schau Magazin Heft 9 2013

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schaun Heft 9/2013

www.schaumedia.at

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Genuss, Kultur & ABenteuer

sara ZEIGT DIE REGIONALLIGA OST AUF Schau TV

SO COOL IST DIE Heisseste Liga Österreichs

nimmermüder querdenker

wie wohnt malerfürst fuchs? P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

wasser mit geschichte

13 SEITEN EXTRA

hanslteich ist kult

waldviertel auf schau tv

alles über Wackelstein & Co Global champions tour AM WIENER RATHAUSPLATZ

PFERDEGALA IN DER CITY Programm für Wien, Niederösterreich und Burgenland


© VBW | Brinkhoff / Mögenburg 2012

.be

kins

©s

Katie Melua

Elisabeth

am 12.12.2013 le Wiener Stadthal

bis 31.01.2014 Raimund Theater, wien

casanova

Wiener wiesn-fest

rainhard fendrich

ab 19.09.2013 kaiserwiese, wiener prater

© Lena Laabs

ab 06.09.2013 Casanova, vienna

am 28.03.2014 Wiener Stadthalle

sommerbühne

pop/rock

jazz

kabarett

musical

show

familie

klassik/theater

schlager

sport


Foto: Österreichische Post AG

schaubild des monats

2013 september

Ein paar Jahre nachdem die Blockheide mit ihren ­Wackelsteinen zu einem herrlichen Naturpark wurde, gelang es Konrad Lorenz gemeinsam mit den Afrika­ forschern Bernhard Grzimek und Otto König den ­burgenländischen Landeshauptmann Kery zu überzeu­ gen, Anfang der 70er-Jahre auf den schon beschlossenen Bau der Brücke über den Neusiedler See zu verzichten. So wurde auch der Seewinkel zu einem beispielhaften Naturreservat und das Burgenland auch ohne Brücke über den See zum innovativsten Bundesland Österreichs. Wenn nun Stimmen laut werden, dass es zum Kollaps kommen wird, wenn die Wiener Mariahilfer Straße zur Fußgängerzone wird, grenzt das schon ein wenig an Altdummheit, die sich vielleicht im Zuge eines kleinen Stadtspaziergangs durch die Fußgängerzonen der nahen Wiener Innenstadt kurieren lässt. Dort flaniert man im übrigen auf Granitbelägen, die großteils aus jenen Wald­ viertler Steinbrüchen stammen, die gleich neben den Wackelsteinen der Blockheide zu Hause sind.– R.M.

schau 3


schauplätze

schautv

Christoph Berndl

auch schau gibt’s ! im Fernsehen Sie en nn kö So n ue ne s ch Österrei f Ihrem Sender augerät Fernseh empfangen.

Chefredakteur

Die nächste Ausgabe von schau erscheint am 25. September 2013.

So findet man schau TV via Satellit automatisch Sendersuchlauf starten, neu gefundene Sender speichern, schau TV gewünschtem Speicherplatz zuordnen.

So findet man schau TV via Satellit manuell

Alles über Wackelstein & Co Waldviertel auf schau TV

So findet man schau TV via Antenne im Raum Wien Kanal 34 DVBT W2 Service-ID 1106 sowie in den Kabelnetzen von A1 TV in ganz Österreich kabelplus in Niederösterreich und im Burgenland

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ImpressuM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Chef vom Dienst: Alexander Grübling. Gastautoren dieser Ausgabe: Nina Fietz, Helmut A. Gansterer, Bernhard Hachleitner, Desiree Kratochwil, Alex Kristan, Marie-Thérèse Leopoldsberger, Paul Lohberger, Hedi Mathias, Martina Powell, Julia Pühringer, Vanessa Rausch, Nikolaus Schrefl, Werner Schuster, Thomas Askan Vierich. Cartoon: Rudi Klein. Lektorat: Bernhard Plos, Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia. at. Anzeigen-Koordination: Monika Steiner, Tel. +43/1/740 32-733. Anzeigen­verkauf: Sabine Kejval +43/1/740 32-253, Julia Rötzer +43/2682/90001634. Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­­weise: 10 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 35. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen Mei­nun­gen der Autoren sind nicht u ­ nbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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Transponder 3 Frequenz 11,244 GHz FEC 5/6 Symbolrate 22.000 Service-ID 13255

Foto: Adrian Batty , Illustration: Andreas Rampitsch

Auf den ersten Blick scheint manches anders, als es wirklich ist. „Es ist überall der Wurm drinnen“, bringt es Prof. Ernst Fuchs trefflich auf den Punkt. Keine Sorge, der 83-Jährige ist nicht unter die Schwarzmaler gegangen. Obwohl ihm, als einem Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, die Themen der Apokalypse durchaus vertraut sind, hat er bis heute nichts von seinem Humor verloren und will jetzt noch mehr Gäste in sein Hütteldorfer Museum bringen. Wie er in der ehemaligen Villa Otto-Wagners wohnt und was es mit dem Wurm wirklich auf sich hat, verraten wir ab Seite 6. Außerdem gehen wir auf große Fahrt und entdecken für Sie ab Seite 16 die schönsten Bahnstrecken in und um Wien. Egal, ob Liliputbahn im Prater oder die romantische Mariazellerbahn – vier spezielle schau-Touren machen auch diesmal wieder Lust auf einen entspannten Ausflug. Mit Otto Wanz treffen wir uns in Plachuttas Grünspan in Ottakring, plaudern über seine Anfänge in der Catcher-Szene und blättern in seinem privaten Fotoalbum (Seite 36/37). Kulinarisch genussvoll wird es dann auf Seite 78/79. Schauspielerin Ursula Strauss öffnet für uns ihr Familienkochbuch und macht uns so den besonderen Charme der einfachen Küche schmackhaft. Viel Spaß beim Lesen.

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In dieser Ausgabe 16

Wie wohnt Malerfürst Fuchs? Zu Gast beim nimmermüden Querdenker

Schönheit auf Schienen: Ob im Waldviertel, im Wiener Prater, im Pielachtal oder am Neusiedler See. schau präsentiert urige Bahnstrecken. Plus: Wanderrouten, die zum genussvollen Entdecken einladen.

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Hanslteich ist Kult Ein beliebtes Wiener Ausflugsziel erlebt eine Renaissance

Der pure Bahnsinn

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Pferdegala in der City Global Champions Tour am Wiener Rathausplatz

30 Raus aus der Schublade

Multitalent Sigrid Spörk im Interview über Existenzängste, die Liebe zu Italien, Kinderwunsch und Partnerschaft. 36 Wie Wanz zu seinem Geld kam

Zu seinem 70. Geburtstag blickt schau mit Catcher-­ Legende Otto Wanz zurück zu den Anfängen seiner Karriere.

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Gar nicht ohne, diese Bohne: Wissenswertes rund um die Hülsenfrucht

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Kein Platz fürs Ziesel?

Ein possierliches Tierchen sorgte in den letzten Monaten in Wien für große Aufregung. 62

Willkommen in der Welt von schau

Das bringen die TV-Magazine „Wohnlust“, „Holidays“, „Neue Zeiten“ im September. 92 Im Zeichen der sanften Mobilität

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Das bringt die Mobilitätswoche im September.

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So cool ist die Heißeste Liga Österreichs Sara Telek zeigt die Regionalliga Ost auf schau TV

94 Große Schauspielkunst sieht man meist nur von Frauen

Der pure Bahnsinn: schau-Wanderrouten entlang der urigsten Bahnstrecken der Ostregion

Löwen im Burgenland: Zu Besuch bei Thomas Stipsits und seinem OldtimerPeugeot

standards

Ab sofort: schau fürs iPad & Tablet

CoverFoto: Rene Wallentin

schaun genuss, Kultur & aBenteuer

eur 3,90 heft 9/2013

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vorschau event-navigator september Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Jahrgang 2013/ausgabe 9

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Hollywood-Star Alec Baldwin im Exklusiv-Interview.

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W

sara zeigt die regionalliga ost auf schau tv

so cool ist die heisseste liga Österreichs

ab Fr 20. 9. auSStellung

auSStellung

Matisse albertina

2013 september

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W MatiSSe unD Die WilDen BeStien

ab 20. September, albertina, 1., albertinaplatz 1, tel. 01 / 534 83­0, www.albertina.at

schau 45

14.08.2013 14:17 Uhr

wasser mit geschichte P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

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genuss, kultur & abenteuer

Ab freITAg

nimmermüder querdenker

wie wohnt malerfürst fuchs? hanslteich ist kult

13 SEITEN EXTRA

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Foto: SucceSSion MatiSSe/VBK, Wien 2013

„Wilde Tiere“.

Die alBertina zeigt im Herbst eine umfang­ reiche ausstellung mit rund 150 Werken von Henri Matisse und den Fauves, deren Bilder heute zu den Wegbereitern der Moderne gezählt werden. Die meisten arbeiten der jungen Künstlerkollegen, die die damalige Kunstkritik mit „fauves“ („wilden tieren“) verglich, sind in dieser ausstellung zum ersten Mal in Wien und in Mitteleuropa überhaupt zu sehen. Zu den Fauves gehörten neben Henri Matisse auch andré Derain, Maurice de Vlaminck, georges Braque und Kees van Dongen. Matisse war das oberhaupt und das Sprach­ rohr der Fauves. 1905 sorgten er und seine Künstlergruppe beim 3. Pariser Herbstsalon für aufsehen. ihre Bilder brüllten förmlich von den Wänden. Das Publikum war entsetzt über die heftigen, scheinbar rasch hingeworfenen Pinselstriche und die bunten, intensiv leuch­ tenden Farben. Das Motiv war nebensächlich, was zählte, war der ausdruck. neben den berühmten gemälden zeigt die ausstellung, dass Matisse und die Fauves auch in ihren Bronzen, Keramiken, Steinskulp­ turen und Möbelstücken nach expression und intensität strebten. Die Bewegung der Fauves hatte nur zwei Jahre Bestand, gilt jedoch als die erste und entscheidende avantgardeströmung des 20. Jahrhunderts und war von epochaler Bedeutung für die entwicklung der Moderne.

waldviertel auf schau tv

alles über wackelstein & co global champions tour am wiener rathausplatz

pferdegala in der citY Programm für Wien, niederösterreich und Burgenland

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Inhalt und Impressum Starporträt von Andreas H. Bitesnich

10 Cartoon von Rudi Klein 12 Leserbriefe 14 schaufenster 45 vorschau: Der Event-Navigator 76 klangzone 84 Garagengold 88 Waldecks Wallfahrten 96 schauschau: Hotspots & Society

13.08.2013 11:34 Uhr

Abo unter Tel: 01/740 32-725 Produkte der schau media Wien

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Ernst Fuchs by Andreas H. Bitesnich, 2013. Für das schau-magazin porträtiert Bitesnich exklusiv monatlich eine Persönlichkeit. www.bitesnich.com


daschauher bitesnich Das gibt’s wahrscheinlich nur in Wien. Wo sonst führt der Künstler noch des Öfteren persönlich durch die Sammlung? Für schau öffnete Prof. Ernst Fuchs die Tore zu seiner Villa in Hütteldorf – und gab uns Einblick in seine phantastische Welt.

Es ist überall der Wurm drinnen

schauonline Ein Portrait de s

Künstlers

auf: www.schaum ia.at/ menschen.ed html ab 3. 9.

interview von christoph berndl, Fotos: andreas h. bitesnich

zur person

Prof. Ernst Fuchs Ernst Fuchs gilt als einer der Gründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Er widmet sich nicht nur der Malerei, sondern ist auch als Architekt, Grafiker und Musiker aktiv. 1972 erwarb er die OttoWagner-Villa, die er zum Museum machte. Insgesamt sieben Frauen schenkten ihm sechszehn Kinder. Nicht mitgerechnet ist dabei sein Ziehkind Bimba. Bislang war er dreimal verheiratet. Nach gut zwanzig Jahren vollendete er 2010 seine „Apokalypse“ in der Ernst Fuchs-Kapelle der Stadtpfarrkirche St. Egid in Klagenfurt. Im selben Jahr erhielt er das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

2013 september

ich würde mir wünschen, Ernst Fuchs: Das ist ja mein Ziel dass noch mehr Besucher zu mir gewesen. Obwohl meine Kunst kommen“, sagt Ernst Fuchs, als er nicht leicht zu verstehen ist, ist sie mit mir durch den Garten seiner trotzdem volkstümlich geworden. Villa schreitet. Die Sonne brennt. Es Die Leute lassen sich ja nicht blöd ist brütend heiß. Alleine der Schat- machen. Die sagen sich, der kann ten der mächtigen Bäume spendet was, das kann nicht jeder. Die kann uns etwas Abkühlung. Ernst Fuchs man nicht blöd machen. Das proliebt die Natur. Beim Anblick der bieren die zwar immer, und hinter vom Buchsbaumzünsler geschwäch- vorgehaltener Hand sagen sie dann: ten Pflanzen wird er nachdenklich, „Der Klimt ist doch ein Kitsch.“ So denn selbst Pflanzen eines Maler- arrogant sind diese Leute, das muss fürsten sind nicht vor Schädlingen man sich einmal vor Augen halten. gefeit. Aus dem Augenwinkel ent- Wenn du nicht glaubst, was ich deckt er ein Fluginsekt. „Da, glaube, bist du deppert. schauen Sie, ein wunderschöner weißer Schmetterling.“ Ich ent- Was kann man dagegen tun? ­ gegne, dass es sich dabei auch um Dagegen muss man kämpfen. Wer den Falter des Zünslers handeln sich auf seinen Lorbeeren ausruht, könnte. „Stimmt“, antwortet er, ist schon tot. Das darf man nicht. „weil es ist überall der Wurm drin- Man muss immer versuchen, sich nen.“ Keine Frage, Ernst Fuchs wit- selbst zu übertreffen, in allem was zelt auch mit 83 Jahren noch gerne. man tut. Obwohl die Stimme schon leiser und der Gang bedächtig ist, steckt Sich ständig selbst zu übertreffen: er voller Visionen. Die von ihm be- Ist das gerade für Künstler wohnte Otto-Wagner-Villa in Pen- besonders wichtig? zing ist ein lebendes Museum. Hier Es ist ja anregend. Die sagen sich, an an der Peripherie will er sein Ver- der Akademie lernen die Leute ja soständnis von Kunst vermitteln. wieso nichts mehr. Das haben wir ja Wenn es sein Terminplan zulässt, gesehen, da waren wir ja drinnen. Da sollte man eigentlich ein Hotel gerne auch persönlich. draus machen, damit es was bringt. schau: Ist es ein Vorteil oder Wenn mein Bub oder Mädl was lerNachteil, wenn das eigene Haus nen will, dann sollen sie zum Fuchs auch ein Museum ist? gehen. schau 7


Ernst Fuchs über das Fuchs-Museum

Man kann bei Ihnen einfach vorbeikommen und sagen: „Herr Professor, unterrichten Sie mich!“?

Hereinspaziert: Ob im Brunnenhaus „Nymphæum Omega“ (Bild links oben) oder im Blauen Salon (Bild oben Mitte) – mit etwas Glück trifft man Malerfürst Ernst Fuchs persönlich in seiner Villa an. Gespickt mit seinen Anekdoten wird der Besuch des Museums zur ungewöhnlichen Reise durch die Kunstgeschichte.

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Ja, das kann man. Ich habe auch immer wieder Schüler. Natürlich verlange ich, dass sie sich einer Aufnahmeprüfung unterziehen. Die erste und wichtigste Voraussetzung ist: Kannst du mit der Hand schreiben? Zeig mir deine Handschrift. Sie werden staunen, die wenigsten können noch mit der Hand schreiben. Die tun alle am Computer herumdoktern. Da war einer bei mir aus Essen und hat mir vorgelegt … ein Paket mit schwarzen Kartons, denn er wollte beim Rainer studieren. Der hat mir einen schwarzen Karton hingelegt und noch einen und noch einen. Plötzlich sagt der Rainer zu ihm: Und ist das alles? Arnulf Rainer ist ja auch ein gscheiter Mensch. Sagt der Rainer zu ihm, ob er mit der Hand was zeichnen kann. Dann sagt der: Es gibt doch die Fotografie. Sagt der Rainer: Glauben Sie, dass das Rasenstück oder der Hase oder die betenden Hände von Dürer auf einem Computer gemacht werden können? Da hat der blöd geschaut und ist verschwunden. Die Villa war einst die Sommer­ residenz von Otto Wagner ...

Ja, er hat sie 24 Jahre besessen. Er

hat das Anwesen am Wochenende benützt. Es gab auch eine Kegelbahn und im 1. Stock, wo jetzt mein Schlafzimmer ist, waren auch die Gemächer Otto Wagners. Übrigens war auch der Gustav Klimt hier. Besonders wichtig ist mir die 1.000-jährige Eiche im Garten. Deswegen habe ich das ganze Grundstück gekauft. Wenn ein Baum 1.000 Jahre überlebt hat, dann ist er ein heiliger Baum. Von ihm habe ich auch gelernt, dass man mit Bäumen reden kann. Reden Sie auch mit den Blumen?

Gewiss. Wehe, man sagt einer Blume etwas Böses, schon lässt sie den Kopf hängen. Die Lage ist ideal, allerdings ist draußen schon etwas viel Verkehr. Stört Sie das nicht?

Im Gegenteil. Der ist sogar wichtig. Das sind die Besucher von morgen. Wenn man hier öfter vorbeifährt, entsteht der Wunsch, irgendwann einmal hineinzuschauen. In welchem Raum befinden wir uns hier eigentlich? Ist das ein Sofa oder ein Bett?

Das ist das, als was man es sehen möchte. Für mich ist es der Teil eines Theaters, das ich bespiele.

Ja. Normalerweise werden die Mu­­ seen erst gebaut, wenn der Künstler tot ist. Viele kennen mich gar nicht und glauben, ich bin ein Gast. Das ist seltsam, die können sich gar nicht vorstellen, dass ein lebendiger Mensch hier residiert. Zuletzt waren wir sehr besorgt um Sie. Wie geht es Ihnen gesundheitlich?

Mir geht’s gut. Ich werde ja auch bestens versorgt. Da drüben steht so eine, die sich um meine Gesundheit bemüht. Fesch ist sie auch. Kommt unlängst ein Kollege zu mir und sagt: Ernstl, bist du nicht in Pension? Sag ich, was ist denn das? Jedem Tierchen sein Pläsierchen ... Woran arbeiten Sie aktuell?

Jetzt arbeite ich am letzten Abendmahl in meinem Atelier. Das ist ein riesiges Bild. fünf Meter hoch und 15 Meter lang. Vielen Dank für das Gespräch!  /// tipp

Ernst-Fuchs-Museum 14., Hüttelbergstraße 26, Dienstag bis Samstag 10–16 Uhr Sonntag und Montag nach telefonischer Vereinbarung Terminvereinbarung: Tel.: 01/914 85 75 cmp@ernstfuchsmuseum.at www.ernstfuchsmuseum.at

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Fotos: alexander grübling (3), Ernst fuchs museum

„Normalerweise werden Museen erst gebaut, wenn der Künstler tot ist. Viele kennen mich gar nicht und glauben, ich bin ein Gast.“

Ihr Haus ist ja eines der wenigen Museen, in dem man den Künstler noch persönlich antreffen kann.


Die ganze geschichte:

Unser FlUghaFen bringt mir meinen mann jeden abend wieder heim. barbara Und steve ZwisChen wien Und berlin:

Morgens hin, abends wieder daheim: Mit den tagesrandverbindungen in die wichtigsten städte europas bleibt mehr zeit fßr die Familie. Unser FlUghaFen bringt Uns jeden tag weiter. www.viennaairport.com

Mehr geschichten und informationen gibt es auf


klein(e) rundschau

Die Zweitmeinung von Rudi Klein Illustration: Rudi Klein

Kleinparteien, die Mitte des letzten Jahrhunderts von Rudolf Klein erfunden wurden, haben es nicht wirklich leicht. Unter anderem natürlich, weil sie sehr klein sind. Sie werden selten gewählt, weil Wähler sich gerne ängstlich an mächtige Großparteien schmiegen. Dabei hätten sie es in der Hand, die Großen Parteien zu winzigen Organisationen schrumpfen zu lassen. Bis dahin müssen sich Pudelpartei und Konsorten allerdings noch ein paar stichhaltige Argumente einfallen lassen. Irgendwie schade. Und auch wieder nicht.

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Heimisches Pusztastückerl Weißabgleich in Österreichs Nationalparks

wett.bewerb Wir suchen das schönste Nationalparkfoto 2013

Foto schießen und via E-Mail oder Facebook an uns schicken:

diana.gregor@umweltdachverband.at oder www.facebook.com/NationalparksAustria

www.nationalparksaustria.at

Entgeltliche Einschaltung

© Foto: C. Thomas, (Weiße Esel)

Die GewinnerInnen erhalten je einen Nationalparks Austria Guide!


leserschau Was denken Sie? Hier ist Platz für Ihre Meinung: Anregungen und Kritik, aber gerne auch Lob bitte an office@schaumedia.at oder per Post: schau-Magazin, Leberstraße 122, 1110 Wien. daschauher schauexklusiv bitesnich

Donna Leon by Andreas H. Bitesnich, 2013. Für das schau-Magazin porträtiert Bitesnich exklusiv monatlich eine Persönlichkeit. www.bitesnich.com

Krimi-Autorin Donna Leon schafft es mit ihren Krimis Jahr für Jahr in die Bestsellerlisten. In ihrem neuen Roman „Tierische Profite“ geht es um „unappetitliche Geschäfte“. Mit schau plaudert sie im Exklusiv-Interview über Kritik an ihren Büchern, Vegetarier und den „offenen Krieg gegen Frauen“.

Es ist falsch, Tiere so zu behandeln, wie wir es tun

Krimiautorin Donna Leon verriet uns in der letzten Ausgabe (7-8/2013), dass sie Fleisch ablehnt.

text von christoph berndl

schau: Was hat Sie dazu gebracht, Ihr erstes Buch zu schreiben?

Ist das vielleicht eines Ihrer Erfolgsgeheimnisse?

donna leon: ich hatte ein Gespräch mit dem berühmten italienischen dirigenten Gabriele Ferro. Wir sprachen über den tod von herbert von Karajan und fragten uns, wie es wäre, wenn man ihn ermordet hätte – wie, wann und wo und wer. da dachte ich mir, das wäre eine gute Kriminalgeschichte. Und ich fragte mich: Könnte ich so etwas schreiben? ich war eine Akademikerin, ich unterrichtete englische literatur an einer Universität – was wusste ich schon über Kriminalgeschichten? ich schrieb also ein buch. ich hatte ziemlich viel Glück, dass das buch in den staaten veröffentlicht wurde, danach wurde ein weiteres veröffentlicht und dann fand mich Gott sei dank diogenes und meine Karriere kam ins rollen.

nein. ich weiß nicht, was mein erfolgsgeheimnis ist. Mir war immer wichtig, dass es spaß macht. es machte mir sehr viel spaß, das erste buch zu schreiben und so war es auch bei allen weiteren. Jetzt bin ich in einer position, wo ich sagen kann: Wenn es keinen spaß macht, dann mache ich es nicht.

Es war also ein Zufall?

es war ein totaler Zufall. ich glaube, das ist einer der Gründe, warum ich nie so ernst und geradezu feierlich damit umging wie manch andere Autoren, die überzeugt davon sind, etwas besonderes zu sein.

info

Tierische Profite: Commissario Brunnetis einundzwanzigster Fall Ein toter Mann, der von niemandem vermisst wird, weder von den Venezianern noch von Touristen. Und ein teurer Lederschuh am Fuß dieser Leiche. Brunetti muss all seine Menschenkenntnis aufbieten und sein ganzes Kombinationstalent, um diesen Fall zu lösen, der ihn bis aufs Festland nach Mestre führt. 327 Seiten, 22,90 Euro, Diogenes Verlag. ISBN: 3257068581 www.diogenes.ch

Mussten Sie sich anfangs mit kritischen Stimmen auseinander­ setzen?

nein, weil ich das buch niemals jemandem gezeigt habe! ich kann nicht über meine bücher sprechen, auch jetzt noch nicht – was soll ich auch groß sagen? ich schreibe ein buch und jemand wird ermordet – das ist auch schon die ganze Konversation. In Ihrem neuen Buch „Tierische Profite“ behandeln Sie das Fleischgeschäft. Das ist ja kein allzu appetitliches Business?

es ist ekelhaft. ich habe keinerlei neigungen dazu, Fleisch zu essen, vor allem aber denke ich, es ist

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juli/august 2013

14.06.2013 11:00 Uhr

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donna leon im interview

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13.06.2013 15:06 Uhr

Danke für das schöne Interview mit Donna Leon (Ausgabe 7-8/2013, Anm.). Sie spricht das an, was vielen auf der Zunge liegt („Es ist falsch, Tiere so zu behandeln, wie wir es tun“). Leider ist für viel zu viele Tiere diese Welt immer noch die Hölle auf Erden. Was wir zahlreichen Tieren im Namen des „Genusses“ (klingt in diesem Zusammenhang völlig verrückt, was?) antun, ist unerträglich. Die Produktion von Gänsestopfleber etwa: bei uns verboten, ist sie in anderen Ländern erlaubt, z.B. in Ungarn. In Frankreich gehört es zum Kulturerbe. Verrückt, oder? Auch in Spanien gibt es leider noch viel Brutalität gegenüber Tieren – Stichwort Stierkampf. Kann mir das jemand erklären? Wie ist so etwas innerhalb der EU möglich? Was Donna Leon im Interview sagt, kann ich 100-prozentig unterschreiben. Danke, dass Sie dieses Thema behandelt haben. Vor allem, da Sie ja ein „Genuss“-Magazin sind.

sagt, hat mich dazu bewogen, Ihnen zu schreiben. „Wie wir Tiere behandeln, ist einfach falsch“, sagt sie. Was leider niemand anspricht – weder Politiker noch Tierschützer –, ist die Praxis des Schächtens von Tieren. In ­Polen gibt es derzeit eine große Diskussion darüber; ein Verbot steht sogar im Raum und soll bald vom Parlament abgesegnet werden. Wissen Sie, was das für ein Tier bedeutet? Hier die Definition laut Wikipedia: „Die Tiere werden mit einem speziellen Messer mit einem einzigen großen Schnitt quer durch die Halsunterseite, in dessen Folge die großen Blutgefäße sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden, getötet. Mit dem Schächten soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden … Grund: Der Verzehr von Blut ist sowohl im Judentum als auch im Islam verboten.“ Das bedeutet einen langen, qualvollen Tod für die Tiere. Ich kann mich an keinen Tierschützer aus Österreich erinnern, der sich dagegen öffentlich geäußert hätte. Guten Appetit!

Frau Susanna L., via E-Mail

Josef Gruber, telefonisch

Hölle auf Erden

Alex Kristan macht für uns Garagengold ausfindig. Haben Sie einen Oldtimer, den Sie herzeigen wollen? Bewerben unter garagengold@schaumedia.at.

rauchzeichen

No Smoking?

Garagengold

SM ohne Schmerzen Ich möchte mich für die schönen Oldtimer-Geschichten von Alex Kristan bedanken. Sie sind nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr gut geschrieben: vor allem für jemanden wie mich, der sich sehr für alte Autos interessiert, unglaublich informativ. Ein Highlight sind seine Titel: „SM ohne Schmerzen“ (in Anspielung an den Citroen SM), „Armee Leut‘ Auto“ (Army Jeep), „Herz ist Triumph“ (TR 250) – zum Totlachen! Wann ­sehen wir den Alex Kristan endlich einmal auf schau TV?

Sie schreiben in der Ausgabe vom Juli 2013 auf Seite 98 folgendes: „Rauchen ist zwar ungesund, sieht aber trotzdem irgendwie lässig aus: Marianne Faithfull auf der Bühne.“ Ich möchte Sie daran erinnern, dass ­das Rauchen nicht nur ungesund, sondern sogar tödlich sein kann. Bitte verharmlosen Sie dieses Thema nicht, vielleicht lesen auch Jugendliche Ihr Magazin und nehmen sich das ­„lässige Aussehen“ zu Herzen. Paul K., Wr. Neustadt

Lieber Herr Paul K., selbstverständlich sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Man darf allerdings nicht ­dämonisieren. Denn sonst dürften wir auch keine Kinder mehr mit einem Lutscher im Mund veröffentlichen. ­Zucker ist, wie man weiß, mindestens so gefährlich und tödlich wie Tabak. Die Dosis macht das Gift. In diesem Sinne, bleiben Sie uns gewogen. – Die Redaktion. Foto: Bitesnich, Adrian Batty, Schöndorfer

„Ich weiß nicht, was mein Erfolgs­ geheimnis ist.“ Donna Leon, Bestseller­Autorin

Herr Goldmann, per E-Mail

donna leon im interview II

Wo bleibt der Tierschutz? Mit Donna Leon habe ich nichts am Hut. Ich habe noch nie ein Buch von ihr gelesen, da mich Krimis nicht interessieren. Was sie aber im Interview

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Ein emotionales Thema hat Donna Leon in der Sommer-Nummer von schau angesprochen: Den Umgang des Menschen mit Tieren. Leider können wir aus Platzgründen nur einen Bruchteil der zahlreichen Zusendungen bzw. Telefonate abdrucken. Wir bitten um Ihr Verständnis! – Die Redaktion

Wir reichen das gerne weiter. Falls Sie auch einen Oldtimer besitzen und das Gefühl haben, „den muss ich jetzt einmal herzeigen“, dann zögern Sie bitte nicht und schreiben Sie uns: ein Foto ­Ihres Fahrzeugs einfach per Mail an garagengold@schaumedia.at. Alex Kristan freut sich über Post. – Die Redaktion.

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Unbeschwert Wandern im Ysper-Weitental Der Kurztrip in den sonnigen Süden des Waldviertels eignet sich für alle, die das Weitwandern einmal ausprobieren wollen! Erleben Sie das Naturschauspiel am Wegesrand – marschieren Sie einige Etappen am regionalen Rundwanderweg am Berg und im Tal. Der Ostrong, die höchste Erhebung des Südlichen Waldviertels, bringt Sie zu fabelhaften Aussichtspunkten. Das beruhigende Plätschern der Großen Ysper begleitet Sie auf Ihrem Weg.

Gmünd

Die Wanderrouten:

Waidhofen/ Thaya Horn Zwettl

Krems Pöggstall

› In 4 Tagen durch das Ysper-Weitental (62 km oder 70 km): 1. Wandertag: Laimbach – Urthaleramt/Gasthof Rote Säge – Transfer oder Fußmarsch bis nach Nöchling 2. Wandertag: Nöchling – Yspertal 3. Wandertag: Yspertal – Laimbach Unterkunft: Gasthöfe und Hotels der 3-Sterne-Kategorie Pauschalpreis/Pers. im DZ € 182,– EZZ € 21,– › In 8 Tagen durch das Ysper-Weitental – die 100 km Tour für Anspruchsvolle! (105 km oder 110 km): Laimbach – Gutenbrunn – Braunegg – Weiten – Maria Taferl – Münichreith – Yspertal – Laimbach Unterkunft: Gasthöfe und Hotels der 3-Sterne-Kategorie Pauschalpreis/Pers. im DZ € 354,– Buchung und Information: EZZ € 38,–

WALDVIERTEL INCOMING – Buchungsstelle Waldviertel Buchungshotline: 0800/300 350 (gebührenfrei in Österreich) (T) 02856/29 98 (E) info@waldviertel.incoming.at (I) www.waldviertel-angebote.at

Unbeschwert Wandern Inklusiv-Leistungen › 3 oder 7 Nächtigungen inkl. Frühstück › Tägliche Wanderjause › Wanderinfopaket mit Karten und Tourenbeschreibung › Gepäcknachtransport Angebot gültig: April bis Oktober 2013

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schaufenster

Fotos: soulbottles (2), katharina rossboth, willkunst (2), peter rigaud, biotop landschaftsgestaltung gmbh (2)

Smartness, Design & Genuss: In und um Wien tut sich täglich was. Wir sind für Sie unterwegs und stellen Brandneues vor.

schluss mit wegwerfbeziehungen

Soulbottles Georg Tarne und Paul Kupfer haben es sich zur Aufgabe gemacht, Leitungswasser sexy zu verpacken. Sie wollten nicht mehr den Beigeschmack von Plastikflaschen und fingen an, Wasser aus alten Glasflaschen zu trinken. Sie machten aus einer Idee ein neues Lifestyleprodukt: Glasflaschen mit Bügelverschluss. Hochwertiges italienisches Glas, das so stabil wie möglich sein muss, ohne zu schwer zu sein, wird in kunstvoller Handarbeit mit Designs von verschiedenen Künstlern bedruckt. Die Aufdrucke sind durch das Einbrennen im Keramikofen alle spülmaschinenfest. Durch die PorzellanNaturkautschuk-Bügelverschlüsse sind die Soulbottles damit 100 % plastikfrei. Auch eine individuelle Gestaltung ist möglich. Soulbottles www.soulbottles.com

Beim Kauf jeden Produkts ist klar erkennbar, welche Menschen und Orte dahinter stehen.

schenken auf skandinavisch

designqvist Der im Industriestil eingerichtete, charmante kleine Shop in Wien ist die führende Anlaufstelle für skandinavisches Vintage-Design. Im Geschäft der Halbschwedin Sandra Nalepka findet man Wohn- und Tischkultur der 1950er und 60er Jahre: Kunst- und Gebrauchtglas, Besteckklassiker, Geschirr, farbenfrohe Emailletöpfe, Leuchten, Teakobjekte und ­Textilien. DesignqVist Sandra Nalepka 7., Westbahnstr. 21 www.designqvist.at sandra@designqvist.at Tel.: +43 (0) 680 / 504 70 00

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naturbelassen

stuben21 WILLKUNST

NOCH NIE WAR ES SO EINFACH Individuelle Bilder, bemalte Holzboxen, handgemachter Schmuck und außergewöhnliche Möbelstücke. All das findet man bei willkunst. Gründerin und Plattform-Betreiberin Margit Anglmaier hat es sich zur Prämisse gemacht, einmalige Kunst zu fairen Preisen anzubieten. Das Sortiment wird laufend erweitert und weitere Künstlerinnen und Künstler als Partner begrüßt. willkunst www.willkunst.com office@willkunst.com Tel.: +43 (0) 699 / 10 21 63 72

Die Stube ist in unserer Kultur der zentrale Ort des Hauses. Das Wiener Designer-Duo Nicole Horn und Peter Daniel leiten gemeinsam die Ideenwerkstatt und Möbelmanufaktur „stuben21“. Durch den unkonventionellen Umgang mit Althergebrachtem und Noch-nicht-Gesehenem gehen sie der Tradition auf den Grund, interpretieren sie neu und präsentieren sie höchst zukunftstauglich. Die Designer verzichten bei den Möbeln auf schmücken­de Elemente und setzen strikt auf Funktionalismus. Alle Tische, Bänke und Stühle werden in österreichischen Familienbetrieben hergestellt. stuben21 www.stuben21.com

biotop

living pool Bei den warmen Sommertemperaturen kann jeder Swimmingpool-Besitzer ein Lied davon singen, wie viel Wasser, Chemie und Energie aufgewendet werden müssen, um das Becken sauber zu halten. Ein neues Produkt der Firma Biotop aus Österreich kombiniert nun auf einfache Art die Annehmlichkeiten eines eigenen Pools mit der Umweltverträglichkeit eines Teiches: der Biotop Living-Pool. Die perfekte Symbiose aus naturbelassenem Wasser und klassischem Pool-Design. Die Aufgaben der Mikroorganismen zur Filterfunktion übernehmen ein Bio-und ein spezieller Phosphor-Filter. Damit werden die Algen ausgehungert. Der Rest wird von einem Pool-Roboter entfernt. Ein weiterer Vorteil: Das Wasser muss im Winter nicht aus dem Becken gelassen werden. BIOTOP Landschaftsgestaltung Gmbh Hauptstr. 285, 3411 Klosterneuburg/Weidling www.living-pool.eu

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Tour 1

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Schönheit auf Schienen: Ob im Waldviertel, im Wiener Prater, im Pielachtal oder am Neusiedler See. schau präsentiert die urigsten Bahnstrecken der Ostregion. Plus: Wanderrouten, die zum genussvollen Entdecken einladen.

Der pure Bahnsinn text von Martina powell, Fotos: bubu dujmic es dampft, zischt und qualmt. Die Nase dem terlassen, ist unverkennbar. Seit über 80 Jahren drehen Fahrtwind entgegengestreckt, im Ohr das wohltuende sie nun schon mitten im Wiener Prater ihre Runden. Geräusch von Eisenrädern, die über Schienen rattern. Jede von ihnen ist ein Unikat, Teile der Loks haben soWer mit der Bahn fährt, der erlebt was, heißt es. Wer gar den Zweiten Weltkrieg überlebt. Die Idee für könnte dem widersprechen? Über 175 Jahre schon fahren „Mini“-Eisenbahnen mit einer Spurweite von nur 381 Eisenbahnen durch Österreich, egal ob mit Kohle, Die- Millimetern stammt ursprünglich aus England. 1928 sel oder Strom betrieben. Viele von ihnen auf histori- wurde dann im Wiener Prater die Schmalspurbahn erschen Strecken, auf denen bereits in Zeiten der Monar- öffnet. Alexander Ruthner kennt die Liliputbahn schon chie Kaiser und Hofstaat reisten. seit seiner Kindheit und ist nach wie vor von ihr begeisschau hat sich die schönsten Bahnfahrten in Ostöster- tert. Schon als Bub ist er in den bunten Waggons gesesreich angesehen und abseits der Gleise Strecken gefun- sen und hat von dort aus den Prater erkundet. Vielleicht den, auf denen Bahnbegeisterte gut unterwegs sind. sind die schönen Kindheitserlebnisse auch ein Grund dafür gewesen, warum Ruthner als Erwachsener die GeKlein, aber oho! schäftsführung der Liliputbahn übernommen hat. Jedenfalls sitzt er noch heute manchmal im kleinen Zug Klein mag die Liliputbahn ja sein, unscheinbar ist sie je- und genießt den frischen Wind, der ihm an heißen Sondoch nicht. Allein der Geruch aus heißem Stahl, nentagen entgegenweht. Für ihn ist eine LiliputbahnSchmieröl und Kohlenfeuer, den die bunten Loks hin- fahrt wie ein Kurzurlaub: „20 Minuten, in denen ich den Kopf frei bekomme.“ Besonders an heißen ­Tagen sorgt die Strecke durch den Auwald für Entspannung, sagt Ruthner. Sein Tipp für jene, die den Prater weiter erkunden wollen: Die Liliputbahn wie eine Straßenbahn verwenden, bei der Station „Stadion“ aussteigen und in Richtung Lusthaus spazieren (siehe TOUR 1) und wieder gemütlich mit der Bahn zurück. „Wer die Route am Heustadlwasser wählt, entkommt auch dem Trubel am Prater und kann auf idyllischen Wiesen entspannen.“ Der gelbe „Exot“ am Ring

Ein paar Kilometer vom Prater entfernt dreht eine weitere, in ihren Ausmaßen etwas größer geratene Bahn ihre Runden: die Vienna Ring Tram. Seit vier Jahren ist sie auf der Ringstraße unterwegs. Das Konzept für die „Touristenbahn“, wie die VRT auch oft genannt wird, ist in nur einem halben Jahr entstanden, als der Verlauf der Einser- und Zweier-Linien geändert wurde, erklärt Wil2013 september

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helm Lampeter von den Wiener Linien. Das Ergebnis: „Ein Sightseeing auf Schienen, das es so sonst nirgendwo auf der Welt gibt.“ Vor allem Touristen und Besucher aus den Bundesländern steigen in die gelbschwarz lackierte Straßenbahn ein, mit der es in etwa einer halben Stunde rund um den Ring geht. Und bald wird die historische Garnitur zum echten Nostalgiezug. Denn in ein paar Jahren, wenn auf allen regulären Strecken nur noch Niederflurfahrzeuge unterwegs sind, ist dann nur noch auf der Ringstraße der traditionelle E-Typ-Wagen auf den Schienen, sagt Lampeter. Vielleicht werden dann nicht nur Touristen die auffällige „Bim“ nutzen, sondern auch ein paar eingefleischte Wiener. Schmalspurbahn mit Geschichte

wegs. Dabei stand in der Geschichte der Waldviertelbahn ihr Betrieb mehrfach vor dem Aus: Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Strecke stillgelegt und 2001 wäre der Betrieb fast komplett eingestellt worden. Heute fahren auf der historischen Schmalspurbahn aber wieder regelmäßig Diesel- und Dampflokomotiven. Nicht nur von einem der gemütlichen Waggons aus lässt sich das Waldviertler Hochland er­ leben und genießen, sagt Herbert Frantes, Dienststellenleiter der Wald­ viertelbahn. Er empfiehlt die idyllische Wanderung von der Haltestelle Bruderndorf im Gemeindegebiet Langschlag (siehe TOUR 2) entlang der Bahnstrecke. „Da stehst du oben am Berg. Unter dir der Tunnel, von irgendwo hörst du die Bahn und rundherum die unberührte Landschaft. Ein einmaliges Erlebnis!“ Wer sich für Geologie interessiert, kommt hier auf seine Kosten, weiß der gebürtige Waldviertler. Auf der Wanderung kann man beeindruckende Granitaufwerfungen sehen. Das Beste kommt jedoch zum Schluss der Tour: Nach einer kleinen Stärkung im Fassldorf wartet dann wieder eine gemütliche Zugfahrt z­ urück zum Ausgangspunkt.

Abseits vom Wiener Großstadtlärm fährt derweil die Waldviertelbahn auf schmalen Spuren über den „Kleinen Semmering“. Seit über 100 Jahren sind die Lokomotiven auf der Strecke zwischen Gmünd und Groß Gerungs („Südast“) und Gmünd und Litschau („Nordast“) unter-

Durch Berg und Tal

tipp

Waldviertlerbahn Am 22. September findet die „kulinarische Wanderung“ über den Waldviertler Semmering statt: Da geht es mit dem goldenen Triebwagen und dann zu Fuß von Bruderndorf über den „kleinen Semmering“ bis zum Fassldorf. Auf der geführten Wanderung kann man in der Gruppe regionale „Schmankerl“ und die Landschaft genießen. Infos auf www.noevog.at

Seit über 80 Jahren dreht die Lilliputbahn nun schon mitten im Wiener Prater ihre Runden.

Wenn die Dampfloks in Obergrafendorf auf ihre Reise vorbereitet werden, dann heißt es früh aufstehen: Denn die Kessel müssen die Lokführer schon kurz nach Mitternacht anheizen, auch wenn die Fahrt im historischen Triebwagen erst Stunden später nach Mariazell los­gehen wird, weiß Anton Hackner. Er ist fasziniert von Dampfloks, auch wenn er erst seit ein paar Monaten als Dienststellenleiter für die Mariazellerbahn zuständig ist. Schon in seiner Kindheit ist er gerne mit der Bahn gefahren, auch mit der Mariazellerbahn. Deshalb fährt er heute noch im Urlaub mit seiner Familie auf der über 100 Jahre alten Strecke durch das Mostviertel: „Zunächst von St. Pölten auf der Talstrecke bis zur Laubenbachmühle, dann durch 21 Tunnel und über 19 Viadukte ins Gebirge. Für mich ist die gesamte Strecke einfach ein Erlebnis. Vor ­allem dann, wenn das Wetter den Blick auf den Ötscher freigibt“, sagt Hackner. Auch für Walter Burger ist diese Aussicht vom Zug aus das Highlight der Strecke. Er ist Pächter der „Lassingfallstube“, einer gemütlichen

Tour 1 Ein Spaziergang im Prater

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Anfahrt Straßenbahnlinie 1 (Einstiegstelle Liliputbahn Station „Rotunde“) oder mit der S- bzw. UBahn zur Station „Praterstern“. Von dort zu Fuß zum „Prater Hauptbahnhof“ und in die Liliputbahn bis zur Station „Stadion“ fahren. Für Autofahrer gibt es Parkmöglichkeiten beim Stadion. Ausgangspunkt Liliputbahn-Station „Stadion“ Route An der Hauptallee an der Ecke Hauptallee/Stadionallee zur „Rosenlacke“ einbiegen. Am „Oberen Heustadlwasser“ entlang, dann zurück auf der Hauptallee zum Lusthaus. Von dort kann man entweder auf der Hauptallee zurück zum Ausgangspunkt oder man geht auf der „Wasserwiese“ zurück bis zur Liliputstation „Stadion“. Einkehrmöglichkeit Lusthaus, Jägerhaus Besonderheiten Die Tour lässt sich auch ausdehnen, dazu einfach den Wegbeschreibungen für den „Stadtwanderweg 9“ folgen bis zum Praterstern. Wählt man die Route abseits von der Hauptallee entkommt man schnell dem Trubel im Prater. Länge/Dauer ca 1 Stunde, 5 Kilometer Info Tipp von Alexander Ruthner, GF der Liliputbahn, www.liliputbahn.com

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Tour 2

Herbert Frantes, Dienst­ stellenleiter der Wald­ viertelbahn, ist auf die historische Schmalspur­ bahnh stolz. Zuweilen hilft er auch beim Ein- und Aussteigen.

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Hst. Abschlag Stockmühle

Fassldorf

Hahn-BuamHof Niederösterreich

Bahn-Erlebnis Weg

Hubberg x 843m

Kleiner Semmering (Europ. Wasserscheide)

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START

Hst. Bruderndorf

Jausenstation nahe am Bahnhof in Wienerbruck. Wie fast 90 Prozent der Leute, die die Ötschergräben ­erkunden wollen (siehe TOUR 3), nutzt auch Burger die Mariazellerbahn, um einen Teil der landschaftlich beeindruckenden Wanderung von der Bahn aus zu g­ e­nießen. „Ein großes Plus ist ­freilich, dass man sich einen Weg erspart und im Zug entspannen kann.“ Viele Wanderer wählen den Ausgangspunkt in Wienerbruck, nahe an seiner Gastwirtschaft. Der ideale Start für die Tour, sagt Burger. „Die Route ist sowohl etwas für Familien als auch für jene, die sportlich motiviert sind.“ Denn die Strecke lässt sich je nach Lust und Kondition von drei bis auf sechs Stunden verlängern. Neusiedler Seebahn als „Grenzgängerin“

Nicht nur in der „Lassingfallstube“ in Wienerbruck ist die Eisenbahn ein wichtiges Thema, sondern auch bei Michael Andert in Pamhagen im Nordburgenland: Dort, nahe an der Strecke der Neusiedlersee Bahn, bewirtschaftet er seit zwei Jahren einen „Demeter“ Weinbaubetrieb mit dem Zusatzangebot „Schule am Bauern20 schau

Vienna Ring Tram Ihre Garnituren sind fast 40 Jahre alt, dank der gelb-schwarzen Lackierung und der modernen Innenausstattung sieht sie aber aus wie neu: Seit 1976 im Einsatz, fährt die Straßenbahn des traditionellen E1 Typs nun als eine der letzten ihrer Art auf den Gleisen Wiens. Heute dreht sie als Vienna Ring Tram auf der ehemaligen Einser-Linie ihre Runden. Ideal für jene, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Wiens in kurzer Zeit kennenlernen möchten: Denn je nach Lust und Laune können kann man für 7 Euro pro Rundfahrt bei einer der 13 Stationen am Ring einund aussteigen. Von der „Bim“ aus lässt sich so die Prachtstraße Wiens erleben. Informationen zu den Sehenswürdigkeiten werden an Bord nicht nur über Kopfhörer in acht Sprachen und im Wiener Dialekt vermittelt, sondern auch über moderne LCD-Bildschirme. Die VRT fährt im 30-Minuten-Intervall täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr (letzte Fahrt ab Schwedenplatz um 17.21 Uhr). Infos unter www.wienerlinien.at

Anfahrt Waldviertelbahn, z.B. ab Gmünd oder Groß Gerungs Ausgangspunkt Haltestelle Bruderndorf Route Nach kurzer Wanderung gelangt man in das Bad Großpertholzer Gemeindegebiet. Das Bahngleis überqueren und schon sieht man ein einsam gelegenes Wohnhaus, „Steinhof“ genannt. Der Weg führt weiter im Wald entlang des „Steinbachgrabens“. Nach ca. 4,5 km Gehweg rechts abbiegen und zur „Stockmühle“ gehen, einem ehemaligem Sägewerk. Dann geht es kurz bergauf. Der Weg mündet in die Landesstraße L8299. Die führt direkt am Fassldorf vorbei, ein aus großen Fässern entstandenes „kleines Dorf“. Hier befindet sich auch eine Haltestelle der Waldviertelbahn. Einkehrmöglichkeit Hahn-Buam-Hof in Fassldorf Besonderheiten Der gesamte Weg ist zum Großteil eine Forststraße, ideal für Familien. Wer Glück hat, findet im Wald Schwammerl, Heidelbeeren, Walderdbeeren, Him- und Brombeeren. Vom Wohnhaus „Steinhof“ hier hat man einen wunderschönen Ausblick auf das Naturparkgebiet in Scheiben. Länge/Dauer 5 km, ca. 1,5 Stunden Info Tipp von Herbert Frantes, Dienststellenleiter der Waldviertlerbahn, www.waldviertlerbahn.at

hof“. Das wohl wichtigste Schlag- am See und dem ungarischen wort in seinem Betrieb: Nachhaltig- Fertőszentmiklós eine bewegte Gekeit. Deshalb reist er häufig mit der schichte hinter sich: WirtschaftsBahn, oft erwartet er Schulgruppen krise, Weltkriege, sowjetische Besatam Bahnhof in Pamhagen, um dann zung und seit 2003 ein um­fassendes mit ihnen zu Fuß zum „Lerchenfeld“ Modernisierungsprogramm. Übrizu wandern (siehe TOUR 4). Aber gens war die ursprüngliche Strecke nicht nur deshalb hat er einen be- mit 110 Kilometern mehr als doppelt sonderen Bezug zum Schienenver- so lang wie die gegenwärtige. Für kehr: „Die Eisenbahn war in meiner Bahnliebhaber hat Andert einen Kindheit die einzige Verbindung speziellen Geheimtipp: Der Bahnhinter dem ‚Eisernen Vorhang‘. Die hof von Méxiko Puszta in Ungarn. ungarischen Bahnarbeiter haben da- „Dort befindet sich ein wunderschömals Waren mit meinem Vater ge- nes Gebäude, das leider nicht getauscht. Ich kann mich nicht mehr nutzt wird und langsam dahinrottet. erinnern, welche Waren aus Ungarn Es lässt aber noch erahnen, mit welmitgebracht wurden, aber die Seife chem Stolz der Bahnhofsvorstand aus Österreich mit dem Duft nach dieses Anwesen in frü­heren Zeiten grünem Apfel war der Renner. Die- gepflegt hat. Ein Gemüsegarten, ein ser ‚Tausch‘ war natürlich damals Kellerabteil und der freie Platz davor nicht legal und für mich ein großes verströmen einfach GeborgenAbenteuer.“ Tatsächlich hat die 115 heit.“ /// Jahre alte Bahn zwischen Neusiedl

zusatzFoto: Wiener Linien

Feldmühle Steinhof

Tour 2

„Die Eisenbahn war in meiner Kindheit die einzige Verbindung hinter dem Eisernen Vorhang.“ Michael Andert, Weinbauer in Pamhagen september 2013


Die Mariazellerbahn startet mit modernem Look durch. Die Strecke aber ist einzigartig, wie eh und je. Links: Anton Hackner. Dienststellenleiter der Mariazellerbahn.

Tour 3

Tour 3

Niederösterreich

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Buchruck x 962m

Hohe Burg x 1015m

Ötschergräben-Wanderung

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Kraftwerk Stierwaschboden

START

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ach Ötschererb hias Mirafall h c n Öts rgräbe Ö tsche Kl. Eichhorn Hagengut Hocheck Brotler- Pfarrerkogel x 1050m x x 971m riegel x 916m Hst. Erlauf940m klause Er lau fst au se x Gmoakogel e 1074m Str aß

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Anfahrt Mariazellerbahn, z.B. ab St. Pölten Ausgangspunkt Bahnhof in Wienerbruck Route Von Wienerbruck den Stausee entlang, dann links in die Schlucht abzweigen, über Stege und Steige. Am Lassingfall vorbei, hinab zum Kraftwerk in Stierwaschboden. Links abzweigen: Erlauf und dann dem Ötscherbach folgend bis zur Jausenstation Ötscherhias. Von dort gibt es verschiedene Rückkehrmöglichkeiten. Der kürzeste Weg führt durch den Wald hinauf und weiter auf einer Forststraße, vorbei am Hagengut, zur Bahnstation Erlaufklause. Für Abendheuerlustige geht es vom Ötscherhias aus weiter auf Weg 622 durch die hinteren Ötschergräben am Mirafall vorbei zum Schleierfall. Einkehrmöglichkeit Lassingfallstube, Ötscherhias Besonderheiten Das Kernstück des größten Naturparks von NÖ, die Ötschergräben, beeindruckt mit seiner Landschaft. Der Aufstieg auf ca. 800 Höhenmeter ist dabei wenig anstrengend! Tipp von Walter Burger: Bei Anreise mit der Mariazellerbahn kann man auch von Gösing auf steilem Waldweg in ca. 1 1/4h bergab nach Erlaufboden wandern, Rückfahrt ab Erlaufklause. Länge/Dauer eine Strecke: 6 km / 1,5 bis 2 Stunden Info Tipp vom Pächter der „Lassingfallstube“ Walter Burger, Jausenstation nah am Bahnhof in Wienerbruck.

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Reisen wie ein Kaiser Tour 4 Weinbauer Michael Andert aus Pamhagen setzt auf Nachhaltigkeit. Deshalb reist er auch gerne mit der Bahn.

Tour 4

Natur-Genuss-Erlebnisweg Pamhagen

Anfahrt Neusiedler See Bahn, z.b. bis Pamhagen mit dem Zug: von Wien Meidling ca. eine Stunde mit Umstieg in Wr. Neustadt

Ausgangspunkt Tourismusverband Pamhagen (Bahnstraße 2c), vom Bahnhof Pamhagen ca. 10 Gehminuten

Route Der Weg ist ab dem Tourismusbüro Pamhagen gut beschildert und gliedert sich in 11 Stationen. Vom Tourismusbüro aus geht es zunächst durchs Ortsgebiet und teilweise entlang der Bundesstraße. Ab der dritten Station verlässt man den Ort Pamhagen, der Weg verläuft vorbei an Obstgärten und zwei Mal über die Bahngleise der Neusiedler See Bahn. Dem Radweg B10 folgend kommt man dann zur 6. Station, bei der 7. Station gibt es eine Übersichtstafel „Nordost“. Nach der Station „Burg Landschaftsbilder“ verläuft der Weg wieder zurück in das Ortsgebiet Pamhagen und dort zu den letzten Stationen der Tour.. Einkehrmöglichkeit Pamhagen: „Zum Türkenturm“, „Grenzlandhof“, „Schnitzlwirt“ Besonderheiten Der „Natur-Genuss-Erlebnisweg“ Pamhagen verläuft auch durch das „Lerchenfeld“. Auf dem Weg können 11 Puzzelteile „entdeckt“ werden. Diese informieren über traditionelle und neuartige Wirtschaftsweisen. Weitere Infos auf www.tourismus-pamhagen.at Länge/Dauer rund 15 km, bei flottem Tempo und einer kurzen Verweildauer bei den Stationen in 2-3 Stunden. Wer eine kürzere Wanderung von Pamhagen aus nach Ungarn machen möchte: Der „Bahnhof“ von Mexsikopuszta ist ca. 3 km von Pamahgen entfernt und in 30 Minuten zu Fuß erreichbar. Info Tipp von Michael Andert, Weinbauer in Pamhagen

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Apetlon

Steppentierpark Pamhagen

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1 Tourismus Info

Zum Türkenturm

streng genommen hat alles mit einer Frage begonnen: Wie lässt sich kostbares Salz kostengünstig von A nach B transportieren? Anfang des 19. Jahrhunderts war ein Kanalprojekt, mit dem der Gütertransport von Budweis nach Linz sichergestellt werden sollte, aus fi­nan­ziellen Gründen gescheitert. Deshalb suchte der Prager Mathematiker Franz Anton Ritter von Gerstner im Auftrag der „Böhmischen Hy­­drotechnischen Gesellschaft“ nach anderen Lösungen. Sein Vorschlag: Transport auf Schienen. So kam es, dass der erste Spatenstich für den Bau einer Eisenbahn auf dem europäischen Kontinent im heutigen Tschechien erfolgte, am 25. Juli 1825 nördlich von Budweis. Auf der 1832 eröffneten Strecke Budweis – Linz – Gmunden zogen jedoch zunächst keine Maschinen die Waggons, sondern Pferde. Hoheit auf Schienen

Erst 1837, mit der Eröffnung des Nordbahn-Abschnitts Floridsdorf Deutsch Wagram, setzte die Zeit der dampfbetriebenen Eisenbahn in Österreich ein. Bei einer der

Probefahrten mit an Bord: die kaiserliche Hoheit, „der durchlauchtigste Erz­ herzog Karl“. Schnell wird der Personen­ verkehr auf Schienen zum Massenphänomen – und zum Freizeitspaß. Noch während der Monarchie wurden zahlreiche private und staatliche Bahnprojekte realisiert. Wie beispielsweise die Neusiedler Seebahn, die Mariazellerbahn oder die Waldviertelbahn. Dass es in Österreich eine lange Tradition der so genannten Schmalspurbahnen gibt, hat ­übrigens mit der österreich-ungarischen Besetzung Bosnien-Her­ zegowinas zu tun: Dort wurden Bah­nen mit einer Spurweite von 760 Millimetern errichtet. Bei Bedarf sollten die Fahrzeuge aus dem Südosten Europas in der ganzen Donaumonarchie fahren können. Machtinstrument: Eisenbahn

Der Erste Weltkrieg brachte schließlich massive Einschnitte, auch für die Bahnlinien: Weil Kohle zur Befeuerung der Lokomotiven teuer war, begannen die Österreichischen Bundesbahnen (BBÖ) Anfang der 1920er Jahre mit der Elektrifizierung ihrer Strecken. Ab 1938 wurden die Bahnen für politische Zwecke in­ strumentalisiert: Bei den BBÖ galten reichsdeutsche Normen und auch aus Österreich fuhren Transportzüge mit Juden in die Vernichtungslager im besetzten Polen. Seit den 1970er Jahren kann man nur noch selten Dampf- und Dieselloks auf Österreichs Schienen sehen. Stattdessen dominieren die rund 400 „Taurus“-E-Loks den Bahnbetrieb, vor allem im Fernverkehr. In Gestalt der „Railjets“ erreichen die neuen Hochleistungszüge streckenweise bis zu 230 Stundenkilometer – eine Geschwindigkeit, von der die Erbauer der Pferdeeisenbahn im 19. Jahrhundert wohl nicht einmal zu träumen wagten. /// september 2013


Bitte einsteigen! Foto: © NÖVOG / weinfranz.at

Saison 1.5.–17.10.2013

Reblaus Express

Einsteigen und wohlfühlen. www.noevog.at/reblaus-express

Mariazellerbahn Foto: © NÖVOG / weinfranz.at

Die schönste Verbindung von Technik und Natur.

www.noevog.at/mariazellerbahn

Foto: © NÖVOG / weinfranz.at

Saison 23.3.–3.11.2013

Wachaubahn

Einsteigen und Wachau genießen. www.noevog.at/wachaubahn

Foto: © NÖVOG / weinfranz.at

Saison 1.5.–17.10.2013

Waldviertelbahn

Einsteigen und Kraft tanken. www.noevog.at/waldviertelbahn

Foto: © NÖVOG / zwickl

Foto: © NÖVOG / zwickl

Foto: © NÖVOG / zwickl

Schneebergbahn

Saison 27.4.–27.10.2013

Im Takt der Natur den Berg hinauf ins Paradies der Blicke. www.schneebergbahn.at

Schneeberg Sesselbahn

Saison März–November 2013

Bergzauber für die ganze Familie. www.schneebergsesselbahn.at

Gemeindealpe Mitterbach

Saison 1.5.–27.10.2013

Mit‘m Lift aufi, mit Schwung owa. www.gemeindealpe.at

NÖVOG Infocenter Telefon: +43 2742 360 990-99, E-Mail: info@noevog.at

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