SACHSENS BLASERPOST 01/2012
Kopieren von Noten Bl채sermusik in Sachsen e. V. Deutsches Musikfest 2013
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Die Zeitschrift des S채chsischen Blasmusikverbandes e.V.
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INHALT
Liebe Leserinnen und Leser ALLES FÜR DIE HÄLFTE – unter diesem Motto könnte ein Buch stehen, dessen Autoren in diesen Tagen für erheblichen Wirbel in der Kulturlandschaft gesorgt haben. Die renommierten Kulturleute aus Kunst und Wissenschaft fordern in „Der Kulturinfarkt“ (Knaus 2012, 287 S., € 19,99) etwas polemisch, die Hälfte aller Kultureinrichtungen wie Theater, Museen und Opernhäuser zu schließen. Interessant die Forderung, dass das gesparte Geld zum Beispiel an Laiengruppen gegeben werden soll. Die zugespitzten Forderungen – denn anders kann man sich scheinbar heutzutage kein Gehör mehr verschaffen – verkennen, dass Kultur nun einmal keine betriebswirtschaftlich zu behandelnde Sache ist. Vielmehr handelt es sich um einen essentiellen Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Kultur in allen ihren Ausformungen hat unser Land und unsere individuellen Einstellungen immer geprägt und wird dies auch weiterhin tun. Man stelle sich eine Gesellschaft vor, die nur noch nach Effizienzmassstäben und Tabellen funktioniert und vergisst, den Blick auch ab und zu nach außen und innen, hin zum Ästhetischen zu richten. Normiert, einheitlich, grau, langweilig. Die Bläsermusik in Sachsen ist ein Ausschnitt aus der vielfältigen Kulturlandschaft des Freistaates und gerade durch ihre Verbindung des Laienschaffens mit den Kunstprofessionen geprägt. Die Workshops der Deutschen Bläserakademie, die Lehrgänge des Sächsischen Blasmusikverbandes e. V. und nicht zuletzt: die lokale Arbeit in den Musikvereinen, Musikschulen und Schulensembles zeigt die Arbeitsfähigkeit dieser Musikkultur. All dies kostet Geld, vor allem das Geld des Steuerzahlers. Dennoch ist es gut angelegtes Geld, denn die Arbeit im Verein stärkt unsere Gesellschaft. Engagement und Ehrenamt sind wichtige Säulen aber die Konzertveranstalter wollen auch Mieten, Gagen usw. Die Veranstaltungen, Konzerte und Reisen der sächsischen Musikvereine, von denen sie auf den Seiten 11-15 lesen, sind Ausdruck einer lebendigen, sich engagierenden Gemeinschaft. Die herausfordernden Aufgaben, vor denen alle Engagierten in den nächsten Jahren stehen, beschreibt die DBJ-Artikelreihe ab Seite 16. Wie es früher einmal funktionierte mit der staatlichen Ordnung und den bläserischen Kollegien, davon berichtet in spannender Weise die Blasmusikgeschichte auf Seite 21. Wollen wir hoffen, dass nicht eines Tages nur noch halbe Orchester mit halben Noten spielen. Obwohl… Halbtöne sind ja wichtig! Ihr Redaktionskollegium SBP
Sehr geehrte Vorstände, liebe Musikerinnen und Musiker die neue Ausgabe von „Sachsens Bläserpost“ liegt vor Ihnen. Tolle Erlebnisse und beeindruckende Leistungen haben die Mitglieder der sächsischen Musikvereine geplant und durchgeführt. Die Anerkennung dieser vorwiegend ehrenamtlich geleisteten Arbeit kann gar nicht groß genug ausfallen. Gleichwohl ist auch in diesem Jahr viel Neues zu bedenken und das Neue miteinander zu diskutieren. Ich lade Sie daher auch auf diesem Wege zum Verbandstag des Sächsischen Blasmusikverbandes e. V. und der Hauptversammlung der Bläserjugend Sachsen am 28. April in Bad Lausick ein, mit uns die Vorhaben des Jahres zu diskutieren und miteinander über Aufgaben und Ziele unseres Verbandes ins Gespräch zu kommen. Nur gemeinsam hört man uns und hört man uns zu! Lassen Sie uns daher mit verstärkter Kraft und mit der nötigen Portion Humor die Aufgaben des vor uns liegenden Jahres angehen. Im Hinblick auf das 2013 in Sachsen stattfindende Deutsche Musikfest können wir besonders stolz auf diese bundesweite Anerkennung der Musikarbeit im Freistaat sein. Lassen Sie uns zusammen dieses Fest vorbereiten und gestalten. Mit musikalischen Grüßen
SBMV DIREKT 4 KLASSIKER – Neue Konzerte des LJBO Sachsen im April 2012 5 Produktivität mit höchsten Ansprüchen-Siegmund Goldhammer zum 80. Geburtstag 6 Das Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten im Sächsischen Landtag 6 C1-Prüfung in Bad Lausick 7 Kopieren von Noten: Das machen doch alle so! 8 Der Rechtsanwalt berät 8 Erfolgreicher Abschluss der D-Lehrgänge in Bautzen 9 5. Landesfeuerwehrmusik ausscheid am 5. Mai 2012 10 Die Sächsische Bläsermusik hat einen sachsenweit wirkenden Förderverein AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN 11 „Hollywood-Legenden“ im Brass Band Sound 12 Musikkorps der Stadt Olbernhau im Deutschen Bundestag 13 Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V. – Potenziale nutzen in der Nachwuchsarbeit 14 Frühjahrskonzert der Löbauer-Berg-Musikanten e.V. 14 Probenlager des Stadtorchesters Markneukirchen e.V. 14 Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen 15 Termine unserer Mitgliedsvereine April bis August 2012 15 Gemeinschaftskonzert des Jugend- & Blasorchesters Leipzig e.V. mit dem Dresdner Jugendsinfonie- orchester am Heinrich-Schütz Konservatorium SBMV BRÜCKENSCHLAG 16 PRO MUSICA-Plakette für 100-jähriges Bestehen rechtzeitig beantragen 16-17 DBJ-Jugendserie zu den Zukunfts aufgaben für Musikvereine 18 Sächsischer Verdienstorden für Dr. Henry Schlauderer 18 Eine starke Partnerschaft - BDMV und SV SparkassenVersicherung 18 Info zur Selbstwahlliste 19 Gelungene Premiere des BundesJugendBlasOrchesters 19 Verbandstag des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. 20 Anmeldung Deutsches Musikfest
Thomas Firmenich, Präsident
BLASMUSIKGESCHICHTE 21 Die zwei bedeutendsten sächsischen Dokumente für die Entwicklung des bläserischen Musizierens 22 Kuriose Blasinstrumente 22 Nonsensecke
SBMV DIREKT
KLASSIKER – Neue Konzerte des LJBO Sachsen im April 2012 Zum dritten Mal in der Spielzeit 2011/2012 treffen sich die Musikerinnen und Musiker des Landesjugendblasorchester Sachsen in den Osterferien im sächsischen Frankenberg, um ein spannendes und hochwertiges Konzertprogramm zu erarbeiten. Der Chefdirigent des LJBO Sachsen, Thomas Scheibe, hat dazu ein Programm mit Klassikern der sinfonischen Bläsermusik zusammengestellt und den bekannten Werken von Percy Grainger oder Serge Lancen neuere Kompositionen gegenüber gestellt, die Anspruch auf Aufnahme in den Kanon der Bläserliteratur erheben. Die Entstehung von Percy A. Graingers Lincolnshire Posy fällt in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts, als sich der in Australien geborene Komponist wie seine Zeitgenossen Béla Bartók in Ungarn und Zoltán Kodály in Rumänie aufmachten, den reichen Schatz der nationalen Volkslieder dem künstlerischen Schaffen zugänglich zu machen. So entstand bis in die 1930er Jahre eine wunderbare Sammlung englischer Volkslieder. Gleichwohl die Uraufführung des Werkes ob der ungewohnten Rhythmen und spieltechnischen Schwierigkeiten zum Desaster geriet, hat die Suite der „musikalischen Wildblume aus Lincolnshire“ einen festen Platz im Repertoire der sinfonischen Bläsermusik erhalten. In Sachsen ist die Komposition bislang nur selten zu hören gewesen, erfordert der umfang-
reiche Orchesterapparat doch ungewöhnliche organisatorische Planungen – die Besetzung eines Kontrafagotts ist nur eine der Besonderheiten. Ein weiterer Klassiker sind die Sätze der Mascarades des Franzosen Serge Lancen, der 2005 in Paris verstarb. Das Werk stellt eine Besonderheit für sinfonische Blasorchester dar, stellt es doch dem Bläserapparat ein weiteres Ensemble, ein klassisches Blechbläserquintett gegenüber. Die Solisten des Gastensembles „Brass Collegium Sachsen“ haben ihre musikalischen Wurzeln im LJBO Sachsen und der Brass Band Sachsen und freuen sich, die Charaktersätze über Personen der italienischen Commedia dell’Arte gemeinsam mit dem Auswahlensemble musizieren zu können. Der Rompreisträger Serge Lancen schrieb seit den 1960er Jahren ein umfangreiches Œuvre für sinfonische Blasorchester. Eines seiner ersten Werke, die Manhattan Symphony wird ebenfalls im Konzert zu hören sein. Neuere Werke, die mit Sicherheit in den Kanon der sinfonischen Bläsermusik aufgenommen werden, sind das Dorische Preludium von Antonio de Cabezon sowie Cathedral – eine Reminiszenz an die venezianische Mehrchörigkeit von der jungen Amerikanerin Kathryn Salfelder. Die sächsischen Musiker, aber auch die Dirigenten der sächsischen Orchester sollten sich dieses exzellente Konzertereignis nicht entgehen lassen. Die Mitglieder des LJBO Sachsen, die sich
Konzerthighlights unserer Auswahlensembles Landesjugendblasorchester Sachsen Programm: KLASSIKER 14.04.2012, Veranstaltungs- und Kulturforum „Stadtpark“ Frankenberg 15.04.2012, Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ Zwickau (Präsentiert von der Sparkasse Zwickau)
Programm: GEMEINSCHAFT Partnerprojekt mit der Sächsischen Bläserphilharmonie und dem Förderverein RBO Leipzig e.V. 02.09.2012, Gewandhaus Leipzig, Großer Saal
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Sachsens Bläserpost 01/2012
auch aus den sächsischen Musikvereinen rekrutieren, möchten neue Einblicke ins Blasorchesterrepertoire geben und mit ihrer Spielfreude und Leistungsbereitschaft überzeugen. Karten gibt es zum ermäßigten Preis über die Geschäftsstelle des SBMV e.V. ■
Norman Grüneberg
Zur 1. Projektphase des Landesjugendblasorchester Sachsen 2012 begrüßten wir recht herzlich unsere neuen Musikerinnen und Musiker: Stephanie Koch, Flöte/Piccolo Dresdner Bläserphilharmonie e. V. Robin Werner, Klarinette Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e. V. Thibaut Lagny, Saxophon Dresdner Bläserphilharmonie e. V. Maximilian Köllner, Trompete Musikschule Döbeln Burkhardt Fischer, Trompete Akademisches Orchester TU Chemnitz Miguel Garcìa Herrerra, Horn HMT „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig Fabian Kirchner, Tuba Jugend& Blasorchester Leipzig e. V. Karsten Kästner, Schlagzeug Jugendblasorchester Zwickau e. V. Sarah Luis Thümmler, Kontrabass Stadtorchester Markneukirchen e. V.
SBMV DIREKT
Produktivität mit höchsten Ansprüchen Siegmund Goldhammer zum 80. Geburtstag sik vertraut. Das Nordhausener Theater, heute wie damals vom Loh-Orchester Sonderhausen/ Nordhausen bespielt, prägte den jungen Schüler genauso wie die Jazzmusik der bei Kriegsende eingezogenen Amerikaner.
Siegmund Goldhammer bei CD-Aufnahmen des LJBO Sachsen im August 2009. Foto: SBMV e.V.
Im Jahr 2012 werden verschiedene Jubiläen gewürdigt. So jähren sich die Geburtstage von Jean Francaix und Claude Debussy zum hundertsten beziehungsweise hundertfünfzigsten Mal. Außerdem wird unter anderen der fünfzigsten Todestage Hanns Eislers und Jacques Iberts gedacht. Auf ein sechzigjähriges Berufsleben blickt der Berliner Komponist und Dirigent Siegmund Goldhammer zurück, der am 08. März seinen achtzigsten Geburtstag feierte. Beim Geburtstagsanruf konnte sich der Verfasser von der hervorragenden Gesundheit und guten Laune des Jubilars versichern, dem an dieser Stelle nochmals alle erdenklich guten Glückwünsche übermittelt seien. Geboren 1932 im thüringischen Bielen bei Nordhausen machte sich Siegmund Goldhammer bereits in frühester Kindheit mit der Mu-
Nach dem Studium der Komposition bei Wolfram Heicking und Günter Kochan sowie Dirigieren bei Heinz Fricke und Willy Niepold an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin leitete er zunächst das Orchester des Wachregiments „Felix Dserschinski“ und hatte einen Lehrauftrag für Dirigieren an der Berliner Musikhochschule. Seit 1982 arbeitet Siegmund Goldhammer als freischaffender Komponist und gründete unter anderem 1990 die Komponisten-Vereinigung „Borgsdorfer Kreis“ mit, dem er bis 2001 angehörte. Den Musikvereinen Sachsens den Komponisten Siegmund Goldhammer vorzustellen, hieße auf den ersten Blick, die sprichwörtlichen Eulen nach Athen zu tragen. Gleichwohl sind es vor allem die unschätzbar wertvollen Bearbeitungen des klassischen Konzertrepertoires für Blasorchester, die seinen Namen in der Bläserwelt unsterblich machen. Allen voran seine meisterhafte Bearbeitung der mozartschen Zauberflöte, die vor Jahren vom Rundfunk-Blasorchester unter Jochen Wehner mit wunderbaren Solisten in einer konzertanten Fassung eingespielt worden ist.
Dem umfangreichen kompositorischen Œuvre Goldhammers ist derweilen leider noch viel zu wenig Beachtung gewidmet worden. Mehrere Solokonzerte und kammermusikalische Werke gehören auf die deutschen Konzertbühnen. Auch und gerade die leistungsstarken sinfonischen Blasorchester sind und bleiben aufgefordert, die Werke Goldhammers aufzuführen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Es war und ist Siegmund Goldhammer stets ein Herzensbedürfnis gewesen, junge Musikerinnen und Musiker zu begleiten. In besonderer Erinnerung ist dem Verfasser die künstlerische Beratung und Unterstützung Goldhammers bei der CD-Aufnahme des Landesjugendblasorchesters Sachsen für den Musikverlag RUNDEL, auf der mehrere Bearbeitungen des Meisters zu hören sind. Man könnte Seiten füllen mit Anmerkungen zu Leben und Werk von Siegmund Goldhammer. Verwiesen sei auf das Interview von Hendrik Reichardt, dass in eurowinds März/April 2012 erschienen ist und in der nächsten Ausgabe fortgesetzt wird sowie die seit den 1990er Jahren erschienenen Publikationen zum Komponisten. Musikalisch wird der Jubilar am 28. April in Bad Lausick geehrt, wo die Sächsische Bläserphilharmonie unter der Leitung von Thomas Clamor auch Originalwerke Goldhammers zur Ur- bzw. Erstaufführung bringen wird. ■ Norman Grüneberg
KOMPONISTENPORTRÄT Siegmund Goldhammer zum 80. Geburtstag
28.04.2012 19:30 Uhr Deutsche Bläserakademie, Bad Lausick Sächsische Bläserphilharmonie Dirigent: Prof. Thomas Clamor Kartenbestellung unter: Deutsche Bläserakademie - 034345 / 52580 5
SBMV DIREKT
Das Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten mit weihnachtlichen Konzerten im Sächsischen Landtag 15.12.2011, 10.00 Uhr, Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Das Orchester hat sich im Foyer aufgestellt, Sängerin und Solisten stehen bereit, Mikrophone und Tontechnik sind in Position gebracht. Auf den Seitengängen haben sich zahlreiche Mitarbeiter des SMWK eingefunden – es kann losgehen. Nach der sehr warmherzigen Begrüßung greift Michael Ott zum Taktstock. Das Konzert beginnt. Nachdem die letzten Töne von Adeste fideles verklungen sind steht fest, zwischen dem Orchester und den aufmerksamen Zuschauern des Ministeriums besteht gleich zu Anfang stille Übereinstimmung, einander mit Achtung zu begegnen. Und die Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Das Orchester und seine Solisten wuchsen über sich hinaus und boten ein modernes und anspruchsvolles Programm. Die Zuschauer belohnten das mit überaus herzlichem und reichlichem Applaus, forderten mehrere Zugaben. Es gab sogar noch ein ganz dickes Lob vom Abteilungsleiter Kunst des Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, Herrn Fischer, als er zum Abschluss sagte, dass das heutige Programm das „Beste“ seit dem Jahre 2002 gewesen sei. Zum Verweilen blieb allerdings nicht viel Zeit. Es galt schnell einzupacken, denn in zwei weiteren Ministerien und im Landtag wurden wir bereits erwartet und wir hatten schon nach dem ersten Aufritt Verspätung. Beachtenswert, wie mit Disziplin und mit unseren mitgereisten fleißigen Helfern der Umzug und jeweilige Wiederaufbau reibungslos gelang. Die zweite Station war das Staatsministerium für Familie, Soziales und Gesundheit. Auch hier eine makellose Vorstellung. Die Staatssekretärin, Frau Fischer, erwies sich als vollwertiges Mitglied des Orchesters und bediente im Titel Weihnachten steht vor der Tür die Glocke, und das freiwillig. Auch im Kultusministerium erwartete man das noch unbekannte Orchesterteam mit Spannung und Neugier. Aber die Sprecherin des Kultusministeriums, Frau Pollak, war bestens vorbereitet und kannte die Vita des Orchesters ganz genau. Die hervorragende Akustik in diesem ehemaligen Museum wertete das Programm für die zahlreichen Zuschauer nochmals auf. Inzwischen waren die Telefonate zwischen dem verantwortlichen Mitglied des Landtages, Herrn Clemen, und uns ziemlich hektisch geworden, denn die Verspätung war angewachsen und der Termin
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Sachsens Bläserpost 01/2012
Die Mülsener Musikanten im Sächsischen Landtag
für unseren Auftritt im Foyer des Sächsischen Landtages rückte immer näher. Als wir im Bus dort ankamen, wurden wir schon lange erwartet. Die Landtagesabgeordnete, Frau Nicolaus und zu unserer großen Freude der Bürgermeister der Gemeinde Mülsen, Herr Hendric Freund, begrüßten das Orchester schon am Eingang. Nun musste es schnell gehen. Die mit uns gleichzeitig eingeladenen Stollenbäcker aus dem Erzgebirge hatten sich schon positioniert. Aber das Team war jetzt schon geübt. Alles und alle standen schnell an Ort und Stelle. Zur Begrüßung des Landtagspräsidenten, Herrn Dr. Matthias Rößler, standen wir erwartungsvoll im Raum und auf den Rängen. Unser Bürgermeister hatte neben dem Fernsehteam eine gute Position, um sich nun entspannt das Programm anzuhören. Alles war sehr festlich und locker zugleich. Die Orchestertitel unter der Leitung von Michael Ott, sowie die Gesangssoli von Lisa-Katharina Sismuth mit Enrico Olzmann am Violincello, das Saxophonsolo von Jessica Voit und das Solo am Flügelhorn von Theresa Unger, unter der Leitung von Walter Emmerlich brachten den Mitgliedern des Sächsischen Landtages eine gut gemischte weihnachtliche Stimmung herüber. Durch das Programm führte während allen Auftritten charmant und souverän Luisa Händel. Unter den Zuhörern viel Prominenz der Sächsischen Landesregierung. Die Wertschätzung unseres noch jungen Klangkörpers kam besonders in den persönlichen Gesprächen am Rande zum Ausdruck. Sehr lobenswert und anerkennend äußerte sich die Staatsministerin für Wissenschaft und
Foto: Musikverein Mülsen
Kunst, Frau Prof. Dr. Dr. Sabine von Schorlemer. Auch Staatsminister a.D. und Mitglied des Landtages Prof. Dr. Martin Gillo suchte das Gespräch mit uns. Das Mittagessen war dann irgendwie dringend nötig. Auf der Rückfahrt war klar: Ein Meilenstein in der Chronik des Jugendblasorchesters war gesetzt. Aber 2012 warten schon die nächsten Herausforderungen, und wir werden sie erfüllen. Vielen Dank an alle, die diese vier Konzerte vorbereitet und unterstützt haben. Danke auch an die fleißigen Helfer hinter der Bühne, die Tontechniker, die Eltern und Lehrer sowie an den Sächsischen Blasmusikverband e.V. Das Ereignis wird allen noch lange in Erinnerung bleiben. ■ Rainer Nötzold, MV Mülsener Musikanten e.V.
Folgende Musikerinnen und Musiker haben am 15.01.2012 in Bad Lausick erfolgreich die C1-Prüfung im SBMV e.V. absolviert: Gerd Engelhardt Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Andreas Wagner Blasorchester der FFw Cämmerswalde Tom Hänel Musikzug der FFw Pretzschendorf Wir gratulieren den Musikerinnen und Musikern sehr herzlich zu ihren bestandenen Prüfungen. SBMV e.V./ BJS
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Kopieren von Noten: Das machen doch alle so! Notenkopierens offen und lösungsorientiert. „Die Irritationen bei den Vereinen haben zugenommen“, meinte Thomas Rundel. Er war sichtlich erleichtert darüber, dass Lösungen angestrebt werden, die dem Bedürfnis beider Seiten gerecht werden. „Wir pflegen mit den Vereinen langjährige Geschäftsbeziehungen und wollen unsere Rechte und die der Komponisten nicht mit juristischen Mitteln durchsetzen müssen“, meinte Rundel. Im Gespräch kamen wir zu folgendem Lösungsvorschlag:
Hand aufs Herz: Ob Blasmusikverein oder Spielleute, Noten werden in beiden Sparten kopiert. „Das machen doch alle“, klärt man mich auf. Das mag zwar so sein, aber das ändert nichts daran, dass das Kopieren von Noten eine strafbare Urheberrechtsverletzung ist. Und obendrein ist sie den Musikverlagen und dem Komponisten gegenüber nicht fair. Beide brauchen die Einnahmen zum Broterwerb. Die Musikverlage murren zwar verhalten über das „Tauschbörsenunwesen“, wo gebrauchte Noten gehandelt werden, aber sie halten still – noch! Dieser Zustand ist für beide Seiten unbefriedigend, weil er eine Grauzone eröffnet, die keine Rechtssicherheit gewährleistet. Deshalb habe ich den Kontakt zu einem namenhaften Musikverlag gesucht. Beim Musikverlag Rundel GmbH im oberschwäbischen Rot an der Rot war ich an die richtige Adresse geraten. Wir besprachen das Thema des
Der Verlag duldet für die ausschließliche Nutzung im Verein Kopien von einzelnen Stimmen aus den gekauften Notensätzen, - wenn diese zur Komplettierung der indivi- duellen Orchesterbesetzung erforderlich sind. - wenn Vergrößerungen oder Verkleinerungen des Formates notwendig sind. - wenn das Umblättern während der Auffüh- rung sonst nicht problemlos möglich ist. Die Vereine erklären sich im Gegenzug bereit, - Original-Notensätze zu kaufen. - sämtliche Stimmen der Notensätze mit einem eigenen Vereinsstempel zu kenn zeichnen. - zu gewährleisten, dass kein Tausch/Verleih der Noten zwischen Orchestern stattfindet. Über diesen Vorschlag sollten wir nachdenken. Einen weiteren Diskussionspunkt stellen die Partituren für Juroren bei Wertungsspielen dar, da es manchen Orchestern geradezu
als „Verschwendung“ erscheint, von einem Stück noch zusätzliche Partituren kaufen zu müssen. Die Rahmenbedingungen eines guten Wertungsspiel-Systems sehen jedoch nun einmal vor, dass Juroren ihre Kommentare in Partituren eintragen. Wertungsspiele bringen den Vereinen einen Mehrwert in ihrer musikalischen Arbeit. Das intensive Proben für den Wettbewerb, ein Auftritt in der unvergleichlichen Atmosphäre eines Wertungsspieles, die fachliche Bewertung durch eine Jury – von einer solchen Fortbildungsmöglichkeit kann ein Orchester letztendlich nur profitieren. Von Verlagsseite könnte man nun darüber diskutieren, den Vereinen durch spezielle Juroren-Exemplare in der Art einer Studien- oder Probepartitur entgegenzukommen. So gäbe es auch in dieser Situation keine illegalen Kopien, die Wertungsrichter könnten mit ordentlichem Notenmaterial arbeiten und die Kosten für die Blasorchester blieben überschaubar. Das Kopieren oder Tauschen von Noten ist auf den ersten Blick eine verlockende Lösung, weil kostensparend. Langfristig hat sie aber fatale Folgen. Das Musikwesen funktioniert nur bei Geben und Nehmen. Wo Komponisten kein auskömmliches Einkommen haben, ist kein Platz für Kreativität. Überleben die Komponisten nicht, können auch Verlage nicht leben. Damit wäre der schleichende Tod des Blasmusikwesens vorprogrammiert. ■ Siegfried Kauder, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e. V.
Brass Band Sachsen 2012 – Enter The Galaxies Am 25.05.2012 startet die Brass Band Sachsen mit einer ersten 4-tägigen Probenphase in ihre Konzert- und Probensaison des aktuellen Jahres. Mit dem Programm „Enter the Galaxies“ stellt die Brass Band Sachsen vorrangig hochwertige Unterhaltungsmusik unterschiedlichster Genres in den Fokus ihrer Arbeit. Ziel ist dabei nicht etwa der Griff nach den Sternen, sondern ein guter Mix ansprechender Show- und Unterhaltungstitel. Insbesondere solistische Darbietungen bilden einen Schwerpunkt. Aus dem Programm: Gaelforce | Vitae Aeternum | Bohemian Rhapsody | Enter The Galaxies | Brass Maschine | Valero | Neath Dublin Skies (Euphonium-Solo) | Summon The Dragons | Concerto de Aranjuez (Flügelhorn-Solo) Die neuesten Informationen sind auch auf der FANPAGE der Brass Band Sachsen erhältlich unter: www.facebook.com/ BrassBandSachsen
Konzerte der Brass Band Sachsen 2012 02.06.2012 Beginn: 18:30 Uhr, Sonderkonzert im Rahmen des 22. Thumer Orchestertreffs, Ort: St. Annen-Kirche in Thum 03.06.2012 „Enter The Galaxies“, Beginn: 17:30 Uhr,Veranstaltungs- und Kongresszentrum „Stadtpark“ in Frankenberg 22.09.2012 „Enter The Galaxies“, Beginn: 16:30 Uhr, Evang. Kirche in Schneeberg/Neustädtel 23.09.2012 „Enter The Galaxies“, Sonderkonzert im Rahmen des 15. Europäischen Blasmusikfestivals in Schlema, Beginn: ca. 15:00 Uhr 07.10.2012 „Enter The Galaxies“, Beginn: 15:00 Uhr, St. Pauli-Kreuz Kirche Chemnitz
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SBMV DIREKT Der Rechtsanwalt berät
Aus der Praxis – Vereinsrecht Der Verein X beschloss auf seiner letzten Hauptversammlung die Änderung der Satzung. In der Folgezeit wurde dem Registergericht die geänderte Satzung zur Eintragung vorgelegt. Während die zur Eintragung vorgenommene Änderung beanstandungslos hingenommen wurde, monierte das Registergericht die Satzung an anderer Stelle. Im Verein ist man etwas ratlos, weil die betroffene Satzungsregelung bereits seit 1995 so eingetragen war. 1.) Kann sich der Verein auf Vertrauensschutz berufen? 2.) Wie ist jetzt zu verfahren?
Rechtsanwalt Bertram Petzoldt (Fachanwalt für Arbeitsrecht, Fachanwalt für Sozialrecht), Dresden berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16.00-17.30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 info@ra-petzoldt.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.
Zu 1.): Wird dem Vereinsregister eine geänderte Satzung zur Eintragung vorgelegt, muss das Vereinsregister prüfen, ob die geänderte Satzung der aktuellen Rechtslage, insbesondere den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Nach allgemeiner Ansicht erschöpft sich die Prüfungskompetenz des Registergerichtes dabei nicht auf die angemeldete Änderung, sondern auf die gesamte Satzung. Was auf der einen Seite – wie im vorliegenden Fall – zu bösen Überraschungen führen kann, dient auf der anderen Seite aber auch dem Verein. Der Verein kann nämlich kein Interesse daran haben, dass in seiner Satzung unwirksame Regelungen enthalten sind. Die Frage nach dem Vertrauensschutz stellt sich dabei eigentlich nicht. Dem Registergericht geht es nicht darum, eine unwirksame Regelung für die Vergangenheit abzuändern, sondern einen gesetzeswidrigen Zustand für die Zukunft zu beseitigen. Da es dem Registergericht – logischerweise – nicht möglich ist, eine unwirksame Regelung von Amts wegen durch eine wirksame Regelung zu ersetzen, muss dies vom Verein veranlasst werden. Zu 2.): Wie der Verein in der konkreten Situation verfahren sollte, hängt von der Beanstandung ab. In einem ersten Schritt sollte der Verein prüfen, ob die Monierung nachvollziehbar und gegebenenfalls auch stichhaltig ist. Wenn dies der Fall ist, kann es im Ergebnis nur darum gehen, mit dem Vereinsregister ein zeitlich verträgliches Verfahren abzustimmen. Denn auch wenn die – unwirksamen – Satzungsregelungen der aktuellen Lage – nur – angepasst werden sollen, müssen die vereinsrechtlichen Bestimmungen zur Satzungsänderung eingehalten werden. Überzeugt die Monierung nicht, so hat es der Verein natürlich in der Hand, ob er sich der Monierung gleichwohl fügt oder es auf einen Rechtsstreit mit dem Registergericht ankommen lässt. In mehreren Beiträgen in dieser Zeitung hat der Verfasser darauf hingewiesen, dass in der Regel der gütliche Kompromiss eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung darstellt. Dies gilt zumindest dann, wenn das Registergericht mit der Beanstandung nicht völlig daneben gelegen hat.
Erfolgreicher Abschluss der D-Lehrgänge in Bautzen Am Vormittag legten die Jugendlichen die theoretische Prüfung ab und mussten beweisen, was sie über Tonleitern, Intervalle, Rhythmus und Stilistik gelernt hatten.
Teilnehmer der D-Lehrgänge in Bautzen
Am 21. Januar 2012 nahm ein großer Teil der Musiker des Jugendblasorchesters Bautzen an den Prüfungen zu den D1- und D2-Lehrgängen des vergangenen Jahres teil. 8
Sachsens Bläserpost 01/2012
Nach einem stärkenden Mittagessen ging es darauf in die praktischen Prüfungen. Jeweils ein Wahl- und ein Pflichtstück sowie verschiedene Tonleitern und Dreiklänge mussten der Prüfungskommission vorFoto: SBMV e.V. gespielt werden. Diese bestand aus dem Vorsitzenden, Herrn Landesmusikdirektor Jörg Küttner, Frau Hanka Tiedemann (Orchestermusikerin Flöte und Lehrerin in unserem Verein), Frau
Katrin Schütze (Fanfarenzug Dresden e. V., Vorstandsmitglied Bläserjugend Sachsen) und dem musikalischen Leiter des Jugendblasorchesters Bautzen Herrn Matthias Hauschild. Die Absolventen der landesweiten Lehrgänge D1 und D2 werden in Kürze noch mit einer Urkunde und einem Leistungsabzeichen belohnt. Wir möchten uns herzlich bei der Prüfungskommission bedanken und gratulieren unseren erfolgreichen Musikerinnen und Musikern! ■ Förderkreis „Jugendblasorchester Bautzen“ e.V
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5. Landesfeuerwehrmusikausscheid am 5. Mai 2012 Der 5. Landesfeuerwehrmusikausscheid des Landesfeuerwehrverbandes Sachsen e. V. (LFV) findet am 5. Mai 2012 in der Musikhalle und der Sporthalle in Markneukirchen statt. Im LFV sind gegenwärtig 50 Musikzüge in den Sparten Blasmusik, Schalmein und Spielleute organisiert. Mit über 1500 Musikantinnen und Musikanten sorgen diese in den Feuerwehren und auch darüber hinaus für den guten Ton und tragen wesentlich zur Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren sowie dem kulturellen Leben der Städte und Gemeinden bei. Für den 5. Landesmusikausscheid haben sich 12 Musikzüge angemeldet. 8 Blasorchester (darunter 2 Gastvereine des SBMV e. V.), 3 Schalmeinkapellen und ein Spielmannszug kämpfen in den drei Kategorien um die Gunst der Jury, welche im Bereich Blasmusik vom LMD des SBMV e.V., Jörg Küttner und im Bereich Schalmeien und Spielleute von Mario Bielig, Vizepräsident des LMSV e.V. geleitet werden. Um den Landesmusikausscheid veranstaltet der Kreisfeuerwehrverband des Vogtlandkreises seinen Kreisfeuerwehrtag. So wird es nach dem Wertungsspiel der einzelnen Musikzüge an verschiedenen Standorten der Stadt Unterhaltungskonzerte der Teilnehmer geben. Um 15:15 Uhr erfolgt auf dem Marktplatz von Markneukirchen ein Gemeinschaftskonzert aller am Wettbewerb teilnehmenden Musikzüge. In diesem Rahmen werden die Ergebnisse und Platzierungen bekannt gegeben.
Teilnehmer zum Gemeinschaftskonzert beim 4. Landesmusikausscheid 2006 in Riesa
Moderiert wird die Musikschau der Feuerwehrmusik in Sachsen von der bekannten MDR1-Radio-Sachsen-Moderatorin Heike Leschner. Programmfolge des Wertungsspiels: • Musikhalle 09:00 Uhr – Eröffnung durch den Vorsitzenden des LFV 09:10 Uhr – Witzschdorfer Blasmusikanten der FFw 09:40 Uhr – Blasorchester der FF Schönfeld 10:20 Uhr – Musikkorps der Stadt Olbernhau 11:00 Uhr – Feuerwehrblasorchester Wilsdruff 11:40 Uhr – Blasorchester der Feuerwehr Dresden
Foto: Archiv/MKO
12:45 Uhr – Orchester der Feuerwehr Leipzig Mitte 13:15 Uhr – Jugendblasorchester Mülsen (Gäste SBMV e.V.) 13:55 Uhr – Musikverein Lichtenstein (Gäste SBMV e.V.)
• Multifunktionshalle 09:30 Uhr – Schalmeinkapelle Steinbach 10:10 Uhr – Schalmeinkapelle Rehefeld 10:50 Uhr – Schalmeinorchester Polenz 11:30 Uhr – Feuerwehrspielmannzug Wiednitz-Schwarzkollm 15:15 Uhr – Gemeinschaftskonzert aller Teilnehmer mit Bekanntgabe der Sieger (Änderungen vorbehalten)! Udo Brückner Referat Musik im Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V.
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SBMV DIREKT
Die Sächsische Bläsermusik hat nun einen sachsenweit wirkenden Förderverein Mit „BiS“ wird Geld für SBMV e.V. und Bläserjugend gesammelt Es hat etwas länger gedauert als geplant, aber dafür ging es gründlich zu: Der Verein „Bläsermusik in Sachsen (BiS)“ ist amtlich eingetragen, hat die Anerkennung der Gemeinnützigkeit erhalten, einen Vorstand gewählt und konnte zu Jahresbeginn 2012 seine Arbeit aufnehmen. Diese besteht darin, durch die Jahresbeiträge der Vereinsmitglieder und durch Spenden Geld zusammen zu bringen, um damit dem SBMV e. V. und der Bläserjugend Sachsen bei ihrer Aufgabenerfüllung zu helfen. Dafür, dass deren Projekte und Veranstaltungen auch bei knapper werdenden öffentlichen Zuschüssen weiterhin möglich sind, soll mit dieser Vereinsgründung Vorsorge getroffen werden. Das Landesjugendblasorchester Sachsen, die Brass Band Sachsen, das Kinder-
und Nachwuchstreffen, die Musiker-Aus- und Weiterbildungen sowie die Landesprobenlager sollen davon profitieren. Die staatliche Unterstützung ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil der Finanzierung all dieser Aufgaben. Sie ist aber dann besonders gerechtfertigt, wenn aus gesellschaftlichem Engagement ebenso Unterstützung durch Zuwendungen und ehrenamtliche Tätigkeit erfolgt. „BiS“ wird versuchen, diesen Teil maßgeblich mit voranzubringen. Das bedeutet aber: Bevor gefördert werden kann, muss gesammelt werden. Der Verein will mit einem vergleichsweise niedrigen Mindestbeitrag pro Jahr (30 Euro) möglichst viele, denen an der Bläsermusik liegt, für eine Mitgliedschaft begeistern, etwa so wie das moderne „crowd-funding“, das auch nach dem Motto funktioniert:
Wenig von Vielen ist viel. Also: Wenn die Leser der „Bläserpost“ mit „BiS“ gemeinsam kräftig Mitglieder werben, wird schon sehr bald die Bläsermusik in Sachsen davon profitieren. Ganz besonders wichtig ist es dabei, Menschen anzusprechen, die von außerhalb der „Bläser-Szene“ kommen, gleichwohl aber eine Vorliebe für diese Musik haben. ■ C&M SAGURNA AGENTUR Für den Fall, dass jemand nun umgehend eine „Start-Spende“ für den neuen Förderverein geben möchte, hier die Bankverbindung: Kreditinstitut: Deutsche BankChemnitz, Konto-Nr. 6067755 BLZ: 87070024
AUFNAHMEANTRAG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Förderverein „Bläsermusik in Sachsen e. V.“: Mindestbeitrag pro Jahr
□ 30,00 EUR (Basis-Förderer)
Beitrag pro Jahr
□ 60,00 EUR (Superb-Förderer)
Beitrag pro Jahr
□ 100,00 EUR (Premium-Förderer)
Beitrag pro Jahr (ab 110 € )
□ ........... EUR (de-Luxe-Förderer)
Ich leiste dadurch einen wichtigen Beitrag für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen im Freistaat Sachsen und trage bei zur Erhaltung und Pflege der in Sachsen sehr lebendigen Bläsermusik-Kultur.
Als Mitglied des Vereins erhalte ich • regelmäßig das Verbandsmagazin des Sächsischen Blasmusikverbandes mit inte-
• jedes Jahr Freikarten für zwei Personen für 2 hochwertige Konzerte eines
ressanten Informationen rund um die Bläsermusik in Sachsen kostenlos zugesandt
sächsischen Auswahlorchesters (Landesjugendblasorchester Sachsen
• Informationen zu allen wichtigen Bläsermusik-Veranstaltungen in Sachsen
oder Brass Band Sachsen)
• persönliche Einladungen zu ausgewählten Konzerten
• die Möglichkeit, kostenlos an ausgewählten Generalproben dabei zu sein • die Gelegenheit, mit Dirigenten und Musikern direkt in Kontakt zu kommen
Persönliche Angaben Name, Vorname
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Beruf
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Telefon/Fax
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Anschrift
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Geburtsdatum
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..............................................................................................................................................................................
Datum
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Unterschrift
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Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige/n) ich/wir Sie widerruflich, den von mir/uns zu entrichtenden Jahresbeitrag von .................................. erstmals unmittelbar nach Beitritt und danach jährlich im April mittels Lastschrift von meinem/unserem Konto einzuziehen.
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Konto-Nr.
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Blz
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Kontoführendes Kreditinstitut
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Datum
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Sachsens Bläserpost 01/2012
Unterschrift
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AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
„Hollywood-Legenden“ im Brass Band Sound Filmmusik von Chaplin bis Spielberg es in der Konzertkirche St. Markus zu Chemnitz ab 17.00 Uhr „Herzlich Willkommen zu Hollywood- Legenden im Brass Band Sound“ und am 20. Mai freuen sich jetzt schon die Musikerinnen und Musiker auf das Heimspiel im Volkshaus Jena. In Jena hat sich der Klangkörper auch noch einen Partner ins Boot geholt, das Kinocenter Cinestar. Bereits jetzt wirbt das Kino mit für das Konzert und am 20. Mai werden die Konzertbesucher durch ein Spalier von hunderten von Kinoplakaten in den Konzertsaal gelangen.
Brass Band BlechKLANG Nach einem sehr erfolgreichen Konzertjahr 2011 voller Highlights wie „Brass & Sinfonik“ mit der Jenaer Philharmonie und Übertragung im MDR Figaro, dem Nachtkonzert „Brass & Fire“, dem Unterhaltungskonzert „Brass im Schlosspark“ sowie der „Jenaer Bläserweihnacht“, die allein mehr als 3500 Besucher zählten, setzt die Brass Band BlechKLANG aus Jena (Mitglied des Sächsischen Blasmusikverbandes e. V.) ihre Konzerttätigkeit in diesem Jahr mit Neuerungen fort. Die Galakonzerte im Frühjahr 2012 stehen unter dem Motto „Brass & Movie – Filmmusik von Chaplin bis Spielberg“. Ob Charlie Chaplins Tramp, Sean Conery als James Bond, Sylvester „Rocky“ Stallone, Harrison Ford als Indiana Jones oder Elijah Wood als Hobbit Frodo Beutlin in “Der Herr der Ringe” – sie alle kann man getrost als Hollywood-Legenden bezeichnen. Neben den exzellenten schauspielerischen Leistungen, beeindruckenden Spezialeffekten und originellen Storys und Charakteren ist die Filmmusik ein wesentlicher Bestandteil der Erfolgsgeschichte Kino. Viele der eigens für die Filmeproduktionen komponierten Titel haben mittlerweile Kultstatus und sind unverwechselbare Klassiker.
Foto: BMV Carl Zeiss Jena e.V.
ßerst anspruchsvollen und vielseitigen Genre der Unterhaltungsmusik. Ob heroisch, dramatisch, melancholisch, heiter, tief emotional oder einfach unterhaltsam, all jene Facetten finden Platz in diesem Konzertprogramm. Aus nahezu 100 Jahren Kinogeschichte werden musikalische Höhepunkte zu hören sein: Von „Peter Pan“ bis „Superman“, von „Pippi Langstrumpf“ bis „Doktor Schiwago“ ist für jeden etwas dabei. Ob der „König der Löwen“ oder „Star Wars“, die Konzertbesucher werden entführt – in die fantastische Welt der Filmmusik. Premiere hat das Konzert am 08. April im Conference Center der Toskane Therme in Bad Sulza. Kurze Zeit später, am 12. Mai, heißt
Eine zweite Neuerung wird in diesem Jahr das „Picknick Konzert“ in einem der schönsten Parkanlagen Jenas, im Goethepark zu Drackendorf sein. Ab 16.30 Uhr sind am 01.Juli alle Freunde der Brass Musik zum großen gemeinschaftlichen Picknick geladen. Mit Kind und Kegel soll auf Decken und Campingstühlen Platz genommen und die Picknickkörbe ausgepackt werden. Dazu gibt’s ein „Flower Power Programm“ von der Brass Band BlechKLANG. Ohne Pause geht es im Sommer und im Herbst mit Konzerten durch das Jahr, bis es am 08. Dezember in der Kirche St. Markus zu Chemnitz wieder heißt: „Jenaer Bläserweihnacht“. Bitte unbedingt vormerken. ■ Karten für das Konzert in Chemnitz gibt es über alle bekannten Vorverkaufsstellen. Dr. Ulrich Richter Vorsitzender Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
Mit dem einmaligen Klang, der spezifischen dynamischen Bandbreite und der gesamten Palette musikalischen Ausdrucks widmen sich die 35 Blechbläser aus Jena, begleitet vom großen sinfonischen Schlagwerk, einem äu11
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Im Plenarsaal des Bundestages
Foto: Hahn (Fotoatelier Hermann Schmidt - Olbernhau)
Musikkorps der Stadt Olbernhau im Deutschen Bundestag Berlin/Olbernhau. Mit einem besonderen Höhepunkt startete das Musikkorps der Stadt Olbernhau in das neue Orchesterjahr. Am Wochenende 28./29. Januar 2012 gastierten die Musikanten und einige Freunde in der deutschen Hauptstadt. Am ersten Tag des Besuches gab es zunächst einen Informationsrundgang im Deutschen Bundestag. Deutschneudorfs Bürgermeister und Mitglied des Bundestages Heinz-Peter Haustein führte die Gäste durch den Reichstag in Berlin. Im Plenarsaal gaben er und Referentin Nicole Sonne, vom Besucherdienst des Bundestages, Einblicke in die Arbeit des Bundestages, die Architektur und Funktionalität des Reichstagsgebäudes. „Es bot sich ein noch nie dagewesenes Bild von erzgebirgischen Trachtenträgern im
publik vor dem Reichstagsgebäude ein Standkonzert. Deitsch un frei woll mer sei von Anton Günther, der Grünthaler Hüttenmarsch und das Glück-auf-Lied waren einige Titel, welche über den Platz schallten. Letzterer füllte sich rasch mit Einheimischen und zahlreichen Touristen. Viel Applaus und Bewunderung gab es für die bewegten und zugleich stolzen Musikanten in den Saigerhüttentrachten, welche schon beim Rundgang im Reichstagsgebäude für Aufsehen sorgten und vielen Gästen Motiv für ein wohl einmaliges Erinnerungsfoto boten. Heinz-Peter Haustein konnte zufrieden resümieren: „Der Bundestag war eindeutig in erzgebirgischer Hand“. Auf einer kurzweiligen, dreistündigen Stadtrundfahrt gab es anschließend Einblicke in die Stadt Berlin, welche durch die hereinbrechende Dunkelheit einen ganz besonderen Glanz ausstrahlte. Am Abend wurde die Weltstadt in mehr oder weniger kleinen Gruppen von der mitten im Zentrum gelegenen Jugendherberge Berlin-International aus individuell erobert.
Der zweite Besuchstag stand ganz im Zeichen der Internationalen Grünen Woche. Zum Konzert vor dem Reichstag mit MdB Heinz-Peter Haustein Zunächst aber wartete eine Foto: Fotoatelier Hermann Schmidt - Olbernhau Überraschung auf die MitgliePlenarsaal des Bundestages“, so Nicole Sonne der des Musikkorps, als der Bus streikte und sie vom Besucherdienst. In der anschließenden sich mit dem Linienbus und der U-Bahn – undKuppelbesichtigung bekamen die Musikanten unter mächtigem Aufsehen – in Richtung Funkeinen besonders eindrucksvollen Einblick in die turm und Messegelände zur Internationalen Konstruktion der Kuppel aus Stahl, Glas und Grünen Woche aufmachten. Dort gab es, wie Spiegeln und zudem einen wunderbaren Blick geplant in der Halle 21b, welche sich die Bunauf Berlin. Nach dem Erinnerungsfoto auf der desländer Sachsen und Nordrhein-Westfalen Haupttreppe nahmen die Olbernhauer ihre teilten, ein Konzert auf der NRW-Bühne und im Instrumente und gaben auf dem Platz der Re- Anschluss ein Ständchen bei der Olbernhauer 12
Sachsens Bläserpost 01/2012
Erinnerungsfoto auf der Haupttreppe des Reichstages Foto: Fotoatelier Hermann Schmidt - Olbernhau
Brauerei. Sabine Lauxen vom NRW-Verbraucherschutzministerium war begeistert: „Der Bergbau verbindet uns und die Sachsen. Wir hatten jeden Tag Chöre oder Orchester auf unserer Bühne zu Gast, ausschließlich aus NRW. Einzig das Olbernhauer Musikkorps kam aus einem anderen Bundesland. Wir haben die Einladung nicht bereut.“ Die Olbernhauer Brauer bedankten sich ihrerseits mit einem frisch gezapften Olbernhauer Bier und mit Fassbrause bei den Musikantinnen und Musikanten. Nach einem kleinen Einblick in die weltgrößte Messe der Ernährungswirtschaft ging es am Nachmittag zurück ins Erzgebirge. Ein eindrucksvolles und erlebnisreiches Wochenende lag hinter den insgesamt 55 mitgereisten Musikanten und Angehörigen und wird – als ein weiterer Meilenstein in der Orchestergeschichte – noch lange in guter Erinnerung bleiben. Für das Musikensemble selbst war es der erste Auftritt in Berlin seit 34 Jahren. Das Blasorchester des VEB Blechwalzwerk Olbernhau gastierte damals zum Tag der Erzgebirgischen Volkskunst in der DDR-Hauptstadt. Das Reichstagsgebäude habe man damals aber nur aus der Ferne sehen können, erinnerten sich die älteren Musikanten. ■ Udo Brückner, Vorsitzender Musikkorps Olbernhau
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V. – Potenziale nutzen in der Nachwuchsarbeit In der Bläserpost 3/2011 wurde eine DBJ-Jugendserie zu den Zukunftsaufgaben der Musikvereine gestartet. Zu Recht wurde im besagten Beitrag die Problematik der demografischen Entwicklung und ihre Folgen für die Musikvereine im ländlichen Raum angesprochen. In einer Stadt wie Leipzig ist die Problemlage etwas anders, denn hier ist für Kinder und Jugendliche die Auswahl an möglichen Freizeitbeschäftigungen in den zurückliegenden Jahren stetig weiter angestiegen. Dabei beginnen viele Kinder immer zeitiger mit ihren Hobbys, die zunehmend auch von den Eltern unter Berücksichtigung der weiteren Entwicklung des Kindes ausgewählt werden. Nichts soll dem Zufall überlassen werden. Mit 12 Jahren haben sich die meisten Kinder bereits festgelegt, welchem Hobby sie ihre Freizeit widmen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, Kinder bereits während der Grundschulzeit an die Möglichkeiten einer musikalischen Freizeitbeschäftigung heranzuführen. Dabei bieten sich Kurse der musikalischen Früherziehung an, in denen einfache Instrumente und musiktheoretische Grundlagen erlernt werden. Auch wenn die Tendenz heute dahin geht, immer zeitiger mit dem Erlernen von Blasinstrumenten zu beginnen, sollte stets bedacht werden, dass einige Instrumente bestimmte körperliche Voraussetzungen erfordern. Auf der Suche nach weiteren Potenzialen beschreitet der JBO Leipzig e.V. seit dem Schuljahr 2011/2012 neue Wege. Das Leipziger Immanuel-Kant-Gymnasium arbeitet mit der Musikschule Leipzig zusammen und bildet nach dem Yamaha-Prinzip Kinder jeweils einer 5. und einer 6. Klasse in Bläserklassen aus. Im Rahmen des Musikunterrichts erlernen die Kinder unterschiedliche Blasinstrumente oder Schlagzeug. Diese Kooperation betrifft jedoch nur die 5. und 6 Klassen. Viele der teilnehmenden Kinder wünschen sich nach diesen zwei Schuljahren Möglichkeiten zur Fortführung ihres musikalischen Hobbys. Aus diesem Grund suchte das Immanuel-Kant-Gymnasium im vergangenen Jahr einen Kooperationspartner, der den jungen Musikern ab der 7. Klassenstufe neue Perspektiven bietet.
entwarfen wir ein Konzept, wie die Kinder der ehemaligen Bläserklassen in den Orchesternachwuchs, die Pfiffigen Musikusse unter der Leitung von Krystoffer Dreps, integriert werden können. Um Eltern und Kindern die Entscheidung zu erleichtern, kommen wir ihnen entgegen und führen die beiden Klangkörper schrittweise zusammen. Deshalb finden die gemeinsamen Proben der Pfiffigen Musikusse jeweils einmal monatlich im Immanuel-KantGymnasium und einmal in der Stammschule des Jugend- & Blasorchesters statt. Die weiteren Proben finden übergangsweise getrennt statt, weil die Entfernungen zwischen den beiden Schulen aufgrund einer Bausituation zum jetzigen Zeitpunkt sehr groß sind. Die ersten gemeinsamen Konzerte führten wir am 18. Dezember 2011 in der Paul-Gerhardt-Kirche und am 23. Dezember 2011 in der Heilandskirche in Leipzig im Rahmen des Weihnachtskonzert-Programms „Die Lichter der Stadt“ durch. In einem eigenen Programmteil brachten die Pfiffigen Musikusse gemeinsam mit den ehemaligen Bläserklassen-Schülern zu Gehör, was im zurückliegenden Vierteljahr erarbeitet wurde. Von unseren Gästen in den ausverkauften Kirchen, aber auch von den Musikern auf der Bühne, wurden die Konzerte als sehr stimmungsvoll erlebt. Die ersten großen gemeinsamen Konzerte wurden mit Erfolg gemeistert und lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken. Als Verein, der in diesem Jahr sein 55-jähriges
Bestehen feiert, wissen wir, dass neue Zeiten neue Maßnahmen erfordern. Flexibilität ist entscheidend, wenn Vereine mit der Zeit schritthalten wollen. Deshalb haben wir uns dazu entschieden, die oben beschriebene Zusammenarbeit zusätzlich zur eigenen bewährten Nachwuchsarbeit zu beginnen. Unsere eigenen, wenn auch noch recht neuen, Erfahrungen sind so gut, dass wir nun auf diesem Wege auch anderen Musikvereinen nahe legen wollen, in ihrer Region nach Bläserklassen Ausschau zu halten. Den ehemaligen Bläserklassen-Schülern sollte später empfohlen werden, neben der Orchesterarbeit auch individuellen Instrumentalunterricht zu nehmen. Dennoch erscheint uns dies als der zweite Schritt. Zunächst ist es wichtig, dass Kindern, die zwei Jahre lang ein Instrument erlernt haben, eine Perspektive zur Fortführung ihres Hobbies gegeben wird. Dies tun wir und wollen es weiterhin tun. Darüber hinaus sind wir der festen Überzeugung, dass die enge Zusammenarbeit mit einem Gymnasium befruchtend für beide Seiten ist. Wie erfolgreich die Zusammenarbeit ist, wird wieder am 22. April 2012 im Gewandhaus zu Leipzig zu hören sein. Im Rahmen des Gemeinschaftskonzertes »Vielsaitige Typen« des Jugend- & Blasorchesters Leipzig e.V. mit dem Jugendsinfonieorchester am Heinrich-SchützKonservatorium Dresden werden sich auch unsere Pfiffigen Musikusse in ihrer neuen Formation präsentieren. ■ Bettina Grallert,Vorstand JBO Leipzig e.V.
Das Nachwuchskonzept des Jugend- & Blasorchesters überzeugte die Lehrkräfte des Immanuel-Kant-Gymnasiums, sodass sie Kontakt mit unserem Verein aufnahmen. Gemeinsam 13
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Frühjahrskonzert der Löbauer-Berg-Musikanten e.V. Mit dem Frühjahrskonzert am 22. April eröffnet der Musikverein Löbauer-Berg-Musikanten e.V. unter dem Motto „Traditionen: MarschJazz-Webber“ die diesjährige Konzertsaison. In diesem Jahr wollen wir dem Publikum die volle Bandbreite der Blasmusik zeigen, von modernen und traditionellen Märschen über JazzKlassiker bis hin zum Phantom der Oper. Die Konzertsaison wurde im diesjährigen Winterprobenlager vorbereitet. Mit 65 Teilnehmern ging es am 19. Februar für eine Woche in das Seifhennersdorfer Querxenland, um gemeinsam zu proben. Dabei waren die Bläserklassenkinder der Pestalozzi Mittelschule Löbau, das Nachwuchs- und Jugendblasorchester sowie das Blasorchester. Für die Probenarbeit waren Steffen Sauermann, Steffen Neumann,
Michael Lengert, Matthias Bogner und Markus Till verantwortlich. An dieser Stelle noch ein herzliches Dankeschön an die musikalischen Leiter. Neben der Probenarbeit haben sich unsere Jugendleiter um die Freizeitgestaltung des Nachwuchses gekümmert. Höhepunkte waren der Stationslauf, Ausflug ins Großschönauer Trixibad, grillen, Plakatgestaltung, basteln und Fasching. Das nächste Probenlager im Querxenland ist schon gebucht. In Löbau findet dieses Jahr die Landesgartenschau statt. Unser Orchester wird bei diesem regionalen Ereignis mehrmals zu hören sein. Am 22. Juli spielen wir zum Frühshoppen und am 9. September wird das traditionelle „Blasmusikfest“ in etwas verkleinerter Form wieder ins Leben gerufen, bei dem wir mit mehreren Kapellen aus der Region
Probenlager des Stadtorchesters Markneukirchen e.V. Am Wochenende vom 16.-18.03.2012 fand das traditionelle Probenlager des Stadtorchesters Markneukirchen statt. Alt und Jung (verstärkt durch einige Musikschüler) konnten sich in Ruhe und unter fachkundiger Leitung auf die bevorstehenden Konzert-Monate vorbereiten. Neben dem Musizieren dient diese Zeit aber auch dazu, sich menschlich näher zukommen und die Gemeinschaft sozial zu stärken. ■
Vorstand Löbauer Berg-Musikanten e.V.
Wir freuen uns auf eine interessante Konzertsaison.
ZU VERKAUFEN! 2 Pedalpauken 26 + 29 Zoll, Glasfieber, Hersteller „Majestic“, mit Hüllen (wenig gespielt +1 A-Zustand) wegen Neuanschaffung für 1.950,- € (VB)
Steffen Paulus,Vorsitzender Stadtorchester Markneukirchen e.V.
einen Nachmittag musikalisch gestalten werden. Das Serenadenkonzert am 15. September soll neben dem Frühjahrskonzert ein musikalischer Höhepunkt sein. Das Konzert besteht aus drei Teilen, dem historischen Teil, dem klassischen Serenaden-Teil und dem sächsischen Zapfenstreich. Im Rahmen einer Moderation werden die Zuschauer interessantes zur Entstehung der Märsche und zur Militärgeschichte Löbaus erfahren. Unter anderem sind die Leichte Kavallerie, der Coburger Marsch, Adagio aus dem Klarinettenkonzert von Mozart und der Einzug der Gäste auf die Wartburg von Richard Wagner zu hören. ■
Stadtorchester Markneukirchen im Probenlager Foto: STO Markneukirchen e. V.
Stadtorchester Markneukirchen e.V. Steffen Paulus 037422 / 450 63 stadtorchester-mkn@email.de
Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen Januar - März 2012 Nachtrag aus Dezember 2011
Linda Schilde, Kraftwerk e.V. - Brass Band Chemnitz
Grit Tauber, Musikkorps der Stadt Olbernhau
Verdienstmedaille in Bronze mit Urkunde
Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit
Uwe Kaaden, Musikkorps der Stadt Olbernhau
für 10-jährige Tätigkeit
Ulrich Sehm, Musikverein Meinersdorf e.V.
Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant, Jahreszahl und Ehrenbrief für 50-jährige Tätigkeit
Frank Wetzel, Blasorchester Wiederau e.V.
Klaus Schulz, Musikverein Lampertswalde e.V.
Verdienstmedaille in Gold mit Urkunde
Januar bis März 2012
für 20-jährige Tätigkeit
Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit
Katrin Andreas, Blasorchester Wiederau e.V.
Tony Fritzsche, Musikkorps der Stadt Olbernhau
Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern
Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit
Saskia Kuner, Musikkorps der Stadt Olbernhau
sowie den Vorstands- und Präsidiumsmitgliedern
Frank Wetzel, Blasorchester Wiederau e.V.
Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit
sehr herzlich zu ihren Ehrungen.
Thomas Bartel, Blasorchester Wiederau e.V.
Claudia Kaltofen, Musikkorps der Stadt Olbernhau
Unsere Vereine weisen wir darauf hin, dass alle An-
Wolfgang Döring, Musikverein Lampertswalde e.V.
Ehrennadel in Gold mit Kranz und Jahreszahl
träge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem
Martin Junghans, Blasmusikverein Meerane 1968 e.V.
für 30-jährige Tätigkeit
Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV
Steffen Schnabel, Blasmusikverein Meerane 1968 e.V.
Dirk Müller, Musikkorps der Stadt Olbernhau
e.V. bei der BDMV eingereicht werden müssen.
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Sachsens Bläserpost 01/2012
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Termine unserer Mitgliedsvereine April bis August 2012 05.05.2012
Landesfeuerwehrverband Sachsen e. V.
„Enter The Galaxies“ Konzert zum
5. Landesfeuerwehrmusikausscheid
Thumer Orchestertreff
Festveranstaltung “100 Jahre Brand
des LFV Sachsen e.V.,
03.06.2012
Brass Band Sachsen
mit Erbisdorf “, anschließend Früh-
Musikhalle Markneukirchen
„Enter The Galaxies“ Konzert im
jahrskonzert, Saal des Speiseservice
11.05.2012
Stadtorchester Markneukirchen e.V.
Veranstaltungs- und Kulturforum
Schneider in Brand-Erbisdorf
Eröffnung des „Internationalen Instru-
„Stadtpark“ Frankenberg
08.04.2012
Jugendblasorchester Grimma e.V.
mentalwettbewerbes“, Sinfonieorchester
14.06.2012
JBO Mülsen der Mülsener Musikanten e.V.
Osterkonzert in Grimma an
Markneukirchen und Grenland Synfoni-
Kochduell in Kirchberg, Benefizkonzert,
der Hängebrücke
orkester Skien-Norwegen –Musikhalle
Zwickauer Hilfezentrum e.V.
08.04.2012
Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
12.05.2012
JBO Bernsdorf e.V.
Juli 2012
Konzert in der Thoskana-Therme Bad Sulza
April 2012 01.04.2012
Musikkorps der Stadt Olbernhau
50 Jahre JBO Bernsdorf e.V. – Jubiläums-
14.07.2012
Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
12. - 14.04.2012 SAXONIADE e.V.
veranstaltung mit Festkonzert
Konzert in Apolda
8. Roland-Zimmer-Jugendwettbewerb für
13.05.2012
JBO Mülsen der Mülsener Musikanten e.V.
JBO Mülsen der Mülsener Musikanten e.V.
Soloinstrumente Gitarre, Mandoline und
Konzert zum Radlersonntag in Mülsen
Sommerfeeling mit dem Jugendblas-
Zither, Lessing-Gymnasium,
St. Jacob „An der Aesculap Apotheke“
orchester Mülsen, Festscheune Thurm
Hohenstein-Ernstthal
13.05.2012
Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
15.07.2012
Jugendblasorchester Grimma e.V.
14.04.2012
Musikverein Lampertswalde e.V.
Jahreskonzert Bläserkids,Volkshaus Thum
Parkkonzert des JBO Grimma
Frühlingskonzert im Bungalowdorf Olganitz
13.05.2012
Jugendbrass Leipzig e.V.
am Schwanenteich Grimma
14.04.2012
Landesjugendblasorchester Sachsen
Jahreskonzert, Mendelssohn-Saal,
20. - 22.07.2012 SAXONIADE e.V.
Konzert im Veranstaltungs- und Kulturfo
Gewandhaus Leipzig
7. Internationales Festival
rum „Stadtpark“ Frankenberg
13.05.2012
Jugendblasorchester Grimma e.V.
„Swingin´ SAXONIA,
15.04.2012
Landesjugendblasorchester Sachsen
Muttertagskonzert, Marktplatz Grimma
Schützenhaus Hohenstein-Ernstthal
Konzert im Konzert- und Ballhaus
15.05.2012
Stadtorchester Markneukirchen e.V.
22.07.2012
Musikkorps der Stadt Olbernhau
„Neue Welt“ Zwickau
„Tuba-Zauber“ BO Markneukirchen und
„Symphony meets Brass“
Präsentiert von: Sparkasse Zwickau
Prof. J. Wachsmuth, Musikhalle
Open-Air-Gemeinschaftskonzert mit der
15.04.2012
Musikkorps der Stadt Olbernhau
17.05.2012
Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V.
Erzgebirgischen Philharmonie,
Frühjahrskonzert, Scheunenwirtin
Bier-Bratwurst-Blasmusik zum
Rittergutshof Olbernhau
Großrückerswalde
Männertag an der Käpplereiche
Jugendblasorchester Grimma e.V.
22.04.2012
Musikkorps der Stadt Olbernhau
19.05.2012
Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
Parkkonzert der Orchesterschule des
Frühjahrskonzert, Theater-, Konzert- und
Konzert Frühlingsmarkt Jena
JBO Grimma am Schwanenteich Grimma
Ballhaus Tivoli Olbernhau
20.05.2012
Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
August 2012
28.04.2012
BBO Kurbad Schlema e.V.
Frühjahrskonzert Volkshaus Jena
19. - 27.08.2012 Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
Frühjahrskonzert, Kulturhaus Aktivist
Juni 2012
01. - 03.06.2012 Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
Änderungen vorbehalten! Bitte senden Sie uns Ihre
Mai 2012
Sommerlager
01.05.2012
Blasmusikverein Carl Zeiss Jena e.V.
22. Thumer Orchestertreff
Konzert- und Veranstaltungstermine, damit wir die-
Konzert im LISA Jena
02.06.2012
Brass Band Sachsen
se in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.
Gemeinschaftskonzert des Jugend- & Blasorchesters Leipzig e.V. mit dem Dresdner Jugendsinfonieorchester am Heinrich-Schütz-Konservatorium In diesem Jahr feiert der JBO Leipzig e.V. nicht nur seinen 55. Geburtstag, sondern auch ein weiteres kleines Jubiläum: Seit 20 Jahren findet das Festliche Jahreskonzert des Orchesters nun bereits im Großen Saal des Gewandhauses zu Leipzig statt. Am 22. April 2012, um 17 Uhr präsentieren wir unserem Publikum interessante musikalische Begegnungen mit vielseitigen Typen – ventilsaitig von mehr als 100 Bläsern und Streichern in Szene gesetzt. Auf der steten Suche nach neuen musikalischen Ausdrucksformen arbeiten wir projektbezogen immer wieder mit unterschiedlichen Klangkör-
pern zusammen. Mit dem Dresdner Jugendsinfonieorchester haben wir 2007 das erste Mal ein gemeinsames Konzertprojekt bestritten und die diesjährigen gemeinsamen Konzerte im Gewandhaus sowie in der Dresdener Lukaskirche stellen nun einen weiteren Höhepunkt der Zusammenarbeit dar. Mit einem eigenen Programmteil beginnen zunächst die Pfiffigen Musikusse, im weiteren Verlauf stellen sich die Konzertpartner erst einzeln und später gemeinsam vor. Gemäß dem Motto „VielSaitige Typen“ werden wir unter der Leitung von Milko Kersten und Norman Grüneberg ebensolche vorstellen. Ein Höhepunkt des
Konzertes wird die gemeinsame Interpretation von Gustav Holsts Jupiter sein. Zu unseren musikalischen Gästen gehören außerdem Don Quixote, ein Alphornbläser, der Fiedler auf dem Dach, Forrest Gump und der Pink Panther. Wir freuen uns sehr auf die damit verbundene musikalische Herausforderung und möchten alle Interessierten recht herzlich einladen, bei diesem Konzert unser Gast zu sein. Karten zu 17, 13 und 8 EUR (Kinder bis 13 Jahre auf allen Plätzen 5 EUR) können unter mail@jbo-leipzig.de bestellt werden. ■ Vorstand Jugend- & Blasorchester Leipzig e.V.
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SBMV BRÜCKENSCHLAG
PRO MUSICA-Plakette für 100-jähriges Bestehen rechtzeitig beantragen
Die PRO MUSICA-Plakette wurde im Jahre 1968 durch Bundespräsident Heinrich Lübke als Auszeichnung für Vereinigungen von Musikliebhabern gestiftet, die sich in langjährigem Wirken besondere Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens und damit um die Förderung kulturellen Lebens erworben haben. Die Plakette zeigt auf der Vorderseite eine Musizierende mit Lyra sowie die Inschrift:
PRO MUSICA FÜR VERDIENSTE UM INSTRUMENTALES MUSIZIEREN; die Rückseite zeigt den Bundesadler. Die PRO MUSICA-Plakette wird frühestens anlässlich des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung auf deren Antrag durch den Bundespräsidenten verliehen. Voraussetzung für die Verleihung ist der Nachweis, dass sich die Musikvereinigung in ernster und erfolgreicher musikalischer Arbeit der Pflege der instrumentalen Musik gewidmet und im Rahmen der örtlich gegebenen Verhältnisse künstlerische oder volksbildende Verdienste erworben hat. Die Verleihung der ersten PRO MUSICAPlakette eines Jahres erfolgt durch den Bundespräsidenten oder einen benannten Stellvertreter am Sonntag Laetare im Rahmen der Tage der Chor- und Orchestermusik.
Die weiteren Plaketten werden dann in - je nach Bundesland unterschiedlichen - jeweils eigenen Veranstaltungen überreicht. Einschließlich des Jahres 2012 haben erst 1.895 Musikvereinigungen diese Plakette erhalten. Bitte beachten Sie, dass der Antrag bis spätestens zum 1. Juli im Jahr vor der Verleihung eingereicht werden muss! ■
Ausführliche Informationen zur Antragsstellung erhalten Sie unter folgender Adresse: Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände Cluser Straße 5, 78647 Trossingen Tel: 07425 - 83 12 E-Mail: info@orchesterverbaende.de www.orchesterverbaende.de
DBJ-Jugendserie zu den Zukunftsaufgaben für Musikvereine Jugend verstehen – Potenziale nutzen Fortsetzung aus Sachsens Bläserpost 03/2011 in einem ganzheitlichen Bildungskonzept sind. Ihre non-formalen und informellen Bildungsprozesse ergänzen die formale Bildung in der Schule und sind nicht mehr wegzudenken.
Sie bieten einen Ort des Rückzuges (denn Leistungsbereitschaft ist nicht unendlich steigerbar) und der Freiheit/Freiwilligkeit (Jugendliche entscheiden hier freiwillig Leistung zu bringen und können in den Jugendorchestern umfangreich mitbestimmen, viel stärker als zum Beispiel in der Schule). Musikvereine, in dieser räumlichen Dichte bundesweit eine einmalige Einrichtung, schaffen durch die universelle Sprache der Musik und den niedrigschwelligen Zugang einen Ort, an dem sich Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Zusammenhängen begegnen können. Dies schafft Gemeinschaft und ein Miteinander, das durch Solidarität und gemeinsame Werte geprägt ist. Freunde sind für junge Menschen extrem wichtig (vgl. VZnet Netzwerke: 2010, S.8), Musikvereine bieten hierfür einen qualifizierten Raum. Bildung heißt auch kulturelle Bildung und für uns insbesondere Herausbildung von Sozialkompetenzen. Viele Musikvereine haben erkannt, dass sie Akteur 16
Sachsens Bläserpost 01/2012
Das Freizeitverhalten, und damit auch die Bereitschaft ein Instrument zu erlernen und sich im Verein zu engagieren, variiert ebenfalls stark. Sozial besser gestellte Jugendliche beschäftigen sich stärker mit kreativen Tätigkeiten, wie eben mit dem Musizieren. Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien sind für die Vereine bislang viel schlechter zu erreichen. Gemein ist Jugendlichen, dass sie fast alle regelmäßig online sind (vgl. ebd., S.18). Das Internet spielt eine wichtige Rolle im Leben junger Menschen. Die Musikvereine sind erst nach und nach dabei, diese neuen Kompetenzen junger Menschen zu nutzen und den Interessen der Jugendlichen zu begegnen. Doch langsam aber sicher entdecken immer mehr Vereine den Nutzen der verschiedenen Dienste für die Vereinsarbeit. Stichworte sind hier beispielsweise Öffentlichkeitsarbeit, Kontakt zu Ehemaligen, Informationsaufnahme und -weitergabe, Fördermittelbeantragung und -abrechnung. Die Scheu vieler Erwachsener teilen junge Menschen nicht. Für
die Vereine erwächst hieraus aber auch die Verantwortung zum Jugendschutz im Internet. Ob Online-Mobbing, Internetkriminalität oder Datenschutz: Medienbildung wird zum neuen Betätigungsfeld der überfachlichen Arbeit der Musikvereine. Das Interesse an Politik, insbesondere in Bezug auf die persönlichen Belange und Lebenswelten junger Menschen, steigt, getragen durch jüngere und besser gebildete Jugendliche. Für Musikvereine wird Interessensvertretung immer wichtiger. Schrumpfende öffentliche Haushalte und immer wieder neue Hürden für das Ehrenamt zeigen dies deutlich. Engagement beginnt im Lokalen und junge Menschen möchten sich einbringen. Für die Vereine gilt es dieses Potenzial zu unterstützen und gemeinsam mit den Jugendlichen zu entwickeln. Das Engagement junger Menschen ist weiterhin auf hohem Niveau (BMFSFJ: 2010, S.27ff.). Dies betrifft insbesondere auch die Jugendverbände wie die Deutsche Bläserjugend (Deutsches Jugendinstitut: 2010). Eine desinteressierte und unengagierte Jugend kann deshalb ins Reich der Fabeln verwiesen
SBMV BRÜCKENSCHLAG werden. Allerdings wird ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen heute anders interpretiert und ausgeführt als es noch vor einigen Jahren war. Der Trend geht hier zum interessenbezogenen Engagement und dahin sehr genau zu schauen, welche Effekte und eventuelle Vorteile ein Ehrenamt für die eigene Biografie bringt. Musikvereine sind hier mit Kompetenznachweisen wie der JuLeiCa auf dem richtigen Weg und die Wirtschaft schätzt diese Nachweise immer mehr. Die alternde Gesellschaft sehen viele Jugendlichen heute als Problem, das Verhältnis zwischen Jung und Alt wird vielfach als angespannt bezeichnet. Gerade hier fällt den Musikvereinen eine große gesellschaftliche Aufgabe zu, hier liegt gleichzeitig ihr großes Plus. Wie kein anderer Bereich führen die Vereine verschiedene Generationen zusammen und sorgen durch den Austausch und das Miteinander für Respekt und Verständnis für die Position des Anderen. Diesen einmaligen Ort der Begegnung gilt es zu bewahren und zu verteidigen. Denn egal ob zu starke Anbindung an die Schule oder Seniorenorchester, die Konzentration auf nur einzelne Zielgruppen widerstrebt dem Ideal
des Mehrgenerationenorchesters, das für die Musikvereine das Ziel bleiben sollte. Die heutige junge Generation ist also größtenteils optimistisch, leistungsbereit (wenn auch nicht unbegrenzt), online, aktiv und politisch interessiert, engagiert (wenn auch oftmals anders als vor einigen Jahren) und sich ihrer Rolle in der Gesellschaft bewusst. Musikvereine nutzen diese Potenziale schon sehr umfangreich, wenn auch noch nicht perfekt. Jenseits aller Studien bleibt es daher ungemein wichtig, die Jugendlichen im eigenen Verein nach ihren Interessen zu beteiligen und auf Augenhöhe teilhaben zu lassen. In welchen Arbeitsfeldern sich die Musikvereine den Zukunftsaufgaben stellen müssen, möchten wir in den nächsten Beiträgen erörtern.
Literatur: - BMFSFJ (2010): Monitor Engagement (Nr.2) – Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999-2004-2009, Kurzbericht des 3.Freiwilligensurveys, www.bmfsfj. de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/P df-Anlagen/ Monitor-Engagement-Nr-2,property=pdf,bereich=bmfsfj, sprache=de,rwb=true.pdf - Deutsche Shell Holding GmbH (2010): Jugend 2010, 16.Shell Jugendstudie, Hamburg - Statistisches Bundesamt (2009): Bevölkerung Deutschlands bis 2060, Ergebnisse der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden - VZnet Netzwerke Ltd. (2010): Generation Netzwerk, www.studivz.net/geschaeftlich - Deutsches Jugendinstitut (2010): Jugend(verbands) arbeit – zwischen Tradition und Veränderung, www.dji. de/cgi-bin/projekte/output.php?projekt=988&Jump1=LIN KS&Jump2=15
Über den Autor: Matthias Laurisch ist Jugendbildungsreferent der Deutschen Bläserjugend in Berlin. Zu seinen Aufgaben zählen neben der Organisation und Betreuung der Bildungsveranstaltungen der DBJ und der Vertretung des Verbandes in verschiedenen Organisationen und Gremien vor allem die Organisation des DBJ-Jugendcamps sowie Workshops und Vorträge. Er ist selbst seit 20 Jahren im Musikverein aktiv. ■
- Spiegel Online (2010): Zukunft der Jugend, www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,717504,00.html In Teil 2 schreibt Matthias Laurisch zur Zielgruppenerweiterung von Musikvereinen im gesellschaftlichen Wandel.
» Fortsetzung in Sachsens Bläserpost Ausgabe 02/2012
Matthias Laurisch
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SBMV BRÜCKENSCHLAG
Information zur Selbstwahlliste Spielleutemusik Ab sofort können wieder Partituren zur Einstufung in die Selbstwahlliste Spielleutemusik eingereicht werden. Die Einreichung erfolgt laut angefügten Richtlinien mit entsprechend enthaltenen Formular, 2 Partituren in Papierform, einer PDF-Datei und nach Möglichkeit mit einem Klangbeispiel als mp3-Datei. Einzureichen sind diese Unterlagen zukünftig an die Stellvertretende Bundesmusikdirektorin Spielleutemusik:
einmal jährlich im Frühjahr tagen, daher sollten neue Musikstücke immer bis Jahresende eingereicht werden. In 2012 wird die Literaturkommission öfter tagen. Derzeit liegen bereits sehr viele Musiktitel zur Einstufung vor. Eine Veröffentlichung der neuen Literaturliste Spielleutemusik wird zum 01.06.2012 online auf der BDMV-Homepage erfolgen.
Sächsischer Verdienstorden für Dr. Henry Schlauderer
Mit freundlichen Grüßen
Am 01. März 2012 wurde der 1.Vorsitzende des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hüttenund Knappenvereine e.V., Dr. Henry Schlauderer, mit dem Sächsischen Verdienstorden durch Ministerpräsident Stanislav Tillich geehrt.
Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V.
Petra Diemar-Epple Tiroler Käppele 3 88525 Dürmentingen Tel.: 07371/956762 E-Mail: Petra.Diemar-Epple@t-online.de Wenn Verlagswerke von Vereinen eingereicht werden, ist dieses zuvor mit dem Verlag unter Berücksichtigung der Urheberrechte abzustimmen. Zukünftig wird die Literaturkommission
Bundesmusikdirektor Spielleute Ralf Subat Ostlandstr. 21 21698 Harsefeld Tel.: 04164/4103 Mobil: 0173/3195653 E-Mail: subat@bdmv-online.de Web: www.bdmv-online.de
Das Präsidium des SBMV e.V. und der Vorstand der BJD gratuliert zu dieser Auszeichnung sehr herzlich. Quelle Detailaufnahme Sächsischer Verdienstorden: Sächsische Staatskanzlei/Wikipedia
Die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. informiert:
Eine starke Partnerschaft - BDMV und SV SparkassenVersicherung Ab dem 01.01.2012: Neue starke Versicherungsleistungen über den „Haftpflicht-Unfall-Rahmenvertrag“ bei der SV SparkassenVersicherung Ganz gleich, ob ihre Entscheidung bereits für die günstigen Versicherungsleistungen gefallen ist und Sie bereits Kunde der SV sind oder ob Sie planen, es zu werden – die neuen Versicherungsleistungen stehen allen ab dem 01.01.2012 zur Verfügung. Seit mehr als 50 Jahren bietet die SV mit der BDMV den Mitgliedsvereinen einen Rahmenvertrag mit einem individuellen Versicherungsschutz für alle Eventualitäten zu Sonderkonditionen an. Der Rahmenvertrag umfasst die wichtigsten Versicherungen, die ein Verein benötigt, um seine eigene Existenz und seine Mitglieder während ihren Aktivitäten für den Verein abzusichern. Die BDMV und die SV sind hier ständig in Kontakt und passen den gebotenen Versicherungsschutz regelmäßig an. Die Musikvereine und deren Mitglieder für Notfälle gut abzu18
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sichern, Schadenfälle kompetent und schnell abzuwickeln, hat man sich auf die Fahne geschrieben. Die neuen Highlights ... Neuheiten in den Rahmenverträgen: Vermögensschaden- Haftpflichtversicherung ab sofort obligatorisch: - kleiner Beitrag aber mit großer Wirkung im Fall der Fälle Leistungsverbesserungen für die Vereinshaftpflicht- und Veranstalterhaftpflicht- versicherung ohne Erhöhung des Jahresbeitrages: - In der Haftpflichtversicherung gelten zukünftig höhere Versicherungssummen für Personen- und Sachschäden. So ist eine Versicherungssumme für Per- sonen- und Sachschäden von 5 Millionen Euro nun Standard. Diese Versicherungssumme gilt gleicher maßen für Mietsachschäden an Gebäuden - auch bei Veranstaltungen.
Die Unfallversicherung leistet jetzt noch mehr: - deutliche beitragsfreie Erhöhung der Versicherungssummen - beitragsfreier Einschluss / Erhöhung versicherter Leistungen wie zum Beispiel Sofortleistung bei Schwerverletzung oder der Einschluss von Gesundheitsschäden bei der Rettung von Menschen, Tieren oder Sachen Ausführliche Informationen, Beitragstabellen und Beitrittserklärungen zu den einzelnen Versicherungssparten finden Sie unter www.sv.de/bdmv. Gern erhalten Sie auch von der SV SparkassenVersicherung detailliertere Informationen: Telefon: 0711 / 898-1663 / 45727 Fax 0711 / 898-3131 eMail: roswitha.schmidt@sparkassen- versicherung.de
gabriele.timler@sparkassenversicherung.de
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Gelungene Premiere des BundesJugendBlasOrchesters Präsentation höchster musikalischer Qualität als Einstimmung zum Deutschen Musikfest 2013 Das BundesJugendBlasOrchester gab am 10. März 2012 im Kleinen Saal der Chemnitzer Stadthalle das Abschluss-Konzert seiner diesjährigen Werkstattphase, die im Rahmen des TAPE-Projektes (TrendAnalyse ProjektEnsemble) der Deutschen Bläserjugend stattfand. Das BundesJugendBlasOrchester stimmte mit diesem hochklassigen Konzert zudem sehr gelungen auf das Deutsche Musikfest 2013 in Chemnitz ein! Es war ein Nachmittag der großen Emotionen und hervorragenden musikalischen Leistungen in Chemnitz. Eröffnet durch die Schirmherrin des Konzertes, Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, sowie Siegfried Kauder, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV), spürte man im Saal von der ersten Minute an die Vorfreude auf das Deutsche Musikfest 2013 in Chemnitz. Noch bevor die jungen Musiker des BundesJugendBlasOrchesters (BJBO) ihr Können präsentierten, stimmte das Trio d´Anches der Musikschule Chemnitz musikalisch auf das Konzerterlebnis ein. Sechs kammermusikalische Ensembles, bestehend aus den Musikern des BJBO, präsentierten den Zuschauern zunächst sanfte Melodien und vollen Blechklang in einem exquisit gewählten Kammermusikprogramm. Vom Flötenquartett bis hin zum Schlagwerkduo boten die jungen Musiktalente aus ganz Deutschland höchsten Hörgenuss in allen Klangfacetten der Bläsermusik. Schon hier zeigte sich die hochklassige Arbeit, die von den Musikern, den Dozenten und dem Dirigenten in der Werkstattphase geleistet worden war. Unter der künstlerischen Leitung von Prof. Thomas Clamor spielte das junge Orchester
BundesJugendBlasOrchester
mit Unterstützung der sächsischen Bläserphilharmonie im zweiten Teil des Konzertes auf. Der Höhepunkt des Konzertnachmittages wurde mit Leonard Bernsteins Sinfonic Dances aus der West Side Story eingeleitet. Dem genialen Orchesterwerk gelingt es die Emotionen eines ganzen Musicals in 20 Minuten zu präsentieren. Die Umsetzung gelang den jungen Musikern ausgezeichnet. Mit schnellen und präzisen Rhythmen, feinsten dynamischen Abstufungen sowie höchsten technischen Schwierigkeiten wurde das Publikum gefesselt. Mit dem anschließenden Strike Up the Band von George Gershwin brachte das Orchester die beschwingte Musik der 1920er Jahre in den Konzertsaal. Die von Lebensfreude erfüllte Musik schien den jungen Musikern wie auf den Leib geschrieben, sodass die Zuschauer bei erstklassigem Bigband-Feeling kaum stillsitzen konnten.
Foto: DBJ
Der Konzertnachmittag klang mit Glenn meets Wolfgang auf höchstem musikalischen Niveau aus und zeigte, wie auch eine kleine Konzertbesetzung wunderbare Bläsermusik darbieten kann. Dem BundesJugendBlasOrchester ist es an diesem Nachmittag gelungen, durch ihre Freude an der Musik und ihrem professionellen Können ein Konzert voller Emotionen und Lebendigkeit zu schaffen. TAPE ist ein Modellprojekt der Deutschen Bläserjugend und wird finanziell durch die Stiftung Deutsche Jugendmarke undYamaha Music gefördert. Mit der Veröffentlichung eines Leitfadens zur Weiterentwicklung von Projektensembles am 2. Juni 2012 in Chemnitz wird das Projekt seinen Abschluss finden. ■ Bianca Pahl
Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf www.projektensemble.de
Verbandstag des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. und Hauptversammlung der Bläserjugend Sachsen
Termin: Ort: Ausrichter: Beginn:
Sonnabend, 28. April 2012 Deutsche Bläserakademie Bad Lausick Steingrundweg 1 04651 Bad Lausick Deutsche Bläserakademie GmbH 9:30 Uhr Die Mitgliedsvereine des SBMV e.V. erhalten eine schriftliche Einladung.
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Homepage: www.deutsches-musikfest.de 20
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BLASMUSIKGESCHICHTE Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen Blasmusikgeschichte:
Die zwei bedeutendsten sächsischen Dokumente für die Entwicklung des bläserischen Musizierens (Originale davon sind überliefert) „Ceremoniel und Privilegia derer Trompeter und Pauker“ vom 7. Juli 1653 mit 22 Artikeln. Gründung der „wohledlen ritterlichen Zunft“ der Hof- und Feldtrompeter sowie Hof- und Heerpauker 1528 unter Kaiser Karl V. „Kayserliche Confirmation der Artickel des Instrumental-Musicalischen Collegii in dem Ober- und Nieder-Sächsischen Creis und anderer interessirten Oerter“ vom 15. Dezember 1653 mit 25 Artikeln. Das Besondere der beiden Ordnungen bestand darin, dass sie nicht von Obrigkeiten initiiert wurden, sondern durch die Betreffenden selbst ihrer fachlichen und sozialen Situation entsprechend entstanden und dann dem Kaiser eingereicht wurden. Kaiser Ferdinand III. bestätigte die Ordnung – damit erhielten sie reichsweite Gültigkeit. Außergewöhnlich für damalige Zeiten! Die Grundanliegen der Dokumente waren mit gewissen Abweichungen ähnlich. In mehreren bisherigen Ausgaben unserer SBP wurde bereits allgemein über beide Ordnungen berichtet. Nun ergänzend im Detail zu einigen ausgewählten Artikeln: Privilegien Trompeter/Pauker Artikel 2: Es soll kein Trompeter oder Heerpauker einen Jungen als Lernenden aufnehmen, wenn er nicht zuvor genugsame Nachricht seines ehrlichen Herkommens und Geburt hat. Es muss jeder Lehrherr seine Jungen mit allem Fleiß instruieren und in der Kunst ausbilden. Artikel 3: Die Dauer der Lehrzeit ist auf zwei Jahre bestimmt. Artikel 7: Wenn Türmer oder andere Instrumentalisten die Trompetenkunst erlernen wollen, so haben sie den Geburtstagsbrief vorzulegen und dem Lehrmeister zu überantworten. Lehrzeit 2 Jahre, Aufdingegeld 50 Taler. Artikel 8: Kein Lehrmeister soll dem anderen die Jungen abwendig machen, sonst 50 Taler Strafe. Artikel 10: Es soll kein ehrlicher Trompeter bei Verlierung der Kunst mit Gaucklern, Hausmusikanten, Türmern oder in Glückshäusern und dergleichen blasen. Geschähe es, dass sich ein Trompeter auf einem Turm, bei Comödianten und solchen hören lasse, soll er der Kunst ganz
enthoben sein. Artikel 11: Auch soll kein Trompeter des Nachts sich auf Gassen, Bier- und Weinschankhäuser gebrauchen lassen. Artikel 13: Es wird bestimmt, daß jeder nur eine Kunst betreiben darf, entweder das Trompetenblasen oder das Pauken. Artikel 15: Welcher Trompeter unsittlich leben würde, hat strenge Strafe zu tragen und darf keine Lehrjungen ausbilden Artikel 17: Als Strafe für ehrenrührige Schimpfworte gegen Kameraden sind bestimmt: Im ersten Falle 10 Taler, dann 20 Taler, 30 Taler. Dann wird ihm die Kunst gänzlich entzogen. Artikel 20: Alle Streitigkeiten unter den Kameraden sollen dem Obristen Hof- und Feldtrompeter vorgebracht, dessen Bescheid eingeholt und erfüllt werden. Artikel 22: Die Ältesten sollen mit Fleiß warnen, daß niemand dieser Kunstkameradschaft Schimpf und Spott zuziehe oder leichtfertige Rede darüber führe. Die dagegen handeln, sollen um ein Ansehnliches gestraft werden. Wer diese Artikel unterschrieben hat und nicht hält, soll mit Geldstrafe belegt werden, darf keine Lehrjungen halten oder kann ganz von dieser ehrlichen und ritterlichen Trompetenkunst und Kameradschaft ausgeschlossen werden. Der Kaiser droht denen, die diese Artikel nicht achten, seine und des Reichs schwere Ungnade und Strafe an!
Musikantenartikel Artikel 5: Es soll keiner, ob Meister, Geselle oder Lehrknabe, sich gelüsten lassen, grobe Zoten oder schandbare unzüchtige Lieder singen oder musizieren. Artikel 6: Ein jeder, der zur Aufwartung berufen wird, soll sich züchtig, ehrbar und bescheiden verhalten und die anwesenden Gesellschaften mit seiner Musik nach bestem Vermögen erlustigen und erfreugen. Artikel 8: Es soll sich keiner unterfangen, unehrliche Instrumente wie Sackpfeifen, Dudelsäcke, Leiern und Triangeln zu gebrauchen und dadurch die Kunst in Verachtung bringen. Artikel 9: Jeder Musici soll sich allen gotteslästerlichen Reden und vermaledeiten Fluchens enthalten. Wer dawider handelt, soll gestraft oder gar aus dem Collegio verstoßen werden.
Artikel 10: Keiner darf mit Gauklern, Diebshenkern, Häschern,Taschenspielern, Spitzbuben und anderem Gesindel gemeinsam Aufwartung machen, sondern ihre Gesellschaft meiden. Artikel 11: Kein Lehrmeister darf Lehrknaben von anrüchigen Personen annehmen. Beim Aufdingen muss der Geburtsbrief vorgelegt werden. Artikel 12: Kein Lehrknabe soll unter fünf Jahren freigesprochen werden, wenn er der Kunst für tüchtig erkannt wird. Artikel 13: Derjenige, der freigesprochen ist, soll die nächsten drei Jahren bei anderen Meistern sich umtun. Artikel 16: Wenn sich zwischen Collegen Zwist und Streit zutragen sollte, wird darüber im Kreiscollegio geurteilt und dem Schuldigen Strafe auferlegt. Artikel 18: Wer einen angesehenen Meister aus seinem Dienste verdrängt, um sich an seine Stelle zu setzen, macht sich damit unseres Collegii verlustig. Artikel 19: Jeder Meister ist verpflichtet, nach musikalischer Aufwartung seine Gesellen und Gehilfen ehrlich zu entlohnen. Artikel 21: Keinen Meister ist gestattet, mehr als drei Lehrknaben auf einmal einzustellen und in der Kunst zu unterweisen. Artikel 25: Alle Integrierten sollen ihr Absehen darauf richten, dass unserem Collegio durch die erteilte Confirmation der gute rühmliche Zweck Nutzen bringt. Dazu gebietet Kaiser Ferdinand III. allen Fürsten, allen Geistlichen und Weltlichen, Bürgern und Gemeinden und allen Reichsuntertanen die Erfüllung dieser Confirmation zu schirmen und beachten, sonst erfolgt Ungnade und schwere Strafe! Alle Artikel sind auf das Wesentliche gekürzt und in Sprachstil und Wortwahl dem Heutigen angepasst. ■ W.K.
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BLASMUSIKGESCHICHTE Nonsensecke (aus dem Blamu-Nonsens-Lexikon)
Klang, der Dieser komplexe musikalische Begriff beinhaltet das endothyme Bewusstwerden phonaler Audiowahrnehmungen. Sie entstehen durch enge Verbindungen der Töne mit ihren Ober- und Untertönen. Deshalb bilden sich charakteristische, ausdrucksunterschiedliche Musikempfindungen. Das betrifft alle Genres dieser gefühlsreichen faszinierenden Kunst. Also auch der geblasenen Musik! Es ist eine wesentliche Grundvoraussetzung für alles Musizieren überhaupt. Die phantastische Wirkung des Klanges auf die Psyche des Hörenden reicht von begeisternd bis depressiv. Feine Unterschiede können dabei sein:
weich, hart, voll, leer, rau, dunkel, hell, schlank, dick, dumpf, näselnd, satt, beglückend und erhebend. Dazu kommt noch das Aufnehmen der differenzierenden Lautstärken und der Klangfarben (z. B. ein blauer Tubaton, ein grellgelber Pikkolotriller). Vereinend ergeben sich schließlich im Gehörgang virlariale Klangbilder. Anregendes Fazit dieser fabulären Kurzanalyse: Lasst einfach forsch die Klänge klingen!
■ W.K.
Kuriose Blasinstrumente Die Japanische Kriegstuba bezeichnet ein Gerät zum Abhören des Luftraums vor der Erfindung des Radars. Es wurde bis in die 1930er Jahre von der Kaiserlichen Armee zur akustischen Ortung von Flugzeugen eingesetzt, wobei der Motorenlärm für die passive Erkennung genutzt wurde. Der Name entstand in Europa nach der Interpretation des abgebildeten Fotos, auf dem Kaiser Hirohito (1901-1989) bei einer Heeresinspektion zu sehen ist. N.G. ■
Einventilige Signaltrompete Gefertigt um 1900 von Gaetano Cairati, Genua, für das italienische Militär zur Ausschmückung von Signalen. W. K. ■
Aufruf an die Leser von Sachsens Bläserpost Foto: Public Domain
Bitte senden Sie uns für die Rubrik Kuriose Blasinstrumente Fotos zu, die in dieser Rubrik veröffentlicht werden können. Bitte mit dem Titel des Fotos und den Namen des Fotografen. Redaktionskollegium
IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. /Bläserjugend Sachsen V.i.S.d.P. Präsident Thomas Firmenich Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1, 09669 Frankenberg/Sa. Tel.: 037206 / 89 41 89 Fax: 037206 / 89 41 90 E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath Heinrich-Budde-Straße 10, 04157 Leipzig Tel.: 0341 / 912 96 63 Marion Grüneberg, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Sören Hofmann, Sandra Saborowski
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Sachsens Bläserpost 01/2012
Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genannten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2012 15. Juni 2012 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – scharfe//media e.K. Tharandter Straße 31-33, 01159 Dresden Tel.: 0351 / 4203 1662 Fax: 0351 / 4203 1697 www.scharfe-media.de Layout/Satz: mdc – media.design.communication www.mdc-agentur.com
Druck: addprint AG, Am Spitzberg 8 a, 01728 Bannewitz Auflage: 2.000 Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen - dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales - sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. ©Alle Rechte bei SBMV e.V. / BJS
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Warum ist eigentlich bei uns die Bestandsmeldung immer so aufwändig? Kommst Du mit ins Kino? Geht leider nicht. Sitze noch den ganzen Abend über der Vereinsbuchhaltung.
Die Einladung zur Mitgliederversammlung muss auch noch raus …
„Fertig!“
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