SACHSENS BLASERPOST 01/2013
Die Zeitschrift des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V.
Deutsches Musikfest 2013: Nun geht es in die heiße Phase Quo vadis Sachsen 2030 Praxisbuch Kindeswohlgefährdung
DEUTSCHES MUSIKFEST jetzt auch unter:
www.blaeserpost-online.de CHEMNITZ 2013
in! Kling Dich e
9.–12. Mai 2013
190x66 23.02.2009 17:23 Uhr Seite 1 C
M
Y
CM
MY
CY CMY
K
Matthias Vogt Instrumentenbaumeister
Zschochersche Straße 28 04229 Leipzig, Germany Phone: +49 341 8706358 Mobile: +49 163 2812078 info@vogt-instruments.com www.vogt-instruments.com
fachgerecht & flexibel
Probedruck
Konzentrierte Probenarbeit inmitten der Natur – Bei uns ist alles möglich! Sie suchen ein Probenobjekt mit vielen kleinen und großen Probenräumen in denen Sie sich ungestört auf kommende Auftritte vorbereiten möchten?
Dann sind Sie bei uns genau richtig! Unsere großen und kleinen Probenräume sowie viele Freizeitbereiche und Versorgungseinrichtungen ermöglichen Ihnen, dass Sie im Verein tanzen, Theater spielen, singen, musizieren, malen u. a. oller Gegensätze, Gegens nsät ätze ät zee, finden ndden e Sie bei e uns uns ideale ide deal alee al Hobbys nachgehen können. Inmitten einer Landschaft reizvoller g g für Ihren Verein oder Ihre Gruppe pp vor. Probenbedingungen
ntrum robeirnze Das P Erzgeb ge im
KiEZ „Am Filzteich“ e. V.
Am Filzteich 4a · 08289 Schneeberg Telefon: 03772 37050 Fax: 03772 22506 Internet: www.kiezschneeberg.de E-Mail: info@kiezschneeberg.de
Q Die Leckerbissen von Loose, auch als „Quäse“ bekannt, sind kleine kulinarische Multitalente. Als Vertreter einer der ältesten deutschen Käsesorten, des Sauermilchkäses, macht sich Quäse aber besonders gut in einer ganz traditionellen Kombination: auf frischem, knusprigem Brot. Ganz einfach lässt sich mit wenigen Zutaten ein köstliches Käsebrot, oder besser: „Quäsebrot“ zaubern. Lassen Sie sich von unserem Quäsebrot „Der Pate“ inspirieren. Und dann kombinieren Sie, was Ihnen schmeckt und kreieren Sie Ihr eigenes Quäsebrot!
u
t bro e “ s ä r Pate e „D
en: Zu t a t ot a t t abr b ia •C inken h c s a • Parm • Pesto eckerbissen eL • Lo o s la o c ten u R • Toma eleg te n e • eing v li a r ze O inem • s c hw rz in e ne ku n bem o fa r P nd g g: einer Sal z u streichen nd in re it u n it u e m n b e u e r n b Z an to lbie n t ta ha öl r ös te n . D it etwas Pes gelegte Ciaba m la, ein ve n o ta li c n. t e u a O g R b s le ia m S chu s k en be chene ue n . C aschin gewas b e s t re m r it r fe a m f P r d Pfe ande äse un achein oose K und n liven, L O , n Tomate
Leckerer Käse aus Quark. LOOS_ANZ_DerPate_210x148_RZ.indd 1
08.03.13 10:17
Liebe Leserinnen und Leser
INHALT SBMV DIREKT
die Enquetekommission des Bundestages „Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ hat Anfang des Jahres dazu aufgefordert, das sog. Bruttoinlandsprodukt nicht mehr nur quantitativ zu berechnen. Vielmehr sollen auch Aspekte der Lebensqualität, zu denen zuerst die Teilhabe an sozialen und politischen Prozessen zählt. Die tagtägliche, überwiegend ehrenamtliche Arbeit in den sächsischen Musikvereinen ist künstlerische und soziale Arbeit. Sie pflegt das kulturelle Erbe und verbindet die Generationen miteinander. Wenn nun die soziale Teilhabe, also das gesellschaftliche Miteinander in die Berechnung des BIP einfließen soll, kann man (noch!) behaupten: auch Dank der deutschen Vereinslandschaft sind wir ein reiches Land. Dabei geht es den Ehrenamtlichen keinesfalls um eine Bereicherung, sondern vor allem um eine Entbürokratisierung und rechtliche Sicherheit in Zeiten, da es mitunter eines Jura- und BWLStudiums zum Führen eines Vereins braucht. Das Deutsche Musikfest 2013 will in Chemnitz die Akteure dieser Arbeit in den Mittelpunkt stellen – in dieser Ausgabe von Sachsens Bläserpost finden Sie dazu zahlreiche Neuigkeiten und Informationen. Die Kulturarbeit in der sächsischen Bläserszene gewinnt mehr und mehr an Anerkennung, das muss Motivation und Lohn für die weitere Arbeit sein. Die Seiten 8-12 berichten in dieser Ausgabe über die vielfältigen Aktivitäten der Vereine. Pflege des kulturellen Erbes bedeutet auch hochkulturelle Spitzenförderung. Das Landesjugendblasorchester Sachsen und die Brass Band Sachsen sind die beiden Landesensembles in Trägerschaft des SBMV. Ihre Mitglieder tragen den Förder- und Fordergedanken in die sächsische Vereinslandschaft. Ein Konzertbesuch der Vereinskollegen aber auch und vor allem der Vereinsdirigenten ist immer wieder dringend zu empfehlen. Viel Spaß beim Lesen. Ihr Redaktionskollegium SBP
4
> 20 Jahre Sachsens Bläserpost > Deutsches Musikfest Nun geht es in die heiße Phase!
> Michael Sagurna – Präsident der Sächsischen Landesmedienanstalt
5
> Podiumsdiskussionen und Fachforen zum Deutschen Musikfest 2013 > Lasst uns „netzwerken“... Konferenz der Landesjugendblasorchester
6
> Vom Familiensingen, klassischen Konzerten bis zu internationalen Jazzgrößen
7 8
> BiS-Bläsermusik in Sachsen e.V. > Quo vadis Sachsen 2030 – Wir machen uns Sorgen > Nachruf Rudi Schmiedel
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN 9
> Brass and Dance 2012 > Weihnachtsfreud‘ und Prüfungsstress in Bautzen
10 > Weihnachtskonzert der Thumer Bläserphilharmonie und der Bläserkids > Der Rechtsanwalt berät 11 > Das Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten 12 > Brass Band Sachsen Gum biodh ràth le do thurus > 70. Geburtstag Hans Hütten 13 > Die Bläserphilharmonie Thum im Jahr 2013 > Happy Feet im Gepäck Fanfarenzug-Hoyerswerda 14 > Ehrungen von Musikerinnen und Musikern > Termine unserer Mitgliedsvereine
Sehr geehrte Vorstände, liebe Musikerinnen und Musiker
SBMV BRÜCKENSCHLAG 15 > Schwarzwälder Horntage
es ist soweit – nach monatelangen Vorbereitungen freuen wir uns auf das Deutsche Musikfest 2013 in Chemnitz. Als größtes Musikfestival seiner Art verbindet es die Amateurmusik mit der Profiszene, zeigt die Facetten der deutschen und internationalen Musikszene auf und verspricht allen Teilnehmern und Gästen vier wunderbare Tage mit Musik und Lebensfreude. Der Sächsische Blasmusikverband e.V. und die Bläserjugend Sachsen haben die Vorbereitungen des Deutschen Musikfestes 2013 maßgeblich begleitet und organisiert. Und so werden es auch die sächsischen Musikvereine sein, die neben ihren musikalischen Darbietungen zum Gelingen des Deutschen Musikfestes beitragen, sei es als Wertungsspielbetreuer, als Festumzugshelfer, als Bühnenmoderator und vieles mehr. Dafür gebührt Ihnen allen an dieser Stelle mein aufrichtiger Dank. Lassen Sie uns den Verbandstag des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. und die Hauptversammlung der Bläserjugend Sachsen am 27. April in Chemnitz als Auftakt des Deutschen Musikfestes 2013 nutzen. Gemeinsam werden wir ein unvergessliches Erlebnis schaffen.
Mit musikalischen Grüßen
Thomas Firmenich, Präsident
16 > Der Schenker ist nicht mehr Zum Tod des Komponisten Friedrich Schenker > 9. Wettbewerb um den Jugendkunstpreis 2013 zum Thema „schneller“ ausgeschrieben 17 > Umsetzung des Bundeskinderschutz- gesetzes in den Vereinen Arbeitshilfe zu Führungszeugnissen bei Ehren- amtlichen erschienen > Praxishandbuch Kindeswohlgefährdung > Meisterkurs für Blechbläserinnen und Blechbläser in Samedan, im Engadin, in der Schweiz BLASMUSIKGESCHICHTE 18 > MD Werner Kunath - Blasmusikgeschichte 20 > Wie Konzerte entstehen 22 > Kuriose Blasinstrumente > Nonsensecke
SBMV DIREKT
20 Jahre „Sachsens Bläserpost“ Anlass, zurück zu denken – wie haben wir angefangen, unter welchen Bedingungen entstanden die ersten Auflagen, hat sich nach Sinn und Wert gemessen die bisherige Arbeit gelohnt! Bestätigung ergibt sich eigentlich ganz natürlich daraus, dass die „Bläserpost“ einfach zu unserem Verbandsleben gehört, dass sie die Entwicklung und das Wirken des Verbandes begleitet und widerspiegelt und auch in gewissem Maße kritisch darstellt. Begonnen hat alles gleich nach der Verbandsgründung 1990 mit einem schlichten Informationsblatt, hergestellt mit einem nicht mehr ganz neuen Computer und vervielfacht mit einem noch älteren Kopierer, dann von Hand gefaltet. Die äußerst schmalen Finanzmittel, die uns zur Verfügung standen, reichten eben nicht weiter. Und so wurde sie zu unserem sächsischen
Bläserblättchen und hat sich auch über ganz Sachsen hinaus Anerkennung erworben. Am 31. Juli 1990 erschien unser erstes Informationsblatt. Bis Ende 1992 wurden es 11 Ausgaben. Ab 1993 wandelte sich das Infoblatt zu „Sachsens Bläserpost“. Bisher sind 84 Ausgaben erschienen, darin enthalten: Berichte über Konzerte der Musikvereine, Musikfeste, die verschiedensten zentralen Veranstaltungen und Maßnahmen des Verbandes, Orchesterporträts und über 60 Artikel „Aus Sachsens Blasmusikgeschichte“. Bis zur Nr. 2/1997 war Frau MonikaUrsula Krause engagierte Redaktionsmitarbeiterin. Dann stiegen Frau Marion Haslinger und Frau Marion Grüneberg in die Redaktionsarbeit ein. 20 Jahre – Grund genug sich in Erinnerung
zu rufen, welche Probleme uns beschäftigt haben, wie wir an deren Lösung arbeiteten. Nun bringt ein verjüngtes Redaktionskollegium frischen Wind und Ideen zur aktuellen Themengestaltung ein. Im Laufe der Zeit hat sich vieles zum Positiven verändert – die Grundanliegen sind aber noch heute gültig. ◘ W. Kunath
Deutsches Musikfest - Nun geht es in die heiße Phase! Der Anmeldestand liegt bei 15.000 Teilnehmern aus über 300 Vereinen, darunter auch zahlreiche ausländische Orchester und Ensembles aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Tschechien, Italien und Pakistan. Neben 145 Blasorchestern sind weiterhin 68 Spielleutevereinigungen, neun Brass Bands, 33 Jugendblasorchester sowie zwölf Kinderund Nachwuchsorchester angemeldet. Auch die Teilnahme von elf Chören sowie zwei Alphornbläsergruppen aus dem Blasmusikverband Baden-Württemberg wird abwechslungsreiche und interessante Klangerlebnisse garantieren. Das Programm verspricht beste Unterhaltung für alle großen und kleinen Musikfreunde. Bereits am Donnerstag sind Familien zur großen Familiengala „Komm lieber Mai und mache…“ in den Großen Saal der Stadthalle zum Mitsingkonzert mit Gerhard Schöne und dem MDR Kinderchor eingeladen. Daran anschließend findet am Nachmittag das Große Familiensingen auf der Freilichtbühne im Küchwald statt, zu dem alle Familien herzlich eingeladen sind. Die jungen Musikfestbesucher können sich 4
Sachsens Bläserpost 01/2013
außerdem bei der „Cultour4you“ von Donnerstag bis Samstag ausprobieren und in der Klangbox und beim Instrumentenbasteln mit dem Jugend-Musik-Netzwerk Clara des MDR auf musikalische Entdeckertour gehen. Der von der Mozartgesellschaft organisierte „Klangpfad“, der am Kraftwerk beginnt und entlang des Schlossteiches, über die Parkeisenbahn bis hin zum Küchwald führt, lädt ein, vieles über Musik und Musikinstrumente zu lernen. Am Freitag und Samstag finden zudem Bläserklassenwettbewerbe sowie das Kinderund Nachwuchsorchestertreffen mit einem großen Gemeinschaftskonzert statt. Im Workshop „5 Elemente Komponieren“ kann man sich als Komponist selbst ausprobieren – und die Kreativwerkstatt, Hüpfburg, Hip-Hop- und Breakdance-Workshops sowie die „Klango Totale“-Party mit Bandcontest garantieren musikbegeisterten Kindern und Jugendlichen ein buntes und abwechslungsreiches Programm. An allen vier Tagen wird ganz Chemnitz zu einer großen Bühne: Open-Air-Konzerte in der gesamten Innenstadt mit Rock-, Pop- und Jazz-Bands, Wettbewerbe, Wertungsspiele und Galakonzerte bieten eine musikalische Vielfalt, die durch Podiumsdiskussionen, Fach-
foren und eine Musikfachmesse auch neben der Musik eine Vielzahl an Begegnungsmöglichkeiten bietet. Der Ökumenische Open-Air-Festgottesdienst und das große Gemeinschaftskonzert mit anschließendem Festumzug am Sonntag sind weitere Höhepunkte im viertägigen Programm, das durch regionale Bands und Chemnitzer Partner umfangreich mitgestaltet wird. ◘ Weitere aktuelle Infos gibt es unter www.deutsches-musikfest.de. Bianca Pahl, Pressebüro Deutsches Musikfest 2013
SBMV DIREKT
Podiumsdiskussionen und Fachforen zum Deutschen Musikfest 2013 Neben zahlreichen musikalischen Highlights beim 5. Deutschen Musikfest vom 9. bis 12. Mai 2013 in Chemnitz wird es ein umfassendes Angebot an Fachforen für interessierte Teilnehmer und Besucher des viertägigen Festivals geben. Von Donnerstag bis Samstag findet jeweils von 16:00 bis 17:30 Uhr eine große Podiumsdiskussion in der Stadthalle Chemnitz statt. Geladene Fachreferenten und prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie dem Vereinsleben beziehen darin Stellung zu aktuellen Themen der Vereinsarbeit, dem Ehrenamt und der kulturellen Bildung. Konstruktive Ideenansätze und kontroverse Meinungen zu den notwendigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zur Anerkennung der Amateurmusikvereine sollen in den Podiumsdiskussionen genauso Platz finden wie Stellungsnahmen zur Zukunft und Weiterentwicklung der Vereinskultur in Deutschland. Neben den Podiumsdiskussionen wird es im Foyer der Stadthalle Chemnitz von Donnerstag bis Samstag täglich um 10.00 Uhr und um 14.00 Uhr kleinere Fachforen geben. Darin werden vereinsspezifische Themen wie der Kindesschutz, die Förderung von Vereinsprojekten
Forum DMF 2007 in Würzburg
und die berufliche Orientierung im musikalischen Bereich dargestellt und diskutiert. Alle Podiumsdiskussionen und Fachforen werden in enger Abstimmung mit der Deutschen Bläserjugend, der Jugendorganisation der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV), organisiert und durchgeführt. Das ausführliche Forenprogramm steht ab April auf der Homepage www.deutschesmusikfest.de. Die BDMV als Dachverband mit 1,3 Mio. Mit-
Foto: PR-Bild, © BDMV
gliedern in über 10.000 Musikvereinigungen möchte mit den Forenangeboten ihre Rolle als starker politischer Akteur unterstreichen und eine qualitative Nachhaltigkeit für die vereinsgetragene Blasmusikkultur in Deutschland im Rahmen des Deutschen Musikfestes erreichen. Bisher haben sich 13.300 Teilnehmer aus fast 300 Vereinen aus Deutschland und Europa angemeldet. ◘ Bianca Pahl, Pressebüro Deutsches Musikfest 2013
Lasst uns „netzwerken“... Konferenz der Landesjugendblasorchester In der Musikakademie Weikersheim trafen sich die deutschen Landesjugendblasorchester zur ersten Konferenz. Foto: wikimedia.de
Anfangen über den eigenen Tellerrand zu schauen, das war das Ziel der Konferenz der Landesjugendblasorchester Deutschlands. Das Netzwerk Sinfonische Jugendblasorchester der Jeunesses Musicales Deutschland – ein gemeinsames Projekt mit WASBE Deutschland hat die Organisatoren und Vertreter der neun Landesjugendblasorchester Deutschlands in das beschauliche Örtchen Weikersheim eingeladen und an einen Tisch geholt. Sieben der neun Landesjugendblasorchester
waren an der Konferenz beteiligt. Aus diesem ersten Treffen sollen eine dauerhafte Vernetzung und ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch entstehen, Grundsteine dafür wurden gelegt. Neben einer kurzen Vorstellungsrunde der Orchester standen die Themenschwerpunkte Arbeitsphase, Orchestermanagement und Imagepflege auf der Tagesordnung. Interessant waren die unterschiedlichen Organisationsformen, die wenigsten deutschen LJBO sind in den Blasmusikverbänden organisiert. Oft sind es die Landesmusikräte, die ein reges Interesse haben, alle Landesensemble unter einem Dach zu wissen. Es zeigte sich auch, dass alle Orchester mit den gleichen Problemen zu kämpfen haben.
Die finanzielle Ausstattung ist hier in einem klaren Nord-Süd-Gefälle höchst unterschiedlich. In Zukunft soll versucht werden, gemeinsam Lösungen zu finden beziehungsweise von Erfahrungen der anderen Orchester zu profitieren. Im deutschlandweiten Vergleich kann sich das LJBO Sachsen durchaus sehen lassen. Das liegt nicht zuletzt am Engagement unserer Organisatoren, die mit unermüdlichem Eifer jede Arbeitsphase bis ins kleinste Detail planen und an einer professionellen Medienarbeit. Wir sind gespannt, was die Zukunft bringt und freuen uns, ein Teil des Netzwerkes Sinfonische Jugendblasorchester sein zu dürfen. ◘ Jenny Fengler, Orchestersprecherin
5
SBMV DIREKT
Vom Familiensingen, klassischen Konzerten bis zu internationalen Jazzgrößen Programm für 5. Deutsches Musikfest vorgestellt die Einbindung weiterer Musik- und Kunstsparten in einem Cross Over zu Bläsern und Schlagwerkern. Ich freue mich auf ein wohlklingendes und lebendiges Chemnitz, in dem jung und alt harmonisch vereint sind.“
Chemnitzer Stadthalle bei Nacht
Foto: Ulf Dahl
Was die Besucherinnen und Besucher beim 5. Deutschen Musikfest vom 09. bis 12. Mai erwartet, steht jetzt fest. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und die Veranstalter der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V., vertreten durch den 1. Vizepräsidenten Michael Weber, den Geschäftsführer Harald Eßig sowie Bundesmusikdirektor Heiko Schulze, stellten das ausführliche Programm des 5. Deutschen Musikfestes vor. Über 300 Vereine werden zum Deutschen Musikfest nach Chemnitz kommen, darunter auch zahlreiche ausländische Orchester und Ensembles aus den Niederlanden, der Schweiz, Belgien, Tschechien, Italien und Pakistan. Neben 145 Blasorchestern sind weiterhin 68 Spielleutevereinigungen, neun Brass Bands, 33 Jugendblasorchester sowie zwölf Kinder- und Nachwuchsorchester angemeldet. Auch die Teilnahme von elf Chören sowie zwei Alphornbläser-gruppen wird abwechslungsreiche Musikhöhepunkte garantieren. „Beim Deutschen Musikfest dabei zu sein, lohnt sich ganz sicher. Für jeden Musikgeschmack hat das Programm etwas zu bieten. Viele Gäste haben ihr Kommen zugesagt. Dabei kann die Chemnitzer Musik- und Kunstszene selbst zeigen, wie vielfältig und kraftvoll sie ist. Museen, Kultureinrichtungen und Vereine beteiligen mit eigenen Angeboten am Deutschen Musikfest. Ganz viel Engagement steckt jetzt schon in den Vorbereitungen, damit Chemnitz ein guter Gastgeber sein wird“, so Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Michael Weber, 1. Vizepräsident der BDMV: „Schwerpunkt wird bei diesem Musikfest natürlich die Blas- und Spielleutemusik in all ihrer Vielfalt sein. Es wird einmal mehr die Qualität der Amateurmusik im fließenden Übergang und in Kooperation mit professionellen Ensembles und Künstlern zeigen. Spannend wird es durch 6
Sachsens Bläserpost 01/2013
Für Groß und Klein Bereits am Donnerstag sind Familien ab 11:00 Uhr zur großen Familiengala „Komm lieber Mai und mache…“ in den Großen Saal der Stadthalle zum Mitsingkonzert mit Gerhard Schöne und dem MDR Kinderchor eingeladen. Daran anschließend findet am Nachmittag um 16 Uhr das Große Familiensingen auf der Freilichtbühne im Küchwald statt, zu dem alle Familien herzlich eingeladen sind. Die jungen Musikfestbesucher können sich außerdem bei der „Cultour 4 you“ von Donnerstag bis Samstag ausprobieren und in der Klangbox und beim Instrumentenbasteln mit dem Jugend-Musik-Netzwerk Clara des MDR auf musikalische Entdeckertour gehen. Der von der Sächsischen Mozartgesellschaft organisierte „Klangpfad“ lädt ein Vieles über Musik und Musikinstrumente zu lernen. Er beginnt am Kraftwerk und führt entlang des Schlossteiches, über die Parkeisenbahn bis hin zum Küchwald. Am Freitag und Samstag finden zudem Bläserklassenwettbewerbe sowie das Kinder- und Nachwuchsorchestertreffen mit einem großen Gemeinschaftskonzert am Samstag um 17:00 Uhr auf dem Markt statt. Internationales aus den Partnerstädten Internationale Größen haben sich aus den Chemnitzer Partnerstädten angekündigt. Acht Partnerstädte sind der Einladung gefolgt. Mit Jack Schantz kommt einer der großen Jazzmusiker der amerikanischen Szene nach Chemnitz. Er lehrt jetzt an der Universität von Akron und wird zum Deutschen Musikfest von sieben seiner jungen Universitätsmusikern begleitet. Aus Lodz wird ein 45-köpfiges Jugendblasmusikorchester erwartet. Echte finnische Musik mit alten Instrumente und Gesang bietet die Gruppe Pekko Käppi aus Tampere. Folkloregruppen aus Wolgograd und Taiyuan sowie Musiker aus Manchester und Usti nad Labem bringen Weltmusik nach Chemnitz. Weitere Programmhöhepunkte An allen vier Tagen werden in Chemnitz Open-Air-Konzerte in der gesamten Innen-
stadt mit Rock-, Pop- und Jazz-Bands, Wettbewerbe, Wertungsspiele und Galakonzerte stattfinden. Podiumsdiskussionen, Fachforen und eine Musikfachmesse bieten neben der Musik weitere Begegnungsmöglichkeiten. Höhepunkte im viertägigen Programm sind unter anderem das Open-Air-Konzert mit der Band „Blassportgruppe“ am Donnerstagabend ab 20:00 Uhr, das Galakonzert mit dem Musikkorps der Bundeswehr am Freitag um 20:00 Uhr im Opernhaus sowie das Galakonzert der Robert-Schumann-Philharmonie ebenfalls 20:00 Uhr im Großen Saal der Stadthalle. Am Samstag um 15:00 Uhr versprechen das Landesjugendblasorchester Sachsen in der Stadthalle sowie der Euphoniumsolist Steven Mead mit dem Polizeiorchester Bayern um 20:00 Uhr im Opernhaus außergewöhnliche Klangerlebnisse. Am Samstagabend ab 21:00 Uhr wird die Big Band der Bundeswehr auf dem Showtruck die lange Partynacht auf dem Johannisplatz gestalten. Der Ökumenische Festgottesdienst am Sonntag um 10:00 Uhr und das große Gemeinschaftskonzert mit anschließendem Festumzug mit über 4.000 Teilnehmern, beides auf dem Theaterplatz, sind weitere Höhepunkte im viertägigen Programm. Das ausführliche Programm ist unter www. deutsches-musikfest.de zu finden. Chemnitzer Note Mit dem Ziel, dem Deutschen Musikfest eine erlebbare und deutlich hörbare Chemnitzer Note zu verleihen, beteiligen sich zahlreiche Akteure aus dem kulturellen Leben der Stadt im Rahmen des Chemnitzer Fensters an dessen Vorbereitung und Ausgestaltung. So werden beispielsweise die Städtische Musikschule Chemnitz, das TIETZ, die Städtischen Theater Chemnitz, die Parkeisenbahn Chemnitz gGmbH, das Weltecho, Chemnitzer Museen, die Spieler des Carillons im Turm des Neuen Rathauses sowie viele kulturelle Vereine, Chöre und Ensembles der Stadt ein Programm gestalten, das die vielfältige weltoffene Kulturlandschaft der Stadt widerspiegeln wird. Beispielweise spielen die Akkordeon Harmonists auf der Bühne Brückenstraße. Die Bigband der Technischen Universität Chemnitz, das Collegium musicum der TU Chemnitz e. V. und der Musikbund Chemnitz e. V. gestalten das Programm mit.
SBMV DIREKT Die Stadtbibliothek präsentiert Noten und CDs zum Thema Blasmusik. Das Industriemuseum Chemnitz gibt Sonderführungen durch das Museum unter dem Motto „Sachsen macht Musik“ – Musik & Musikinstrumentenbau in der Ausstellung. Das Schloßbergmuseum will bis in die Nachtstunden öffnen und wartet mit der Videopräsentation zur „Chemnitzer Concertina – Ein vergessenes Musikinstrument?“ auf. Im Straßenbahnmuseum Chemnitz lädt die Stasiunterlagenbehörde zu einem Vortrag von Michael Rauhut zum Thema „Subkulturelle Musik in der DDR“ mit anschließender Podiumsdiskussion und Live-Musik mit der Gruppe „Wind, Sand und Sterne“. Ein besonderer Höhepunkt wird die Chemnitzer Klangnacht am 10. Mai. Ab 22:00 Uhr taucht der Neumarkt ein in eine Multivisonsshow aus lichtbildnerischen Projektionen und Gesang. Diesen ersten Teil gestaltet der
Chemnitzer Künstlerbund. Als zweiten Teil spielt eines der besten deutschen Jugendauswahlorchester, das Nordbayerischen Jugendblasorchesters Werke der populären Klassik, z. B. Ausschnitte aus Bilder einer Ausstellung und Carmina Burana. Plakatserie macht auf Deutsches Musikfest aufmerksam Um auf das Deutsche Musikfest einzustimmen, startet mit der Programmveröffentlichung eine 5-teilige Plakatserie. Die Plakate werden in den kommenden Wochen in öffentlichen Einrichtungen, bei Partnern und Unterstützern ausgehängt. Die Motive sind auch als Postkarten erhältlich. Wer Interesse an Plakaten hat, kann diese kostenlos über die Pressestelle der Stadt Chemnitz beziehen. Alle weiteren Informationen sind unter www.chemnitz.de zu finden.
Unterstützer Nicht nur im Programm wird der Veranstalter beim Deutschen Musikfest unterstützt. Wichtige Förderer sind der Bund, der Freistaat Sachsen, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz. Weiterhin gibt es zahlreiche Kooperationen, darunter mit dem Sächsischen Blasmusikverband e.V., der Sächsischen Bildungsagentur sowie der GEMA. ◘ Kontakt zum Veranstalter: Pressebüro Deutsches Musikfest 2013 Bianca Pahl Telefon: 0351 563 943 - 11 Telefax: 0351 563 943 - 10 E-Mail: presse@deutsches-musikfest.de
AUFNAHMEANTRAG Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zum Förderverein „Bläsermusik in Sachsen e. V.“: Mindestbeitrag pro Jahr
□ 30,00 EUR (Basis-Förderer)
Beitrag pro Jahr
□ 60,00 EUR (Superb-Förderer)
Beitrag pro Jahr
□ 100,00 EUR (Premium-Förderer)
Beitrag pro Jahr (ab 110 € )
□ ........... EUR (de-Luxe-Förderer)
Ich leiste dadurch einen wichtigen Beitrag für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen im Freistaat Sachsen und trage bei zur Erhaltung und Pflege der in Sachsen sehr lebendigen Bläsermusik-Kultur.
Als Mitglied des Vereins erhalte ich • regelmäßig das Verbandsmagazin des Sächsischen Blasmusikverbandes mit inte-
• jedes Jahr Freikarten für zwei Personen für 2 hochwertige Konzerte eines
ressanten Informationen rund um die Bläsermusik in Sachsen kostenlos zugesandt
sächsischen Auswahlorchesters (Landesjugendblasorchester Sachsen
• Informationen zu allen wichtigen Bläsermusik-Veranstaltungen in Sachsen
oder Brass Band Sachsen)
• persönliche Einladungen zu ausgewählten Konzerten
• die Möglichkeit, kostenlos an ausgewählten Generalproben dabei zu sein • die Gelegenheit, mit Dirigenten und Musikern direkt in Kontakt zu kommen
Persönliche Angaben Name, Vorname
.......................................................
Beruf
.......................................................
Telefon/Fax
.......................................................
Anschrift
.............................................................................................................................................................................. (Name, Vorname, Straße, Hausnummer, Postleitzahl, Ort)
Geburtsdatum
.......................................................
.......................................................
..............................................................................................................................................................................
Datum
.......................................................
Unterschrift
.......................................................
Einzugsermächtigung Hiermit ermächtige/n) ich/wir Sie widerruflich, den von mir/uns zu entrichtenden Jahresbeitrag von .................................. erstmals unmittelbar nach Beitritt und danach jährlich im April mittels Lastschrift von meinem/unserem Konto einzuziehen. Konto-Nr.
.......................................................
Blz
.......................................................
Kontoführendes Kreditinstitut
.......................................................
Datum
.......................................................
Bläsermusik in Sachsen e.V. Bahnhofstraße 1 | 09669 Frankenberg i.S. Tel.: 037206-894189 | Fax: 037206-894190 Mail: Foerderverein@blasmusik-sachsen.de
Unterschrift
.......................................................
Für den Fall, dass jemand nun umgehend eine „Start-Spende“ für den neuen Förderverein geben möchte, hier die Bankverbindung: Kreditinstitut: Deutsche Bank Chemnitz Konto-Nr.: 6067755 | BLZ: 87070024
7
SBMV DIREKT
Quo vadis Sachsen 2030 – Wir machen uns Sorgen Unter dem zugegebenermaßen etwas reißerischen Titel fand Ende Januar eine von der Landeszentrale für Politische Bildung initiierte Tagung statt. Teilnehmer aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Gruppen waren vom LPB-Vorsitzenden Frank Richter in die Deutschen Werkstätten in Dresden-Hellerau eingeladen, ihre Ideen, Sorgen und Wünsche ergebnisoffen zu diskutieren. Angesichts des interessanten Themas war die Diskussionszeit sehr kostbar, weshalb zunächst 12 ‚Experten‘ in jeweils 12 Minuten den jeweiligen Standpunkt deutlich machten. Der Reiz der Veranstaltung lag vor allem in der gewissermaßen multiperspektivischen Betrachtung – so gaben Vertreter aus Kultur, Wirtschaft, Bildung, Wissenschaft, Kunst, Umwelt, Religion u.a. Einblick in die jeweilige Denk- und Arbeitsweise. Dass dabei ein gewisser „Ressort-Egoismus“ nicht zu vermeiden ist, stellte Prof. Peter Gülke, Präsident der Sächsischen Akademie der Künste, bereits am Anfang fest. Dennoch lief durch die Vielzahl der Denk- und Arbeitsrichtungen die Veranstaltung nie Gefahr, im „eigenen Saft“ zu schmoren, wie es jede interne Diskussion hin und wieder tut – unsere Bläsermusikszene nicht ausgenommen. Prof. Irene Schneider-Böttcher wies in ihrer Funktion als Präsidentin des Statistischen Landesamtes auf die Befunde ihres Hauses hin, die von der Wirtschaftskraft über die Demografie bis hin zur Bildungspolitik teils erschreckende Bilder eines Sachsen 2030 zeigten. Mit dem Hinweis auf eine „gelebte Verantwortung“ angesichts der Veränderungen, die sich auf den Frei-
staat schon jetzt auswirken, leitete ihr Beitrag – gleichwohl zufällig gelost – hervorragend zu den folgenden Perspektiven über. Herauszustellen ist hier die Analyse von Prof. Rolf Karbaum, Oberbürgermeister von Görlitz a.D., der auch angesichts des demografischen Wandels auf den seiner Meinung nach „kontraproduktiven und entwürdigenden Aufwand“ für Finanzierungen der Jugendarbeit hinwies. Bedenkenswert war auch der Beitrag von Prof. Hans Vorländer, der den Blick auf seine politikwissenschaftliche Perspektive lenkte und angesichts der von ihm ausgemachten Teilnahmslosigkeit sowohl der politischen Handelnden als auch der Wähler zu einer „Partizipationsoffensive“ aufrief. In diese Kerbe schlug auch Prof. Kai Simons, der aus dem Blick des Forschers mehr und zielgerechtere Investitionen in Exzellenzinitiativen und den Kampf um die besten Köpfe forderte. Auch die weiteren Beiträge, beispielsweise der nachdenklich stimmende Appell von Michael Beleites für eine Rückbesinnung auf traditionelle Formen der landwirtschaftlichen Versorgung, waren sämtlich beachtenswert. Warum sollte uns Musiker und Vereinsfunktionäre das eigentlich interessieren? Weil wir zuerst und hauptsächlich Bürger eines Landes sind, dass wir alle mitgestalten. Eines der interessanten Stichworte des Tages gab Prof. Gülke mit seinem Vorwurf an den „wohlgepolsterten Fatalismus“ von allen an der Gesellschaft beteiligten Akteuren, denen es oftmals leichter fällt, die gegebenen Zustände zu kritisieren, als nach Möglichkeiten zu suchen, aktiv an Verän-
derungen mitzuwirken. Dabei wies er natürlich auf die chronische Unterfinanzierung kultureller und bildender Einrichtungen hin, die oft in so krassem Gegensatz zu ihrem in zahlreichen Sonntagsreden beschworenen Wert stehen. Das andere – und womöglich wichtigste – Statement stammte von Brigadegeneral Jürgen Weigt, dem Schulkommandeur der Offiziersschule des Heeres Dresden, der auf seine eigene Haarfarbe hinweisend das Durchschnittsalter der Kongressteilnehmer in einen nicht korrelierenden Zusammenhang mit dem Kongressthema stellte… Als Vorsitzender der Bläserjugend Sachsen mit über 30 Jahren zu den jüngsten Teilnehmern zu gehören, ist schade. Und auch das hat mit unserer Arbeit zu tun. Suchen wir nach Konzepten und Ideen, gemeinsam interessant und attraktiv für die musizierende Jugend zu sein.Wir wollen nicht die Asche untergegangener Traditionen anbeten, sondern das Feuer einer lebendigen Musikszene weitergeben. Dazu motiviert ein solcher Veranstaltungsbesuch auch ohne Ergebnispapier oder Ähnliches. „Die Zukunft ist unbestimmt. Sie hängt von Ereignissen ab, die wir Menschen weder vorhersagen noch beeinflussen können. Dennoch ist sie nicht zufällig. Wir können sie antizipieren. Unser Hoffen und Tun verändert die Entwicklung – ebenso wie unser Fürchten und Lassen. Unser Leben ist nicht nur von Vergangenheit und Gegenwart geprägt. Es gestaltet sich durch die Ziele, die wir uns setzen und die Werte, auf die wir uns orientieren.“ (Aus der Einladung zur Veranstaltung am 25.01.2013) ◘
Eine Stimme, die uns vertraut war, schweigt. Ein Mensch, der uns lieb war, ging.
In tiefer Trauer und schweren Herzens nehmen wir Abschied von unserem langjährigen aktiven Musikanten und musikalischen Leiter
Rudi Schmiedel
der, für alle unfassbar, am 14. Dezember von uns gegangen ist. Du warst uns zuverlässiger Kamerad und treuer Freund. Dein Leben war die Musik. Dein Einsatz für die Nachwuchsförderung eine Herzensangelegenheit. Dein Wissen hast du auf engagierte und einfühlsame Weise als Lehrer an zahlreiche Musikschüler und über zehn Jahre lang als musikalischer Leiter an die jüngsten Musiker unseres Vereins im Kinderorchester weitergegeben. Du wirst uns fehlen. Vorstand & Mitglieder Bergmannsblasorchester Kurbad Schlema e.V.
8
Sachsens Bläserpost 01/2013
Norman Grüneberg
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Brass and Dance 2012 "Eine glückliche Ehe ist eine, in der sie ein bisschen blind und er ein bisschen taub ist." Beides war am 20.10.2012 im Volkshaus allerdings nicht sehr hilfreich. Denn das, was Brass94 und der Dramatische Verein Thum e.V. geboten haben, war weder zum Weghören noch zum Wegsehen! Der Abend stand unter dem Motto „Szenen einer Ehe in Bild und Ton“. Die Idee zu diesem Abend entstand aus der Tatsache heraus, dass Thomas Marschner als Mitglied des Dramatischen Vereins seit 2011 auch Brass94 musikalisch unterstützt und eine Zusammenarbeit spannend erschien. Nach ersten Planungen zu Beginn des Jahres 2012 stand schnell fest, dass wir diesen Abend zusammen gestalten wollen. Grundlage hierfür waren die Szenen einer Ehe von Vicco von Bülow – besser bekannt als Loriot – die Regisseur Thomas Marschner mit seiner Truppe spielerisch umsetzte. Auch wenn die Sketche teilweise Jahrzehnte alt sind, haben sie nichts von ihrer Aktualität verloren! Das zeigte sich vor allem an der Reaktion des Publikums, das sich oft über die Darbietung amüsierte. Und besonders lustig dabei war auch, dass diese
doch durchaus bekannten Szenen zum Teil auf „Erzgebirgsch“ zu hören waren! Eingebettet wurden diese Szenen in das musikalische Programm von Brass94 mit Highlights wie Lionel Richie´s Song All night long, bei denen die Musiker auch stimmlich zeigten, was sie können oder dem Titel Tribute to Lionel mit Matthias Näfe am Vibraphon. Es gelang den Musi kern und dem Dramatischen Verein eine erfrischende Mischung aus Schauspiel und Musik, die den Besuchern des Abends viel Abwechslung bot. Erstmalig dirigierte Gerd Engelhardt, langjähriger Bläserphilharmonie- und Brass-Musiker diese Veranstaltung. Er übernahm Anfang 2011 die musikalische Leitung von Brass94 und sein gelungener Mix aus verschieden Musikstilen rundete den Abend für alle Besucher ab. Mit über 200 Besuchern war das Volkshaus ausgelastet und wir als Veranstalter vollkommen zufrieden. Besonders über den Besuch
Foto: Brass94
der Musiker der Bläserphilharmonie haben wir uns gefreut! Nach dem „Live-Teil“ konnte auch noch kräftig das Tanzbein zur Musik von DJ Match geschwungen werden! Alles in allem ein gelungener Abend mit guter Musik, gutem Schauspiel und guter Unterhaltung! Wir freuen uns bereits auf das nächste Jahr und besonders auf Brass and Dance 2013 und hoffen auf ebenso viele Besucher! ◘ Isa Helbig, Brass94
Weihnachtsfreud‘ und Prüfungsstress in Bautzen Das Weihnachtskonzert 2012 des Förderkreis Jugendblasorchester Bautzen e.V. fand am 9. Dezember vor wie gewohnt vollen Rängen in der Bautzener Schützenplatzhalle statt. Das Jugendblasorchester, das Nachwuchsorchester und die Bläserklassen des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Bautzen und der Evangelischen Mittelschule Bautzen brachten ein wirklich abwechslungsreiches Programm zu Gehör. Eingestimmt wurden die Gäste mit einem Potpourri der schönsten Melodien aus Mary Poppins. Danach begeisterte Lea Vogt beim Titel My Way mit ihrem Tenorsaxophonsolo. Neben den traditionellen Weihnachtsliedern erklangen danach unter anderem die TritschTratsch-Polka in gelungenem BlasorchesterArrangement, der Little Drummer Boy mit dem überzeugenden jungen Solisten Tobias Adler und Schostakowitsch’s Second Waltz, eine altbekannte und immer wieder gern gehörte Melodie der Bautzener Musikliebhaber. Besonders viel Luft brauchten die Bläser
bei Brahms‘ Ungarischem Tanz Nr. 5 – besonders amüsant intoniert auf Luftpumpen zur Playback-CD. Der Höhepunkt des Konzertes war eine Video-Botschaft aus den USA. Bill McFarlin, Leiter des internationalen Austauschprogrammes des Blue Lake Fine Arts Camp in Michigan verkündete die Kandidaten, welche im kommenden Sommer über zwei Stipendien an Kursen des Kunstcamps in Michigan teilnehmen dürfen. Diese Stipendien hatte der Förderkreis Jugendblasorchester Bautzen e.V. als Gastgeber für Aufenthalte von Ensembles aus dem Camp auf deren Europatourneen als Dank erhalten. Überglücklich nahmen die überraschten Mandy Scherzer (Querflöte) und Juliane Bührdel (Klarinette) die Stipendien und Blumengrüße entgegen.
zeit hatten sich alle die Weihnachtsferien verdient. Aber direkt danach hieß es schnell wieder ran an die Bücher und Instrumente, denn am 20. Januar standen in Bautzen die Prüfungen zu den D-Lehrgängen an. 21 Jugendliche unseres Vereins stellten sich den Theorieaufgaben und den kritischen Ohren beim Praxisspiel vor der Prüfungskommission. Diese bestand aus dem Vorsitzenden, Herrn Landesmusikdirektor Jörg Küttner, Frau Hanka Tiedemann (Orchestermusikerin Flöte und Lehrerin in unserem Verein), Frau Erdmute Nitschke (Orchestermusikerin Klarinette und ebenfalls Lehrerin in unserem Verein) und dem musikalischen Leiter des Jugendblasorchesters Bautzen Herrn Matthias Hauschild. Wir möchten uns recht herzlich bei der Jury bedanken und gratulieren unseren erfolgreichen Musikerinnen und Musikern. ◘ Vorstand Förderkreis „JBO Bautzen“ e.V.
Nach den vielen Proben für das Weihnachtskonzert in der ohnehin stressigen Advents9
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN Der Rechtsanwalt berät
Aus der Praxis
Vereinsrecht für Fortgeschrittene – Eintragung von Satzungsänderungen
Der A-Verein ist im Vereinsregister des AG Chemnitz eingetragen. Mit notarieller Anmeldung wurden verschiedene Satzungsänderungen zur Eintragung in das Vereinsregister angemeldet. Hinsichtlich der einzelnen Änderungen wurde dabei auf das beigefügte Protokoll der Mitgliederversammlung verwiesen. Ebenfalls beigefügt war eine Neufassung der Satzung, in welche die geänderten Satzungsbestimmungen bereits eingearbeitet waren. Das Amtsgericht monierte die beantragte Eintragung. Im Rahmen der Anmeldung müssten die geänderten Satzungsbestimmungen schlagwortartig bezeichnet werden. Die Bezugnahme auf das Versammlungsprotokoll und die geänderte Satzung sei nicht ausreichend. Ist die Monierung berechtigt?
Rechtsanwalt Bertram Petzoldt (Fachanwalt für Arbeitsrecht, Fachanwalt für Sozialrecht), Dresden berät und vertritt den Sächsischen Blasmusikverband e.V. sowie dessen angeschlossene Vereine. Telefonische Fragen zu Rechtsfragen des Vereinslebens werden jeweils am ersten Donnerstag des Monats in der Zeit von 16.00-17.30 Uhr beantwortet. Tel. (0351) 21 30 30 40 info@ra-petzoldt.de www.ra-petzoldt.de Haben Sie Anregungen und Fragen zu dem Thema? Schreiben Sie uns bitte. Wir freuen uns über jede Zuschrift.
Änderungen der Satzung eines Vereins bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Eintragung in das Vereinsregister. Der Anmeldung sind eine Abschrift des die Änderung enthaltenden Beschlusses und der Wortlaut der Satzung beizufügen, vgl. § 71 BGB. In dem Wortlaut der Satzung müssen die geänderten Bestimmungen mit dem Beschluss über die Satzungsänderung, die unveränderten Bestimmungen mit dem zuletzt eingereichten vollständigen Wortlaut der Satzung und, wenn die Satzung geändert worden ist, ohne dass ein vollständiger Wortlaut der Satzung eingereicht wurde, auch mit den zuvor eingetragenen Änderungen übereinstimmen. Genügt die Anmeldung diesen Erfordernissen nicht, so ist sie vom Registergericht zurückzuweisen. Der Anmeldung waren im vorliegenden Fall eine Abschrift des die Satzungsänderungen enthaltenden Beschlusses und der Wortlaut der neugefassten Satzung beigefügt, so dass den diesbezüglichen Erfordernissen des § 71 BGB genügt ist. Die Frage, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang die Anmeldung einer Satzungsänderung als Eintragungsantrag in das Vereinsregister auch die geänderten Satzungsbestimmungen im Einzelnen zu bezeichnen hat, wird in Rechtsprechung und Schrifttum unterschiedlich beantwortet. Einerseits wird vertreten, dass die Anmeldung zum Vereinsregister stets auch die geänderten Bestimmungen der Satzung jeweils näher bezeichnen muss. Hierbei wäre regelmäßig eine schlagwortartige Hervorhebung des geänderten Paragrafen der Satzung ausreichend. Eine zusätzliche Bezeichnung ist allerdings dann erforderlich, wenn die Satzungsänderung im Vereinsregister gesondert eintragungspflichtige Tatsachen – beispielsweise Name oder Sitz des Vereins - betrifft. Andererseits wird vertreten, dass eine Pflicht zur Bezeichnung der geänderten Satzungsbestimmungen nur besteht, wenn und soweit die Satzungsänderung im Vereinsregister gesondert eintragungspflichtige Tatsachen betrifft. Diese Ansicht ist aus meiner Sicht vorzugswürdig. Wie immer gilt aber: Der Verein muss genau überlegen, ob er sich auf einen längeren Streit mit dem Vereinsregister einlässt oder die Eintragung entsprechend der Monierung nachbessert. Gerade in Fällen, wo dies ohne nennenswerten Aufwand möglich wäre, ist dieser Variante der Vorzug zu gewähren.
Weihnachtskonzert der Thumer Bläserphilharmonie und der Bläserkids Es ist das letzte Wochenende vor Heilig Abend. Alle Geschenke sind besorgt und langsam weicht die Hektik des Alltags der wohlverdienten Ruhe. Was gibt es da Schöneres als einen kleinen Ausflug in das weihnachtliche Erzgebirge mit einem Konzertbesuch der Bläserphilharmonie Thum und deren Nachwuchsorchester Bläserkids im Eduard-von-Winterstein-Theater Annaberg. Dort machte die Bläserphilharmonie ihrem Namen alle Ehre. Das Wort Philharmonie kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Liebe zur Harmonie“. Diese „Liebe“ war deutlich zu spüren. Das Orchester, unter der Leitung von Thomas Conrad, präsentierte sich mit einem sehr runden, weichen und ausgewogenem Klang. Eingestimmt wurde der Zuhörer mit James Curnows Praetorius Variations, einer Bearbei10
Sachsens Bläserpost 01/2013
tung über das Weihnachtslied Es ist ein Ros` entsprungen, bei dem die jungen Musikerinnen und Musiker sowohl technisch, als auch klanglich gefordert wurden. Anschließend erklang Alfred Reeds Weihnachtsliederbearbeitung Alpenländische Weihnacht, die dem Konzert den Namen gab. Hier zeigte der Klangkörper, dass er auch einfache Melodien hervorragend und sehr musikalisch darbieten kann. Beschlossen wurde die erste Hälfte mit Lord Tullamore von Carl Wittrock. Das Orchester brachte nicht nur die Leichtigkeit der irischen Musik gelungen herüber, sondern nahm die Zuhörer zugleich mit in das Land des wohlschmeckenden Whiskys. Im zweiten Teil des Konzertes zeigten sich die Bläserkids mit ihrem bereits geprobten Titel für das kommende Deutsche Musikfest in Chemnitz. Dort werden sie neben der Bläser-
philharmonie am Wertungsspiel teilnehmen. Mit den von beiden Orchestern dargebotenen erzgebirgischen Weihnachtsliedern wurde dem Konzertbesucher auch einheimische Musik präsentiert. Dem folgte weitere traditionell weihnachtliche Musik, die trotz der durch die Weihnachtsmärkte abgespielten Weihnachtsmelodien besonders gelungen interpretiert wurde. Mit dem abschließenden traditionellen Lied Greensleeves fühlte man sich endgültig musikalisch und gedanklich auf das kommende Weihnachtsfest eingestimmt. Insgesamt hat sich der Weg nach Annaberg mehr als gelohnt und sowohl Zuhörer als auch Musiker blicken mit großen Erwartungen auf die Jahreskonzerte der Bläserphilharmonie Thum im März 2013. ◘ Susanne Dettke, Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Das Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten – ein Projekt mit guten Noten In seinen Weihnachtsgrüßen an die Einwohner der Gemeinde Mülsen schreibt der Bürgermeister Hendric Freund über das Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten, dass ihn die positive Entwicklung der jungen Musikerinnen und Musiker mit besonderem Stolz erfüllt. Die wenigsten werden wissen, dass es Hendric Freund war, der dieses erfolgreiche Projekt angeregt hat und in allen Entwicklungsphasen begleitet. Dafür bedanken sich insbesondere die Kinder und Jugendlichen sehr herzlich. Das Projekt „Jugendblasorchester“ und „Klassenmusizieren“ an vier Schulen, darunter den Grundschulen Niclas und Thurm, der Jakobus-Mittelschule in Jacob und dem Sandberggymnasium in Wilkau/Haßlau, in enger Zusammenarbeit mit dem Robert–Schumann-Konservatorium der Stadt Zwickau begann im Schuljahr 2007/2008. Aus der am 5.06.2009 gegründeten Jugendbläsergrupe entwickelte sich in den letzten drei Jahren ein Jugendblasorchester mit der Einstufung „Gut“ durch eine Fachjury zum Wertungsvorspiel in Markneukirchen. Das junge Orchester ist jetzt aus der Musiklandschaft in Mülsen und der Umgebung nicht mehr wegzudenken. Das von Hendric Freund zielstrebig verfolgte Zusammenwachsen der Gemeinde Mülsen wird mit diesem übergreifenden Projekt eindrucksvoll demonstriert. Im Jugendblasorchester und auch im Bereich Klassenmusizieren musizieren Kinder und Jugendliche aus den Ortsteilen von Marienau bis Thurm harmonisch zusammen. Und das ist neben der musikalisch positiven Entwicklung ein sinnvoller und gewollter Nebeneffekt dieses Projektes. In den Herbstferien 2012 spielte das junge Orchester im TAM Tonstudio ihr DebütAlbum ein. Diese CD-Produktion wurde dem Orchester von Andreas Wolf, also der Aesculap Apotheke und der St. Urban Apotheke Mülsen gesponsert. Der Aufnahmechef Alexander Tscholakov sagte der „Freien Presse“: „Für Neulinge im Studio sind sie top vorbereitet angereist“. Das Weihnachtskonzert im Dezember hat bei unserem zahlreichen Publikum einen
positiven Eindruck hinterlassen und die Entwicklung des Orchesters nachhaltig unterstrichen. Unserem Publikum sagen wir Danke für den Besuch und reichlichen Beifall. Vielen Dank dafür an den Dirigenten des Orchesters, Michael Ott, auch für den Programmteil „Michas Weihnachtsüberr aschung“ und an Walter Emmerlich für die fachkundige künstlerische Beratung und Arrangements sowie an alle Musikerinnen und Musiker, die das Konzert mit viel Fleiß und anstrengender Probenarbeit vorbereitet haben. Es war auch nicht zu übersehen, dass die jungen Musiker mit Begeisterung und Freude im Jugendblasorchester gemeinsam musizieren.
Das Orchester mit seinem Dirigenten Michael Ott
Foto: JBO Mülsen
Das Jugendblasorchester hat sich für die Zukunft viel vorgenommen. Die Vorbereitung und Teilnahme am Deutschen Foto: JBO Mülsen Musikfest 2013 in Chemnitz Emma als Dirigentennachwuchs vom 09.05. bis 12.05.2013 ist eine große Herausforderung und stellt hohe Ansprüche an alle Musikerinnen und Musiker. Immerhin werden Orchester und Spielmannszüge aus allen Bundesländern anreisen. Außerdem gibt es einen gut gefüllten Terminkalender für Auftritte und Konzerte. Mit der weiteren Entwicklung des Gesamtprojektes, mit Ausbildung an den Schulen, der Direktausbildung am Lisa-Katharina, Enrico und Elisabeth mit dem Ave Maria von Bach/Gounod Foto: JBO Mülsen Rober t-Schumann-Konservatorium, dem Jugendblasorchester und der Gründung eines Kinderor- rung für das Jahr 2013. chesters sind natürlich auch die Aufgaben Wir wünschen uns, dass wir unsere Zielstelgewachsen. Für diese gestiegenen Anforde- lungen für dieses Jahr mit Erfolg erreichen. rungen ist ein Team erforderlich, das sich Dafür benötigen wir die Hilfe aller Partner. 2013 konsolidieren muss, damit die Aufga- Wir wünschen uns im Sinne unserer Kinder und benkomplexe von den jeweilig zuständigen Jugendlichen dafür viel Erfolg. ◘ Teammitgliedern eigenverantwortlich erleRainer Nötzold, digt werden. Auch das ist eine HerausfordeMülsener Musikanten e.V. 11
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Gum biodh ràth le do thurus Wörtlich übersetzt steckt in diesem gälischen Sprichwort der Ausspruch: „Möge deine Suche erfolgreich sein.“ Und die Suche der Brass Band Sachsen nach einem Gastdirigenten für das Frühjahr 2013 war erfolgreich: Eoin Tonner, ein sehr junger, schottischer Dirigent, konnte gewonnen werden, den MusikerInnen des Blechbläserensembles den letzten Schliff für deren Wettbewerbsdebüt zu verpassen. In seinem Heimatland ist Eoin der Dirigent einer Schottischen Championship-Band, der Kirkintilloch Brass Band. Auch bei den Schottischen Champion-Bands steht der Leistungsgedanke im Vordergrund. Vier bis fünf Wettbewerbe pro Jahr sind keine Ausnahme sondern Normalität. Dabei geht es gerade nicht ausschließlich um das oftmals dahergeredete „höher, schneller, lauter“ sondern insbesondere auch um das genaue Gegenteil. Und darauf achten die kritischen Juroren der 1. German Open (BDMV-BrassBand-Wettbewerb) ganz besonders – das technisch saubere Vortragen des Notentextes ist die Pflicht – das mitreisende Musizieren, die Interpretation des Stückes, die damit einhergehende Strahlkraft, das ist die Kür. Mit einem ersten Konzert in der Nikolaikirche Freiberg (Spielstätte der Mittelsächsischen Philharmonie) hat die Brass Band Sachsen am 13.01.2013 das Jahr 2013 musikalisch
Brass Band 2013
eingeleitet. Nach diesem ersten, intensiven Probenwochenende ist auch die Entscheidung für das Pflicht- und Selbstwahlstück des bevorstehenden Wettbewerbes endgültig gefallen. Beide Musikstücke konnten bereits im ersten Konzert erfolgreich zur Aufführung gebracht werden. Übrigens, einen kleinen Eindruck vom Schottischen Gastdirigenten und der Brass Band Sachsen kann der Interessierte Hörer und Zuschauer am 27.04.2013 zum Verbandstag des Sächsischen Blasmusikverbandes e.V. bekommen – denn diese jährlich stattfindende
Foto: Ludwig Angerhöfer
Veranstaltung wird mit einem Kurzkonzert der Brass Band Sachsen beschlossen. So richtig ernst jedoch wird es für die Musikerinnen und Musiker der Brass Band Sachsen erst zum 5. Deutschen Musikfest: So erklingt am Freitag, den 10.05.2013, um 15:00 Uhr ein Galakonzert im Großen Saal der Stadthalle Chemnitz, sozusagen die Generalprobe für den 1. German Open (BDMV-Brass Band Wettbewerb), welcher am 11.05.2013 ab 09:30 Uhr im Saal des Chemnitzer Schauspielhauses stattfinden wird. ◘ Sören Hofmann, Projektleiter Brass Band Sachsen
Hans Hütten Der Komponist, Dirigent und vielseitig Kultur schaffende Cottbuser feierte am 23. März seinen
70. Geburtstag. In Namen der sächsischen Bläsermusik wünschen wir dem gebürtigen Sachsen alles Gute, Schaffenskraft und Gesundheit. Präsidium des SBMV e.V. / Bläserjugend Sachsen Foto: privat
12
Sachsens Bläserpost 01/2013
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Die Bläserphilharmonie Thum im Jahr 2013 Ein garantiert hörenswertes Jahr hat seinen Anfang genommen! Mit zahlreichen Konzerten und der Teilnahme an einem Wertungsspiel sowie einem internationalen Wettbewerb steckt sich die Bläserphilharmonie Thum auch 2013 wieder hohe Ziele. Dafür braucht das Ensemble aber nicht nur fleißige Arbeit und ein gutes Miteinander, sondern vor allem auch ein begeistertes Publikum. Begleiten Sie uns durch unser Jahr 2013! Am 23. und 24. März finden die alljährlichen Jahreskonzerte des Orchesters im Thumer Volkshaus statt. Ein weiteres Mal ist das Ensemble am 13. April mit seinem Jahresprogramm im Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz zu erleben. Die diesjährigen Konzerte stehen mit dem Hauptwerk Escenas de los Aztecas ganz im Zeichen der Azteken. Rund um das Hauptwerk wird ein anspruchsvolles Programm mit feurigen Rhythmen und spannenden Melodien geboten, das keiner versäumen sollte. Im Mai trägt die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. in der Stadt Chemnitz das „Deutsche Musikfest 2013“ aus. Die Bläserphilharmonie Thum wird sich mit einem Beitrag zum Wertungsspiel und einem
Kirchenkonzert in diesen großen Event einbringen. Auch der Nachwuchs „Bläserkids“ und die Erwachsenenformation „Brass94“ sind selbstverständlich beim großen Musikfest mit dabei. Eine Woche nach Pfingsten verwandelt sich die Bergstadt Thum dann zum 23. Mal in das Zentrum der Blasmusik in Sachsen. Nach drei tollen und abwechslungsreichen Tagen „Thumer Orchestertreff“ wird die Bläserphilharmonie traditionell das Abschlusskonzert am Sonntagnachmittag im Festzelt spielen. Für den Orchestertreff sind noch Anmeldungen möglich. Wir rufen alle Mitgliedsvereine des SBMV e.V. auf: Meldet Euch an und kommt eine Woche nach Pfingsten in die Bergstadt Thum! Erfreut das Publikum mit Eurem musikalischen Beitrag und feiert gemeinsam mit vielen Gästen aus nah und fern eine große Musikanten-Party! Im Juli begibt sich das Ensemble auf Auslandsreise in die Niederlande. Im Rahmen des „World Music Contest“ in Kerkrade treten die Musiker im internationalen Wettbewerb
Weihnachtskonzert Bläserphilharmonie Thum Foto: JBO Thum
in der 2. Division an. Anfang Oktober wird eines der besten Ensembles Deutschlands - die Stadtkapelle aus Kirchheim unter Teck - das Thumer Orchester besuchen. Dabei wollen die Musiker beider Ensembles bei gemeinsamen Konzerten in Sachsen sinfonische Blasmusik zum Anfassen und Genießen bieten. Wie üblich wird die Bläserphilharmonie das Jahr mit drei Weihnachtskonzerten ausklingen lassen. Am 1. Adventswochenende bietet sich die Gelegenheit, das Ensemble gemeinsam mit den Bläserkids im Thumer Volkshaus und am 21. Dezember im Eduard-von-WintersteinTheater in Annaberg-Buchholz zu hören. ◘ Vorstand Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V.
Happy Feet im Gepäck Eine ereignisreiche Woche erlebten die Fanfarenzügler aus Hoyerswerda in der sächsischen Schweiz. Neben den Proben konnten die Musiker im tief verschneiten Sebnitzer KiEZ natürlich auch jede Menge Freizeitangebote wahrnehmen. So räumten sie bei der KiEZ-Winterolympiade erstmals in fünf Disziplinen mit 7 Urkunden regelrecht ab. Auch bei der Faschingsdisko gingen Urkunden für das beste Kostüm an die beiden Hoyerswerdaer Rotkäppchen Lea und Lia. Natürlich kam das Üben auf den Instrumenten auch nicht zu kurz. Schließlich konnten die Musiker mit dem Erlernen einer neuen Komposition von Marco Lucciano beginnen. Diese wurde dem Fanfarenzug regelrecht auf den Leib geschnitten. Frisch, keck und mit dem passenden Namen Happy Feet bereitete sie allen viel Freude. Wie sie klingt, soll allerdings noch geheim bleiben, denn die
Lea und Lia als Rotkäppchen
Foto: B. Pralow
Uraufführung ist für das letzte Juni-Wochenende vorgesehen. Dann nämlich feiert der Traditionsverein offiziell sein 50-jähriges Jubiläum im und am Jugendclubhaus "Ossi" in Hoyerswerda mit seinen heutigen und ehemaligen Mitgliedern, Freunden und Fans. Mehr dazu kann man auf der Vereinsseite w w w.Fanfarenzug- Hoyerswerda .de
Lea und Paula mit den Urkunden für den 3. Platz beim Eiskunstlauf Foto: B. Pralow
beziehunsgweise auf Facebook erfahren. Wer auch Lust darauf hat, Musik zu machen, der kann sich jeden Dienstag von 17:00 bis 19:00 Uhr im Vereinshaus in der L.-Herrmann-Str. 28 b beim Fanfarenzug melden und für 2 Monate zunächst kostenfrei und ohne bindende Mitgliedschaft sein Talent erproben. ◘ FZ/aw
13
AUS DEN MITGLIEDSVEREINEN
Ehrungen von Musikerinnen und Musikern aus unseren Mitgliedsvereinen Nachtrag Dezember 2012 – März 2013 5 Jahre Mitgliedschaft im Verein Toni Pieper, Musikkorps der Stadt Olbernhau Rick Reichelt, Musikkorps der Stadt Olbernhau
Ehrennadel in Silber für 20-jährige Tätigkeit Sebastian Markert, Musikkorps der Stadt Olbernhau
Ehrennadel in Bronze für 10-jährige Tätigkeit Roland Peters, Blasorchester Wiederau e.V. Franka Ehnert, Musikkorps der Stadt Olbernhau Marie Richter, Musikkorps der Stadt Olbernhau Nancy Ullrich, Musikkorps der Stadt Olbernhau Georg Braun, Musikkorps der Stadt Olbernhau Andreas Hähle, Musikverein Meinersdorf e.V. Knut Sonntag, Musikverein Meinersdorf e.V.
Ehrennadel in Gold für 30-jährige Tätigkeit Heike Wetzel, Blasorchester Wiederau e.V. Gerald Sonntag, Musikverein Meinersdorf e.V. Ehrennadel in Gold mit Kranz, Diamant und Ehrenbrief für 40-jährige Tätigkeit Thomas May, Musikverein Meinersdorf e.V.
Ehrennadel in Bronze mit Jahreszahl für 10-jährige fördernde Mitgliedschaft Johannes Voigt, Blasorchester Wiederau e.V.
Wir gratulieren allen Musikerinnen und Musikern sehr herzlich zu ihren Ehrungen. >> Unsere Vereine weisen wir darauf hin, dass alle Anträge auf Ehrungen spätestens 6 Wochen vor dem Ehrungstermin über die Geschäftsstelle des SBMV e.V. bei der BDMV eingereicht werden müssen.
Dirigentennadel in Silber für 15-jährige Tätigkeit Andre Härtwig, Freiwillige Feuerwehr Friedebach
Termine unserer Mitgliedsvereine März 2013 bis Juli 2013 März 2013 24.03.2013
Verein JBO der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Jahreskonzert II Bläserphilharmonie,Volkshaus Thum
09.05.2013
Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Bier-Bratwurst-Blasmusik / Männertag an der Käpplereiche
25./26.03.2013
JBO Zwickau „Summerfeeling junior“, Konzert mit dem Kinderorchester „Zwickauer Küken“, Aula Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau
12.05.2013
Jugendblasorchester Grimma e.V. Muttertagskonzert, Marktplatz Grimma
19.05.2013
31.03.2013
Jugendblasorchester Grimma e.V. Osterkonzert, Hängebrücke Grimma
Jugendblasorchester Zwickau e.V. Pfingstkonzert mit den Scheffelberger Musikanten, Waldbühne Weißenborn
20.05.2013
Rodewischer Musikanten Musikertreffen, Schlossinsel Rodewisch
April 2013 14.04.2013
Musikverein Lichtenstein/Sa. e.V. Frühlingskonzert, GCL Lichtenstein
14.04.2013
Musikkorps der Stadt Olbernhau Frühjahrskonzert, Haus des Gastes Cämmerswalde
12.06.2013
Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten e.V. Benefizkonzert, Zwickauer Hilfezentrum
20.04.2013
Musikverein „Young life“ e.V. Tanzabend von Standard bis Swing
23.06.2013
Verein Jugendblasorchester der Stadt Thum/Erzgeb. e.V. Jahreskonzert Bläserkids,Volkshaus Thum
21.04.2013
Jugendblasorchester Bautzen e.V. Frühjahrskonzert, Schützenhalle Bautzen
25./26.06.2013
Jugendblasorchester Zwickau e.V. „Summerfeeling junior“ Konzert mit dem Kinderorchester „Zwickauer Küken“
21.04.2013
Musikkorps der Stadt Olbernhau Frühjahrskonzert, Theater-, Konzert- und Ballhaus Tivoli Olbernhau
30.06.2013
Jugendblasorchester Grimma e.V. Parkkonzert, Schwanenteich Grimma
27.04.2013
Musikverein Lampertswalde e.V. Frühlingskonzert, Bungalowdorf Olganitz
Juli 2013 06.07.2013
Jugendblasorchester der Mülsener Musikanten e.V. „Summertime“ Konzert, Festscheune Thum
01.05.2013
Tauchaer Musikanten e.V. Musikalischer Frühschoppen, Bennewitz / OT Zeititz
07.07.2013
1. Jugendblasorchester Chemnitz e.V. Jahreskonzert, BSZ für Wirtschaft I, Chemnitz
03.05.2013
Stadtorchester Markneukirchen e.V. Internationaler Instrumentalwettbewerb Markneukirchen 2013/ Konzert Sinfonieorchester
11.07.2013
Jugendblasorchester Europäisches Gymnasium Waldenburg Jahreskonzert, Sachsenlandhalle Glauchau
14.07.2013
05.05.2013
Rodewischer Musikanten Musikertreffen, Schlossinsel Rodewisch
Jugendblasorchester Grimma e.V. Parkkonzert der Orchesterschule JBO Grimma, Schwanenteich Grimma
07.05.2013
Stadtorchester Markneukirchen e.V. Internationaler Instrumentalwettbewerb Markneukirchen 2013/ Konzert Blasorchester + Gymnasiumschor Markneukirchen
Mai 2013
14
Sachsens Bläserpost 01/2013
Juni 2013
Änderungen vorbehalten! Bitte senden Sie uns Ihre Konzert- und Veranstaltungstermine, damit wir diese in Sachsens Bläserpost veröffentlichen können.
SBMV BRÜCKENSCHLAG
Mozart und seine Hornkonzerte bei den Schwarzwälder Horntagen
Teilnehmer der Horntage 2012
Foto: Martina Faller
Sie tragen zwar den Schwarzwald im Namen, die Teilnehmer kommen aber längst nicht nur aus der Region und einzigartig in Europa sind die Schwarzwälder Horntage ohnehin. Und das liegt am Konzept. Mit einer Mischung aus Konzerten, Workshops, Probespieltrainings, Meisterkursen, Hornorchester und vielem mehr gelingt es den Horntagen und ihrem künstlerischen
Leiter Peter Arnold seit nunmehr über 25 Jahren Hornisten jeden Niveaus zu einer großen Hornfamilie zusammenzuschweißen: von Hornschülern, die sich bei Horn4Kids weiterentwickeln wollen, über den Amateurmusiker, der das Ensemblespiel pflegt und seine Spieltechnik verbessern möchte, bis hin zum Musikstudenten und Profi, der sich im Meisterkurs und Probespieltraining bei renommierten Professoren den letzten Feinschliff holen möchte. Abgerundet wird die viertägige Rundumbetreuung für Hornisten mit Kursen zur Körperschulung und Instrumentenpflege, einer Instrumenten- und Notenmesse und Kursen zum Alphorn und Naturhorn. Musikalisch jedoch stehen die Horntage 2013 ganz im Zeichen von Werken, die zum Pflichtrepertoire eines jeden Hornisten zäh-
len: den vier Hornkonzerten von Wolfgang Amadeus Mozart. An ausgewählten Passagen werden in allen Kursen Themen der Stilistik und Klangbildung sowie Fragen der Phrasierung und Artikulation erarbeitet. Aufblitzen wird die Schönheit der Mozart’schen Hornkonzerte indes schon im Eröffnungskonzert. Spätestens dann wird allen Konzertbesuchern und Teilnehmern klar, dass die Hornkonzerte Mozarts mit ihren technischen Finessen und ihrer anrührenden Schönheit aus dem Übe- und Konzertrepertoire nicht wegzudenken und schlicht ein Muss für jeden Hornisten sind. ◘ > Die Schwarzwälder Horntage finden vom 30.5. bis 02.06. 2013 in der BDB Musikakademie statt. Anmeldung und weitere Informationen unter www.bdb-horntage.de
- Anzeige -
15
SBMV BRÜCKENSCHLAG
Der Schenker ist nicht mehr Zum Tod des Komponisten Friedrich Schenker gehörte zu den renommierten Vertretern der Neuen Musik. Erst kürzlich wurde er bei einem Konzert im Gewandhaus zu Leipzig geehrt. Die Uraufführung seines beinah letzten Werkes Die Ästhetik des Widerstandes I für Bassklarinette und Ensemble wird damit die letzte zu Lebzeiten Erlebbare gewesen sein.
Friedrich Schenker, wie ihn die Zeitgenossen erlebten und schätzen. Foto: Wikimedia
Der deutsche Komponist Friedrich Schenker ist tot. Er verstarb am 8. Februar nach schwerer Krankheit in Berlin. Der 70-Jährige
1942 im thüringischen Zeulenroda geboren, arbeitete er nach dem Studium in Leipzig von 1964 bis 1982 als Soloposaunist im Rundfunksinfonieorchester Leipzig. Hier gründete er gemeinsam mit dem Oboisten Burkhard Glaetzner die Gruppe Neue Musik "Hanns Eisler", deren Avantgardegedanke in der DDR-Musikszene für Furore sorgte. Nach seiner Karriere als Soloposaunist arbeitete er am Gewandhaus bis 1986 als Berater für
zeitgenössische Musik, ab 1996 unterrichtete er Improvisation an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Schenkers musikalisches Vermächtnis wird in den nächsten Jahren aufzuarbeiten sein. Sein Œuvre umfasst mehrere orchestrale und kammermusikalische Werke für Bläser. Bis fast zum Schluss konnte man den großen Musiker als widerständigen und keiner Innovation abgeneigten Nestor der Neue-MusikSzene erleben. Stets gegen Kleingeistigkeit und eingefahrene Denkmuster wirkend, wollen wir ihm ein ehrendes Gedächtnis bewahren. ◘ Norman Grüneberg
9. Wettbewerb um den Jugendkunstpreis 2013 zum Thema „schneller“ ausgeschrieben Schirmherrin ist die Sächsische Jugendministerin Christine Clauß Wer oder was zwingt uns, schnell(er) zu sein? Was hält uns davon ab, einen Gang herunter zu schalten und unser eigenes Tempo zu finden? Ist schnell(er) sein der Weg zum Erfolg? Oder der Weg zum Glück? Oder ist eher das Innehalten, die Verlangsamung und Entschleunigung, das „sich Zeit nehmen“, um etwas in Ruhe und entspannt zu tun und die Seele baumeln zu lassen, das, was wir uns wünschen? Wir sind froh, mit dem Flieger in zwei Stunden auf einer spanischen Sonneninsel zu sein, stolz, die 100 m in 15,5 Sekunden zu schaffen, wollen aber nicht von Termin zu Termin jagen. Was denken junge Leute darüber? Wir laden sie ein, sich künstlerisch zum Thema zu äußern. Beiträge können als Einzel- und Gruppenarbeiten in den Sparten Bildende Kunst – Tanz – Theater – Fotografie – Medien – Literatur eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 3. Mai 2013. Die Wettbewerbsveranstaltung findet am 15. Juni in Leipzig mit allen Teilnehmern im Theater der Jungen Welt in Leipzig statt. Eine fachkundige Jury bewertet die Beiträge. Es werden Preise im Gesamtwert von 2.000 Euro vergeben. Infos und Bewerbungsunterlagen zum Wettbewerb gibt es unter www.lkj-sachsen.de.
16
Sachsens Bläserpost 01/2013
Teilnahmeberechtigt sind alle in Sachsen lebenden Jugendlichen von 13 bis 26 Jahren. Teilnehmerbeitrag: 5 Euro Kontakt: LKJ Sachsen e.V., 0341 25 77 306, info@lkj-sachsen.de, www.lkj-sachsen.de Ansprechpartnerin: Dr. Christine Range Zum Wettbewerb: Der Wettbewerb um den Jugendkunstpreis wird seit 1998 im 2-jährigen Turnus landesweit von der Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (LKJ Sachsen) e.V. ausgeschrieben, um eine Plattform des künstlerischen Austausches für junge Menschen zwischen 13 und 26 Jahren und eine damit einhergehende Anerkennung für kreative Leistungen zu schaffen. Seither haben sich mehr als 3.500 Kinder und Jugendliche am Wettbewerb beteiligt. Eine Förderung über das Sächsische Staatsministerium für Soziales ist beantragt. Dr. Christine Range, Geschäftsführerin
SBMV BRÜCKENSCHLAG
Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes in den Vereinen Arbeitshilfe zu Führungszeugnissen bei Ehrenamtlichen erschienen Bereits zum 01.Januar 2012 trat das neue Bundeskinderschutzgesetz in Kraft. Nun wird das Gesetz nach und nach umgesetzt. Besonders relevant für Musikvereine ist der neue §72a im Sozialgesetzbuch VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz). Er schreibt vor, dass auch Ehrenamtliche unter gewissen Bedingungen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen müssen. Der Deutsche Bundesjugendring (DBJR) hat nun eine Arbeitshilfe dazu herausgegeben. Sie kann online abgerufen werden. Der Paragraph 72a SGB VIII ist mit „Tätigkeitsausschluss einschlägig vorbestrafter Personen“ überschrieben. Hier soll gesetzlich ausgeschlossen werden, dass z. B. Vereine mit Ehrenamtlichen arbeiten, die nach bestimmten Straftaten des Strafgesetzbuches verurteilt sind. Ein so genannter qualifizierter Kontakt (in Bezug auf Art, Dauer und Inten-
sität des Kontaktes zu Kindern und Jugendlichen) darf dann nicht mehr vorliegen. Was ein qualifizierter Kontakt ist, wird in der kürzlich erschienenen Arbeitshilfe des DBJR erläutert. Sie ist unter http://www.dbjr.de/nationalejugendpolitik/bundeskinderschutzg e s e t z . h t m l ?e I D = d a m _ f r o n t e n d _ push&docID=1823 kostenlos abruf- und einsehbar. Dort ist auch der Verfahrensweg dargelegt. Vereine sollten von sich aus erst einmal gar nichts tun! Die Jugendämter kommen nach und nach auf alle freien Träger (=Vereine) zu und verhandeln mit ihnen Vereinbarungen zur Auslegung von §72a SGB VIII. Diese Verhandlungen müssen auf Augenhöhe geschehen und durch die jeweiligen Jugendhilfeausschüsse bestätigt werden. Zu den Verhandlungen
Praxishandbuch Kindeswohlgefährdung Kindeswohlgefährdung im Verein wirkungsvoll verhindern DBJ veröffentlicht Praxishandbuch zur Prävention von Kindeswohlgefährdung Die Deutsche Bläserjugend (DBJ) hat ein Praxishandbuch zur Prävention von Kindeswohlgefährdung im Musikverein veröffentlicht. Es soll Vereine unterstützen, Anzeichen von Kindeswohlgefährdung zu erkennen, eigene Strukturen und Vorgehensweise zu überprüfen und im Verdachtsfall richtig zu reagieren. Das Praxishandbuch ist bei allen Mitgliedsverbänden der DBJ vorrätig und kann von dort kostenfrei angefordert werden. Musikvereine sind in ihrer Arbeit an den „Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung“ gebunden, der gesetzlich im Kinder- und Jugendhilfegesetz verankert ist. Das bedeutet, dass Vereine zum einen ihre eigenen Strukturen präventiv gestalten müssen, dass zum anderen aber auch reagiert werden muss, wenn eine Gefährdung durch Dritte (z.B. in Schule, Elternhaus oder anderen Jugendeinrichtungen) vermutet wird. Das Praxishandbuch soll Vereine in Bezug auf diesen Auftrag unterstützen.
In dieser Publikation, die die DBJ für alle Musikvereine erstellt hat, wird dargelegt, was Kindeswohl, Kindeswohlgefährdung und Kinderschutz bedeuten und welche Anforderungen damit an die Vereine gestellt werden. Es werden die verschiedenen Ausprägungen von Kindeswohlgefährdung und ihre Auswirkungen dargestellt. Zudem zeigt die Broschüre mögliche Gefährdungslagen im Musikverein auf und macht Vorschläge, wie diese praxisnah minimiert werden können. Auch Ansprechpartner/innen und Kontaktstellen sind vermerkt. Das Praxishandbuch ist nach dem bundesweit einheitlichen Leitbild zur Prävention von Kindeswohlgefährdung, das die DBJ 2011 veröffentlicht hat, der zweite Baustein der DBJ - Kampagne „Verantwortungsvoll für starke Persönlichkeiten“. Kontakt: Deutsche Bläserjugend – Büro Berlin Matthias Laurisch, matthias@deutsche-blaeserjugend.de, 030-21 22 11 63
herangezogen werden kann das bundesweite Präventionsleitbild der Deutschen Bläserjugend (abrufbar unter http://www.deutsche-blaeserjugend. de/publikationen.html). Ausdrücklich ausgeschlossen hat der Gesetzgeber hingegen eine Führungszeugnispflicht für alle Ehrenamtlichen. Sollte es in einigen Jugendämtern trotzdem Bestrebungen geben, diese flächendeckend einzuführen, sollten sich Vereine umgehend an die Deutsche Bläserjugend wenden. ◘ Kontakt: Deutsche Bläserjugend – Büro Berlin Matthias Laurisch, matthias@deutsche-blaeserjugend.de, 030-21 22 11 63
Meisterkurs für Blechbläserinnen und Blechbläser in Samedan, im Engadin, in der Schweiz Mit Mnozil Brass und der Hochschule für Musik Basel „Musik schaffen, Musik denken und erleben – jeder für sich und alle gemeinsam.“ Unter diesem Motto bietet die Brassweek Samedan für begabte Musikerinnen und Musiker vom 30. Juni bis 06. Juli 2013 inspirierende Kurse und spannende Konzerte, die von herausragenden MusikerInnen und Dozierenden der Hochschule für Musik Basel und der Band Mnozil Brass geführt werden. Dieser Meisterkurs bietet die Gelegenheit, den eigenen Musikhorizont zu erweitern und unter Anleitung der erfahrenen Kursleitenden die eigenen Fähigkeiten auszubauen. Das tägliche, intensive Training mit Ensemblespiel, Einzel- und Gruppenunterricht inmitten der einzigartigen Gebirgslandschaft des Engadins hat bereits 2012 die Teilnehmenden überzeugt. Impressionen unter : www.brassweek.ch cultureimpulse AG Regula Zweifel, Tiergartenstrasse 23 B | CH - 8802 Kilchberg 044 715 53 45 / 078 629 23 69 regula.zweifel@cultureimpulse.ch www.cultureimpulse.ch
17
BLASMUSIKGESCHICHTE
Musikdirektor Werner Kunath schreibt aus der sächsischen Blasmusikgeschichte 200 Jahre Völkerschlacht zu Leipzig Militärmusik in der Völkerschlacht 1813 (Teil 1) Über das politische und militärische Geschehen in den Jahren bis 1813 geben Geschichtsbücher und wissenschaftliche Publikationen detailliert Auskunft. Hier soll einleitend nur kurz die Lage vor und während der entscheidenden Kämpfe skizziert werden. 1806 wurde unter dem Protektorat Napoleons der Rheinbund, ein Zusammenschluss von 16 deutschen Staaten, darunter zeitweilig auch Sachsen, gegründet, gerichtet gegen Preußen, Österreich und Russland. Durch den Sieg der Franzosen über die Preußen und ihre Verbündeten bei Jena und Auerstedt im Oktober 1806 und dem Tilseter Friedensabschluss vom 09. Juli 1807 verlor Preußen seine Stellung als europäische Großmacht, büßte etwa die Hälfte seines Territoriums ein, musste 140 Millionen Franse Kontribution zahlen und 150.000 Besatzungssoldaten versorgen, durfte selbst aber nur 42.000 Soldaten behalten. Dann das Jahr 1812! Napoleons Feldzug nach Russland und schließlich dessen Desaster! Sachsen musste dabei ein Korps von 21.000 Mann unter französischen Oberbefehl stellen. Mit dem Rückzug der Reste, der von den Russen geschlagenen „Grande Armee“ im Winter 1812/13 spitzte sich die Lage in Preußen und auch in ganz Deutschland zu. Das Signal zum Aufbruch der nationalen Befreiungsbewegung gegen Napoleon gab dann die Konvention von Tauroggen. Preußen hatte sich im Februar 1812 verpflichten müssen, Napoleon für seinen Russlandfeldzug ein Hilfskorps von 20.000 Mann zu stellen. Dieses Korps stand unter dem Kommando des preußischen Generals Hans David Ludwig von Yorck (1759-1830), dem späteren Generalfeldmarschall Graf Yorck von Wartenburg, und war dem linken Flügel der französischen Armee unter Marschall MacDonald zugeteilt. Auf Grund der militärischen und patriotischideellen Entwicklung wuchs auch bei Yorck und seinem gesamten Korps das Verständnis für den gerechten Charakter des russischen Kampfes gegen die französischen Invasoren. Als Ergebnis davon schloss Yorck mit dem russischen General deutscher Herkunft Hans Karl Friedrich Anton von Diebitsch (17551831), später russischer Feldmarschall, am 18
Sachsens Bläserpost 01/2013
30.12.1812 in der Mühle von Poscherun bei Tauroggen ein Abkommen, in dem er sich mit seinem Korps zur Trennung von der französischen Armee und zur zeitweiligen Neutralität verpflichtet. Dieses mutige Beispiel löste in allen Bevölkerungsschichten eine unbeschreibliche Begeisterung aus, war Anstoß zur Erhebung gegen die Fremdherrschaft und für den Kampf um die nationale Unabhängigkeit des deutschen Volkes („Signal von Tauroggen“). Am 27./28. Februar 1813 schloss Preußen im Vertrag von Kalisch ein Bündnis mit Russland und erklärte am 16. März Napoleon offiziell den Krieg. Im Juni schloss sich auch Österreich diesem Bündnis an. Zu Beginn des Herbstfeldzuges im August/ September 1813 hatten die Armeen der Verbündeten (Preußen, Russen, Österreicher, Schweden) folgende Stärken: ■ Hauptarmee unter dem österreichischen Feldmarschall Fürst Karl Philipp von Schwarzenberg (1771-1820) – 254.000 Mann, ■ Nordarmee unter dem schwedischen Kronprinz Jean-Baptist Bernadotte (1763- 1844) – 125.000 Mann, ■ Schlesische Armee unter dem preußischen General Gebhardt Leberecht von Blücher (1742-1819), ab 19.10.1813 preußischer Ge neralfeldmarschall – 105.000 Mann, ■ Korps Wallmoden – 27.000 Mann, Gesamt: 511.000 Mann. Dem gegenüber stand die französische Armee mit 427.000 Mann. Im Oktober hatten die Kampfhandlungen Sachsen und schließlich auch den Leipziger Raum erreicht. Vom 16. bis 19. Oktober tobte dann die große Schlacht, die Völkerschlacht, um und in Leipzig. Bei wohl keinem anderen Ereignis damaliger Zeit trafen so viele Völkerschaften/Nationalitäten in Sachsen auf verhältnismäßig begrenztem Raum aufeinander. Jede militärische Einheit führte ihre Musikformationen und ihre Signalisten mit sich. Gneisenau in einem Brief an seine Frau am 18. Oktober 1813: „Ich schreibe Dir am Morgen einer Schlacht, wie sie in der Weltgeschichte noch kaum gefochten worden ist. Diese Schlacht wird über das Schicksal Europas entscheiden“.
Der Begriff „Völkerschlacht“ wurde schon während der Kämpfe geprägt. Er soll von dem preußischen Oberst von Müffling stammen. Soldaten folgender Völker und Nationen waren in den Kämpfen vertreten: Im Heer Napoleons: Franzosen, Schweizer, Polen, Italiener, Holländer, Kroaten, Soldaten des Rheinbundes (Westfalen, Bayern, Württemberger, Hessen, Sachsen, Hannoveraner). Im Heer der Verbündeten: Preußen, Österreicher, Russen, Ukrainer, Ungarn, Tschechen, Schweden, Don- und Uralkosaken, Engländer, Polen, Walachen, Litauer, Letten, Baschkiren, Kirgisen, Tataren, Slowaken, Slowenen. Während der Kämpfe um Leipzig wechselten Württemberger, Hessen und alle sächsischen Truppen die Fronten, traten zu den Verbündeten über. Gegen Mittag des 19. Oktober hatten die Verbündeten den Sieg erfochten, die Reste der französischen Armee flüchteten in Richtung Westen. Um 13.00 Uhr treffen die drei verbündeten Monarchen, der russische Zar Alexander I., der österreichische Kaiser Franz I. und der preußische König Friedrich Wilhelm III. im Zentrum von Leipzig ein. Der Sieg wird mit einer improvisierten Parade gefeiert. Dabei werden die Militärkapellen ihre Regimentsmärsche gespielt haben. Als Abschluss ist laut Überlieferung als Gebet der Choral Ich bete an die Macht der Liebe von D. S. Bortnjanski gesungen und gespielt worden. Nach weiteren schweren und verlustreichen Kämpfen bei der Verfolgung des französischen Heeres, marschierten die Armeen der Verbündeten am 31. März 1814 in Paris ein. Am 06. April dankte Napoleon ab. Welche Bedeutung hatte die Militärmusik in all ihren Formen in den heißen Tagen während der militärischen Auseinandersetzungen im Leipziger Gebiet? Bei dem Gemisch so vieler unterschiedlicher Nationalitäten ein wohl einmaliges Nebeneinander von Militärmusik der beteiligten Armeen. Es war damals üblich, dass die Militärkapellen, noch Hoboistenkorps genannt, mit ihren
BLASMUSIKGESCHICHTE Truppenteilen (Regiment, Bataillon, usw.) ins Feld ziehen mussten, also ins Kriegsgeschehen eingebunden waren. Die Kapellen spielten auf dem Marsch, im Biwak zur Unterhaltung und spornten mit ihrer Musik die Truppen auch während des Kampfes an. Viele Regimenter besaßen bereits eigene Regimentsmärsche, die die Kapellen zu den genannten Gelegenheiten intonierten. Allerdings wurden auch später Märsche in Erinnerung und Würdigung der militärischen Leistungen der Regimenter geschrieben. Die Besetzung der Militärkapellen von Preußen, Sachsen, Russland und Österreich unterschieden sich im Instrumentarium nicht wesentlich voneinander, wobei durch den Einfluss der Kriegswirren die Anzahl der Musiker und dadurch auch der Besetzungen schwankte. Viele Musiker fielen in den Kämpfen und die dadurch entstandenen Lücken konnten selten voll aufgefüllt werden. Die Kapellen/Musikkorps der Garderegimenter waren allgemein mit etwa 22 bis 24 Personen stärker besetzt als die Linienregimenter mit etwa 12 bis 16, teilweise auch bis zu 20 Musikern. Hoboistenkorps Garderegiment 1813 (Standardbesetzungen, Varianten möglich): 1 kleine Flöte 2 große Flöten 2 Oboen 3-5 Klarinetten in C oder B oder F 2 Klarinetten in Es oder F 2 Fagotte 1 Serpent 1 Kontrafagott 2 Trompeten (ev. schon Klappentrompeten) 2 Waldhörner 1 Altposaune 1 Tenorposaune 1 Bassposaune 1 große Trommel 1 kleine Trommel 1 Paar Becken 1 Triangel Hoboistenkorps Linienregiment: 2 Flöten, auch kleine 2 Oboen 1 Klarinette in Es oder F 2-4 Klarinetten (wie oben) 2 Fagotte 1 Trompete (ev. Klappentrompete) 2 Waldhörner 1-3 Posaunen (wie oben) 1 Serpent oder Kontrafagott 1 große Trommel 1 kleine Trommel 1 Paar Becken
Jägerbataillon zu Fuß: 2 Fanfarentrompeten 2 Klappentrompeten 4 Waldhörner 2 Tenorposaunen 1 Bassposaune (kein Schlagzeug) Das schwedische Hilfskorps wurde nur von Spielleuten begleitet. Bei allen berittenen Truppen (Kavallerie) gab es noch keine geschlossenen Trompeterkorps im späteren Sinne, obwohl die Eskadronstrompeter der Reiterregimenter gelegentlich gemeinsam auch Reitermärsche bliesen. Die französischen Militärkapellen waren bedeutend stärker besetzt als die anderen europäischen Formationen. Ausgehend von der Bernard Sarette (1765-1858) neu strukturierten französischen Militärmusik in Verbindung mit der von ihm 1792 gegründeten nationalen Militärmusikschule, aus der sich 1795 das Pariser Konservatorium für Musik entwickelte, hatten die Militärkapellen eine für damalige Zeiten erstaunlich reiche Besetzung. So hatten die Musikkorps der elitären Garderegimenter der „Kaisergarde“, der „Alten Garde“, der „Jungen Garde“ (Pupillen), auch der „Nationalgarde“ eine Etatstärke von 46 bis 60 Musikern, die der Linienregimenter von 32 bis 34 Musikern. Spielleute in der Art der anderen europäischen Länder (Pfeifen und Trommeln) waren in der französischen Militärmusik durch die sogenannte „Batterie“ vertreten: Trommlerkorps mit Hörnern/Clairons, bei Regimentern bis zu 36 Mann. Ob diese Stärken während der verlustreichen Feldzüge der Jahre 1812/13 eingehalten werden konnten, ist kaum möglich gewesen, trotz der Rekrutierung neuer französischer Soldaten, vor allem sehr junger Männer (Junge Garde/Pupillen). Besetzung Musikkorps Garde: 4 Flöten / Piccolo 4 Oboen 4 Klarinetten Es oder F 16 Klarinetten in C oder B 6 Fagotte 2 Kontrafagotte 4 Trompeten 8 Waldhörner 3 Posaunen 3 Serpente 2 Rührtrommeln 2 große Trommeln 2 Paar Becken
Von oft entscheidender Bedeutung für die militärische Ordnung und für die Truppenbewegung im Kampfgeschehen waren die Signale, bei den Fußtruppen auf (Natur-)Signalhörnern, bei der Reiterei auf Signaltrompeten (kurze Kavallerietrompete) geblasen. Seit der Zeit der Antike dienten im militärischen Bereich Signale zur Befehlsübermittlung. Bereits in den altrömischen Militärformationen hatten Signale, geblasen auf der Tuba (römische lange Trompete) oder Cornu (Horn), gewichtige Bedeutung für den Dienstablauf. Darüber berichtet schon der jüdisch-römische Historiker Flavius Josephus (37-100 n.Z.) in seiner „Geschichte des jüdischen Krieges“. Dio Cassius (römischer Chronist, gest. 235 n. Z.) erwähnte 43 verschiedene Signale für die Tuba. Vegetius (römischer Militärhistoriker, 4. Jahrhundert) bestätigt detailliert in seinem „Abriss des römischen Heer- und Flottenwesens“ ein ausgeprägtes und differenziertes militärisches Signalsystem. Die in den Befreiungskriegen gebräuchlichen Signale stammen in ihrer Urform von Ende des 18. Jahrhunderts/Anfang des 19. Jahrhunderts und haben sich mit geringfügigen Veränderungen über lange Zeit erhalten. Das trifft auf die meisten europäischen Länder zu. Charakteristisch für alle Signale ist die Dreiklangsmelodik, bedingt durch die Naturtonreihen der damals ventillosen Signaltrompeten und -hörner, und die klare, prägnante rhythmische Form. Das verlangte auch die Praxis, da die betreffenden Militärangehörigen, denen die Signale galten, diese kennen, unterscheiden und im Gedächtnis behalten mussten. Das preußische Exerzierreglement von 1812 legte allein für die Infanterie 20 Signale fest. Die sächsische Infanterie hatte 25 Signale, die österreichische 16. Für die preußische Kavallerie standen 33 Signale fest, für die russische Kavallerie 30 Signale und für die französische Kavallerie 25 Signale. Diese verwirrende Vielfalt von Signalen der auf verhältnismäßig engem Raum operierenden Truppenmassen unterschiedlicher Nationalität brachte manche Schwierigkeiten und oft auch Missverständnisse mit sich. Hier seien einige Signale gegenüber gestellt, die den gleichen Befehl bei unterschiedlichen Einheiten übermittelten. (Fortsetzung Teil 2 in Sachsens Bläserpost 02/2013)
19
BLASMUSIKGESCHICHTE
Wie Konzerte entstehen Blog von thg www.vom-leben-gelernt.blogspot.de spielen? Der Dirigent hebt an zu einer mittleren musikwissenschaftlichen Abhandlung über die verteilten Werke. Nach ersten Gesichtszügen schlafen unvermittelt einige der dazugehörigen Musiker ein.
☼
Foto: LJBO
Prolog: Nach dem Konzert ist vor dem Konzert. Es werden sämtliche Noten eingesammelt. Natürlich nimmt stets mindestens ein Tubist, eine zweite Flöte oder, noch lieber, eine niemals anwesende Aushilfe ein paar Originale mit nach Hause. Jeder Notenwart freut sich über ein solches Ereignis.
☼ Zwei Wochen später. Nach der unvermeidlichen postkonzertanten Ruhephase beginnen die Proben wieder. Die Musiker begrüßen sich untereinander und ihre Instrumente, als hätte man sich lange Zeit nicht gesehen. Bei einigen trifft das auch zu. Sie haben nicht nur abstinent vom nachder-Probe-Bier, sondern auch von ihrem Instrument gelebt. Der erste Ton erklingt. Kaum zu glauben, dass man vor zwei Wochen ein Konzert mit hochwertiger Literatur gespielt hat, wenn der Stimmton eher nach Musikunterricht, Klasse 4 klingt. Man einigt sich, wie in all den Jahren davor, auf Stimmton 443Hz. Oder nicht lieber doch 441Hz? Also letztes Jahr... Das erste dirigentische Machtwort beendet die fünfminütige Diskussion. Neue Literatur wird ausgeteilt. Sofort beginnt hektisches Wühlen in vorsortierten Stimmenmappen. Danach bereitet das Blattspielen allen, vor allem aber dem Dirigenten, höchste Freude. Erste Zweifel am Gelingen des Unterfangens "Nächstes Konzert" machen sich breit. Die ersten Fans einzelner Stücke sind bereits auszumachen, ebenso ihre Kontrahenten. Müssen wir wirklich das 20
Sachsens Bläserpost 01/2013
Weitere 4 Wochen später. Langsam klingt es nach Musik. Außerdem ist es beruhigend zu wissen, dass sich manche Dinge nie ändern: Es entwickelt sich alles. Manche Menschen üben, andere nicht. Und der zweite Klarinettist, zweites Pult, kommt, unter Missbilligung von Registerkollegen und Dirigenten, immer eine halbe Stunde zu spät zur Probe. Die Soli werden verteilt. Warum dürfen die eigentlich immer nur die anderen spielen?
☼ Weitere 3 Wochen später. Das Konzert ist nun bereits 9 Wochen her. Nahezu Halbzeit! Es geht zum Probenwochenende in ein beliebiges Kindernaherholungszentrum in Sachsen. Oder wie viele Musiker es sehen: Ferienlager mit Musik. Dort wird dann viel geprobt, sich viel kennengelernt und ein bisschen getrunken. Manchmal geraten die Wertigkeiten allerdings etwas durcheinander. Der Dirigent bescheinigt allen: Es geht voran!
☼ Weitere 2 Wochen später. Es ist nun klar, wer zum bereits seit einem Jahr feststehenden Konzerttermin nicht anwesend sein kann. Kommt aber auch immer überraschend, so ein Jahresurlaub. Der Dirigent tobt. Erste Soli werden umverteilt. Natürlich trifft es trotzdem immer die Falschen.
☼ Weitere 3 Wochen später. Man weiß nun genau, welche Stimmen zum Konzert nicht aus den eigenen Reihen besetzt werden können. Warum schreiben die Komponisten auch für Altklarinetten und Kontrafagotte? Sowas spielt schließlich kein normaler Mensch. Nur Aushilfen, die spielen
sowas, und daher werden sie jetzt gesucht. Dem zweiten Bariton-Spieler fällt ungefähr genau jetzt auf, dass er die ganze Zeit die falsche Stimme spielt. Außerdem entdeckt der Tenorsaxophonist, dass er von einem Stück ja noch gar keine Noten besitzt. Als er das laut äußert, ist ein Herzinfarkt des Dirigenten nicht ganz auszuschließen.
☼ Weitere 2 Wochen später. Noch 3 Wochen bis zum Konzert. Die ganz schweren Geschütze werden aufgefahren: Röhrenglocken, Marimbaphon, Vibraphon und x Pauken werden für die kommende Zeit ausgeliehen. Der Kassenwart des Orchesters erleidet beim Gedanken an das Vereinskonto sofort physische Schmerzen. Der Probenturnus wird erhöht. Sah man sich sonst nur ein Mal pro Woche und zum Bier, trifft man sich nun drei Mal zum Proben (Bier optional, aber nur danach). Die Musiker sind trotz des nun häufiger tobenden Dirigenten achtsamer und haben in den vergangenen Wochen vorsorglich ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufgefrischt.
☼ Zwei Wochen vor dem Konzert. Erfolg! Eine Zeitung hat sich gemeldet, man möchte einen kurzen Beitrag über das Orchester und das anstehende Konzert bringen. Ein Redakteur kommt zu Besuch zur Probe. Im darauffolgenden Artikel erscheint allerdings ein falsches Konzertdatum. Der Orchestervorstand denkt über eine stetige Anwesenheit eines Arztes in den Proben nach. Noch mehr Erfolg: Es fand sich eine Aushilfe für die Kontrafagottstimme! Auch eine Altklarinettistin war aufzutreiben! Das wiederum ist Balsam für eine geschundene Dirigentenseele. Leider gibt es auch Misstöne. Ein Posaunist wird unvermittelt vor der Probe von seinem eigenen Instrument gebissen. Es hatte ihn einfach nicht wiedererkannt, sie haben sich so lange nicht gesehen. Auch wenn es vielleicht nicht wahr ist: Es klingt zumindest genau so.
☼
BLASMUSIKGESCHICHTE Eine Woche vor dem Konzert. Die Kontrafagottaushilfe sagt aufgrund eines grippalen Infekts ab. Auch andere Musiker wurden von der Krankheitswelle überrollt. Kurzzeitig entstehen Fantasien, Proben und Konzerte zukünftig in einem Krankenhaus stattfinden zu lassen. Ansonsten wird dem Orchester bescheinigt: Es entwickelt sich. Eine Woche vor dem Konzert sorgt das allerdings nicht unbedingt für Ruhe in den eigenen Reihen. Das letzte Solo wird noch mal umverteilt. Warum auch nicht.
☼ Drei Tage vor dem Konzert. Ein Wunder ist geschehen! Die Kontrafagottaushilfe ist wieder gesund.
Alle, die beim Aufbau der Bühne und dem Transport des Schlagwerkes geholfen haben, sind klatschnass. Duschen gibt es natürlich keine.
☼ Tag des Konzertes, 16.30 Uhr. Anspielprobe. Der Saal klingt vorzüglich. Erste Vorfreude macht sich breit. Außer bei Klarinetten, Oboen, Fagotten und Saxophonen: Sie bemängeln die trockene, heiße Luft. Da spricht doch kein Blatt an! Und diese Scheinwerfer, können wir die nicht ausmachen? Ich kann so nicht arbeiten! Der Dirigent reagiert mit Missbilligung, die Holzbläser fühlen sich unverstanden. Streik liegt in der Luft.
☼
Ein Tag vor dem Konzert. Generalprobe. Abgesehen davon, dass der dritten Klarinette, erstes Pult ein Stückchen Klappe abbricht, passiert - nichts. Kein gutes Zeichen. Die Verunsicherung wächst.
Tag des Konzertes, 17.30 Uhr. Fototermin. Der Fotograf ist anwesend, hat sich aber keinerlei Gedanken darüber gemacht, wie man ein Orchester von bald 60 Mann hübsch in Szene setzt. Dafür sehen alle fantastisch aus. Alle, bis auf einen Trompeter, der seine Krawatte und die schwarzen Socken vergessen hat.
☼
☼
Tag des Konzertes, Mittag. Beim Eintreffen am Konzertort sind nirgends Hinweise auf das Ereignis zu finden. Frustration macht sich breit, wird aber schnell mit dem Anbringen von Plakaten wieder verscheucht.
Tag des Konzertes, 19.17 Uhr. Beim Einspielen im Einspielraum entbrennt eine heftige Diskussion darüber, dass man das letzte Vierteljahr komplett auf 441Hz eingestimmt hätte und 443Hz sowieso viel zu hoch für das jeweilige Instrument wäre. Auch der Flügel zählt nicht als Argument. Es brechen fünf heiße Verhandlungsminuten an, an deren Ende sich die 443Hz-Gegner allerdings fügen.
☼
Beim Aufbau der Bühne quetscht sich die erste Flöte die Hand ein. Mangels Eisspray wird jemand freigestellt, mit ihr die nächste Apotheke aufzusuchen. Bleiben noch genau zwei Leute zum Bühnenaufbau.
☼ Tag des Konzertes, 14 Uhr. Der LKW mit dem Schlagwerk trifft ein. Man würde die schweren Gerätschaften gern über einen Aufzug transportieren, was auch kein Problem wäre, wäre der Schlüssel für den Lastenaufzug vorhanden. Eine lustige Verfolgungsjagd auf der Suche nach dem Hauspersonal beginnt.
☼ Tag des Konzertes, 16 Uhr. Bühne und Schlagwerk sind aufgebaut, es fehlen lediglich drei Stühle. Diese zu beschaffen grenzt allerdings an ein Drama epischen Ausmaßes.
Epilog: Nach dem Konzert. Der Dirigent ist froh und zufrieden, beglückwünscht seine Musiker und sagt, er hätte das ja von Anfang an gewusst. Allgemeine Euphorie macht sich breit. Außer vielleicht bei den Schlagzeugern, die noch längere Zeit mit der Beräumung ihres Arbeitsplatzes beschäftigt sind, und bei den üblichen wenigen Verdächtigen, die die Bühne abbauen. Als Dank für diese organisatorische Leistung bekommen sie auch bei der anschließenden Feierlichkeit keinen Sitzplatz mehr. Alle attestieren sich gegenseitig ein gelungenes Konzert und freuen sich, hochmotiviert, auf das kommende. Und natürlich werden sie üben in den kommenden beiden Wochen! Es werden alle Noten eingesammelt. Also fast alle. Wie immer eben. [Anmerkung der Red.: Alle hier erwähnten Begebenheiten sind vielleicht nicht komplett frei erfunden, aber völlig losgelöst von konkret handelnden Personen. Es fühle sich also bitte niemand auf den Schlips getreten!]
Letzte Frisuren werden gerichtet und sowohl Köpfe als auch Schuhe mit Haarspray plastiniert.
☼ Tag des Konzertes, 19.32 Uhr. Das Konzert muss mit einer kurzen Verspätung anfangen, da der Oboist die Bühne fast ohne sein Instrument betreten hätte. Immerhin: Der Saal ist voll. Dem Kassenwart fallen, laut hörbar, einige Steine von der Brust. Danach läuft alles, wie es immer läuft: Töne werden gespielt, Reden werden geredet, Blumen werden übergeben, Hände werden geklatscht.
☼
©Gerd Altmann | PIXELIO
21
BLASMUSIKGESCHICHTE
Nonsensecke (aus dem Blamu-Nonsens-Lexikon) Musikfeste, die „Feste sind zum Feiern da“! – Sagt der Volksmund. Also auch Musikfeste und ganz besonders Blasmusikfeste! Des Weiteren heißt es: „Feste soll man feiern, wie sie fallen“. Hierbei sinninhaltlich kalenderial abhängig. Sind sie jedoch allgemeinverbreitet wirklich fallend? Ganz im Gegentum! Sie steigen und steigen und werden gesteigert. Und das mit eminenter Enormität! Also nicht dem Zufall und den Kalenderdaten überlassen, sondern organisiertes Wollen, regionale und internationale Selbstdarstellungsmanie. Nun die daraus resultierende obligate wisssenserheischende Frage: Welche intellektuellen, künstlerisch-musikalischen und allgemeinmenschlich-psychologischen Charakteristika kennzeichnen überhaupt ein Blasmusikfest? Intellektuell sind bei solchen kakophonalen Veranstaltungen keine besonderen elitären geistigen Voraussetzungen bei den aktiven Machern vonnöten, da im Wesentlichen nur irgendwelche Musik oder auch Ähnliches erzeugt wird. Und das extrem reichlich! Für die selbsttätige stridulante Musikbläserei, worauf man im eigentlichen Sinne die Bezeichnung Blamufe zurückführen kann, ist absolute bläserische Unbekümmertheit und Unverzagtheit der Mitspieler gebotene Bedingung. Das diesem charivatischen Gewalt-
gebläse schutzlos ausgesetzte unschuldsvolle Publikum als Zuhörerschaft, seltsamerweise meist immer in Massen und großen Mengen erschienen, braucht zum Ertragen dieser wuchtvollen Schalldruckeinwirkung eine überaus stabile Anti-Stress-Festigkeit. Die einzelnen Publikumszugehörigen dürfen deshalb eventuell auftretende irreparable Hörschäden nicht scheuen. Verbunden damit können sich bei leicht labil veranlagten Menschen impoderabiler seelischer Unterdruck und / oder auch panische Angstzustände bemerkbar machen, z. B. in mitleiderregenden depressiven Weinkrämpfen, jedoch aber auch in schrill-bacchantischem weiblichem Fangekreisch oder trunken johlendem Männerradaugesang. Phonale ursächliche Auslöser dessen sind festgemäß die sich unentwegt präsentierenden und deftig lautstark aufspielenden Orchester, Kapellen und Musikzüge aller Art und Besetzung. Aus der ganzen Umgebung des Festortes und auch von noch weiter fernher sind sie angetrampt, um ja auch bei dem "Super-Spektabel" mit zu dröhnen. Einige dieser skurrilen Bläsertrupps führen auch noch Grüppchen femininer Hüpfis, sog. Majoretten, mit, die eklatant ungraziös drumrum einher tänzeln und scharwenzeln, arhythmisch Keulen schwingend, hölzerne und fleischerne.
DBJ vergibt Vollzeitstelle
Kuriose Blasinstrumente Aida-Trompete Das abgebildete Instrument wurde 1920 von der Leipziger Firma Oskar Ullmann nach Markneukirchner Bauweise gefertigt, Stimmung in H und As (Stimmzug oben). In Ausnahmen auch in Stimmung B und C. Giuseppe Verdi hatte für seine Oper „Aida“ (Uraufführung am 24.12.1871 in Kairo), um dem Opernthema stilgerecht zu werden, sechs dieser Instrumente von einer Mailänder Firma bauen lassen. Sie bilden die Grundform für alle späteren Produktionen. we-th
22
Sachsens Bläserpost 01/2013
Da soll losfetzten! Was für welche abstruse Flops werden meist noch den ohnehin schon arg gebeutelten daseienden Fanleuten aufgezwungen?! Das tobt das Massen“konzert“ ungehemmt schallprasselnd und knalltraumatisch über die umgebende traute Ortslandschaft. Für die vielen mitspielenden Musikanten und Musikantinnen willkommener Anlass, allerlei fürwitzigen Unfug und listigen blasenden Schabernack zu treiben. Vor allem bei den nicht endenden langatmigen völlig unnötigen „Festreden“ der Honoratioren. Jeder will sich „geistvoll“ hörenlassend präsentieren. Obwohl das Ganze ja eigentlich ein Blamufe ist und kein pseudoweisheitstriefender Rednerwettstreit. Apropos Wettstreit! Hin und wieder sind auch manchmal sog. Wertungsspiele angesetzt. Daran nehmen allerdings und allgemein nur die Tonkünstlervereine mit preisgierigen Dirigenten teil, die beste Beziehungen zur Bewertungsjury haben. Dann sind höchste Platzierungen sicher! Zwischen all dem vielen verschiedenen Dargebotenen immer wieder reichlich Schmaus und Trank! Festivitätsgesamt – Massendroge für Blamufans! Also „Kling dich ein“ und lasst grandioso die Klänge klingen! ◘ we-th
Die Deutsche Bläserjugend sucht Co-Referent/in für den Bundesfreiwilligendienst. Ausschreibung online auf der Homepage des SBMV e.V.
JETZT BEWERBEN!
Aufruf an die Leser von Sachsens Bläserpost
Bitte senden Sie uns für die Rubrik Kuriose Blasinstrumente Fotos zu, die in dieser Rubrik veröffentlicht werden können. Bitte mit dem Titel des Fotos und den Namen des Fotografen. Ihr Redaktionskollegium IMPRESSUM Herausgeber: Sächsischer Blasmusikverband e.V. /Bläserjugend Sachsen V.i.S.d.P. Präsident Thomas Firmenich Geschäftsstelle: Bahnhofstraße 1, 09669 Frankenberg/Sa. Tel.: 037206 89 41 89 | Fax: 037206 89 41 90 E-Mail: sbmv@blasmusik-sachsen.de www.blasmusik-sachsen.de Redaktionskollegium: MD Werner Kunath Heinrich-Budde-Straße 10, 04157 Leipzig Tel.: 0341 912 96 63 Marion Grüneberg, Silke Schulze, Norman Grüneberg, Sören Hofmann, Sandra Saborowski
Eingereichte Texte und Bilder wurden in Abstimmung mit den genannten Autoren in vorliegender Form veröffentlicht. Ein weitergehender Haftungsausschluss besteht. Redaktionsschluss Ausgabe für 02/2013 1. Juli 2013 Anzeigenverkauf: Katrin Kummer – scharfe//media e.K. Tharandter Straße 31-33, 01159 Dresden Tel.: 0351 / 4203 1662 Fax: 0351 / 4203 1697 www.scharfe-media.de Layout/Satz: taktiker Werbeagentur GmbH www.die-taktiker.de
Druck: Aussiger Druckereien GmbH Auflage: 2.000 Der SBMV e.V. dankt dem Freistaat Sachsen - dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Sächsischen Staatsministerium für Soziales - sowie allen Freunden und Sponsoren, insbesondere der Theo Müller Stiftung für die finanzielle Unterstützung unseres Verbandes. ©Alle Rechte bei SBMV e.V. / BJS
-h5*(1 92,*7
0(,67(5:(5.67$77 )h5 0(7$//%/$6,167580(17(1%$8 ,QK .HUVWLQ 9RLJW *HZHUEHSDUN ÷ 0DUNQHXNLUFKHQ ÷ 7HO
± %HVXFKHQ 6LH XQV DXI XQVHUHP 6WDQG % LQ GHU +DOOH
+HUVWHOOXQJ ÷ 5HSDUDWXU ÷ 5HVWDXUDWLRQ ÷ 5HSURGXNWLRQ ZZZ YRLJW EUDVV GH ZZZ IDFHERRN FRP YRLJWEUDVV FRQWDFW#YRLJW EUDVV GH
K l i ng D i c h e
in!
Ich zeig Dir meine Stadt ! Werde Orchesterbetreuer zum 5. Deutschen Musikfest vom 09.-12. Mai 2013 in Chemnitz Infos & Anmeldung unter: www.deutsches-musikfest.de
Alles in Ordnung
Mit Lexware vereinsverwaltung erledigen Sie die Vereinsarbeit mit dem kleinen Finger. Als Verantwortlicher in Ihrem Verein hängen Sie sich mit viel Engagement in Ihr Hobby rein. Lassen Sie sich dabei nicht von den Verwaltungsaufgaben über den Tisch ziehen: Erledigen Sie Mitgliederverwaltung, Buchhaltung, Beitragseinzüge, Finanzen und vieles mehr in nur 5 Minuten täglich. Lexware vereinsverwaltung und passende Lösungen für jede Vereinsart und -größe gibt’s unter www.lexware.de/shop/verein