schau Magazin Heft 10 2013

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schaun Heft 10/2013

www.schaumedia.at

Genuss, Kultur & ABenteuer

Jetzt

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grosskatze in gefahr

hat der luchs eine chance? schau tv „backstage“

so „geistern“ die gansterers in eisenstadt schau-touren durch die schönsten rieden

wandern, wo der wein wächst willkommen auf schloss artstetten

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

zu gast bei franz ferdinands urenkelin 15 SEITEN EXTRA

„Die öffentliche Frau“ im interview

Erika Pluhar ganz privat Programm für Wien, Niederösterreich und Burgenland


© Bildagentur Zolles

Kultur

© agentur wulz services

Logistik

© HOLODECK architects

Immobilien

© W24/Philipp Schuster

Medien

© LBS

Umwelt

Ein Konzern und 75 Unternehmen. Die Wien Holding und ihre 75 Unternehmen arbeiten für die Menschen, für die Wirtschaft und für mehr Lebensqualität in Wien. In den fünf Geschäftsfeldern Kultur, Immobilien, Logistik, Medien und Umwelt setzt der Konzern mit seinen Unternehmen Projekte um, die den Wirtschafts- und Lebensraum in der Stadt nachhaltig aufwerten und prägen. facebook.com/wienholding www.wienholding.at

Das Unternehmen der


Foto: Österreichische Post AG

schaubild des monats

2013 oktober

In einer Zeit, als elektrische Zahnbürsten noch kein Thema waren, entwickelte sich aus der Idee, die Schmelz- und Regenwässer des Alpenhauptkammes im Bereich des Pasterzengletschers zur Gewinnung von elektrischer Energie zu nützen, eines der kühnsten Großprojekte des Wiederaufbaues. 1955 ging das ­Speicherkraftwerk Kaprun in Vollbetrieb. Gut 40 Jahre später begann man im ostösterreichischen Zurndorf mit den ersten Experimenten rund um die Nutzung von Windkraft – mit der Absicht, bald einmal die ganze Region selbst mit Strom aus erneuerbarer Energie zu versorgen. Auch dieser Plan ist aufgegangen. Seit ­wenigen Tagen ist das Burgenland stromautark und hat Restösterreich gezeigt, was möglich ist, wenn man eine kühne Idee konsequent verfolgt. Bravo! schau 3


schauplätze

schautv

Christoph Berndl

auch schau gibt’s ! im Fernsehen Sie en nn kö So n ue ne s ch Österrei f Ihrem Sender augerät Fernseh empfangen.

Chefredakteur

Die nächste Ausgabe von schau erscheint am 30. Oktober 2013.

So findet man schau TV via Satellit automatisch Sendersuchlauf starten, neu gefundene Sender speichern, schau TV gewünschtem Speicherplatz zuordnen.

So findet man schau TV via Satellit manuell

Hat der Luchs eine Chance? Warum die Großkatze in Gefahr ist.

So findet man schau TV via Antenne im Raum Wien Kanal 34 DVBT W2 Service-ID 1106 sowie in den Kabelnetzen von A1 TV in ganz Österreich kabelplus in Niederösterreich und im Burgenland

Sendung verpasst? Kein Problem! Alle schau-TV-Beiträge des letzten Monats kann man ganz bequem auch online in der Mediathek ansehen. www.schaumedia.at/mediathek.html

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ImpressuM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Chef vom Dienst: Alexander Grübling. Gastautoren dieser Ausgabe: Nina Fietz, Helmut A. Gansterer, Bernhard Hachleitner, Desiree Kratochwil, Alex Kristan, Paul Lohberger, Hedi Mathias, Martina Powell, Vanessa Rausch, Nikolaus Schrefl, Werner Schuster, Thomas Askan Vierich. Mitarbeit: Nina Nekoui. Cartoon: Rudi Klein. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktions­anschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Anzeigen-Koordination: Monika Steiner, Tel. +43/1/740 32-733. Anzeigen­verkauf: Sabine Kejval +43/1/740 32-253, Julia Rötzer +43/2682/9000-1634. Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­­weise: 10 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 35. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen Mei­nun­gen der Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine G ­ ewähr. www.schaumedia.at

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Transponder 3 Frequenz 11,244 GHz FEC 5/6 Symbolrate 22.000 Service-ID 13255

Foto: Adrian Batty , Illustration: Andreas Rampitsch

Durchschnittliche Menge – gute Qualität: Das prognostizieren die heimischen Winzer für den Jahrgang 2013. Die Wetterkapriolen des heurigen Jahres haben auch den Trauben zugesetzt. Somit darf uns die Vorhersage durchaus optimistisch stimmen. Bis der junge Wein allerdings fertig ist, widmen wir uns in der aktuellen Ausgabe der Faszination des Rebensaftes von einer anderen Seite. Wie wäre es mit einem Spaziergang durch die Rieden? Diesmal haben wir gemeinsam mit Winzern aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland die schau-Touren geplant. Isabella Mayer, Österreichs frisch gebackene Weinkönigin, ist ebenfalls mit von der Partie. Außerdem verraten wir Ihnen in unserer Story ab Seite 14 auch ausgewählte Termine und Veranstaltungen rund um den Wein. Was wir sonst noch für Sie vorbereitet haben? Wir blättern mit Erika Pluhar in ihrem neuen Buch (Seite 8), treffen Andreas Vitasek im Rabenhof (Seite 26), plaudern mit Werner Sobotka über seinen Musical-Coup (Seite 32), tauchen auf Schloss Artstetten in die Welt des Thronfolgers Franz Ferdinand ein (Seite 88) und kochen mit Wild (Seite 76). Gemeinsam mit schau TV entdecken wir in „Holidays“ die Thermen des Burgenlands und geben in „Wohnlust“ Tipps für den richtigen Umgang mit Licht. Viel Spaß beim Lesen.

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In dieser Ausgabe

Erika Pluhar ganz privat „Die öffentliche Frau“ im schau-Interview

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Tour de Vin Mit schau zu den schönsten

Wandertouren entlang von Weingärten. Empfohlen von Winzern und Wanderexperten.

Kabarett auf Krankenschein: Ein erster Blick aufs neue Programm von Andreas Vitasek

26 Kabarett sollte es auf Krankenschein geben

88

Interview: In seinem neuen Programm „Sekundenschlaf“ begibt sich Andreas Vitasek wieder auf dünnes Eis.

Zu Gast bei Franz Ferdinands Urenkelin Willkommen auf Schloss Artstetten

32 Wir haben es ­allen ­anderen weggeschnappt

Wie es die Kammerspiele geschafft haben, das erfolg­reiche Broadway-Musical „Catch Me If You Can“ nach Wien zu holen. 40 Das Geheimnis des Wiener Jodlers

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Raus aus der Pommes-Falle: Wie man Kindern Lust auf gesundes Essen machen kann

Entstehung und Comeback des „Dudlers“. 58 Willkommen in der Welt von schau

Das bringen die TV-Magazine „Wohnlust“, „Holidays“, „Neue Zeiten“ im Oktober. 76

Ein Halali für den Gaumen

Kauf, Zubereitung, Genuss: Alles, was man zum Thema Wild wissen muss.

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So „geistern“ die Gansterers in Eisenstadt Ein Blick hinter die Kulissen von schau TV

92 Geht es uns zu gut?

Klaus Eckel wundert sich über die Welt. schau hat er erzählt, wie daraus ein neues Programm entstanden ist.

Auszeit in der Therme mit „Holidays“ auf schau TV: Was das Burgenland zu bieten hat

CoverFoto: andreas h. bitesnich

schaun Genuss, Kultur & ABenteuer

eur 3,90 heft 10/2013

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Mit schau durch die schönsten Rieden der Ostregion

Jahrgang 2013/ausgabe 10

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vorschau event-navigator oktober

Wandern, wo der Wein wächst

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hat der luchs eine chance?

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schau tv „backstage“

so „geistern“ die gansterers in eisenstadt

ab Do 17. 10. ausstellung

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ausstellung

Michel Comte Kunst haus Wien

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ab 17. oktober, Kunst haus Wien, 3., untere Weißgerberstraße 13, tel. 01/712 04 91, www.kunsthauswien.com

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11.09.2013 10:51 Uhr

wandern, wo der wein wächst willkommen auf schloss artstetten

zu gast bei franz ferdinands urenkelin P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

Ab DoNNerSTAg

schau-touren durch die schönsten rieden

genuss, kultur & abenteuer

Fotos: Michel coMte/i-ManageMent

Die Werkstatt eines Starfotografen.

Der 1954 geborene schweizer Fotograf Michel comte ist ein Meister des spontanen und der Wandlung, der stets neue herausforderungen sucht. in den mehr als 30 Jahren seiner Karriere hat er Filmstars, supermodels, größen des Jazz und der Kunst ebenso fotografiert wie Menschen auf den Krisenschauplätzen der Welt. comte bewegt sich fotografierend auf dem roten teppich der Filmfestspiele und der luxushotels genauso wach und neugierig wie in den Ruinen der Kriegszonen von afghanistan oder Bosnien. Die umfassende ausstellung schöpft erstmals aus mehr als drei Jahrzehnten des schaffens dieses einflussreichen Fotografen. Die Ausstellung präsentiert die wesentlichen etappen aus Michel comtes schaffen in mehreren Werk- und themengruppen: im ersten teil sind die weltbekannten Porträts, Mode- und Werbebilder sowie die akte zu sehen, die er seit 1979 angefertigt hat. Der zweite teil gibt mit einem Making-of einer Werbekampagne und unbekanntem Material aus comtes archiv einen einblick in die arbeit, die hinter seinen Bildern steht. ein dritter abschnitt ist comtes engagement für karitative institutionen gewidmet. Die Ausstellung geht über die Präsentation seiner Werke und eine Reflexion stilbildender Fotografien der 1980er und 1990er Jahre weit hinaus: sie bietet den Blick in die Werkstatt des starfotografen und auf seine arbeit am set. Das entstehen einer Kampagne kann hier aus nächster nähe nachvollzogen werden, das Design der uns heute umgebenden Bildwelten wird im Detail sichtbar. hierfür konnte Michel comte zu mehreren Werbeshootings begleitet werden. Die dabei entstandene filmische Dokumentation zeigt den entstehungsprozess von den entwürfen der Werbeagentur bis zur schlussendlich publizierten Kampagne. Zudem lassen tausende Kontaktbilder aus comtes archiv nachvollziehen, wie einzelne Bildinszenierungen aufgebaut werden, aber auch, wie das zur Publikation ausgewählte Bild anschließend noch nachbearbeitet wird.

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standards

Ab sofort: schau fürs iPad & Tablet

„die öffentliche frau“ im interview

erika Pluhar ganz Privat

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Inhalt und Impressum Cartoon von Rudi Klein Starporträt von Andreas H. Bitesnich

43 vorschau: Der Event-Navigator 70 klangzone 80 Garagengold 84 Waldecks Wallfahrten 94 Leserbriefe 96 schauschau: Hotspots & Society

ProGrAmm für Wien, niederösterreich und BurGenlAnd

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Produkte der schau media Wien

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klein(e) rundschau

Illustration: Rudi Klein

Die Zweitmeinung von Rudi Klein Wein und Wandern passen nicht nur wegen ihrer prachtvollen Anfangsbuchstaben so perfekt zueinander. Sondern natürlich auch, weil Wandern eine der wenigen Sportarten ist, die keinerlei Dopingvorschriften kennt. Dazu kommt noch, dass ein gepflegter Alkoholspiegel die ewig langweiligen Grünflächen der Wanderwege erträglich machen kann. Ein gut gefüllter Trinksack (vormals Rucksack) kann dabei äußerst hilfreich sein und sogar noch das übliche Weinkennergeschwafel mittels Artikulationsschwierigkeiten in Grenzen halten.

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daschauher bitesnich

schauonlins e Ein Portrait de f: Multitalents au

„Es war einmal“ hieß ehemals ihr erfolgreiches ­ Lied über das Ende einer großen Liebe. Für viele Menschen zählt es zum Soundtrack ihres eigenen Lebens. Jetzt hält Erika Pluhar selbst Rückschau in einem Buch. Im exklusiven Interview verrät sie uns, warum sie einen autobiografischen Roman geschrieben hat und was sie in einem nächsten Leben gerne erreichen würde.

umedia.at/ www.schahe ml mensc n.ht ab 3. 10.

Die öffentliche Frau hat viel mit mir gemeinsam interview von christoph berndl, Foto: andreas h. bitesnich

der redakteur hat das Aufnahmegerät so vorbereitet, dass die Frau gut verständlich sein würde, selbst wenn sie sich im Gespräch zurücklehnen oder nach vorn beugen sollte. Er erwartet sie.“ Mit diesen Zeilen eröffnet Erika Pluhar ihr jüngstes Buch mit dem Titel „Die öffentliche Frau“. Das Ergebnis ist eine Art Autobiografie in Romanform. So steht es auch auf der Rückseite zu lesen. Reales und Fiktives vermischen sich. Die Einstiegsszene ist mir freilich nicht fremd. Interview-Situationen gehören zum Tagesgeschäft. Manchmal, da weiß ich aber einfach, dass es einer dieser ganz besonderen Momente ist und ich einem ganz besonderen Men8 schau

schen gegenübersitze. Im Buch offenbart die Ausnahmekünstlerin dem Redakteur in 21 Sitzungen ihre Lebenserinnerungen. Ich habe nur einen Termin. Einen Steinwurf von Grinzing entfernt hat mich Erika Pluhar in ihr Zuhause eingeladen. Sie nennt es liebevoll „Huschka“. Während sich Hund Mimmo gemütlich zwischen uns bettet, starte ich das Aufnahmegerät.

älter und älter und älter. Und die haben dann gesagt, bitte übernimm das doch. Mit Leibrente und so. Das ging – und in diesem Haus möchte ich gerne meinen letzten Atemzug tun. Es wirkt ein bisschen verwunschen.

Ich hab’ auch öfter mal von Immobilienhändlern einen höflichen Brief bekommen. Die glauben, da wohnt irgendwer, der nicht mehr ganz bei Trost ist. Die fahren doch immer durch die Gegend und sind auf der Suche. Und zwischen lauter so schicken Anwesen sehen sie dann plötzlich ein völlig verwunschenes, eingewachsenes, ja, fast schon ein Baumhaus, und glauben, da ist jemand nicht mehr Herr seiner Sinne und fragen nach, ob man verkaufen will.

schau: Ein herrliches Haus …

Erika Pluhar: Das Haus wollte mich haben … schon vor Jahrzehnten. Ich hab’ nur einmal in einer Wohnung hier gewohnt, ich hätte mir das nie leisten können. Aber da war ein älteres Ehepaar, die wurden

„Dieses Haus ist mein Zentrum, mein Humus, da gehöre ich her.“ Erika Pluhar über ihren Wohnsitz

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Erika Pluhar by Andreas H. Bitesnich, 2013. Für das schau-magazin porträtiert Bitesnich exklusiv monatlich eine Persönlichkeit. www.bitesnich.com

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daschauher bitesnich

tipp

Erika Pluhar live Buchpräsentation und Lesung „Die öffentliche Frau“ am 17. Oktober um 19 Uhr in der Buchhandlung Morawa, 1., Wollzeile 11 Erika Pluhar und Klaus Trabitsch konzertieren in der Bruckmühle in Pregarten, Oberösterreich am 18. Oktober um 20 Uhr.

Spiegelt die „Huschka“ Ihren Charakter wider?

Dieses Haus bin ich und ich bin das Haus, ja. Es ist mein Zentrum, mein Humus, da gehöre ich her. Es kommt auch in einem Lied vor … und in meinem neuen Buch. Da erwähne ich es auch. (Ich zücke das Buch) Sie haben’s also schon. Ich habe es heute mit der Post bekommen.

Dann muss ich es mir kurz anschauen, denn ich habe noch kein Exemplar in Händen. Ich habe es noch gar nicht fertig gedruckt ­gesehen (nimmt das Buch an sich). Ein Buch ist ein Buch ist ein Buch ... es ist jedes Mal wieder irgendwie ­ergreifend ... Ist es ein autobiografischer Roman?

Es ist ein Zwischending zwischen Fiktion und Autobiografie. Ich wollte über ein Leben in der Öffentlichkeit befinden und davon erzählen, wie sich hinter dieser Fassade, hinter diesem Appeal ein ganz normales Frauenleben abspielt mit allen Schmerzen. Von diesen Scheinbe10 schau

„Menschen, die meinem Öffentlichsein, also meinem Beruf, meinem Weg, wirkliche Impulse gegeben haben, die benenne ich mit Namen.“ Erika Pluhar über die Personen in ihrem neuen Buch

richten, die ich versucht habe zu einem Sein zu machen – und das ist mir hoffentlich ein bissl gelungen –, dass man mich in der Öffentlichkeit auch als Mensch wahrnimmt. Dieses muss man sich aber erarbeiten. Kein leichter Weg.

Davon erzählt dieses Buch. Es sind 21 Besuche eines Redakteurs bei einer Frau, also der „Öffentlichen Frau“. Am Anfang ist sie noch zurückhaltend, wird dann immer offener und offener, das ist beim Schreiben auch mir so geschehen. Die Frau erzählt in diesen Gesprächen mehr und mehr sehr offen von Persönlichem. Die privaten Personen erhalten bei mir keine Namen, weil’s eh fast jeder weiß. Die Menschen, die meinem Öffentlichsein, also meinem Beruf, meinem Weg, wirkliche Impulse gegeben haben, die benenne ich mit Namen – zum Beispiel meine erste Lektorin oder meinen ersten wunderbaren Regisseur. Damit beschreibe ich, wie ein künstlerisches Leben durch andere Menschen beatmet wird. Es ist ein, glaub’ ich, vielleicht ein viel offenerer Lebensbericht, als der einer normalen

Autobiografie. Mir wäre unmöglich gewesen, mein jetzt schon so langes Leben chronologisch zu erzählen. Ich würde keine Chronologie mehr zusammenbringen, das geht ineinander, übereinander, vieles hat man schon vergessen, an einiges erinnert man sich – deshalb haben wir das Buch auch „eine Rückschau“ genannt. Das fiktive Element ist also, dass die Erzählung nicht chronologisch exakt ist?

Nein, nicht nur das. Auch die dem Redakteur erzählten Erinnerungen beherbergen Fiktionen. Und da gibt es auch die Beziehung, die zwischen dem Redakteur und der Frau klarerweise entstehen musste. Im Laufe von 21 Besuchen bei der Hauptfigur kaum verwunderlich ...

Ja, aber es ist eine ganz eigene Beziehung. Distanziert, aber doch mit entstehender Nähe. Sonst würde die Frau ja gar nicht in die Stimmung geraten, ihm mehr und mehr und offener zu erzählen, wenn da nicht irgendeine Sympathie entstanden wäre. oktober 2013


Sie werden einander also immer vertrauter?

Am Anfang ist sie noch sehr verhalten und beschimpft auch manchmal die so genannte „Journaille“. Dann aber wird sie immer persönlicher und offener. Kam die Idee der Rückschau von Ihnen?

Alle Ideen zu meinen Büchern kommen von mir – wie bei jedem schreibenden Menschen! Manchmal hätte ich mir schon gewünscht, als Schriftstellerin in der Öffentlichkeit ein unbeschriebenes Blatt zu sein. Normale Schriftsteller können alles und jedes erzählen und das ist meist auch durchflochten vom eigenen Leben – nur weiß es keiner. Bei all meinen Büchern hat man immer gerätselt, was davon meiner persönlichen, privaten Wahrheit entspricht. Weil die Menschen mich natürlich medial ziemlich genau kennen. Mein Freund Heller hat zu mir gesagt, um irgendeine Biografie kommst du nicht herum. Wirst sehen, die schreiben auch mal über dich eine Biografie. Wenn jemand über einen Menschen öffentlichen Interesses eine Biografie schreiben will, dann kann er das nämlich tun! Entweder du zeichnest es ab oder du zeichnest es nicht ab. Und das hat Sie erschreckt?

Fotos: www.picturedesk.com (3)

Ein wenig. Ich habe mir bei der „Öffentlichen Frau“ unter anderem

auch gedacht, ich schreibe ein Buch, das sehr viel aus meinem Leben erzählt, ohne in diesem üblichen Sinn eine Biografie zu sein. Wie gefällt Ihnen übrigens das Foto auf dem Umschlag? Das habe ich selbst ausgesucht, dieses Gesicht. Passt doch, oder?

es freut mich sehr, dass mir das gelungen ist. Und wie war das am Anfang mit den ersten Widerständen?

Sogar bei meinen ersten eigenen Liedern hat man nicht geglaubt, dass die von mir sind. Man hat angenommen, die sind mir vom Heller geschenkt worden und so weiter… Aber ich habe mich mit Entschiedenheit durchgeboxt. Ich glaube, es ist unerlässlich, für sich selber konsequent zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lassen.

Sehr schön.

Das bin nicht nur ich, sondern das ist auch die Frau in dem Buch. Würde es verfilmt werden, würde ich sie so besetzen. Sie veröffentlichen seit Ihrem 40. Lebensjahr Bücher. Ist Ihnen das Schreiben lebenswichtig?

Ja. Ich bin mit meinen ersten Büchern, die ich veröffentlicht habe, vor allem mit dem allerersten, kleinen Roman sehr verrissen worden. Und das konnte ich wegstecken und weiterschreiben. Es ist mir etwas gelungen, das sehr viel Konsequenz benötigt. Aus einer Schauspielerin zu einer Schriftstellerin zu werden. Also nicht nur als Schauspielerin einmal ein Buch schreiben oder sich ein Buch schreiben lassen, sondern eine wirkliche Leserschaft zu gewinnen. Darunter sind auch jüngere Leute, die gar nicht mehr daran interessiert sind, dass ich mal am Burgtheater gearbeitet habe und dass ich mal Schauspielerin war. Das erscheint mir als ein sehr positives Ergebnis meines Lebens, und

Bleibt neben dem Schreiben noch Zeit für die Musik?

Eine ungewöhnlich gut aussehende Frau mit einer der schönsten Stimmfärbungen des deutschen Sprachraumes. André Heller über Erika Pluhar anlässlich der Verleihung des Billy-Wilder-Preises 2007

Ich bin vorgestern aus Berlin zurückgekommen. Gemeinsam mit Klaus Trabitsch hatte ich hintereinander fünf Konzerte in der „Bar jeder Vernunft“, das ist ein wunderschönes Etablissement, also ein sehr bekanntes und begehrtes. Es war echt schön, alle Konzerte rappelvoll. Und es gab eine Welle herzlichster Zustimmung. All meine Konzerte mache ich schon sehr, sehr gern. Auch die Lesungen aus meinen Büchern liebe ich. Aber als in diesem offiziösen Sinne reine Schauspielerin empfinde ich mich nicht mehr. Natürlich, wenn ich singe oder aus meinen Büchern lese, bleibe ich mit dieser Profession verbunden, sie bewohnt mich.

„Tod oder Freiheit“ mit Mario Adorf: Auch auf der Leinwand feierte Erika Pluhar große Erfolge (Bild li.). Oben: Mit Multitalent André Heller verbindet sie eine komplexe Beziehung. Er finanzierte den Kinofilm „Moos auf den Steinen“ mit damals 800.000 Schilling aus seinem Erbe. Später folgte ein „Partnertausch“: „Kottan“-Mime Erich Vogel war fortan der Mann an Pluhars Seite, Vogels Frau war mit Heller liiert.

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Aufgeblättert: Erika Pluhar stand stets im Blickpunkt der Medien. Ob als „Frau, die Männer atemlos macht“ oder als Mutter eines „heimlichen“ Kindes.

das ist eh klar. Aber ich verlasse mich schon eher auf das Urteil von mir kompetent erscheinenden Menschen. Freut sich die Jubilarin auf die bevorstehenden Feiern zum 75er im kommenden Jahr?

Nur eigene Lieder, und das geht gut auf, das Musizieren in verschiedenen Besetzungen, immer unter musika­ lischer Leitung von Klaus Trabitsch. Wir sind zu zweit, wir sind zu dritt oder auch wienerisch zu viert. Im Ensemble waren wir diesen Sommer im Lustspielhaus von Adi Hirschal Am Hof – wunderschön. Es gibt ein einziges Programm, das nenne ich „Es war einmal“ und da singe ich auch dieses ominöse Lied und da kommen auch die „oiden Hadern“ ein bissl vor.

Das heißt, es muss ehrlich sein.

Es muss ehrlich sein, es muss stim­ men. Und alle Texte, die ich schreibe, die stimmen eben, weil ich sie immer aus der Reflexion, aus einer eigenen Stimmung heraus ­ schreibe. Also entweder sind sie traurig und schwermütig, weil ich so bin, oder sind sie übermütig und fröhlich, weil ich so bin.

Das Lied „Es war einmal“ ist bei älteren Semestern einfach untrennbar mit Ihnen verbunden.

Wenn wir dieses Lied bringen, setzen die Musiker sehr opulent ein. Dann unterbreche ich und sag, „Gibt es je­ manden, der jetzt weiß, welches Lied kommt?“ „Jaaa“, schreien dann die bissl Älteren, die Jüngeren kennen es nicht mehr. Und dann interpretiere ich auch dieses „Es war einmal“. Aber es gibt Texte von mir, die mir wesentlicher sind. Nur ist das damals halt so reingegangen für alle Men­ schen mit Liebeskummer. Was haben Sie derzeit im Repertoire?

Man liebt zum Beispiel meine „Trotzdem“-Lieder. Ich bin ja keine Chanson-Sängerin im üblichen Sinn, sondern eher eine – ja, deftige Sängerin. Da gibt es wienerische Lieder und es gibt lustige und wit­ 12 schau

buchtipp

Die öffentliche Frau von Erika Pluhar Ein autobiografischer Roman – Erinnerungen einer Ausnahmekünstlerin. 288 Seiten, EUR 21,90, ISBN: 978-3701716180 www.residenzverlag.at

Wird man mit den Jahren auch was Kritiken betrifft gelassener?

Man wird abgehärtet. Ganz früh, bei Theaterverrissen, traf einen das ins wunde Fleisch und man war zu­ tiefst verletzt. Und man wird ja auch blödgelobt, oder blödverrissen oder g’scheit­verrissen und g’scheit­ gelobt. Außerdem habe ich das ge­ tan, was viele behaupten und nicht wirklich tun. Ich hab’ aufgehört, mir alle Kritiken so akribisch zu ho­ len und aufmerksam jede einzelne zu lesen. Natürlich, die wesentli­ chen Sachen erfahre ich einfach,

Man liebt bei kulturellen Hervor­ bringungen ja immer einen Auf­ hänger – und so was heißt nicht zu ­Unrecht Aufhänger, man kann sich nämlich drauf aufhängen! (sie lacht) Ernsthaft, es entsteht ein großer Do­ kumentarfilm, den eine deutsche Regisseurin gerade macht, der läuft in ARD und ORF. Mein „Laguna“Film wird ebenfalls im ORF laufen, und dieses Buch ist eigentlich zu meinem 75er gedacht.

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Sie haben in Ihrer Karriere eigentlich alles erreicht. Wovon träumen Sie noch?

Ach, ich sag’ oft, wenn es ein zwei­ tes Leben gäbe – an das ich nicht glaube –, hätt’ ich noch allerhand vor. Also, ich bin erwiesenermaßen musikalisch, deswegen kann ich auch musizieren. Aber ich hab’ kein Instrument gelernt und kann nicht Noten lesen. In einem nächsten Le­ ben würde ich also erst einmal eine richtige Musikerin werden. Würde Symphonien komponieren und würde dirigieren. Zweitens würde ich eine wirkliche Filmschaffende werden. Ich würde große, tolle Filme machen, mit viel Geld und viel Zeit. Vielen Dank für das Gespräch!  ///

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Fotos: Alexander Grübling (4), Residenz verlag

zige Lieder. Und was mir besonders taugt: dass wir es immer fertigbrin­ gen, die Menschen klatschen, lachen und sogar toben zu lassen. Über­ gangslos bringen wir ihnen ganz Bluesiges, Ernstes, auch Trauriges. Schön ist, dass das Publikum dann immer mitgeht. Wenn man es ganz wahrhaft macht, dann gehen sie mit, sind sie ganz still, dann kommen Tränen und im nächsten Lied sind sie wieder vollkommen fröhlich und dabei. Das hab’ ich gern.

Was stand auf dem Programm?


© DIE DAMEN, Foto: Wolfgang Woessner, VBK 2013

DIE DAMEN 22/06 – 03/11/2013 ST. PÖLTEN LANDESMUSEUM NIEDERÖSTERREICH


Land der Berge? Land der Schifahrer? Wohl eher: Land der Winzer. Riesling, Veltliner, Weißburgunder oder Blaufränkisch – der österreichische Wein hat sich in den letzten Jahrzehnten international einen Namen gemacht. Und wen wundert’s, dass in Ostösterreich nicht nur die besten Trauben gekeltert werden, sondern entlang der Weinberge auch die schönsten Wanderrouten liegen. schau hat Winzer und Wanderexperten gefragt und die schönsten Touren entlang von Weingärten entdeckt.

Tour de Vin text von martina powell, Fotos: Adrian Batty, Pläne: Hedi Mathias

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Süß sollen sie sein, die trinkt sie am liebsten. Isabella Mayer ist Österreichs frisch gebackene Weinkönigin und genießt auch Wein aus Rebsorten, die außerhalb ihrer Heimat Burgenland gekeltert werden.

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qualität: „Verjus ist nicht vergoren, enthält keinen Alkohol, kein Histamin und eignet sich für Speisen, die mit Wein begleitet werden, weil er perfekt zu Wein passt und diesen nie beeinträchtigt.“ Quereinsteigerin

Barbara Öhlzelt ist Quereinsteigerin im Weingeschäft, ihren ersten Jahrgang hat sie 2004 produziert. Vor sechs Jahren spezialisierte sich die gelernte Textilfachfrau mit ihrem Mann Karl Schwillinsky, Haubenkoch in Langenlois, auf den Verjus. Darüber hinaus produziert sie Weißweine, vor allem Grünen Veltliner und Riesling. Obwohl der Weinbau immer Teil ihrer Familiengeschichte war, arbeitete sie zunächst in der Modebranche, später bei RTL München und dann bei SevenOne Media Wien. Aber der Wunsch, etwas zu produzieren, war am Ende größer, sagt die Winzerin.

Kamptal hat Stil

Unweit der Weinerlebniswelt LOISIUM geht es los: Am Weinweg Langenlois können Wanderer am Weg allerlei Wissenswertes über die Weinproduktion erfahren. Übrigens hat das imposante Gebäude der New Yorker Architekt Steven Holl entworfen.

schauonlinef: Internet au Alle Touren im

umedia.at/ www.schaue l abente r.htm ab 8. 10.

Das Kamptal ist eine von acht Weinbauregionen Niederösterreichs. Vielleicht nicht die bekannteste … aber dafür umso spannender. „Das Besondere der Kamptaler Weine ist für mich ihre Stilistik. Heiße Tage, kühle Nächte. Supergut für Aromatik und Struktur. Und die Region liegt ein bisserl versteckt. Mit einer sehr hohen Dichte an tollen, individuellen Weinbaubetrieben“, sagt Barbara Öhlzelt. Die Winzerin genießt am liebsten auf dem Seeberg, eine der besten Lagen für Riesling, den Ausblick über die Landschaft. Wer auf dem Weinweg durch Langenlois (siehe TOUR 1) unterwegs ist, kann allerlei Wissenswertes über die Region und den Weinbau erfahren. Und wenn man schon dort ist, kann man auch gleich einen Abstecher zu Barbara Öhlzelt machen – die diesjährige Verjus-Ernte klingt vielversprechend. (Homepage: www.verjus.at) oktober 2013

Foto: Loisium

läutet in der Eichelbergstraße 32 das Telefon, dann hebt eine ziemlich beschäftigte Barbara Öhlzelt ab, im Hintergrund rattern Maschinen: „Ich bin gerade mitten in der Verjus-Ernte, darf ich mich zurückmelden?“ Hier, auf dem sechs Hektar kleinen Weingut in Zöbing, nördlich von Langenlois im Kamptal, dreht sich nämlich derzeit alles um den sauren Saft mit dem klingenden Namen. Gewonnen wird er aus unreifen Trauben und ist zum Kochen und Trinken geeignet. „Verjus hatte – bevor die Zitrone nach Europa kam – eine lange Tradition. Statt Essig, Wein und eben anstatt der Zitrone kam er als Säureträger in der Küche zum Einsatz“, erklärt Barbara Öhlzelt, kurz nachdem sie im Alleingang eine Ladung Verjus verarbeitet hat. Beinahe geriet der Traubensaft in Vergessenheit, doch heute wird er wieder produziert. Wie zum Beispiel am Weingut Barbara Öhlzelt – in Bio-


Aussichtsplattform Riedenporträt Riesenrüttelpult

Lössportrait Kreuzungslabor

Skulptur

„Ohne Titel“ von Heimo Zoberning

Weinsafe Weinsafe

Riesenrebschere

Seelenschaukel Riesenregenwurm

Windharfe

Weinsafe

Weintor

Loisium Allee

Schenk enbich l

Aussichtsplattform

START Fassspielplatz Loisium Loisk andl zeile Kornplatz Loisbach

Langenlois

Stadtpfarrkirche

Niederösterreich Bunte Natur, weißer Wein

Wenige Kilometer südwestlich vom Kamptal entfernt liegt wohl Österreichs bekanntestes Weinbaugebiet: die Wachau. Aber nicht nur wegen des kräftigen Rieslings und des feinen Grünen Veltliners lockt die Region an der Donau jedes Jahr Tausende Weintouristen und Sommeliers an: Mit ihren Trockenrasen, auf dem das berühmte Federgras wächst, Dutzenden Orchideenarten und über 50 Schmet­terlingsarten zählen die Wachauer Naturflächen zu den wertvollsten entlang der österreichischen Donau. Perfekt zum Wandern, weiß Ronald Würflinger. Er muss es wissen. Denn kein anderer kennt die Wachau so gut wie der Geschäftsführer des Naturparks Jauerling-Wachau: Über zehn Mal hat Ronald Würflinger den Welterbesteig schon abgewandert, eine 180-Kilometer-Weitwander-Route quer durch das niederösterreichi2013 oktober

sche Weinbaugebiet. Seit 2008 lebt der gebürtige Oberösterreicher in der Wachau und leitet das Projekt „Weitwanderweg Welterbesteig Wachau“. Wem die insgesamt 14 Etappen des Welterbesteigs doch etwas zu weit sind, dem empfiehlt der Wanderexperte die Teilstrecke am Spitzer Graben (siehe TOUR 2) mit zahlreichen Highlights: Gleich am Anfang der Etappe kommt man beispielsweise am Tausendeimerberg vorbei: „Vom Gipfel hat man einen wunderbaren Panoramablick über Spitz, zur Burgruine Hinterhaus und über die Donau.“ Übrigens heißt der Berg so, weil man dort in einem guten Jahr 1000 Eimer Wein ernten konnte. Ronald Würflinger ist nicht nur gut zu Fuß, er kennt sich auch mit dem regionalen Wein aus. Seine Empfehlung nach einem längeren Fußmarsch: einen Neuburger Federspiel. Der wächst besonders gut im Spitzer Graben.

Tour 1 Weinweg Langenlois

Anfahrt von Wien: mit dem Auto über die Donauuferautobahn A22 Richtung Stockerau, weiter auf der S5 Richtung Krems bis Abfahrt Fels am Wagram und auf der B34 bis Langenlois. Aus dem Westen: Westautobahn A1 Richtung Wien bis St. Pölten, weiter auf der S33 und B37 nach Krems und auf der B218 nach Langenlois. Ausgangspunkt Ursin Haus, Kamptalstraße 3, 3550 Langenlois, oder LOISIUM Weinerlebniswelt, Loisium Allee 1. Route Von der LOISIUM Weinerlebniswelt geht es auf der Loisium Allee entlang, an deren Ende man durch das „Weintor“ den Weingarten betritt. Nun wandert man direkt durch die Rebzeilen. Am Ende des Weingartens links einbiegen und die asphaltierte Straße entlangwandern, bis man zur Kreuzung mit dem Taglergraben gelangt. Von hier aus geht es bergauf an „Riesenrebschere“ und „Kreuzungslabor“ vorbei bis zum „Riedenportrait“, einem überdimensionalen Bilderrahmen. Der asphaltierten Straße weitere 200 Meter folgen und rechts auf die Schotterstraße einbiegen. Der Weg führt nun zwei Mal nach links bis zum höchsten Punkt der Wanderung am Käferberg. Bei der Skulptur „Ohne Titel 2005“ geht es nach rechts. Dem Weg entlang der Steinmauer bis zur asphaltierten Schilterner Straße folgen. Dort links und gleich wieder rechts einbiegen. Nun geht es am „Riesensektrüttelpult“ vorbei bis zur ersten Weingartenhütte mit Weinsafe. Unterhalb der Hütte führt der Weg nun wiederum direkt durch den Weingarten zur zweiten Hütte. Nach einem kurzen Steilstück bergab nach rechts. Am Ende des Schotterwegs nach rechts abbiegen. Den „Schenkenbichl“ – vorbei an „Wetterschaukel“, „Riesenregenwurm“ und einer dritten Weingartenhütte – hinuntergehen, ein weiteres Mal die Aussicht auf einer Plattform genießen und schließlich in die Zwettler Straße nach links einbiegen. Entlang des Loisbachs gelangt man bis zum Kornplatz, der nur ein paar Minuten vom Ausgangspunkt entfernt liegt. Einkehrmöglichkeit Heurigenhof Bründlmayer oder Restaurant Vineyard im LOISIUM Wine & Spa Resort, sowie diverse andere Betriebe in Langenlois (siehe www.langenlois.at). Besonderheiten Entlang des Weges, der teilweise direkt durch die Weingärten führt (feste Schuhe empfohlen), lernen Wanderer das Weinbaugebiet sowie die Langenloiser Winzer und Weine kennen. Nebenbei erfahren sie allerlei Wissenswertes über den Anbau von Wein. An drei Raststellen gibt es so genannte „Weinsafes“ mit gut gekühlten Weinflaschen. Den Leihschlüssel zu den Weinsafes und Degustationssets (praktische Taschen mit Kostglas) gibt’s bei den Ausgangspunkten Ursin Haus und LOISIUM Weinerlebniswelt gegen eine Gebühr von 20 Euro pro Person. Länge/Dauer ca. 7 km, 1,5 bis 2 Stunden Info Tipp von Christina Moser, Weinkomitee Kamptal schau 17


Ronald Würflinger (li. vorn im Bild) weiß, wo es die schönsten Routen in der Wachau gibt. Begleitet wird er bei dieser Wandertour von Werner Lampert (re. vorn im Bild), Gründer von „Ja natürlich“ und „Zurück zum Ursprung“.

Es ist auch die Wachau, aus der die ersten schriftlichen Zeugnisse des österreichischen Weinbaus stammen: In der Gemeinde Mautern wurde bereits im 5. Jahrhundert gekeltert, Wein aus Krems wird 995 erwähnt, schließlich zogen im 11., 12. und 13. Jahrhundert fast alle bedeutenden Klöster in Österreich mit dem Weinbau nach. Den eigentlichen Startschuss zur Weinproduktion in Österreich gab 280 nach Christus übrigens ein Römer: Kaiser Probus wollte, dass seine Legionen stets mit dem Stimmungsmacher versorgt waren. Mittlerweile zählt der österreichische Wein zu den internationalen Top-Marken. Seine Geschichte ist aber auch mit Rückschlägen und Skandalen behaftet: 1985 sorgte beispielsweise eine kleine Gruppe von Glykol-Panschern dafür, dass der österreichische Wein in Verruf geriet.

Allerdings führte die Krise auch dazu, dass heute hierzulande eines der strengsten Weingesetze gilt.

Tatsächlich ist der Wiener Gemischte Satz weltweit ein Unikat: Er muss aus mindestens drei Rebsorten bestehen, die noch dazu aus ein und demselben Wiener Weingarten stammen. Die Hauptsorte darf dabei maximal 50 Prozent ausmachen, die dritte Sorte wiederum mindestens zehn Prozent der Mischung, erklärt Thomas Podsednik. Der Wiener Gemischte Satz steht unter besonders strengen Auflagen, Kenner sprechen sogar von einer „echten Weinrarität“. Obwohl der Wein in den 1970er und 1980er Jahren fast in Vergessenheit geriet, hat er seit der Jahrtausendwende wieder an Bedeutung gewonnen – und erlebt mittlerweile einen regelrechten Boom. Und weil Thomas Podsednik selbst am liebten zu Fuß die Wiener Weingärten erkundet, empfiehlt er eine Teilstrecke der Wiener Weinwandertage von Grinzing nach Sievering

Gemischte Rarität aus Wien

Welchen Einfluss diese strengen Gesetze auf regionale Produktionsweisen haben, zeigt sich beispielsweise in Wien: Dort spaziert Thomas Podsednik durch die Weingärten. Seit 1988 leitet er das Weingut Cobenzl, das der Stadt Wien gehört und insgesamt rund 50 Hektar Weingärten in Grinzing, am Nussberg und am Bisamberg bewirtschaftet. Was den Wiener Wein so besonders macht? „Der Wiener Gemischte Satz“, sagt der Weinkenner. „Den Klassischen trinke ich selbst am liebsten. Der ist nicht zu kräftig, aber auch nicht zu sanft. Gerne greife ich aber auch zum Grünen Veltliner oder zum Weißburgunder – Scheuklappen vor anderen Weinsorten sollte man näm­ lich nicht entwickeln.“

Tour 2

Anfahrt A1 bis Ausfahrt Melk, weiter über B3 nach Spitz. Die Orte sind

Spitz–Mühldorf (Spitzer Graben)

Bärenwand x 791m Burg Ranna

Unikat aus Wien

sieben Tage die Woche mit öffentlichen Verkehrsmitteln („Wachaubusse“) zu erreichen. Die Rückkehr zum Startpunkt der Wanderung ist möglich. Ausgangspunkt Spitz, Kirchplatz Route Vom Kirchplatz aus geht es durch die Friedhofgasse Richtung Westen. Bei der Naturpark-BIOthek nach links abbiegen und den Pfad zum „Tausendeimerberg“ nehmen. Rechts geht es auf einem Güterweg durch die Weinrieden hinunter in den Ortsteil Quitten. Links halten, in Radlbach recht abbiegen und die Weinberge am Setzberg genießen! Nach links führt der Weg in einem großen Bogen am Naturdenkmal Setzberg entlang bis zur ersten Rasthütte des Vereins Marivino. Hinter der Hütte geht es links im Laabener Graben abwärts. Im Tal links halten, dann rechts in Richtung Zornberg wandern. Den Weg durch den Eichenwald folgen, an der Wegkreuzung in der Ried Eichenberg nach rechts gehen, Richtung Muthstall. Im Ort die Brücke überqueren (Bengelbach), geradeaus nach Niederranna. Vorbei am malerischen Barockschloss Prandhof und an der Pfarrkirche, gelangt man schließlich zur Burg Oberranna. Hinter der Burg links abbiegen und am Rannabach und Ötzbach entlangwandern bis nach Mühldorf.

Niederranna Schloss Prandhof

MühldorfMuthstall Weisses Rössl

Trenning x 628m

Setzberg

START

Spitz

18 schau

na

Niederösterreich

Barbara Öhlzelt, Winzerin im Kamptal

Einkehrmöglichkeit Raststation Zornberghütte (von Mai bis Oktober schenken dort mitten in den Weinbergen und an einem wunderschönen Aussichtspunkt Winzer ihren Wein aus; www.spitz-wachau.com) Mühldorf: Gasthaus Siebenhandl „Weisses Rössl“ bzw. Spitz: Gasthaus Prankl. Außerdem liegt der Heurige vom Weingut der Familie Donabaum direkt am Welterbesteig ­Wachau, inmitten der Weingärten. Besonderheiten Über dem Ort Mühldorf liegt der Berg Trenning; an seinen Flanken finden sich die höchst gelegenen Weinterrassen Niederösterreichs – auf 450 Metern Seehöhe. Außerdem ­liegen im Spitzer Graben generell die steilsten Steinterrassen der Wachau. Die Burg Oberranna ist ebenfalls eine Reise wert: Sie gehört zu den wertvollsten Burgen Österreich. In der Kirche ist die ursprüngliche romanische Krypta erhalten, die man auch besichtigen kann. Jeden Samstag ist die Burgtaverne für Gäste und Wanderer geöffnet. Länge/Dauer ca. 12 km, 4 Stunden Info Tipp von Ronald Würflinger, ­Welterbesteig-Experte

Do

Zornberg

Weingut Donabaum Raststation Zornberghütte

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Ghf. Prankl

Radbach

„Das Besondere der Kamptaler Weine ist für mich ihre Stilistik.“

Ruine Hinterhaus

oktober 2013

Fotos: Barbara Öhlzelt, markus haslinger, corbis

Lange Weinbautradition


Weinkunde für Anfänger das wichtigste zuerst: Um Wein genießen zu können, muss man nicht wie ein Sommelier gekonnt das Glas schwingen oder besonders wichtigtuerisch den Saft gurgeln können. Stattdessen: beim Weinkauf offen für alle Strömungen und Richtungen bleiben, empfiehlt Barbara Öhlzelt. „Nur so lernt man Neues kennen.“ Deshalb: „Nie in Urlaubslaune Wein kaufen. Auf den allerersten, persönlichen Eindruck achten. Frau­en können das meiner Meinung nach recht gut …“, meint die Winzerin aus dem Kamptal. Bauchgefühl

Auf sein Bauchgefühl sollte man ebenfalls beim Servieren hören: Weiß vor Rot (auch wenn ein leichter Roter vor einem kräftigen Weißwein erlaubt ist), trocken vor süß, leicht vor kräftig und den besten Tropfen, also den Qualitätswein, erst zum Schluss auftischen. Weiters – das richtige Glas ist die halbe Miete! Und wem die Philosophie mit den verschieden ge-

(siehe TOUR 3). Auf der Strecke kann man nicht nur die Aussicht auf die Stadt genießen, sondern auch bei diversen Heurige einkehren, die klassische Wiener Schmankerln anbieten. Thomas Podsednik warnt jedoch vor „Touristenfallen“ und rät: direkt bei den Winzern wie dem „FuhrgasslHuber“ in Neustift am Walde einkehren. Sein persönliches Highlight bei der Wanderung: „Der Blick auf die Wiener Weingärten. Und das wohlverdiente Glas am Ende der Strecke.“ Geheimtipp für Rotweinliebhaber

Das schätzt man auch im Südburgenland. Mengenmäßig wird hier 2013 oktober

formten Rot- und Weißweingläsern zu teuer oder zu kompliziert ist: Supermärkte und Weinfachgeschäfte haben stilvolle Gläser im Sortiment, die dank ihrer speziellen Form sowohl für Weiß- als auch für Rotweine geeignet sind. Aber: Finger weg von gefärbten oder verzierten Gläsern! Wer will schon den schönen Wein durch ein grün-gelb schillerndes Glas betrachten? Häufige Fehler

Ein häufiger Fehler ist, den Weißwein zu kalt oder den Rotwein zu warm zu servieren. Leichte, aromatische Weine sollten etwa bei zehn Grad getrunken werden (ein paar Stunden im Kühlschrank reichen dafür), kräftige Rotweine bei etwa 15 Grad. Und was, wenn am Ende doch noch ein Schluck übrig bleibt? Bloß nicht wegkippen! Den Wein in eine möglichst kleine Flasche abfüllen, diese mit dem Originalkorken verschließen und in den Kühlschrank stellen … und innerhalb von 24 bis 48 Stunden austrinken.  ///

zwar nur ein Bruchteil des österreichischen Weins produziert, doch die Region rund um DeutschSchützen und Eisenberg an der Pinka gilt unter Kennern längst als Geheimtipp. Herbert Weber weiß warum: Hier kommen die besten Rotweine her, vor allem die Sorte Blaufränkisch ist maßgebend für die Bekanntheit des gesamten Gebietes. Typisch für die Weine aus dieser Region ist der fruchtige und mineralisch-würzige Geschmack. „Das kommt vom lehmigen, mineralstoffreichen Boden rund um den Eisenberg“, erklärt der Winzer. Das Burgenland ist nach Niederösterreich die zweitgrößte Weinbauregion Österreichs. schau 19


„Auch wenn du eine besonders liebst: Entwickle niemals Scheuklappen vor anderen Weinsorten.“ Thomas Podsednik, Manager des Weinguts Cobenzl in Wien

Fast jede Sorte wird hier produziert, wobei – wie übrigens auch im Nachbarland Ungarn – Blaufränkisch und der Welschriesling dominieren. Weber kennt das Weinbaugeschäft von Kindesbeinen an, schon als Bub hat er seinem Vater im Betrieb geholfen. Seit Generationen bewirtschaftet seine Familie die Weingärten im Südburgenland am Eisenberg, die direkt an einem der schönsten Wanderwege der Region liegen (siehe TOUR 4). „Vor allem im Herbst, am Abend, wenn die Sonne tief steht und die Blätter schön gefärbt sind, ist das ein sensationeller Ausblick“, sagt der Winzer. Deshalb wandert er – wie auch Barbara Öhlzelt im Kamptal oder Thomas Podsednik in Wien – häufig durch die Natur, die seinem Wein einen so unverkennbaren Geschmack gibt. ///

Aus diesen Reben wird bald ein ganz besonderer Wein: Der Wiener Gemischte Satz gilt international als „Weinrarität“. Produziert wird er aus drei verschiedenen Rebsorten, die alle aus demselben Wiener Weingarten stammen müssen.

Tour 3 Grinzing – Cobenzl

Kahlenberg x484m Vogelsangberg x 510m Cobenzl x 492m

Waldgrill

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Agnesgasse

H Neustift Autobus 35A

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Weingut Cobenzl

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Autobus 38A

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H Sievering Autobus 39A

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START

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Anfahrt Straßenbahn Linie 38 Ausgangspunkt Haltestelle Grinzing (Schleife) Route Von der Haltestelle in Grinzing geht der Weg ein Stück auf der Cobenzlgasse, dann muss man in den Oberen Reisenbergweg einbiegen und auf der ­Höhenstraße bis zum Weingut Cobenzl gehen. Hier kann man nach dem kurzen Höhenweg eine Rast einlegen. Und wenn man schon da ist: Ein kurzer Abstecher am Kinderbauernhof Landgut Wien Cobenzl bietet sich an – nicht nur für Kinder. Von dort aus die Höhenstraße überqueren und in die Himmelstraße einbiegen, wieder rechts abbiegen, die Verbindung zur Bellevuestraße entlanggehen bis man dieselbe erreicht. Diese hinaufgehen bis zum Gspöttgraben. Dieser Straße bis zur Sieveringer Straße folgen. Von dort den Autobus (39A) zurück in die Stadt nehmen oder dem Wanderweg bis nach Neustift am Walde weiter folgen. Einkehrmöglichkeit Landgasthaus Waldgrill am Cobenzl, Ab-Hof-Verkauf; Weingut Cobenzl; diverse Heurige in Sievering bzw. Neustift am Walde Besonderheiten Sisi-Kapelle „Am Himmel“, diverse Aussichtspunkte auf der Strecke, von wo aus man die malerischen Weingärten Wiens und den Blick auf die Stadt genießen kann. Länge/Dauer ca. 1 Stunde, 2–3 Kilometer Info Tipp von Thomas Podsednik, Betriebsleiter des Weingut Cobenzl

Grinzing

Straßenbahn 38

Niederösterreich oktober 2013


Grenzlandkeller Weber

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„Bergwanderung“ an der Pinka

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B56

Tour 4

Schandorfer Wald

Aussichtsplattform llerg. Untere Ke raße rgst e b n Wei Sportplatz

Margits Heurigenschenke

Burgenland Wei nbe rgst raße

B56

Ghf. Kainz

START

Eisenberg an der Pinka

Anfahrt Mit dem Auto von Wien kommend auf der A2 bis Abfahrt Pinggau/Friedberg bzw. A2 von Graz bis Abfahrt Lafnitztal/Oberwart. Von beiden Abfahrten geht es Richtung Oberwart und weiter nach Großpetersdorf; von hier die B56 nach Eisenberg an der Pinka und Deutsch-Schützen nehmen. Ausgangspunkt Gemeinde-Feuerwehrhaus (Parkplätze), von dort zur ­Vinothek Eisenberg spazieren (beim Sportplatz, auch Infopoint) Route Von der Vinothek links abbiegen und die Weinbergstraße entlang, dann rechts abbiegen und die Untere Kellergasse entlang zum Wasserbehälter. Dort links ab und den Steinweg nehmen. Oben befindet sich die Aussichtsplattform. Der Oberen Kellergasse folgen und in den Höhenweg einbiegen. Am Waldrand entlang wieder in die Obere Kellergasse einbiegen und schließlich der Bergstraße folgen. Am Ende links abbiegen und am Waldrand entlang, der Weinbergstraße folgend, wieder zurück zum Ort Eisenberg. Einkehrmöglichkeit Grenzlandkeller Weber sowie Buschenschenken in E ­ isenberg wie beispielsweise „Margits Heurigenschenke“ und Kaufhaus/Gasthaus Kainz. Besonderheiten Die Wanderung lässt sich auch auf eine Rundwanderung von neun Kilometer ausdehnen. Dieser Weg verläuft dann über Deutsch-­Schützen, wo man auch die alte Martinskirche besichtigen kann. (ca. 4 Stunden) Länge/Dauer ca. 9 km, 2 Stunden Info Tipp von Herbert Weber, Tourismusobmann & ­Vizebürgermeister

Fotos: weingut cobenzl/fischer, www.picturedesk.com, Alexander Grübling, Privat

B56

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„Die Weingärten sind vor allem im Herbst, wenn die Sonne tief steht, ein sensationeller Anblick.“ Herbert Weber, Winzer aus Eisenberg an der Pinka, Südburgenland

Im Südburgenland wird mengenmäßig – im Vergleich mit anderen Weinbaugebieten Österreichs – nicht viel Wein produziert, jedoch kommen von hier die besten Rotweinsorten, behaupten ­zumindest Kenner. Im Bild links ein ­typisches Weinstöckl.

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„Beim Kauf das Etikett lesen. Dann kann man sicher sein, dass der Wein auch wirklich aus ­Österreich stammt.“ Isabella Mayer, Österreichs frisch gebackene Weinkönigin

Die gebürtige Donnerskirchnerin studiert Internationale ­ irtschaftsbeziehungen in Eisenstadt und will sich später W auf Weinmarketing spezialisieren.

Event-Tipps für … Wien 28. und 29. September

„Wiener Weinwandertag 2013“ Zwei Routen stehen zur Wahl: ­Neben der 10,8 Kilometer langen Wanderung von Neustift bis ­Nussdorf im 19. Bezirk gibt es eine knapp zehn Kilometer lange Route von Strebersdorf bis Stammersdorf durch den 21. Bezirk. www.wien.gv.at

8. Oktober

„Top 100 Weine“ Die besten Winzer der Thermen­ region versammeln sich im MuseumsQuartier Wien, um die Topweine des Weinbaugebietes vorzustellen. www.weintage.at

Burgenland 8. und 9. November 2013

„Martiniloben in Neusiedl am See“ Traditionell werden für das „Martiniloben“ die Neusiedler Weinkeller geöffnet und die Jungen 2012er ­präsentiert. Teilnahmegebühr: € 30,– (inkl. € 10,– Gutschein) www.wein-neusiedlamsee.at

Niederösterreich 28. September bis 13. Oktober 2013

„Spitzer Weinherbst“ Für wanderbegeisterte Weinliebhaber werden zahlreiche Weingartenführungen und Riedenwanderungen angeboten, doch auch kulturbegeisterte Urlauber kommen aufgrund mehrerer Orts- und Kirchenführungen nicht zu kurz. Tourismusverein Spitz Mittergasse 3a 3620 Spitz a. d. Donau Tel. 02713/2363 E-Mail: info@spitz-wachau.at www.spitz-wachau.com

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Samstag, 5. Oktober 2013

„Herbstlandschaften – Donau.Rieden.Fahrt“ Wachauer Weine mitten auf der Donau erleben: Eine Schifffahrt mit der traditionellen Mariandl. Beginn: 13.30 Uhr, ca. 3 Stunden. Treffpunkt: Vinothek Domäne ­Wachau 3601 Dürnstein 107 Tel. 02711/371 E-Mail: office@domaene-wachau.at www.domaene-wachau.at

Sa, 26. Oktober 2013

„A Glaserl Staubiger auf der ­Heiligensteinwarte“ Wanderung auf den Heiligenstein und Verkostung der ersten Staubigen des neuen Jahrgangs. Ab 14 Uhr in Heiligenstein, 3561 Zöbing Ursin Haus, Kamptalstraße 3 3550 Langenlois Tel. 02734/200 00 E-Mail: info@ursinhaus.at

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Die Wege zum Wein Die LOISIUM Weinerlebniswelt begeistert seit nunmehr zehn Jahren seine Gäste und hat einen fixen Platz unter den österreichischen Top-Ausflugszielen. Auf dem eineinhalbstündigen Rundgang erlebt der Besucher in einer multivisuellen Show die Verwandlung von der Traube zum Wein am eigenen Leib und geht anschließend in das bis zu 900 Jahre alte Kellerlabyrinth, wo an 19 Stationen alles Wissenswerte rund um das Thema Wein erlebt werden kann. Anschließend besteht die Möglichkeit, in der LOISIUM Vinothek im Besucherzentrum aus über 220 Weinen aus Niederösterreich, Schwerpunkt Region Kamptal, zu wählen. Zum zehnjährigen Jubiläum 2013 wurde die LOISIUM Weinerlebniswelt wieder um einige Attraktionen reicher: Der neue Museumsbereich „Fassbinderei“ im barocken 10er Haus gibt spannende Einblicke in diesen beinahe ausgestorbenen Beruf und die neue Kids-Tour mit der Kellermaus Fridolin lässt Kinderau-

niswelt bis 01:00 Uhr geöffnet ist (letzter Einlass 22:30 Uhr), und das Private Wine Tasting, diesmal unter dem Motto „Vom Wein zum Sekt“ – eine einzigartige Blindverkostung von Sekten aus Österreich am 18. Oktober 2013 (€ 19,– p. P. / optional Heurigenbuffet € 13,50,– p. P.). Anmeldungen dafür sind ab sofort möglich unter info-weinwelt@loisium.at!  ///

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Die LOISIUM Weinerlebniswelt ist ganzjährig geöffnet und behindertengerecht ausgestattet. EUR 11,50 pro Person (Kinder 7 – 13 Jahre 6,30 EUR)

gen strahlen! Ein bunter Veranstaltungsreigen im Jubiläumsmonat September, bei dem unter anderem der Kaiserzug Majestic Train der Weinerlebniswelt einen Besuch abstattete, verzaubert die Besucher. Im Oktober locken die Lange Nacht der Museen, bei der die Weinerleb-

WeinGartenAdvent Am WeinGartenAdvent erwarten Sie von 9. November bis 22. Dezember 2013 sinnesbezaubernde Weingärten, Christmas-Shopping in unserem regionalen Genuss.Shop und vieles mehr! Highlight des ­Advents ist der einzigartige unter­irdische ­Adventmarkt von 20. bis 22. Dezember 2013 in den Kellergewölben der LOISIUM Weinerlebniswelt!

Das Ursin Haus: Zentrum des weintouristischen Geschehens Sie sind in Langenlois auf „Herbergssuche“? Dann sind Sie im Ursin Haus, der optimalen Symbiose von Tourismusinformation und Kamptaler Gebietsvinothek, genau richtig. Bei einem Winzer findet die nette Dame am Empfang zum Glück noch ein Zimmer. Angesichts dieser Tatsache steht einer Weinverkostung mit fachkundiger Beratung nichts mehr im Wege. Sie schöpfen aus dem Vollen, denn 57 Winzer aus Langenlois, Gobelsburg, Mittelberg, Reith, Schiltern, Zöbing, Kammern und Straß sind mit mehr als 250 Weinen vertreten. Sekt und Edelbrände vervollständigen das Angebot. Sie haben sich entschieden und verladen zu AbHof-Preisen die flüssige Erinnerung an das Kamptal, vom Grünen Veltliner über Riesling bis hin zum Zweigelt, in Ihr Auto. Beim Hinausgehen sticht Ihnen noch die Tafel mit den Öffnungszeiten ins Auge: täglich das ganze Jahr über von 10 bis 18 Uhr. Perfektes Service für die Besucher, denken Sie so bei sich, den nächsten Urlaub in der Weinmetropole Langenlois schon vor Augen. Ursin Haus, Vinothek & Tourismusservice GmbH 3550 Langenlois, Kamptalstraße 3, Tel. 02734 / 2000-0, Fax DW 15. Ganzjährig täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. info@ursinhaus.at, www.ursinhaus.at

Komm in die Domäne Wachau Die Domäne Wachau verbindet 300 Jahre Wachauer Weingeschichte mit Inno­vation und frischen Ideen und zählt heute zu den führenden Weinbaubetrieben ­Österreichs. In der modernen Vinothek in Dürnstein präsentiert die Domäne ­Wachau ihre vielfältige Produktpalette. Alle Weine können hier verkostet und gekauft werden, daneben macht ein umfangreiches Veranstaltungsangebot einen Besuch in Dürnstein zum Erlebnis. Gewinnen Sie ein Verkostungspaket mit 12 Flaschen Wein der Domäne Wachau! Einfach ein E-Mail mit dem Betreff „Schau, Domäne Wachau!“ an office@domaene-wachau.at senden. Einsendeschluss: 15. Oktober 2013. Keine Barablöse möglich. GewinnerIn wird schriftlich verständigt. ÖFFNUNGSZEITEN DER VINOTHEK April bis Oktober: Mo – So, 10 – 17 Uhr (auch an Feiertagen) November bis März: Mo – Fr 10 – 17 Uhr 3601 Dürnstein 107, Tel. 02711 / 371-0 www.domaene-wachau.at

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Primus Pannonikus: So jung, so delikat Im Weinbaugebiet Neusiedler See und Hügelland brilliert ab 3. Oktober 2013 der spritzige Jungwein. Wer einzigartige Weiß- und Roséweine schätzt, wird Primus Pannonikus lieben. Die fruchtigen Qualitätsweine der burgenländischen Winzer erobern die Herzen vieler Weinliebhaber. Dabei hebt sich die Marke Primus Pannonikus durch Ihren eigenständigen Charakter unter den anderen Jungweinen Österreichs hervor.

Qualität als oberstes Gebot

Die strengen Qualitätsprüfungen garantieren einen lang anhaltenden Trinkgenuss für die Konsumenten. Primus Pannonikus bereitet nicht nur im jugendlichen Stadium eine Freude, sondern entwickelt auch auf der Flasche einen fruchtbetonten, leichtfüßigen Charakter. Zeit spielt eine essentielle Rolle beim Primus Pannonikus: So darf der Jungwein nicht vor dem ersten Donnerstag im Oktober präsentiert werden. Andernfalls darf er sich keinesfalls Primus Pannonikus nennen! Denn nur 24 schau

reife Trauben ermöglichen einen einzigartig fruchtigen Jungwein – und die brauchen Zeit. Die Winzer des Primus Pannonikus starten heuer am 3. Oktober mit der Präsentation des 2013er Jahrgangs in der Wirschaftskammer Burgenland in Eisenstadt, um 19.00 Uhr. Damit sind die Winzer nicht die ersten mit burgenländischen Jungweinen, allerdings sind sie bei der Frage nach der Qualität in einer Spitzenposition.  /// www.primus-pannonikus.at Das sind die Winzer des „Primus ­Pannonikus“: Andrelhof Herbert & Inge Allacher, Gols www.andrelhof.at Weinbau Bruckner Helmut Bruckner, Gols www.bruckner-wein.at Remushof Jagschitz Dorothea & Franz Jagschitz, Oslip www.remushof.at Vinum Pannonia Allacher Michael Allacher, Gols www.vinum-pannonia.at Weingut Berger Stefan & Christine Berger, Donners­kirchen www.weingut-berger.at Weingut Preschitz, Hans Preschitz, Neusiedl/See www.preschitz.at Weingut Vinum Saxum Maria & Josef Kugler, St. Margarethen www.kuglerwein.at Weingut Sommer Leo & Silvane Sommer, Donnerskirchen www.weingut-sommer.at

oktober 2013

Foto: Adrian Batty, Illustration: Hedi Mathias

Nicht nur Weinkenner wissen: Bei den Trauben steht die richtige physiologische Reife an erster Stelle. Selten werden so hohe Ansprüche an ein Produkt gestellt: Geschmack, Herkunft und auch die Marke zeichnen heutzutage einen feinen Wein aus. In diesem Sinne hat eine Gruppe von Weinbauern etwas besonders Originelles geschaffen: Primus Pannonikus! Unter diesem Namen wird Jungwein auf spezielle und hochwertige Art und Weise präsentiert. Warum gerade Jungwein? Weil sich kaum ein Wein so durch sein fruchtig-intensives Aroma und eine fein-lebendige Finesse auszeichnet. Ausschließlich junge Weiß- und duftige Roséweine sind Teil von Primus Pannonikus. Zu den wichtigsten Rebsorten zählen: Bouvier, Rivaner, Grüner Veltliner, Muskat Ottonel, Muskateller, Sauvignon Blanc und Sämling.


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