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Gernot Kulis

Gernot Kulis

Seat einmal anders: Mit dem Mó betritt die spanische VW-Tochter erstmals Zweirad-Terrain und liefert als Debüt eine der schicksten und pfffgsten Roller-Varianten des Jahres ab – vollelektrisch und praktisch zugleich. Oben: Der Akku kommt mit – nach Hause, in die Arbeit oder ins Café. Etwa sechs Stunden braucht er zum Aufaden, wenn er völlig leer gefahren wurde. Drei Fahrmodi helfen bei der Einteilung der Batterie-Power.

Links: Nur zwei simple Handgriffe braucht es beim Seat Mó, um das leidige Ladeproblem zu lösen – der portable Akku lässt sich einfach aus dem Chassis lösen.

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ES WAR EINMAL in Italien … Wem sagt der Name Corradino d’Ascanio etwas? Vermutlich den wenigsten. Eher der seines Arbeitgebers: Piaggio. Nach dem Krieg ist die damalige Rüstungsfrma auf der Suche nach einer neuen Geschäftsidee. Der dort angestellte Flugzeugingenieur d’Ascanio ist nicht besonders glücklich, als ihn der Auftrag zur Konstruktion eines Motorrollers ereilt – er ist davor noch nie auf einem Motorrad gesessen. Also baut er es so, wie er es praktisch fndet: eine selbsttragende Karosserie mit einem Beinschild als Schutz vor Spritzwasser. Dazu ein kompakter Motor, der ohne ölsabbernden Kettenantrieb auskommt, sauber unter dem Blech verstaut. Schaltung, Kupplung und Bremse auf dem Lenker, wo die Hände beim Fahren hingehören. Ob zum Namen Vespa – Italienisch für Wespe – der pummelige Popsch oder das kernige Motorgeräusch inspiriert hat, weiß heute niemand mehr. So oder so nimmt die Erfolgsidee rasch Fahrt auf – ein Stück weltbewegendes Kulturgut war damit geboren.

Immer jung geblieben

Seitdem sind 75 Jahre vergangen, die der Roller für einen Siegeszug ohnegleichen genutzt hat. Die Zeiten ratternder und qualmender Zweitakter sind lange vorüber, komfortable Automatik statt schisteliger Schaltung ist auch längst Standard. Frischen Schwung hat dem Tema die Freigabe der 125erKlasse für den BFührerschein gegeben – der Umstieg von vier auf zwei Räder fällt damit so leicht wie nie zuvor. Natürlich muss es nicht immer der italienische Klassiker sein – er hat inzwischen viel starke Konkurrenz aus aller Welt bekommen. Ein Blick auf die neuesten Modelle zahlt sich aus. Die Auswahl ist größer denn je und die frischen technischen Lösungen machen den Roller immer wieder aufs Neue interessant. Allen gemeinsam ist die Grundidee, sozusagen das Reinheitsgebot von 1946: Sie sind einfach zu fahren und anspruchslos im Erhalt – dank geringer Servicekosten, niedriger Versicherung und Steuer. Dazu lockt noch der geringe Verbrauch. Darüber hinaus liefern sie mit Sonne, Wind und Freiheit sogar täglich abrufbare Zinsen ab.

Frisch gestromt

Mó heißt Seats erster Beitrag zum Mobilsein auf zwei Rädern. Schon beim Design des Elektroscooters, der leistungsmäßig in der 125erLiga spielt, schwingt der Einfuss der StilMetropole Barcelona mit: dynamisch und eigenständig, dazu rundum durchdacht und praktisch. Der 9,2PSElektromotor sitzt platzsparend in der hinteren Radnabe – so verlustfrei kommt Leistung sonst nie auf der Straße an. Und das Ganze auch noch laut und emissionslos. Nebenbei haben die Spanier auch eine Lösung für das leidige Ladeproblem gefunden – selbst bei einem Roller sind ja Abstellmöglichkeit und Steckdose nicht immer vereinbar. Der Akku des Mó ist mit zwei simplen Handgrifen seitlich auszuklinken und klappt dabei von selbst Transporträder aus. Am Ausziehgrif lässt er sich dann wie ein Reisetrolley mitnehmen und an jede beliebige Steckdose hängen. Ebenso leicht und ohne Kraftaufwand wandert er wieder zurück in den Roller und ist sofort betriebsbereit. Bis zu 137 Kilometer Reichweite und maximal 95 km/h sind drin, das übersichtliche Display liefert alle wichtigen Infos über den Ladestand und die Distanzen. Wer es gerne digital hat, kommt auch auf seine Kosten: Mit der MóApp wird aus vergesslich verlässlich. Sie zeigt den Weg zum geparkten Scooter an oder gibt Fernauskunft über die Akkuladung – und hilft auch bei einem Unfall, den sie anhand der vom Roller übermittelten Daten erkennt. Antwortet der Fahrer nicht in angemessenem Zeitraum, wird automatisch der Notruf aktiviert. Viele pffge Ideen made in Barcelona, die das Rollerfahren praktischer, umweltgerechter und sicherer machen – und dank EZweiradFörderung mit 5.990 Euro auch durchaus leistbar.

Hightech made in Japan

Honda lebt seine RollerLiebe mit einer Verbeugung vor dem Ursprungsland: Die Japaner designen

Futuristisches Styling, aber trotzdem ein Klassiker: Der Forza 125 ist der gediegene Allrounder in Hondas Roller-Programm.

Aus der Kreuzung von Scooter und Mofa entstand die beliebte Gattung Großrad-Roller. Honda adelt sie heuer mit einer kräftigen 350-Kubik-Version und 29 PS.

Darf’s ein bisserl mehr sein? Mit 59 PS ist der Forza 750 der Bigfoot im Honda-Arsenal. Immer mehr Kunden ist ordentlich Schmalz unter dem Sitz den vollwertigen A-Schein wert.

Der Einsteiger in die feine HightechWelt der Honda-Roller: Der Bestseller PCX 125 kommt heuer noch einmal rundum verbessert und aufgewertet.

und fertigen in Atessa nahe Chieti in den Abruzzen. Von dort kommt einer der Klassiker der Palette, die SHBaureihe. Dank der großen Räder und dem freien Durchstieg sehr komfortabel und laufruhig, dazu alles andere als untermotorisiert: 125 bis neuerdings 350 Kubikzentimeter werden geboten, zum Serienumfang gehören etwa schlüsselloses Starten, ABS und Start/ StoppSystem. Angenehm ist auch der Preis: ab 3.790 Euro geht es bei der SH los, für die TopVariante mit 350 ccm und beachtlichen 29 PS sind zwei Tausender mehr fällig. Der Honda Forza hingegen steht für modernes Design und viele HightechDetails. LEDLeuchten, schlüsselloser Betrieb, USBLadebuchse, ABS und Traktionskontrolle sind serienmäßig an Bord, sogar ein elektrisch höhenverstellbares Windschild wird geboten. Auch hier beginnt die Palette bei 125 Kubikzentimetern und ab 5.690 Euro, inklusive in der RollerFarbe mitlackiertem Topcase. Mit einer 750KubikVersion krönt Honda heuer diese Baureihe. Abgesehen von den mächtigen 59 PS und drei Fahrmodi ist das Highlight hier die nahtlos schaltende Doppelkupplungsautomatik, wie man sie vom Auto kennt. Für den günstigpraktischen Frischluftgenuss bietet Honda auch einen echten EinsteigerScooter: Der äußerst kompakt ausgeführte, daher sehr handliche und wendige PCX 125 ist mit 3.190 Euro besonders fair eingepreist. Trotzdem verfügt er aber bereits über die neueste Motorengeneration mit ABS und Traktionskontrolle; dazu kommen ein schlüsselloser Betrieb und eine USBLadebuchse.

Roller-Wahljahr 2021

Egal, wo die Vorlieben liegen: Wer sich heuer für die immer moderne und lässigluftige RollerKlasse entscheidet, kann großzügig gustieren und seinen Favoriten aussuchen. Freiheit hat in den letzten Monaten für uns alle eine neue Bedeutung gewonnen – und wie es im heurigen Sommer damit aussehen wird, weiß noch niemand. Gewiss ist aber, dass sie sich auf eine Art besonders angenehm erleben lässt: auf zwei Rädern! ///

WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD.

REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL, BERNADETTE STROBL

Bisuttis Kaleidoskop Diese Katze liebt es doppelt sicher

Coronabedingt bleibt der Terminkalender von Society Lady Birgit Sarata bereits seit Monaten de facto leer. Aber sie wäre nicht unsere „La Diva“, wenn sie nicht auch in dieser Situation alle Blicke auf sich ziehen würde. Die Sarata weiß um die Wichtigkeit des perfekten Auftritts. Auch ein Überraschungsefekt muss sein – auch wenn’s nur um den Mund-Nasen-Schutz geht.

„Schaut gefährlich aus, mein Mund-Nasen-Schutz, gell? Irgend so einen Fetzen häng ich mir sicher nicht vors Gsicht.

Was heißt, es ist FFP2Masken-Pficht? Das weiß ich doch eh. Wart einmal, Schatzilein, schau her und lerne was dabei.

Ich habe drunter noch a zweite Maskn. Schoaf und sicher ist mein Motto. Das habe ich mir beim USPräsidenten abgeschaut.“ Immer ein Lächeln auf den Lippen – auch schweißtreibender Sport sorgt da nicht für eine Ausnahme.

Als Hanswurst zur Legende Enrico feiert seinen 80er

„Soll ich sagen? Ich sag’ niiicht!“ Wobei … na gut, es muss doch raus: Österreichs berühmtester Fernsehclown ist tatsächlich 80 Jahre alt geworden. Mehr als 4.000 Mal trat Heinz Zuber als Enrico in der Sendung „Am dam des“ vor die Kamera. Die Figur des tollpatschigen Spaßvogels war aber nicht seine einzige Rolle: Als Schauspieler verzeichnete Zuber auch Erfolge am Wiener Burgtheater, als Salzburger „Jedermann“ und als „Tatort“-Ermittler. Wir wünschen ihm nachträglich alles Gute!

Die rote Nase, die Masche, der schwarze Blümchenhut und das karierte Oberteil:

Die Kultfgur Enrico bleibt vor allem für die Kinder der 70er- und 80er-Jahre unvergessen. Das Kostüm hat Zuber – er lud zuletzt 2007 in sein Haus – bestens aufbewahrt.

Auch Schreiben liegt ihm: In seiner Autobiografe „Soll ich sagen?“ blickt Heinz Zuber auf sein Leben zurück.

Clowns faszinierten Zuber schon in seiner Kindheit. Mit zwölf Jahren porträtierte er sich selbst als Clown mit hochgezogener Augenbraue.

Hinter der Bühne: Schenk mit Josefstadt-Direktor Herbert Föttinger (r.)

Adieu, Otto Schenk! Abschied von der Bühne

Von der coronabedingten Showpause zum endgültigen Abschied: Vollblutkomödiant Otto Schenk fühlt sich nicht mehr ft genug für die Bühne – dort müsse man sich gut bewegen können und das sei für ihn physisch nicht mehr möglich. Damit geht eine außerordentliche Karriere zu Ende. Schenk war Teil von rund 170 Inszenierungen, etwa 100 davon im Teater in der Josefstadt. Sein Bühnendebüt feierte er 1947 als Gendarm in Karl Schönherrs „Karrnerleut’“ im Teater der Jugend, das damals in der Urania untergebracht war.

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