Ausgabe 2 | 2009/2010 November 2009 | CHF 5.– | EURO 4.–
SPIRIT Das SCB-Magazin
Young spirit Energieschübe beim SCB
Pesche Widmer Er sorgt für Sicherheit und Ordnung im Stadion. Seite 22
Michèle Kuhn Sie sorgt für das private Glück von David Jobin. Seite 30
Renzo Holzer Er sorgte für viel Zug an den Banden der Eisfelder. Seite 46
Siegesdurstig.
Editorial
Inhalt
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Jung und spielfreudig
Die SCB-Youngsters Fey, Josi, Berger, Froidevaux und Scherwey spielen regelmässig und bringen Power ins Team.
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Alice und Marco
SCB-Goalie Marco Bührer war zum Kaffee geladen. Gastgeberin Alice prüfte den Zürcher auf Herz und Nieren. 5 Schöne Frauen in der PostFinance-Arena 6 Augenblick: Vitali Klitschko beim Puckeinwurf 14 Hockeyschule: Der gute Pass macht einfach Spass 17 SCB Future setzt auf Pascal Schaller 18 Die Szene Bern strebt Gemeinsamkeiten an 20 Pesche Widmer – da fühlt man sich gleich sicher 22 90-jährig und immer noch im Einsatz für den SCB 27 ImTeam mit Philipp Rytz 30 Hier spielt Frau: Michèle Kuhn 36 SCB-Gastro präsentiert: Geschichte des Kaffees 41 Ein riesiges Geschrei 42 Bärenherz: SCB-Cracks treffen behinderte Schüler 45 Daniel Wenger – Captain des virtuellen Teams 46 SCB-Legenden: Renzo Holzer
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Keine Regel ohne Ausnahme Lassen Sie mich etwas vorweg nehmen: Die SCB Eishockey AG bemüht sich stets vorrangig darum, optimale Voraussetzungen zu schaffen, damit Sie in der PostFinance-Arena bestmögliches Eishockey zu sehen bekommen und unsere Mannschaft langfristig erfolgreich sein kann. Warum ich das erwähne? Weil es keine Regeln ohne Ausnahme gibt. Das Heimspiel vom 11. Dezember gegen den EV Zug mussten wir verschieben, weil einen Tag später in unserem Stadion ein ausserordentliches Grossereignis auf dem Programm steht: Der WM-Boxkampf zwischen Vitali Klitschko und Kevin Johnson. Keine Angst, auch wenn auf dem Eis manchmal geboxt wird, der SCB wendet sich nicht von seinem Kerngebiet Eishockey ab. Es ist für uns einfach eine grosse, einmalige Chance, diese Veranstaltung auf höchstem Weltniveau und mit weltweiter Ausstrahlung durchführen zu können. Eine einmalige Chance auch für Sie, liebe Leserinnen und Leser: Ein Spektakel dieser Art hat man in Bern noch nicht gesehen und wird man sobald nicht wieder zu sehen bekommen. Aber ich garantiere Ihnen: Der Klitschko-Kampf bedeutet nicht, dass nun bei uns in der PostFinance-Arena künftig ähnliche Verhältnisse herrschen werden wie für die ZSC Lions im Hallenstadion. Es wird dabei bleiben: Die erste Mannschaft des SCB geniesst Priorität. Eine erste sportliche Zwischenbilanz mit Rückblick auf die 20 Spiele vor der November-Pause fällt ansprechend bis ermutigend aus. Der dritte Rang darf sich sehen lassen – nicht zuletzt unter Berücksichtigung der zahlreichen und langen Verletzungsabwesenheiten in unserer Mannschaft. Das Team von Larry Huras hat auswärts zum Teil sehr gut gespielt und auch das eigene Publikum in der PostFinance-Arena einige Male begeistert. Diesbezüglich war der Auftritt gegen den HC Davos, als es nach einem 1:3-Rückstand noch zu einem 5:4-Sieg nach Penaltyschiessen reichte, wohl das Highlight des bisherigen Saisonverlaufs. Ich will nicht näher auf die Leistungen der Mannschaft eingehen, das ist Sache des
Marc Lüthi, CEO SCB Eishockey AG
Sportchefs und des Trainers. Eine weitere Einschätzung erlaube ich mir dennoch: Die Linie mit Caryl Neuenschwander, Martin Plüss und Ivo Rüthemann hat vermutlich nicht nur mich positiv beeindruckt. Wenn wir schon beim Erfreulichen sind: Die positiven Reaktionen auf die von uns vorgenommenen Anpassungen im Bereich Infrastruktur und Service motivieren uns, den eingeschlagenen Kurs mit Engagement und offenen Ohren für Veränderungen weiter zu verfolgen. Das Stichwort Veränderungen gibt mir Gelegenheit auf einen Ausblick. Wenn die nächste Ausgabe des spirit im kommenden Jahr erscheint, hat ein neuer Direktor das Kommando in der Schweizerischen Eishockey Nationalliga GmbH übernommen. Im Namen des SCB möchte ich Werner Augsburger, den ehemaligen Technischen Direktor von Swiss Olympic, in der Eishockey-Familie willkommen heissen. Im gleichen Atemzug gilt es seinem Vorgänger Denis Vaucher, der am 1. Januar 2010 das Amt des Direktors von Swiss Ski übernimmt, für seine grossen Verdienste herzlich zu danken. Bis dahin wünsche ich Ihnen viele spannende und natürlich erfolgreiche Spiele unseres SCB.
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Stellungsspiel.
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Jäggis Handschuhe Jürg Jäggi spielte von 1972 bis 1980 beim SCB und gewann in dieser Zeit vier Meistertitel (1974, 1975, 1977, 1979). Mit seinen Leistungen setzte der Goalie die Tradition von ausserordentlich guten Torhütern beim SC Bern fort. Jürg Jäggis persönliches Markenzeichen war seine Schutzmaske. Sie galt zur damaligen Zeit als sehr speziell und furchterregend. Die Maske würde wohl auch heute auf dem Eisfeld noch eine gute Figur abgeben – zumindest optisch. Dagegen wirken Jäggis Handschuhe aus dem privaten Archiv von Jürg Wymann ziemlich altertümlich.
Die Stars waren da
Volley Köniz zu Gast Nein, das sind nicht die neuen Cheerleaderinnen des SCB, obwohl die jungen Damen ausserordentlich hübsch sind. Die zehn Frauen spielen bei Volley Köniz in der NLA und besuchten am 2. Oktober das SCBHeimspiel gegen die Kloten Flyers. In der zweiten Drittelspause hatten die Sportlerinnen sogar einen kleinen Auftritt auf dem Eisfeld: Sie wurden dem SCB-Publikum vorgestellt. Mit der Aktion unterstrich der SC Bern die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Mannschaften. Volley Köniz steht zurzeit im vorderen Drittel der NLA-Tabelle und spielt auch auf europäischem Parkett erfolgreich. Dort haben die Könizerinnen in der ersten Runde den albanischen Meister Tirana vom Feld gefegt.
Die Idee stand schon lange im Raum. Am Donnerstag, 15. Oktober, ist sie in Tat umgesetzt worden. Im zentral gelegenen und attraktiv gestalteten «Berner Beach Club» an der Gurtengasse 3 eröffneten die Stars des BSC Young Boys und des SC Bern den gemeinsamen Fanshop. Seydou Doumbia, Etienne Froidevaux, Paolo Collaviti, Christian Dubé und Thierry Doubai (auf dem Bild von links) hatten am winterlich kalten Tag in der «tropischen» Atmosphäre des Berner Beach Clubs sichtlich ihren Spass und verteilten den Fans Autogramme. Im Shop beim Eingang zum Restaurant, der auch als Vorverkaufsstelle dient, sind zahlreiche Souvenir-Artikel der befreundeten Sportklubs erhältlich. Ralf Jansen, Inhaber des Berner Beach Clubs, und Anhänger der Young Boys und des SCB, war nach den sehr erfreulichen Erfahrungen im Zusammenhang mit der EURO 2008 von der Idee des gemeinsamen SCB-YB-Fanshops in seinem Hause sofort angetan. Jansen hofft, das sich die Zusamenarbeit zwischen den beiden Sportklubs und seinem Gastro-Betrieb festigen und erweitern wird.
Impressum spirit Nr. 2, November 2009 Erscheint 4 x jährlich Herausgeber SCB Eishockey AG Mingerstrasse 12B 3014 Bern Tel. 031 336 80 80 www.scb.ch
Verlag, Layout, Redaktion und Anzeigenakquisition: IMS SPORT AG Gartenstadtstrasse 17 3098 Köniz Tel. 031 978 20 20 www.ims-sport.ch Verlagsleiter: Martin Erpen
Redaktionsleitung: IMS SPORT AG
Anzeigenakquisition: Wanja Greuel, Sven Zbinden, Michael Dähler IMS SPORT AG
Verlags-/Inseratekoordination: Björn Siegenthaler, IMS Sport AG
Textmitarbeiter: Christine Widmer (cw), Christian Dick (dk) Simon Stalder (sta), Simon Laager (sl), Simone Moser (sm), Andrej Abplanalp (aa),
Layout/Litho: Ralf Küffer, Reto Fiechter, Caroline Bürgy Poffet, IMS SPORT AG Fotos: Pius Koller, Jürg Wymann, Sacha Geiser, Thomas Hiller, Reto Fiechter Brigitte Batt & Clemens Huber Druck: Weber Benteli AG Industrie Bernstrasse 10 2555 Brügg
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Augenblick
Klitschko Time on Ice Am 24. Oktober besuchte Vitali Klitschko die PostFinance-Arena, den Austragungsort seines Boxkampfs vom 12. Dezember. Und er wagte sich auch gleich aufs Eis. Von 16’000 Zuschauern begeistert empfangen, machte Klitschko mit den Captains Martin Plüss und Andy Näser den symbolischen Puckeinwurf zum Spiel SCB-Lugano. Für Klitschkos Kampf gegen Kevin Johnson sind nur noch Stehplatz-Tickets (60 Franken) erhältlich. Der SCB legte bei der Preisgestaltung Wert darauf, dass dieser einmalige Event für alle erschwinglich ist. www.ticketcorner.ch
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SCB Youngsters
So viel Jugend wie
Der SC Bern hatte im bisherigen Saisonverlauf zahlreiche Verletzungen zu beklagen. Des einen Pech ist des andern Glück. Vor allem junge Spieler mussten in die Bresche springen. Sie taten und tun dies mit Erfolg. spirit hat die Jugendriege des SCB unter die Lupe genommen.
In der Saison nach dem letzten Titelgewinn 2004 hatte der SC Bern die Absicht, in der Meisterschaft regelmässig einen JuniorenBlock einzusetzen. Das Vorhaben wurde noch im Verlauf des Herbsts als gescheitert erklärt. Headcoach Alan Haworth wurde in der November-Pause durch Alpo Suhonen ersetzt und der musste mit laufend neu verpflichteten Ausländern bis zum letzten Spieltag um den Einzug in die Playoffs zittern. Die Sattheit gewisser Spieler nach dem grossen Erfolg stand am Anfang des misslungenen Projekts, die Einbindung der Nachwuchsspieler wurde dann am Ende von vielen Seiten als zentrales Problem genannt. SCB-Sportchef Sven Leuenberger, damals noch Chef der Nachwuchs-Abteilung SCB Future, bewertet die Qualität der damals eingesetzten Nachwuchsspieler rückblickend als mitverantwortlich. «Man kann so etwas nicht planen, es gibt keine Quotenplätze. Um so ein Projekt erfolgreich einzufädeln, muss die Klasse der vorgesehenen Junioren stimmen. Wenn sich ein Spieler auf U 20-Ebene nicht schweizweit unter
den Top 3 befindet, reicht es nicht.» Cédric Botter, Marco Käser, Caryl Neuenschwander, Christoph Roder, Stefan Tschannen und Philippe Wetzel erfüllten diese Vorgabe damals nicht ganz. Leuenberger erwähnt auch das Jahrgangsglück, an dem es nicht viel zu rütteln gibt. «Wir können das in der Nationalmannschaft und auch in den Klubs beobachten: In den mittleren Achtziger-Jahrgängen, die bald die Führungsrollen der über 30-Jährigen übernehmen sollten, sind wir quantitativ allgemein schwach besetzt.» Die eigene Geschwindigkeit Zurück zur aktuellen Saison und zu den Youngsters, zu denen Kevin Fey (18), Roman Josi (19), Pascal Berger (20), Etienne Froidevaux (20) und Tristan Scherwey (18) zählen. Mittlerweile ist sogar der 17- jährige Joël Vermin schon zu Einsätzen in der ersten Mannschaft gekommen. «Jene, die heute zur ersten Mannschaft gehören, sind oder waren nicht
nur Fixstarter im Elite-Team, sondern auch in der U 20-Nationalmannschaft», sagt Leuenberger. Der Sportchef unterscheidet zwei Gruppen: Jene Spieler mit internationalem Format wie Roman Josi, die sich überall durchsetzen und jene, die es möglicherweise nicht im ersten Anlauf schaffen und den Umweg über einen andern Klub nehmen – wie Caryl Neuenschwander, der nach einem Reifeprozess beim HC Fribourg-Gottéron nun einen festen Wert im Team von Larry Huras verkörpert. «Jeder hat seine Persönlichkeit. Jeder lernt in seiner Geschwindigkeit. Daraus ergeben sich Unterschiede in der Ausschöpfung des Potenzials», sagt der Trainer. Und: «Man kann den Einfluss der jungen Spieler nicht an Skorerpunkten messen. Sie bringen in erster Linie neue Energie.» Einwandfreier Charakter Für Leuenberger ist klar: «Sie müssen diese Energie, Leidenschaft und Freude täglich zeigen und die Älteren permanent herausfordern. Alte Pferde laufen gemütlich zum Brunnen. Wenn die jungen Pferde an ihnen vorbei galoppieren und ihnen den Platz am Brunnen wegzunehmen drohen, werden sich die alten Pferde künftig
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noch nie sputen.» Daraus ergibt sich doppelter Profit: Die Jungen machen laufend Fortschritte und die Alten werden wach gehalten. Huras ergänzt: «Verfüge ich über zwei gleichwertige Spieler, werde ich den jüngeren einsetzen, bis er an seine Grenzen stösst. Natürlich funktioniert das nur unter dem Vorbehalt, dass der Erfolg der Mannschaft oberste Priorität geniesst.» Die vielleicht wichtigste Qualität, welche unabhängig voneinander sowohl der Trainer als auch der Sportchef nebenbei in praktisch gleichen Worten erwähnen, ist womöglich eine andere. «Alle unsere jungen Spieler stehen mit beiden Füssen auf dem Boden», sagt Huras. «Unsere jungen Spieler zeichnen sich durch eine Gemeinsamkeit aus: Sie haben einen einwandfreien Charakter», sagt Leuenberger.
anders. «Meine Vorfreude, mit den Grossen trainieren zu dürfen, war riesig.» Dann fielen Philippe Furrer und Philipp Rytz im zweiten Vorbereitungsspiel mit Verletzungen aus. Fey reiste an sein erstes Spiel mit der ersten Mannschaft: «Die Nervosität war fast so gross wie die Freude.» Danach
der Rückkehr von Philippe Furrer und Dominic Meier, bis auf weiteres für den B-Ligisten HC Ajoie spielen. Damit kann er leben. Der 18-Jährige hat völlig unerwartet erste Erfahrungen im Fanionteam des SCB gesammelt und weiss, dass Larry Huras jederzeit auf ihn zurückgreifen wird, wenn Not am Mann ist. Roman Josi: gut gelaufen Die NHL (Nashville Predators) hat ihr Interesse längst angemeldet und laufend bestätigt, in der Heimat hat er sich in dieser Saison sogar schon den PostFinance-Topscorer-Helm aufgesetzt, als würde er ohne den gelben Helm nicht schon genug auffallen. Die Medien lassen keine Gelegenheit aus, ihn zu filmen, ihn zu beschreiben oder seiner Worte zu lauschen. All das, was bisher über Roman Josi berichtet worden ist, lässt sich wohl am besten in vier Worten seines Mitspielers Travis Roche zusammenfassen: «Roman hat keine Grenzen.» Josi ist erst 19, spielt aber bereits seine dritte Saison in der NL A. Er ist zwar frech auf dem Eis und auch immer für einen Spruch zu haben, aber ebenso echt ist seine Bescheidenheit. «Es ist gut ge-
Kevin Fey: von Woche zu Woche Für den 18-jährigen Verteidiger war die Ausgangslage vor dieser Saison klar. Er würde in der Vorbereitung mit der ersten Mannschaft trainieren können und dann mit den Elite-Junioren die Meisterschaft spielen. Doch es kam
lebte Fey von Woche zu Woche und rechnete damit, die Saison mit den Elite Junioren und dem nun ausgeschlossenen B-Ligisten Young Sprinters Neuenburg zu bestreiten. «Doch plötzlich hiess es, ich dürfte die ersten beiden Meisterschaftsspiele des SCB als siebter Verteidiger mitmachen.» Inzwischen hat Fey 18 von 20 Spiele der ersten Saisonphase bestritten und einiges erlebt. «Den schwierigsten Moment habe ich noch vor Saisonbeginn erlebt, als mir bei meinem ersten Spiel in der PostFinance-Arena gegen die Eisbären Berlin ein grober Schnitzer unterlaufen ist, der zu einer 2:2-Situation für den Gegner und zu einem Gegentor führte.» Aber auch Höhepunkte hat es für Fey schon gegeben – zum Beispiel in Ambrì. «Martin Plüss hat einen Weitschuss von mir ins Tor abgelenkt. Das war ein toller Moment für mich.» Kevin Fey wird nun, nach
laufen für mich. Ich bin selbst überrascht, wie gut.» Die Anfangsschwierigkeiten hat er noch gut in Erinnerung: «In der ersten Mannschaft war alles anders als bei den Junioren. Es ging viel schneller und es war nicht einfach, Konstanz zu finden. Dazu kommt die Nervosität, man will auf keinen Fall Fehler machen. Das ist eine zusätzliche Hürde.» Nun, diese Phase hat Josi hinter sich. Vor Hängern bleibt aber auch er nicht verschont. Zum Glück bietet sich oft die Chance, es schon am nächsten Tag besser zu machen. Selbstverständlich hat Josi das Ziel NHL im Visier. Aber, obwohl sehr viel dafür spricht, dass der Wechsel nach Nordamerika schon im nächsten Jahr stattfinden wird, spricht Josi selbst von «irgendwann». Und er betont: «Ich würde auf jeden Fall ein Jahr in der AHL auf mich nehmen.»
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Viel Lob
Pascal Berger: der nächste Schritt Der 20-jährige Burgdorfer, der als 13-Jähriger zum SC Bern kam, steht bereits in seiner vierten Saison mit Einsätzen in der obersten Spielklasse. «Für mich war es ein Traum, einmal in der National League A zu spielen. Und es war ein unglaublicher Moment, als ich damals als Junior zum ersten Mal mit der ersten Mannschaft im Stadion einlaufen durfte.» Berger, der inzwischen seit drei Jahren als Spieler der ersten Mannschaft unter Vertrag steht, hat sich längstens eingelebt, «man gewöhnt sich dran.» Und man steckt sich neue Ziele. Den nächsten Schritt, den der zuverlässige Flügelstürmer anstrebt, ist der Wechsel zu einer offensiveren Rolle. «Ich möchte viel spielen, auch in wichtigen Situationen bei Über- und Unterzahl.» Pascal Berger weiss, dass der Sprung auf die nächst höhere Stufe beim SC Bern schwierig ist. «Ich habe mir schon überlegt, ob ich einen Klubwechsel vollziehen und den Weg von Caryl Neuenschwander gehen sollte. Jetzt ist er zurückgekommen und er spielt extrem gut. Anderseits glaube ich, dass ich beim SCB am meisten profitieren kann.» Etwas anderes spielt auch noch mit: «Ich bin glücklich in dieser Mannschaft.» Etienne Froidevaux: Chance und Pech Die Position des Mittelstürmers ist jene, auf der es normalerweise am längsten dauert, bis man sich durchsetzt. Der 20-jährige Etienne Froidevaux hat es geschafft. Bereits in der vergangenen Saison, seiner zweiten, kam er in über 40 Spielen zum Einsatz. Und in der laufenden Meisterschaft erhielt er wegen den Verletzungen von Christian Dubé und Thomas Ziegler plötzlich gar die Chance, den ersten Block anzuführen. Wenige Spiele später verletzte sich Froidevaux selbst an der Schulter… «Aber ich konnte aus den Partien, in denen ich im ersten Block meistens mit Roman Josi und drei Ausländern auf dem Eis stand, viel lernen. Meine Mitspieler haben mir sehr geholfen. Die Kommunikation war hervorragend, sowohl auf dem Eis als auch auf der
Bank und im Training.» Selbst nahm sich Froidevaux vor, genau gleich zu spielen, wie er es vorher in der vierten Linie getan hatte. «Aufgaben und Verantwortung im ersten und vierten Block kann man nicht vergleichen.» Klar ist, dass sich der von zahlreichen Klubs umworbene Froidevaux nach seiner Rückkehr ins Team für höhere Aufgaben empfehlen will. Als Center wird er das nicht von einem Tag auf den andern tun können, auch nicht in der Fremde.
Denn die Mittelstürmer-Positionen sind überall von Ausländern und Routiniers besetzt. Vordringliches Ziel von Froidevaux ist: «Täglich besser werden.» Den nächsten Schritt «Mehr Verantwortung übernehmen» wird er dann langsam, aber sicher erreichen – oder überraschend schnell wie in diesem Herbst.
Nicht nur Sportchef Sven Leuenberger und Trainer Larry Huras sind gegenüber den jungen Spielern beim SCB des Lobes voll, auch von den Mitspielern ist nur Gutes zu hören. spirit hat bei zwei ausländischen Routiniers Meinungen eingeholt. Travis Roche äussert sich über die jungen Verteidiger, Lubos Bartecko beurteilt die Stürmer.
Travis Roche über Roman Josi: Er ist fantastisch! Ich liebe ihn. Er hat immer ein Lächeln, seine Eltern müssen stolz auf ihn sein. Ich hätte nie gedacht, dass einer, der über zehn Jahre jünger ist, mein Freund werden kann. Wir verstehen uns tatsächlich nicht nur auf dem Eis prächtig. Roman hat keine Grenzen, er besitzt unbeschränktes Potenzial. Es besteht kein Zweifel: Er hat eine lange NHL-Karriere vor sich. Und er ist dort an der besten Adresse aufgehoben: Nashville gilt bezüglich Nachwuchs-Ausbildung und -Betreuung als Vorbild. Von mir aus besteht auch absolut keine Gefahr, dass Roman den Boden unter den Füssen verliert. Er ist sehr konzentriert und will sich in jedem Bereich verbessern. Eines ist schon jetzt klar: Wenn Roman den SCB einmal verlässt, wird das ein grosser Verlust für uns sein. über Kevin Fey: Ich kenne Kevin natürlich nicht so gut, weil ich selten mit ihm zusammenspiele. Aber er ist ein grossartiger Junge und hat auch einiges von Roman Josi. Er trainiert hart und spielt mit grosser Freude. Kevin versucht auf dem Eis, die einfachen Dinge zu tun. Das ist richtig. Er ist defensiv sehr stark. Nun muss er langsam Selbstvertrauen aufbauen, um dann auch offensiv etwas mehr zu wagen.
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Tristan Scherwey: zusammen mit dem Vorbild Und plötzlich kam auch noch der 18-jährige Tristan Scherwey dazu. Wie Kevin Fey durfte er die Saison-Vorbereitung mit der ersten Mannschaft absolvieren. «Das war eine grosse Ehre für mich. Immerhin gehörte ich plötzlich zu jenem Team, in dem mein Vorbild Marc Reichert spielt. Am Anfang war es komisch, weil ich niemanden kannte. Doch nach ein paar Wochen habe ich gewusst, wie es in der Garderobe zu und her geht.» Auch auf dem Eis fühlte sich Scherwey schnell heimisch: «Ich habe gemerkt, dass der Trainer mit mir zufrieden war. Aber ich stellte mich darauf ein, die
Saison mit den Elite Junioren und Neuenburg zu spielen.» Doch dann ging es schnell. Bereits in der fünften Meisterschaftsrunde war Scherwey zum ersten Mal dabei. Seither hat er immer ge-
spielt. «Das ist unglaublich. Vor ein paar Jahren sass ich noch auf der Tribüne und habe die Spieler bewundert. Jetzt gehöre ich selbst dazu.» Und wie! Als ihm beim 5:1Sieg gegen den HC Fribourg-Gottéron zwei Tore gelangen, wurde er sogar zum besten Spieler gewählt. Was Trainer Huras nicht sonderlich freute: «In den ersten Trainings der folgenden Woche war Tristan nicht so bei der Sa-
che, wie ich mir das wünsche.» Nun, der junge, unerschrockene Flügelstürmer ist längst wieder auf dem Boden angekommen. «Ich sehe die ganze Sache von Tag zu Tag.» Er weiss: Sollten einmal alle Spieler fit sein, wird sich Scherwey wie Fey wohl wieder im zweiten Glied einreihen müssen. Aber auch für ihn gilt: Sollte Huras jemanden brauchen, wird er nicht zögern, Scherwey zu rufen. (dk) l
SCB weit vorne Die Tendenz der Klubs, eigene Nachwuchsspieler in die erste Mannschaft einzubauen, ist steigend. Das gilt nicht nur für den SCB, der in dieser Beziehung mittlerweile zur Spitze der Liga gehört. Mit Kevin Fey, Roman Josi, Pascal Berger, Etienne Froidevaux und Tristan Scherwey spielen in dieser Saison regelmässig fünf Spieler mit Jahrgang 1989 oder jünger, die dem eigenen Nachwuchs entstammen. Dazu hat der 17-jährige Joël Vermin bereits einige Einsätze hinter sich. Und mit David Jobin, Philippe Furrer und Marc Reichert haben 3 Stammspieler mindestens den grössten Teil ihrer Juniorenzeit beim SCB verbracht. Bis zu neun Spieler mit dem Qualitätssiegel «Eigengewächs» – also fast die Hälfte der pro Partie einsetzbaren Akteure – könnten also beim SCB auf das Matchblatt kommen. Damit liegt der SCB über dem Durchschnitt der Liga. Im Kader des HC Davos figurieren acht Spieler, die 20 Jahre oder jünger sind, aber nicht alle regelmässig eingesetzt werden. Der SCB liegt (Vermin nicht mitgezählt) mit fünf Spielern gleichauf mit dem HC Fribourg-Gottéron und den Kloten Flyers an zweiter Stelle. Insgesamt stehen bei den Freiburgern 11 Spieler im Kader, die dem eigenen Nachwuchs entsprungen sind. Hinter Davos (10) liegt der SCB in dieser Wertung gleichauf mit Kloten (9) auf Rang drei. Abgeschlagen am Schluss der Nachwuchs-Ranglisten liegt der HC Lugano, bei dem Matteo Nodari (Jahrgang 1987) und Raffaele Sannitz (1983) die einzigen «eigenen» Spieler sind.
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Lubos Bartecko über Pascal Berger: Was ich jetzt über Pascal sage, gilt auch für die andern: Sie sind alle harte Arbeiter und versuchen sich täglich zu verbessern. Pascal hat schon einige Erfahrung und erhält viel Eiszeit. Sein Forechecking ist ausgezeichnet, er ist schnell und macht die Checks fertig. Wenn er in die gleiche Richtung weiter arbeitet, kann er für den SCB über lange Zeit ein sehr wertvoller Spieler werden.
über Etienne Froidevaux: Ich habe einige Partien mit ihm zusammen gespielt. Er ist sehr entschlossen und hat ein gutes Auge. Etienne ist stark am Puck und gut beim Bully. Was ihn wie die andern auszeichnet, ist der Respekt vor den erfahrenen Spielern: Er hört zu und will lernen. Ich denke, dass er für den SCB ein sehr guter Center werden kann und sich ihm auch international Türen öffnen können.
über Tristan Scherwey: Auch er arbeitet hart und gleichzeitig macht es Spass mit ihm in der Garderobe. Ich bin beeindruckt von seiner Einstellung. Sein offensives Forechecking ist ausgezeichnet. Und er stellt sich jedem entgegen, egal ob es Shawn Heins ist oder ein kleiner Spieler. Tristan könnte einmal einer wie Ivo Rüthemann werden. Für Tristan gilt, was für alle gilt: Sie dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass sie erst am Anfang stehen. Dann können sie sehr weit kommen.
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Der Pass
In der Saison 2009/10 geniessen spirit-Leser ganz private Hockey-Lektionen. Die Profis von SCB Future stellen verschiedene Elemente des Eishockeys im Detail vor – zum besseren Verständnis für den Zuschauer und zum Nachahmen für den Praktiker.
Lars Leuenberger Trainer Elite A Junioren SCB Future Geboren: 29. März 1975 Zivilstand: Verheiratet • Spielte für den SC Bern, den HC Fribourg-Gottéron, den EHC Basel und den HC Ambrì-Piotta • Wurde 1997 Schweizermeister mit dem SC Bern Trainings mit Lars Leuenberger: Interessant, aber auch intensiv.
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Um ein korrektes und effizientes Pass-Spiel auszuführen, bedarf es einer Menge Übung. Bei der Passabgabe und der Annahme ist es sehr wichtig, dass der Kopf des Spielers oben bleibt. Dies aus zwei Gründen. Erstens: Wo man hinsieht, dorthin spielt man. Zweitens: Ist man im Besitz des Pucks, wird man sofort vom Gegner angegangen. Daher gilt die Regel, einen Pass nicht «blind» anzunehmen und abzugeben. Ein Pass ist so zu spielen, dass sich der Mitspieler bei der Annahme nicht zu sehr um die Scheibe kümmern muss.
Die Abgabe Die hier abgebildete Passvariante ist die einfachste und zugleich effizienteste Variante des Pass-Spieles. Bei der Passabgabe muss der Spieler darauf achten, dass der Puck bis auf den hinteren Fuss zurückgezogen wird, damit die Scheibe danach mittels einer Wischbewegung von hinten nach vorne abgegeben werden kann. Bei der Wischbewegung verlagert sich das Gewicht vom hinteren auf den vorderen Fuss. Unmittelbar nach der Passabgabe verfolgt der Stock die Richtung in der sich das Ziel des Passes befindet.
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Die Annahme Die Passannahme ist in der Bewegung das genaue Gegenteil der Passabgabe. Der Puck wird beim vorderen Schlittschuh in Empfang genommen und dann mittels einer Wischbewegung nach hinten gezogen. Beherrscht man die hier dargestellte Übung, kann man das Ganze auch Backhand versuchen. Dort wird der genau gleiche Bewegungsablauf verlangt. Allerdings ist es aufgrund der Stockkrümmung schwieriger, mit der Rückseite der Stockschaufel ein Zuspiel anzunehmen und einen genauen Pass weiterzuspielen. (sta) l
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Was ist eigentlich Stoffwechsel? In den verschiedensten Medien wird darüber geschrieben und diskutiert. Sicherlich sind Ihnen Aussagen, wie «…das hat mit dem Stoffwechsel zu tun» bekannt. So viel vorneweg: Ein gesunder Stoffwechsel verwertet und verarbeitet in unserem Körper Kohlenhydrate, Fette, Eiweisse und Vitamine. Also setzt der Stoffwechsel schon bei der Verdauung ein. Kohlenhydrate und Fette liefern Energie. Demgegenüber sind Proteine Baumaterial für Zellen,
Gewebe und Organe des Körpers. Der Auf- und Abbau dieser (Nähr-) Stoffe erfolgt im Körper mit akribischer Präzision. Bei jedem Schritt wechselt ein Stoff in einen anderen über – daher der Name Stoffwechsel. Was, wenn nun bei einem Menschen ein bestimmter Schritt im Stoffwechsel nicht richtig abläuft? Eine solche Fehlsteuerung ist meist angeboren und Folge einer gestörten Enzymfunktion. Die Konsequenzen daraus machen sich in unserem Körper als Krankheiten bemerkbar. Erhöhte Blutfettwerte, ein zu hoher Cholesterinspiegel, Diabetes, diabetische Nervenschädigung (Polyneuropathie),
diabetische Netzhauterkrankung (Retinopathie), Fettsucht und Schilddrüsenunterfunktion sind Krankheiten, die aus einem beeinträchtigten Stoffwechsel resultieren. Derzeit sind über 1’000 Stoffwechselstörungen bekannt. Das StoffwechselZentrum von Hirslanden Bern ist darauf spezialisiert, über sämtliche Belange im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel kompetent Auskunft zu geben und die Krankheiten nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu behandeln. Das Zentrum vereint Spezialisten für Diabetologie, Endokrinologie und Adipositas, sowie spezialisierte Chirurgen in der chirurgischen Behandlung des endokrinen Systems, unter einem Dach. Haben Sie Fragen? Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren. l
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Erfahrung weitergeben
Pascal Schaller: Berner Novizen profitieren von Freiburger Erfahrung.
Der 38-jährige Pascal Schaller gehörte zu den schillernden Figuren in der grossen Zeit des HC Fribourg-Gottéron mit Wjatscheslaw Bykow und Andrej Chomutow. Seit dieser Saison ist der Freiburger nun Trainer der Novizen Elite des SC Bern.
Eigentlich hatte Pascal Schaller für die Zeit nach seinem Karriereabschluss einen Plan: Eine «Weltreise» sollte es sein. Daraus ist bisher nichts geworden. Dafür freut sich der Freiburger mit seiner Frau Nathalie am eigenen Nachwuchs: Tochter Laetitia (11) sowie die Söhne Florian (9) und Timotée (7) sorgen für genug Abwechslung in Schallers Leben, das beruflich immer noch vom Eishockey geprägt ist. Auch dort kümmert er sich um den Nachwuchs. Seit dieser Saison betreut er die Novizen Elite des SC Bern. Der Schritt von Bulle, wo Schaller zuletzt drei Jahre Spielertrainer des Erstligisten und Nachwuchschef des Klubs war, nach Bern hat sich nicht einfach so ergeben. «Ich habe von Ivan Brägger, meinem Assistenten in der Westschweizer U 15-Aswahl, vernommen, dass der SCB einen Nachwuchstrainer sucht.» Daraufhin hat sich Schaller offiziell bei Marc Weber, dem Managing Director der SCB Future AG, beworben. «Ich hatte schon seit einiger Zeit Interesse, einmal in einem grossen Klub
zu arbeiten, nicht zuletzt um dazuzulernen.» Schallers Eindrücke nach dem ersten halben Jahr sind ausschliesslich positiver Natur: «Der Druck ist hoch, nicht zuletzt weil die Elite und die Novizen in der letzten Saison Titel gewonnen haben. Aber ich kann mit sehr guten Spielern unter besten Bedingungen arbeiten. Die Voraussetzungen für die Ausbildung junger Spieler sind in Bern optimal.» Nun beim grossen Rivalen aktiv 14 Jahre hat Pascal Schaller für den HC Fribourg-Gottéron gespielt. Angefangen hat er seine Karriere noch in der alten Patinoire Les Augustins. Schaller ist Freiburger
durch und durch. «Während meiner Aktivzeit hatten wir in Freiburg stets eine grossartige Kollegialität in der Mannschaft. Mario Rottaris und Christian Hofstetter waren diesbezüglich die Führungsspieler, welche die andern mitgezogen haben.» Auf dem Eis waren es natürlich Wjatscheslaw Bykow und Andrej Chomutow, neben denen Pascal Schaller während mehreren Saison äusserst erfolgreich spielen durfte. «Ich habe enorm viel von den beiden gelernt. Bykow war nicht nur der Coach unserer Linie, sondern hat Trainer Paul-André Cadieux auch sonst viel Führungsarbeit abgenommen.» Bykow und Chomutow hatten einzigartigen Stellenwert in Freiburg. Und Spiele gegen den SC Bern haben für Gottéron stets ausserordentliche Bedeutung. «Für uns Freiburger ist der SCB die erste Adresse. Die Emotionen sind immer enorm gross, wenn Gottéron gegen Bern spielt. Das habe ich vor zwei Jahren in der Viertelfinal-Serie zwischen den beiden Klubs sogar oben auf der Tribüne deutlich gespürt.» Wehmut, nun bei grossen Rivalen, tätig zu sein, verspürt Schaller nicht. «Im Eishockey geht alles so schnell. Jetzt bin ich hier in Bern, um den Nachwuchsspielern beizubringen, was ich gelernt habe.» Scherzhafte Sprüche bezüglich seiner Herkunft hat der Freiburger von seinen Berner Spielern nicht gehört. Schaller versucht aber selbst, Humor ins Spiel zu bringen. Manchmal erwähnt er von sich aus, man habe jeweils gesagt, neben Bykow und Chomutow sei es einfach gewesen, vor dem Tor den Stock hinzuhalten und so zu Trefferehren zu kommen. «Dann sage ich jeweils. Das stimmt, aber man muss eben auch vors Tor gehen, um dort erfolgreich sein zu können.» So oder so: Pascal Schaller ist in Bern angekommen. Die Freude, unter Druck in einem grossen Klub arbeiten zu können, ist ihm anzumerken. Die Weltreise muss noch warten – nicht nur wegen der Kinder. (dk) l
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Szene Bern
Ultras wünschen die Wiedervereinigung
Die Szene Bern zählt rund 150 Personen. Sie unterstützen als laute und kreative Gruppierung mit eigenen Choreografien den SCB. Damit sich die Stehrampe wieder zu einer gemeinsam ausgerichteten Fangruppe formiert und die Stimmung in der PostFinance-Arena noch besser wird, hat die Szene Bern ein Grundsatzpapier ausgearbeitet.
Die beiden Delegierten der Szene Bern wollen ihren Namen nicht verraten, aber sie stehen Rede und Antwort und erklären, was es mit dem auf diese Saison hin ausgearbeiteten Papier auf sich hat. Ziel der schriftlich festgehaltenen Grundsätze ist es, die Stehrampe wieder zu vereinen. In den letzten Saisons hat sich zwischen den Offiziellen Fanklubs (OFC) und der Szene
Bern eine immer grössere Kluft gebildet. Das Resultat: Die Stimmung leidet. Für einen Ultra das Schlimmste überhaupt! Die Kluft entstand durch gegenseitiges Misstrauen. Kommt es im Stadion an Heim- oder Auswärtsspielen zu Übergriffen, werde dies immer den Ultras in die Schuhe geschoben, sagen die Vertreter der Szene Bern. «Im Forum heisst es dann, die Sze-
ne Bern stecke dahinter. So zum Beispiel letzte Saison, als in Zug im SCB-Fansektor eine Knallpetarde explodierte und eine Frau ein Hörtrauma erlitt. Aber auch eines unserer Mitglieder wurde verletzt und bis heute wissen wir nicht, wer dafür verantwortlich ist.» Das Misstrauen gehe soweit, dass Choreografien der Szene Bern von den OFC nicht unterstützt würden. Gemeinsamen Nenner finden Das Grundsatzpapier der Szene Bern hat zum Ziel, die Zusammenarbeit mit den OFC zu fördern. An den OFC-Sitzungen sind neu zwei Mitglieder der Szene Bern mit dabei und haben ein
Szene Bern
nur Forderungen, sondern bieten auch Hand für Lösungen.» Die Szene verzichtet auf das Abrennen von pyrotechnischen Gegenständen und seit dieser Saison sind dem SCB die Ansprechpersonen der sieben Gruppierungen der Szene Bern bekannt. Es ist also jederzeit ein Dialog möglich. Zudem informieren die Ultras mittels Flyer und E-Mail regelmässig über ihre Aktivitäten. Szene Bern setzt auf Selbstregulation Gewalttätige Auseinandersetzungen seien nicht erwünscht, betonen Szenen-Vertreter. «Verbale Provokationen der Gegner in Form von Gesängen oder mit Transparenten sind aber Teil unserer Fankultur. Das unterscheidet uns auch von den OFC. Die können mit den Davoser Fans nach dem Spiel ein Bier trinken gehen. Für uns ist das unvorstellbar.» Nach Aussagen der beiden Ultras halten sich die rund 150 Mitglieder der Szene Bern an die Regel, auf Gewalt und das Abbrennen von Pyrotechnik zu verzichten. Probleme gibt es aber mit Fans, die der Szene Bern nicht bekannt sind. Vor allem an Auswärtsspielen ist die Situation manchmal unkontrollierbar. Bis zu 400 Leute reisen im Zug an, ausgerüstet mit den Schals der Szene Bern. Die Schals sind im freien Verkauf erhältlich. Die
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Stimmung heizt sich durch den Alkoholkonsum, der bei den Jugendlichen in den letzten Jahren zugenommen hat, zusätzlich auf. Verhalten sich die unbekannten Fans auch im Stadion auffällig und gewaltbereit, greift die Szene Bern ein und übergibt diese Leute dem Sicherheitspersonal. «Das klappt gut. Uns ist wichtig, dass nur richtige Fans im Stadion sind, an Heim- wie an Auswärtsspielen. Sonst ist die Stimmung schlecht und unser Ruf wird wieder in Mitleidenschaft gezogen.» In Zukunft lebendige, friedliche Fankultur In der nächsten Zeit sollen also die Fans der Stehrampe zusammenrücken und gemeinsam während den Spielen für gute Stimmung sorgen. Ein erster konkreter Schritt wird am 21. November gemacht. An diesem Tag sind die Mitglieder der Offiziellen Fanclubs eingeladen, an einer Choreographie der Szene Bern mitzuarbeiten. Damit soll das gegenseitige Verständnis gefördert werden. Fruchten die Bemühungen und werden die Grundsätze des ausgearbeiteten Papiers von der Szene Bern eingehalten, dann erhält der SCB von der Stehrampe kreative und laute, aber friedliche Unterstützung. Genau so, wie es sich Spieler und Klub wünschen. (cw) l
Fahnenmaltag
Mitspracherecht. Die Ultras wollen von Seiten des SCB die gleichen Informationen erhalten wie die OFC und sie wünschen sich eine faire Behandlung, wenn es bei Heim- oder Auswärtsspielen zu Problemen kommt. Faire Behandlung heisst, dass auf eine Pauschalverurteilung der Szene Bern verzichtet wird. Das Misstrauen komme aber nicht von ungefähr, geben die beiden Ultras zu. Noch vor vier, fünf Jahren waren Randale durch Mitglieder der Szene Bern an der Tagesordnung. «Es stimmt, dass die Stimmung damals viel aufgeheizter war als heute. Das Vertrauen wieder aufzubauen, braucht nun Zeit. Aber wir stellen ja nicht
Am Samstag, 10. Oktober 2009, fand in der Begegnungszone unter der Stehrampe der PostFinance-Arena der Fahnenmaltag für die Fans des SCB statt. Am Anlass nahmen rund 50 Fans teil. Organisiert wurde der Fahnenmaltag von der Szene Bern. Die Szene Bern stellte Stoff, Farben und Fahnenhalter zur Verfügung. Mit Projektoren wurden verschiedene Motive auf die Stoffe projiziert und anschliessend mit Farben geschmückt. Auch Nähmaschinen waren vor Ort, um die einzelnen Stoffteile zusammenzunähen. Unter den Fans entpuppten sich einzelne als richtige Künstler. Die Kreativität war grenzenlos. Der SC Bern sponserte für die anwesenden Supporter Sandwichs, Bärezipfeln und Getränke. Der Fahnenmaltag dauerte bis gegen 17.30 Uhr. Anlässlich des Heimspiels zwischen dem SCB und Lugano vom 24. Oktober 2009 wurden die kreativen Werke den SCB-Fans in der PostFinance-Arena präsentiert. Insgesamt war der Fahnenmaltag der Szene Bern ein voller Erfolg.
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Broncos Security
«Die Spielregeln sind gut, so wie sie sind» Pesche Widmer Grösse: Gewicht: Alter: Zivilstand: Beruf:
Seit neun Jahren nimmt der SC Bern die Dienste der Broncos Security GmbH in Anspruch. Der Geschäftsführer der Dienstleistungsfirma für Sicherheit und SCB-Sicherheitschef verkörpert die wichtigsten Aspekte in dieser Berufsbranche in bester Manier. Pesche Widmer ist eine beeindruckende Erscheinung: Seine 198 cm Grösse und 130 kg Gewicht strahlen vor allem Ruhe aus.
Das Elternhaus, ein Professor der Uni Bern oder doch vor allem Jimy Hofer? Einige haben das Leben des jungen Pesche beeinflusst. «Im Eltern-
haus lief alles immer genau nach Büchlein», erinnert er sich. Schon früh in seiner Jugend war ihm klar, dass er keinen streng bürgerlichen Weg ein-
198 cm 130 kg 49 verheiratet, 2 Kinder Elektroingenieur HTL und eidgenössischer Fachmann für Sicherheit und Bewachung
schlagen würde. Der Vater eines Freundes aus der Nachbarschaft sah Pesches Zukunft schon voraus, als dieser noch keine Vorstellung davon hatte. «Der Professor sah meine Finger an und fragte mich, ob ich Nägel kaue. Ich bejahte, worauf er meinte: Du wirst einmal ein Rocker.» Damals war Pesche 13 Jahre alt, von Rockern und deren Leben wusste er nichts. Noch nichts. Am Abendtechnikum absolvierte er einige Jahre später eine Ausbildung zum Elektro-Ingenieur HTL. Zu dieser Zeit hatten sich die Zuneigung zu Motorrädern, der Spass am Nachtleben und das Bedürfnis nach Freiheit bereits als feste Grössen in seiner Lebenseinstellung etabliert. «Waren die Lektionen am Technikum in der Morgartenstrasse beendet, konnte man nirgends mehr hin, ausser zum Jimy in die Broncos Loge an der Gerechtigkeitsgasse und später in der Inneren Enge.» Pesche Widmer wurde zum Stammgast bei Jimy Hofer und irgendwann fragte er ihn, ob er mitkommen dürfe ans «Out in the Green» in Frauenfeld, zu jener Zeit das grösste Rockfestival der Schweiz. Pesche durfte. Der Weg zum Rocker war geebnet. Der heute 49-Jährige wurde Mitglied des Broncos MC Switzerland. Vorerst musste er die Lehrzeit als «Prospekt» absolvieren und zu deren Abschluss die Probe bestehen. «Das sind nicht Mutproben. Den Kandidaten wird in jenem Gebiet, auf dem sie sich besonders stark fühlen, aufgezeigt, dass sie so stark nicht sind. Beispielsweise erhielt ein Prospekt den Auftrag, eine Eiche zu fällen, und als Werkzeug ein stumpfes Beil. Da vergeht einem das Lachen schnell.» Seit 1999 eigenständig Der verheiratete Vater zweier Kinder ist mittlerweile seit 1995 Präsident der Broncos und Geschäftsführer der 1999 gegründeten Broncos Security GmbH. Das Dienstleistungsunternehmen steht in keiner Abhängigkeit zu den Broncos. Die Entstehungsgeschichte der Firma ist hingegen eng mit dem Motorradclub verknüpft,
Broncos Security
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was sich auch im Namen ausdrückt. Aber damit ventionsteam erweitert.» In einem Briefing in zichten, um wegen einer Kleinigkeit nicht eine der Mitte des zweiten Drittels wird das Vorge- Eskalation zu provozieren. hat es sich. Die Rocker waren früher vor allem an Konzerten hen in der «zweiten Halbzeit» und nach dem Auch an Auswärtsspielen des SCB sind die Broncos-Leute präsent. «Mindestens zwei Sicherund Festivals engagiert worden, um Sicherheit Spiel besprochen. Trotz der grossen Erfahrung heitsleute sind vorgeschrieben. Wir sind zu gewährleisten und für Ordnung zu meistens mit einem Dutzend dabei.» Besorgen. «Unsere Dienstleistungen wurden offensichtlich geschätzt. Je- «Wir arbeiten stets in gleicher Grundaufstellung. züglich des Fan-Verhaltens ist Widmers Erkenntnis klar: «Auswärts benehmen denfalls kamen immer mehr Anfragen. Je nach Risikostufe des Spiels wird unser sich alle Fans schlechter. Wir müssen Es wurde immer schwieriger, die ArInterventionsteam erweitert». immer dran bleiben und die Leitplanken beit vom Broncos-Club aus zu organistets aufs Neue setzen.» So oder so: sieren.» 1999 gründete Widmer die Pesche Widmer bleibt – egal in welcher Broncos Security GmbH, vorerst mit Situation – gelassen. Auf Fragen nach Anekdoten 30 Teilzeit-Angestellten. Damals traf man sich sind Fehleinschätzungen nicht auszuschliessen. und den schlimmsten Vorfällen zuckt er mit den einmal im Monat, um die Einsätze zu verteilen. So war beim ersten Heimspiel gegen den EHC Schultern: «Für mich gibt es in diesem Job nichts Inzwischen arbeiten 160 Personen für die Fir- Biel im Hinblick auf den Spielschluss bereits ein Aussergewöhnliches.» Ein Fels in der Brandung ma. Dazu kann Pesche Widmer für Grossanläs- Teil der Crew an die Ausgänge beordert worden, lässt sich eben nicht erschüttern. (dk) l se auch noch auf 50 Ehemalige zurückgreifen. als es im bis dahin ruhigen Gästesektor doch Das Arbeitsgebiet hat sich massiv ausgedehnt: noch «häscherte». Zu den Einsätzen an Konzerten und als Türste- Die Broncos Security arbeitet her vor Bars und Discos sind zuerst jene in den eng mit der Polizei und dem Sportstadien hinzugekommen. Mittlerweile ge- SCB-Sicherheitsdienst zusamhören auch Baustellen-Bewachungen, Logen- men. «Auf öffentlichem Gebiet dienste in zwei Bundesämtern, Gemeindepat- ist die Polizei zuständig, aber rouillen (zurzeit in sieben Berner Gemeinden), wir sprechen uns regelmässig Public-Viewing-Veranstaltungen und sogar der ab und unterstützen die Polizei Ski-Weltcup in Adelboden zu den Mandaten der oft bis hin zur Tramstation», erklärt Widmer. Sicherheitsfirma. Für die Mitarbeitenden sind die Pflichtenhefte Die Zusammenarbeit mit der jedes einzelnen Jobs im hauseigenen Intranet Polizei hat sich in den letzten bis ins Detail ersichtlich. Auch die Grundsätze Jahren massiv verbessert. Unbei der Ausbildung zeigen, dass bei der Broncos ter anderem, weil bei der BronSecurity besonderer Wert auf Seriosität und cos Security einige ehemalige Professionalität gelegt wird. Im Gesamtarbeits- Polizisten engagiert wurden. vertrag ist für Sicherheits-Personal eine Ausbil- Den letzten Zwick zur besten dung von 20 Stunden verlangt. Wer Aufnahme in Einvernahme mit der Polizei hat Pesche Widmers Team finden will, wird in über die EURO 2008 bewirkt: «Da 70 Stunden von ehemaligen Polizisten geschult waren wir sogar im Führungsund muss anschliessend jährlich sechs bis acht raum der Polizei regelmässig zu Gast», erinnert sich Widmer. Trainings absolvieren. Sonderkompetenzen für private Sicherheitsdienste wünscht sich Vielfältige Aufgaben Bereits in der dritten Saison amtet Pesche Pesche Widmer nicht: «Die Widmer als Sicherheitschef des SCB. Nebst der Spielregeln sind gut, so wie sie Sicherheitsverantwortung geht es um die Kont- sind. Was ich mir wünschte, rolle der Eingänge, der Notausgänge, der Fan- wäre ein bisschen mehr Vertrennung, des VIP-Bereichs, der Raucherzonen ständnis für unsere Arbeit. Wir usw. Dazu kommen während des Spiels Pat- setzen nur die gesetzlichen Vorrouillen im Steh- und Sitzplatzbereich und nach schriften und die Auflagen des dem Spiel die Sicherstellung eines geordneten Veranstalters durch.» Für die Fan-Abmarsches. Mit Hilfe von modernen Kom- Security-Leute stellt sich dabei munikationsmitteln, Video und einem zweck- immer die Frage der Güterabmässigen Führungsraum kann die Einsatzlei- wägung: Welche Konsequenzen tung jederzeit auf Vorfälle reagieren. «Wir hätte das Einschreiten? Die Riarbeiten stets in gleicher Grundaufstellung. Je sikobeurteilung kann dazu fühnach Risikostufe des Spiels wird unser Inter- ren, auf ein Eingreifen zu ver- Pesche Widmers: Nicht nur Eishockey, auch Motorenlärm gehört zu seinem Leben.
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Fritz Kaufmann
41 Jahre SCB und noch kein bisschen müde Das Eis war schon immer sein Element. Inzwischen ist der am 17. Oktober 1919 geborene Fritz Kaufmann 90 Jahre alt. Und der SCBHelfer denkt noch lange nicht ans Aufhören.
Aufmerksam, aufgeweckt, kritisch und ausgestattet mit einer angenehmen Prise Selbstironie: Fritz Kaufmann zuzuhören, wenn er über sein Steckenpferd, das Eis, erzählt, ist jederzeit interessant, ab und zu gar hinreissend. Es hatte schon begonnen, als Kaufmann gerade erst aus der Schule kam. Er übernahm die Verwaltung der Natureisbahn beim Tennisplatz im Beaumont-Quartier – bis er während des zweiten Weltkriegs für viereinhalb Jahre ins Militär eingezogen wurde. Nach seiner Rückkehr ins zivile Leben lebte «seine» Eiszeit jedoch bald wieder auf. «Für meine beiden Söhne Beat und Dieter habe ich sogar im eigenen Garten Eis gemacht, damit sie dort Schlittschuh laufen konnten.» Fritz Kaufmann gab zudem auch Unterricht im Eislauf. Das hat offensichtlich genützt: Sohn Beat fand nicht nur Gefallen am Eishockey, sondern erwies sich auch als ausserordentliches Talent. «Ich habe Beat in der Jugendzeit an jedes Spiel gebracht. Als er in der 9. Schulklasse war, gehörte Beat bereits zur ersten Mannschaft», sagt Kaufmann. Besonders stolz ist Fritz Kaufmann aber, «dass wir in den Jugendjahren meiner Söhne nie die Polizei im Haus hatten. Das konnten damals längst nicht alle Eltern sagen.» Und heute wohl auch nicht. Beat machte Karriere beim SCB: Er wurde Captain des SC Bern und gehörte im erfolgreichsten Jahrzehnt der Klubgeschichte dem Team an, das vier Meistertitel (1974, 1975, 1977 und 1979) gewann. Dieter, der andere Sohn, konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht auf höchster Ebene Eishockey spielen, wanderte stattdessen ins Mutterland der schnellsten Mannschaftssportart der Welt aus und lebt heute als Grafiker in Kanada. Ärger gab’s immer mal wieder Fritz Kaufmann war während insgesamt 20 Jahren Zeitnehmer beim SC Bern und wurde dafür 1987 mit der Freimitgliedschaft geehrt. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im eigenen Stadion gehörte zu den Höhepunkten seiner Funktionärs-Karriere. Dass man ihn an der Weltmeisterschaft 2009 «trotz korrekter Anmeldung» nicht ins Team der freiwilligen Helfer aufgenommen hat, empfindet Kaufmann als eine der grössten Enttäuschungen. «Immerhin kann ich morgens noch selbst aufstehen.»
Auch sonst gab’s ab und zu Ärger. Zum Beispiel mit dem einen oder anderen Klubpräsidenten, dessen Umgang mit Sohn Beat dem Vater gar nicht zusagte. Doch darüber hüllt sich Fritz Kaufmann lieber in den Mantel der schweigenden Nachsicht. Und da waren auch die Schiedsrichter, zu denen er als Zeitnehmer zwangsläufig engen Kontakt hatte. Enger als manchem Spielleiter lieb war. «Es gab einige, die bekamen eine andere Farbe im Gesicht, wenn sie mich sahen.» Kein Wunder, Kaufmann hat sich mitunter erlaubt, einen Ref zu fragen, was eigentlich los sei. «Sie können nicht alles sehen, aber manchmal hat man eben auch bemerkt, dass sie absichtlich wegschauen.» Darüber ärgert sich Fritz Kaufmann auch heute noch. Wie über die Entwicklung des heutigen Eishockeys, welcher er nicht nur Positives abgewinnen kann. «Ich sehe zunehmend Tätlichkeiten. Diese Bandenchecks verstehe ich nicht. Das war vor fünf Jahren noch nicht so.» Fritz Kaufmann kann durchaus noch bissig sein. Dies obwohl er schon vor langem seine Zähne
Fritz Kaufmann: Immer noch Spiel für Spiel im Einsatz für den SCB.
verloren hat: «Als Strafen-Kontrolleur ist mir einmal ein Puck ins Gesicht geflogen.» Als würde er selber merken, dass er einige unerfreuliche Themen angesprochen hat, lenkt er korrigierend ein: «Auch wenn ich ein bisschen über dieses und jenes wettere, ich würde ja nicht mehr hierher kommen, hätte ich nicht noch immer grosse Freude am Eishockey.» Diese Freude muss tatsächlich gross sein. Immerhin stellt sich Kaufmann bereits seit 21 Jahren als Eingangskontrolleur zur Verfügung und nimmt dafür Spiel für Spiel den beschwerlichen Weg von Aefligen zur PostFinance-Arena in Kauf. Am Drehkreuz regelmässig von Zuschauern angesprochen und in ein kurzes Gespräch verwickelt zu werden, ist ihm Lohn und Motivation genug. Auch mit Blick in die Zukunft: «Ich möchte gerne 105 oder 106 Jahre alt werden, allein schon nur, um die im Bundeshaus zu ärgern, die mir die AHV bezahlen müssen.» Ein bisschen Sticheln liegt Fritz Kaufmann immer noch, aber immer versehen mit beschwichtigendem Humor. (dk) l
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29.9.2009 15:18:26 Uhr
10-08-2009 09:35:23
Saison 20
Reihe oben: #25 Trevor Meier, Daniel Moser (Statistiker), David HĂźgli (Physiotherapeut), Klaus Schweingruber (Video #26 Marc Reichert, #47 Alex Chatelain, Frank Kehrli (Materialchef), Hans Loosli (Masseur), Caryl Neuenschwand Reihe Unten: #77 Travis Roche, #35 Olivier Gigon, Larry Huras (Trainer), Hans Kossman (Assistent), #89 Pascal Berger, #96 Christian DubĂŠ, #9 Simon Gamache, #72 David Jobin, #20 Etienne Fro
009/2010
o-Verantwortlicher), #4 Dominic Meier, Martin Schär (Vereinsarzt), #84 Philipp Rytz, #19 Daniel Meier, #90 Roman Josi, der, Jürg Kumli (Materialchef-Stv.), Juhani Hirvonen (Konditionstrainer) , Heinz Leu (Statistiker), #3 Martin Stettler; , #38 Thomas Ziegler, #56 Lubos Bartecko, #11 Jean-Pierre Vigier, #2 Beat Gerber, #28 Martin Plüss, #32 Ivo Rüthemann, oidevaux, Andy Jorns (Torhütertrainer), #39 Marco Bührer, #29 Philippe Furrer
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Fifty-Fifty Game
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Urgestein im Dienste des SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game Die Wirtschaftskrise hat sich erstaunlicherweise nicht gross ausgewirkt. Das Spiel hat Tradition und ist bei den Fans bekannt. Zudem kostet ein Los «nur» einen Franken und ist für einen guten Zweck. Hinzu kommt, dass wir langjährige Verkäufer im Einsatz haben, die mittlerweile auch schon einige Stammkunden haben. Gab es irgendwelche Neuerungen? Auf diese Saison hin ist SLAPSHOT als Partner eingestiegen. Neu kann man im Dezember nebst dem Jackpot an jedem Heimspiel auch noch ein Jahresabo gewinnen, was natürlich eine tolle Sache ist. Mit der sanierten PostFinance-Arena müssen wir nun allerdings mehr Eingänge betreuen. Das ist natürlich auch mit mehr Aufwand verbunden. Dies bedingte in der Organisation einige Anpassungen, so haben wir beispielsweise zusätzliches Verkaufspersonal engagiert.
Jimmy Gilliéron ist in den SCB-Katakomben eine Legende – davon kann auch das SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game profitieren.
Wie das SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game ist auch Jimmy Gilliéron aus der PostFinance-Arena nicht mehr wegzudenken. Seit 35 Jahren ist der Berner im Dienste des SCB unterwegs. Als stellvertretender Platzorganisator fällt das SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game in seine Regie. Dabei werden nebst dem Gewinner auch die Nachwuchsspieler von SCB Future glücklich gemacht – fliesst doch eine Hälfte des Gewinns, also rund 1000 Franken pro Heimspiel, in die Kasse von SCB Future.
Wie sieht ein Matchtag aus Ihrer Sicht aus? Als Stellvertreter der Platzorganisation beginnt mein Arbeitstag um 17 Uhr mit Briefings, an denen die Abläufe besprochen werden. Danach werden die Teamleiter informiert. Anschliessend wird das SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game vorbereitet, sodass ich die Lose meinen Verkäufern überreichen kann. Nach Spielbeginn kommen die Losverkäufer zurück, um die Abrechnung vorzunehmen. Parallel dazu werden die Urnen geleert. Anschliessend lassen wir eine Losnummer ziehen, damit wir später den Gewinner verkünden können. (sl) l
Fifty-Fifty-Game neu mit SLAPSHOT-Abo Jimmy Gilliéron, Sie sind seit sagenhaften 35 Jahren beim SCB aktiv. Welche Ämter haben Sie bisher bekleidet? Jimmy Gilliéron: Ich habe als Nachwuchstrainer begonnen und von den Moskitos bis zu den Elite-Junioren schöne Jahre erlebt. Nach sieben Saisons wechselte ich in die Platzorganisation, wo ich unter anderem die Fanclubs unterstützt habe. In dieser Zeit organisierte ich 1981 auch das 50-Jahr-Jubiläum des SCB. Ebenfalls in den Achtzigerjahren war ich Mitbegründer und OK-Präsident des internationalen Juniorenturniers in Bern. Danach amtete ich als Nachwuchschef. Auch an den beiden Weltmeisterschaften war ich im Einsatz. 1990 hatte ich die Platzorganisation unter mir, 2009 als Stellvertreter von Ueli Schwarz die Logistik. Jetzt habe ich noch eine beratende Funktion für die nächste Eishockey-WM in Deutschland.
Nun sind Sie in Ihrer Funktion als Stellvertreter der Platzorganisation auch fürs SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game verantwortlich. Wie haben Sie die aktuelle Saison bisher erlebt? Schon fast traditionsgemäss ist sie ein bisschen harzig angelaufen. Der Saisonbeginn verlief in den letzten Jahren stets stockend. Das scheint normal zu sein. Ansonsten läuft es mittlerweile ganz gut. Das SLAPSHOT Fifty-Fifty-Game hat sich gut etabliert und spült eine schöne Menge Geld in die Kasse von SCB Future. Angesichts der Tatsache, dass viele Junioren in den letzten zwei Jahren den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben, scheint diese Unterstützung zu fruchten (lacht). Wie stark hat sich die Rezession auf den Verkauf der Lose ausgewirkt?
SLAPSHOT hat für einige glückliche SCBFans ein besonders tolles Weihnachtsgeschenk. Nach jedem Heimspiel verlost das grösste Schweizer Eishockey-Fachmagazin ein Jahresabo via scb.ch. So gehts: Kaufe vor dem Spiel bei den Verkäufern im roten Eishockey-Dress ein SLAPSHOT Fifty-Fifty-Los für nur einen Franken. Mit ein bisschen Glück gewinnst du den Jackpot. Er beträgt 50 Prozent aller Einnahmen. Das sind rund 1000 Franken. Die andere Hälfte fliesst in die Kasse von SCB Future. Wenn du beim Jackpot kein Glück hattest, kannst du nach dem Spiel auf www.scb.ch/50-50game deine Losnummer eingeben und gewinnst vielleicht ein Jahresabo im Wert von 75 Franken.
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Hier spielt Frau
Bewegungsmensch mit grosser Reiselust Michèle Kuhn interessiert sich nicht nur für ihre Mitmenschen, sondern auch für fremde Städte und Architektur. Richtig glücklich ist sie, wenn sie sich beim Sport austoben kann. Am liebsten natürlich mit Freund David Jobin.
Vor neun Jahren als Michèle Kuhn ihren David im Ausgang kennen lernte, war sie 16 Jahre alt. Sicher mit ein Grund, dass der Start in die Beziehung mit dem Verteidiger des SCB für sie nicht einfach war. «Viel drehte sich um David und seinen Beruf. Sei es in Gesprächen mit Freunden und Kollegen, sei es im Alltagsleben oder beim Einteilen der Freizeit. Das war schwierig für mich, zumal man mit 16 Jahren noch in allen Belangen sehr unsicher ist.» Michèle musste David teilen, nicht nur mit dem SC Bern und seiner Verwandtschaft im Jura, sondern auch mit den Fans. «Ich konnte mir zuvor nicht vorstellen, was für ein Leben ein Eishockey-Profi führt und musste mich erst daran gewöhnen, dass David oft im Rampenlicht steht.» Inzwischen sind neun Jahre vergangen, Michèle wird 25 und ist sicherer geworden. Ihr Vertrauen ist gewachsen, nicht nur in ihre Beziehung, sondern auch in sich selber. Grosses Interesse an Neuem Offen und kommunikativ ist Michèle Kuhn, sie findet leicht Kontakt zu anderen Menschen. Diese Stärke kommt ihr im Beruf entgegen. Die 24-Jährige ist Produktemanagerin
für Haushalt- und Gebäudeversicherungen. Sie hilft nicht nur mit beim Entwickeln von Produkten, sondern gibt auch Schulungen. Im Moment drückt Michèle wieder die Schulbank und lässt sich zur eidgenössisch diplomierten Versicherungsfachfrau ausbilden. Zwei Abende pro Woche ist die 24-Jährige deshalb in der Schule, am Wochenende lernt sie oft. Da muss die Zeit mit David Jobin gut geplant werden. Die gemeinsamen Mahlzeiten sind den beiden deshalb
Hier spielt Frau
Als Managerin für Haushalt- und Gebä
udeversicherungen muss Michèle Kuhn
wichtig. Aus Zeitgründen kocht meist David. Die Offenheit von Michèle zeigt sich auch bei ihren Hobbies. Sie reist sehr gerne mit Kolleginnen in fremde Städte und mit David teilt sie sich das Interesse an Architektur und Wohnungseinrichtung. «Wir schauen uns häufig neue Häuser an oder spazieren durch Möbelgeschäfte, um Ideen zu sammeln. «Gerne möchten wir auch einmal etwas eigenes bauen, die gesammelten Ideen umsetzen.» Im Moment aber sind David und Michèle glücklich in ihrer Wohnung in Moosseedorf, in die sie vor zwei Jahren gezogen sind. Da Davids Vertrag mit dem SCB noch weiterläuft, schmieden die beiden auch keine Umzugspläne. Nicht nur mit David verbringt Michèle Kuhn gerne ihre Zeit, sondern auch mit ihrem zweijährigen Patenkind Lenny. «Es ist schön, etwas mit ihm zu unternehmen. Ich freue mich schon, wenn Lenny alt genug ist, um mit mir ein Eishockeyspiel zu besuchen.»
Am liebsten in Bewegung Egal ob es Tennis, Badminton, Fitnesskurse oder Snowboarden ist, Michèle Kuhn ist sehr sportlich. Sie probiert auch hier gerne Neues aus, wie zum Beispiel Ju-Jitsu. «Das hat mir aber nicht so gut gefallen.» Tennis spielt Michèle schon seit ihrer Kindheit und auch Snowboarden gehört dank der Ferienwohnung der Eltern in der Lenk seit Jahren im Winter zum Freizeitprogramm. Spitzensportlerin wollte die 24-Jährige nie werden, aber sie sei schon ehrgeizig wenn es um sportliche Leistungen gehe, gibt Michèle Kuhn zu. Umso schwieriger waren die letzten Monate, als sie eine Hüftoperation ausser Gefecht setzte: «Viel liegen, nur mit Krücken laufen und mich drei Monate kaum bewegen, das war sehr hart für mich.» Die Zeit ist
viel in Akten büffeln.
zum Glück vorbei, schon bald steht Michèle wieder mit David auf dem Tennisplatz – eine weitere Leidenschaft, die beide teilen. Eishockey interessiert Michèle Kuhn aber erst, seit sie David kennen gelernt hat. An ihr erstes Spiel – damals noch auf der Stehrampe – kann sie sich gut erinnern: «Ich war sehr beeindruckt von den vielen Zuschauern und der Stimmung.» Sichere Zukunft, auch ohne Plan So gerne Michèle Kuhn die Eishockeyspiele des SCB besucht, seit letztem Frühling sitzt
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sie etwas angespannt auf der Tribüne. Im letzten Spiel der Saison in Zug blieb David nach einem Check reglos auf dem Eis liegen, wurde später mit der Ambulanz ins Spital überführt. Michèle erfuhr erst mit Verzögerung, dass David zwar eine Halswirbelprellung erlitten habe, sonst aber wohlauf sei. «Seit diesem Vorfall erschrecke ich immer sehr, wenn David auf dem Eis etwas passiert und bin froh, wenn er aus eigener Kraft wieder aufsteht.» Für die beiden ist klar, dass die Beziehung von Dauer ist, auch wenn ihre Charaktere unterschiedlich sind. Michèle Kuhn ist quirlig und spricht sehr offen, David Jobin wirkt ruhig und introvertiert. «Nach Niederlagen oder wenn es nicht gut läuft, braucht David Zeit, um alleine damit fertig zu werden. Erst später kommt er zu mir und wir sprechen darüber.» Eine Heirat kann sich Michèle gut vorstellen. «Aber David muss mich fragen, da bin ich sehr traditionell. Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt.» Einen Zeitplan gibt es nicht und Michèle Kuhn will sich auch nicht festlegen. «Ich bin einfach gespannt, was das Leben noch bringt!» (cw) ●
Am Herd in Moosseedorf gibt es meistens nur einen Chef – und der heisst David Jobin.
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SCB Gastro
Kaffeebohnen sind eigentlich Kirschkerne Kaffee ist in aller Munde. Die wenigsten wissen jedoch, woher die Kerne der Steinfrucht stammen. Kerne? Steinfrucht? Eben, da fängt die Geschichte schon an.
Tessiner Familienbetrieb beim SCB
Der Chicco d’Oro-Hauptsitz in Balerna: Von hier aus weht ein Hauch Italianità durch die ganze Schweiz.
In weiten Teilen der südlichen Hemisphäre wachsen rote, kirschenähnliche Früchte, die sogenannten Kaffeekirschen. Sie gehören zu den Steinfrüchten und haben einen Kern, beziehungsweise zwei Kerne, die mit ihrer abgeflachten Seite zueinander liegen. Diese Kerne nennt man im Volksmund Kaffeebohnen. Einmal pro Jahr werden die Kaffeekirschen geerntet. An vielen Orten erfolgt die Ernte noch von Hand. Dies dauert zwar länger, verbessert jedoch die Qualität erheblich, da die Pflücker nur die reifen Kirschen vom Strauch ablesen. Im Süden gewachsen, im Norden getrunken Nach der Ernte entfernt man das Fleisch und röstet die Bohnen. Temperatur (bis 500 Grad) und Dauer (bis 20 Minuten) des Röstvorgangs prägen den Geschmack des Kaffees entscheidend. Es gibt sogar Meisterschaften unter den Kaffeeröstmeister. Vereinfacht gilt: Je dunkler die Röstung, desto geringer ist die Qualität der
Bohnen. Apropos Qualität. Mit dem Mischen von verschiedenen Kaffeesorten wird das Aroma des Kaffees bestimmt. Allerdings sind Mischungen auch ein Auffangbecken für qualitativ weniger gute Bohnen. Kaffee ist heute nach Erdöl das zweitwichtigste Handelsgut der Welt. 2008 betrug die Ernte beinahe sieben Millionen Tonnen Rohkaffee. Davon wuchsen alleine in Brasilien über zwei Millionen Tonnen. Konsumiert wird das dunkle Getränk jedoch eher im Norden. An der Spitze für Kaffeeimport stehen die USA, Europa und Japan. Dorthin gelangte der Kaffee vom früheren Äthiopien über Arabien und das Osmanische Reich (heute Türkei) nach Europa. In Wien entstanden im 17. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser. Von Ziegen entdeckt, von Mönchen gekocht Doch wer hat den Kaffee eigentlich als erster entdeckt? Darüber werden unzählige Legenden erzählt. Tierisch lustig ist die folgende: Ein Zie-
Seit vielen Jahren bedient Chicco d’Oro als offizieller Gastro-Partner und Silbersponsor die SCB-Fans mit köstlichem Kaffee. Mit seinem starken Engagement will das Tessiner Familienunternehmen «die Nähe zum SCB» untermauern, wie Manuel Dennler von der Gastro-Abteilung von Chicco d’Oro erklärt. «Der SCB ist in Bern und der ganzen Schweiz eine Institution und bietet uns eine ideale Plattform, um unsere Stärken aufzeigen zu können und als einzigartiger Kaffeelieferant wahrgenommen zu werden.» Überzeugend verweist Dennler auf die Gemeinsamkeiten: «Die Tradition kombiniert mit Innovation, Dynamik und Teamwork verbinden uns mit dem SCB.» Der unabhängige Schweizer Familienbetrieb mit Sitz in Balerna (TI) konnte dieses Jahr zusammen mit seinen 70 Mitarbeitenden das 60-jährige Firmenjubiläum feiern. Chicco d’Oro engagiert sich auch noch bei anderen NL A-Teams, bei Swiss Unihockey und beim FC Chiasso.
genhirt in Äthiopien beobachtete im Jahr 850 nach Christus, dass seine Herde nach dem Genuss roter Kirschen einer wilden Kaffeepflanze lebhafter wurde. Nachdem er die Kirschen selbst probierte und die stimulierende Wirkung des Kaffees eingesetzt hatte, sahen Mönche eines nahe gelegenen Klosters den Hirten mit seinen Ziegen um die Wette tanzen. Bald danach begannen sie die Kaffeebohnen aufzukochen und das Gebräu zu trinken. Dieser Urkaffee half den Männern, während der nächtelangen Gebete und Zeremonien nicht immer wieder einzuschlafen. (aa) ●
SCB Gastro
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Das Brauen der perfekten Feldschlösschen Hopfenperle Seit zehn Jahren trinken die SCB-Fans an den Heimspielen leckeres Feldschlösschen Bier, und dank dem neuen Ausschanksystem in der PostFinance-Arena geniessen die Zuschauer in sekundenschnelle eine noch frischere Hopfenperle. Doch das Anzapfen symbolisiert nur das Ende eines langen Bierbrau-Prozesses.
den Gärprozess in Gang setzt. In der Hauptgärung wird der Zucker zu Alkohol, Kohlendioxid und Geschmacksstoffen umgewandelt. Durch die anschliessende Lagerung des Biers (Nachgärung) wird Kohlensäure gebildet und gewünschte Aromen hervorgehoben. Nach Abschluss des Gärprozesses wird das Bier gefiltert, was für die Brauereien einen Balanceakt darstellt. Denn die Filterung beeinflusst den Geschmack des Biers: je trüber das Bier, desto weniger gefiltert und desto stärker der Geschmack.
Hier in Rheinfelden wird das beliebte Feldschlösschen gebraut, dass später den Durst der SCB-Fans löscht.
Für Ueli Reinhard, Area Sales Manager der Feldschlösschen AG, gehört ein Bier zum perfekten SCB-Spiel: «Nach einem harten Arbeitstag ist der SCB-Matchbesuch doch der krönende Abschluss des Tages. Idealerweise mit einem frischen Bier. Erst so wird der Matchbesuch zum unvergesslichen Eishockeyerlebnis.» Doch vor dem Biergenuss muss zuerst gemälzt, gemaischt, geläutert, gegärt, gefiltert und abgefüllt werden. Und erst dann wird angezapft. Kompliziert? Na dann mal alles der Reihe nach.
Vom Korn zur Bierwürze In der Mälzerei werden die Gerstenkörner im Wasser eingeweicht. Danach lässt man das wassergesättigte Getreide keimen, so dass sich die Stärke zu Zucker zersetzt. Wenn 95 Prozent der Stärke umgebildet sind, wird der Keimprozess durch Trocknung (Darre) unterbrochen. Das Darren bringt die typischen Farb- und Aromastoffe im Malz hervor. Bei der Maischung wird das fertige Malz in der Malzmühle gemahlen und mit Wasser im Maischkessel erhitzt. Dadurch stellt man aus dem Malz eine zucker- und proteinhaltige Würze her. Die so gewonnene Bierwürze wird ge-
kocht und dabei mit Hopfen versetzt, der die Würze mit den Bitterstoffen und aromatischen Ölen anreichert. Um die Würze für die Gärung vorzubereiten, wird sie vom Malz getrennt (geläutert), abgekühlt und in den Gärbottich gepumpt. Vom Zucker zum Alkohol Nach der Abkühlung der Bierwürze erfolgt die Zugabe der Hefe in die riesigen Gärtanks, die
Vom Fass in den SCB-Becher Das gebraute Bier wartet nun in den Lagertanks in der Feldschlösschen Brauerei Rheinfelden darauf, abgeholt zu werden. Am Tag eines SCB Heimspiels ist es dann soweit. Die 13 mal 1000 Liter Grosstanks werden in der PostFinance-Arena befüllt, quasi nach demselben System wie man das vom Heizöl kennt. Für den geregelten Bierfluss hat Feldschlösschen Getränke AG ein ausgeklügeltes System eingerichtet. Das 3 bis 4,5 Grad kalte Bier fliesst aus den Tanks durch die gekühlten Leitungen bis zum Offenausschank, wo es frisch angezapft wird. Dank dem perfekt instruierten Personal und den schnellsten Zapfsäulen der Welt kommt der Zuschauer innerhalb von 3,5 Sekunden in den Genuss einer frischen und kühlen Hopfenperle. (sm) ●
Feldschlösschen Getränke AG Das umfangreiche Angebot der Feldschlösschen Getränke AG hat seit 1999 jedes SCB Heimspiel zu einem Hockeyerlebnis gemacht. Der Goldsponsor und Gastropartner bietet für jeden Geschmack etwas: Hopfenperle im Offenausschank, Feldschlösschen alkoholfrei, Rhäzünser, Cardinal Angel und Eve, sowie diverse Softdrinks. Doch das Feldschlösschen Bier steht bei der Markenidentifikation klar im Vordergrund. «Feldschlösschen Bier bedeutet Leidenschaft, Frische und Lebensfreude. Es fördert zudem das gesellige Zusammensein», so Area Sales Manager Ueli Reinhard. Mit dem Engagement beim SCB sollen diese Attribute kommuniziert werden. «Der SCB und Feldschlösschen vereinen Ehrgeiz, Leidenschaft und Biss. Zudem sind beide die Nummer 1 im Espace Mittelland», zeigt Reinhard die Verbindung der Marken Feldschlösschen und SCB auf. Er ist überzeugt, dass mit dem Engagement beim SCB die Nähe und Kommunikation zum Kunden und Konsumenten intensiviert werden kann. Zu dieser guten Zusammenarbeit kann man eigentlich nur eins sagen: Prost und weiter so.
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Das war Wasabi‘s Puck.
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Kafi mit Alice
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Kafi mit Alice – Heute im Chez-Edi Auch diese Saison trifft sich Alice Zwahlen, Geschäftsführerin der Restaurantbetriebe Chez Edi, China Imperial, Gfeller und La Pizzeria an der «Front» auf dem Berner Bärenplatz jeweils mit einem Spieler der ersten Mannschaft. Ende Oktober unterhielt sich die 48-Jährige im Chez Edi mit Marco Bührer über den Zibelemärit und über seine Zukunft.
Marco Bührer, wie hast Du die neunte Saison bisher erlebt? Wir sind sehr gut gestartet und haben defensiv in den ersten zehn Spielen stark gespielt. In den letzten Wochen haben wir mehr Tore erhalten.
In erster Linie sind es die Menschen. Alle sind freundlich und aufgestellt und auch das Tempo ist ein bisschen gemächlicher. Die Menschen grüssen mich. «Grüessech» ist übrigens das einzige, was ich vom Berndeutschen ange-
Es klappte nicht mehr alles einwandfrei. Das haben wir aber erwartet und ist insofern auch normal, denn jede Serie geht mal zu Ende. Aufgrund der vielen Verletzten fehlte uns in dieser Zeit auch etwas die Konstanz.
nommen habe. Hinzu kommen die vielfältigen Gastronomie-Angebote, die Bern zu bieten hat. Hier hat es wirklich ausgezeichnete Restaurants.
Du bist der Goalie mit den meisten Shutouts aller Zeiten. Was bedeutet Dir dieser Rekord? Ein solcher Rekord ist natürlich eine schöne Bestätigung für meine Leistungen, aber es gibt auch noch andere, wichtigere Statistiken. Hinzu kommt, dass ich diesen Rekord ohne meine Vorderleute nie erreicht hätte. Im Endeffekt zählt für mich jedoch die Zahl der Meistertitel, die man in seiner Karriere geholt hat, mehr. Bald kannst Du mit dem SCB die Rosenhochzeit feiern. Was bietet Dir die Stadt, damit Du ihr seit bald zehn Jahren die Treue hälst?
Kapazität im Chez Edi: 200 Personen Küche im Chez Edi: Internationale Küche mit französischem Touch Alice Zwahlen: Seit 2006 Betriebsleiterin der vier Restaurants am Bärenplatz: Chez Edi, China Imperial, Gfeller und La Pizzeria Personal: über alle vier Restaurants verteilt über 100 Mitarbeitende
Fühlst Du Dich eigentlich mehr als Zürcher oder als Berner? Das ist schwierig zu sagen. Mittlerweile wohl mehr als Berner. Mein Lebensmittelpunkt ist ganz klar in Bern. Was vermisst Du hier? In Bern fehlt es mir – natürlich bis auf mein familiäres Umfeld – praktisch an nichts. Die Distanz nimmt mir ein bisschen die Flexibilität, um spontan die Familie oder Freunde aus Zürich treffen zu können. Welches sind Deine Lieblingsplätze in Bern? Ich schätze die Ruhe und bin gerne auf dem Gurten. Dort gefällt es mir ausgezeichnet. Auch an der Aare gibt es schöne Flecken. Zudem bietet Bern einige spannende Plätze, an denen es nicht allzu viele Leute hat. Lass uns über die Gastronomie sprechen. Kochst Du gerne selber? Ich koche eher selten, meistens esse ich im Stadion oder gehe auswärts essen. Zuhause kocht meine Freundin gerne und gut.
Welche Küche magst Du denn am besten? Ich liebe chinesischen Food, aber noch fast häufiger gehe ich italienisch essen. Und welches ist Deine Lieblingsspeise? Raclette gönne ich mir etwa einmal pro Monat. Natürlich nicht unmittelbar vor den Spielen Das Chez Edi ist bekannt für Flammkuchen, Muscheln und Berner Platten. Was hast Du am liebsten?
Berner Platte mag ich am liebsten. Die schmeckt echt wunderbar. Und wohin geht es nach dem Essen, wenn tags darauf kein Spiel ansteht? Ich gehe eher selten in den Ausgang. Am liebsten besuche ich Feste wie den Zibelemärit. Ich mag es, wenn viele Leute unterwegs sind. Grundsätzlich zieht es mich eher im Sommer in den Ausgang. Im Winter bevorzuge ich es, auswärts essen zu gehen. Am Montag, 23. November 2009, steht wieder der traditionsreiche Zibelemärit auf dem Programm… ...Ich freue mich. Da wir am folgenden Dienstag nach langem wieder einmal kein Spiel haben, werde ich sicherlich auch unterwegs sein. Es ist klar, dass im Chez Edi ein grosser Andrang herrschen wird. Irgendwann im Verlaufe des Nachmittags laufen wir hier sicherlich auch noch vorbei Zum Schluss noch ein Ausblick. Du bist jetzt 30-jährig. Wo stehst Du in zehn Jahren? Ich würde gerne als Buchhalter arbeiten, wahrscheinlich im Angestelltenverhältnis. In welcher Stadt weiss ich natürlich noch nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, in der Region Bern zu bleiben. Hoffentlich mit einer eigenen Familie in einer schönen Wohnung. (sl) ●
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Fisherman’s Friend
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Der lauteste Berner Schreihals heisst Reto Rangliste Final 1. Reto Steiner 2. Roberto Oberli 3. Kevin Strahm
126,8 dB 123,4 dB 116,9 dB
Rangliste Qualifikation 1. Roberto Oberli 2. Reto Steiner 3. Kevin Strahm 4. Pesche Bader 5. Adrian Binggeli 6. Marc Roder 7. Timo Schneider 8. Pascal Reifenacht 9. Mario Schweitzer 10. Chrigu Binggeli
126,2 dB 124,6 dB 123,4 dB 122,5 dB 122,4 dB 122,0 dB 121,7 dB 121,6 dB 121,2 dB 121,2 dB
Wenn Fisherman‘s Friend zum Schreien lädt, stehen die Fans Schlange. So auch am 9. Oktober in Bern. Und die Berner Fans sind laut, extra laut. Aber die Schallgrenze ist noch nicht erreicht. Davon ist man bei FISHERMAN‘S FRIEND überzeugt.
«Uns ist in erster Linie wichtig, dass die Fans ihren Spass haben», sagt Philippe Bessire, Marketing&Sales Director für FISHERMAN’S FRIEND. Dafür setzt Fisherman‘s Friend nicht nur Ressourcen auf den Spass, sondern auch noch auf den Genuss. Denn alle Besucher bekommen ein FISHERMAN‘S FRIEND Muster, welches durch ein Team von netten, sexy Girls und FISHERMAN’S FRIEND Eishockey-Kerlen abgegeben wird. Es geht noch lauter... Ebenfalls viel Einsatz zeigten die starken Berner Schreihälse. Reto Steiner gewann den Wettbewerb mit einer Lautstärke von 126,8
Dezibel und setzte sich damit in den FISHERMAN’S FRIEND-Topten auf den zweiten Rang. «Ich bin überzeugt, dass es noch lauter geht», meint Bessire. 130 Dezibel seien durchaus möglich. «An der Spitze rangiert übrigens ein Fan aus Lugano», heizt Bessire den Wettbewerb weiter an. Die Berner Fans haben die Chance, den Tessiner Bestwert von 127,8 Dezibel zu schlagen. Am 1. Dezember gastiert FISHERMAN’S FRIEND mit dem Scream Contest noch einmal in der PostFinance-Arena. (aa) ● News und Infos werden laufend aktualisiert unter www.fishermansfriend.ch
Über 100 SCB-Fans haben in Bern in die PostFinance-Arena in die Fisherman’s Friend-Tüte geschrieben. Darunter auch einige Frauen. Am lautesten war jedoch ein Mann: Reto Steiner (Bild oben) brüllte sich die Seele aus dem Leib und gewann.
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Bärenherz-Aktion
Auf ungewohntem Terrain
Etienne Froidevaux, Trevor Meier und Ivo Rüthemann (v.l.) hatten beim Elektrorollstuhl-Hockey gegen die Schweizermeister von «The Rolling Thunder» keine Chance.
Fünf SCB-Spieler haben die Kaufmännische Berufsschule Rossfeld besucht, sich den Fragen der körperlich behinderten Jugendlichen gestellt und eine Hockey-Lektion erhalten. Nervös waren sie, die Jugendlichen der Kaufmännischen Berufsschule Rossfeld, bevor die fünf Stürmer des SCB, Ivo Rüthemann, Trevor Meier, Simon Gamache, Etienne Froidevaux und Jean-Pierre Vigier eintrafen. Die Nervosität legte sich mit der Ankunft der Spieler rasch. Die körperlich behinderten Jugendlichen der Berufsschule hatten sich gut auf den Nachmittag vorbereitet und begrüssten ihre prominenten Gäste auf Deutsch und Englisch. In einer Präsentation wurde den interessiert zuhörenden SCB-Spielern die Kaufmännische Berufsschule näher gebracht. Im Rossfeld sind Berufsschule, kaufmännischer Lehrbetrieb und das Internat unter einem Dach vereint. Viele der Jugendlichen sind seit Jahren SCB-Fans. Kein Wunder, dass sie die Spieler nach der Präsentation in Einzelinterviews mit Fragen löcherten. Dabei erfuhren nicht nur sie, sondern auch die Journalistin spannendes: Simon Gamache beispielsweise verriet, dass er neben Eishockeyspieler noch einen anderen Berufswunsch hatte: «Man hat ja immer einen Plan A, B und C im
Leben. Plan A war, dass ich Eishockey-Profi werden würde. Hätte das nicht geklappt, hätte ich mich zum Polizisten ausbilden lassen.» Von Trevor Meier wollten die Jugendlichen wissen, ob nach einem Meistertitel wirklich so ausgelassen gefeiert werde, wie man immer munkle. Meier wand sich ein bisschen und blieb diplomatisch: «Es wird sicher gefeiert. Nach einer langen Saison darf man das auch. Bei meinem Titelgewinn in Bern (Anm. Red.: 1997) gingen wir morgens um sechs Uhr nach dem Feiern direkt frühstücken. Ich erinnere mich sehr gerne daran und hoffe, dass ich diese Saison wieder so etwas erleben kann.» Berufsschüler Louis Amport hatte sich zwar in Bezug auf diese Antwort etwas mehr Details über eine ausschweifende Party erhofft, wie er sagte, sonst aber war er mit dem Interview sehr zufrieden: «Ich habe viel erfahren. Informationen, die ich noch nie gelesen oder gehört habe.» Schneller Spass – Elektrorollstuhl-Hockey Der Höhepunkt des Nachmittags folgte aber danach: Der SCB spielte Elektrorollstuhl-Hockey in gemischten Mannschaften mit den Schweizermeistern aus dem Rossfeld «The Rolling Thun-
Bärenherz-Aktion
der». Nach Erklärungen der Rollstuhl-Technik, ersten zögerlichen Versuchen und diversen ungewollten Kontakten mit Banden und Mitspielern, bekamen die SCB-Spieler die Elektrorollstühle gut in den Griff. Vor allem Simon Gamache und Ivo Rüthemann kurvten immer schneller auf dem Feld umher. Am meisten Tore aber schossen die Spieler von «The Rolling Thunder». Trotzdem waren die Jugendlichen von den SCBSpielern beeindruckt: «Wie schnell sie gelernt haben, mit den Rollstühlen zu fahren, ist unglaublich. Und man hat deutlich gesehen, wie gut sie technisch sind», sagte Philippe Amann. Die ausgelassene Stimmung hielt auch beim abschliessenden Apéro an und zeigte, wieviel Spass der Nachmittag allen bereitet hatte. Die SCB-Spieler revanchierten sich bei den Jugendlichen mit der Einladung ans Spiel SCB – Rapperswil-Jona Lakers vom 9. Januar 2010. Ein Angebot, das sich die Schüler vom Rossfeld wohl kaum entgehen lassen werden. (cw) ●
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Trevor Meier (r) wird von zwei Rossfeld-Schülern richtiggehend «ausgequetscht».
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THURSDAY 05th NOVEMBER 2009
Freiwillige Funktionärinnen und Funktionäre im Ressort Sicherheit gesucht Für die laufende Eishockeysaison 2009/10 sucht der SCB im Bereich Ticketkontrolle beim Eingang, Verteilen der Matchprogramme, Verkauf der Fifty-Fifty-Game-Lose, Platzanweisung, Reinigung und Sicherheit freiwillige Funktionärinnen und Funktionäre. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, teamfähig und zuverlässig sind und Freude an der Mitarbeit in unserem Club haben, melden Sie sich bitte bei folgender Adresse:
STAMMGAST-PARTY ALL STYLE NIGHT Begrüssungscocktail und freier Eintritt. MAINFLOOR: DJ RICHY
PROGRAMM N O V E M B E R
2 0 0 9
FRIDAY 06th NOVEMBER 2009
DJ BATTLE DELUXE BATTLE OF THE CHART DJS 09 MAINFLOOR:
ALPENCLUB:
MASTER BLASTER AKA MIKE DE VILLE (D) MATTHEW SANDERS – MINISTRY OF SOUND (D) SALVATORE BATTIATO – SUB DIVISION RECORDS (D) DJ KING JONES DJ MATZE
EVERY THURSDAY
NUMBER ONE HITS! 80’s to 2009 The Night 4 the Ladies! GRATIS-EINTRITT für Ladies, Männer zahlen nur CHF 5! Musikwünsche für Ladies und jeden ersten Donnerstag im Monat Ü16 SPECIAL.
Der WANKDORF CLUB bleibt sonntags bis auf unbestimmte Zeit geschlossen.
SATURDAY 07th NOVEMBER 2009
BLACK AND WHITE NIGHT MAINFLOOR: ALPENCLUB: BAT ROOM:
FRIDAY 13th NOVEMBER 2009
GOLDEN NIGHT BEST OF HOUSE & R’N’B MAINFLOOR: ALPENCLUB:
DJ ANDREY & MC JULIEN CECCON I DJ BAKERMAN I DJ CHRIS JOYCE I DJ TOBEY LEE DJ FLAME
SATURDAY 14th NOVEMBER 2009
TOUCH ME BY SADO PRODUCTIONS MAINFLOOR:
SCB Eishockey AG Peter Bischoff Mingerstrasse 12B 3014 Bern peter.bischoff@scb.ch oder Telefon 031 336 80 88
ALPENCLUB: BAT ROOM:
Als Entschädigung für Ihre Tätigkeit erhalten Sie einen persönlichen Ausweis, ein Gratis-Saisonabonnement sowie eine offizielle Jacke. Zudem können Sie bereichsspezifische Ausbildungen besuchen und werden jedes Jahr zu einem speziellen Helfer-Event eingeladen.
MAINFLOOR:
Der SCB bedankt sich schon jetzt bei allen Interessentinnen und Interessenten und freut sich auf eine positiv und effiziente Zusammenarbeit!
DJ WHITESIDE I MC STEVEN DAVIS I UNIC & MARTIS I DJ F.A.B. DJ RAY DJ KING JONES
DADDY K I MR. DA-NOS I MR. P!NK I SCALONI I MAD MORRIS AND MORE… DJ MATZE O-DEE AND MORE…
FRIDAY 20th NOVEMBER 2009
PINK HOUSE MAINFLOOR: ALPENCLUB:
MR. P!NK I JACK HOLIDAY I DJ FLAVA I MAX ROBBERS I ANDY FORREST I ANAHI SANCHEZ I ALEX CONSTANZO I DJ ANDREW KAY I MC BRIAN STEVENSON DJ TYROON
SATURDAY 21th NOVEMBER 2009
FUCK THE DJ COMPILATION TOUR ALPENCLUB: BAT ROOM:
CHRISTOPHER S I SIMON S I MIKE CALDARO I DON NOVA I TOM CELESTINO I ANDREW KAY DJ TYROON DJ BAKERMAN
FRIDAY 27th NOVEMBER 2009
RNB MEETS HOUSE SPECIAL EDITION MAINFLOOR: ALPENCLUB:
MISS KIYAMI I DJ KING JONES I VINYLMONKEYS I DJ TOMCAT DJ ANDY FUN
SATURDAY 28th NOVEMBER 2009
DIABOLIKA FUCKIN’ FUCKIN’ HOUSE PARTY MAINFLOOR: ALPENCLUB: BAT ROOM:
SANTACRUZ I MARCO BONUCCI I UNIC & MARTIS HOSTING BY: HENRY PASS DIE AUTOHÄNDLER I DJ MATZE DJ MEVIS
AVIA wünscht dem SCB viel Energie für die Saison.
Weyermannsstrasse 28 | Postfach | 3000 Bern 5 Telefon 031 389 99 99 | Telefax 031 389 99 98 | www.kuengbern.ch
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Virtual National League
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Wenn der Puck über die Mattscheibe flitzt… Der SCB spielt auch in der Virtual National League ganz vorne mit. Das hat nicht zuletzt mit Daniel Wenger, dem Chef hinter den Gamepads, zu tun. «Ja, gut so. Spiel die Scheibe zurück.» SC BernCoach Daniel Wenger dirigiert seine Spieler zum Sieg. Daniel Wenger? Heisst der Chef an der Bande des SCB nicht Larry Huras? Doch. Aber der Chef hinter den Gamepads heisst Daniel Wenger. Und mit seinem SCB spielt er in der Virtual National League um den Titel des Schweizermeisters. Diese virtuelle, auf der XBox 360 ausgetragene Eishockeyliga ist eine der Neuerungen der Saison 2009/10. Wie in der NL A kämpfen zwölf Teams um den Titel. Die ersten acht werden im März im Playoff-Modus den neuen Meister unter sich ausmachen. Die Virtual League ist keine Spass-Liga Computer- und Videospiele haben Daniel Wenger schon interessiert, als andere noch mit ihren Autos im Sandkasten gespielt haben. Trotzdem wurde der heute 33-Jährige nie als Game-Freak abgestempelt. «Ich habe neben meiner Liebe zur virtuellen Welt immer Sport gemacht», erklärt der Berner das Geheimnis.
Die Virtual National League kommt langsam in Fahrt. Nach 17 Runden führen die Kloten Flyers klar mit 47 Punkten. Zu den stärksten Verfolger gehört auch der SCB auf dem vierten Rang. Als einziges Team konnten die Berner übrigens die Flyers schlagen. Insgesamt siegten die Mutzen bisher zwölf Mal, drei Mal in der Verlängerung. Rangliste: 1. Kloten Flyers 2. Rapperswil-Jona Lakers 3. Fribourg-Gottéron 4. SCB 5. HC Lugano 6. EHC Biel 7. ZSC Lions 8. EV Zug 9. Genf-Servette 10. HC Davos 11. HC Ambri-Piotta 12. SCL Tigers
47 P. 37 P. 35 P. 35 P. 32 P. 30 P. 28 P. 21 P. 18 P. 12 P. 11 P. 0 P.
Wenger spielte bis zur Stufe Novize/Junior beim SCB und später bei Marzili. Und der Verteidiger steht noch heute regelmässig auf dem Eis. Mit dem EHC Coop. «Eigentlich ist das virtuelle Hockeyprojekt ein Traum für mich», meint Wenger, der 2007 sein Medien- und Kommunikationsstudium an der Uni Freiburg abgeschlossen hat. «Die Virtual League verbindet zwei meiner grössten Leidenschaften: Eishockey und Videospiele.» Die virtuelle Schweizermeisterschaft ist allerdings nicht nur ein lockeres Treffen von ein paar begeisterten Spielern. «Es besteht schon ein gewisser Druck, zu gewinnen», betont Daniel Wenger. Schliesslich wolle man im Frühjahr den Titel holen. Aus diesem Grund wechselte der SCB-Coach während einer Partie auch schon mal den einen oder anderen seiner Mitspieler aus. Wenger war zur richtigen Zeit am richtigen Ort Dass der Hockeyaner des EHC Coop überhaupt Chef des virtuellen SCBTeams geworden ist, verdankt er seiner Game-Affinität und dem Zufall.
«Ich habe ein Marketing-Praktikum beim SC Bern gemacht und an einer Sitzung fielen plötzlich die Begriffe EA Sports, NHL 10 und Xbox.» Während sich die anderen Meeting-Teilnehmer etwas ratlos in die Augen blickten, begannen jene von Wenger zu leuchten. Und damit war klar, dass der Praktikant das Projekt «Virtual League» beim SC Bern betreuen würde. «Für mich war das natürlich eine einmalige Gelegenheit. Ich konnte viel lernen.» Und jetzt, wo grosse Teile der Organisation erledigt sind, und sich das Geschehen vor allem um den Puck auf dem Bildschirm dreht, will Daniel Wenger nur eins: gewinnen und Schweizermeister werden. (aa) ●
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Legenden
Renzo Holzer – Spätzünder mit Langzeit-Wirkung
Er galt als Bandenhobel, war aber vielmehr als das: Flügelstürmer Renzo Holzer gehört zum erlauchten Kreis von neun Spielern, welche in den Siebzigerjahren mit dem SC Bern vier Meistertitel gewonnen haben.
Renzo Holzer ist ein treuer Mensch: 14 Jahre spielte er für den SCB und seit 21 Jahren arbeitet er bei der Carbagas, wo er sich stets weitergebildet hat. In der Firma mit Sitz am prächtigen Parkareal «Hofgut» in Gümligen ist Renzo Holzer Quality System Manager. Und: «Ich bin immer noch mit der gleichen Frau verheiratet», sagt er schmunzelnd. Vor 26 Jahren, kurz nachdem er den SCB verlassen hatte, heiratete der heute 57-Jährige seine Ursula. Die Kinder Marco (26) und Nadja (23) sind inzwischen längst erwachsen. Auch dem Eishockey und dem SCB ist Holzer treu geblieben: Er ist Trainer des Zweitligisten HC Moosseedorf-Münchenbuchsee und besucht «wann immer es geht» die Heimspiele des SCB. Manchmal allerdings verpasst er wichtige Matches. «Im letzten Jahr war ich eine Woche in den Ferien. Als ich zurückkam, waren die Playoffs vorbei.» Vom Fussball zum Eishockey Holzers feiner Humor, der nicht viele Worte und grosse Lautstärke braucht, dringt immer wieder durch. Auf dem Eis war er jedoch eher der Mann fürs Grobe. Filigrantechniker waren Spieler wie Bruno Wittwer. Doch schon damals wurden Holzers Qualitäten geschätzt, und, wenn er der Bande entlang nach vorne stürmte, von den Gegnern gefürchtet. «Ich bin nie jemandem aus dem Weg gegangen», sagt Holzer zu seinen physischen Fähigkeiten. Mit seiner Statur hatte
Holzer zu seiner Zeit einen fast uneinholbaren Vorsprung auf die Konkurrenz. Denn damals bestand das Sommertraining aus zwei Einheiten pro Woche: «Einmal machten wir unter Max Sterchi Übungen aus der Polizeischule, das andere Mal spielten wir Fussball. Der SCB hatte damals eine gute Fussball-Mannschaft.» Und wenig später eine noch viel bessere EishockeyMannschaft, zu der auch Holzer gehörte, obwohl er sich erst als Teenager dem Eishockeysport zuwandte. «Ich hatte bis dahin Fussball gespielt und wurde mit 16 ins Kader der Erstliga-Mannschaft des SC Burgdorf aufgenommen. Ein Jahr danach spielte ich bereits in der zweiten Mannschaft des SC Bern.» Wenig später gelang ihm auch beim grossen SCB der Sprung in die erste Mannschaft. Dort zählte er zu den kämpferischen Vorbildern und war über ein Jahrzehnt ein vorbildlicher Teamplayer – vom Typ her am ehesten vergleichbar mit Marc Reichert oder Caryl Neuenschwander. Die «Berner Meisterschaft» Und Holzer gehörte zu den «Glorreichen Neun», die innerhalb von sechs Jahren (1974, 1975, 1977 und 1979) vier Meistertitel gewannen. Ausser der Nummer 18 waren dies Roland Dellsperger, Riccardo Fuhrer, Ueli Hofmann, Jürg Jäggi, Beat Kaufmann, Hugo Leuenberger, Bruno Wittwer, Fritz Wyss und Bruno Zahnd. «Nachdem zuvor La Chaux-de-Fonds das Schweizer
Eishockey mit technisch hochstehender Spielweise jahrelang dominiert hatte, haben wir die physische Komponente ins Spiel gebracht. Bern war damals mit dem neuen Allmendstadion und Zuschauerzahlen um 14’000 die erste Adresse in der Schweiz. Wir hatten stets gute Ausländer und bei den ersten drei Titeln mit Spielertrainer Paul-André Cadieux eine tolle Antriebskraft auf dem Eis. Unter Xaver Unsinn, der uns eine ganze Saison lang die vier bis fünf gleichen Übungen hat trainieren lassen, haben wir es dann 1979 nochmals geschafft.» Das war zu jener Zeit, als die Schweizer Eishockeymeisterschaft auch den Übernamen «Berner Meisterschaft mit nationaler Beteiligung» hatte. «1978 spielten wir in der letzten Runde in Langnau. Bei den Emmentalern standen die Musik-Kapelle und das Meistermenü schon bereit. Doch wir besiegten die sehr nervösen Langnauer, worauf Biel den Titel gewann.» Der tiefe Fall des SCB kam dann 1981/82, als die Berner unter Trainer Dave Chambers vorerst an der Tabellenspitze lagen und dann, obwohl ein neuer Ausländer nach dem andern eingeflogen wurde, immer tiefer abrutschten. «Wir haben damals gesagt, man sollte das Dach abnehmen, dass die Flugzeuge direkt im Allmendstadion landen könnten», erinnert sich Holzer. Dave Chambers ist ihm in bester Erinnerung geblieben. «Das war fachlich mein bester Trainer, ein richtiger Monsieur, ein wunderbarer Mensch.» Trotz der grossen Aufregung in jener Saison, die mit der Blamage des Abstiegs endete. 27 Jahre später hofft Renzo Holzer auf viel positive Aufregung mit dem SCB und dass er die Playoffs nicht wieder verpasst… (dk) ●
Renzo Holzer
Geboren: Nationalität: Position: Rückennummer: Beim SCB: NLA-Spiele: Erfolge: Länderspiele:
9. März 1952 Schweiz linker Flügel 18 1968 – 1982 845 4 Meistertitel 1974/75/77/79 54
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