schau Magazin Heft 3 2014

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schaun EUR 3,90 Heft 3/2014

www.schaumedia.at

GENUSS, KULTUR & OUTDOOR-FEELING

ALTES HANDWERK

COMEBACK FÜR DEN BLAUDRUCK BENEDIKT FELSINGER

DIE WELT DES KRÄUTERPFARRERS AUSFLUGSTOUREN

WO WANDERN MIT DEM HUND AM SCHÖNSTEN IST ASCHERMITTWOCH

ALPENLACHS STATT HERINGSSCHMAUS

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Kultur

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Logistik

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Medien

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Umwelt

Ein Konzern und 75 Unternehmen. Die Wien Holding und ihre 75 Unternehmen arbeiten für die Menschen, für die Wirtschaft und für mehr Lebensqualität in Wien. In den fünf Geschäftsfeldern Kultur, Immobilien, Logistik, Medien und Umwelt setzt der Konzern mit seinen Unternehmen Projekte um, die den Wirtschafts- und Lebensraum in der Stadt nachhaltig aufwerten und prägen. facebook.com/wienholding www.wienholding.at

Das Unternehmen der


schaubild des monats

Als ausgestorben galt er bei uns, der Seeadler.

ÖSTERREICHISCHE POST AG

Nur mehr gelegentlich verirrten sich die stolzen Vögel auf der Suche nach „Essbarem“ zu uns. Jetzt aber haben sie ihre alte Heimat wiederentdeckt. Gut an die hundert Tiere sollen es schon sein, die in den Donau-March-Thaya-Auen wieder wohnen, wie vom World Wildlife Fund zu hören ist. Fragt sich nur, ob die Seeadler für ihr altes Zuhause auch dann Begeisterung gefunden hätten, wenn es vor bald 30 Jahren einer Gruppe engagierter und gut vernetzter Aktivisten mit der Besetzung der Hainburger Au nicht gelungen wäre, das große Umdenken in Sachen Naturschutz einzuleiten. Wenn sie sprechen könnten, die Seeadler, und die Zusammenhänge verstünden, würden sie auch heute noch den klugen Köpfen von damals danken, dass es ihnen mit kreativem Mut und viel Courage gelungen ist, die Politik zum großen Umdenken in Sachen Umweltpolitik zu bewegen. Klug angelegt, wie man sieht, können Demonstrationen, die unserer Gesellschaft Irrwege vor Augen führen, sich durchaus auszahlen – vermutlich auch heute noch. – Rudi Mathias, Herausgeber.

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schauplätze

schautv

CHRISTOPH BERNDL

auch schau gibt’s ! im Fernsehen Sie en nn kö So n ue ne s ch Österrei f Ihrem Sender augerät Fernseh empfangen.

Chefredakteur

Die nächste Ausgabe von schau erscheint am 26. März 2014.

So findet man schau TV via Satellit automatisch Sendersuchlauf starten, neu gefundene Sender speichern, schau TV gewünschtem Speicherplatz zuordnen.

schau gratuliert: 150 Jahre MAK –das Museum am Ring feiert Geburtstag!

Transponder 3 Frequenz 11,244 GHz FEC 5/6 Symbolrate 22.000 Service ID 13255

So findet man schau TV via Antenne im Raum Wien Kanal 34 DVBT W2 Service ID 1106 sowie in den Kabelnetzen von A1 TV in ganz Österreich Kabel und Kabel Plus in Niederösterreich und im Burgenland

schau social Tauschen Sie sich mit Freunden, anderen Nutzern und uns über aktuelle Themen aus: facebook.com/schautv

IMPRESSUM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Nina Fietz, Helmut A. Gansterer, Roland Graf, Bernhard Hachleitner, Judith Jandrinitsch, Alex Kristan, Hedi Mathias, Nikolaus Schrefl, Werner Schuster, Marie-Theres Stremnitzer, Helmut Strutzmann. Cartoon: Rudi Klein. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel: +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Anzeigen-Koordination: Monika Steiner, Tel: +43/1/740 32-733. Anzeigen­verkauf: Sabine Kejval +43/1/740 32-253. Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­­weise: 10 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 35. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen Mei­nun­gen der Autoren sind nicht u ­ nbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. ­Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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So findet man schau TV via Satellit manuell

FOTOS: ADRIAN BATTY, ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

„Auch wenn man der Heimat kritisch gegenübersteht, so setzt man sich doch mit ihr auseinander.“ Tobias Moretti ließ anlässlich seines Besuchs im Eisenstädter Studio von schau TV tief blicken. Dabei kamen interessante Facetten zum Vorschein, die sonst oftmals vom Scheinwerferlicht, das einen der beliebtesten Schauspieler des Landes umgibt, überstrahlt werden. Das Gespräch mit Helmut A. Gansterer für die Sendung „Gansterer zur Geisterstunde“ war für mich ein Höhepunkt. Mehr über die Sendung lesen Sie ab Seite 24. Auch das Team von schau setzt sich intensiv mit den Themen rund um Heimat, Brauchtum, Kultur und Natur auseinander. Dabei rücken wir freilich, nicht ganz uneigennützig, die genussvollsten Blickwinkel in den Vordergrund. Auch in dieser Ausgabe laden wir Sie wieder ein, mit uns Wien, Niederösterreich und das Burgenland zu entdecken. In diesem Heft erwarten Sie unter anderem die Rückkehr der Seeadler (S. 32) sowie Besuche bei Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger (S. 66), den Alpenlachszüchtern im Schneebergland (S. 62) und den letzten Blaudruckern des Burgenlandes (S. 60). Außerdem präsentieren wir die besten Veltliner aus dem Weinviertel (S. 68), treffen Multikünstler Peter Patzak (S. 28) und feiern mit Starfotograf Andreas H. Bitesnich seinen Fünfziger (S. 8). Viel Spaß beim Lesen.


77 Thomas David, „Die große Chance“Gewinner, präsentiert sein neues Album.

In dieser Ausgabe 12

Unterwegs auf vier Pfoten

schau zeigt die schönsten Touren, die man mit dem besten Freund des Menschen unternehmen kann.

24 Der Alpencowboy Tobias Moretti zu Gast bei „Gansterer zur Geisterstunde“.

20 Anna F. im Interview

26

Die junge Sängerin verrät

schau, warum sie gerne in

Berlin lebt und plaudert über ihr neues Album.

Die Seeadler sind zurück? Wir verraten, warum der stolze Greifvogel so lange fort war.

30 Peter Patzak im Gespräch

Der Regisseur und Künstler spricht über Kultfiguren und seine privaten Schätze, die er jetzt dem Karikaturmuseum Krems zur Verfügung stellt. 36 schau Geschichte:

Der 2. Teil der Serie „I. Weltkrieg: Schauplätze, die Europas Geschichte prägten“ führt nach Lemberg in die Ukraine.

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54 2. Staffel „Salon Schräg“

Österreichs Musikszene auf

Happy Birthday, Andreas Bitesnich: Unser Starfotograf feiert seinen 50er.

schau TV: Das kreative

Erfolgsformat wird verlängert.

66 Nachhilfe in Pflanzenkunde

Pfarrer Benedikt Felsinger stellt seinen Kräutergarten im Waldviertel vor.

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Codewort Weinviertel DAC: Der „Brünnerstrassler“ hat sein Image aufpoliert.

Loos Bar

Auf den Spuren der legendären Wiener Lokallegende im Kärntner Durchgang.

„Blaumachen“ bedeutet in Steinberg im Burgenland alles andere als faulenzen.

standards Ab sofort: schau fürs iPad

COVERFOTO: BUBU DUJMIC

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GENUSS, KULTUR & OUTDOOR-FEELING

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vorschau event-navigator märz Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

Gute Nachricht für den Hering: Der Alpenlachs wird heuer zum Schmaus!

ALTES HANDWERK

COMEBACK FÜR DEN BLAUDRUCK BENEDIKT FELSINGER

DIE WELT DES KRÄUTERPFARRERS

4 Inhalt und Impressum 6 Cartoon von Rudi Klein 39 vorschau: Der Event-Navigator 70 Garagengold 74 Waldecks Wallfahrten 80 schauschau: Hotspots & Society

AUSFLUGSTOUREN

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Sido

W SIDO 30. März, Gasometer, 11., Guglgasse 8 , Tel. 01/332 46 41-20, www.planet.tt

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14.02.2014 11:43 Uhr

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FOTOS: MURAT ASLAN PHOTOGRAPHY BLN 2012

HIP-HOP

Gasometer

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SONNTAG

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WENN ES SICH nicht wirklich um ein Hip-Hop-spezifisches Medium handelt, dann haben die Leute in der Regel nur Interesse daran, die Dinge festzuhalten, die nichts mit meiner Musik zu tun haben“, meinte Sido mal in einem Interview. „Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Das ist halt so.“ Doch man kennt den deutschen Rapper auch außerhalb seiner Kreise nicht nur, weil er hierzulande mit Michael Jeannée öffentlich gestritten und Dominic Heinzl – angeblich – geohrfeigt hat. Sido sorgt immer wieder für Aufregung bei Menschen, die mit HipHop nichts am Hut haben. Denn seine Songtexte sind sexistisch, brutal und geschmacklos und landen regelmäßig auf dem Index. Sein Künstlername wird von ihm denn auch als Abkürzung für „super-intelligentes Drogenopfer“ interpretiert, früher stand es für „Scheiße in dein Ohr“. – Ist das alles nur Show oder ist der wirklich so?

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Abo unter Tel: 01/740 32-752

ASCHERMITTWOCH

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Sch … in dein Ohr

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HIP HOP

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17.02.2014 09:24 Uhr

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klein(e) rundschau

ILLUSTRATION: RUDI KLEIN

Die Zweitmeinung von Rudi Klein Auf Grund eines genetischen Defekts gehorchen Hunde seltsamerweise menschlichen Befehlen. Deshalb müssen sie auch neben seltsam gekleideten Langeweilern durch die Natur trotten, anstatt gemütlich zu Hause auf der Couch andere Hunde rücklings zu beschnüffeln und sich Hundekochshows reinzuziehen. Von widersinnigen Befehlen wie „Bei Fuß“ von diversen Kaninchen- und Vogelsnacks abgehalten bleibt ihnen nur sinnlos umherzuhüpfen und die Zunge heraushängen zu lassen. Dass sie das mit den mitwandernden Menschen teilen, ist leider nur ein schwacher Trost. Vor einer Wiedergeburt als Hund ist deshalb schwer abzuraten.

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daschauher bitesnich 2014 ist ein ganz besonderes Jahr für Andreas H. Bitesnich. Er feiert seinen 50. Geburtstag. Obwohl er voller neuer Ideen und Ziele steckt, nutzt Österreichs Ausnahmefotograf den Anlass auch für einen Blick zurück. Im KUNST HAUS Wien präsentiert er seine bisherige Bilanz – und die kann sich sehen lassen.

Happy Birthday, lieber Andreas! TEXT & INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

Ein Starfotograf vor der Linse

grafie bis hin zu seinen besten Por­ träts – auch Arbeiten für das schau Magazin werden zu sehen sein. In vielen Genres daheim

Dabei zeigt sich, dass Andreas H. Bitesnich im Laufe seiner mittler­ weile 25 Jahre dauernden Karriere etwas geschafft hat, was nur wenigen gelingt: Er hat sich mit den verschie­ denen Genres der Fotografie aus­ einandergesetzt und konnte dabei jeweils einen eigenen, unverwechsel­ baren Stil entwickeln. schau: Wie bist du eigentlich zum Fotografieren gekommen? Gearbeitet hast du ja ursprünglich als gelernter Kaufmann in der Elektrobranche.

Aufgenommen hat es Till Brönner. Der Deutsche ist nicht nur ein be­ Andreas H. Bitesnich: Eigentlich gnadeter Jazz-Trompeter, Kompo­ ist die Fotografie zu mir gekommen. nist und Arrangeur, sondern auch Ein Bekannter hat mir seine Fo­ ein leidenschaftlicher Fotograf und tomappe gezeigt und da wusste ich, Bitesnich-Fan. Und damit ist er dass es die Fotografie ist, die in mei­ nicht alleine. Für alle seine Freunde, nem Leben eine große Rolle spielen Wegbegleiter und Bewunderer hat wird. Andreas H. Bitesnich jetzt gemein­ sam mit dem Team des KUNST Du bist Autodidakt, hast dir alles HAUS Wien eine besondere Schau selbst beigebracht. Wie hast du zusammengestellt. Unter dem Titel es geschafft, dir das Wissen und „Andreas H. Bitesnich. 25 Years of die Fertigkeiten anzueignen? Photography“ präsentiert er Aus­ Mit Geduld und Spucke. Das hat züge aus seinem umfangreichen schon immer meine Oma gesagt. Werk – vom Akt über die Reisefoto­ Die meisten Sachen habe ich ein­ 8 schau

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FOTOS: ANDREAS H. BITESNICH, TIL BRÖNNER

Amber Fort, Jaipur, Indien, 2006

JUBILÄEN SIND ETWAS Beson­ deres – positive Störer in der Kon­ formität des Alltags. Da darf alles et­ was anders sein, als es normalerweise üblich ist. Es öffnet sich der Blick für neue Perspektiven. Diese Tradi­ tion greifen wir in der aktuellen Aus­ gabe von schau gerne auf. Zum Fünfziger unseres Starfotografen Andreas H. Bitesnich haben wird diesmal die Rollen vertauscht. Er, der sonst Ausgabe für Ausgabe ge­ meinsam mit uns Persönlichkeiten und große Namen vor die Kamera bittet, um sie mit seiner Linse ein­ zufangen, ist diesmal selbst das Por­ trätmotiv.


Andreas H. Bitesnich by Til Brönner, 2013. Für das schau-magazin porträtiert Bitesnich exklusiv monatlich eine Persönlichkeit. Diesmal stand er selbst vor der Kamera. www.bitesnich.com

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Sunny, Wien, 1997 Ida, Wien, 1998 The New Yorker Hotel, New York, 1997

„Man sollte mit seinen Träumen ­vorsichtig umgehen. Sie könnten in Erfüllung gehen.“ Andreas H. Bitesnich über Macht der persönlichen Ziele

fach ausprobiert. Ich lerne schnell, korrigiere gleich und habe hart gearbeitet. Das ist bis heute so ge­ blieben. Ab wann wusstest du, dass du mit der Fotografie auf dem richtigen Weg bist und daraus deine Hauptprofession werden würde?

Diese Frage hat sich für mich nie gestellt. Ich habe einfach nach vorne gesehen und wusste, „If you want it, you get it“. Das ist generell meine Lebenseinstellung. Erinnert du dich noch an deine erste Kamera?

Meinen ersten Film habe ich mit ei­ ner Box-Kamera meines Großvaters aufgenommen. Danach war es eine 10 schau

Kodak Instamatic 56x, die ich auch heute noch besitze. Was ist das Besondere an deiner aktuellen Schau im KUNST HAUS WIEN?

Die KUNST-HAUS-Ausstellung zieht Bilanz der ersten 25 Jahre mei­ nes Schaffens als Fotograf. Meine Portrait-Arbeiten sind zum ersten Mal in großem Umfang zu sehen. Ebenso neue Körper und Reisebil­ der. Wir zeigen auch Polaroids und Kontaktbögen sowie einige Kurz­ filme. Du porträtierst seit Anfang an fürs schau Magazin und für den Vorgängertitel ınwıen Persönlichkeiten und Stars. Was macht für

dich den Reiz dieser Zusammenarbeit aus?

Das Reizvolle dieser Zusammenar­ beit ist die spontane menschliche Komponente. Die Situationen sind immer neu und gerade das macht es so interessant. Abschließend – es gibt viele Menschen, die sich für Fotografie begeistern und ihr Hobby gerne professionell betreiben würden. Welchen Tipp hast du für Quereinsteiger?

Wie bereits gesagt: „If you want it, you get it.“ Man sollte mit seinen Träumen vorsichtig umgehen. Sie könnten in Erfüllung gehen. Vielen Dank für das Gespräch.  ///

info

Andreas H. Bitesnich. 25 Years of Photography 27. Februar bis 9. Juni 2014 Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 26. Februar 2014, 19 Uhr (Eintritt frei). Dialogführung mit Andreas H. Bitesnich und Kurator Andreas Hirsch, mit Buchsignierstunde: Donnerstag, 27. Februar 2014, 19 Uhr (Eintritt frei). KUNST HAUS WIEN. Museum Hundertwasser, Untere Weißgerberstraße 13, 1030 Wien, täglich von 10 bis 19 Uhr (letzter Einlass in die Ausstellungen: 18.30 Uhr), Tel. 01/712 04 91. www.kunsthauswien.com

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FOTOS: ANDREAS H. BITESNICH (4)

Bubbles, New York, 2011



FOTO: CORBIS

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Ausflugstouren mit Wau-Effekt TEXT VON NINA FIETZ

HUNDEBESITZER haben’s gut! Egal, wie das Auszeit nehmen von der Stadt Wetter ist, sie müssen raus, um den Liebling zu bewegen – und tun dabei ganz nebenbei sich Weg aus der Stadt, raus in die Natur – wo es viel selbst etwas Gutes. Doch auch ohne Vierbei- zu erschnüffeln, zu entdecken und jede Menge ner macht Bewegung an der frischen Luft Spaß. Auslauf gibt. schau hat Hundeliebhabern ihre schönsten Touren entlockt. Und mit den Kommen Sie mit in die Weiten der Natur! Die Augen lachen, das Gesicht strahlt. Nicht nur perfekten Tipps von den Hundeprofis wird jede der Schwanz, sondern der ganze Hund wedelt, so Wanderung für alle ein erholsamer Genuss – groß ist die Freude über den Höhepunkt des Ta- Pfote drauf! ges, den Spaziergang. Dass die überschäumende Die erste Tour führt an den Stadtrand von Wien, Freude ansteckend ist, merkt man gleich, wenn in den Nationalpark Donauauen (siehe TOUR man auch dem Herrl in die Augen schaut. „Ja, wir 1). Andreas Hiebl ist schon mit Hunden aufgegehen ja schon!“ Doch wohin? Wien bietet sei- wachsen und seiner Tierliebe treu geblieben. Er nen vierbeinigen Bewohnern einige Hundezonen. ist Tierarzt an der Veterinäruniversität Wien und Für die schnelle Gassirunde sind diese auch ak- hat Border-Collie „Timber“ (12 Jahre) immer an zeptabel, aber immer nur die ewig gleiche Route? seiner Seite. „Mir gefällt es hier draußen einfach Manchmal brauchen Hund und Halter einfach deshalb so gut, weil es eine sehr abwechslungsreieine Pause von Asphalt und Lärm, wollen neue che Gegend mit interessanter Vegetation ist und man in der kalten Jahreszeit fast niemanden trifft. Abenteuer in der Natur erleben.

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Andreas Hiebl peppt seine Touren durch die Donauauen gern mit abwechslungsreichen Übungen auf. Border-Collie „Timber“ liebt es, mit seinem Herrl Kunststücke zu probieren.

„Timber“ geht natürlich auch brav an der Leine, dafür gibt er aber sein Lieblingsspielzeug nicht so leicht aus der Schnauze.

Mühlleiten

TOUR 1 Anfahrt von Wien: Mit dem Auto auf der B3

Mittelwasser

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D O N A U

über die verlängerte Erzherzog-Karl-Straße, durch Groß-Enzersdorf durch, beim Hotel „Am Sachsengang“ rechts abbiegen und dann bis Mühlleiten. Hier der Hauptstraße folgen, dann rechts in die Dammstraße einbiegen. Nach ca. 50 Metern rechts am Gratis-Parkplatz parken. Ausgangspunkt Parkplatz in Mühlleiten Route Man folgt der Dammstraße Richtung ­Nationalpark Donauauen. Nach einigen Minuten quert man einen Hauptweg durch die Lobau und hält sich leicht rechts, bis zur Mühlleitner Furt. Direkt vor dem Ufer geht man links und über einen kleinen Steg und ist damit wieder innerhalb der Stadtgrenze von Wien. Man folgt diesem Weg immer geradeaus nach Osten (vorbei an Abzweigungen oder Einmündungen). Nach ca. 20 min quert man das Kühwörter Wasser über einen künstlichen Damm, dann folgt man einfach nur dem Weg durch den Auwald. Bei der Auverwaltung NICHT links einbiegen, und nach 10 min an der T-Kreuzung links halten. Man gelangt dann zur „Gänsehaufentraverse“, einem

kleinen Wasserdamm mit Schleuse, Aussichtsturm und herrlichem Blick über die Wasserfläche. Dem Weg folgend taucht man danach wieder in die Auwälder ein und erreicht nach ca. 30 min ein Forsthaus zur Linken, das man dem Weg folgend gegen den Uhrzeigersinn umkreist. Nach dem Haus bei der T-Kreuzung links halten und dann nochmals links abbiegen. Hier geht es in den Wald und nach 20 min kommt man wieder zum Hauptweg vom Start. Rechts halten und dem Weg folgend über den Damm zurück nach Mühlleiten zum Parkplatz. Einkehrmöglichkeit Paulesits in Mannsdorf a. d. Donau, täglich 11.00 – 21.00 Uhr außer Donnerstag. Uferhaus in Orth a. d. Donau, Donnerstag bis Montag 11.30 – 21.30 Uhr. Besonderheiten Der Nationalpark bietet eine landschaftlich sehr interessante Tour, man kann viele seltene Tierarten beobachten. Die Wanderung lässt sich nahezu unbegrenzt erweitern. Länge/Dauer ca. 6 km, rund 1,5 – 2 Stunden. Info Tipp von Mag. med. vet. Andreas Hiebl, Tierarzt an der Veterinäruniversität Wien

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FOTOS: RENE WALLENTIN (5)

In den Nationalpark Donauauen


Theater Akzent präsentiert 6.3.2014 19:30 Uhr Als wenn es gar nichts wär Klaus Hoffmann Studio im Akzent

Ich hoffe, das bleibt auch nach dem

Wichtig: Die Erziehung macht’s

schau-Bericht so“, erzählt Andreas

Hiebl lachend, und weiter: „In der „Der Hund muss gut ausgebildet Stadt bin ich nicht so gerne unter- sein und zu einem Lebewesen erzowegs, da ist im Winter das Streusalz gen werden, das sich an Regeln hält. oft ein Problem für die Hundepfo- Er muss am Weg bleiben, muss ten und der Weg ist für Timber nicht kommen, wenn man nach ihm ruft so abwechslungsreich. Und ehrlich – und einen gleichgültigen und konmir taugt der Nationalpark auch trollierten Umgang mit Radfahrern, selbst, weil ich hier Vögel beobach- Kindern und anderen Hunden beten und immer wieder seltene Tier- herrschen. Nur so können Hunde arten entdecken kann.“ Der Tierarzt auch gut in unsere Gesellschaft inweiß, dass jetzt die ideale Zeit ist, mit tegriert werden. Leider ist das Bild dem Training für längere Wande- von jenen geprägt, denen eine gute rungen mit dem Hund zu beginnen. Hundeerziehung egal ist und die Besonders Welpen, aber auch ältere mit ihren Hunden rücksichtslos Hunde müssen ganz langsam starten durch die Gegend ziehen“, meint und generell brauchen alle Hunde der Tierarzt kritisch. die Gewöhnung an längere Strecken. In eine ähnliche Kerbe schlagen Man muss einfach immer überle- Michael und Christine Hlatky: gen, wie fit der Liebling auf vier Pfo- „Der Hund muss kontrollierbar sein ten ist und wie viel man ihm aktuell und der Hundehalter sollte unbeauch zumuten kann. Besonders viel dingt auf korrektes Verhalten achSpaß machen dem Herrl und seinem ten. Die Möglichkeiten sind heute Gefährten Timber die Übungen, die so groß, dass man sich mit dem er bei jeder seiner Runden einbaut. Hund zum Beispiel nicht unbeSo ist der Hütehund darauf trai- dingt dort aufhalten muss, wo Kinniert, den Schlüsselbund mit Stoff- der sind. Das ist für die Eltern, tier entlang des Weges aufzuspüren, Kinder und auch für uns als Hunegal wie gut das Versteck ist. „Das ist dehalter nur ein unnötiger Stress. auch im Alltag oft eine Hilfe. Denn Deshalb haben wir auch hundeHunde brauchen unbedingt immer freundliche Hotels aufgeschrieben.“ neue Herausforderungen und man Das Paar ist im Verlagswesen täkönnte ihnen ja zum Beispiel auch tig und hat eine Vielzahl an Wanspielerisch beibringen, die Socken derführern betreut. „Wir hatten in die Wäschebox zu bringen oder immer Hunde. Solange die Kinin der Früh die Zeitung zu holen“, der klein waren, waren es oft Leihschmunzelt Andreas Hiebl. Dann hunde von Nachbarn. Jetzt haben wird sein Gesicht aber schnell ernst, wir selbst einen Hund – und mit denn wenn es um das richtige Ver- dem muss man etwas unternehmen. halten von Mensch und Tier geht, Irgendwann war die Idee von einem hat er doch schon viele schlechte Er- Wanderführer für Hunde geboren“, schildern die beiden begeistert. fahrungen gemacht.

8.3.2014 19:30 Uhr Das war gut! Tim Fischer singt Georg Kreisler-Chansons

13.3.2014 19:30 Uhr Pannonien und Jazz Toni Stricker Trio

22.3.2014 19:30 Uhr Jüdische Brillanten Topsy Küppers

25.3. | 29.4.2014 19:30 Uhr Letzte Worte Guido Tartarotti & Gerald Fleischhacker 29.3. | 24.4.2014 19:30 Uhr Cavewoman Gabriela Benesch

1.4.2014 20:00 Uhr NITS? 40 Jahre NITS Tour 2014 5.4.2014 19:30 Uhr 6.4.2014 18.00 Uhr Himmel, Hölle, Haider Alfons Haider & Martin Oberhauser

7.4.2014 19:30 Uhr 20 Jahre Strizzilieder Adi Hirschal & Wolfgang Böck

Premiere 9.4.2014 19:30 Uhr Ich bin ein Durchschnitts-Wiener Erwin Steinhauer & klezmer reloaded extended

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Tageskassa: 1040 Wien Argentinierstraße 37 Tel 01/50165-3306 theater 1040 theresianumgasse 18 www.akzent.at Mo–Sa 13.00–18.00


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S4

Mitterriegel x 506m

Bad Sauerbrunn

TOUR 2

Dobermann „Alina“ lässt sich bei längeren Touren auch gern mal tragen.

Von Bad Sauerbrunn zur Rosalienkapelle

R o s a l i e n g e b i r g e

Anfahrt von Wien: Mit dem Auto über die A2

Bergkogel Bauernmaiß x 630m

Burgenland Knieriegel x 682m

Weißes Kreuz x 620m

x 748m Rosalienkapelle

Burg Forchtenstein

Richtung Graz, weiter Richtung Mattersburg, Ausfahrt S4 Mattersburger Schnellstraße, weiter bis Ausfahrt Bad Sauerbrunn, Richtung ­Wiener Neustädter Straße weiter bis zum ­Gesundheitszentrum. Ausgangspunkt Parkplatz beim Gesundheitszentrum Bad Sauerbrunn (275 m). Route Die Tour liegt direkt im Grenzgebiet ­Niederösterreich / Burgenland. Auf guten ­Übersichtskarten beim Parkplatz findet man mehrere Varianten der Wanderung auf das ­Rosaliengebirge, die gute Markierung der Wege selbst fällt positiv auf. Diese Tour folgt dem gelb markierten Weg in Serpentinen ansteigend, ­vorbei an einer überdachten Raststelle im Wald und geht auf Forstwegen ständig bergauf bis auf den Bergrücken der Rosalia. Der Weg führt weiter entlang des Höhenrückens bis zur Rosalienkapelle (748 m), dem Wendepunkt der Tour. Kurz vor der Rosalienkapelle zweigt ein Weg Richtung Burg Forchtenstein ab, die auf einer Straße erreichbar ist. Zurück nach Bad Sauerbrunn am selben Weg, alternativ gibt es drei weitere Varianten für den Abstieg.

Einkehrmöglichkeit Waldcafé Kern-Riegler, mitten im Wald, nahe der Bundesstraße S4, täglich geöffnet, 8.00 – 21.00 Uhr. Besonderheiten Für Hunde ist es eine gemütliche Wanderung mit rund 500 Höhenmetern Anstieg, jedoch nicht recht steil. Wasser für den Hund ist im Wald immer wieder in kleinen Bächen und Quellen vorhanden. Das Rosaliengebirge ist relativ abgeschieden und bildet eine große, zusammenhängende Waldfläche. Die Tour kann durch ein verzweigtes Wegenetz und die gute Markierung leicht abgekürzt werden. Länge/Dauer ca. 20 km, rund 4 – 5 Stunden. Info Tipp von Christine & Michael Hlatky, Autoren von „Wandern mit Hund in den Wiener Hausbergen“, Kral Verlag.

Rosaliengebirge (siehe TOUR 2) so gut. Man kann die Route jederzeit abkürzen und zum Ausgangspunkt Gleich der erste Titel „Wandern mit zurückkehren. Die Gegend ist abgeHund in den Wiener Hausbergen. schieden, die zusammenhängende Spaziergänge und Wanderungen“ Waldlandschaft ist nicht besonders war ein großer Erfolg. Jetzt erwan- steil. Man kann die Runde auch dert das Ehepaar mit Dobermann bei Schnee gehen und im Sommer „Alina“ weitere Gegenden und berei- ist es schön schattig. Außerdem ist tet bereits die nächsten Bücher vor. das Waldcafé wirklich sehr hundeSo entstand ein breiter Erfahrungs- freundlich“, schwärmt das Paar. schatz beim Wandern mit vierbeiniger Begleitung – und das Wandern Gute Planung und richtige Ausmit dem Hund kann tatsächlich rüstung sind wichtig sehr anspruchsvoll sein. „Aber bitte machen Sie keinen Wettkampf und Eine gute Planung und die richtige kein Gipfelsammeln daraus. Seien Ausrüstung sind der Schlüssel zu Sie einfach realistisch, was Sie Ih- einem geglückten Ausflug in die Narem Hund zumuten können. Un- tur. Denn abgesehen von der klassere Alina ist gut trainiert, im Win- sischen Wanderausrüstung für Frauter geht sie mit zum Langlaufen und erl und Herrl brauchen auch Hunde auch Bergwanderungen mit sechs die nötige Ausstattung. Diese muss Stunden sind für sie kein Problem. speziell auf sie abgestimmt sein. Auf Wir selbst gehen am liebsten Wege, Seite 18 hat schau in der Story „Towo man kurzfristig entscheiden dos für Hund und Halter“ wichtige kann, wie weit es heute wirklich sein Tipps – vom richtigen Verhalten bis soll. Deshalb gefällt uns auch die zur Packliste – gemeinsam mit HunWanderung von Bad Sauerbrunn ins deprofis zusammengestellt. 16 schau

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FOTO: CHRISTINE HLATKY, MAG. MICHAEL HLATKY, NINA FIETZ

Wandern mit dem Hund: Ein Buch gibt Tipps


Ganz genau wird auch Klaus Fietz diese Empfehlungen studieren – denn er ist ebenfalls Hundeliebhaber, aber noch neu auf dem Gebiet. „Solange wir in Wien gewohnt haben, war ein Haustier ohnehin kein Thema. Aber jetzt, wo wir wieder im Waldviertel leben und die Kinder schon größer sind, ist der Wunsch nach einem Haustier aktuell. Derzeit steht es in der Familie zwei zu zwei – Hund gegen Katze. Ein Hund ist für mich eher ein ergebener, treuer Gefährte. Eine Katze ist wohl selbstbestimmt und etwas eigensinnig … vielleicht sind meine Frau und meine Tochter deshalb so für die schnurrende Variante“, lacht der Zahnarzt und erzählt weiter: „Ich habe eher eine Affinität zum Hund, denn auch er hat einen ausgeprägten Bewegungstrieb. Und ob mit oder ohne Vierbeiner, meine tägliche Runde gehe oder laufe ich sowieso.“

Bewegung als Ausgleich

Der sympathische Arzt ist überzeugt: „Einen täglichen Spaziergang kann ich wirklich jedem empfehlen. Man braucht dazu ja nicht unbedingt einen Hund. Anfangs war es für mich fast eine Pflichtübung. Heute fehlt mir etwas, wenn ich an einem Tag nicht zu meiner Runde komme. Für mich sind die tägliche Bewegungseinheit und Frischluftportion ein wichtiger Ausgleich zu meiner sitzenden Tätigkeit und oft anstrengenden Körperhaltung in der Ordination. Als Zahnarzt habe ich ja einen sehr intensiven Kontakt zum Menschen – das ist schon anstrengend. In der Natur kann ich eben am besten abschalten“, erzählt Klaus Fietz. Seine Lieblingsrunde führt uns weit weg vom städtischen Umfeld, in den hohen Norden des Waldviertels, nämlich nach Amaliendorf

Klaus Fietz und seine Familie genießen die Touren mit Leihhund „Kuno“. Vielleicht werden sie bald mit einem eigenen Hund das Waldviertel erkunden?

Tennisstüberl Amaliendorf

TOUR 3 Amaliendorf – Schrems

Amaliendorf

Niederösterreich

Wackelstein Johannesbild X

Braunau Hubertuskapelle X

Forsthaus

Eliasteich

2014 märz

Moorbad Café Konditorei Betz „Zum Waldviertler Sepp“

Schrems H Ghf. Trinkl

Anfahrt Mit dem Auto über die B5 von Waidhofen an der Thaya nach Heidenreichstein und weiter bis Amaliendorf oder über die B30 von Schrems kommend nach Amaliendorf. Mitten im Ort, direkt bei der Feuerwehr dem Wegweiser „Wackelstein“ folgen. Nach ca. 300 Metern Parkplatz direkt am Waldrand. Öffentlich mit dem Bus von Heidenreichstein oder Schrems/Gmünd bis Amaliendorf. Ausgangspunkt Parkplatz beim Wackelstein in Amaliendorf. Route Man folgt dem grünen Wegweiser „Wackelstein“ – einfach geradeaus in den Wald hinein. Nach 100 Metern liegt links eine kleine Lichtung mit dem wohl berühmtesten Wackelstein Österreichs: der „Wasserstein“. Trotz einem Gewicht von rund 105 Tonnen lässt er sich kinderleicht bewegen. Der Weg führt geradeaus weiter durch den Wald bis zum „Johannesbild“. Dort geht man links, der Markierung folgend Richtung Hubertuskapelle und dann immer geradeaus (Weg 07 und 650). Sobald man aus dem Wald heraußen ist, geht man geradeaus weiter bis ins Zen­

trum von Schrems (Einkehr oder Rückfahrt mit dem Bus). Wer die ganze Runde wählt, biegt nach dem Wald beim einzelnen Haus rechts Richtung „Eliasteich“ ab und folgt immer dem Wegverlauf. Beim Forsthaus dann rechts wieder in den Wald und bei der Hubertuskapelle links zurück Richtung Wackelstein. Einkehrmöglichkeit Gasthaus Trinkl „Zum Waldviertler Sepp“ (02853/77254), Cafe Konditorei Betz (02853/77234), beide in Schrems. Tennisstüberl Amaliendorf (02862/53738) Besonderheiten Die Tour ist ein Teilabschnitt des Weitwanderweges 07 (sowie 650, 630) und entsprechend markiert. Es ist eine idyllische Wanderung durch den Wald, vorbei an den Waldviertler Wackelsteinen und zum Eliasteich bei Schrems. Wer mag, geht die ganze Runde, sonst ist auch nur eine Strecke bis Schrems und die Rückfahrt mit dem Bus möglich. Länge/Dauer ca. 8 km, rund 1,5 Stunden. Info Tipp DI Dr. Klaus Fietz, Zahnarzt in Zwettl, www.drfietz.at

schau 17


Wegweiser „Waldviertler Wackelstein“: Der riesige Klumpen weist Wanderern und ihren vierbeinigen Gefährten den Weg.

(siehe TOUR 3). Dort wird Leihhund „Kuno“, ein junger Berner Sennenhund, abgeholt. „Das Tolle im Waldviertel sind die vielen Möglichkeiten. Ohne viel Aufwand ergeben sich einfach unterschiedliche Wanderungen. Und der Leihhund ist für uns alle ein Spaß. Übrigens – danke, Anna! Denn wenn die Kinder normalerweise auch noch so knurren, sobald eine längere Wanderung ansteht – ist Kuno dabei, sind sie voll motiviert. Am schönsten ist für mich, dass sich Kuno überschwänglich freut, weil wir mit ihm gehen. Man tut ihm etwas Gutes und bekommt so viel zurück“, redet sich Dr. Fietz in Fahrt und dann flüstert er: „Manchmal sehe ich mir ja schon die Tierecke in der Zeitung an. Aber überrumpeln will ich meine Familie auch nicht. Es sollen ja alle dafür sein und der Friede im Haus ist mir schon wichtig.“ Just in dem Moment huscht

seine Frau vorbei, die neuerdings auch Ernährungsexpertin ist, und meint schmunzelnd: „Jaja, Friede, Freude, Eierkuchen ist schon was Schönes. Übrigens habe ich grad’ ein neues Getreiderezept ausprobiert, da wirst du schnurren …“ Sprach’s und widmet sich ihrem nächsten Werk. Bei Familie Fietz ist die schwierige Entscheidung für das Haustier wohl noch nicht gefallen. Unser Fazit

Dafür ist das Schlussplädoyer von

schau ganz einfach: Ob mit einem

vierbeinigen Freund oder alleine – tägliche Bewegung an der frischen Luft wirkt dem Stress entgegen und macht Spaß. Und wenn Sie nach dem Abenteuer in den Weiten der Natur hundemüde auf die Couch sinken, können Sie in aller Ruhe schon wieder den nächsten Ausflug planen. ///

To-dos für Hund und Halter

Hunde lieben Spaziergänge und das Wandern durch die Wälder, leider müssen sie aber in den meisten Gegenden an die lästige Leine. Trotzdem ist Bewegung in der Natur immer ein Spaß!

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FOTOS: NINA FIETZ, CORBIS

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ie Vorfreude auf den Aus- trollieren. Eine längere Leine ist anflug ist groß, die Route steht genehm und ordentliches Geschirr fest, doch – Stop! Wie muss erlaubt dem Hund viel Bewegungsman sich mit seinem Hund verhal- freiheit ohne lästige Einschränkunten? Die Basis für ein gutes Auskom- gen. Ein Muss ist der entsprechende men miteinander wären schon mal Wasservorrat und eine angemesgegenseitige Rücksichtnahme und sene Futterration beziehungsweise Respekt. Denn das Wandern gilt als Leckerlis. Schutzbekleidung für ex­ „Führen eines Hundes in der Öffent- treme Wetterverhältnisse sowie eine lichkeit“, und damit sind natürlich leichte Hundedecke ergänzen die auch Pflichten verbunden. Ausstattung. Nachdem es auch zu Der Hund muss der Aufsichtsper- Verletzungen der Pfoten kommen son gehorchen, denn haftbar ist im- kann, schwören manche Hundepromer der Hundehalter. Die Rechts- fis auf „Hundeschuhe“ (bitte vorher lage selbst ist in den Bundesländern unbedingt einmal anprobieren!). unterschiedlich. Teilweise wird so- Alles drin? Dann ab ins Auto! gar auf Gemeindeebene oder vom Waldbesitzer über eine Leinen- Sicher im Auto unterwegs pflicht entschieden. Grundsätzlich besteht jedoch im verbauten Gebiet Doch schon bei der Anreise mit dem auf jeden Fall der Zwang zur Leine, Auto sind einige wichtige Punkte zu nur im unverbauten Gebiet kann beachten: Hunde müssen im Auto es bestimmte Ausnahmen geben. sicher verwahrt werden. Das geht Wer es ganz genau wissen will, mit einer entsprechenden Transkommt nicht umhin, bei der ent- portbox oder durch eine physische sprechenden Gemeinde direkt Trennung zwischen Fahrgastraum und Hundeplatz. Und Achtung: nachzufragen! Oft bleibt es im hinteren AutobeDas gehört in den Rucksack reich recht kalt, also vielleicht auch dort mit einer warmen Decke vorDer Liebling mit der feuchten sorgen. Aber jetzt geht’s wirklich los Schnauze winselt schon – also – viel Spaß beim Abenteuer in der schnell noch den Rucksack kon­ Natur! ///


© Mathias

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Ich bin Holidays. Genuss, Kultur und Abenteuer. Ich bin Jesse Schwarz und zeige dir auf schau TV, wo du zwischen Neusiedler See, Schneeberg und Triest für ein paar Tage Energie tanken und Urlaub machen kannst. Holidays – das Ferienmagazin für den Urlaub zwischendurch auf schau TV

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schauinterview

In Berlin ist alles irgendwie dreckiger INTERVIEW: CHRISTOPH BERNDL, FOTO: MAX PAROVSKY schau: Du lebst derzeit in Berlin. Was bietet die deutsche Hauptstadt Musikern, was Wien nicht hat?

Anna F.: Alles ist hier irgendwie dreckiger, im positiven Sinn. Es gibt eine sehr lebendige Szene. An allen Ecken und Enden der Stadt kannst du tolle Musik erleben. Hier bezeichnet sich ohnehin jeder zweite als Künstler. Es ist noch am ehesten vergleichbar mit New York. Da gibt es oft schräge Gigs an total ungewöhnlichen Locations und in kleinen Lokalen – und die meisten, die hier auftreten, sind verdammt gut. Dein neues Album heißt „King in the Mirror“. Warum dieser Titel?

Der Song ist der letzte auf dem Album und ich verbinde eine besondere Geschichte mit ihm. Ich habe ihn gemeinsam mit Ian Dench, dem Gitarristen der britischen Band EMF, geschrieben. Ian habe ich auf einer Hochzeit kennengelernt und wir waren uns gleich sympathisch. Er hat mich dann zu sich nach Madrid eingeladen. Dort lebt er mit seiner Frau, einer Spanierin. Wir waren gemeinsam im Museo del Prado. Dort sahen wir das Bild „Las Meninas“ von Diego Velázquez. Es zeigt König Philipp IV. und seine Gemahlin im Spiegel und der Maler selbst hat sich darauf in den Vordergrund gesetzt. So kamen wir auf den Titel. Der Song selbst erzählt davon, wie die fremde und die eigene Wahrnehmung oftmals auseinander driften. Überhaupt dreht sich die ganze CD rund um die Gegensätzlichkeiten des Lebens. Musiker definieren sich auch über ihr Äußeres. Ist es ein Vorteil im Musikgeschäft, wenn man so gut aussieht wie du?

Eigentlich ist es manchmal eher ein Nachteil. So, wie wenn man prominente Eltern hat. Man tut sich oft viel schwerer, für seine eigene Leistung ernst genommen zu werden. Ihr geht ab März als Vorgruppe mit James Blunt auf Tour. Wie kam es dazu? 20 schau

Ich habe neue Booking-Agentur in Deutschland und die arbeiten auch mit ihm zusammen. Die haben sich gedacht, warum sollten wir es nicht mit Anna probieren, und es hat geklappt. Männer haben ohnehin meistens lieber Frauen im Vorprogramm und umgekehrt. Obwohl ich zugeben muss, dass ich gar nicht so viele seiner Songs kenne, nur die zwei, drei großen Hits. Wir werden mit Tourbussen unterwegs sein. Da verbringt man viel Zeit gemeinsam auf engem Raum und lernt sich so besser kennen. Ich freue mich drauf. Camping deluxe sozusagen?

Ja. (lacht) So könnte man es sagen. Im Vorprogramm hast du Erfahrung, du warst ja schon mit Lenny Kravitz auf Tour. Gab es da auch die tollen Tourbusse?

Das war eine total schräge Zeit, jedoch keine Spur von Luxus. Ich erinnere mich noch gut an unseren „Tourbus“. Das war irgendein umgebauter uralter Schulbus oder so was. Alles hat gestaubt und gescheppert. Lenny ist natürlich komfortabler „Ein angereist. Aber es war eine einmalige Erfahrung, die ich nicht missen möchte. Wir haben heute noch ab und zu Kontakt.

Auftritt im Dschungelcamp wäre nichts für mich. Mein ­Privatleben bleibt privat.“

Auch wenn die Karriere einmal nicht mehr laufen sollte, schließt Anna F. einen Auftritt in einer TV-Show, die auf Voyeurismus setzt, definitiv aus.

Wer wäre dein persönlicher Favorit als Vorgruppe, wenn du Haupt-Act bist: Metallica, Justin Bieber oder Udo Jürgens?

Sorry, keiner von den dreien. Hast du noch drei andere Vorschläge für mich? (lacht) Lana del Rey könnte ich mir gut vorstellen. Was sind deine Ziele für die anstehende Tour mit James Blunt?

Ich hoffe, dass ich viele neue Fans für meine Musik gewinnen kann. Wenn von 10.000 Besuchern pro Show 200 Fans von Anna F. werden, dann bin ich schon zufrieden. Vielen Dank für das Gespräch! ///

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Abenteuerlustig quer durch Europa: Auf Tour ­genießt Anna F. das ­„Vagabunden-Leben“ im Tourbus.

Poppig? Ja, aber mit Charakter. Auf ihrem dritten Album definiert sich Anna F. musikalisch neu, zeigt Ecken und Kanten. Derzeit werkt die junge Steirerin von Berlin aus an ihrem musikalischen Durchbruch. Ab März heizt sie für James Blunt die Stimmung an. Trotz Probenstress nahm sich Anna Zeit für ein Interview mit schau.

info

Anna kurz und bündig Anna wurde 1985 im steirischen Friedberg geboren. Eigentlich heißt die Singer-Songwriterin Anna Wappel. Musik begleitete sie schon seit ihrer Kindheit. 2005 inspirierte sie der Musikproduzent Alex Deutsch dazu, ihre Musikambitionen weiterzuverfolgen. 2010 erschien Annas Debut „… for real“; dafür gab es den österreichischen Musikpreis Amadeus für das ­Album des Jahres in der Kategorie „Pop/Rock“. Seit 2012 lebt Anna in Berlin im Stadtteil Prenzlauer Berg. Am 28. Februar erscheint ihr ­drittes Album „King in the Mirror“ und ab März tourt sie mit James Blunt durch Europa. Zwei Österreich-­Termine sind eingeplant: am 19. März in der Salzburgarena und am 20. März in der Wiener Stadthalle. www.annaf.com

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KONTAKT Regionalmanagement Burgenland GmbH MarktstraĂ&#x;e 3, 7000 Eisenstadt Tel. +43-5-9010-240, Fax +43-5-9010-2410, E-Mail: office@rmb.co.at www.rmb.at, www.phasing-out.at


PHASING OUT IST IN IM BURGENLAND!

Es ist eine überaus vitalisierende Geschichte, die das regionale EU-Förderprogramm Phasing Out im Südburgenland schreibt. Denn ein Förder-Euro zieht weite Kreise. Und das für die ganze Bevölkerung! Ein Beispiel? Der Ausbau der Avita-Therme in Bad Tatzmannsdorf ist weit mehr als ein belebender Tourismusmotor für die ganze Region. Mehr Gäste kommen ins Land, neue Beherbergungsbetriebe entstehen. Das Freizeitangebot wird erweitert. Kulturinitiativen werden gestartet. Drittunternehmer aus der Region bekommen vermehrt Aufträge. Kurzum: Jeder Förder-Euro verdoppelt sich. Jeder direkt geförderte Arbeitsplatz bringt einen zusätzlichen. Viele weitere Fördermillionen warten. Fortsetzung folgt!

Foto: AVITA Resort Bad Tatzmannsdorf

Eine Tourismus-Erfolgsstory im Südburgenland.


schauquerdenker Im Alpenwestern „Das finstere Tal“ beweist Tobias Moretti derzeit im Kino, dass es in den Bergen rau zugeht. Doch nicht nur in dem von Kritikern hochgelobten Streifen gibt er den harten Kämpfer. Als Gast bei „Gansterer zur Geisterstunde“ stellt er rasch klar, dass er seine Prinzipien hat und auch bereit ist, für sie beherzt einzutreten – vor allem, wenn es um die heimischen Almen geht.

Mafia-Methoden auf der Alm

schau TV Geisterstunde Gansterer zur 24 Uhr. ril am 5. Ap um pfang Infos zum Em auf Seite 4.

TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTO: BUBU DUJMIC WENN MAN SICH etwa die Almbewirtschaftung ansieht, dann ist das eine der größten mafiösen Gemeinheiten und Frechheiten, die je passiert sind“, stellt Tobias Moretti im Gespräch mit Helmut A. Gansterer in der schau TV-Sendung „Gansterer zur Geisterstunde klar. Die Rede ist dabei vom Chaos rund um die Vermessung der heimischen Almen. Durch Probleme beim Erfassungssystem müssen Landwirte bereits erhaltene Förderungen zum Teil zurückzahlen. Ein Thema, bei dem Moretti auf die Barrikaden steigt. Streitbarer Alpenrebell

Dabei zeigt Moretti, den viele noch immer mit seiner Rolle als Herrl des ermittelnden Schäferhundes ‚Kommissar Rex‘ assoziieren, obwohl diese Rolle 20 Jahre zurückliegt, eine neue Facette seiner Person. Er ist nicht nur leidenschaftlicher Schauspieler, sondern auch Bauer aus Überzeugung – und bereit, seine Meinung gegen Widerstand durchzusetzen. Eine Eigenschaft, die er bei vielen Österreichern vermisst. „Letztendlich wird das alles wie immer am grünen Tisch ausgehandelt. Wir Österreicher sind die feigsten aller Europäer. Das liegt wahrscheinlich auch an unserer Geschichte, denn wir behaupten uns nicht selbst und haben das Selbstbewusstsein einer Maus. Daher geben wir selbst von uns immer alles preis. Eigentlich sind wir deshalb schlechte Europäer, denn dieses Gebilde funktioniert 24 schau

„Viele Österreicher haben das Selbstbewusstsein einer Maus.“ Tobias Moretti über die seiner Meinung nach weit verbreitete Obrigkeitshörigkeit.

info

Tobias Moretti Geboren am 11. Juli 1959 in Gries am Brenner. Sein Geburtsname ist Tobias Bloéb. Moretti ist der Familienname seiner Mutter. Er nahm ihn 1984 an, als er mit Giorgio Strehler in Italien arbeitete. Nach der Matura absolvierte er ein Kompositionsstudium an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien und wechselte dann an die Münchner Otto-FalckenbergSchauspielschule. Neben seiner Arbeit für Film und TV spielt der diplomierte Landwirt immer wieder Theater und ist am Residenztheater in München engagiert. Der hochgelobte Film „Das finstere Tal“ läuft derzeit in den Kinos. Zuletzt stand Moretti als depressiver Vampir vor der Kamera. Der Streifen soll noch heuer im Kino starten. www.moretti.at

nur unter Gleichberechtigten. Da es festierter Gradmesser in Sachen Pudie aber in Europa nicht gibt, weil blikumsgunst. Auszeichnungen weres auf merkantile Strukturen ausge- den von Moretti nicht überbewertet. richtet ist, begeben wir uns gleich „Ich habe 2012 die ‚Goldene Ehrenin eine Ja-Sager-Position.“ Moretti medaille des Landes Tirols‘ bekomselbst ist diplomierter Landwirt men. Das hat mich sehr gefreut. Die und bewirtschaftet einen 400 Jahre kriegt man halt für … ich weiß eialten Bauernhof in Tirol, nahe der gentlich gar nicht für was, aber ich Hauptstadt Innsbruck. glaube, irgendwelche besonderen Verdienste. Aber bin mir jetzt keiner Almfläche minus Flechte, Verdienste bewusst. Vielleicht habe Strauch, Almrose = Nutzfläche ich sie auch nur so bekommen, ich weiß es nicht.“ Also, wie war das jetzt nochmal mit Ein Titel wird ihm wahrscheinlich der Vermessung der Almen? „Da für immer verwehrt bleiben: „Ich kommt plötzlich irgendein Büro- würde den Titel ‚Ökonomierat‘ fast krat in Brüssel drauf, wenn man dem Oscar vorziehen.“ Besonders sich die Almen von oben via Sa- wichtig ist für Tobias Moretti der tellitenbild anschaut, dann ist es ja Begriff Heimat. Beruflich ist er viel nicht so, dass jeder Strauch oder unterwegs und auch seine Leidenjede Flechte eine Nutzungsfläche ist. schaft zum Motorrad führt in mitWenn man da jetzt die Almrosen ab- unter in die Ferne. So absolvierte er ziehen würde, dann würde sich die mit seinem Bruder Gregor Bloéb Förderung um so und so viel Pro- Ende 2012 die Wüsten-Rallye „Pazent minimieren. Die haben aber ris – Dakar“. nicht bedacht, dass das Weidevieh ja „Die Begrifflichkeit Heimat ist für unterhalb hineinäst. Wir haben uns uns alle ganz wichtig. Auch wenn das einfach gefallen lassen und nicht man sich von ihr entfernt und ihr gesagt – wie etwa die Bayern – wir kritisch gegenübersteht. Aber es bemessen es neu oder anders. Wir gibt sie und man setzt sich mit ihr haben es einfach gemacht und nicht auseinander. Sie ist in uns, wie ein beeinsprucht. Die Bauern mussten Grundhumus, der dein Wesen mitletztlich zu viel erhaltene Förderun- bestimmt. Ich bin gerne in meiner gen zurückzahlen, was viele auch Heimat daheim. Sie ist ein wesentin existenzbedrohende Situationen licher Bestandteil meines Lebens brachte. Mittlerweile weiß man aber, – wie ich lebe, was ich denke, was dass die das falsch berechnet haben“, ich fühle. Auch, wenn man sich so Tobias Moretti. manchmal hinaussehnt.“ Bei seinen Fans kommt der Quer- Das ganze Gespräch mit Tobias denker, der gerne Dinge offen an- Moretti gibt’s im April auf schau spricht, gut an. Davon zeugen unter TV bei „Gansterer zur Geisteranderem fünf Goldene Romys, mani- stunde“. /// märz 2014


Offen und gut gelaunt – so präsentiert sich Tobias Moretti im April auf schau TV.

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schautiere

Die Rückkehr des Königs der Lüfte TEXT UND ILLUSTRATION VON HEDI MATHIAS

Sie bereisen in Europa ein riesiges Gebiet – vom Norden ­Norwegens bis in den Norden Griechenlands – immer auf der Suche nach einer intakten Natur, die ihnen ausreichend Nahrung bietet. Jetzt haben sich die Seeadler in den Donauauen ­wieder angesiedelt, nachdem sie seit 1946 bei uns als ­ausgestorben galten. 26 schau

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EINST WAREN SEEADLER in unseren Breiten heimisch und wurden sogar als Wappentier verehrt. Doch dann setzte im 19. und 20. Jahrhundert eine regelrechte Verfolgungsjagd auf den größten heimischen Greifvogel ein. Und er galt seit 1946 als ausgestorben.

„Damit es die Seeadler schaffen, alle für sie geeigneten Gebiete zu besiedeln, brauchen sie unseren Schutz.“ Christian Pichler, WWF

Der Adler kehrt zurück

Umso erfreulicher ist das Ergebnis der Anfang Jänner bei einer europaweit entlang der Donau in allen neun Donaustaaten durchgeführten Zählung, die insgesamt 750 Exemplare dieses raren Vogels ausmachen konnte. Wie die von BirdLife, DANUBEPARKS und WWF organisierte Zählung nun zeigte, stellen die grenzübergreifende Region Nationalpark Donau-Auen / March und die angrenzenden slowakisch-ungarischen Auen einen Schwerpunkt des Vorkommens dar. Mehr als 100 Adler wurden in diesem Großraum nur 50 km östlich von Wien gezählt – eine schöne Bestätigung für die erfolgreiche partnerschaftliche Naturschutzarbeit über Grenzen hinweg. Woher die Trendumkehr?

Seeadler (Haliaeetus albicilla)

Drohende Gefahren

Der Greifvogel gehört zur Familie der Habichtartigen. Ihr Verbrei­ tungsgebiet sind gewässerreiche Landschaften Eurasiens von Grön­ land bis zum Pazifik. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Wasservö­ geln und Aas. Beim erwachsenen Tier ist das Gefieder vorwiegend braun, mit hellem Kopf, Hals, Brust und Rücken und weißem Schwanz. Größe: ca. 74 bis 92 cm, Flügelspannweite 193 bis 244 cm. Die Weibchen sind mit einem Ge­ wicht von 3,7 bis 6,9 kg und einer Flügellänge von 62 bis 71 cm deut­ lich größer und schwerer als die Männchen mit 3,1 bis 5,4 kg und einer Flügellänge von 55 bis 65 cm. Die ältesten beringten Exem­ plare waren bei der Kontrolle ­zwischen 30 und 40 Jahre alt.

Seeadler sind unter anderem Aasfresser, das ist jedoch nicht ungefährlich: Viele dieser Tiere sterben indirekt an Vergiftungen. Illegal von unverantwortlichen Personen zur Bekämpfung von Füchsen oder Mardern ausgelegte Giftköder führen zu schweren Vergiftungserscheinungen. Leider werden auch immer wieder Abschüsse nachgewiesen, obwohl hohe Strafen und lebenslanger Jagdscheinentzug drohen. Für die Erhaltung der Seeadler hat der WWF ein Schutzprogramm ins Leben gerufen. /// www.wwf.at

FOTOS: T. R. PICKFORD/TPICKFORD@TOUCANSURF.COM (2)

Die March-Donau-Auen zählen zu den schönsten unberührten Flusslandschaften Österreichs. Durch Zuläufe und Regulierun­ gen in den letzten zwei Jahrzehn­ ten bieten sie mittlerweile w ­ ieder vielen seltenen Pflanzen und Tieren Raum.

Diese Wendung wurde zum einen vom verstärkten Umweltbewusstsein bewirkt. Zum anderen werden intensive Schutzmaßnahmen realisiert, wie Winterfütterung, Überwachung des Bestands und Bruterfolgs und die Errichtung von Horstschutzzonen, um Störungen an den Brutplätzen zu vermeiden.

info

Begleitet werden diese Aktionen durch Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein für Tierschutz zu stärken. Dank dieser Maßnahmen konnte der Rückgang gestoppt und ein Wachstum der Bestände bewirkt werden. Die Vögel brüten im Waldviertel, in den Augebieten an der Donau, aber auch im Nord- und Südburgenland. Trotz ihrer Größe (siehe Info) sind Seeadler hochsensible Wesen. „Die Elternvögel können nur erfolgreich brüten und dann ihre Jungen großziehen, wenn sie in der kritischen Zeit zwischen Februar und Juni nicht aufgeschreckt werden“, erklärt Christian Pichler vom WWF. Damit die Jungvögel überleben können, will der WWF deshalb an besonders gefährdeten Horststandorten Schutzzonen ausweisen und mehr Schutzgebiete einrichten.

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ENERGIE BURGENLAND ­

Top bei Service, Ökostrom und Energieeffizienz Mit der Fusion wurde aus Bewag und Begas ein moderner und schlagkräftiger Energiedienstleister, der seit 1. Oktober 2012 unter dem Namen ENERGIE BURGENLAND am Markt auftritt.

Seit September 2013 ist das Burgenland, als erstes Bundesland Österreichs, auf Basis erneuerbarer Energien stromautark.

Welche Bilanz ziehen Sie über das erste Jahr als Energie Burgenland? Sind Sie zufrieden mit 2013? GERBAVSITS: Das Jahr 2013 war für uns ein Jahr mit großen Herausforderungen, in dem wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einem nachhaltigen Erfolg für die Energie Burgenland erreicht wurden. Wir haben nicht nur die Fusion der Bewag und Begas rechtlich abgeschlossen, sondern auch die Ausbaustufe II bei Windkraft fortgeführt und neue Investitionen in den Netzausbau getätigt. Worauf sind Sie besonders stolz? GERBAVSITS: Unseren größten Erfolg feierten wir im September 2013: das Burgenland ist das erste Bundesland in Österreich, das auf Basis erneuerbarer Energie rechnerisch stromautark ist. Aber auch für unsere Kunden gab es Neuheiten: Ein großer Schritt in Richtung Kundennähe ist uns mit dem ersten Bürgerbeteiligungsmodell gelungen. Unsere Kunden haben nun erstmals die Möglichkeit, sich an einem Windrad zu beteiligen. So können sie selbst an der Energiewende mitwirken.

Service auf höchstem Niveau: Acht Kundencenter, eine moderne Homepage, Energiespar-Shop und Energiespar-Rechner helfen bei allen Fragen rund um den richtigen Umgang mit Energie und die Energie Burgenland-Produkte.

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Was hat sich außerdem für Ihre Kunden verändert? ECKER: Wir haben das Serviceangebot für unsere Kunden erweitert. Wir bieten in acht Kundencentern kompetente Energieberatung an. Wer für die Beratung nicht aus dem Haus gehen will, kann auch die vielen Vorteile unserer Homepage nutzen. Dort findet man umfangrei-

che Informationen zu unseren Produkten und auch Tipps zum Energiesparen, den Energiespar-Shop sowie einen Energiesparrechner. Damit verhelfen wir unseren Kunden zu einem effizienteren Umgang mit Energie – das schont die Umwelt, aber ebenso das Geldbörsel. Daher hat sich auch in der Bonuswelt einiges getan: Seit 1. Oktober können auch Erdgaskunden die vielen Vorteile der Bonuswelt nutzen. Mit Bonusleistungen bei der Anschaffung von energieeffizienten Geräten, Service-Checks sowie mit zahlreichen Vergünstigungen im Bereich der Kultur, Erholung und für Familienabenteuer ­unterstützen wir unsere Kunden aktiv. Wie sieht die Zukunft der Energie Burgenland aus? Welche Ziele und Vorsätze haben Sie fürs Jahr 2014? GERBAVSITS: Die Energie Burgenland kommt bisher am besten durch die Energiewende und hat einen Vorsprung gegenüber den anderen Energiedienstleistern erarbeitet. Sowohl betriebswirtschaftlich als auch auf der Produktionsseite. Ab 2014 geht es darum, diesen Vorsprung noch weiter auszubauen. Wie sieht das konkret aus? GERBAVSITS: Neben der Windkraft wollen wir uns auch ein zweites Standbein in der Photovoltaik aufbauen. Das Burgenland hat die höchste Sonneneinstrahlung Österreichs. Es wäre unklug, diese vorhandenen Energieressourcen nicht zu nutzen. Daher werden wir Maßnahmen setzen, um den Photovoltaik-Bereich intensiver auszubauen. Derzeit arbeiten wir an mehreren Projekten, beispielsweise an einem großen Projekt mit einem Betrieb im Südburgenland. Außerdem sind auch weitere Bürgerbeteiligungsprojekte geplant. Mit zukünftigen Projekten wollen wir diese Zusammenarbeit mit unseren Kunden stärken. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf die Windkraft, auch im Photovoltaik-Bereich sollen Bürgerbeteiligungen möglich sein. märz 2014

FOTOS: ENERGIE BURGENLAND (STEVE HAIDER, ANDI BRUCKNER, RICHARD NEUBAUER)

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ie Zusammenlegung war ein Erfolg: Der Qualitätsanbieter ist heute Vorreiter bei Ökostrom, Motor für die heimische Wirtschaft und top im Kundenservice. Vorstandssprecher Michael Gerbavsits und Vorstandsdirektor Alois Ecker über die erfolgreiche Fusion, Herausforderungen der Energiewende und künftige Pläne als Energiegesamtdienstleister.


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Vorstandssprecher Mag. Michael Gerbavsits und Vorstandsdirektor Dr. Alois Ecker wollen den Wachstumskurs der Energie Burgenland intensivieren und neue Geschäftsfelder entwickeln.

Das Thema Energieeffizienz scheint zentral für die Energiewende zu sein. Mit Bürgerbeteiligungsmodellen und einer nachhaltigen Energieerzeugung macht die Energie Burgenland anscheinend alles richtig. Aber reicht das für eine erfolgreiche Energiewende? ECKER: Die „Energiewende“ baut auf zwei Pfeilern auf: Ökologisierung und Dezentralisierung der Stromerzeugung, sowie eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz. Mit einem Umdenken bei der Energieerzeugung ist es dabei nicht getan. Haushalte, Gemeinden, Städte und Länder – jeder ist dabei gefragt. So beraten und versorgen wir beispielsweise in einem Pilotprojekt mit den Gemeinden Rust, Neutal, Mattersburg, Olbendorf und Güttenbach als Dienstleister die Gemeinden in allen Fragen des Energieeinsatzes und damit in allen Fragen der Energieeffizienz, egal ob Strom oder Erdgas. Nach erfolgreichem Abschluss des Pilotprojekts wollen wir diese Leistung allen Gemeinden 2014 märz

anbieten. In einem geplanten zweiten Durchlauf sollen auch Haushalte von diesem Service profitieren können. Und wie geht man die Ökologisierung und Dezentralisierung der Stromerzeugung an? ECKER: Als Beispiel kann ich hier das Smart City Projekt in Oberwart nennen, das von der Energie Burgenland unterstützt wird. In Oberwart befindet sich neben dezentralen Solarstrom-Anlagen auch ein nennenswertes Biomassewerk der Energie Burgenland zur Erzeugung von Wärme und Strom. Mit Hilfe des Projekts werden die Entwicklung und der Testbetrieb eines innovativen, gebäudeübergreifenden und integrierten Energiemanagementsystems für Strom und Wärme ermöglicht. Somit können die vorhandene Infrastruktur weiter genutzt und die Steuerung der Energieflüsse optimiert werden. Mit solchen Projekten arbeiten wir uns Schritt für Schritt an die Energiewende heran.

„Wir wollen uns bei der Produktion von Ökostrom ein weiteres Standbein aufbauen und neben der Windenergie den Bereich der Photovoltaik ausbauen.“ Michael Gerbavsits

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schauporträt Ab 6. April 2014 nimmt das Karikaturmuseum Krems neben Cartoon-Figur Nick Knatterton und Erich Kästners Detektiv Emil auch den legendären Kommissar Kottan unter die Lupe. Regisseur Peter Patzak stellt dafür Schätze aus seinem ­privaten Archiv zur Verfügung. Mit uns spricht er über die verschiedenen „Räume“ seiner Tätigkeiten.

Zwischen Ersehntem und Erreichtem TEXT VON MARIE-THERES STREMNITZER, FOTO: BUBU DUJMIC

WENN PETER PATZAK spricht, muss man näher rücken. Er ist keiner, der laut ist, er spricht mit Bedacht, manchmal schweigt er und lässt Raum zwischen den Worten, der mindestens ebenso viel aussagt wie die Worte selbst. Patzak ist einer jener Künstler, in dessen Kopf man gern einmal hineinsehen möchte, um herauszufinden, wie sein vielgestaltiges Œuvre als Regisseur, Maler und Autor entsteht. Vielleicht ist es seine Faszination für Räume, die sein Werk so unverwechselbar macht; er gibt Schauspielern, Ideen, Bildern und ihren Betrachtern Raum. Und Räume haben mehrere Dimensionen, so wie die Wirklichkeit auch. Wie eine Kultfigur entsteht

Für die Ausstellung im Karikaturmuseum sind die Kuratoren in sein Archiv eingetaucht und „auf einmal durchlebst du alles, was du schon längst weggeschoben, in Kisten verpackt hast“, sagt Patzak. Es handelt sich dabei nicht nur um Erledigtes, das durchforstet wird. Auch Möglichkeiten, die darin schlummern, werden noch einmal durchdacht. Fotos von den Dreharbeiten, Szenenfotos, Schnappschüsse, Zeitungsartikel, Korrespondenzen mit Schauspielern und Politikern sind in der Ausstellung zu sehen und dokumentieren die Entstehung der Kultfiguren. 30 schau

Schräge Dinge passieren nicht nur auf dem Set: Ein Dankesbrief, 1983 von Bibiana Zeller (Anm. Frau Kottan) geschrieben, erreichte den Regisseur erst 2008. Nicht verfilmbar

Einige Filme Patzaks, wie „Kassbach“ oder „Die Wasserfälle von Slunj“, zählen zu den besten, die je in Österreich gemacht wurden. So wie die Figuren in seinen Filmen von der Realität auf unterschiedlichen Ebenen überholt, gar übertölpelt werden, holt uns Zuschauer die Aktualität seiner Arbeiten immer wieder ein. „Das ist das Zyklische, die ständige Wiederholung in Abwandlungen, die manche nicht wahrnehmen wollen“, sagt der Regisseur. Der Krimi „Den Tüchtigen gehört die Welt“ etwa, in dem Kottan erstmals auch auf der Kino-Leinwand ermittelte, wurde 1980 produziert. Er wird im April im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt. Aktuelle Anlässe, diesen Film anzusehen, gibt es, global gesehen, mehr als genug: Grundstücksspekulationen auf Kosten der öffentlichen Hand, Korruption, Vertuschungsmord und Versicherungsbetrug werden in Patzaks eigenwilligem Tempo erzählt. Als Forscher in den Räumen der Gegenwart stößt er aber auch an Grenzen. Den aktuellen Zustand der Welt hält Patzak für nicht verfilm-

bar, ja nicht einmal mehr karikierbar: „Wenn Großbanken, nachdem sie das Geld der Sparer in den Sand gesetzt haben, sagen, wir müssen sparen und dann tausende Arbeitsplätze aufgeben, ist das nicht mehr erzählbar. Das ist nur noch ein dummer Witz.“

info

Alles klar, Herr Kommissar? Ab 6. April 2014: Die Ausstellung über Kult-Kommissare zeigt Hintergründe und Entstehung der schrägen Ermittlerkäuze, Jungdetektive und gezeichneten Parodien auf Helden wie Superman oder James Bond. Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstraße 3a, 3500 Krems-Stein, www.karikaturmuseum.at

Phönix an der Ecke Regie und Drehbuch: Peter Patzak, 1982. Das Filmarchiv Austria zeigt einen der persönlichsten Filme Peter Patzaks. Kino zwischen Kopf und Leinwand, befeuert von der Liebe zum surrealen Spiel. Ein Streifzug durch das nächtliche Wien der 1980er Jahre mit all seinen ­unheimlichen Gestalten. Metro Kino, 1., Johannesgasse 4, 26. April 2014, um 20 Uhr. www.filmarchiv.at

Brüchige Welt

Während man in Patzaks Archiv seiner Sammelleidenschaft auf den Grund geht, ordnet Patzak viele Dinge neu. Auf die Frage, woran er gerade forsche, schweigt er zunächst. „Ich erforsche Liebe und Belastungsfähigkeit“, bekennt er dann. Seine Frau, mit der er seit 43 Jahren verheiratet ist, hat im vergangenen Jahr einen Schlaganfall erlitten und Bewegung und Sprache verloren. „Um beides kämpft sie mit meiner größten Bewunderung“, erzählt Patzak. Seitdem hat sich das Leben für ihn völlig verändert. „Ich hätte nicht geglaubt, dass es Dinge gibt, die wirklich keinen Stein mehr auf dem anderen lassen“, sagt er. Fundamente, Wände, Ausblicke, Einblicke und Durchgänge, Räume, die er sich im Leben aufgebaut hat, seien eingerissen und müssten neu, anders, aufgebaut werden. „Keine Perspektive stimmt mehr und kein Ausblick.“ In der letzten Zeit hat sich der Regisseur wieder verstärkt der Malerei gewidmet. Der syrisch-deutsche Schriftsteller Rafik Schami hat sich für das Cover der „Eine Stadt – ein Buch“- Ausgabe seines Romans „Eine Hand voller Sterne“ ein Bild von Peter Patzak ausgesucht. Eine große Retrospektive, erweitert um aktuelle Arbeiten, wird im kommenden Herbst im Künstlerhaus Klagenfurt zu sehen sein. /// märz 2014


„Wenn Großbanken, nachdem sie das Geld der Sparer in den Sand gesetzt haben, sagen, wir müssen sparen und dann tausende Arbeitsplätze aufgeben, ist das nicht mehr erzählbar. Das ist nur noch ein dummer Witz.“ Peter Patzak über den aktuellen Zustand der Welt, den er für nicht mehr verfilmbar hält.

Die schwere Erkrankung seiner Frau führte zu einer völligen Neuorganisation des Lebens. „Keine Perspektive stimmt mehr und kein Ausblick.“ Jetzt arbeitet Peter Patzak wieder an neuen Projekten.

„Und dieses ,Stückchen mehr‘ zu bekommen an Raum und Gelegenheit, hat mich letztendlich (trotz Leistungszwang) unendlich glücklich gemacht und ich muss dir sagen, dass ich dich liebe. Wir Schauspieler brauchen keine Beckmesser*, sondern Menschen mit großen, großen Herzen und Verstand!“, schreibt Schauspielerin Bibiana Zeller in einem Brief an Peter Patzak. In der Fernsehserie „Kottan ermittelt“ gab sie unter Patzaks Regie die Ehefrau von Major Adolf Kottan.

* Ein Beckmesser ist ein kleinlicher, ­pedantischer Kritiker, nach dem Nürnberger Meistersinger und Schreiber Sixtus Beckmesser aus ­Richard Wagners Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ (1867).

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schaureport

Land im Aufbruch INTERVIEW VON RUDI MATHIAS

Während in Rest­österreich alles in gewohnten Bahnen läuft, erlebt das Burgenland einen Entwicklungsboom, von dem vor wenigen Jahrzehnten die östlichste Region des Westens nicht zu ­träumen wagte. Der burgenländische Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth skizziert im Interview mit schau, wie das Burgenland trotz Aufschwung seinen Charme bewahren will und wo die Reise hingehen soll.

nicht alles mit Wirtschaftsbetrieben zu durchsetzen. Wir müssen die Gemeinden dazu bringen, Steuereinnahmen zu teilen. Wenn wir den Charme unseres Landes erhalten wollen, müssen wir dazu schlüssige finanzielle Ausgleiche finden, die ermöglichen, Steuereinnahmen interkomNemeth: Leider nein. Durch das lange Leben am munal auszugleichen, damit auch jene Regionen Rand des Eisernen Vorhangs war das Burgenland nicht zu kurz kommen, in denen vorwiegend gealles andere als wirtschaftlich verwöhnt. Kaum je- wohnt wird. mand wollte vor 1989 so nahe am Ende der westlichen Welt investieren. Dann hat sich mit dem Gute Absichten, lassen sich – wenn aus dem Abbau des Stacheldrahtes auch noch eine Art Vorhaben was wird – allein schon Flair und „Einbahnstraße Richtung Osten“ entwickelt, die Lebensqualität für die Zukunft ableiten? unsere Kaufkraft in ungarische Gasthäuser und Keineswegs. Früher hat man unsere Dörfer Friseurgeschäfte gezogen hat. Ausschlaggebend schon aus der Ferne erkannt, heute verstellen für eine Trendumkehr war ganz sicher erst die Er- dort Siedlungsbauten den Blick, weil die Grundweiterung der Europäischen Union und die da- stücke an den Ortsrändern billig sind. Wir hamit verbundene Ziel-1-Förderung, deren Ziel es ben schöne Dorfplätze und die Häuser ringswar, das Burgenland zu stärken. Damit ist man herum stehen zum Teil leer. Neue Anreize sind klug umgegangen. Schauen Sie nur, welche Wirt- gefragt, denn dort schlummern Potentiale. Desschaftsregionen sich zwischenzeitig bei uns etab- halb haben wir schon im letzten Jahr in Zuliert haben und wie die Beschäftigungsquote dabei sammenarbeit mit den Behörden und Vereinen, mitzieht! Im heurigen Jänner hatten wir fast 500 gemeinsam mit unseren Unternehmen, im RahArbeitslose weniger als noch vor einem Jahr. Dazu men von Round-Table-Gesprächen Lösungsankommt, dass große Betriebe oft interessante Auf- sätze entwickelt, die wir jetzt im März präsentragspotentiale für Zulieferanten aus dem Klein- tieren. Die Probleme in den Bezirken sind ganz ähnlich. Wenn da alle an einem Strang ziehen, und Mittelbetriebsbereich mitgebracht haben. lässt sich viel machen.

Die Welt hat also das Burgenland entdeckt. Das liegt sicher auch an der hohen Lebens­ qualität vor den Haustüren der Ballungs­ zentren Wien und Bratislava. Droht nicht Gefahr, dass dieses Wachstum die Region mittel­fristig an Charme verlieren und mit der ­„Twin-City-Achse verschmelzen lässt?

Genau dort setze ich schon an. Wir haben wirtschaftliche Regionen und tolle Gebiete zum Wohnen. Ich wünsche mir, dass wir den Fehler anderer Länder nicht nachmachen. Man braucht 32 schau

Was darf man sich da vorstellen, was passie­ ren wird? Was erwartet man sich von der ­Politik dazu?

Vor allem Vernunft. Staat, Länder und Gemeinden sollten nicht weiter Unternehmer spielen und die Wirtschaft jenen überlassen, die davon leben müssen. Das fängt schon bei kleinen Dingen an. Wir brauchen keine „beamteten“ Transportunternehmer, die das Transportgewerbe konkurrenzieren, Aufträge abschöpfen, die ih-

nen mehr kosten als sie bringen und trotzdem nur dem Unternehmertum schmerzen. Wir dürfen aber auch nicht alles erlauben. Ich nenne da nur das Wort Flächenwidmungspolitik. Ganz besonders brauchen wir auch neue Formeln für unsere Ortskerne. Wir müssen unseren alten Zentren Chancen geben, sich auf andere Art zu neuen, liebenswerten Begegnungszonen zu erfinden, die wieder zum Flanieren einladen – als Plattform für kreative Geschäftsideen. All das werden wir auf breiter Basis unterstützen. Bald steht dem Burgenland eine neue För­ derungsoffensive der EU ins Haus. Bis 2020 sollen unter den Schlagwörtern „Nachhal­ tig, Ressourcenschonend, Innovativ“ massive Förderungen eingereicht werden können.

Ich glaube, dass wir schon in den letzten Jahren zeigen konnten, was man aus Förderungen Positives für unser Land herausholen kann. Zwischenzeitig sind wir mit Hightech-Unternehmen, die auch die neuen Förderziele erfüllen könnten, gut aufgestellt. Ich glaube wir sollten erst einmal mit jenen Unternehmen Strategien zu deren weiterer Entwicklung anstreben, die wir schon haben, die bei uns etabliert sind und unsere Strukturen kennen, bevor wir uns auf Neuland begeben. Vielen Dank für das Gespräch!   /// märz 2014

FOTOS: RENE WALLENTIN, MICHAEL RAUSCH-SCHOTT, GEHEIMRAD VON HAFNER

schau: Trotz wirtschaftlich unrunder Zeiten steht das Burgenland weitaus dynamischer da als andere Regionen Österreichs. Besit­ zen Sie eine Zauberformel, mit der Sie die Wirtschaft stärker auf Trab halten als dies anderswo gelingt, Herr Präsident?


­ eter Nemeth, Burgenlands P Wirtschaftskammerpräsident im Gespräch mit schau

Trotz des Aufschwungs will sich das Burgenland seinen Charme bewahren. Die Wirtschaft und Gastronomie florieren im Osten ­Österreichs. Auch innovative Geschäfte wie etwa der Fahrradshop „Geheimrad“ in Frauenkirchen sorgen für neue Impulse.

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schaugeschichte Das Manuskript muss nach der Überprüfung im Verlag satzfertig gemacht werden. Der Verfasser soll ein leserliches Manuskript liefern. Aufgabe des Verlages ist es, das Manuskript so weit

Gegenwart und Zukunft am Ring TEXT VON HEDI MATHIAS

„Im Falle von Museen angewandter Kunst ist der Druck, sich immer neu zu erfinden, besonders groß.“ Christoph Thun-Hohenstein, Direktor MAK

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EIN HAUS, das auf eine lange Vergangenheit zurückblicken kann und dennoch keine Staubschicht angesetzt hat: Es beschäftigt sich nämlich nicht nur mit den Relikten aus einer glanzvollen Vergangenheit und deren Künstlern, die das Wiener Design einst zur Weltmarke gemacht und so den Ruf Wiens als Stadt der schönen Künste begründet haben. Ein großes Anliegen ist auch die ­permanente Auseinandersetzung mit der Kunst der Gegenwart.

Eröffnung am 12. Mai 1864

Als vor 150 Jahren das Museum eröffnet wurde, war schon allein der im Renaissancestil gefertigte architektonische Entwurf von Heinrich von Ferstel ein klares Statement für die Intentionen der k.u.k. Monarchie: Einen Sitz zu schaffen für die Kunst der neuen Zeit, aber auch eine Ausund Weiterbildungsstätte für Entwerfer und Handwerker. Ende des 19. Jahrhunderts war mit dem Einzug der Industrialisierung auch eine neue Epoche bei der Herstellung von Gebrauchsgegenständen angebrochen. Erstmals wurden sie in großer Stückzahl gefertigt und die besten Künstler ihrer Zeit nahmen sich gerne ihrer Gestaltung an. Die Saat ging auf und eine Generation später entstand in der „Wiener Werkstätte“ österreichisches Vorzeigedesign, mit Ausstrahlung bis in die heutige Zeit. Bis heute besitzt das MAK eine eindrucksvolle Sammlung von Design

der Wiener Moderne von Josef Hoffmann, Adolf Loos & Co. Von Luftballons bis zur Küche

Die Exponate stammen natürlich nicht nur aus jener Epoche. Der Bogen spannt sich vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Wenig bekannt ist auch, dass das Museum heute eine der erlesensten Sammlungen weltweit an Orientteppichen besitzt. Aber auch Glas, Keramik und Möbel werden hier nicht nur archiviert, sondern auch immer wieder im Kontext zur Gegenwartskunst gesetzt. Hier sind also die ThonetSessel (siehe Foto), die so typisch für die Wiener Kaffeehäuser sind, und die Frankfurter Küche der Wiener Architektin Margarete Schütte-Lihotzky zu Hause. Die 15.000 Luftballons waren 2011 Teil einer Installation der Architekturgruppe Carmel in der großen Säulenhalle des Museums. märz 2014

FOTOS: MAK, MAK/KATRIN WISSKIRCHEN, ÖNB/OTTO MAYER, MAK/GEORG MAYER

Was haben 15.000 Luftballons, Wiener Kaffeehaussessel und die Frankfurter Küche gemeinsam? Nun, ihr gemeinsamer Nenner steht in Wien an der Ringstraße und heißt MAK: Das Museum für Angewandte Kunst wird heuer stolze 150 Jahre alt.


SEMINO ROSSI • BEATRICE EGLI NIK P. • NOCKALM QUINTETT FANTASY • UDO WENDERS

DIE SCHLAGERNACHT DES JAHRES ON TOUR

23.11.2014 - Wiener Stadthalle D

Portrait Adolf Loos aus dem Jahr 1903

Architektonischer Entwurf von Heinrich von Ferstel Austellung „Eastern Promises“, 2013

APASSIONATA

05. & 06.04.2014 - Wiener Stadthalle D

MAK goes social media

„Im Falle von Museen angewandter Kunst ist der Druck, sich immer wieder neu zu erfinden, besonders groß“, bedauert Christoph Thun-Hohenstein, der seit 2011 Direktor des Hauses ist. „Aber die richtige Mischung von Kontinuität und Erneuerung ist das Fundament eines funktionierenden Museums.“ Mit zwei Jubiläumsausstellungen, einer Hollein-Schau und den neu gestalteten Schausammlungen „Asien“ und „Teppiche“ feiert das MAK sein 150-jähriges Bestehen. Und mit dem Allround-Medienkünstler Peter Weibel ist ein Social-Media-Projekt in Vorbereitung: Die kollektiven Erinnerungen von „150 Jahren MAK“ sollen in einem Film verewigt und im Oktober präsentiert werden. Mit diesem Schritt will man einmal mehr den Weg in Richtung digitaler Medien und der vielversprechenden Zukunft gehen. /// 2014 märz

tipp

„Thonet-Sessel“, von Adolf Loos für das Café ­Museum ­gemacht.

HOWARD CARPENDALE

09.04.2014 - Wiener Stadthalle D Jubiläumsausstellungen „VORBILDER. 150 Jahre MAK: Vom Kunstgewerbe zum Design“ (MAK-Ausstellungshalle, 11. Juni – 5. Oktober 2014) „NACHBILDER. 150 Jahre MAK: Ausstellungen im Bild“ (MAK-Kunstblättersaal, 11. Juni – 5. Oktober 2014) „WEGE DER MODERNE. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen“ (MAK-Ausstellungshalle, 10. ­Dezember 2014 – 19. April 2015). Ausstellung HOLLEIN (MAK-Ausstellungshalle, 25. Juni – 5. Oktober 2014) www.mak.at

THE AUSTRALIAN PINK FLOYD SHOW 08.05.2014 - Wiener Stadthalle D

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TICKET HOTLINE: 01/ 96096


geschichteschau Lemberg: Stadt des Löwen. Zivilisiert, hochkultiviert, eine idyllische Stadt, die schon immer durch unterschiedliche Kulturen geprägt war. schau besucht die von geschichtlichen Schicksalsschlägen gebeutelte Metropole, die auch heute noch die Medienberichterstattung dominiert.

Der Löwe bäumt sich wieder auf EIN SPAZIERGANG durch den alten Stadtkern weckt Erinnerungen an den habsburgischen Mythos. Lemberg war früher eine einwohnerstarke, wichtige österreichische Garnisonsstadt der Donaumonarchie. Die scheinbar uneinnehmbare Festung Przemysl (benannt nach dem uns von Grillparzer geläufigen Ottokar) machte Lemberg im Ersten Weltkrieg zum zentralen Eckpfeiler der österreichischen Verteidigungslinien gegen einen zu erwartenden russischen Angriff. Grund dafür war die strategisch günstige Lage, Lemberg liegt nämlich den Karpaten vorgelagert am Fluss Poltawa. Multikulturell geprägt

Hier wirkt der Löwe ganz harmlos – das Wappentier von Lemberg symbolisiert das Selbstbewusstsein der Stadt.

der Stadt – eine Stadt mit Selbstbewusstsein. Jahrhundertelang stand Lemberg später unter polnischer Herrschaft und blühte auf: Das Handwerk und der Handel florierten. Die im 17. Jahrhundert gegründete Universität, benannt nach dem polnischen König Kasimir, ist die älteste in der heutigen Ukraine. Die Schlacht bei Lemberg

Hier spricht man einen eigenen, spezifischen Dialekt mit dem berühm- Es sollte der Beginn eines Desasters ten Lemberger „Tonfall“. Man sprach werden. Die k. u. k. Armee war die offiziell Polnisch, nicht Deutsch – wohl am schlechtesten für den Ersbesser gesagt eher Lembergisch … ten Weltkrieg vorbereitete StreitUkrainisch, Jiddisch, Hessisch, Ar- macht von allen. Man unterschätzte menisch. Gegründet wurde die Stadt die Kampfkraft der russischen Divi1256 von einem Russen, Danilo Ro- sionen. Nach scheinbaren Anfangsmanovic, an den heute noch ein erfolgen glaubte die Armee unter Denkmal – „Danilo hoch zu Ross“ – dem umstrittenen Generalstabserinnert. Sein Sohn Lew (Löwe) war chef Franz Conrad von Hötzendorf gewissermaßen Pate für den Namen noch, eine Offensive im Raum östLemberg. Der Löwe, stolz sich auf- lich von Lemberg starten zu können. bäumend, findet sich im Wappen Bis September 1914 gab es mehrere 36 schau

Schlachten – und den ersten großen Blutzoll des Weltkrieges. Die k.u.k. Armee musste sich zurückziehen, teilweise bis nach Krakau. Dabei wurden etwa 130.000 Soldaten gefangen genommen oder liefen auch freiwillig über. Weiters gab es circa 190.000 Tote und Verletzte. Die Russen konnten – wie geplant – weit bis in die Karpaten verstoßen, als Verbündete der Serben. Lemberg selbst blieb bis zum Jahr 1915 besetzt, war immer wieder schwer umkämpft, konnte aber „befreit“ werden. Die Monarchie wurde jedoch in dem Zweifrontenkrieg gewaltig geschwächt. Die Situation änderte sich auch nicht, als sich 1917 Russland angesichts der Oktoberrevolution aus dem Kriegsgeschehen zurückzog. 1918 konstituierte sich zwar kurz die Westukrainische Republik, die Polen wollten aber Lemberg unbedingt unter ihre Herrschaft bringen und griffen an. Nach mehreren blutigen Gefechten ging Lemberg an Polen – bis zum nächsten Krieg. Die Rätselhafte und Tragische

Dramen und Tragödien machen Lemberg geheimnis- und schreckens­ umwittert zugleich: Grund dafür war unter anderem das jahrzehn-

FOTOS: ANDREAS WENNINGER, WIKIMEDIA/LIBRARY OF CONGRESS

TEXT VON HELMUT STRUTZMANN

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NEUE SERIE/Teil 2 „1. Weltkrieg 1914/2014“ Schauplätze, die Europas Geschichte prägten

Anfang des 20. Jahrhunderts: Der ­Prospekt Svobody (Allee der Freiheit) ist bis heute die bedeutendste und größte Straße Lembergs.

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TIPP: Der historische Kern der Stadt Lemberg ist UNESCO_-Weltkulturerbe und lädt Touristen zum Flanieren ein.

TIPP: Wer den Retro-Style mag, für den sind die Busse und Straßenbahnen in ­Lemberg genau das R ­ ichtige. Hier: Vitovskoho Straße & Kopernikus Straße

AKTUELL: Demonstration auf dem Prospekt Svobody (Allee der Freiheit) im Dezember 2013

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„Für uns Österreicher bleibt Lemberg liebenswert und vertraut.“ Jakub Forst-Battaglia, Direktor Österreichisches Kulturforum in Kiew

info

Reiseinformation Ukraine Erhöhtes Sicherheitsrisiko für Kiew, Lemberg und die gesamte Westukraine. Es wird allen Reisenden geraten, sich von Demonstra­ tionen, Menschenansammlungen, Regierungsgebäuden und Orten mit hoher Polizeifrequenz fernzuhalten. Medienberichterstattung und Reisehinweise sollten immer verfolgt werden. Aktuelle Warnungen und Information gibt es unter ‚Reiseinformation‘ beim Bürger­ service des Außenministeriums. www.reiseinformation.at

Touristenströme attraktive Stadt geworden. Aber die Fassade täuscht, denn Lemberg ist immer wieder eine Stadt der Konflikte. Es hat sich hier eine literarische und musikalische Subkultur entwickelt und der universitäre Geist strahlt immer noch. Gleichzeitig gibt es Kriminalität, Alkoholismus, Betrug und die Oligarchen, die sich die Häuser sicherten, Schutzgelder nehmen, sich bestechen lassen und das Volk unterdrücken. Auch eine bedenklich starke Widersprüchliches Lemberg rechte, nationalistische Opposition, die in Lemberg ihre Heimat hat. Lemberg ist eine impulsive, pul- Da ist auch der Bazar, halb Tourissierende Stadt und wichtiges Wirt- tenattraktion, halb echter Handelsschaftszentrum der Ukraine. In der platz, Tummelort der Kleinkriminel„Westlichsten des Ostens“ fanden len und armen Leute, ein lebendiges, 2012 auch Spiele zur Fußball-Euro- pralles Chaos, das die ganze Widerpameisterschaft statt. Die Altstadt sprüchlichkeit der Stadt ausdrückt. wurde mit aufwändigen Mitteln re- Und es gibt zahlreiche Mahnmale noviert. Der große Prospekt Svo- der Erinnerung: der Friedhof, das body (Allee der Freiheit), der Markt- Ghetto, die Synagogen, die zerstört platz mit den Brunnen und den wurden, Erinnerungen an die MasCafés, der Platz vor der Oper, wo saker und unschuldigen Toten der man einstmals das Lenin-Denkmal Geschichte. Nazis. Polen. Russen. spektakulär gestürzt hatte, und der Weißrussen. Sie alle hatten Anteil Rathaus-Platz zeigen die vielen un- daran. Bis heute wird die Ukraine terschiedlichen Gesichter der Stadt. von Chaos und Unruhen beherrscht. Heute hat Lemberg fast 800.000 Zurzeit gibt es täglich Neuigkeiten Einwohner. Aus einer Ruine ist eine aus Kiew über Demonstrationen sauber herausgeputzte, für westliche und Machtkämpfe. /// schinen. Die Stadt wuchs beachtlich. Nach dem Niedergang der UdSSR wurde Lemberg Teil der Ukraine – und war stets Hort von Autonomiebestrebungen. Teilweise politisch deutlich rechts orientiert, wie heute noch die Partei Swoboda (Freiheit), die nunmehr eine Allianz mit den anderen Oppositionsgruppen bildet. Eine nationalistische Partei, die schon mehrmals hätte verboten werden sollen.

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FOTOS: STADTRAT LEMBERG, ANDREAS WENNINGER (3)

telang verdrängte Pogrom (gewaltsame Ausschreitung) gegen die jüdische Bevölkerung im November 1918. Die Geschehnisse prägten die letzten Tages des Ersten Weltkrieges erheblich, ebenso wie der Massenmord unter den Nazis und das unheimliche Ghetto von Lemberg: 450.000 Menschen wurden hier auf grauenvolle Weise umgebracht. Der Lemberger Friedhof, jahrzehntelang verwildert und verkommen, dann in einem architektonischen wie geschichtsbewältigenden Kraftakt wieder rekonstruiert, stellt heute mit seinen hunderten Grabsteinen eine mahnende Erinnerung dar. Diese gewaltige Grabstätte ist in ihrer multireligiösen Ausformung gewissermaßen Dokument der unterschiedlichen Kulturen und Ethnien, die hier leben, arbeiten und die Stadt prägen: Ukrainer, Russen, Juden, Polen, Armenier, Weißrussen, Deutsche, Österreicher. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lemberg der UdSSR zugeschrieben. Stalins Panzer rollten in die Stadt, die verbliebenen Polen wurden zwangsumgesiedelt, der Friedhof zerstört, dafür Ukrainer und Russen wieder zwangsrekrutiert. Lemberg sollte ein sowjetisches Industriezentrum werden: Busse, TV-Geräte, sonstige Ma-


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So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

HIP HOP

W

FOTOS: MURAT ASLAN PHOTOGRAPHY BLN 2012

Sch … in dein Ohr

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SONNTAG

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Sido Gasometer

WENN ES SICH nicht wirklich um ein Hip-Hop-spezifisches Medium handelt, dann haben die Leute in der Regel nur Interesse daran, die Dinge festzuhalten, die nichts mit meiner Musik zu tun haben“, meinte Sido mal in einem Interview. „Daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Das ist halt so.“ Doch man kennt den deutschen Rapper auch außerhalb seiner Kreise nicht nur, weil er hierzulande mit Michael Jeannée öffentlich gestritten und Dominic Heinzl – angeblich – geohrfeigt hat. Sido sorgt immer wieder für Auf­regung bei Menschen, die mit HipHop nichts am Hut haben. Denn seine Songtexte sind sexistisch, brutal und geschmacklos und landen regelmäßig auf dem Index. Sein Künstlername wird von ihm denn auch als Abkürzung für „super-intelligentes Drogenopfer“ interpretiert, früher stand es für „Scheiße in dein Ohr“. – Ist das alles nur Show oder ist der wirklich so? W SIDO 30. März, Gasometer, 11., Guglgasse 8 , Tel. 01/332 46 41-20, www.planet.tt

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vorschau folks&music Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

SA 29. 3 IMAGO DEI NÖ Das Osterfestival steht heuer unter dem Motto „Sehnsucht.Paradies“. Eröffnet wird das Programm heuer vom Estnischen Philharmonischen Kammerchor und dem Tallinn Kammerorchester mit Vertonungen von Texten des Mönchs Siluan vom Berg Athos, in denen Adam den Verlust des Paradieses und der Verbindung zu Gott beklagt.

Sehnsucht Paradies. Ein Osterfestival in Krems und das Liszt-Festival in Raiding. B FESTIVAL

Liszt im März IN SEINER NEUNTEN Saison konzentriert das Liszt Festival Raiding seine Konzerttermine auf die wärmeren Jahreszeiten und die Monate März, Juni und Oktober. Die Saison starten die Festival-Intendanten Johannes & Eduard Kutrowatz am 20. März mit vierhändigen Klavierwerken von Liszt und Schubert. Weiters treten die Publikumslieblinge Oleg Maisenberg und Lilya Zilberstein auf. Maisenberg ist am 21. mit Schubert-Sonaten sowie Liszt-Transkriptionen von Schubert-Liedern zu hören, Zilberstein musiziert am 23. Werke von Liszt und Chopin. Erstmals zu Gast ist das junge Trio d’Ante. Die drei Musikerinnen spielen am 22. außer Liszt auch ein Klaviertrio von Mendelssohn-Bartholdy.

29. März, Klangraum Krems, Minoritenplatz 4, Tel. 02732 / 908030, www.klangraum.at

Ab FR 21. 3. HOFBURGKAPELLE UNTER WELSER-MÖST W Viele Mitglieder der Wiener Philharmoniker spielen auch in der Wiener Hofmusikkapelle und diese dirigiert der Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper Franz Welser-Möst gerne auch in der Hofburg­ kapelle. Diesmal allerdings ist das Orchester zu Gast im Musikverein – mit einem „geistlichen“ Programm mit Werken von Mozart und Schubert und Haydns „Nelsonmesse“.

W LISZT FESTIVAL RAIDING 20. bis 23. März, Liszt Zentrum Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.lisztfestival.at

21. & 23. März, Musikverein, 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at

Ab DI 25. 3 SAN FRANCISCO SYMPHONY W Die San Francisco Symphony kommt mit ihrem ­Musikdirektor Michael Tilson ­Thomas und spielt Werke von Brant, Prokofjew und Berlioz’ „Symphonie fantastique “ (25. 3.) sowie Mahlers dritte Symphonie (26. 3.) Bis 26. März, Konzerthaus 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/24 20 02, www.konzerthaus.at

Ab SA 8. 3. STAATSKAPELLE DRESDEN W Die Sächsische Staats­ kapelle Dresden, gegründet 1548 (!), musiziert unter ihrem Chefdirigenten Christian Thielemann Werke von Liszt, Beethoven, Strauss (8. 3.) sowie Bruckners Fünfte (9. 3.) Bis 9. März, Musikverein, 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at

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CHANSONS

Quelqu’un m’a dit MIT 19 BEGANN Carla Brunis kometenhafter Aufstieg zu e­ inem der begehrtesten Fotomodelle der Welt. Die Musik eröffnete Carla Bruni die Chance, eine andere Seite ihres Talents zu zeigen. Seit ihrem sensationellen Debüt als Sängerin und Komponistin mit „Quelqu’un m’a dit“ im Jahre 2002 hat Bruni mit sanftem Charme die Aufmerksamkeit der Musikwelt auf sich gezogen. Die „kleinen französischen Songs“ ihres aktuellen, vierten Albums „Little French Songs“ und eine Auswahl weiterer Lieder ihrer Karriere präsentiert Carla Bruni in wenigen ausgewählten Konzerten im Frühjahr 2014 in Österreich und Deutschland. Dabei spannt der enigmatische Star einen Bogen aus Folk, klassischem Pop und französischem Chanson.

FOTOS: RICHARD A. EGLI, RICHARD DUMAS, METROPOL, ARCHIV THEATER AKZENT

kurz&bündig

musik

W CARLA BRUNI 14. März, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/24 20 02, www.konzerthaus.at

Carla Bruni kommt mit „kleinen französischen Songs“ nach Wien.

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KONZERT TIPPS

ab 29. März 2014

www.landestheater.net

Meine Mutter,

Kleopatra von Attila Bartis Regie Róbert Alföldi

2014 1. und 2. April en .at ad eb hn ue .b www

ITALO-HITS

Schneckerl’s Holy Boys MAN STELLE SICH VOR: zwei musikalisch umtriebige Herren, mittleren Alters. Reich an Erfahrung. In allem. Vor allem im Umgang mit Publikum und mit Musik. Der eine liebt den Rock ’n’ Roll und alles, was so dazugehört, bis hin zu den großen Hits aus Las Vegas. Er ist seit Jahren mit seiner Band Pete Art & His Rockets erfolgreich. Der andere ist Mitbegründer und oberster Spaßvogel bei der Wiener Kultband Monti Beton, liebt alle musikalischen wertvollen Hits der letzten Jahrzehnte. Gemeinsam sind sie The Real Holy Boys und spielen gern mit Herbert Prohaska – Musik. Nach einem Programm mit Weihnachtsliedern auf Wienerisch folgt jetzt die Fortsetzung: Italo-Hits mit wienerischen Texten unter dem Titel „Belli impossibili – Unbegreiflich schee“. W THE REAL HOLY BOYS & HERBERT PROHASKA 28. März, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

CHRISTINA ZURBRÜGG

So klingt das Wienerlied heute Was Christina Zurbrügg ausmacht, ist ihre einzigartige Kombination von Gesang, Rap und zeitgemäßem, modernem Jodeln – eine Mischung von ­archaisch-urbanen Sounds mit Loops, Naturklängen und Elektronika. W ALTES DEPOT 21. März, Mistelbach, Oserstraße 9, Tel. 02572/3955, www.altesdepot.at

JAZZ MIT PANNONISCHER WÜRZE

Geigen-Virtuose Der Geiger Toni Stricker will „ganz einfach Musik machen auf den Fundamenten des E ­ rzählenden, der Poesie, des Jazz und des pannonischen ­Lebensraums“. Mit Michael Hintersteininger (Gitarre) und Frank Tepel (Bass). Herbert Prohaska singt Italo-Hits mit den Real Holy Boys.

2014 märz

W TONI STRICKER 13. 3., Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

kurz&bündig

musik

Ab FR 28. 3. MNOZIL BRASS GOES SYMPHONIC W NÖ Die sieben Blechbläser von Mnozil Brass spielen mit dem Tonkünstler-Orchester unter der Dirigentin Julia Jones ein Programm mit den Höhepunkten der letzten Jahre. 28. März, Musikverein 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at 29. März, Festspielhaus St. Pölten Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

SA 29. 3. UNITED KINGDOM UKULELE ORCHESTRA W Wer glaubt, dass das aus Hawaii stammende Zupfinstrument langweilig sei, wird von The United Kingdom Ukulele Orchestra eines Besseren ­belehrt. Das ungewöhnliche ­Orchester aus Großbritannien begeistert mit seiner aberwitzigen Show das Publikum. Im Repertoire: Stücke von Klassik bis Rock, Oldies und aktuelle Hits ebenso wie längst vergessene Schätze und solche, an die man sich lieber nicht mehr erinnert. 29. März, Konzerthaus 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/24 20 02, www.konzerthaus.at

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vorschau folks&music

KONZERT TIPPS

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DI 25. 3. ULLA MEINECKE CREW W Ulla Meinecke war in den 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Vertreterinnen des damals noch eher seltenen Genres „Deutschsprachige Popmusik“, mit Hits wie „Die Tänzerin“ oder „Feuer unterm Eis“. Nach Abstechern auf Theaterbühnen und musikalischen Lesungen geht sie nun mit ihrer neuen Crew auf Konzerttournee. 25. März, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

MI 12. 3. LE MYSTÈRE DES VOIX BULGARES W Die Wurzeln ihrer Gesangstechnik liegen im Orient des Mittelalters. Sie formen Klänge in seltsamster Vokalfärbung, beinahe so, als resoniere da gar kein menschlicher Stimmapparat, sondern ein fremdländisches Instrument. Sie ­glissandieren, juchzen und ornamentieren, fügen aberwitzige Rhythmen aneinander, ­türmen ihre Stimmen zu ­verwegenen Akkorden.

Deutschsprachig. Adel Tawil, James Blunt, Semino Rossi, Ulla Meinecke, … W, N

SCHLAGER

Alles aus Liebe IM JAHR 1985 kam er aus Argentinien über Spanien nach Österreich, verdiente seinen Lebensunterhalt als Straßenmusikant, später mit Engagements in Hotels in Spanien, Italien, der Schweiz und Österreich. 2004 trat er beim Musikantenstadl auf und veröffentlichte sein erstes Album „Alles aus Liebe“. 2006 gewann er den deutschen ECHO-Preis und den Amadeus Austrian Music Award. 2007 absolvierte er seine erste große Solo-Tournee mit eigener Band durch viele große Hallen in Deutschland und Österreich und bekam die Krone der Volksmusik verliehen. Die Rede ist von Semino Rossi, dessen letztes Album „Symphonie des Lebens“ von Dieter Bohlen produziert worden ist und der im März durch Österreich tourt.

FREITAG

14

NÖ W 14. März, St. Pölten, Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at 15. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

SCHLAGER

Semino Rossi VAZ St. Pölten

12. März, Konzerthaus 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/ 24 20 02, www.konzerthaus.at

SA 22. 3. ADEL TAWIL W Der ehemalige Sänger von „The Boyz“ und „Ich + Ich“ kommt mit Songs des SoloDebütalbums „Lieder“ und den großen Hits „Vom selben Stern“, „Stark“, „Stadt“, „So soll es bleiben“, …

Weitere Highlights: Vermischtes

22. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/ 79 999 79, www.stadthalle.com

DO 20. 3. JAMES BLUNT W James Blunt hält den Weltrekord für das höchstgelegene Konzert der Welt: An Bord eines Privatjets spielte er mal einen Auftritt in 41.000 Fuß Höhe. Jetzt nimmt uns der Brite noch ein ganzes Stück weiter mit: „Moon Landing“ heißt sein viertes Album. 20. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/ 79 999 79, www.stadthalle.com

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Schlager

Folk

Grenzgängerinnen

Songwriter

Sommer, Sonne

Irland

Kreuz und quer

Pop, Oper, Film

SONNTAG 16. 3.

FREITAG 7. 3.

MONTAG 31. 3.

FREITAG 28. 3.

Mit Helene Fischer, Jürgen Drews, Nik P. & Band, Die Paldauer, G.G. Anderson („Sommer, Sonne, Cabrio“), Claudia Jung, Monika Martin und Die Jungen Zillertaler („Auf der Bruck trara …“).

Mit „Roots-Folk” der in London lebenden Irin Clara Rose, Dermot Byrne und Flo­riane Blancke (Harfe), Tommy O’Sullivan sowie Meabh O’Hare und der AkkordeonLegende P.J. King.

W DIE SCHLAGERNACHT DES JAHRES 16. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/ 79 999 79, www.stadthalle.com

NÖ GUINNESS CELTIC SPRING CARAVAN 7. März, Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at

Dieses Duo besteht aus einer Bratscherin und einer Cellistin – das ist wohl einzigartig. Die Cellistin ist Kosovo-Albanerin, die Bratscherin Serbin, beide leben in Wien. Ihre ­Musik bewegt sich kreuz und quer durch die Genres.

Elton John nennt ihn liebevoll den „großartigsten Songwriter auf diesem Planeten“, die New York Times lobt seine „natürliche Originalität“ – sowohl in der Welt von Rock und Pop als auch in Oper und Theater oder bei Tanz und Film.

W CATCH-POP STRING-STRONG 31. März, Musikverein, 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at

W RUFUS WAINWRIGHT 28. März, Halle E im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/960 96, www.halleneg.at

märz 2014

FOTOS: KAI MASER, LSK, ALAN MONAHAN PHOTOGRAPHY, MARIA FRODL, BARRY HOLMES, ABHANN PRODUCTIONS PHOTOGRAPHER CLARK JAMES MISHLER, OLIVER FANTITSCH

kurz&bündig

musik


TANZ & SHOW

„Schwanensee“ in der Staatsoper. Rudolf Nurejews Choreographie aus dem Jahre 1964 wird neu einstudiert. TANZSHOW

Schnelles Bein

Bis 29. März, Halle E im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/ 524 33 21-0, www.halleneg.at

Was die Tänzer mit den kleinen Metallplättchen an ihren Schuhen ­bewirken, ist für das menschliche Auge kaum nachvollziehbar.

BALLETT

Romeo rockt

Die Musik ist nicht von Prokofjew, sondern von Jay-Z und Lady Gaga.

2014 märz

Ab FR 7. 3. RED BULL FLYING BACH W Bach und Breakdance ­passen nicht zusammen? Das Gegenteil beweisen die vierfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps und Opernregisseur Christoph Hagel mit ihrer faszinierenden Performance Red Bull Flying Bach. Mit ihrer einzigartigen und innovativen Übersetzung von Bachs „Wohltemperiertem Klavier“ sprengen sie die Grenzen zwischen Hoch- und Jugendkultur. Ton für Ton. Schritt für Schritt. Mit Klavier, Cembalo und elektronisch verfremdeten Beats. Mit Headspins, Powermoves und Freezes. Und Visuals.

W

RIVERDANCE IST EINE irische Bühnenaufführung, die hauptsächlich aus traditionellem irischen Stepptanz und keltischer Musik besteht. Irischer Stepptanz zeichnet sich vor allem durch schnelle Beinbewegungen aus, während der Körper und die Arme in der Regel starr gehalten werden. Das Besondere an Riverdance ist die Tatsache, dass hier mehrere (teilweise über 20) Tänzer synchron steppen. Riverdance wurde erstmals im irischen Dublin während des Eurovision Song Contest 1994 als sechsminütige Pausenaufführung vorgetragen. Die erste abendfüllende Riverdance-Show fand im Februar 1995 statt. Seither tourt Riverdance durch die Welt. Für diejenigen, die die Show noch nicht gesehen haben oder nochmals erleben wollen, kommt Riverdance jetzt noch einmal nach Wien. W RIVERDANCE 14. bis 17. März. Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

kurz&bündig

tanz

W

RASTA THOMAS IST allen Tanzbegeisterten ein Begriff – er hat mit seiner spektakulären Tanz-Show „Rock the Ballet“ zu Rock- und Pop-Musik das klassische Ballett entstaubt. Außergewöhnliche Präzision, absolute Körperbeherrschung und athletische Höchstleistungen sind das Markenzeichen dieser jungen Compagnie. Jetzt präsentiert man gemeinsam mit der Choreographin Adrienne Canterna die berühmteste Liebesgeschichte der Welt. Diese neue Version von Romeo & Julia versetzt das Ballett über eine ausweglose Liebe in das 21. Jahrhundert. Zu den größten Hits u. a. von Jay-Z, Bruno Mars, Lady Gaga, David Guetta, Katy Perry und Musik aus Antonio Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ wird die Geschichte des tragischen Liebespaares neu erzählt. Dabei verbinden Thomas und Canterna Elemente des klassischen Tanzes mit HipHop, Jazzund Stepptanz bis hin zu Akrobatik. W ROMEO & JULIA 11. bis 16. März, Halle E im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

Ab SO 16. 3. NUREJEWS „SCHWANENSEE“ W Am 15. Oktober 1964 blickte die Ballettwelt auf Wien. Rudolf Nurejew, der ­bedeutendste Tänzer der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, hatte – damals 26-jährig – für das Wiener Staatsopernballett seine Fassung von „Schwanensee“, dem wohl wichtigsten Werk der gesamten ­Ballettliteratur, erarbeitet. Die Aufführung schrieb Ballett­ geschichte. Bis 2009 mehr als 200 Mal im Haus am Ring und bei Gastspielen aufgeführt, bringt Manuel Legris nun Nurejews Wiener Schwanensee ­zurück auf die Bühne. Für die neue Ausstattung, die inspiriert ist durch die phantastische Welt des Bayernkönigs Ludwig II., zeichnet Luisa ­Spinatelli verantwortlich. Bis 26. April, Staatsoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/51444-2250, www.wiener-staatsoper.at

FR 28. 3. THE CRIMSON HOUSE NÖ Der weltweit renommierte Regisseur Lemi Ponifasio, gebürtig aus Samoa, und seine neuseeländische MAU Company, TänzerInnen aus Neuseeland und den Pazifischen Inseln, sind mit Ponifasios neuer Kreation erstmals im Festspielhaus St. Pölten zu Gast. 28. März, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

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vorschau klang&sang

MUSICAL, ERETTE O P E R &O P

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

kurz&bündig

oper/musical Ab DO 6. 3. MOZART MIT NIKOLAUS HARNONCOURT W Mozart-Opern nach Libretti von Da Ponte mit dem Concentus Musicus Wien und einer Spitzenbesetzung unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt. Inszenierte Konzerte in italienischer Sprache mit ­filmischer Einführung: Le nozze di Figaro: 6. und 8. 3. Don Giovanni: 17. und 19. 3. Così fan tutte: 27. und 29. 3. Bis 29. März, Theater an der Wien 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

SO 9. 3. JAN AMMANN – MUSICAL! W Deutschlands Musicalstar Jan Ammann präsentiert sein Musical-Programm mit Bühnenhits aus „Jekyll & Hyde“, „Ludwig“, „Rebecca“, „Tanz der Vampire“, „Elisabeth“, „Ghost“, „Les Misérables“ und „The Secret Garden“. Special Guests: Andreas Bieber, Carin Filipcic & Michaela Schober 9. März, Akzent 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

MO 10. 3. MUSICAL MAMIS 2014 W Egal ob Ballade, Show, Sketch oder Alltagsgeschichte: Eva-Maria Marold, Caroline Vasicek-Pfeiffer, Ruth Brauer-Kvam, Marika Lichter, die Kernölamazonen sowie Ann Mandrella, Eva-Maria Scholz, Tania Golden, Monika Ballwein singen, spielen und erzählen über das Leben mit ihren Kindern. Eine Benefiz­ veranstaltung zugunsten des Projekts YoungMum. 10. März, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

ABBA und der Rock ’n’ Roll. „Mamma Mia“ im Raimund Theater, Andy Lee Lang in der Stadthalle. MUSICAL

Sophies drei Väter „MAMMA MIA!“ ist eine Musical-Komödie rund um 23 der größten Hits von ABBA – darunter „Dancing Queen“, „The Winner Takes It All“, „Knowing Me, Knowing You“ und eben „Mamma Mia“. Diese werden in eine bewegende und zugleich urkomische Geschichte verwoben: Donna lebt mit ihrer 20-jährigen Tochter Sophie auf einer kleinen griechischen Insel und betreibt dort eine Taverne. Im Tagebuch der Mutter entdeckt Sophie, dass sie drei mögliche Väter hat. Diese Ungewissheit soll ein Ende haben, bevor sie ihre Jugendliebe Sky heiratet. Sophie lädt die in Frage kommenden Männer zur feierlichen Trauung ein und das Rätselraten beginnt. Zusätzlicher Schwung kommt in die Geschichte, als Donnas beste Freundinnen aus alten Tagen anreisen und die Erinnerungen an ihre Zeiten als das Gesangstrio „Donna and the Dynamos“ wieder lebendig werden. 54 Millionen Besucher haben die Show seit 1999 gesehen. In Wien wird die deutsche Originalfassung gezeigt.

W

Mit über 54 Millionen Besuchern gilt „Mamma Mia!“ als e ­ ines der erfolgreichsten Musicals. Allein in Deutschland sahen ­bereits über fünf Millionen Zuschauer die Musical-Komödie mit den Hits von ABBA.

Ab DONNERSTAG

20 MUSICAL

W MAMMA MIA! Ab 20. März. Raimund Theater, 6., Wallgasse 18, Tel. 01/588 85, www.musicalvienna.at

Mamma Mia! Raimund Theater

Astrid Kessler singt in Emmerich Kálmáns „Gräfin Mariza“.

OPERETTE

Graf und Hochstapler

DI 11. 3. THE BEST OF MUSICALS W 50 Jahre Musical-Geschichte von „Cats“ über „Phantom der Oper“ und „König der Löwen“ bis „Dirty Dancing“. Über 250 farbenprächtige Kostüme, akrobatischer Tanz und eindrucksvolle Videoprojektionen.

DIE OPERETTE „GRÄFIN MARIZA“ erzählt eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise. Der verarmte Graf Tassilo hat sich als Verwalter bei der von Verehrern umschwärmten Gräfin Mariza verdingt. Die aufkeimende Liebe wird mit dem Auftauchen von Tassilos Schwester Lisa, die für seine Geliebte gehalten wird, gestört. Doch Lisa findet ihr Glück mit dem sympathischen Hochstapler Koloman Zsupán; und Tassilos Tante Bozena hilft nach, damit es auch für das Hauptpaar ein Happy End gibt …

11. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

W GRÄFIN MARIZA Ab 20. März, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/51444-0, www.volksoper.at

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SHOW TIPPS

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Donnerstag um 18:50 Uhr auf schau TV.

schauTV kurz&bündig

ROCK ’N’ ROLL

show

Bebende Botschaft

Andy Lee Lang feiert 2015 sein 30-JahrBühnenjubiläum.

NACH DEM GROSSEN Erfolg im Herbst 2012 lädt Österreichs Parade-Rock ’n’ Roller Andy Lee Lang zum zweiten Mal zur „Langen Nacht des Rock ’n’ Roll“ in die Wiener Stadthalle. Andy Lee Lang, der „Botschafter des Rock ’n’ Roll“, führt wieder durch das Programm. Als Gäste hat er auch diesmal hochkarätige Größen geladen: Chris Andrews („Pretty Belinda“; hat für sich und viele andere nationale und internationale Künstler wie Agnetha Fältskog von ABBA, Cher, The Mamas and the Papas, Peter Orloff

u. a. mehr als 700 Titel geschrieben), Chris Montez („Ay no digas“, „The More I See You“) und „The Monroes“ (guter alter Rock ’n’ Roll der 50er und Beat der 60er Jahre aus Österreich). Natürlich wird auch Andy Lee Lang selbst bzw. mit seiner Rock ’n’ Roll-Band „The Spirit“ die Halle in gewohnter Manier rocken und zum Beben bringen. W DIE LANGE NACHT DES ROCK ’N’ ROLL 14. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

FREITAG

14

ROCK ’N’ ROLL

Andy Lee Lang Stadthalle

DO 6. 3. SHAOLIN-MÖNCHE NÖ Seit mehr als 1.500 Jahren sind sie die Meister der Energiearbeit – die sagenumwobenen Mönche des Shaolin Kung Fu. In ihrem Kloster am Fuße des heiligen Berges Song Shan praktizierten die ZenBuddhisten ihre Körperübungen in höchster Meisterschaft. Zwei Stunden lang werden die Zuschauer in die geheimnisvolle Welt chinesischer Philosophie und Mythologie, in die Weisheiten des Zen-Buddhismus und in die fantastische Körperarbeit mit Qi, der körpereigenen Energie, geführt. 6. März, VAZ St. Pölten Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at

FR 21. 3. BEATLES-SHOW NÖ Eine Zeitreise von 1962 bis 1970 mit viel Information zur Geschichte der Beatles: von Liverpool in die ganze Welt. Mit originalgetreuem Outfit präsentiert die Profiband diese Show mit den besten Titeln der FabFour.

FOTOS: BRINKHOFF/MOEGENBURG, BARBARA PÁLFFY, MANFRED BAUMANN, ARCHIV THEATER AKZENT

21. März, Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at

CHANSONS

Philosophie und Wortwitz „ICH MUSSTE EIN Programm gestalten, in welchem ich die brillanten Lieder einer Zeit in Erinnerung bringe, in der Philosophie und Wortwitz noch eine berührende Einheit bildeten“, sagt die 80-jährige Topsy Küppers über ihr Programm. Mit Liedern und Texten von Peter Wehle, Peter Herz und Georg Kreisler feierte sie schon große Erfolge in Berlin, Brüssel und beim Erich-Kästner-Festival in Deutschland. – Am Flügel: Béla Fischer. W JÜDISCHE BRILLANTEN 22. März, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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Ab MO 24. 3. THOMAS BORCHERT W In seinem neuen Solo-Programm präsentiert Thomas Borchert seine persönlichen Lieblingssongs aus Musical und Film. Unterstützt von Helge Teschner am Schlagzeug und Jens Wrede am Bass begleitet sich Borchert dabei selbst am Flügel. Bis 25. März, StadtTheater, 1., Walfischgasse 4, Tel. 01/ 512 42 00, www.stadttheater.org

SA 8. 3. DAS WAR GUT! W Im Rahmen der Reihe „Ach, sie sind mir so bekannt“ gibt Tim Fischer –laut NZZ „ein Entertainer von Weltformat“ – einen Abend mit Chansons des Königs des schwarzen Humors, Georg Kreisler, begleitet vom Pianisten Rüdiger Mühleisen. 8. März, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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vorschau kichern&kudern

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kleinkunst

Ab MO 31. 3. KEINE KUNST W Es gibt Sängerstars, die lesen. Es gibt Sängerstars, die Fernsehsendungen moderieren. Aber es gibt keine Sängerstars, die Kabarett machen. Bis jetzt! Thomas Quasthoff, weltweit gefeierter Bassbariton, erobert jetzt zusammen mit Kabarettist und Autor ­Michael Frowin die Kabarettbühne. Ein Abend, der scheinbar harmlos daherkommt, sich aber in seinen bissigen Beobachtungen satirisch zuspitzt. Urkomisch sind beide sowieso. Harmlos bestimmt nicht. Und gesungen wird auch. 31. März, 1.–2. April, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

FR 7. 3. MEIN WALDVIERTEL NÖ Buchpräsentation mit Isabella Breier, Josef Haslinger und Andreas Weber, 7. März, Unabhängiges Literaturhaus NÖ, Krems, Steiner Landstr. 3, Tel. 02732/72 884, www.ulnoe.at

Ab FR 21. 3. WORTSPIELE W Bereits zum neunten Mal findet in Wien das vor dreizehn Jahren in München gegründete internationale Literaturfestival WORTSPIELE statt. U. a. lesen Clemens J. Setz, Anna Kim, Andrea Winkler, Pyotr Magnus Nedov, Astrid Rosenfeld und Anna Weidenholzer.

Literatur im März. Julian Schutting im ULNÖ, „Wortspiele“-Festival im Porgy. N

KABARETT

In Ybbs begybbst’s UNTER DEM NAMEN „Ybbsiade“ veranstaltet die Stadtgemeinde Ybbs an der Donau seit dem Jahr 1989 jährlich ein etwa zweiwöchiges Kabarett- und Kunstfestival. Diese Veranstaltungsreihe ist die größte ihrer Art im deutschen Sprachraum, und es gibt kaum einen berühmten Künstler dieser Sparte, der in diesen 25 Jahren nicht in Ybbs aufgetreten ist. Den Beginn macht heuer Intendant Alexander Goebel mit seiner neuen Show „Musical“. Darin präsentiert er am 28. März (und dann nochmals am 13. April) seine Lieblingsmusicals mit sechs Live-Musikern sowie Sängern und Tänzern. Dazwischen treten unter anderem auf: maschek, Klaus Eckel, Thomas Maurer, Nadja Maleh, Peter und Tekal, Andreas Vitasek, Maria Bill, Gernot Kulis, Gery Seidl, Rüdiger Hoffmann, Barbara Balldini, Mike Supancic, Alexander Bisenz und Joesi Prokopetz.

Ab FREITAG

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NÖ YBBSIADE Ab 28. März, Stadthalle Ybbs, Kaiser-Josef-Platz 2, Tel. 01 / 96 096, www.ybbsiade.at

KABARETT

Musical Stadthalle Ybbs

Weitere Highlights: Männerkabarett

Bis 22. März, Porgy & Bess 1., Riemergasse 11, Tel. 01/512 88 11, www.porgy.at

DO 20. 3. EINSTIMMUNG AUF LITERATUR & WEIN 2014 NÖ Mit Festivalautor Julian Schutting, dem langjährigen Gastgeber des Festivals, Prior Maximilian vom Göttweiger Berg, dem Wanderexperten Ronald Würflinger und Wein vom Ursin Haus. Musikalisch begleiten Die Strottern durch den Abend, jenes WeltmusikerDuo, welches das Wienerlied perfekt neu inszeniert. 20. März, Unabhängiges Literaturhaus NÖ, Krems, Steiner Landstr. 3, Tel. 02732/72 884, www.ulnoe.at

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Kabarett

Kabarett

Kabarett

Heurigenkabarett

Fröhliches Grau

Gebrüder Moped

Männer sind out

Wiener Schmäh

SAMSTAG 22. 3.

DONNERSTAG 6. 3.

FREITAG 21. 3.

DONNERSTAG 20. 3.

W Kabarett, Revue, Typenpanoptikum, Musikshow, Standup. In der Bar des Hotels „Zum Ringlstetter“ hängen allerlei fröhliche Untergangsverkünder ab. Dresscode: Lebens­ bejahendes Grau!

NÖ Der Eine weiß alles. Der Andere besser. Der Eine versteht die Welt nicht mehr. Der Andere versteht die Welt. Und nicht mehr. Dazwischen: Läp­ pische Tagesaktualitäten und lässige Verwendungslieder.

B Männer leiden unter der Doppelbelastung Autowaschen und Fußballschauen. Männer sind OUT. Doch es gibt zwei, die IN sind und komplett anders: Christoph (Fälbl) & Reini (Nowak).

NÖ Es ist bereits Tradition: Im Frühjahr gastieren die Stehaufmandln Peters und Kandera mit ihrem Wiener-SchmähProgramm in der größten Heurigenkabarett-Veranstaltungshalle Niederösterreichs.

ZUM RINGLSTETTER 22. März, Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/ 408 44 92, www.niedermair.at

MÄNNERVERSTEHER 6. März, Babü Wolkersdorf, Hauptstraße 41, Tel. 02245/4304, www.babue.com

HELDEN FÜR NIX 21. März, Cselley Mühle, Oslip, Sachsenweg 63, Tel. 02684/2209, www.cselley-muehle.at

STEHAUFMANDLN 20. März, VAZ St. Pölten, Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at

märz 2014


KABARETTS& KLEINKUN T

Unverblümt. Die Dornrosen: mit neuem Programm auf Österreich-Tournee und auf schau TV.

FOTOS: NATHALIE BAUER, HANNES RINGLSTETTER, ANNUNZIATA SCHMIDT-CHIARI, LUKAS BECK, FECHTER MANAGEMENT, MANFREDO WEIHS, JULIA WESELY, HANNES HORVATH, NIKO FORMANEK, MONI FELLNER

KABARETT

FR 14. 3. FLO & WISCH B In „Von 0 auf 100“ blicken Flo und Wisch auf die „sensa­ tionell schnell vergangene Zeit“ zurück. „Denn ebenso wie sich im letzten Jahr unser Leben veränderte, hat sich auch ­Österreich verändert.“

W,N,B

Kobolde mit Gefühl DIE DREI SCHWESTERN aus der Steiermark haben auch in ihrem neuen Programm was zu erzählen: Aus ihrem Schwesterndasein und dem angeblich modernen Frauenleben. Mögen muss man sie, anschauen kann man sie wahrlich und gut zuhören sollte man ihnen auf jeden Fall. Charmante Ladies sind sie obendrein, und trotzdem bleiben sie freche Mädels. Freche, lustige Mädels, die einen immer daran erinnern, dass erwachsen sein eben nicht heißt, den Kobold in sich zu begraben. Raus mit dem Unsinn, der in einem steckt, aber auch raus mit den echten Gefühlen und dem Blick auf die Welt! Die Dornrosen sind auch auf schau TV zu erleben: Jeden zweiten Samstag im Monat hat ihre KabarettTV-Show „Wovon Frauen träumen“ um 22 Uhr Premiere und ist danach in

kurz&bündig

kleinkunst

14. März, Liszt Zentrum Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.bgld-kulturzentren.at

SA 22. 3. PAUL PIZZERA NÖ Seine Liebe ist die Bühne, seine Droge die Musik, die Kleinkunst sein Leben. „Der neue Steirerstern am Kabaretthimmel“ (Kleine Zeitung) macht das, was er am besten kann: Stadionrock – auf Kleinkunst-Bühnen.

Dornrosen: neues Programm und Kabarett-Show auf schau TV.

der Mediathek unter www.schaumedia. at online abrufbar.

22. März, Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at

Ab MONTAG

W B NÖ UNVERBLÜMT 3., 14.–16. März, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at 22. März, Kultursaal Riedlingsdorf, Obere Hauptstraße 1, Tel. 0664/425 94 33 29.–30. März, Bühne im Hof, St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Tel. 02742/352 291, www.bih.at

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KABARETT

Dornrosen Orpheum

Weitere Highlights: Frauenkabarett

Ab DI 11. 3. WERNER BRIX W Werner Brix über sein neues Programm „Lust“: „Der recht simple Terminkalender des ­Neandertalers – jagen, vögeln, Feuer machen – würde heute nicht mehr funktionieren. Aber ehrlich gesagt: Das hatte schon was. Um in der heutigen Gesellschaft unsere Triebe unter Kontrolle halten zu können, brauchen wir mentale ABS, EPS, Front- und Seitenairbags und eine wirklich gute Versicherung. Oder Tabletten.“ 11., 18. & 19. März, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at

Kabarett

Kabarett

Kabarett

Kabarett

Blum, Oberhauser

Mach Sie Sitz!

Treppe oder Lift?

Memories

DONNERSTAG 13. 3.

FREITAG 21. 3.

MONTAG 24. 3.

MONTAG 3. 3.

B Nach einer verlorenen Wette müssen Marie und Bernd als Wetteinsatz eine Stunde beim Paartherapeuten verbringen und erzählen dort von den Höhen und Tiefen ihres ­Beziehungsalltags.

NÖ Hundeflüsterer, Hundeschulen, Hundesocken, Hundeschmuck? – Susanne Pöchacker und Steffi Paschke finden, dass etwas fehlt: ein Hunde-Kabarettprogramm. Machen Sie Sitz!

W Immer diese Entscheidungen, seufzt Tanja Ghetta: schwarzfahren oder Fahrschein? Bioladen oder Supermarkt? Heizung aufdrehen, wenn es kalt ist? Die Treppe oder den Lift benutzen?

NÖ Andrea Händler und Eva Billisich erinnern sich bei ein, zwei, drei Glaserln Wein an ihre Jugend, musikalisch begleitet von Peter Marnul und Andreas Schacher.

SEX & REDEN 13. März, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80, www.bgld-kulturzentren.at

NA HUND?! 21. März, Congress Casino Baden, Kaiser Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

HÖHENRAUSCH 24. März, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

2014 märz

DAMENSPITZ 3. März, Bühne Mayer, Mödling, Kaiserin Elisabeth-Straße 22, Tel. 02236/24481, www.buehnemayer.at

SO 16. 3. HILDE FEHR W Hilde Fehr schaffte ihren Ausstieg aus dem immerwährenden Dauerbrenner „Jung und schlank um jeden Preis“ zumindest mit 49. Was sich in den Jahren davor so alles ereignete, kann man nachträglich nur noch als Kabarett bezeichnen. Das Buch zum Kabarett heißt „Endlich lieb ich mich! Du dich auch?“ und das Programm trägt den Titel „Fehr-liebt, Fehr-lobt, Fehrheiratet“. 16. März, Casa Nova, Dorotheergasse 6-8, Tel. 01/12 21 82, www.casanova-vienna.at

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vorschau theater

THEATER TIPPS

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THEATER

theater

FR 14. 3. DER REVISOR B Die Komödie von Nicolai Gogol spielt in einer kleinen Stadt in der tiefsten russischen Provinz. Eine komplette Kommunalverwaltung tritt auf – und nicht ein anständiger Mensch. Als sich ein Revisor ankündigt, ist es mit einem Schlag vorbei mit der Behaglichkeit. Dann hält man einen Durchreisenden für den Kon­ trollbeamten und besticht ihn nach allen Regeln der Kunst. Alles scheint gut zu gehen – bis sich der wirkliche Revisor auftaucht.

„Das ist es, was ich will! Kein Mitleid!“

Film wie Bühnenfassung beruhen auf einer wahren Geschichte.

DER SOZIALHILFEEMPFÄNGER Driss, frisch aus dem Gefängnis entlassen, braucht nur drei gescheiterte Vorstellungsgespräche, um Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung zu bekommen. Für den querschnittgelähmten Philippe aus wohlhabenden Verhältnissen, bei dem er sich bewirbt, empfindet er kein großes Mitleid. Trotzdem wird Driss zu seiner Überraschung als Pfleger engagiert. Ungeachtet der Gegensätze entwickelt sich eine intensive Beziehung zwischen den beiden. – Der bewegende autobiografische Bericht Philippe

Pozzo di Borgos „Der zweite Atem“ lieferte den Stoff für den filmischen Überraschungserfolg des Jahres 2011. Millionen von Zuschauern bewegte die Geschichte dieser Freundschaft mit ihrer tiefen Menschlichkeit und ihrem lebendigen Humor. In der Bühnenversion spielen Michael Dangl (Philippe) und Nikolaus Okonkwo (Driss). W ZIEMLICH BESTE FREUNDE Ab 20. März, Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße 20, Tel. 01/42 700, www.josefstadt.org

14. März, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at

Ab SA 8. 3. EATING RAOUL NÖ Ein betrunkener Swinger, der sich in der Haustür geirrt hat und Marys Krankenschwesternuniform für ein ­Rollenspiel-Outfit hält, kann von seinen unerwünschten ­Zudringlichkeiten von Marys Mann Paul nur durch einen Notwehrschlag mit der Bratpfanne abgewehrt werden. Und in den Taschen des überraschend Verblichenen finden sich 1400 Dollar … Rabenschwarzer Trash vom Feinsten nach dem gleichnamigen Kultfilm von Low-Budget-Genie Paul Bartel.

Ab DONNERSTAG

20 THEATER

Ziemlich beste Freunde

Bis 22. März, Stadttheater Mödling, Babenbergerg. 5, Tel. 02236/42 999, www.theaterzumfuerchten.at

Ab SA 15. 3. FLITTERWOCHEN ZU DRITT W Agnes kommt früher als ­geplant von einer Reise nach Hause. Was sie hier erwartet, ist ganz und gar nicht alltäglich und bringt ihr Leben völlig durcheinander. Der Autor Marc Camoletti ist ein Meister der Verwirrung, der Täuschungen, der Missverständnisse, der Verwechslungen: Alle Beteiligten schwindeln, was das Zeug hält, stolpern von einer ausweglos scheinenden Situation zur nächsten – sehr zum Vergnügen des Publikums. Mit Judith Rumpf, Wilhelm Prainsack und Jörg Reifmesser. Bis 10. Mai, Komödie am Kai 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 01/533 24 34, www.komoedieamkai.at

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Kammerspiele

THEATER

Tabubrüche IN KLAUS MANNS Drama wachsen die Geschwister ­Elisabeth und Paul als Waisen in einer Pariser ­Wohnung auf. In ihrer selbst gewählten Isolation erhalten sie sich über die Jahre ihre kindlichen Spiele und Rituale. ­Dieser Mikrokosmos trennt sie von der anderen Welt. Einzig die Freunde Agathe und Gérard durchdringen diese Abkapselung. Da verliebt sich der reiche Amerikaner Michael in Elisabeth. ­Tabubrüche und amouröse Verwicklungen führen schließlich in die Katastrophe. NÖ GESCHWISTER Ab 8. März, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Tel. 02742/908060-0, www.landestheater.net

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Ab FREITAG

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KOMÖDIE

Vom Kino ins Theater. „Ziemlich beste Freunde“, „Kalender Girls“ und „Eating Raoul“. KOMÖDIE

Kalender Girls Gloria Theater

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Gänzlich nackt MARMELADEKOCHEN, Handarbeiten, Chorsingen und Wohltätigsein – das sind die immer wiederkehrenden Aufgaben eines Landfrauenclubs. Jenseits des Blickwinkels der strengen Vorsitzenden sind die Club­ statuten jedoch nur eine Fassade, damit eine Gruppe ganz normaler Frauen in den mittleren Jahren sich treffen und eine unorthodoxe Idee der Nächstenliebe aushecken kann: Annie möchte ihrem Mann, der viel zu früh an Leukämie gestorben ist, auf ungewöhnliche Weise ein Denkmal setzen und Geld für die Krebsstation sammeln. Sie schlägt ihren Freundinnen vor, für den alljährlichen Benefiz-Kalender die üblichen Heimatmotive durch die Posen der Clubmitglieder bei ihren karikativen Tätigkeiten zu ersetzen, ganz natürlich, mit Falten und grauem Haaransatz, immer mit einem kleinen Kniff. Und gänzlich nackt. – Nach der – auf einer wahren Begebenheit beruhenden – Filmkomödie aus dem Jahre 2003.

FOTOS: THEATER IN DER JOSEFSTADT, YASMINA HADDAD, GLORIA THEATER, CHILI GALLEI

Ab DO 13. 3. FEUERSEELE – SIE KÄMPFTE FÜR DEN FRIEDEN W NÖ Die weltberühmte österreichische Pazifistin Bertha von Suttner steht im Zentrum dieses Stücks von Susanne F. Wolf. Es zeigt ihre wichtigen politischen, psychologischen und emotionalen Facetten. Maxi Blaha spielt in der Regie von Alexander Hauer. 13. März, Parlament, Budgetsaal, Dr.-Karl-Renner Ring 3, Tel. 01/401 10–2400, www.parlament.gv.at 29. & 30. März, Schallaburg Tel. 02754/6317-0, www.schallaburg.at

Bis SA 15. 3. PICKNICK AN DER FRONT W Der hundertste Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs wird mit einer ­Landpartie begangen. Die Zuschauer erhalten Decken und volle Picknickkörbe und machen es sich auf dem Feld bequem. Dort treffen sie auf und essen mit Menschen der Zeit um 1914. Bis 15. März, Scala 5., Wiedner Hauptstraße 108, Tel. 01/544 20 70, www.theaterscala.at

W KALENDER GIRLS Ab 7. März, Gloria Theater, 21., Pragerstraße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

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kurz&bündig

theater

THEATER

„Schreib mal so was!“ EIN MANN SCHREIBT einen Roman. Der Mann heißt Thomas Glavinic, der Roman heißt „Die Arbeit der Nacht“ und der Mann will das, was alle wollen: Erfolg. Er will einen Verlag, einen Preis, Geld. Was er hat, ist ein Manuskript, eine Literaturagentin, Kopfschmerzen und leider zumeist unerträgliche Mitmenschen. Und er hat auch einen netten Freund, der selbst einen Roman geschrieben hat, dessen Verkaufszahlen die Mutter unseres Autors zu dem Aufschrei bringen: „Wann schreibst du denn mal so was?“ Thomas Glavinics Roman „Das bin doch ich“ ist ein Erfolg geworden. Ein Teil der Handlung spielt im Rabenhof Theater, und genau dort hat die Dramatisierung Premiere – als Solo-Performance von Christian Dolezal. W DAS BIN DOCH ICH Ab 12. März, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhof.at

Ab DI 11. 3. MAGDA GOEBBELS. DEUTSCHE MUTTER W Das neueste Bühnenstück des österreichischen Dramatikers Helmut Korherr beschäftigt sich mit einer historischen Figur: Claudia Androsch steht in der Rolle der Magda Goebbels auf der Bühne. Bis 21. März, KIP-Kultur im Café Prückel, Biberstraße 2, Tel. 01/512 54 00, www.kip.co.at

Ab MI 19. 3. KISSING MISTER CHRISTO W Mit „Kissing Mister Christo“ startet Dominic Oley ausgehend von Alexandre Dumas’ Roman den Versuch, sich dem Thema Rache aus einem heutigen Blickwinkel zu nähern. Im Setting einer Trennungs-Show, in der sich Ex-Paare öffentlich zerfleischen, erscheint plötzlich Dumas’ Held und erzählt die Story seines Rachefeldzugs. Ab 19. März, TAG, 6., Gumpendorferstraße 67, Tel. 01/586 52 22, www.dasTAG.at

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vorschau pinsel&strich

MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

Bis Jänner 2015 SALIERI – DIE FAKTEN W Milos Formans Film „Amadeus“ war weder eine Biografie von Mozart noch von Salieri. Diese Ausstellung zeigt den authentischen Salieri als Lehrer einer ganzen Komponistengeneration – und sein wahres Verhältnis zu Mozart. Parallel dazu widmet sich das Mozarthaus einem Komponisten, mit dem sich Mozart zeitlebens beschäftigt hat und in gutem persönlichen Kontakt stand: Christoph Willibald Gluck.

Nicht nur Eier. Peter Carl Fabergé erlangte auch durch andere Schmuckstücke Berühmtheit. AUSSTELLUNG

Die Welt von Fabergé PETER CARL FABERGÉ war wohl einer der bedeutendsten und einflussreichsten russischen Juweliere und Goldschmiede an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Mit seinem Namen verbindet man außergewöhnliche Schmuckkreationen, virtuoses, mit höchstem gestalterischen und technischen Können aus edelsten Materialien gefertigtes Kunsthandwerk. Das gilt insbesondere für jene Werke, die Peter Carl Fabergé ab 1885 als kaiserlicher Hoflieferant für die letzten russischen Kaiser schuf. Mit über 160 erlesenen Pretiosen aus dem KremlMuseum und dem Fersman Mineralogischen Museum in Moskau beleuchtet diese Ausstellung die herausragende Kunst Fabergès, stellt sie in den Kontext der zeitgleichen russischen Goldschmiedekunst und beleuchtet die Rolle der russischen Kaiserfamilie.

Bis 11. Jänner 2015, Mozarhaus 1., Domgasse 5, Tel. 01/512 17 9130, www. mozarthausvienna.at

Ab FR 21. 3. ERÖFFNUNG CARNUNTUM NÖ Der Archäologische Park Carnuntum erhält von der ­Europäischen Kommission im Frühjahr das erste Europäische Kulturerbe-Siegel verliehen. Ein Grund mehr, Freilichtmuseum, Amphitheater und Museum Carnuntinum wieder einmal oder endlich einen ­Besuch abzustatten.

W DIE WELT VON FABERGÉ Bis 18. Mai, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24-0, www.khm.at

Ab 21. März, Carnuntum Tel. 02163/33 77 799, www.carnuntum.co.at

Ab FR 14. 3. DIE GEGENWART DER MODERNE W In der Sammlungspräsen­ tation „Die Gegenwart der Moderne“ befragt das mumok das große utopische Projekt der Moderne nach seiner Aktualität und seinem Potenzial für nachfolgende Generationen.

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Weitere Highlights: Krieg und Frieden

Bis 8. Februar 2015, mumok 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/ 525 00-0, www.mumok.at

Ab MI 19. 3. DIE ANDERE SICHT NÖ Die von Agnes Essl persönlich kuratierte Ausstellung rückt das Verhältnis von Sammlerin und Künstlerin in den Vordergrund und thematisiert weibliche Sichtweisen in der Welt der Kunst, wie auch die Fragestellung, inwiefern und ob überhaupt eine „andere Sicht“ zu erkennen ist. Bis 21. September, Essl Museum Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, Tel. 02243/370 50 150, www.essl.museum

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Schlossbesuch

Ausstellung

Fürstinnenleben

Menschenwürde

Ausstellung

GANZJÄHRIG

Ab DIENSTAG 25. 3.

Ab FREITAG 28. 3.

Ab SAMSTAG 29. 3.

Das Leben dreier Fürstinnen Esterházy authentisch in Schloss Esterházy erleben. Vom Großen Chinesischen ­Salon bis zum Zimmer, wo auch Kaiserin Maria Ludovica zu nächtigen beliebte.

Europa gedenkt 2014 des Ausbruches des 1. Weltkrieges und des Todes der Friedens­ nobelpreisträgerin, Bertha von Suttner vor 100 Jahren. Diese internationale Ausstellung widmet sich dem Begriff „Würde“.

Eine kleine Melodie von Joseph Haydn wurde für die Österr. Kaiserhymne, die Erste Republik, das „Dritte Reich“ und die Nationalhymne von Deutschland verwendet.

Hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs eröffnet die Ausstellung auf der Schallaburg vollkommen neue Perspektiven auf die so genannte „Urkatas­trophe des 20. Jahrhunderts“.

B APPARTEMENT DER FÜRSTIN ganzjährig, Schloss Esterházy, Eisenstadt, Tel. 02682/63854–12, www.esterhazy.at

W DER MENSCHHEIT WÜRDE … Ab 25. März, Musa, 1., Felderstraße 6–8, Tel. 01/40008400, www.musa.at

„Gott erhalte“

B EINE HYMNE MACHT GESCHICHTE Ab 28. März, Haydnhaus Eisenstadt, Joseph Haydn-Gasse 19 & 21, Tel. 02682/719-3900, ww.haydnhaus.at

Ausstellung

Leben im Krieg

W JUBEL & ELEND Ab 29. März, Schallaburg, Tel. 02754/6317-0, www.schallaburg.at

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FOTOS: THE MOSCOW KREMLIN STATE HISTORICAL AND CULTURAL MUSEUM AND HERITAGE SITE, ROLAND WIMMER, EVA KOÁTKOVÁ, LMB, SCHALLABURG KULTURBETRIEBSGESMBH/FOTO: CHRISTOPH FUCHS, CHRISTIAN FISCHER, REED EXHIBITIONS MESSE WIEN/WWW.CHRISTIAN-HUSAR.COM

kurz&bündig

ausstellung


MESSE TIPPS

kurz&bündig

N MARKT

Barocke Ostern FLANIEREN SIE DURCH den aufblühenden Gutshof, genießen Sie die österliche Stimmung und lassen Sie sich aus dem kunsthandwerklichen Angebot des Ostermarktes zu zauberhaften Geschenkideen inspirieren. Für die jüngsten Gäste gibt es ein buntes Unterhaltungsprogramm – wie Ponyreiten, Kutschenfahrten, die Osterhasenwerkstatt. Am 20. und 21. April kommt der Osterhase dann „wirklich“ und versteckt in den Gärten von Schloss Hof viele bunte Ostereier. Wer am Osterwochenende bei der Kinderführung „Feiern wie die Kaiserkinder“ mitmacht, findet danach sicher die geheimen Verstecke für süße Überraschungen. Für die Großen ist da auch schon (seit 5. April) die Sonderausstellung „Glanz & Glamour – Feiern bei Hofe“ zu sehen. Gratis Bus-Shuttle vom Bahnhof Marchegg täglich um 11.15 Uhr und Sa, So & Fei auch um 10.15 Uhr. NÖ OSTERMARKT 29. & 30. März, 5. & 6. April, Schloss Hof, Tel. 02285/200 00, www.schlosshof.at

Im barocken Gesamtkunstwerk aus Schloss, Gartenanlagen und Gutshof wird die Tradition der barocken Feierlaune heuer durch eine Vielzahl von Veranstaltungen wiederbelebt.

MESSE

Auch für Singles

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DIESE MESSE BRINGT auf über 55.000 m² Ausstellungsfläche rund 500 Aussteller, die die neuesten Produkte, Services, Wohnlösungen und Einrichtungsideen für drinnen und draußen vorstellen. Wie Messeleiterin Mag. Christine Kosar verrät, will man bei der „Wohnen & Interieur 2014“ unter anderem auf den Bereich Single-Wohnen eingehen: „Wenn man sich vergegenwärtigt, dass laut Statistik Austria die Anzahl an Einpersonenhaushalten in Österreich allein im Zeitraum 1995 bis 2012 um 74 Prozent zugenommen hat, und diese heute etwas mehr als ein Drittel, nämlich 36,4 Prozent, der Privathaushalte ausmachen, wird deutlich, dass dieser Bereich als eigenes Marktsegment gesehen werden muss.“ W WOHNEN & INTERIEUR 2014 8. bis 16. März, Messe Wien, 2., Messeplatz 1, Tel. 01/727 20-0, www.wohnen-interieur.at

Immer gut besucht: die Messe für Wohnlösungen und Einrichtungsideen.

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messe

SO 16. 3. 2. BURGENLÄNDISCHE GESUNDHEITSMESSE B Informationen und Neuigkeiten rund um das Thema Gesundheit und Wohlfühlen. Von Schamanismus über Shiatsu und Yoga bis zu Hairstyling. 16. März, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80, www.bgld-kulturzentren.at

SO 2. 3. EXOTICA NÖ Eine von Europas größten Terraristikbörsen mit tausenden Schlangen, Echsen, Spinnen und Insekten und allem Zubehör, das das Herz ­begehrt. 2. März, VAZ St. Pölten Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at

Ab FR 7. 3. AB HOF NÖ Die Spezialmesse für bäuerliche Direktvermarkter – mit rund 300 Ausstellern. Bis 10. März, Wieselburg, Volksfestplatz 3, Tel. 07416/502-0, www.messewieselburg.at

Ab DO 6. 3. BOOT TULLN NÖ Mit Motorbootzentrum, Kanus, Kajaks, Kitesurfen, Faltbooten, Ruderbooten, Stand Up Paddling, Segelkompetenzzentrum, Tauchsport, Zubehör – und in der Halle 10 sind atemberaubend schöne und auch große Segelschiffe zu sehen. Bis 9. März, Tulln an der Donau, Messegelände, Tel. 02272/62 40 30, www.messe-tulln.at

Ab DO 6. 3. BEST3 2014 W Mehr als 40.000 Maturanten, viele Studierende und Weiterbildungswillige stehen in Österreich jährlich vor der Herausforderung, ihre Bildungsund Berufslaufbahn zu planen oder neu zu organisieren. Diese Messe bietet alle Informationen zum Thema Beruf, Studium und Weiterbildung ­unter einem Dach. Bis 9. März, Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/ 79 999 79, www.stadthalle.com

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Remember: Was wäre aus uns ohne die Musik von Peter Kraus und Roberto Blanco wohl geworden?

Mit ihren Hits von damals füllen sie die Hallen von heute. Roberto Blanco, Chris Roberts, Peter Kraus, Gus Backus, Bata Illic und Mandy von den Bambis sind auf Tour. Am 30. März gastieren sie in der Arena Nova in Wiener Neustadt.

Ein bisschen Spaß muss sein TEXT VON RUDI MATHIAS

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Das waren Zeiten Die große Schlager-Starparade 30. März 2014 in der Arena Nova Wiener Neustadt Eintrittskarten: Ö-Ticket www.oeticket.com

Highlights der Show

Dass natürlich bei so einem Event die Zugpferde von damals nicht fehlen dürfen, versteht sich von selbst. So werden im Anschluss an die Hits von Mandy von den Bambis, Gus Backus, Bata Illic Peter Orloff und Chris Roberts die allseits beliebten Entertainer Roberto Blanco und ­Peter Kraus ihre Shows präsentieren. Durchs Programm führt Reinhard Reiskopf, der die Show noch mit ­einem täuschend echten Peter-Ale­ xander-Block abrunden wird. ///

FOTOS: KOCH-UNIVERSAL, ROBERT MAIR

BÜHNE FREI für die Elite des deutschen Schlagers. Wer erinnert sich nicht gerne an Peter Kraus, Gus Backus oder Roberto Blanco. Starship hat die großen Stars der 70erJahre zusammengeholt und geht mit ihnen auf Tour. „Fünf Stunden Nostalgie pur und die Idee geht auf“, so Veranstalter Martin Herbst. „In der Arena Nova erwarten wir an die 8.000 Gäste. Schlagermusik ist ­verbreiteter, als man denkt. Und die heute 50-Jährigen erinnern sich gern an die Zeit zurück, als sie noch jung waren. Wenn man dann auch die Stars des deutschen Schlagers live ­erleben kann, kommen die Leute gerne, auch wenn sie oft schon seit Jahrzehnten bei keinem Livekonzert mehr waren“, so Herbst weiter.

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FOTOS: SIMPLITV (2)

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schau TV

Ab 8. März: lon Schräg. Treffpunkt Sa ag jeden st m Sa 2. Am 24 Uhr. um ts na Mo auf: os Inf hr Me edia.at www.schaum

Im „Salon Schräg“ holt schau TV ­Jungmusiker aus der Ostregion vor die Kamera und bietet einen Einblick in die heimische Branche. Ab 8. März wird das Musik-Magazin nach der erfolgreichen ersten Staffel in größerem Stil fortgesetzt. Musiker und Musikinteressierte kommen dabei gleichsam auf ihre Kosten.

„Salon Schräg“ hat sich durchgesetzt TEXT VON NICOLE FRIESENBICHLER

VON MOZART über Falco bis Ge­ org Danzer – geht es um österreichi­ sche Musikgrößen, fallen meist ­Namen aus der Vergangenheit. Den­ sel­ben Bekanntheitsgrad erreichen heimische Musiker heutzutage kaum. Langfristig hierzulande Fuß zu fassen, wird für junge Künstler zunehmend schwieriger – vor allem auch deshalb, weil abseits von You­ tube und Facebook die nötigen Plattformen fehlen. Dem will schau TV mit dem Ausbau der Mu­ siksendung „Salon Schräg“ nun ein Ende setzen. „Wir haben in Öster­ reich in jedem Genre großartige Musiker, und die wollen wir zeigen“, erklärt Jesse Schwarz, Moderatorin und Erfinderin des Formats. Im De­ zember startete schau TV eine PilotStaffel „Salon Schräg“. In einem ori­ ginellen Theaterkeller im Ersten Wiener Gemeindebezirk hat Jesse 54 schau

Schwarz junge Musiker vorgestellt und sie zu ihrer Musik und der hei­ mischen Szene befragt: „Nachdem das super angekommen ist, wächst das Format zu einem längeren Ma­ gazin mit mehr Hintergrundinfos“, freut sich die quirlige 27-Jährige.

Jesse Schwarz hat in der Adventzeit bereits junge Musiker in ihrem Salon Schräg empfangen. Nun wird das Erfolgsrezept auf schau TV weitergeführt. Hier: Jesse und die Band „Rocquette“.

Gleiche Location – erweitertes Konzept

So stehen neben dem Talk mit hei­ mischen Jungmusikern künftig auch Konzertankündigungen sowie CDund Video-Neuvorstellungen am Programm. Darüber hinaus will Jesse Schwarz verschiedene Vertreter von Musik-Labels einladen. Weite­ res geplantes Highlight: „Nach­ wuchsbands – egal, ob bekannt oder unbekannt, können uns ihre Videos schicken, die dann in der Sendung präsentiert werden“, verrät die Mo­ märz 2014


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„Wir wollen in den Dialog mit jungen, heimischen Bands gehen und ihnen eine Öffentlichkeit ermöglichen.“ Jesse Schwarz

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Rocquette (Foto links) Die österreichische Rockband mit der platinblonden Frontsängerin Barbie Hardrock gibt es bereits seit 2005. Musikalisch beeinflusst werden sie unter anderem von Aerosmith, AC/DC, Avril Lavigne, Guns N’ Roses, Poison, Kiss, Rolling Stones oder Nancy Sinatra. www.rocquette.com

Julian Le Play Gerade erst Anfang 20 und schon Songschreiber und Sänger. Der junge Musiker spielt Klavier und Gitarre und tourt ab März durch Österreich.

FOTOS: BUBU DUJMIC, KIDIZIN SANE

www.julianleplay.com

deratorin. „Wenn wir nicht wollen, in dem Konzept sieht auch der dass unser Kreativ-Nachwuchs ab­ 22-jährige Singer-Songwriter Julian wandert, müssen wir ihm einfache, Le Play: „Neben Musikinteressierten unkomplizierte Plattformen schaf­ könnte es auch Plattenfirmen oder fen. Dabei können Talente ausgelebt Agenturen vor den Fernseher locken, und Reichweiten generiert werden“, die so vielleicht sogar neue Künstler ist auch Programmchef Rudi Ma­ entdecken.“ Über seine persönliche thias überzeugt. „Mit schau TV Erfolgsstory und sein neues Album wollen wir dafür ein kleiner Puzzle­ „Melodrom“ wird Julian demnächst stein sein.“ mit Jesse Schwarz im „Salon Schräg“ plaudern. Ebenfalls fix auf der Gäs­ Positives Echo aus der teliste der ersten neuen Folgen steht ­Musikwelt die Wiener Alternativ-Rock-Band „From Dawn To Fall“, die sogar Der Sender hat mit diesem Konzept schon durch Japan tourten. „In Ös­ den Nagel auf den Kopf getroffen, terreich wird viel zu wenig über hei­ das zeigen die Reaktionen aus der mische Musik berichtet“, bedauert heimischen Musikszene deutlich: Daniel Rumpel, Gitarrist der Band. „Eine Plattform wie ‚Salon Schräg‘ ist Durch „Salon Schräg“ könne die ge­ für Österreich einzigartig“, ist Bern­ samte Nachwuchs-Szene wachsen: hard Kaufmann, Mitbegründer der „Wenn junge österreichische Musiker Musikagentur „The Arcadia und Bands gepusht werden, ist das Agency“, begeistert. „Viel Potential“ eine super Sache.“ /// 2014 märz

Julian Le Play

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Ausbauschub im Sonnenland TEXT VON RUDI MATHIAS

Südliches Flair kann man im Café-Restaurant „Mole West“ am Strand des Neusiedler See genießen.

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Der stimmungsvolle Naturbadeteich zeichnet die Avita Therme in Bad Tatzmannsdorf aus.

SEE-SPA, mehr Exklusiv-Zimmer und ein erweitertes Kulinarik-Angebot: Die St. Martins Therme in Frauenkirchen soll bis Jahresende ausgebaut werden und gilt schon jetzt als Aushängeschild im burgenländischen Seewinkel. Auch im restlichen Burgenland hat sich in den letzten Jahren touristisch viel getan. „Dank Investitionen ist das Burgenland in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren sehr gewachsen“, so der burgenländische Tourismusdirektor Mario Baier. Burgenland ist Sonnenland

In der Tourismusbilanz des Vorjahrs musste man geringe Einbußen bei den Nächtigungszahlen hinnehmen. Dies würde aber damit zusammenhängen, dass einige Spitzenbetriebe aufgrund der hohen Nachfrage schon aus allen Nähten platzen. „In den nächsten fünf bis zehn Jahren brauchen wir locker 1000 bis 1500 Betten mehr“, ist Baier überzeugt. Potentielle Investoren seien nicht nur große Hotelketten, sondern auch private Unterkunftsbetreiber, die bereit sein müssten, selbst Geld in die Hand zu nehmen. Förderungen seitens des Landes und der EU würden daher eine große Rolle spielen. Der gebürtige Vorarlberger, der zuletzt als Leiter von Piemont Tourismus in Italien tätig war, hat das Burgenland schon längst ins Herz geschlossen: „Was ich früher im Ausland gesucht habe, habe ich jetzt im Burgenland gefunden.“ Kein Wunder, denn mit 2000 Sonnenstunden pro Jahr kommt es einem südlichen Klima sehr nahe. Der Qualitätsanspruch steigt

„Doch durch die extreme Hitzewelle letzten Sommer war wohl die Bergwelt stärker gefragt als die Pannoni2014 märz

„In den nächsten fünf bis zehn Jahren brauchen wir locker 1000 bis 1500 Betten mehr.“ Mario Baier, Direktor Burgenland Tourismus

sche Tiefebene“, erläutert Baier. Das katastrophale Hochwasser und die Tatsache, „dass das Geld bei vielen Gästen nicht mehr so locker sitzt“, taten ihr Übriges. Während es 2013 vor allem bei den 1- und 2-SternUnterkünften zu Rückgängen bei den Übernachtungen kam, konnten die 4- und 5-Stern-Betriebe hingegen Zuwächse von über drei Prozent verzeichnen. „Der Gast von heute ist durchwegs kritisch und stellt hohe Qualitätsansprüche.“ Neben dem Ausbau der Betten muss laut Baier auch in die Qualität der Betriebe investiert werden. Das gelte aber nicht nur für höhere Unterkunftskategorien, sondern vor allem auch für Privatzimmer rund um den Neusiedler See. „Auch bei solchen Bed & Breakfast-Unterkünften mit pannonischem Charme steigt der Bedarf“, weiß Baier. Reiseziel für österreichische Kurzurlauber

Großes Potential, immer mehr Gäste ins Burgenland zu locken, haben auch innovative Packages, die Übernachtungen zum Beispiel mit Kulturangeboten oder einer Weinverkostung kombinieren. „Wir wissen, dass gerade Kurzurlauber auf solche Packages ansprechen“, erklärt Mario Baier. Weiteres Spezifikum, das es zu berücksichtigen gilt: „Kein anderes Bundesland hat so viele österreichische Gäste wie das Burgenland.“ Als „große Chance“ sieht Baier das neue Tourismusgesetz, das nächstes Jahr in Kraft treten soll: Im Mittelpunkt stehen dabei verstärkte Marketingmaßnahmen unter einer gemeinsamen Dachmarke. Tourismusdirektor Baier ist optimistisch: „Mit dieser Strategie wird das Burgenland auch in Zukunft zu den bevorzugten Reisezielen gehören.“ /// schau 57

FOTOS: NTG ‑ MIKE RANZ, AVITA, BURGENLAND TOURISMUS

Mole West, Thermen und intakte Natur, wie man sie sonst nur in afrikanischen Naturparks findet. Das Burgenland ist drauf und dran, zum Freizeit-Hotspot Zentraleuropas zu werden. Dazu investiert man vor allem in die Qualität der Betriebe: mehr Betten und ein ­starkes Marketing.


Allianz für den „Wir bauen burgenländisch“ ist eine Bauinitiative des Landes Burgenland. Damit soll unfairem Wettbewerb, Lohn– und Sozialdumping am Bau der Kampf angesagt werden. Heimische Betriebe sollen gestärkt und Arbeitsplätze im Land gesichert werden. OSG, EBSG, Neue Eisenstädter, B-Süd, VAMED und BELIG sind Partner dieser Initiative.

Damit Wertschöpfung, Arbeit un


regionalen Bau

nd Geld im eigenen Land bleiben! Mehr zur Bauinitiative unter www.burgenland.at


schaubrauch Der Blaudruck hat im Burgenland eine lange Tradition, die dank der Handwerkskunst von Josef Koo auch heute noch fortgesetzt wird. Dabei setzt die Manufaktur Koo auf traditionelle Muster und neue Akzente.

Burgenland macht Blau BLAU MACHEN ist eine Kunst, die heute nur noch wenige Men­ schen beherrschen. Damit ist die Handwerkskunst des Blaudruckens gemeint, auch wenn es sich dabei ei­ gentlich um eine Färbetechnik han­ delt. Josef Koo hat im burgenländi­ schen Steinberg sein Handwerk von seinem Großvater und seinem Va­ ter gelernt, außer seiner Manufaktur gibt es nur mehr einen Blaudruck­ betrieb im Mühlviertel. Neben seiner grafischen Ausbildung schnupperte Josef Koo zuhause immer wieder hin­ ein in die Kunst des „Blaumachens“. Dann stellte er fest, dass die Färbe­ technik des Blaudruckens nicht nur handwerkliches Können erfordert, sondern auch Leidenschaft und Kre­ ativität sowie die Überzeugung, ein traditionelles Handwerk fortführen zu wollen. „Der Blaudruck war das Material für die Alltagstracht. Das hat die einfache Landbevölkerung genauso getragen wie vermögen­ 60 schau

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dere Menschen.“ So erklärt die bur­ genländische Volkskundlerin und Trachtenexpertin Dr. Clara Prick­ ler, warum der Blaudruck nie ganz aus dem Burgenland verschwunden ist, auch wenn mit dem Aufkommen der Kunstfasern und der chemischen Färbetechnik die Stoffe plötzlich sehr bunt wurden. Grün und blau schlagen

Blaudruckerei Koo Fertige Blaudrucke können direkt bei Josef Koo bezogen werden. Die Manufaktur bedruckt aber auf Wunsch auch Jeans oder T-Shirts. Im Sommer sind Führungen durch die Färberei bei Voranmeldung jederzeit möglich. Neugasse 14, 7453 Steinberg, Tel. 02612 / 8471, 0699/158 515 58, E-Mail: koo@originalblaudruck.at www.originalblaudruck.at

Immer wieder läuft Josef Koo hinaus in das 1921 errichtete Färbehaus und prüft, ob die aus der Küpe (Farbbad) geholten Stoffbahnen nicht zusam­ menkleben. Um das zu verhindern und einen fleckenlosen Färbeprozess zu garantieren, schlägt er mit einer Stange kurz auf die Stoffe ein. Die Redewendung „Jemanden grün und blau schlagen“ kommt von dieser Tätigkeit im Blaumacherhandwerk. Die im Sternreifen eingespannten Textilien werden immer wieder kurz

an die Luft geholt, weil die Blaufär­ berei Sauerstoff braucht, damit sich die Stoffe langsam von Grün auf Blau färben. Je öfter die Gewebe an die Luft geholt und wieder in die Küpe getaucht werden, desto inten­ siver wird der Blauton. Zum Trock­ nen werden die Stoffe im Sommer auf die Leine im Hof gehängt. Im Winter ist das nicht möglich, denn eines dürfen die Gewebe nicht: ge­ frieren. Deshalb ist die Färberei im Winter nur sehr eingeschränkt mög­ lich. Aus einem steinernen Bottich steigen Nebelschwaden auf und zie­ hen durch das ganze Färberhaus. Prüfend hält Josef Koo kurz seine Hand hinein, 60 Grad sollte das Wasser ungefähr haben. Hier wer­ den die Stoffe erstmalig ausgewa­ schen, um den „Papp“ zu entfernen. Das ist jene geheimnisvolle Mixtur, in welche die Modeln vor dem Fär­ ben getaucht werden, um die Muster aufzudrucken, die beim Farbbad in märz 2014

FOTOS: MODESCHULE OBERWART, JUDITH JANDRINITSCH (4)

TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH


„Der Blaudruck war für die Alltagstracht und wurde von einfacher Landbevölkerung, aber auch von reicheren Menschen getragen.“ Dr. Clara Pickler, Trachtenexpertin

der Küpe durch diese Schutzmasse weiß bleiben. Josef Koos Frau Mi­ riam ist Künstlerin und bedruckt die Stoffe mit Papp. Indigo-Handblau­ druck ist nur auf Naturstoffen wie Leinen, Baumwolle oder Seide mög­ lich. Sie bringt ihre Kreativität in den ganzen Druckvorgang ein, pro­ biert neue Modeln aus, die eigent­ lich nicht zu diesem Zweck gedacht waren, oder entwirft eigene. Doppelt gedruckt

Die Spezialität der Manufaktur Koo sind Doppeldrucke, also Stoffe, die auf der Vorder- und Rückseite je ein anderes Muster aufweisen. Das war z. B. bei Schürzen im Burgenland Tradition und ersparte der Haus­ frau das Umkleiden, wenn Gäste ka­ men. War die Schürze auf einer Seite schmutzig, wurde sie einfach umge­ dreht und schon stand die Hausfrau in sauberer Kleidung vor den Besu­ 2014 märz

chern. Die historische Walzendruck­ maschine, mit Hilfe derer die Dop­ peldrucke hergestellt werden, ist die einzige Maschine ihrer Art, die in Europa noch in Betrieb ist. Gefärbt wird im Hause Koo nur mit pflanzli­ chem Indigo, der von Plantagen aus Südindien stammt. Der Burgenlandrock

Eine besondere Sache ist die Zusam­ menarbeit des Hauses Koo mit den Oberwarter Modeschülerinnen und dem Verein Koryphäen (Verein, der Frauen hilft, am Arbeitsmarkt wie­ der Fuß zu fassen). Von Modeschü­ lerinnen entworfen und im Verein Koryphäen kongenial mit Nadel & Faden umgesetzt: So entstehen sty­ lische Blaudruck-Teile. Per OnlineVoting wurde dann das Siegermodell ermittelt … der Burgenlandrock. ///

Josef Koo und seine Frau Miriam Schwack präsentieren in ihrem V ­ erkaufsraum die volle Pracht des Blaudrucks.

Mit dieser historischen Walzendruckmaschine werden die Doppeldrucke erzeugt, das Markenzeichen der Handblaudruckerei Koo.

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Umblättern für unsere Genusstipps ➜

Es muss nicht immer Hering sein TEXT VON ROLAND GRAF

Selten kommt so viel Fisch auf den Tisch wie beim Heringsschmaus. Aber ausgerechnet am Beginn der Fastenzeit sollen fetter Hering und eingeflogene Garnelen gegessen werden – das muss wirklich nicht sein. Die Alternative kommt aus eisigen, heimischen Gewässern: der Alpenlachs.

info

FOTO: ALPENLACHS

Fisch-Muffel Österreich

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Mit 7,5 Kilogramm Fisch pro Kopf und Jahr verzehren Österreichs Haushalte wenig von diesem gesunden Lebensmittel. Noch schlechter sieht es bei der Eigenversorgung aus, also jenem Anteil, der aus heimischen ­Gewässern stammt: Nur 5 % beträgt diese Quote, die durch den Meeresfisch im Handel aber v ­ erzerrt wird. Bei Süßwasserbewohnern – am liebsten sind uns Forellen, Karpfen und Saiblinge – stammen 35 % aus Österreich. Da geht noch mehr!

DAS ROTE TUCH für die Züchter hat einen Namen. Wer von „Lachsforellen“ spricht, zieht sich den Zorn der Alpenlachs-Gemeinde zu. Denn damit erweist man sich als blutiger Laie. Die mit Karotin gefütterten Forellen, die davon auch das rötliche Fleisch erhalten, gehören zwar ebenfalls zur Obergattung der Salmoniden, doch sind sie nicht katadrom. Aus der Fischer-Sprache übersetzt, bedeutet das „ins Salzwasser abwandernd“. Denn der Arktische Saibling hört verwirrender Weise in der wissenschaftlichen Nomenklatur zwar auf den Namen Salvelinus Alpinus, war aber nie in Österreich heimisch. Als Wanderer zwischen den Flussläufen des Nordens und dem Eismeer überlebt er allerdings auch in Süßwasser. So lange dieses völlig rein und nie über sechs Grad warm ist. Von Kanada nach Österreich

Diese Voraussetzungen machte sich Alpenlachs-Gründer Peter Brauchl zunutze, als er in langen und zermürbenden Versuchsreihen den Fisch vor gut 20 Jahren erstmals aus Kanada nach Österreich brachte. Im Voralpenraum, zunächst in Gutenstein, fand sich die erste Anlage, die auch die Wanderungen des Arktischen Saiblings in einer Teichanlage simulieren konnte. Denn die Bewegung ist für den gepunkteten Fisch mit dem rötlichen Bauch essentiell. Im originalen Lebensraum legt sich der Fisch dazu große Nahrungsreserven an, da er oft Monate unter der gefrorenen Eisdecke zubringt. Dieser Speicher an Omega3-Fettsäuren macht den Alpenlachs auch ernährungsphysiologisch so in-

teressant, da diese Säuren nur durch die Nahrung zugeführt werden, uns aber vor einigen Krankheit bewahren helfen. So soll unter anderem Herzrhythmusstörungen vorgebeugt werden, versichern die Züchter. Alpiner Kaviar

Die Anforderungen, die der heimisch gewordene Seesaibling an Gewässer stellt, haben sein Vorkommen auf alpine Teiche und Anlagen im Alpenvorland limitiert. Mittlerweile hat sich ein Netz von über einem Dutzend Produzenten etabliert, das sich der Alpenlachszucht widmet. Mit der Entwicklung eines BioFutters konnte auch in der Nahrung der Wechsel zwischen Salz- und Süßwasser nachvollzogen werden, bei dem im Hohen Norden nach der Rückkehr aus dem Eismeer die weiblichen „Rogner“ Eier ablegen und die männlichen „Milchner“ ihren Samen dazugeben. Bester Beweis für die gelungene Ansiedlung ist die laufende Produktion von köstlichem Kaviar aus den Eiern des Alpenlachses, die nicht für die Vermehrung benötigt werden. Mit der Übernahme des Know-hows durch die Soravia Alpenlachs GmbH begann die bundesweite Vermarktung des gesunden Fisches aus heimischen Gewässern. Seitdem ist der Fisch unter anderem auch im Supermarkt erhältlich (siehe schau-Tipps). Diese Erfolgsgeschichte der Züchter stellt eine Ausnahme in Österreichs Teichwirtschaft dar. Zwar wurden 2012 rund 3.000 Tonnen Speisefische gefangen, damit wird aber nur rund ein Drittel des tatsächlichen Bedarfs gedeckt. In zwei Dritteln der Hausschau 63


toptipps

An der Quelle: Ein Besuch bei einem Alpenlachszüchter ist die ideale Ausflugsidee für jeden Genießer.

Die erforderlichen Tempera­ turen wie im Eismeer sind in Kontinentaleuropa nur im Quellwasser zu finden.

halte steht gerade einmal im Monat Fisch auf dem Speiseplan, jeder Zwanzigste verweigert ihn ganz. Die Zusammenarbeit mit der Spitzengastronomie und die Entwicklung von Rezepten zählen daher zu den Schwerpunkten bei der Verbreitung der Delikatesse. Wohnen am Teich

Neben dem Werk der Spitzenköche spricht auch das Naturerlebnis rund um den Teich für die Alpenlachse. Im Rohrbachgraben bei Friedrich Bleier lässt sich die Idylle sogar dauerhaft genießen. Mit acht Chalets, wie sich die im Waldbauerstil errichteten und ausschließlich mit Holz ausgestatteten Apartments nennen, stehen zu günstigen Monatspauschalen Wohnungen für die ganze Familie zur Verfügung. Die zwischen 25 (für zwei) und 100 m² (für sechs Personen) großen, mit Holz beheizten Häuser werden ab 280 Euro vermietet. Parallel dazu lässt sich auch ein Ausflug auf die höchste Spitze Niederösterreichs mit einer Alpenlachs-Verkostung verbinden, die Kombiaktion mit der Schneebergbahn kostet 39 Euro (www.schneebergbahn.at). Am authentischsten ist der Fischgenuss jedoch vor Ort: direkt aus dem eisigen Wasser gefangen und gegrillt oder als „AlpenSashimi“, roh oder mit Öl und Zitrone, genossen. Frischer geht es nicht mehr. Sorry, Hering! ///

Alpenlachs-Tipps: Rezept und ausgewählte Händler Zutaten für 4 Personen: 400 Gramm Alpenlachs® Seesaiblingsfilet (roh, kalt geräuchert oder halb-und-halb) 4 Frühlingszwiebeln, fein gehackt 1/2 Gurke, geschält, entkernt, fein gewürfelt 1 kleine grüne Chili 2 TL eingelegter Ingwer 1 Bund Estragon, fein gehackt 2 Limetten 2 EL Crème fraîche 2 EL Pernod oder Ouzo Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer Zubereitung: Die Filets enthäuten und in kleine Würfel schneiden. Die Chilischote entkernen und fein hacken, den eingelegten Ingwer ebenso. Nun Fisch mit Gurkenwürfeln, Zwiebeln, Estragon und Chili gut vermischen. Die Crème fraîche zusammen mit dem Pernod untermischen. Mit Limettensaft, Salz, Pfeffer und Cayennepfeffer abschmecken. Etwa 10 Minuten im Kühlschrank durchziehen lassen. Mit knusprigem Weißbrot und einem kräftigen Weißwein servieren.

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F(r)isch vom Teich Bis 25. April befindet sich das Fischparadies noch im Winterschlaf. Auf Anmeldung erhält man aber auch hier die küchenfertigen Fische im Ganzen oder den weiter verarbeiteten Alpenlachs. Besonders köstlich ist die Räucherfischcreme nach Geheimrezept, als Service werden auch grätenfreie Filets angeboten. Lokal und Ab-Hof-Verkauf sind Donnerstag bis Sonntag jeweils 11 – 19 Uhr geöffnet. MARIAS LAND 2734 Puchberg am Schneeberg, Rohrbacherstraße 30, Tel. 02636/ 224 45, www.marias-land.at

Alpenlachs-Händler Sowohl in den Interspar-­ Filialen wie auch in allen ­Merkur-Märkten findet sich der heimische Fisch in den Regalen. Angeboten wird ­neben Frischfisch auch die kalt geräucherte Variante, die es „natur“, oder mit Orangenpfeffer bzw. mit Dill verfeinert gibt. Aber auch etliche kleinere Anbieter – etwa Steinberger/Neunkirchen oder der ADEG in Pernitz – bieten die Filets aus dem Schneebergland an. WIENER MÄRKTE Karmelitermarkt, 1020 Wien (jeden Samstag 8 – 12 Uhr) Währinger Kutschkermarkt (jeden Samstag 8 – 11.30 Uhr).

Genuss-Laden Die Edelfische erhält man auch im Bad Fischauer Bio-Paradies von Friederike Steiner. Vor dem Heringsschmaus lohnt sich die Vorbestellung.

GENUSS-LADEN 2721 Bad Fischau-Brunn, Hauptstraße 6, Tel. 0650/727 92 21 www.schneebergland-genussladen.at

Reformhaus Wallner Wer bis Mittwoch mittags im Vierten Bezirk vorbestellt, erhält seinen Alpenlachs auch in Wien in bester Frische und stets direkt vom Züchter. REFORMHAUS WALLNER 1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 66, Tel. 01/586 06 71 www.reformhaus-wallner.at

Grüner Markt Direkt am Markt sind die Fischspezialitäten immer Freitag (9 – 19 Uhr) und Samstag (9 – 14 Uhr) gleich neben dem Badener Strandbad erhältlich. GRÜNER MARKT 2500 Baden, Fr 9 – 19 Uhr, Sa 9 – 14 Uhr, 0699/13 28 16 01, www.gabi-brauchl.at

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FOTOS: ALPENLACHS (3)

Tatar vom Alpenlachs-Seesaibling


DIE WOHLFÜHLOASE FÜR ZUHAUSE Tauchen Sie ein. In eine Welt von Entspannung. Wohlfühlen und Wohlbefiden - ganz nach Ihren Wünschen. Denn mit “Home Spa” können Sie Ihre Vorstellungen von einer ganz privaten Wohlfühloase für zu Hause verwirklichen.

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schaugenuss Alant, Engelwurz, Frauenmantel, Königskerze, Melisse oder die Ringelblume: Die Natur hat uns mit einer Vielzahl wertvoller Heilkräuter reich beschenkt. In Karlstein an der Thaya wird dieses Wissen bewahrt und weitergegeben. Benedikt Felsinger wirkt hier als Kräuterpfarrer und Nachfolger des legendären Hermann-Josef Weidinger.

Für alles ist ein Kraut gewachsen

info

Rund um den Kräuterpfarrer Das Buch „Für Leib und Seele – Tipps vom Kräuterpfarrer“ erscheint im März bei Amalthea. Ca. 190 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen, 19,95 Euro, ISBN 978-3-85002-870-7, eISBN 978-3-902862-90-7 Kräuterpfarrer-Weidinger-Zentrum mit Kräutergarten und Naturladen: Hauptstraße 16/17, 3822 Karlstein/Thaya, Tel. 02844 / 7070-0, E-Mail: info@kraeuterpfarrer.at www.kraeuterpfarrer.at Stift Geras mit Kräutergarten und Klosterladen: A-2093 Geras, Tel. 02912 / 345-289, E-Mail: klosterladen@stiftgeras.at, www.klosterladen.at

Kräuterpfarrer-Blog: http://blog.kraeuterpfarrer.at/

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GRÜSS GOTT, hier spricht der nedikt Felsinger eine fixe Kolumne. gewachsen bin“, sagt Benedikt FelKräuterpfarrer“ – mit diesen Wor- Aber nicht nur das. Auch die neuen singer. Nach dem Tod Weidingers, ten meldet sich mein Gegenüber. Medien sind ihm nicht fremd. Täg- am 21. März 2004, fand schließlich Am Telefon ist Benedikt Felsin- lich bloggt er im Internet unter der der „natürliche Übergang“ statt, wie ger, Vorstandsmitglied des „Vereins Adresse blog.kraeuterpfarrer.at und Felsinger es nennt. Seither vermitder Freunde der Heilkräuter“. Vom auch auf Facebook findet man ihn. telt er das traditionelle KräuterwisStift Geras aus trägt er die Kunde „Wir sind bereits über 6.000 Fans. sen und verbindet dabei geistig-phirund um die heilsame Kraft der Auch immer mehr junge Menschen losophische Themen mit praktischen Pflanzen in die Welt. Neben dem entdecken uns über diese Kanäle. Pflanzentipps. „Ich liebe die Arbeit Stift ist sein zweiter Sitz das Kräu- Außerdem erscheint im März mein mit den Menschen und auch bei terpfarrer-Weidinger Zentrum in neues Buch ,Für Leib und Seele‘. Auftritten im Rundfunk habe ich Karlstein an der Thaya. Längst ist Darin bringe ich auf Basis von 77 kein Problem. Als Jugendlicher habe die Waldviertler 1.500-Seelen-Ge- meiner Kolumnen viele der besten ich immer Theater gespielt. Heute meinde an der Grenze zwischen Tipps“, freut sich der Kräuterpfar- sind Auftritte im TV oder Radio ­Österreich und Tschechien weithin rer, der eigentlich durch Zufall in meine Bühne.“ bekannt. diese Rolle hineingewachsen ist. In Harth wirkte er ab 1993 als Kaplan Fastenzeit ist Kräuterzeit Dorfkaplan als Kräuterpfarrer an der Seite von Pfarrer Weidinger und wurde von ihm seit diesem Zeit- Am 5. März beginnt heuer die Fas„Mittlerweile übe ich keine Funktion punkt in die Wunderwelt der Kräu- tenzeit – ein guter Zeitpunkt, um als Prior des Stiftes mehr aus“, er- ter eingeführt. „Die Begeisterung für sich dem Thema Heilkräuter zu klärt Benedikt Felsinger. „Jetzt kann die Natur hatte ich schon als Kind. widmen. Benedikt Felsinger hat ich meine ganze Kraft der Pflanzen- Anfangs war ich mir aber nicht sicher, einen speziellen Tipp parat: „Der kunde und ihrer Beziehung zu den ob ich der Rolle des Kräuterpfarrers Spitzwegerich ist ein einfaches Menschen widmen. Zu tun gibt es Kraut, das fast überall am Wegesgenug. Unser Verein zählt mittlerrand wächst. Er lässt uns nicht nur Stärkt Atemwege und Nerven: weile 20.000 Mitglieder. Immer durchatmen, sondern gibt uns auch Der Spitzwegerich ist ein idealer Begleiter durch die Fastenzeit. mehr Menschen besinnen sich wieseelische Kraft. Diese Geduld ist geder zurück auf die Natur und leben rade in der Fastenzeit wichtig, denn nicht bloß neben ihr her. Sie woles geht ja darum, nicht alles sofort len ihre Kräfte nutzen. Das ist Teil haben zu wollen – sowohl im mateeines Wachwerdens für die Schöpriellen Sinn, als auch in Sachen Befung. Pflanzen sind L ­ ebewesen, die ziehungen.“ eine Beziehung ­verdienen und die Inhaltlich schöpft er aus e­ inem reiman nicht nur ausnutzen darf.“ Felchen Schatz, der dazu beitragen singers Fangemeinde wächst stetig, kann, unser Wohlbefinden zu steiauch dank einer ausgefeilten Komgern. „Heilkräuter sind für mich ein munikationsstrategie. In der laut Lächeln des Schöpfers“, sprach sein Mediaanalyse 2013 meistgelesenen Vorgänger, und auch Herr Benedikt Tageszeitung des Landes hat Beist davon überzeugt. /// märz 2014

FOTO: BARBARA KROBATH, AQUARELL: ADOLF BLAIM, KRÄUTERPFARRER-ZENTRUM IN KARLSTEIN/THAYA

TEXT VON CHRISTOPH BERNDL


Ein Bild, das Lust auf den Frühling macht. Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger an seinem ­Arbeitsplatz, um den ihn viele beneiden werden – mitten in der Natur.

„Bei uns in den Gärten hier im Waldviertel startet die Saison vermutlich erst Ende April oder Anfang Mai. Die Natur selbst ist schon viel früher dran. Kaum schmilzt der Schnee weg, sprießen Veilchen oder Leberblümchen. Also, Augen auf.“ Kräuterpfarrer Benedikt Felsinger lädt ein, aktiv die Natur zu entdecken.

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schaugenuss Eine Fülle an sauren und billigen Veltlinern prägte das Image des „Brünnerstrasslers“ lang genug. Vor zehn Jahren startete Österreichs ­größtes Weinbaugebiet mit der Aufholjagd unter dem Codewort: Weinviertel DAC.

Der Riese ist erwacht SUPERLATIVE BEGLEITEN das Weinviertel; 13.356 Hektar machen die Region zwischen der tschechi­ schen Grenze und Wien zum größ­ ten Weinanbaugebiet des Landes. Selbst in Jahren mit geringerer Ernte – 2013 war etwa ein solches – beträgt die Gesamtmenge noch etwa 72 Millionen Liter. Nach wie vor domi­ niert der „Grüne“ die Rebfläche: Gut die Hälfte des Weinviertels ist mit Österreichs beliebtestem „Wei­ ßen“ bestockt. Trotz Sortendomi­ nanz fallen die Ergebnisse recht un­ terschiedlich aus: Kühlere Lagen, etwa am Manhartsberg, haben ihren eigenen Ausdruck, die „fettere“ Sti­ listik prägt Veltliner vom Löss, einen mineralischen Ton hingegen bringt das Urgestein in die Veltliner aus Röschitz.

Statt die Größe als Fluch zu sehen, zu der noch der Mangel an inter­ national bekannten „Stars“ als Leit­ betriebe kam, besann man sich der gemeinsamen Kraft. Bei 600 Mit­ gliedsbetrieben findet schließlich je­ der seinen persönlichen Liebling. Dazu kommt die 2009 eingeführte „DAC Reserve“-Kategorie, die kräf­ tigere und reifere Veltliner umfasst. Damit wurde auch das Reifepoten­ tial der Weinviertler Leitsorte sicht­ bar gemacht. Der Aufbruch hat sich auch in den Winzergruppen – Wein­ viertel Ambassadors (www.weinvier­ tel-ambassadors.at) beziehungsweise Premiumweingüter (www.premium­ weingueter.at) – manifestiert, die ihre Stärken bündeln.

Kostende Kommissare

Mittlerweile kommt sogar die alte Marke Poysdorfs, der „Saurüssel“, in einer selbstironischen neuen Verpa­ ckung daher. Der einstigen Hoch­ burg Falkenstein verleiht das Wein­ gut Dürnberg mit markanten Etiketten und präzisen Weinen neues Profil. Auch preislich ist die einstige Hauptheimat des weißen „Schank-Dopplers“ der Gastrono­ mie in der Gegenwart angekommen. Mit der neuen Wertschätzung be­ gann etwa auch Karl Neustifters Rückkehr zur ursprünglichen, aber arbeitsintensiven Stockkultur. Dabei wird jede Rebe von einem Stock statt dem heute üblichen Drahtrah­ men gestützt. Für die Sonnenein­

Dass man diese Unterschiede be­ wusst kultiviert, ist ein Teil des neuen Selbstbewusstseins der Re­ gion. Denn die lange nach ihrer Hauptstraße und dem Säuregehalt der Weine als „Brünnerstrassler“ ab­ qualifizierten Veltliner unterzogen sich vor knapp zehn Jahren einer Neuausrichtung. Als erstes Gebiet Österreichs definierte man über ein regionales Weinkomitee, was ein ­gebietstypischer Veltliner sein sollte. Das „Pfefferl“, als eine würzige Note, stellte sich als Hauptkriterium heraus, das Weine bei der Verkos­ tungskommission erfüllen müssen. 68 schau

Retro mit Sau und Stock

FOTOS: REGIONALES WEINKOMITEE WEINVIERTEL/ROBERT HERBST, ALEKSANDRA PAWLOFF, KATHARINA ROSSBOTH, MATHIAS GRAF, WEINGUT GROISS/G. HÖRMANN, REGIONALES WEINKOMITEE WEINVIERTEL/HAIDEN/BAUMANN

TEXT VON ROLAND GRAF

„Erwarten sollte man frische und trinkanimierende Weine.“ Ulli Hager, Weinkomitee Weinviertel

strahlung und Pflanzdichte ist die Methode besser, die reine Handar­ beit macht die Poysdorfer Rarität auch deutlich teurer (90 Euro ab Hof ). Doch solche Avantgardepro­ jekte, auch wenn sie sich technisch eigentlich älterer Methoden bedie­ nen, machen schließlich erst ein Weinbaugebiet von Rang aus. Präsentiert werden die DAC Veltli­ ner traditionell im März in Wien. Erwarten sollte man „frische, fruch­ tige, feinwürzige und trink­ ani­ mierende Weine“, fasst Ulli Hager vom Weinkomitee Weinviertel zu­ sammen, was heuer den Jahrgang 2013 besonders prägen wird. Zu ver­ kosten gibt es die Weine am 11. März in der Wiener Hofburg (siehe schau Event-Tipp). /// märz 2014


Ich habe Pfeffer. Mein Wein auch.

www.weinvierteldac.at

Eine gute Ernte verspricht frische, spritzige Weine. Im Weinviertel kommen nicht nur Weinliebhaber auf ihre Kosten.

Ausflugstipps für Vineasten: Veltliner-Weekend mal vier Event

TIPP

Weinviertel-Kost in der Hofburg

Vinothek vor Wien

Zum Wein radeln

In unmittelbarer Wien-Nähe (einige Weine stammen vom ­Bisamberg) befindet sich die stylische Vinothek von Anita und Rudolf Schwarzböck. Das reiche Sortiment begeistert vor allem mit den DAC Reserven wie z. B. „Vom Flysch“. Aber auch Schokolade und köstliche Marmeladen aus eigenen Marillen (unser Favorit: die mit Amaretto und Mandeln verfeinerte oder die Weingartenpfirsich-Marmelade) gibt es hier zu verkosten.

Hoch im Weinviertler Norden ist das radlerfreundliche Gästehaus Rücker eine ideale Destination. Am besten bucht man das ganze Wochenende – Frühstück mit hausgemachten Marmeladen und eine Weinverkostung inklusive (65 Euro pro Person)! So kann man bei schönem Wetter im Innenhof mit Winzerin Elisabeth fachsimpeln. Etwa über ihren „Drei Lagen“-Veltliner, der auf Schotter, Lehm und Löss gewachsene Trauben kongenial vereint.

RUDOLF u. ANITA SCHWARZBÖCK, 2102 Hagenbrunn, Hauptstraße 5658, Tel. 02262/67 27 40, www.schwarzboeck.at

WEINGUT + GÄSTEZIMMER RÜCKER , 2074 Unterretzbach, Herrengasse 1, Tel. 02942/20802, www.elisabeth-wein.at

2014 märz

Windmühl-Nähe Der weit gereiste Herbert Studeny setzt neben Veltliner auch auf Sauvignon blanc. Der „Sündlasberg“ geht bei Blindverkostungen oft auch als Steirer durch. Ideal für einen Ausflug sind der 26. und 27. April, wenn von Retz aus die „Weinbergschnecken“-Bahn verkehrt. Ansonsten lässt sich die Distanz zur malerischen Windmühle von Retz auch mit dem Rad bewältigen; Verkostungen für Gruppen sind nach Voranmeldung möglich. HERBERT STUDENY, 2073 Obermarkersdorf 174, Tel. 02942/82 52, www.studeny.at

Buffet in Breitenwaida Während Mama Inge den vielfach ausgezeichneten Heurigen führt, hat sich Tochter Ingrid Groiss binnen weniger Jahre in der Weinszene eta­ bliert. Ihr Gemischter Satz „In der Schablau“, in dem auch Sortenraritäten mitgelesen werden, gilt als einer der besten des Landes. Ihn und die Lagen-Veltliner gibt es gemeinsam mit den Strudelspezialitäten beim Schlemmerbuffet im Heurigen zu kosten (jeden Sonntag, 12–13.30 Uhr). INGRID GROISS, 2014 Breitenwaida, Tullnerstraße, Tel. 0676/392 77 06, www.ingrid-groiss.at

Am Dienstag, den 11. März 2014, präsentieren über 100 Veltliner-Winzer ihren „Weinviertel DAC“ 2013. Ebenfalls von 15–21 Uhr in der Hofburg zu verkosten sind die Reserven des Jahrgangs 2012: die kräftigere Variante des regionstypischen Grünen Veltliners. HOFBURG WIEN, 1010 Wien, Heldenplatz www.weinvierteldac.at

Weitere Termine: 18. März 2014 Design Center, Linz 8. April 2014 Kulturbühne „AmBach“, Götzis 9. April 2014 Flughafen Amadeus Terminal 2, Salzburg

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Komfortabel, geräumig und schnell. Der Jaguar Mark II war Anfang der 60er Jahre nicht nur die schnellste Serienlimousine der Welt, sondern gilt auch als die ­kommerziell erfolgreichste Jaguar-­ Modellreihe ever.

Flotte Wildkatze TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

MIT DEM MARK II präsentierte Jaguar im Jahr 1959 den Nachfolger der vier Jahre lang gebauten 2.4-Liter und 3.4-Liter-Modelle. Das Gewicht blieb zwar unverändert, jedoch ermöglichten wesentlich grö­ ßere Glasflächen eine bessere Rundumsicht. Ein optimiertes Fahrwerk und eine breitere Spur sorgten für besseres Fahrverhalten. 11 Zoll große Scheibenbremsen vorne und hinten waren verantwortlich, dass die Raubkatze auch wieder rasch zum Stillstand kam. Die interessanteste Veränderung fand zwar unter dem Deckmantel der Motorhaube statt, hatte aber das Gegenteil von Verschwiegenheit zur Folge. Zusätzlich wurde nun ein 3.8-Liter-Motor mit 220 PS angeboten, was man sich als das Doppelte an Leistung des damals schnellsten Serien-Porsches vorstellen darf – und was damit den Jag konkurrenzlos schnell machte. Getaway Car

Diese Innovationen und das dennoch herrschende feudale Platzangebot für vier bis fünf Personen waren neben der Beschleunigung von 8,5 Sekunden von 0 auf 100 die Faktoren, auf denen sich der treffende Spitzname „Businessman’s Express“ für den Mark II begründet. Die Tachonadel kam erst bei einem Tempo von 200 km/h zur Ruhe. Dazu war er elegant, hatte einen luxuriösen Innenraum mit dicken Ledersitzen und feinen Holzapplikationen. Der Jaguar war damit das perfekte Auto für Geschäftsleute mit wenig Zeit, aber umso mehr Stil. Doch blieben seine Vorzüge auch jener Gesellschaftsschicht nicht unverborgen, deren Business es war, die Gesetze eher situationselastisch auszulegen. 70 schau

Nach einer „inoffiziellen Barabhebung“ auf der Bank war der 3.8-Liter-Mark II das perfekte Fluchtauto.

Der Besitzer Bernhard Z. hat sein Schmuckstück im Jahr 1981 erworben.

„Der Mark II 3.8 dieser Geschichte ist ‚very special‘, wie die Briten sagen würden.“ Bernhard Z., Mark II-Besitzer

Racecat

Um den Ganoven die notwendige Paroli bieten zu können, wurde der Mark II bald auch von der britischen Polizei als Highway Patrol eingesetzt. Angesichts der beeindruckenden Fahrleistungen war es eine logische Konsequenz, dass der schnellen Raubkatze auch im Motorsport Auslauf gegönnt wurde. Im Jahr 1963 wurde die Europäische Tourenwagen Meisterschaft gegründet und vom Deutschen Peter Nöcker mit einem Jaguar 3.8 Mark II gewonnen. Konkurrenz war weit und breit nicht in Sicht. Zwar stellte 1961 Aston Martin den Lagonda Rapide vor, welcher jedoch an seinem unglücklichen Design, mangelhafter Qualität und dem viel zu hohen Preis scheiterte. Der Lagonda Rapide wurde nach nur zwei Jahren Bauzeit wieder eingestellt. Es dauerte ganze zehn Jahre, bis die Mitbewerber in die Gänge kamen und mit BMW 2800, Mercedes 300 SE oder Maserati Quattroporte Autos bauten, welche die Fahrleistungen des 3.8 Mark II erreichten oder sogar übertrafen.

Die Lüftungsschlitze und einige Verbesserungen unter der Haube verraten die Modifizierung durch John Coombs.

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Der Mark II, aus dem Jahr 1959, ist immer noch mit Stolz und Würde unterwegs.

Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t

Beim „Businessman’s ­Express“ kommt die Tachonadel erst bei 200 km/h zur Ruhe.

Der Jaguar überzeugt mit seinem stilvollen beigen Interieur.

Der Jaguar Driver’s Club Austria ist seit 1983 aktiv.

Schwarzfahrer

Der Mark II 3.8 dieser Geschichte ist „very special“, wie die Briten sagen würden, erzählt uns Besitzer Bernhard Z. Die Lüftungsschlitze in der Motorhaube sowie einige Verbesserungen darunter verraten, dass der Wagen bei John Coombs modifiziert worden war. Coombs war ein JaguarHändler und Rennfahrer, der Mark II Jags auch für Helden wie Roy Salvadori oder Graham Hill schärfte. In der betörenden Farbkombination „British Racing Green“ mit beigem Interieur ist dieser Jag über jegliche 2014 märz

Geschmacksdiskussion erhaben. Im Jahr 1981 von Bernhard Z. erworben, darf er auch noch voll Stolz und Würde die ihm damals zugeteilten schwarzen Nummerntafeln tragen. Sie sind gleichzeitig eine Reminiszenz an eine Zeit, in der Autofahren noch mit Unschuld und Freude an motorisierter Fortbewegung verbunden war und nicht das Kreuz der asozialen Umweltverpestung und des permanent suggerierten Gefühls des Schädlingsdaseins tragen musste. Ab circa 50.000 Euro ist man bei gepflegten 3.8-Liter-Modellen bei der Musik dabei. ///

info

Unser Autor Er ist als Stimmenimitator mit seiner „Individual Comedy“ einer der beliebtesten Acts bei TopEvents in ganz Österreich. Er parodiert seine Alter Egos in einer Qualität, die sogar die Originale selbst verblüfft. Derzeit tourt er mit seinem ersten Bühnen-SoloProgramm durch Österreich: JETLAG für A ­ NFÄNGER. Infos und Termine dazu auf www.alexkristan.at.

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Der Jaguar 3.8 Mark II streute mit seinen für damalige Verhältnisse martialischen Fahrleistungen einer Limousine schon unbewusst die Saatkörner auf den Asphalt, in denen die diversen Auswucherungen moderner Automobilhersteller ihren Ursprung finden.

Fast and Glorious TEXT VON ALEX KRISTAN

Mercedes E 63 AMG S 4Matic DER MERCEDES 300 SEL 6.3 AMG von 1968 – nicht zu Unrecht „rote Sau“ genannt – lief dem Jaguar Mark II den Rang der schnellsten Serienlimousine der Welt ab und sorgte auch auf Rennstrecken für Furore. Die Neuinterpretation dieses Kampfsterns heißt E 63 AMG S 4MATIC und vereint die Welt des Motorsports mit der Souveränität einer Business­limousine. Emotionale Fahrdynamik, Agilität und Kraft gehören ebenso zu seinen Attributen wie Gelassenheit und höchster Komfort. Mit einer Leistung von 585 PS aus dem 5.5-Liter-Motor, einem Drehmoment von 800 Newtonmetern sowie dem neu entwickelten performanceorientierten AMG Allradantrieb 4MATIC bringt der Power-Benz die fulminante Kraft noch wirkungsvoller auf die Straße. Und wie wir ja dank Niki Lauda wissen: „Was 4 matict das pickt“.

Jaguar XFR

Aston Martin Rapide S

NACH DER MARK II Ära hatte es den Anschein, als ob die eingefahrenen Lorbeeren bei J­ aguar doch sehr zum Ausruhen einluden. Erst 2002 besann man sich und reanimierte mit dem S-Type den sportlichen Geist von damals. Optisch an den Mark II angelehnt, war der Erfolg jedoch überschaubar. Der neue XFR hingegen beschreitet völlig neue Wege. Frei von jeglichem Zwang, die Vergangenheit stilistisch interpretieren zu müssen, steht er selbstbewusst und mächtig da und lässt kaum Zweifel zu, dass das „R“ in seiner Typenbezeichnung für Racing steht. 510 PS, acht Zylinder und 5 Liter Hubraum sind definitiv eine Ansage, auch wenn es im Gegensatz zu damals heute nicht mehr reicht, um Porsches zu demütigen.

MENSCHEN, die Luxus weniger durch „Überfluss“, sondern mehr durch „etwas mehr als nötig“ definieren, werden das Facelift des Rapide S lieben. Nicht dass sich Aston Martin Rapide Fahrer bis jetzt mit mangelnder Leistung herumärgern mussten. Nach vier Jahren Bauzeit war man bei Aston aber der Ansicht, dass 81 PS mehr und leichte optische Retuschen angebracht wären. Mit 558 PS und 620 Nm lässt es sich nun noch komfortabler reisen, und das zu viert. Wobei die vorderen Plätze mit denen im Fonds ungefähr so viel gemeinsam haben wie die First Class mit der Economy im Flieger. Aston möchte den Rapide S ohnehin lieber als flotten Reise-GT für zwei verstanden wissen.

www.jaguar.co

wwww.astonmartin.com

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FOTOS: HERSTELLER (3)

www.mercedes-benz.at


toptipps

Die Legende ist zurück Ob vom Opa geerbt oder selbst gekauft: Generationen von Österreichern sind auf einem Waffenrad durch die Lande geradelt. Im Jahr 2014 erlebt die Legende eine Auferstehung, mit dünnem, gemufftem Stahlrahmen, großen Laufrädern, Trommelbremse und drei Gängen.

FOTOS: CORBIS, HERSTELLER (3)

www.puch-bike.at

Fast ein Maxi-Moped

Der Frühling kommt! Jetzt ist die richtige Zeit, um das „Velo“ fit für die warme Jahreszeit zu machen. EGAL OB SIE DURCHGEFAHREN sind oder das Fahrrad den Winter im Keller verbracht hat: Die Frühlingskur sollte mit einer gründlichen Reinigung beginnen. So verschwinden die letzten Salzreste und das Rad glänzt (fast) wie neu. Auf keinen Fall einen Hochdruckreiniger verwenden, denn der scharfe Wasserstrahl kann Lager und Federgabeln beschädigen. Schwamm, Bürste und ein Eimer mit Pflegemittellösung sind die richtigen Hilfsmittel. Es gibt spezielle Putzmittel für Fahrräder, wer eines für das Auto zuhause hat, kann natürlich auch dieses verwenden. Anschließend mit einem weichen Tuch abtrocknen. Schmieren und kontrollieren

Nicht auf das Schmieren der Kette vergessen. Beim Putzen beginnt man auch, das Rad zu untersuchen. Falls die Reifen spröde geworden sind und Risse zeigen, diese unbedingt austauschen. Auf jeden Fall den Luftdruck überprüfen und aufpumpen, sowie Schal2014 märz

tung, Seilzüge und Bremsen kontrollieren. Vielleicht muss nachjustiert werden oder es sind neue Bremsgummis nötig. Bei Scheibenbremsen sollten sich nur geübte FahrradSchrauber selbst an die Wartung – etwa das Entlüften der Hydraulik – machen.

Das Gefährt erinnert an die MaxiMopeds der 1960er bis 1980er Jahre: Kleine Räder, Pedale und ein Motor. Allerdings kommt beim Macina E-Shopper die Kraft von einem Elektromotor – und ohne in die ­Pedale zu treten geht gar nichts. www.ktm-bikes.at

Hier wird Ihnen geholfen!

Für alle anderen gilt: besser einen Experten aufsuchen. Seit circa zwei Jahren erleben die Fahrrad-Reparaturwerkstätten eine Renaissance. Dort wird auch der gesamte FrühjahrsCheck gerne erledigt. Eine kurze Umfrage im Bekanntenkreis brachte zwei Empfehlungen: Die RadAmbulanz (17., Hernalser Hauptstraße 163, www.radambulanz.at) und die Räderei (3. Neulinggasse 34, www.raederei. at). Aber egal, wo das Rad fit für den Frühling gemacht werden soll: Warten Sie nicht auf die ersten wirklich warmen Tage. An denen hat halb Wien die gleiche Idee und dementsprechend lang sind die Wartezeiten.

Ein Stück Kalifornien Auch an frühere Zeiten, aber eher an Kalifornien und Songs der Beach Boys erinnern die Cruiser von Electra. Diese Bikes mit ihrer markanten Rahmenform lassen die Sonne aufgehen. Je nach Modell verfügen sie über einen, drei oder sieben Gänge. www.electrabike.com

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Ich begleite die Wallfahrten des Pilgervaters Phil Waldeck als Fotograf. Manchmal illustriere ich seine Texte. Meist aber wird ein zusätzliches Thema aufgegriffen. So auch diesmal. Erkennen Sie das Thema anhand des Bilds? Vielleicht nicht gleich. Es zeigt einen Ausschnitt der umstrittenen Autobahn-Lärmschutzmauern (hier: A22). Die Hälfte der Bevölkerung (und wahrscheinlich die ganze Tierwelt) mag sie als Akustik-Filter, die zweite Hälfte klagt, man fahre jetzt wie in einer Frischluft-Röhre. Und alle halten die Mauern für hässlich. Das gilt vor allem dort, wo Architekten versuchen, sie hübscher zu machen. Dort, wo sie rein funktional auftreten, zeigen sie erstaunliche, technische Schönheit im Detail. Profi-Fotografen haben einen angelernten „Tunnelblick“ für Einzelheiten. Tipp für Amateure: Tragen Sie immer ein leeres Dia-Rähmchen bei sich. Durch dessen Ausschnitt werden Sie die Welt wie neu sehen – Helmut A. Gansterer

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Waldecks Wallfahrten

Ein Müßiggänger spaziert durch die Stadt und fährt rund um Wien herum.

TEXT VON PHIL WALDECK. FOTO: HELMUT A. GANSTERER

SONNTAG 07:00 UHR LOKALITÄT: DIE AUTOBAHNEN VON OST-ÖSTERREICH BETR.: WARUM NICHT DIE POLITIKER LOBEN?

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illkommen, kluge Leserin, schöner Leser, zur einunddreißigsten Wallfahrt. Sie steht unter einem christlichen Stern. Ich rege an, endlich auch einmal Politiker zu loben. Dies wäre grundsätzlich klug. Wenn wir weiterhin auf die Politiker einschlagen, wenn sie schlecht sind, aber kein Wort verlieren, wenn sie Gutes tun, bewirken wir eine negative Auslese. Dann wird bald kein tüchtiger Mensch mehr Politiker werden wollen. Nur Masochisten werden übrig bleiben, oder Komplexler, die in keinem anderen Beruf so viel relative Macht erwarten dürfen. „Was um Himmels willen soll ich denn loben?“, fragt mich ein Eisenstädter in der feinen Osteria Corso beim Rauchertischchen im Freien. „Zum Beispiel das Viele, das klaglos und still funktioniert“, antworte ich. Das trifft in Österreich auf das meiste zu. In anderen Ländern hingegen, wie meine Weltreisen zeigen, auf das wenigste. Ein Beispiel: Man findet weltweit kaum Städte, die so klug verwaltet, so sensibel restauriert, so reinlich und sicher wie unsere sind. Das weist hin auf ein gerüttelt Maß an ordentlicher Politik. Im Wesentlichen gilt dies auch für den Verkehr in den drei Bundesländern B, NÖ und W, die Gegenstand der schau-­ Medien sind. Beispiele: Die anfangs als sinnlos kritisierte Donaubrücke bei Jettsdorf, die vom Nordufer schnell nach St. Pölten führt, erweist sich als Hit. Sie macht sich schon jetzt bezahlt. Nicht nur Niederösterreicher, auch Bewohner des Nord-Ostens von Wien, erreichen nun die Westautobahn flüssig und eine halbe Stunde früher, bei gleichzeitiger Schonung der schönen Stadt Krems. Desgleichen gefällt die neue Spange, die zwischen Schwechat und Südautobahn gespannt wurde, um die katas­ trophale Wiener „Tangente“ zu entlasten. Sie hält nicht nur die Slowakei-LKWs von dieser fern. Auch als Sportwagenfahrer nütze ich sie, wenn ich vom Weinviertel ins schau-TV-Studio in Eisenstadt fahre. Da verölen keine Zündkerzen. Da ist ein 100er-Schnitt ohne Stau garantiert. Oft bin ich nach 45 Minuten am Ziel. Das sind Werte, von denen alle Ausländer nur träumen können. Dazu genießen wir noch die besten Raststätten glänzender ­Unternehmer wie Rosenberger & Co. Selbst im reinlichen Bayern fand ich welche, die im Vergleich dazu Schweineställe sind und Schweinefraß bieten. Das Gute geschieht oft in der Stille. Es wird auch bestenfalls still gelobt, nach dem dummen Motto: „Nicht g’schimpft is g’lobt gnua.“ 2014 märz

MITTWOCH 16:00 UHR LOKALITÄT: EISENSTADT UND ST. PÖLTEN BETR.: DIE KLEINEN HAUPTSTÄDTE

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ien wird geliebt oder gehasst. Aber Was uns, ganz nebenbei, als Österreicher doch immer geachtet. Es ist Österreichs zu denken geben sollte, ist dies: Haydn einzige Stadt in Weltformat. Und wird seit fand seinen Übermut erst, als er im fersieben Jahren in maßgeblichen Umfragen nen London bejubelt worden war – in als „lebenswerteste Stadt der Welt“ vergol- einer kunstlieben Stadt, die viele Österdet. reicher seelisch aufmöbelte, ehe sie dann Die kleineren Städte tun sich da schwer. Selbst auch daheim anerkannt wurden: den MuLandes­hauptstädte werden oft belächelt. siker Bruckner, den Maler Kokoschka, den Aber nur von Leuten, die sie nicht wirk- Schriftsteller Koestler, den Philosophen lich kennen. Bregenz im Westen, Kla- Popper. genfurt im Süden sowie St. Pölten und Gewisse Gezeiten Eisenstadts mögen im Eisenstadt im Osten Österreichs haben ih- täglichen Leben spürbar sein: Untertags ren eigenen Zauber. Der bald als modern eine Flut durch die vielen einströmenerkannt werden wird, weil er der Ent- den Beschäftigten. Nächtens eine gewisse schleunigung dient. Ebbe durch relativ wenige Ansässige. Der Auch hier ein Beispiel: Wenn ich mich der wissende Streuner findet aber alles, was er burgenländischen Landeshauptstadt Eisen- braucht. stadt nähere, erfasst mich elementare Hei- Und findet anderntags, nach einem späten terkeit. Die Lebensfreude steigt. Die Farbe Frühstück, ein neues, genussreiches Burdieser Freude ist Gelb. Gelb wie Wärme und genland vor, wo die Wahl zur Qual wird. Sonnenblumenfelder und das Esterházy- Wo vor allem eine neue Spannweite von Schloss. Und die Musik des Esterházy-Hof- „extrem traditionell“ bis „extrem avantgarkapellmeisters „Papa“ Haydn. Sie umfasst distisch“ auffällt, darin als nun bald schon viele heitere, sogar witzige Kammerstücke. ewiger Qualitätsgipfel das Reich der EselDas überträgt sich noch heute als Wohl­ böcks in Schützen, mit dem Taubenkobel gefühl. als Stephansdom.

Man findet weltweit kaum Städte, die so klug verwaltet, so sensibel restauriert, so reinlich und sicher wie unsere sind. Das weist hin auf ein gerüttelt Maß an ordentlicher Politik. Im Wesentlichen gilt dies auch für den Verkehr in den drei Bundesländern B, NÖ und W, die Gegenstand der schau-Medien sind. schau 75


Was ist mit Suzuki? Das fragten zuletzt alle Biker, nicht zuletzt mein Neffe, der die Supersport-„Gixxer“ liebte. Die Marke war lange Zeit Japans Nummer eins in Deutschland. Und schlief dann ein. Bis sie 2012 mit der neuen, kleinen V-Strom 650 wieder Herzschläge zeigte. Die jetzt vorgestellte „große“ V-Strom 1000 soll sie wieder nach vorn bringen: ein preiswertes Universal-Bike für Alltag und Reisen um die Welt, aber eher für gute Straßen. Als österreichischen Beitrag begrüßen wir den Wahnsinn: KTM 1290 Super Duke R mit 1190-Zweizylinder und 180 PS, wie alle KTM seit der 990 SMT auch von Normalfahrern beherrschbar. Tests, sobald das Eis schmilzt.

Suzuki V-Strom 650

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anz, ganz ähnlich, in größerem Maßstab, das unterschätzte St. Pölten. Es hat die schlimmsten Anfechtungen hinter sich. Als erste eigene NÖ-Hauptstadt litt es unter Kritik, sogar Spott. Beides ist verstummt. Die Ausrichtung nach Westen wurde als richtig erkannt – als Halbetappe zwischen Wien und der tüchtigen Großstadt Linz. Man weiß heute auch, dass Krems als weiterer Hauptstadt-Kandidat aus den Nähten geplatzt wäre. Während St. Pölten mit seinen großen Landreserven sich wohlig als Ellipse mit zwei Brennpunkten einrichten konnte. Der schöne historische Kern mit hoher Lebensqualität als emotionaler, erster Brennpunkt. Das moderne, gläserne Landhausviertel als funktionaler, zweiter Brennpunkt, der die Kraftlinien von Politik und Bigger Business mit großen Raumreserven verbindet. Beide Teile sind ausgezeichnet geeignet, die anströmenden Kunst & Kultur-Agenden arbeitsteilig zu betreuen. Kaum ein Business-Building in Österreich ist beispielsweise so gut geeignet wie das der Noevers (Niederösterreichische Versicherung) für großflächige Hängungen moderner Kunst. Dies wird vom inspirierten Management auch glänzend genützt. Als große Kunstkraft wirkt logisch auch das dort beheimatete, große Landesmuseum, oder die so genannte Ausstellungsbrücke des Landhauses. Der historische Kern St. Pöltens bedient ausgezeichnet die intimeren, kürzeren Events. Man erinnert sich mit Freude an Vernissagen der Galerie Maringer oder Lesungen in der Buchhandlung Schubert, die erst im Morgengrauen versiegten. Einmal fiel dabei Tiefschnee über Nacht. Orange gekleidete Hilfskräfte der Stadt halfen den Autos der Eingeschneiten auf die Piste zurück. Von Herzlichkeiten dieser Art kann in Riesen-Kommunen keine Rede sein. Bisher galten Kleinstädte als „weder Fisch noch Fleisch“. Allmählich werden sie als künftige Ideale denkbar.

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und um den Pfarrplatz in Grinzing findet man am Freitag, der das Wochenende einläutet, neben den Touristen auch viele Wiener, die zum Wein die hohe Musik lieben. Sie denken an Beethoven und die hierorts komponierte „Eroica“, und gehen alle Wanderwege, die auf Beethoven und Eroica verweisen und teils hoch in die Weinberge führen, von denen man in C-Dur auf die Wienerstadt niederblickt. 76 schau

KTM 1290 Super Duke R

kolumne

Der Autor Philipp „Phil“ Waldeck schreibt die Kult-Kolumne „Waldecks Wanderbriefe“ in der autorevue.

Der Fotograf Helmut A. Gansterer schreibt für trend und profil, sein Buch „Endlich alle Erfolgsgeheimnisse“ ist ein aktueller Bestseller. Er wurde von Waldeck und schau als Fotograf entdeckt.

Hier, am Pfarrplatz, in einem Epizentrum der europäischen Klassik, steht der Pfarrwirt. Hier wollte ich demnächst Hans treffen, meinen Jugend-Freund, der dieses Gehöft in einen höheren Rang hob. Jetzt stehe ich allein da, um Wochen verfrüht. Gleichwohl erkenne ich die vorzügliche Handschrift des Freundes. Größte Klarheit in allem, beinahe Bauhaus, aber herzlich und warm, in Vollholz und Metall. Ich bin im schönen Vorraum arretiert. Nur dieser ist für Raucher gedacht. Zum Glück steht hier auch die riesige, blitzblanke Bar, die Weinflaschen auf dem Bord soldatisch geordnet. Und, unvergleichlich jedem Lokal der Welt, ein meterlanger Fries aus Daniel-Spoerri-Kunstwerken. Ich trinke ein „Rotes Tor“, ehe ich zum Nachbarn wechsle, dem Nobel-Heurigen Hajszan Neumann. Dort, im gepflegten Gewölbe ergänze ich das Fest einer renommierten Company mit einem Vortrag über „Die innere Natur der Sieger“. Gute Akustik, fröhliche Zuhörer, nachher ein schöner Weißburgunder und eine hohe Cuvee. Hier ist sogar eine Vor-Halle für die Freunde der Tabakkultur freigehalten, mit Barhockern, falls einer müde wird. Zwei Lokale in drei Stunden. Und so viel Qualität auf engem Raum, wie sie noch in den 1990er Jahren in großen Wiener Wein-Bezirken nicht zu finden war. Hier darf nicht von einer guten, alten Zeit, nur von einer guten, neuen Zeit gesprochen werden. /// märz 2014

FOTOS: HERSTELLER (3)

FREITAG 13:00 UHR LOKALITÄT: PFARRWIRT UND HAJSZAN NEUMANN BETR.: WEIN UND GEIST IN GRINZING

Suzuki V-Strom 1000


Glaubst du noch an dich? TEXT VON MARIE-THERES STREMNITZER, FOTO: BY BLODER

Schon auf dem Donauinselfest 2011 konnte jeder, der wollte, den Song „Able“ live hören. Doch nur wenige Besucher wollten das. Thomas David hat aber dennoch nicht aufgegeben. Heute läuft die Nummer mit Erfolg im Radio und sein erstes Album ist fertig.

WENN EINER EIN LIED davon singen kann, dass sich Erfolg nicht von heute auf morgen einstellt, dann ist das der aktuelle Gewinner der TVShow „Die große Chance“, Thomas David Putz. „Glaubst du noch an dich?“ – Diese Frage hat ihn angetrieben, sich noch einmal in einer CastingShow preiszugeben. Mit 17 hatte er recht unbeholfen an der ersten Staffel von „Starmania“ mitgewirkt und war der Nation als „Putzi“ in Erinnerung geblieben. Mit diesem Namen hatte ihn Konkurrentin Christina Stürmer bedacht. „Es war schwer, als Siebzehnjähriger durch die Gassen zu laufen und verhöhnt zu werden“, sagt Thomas heute. Es hat sich ausgezahlt. „Ich werde mir nie mehr im Fernsehen eine Casting-Show ansehen“

Er machte trotzdem weiter. Zehn Jahre lang stand er in kleinen Clubs auf der Bühne, schätzte trotzdem jeden Auftritt. Er lernte mit dem Publikum zu kommunizieren, lernte die Gesetze der Bühne kennen, lernte, „was es braucht, damit du du sein kannst“. Doch sein Leben bestimmt habe seine Arbeit als Behindertenbegleiter. Ihr verdankt er seine Haltung und seine Demut dem Leben und den Menschen gegenüber. 2014 märz

„Privates halte ich gerne bedeckt. Aber wer mein Album hört, erfährt sowieso fast alles über mich.“ Thomas David teilt sich am liebsten über seine Songs mit.

Die Präsentation des ersten Albums fand im vergangenen Dezember im Volksgarten Pavillon statt. Vor allem Freunde und befreundete Musiker waren da, kein großer Medienrummel. Kein Starauftrieb. Ein intimer Moment, den der Sänger mit seinen Wegbegleitern Mr. Kuli und Stevie vielleicht noch mehr genossen hat als den Sieg bei der ORF-Show: „Ich werde mir nie wieder eine Casting-Show anschauen und schweißnasse Hände haben, weil ich mir denke, ‚wenn ich noch einmal dabei sein würde …‘“ Das Album „Able“ hat sich in der ersten Woche über 7.500 Mal verkauft. Der gleichnamige Song hielt sich wochenlang auf den Top-Plätzen der Charts. Es ist immer noch das gleiche Lied wie damals auf der Donauinsel, nur jetzt wollen es plötzlich alle hören. ///

info

Aus der Konserve und live Das Album „Able“ ist beim Label Columbia erschienen. Im März tourt Thomas David durch Österreich. Hier gibt es die Gelegenheit, den Künstler live zu erleben: 13. 3. Warehouse, St. Pölten 14. 3. Festsaal, Judenburg 15. 3. Marenzikeller, Leibnitz 18. 3. Support Gavin deGraw, Arena, Wien 21. 3. Ballonwirt Aigner, Wieselburg 22. 3. Röda, Steyr www.facebook.com/thomasdavidmusic

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lokallegenden Marianne Kohn (Foto rechts) hat die Loos Bar neu erfunden.

Loos Bar: So modern war Wien um 1900 TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: RENE WALLENTIN

Sie gilt als kleinste Bar der Welt und war eine der ersten ihrer Art: Die American Bar im Kärntner Durchgang. Sie wurde von Gastronom Kurt Bender gemeinsam mit Marianne Kohn aus einer finsteren Phase herausgeholt und war stets ­Treffpunkt der „Großen“ dieser Welt.

info

Loos Bar 1010 Wien, Kärntner Durchgang 10 Telefon 01/512 32 83 Donnerstag – Samstag 12 bis 5 Uhr Sonntag – Mittwoch 12 bis 4 Uhr www.loosbar.at

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HIER TRAF MAN zum Beispiel Curd Jürgens oder Helmut Qualtinger, genauso wie die Kabarett-Legende Ernst Waldbrunn oder den „Heimatfilm- Regisseur“ Franz Antel. Aber auch Stars wie Mick Jagger, Angelina Jolie und Brad Pitt bis hin zu Designer Helmut Lang und Hollywood-Produzent Quentin Tarantino: Sie alle zieht es in das von Adolf Loos Anfang des 20. Jahrhunderts konzipierte Lokal. Die Inspiration dafür holte sich der Mitbegründer der architektonischen Moderne wohl in den Vereinigten Staaten, wo Loos nach Abbruch seines Studiums gelebt und gearbeitet hatte.

Kunst im Keller

Obwohl die Leute bei der Eröffnung der American Bar 1908 etwas zu sehen bekamen, das sie so noch nicht kannten, waren sie alle begeistert. Selbst so eingefleischte Kaffeehausfans wie Peter Altenberg waren spontan fasziniert von dem modernen Lokal. Denn: Die Loos Bar war alles. Treffpunkt der feinen Gesellschaft und bald nach Kriegsende auch das Zuhause des bekannten „Art Clubs“. Dieser etablierte sich nämlich im Keller der Bar, dem so genannten „Strohkoffer“. Er diente als Zuhause für Künstler wie Hun-

dertwasser, Gulda, Zawinul, Wotruba, Jean Cocteau bis hin zu Friedrich Torberg, erzählt Kurt Bender. Rettung vor dem Ende

Der Gastronom Bender „rettete“ das Lokal 1995 knapp vor dem nachhaltigen Abstieg ins Rotlichtmilieu. Gemeinsam mit Marianne Kohn erfanden sie das Lokal wieder neu. Dem unermüdlichen Engagement der Retter ist es zu verdanken, dass man auch heute noch in der American Bar bei Martini-Cocktail & Co den Geist von Adolf Loos tanken kann. Bei bräunlich warmem Schummerlicht wird man, wenn auch nur für ein „Plauderstündchen“, aus dem tristen Stadtalltag katapultiert. Da macht es auch überhaupt nichts, wenn zwischendurch ein paar neugierige Touristenaugen staunend das Lokal erforschen. Die Loos Bar ist nämlich in der Welt weitaus bekannter als in Wien selbst und galt schon vor über hundert Jahren als „modern“. /// märz 2014


Die Loos Bar war schon immer Treffpunkt weltbekannter Promis und der feinen Gesellschaft.

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schauschau Yamato: Trommelwirbel im Museumsquartier

Die Philosophie der Gruppe ist, dass der Trommelschlag, wie der Herzschlag, der ­eigentliche Takt des Lebens ist. Yamato, so nennt sich die Performance-TrommlerGruppe aus Japan, die im Wiener Museumsquartier die heimische Prominenz schlag­ artig zu Begeisterungsanfällen inspirierte. Das ist schwer, denn das Wiener Publikum gilt als eines der grantigsten und schwierigsten weltweit. Emotion zeigt hier nur jemand, wenn er so was wie einen Lotto-Sechser macht. Also maximal zwei pro Woche :-) Bei Yamato war das Gegenteil der Fall: Klatschorgien, Bravo-Gekreische und intensives Fußgetrampel inklusive Standing Ovations ließen einen eher vermuten, dass j­ eder einzelne im Publikum einen verdammten Lotto-Sechser gemacht hatte.

TEXT: NIKI SCHREFL

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Bei der Premiere von YAMATO im Museumsquartier spürte eine ganze Menge prominenter Zeitgenossen ihr Herz im Gleichklang mit japanischer T ­ rommel-Power. 1 RAMESH NAIR „Der Inder“ versuchte sich an einer Wadaiko-Trommel. 2 REINHARD JESIONEK stand auf der Guestlist. 3 OLIVER STAMM (re.), nach seiner ­Beachvolleyball-Karriere mittlerweile ein erfolgreicher PR-Manager 4 Wer kennt diesen reizenden Wuschelkopf nicht: ARABELLA KIESBAUER schlug auch zu. 5 NORA FREY: Im früheren Leben war sie ein richtiger Radiostar. Jetzt berät sie große Firmen. 6 PETER WECK und CHRIS LOHNER bei der Premiere im Wiener Museumsquartier. 7 Bühnenfoto von der wirbelnden Trommlergang aus Japan: YAMATO im Einsatz. Das ist bereits als körperliche Schwerstarbeit zu werten.

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FOTOS: KARL SCHÖNDORFER, NIKOLAUS SCHREFL

Reinhold Bilgeri als Vorkoster

EDI FINGER JUN. mit LAURA, BEATRIX und REINHOLD BILGERI in Besprechungslaune für den Filmball.

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Edi Finger jun. ließ für seinen Filmball am 14. März Probe-Essen. Nämlich das noble Gala-Dinner im Rathaus, an dem sich die nationalen und internationalen Filmstars erfreuen sollen. So hatte Caterer Waldemar Benedikt vom Marienhof im Palais Auersperg einen Festtagstisch gedeckt und präsentierte das kulinarische Feuerwerk für den Ball: Variation vom VodkaLachs mit Limetten-Pfeffer-Creme, Vitello tonnato und Kalbs-Tartar mit Kräutern der Provence. Dann die Safran­schaumsuppe und als Hauptgericht ein herrliches Rinderfilet mit Speckbohnenpalme und Erdäpfeln. Die Tester waren Regisseur & Sänger Reinhold Bilgeri mit seiner Beatrix und Tochter Laura. märz 2014


Ein Burgenländer mit Witz in Kitz

Leo Hillinger ist sicherlich einer der bekanntesten Burgenländer. Selbstverständlich wegen seines Weins, aber auch deswegen, weil dieser Mann ein Marketing-Genie ist. Was zum Korken bedeutet, dass man als Winzer gleich österreichweit seine eigenen Stores aufsperrt. Der siebente Hillinger-Store wurde jetzt in Kitzbühel eröffnet – mit Prominenten natürlich. Der Schmäh rannte und man erzählte sich die kürzesten Burgenländerwitze. Warum? Damit sie die Tiroler auch verstehen …

LEONHARD STOCK mit dem Hausherren LEO HILLINGER und dem legendären FRANZ KLAMMER.

Bemerkenswerte Persönlichkeiten rund um einen Startenor: MARTA DOMINGO und PLACIDO DOMINGO mit der spanischen ­Koloratursopranistin DAVINIA RODRIGUEZ.

Irgendwie eine nagelneue Choreographie zum Thema Händchenhalten: DAVINIA RODRIGUEZ mit Stadthallenboss WOLFGANG FISCHER.

In Action: Der New Yorker Dirigent JAMES CONLON.

LEO HILLINGER mit dem nicht minder legendären ARMIN ­ASSINGER und dessen fescher Frau BETTINA.

Ein sagenhaftes Geburtstagsgeschenk: Die Torte kam vom Hotel IMPERIAL und Startenor PLACIDO DOMINGO verkostete die noble Süßigkeit mit ­Kollegin BIRGIT SARATA.

Placido Domingo feierte Geburtstag in Wien Señor Domingo scherzte: Der Doge, den er in Giuseppe Verdis Oper „I due Foscari“ verkörpert, sei ja auf 83 konzipiert, somit ein Part, in den er jetzt mit seinen 73 noch sicherlich hineinwachsen werde … Applaus nach der Dernière, als Überraschung wurde ihm eine traumhafte Torte aus dem Nobel-Hotel ­Imperial kredenzt. Übrigens: Placido kommt selbstverständlich bald wieder: Am 1. Mai für „Nabucco“! Gratulationen vom New Yorker Grammy-Preisträger James Conlon und Aki Nuredini, Padrone des Nobel-Italieners „Sole“. Dieses Lokal in der Wiener Annagasse liebt Señor Domingo … 2014 märz

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schauschau Die Jugendstil-Russen im Belvedere Russische Kunst in Wien um 1900 – von 27.06. bis 28.09.2014

8. Ball des Sports in Wien 22. März, 19.30 Uhr, Wiener Rathaus Im glanzvollen Ambiente des Wiener Rathauses feiern SportlerInnen, FunktionärInnen, SportstudentInnen und VertreterInnen aus Wirtschaft und Politik den Ball des Sports. Themenbars, Live Music Acts, Mixes der DJs und Bewegungsstationen sorgen für gute Unterhaltung und feierliche Stimmung. Man kann mit der österreichischen Sport-Schickeria rechnen.

Mit der Ausstellung „Silver Age – Russische Kunst in Wien um 1900“ widmet sich das Belvedere im Sommer 2014 der russischen Kunst und den kulturellen Verbindungen zwischen Russland und Österreich zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Begriff Silbernes Zeitalter bezeichnet die kulturelle Blüte in der russischen Literatur und Bildenden Kunst nach 1900 und gilt als Äquivalent zum deutschen Wort Jugendstil.

Parndorf: Wahl der Miss Burgenland

29. März, 19.30 Uhr, Pannonia Tower Hotel Miss Burgenland-Chefin Tanja Duhovich lädt zum großen Finale der „Miss Burgenland“ in den Pannonia Tower. Der umtriebige Hausherr, Christian Künelt, könnte möglicherweise bei der anschließenden Party selbst an den Turntables als DJ fungieren. Sagt man. Man wird sehen.

Kremser Farbenkränzchen 8. März, Römerhalle, Mautern Die Kremser Studentenverbindungen sind die ­einen, der Kremser Turnverein die zweiten. Das „Farbenkränzchen“ wird im Übrigen heuer ­unglaubliche 150 Jahre alt. Die Location hat jedenfalls Flair. Historische Feinheiten, eingebettet in modernem, stilsicherem Ambiente. Mit der ­gesamten lokalen Prominenz ist zu rechnen.

Xavier Naidoo in Mörbisch Samstag, 24. Mai 2014, 19:30 Uhr Downbeat-Künstler des Jahres 2010, Mitglied im NEA Jazz Masters Fellowship, 20-facher Grammy-Gewinner und gefeierter Piano-Virtuose – Chick Corea hat zu Recht den Status einer ­lebenden Legende. Im Laufe seiner bemerkenswerten Karriere hat sich der Komponist und ­Pianist einer erstaunlichen Anzahl an Musikstilen gewidmet und ist dabei mit Jazzgrößen wie Miles Davis, Herbie Hancock, Gary Burton, Al Di Meola, John McLaughlin, aber auch Friedrich Gulda ­gemeinsam aufgetreten. Karten unter Tel. +43 2682/719 3000

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20. August. 20 Uhr, Seebühne Mörbisch Für die einen ist er der Größte, für die anderen der Weichste. Xavier Naidoo, Sänger, Song­writer, Mitbegründer der Söhne Mannheims, Jury-Mitglied bei The Voice of Germany, ist ein Künstler, der polarisiert. Anyway, er zieht die Massen in seinen Bann. Tickets sind jetzt!!! noch zu haben. www.oeticket.com ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Chick Corea in Eisenstadt

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© Mathias

Up to date mit

schau schau schau schau – die Promisendung der Ostregion auf schau TV

Gäste, Feste, Prominenz & Co. Stephanie Andert ist dort, wo es in der Ostregion etwas zu feiern gibt, und für schau TV dabei, wenn zwischen Podersdorf, Wiener Rathausplatz und St. Pölten die Post abgeht.

www.schaumedia.at

schau TV – den ersten Erlebnissender der Ostregion (Wien, Bgld., NÖ) – empfangen Sie nonstop über Satellit, kabel plus, aon TV und im Großraum Wien zusätzlich via Antenne.



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