhalle M`kirchen 18.05.2014 Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Bläserkids & Vororchester Jahreskonzert , „Volkshaus" Thum 25.05.2014 Brass Band BlechKLANG Jena e.V. Konzert zum Brauereifest, Bad Köstritz 29.05.2014 Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Bier- Bratwurst- Blasmusik „An der Käpplereiche" 29.05.2014 Großerkmannsdorfer Blasorchester e.V. Himmelfahrtskonzert, Ballhaus Watzke

Juni 2014 08.06.2014 Großerkmannsdorfer Blasorchester e.V. Pfingstkonzert, Seifersdorfer Tal 08.06.2014 Jugendblasorchester Zwickau e.V. Konzert zum Stadteilfest Pölbitz, Jugendorchester, Park Neue Welt 09.06.2014

Rodewischer Musikanten e.V. Musikertreffen, Schloßinsel Rodewisch

09.06.2014

Jugendblasorchester Zwickau e.V. Pfingstkonzert der „Scheffelberger Musikanten“, Waldbühne Weißenborn

13.-15.06.14

Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. 24. Thumer Orchestertreff mehr unter www.thumer-orchestertreff.de

20.06.2014 Großerkmannsdorfer Blasorchester e.V. Konzert zum Stadtfest und Umzug Markt Radeberg 21.06.2014 Löbauer-Berg-Musikanten e.V. Fete de la Musique in Löbau 21.06.2014 Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Brass94 Konzert Freilichtbühne Greifensteine 22.06.2014 Jugendblasorchester der Stadt Thum e.V. Bläserkids Konzert in Wiesenbad

Juli 2014 06.07.2014 Jugendblasorchester Grimma e.V. Parkkonzert des JBO Grimma am Schwanenteich in Grimma 06.07.2014 Brass Band BlechKLANG Jena e.V. Picknickkonzert, Jena-Drackendorf (Goethe-Park) 08.07.2014 Jugendblasorchester Zwickau e.V. „Summerfeeling junior“, Konzert „Zwickauer Küken“ und BK, Aula KKG 09.07.2014 Jugendblasorchester Zwickau e.V. „Summerfeeling junior“ , Konzert „Zwickauer Küken“ und BK, Aula KKG

Änderungen vorbehalten!

Bitte senden Sie uns Ihre Konzert- und Veranstaltungstermine, damit wir diese in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.

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Sachsens Bläserpost 01/2014


SBMV BRÜCKENSCHLAG

„Kultur macht stark“ Am 15.02.2014 fand im Haus der Vereine in Frankenberg/Sa. eine Informationsveranstaltung des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V./ Bläserjugend Sachsen zum Förderprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ statt. Hierzu haben wir uns Unterstützung durch den Jugendbildungsreferenten der Deutschen Bläserjugend, Matthias Laurisch, organisiert. Zur Premiere eines Seminars mit der DBJ freuen wir uns sehr, dass wir Vertreter von 15 Vereinen des Verbandes begrüßen durften, die viele Fragen mitgebracht haben. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, in der die verschiedenen Erwartungen der Vereine vorgestellt wurden, erläuterte Matthias Laurisch Grundsätzliches zum Gesamtprogramm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“, klärte grundlegende Begrifflichkeiten und stand den 29 Teilnehmenden für Rückfragen zur Verfügung. In diesem Zusammenhang gab er drei verschiedene Inputs: zum Gesamtprogramm, zum Programm der BKJ (Bundesverei-

nigung kultureller Kinder- und Jugendbildung) sowie zum Programm des DBJR (Deutscher Bundesjugendring). „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Ziel der Förderung bildungsbenachteiligter Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 - 18 Jahren durch lokale Strukturen. Konkret bedeutet es, dass lokale Bündnisse aus mind. 3 Partnern (Musikvereine + 2 Partner) gebildet werden, die ein gemeinsames neues Projekt durchführen, welches außerunterrichtlich stattfinden muss. Das Programm will das Ehrenamt unterstützen und richtet sich teilweise auch bewusst an Musikvereine. Aber Achtung: Es gibt verschiedene Programme im Rahmen von „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ mit eigenen Förderschwerpunkten und unterschiedlichen Antragswegen. Zwei verschiedene Förderprogramme wurden

durch Matthias Laurisch genauer vorgestellt: „Künste öffnen Welten“ von der BKJ sowie „Jugendgruppe erleben“ vom DBJR. ◘ Weitere Informationen erhält man im Internet unter www.buendnisse-fuer-bildung.de (Gesamtprogramm) oder unter www.kuenste-oeffnen-welten.de (Förderprogramm der BKJ sowie unter www.jugendgruppe-erleben.de (Förderprogramm des DBJR). Natürlich stehen wir auch unter www.blasmusik-sachsen.de bzw. persönlich in der Geschäftsstelle des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. für Rückfragen und Informationen zur Verfügung. Anne Sygulla Präsidiums- und Vorstandsmitglied SBMV e.V. / BJS

Gemeinsam Jugendarbeit im Musikverein weiterAnmeldephase für das bundesweite DBJ-Jugendentwickeln camp gestartet Die Deutsche Bläserjugend (DBJ) veranstaltet vom 31.07. bis zum 03.08.2014 das nächste DBJ-Jugendcamp. Teilnehmen können Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 30 Jahren mit Interesse an der Jugendarbeit im Musikverein. Sie erwartet ein breites Programm aus Workshops, Musik und Freizeit. Das Camp findet wie in den Vorjahren am Werbellinsee bei Berlin statt und bietet den Teilnehmenden einen breiten Einblick in die Jugendarbeit im Musikverein. Sie können verschiedene Workshops besuchen, um ihre Fähigkeiten in der Jugendarbeit zu schulen oder weiterzuentwickeln. Dazu gehören Einblicke in die Sicherheit am Wasser, zur Spiele- und Erlebnispädagogik, zum Kinderschutz und vieles mehr. Auch jugendpolitische Themen werden im Camp eine Rolle spielen und mit Mitgliedern des Bundestags oder Verantwortlichen großer zivilgesellschaftlicher Organisationen diskutiert. Musikalisch werden vor allem Einblicke in ungewöhnliche Themen gegeben. So können sich die Teilnehmenden an der Cajon ausprobieren oder Disney-Melodien im kleinen Ensemble erlernen. Zudem stellen die Instrumentenhersteller Yamaha und Jupiter ProfidozentInnen zur Verfügung. Am Werbellinsee kommt aber auch die Freizeit nicht zu kurz, sodass auch eine Strandparty mit Beachvolleyballturnier und der gegenseitige Austausch nicht zu kurz kommen werden. Die Teilnehmenden erhalten im Camp viele Einblicke in erweiterte Methoden der Jugendarbeit im Musikverein und können ihre eigenen Fähigkeiten stärken und mit Gleichgesinnten aus ganz Deutschland diskutieren. Dadurch wird das alle zwei Jahre stattfindende Jugendcamp zur zentralen bundesweiten Jugendveranstaltung für JugendarbeiterInnen in Musikvereinen. Das sieht auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend so und unterstützt die Veranstaltung. Eine Anmeldung ist ab sofort unter www.dbj-jugendcamp.de möglich. Dort sind auch weitere Informationen abrufbar. Ihr Kontakt: Matthias Laurisch, 030 / 20 64 91 65, matthias@deutsche-blaeserjugend.de

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SBMV BRÜCKENSCHLAG

Länderkonferenz der BKJ tagte in Leipzig „Kulturelle Bildung ermöglichen, sichern und weiterentwickeln“ - Entwicklungsziele, Strategieberatung und Fachaufgaben in den Ländern

rung von Subkulturen. Er empfahl der BKJ, das Projekt Jugendkunstpreis aus Sachsen auf die Bundesebene zu übernehmen, um KB greifbarer zu machen.

Auf Einladung der LKJ Sachsen e.V. trafen sich die Geschäftsführer und Vorstände der Landesvereinigungen der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung aus 12 Bundesländern am 16. und 17. Januar in Leipzig zu ihrer Jahrestagung. Veranstalter der Konferenz sind jeweils die Bundesvereinigung und die LKJ des gastgebenden Landes. Evelyn Iwanow begrüßte als Vorsitzende der LKJ Sachsen die Gäste im Zeitgeschichtlichen Forum und verwies auf die vor der LKJ stehenden Aufgaben.

Dr. Gerd Taube, Vorsitzender der BKJ, sieht die KB als Teil der grundständigen Bildung und fordert deshalb Zugänge für alle Kinder und Jugendlichen. Die neue Bundesregierung hat diese Grundforderung im Koalitionsvertrag festgeschrieben. Mit Blick auf die Eigenständige Jugendpolitik schätzt er jedoch auch ein, dass die KB noch nicht ausreichend präsent sei. Kooperationen zwischen Schulen und Einrichtungen müssten gewollt sein. Es braucht bildungspolitische Rahmenbedingungen wie die Aufhebung des Kooperationsverbotes sowie die Verortung der KB in den kommunalen Bildungslandschaften sowie in den ländlichen Räumen. Vom Subjekt her gedacht, kann die KB nur als eine Querschnittsaufgabe verschiedener Ressorts erfolgreich umgesetzt werden. Dr. Christine Range zog als Geschäftsführerin der LKJ Sachsen e.V. eine positive Bilanz: Das Jahr 2013 hat in Sachsen die KB auf die Tagesordnung gesetzt. Ohne den eigenen Anteil an dieser Entwicklung gering zu schätzen, sei es wohl eine Vielzahl von Gründen gewesen, die zu dieser Fokussierung geführt habe. Die große Anfrage der CDU/FDP-Fraktionen zur Kulturellen Bildung hat die KB zu einem staatspolitischen Thema gemacht. In der dazu geführten Landtagsdebatte zeigte sich eine große Übereinstimmung der Parteien hinsichtlich der Wichtigkeit der KB sowie zur Tatsache, dass es in Sachsen eine gute und vielseitige Ausgangsbasis dafür gibt. Die CDU forderte in ihrem Antrag die Staatsregierung auf, die KB

Bernd Heidenreich, stellvertretender Leiter des Landesjugendamtes, begrüßte die Gäste im Namen des Jugendministeriums des Freistaates. Er verwies darauf, dass die Kulturelle Bildung (KB) in seinem Zuständigkeitsbereich des SGB VIII – im Vergleich zu den Bereichen Frühe Hilfen, Kinderschutz und Schulsozialarbeit nur eine relativ geringe Rolle spielt und dass es bisher nicht gelungen sei, in Sachsen eine interministerielle Verantwortung zu generieren. Er hinterfragte im Zusammenhang mit der eigenständigen Jugendpolitik die in der außerschulischen Bildung oft auf Verwertbarkeit und Nützlichkeit ausgerichteten Projekte der KB und richtete den Fokus auf das Qualitätsmerkmal Teilhabe, das mehr sei als bloße Beteiligung. Bernd Heidenreich hinterfragte die Zuschreibung der KB als Querschnittsaufgabe, weil das zu einer Verantwortungsdiffusion führen könne. Er verwies auf die Verschränkungen zwischen der LKJ und dem Landesverband Soziokultur, gerade in Hinblick auf die Förde-

als Querschnittsaufgabe zwischen den drei Ministerien weiter zu entwickeln, deren Kommunikation zu den Vereinen, Verbänden und Einrichtungen zu intensivieren sowie bis zum 31. März 2014 einen Katalog mit Qualitätskriterien für die KB zu entwickeln. Alle Fraktionen seien sich einig, dass die KB in den Schulen und Kitas gestärkt werden müsse, sowohl im Sinne des qualifizierten Fachunterrichts als auch im GTA-Bereich. Auf Vorschlag des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst soll es ab sofort jährlich mindestens einen Runden Tisch zu Einzelthemen der KB geben. Hier stehen ebenso wie im Kultusministerium die Signale auf Grün – allerdings ohne zusätzliche finanzielle Untersetzungen. Im für die Jugendhilfe/Jugendarbeit zuständigen Sozialministerium fehlt diese Lobby. KB ist dort nicht wirklich ein Thema. All diese durchaus positiven Entwicklungen ändern jedoch nichts an der Tatsache, dass die Finanzausstattung der LKJ am Limit steht und der politisch geäußerten Gewichtung der KB widerspricht. Im weiteren Verlauf der Tagung standen Strategien für die interne Strukturentwicklung und die Stärkung der Mitgliederstrukturen auf der Tagesordnung. Es ging um das Selbstverständnis der Dachverbände und die Beziehung zu Politik und Verwaltung, die Umsetzung des Subsidiaritätsprinzips, Parallelstrukturen sowie Strategien im ländlichen Raum. Dr. Gerd Taube beendete die Länderkonferenz mit einem Dank an die gastgebende LKJ. Die Tagung sei erhellend gewesen und habe versucht, über den Austausch hinaus eine Analyse für Entwicklungen vorzunehmen und strategische Handlungsansätze zu formulieren. ◘ Dr. Christine Range, Geschäftsführerin LKJ Sachsen e.V.

Dirigent gesucht Wir, das Blasorchester Schott Jena e.V., gegründet 1897, suchen dringend eine/n neue/n freiberufliche/n Dirigentin /Dirigenten, da unser bisheriger musikalischer Chef ein Dirigat am Theater Odessa übernimmt. Wir sind ein jung gebliebenes Blasorchester mit ca. 45 Musikern und Musikerinnen im Alter von 13 - 75 Jahren. Unser Repertoire bewegt sich von der Mittel- bis zur Oberstufe. Wir sind an klassischen Adaptionen, aber ebenso an modernen Titeln, Filmmusik sowie auch an traditioneller Blasmusik interessiert. Gern arbeiten wir auch mit Chören oder Tanzensembles zusammen. Momentan proben wir immer am Donnerstagabend im Schott-Werk Jena. Stolz sind wir z.B. darauf, zu einem der wenigen Orchester in Deutschland zu gehören, die bei besonderen Konzerten mit handgefertigten Glasinstrumenten, Glasfanfaren und einem Glas-Xylophon auftreten können.

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Sachsens Bläserpost 01/2014

Jährlich erarbeiten wir zu unseren Frühlingskonzerten ein neues Programm. Unser/e neue/r Dirigent/in sollte das richtige Händchen für uns haben, d.h. im richtigen Verhältnis fordern und fördern sowie allen Freude am Musizieren bereiten. Wir sind sehr gern bereit, uns musikalisch weiterzuentwickeln. Wenn wir spüren, dass von vorn eine tolle musikalische Leidenschaft gelebt wird, sind wir sofort mit ganzem Herzen dabei. Weitere Informationen und Hörproben finden Sie unter: www.Blasorchester-Schott-Jena.de Interessenten bewerben sich bitte unter: info@blasorchester-schott-jena.de oder güntermh@gmx.de bei unserem Vorsitzenden Günter Müller Hipper


SBMV BRÜCKENSCHLAG

Gemeinsam: in Vereinen, Chören, Orchestern

Fort- und Weiterbildung für musikalische und pädagogische Tätigkeitsfelder >

Trossinger Sommerakademie 21. - 27. September 2014 Konzertvermittlung mit Kindern im Blasmusikverein: Fortbildung für DirigentInnen, AbsolventInnen der C-Qualifikation und InstrumentalistInnen

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Querflöte trifft Gruppe 11. - 14. März 2014 Kreative Herausforderung und Chance: Literatur – Binnendifferenzierung – Bewegung, Rhythmus, Improvisation

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Faszination Gruppe 14. - 16. März 2014 Musizieren mit heterogenen Gruppen: Spielmodelle – Arrangements – Musizierpraxis

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Gemeinsam: Blockflöten in Klasse & Gruppe 02. - 04. Mai 2014 Inspirationen für den Unterricht: Grundlagen – Stimme, Bewegung, Materialien – Jazz/Rock/Pop, Improvisation

ACHTUNG

Preiswert zu verkaufen

ACHTUNG

Wegen Musikschulauflösung preiswert zu verkaufen: 1 x Tenor Saxophon Blessing im Koffer 1 x Tenor Blockflöte von Schneider Weiterhin: Umhängegurte für Gitarristen, Blätter für Klarinette und Saxophon, Mikroständer. Alles sehr gut erhalten!!! Außerdem vieles an Noten und Musiklektüre. Preis nach Vereinbarung Bei Interesse Kontakt über: Tel: 037383 / 68949 oder 0152 / 29554476

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Klang und Rhythmusspiele 05. - 09. Mai 2014 Kreative Musikpraxis: Schlagwerk • Boomwhacker • Bodypercussion & allerlei Material

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StimmSpiele 04. - 07. Juli 2014 Vom Lauschen zum Singen: Stimmspiele und Kinderlieder als „alltagstaugliche“ Elemente

Eltern – Kind – Gruppe 05. - 09. Mai 2014 … mit Bim und Bam: ein musik- und bewegungspädagogisches Konzept

Informationen und Anmeldung: www.bundesakademie-trossingen.de; Tel. 07425 9493-0

"Swingin' SAXONIA" 19.bis 20.07.2014 In einer Zeit schnelllebigen Musikkonsums und elektronisch produzierter, nur noch an Gewinn und Medienpräsenz orientierter Songs, ist Rückbesinnung, Wahrung und Pflege der eigentlichen Wurzeln der Popularmusik insbesondere für den Nachwuchs von großer Bedeutung. Mit Freude kann gegenwärtig beobachtet werden, dass viele Menschen aller Altersgruppen der Faszination „handgemachter" Musik erliegen und sich auch von den Klassikern der modernen Tanz- und Unterhaltungsmusik begeistern lassen. Dieser Trend soll und muss bei Musikern und Konsumenten gleichermaßen gefördert werden. Mit „Swingin' SAXONIA" soll ein großes kulturell-künstlerisches Ereignis entstehen, vor allem aber ein Podium für die große Zahl von Musikern und Musikschülern, Amateurmusikern und Autodidakten, die sich dem Swing verschrieben haben.

Gerade für Musikschulen, die zunehmend auch Ausbildungsangebote in der modernen Popularmusik unterbreiten, sind Leistungsvergleiche außerhalb der klassischen Literatur selten. „Swingin' SAXONIA" möchte gerade diese Lücke schließen und im zweijährigen Rhythmus einen solchen Vergleich ermöglichen. „Swingin'

SAXONIA" soll das Ergebnis zielstrebigen Übens transparent und öffentlich machen, denn es wird von einer kompetenten Fachjury beurteilt und dem Publikum präsentiert. Gleichzeitig sollen bei dieser Veranstaltung natürlich auch viele Erfahrungen gesammelt, Gedanken ausgetauscht sowie Kontakte und Freundschaften unter den Musikern und Formationen geschlossen werden. ◘

Nähere Infos unter: saxoniade@gmx.de // 03723-3398 19


BLASMUSIKGESCHICHTE

Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen Blasmusikgeschichte Die Janitscharenmusik August des Starken Sachsens Kurfürsten (und Könige) waren immer für die Förderung von Kunst aller Genres sehr aufgeschlossen. Eine herausragende Stellung nahm in dieser Beziehung Kurfürst Friedrich August I. (Regierung 1694 – 1733), ab 1697 als August II. auch König von Polen (ob seiner ungewöhnlichen Körperkraft August der Starke) ein. Das mag zum Teil begründet sein in seinem Hang zur Prunkentfaltung, entsprang aber auch echtem Kunstinteresse. Er zog hervorragende Künstlerpersönlichkeiten nach Sachsen; den Goldschmied Johann Melchior Dinglinger als Hofjuwelier, Daniel Pöppelmann als Oberlandbaumeister (Um- und Ausbau der Festung Königstein, Zwinger, Taschenbergpalais, Dreikönigskirche u.a.) Johann Adolph Hasse 1733 als Hofkapellmeister und den Bildhauer Balthasar Permoser. Im Jahre 1711 baute Gottfried Silbermann seine erste große Orgel (Frauenstein/Erzgebirge), 1709 erfand Johann Friedrich Böttger das Porzellan und Bernhard Christoph Breitkopf gründete 1719 in Leipzig seinen später weltweit bedeutenden Buch-, Kunst- und Musikverlag. Mit der sächsischen Kurwürde war das Amt des Erzmarschalls (Reichsmarschall) des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verbunden und damit die Oberherrschaft über die edle Zunft aller Hof- und Feldtrompeter des Reiches. August der Starke hatte deshalb ein besonders enges Verhältnis zur Bläsermusik. Allem damit zusammenhängenden Neuen begegnete er mit regem Interesse. So hatte er als junger Mann bestimmte Kunde davon erhalten, dass der polnische König Johann III. Sobieski nach der Schlacht um Wien aus gefangenen türkischen Musikern eine Janitscharenkapelle formieren ließ. Als die Osmanen 1683 zum 2. Mal Wien belagerten, gehörten ein polnisches Kontingent unter König Johann III. Sobieski und ein sächsisches Kontingent von 11.000 Mann unter Kurfürst Johann Georg III., dem Vater August des Starken, zum Entsatzheer. Diese polnisch-osmanische Militärkapelle bestand jedoch nur ganz kurze Zeit. Persönlich lernte August die osmanische Militärmusik auf dem Feldzug gegen die Türken 1695/96 in Ungarn kennen, in dem er als Oberbefehlshaber das kaiserliche Heer kommandierte. Hier ist es angebracht, etwas näher auf die Janitscharen und die osmanisch-türkische Hee20

Sachsens Bläserpost 01/2014

resmusik einzugehen. Die jenischeri (yeni ceri), die „Neue Truppe“, wurde 1328/29 unter Sultan Orchan (Orkhan, Urchan) als ein militärischer Orden geschaffen und von Derwisch Hadschi Bektasch (Begtasch) gesegnet. Ein Teil der strengen Ordensregeln wurde auch vom BektaschiOrden auf die neue Bruderschaft übertragen. Diese neu aufgestellte reguläre Waffengattung (Infanterie) entwickelte sich zur Elitetruppe des osmanischen Heeres. Die Rekrutierung dieser Truppe geschah durch eine grausame, aber wirkungsvolle Methode, den sogenannten Knabenzoll. Die unterworfene nichtmuslemische Bevölkerung der eroberten Gebiete wurde gezwungen, in regelmäßigen Abständen eine bestimmte Anzahl junger Knaben an den Sultan als Tribut zu „liefern“. Diese Kinder wurden durch ein gezieltes Erziehungssystem zu strenggläubigen Mohammedanern und eiserner Kameradschaft und Disziplin erzogen. Ihr Herkunftsland versank in der Vergessenheit, sie lebten ehelos und kaserniert. Der Padischah (Sultan) war ihr Vater und der Janitscharen-Aga (Yeniceri-Agasi) ihr Befehlshaber. Dieser, ein Pascha von zwei Roßschweifen, stammte immer aus ihren eigenen Reihen und war einer der höchsten Beamten des Sultans. Andere erkannten sie über sich nicht an. Aufgrund der ihnen im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte von den jeweils regierenden Padischahs gewährten Privilegien wurden dann auch junge Türken in das Korps aufgenommen. Diese Kerntruppe erreichte zeitweilig eine Stärke bis zu 100.000 Mann und verselbstständigte sich im Laufe der Zeit (Jahrhunderte) so sehr, dass sie sogar zur Gefahr ihrer missliebigen Sultane wurde. Als z. B. 1808 Sultan Selim III. versuchte, ihren Sonderstatus abzuschaffen, setzten sie ihn ab und töteten ihn. Der Nachfolger Sultan Mahmud II. war nicht gewillt, die gewachsene Macht der Janitscharen weiter zu dulden. Auf seinen Befehl wurde die Truppe am 16. Juli 1826 aufgelöst und zum Teil niedergemetzelt. An diesem Tag wurden etwa 6.000 Janitscharen regelrecht abgeschlachtet, in den folgenden Tagen ca. 4.000 erdrosselt. Der den Janitscharen eng verbundene Derwischorden der Bektaschi wurde ebenfalls verboten, die Klöster geschleift, der Scherif enthauptet, 200 Derwische umgebracht. Die 500-jährige Ära der Janitscharen war beendet.

Charakteristisch für das Erscheinungsbild der Janitscharen war die halbmeterhohe randlose zylinderähnliche weiße Filzmütze, die Ketsche, von deren oberen hinteren Rand ein weißer Schleier bis auf den Rücken wallte. Eine hochgeachtete Stellung nahm in dieser straff organisierten Truppe die Musik ein, hatte sie doch nicht nur unterhaltende, disziplinierende (auf den Marsch), sondern auch strategische (im Felde) Aufgaben. Dabei muss man beachten, dass die Janitscharen eben die Musik der Fußtruppen war. Die berittenen Truppen benutzten eine etwas andere Besetzung, ebenfalls die zivile Hofkapelle des Sultans. Das Instrumentarium der Janitscharenkapellen bestand aus: • Trompeten – Burnu, auch Boru, Nafir, Buq • Schalmeien – Zamr • Querpfeifen – Surna/Zurna • verschiedene Trommelarten – Taul, Tabl • große Trommel – Davul, Nare • kleine Handpauken – Nakkara, Naqeires • große Pauken – Kus, Kos • Becken – Sil, Zil • Gong – Tusug • Schellenstäbe – Dschewgan • Schellenbaum – Chagana dazu Triangeln verschiedener Größe, Tamburins und Glocken. Diese Instrumente sind keine osmanischen Erfindungen, sondern haben ihre Vorgänger in der altpersischen, arabischen, mongolischen, seldschukischen Heeres/ Kriegsmusik. Kapellen von 40 bis 60 Musikern waren nicht außergewöhnlich. Charakteristisch ist die starke Verwendung vielseitigen Schlagwerks. Hier die Besetzung einer JanitscharenKapelle auf einer Parade vor Sultan Achmed II. im Jahre 1462: • 16 Querpfeifen, • 16 Trommeln, • 11 Trompeten, • 8 große Trommeln, • 7 Paar Becken, • 4 große Pauken = 62 Musiker Doch nun zurück nach Sachsen. Kurfürst Friedrich August I., der Starke, war


BLASMUSIKGESCHICHTE

natürlich von solcher Art klanggewaltiger Musikformation begeistert und brannte förmlich darauf, auch eine solche zu besitzen. Während dieser Zeit bestanden die Militärkapellen im Deutschen also auch im sächsischen Raum aus sechs bis acht Bläsern/Hoboisten ohne Schlagzeug. Eine „sächsische“ Janitscharenkapelle würde da weit über Sachsen hinaus enormes Aufsehen erregen. Im Jahre 1719 gründete er dann ein Janitscharenkorps in Bataillonsstärke, für das auch ein Musikkorps nach türkischem Muster aufgestellt wurde. Der Anlass war höchstwahrscheinlich auch die Hochzeit seines Sohnes, des Kurprinzen mit Maria Josepha, der Tochter des verstorbenen Kaisers Joseph I. Das war eine höchst fürstliche Aufmerksamkeit für die neue Schwiegertochter, typisch für August den Starken.

dahinter Gehenden geschlagen), • 4 Paar Becken, • 1 Paar große Kesselpauken (mit dem sächsischen und polnischen Wappen in Silber) auf einem reich geschmückten Paukenwagen. Diese Kapelle konnte je nach Bedarf und Anlass durch Schalmeien, Pfeifen und kleine Trommeln auf 40 Mann verstärkt werden. Um dieses Musikkorps und das gesamte Janitscharenkorps möglichst originalgetreu auszustatten, sandte August der Starke besondere Expresse nach Konstantinopel/Istanbul. Dabei wird er allerdings auch einige Instrumente und Requisiten als Geschenk erhalten haben. Kommandeur des gesamten Janitscharenkorps war Oberstleutnant von Sibilsky, der als Zeichen seiner besonderen Würde einen großen Schellenstab führte.

Das neugebildete Janitscharen-Musikkorps bestand aus 27 Mann, eine für damalige Begriffe große Besetzung: • 9 Pfeifer, • 10 Trommler, • 4 Beckenschläger, • 4 Pauker, davon 2 große türkische Pauken. Das Schlagzeug in dieser Form und Kombination tauchte damit erstmalig in der Militärmusik in deutschen Landen auf. Beim Aufbau dieser Kapelle spielten das Besinnen auf die kurzzeitig existierende Janitscharenkapelle Johann III. Sobieskis und die Erfahrungen aus dem Feldzug gegen die Türken in Ungarn eine Rolle. Aus diesem Feldzug hatten die Sachsen auch eroberte türkische Militärinstrumente mitgebracht. Das alles ist eindeutig aus sächsischen Quellen belegbar. Ich betone das deshalb, weil darüber Versionen aufgetaucht sind, die mit sächsischen Unterlagen/ Überlieferungen nicht übereinstimmen. In den folgenden Jahren wurde diese Janitscharenkapelle mehr und mehr vernachlässigt und löste sich schließlich auf.

Als Traditions-Regimenter dieses Janitscharenkorps galten bis 1914 das 5. Sächsische Infanterieregiment Nr. 104, das 6. Sächsische Infanterieregiment Nr. 105, das 7. Sächsische Infanterieregiment Nr. 106, das 8. Sächsische Infanterieregiment Nr. 107.

Im Jahre 1730 wurde dann das gesamte Janitscharenkorps neu formiert und eine 20-köpfige Janitscharenmusik in folgender Stammbesetzung neu aufgestellt: • 6 Schalmeien, • 6 große türkische Trommeln (auf einer Seite mit einem gewöhnlichen Schlägel, auf der anderen mit einer Doppelrute geschlagen), • 3 Paar kleine Pauken (Paukenpaare auf Rücken von Trägern geschnallt und von

schen Militärmusik gewesen sein. Durch den Einsatz dieser Schlaginstrumente konnte endlich auch eine Klangbalance zwischen Melodie und Rhythmus hergestellt werden. Wie schnell sich diese neue Besetzungsform verbreitete, beweist folgendes Beispiel: Der österreichische Panduren-Obristwachtmeister Franz Freiherr von der Trenck führte 1741 der Kaiserin Maria Theresia sein neu gebildetes Panduren-Freikorps vor – und voran marschierte eine Janitscharenkapelle. Aber auch auf die Kunstmusik übte die „türkische Musik“ keinen geringen Einfluss aus, waren dadurch völlig neue Klangmischungen und rhythmische Strukturen möglich. Komponisten wie Grétry, Gluck, Haydn und Mozart ließen sich davon inspirieren. Die „türkische Musik“ wurde Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts fast zu einer Modeerscheinung. Doch darüber kann man in jedem Musikgeschichtsbuch nachlesen. ◘

5. Sächsisches Infanterie-Regiment „Kronprinz“ Nr. 104, Schellenbaum, beschafft vor 1872 Regimentsteller von Meissen

Foto: militaria-lexikon.de

Anlass für die Reorganisation dieser exotischen Truppe war das „Zeithainer Lager“. Dieses „Jahrhundertspektakel“ wurde als Abschluss und Höhepunkt der Augusteischen Heeresreform in Gestalt einer mit Festlichkeiten verbundenen Truppenschau (30.000 Mann) 1730 bei Zeithain veranstaltet. Dazu waren der preußische König Friedrich Wilhelm I., der preußische Kronprinz Friedrich (ab 1740 König Friedrich II.) und 47 weitere souveräne Fürsten geladen. Die sächsische Janitscharenkapelle mit dem prächtig ausstaffierten Paukenwagen erregte natürlich größtes Aufsehen und Bewunderung. Bei vielen der anwesenden Potentanten dürfte das den Wunsch geweckt haben, Ähnliches zu besitzen. Das könnte ein entscheidender Ausgangspunkt zur Verbreitung der „türkischen Musik“ mit ihrer Schlagzeugbesetzung in der deutschen und auch europäi-

Schellenstab des sächsischen Janitscharenkorps

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DIES & DAS

Nonsensecke (aus dem Blamu-Nonsens-Lexikon) Taktstock, der Oha! Das Marschallstöckchen der Musik! Seine Excellenz, Hochwohlgeboren von Taktstock! Welche Macht verleiht dieses Stöckchen, welche Verehrung nötigt es ab und auf, welche Unterwürfigkeit erzwingt es! Das Schwingen dieses Zeichens der Würde und Gewaltfülle versetzt seinen Besitzerheros in höchste Sphären der Seligkeit, lässt ihn über all den schnöden weltlichen Dingen schweben. Und tief unten strampeln sich die winzig kleinen Musikantlein ab, um wenigstens einen einzigen gütigen Blick der Gnade vom Stockschläger zu erhaschen. Aber ach – das ist eine gar seltene Bescherung. Beginnt irgendwo ein harmonisches Klingen, vollführt das Stöckchen einen seltsamen rätselhaften Tanz, beschreibt eigenwillige Kreise in der Luft, zuckt hektisch hierhin und dorthin, sticht unmotiviert nach oben, unten, vor und zurück, schert sich im Übrigen den Deibel um die Regeln der Musik. Kein Mensch weiß, was dieses wundersame

Taumeln eigentlich bedeuten soll. Deshalb auch die hemmungslose Bewunderung einer exklusiven Elite von Pseudokennern. Es soll geschehen sein, dass rebellische Instrumentalisten die artistischen Variationen des Stöckchens völlig missachteten und - richtig und besser musizierten. Der schlichte Holztaktstock, mit dem ehemals die Großen dieser Zunft meisterhafte Orchesterleistungen zelebrierten, ist längst verpönt. Der Stab eines jetzigen Bühnenidols, eines löwenmähnigen oder beglatzten Taktstockvirtuosen muss mindestens sein aus Elfenbein, eingelegt mit Ebenholz und duftendem Rosenholz (wenn auch nur aus Kunststoff imitiert). Begehrt ist auch das Stöckchen mit kleinem zweifarbigem batteriegespeistem Lämpchen an der Spitze. Das garantiert Sicherheit: Bei grün geht`s los, bei rot hört`s uff. Attraktiver noch ist der große Bruder, der sogenannte Tambourstab – umwunden mit bunten Schnüren, geschmückt mit flauschigen

Troddeln und einer glänzenden reichsapfelähnlichen Kugel als Zeichen der Herrscherwürde. Der prachtvoll aufgeputzte, mit schillerndem Flitter behangene Stockträger (oder-trägerin, diese möglichst viel Bein zeigend) stolziert wild mit dem heraldischen Zepter fuchtelnd einher – und hinterher zieht eine lustige Bande munterer Musikanten, die sowieso machen, was sie wollen. Musikanten! Bleibt bei Euren ehrlichen Instrumenten, greift nicht nach diesem Tandstöck(ch)en. we-th

Lob der Sächsin Goethes Großoheim (-onkel), der Weltmann und Frauenkenner, Erzähler und Publizist Johann Freiherr von Loen, ein Gefährte August des Starken in dessen letzten Lebensjahren, schrieb 1730 über die sächsischen Frauen: „Der Hof zu Dresden war der prächtigste und galanteste der Welt. Das sächsische Blut ist das edelste Deutschlands. Es ist feuriger, zärtlicher und verbuhlter als dasjenige seiner Nachbarn. Bei Hof, bei den Damen und im Umgang überhaupt gibt es keine artigeren Leute als die Sachsen. Die Frauenzimmer haben etwas überaus Holdseliges und Liebreizendes. Hier findet man die besten Sprachmeisterin-

Über die Sächsinnen Georg Joachim Göschen, der bekannte Leipziger Verlagsbuchhändler und Kunstfreund schrieb 1799 in einem Brief an einen Berliner Freund unter anderem: „Immerhin reiß dich los von deinen Verbindungen in Berlin; du glaubst wunder welche Göttinnen zu umarmen, und ich sage dir: dein harren in Sachsen Mädchen und Frauen, in deren Mitte du erst fühlen wirst, zu welchen Reitzen der Schöpfer seine Creaturen erhob“.

Aufruf an die Leser von Sachsens Bläserpost

Bitte senden Sie uns für die Rubrik Kuriose Blasinstrumente Fotos zu, die in dieser Rubrik veröffentlicht werden können. Bitte mit dem Titel des Fotos und den Namen des Fotografen. Ihr Redaktionskollegium

IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. / Bläserjugend Sachsen | V.i.S.d.P. Präsident Thomas Firmenich Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg/Sa. | Tel.: 037206 89 41 89 | Fax: 037206 89 41 90 | E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de | www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath | Heinrich-Budde-Straße 10 | 04157 Leipzig | Tel.: 0341 912 96 63 | Marion Grüneberg, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Sören Hofmann, Sandra Saborowski Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genannten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2014 ist der 01.07.2014 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – scharfe//media e.K. | Tharandter Straße 31-33, 01159 Dresden | Tel.: 0351 4203 1662 | Fax: 0351 4203 1697 | www.scharfe-media.de Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH | www.die-taktiker.de Druck: Aussiger Druckereien GmbH Auflage: 2.000 Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen - dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales - sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. ©Alle Rechte bei SBMV e.V. / BJS

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Sachsens Bläserpost 01/2014

nen der Deutschen und der liebliche Klang der Stimmen macht auch unsere sonst rauen Töne zärtlich und angenehm. Das sächsische Frauenzimmer übertrifft noch die Engländerinnen an Wuchs und Schönheit, es hat die Freiheit der Französinnen und das Feuer der Italienerinnen, in seinem schmeichelhaften und zärtlichen Wesen aber geht es allen vor. Es hat dem Ansehen nach etwas sehr Sittsames und Unschuldiges, es schlägt aber die Augen nur deswegen nieder, um mit einem geschärften Blick destso mehr Feuer zu entfachen.“ Nun, Ihr anmutigen sächsischen Musikerinnen, erweist Euch Euren Vorfahrinnen in jeder Beziehung würdig! we-th


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