schau Magazin Heft 9 2014

Page 1

GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

EUR 3,90 Heft 9/2014

www.schaumedia.at

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

WEINWANDERN ELINA GARANCA TRAUBENKUNDE CLAUDIA KOTTAL WEIDEGÄNSE U. V. M. 13 SEITEN EXTRA

ENDLICH HERBST

DAS OFFIZIELLE MAGAZIN VON


www.gugler.at

Besser. Näher. BVZ Entdecken Sie die besten Seiten des Landes. Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport

und Gesellschaft von mehr als 100 MitarbeiterInnen, die Woche für Woche näher als nah am Geschehen sind. Das Ergebnis lesen Sie in den 7 BVZ-Lokalausgaben. Jetzt noch informativer und lesefreundlicher. BVZ.at


schaubild des monats

FOTO: ÖSTERREICHISCHE POST AG

Wünsch dir was!

2014 september

Als der diesen Sommer verstorbene Dietmar Schönherr gemeinsam mit seiner Ehefrau Vivi Bach in deren TV-Show „Wünsch Dir Was“ Anfang der siebziger Jahre Friedensreich Hundertwasser zu Gast hatte, versetzte dieser mit seinen „smarten“ Ideen zu Fensterrecht und Dachbegrünung die Zuseher in Staunen. Ein Jahrzehnt nach seinem Auftritt ließ man dann den Künstler sein „Hundertwasserhaus“ tatsächlich bauen. 70.000 Besucher kamen alleine zur Eröffnung. Selbst wenn damals dieses innovative Dreieck aus „Wünsch Dir Was“, Hundertwasser und Stadtpolitik nur Zufall war – die Weichen für das Wien von heute wurden durch derartige Experimente damals gestellt. Wenn wir uns jetzt entschlossen haben, neuerlich „Gas“ zu geben und Wien zur „Smart City“ zu machen, sollten wir bedenken, dass auch Visionäre von heute zeitgemäße publikumswirksame Bühnen brauchen. Die Erfinder der „Wünsch Dir Was“–Show rund um Vivi Bach und Dietmar Schönherr haben damals gewusst, wie man smarte Ideen „zum Fliegen“ bringt. Rudi Mathias schau 3


schauplätze

schautv

CHRISTOPH BERNDL

auch schau gibt’s ! im Fernsehen Sie en nn kö So n ue ne s ch Österrei f Ihrem Sender augerät Fernseh empfangen.

Chefredakteur

Die nächste Ausgabe von schau erscheint am 1. Oktober 2014.

20 Jahre „Ja! Natürlich“: schau hat Martina Hörmer zu ihrem Bio-Erfolgsrezept befragt.

Sendersuchlauf starten, neu gefundene Sender speichern, schau TV gewünschtem Speicherplatz zuordnen

So findet man schau TV via Satellit manuell Transponder 3 Frequenz 11,244 GHz FEC 5/6 Symbolrate 22.000 Service-ID 13255

So findet man schau TV via Antenne

60

im Raum Wien Kanal 34 DVBT W2 Service-ID 1106

Nasser und Nana Ansari verwöhnen mit Urlaubsflair in ihrem unvergleichlichen Café Ansari.

sowie in den Kabelnetzen von A1 TV in ganz Österreich Kabel und kabelplus in Niederösterreich und im Burgenland

76 Opern-Star Elına Garanca meldet sich aus der Babypause zurück.

schau social Tauschen Sie sich mit Freunden, anderen Nutzern und uns über aktuelle Themen aus: facebook.com/schaumagazin facebook.com/schautv

IMPRESSUM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schau media Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Nina Fietz, Roland Graf, Bernhard Hachleitner, Judith Jandrinitsch, Alex Kristan, Helga Longin, Hedi Mathias, Julia Pühringer, Nikolaus Schrefl, Werner Schuster, Marie-Theres Stremnitzer. Cartoon: Rudi Klein. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Anzeigen-Koordination: Monika Steiner, Tel. +43/1/740 32-733. Anzeigen­ verkauf: ­Sabine Kejval +43/1/740 32-253, Julia Rötzer +43/2682/9000-1634. Druck: Druckerei Berger, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­ ­weise: 10 x ­jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 35. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­ tretenen M ­ ei­nun­gen der Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. V ­ eranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

4 schau

58

So findet man schau TV via Satellit automatisch

FOTOS: ADRIAN BATTY, ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

„Irgendwann bleib i’ dann dort“: Ihr Lied über das Aussteigen und den ewigen Urlaub unter Olivenbäumen an weißen Stränden bescherte dem steirischen Singer-Songwriter-Trio von S.T.S. im Jahr 1984 einen ihrer größten Hits. Ins inhaltliche Gegenteil gereimt, wird daraus „Ich fahr sicher nie mehr fort“. Das haben sich viele von uns wohl auch im heurigen Sommer gedacht. Das instabile Wetter hatte auch die klassischen Badeorte fest im Griff und eine Reihe von Krisenherden trübte zusätzlich die Urlaubsfreude. Aber keine Sorge, auf die verdiente Erholung müssen wir deswegen nicht verzichten. schau verrät Ihnen, wo das Ausspannen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ganz leicht fällt. Diesmal machen wir Ihnen Lust auf einen Ausflug in die schönsten Wiener Rieden (ab Seite 10). Ober wie wäre es mit einer Tour entlang der Donau? Ab Seite 46 entdecken wir die schönsten Gaue entlang des Stromes. Im Genussteil ab Seite 52 stellen wir diesmal ungewöhnliche Traubensorten vor, die alle bei uns am Stock reifen – vom Grauen Vöslauer bis zum Ráthay. Außerdem fahren wir einen Jaguar E-Type (Seite 70) und heben in einer liebevoll restaurierten Piper L4 ab (Seite 74). Elına Garanca erzählt uns vom Comeback nach der Babypause (Seite 76) und Schauspielerin Claudia Kottal verrät uns, warum sie für Belangloses keine Zeit hat (ab Seite 20). Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.


In dieser Ausgabe 10

Im September steht schau unter dem Motto „Wien, Wein, Wandern“ und verrät die schönsten Touren dazu.

8 New York, New York! Starfotograf Andreas Bitesnich entführt Sie dieses Mal in den Big Apple.

Unterwegs in den Rieden

18

20 Hände hoch!

Claudia Kottal spricht über ihre Rolle in CopStories und welche Folgen das für sie bei Verkehrskontrollen hat.

Fuchs, du hast die Gans gestohlen – das kann Gänsevater Siegfried Marth nicht passieren.

30 St. Pölten in Frauenhand

Bettina Hering, Mimi Wunderer und Brigitte Fürle haben die drei Kulturhäuser St. Pöltens fest in der Hand. 52 schau Traubenkunde

Pünktlich zur Weinlese deckt Genussexperte Roland Graf auf, wer wirklich hinter den edlen Tropfen steckt.

24 Wolfgang Sturm im Interview mit Christoph Berndl zum 25. Geburtstag des Theater Akzent.

64 Alle Highlights auf schau TV

Vier Extraseiten zum neuen Erlebnissender der Ostregion mit vielen Programm-Tipps zu schau TV. 74

schau Männerspielzeug

Andi Baumann hat seine Piper L4 liebevoll restauriert und entführt Rudi Mathias in luftige Höhen.

46 schau präsentiert Österreichs schönste Gaue und Steige – also rein in die Wanderschuhe.

26 Kaiserin Maria Theresia wäre entzückt: Das Naturhistorische Museum wird heuer 125 Jahre alt.

standards 4 Inhalt und Impressum 6 Cartoon von Rudi Klein 33 vorschau: Der Event-Navigator 70 Garagengold 80 schauschau: Hotspots & Society Abo unter Tel. 01/740 32-752

COVERFOTO: STEFAN FÜRTBAUER GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

EUR 3,90 Heft 9/2014

www.schaumedia.at

vorschau event-navigator september Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

schau elektronische Ausgabe:

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. W

Ab DI 23. 9. SHOW

Produkte der schau media Wien

13 SEITEN EXTRA

Mambo!

ENDLICH HERBST

DAS OFFIZIELLE MAGAZIN VON

01_schau_9_2014_Ruecken_3mm.indd 1

Ab DIENSTAG

FOTO: JENS HAUER

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

WEINWANDERN ELINA GARANCA TRAUBENKUNDE CLAUDIA KOTTAL WEIDEGÄNSE U. V. M.

2014 september

33_45_navigator_sept_kk_LWC.indd 33

23 SHOW

Dirty Dancing Stadthalle

Der legendäre Tanzfilm begeisterte mit Mambo und sinnlichen Hüftschwüngen Millionen Fans in aller Welt. In Wien wird die Original-Bühnenshow von 23. September bis 26. Oktober für knisternde Spannung sorgen, wenn Baby und Johnny ihre Gefühle füreinander entdecken. Eindringliche Musik, eine spannende Story und packende Tanzszenen mit Jennifer Grey und Patrick Swayze machten den Film ‚Dirty Dancing‘ 1987 zum Klassiker. Er rief einen richtigen Latin-Dance-Boom hervor und Fans in aller Welt wie auch in Wien besuchten Salsa- und Merengue-Kurse. Die Story spielt in der 1960er Jahren und handelt von Teenager Frances, genannt „Baby“, und Tanzlehrer Johnny. Baby verbringt einen langweiligen Urlaub mit Eltern und Schwester im gutbürgerlichen Ferienhotel. Höhepunkt der Abschlussfeier ist eine Tanzshow, in der Johnny mit seiner Partnerin auftreten soll. Als diese ausfällt, ist Baby am Zug – und nach einigen Verwicklungen werden Baby und Johnny schließlich sogar noch ein Liebespaar. Die Original-Bühnenshow war am Londoner Westend monatelang ausverkauft, und auch in der Stadthalle in Wien werden die famosen Tänzer und Sänger samt Live-Band für Begeisterung sorgen. Selbstverständlich werden sämtliche Hits gesungen wie „Time of My Life“, „Hungry Eyes“ oder „Do you Love me“ (in deutscher Sprache). W DIRTY DANCING 23. September bis 26. Oktober, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

schau

33

18.08.14 13:19

14.08.2014 14:09 Uhr

schau 5


klein(e) rundschau

Zweitmeinung Sommer

6 schau

ILLUSTRATION: RUDI KLEIN

Die Ansiedelung nördlich der Alpen hat sich als grober Fehler herausgestellt. Obwohl die kurzen sommerähnlichen Zeiten durch die vom Menschen herbeigelockte Klimakatastrophe etwas verlängert wurden, ist vom „endless summer“ noch nicht viel zu bemerken. Immerhin hat das Wetter als Gesprächsthema eine Aufwertung erfahren. Der geniale „Alle reden vom Wetter – wir nicht“–Slogan würde heute eher wenig Wirkung zeigen. Schließlich haben es die Menschen geschafft, erheblich langweiligere Gesprächsthemen zu finden. Da kann ein wenig Gejammer übers Wetter durchaus unterhaltsam wirken. Oder auch nicht.

september 2014


DIE STADT WIEN LÄDT EIN ZUM 8. WIENER WEINWANDERTAG Weinberge und r ne ie W e di h rc du Wandern Sie r Wein und Wiener ne ie W i be da ie S en genieß bis nach Nussdorf, t if st eu N n vo – n rl Schmanke n tammersdorf und vo S s bi f or sd er eb tr S von ach. Ottakring bis Dornb Alle Infos auf ien.at umweltmusterstadt.w

2014 27. & 28.09.2014

AB 10 UHR NEUSTIFT BIS NUSSDORF

STREBERSDORF BIS STAMMERSDORF OTTAKRING BIS DORNBACH

NEU

- 3 Routen - insgesamt 28,4 km - 25 Labestationen - 6 Aussichtspunkte


daschauher bitesnich


The Sax of New York City TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTO: ANDREAS H. BITESNICH

Am 7. September feiert Sonny Rollins seinen 84. Geburtstag. Sein Saxophonspiel prägte den Modern Jazz maßgeblich. schau zollt dem Künstler Tribut und widmet ihm ein Bild aus dem Fotoband „DEEPER SHADES #01 NEW YORK“ von Andreas H. Bitesnich. Das ungewöhnliche Motiv zeigt ein Detail der Williamsburg Bridge. Die Hängebrücke führt über den East River und verbindet die Lower East Side von Manhattan mit dem Stadtteil Williamsburg in Brooklyn auf Long Island. Sonny Rollins setzte ihr 1962 mit dem Album „The Bridge“ ein musikalisches Denkmal. Rund 15 Stunden täglich trotzte Sonny den ­Jahreszeiten und perfektionierte auf der Brücke sein Saxophonspiel – und obwohl er sich eigentlich 1959 aus der professionellen Jazzszene verabschiedet hatte, erlangte seine ComebackAufnahme Kult-Status. „DEEPER SHADES #01 NEW YORK“ 96 Seiten, Hardcover, Format: 24 x 32 cm, 120 Schwarzweiß-Fotografien, limitiert auf 960 Stück, um 55 Euro auf www.bitesnich.com


Wien, Wein, nur du allein ... TEXT VON HELGA LONGIN

Wien & Wein – seit der Römerzeit sind diese Begriffe unzertrennlich. Über tausende Jahre hinweg hat sich die Welt geändert – aus dem römischen Vindobona wurde eine moderne Millionenmetropole. Eines ist seit Kaiser Probus gleich geblieben: An den Hängen der Stadt wird auch heute noch Wein nach alten Traditionen gebaut. DIE GESCHICHTE des Wiener Weins ist praktisch so alt wie die Stadt selbst. Unter Kaiser Probus wurden die römischen Soldaten zum Teil mit Wein entlohnt, was unter den Römern auch als probates Mit­ tel zur Hebung der Moral der Trup­ pen galt. Noch im späten Mittelalter befanden sich auf vielen damals noch unverbauten Flächen außerhalb der Stadt Weinberge und bildeten eine Haupterwerbsquelle für die Wie­ ner und Wienerinnen – auch wenn Überlieferungen zufolge der mittelal­ terliche Wein ziemlich sauer und von mäßiger Qualität gewesen sein soll. Die gute Qualität des Wiener Weins ist inzwischen unbestritten und auch die Zahlen sprechen nach wie vor für sich: Mit einer Größe von rund 700 ha bilden die Wiener Weingärten die weltweit größte innerstädtische Rebfläche. 190 Weinhauer, darunter auch die Stadt Wien selbst, bewirt­ schaften die Wein­gärten und erzeu­ gen pro Jahr beeindruckende rund 2,39 Millionen Liter Wein. Ein zeiti­ ges Frühjahr, ein warmer, trockener Sommer und ein milder, trockener Herbst bilden die besten Vorausset­ 10 schau

september 2014


FOTO: STEFAN FÜRTBAUER

Wandern, wo der Wein wächst – und das mitten in der Hauptstadt. Mit schau erwandern Sie die schönsten Weintouren in Wien.

2014 september

schau 11


Genau an diesem Wochenende, heuer am 27. und 28. September, ist der Wiener Weinwanderweg zur Gänze begehbar. Während des rest­ lichen Jahres ist der Weg nicht zu­ gänglich, da er auch durch private Weingärten führt, die natürlich von ihren Eigentümern bewirtschaf­ tet werden. 2014 stehen fürs Wein­ wandern erstmals gleich drei Routen zur Auswahl. Und keine Sorge, fürs Weinwandern muss man gar nicht so besonders sportlich sein. Auch wenn die Routen zwischen 5 und 11,7 Kilometer lang sind, besteht im­ mer wieder die Möglichkeit, auf öf­ fentliche Verkehrsmittel umzustei­ gen und so ein paar Wandermeter „einzusparen“. Alle Wege sind seni­ oren-, kinder- und zum größten Teil auch kinderwagenfreundlich und somit auch für untrainierte Wanderund Weinfreunde zu bezwingen. Von Ottakring nach Dornbach Nicht nur der typisch österreichische Grüne Veltliner ist in Wiens Weingärten zu finden. Chardonnay, Weißburgunder und viele mehr sind ebenfalls mit von der Partie.

sse

a m p felb

Neuwaldegg

H

utt erw eg

Straßenbahn 42

H im me

lm

TOUR 1

HERNALS

Wandern von Ottakring nach Dornbach

Alsz eile Buschenschank zum „ Dornbacher Pfarrer“

Do

rnb

ach

er S

traß

e

aß str

en

er Ob

ed wi

Sandleiten

Wien

Wil h

elm

ine

nst

Hotel Schloß Wilheminenberg

Joh ann -Sta

raß

e

SprHeuriger Leitner eng erst eig Paulinenste ig

Wilhelmine

nstraße

Neustift u d-S

OTTAKRING Erdbru stga

sse

tra ß e

Gallit

zinst

Rolan

Steinhofgründe

dweg

Heuriger Renate Herrmann

Ottakringer Bad START

raße

Friedhof Ottakring

Johann-Staud-Straße

Plachutta Grünspan

e

Route Vom Ottakringer Bad (1160 Wien, Johann-Staud-Straße 11) über den Hansl-Schmid-Weg und den Paulinensteig zum Schloss Wilhelminenberg. Weiter führt die Route über die Oberwiedenstraße, den Himmelmutterweg und die Klampfelberggasse in die Dornbacher Straße zur Pfarre Dornbach (Straßenbahnstation Neuwaldegg, Linie 42). Von Dornbach weg steht während des Weinwandertags außerdem ein Shuttlebus zur Verfügung, der Wanderlustige kostenlos nach Neustift zum Start der zweiten Tour transportiert. Besonderheiten Schöne Aussichtspunkte über Wien finden sich vor allem im Bereich des Schlosses Wilhelminenberg. Gesamtlänge ca. 5 km, kinder- und seniorenfreundliche Route

september 2014

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER (2)

Kl

gg a

Die neue Route startet beim Otta­ kringer Bad und führt über den Hansl-Schmid-Weg und den Pau­ linensteig zum malerischen Schloss er

zungen für guten Wein und garantie­ ren auch gleichbleibend gute Quali­ tät. Von Stammersdorf, Strebersdorf und Jedlersdorf im Norden der Stadt über die Donau nach Nussdorf, Hei­ ligenstadt, Grinzing, Sievering und Neustift am Walde, Dornbach und Ottakring bis ins südliche Mauer und Oberlaa erstreckt sich die Wein­ region Wien. Die grünen Hänge mit ihren Reben, aus denen der typisch österreichische Grüne Veltliner, der berühmte Wiener Gemischte Satz, der Chardonnay, Weißburgunder, Rheinriesling oder auch die Rot­ sorten Zweigelt, Blauburgunder oder Cabernet Sauvignon entste­ hen, sind ein Schatz, um den andere Millionenstädte Wien nur beneiden können. Die Weinbaugebiete der Stadt sind natürlich nicht nur für ihre Heu­ rigen und Buschenschanken be­ rühmt, sondern auch wunderbare Naherholungsgebiete – „www“ auf Wienerisch sozusagen: Wien, Wein, Wandern. Einmal im Jahr, zur far­ benprächtigsten Jahreszeit am letz­ ten Septemberwochenende, findet der Wiener Weinwandertag statt.


Es wird ein Wein sein …

„WER NICHT LIEBT WEIN, Weib und Gesang, der bleibt ein Narr sein Leben lang“ – ein Satz, der vielfach Mar­ tin Luther zugeschrieben wird und wohl am besten das Le­ bensgefühl beim Wiener Heurigen bzw. in einer typischen Buschenschank beschreibt. Heurigen und Buschenschanken sind in Wien schließlich nicht nur Gaststätten, sondern viel­ mehr der Ausdruck eines Lebensgefühls. Beim Heurigen gibt’s keine Klassenunterschiede, da wollen alle dasselbe. Dort geht man hin, um mit Freunden zu feiern, um den ers­ ten lauen Frühlingsabend im Freien zu verbringen, vielleicht auch, um den einen oder andern Kummer bei einem G’spritzten zu vergessen, oder einfach, um einen anstrengen­ den Arbeitstag mit Kollegen ausklingen zu lassen. Die Geschichte der Wiener Buschenschanken geht zwar bis in die Römerzeit zurück, im Jahr 1784 wurde allerdings durch die so genannte Zirkularverordnung von Kaiser ­Joseph II. der Ausschank legalisiert und somit eine recht­ liche Grundlage für den typischen Wiener Heurigen ge­ schaffen. Heutzutage unterscheidet man zwischen der Buschenschank, in der die Weinhauer zu festgelegten Zei­ ten (nämlich dann, wenn der Föhrenbuschen ausg’steckt ist) eigenen, in Wien gewachsenen Wein und kalte Spei­ sen anbieten dürfen, und dem Heurigen, dessen Besitzer eine Gastgewerbekonzession benötigen. Aber egal, ob Heuriger oder Buschenschank, nirgendwo anders lässt sich Wiener Lebensgefühl schöner spüren.

Geheimtipp: Wandern im Nibelungengau

FOTO: HOTEL SCHACHNER_/WK-PHOTOGRAPHY.NET

Am neu eröffneten Weitwanderweg Nibelungengau wandert man donauabwärts zwischen dem oberösterreichischen Donausteig im Westen und dem Welterbesteig Wachau im Osten. Der Weg besticht durch eine wunderschöne Aussicht und misst stolze 110 km. Durch pittoreske Land­ schaften und teilweise am Donauufer entlang streift man vorbei an schönen Plätzen und inter­ essanten Ausflugszielen. Die insgesamt acht Etap­ pen bieten alles, was Wanderern Freude macht: Ruheplätze zum Verweilen, eine romantische Klamm, historisch gewachsene Städte und Dör­ fer und geschichtsträchtige Ausflugsziele. Die 34 neu entwickelten Rundstrecken in den zehn Ni­ belungengau-Gemeinden ergänzen das Wander­ angebot in der Region. Sehenswertes & Ausflugsziele

2014 september

gungsbetrieben sowie detaillierte Routenbeschrei­ bungen samt GPS-Tracks stehen zum Download auf www.nibelungengau.at bereit. Die Touren ­können auch bequem mit der Wachau-Nibelun­ gengau-Kremstal-App oder der kostenlosen Wan­ derkarte ­Nibelungengau geplant werden.

Donau Niederösterreich Tourismus GmbH Schlossgasse 3, 3620 Spitz 02713/300 60-60 urlaub@donau.com www.nibelungengau.at ADVERTORIAL

Das Schloss Artstetten, mit den unverkennbaren Zwiebeltürmen, ist ein besonderes Schmuckstück und war einst Familiensitz und Sommerresidenz der kaiserlichen Familie. Für eine kulturelle Pause lohnt sich der Besuch der Basilika von Maria ­Taferl. In traumhafter Lage am Taferlberg gele­ gen überblickt man das gesamte Donautal des Ni­ belungengaus. Im Oskar K ­ okoschka Museum in Pöchlarn können die Exponate des gleichnami­ gen Künstlers besichtigt werden. Weiterführende Informationen zu Gastronomie- und Beherber­

Buchungstipp: 4 Nächte inkl. Frühstück, Gepäcktransport, Wanderjause & -karte ab 305,– Euro pro Person im Doppelzimmer schau 13


Eine kleine Ver­schnauf­pause muss natürlich auch sein.

Ganz Wien in einem Wein Doch Wiens Wein war nicht immer ein Genuss – trotzdem erfüllte er einen göttlichen Zweck.

Rettet den Stephansdom

Einer Legende zufolge wurde so­ gar unser nationales Wahrzeichen, 14 schau

der Stephansdom, mit Gemisch­ tem Satz gebaut: Laut Aufzeich­ nungen war im Jahr 1450 der Wie­ ner Wein so derartig sauer, dass ihn niemand trinken mochte. Die Weinbauern waren bereits mit ­seiner Entsorgung beschäftigt, als Friedrich III. ein Gebot erließ, welches das Verschütten verbot. Die Weinhauer wurden angewie­ sen, den ungenießbaren Wein zum „Stephansfreithof“ (Friedhof ) zu bringen, der damals noch das Got­ teshaus umgab. Dort soll der Wein dann als Branntkalklöscher beim Bau des Fundaments für den Nordturm gedient haben. Mittlerweile kann von ungenieß­ bar wahrlich keine Rede mehr sein – der Gemischte Satz aus Wien, der laut Gesetz aus mindestens drei Rebsorten eines Weingartens in Wien gepresst sein muss, er­ freut sich weltweit bei Weinken­ nern größter Beliebtheit. Seit dem Jahrgang 2013 hat der Wiener Ge­ mischte Satz auch DAC-Status und somit eine geschützte Her­ kunftsbezeichnung.

Den wohl schönsten Blick auf Wien bietet entlang der Wanderroute der Familienbetrieb Leitner am Wil­ helminenberg. Etwas unterhalb des Schlosses Wilhelminenberg gelegen, abseits von Großstadttrubel und Verkehrslärm, lässt schon eine kurze Pause Urlaubsfeeling aufkommen. Weiter geht’s in Richtung Pfarre Dornbach, dem offiziellen End­ punkt des neuen Weinwander­ wegs. Für Unternehmungslustige muss hier allerdings noch längst nicht Schluss sein. Wer nach der rund fünf Kilometer langen Strecke noch genug „Schmalz“ in den Bei­ nen hat und auch noch die „klassi­ sche“ Route im 19. Bezirk in An­ griff ­nehmen möchte, kann sich in Dornbach in einen kostenlosen Shuttlebus nach Neustift setzen und dann von dort nach Nussdorf weiterwandern. Von Neustift nach Nussdorf

Neustift, Sievering, Grinzing, Nuss­ dorf – die Döblinger Weinbauge­ biete sind wohl jedem Österreicher ein Begriff. Und doch macht es ei­ nen gewaltigen Unterschied, sie ein­ fach einmal gemütlich, mit Freun­ den oder Familie zu „erwandern“ anstatt mit Auto oder Öffis nur beim Heurigen vorzufahren (oder auf der Suche nach einem Parkplatz zuneh­ mend verzweifelt durch die Gassen der Döblinger Vorstadt zu kreisen). Wer sich nicht mehr die ganze, ins­ gesamt 10,8 km lange Strecke zu­ traut, muss es von Neustift aus bloß bis zum Weingut der Stadt Wien am Cobenzl, dem Flaggschiff des Wie­ ner Weinbaus, schaffen. Dort wartet der so genannte Heurigenexpress, eine traditionelle Bimmelbahn, die allzu müde Wanderer kostenlos den Berg hinunter nach Nussdorf trans­ september 2014

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER, WWW.PICTUREDESK.COM

WENN ES EINEN WEIN gibt, der weltweit von Kennern immer mit Wien in Verbindung gebracht wird, dann ist das wohl der „Ge­ mischte Satz“. Im Gegensatz zur Cuvee werden beim Gemischten Satz schon seit Jahrhunderten in Wien bis zu 20 Weinsorten schon im Weingarten gemeinsam ausge­ setzt, gelesen, gepresst und vini­ fiziert. Seine Geschichte ist auch heute noch nicht endgültig er­ forscht, die Vermutung liegt aller­ dings nahe, dass diese Sorte ihre Entstehung vor allem Überlegun­ gen zur Risikominimierung ver­ dankt – da jede Sorte anders auf Frost, Hitze und Feuchtigkeit re­ agiert, sollte der gleichzeitige Aus­ bau verschiedenster Sorten die Gefahr von Ernteausfällen redu­ zieren und gleichzeitig eine gleich­ bleibende Weinqualität garantie­ ren.

Wilhelminenberg. Weiter geht’s dann über die Oberwiedenstraße, den Himmelmutterweg und die Klampfelberggasse in die Dornba­ cher Straße (Straßenbahnstation Neuwaldegg). Es wär’ nicht Wien, wenn nicht unterwegs auch aus­ reichend Raststationen zur Stär­ kung auf die Wanderer warteten. Zum Beispiel gleich in der Roterd­ straße beim Heurigen Sissi Huber. Der Wirtin wurde das Talent zur Gastgeberin schon in die Wiege ge­ legt – als Tochter der Fuhrgassl-Hu­ bers ist sie sozusagen direkt in einer echten Altwiener Heurigen-Institu­ tion aufgewachsen. Aber sich nur auf alten Traditionen auszuruhen ist auch nicht die Sache der engagier­ ten Wirtin, sie ist stolz darauf, den „Neuen Wiener Heurigen“ zu reprä­ sentieren: „Die Wurzeln in der Tra­ dition, die Stimmung aber zu 100 Prozent im jetzt“, so ihr Credo. Das spürt man auch beim Speisenange­ bot, das zum Beispiel mit „Wiener Heurigen-Tapas“ lockt, kleinen, ty­ pisch wienerischen Schmankerln in appetit­anregender Größe der tra­ ditionellen spanischen Tapas. Hat man’s dann nach einer kurzen Stär­ kung bis in die Johann-Staud-Straße geschafft, lockt schon der nächste Heurige. Direkt unter den Weinlau­ ben kann man beim Heurigen Re­ nate Herrmann nicht nur auf die Weingärten blicken, die die Winze­ rin seit 1982 bewirtschaftet, sondern auch die typischen Wiener Heu­ rigenspezialitäten verkosten. Vom Schopfbraten über den Kümmel­ braten bis zu Faschierten und Auf­ strichen fehlt nichts, was originalen Wiener Heurigengenuss ausmacht. Dazu noch ein Glas vom hauseige­ nen Gemischten Satz oder Veltli­ ner und man ist gestärkt fürs Wei­ terwandern.


Agnesgasse

n rab e

Autobus 38A Ob.

öttg

H

tr aße

Cob

erg

weg

H Autobus 39A

ve r

zlg .

Nußdorf

erweg eg

H Straßenbahn D

Grinzing H

Straßenbahn 38

Sievering Sie

en

in g er St raße

Heilige nstäde r Straß e

H Autobus 35A

enb

G r i nzinger A e lle

Neustift

Reis

Gsp

ve r inge rS

AU

A Sie

e traß er S

m Him

N DO

mel

ald fenw

Krap

eib chr ber w er S rei ter ch Un S

Route Mit dem Autobus 35 A nach Neustift, von dort über die Agnesgasse zur ­Sieveringer Straße, via Am Himmel und Gspöttgraben zum Cobenzl (Abstecher zum Landgut Wien). Danach weiter über den Oberen Reisenbergweg, Cobenzlgasse nach Grinzing (Straßenbahnlinie 38) und danach durch die Weingärten über den Schreiberweg und den Unteren Schreiberweg nach Nussdorf (Straßenbahnlinie D). Abkürzungsmöglichkeit Heurigenexpress vom Weingut Cobenzl nach Nussdorf Besonderheiten Aussichtspunkte bei der Bellevuestraße, Muckenthal bei den vier Kastanien und Eichelhofstraße (bei Schönwetter reicht der Blick bis in den Nationalpark Donauauen). Programm DJ beim Weingut der Stadt Wien am Cobenzl, Streichelzoo im Landgut Wien hinter dem Weingut Cobenzl, Bauerngolf-Zielwurf-Wettbewerb am Cobenzl Gesamtlänge ca. 10,7 km

Cobenzl x 492m Weingut Cobenzl

täd e ns

Wandern von Neustift nach Nussdorf

lig Hei

TOUR 2

Kahlenberg x484m

Hermanns- Vogelsangberg kogel x 510m x 542m

Wien

Der neue BMW X4

www.bmw.at

Freude am Fahren

Symbolfoto

GRENZENLOS. IMPULSIV. DER NEUE BMW X4.

Der BMW X4 fällt auf, immer und überall. Mit seinem extrovertierten Design vereint er Lifestyle und Performance. Er führt zusammen, was in diesem Segment noch niemand zusammengeführt hat: kraftvolle Dynamik der BMW X Modelle mit der Ästhetik eines klassischen Coupés. Wolfgang Denzel Auto AG

Erdbergstraße 189-193, 1030 Wien Tel.: 01/74 020-0, wien.erdberg@denzel.at

Gumpendorfer Straße 19, 1060 Wien Tel.: 01/588 78-0, wien.gumpendorf@denzel.at

BMW X4: von 135 kW (184 PS) bis 230 kW (313 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 5,2 l/100 km bis 8,3 l/100 km, CO2-Emission von 138 g/km bis 193 g/km.

www.DENZEL.at


se

Senderstraße

Magdalenenhof

Senderstraße

Senderstraße

tte nh o Kro

Brü nde lgas se

Route Von Strebersdorf (Straßenbahn-

ss rga elle rK rfe

fga s

se

m Sta

en rab utg Kla

Jun O ge be nb re erg ga sse

Wandern von Strebersdorf nach Stammersdorf

In d en Ga bris sen

o rsd me

Obere W eg

Roth eng asse

TOUR 3

Stam mer sdo rfer

Streichelzoo

Kell erga s

Falkenberg x 190m

e

In d en Ga bris sen

zer s

do rfe r St

raße

Erb po stg as se

Stammersdorf

Am Bi sambe rg

Unte re S ätze n

Langen

sse mhofergasse Do

Kellerg a

sse ga e rg nb ge un J e ter Un

Strebersdorf

Strebersdorf An ton Bö ck -G as se

e raß

St ger Pra

linie 26 oder Autobuslinie 32 A) über die Untere Jungenberggasse in Richtung Bisamberg, über die Bründelgasse, Obere Jungenberggasse, Klausgraben, vorbei am Sender Wilhelminenberg zum Magdalenenhof. Weiter über den Kallusweg zum Falkenberg. Von hier aus geht es über die Senderstraße und In den Gabrissen in Richtung Stammersdorf (Straßenbahnlinien 30 und 31). Abkürzungsmöglichkeiten während des Weinwandertags bietet die Bimmelbahn zwischen Strebersdorf und Stammersdorf. Besonderheiten Schöner Fernblick über Wien und Niederösterreich an mehreren Stellen am Bisamberg Programm Kinderprogramm, Streichelzoo und Kinderspielplatz beim ­Magdalenenhof Gesamtlänge ca. 11,7 km, kinder- und seniorenfreundliche Route

Erb po stg ass e

eg usw Kall

ß ra -St ch its w ko Ne

Sta

mm

ers

do

e

rfe

STAMMERSDORF

. Dr

rst

raß

e

H Straßenbahn 30, 31

Str eb ers d orfe

rS tra ße

H

STREBERSDORF

Straßenbahn 26 Autobus 32A

Wien

Karin Wieser bietet einen Platz mit weitem landschaftlichem und künstlerischem Horizont. Hotel & Landgasthof Friedrichshof, Zurndorf

Heinz Velich Inmitten seines Familienweinguts adaptierte er ein altes Zollhaus zur exklusiven Residenz. Residenz Velich, Apetlon

Reinhard & Tina Sattler Das Haus der Familie Salzl & Sattler ist Ausgangspunkt für Naturfreunde und auch als Seminarhotel geschätzt. Hotel Nationalpark, Illmitz Hans Tauber & Sonja Pangratz verwöhnen Ihre Gäste mit burgenländischer Lebensart. Johannes Zeche, Illmitz

Alfred Grasits & Barbara Schandl führen wenige Schritte von ihrer Buschenschank ein Haus mit Tradition und Flair. Hotel Schandl, Rust

Die Region Neusiedler See bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeit, Sport und Kultur. Und das alles vor der einzigartigen Kulisse der wunderschönen Naturlandschaft der pannonischen Tiefebene. Wer dabei nach den besten Erlebnisadressen sucht, wird im StarClub Neusiedler See rasch fündig, denn auf Initiative der St. Martins Therme & Lodge haben sich auch hier 10 der besten Freizeit- und Kulturbetriebe zusammengeschlossen, um Ihnen die Region Neusiedler See mit all ihren Besonderheiten als idealen Ort der Erholung zu erschließen. Folgen Sie der Spur: www.starclub.at


FOTO: STEFAN FÜRTBAUER

Nicht nur professionelle Wanderer, auch untrainierte Weinfreunde sind bei den Touren bestens aufgehoben.

portiert. Alle, die doch lieber zu Fuß weiter wandern, werden dafür auch noch mit einem ganz beson­ ders schönen Highlight belohnt: Bei Schönwetter bietet der Aussichts­ punkt Eichelhofstraße nämlich ei­ nen umwerfenden Panoramablick bis weit in die Gegend des National­ parks Donau-Auen. Doch keine Eile: Neben den – auch international viel­ fach prämierten – Weinen des Wein­ guts Cobenzl und den gastronomi­ schen Köstlichkeiten sorgt während des Weinwandertags am Cobenzl auch ein DJ für gute Stimmung un­ ter den Wanderern. Kleiner Tipp vor allem für Familien: Vom Wein­ gut Cobenzl sind es nur noch ein paar Schritte zum Bauernhof, dem Landgut Wien, wo Schafe, Ziegen, Schweine, Kaninchen, Gänse und sogar Truthähne aus nächster Nähe gestreichelt und gefüttert werden dürfen. Ein Erlebnis, das nicht nur Großstadtkinder gerne genießen. Für alle, denen Wandern alleine nicht sportlich genug ist, gibt’s am Cobenzl noch ein weiteres Angebot,

sich die Jause und den G’spritzten zu verdienen: An den beiden Tagen findet von 10 bis 18 ein BauerngolfZielwurf-Wettbewerb statt, bei dem um edle Tropfen vom Weingut ge­ spielt wird. Von Strebersdorf nach Stammersdorf

Nicht ganz so steil, aber um nichts weniger schön und mit 11,7 Kilome­ tern die längste der drei Strecken, ist die dritte Weinwanderroute auf der anderen Seite der Donau in Florids­ dorf. Von Strebersdorf geht’s über

die Untere Jungenberggasse in Rich­ tung Bisamberg. Ziemlich genau in der Mitte des Weges liegt der Mag­ dalenenhof, das ehemalige Jagd­ schloss der Münchner Bierbrau­ erfamilie Dengler-Pschorr. Heute schwört man im Magdalenenhof al­ lerdings mehr auf die gutbürgerliche Wiener Küche (immer ein Hit, das Altwiener Backfleisch) und die Spit­ zenweine des Weinguts Cobenzl. Besonders beliebt ist der Magda­ lenenhof auch als „Pausenziel“ bei Kindern: Kinderprogramm, ein gro­ ßer Kinderspielplatz und ein Strei­ chelzoo lassen die Wanderpause wie

im Flug vergehen. Nach einer Stär­ kung wandern Sie weiter über den Kallusweg zum Falkenberg. Von hier aus geht es über die Senderstraße in Richtung Stammersdorf, wo bei­ spielsweise beim Heurigen Wienin­ ger in der Stammersdorfer Straße 78 schon alles für einen gemütlichen Tagesausklang vorbereitet ist. Denn wie heißt es in einem berühmten Wienerlied: „Es wird a Wein sein, und mir wer’n nimmer sein, drum g’niaß ma ’s Leb’n, so lang ’s uns g’freut.“ /// info

8. Wiener Weinwandertag 27. und 28. September 2014, Karten mit den Wanderstrecken direkt bei den Ein- und Ausstiegsstellen bzw. zum Download auf www.umweltmusterstadt.wien.at oder unter der Telefonnummer 01/4000-813 49.

Tina Mooslechner Mit ihrem Mann Michael hat sie einen inspirierenden Ort für Lebensfreude und Genuss geschaffen. Mooslechners Bürgerhaus, Rust

Neusiedler See

bluetango

WIR EMPFEHLEN NUR DIE BESTE UNTERKUNFT

Klaus Hofmann Der Geschäftsführer der ersten Lodge Mitteleuropas hat mit seinem Team den Seewinkel zu einer Safari-Destination von internat. Format gemacht. St. Martins Therme & Lodge, Frauenkirchen

Otto Josef Egermann Bei den Egermanns werden familiäres Ambiente und Herzlichkeit gepflegt, wo man sich wie zu Hause fühlt. Hotel Post, Illmitz

Roland & Barbara Beck Die leidenschaftlichen Gastgeber sorgen dafür, dass ihre Gäste Tag und Nacht perfekt verbringen. Landhotel Birkenhof, Gols

www.starclub.at


Fast schon waren die Gänse aus dem Ortsbild im Burgenland ­verschwunden. Dank Siegfried Marth und der Interessens­ gemeinschaft „Burgenländische Weidegans“ hört man es wieder – das fröhliche Geschnatter der Gänse.

„Die Gänse sind sehr ästhetische Tiere, sie bewegen sich erhaben und sind sehr intelligent. Ich respektiere meine Tiere und fühle mich ihnen verpflichtet. Solange sie leben, soll es ihnen gut gehen.“ Siegfried Marth

18 schau

september 2014


Der Gänsevater vom Burgenland

FOTO: WWW.PICTUREDESK.COM

TEXT VON NINA FIETZ

2014 september

DIESES BILD ist sein Markenzei­ in den 1960er Jahren, sind die Tiere und habe von klein an mitbekom­ chen: Inmitten einer riesigen Gänse­ plötzlich verschwunden. Erst um men, dass das Schlachten dazu ge­ schar – mit weißem, langem Ge­ die Jahrtausendwende hat man sich hört. Bei mir am Hof haben die wand, Strohhut und wallendem wieder mit den Gänsen auseinan­ Tiere einen schnellen und schmerz­ Haar. Die Gänse schnattern fröhlich dergesetzt. Siegfried Marth erzählt: losen Tod. Und man tötet ja nicht vor sich hin und wenn ihr Hirte mit „Ich habe 2002 meinen Betrieb auf aus Vergnügen, sondern weil man ihnen spricht, gewinnt man den biologische Produktion umgestellt davon lebt.“ Immerhin ist gerade Eindruck, sie folgen ihm aufs Wort. und es blieb mir viel Klee übrig. Da das Ganslessen zu Martini und zu Die Rede ist von Siegfried Marth, dachte ich, die Gänse könnten gut Weihnachten heute der Hauptgrund dem Obmann der Interessens­ zu mir passen, und startete mit einer für die Gänsezucht. Herr Marth ver­ gemeinschaft „Burgenländische Wei­ kleinen Herde.“ Gemeinsam mit sorgt vor allem Stammkunden und degans“ und Gänsezüchter am seiner Schwester hat er sich inten­ Wirte und längst ist es nicht mehr ­„Masihof“ im burgenländischen Ort siv mit dem Thema auseinanderge­ nur die „rohe Gans“, die er verkauft. Strem. setzt und das vorhandene Know- Edle Pasteten oder Aufstriche wur­ how aus Österreich angezapft. Denn den kreiert und fast schon muss Die „Burgenländische ganz einfach war die Gänsehaltung man sich um eine Gans „bewerben“. ­Weidegans“ nie – und aufwändig obendrein: Die Diese besondere Stellung ist der ge­ „Gössel“ (Gänseküken) werden die rechte Lohn für viel Arbeit und Marth hat sich mit einer Reihe ersten Wochen im Stall aufgezogen seine besondere Haltung. von Gleichgesinnten zusammen­ und brauchen hier viel Betreuung, geschlossen und viel überlegt: ein damit sie später gut wachsen. Erst Revival der Gänse im strenges Regelwerk für die Haltung dann kommen sie tagsüber hinaus ­Burgenland der „Burgenländischen Weidegans“ auf die Weide. Fast ein halbes Jahr und Maßnahmen, wie man die dürfen sie dort marschieren, safti­ Der Oberhirte freut sich: „Es tau­ Gänsehaltung wieder beleben kann. ges Gras und frische Kräuter fres­ chen die Gänse im Ortsbild wieder Aber auch das Gewand, mit dem sen, und nur, wenn zuwenig Grün auf – das ist schön. Wir haben es ge­ ihn jeder kennt, ist gut ausgesucht. wächst, gibt es Getreide als Zusatz­ schafft, die Gänse wieder ins Be­ Herr Marth erzählt gern und plau­ futter. Ein Unterstand und Was­ wusstsein zurückzuholen!“ Da wäre dert auch aus dem „Nähkästchen“: ser zum Baden machen das herrli­ es wohl nicht vermessen, wenn man „Ich wusste nicht, was ich bei offi­ che Leben auf der Weide komplett. Siegfried Marth auch den „Gänse­ ziellen Anlässen passenderweise an­ Dass die Weidegänse bei Siegfried vater“ vom Burgenland nennt. /// ziehen sollte. Da habe ich meinen Marth ihr Leben genießen, merkt Großvater gefragt, was die Bauern man am fröhlichen Geschnatter sei­ früher getragen haben. Nach seiner ner Herde. genauen Beschreibung hat meine info Mutter aus handgewebtem Leinen Gänse sind besondere Tiere vom Dachboden diese spezielle Klei­ Er selbst gerät ins Schwärmen: „Die dung genäht.“ Gänse sind sehr ästhetische Tiere, Die Tradition der Gänsehaltung sie bewegen sich erhaben und sind Genussfestival sehr intelligent. Ich respektiere „Gans Burgenland“ Im Burgenland hatte die Gänse­ meine Tiere und fühle mich ihnen Ein pannonisches Festival für haltung schon lange Tradition und verpflichtet. Solange sie leben, soll Genießerinnen und Genießer mit große Bedeutung im bäuerlichen es ihnen gut gehen.“ Denn irgend­ 40 attraktiven Angeboten & Veran­ Leben. Dass in manchem Ort mehr wann ist auch für die Gänse von staltungen rund um die Gans von Gänse als Menschen wohnten, war Siegfried Marth die Zeit gekommen. September bis Dezember. Neu: Das dreitägige Gans-Genuss­ keine Seltenheit und so fand sich Wenn unsereins dann unangenehm festival in Rust vom 10.–12. Okto­ das liebe Federvieh gar in vielen berührt zuckt, spürt man bei ihm ber 2014. Ein Fest, bei dem die Ortswappen wieder. Bis heute gilt den respektvollen Umgang mit sei­ Gans, der Genuss, die Kultur und die Gans als das heimliche Wappen­ nen Tieren, wenn er sagt: „Ich bin Tradition im Mittelpunkt stehen. tier des Burgenlandes. Doch dann, auf dem Bauernhof aufgewachsen www.burgenland-schmeckt.at  schau 19


CopStories-Star Claudia Kottal erzählt schau vom Adrenalin-Schub beim Dreh, ihrem Lieblingsgrätzel in Wien, dem Geheimnis ihrer zahlreichen Handtaschen – und sogar diese eine peinliche Geschichte, als sie der Polizist bei der Verkehrskontrolle erkannte.

Keine Zeit für Belangloses TEXT VON JULIA PÜHRINGER

Von Zugzwang und Bremsmanövern

Was erwartet Claudia Kottal und uns im Herbst bei der neuen Staffel von CopStories? Zu viel darf sie noch nicht verraten, aber auf jeden Fall gibt’s diesmal viele Stunts. Da wird Adrenalin frei – vor allem, wenn man vorher extra ein Double

20 schau

zuzieht, weil’s echt gefährlich wird. „Aber der Kollege, mit dem ich gedreht hab, hat gesagt, er macht’s, da war ich quasi unter Zugzwang“, erzählt Kottal lachend. Am Ende war alles gar nicht so schlimm. Nur bei knappen Bremsmanövern mit dem Einsatzwagen wird die versierte Auto­fahrerin nervös, „es ist eben doch was anderes, wenn’s nicht dein eigenes Auto ist!“, schmunzelt sie. Seit Jahren ist Claudia Kottal mit viel Einsatz in der Off-Theaterszene zugange, doch das TV-Publikum hat sie erst als Laura Rudas in „Wir Staatskünstler“ und im Anschluss in „CopStories“ so richtig wahrgenommen. „Bei den Staatskünstlern hat’s dann geheißen, ‚die Kabarettistin Claudia Kottal‘ und ich hab immer gesagt, nein, nein, nein, ich bin Schauspielerin!“ Mit den „CopStories“ wurde das rasch anders. Was ist der größte Unterschied zwischen Fernsehen und Theater? „Das fängt schon damit an, dass ich um 5.00 Uhr Früh aufstehe – das wäre beim Theater völlig undenkbar, da geht man manchmal schlafen. Es wird nicht geprobt, diese Spannung geht mir beim Theater dann manchmal ab, dieser Druck, dieser Adrenalin-

kick.“ Gedreht wird ausschließlich im Sommer, da schwitzt man unter der Kripo-Jacke schon manchmal. Das Gruppengefühl am Set genießt die junge Schauspielerin dafür umso mehr. Treffen in echt: Die Polizei und Laura Rudas

Erkennt man sie inzwischen auf ­offener Straße? „Ich werde selten angesprochen. Manchmal schauen mich Leute so fragend an, aber du weißt ja nicht, ob dich jemand erkannt hat oder ob du einen Pickel auf der Nase hast“, erklärt sie prustend. Dann wird sie ganz leise: „Nur einmal bin ich von einem Polizisten aufgehalten worden, weil ich am Handy telefoniert hab. Und ausgerechnet der hat mich erkannt! Ich war ganz klein mit Hut. Er hat gesagt, ‚Sie spielen doch in einer Fernsehserie?‘, und ich hab gesagt, ‚ja – eine Polizistin‘.“ Aber der Profi zeigte sich nett und ließ sie ziehen. Die „echte“ Laura Rudas meldete sich gar per E-Mail, nachdem in einer Schlagzeile „Claudia Kottal hat Angst vor Laura Rudas“ zu lesen war. Die beiden Damen gingen auf

september 2014

FOTO: STEFAN FÜRTBAUER

WIE ES SICH FÜR ein Interview zu „CopStories“ gehört, treffen wir Claudia Kottal am Brunnenmarkt. Sie mag es hier gern. Nicht umsonst ermitteln die Helden der Serie hauptsächlich im 16. Bezirk. Gleich ums Eck vom Brunnenmarkt hat Kottal jahrelang gewohnt, direkt an der Hernalser Hauptstraße, an den Yppenplatz hat es sie damals lustigerweise nie verschlagen. Ihre neue „Hood“ ist der Naschmarkt, aber die Kottal kennt Wien von allen Seiten: „Ich hab in Wien schon an so vielen Orten gewohnt! Wien ist überall anders, jedes Mal wie eine andere Stadt“, wird sie philosophisch. Und wenn sie eine Auszeit von der Stadt braucht? Dann warten Wienerwald – in Begleitung ihres Hundes – oder sommers das Gänsehäufl.


FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Claudia Kottal lebt nach der Chaostheorie, denn sie verschwendet keine Zeit mit Ordnung halten – es gibt viel wichtigere Dinge für sie im Leben.

2014 september

schau 21


1

2 3

Man müsste Klavier spielen können

Kottal erzählt von ihrer Jugend in Fischamend, wo sie als Tochter einer Polin durchaus mit Rassismus konfrontiert war. Gibt es auch bei Film- und TV-Rollen eine Schubladisierung? „Man kann sich nicht immer aussuchen, was man macht, das ist ja ein Mythos. In Österreich können vermutlich genau die oberen zwei Prozent der Schauspieler wirklich zu einem Projekt Nein sagen. Es ist wirklich eine Glückssache, ob du verschiedene Figuren spielen 22 schau

darfst. Da kann es durchaus sein, dass ich unter die ‚exotischen Typen‘ falle, wo man sagt, nein, das ist keine ­Österreicherin.“ Kottal selbst hat jahrelang Klavierspielen gelernt. Kommt sie noch dazu? Und was sind ihre Favoriten? Sie lacht. Gerade ist sie für ein Stück im Gespräch, in dem sie auch Klavier spielen müsste. Privat liebt sie es dramatisch – es muss schon die Mondscheinsonate sein. Bach oder Mozart lagen ihr nie – dafür Chopin, Beethoven, die ganz großen ­Gefühle eben. Zuhause herrscht bei ihr oft Chaos, erzählt sie gern – findet sie das befreiend? „Ich möchte keine Zeit mit belanglosen Dingen verbringen. Ich möchte die Sachen machen, die interessant sind. Und außerdem bin ich wirklich faul“, gibt Kottal lachend zu. „Aber ich finde in meinem Chaos tatsächlich viel mehr, als wenn Ordnung herrscht. Auch in meiner Handtasche! Ich habe in jeder einzelnen Tasche, die ich besitze, alles, was ich je brauchen könnte.“  ///

2 Projekt in Eigenentwicklung: „Am besten durch die Kiemen“ mit Suse Lichtenberger. 3 Mit Alexandra Maria Timmel in „Villa Dolorosa“ von Rebekka ­Kricheldorf im Kosmos Theater.

info

Claudia Kottal

„Man kann sich nicht immer aussuchen, was man macht, das ist ja ein Mythos.“ Claudia Kottal über das Rollenangebot in Österreich

Geboren 1981 in Wien, aufgewachsen in Fischamend in Niederösterreich. Schauspielausbildung am Konservatorium Wien, begann sie ihre Karriere vorwiegend an Wiener Off-Theatern sowie beim Theater der Jugend. Einem breiteren Fernsehpublikum wurde Kottal als Laura Rudas bei „Wir Staatskünstler“ bekannt. Es folgte die erste Staffel „CopStories“, am 30. September startet die zweite Staffel (21.05 Uhr, ORF eins).

september 2014

FOTOS: ORF, BETTINA FRENZEL, FRAUKE STEINER, STEFAN FÜRTBAUER

einen freundschaftlichen Kaffee und kamen ins Plaudern. Ist es Kottal schwer gefallen, jemanden aus dem „echten Leben“ zu spielen? „Ich hab beim ersten Mal zum Glück überhaupt nicht drüber nachgedacht. Bei der Vassilakou hatte ich dann Probleme, weil ich sie so cool finde. Ich hab mir gedacht, wie kommst du dazu, die Frau zu verarschen? Klar hat man da Skrupel.“

1 Kottals Schauspielkollege David Miesmer mimt Inspektor ­Florian Fehenberger in der ORF-Serie „CopStories“.


„Wien ist überall anders, jedes Mal wie eine andere Stadt.“ Claudia Kottal schätzt die Vielfalt der Bundeshauptstadt.

2014 september

schau 23


Familiär und sympathisch – so haben die Zuschauer in der Befragung das Theater Akzent bewertet. Direktor Wolfgang Sturm freut sich zu Recht über dieses Ergebnis – und er ist nicht ganz unbeteiligt daran.

24 schau

september 2014


Ein Theater für Alle. Wolfgang Sturm begrüßt Zuschauer jeden Alters und bringt ein Programm quer durch alle Kultur- und Musikrichtungen. Heuer feiert das Theater Akzent seinen 25. Geburtstag – schau gratuliert.

Bei uns braucht man keine Einserpanier INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: FLORIAN RAINER

schau: 25 Jahre Theater Akzent – wofür steht das Haus?

umwerben gilt. Ich muss das Kindertheater bewerben, ich muss Kabarett bewerben, ich muss Musik bewerben. Bei uns sieht man jeden Abend ein anderes Publikum.

Wir sind schon eher ein Theater für alle Wienerinnen und Wiener. 2011 haben wir eine Besucherumfrage gemacht. Die hat ergeben, dass 87 Prozent das Theater als sehr wichtig bzw. wichtig innerhalb der Wiener Kulturlandschaft bezeichnet haben. Wobei wir auch wissen – das gilt insbesondere bei Kinder- und Jugendabonnements –, dass viele, auch Schulen, aus dem Umkreis Niederösterreich und Burgenland zu uns kommen. Es ist also nicht ein rein Wien-lastiges Haus.

wolfgang sturm: Es sollte ein Theater ohne Hemmschwellen sein. Das war auch der Grund, warum es die Arbeiterkammer vor 25 Jahren bauen hat lassen – oder über- Abonnementplätze mit Namenshaupt ins Leben gerufen hat. Ein schildern gibt es demnach nicht? Haus, wo man einfach hineingeht, Nein die gibt’s noch nicht, da würohne dass man sich in Schale wer- den wir auch nicht viele verkaufen, fen muss oder sich verpflichtet fühlt, die lassen wir in der Josefstadt. Champagner an der Bar zu trinken. Kurz, wir wollen ein einfaches The- Wünscht man sich das? ater mit gutem und abwechslungs- Hie und da, wenn ich meine Werbekosten anschaue, wünsche ich reichem Programm sein. mir Abonnementplätze, weil es ei- Wie wird der Geburtstag gefeiert? Man muss also nicht in der nen Unterschied macht, in welchen Es wird eine 25-Jahre-Publikation „Einserpanier“ erscheinen. Beim Medien man werben muss, um die geben. So etwas hatten wir bisher verschiedenen Programme anzu- noch nicht. Wir arbeiten an einer Ambiente hat man schon ein bringen. Da tu’ ich mich leichter, Mischung aus Foto-Bildband und bisschen geklotzt – ist das ein wenn ich zum Beispiel ein „Schau- Portrait. Der Band soll illustrieren, besonderes Spannungsfeld? Es ist ein Trainingsfeld. Man kann spielhaus“ mit einem zeitgenös- was unser Haus ist. Mit Wortspenja probieren, fünfmal hierherzu- sischen Profil habe. Da ich mich den von vielen Künstlern, wie beikommen und sich dann ins Volks- selbst und das Theater sonst eher als spielsweise der holländischen Poptheater trauen. Die Eingangsschwelle großen Gemischtwarenladen sehe, gruppe Nits & Chansonier Tim soll niedrig sein und ich glaube, das ist das schon schwieriger zu kom- Fischer. Natürlich gibt es am 20. ist sie auch. Rückmeldungen ha- munizieren. Und für das Publikum September auch eine Gala und am ben schon gezeigt, dass die Schwie- ist es gar nicht so einfach, ein Profil 20. Juni 2015 ein Abschlussfest mit rigkeiten mit einem derart abwechs- für das Haus zu entdecken. Familienprogramm. Dies alles ist lungsreichen Programm darin liegen, umrandet mit einem monatlichen dass wir dann ein eher inhomoge- Richtet sich das Akzent vor allem Gewinnspiel samt lustigen Preisen. nes Publikum haben – das es an ver- an die Wienerinnen und Wiener Vielen Dank für das Gespräch! /// schiedensten Ecken und Enden zu oder auch an jene im Umland? 2014 september

„Ich sehe mich und das Theater als großen Gemischtwarenladen.“ Wolfgang Sturm

info

Theater Akzent Publikumseingang Theater Akzent und Podium im Akzent: 4., Theresianumgasse 18 Bühneneingang, Tageskassa und Publikumseingang Studio im Akzent: 4., Argentinierstraße 37 Alle Highlights im Herbst und weitere Informationen auf www.akzent.at

schau 25


schaugeschichte

Am 10. August 1889 wurde das Naturhistorische Museum von Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet.

Alles – nur nicht langweilig! TEXT VON HEDI MATHIAS

VON DEN BESUCHEN im „Na- dern. Und dank der vielen Aktiturhistorischen“ in meiner Kind- onen und Attraktionen wie etwa heit sind mir vor allem dunkle Säle Gunther von Hagens’ „KÖRPERmit einer schier endlosen Reihe an WELTEN & Der Zyklus des LeVitrinen, in denen sich tote Tiere bens“ und die NHM-Eigenproduk(das war noch das Interessanteste), tion „Das Geschäft mit dem Tod Pflanzen oder Mineralien befan- – das letzte Artensterben?“, die vom den, in Erinnerung geblieben. Mit Publikum extrem gut angenommen diesem verstaubten Haus hat das wurden, konnte im Jahr 2013 ein NHMW aber rein gar nichts mehr Besucher-Plus von mehr als 33 Progemeinsam. Frischer Wind ist seit zent verzeichnet werden. langem eingekehrt und hat den Ein stolzer Zuwachs, der 2013 zum Staub von Jahrhunderten förmlich erfolgreichsten in der Geschichte weggeblasen. des NHM Wien machte. Und wer auch einmal wie Ben Stiller eine Attraktive Sonderschauen und Nacht im Museum verbringen will, Spezialführungen kann dies im Rahmen der „NHM Darkside“-Reihe ausprobieren. Wer Heute kann man auf insgesamt lieber alle interessanten Räume des etwa 7.770 m² die umfangreichen Museums – vom Tiefspeicher, den Sammlungen – darunter auch die man während des Baus der U3 an„Venus von Willendorf“ – bewun- gelegt hat, bis hin zum Dach – er26 schau

kunden möchte, kann dies jeden Mittwoch und Sonntag bei einem kulturhistorischen Spaziergang durch das Museum bis hinauf auf die Dachterrasse mit fantastischem Wienblick erleben. An Sonn- und Feiertagen wird auch dem Nachwuchs ab drei Jahren viel Interessantes geboten: Saurier, Neandertaler und Forscher auf Entdeckungsfahrten sind nur einige der Themen, die auch Kids spannend finden. Das Naturhistorische Museum Wien wird 125 Jahre alt

Wer kennt sie nicht, die beiden Museen an der Ringstraße? Auf der einen Seite das Kunsthistorische und auf der anderen das Naturhistorische. Dabei war schon das Gerangel um die Errichtung ein span-

nender Wettkampf aller im Wien der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts renommierten Architekten – und gewonnen hat ihn dann ein Deutscher mit Gottfried Semper, der sich schon durch den Ausbau des Dresdener Zwingers (1847 bis 1854) als Museumsarchitekt einen Namen gemacht hatte. Im Zuge der Schleifung der Stadtmauern wollte man auf dem damit gewonnenen Gelände die Museumsbauten mit dem Hofburg-Ensemble zu einem großen „Kaiserforum“ nach dem Vorbild Versailles’ vereinen und so den Machtanspruch des Herrscherhauses als auch das nationenübergreifende Konzept des Vielvölkerstaates zum Ausdruck bringen. Es war eine Zeit, in der die Darwin’sche Evolutionstheorie die Naturwissenschaft auf den Kopf stellte, eine Zeit, in september 2014

FOTOS: NATURHISTORISCHES MUSEUM WIEN (4), WWW.PICTUREDESK.COM

Möchten Sie wissen, ob Ihr Name schon in den Sternen steht? Oder warum das Männchen des Indischen Tigerfroschs während der Paarungszeit knallgelb wird? Eine Entdeckungsreise durch Fauna und Flora unserer Erde bietet das Naturhistorische Museum, das heuer seinen 125. Geburtstag feiert.


1 2

3 4

1 Das Denkmal der Kaiserin Maria Theresia ruht zwischen dem Natur- und dem Kunsthistorischen Museum an der Wiener Ringstraße. 2 Die Dinosaurier zählten immer schon zu den beliebtesten Ausstellungsstücken im Naturhistorischen Museum. 3 Im Tiefspeicher sind tausende Tier-Exponate untergebracht. 4 Die Sammlungen des Museums ­reichen bis zur Zeit Kaiserin Maria Theresias zurück.

der Jules Vernes’ Romane die Phantasie anregten und ein ungemeines Interesse in der breiten Bevölkerung für all diese neuen, bahnbrechenden Erkenntnisse vorherrschte. Von Sempers Entwurf wurden jedoch nur die beiden Museen und ein Trakt der Neuen Burg verwirklicht und am 10. August 1889 war es dann so weit: Das Naturhistorische Museum wurde durch Kaiser Franz Joseph feierlich eröffnet. Bereits nach dem ersten Jahr hatten insgesamt 406.000 Besucher das Museum besichtigt (und das bei nur vier Öffnungstagen pro Woche). Dies zeigt, dass es in seinen Aussagen den „Nerv des Jahrhunderts“ traf. Mit den umfangreichen Sammlungen, die noch in bis in die Zeit Maria Theresias zurückreichen, ist es bis heute musealer Spei2014 september

cher und Forschungsinstitution in einem. Getragen von der Wissenschaftsbegeisterung des 19. Jahrhunderts konnte damals in Wien ein weltweit führendes, modernes Naturmuseum und ein eigenständiges Monument bürgerlicher Bildungsideale verwirklicht werden. Ein digitaler Ausflug ins Weltall

Eine tolle Neuerung bringt nun das Jubiläumsjahr: Mit Hilfe eines Projektionssystems kann nun im Saal 16 ein digitales Planetarium in die Kuppel hineinprojiziert werden und auf etwa 60 Sitzplätzen kann man so einen Mondflug oder einen Besuch am Ende der Milchstraße miterleben – aber auch Zeitreisen in die Welt der Saurier und in die Tiefen des Meeres sind möglich.

„Tag der offenen Tür“ am 28. September 2014

Wer das neue digitale Planetarium erleben will, hat am 28. September dazu Gelegenheit. Denn da präsentiert das NHMW diese Neuerung im Rahmen eines Tags der offenen Tür dem Publikum. Führungen zu interessanten Themen sind geplant und auch jungen Menschen ab drei Jahren wird der Einstieg in die Welt der Naturwissenschaft schmackhaft gemacht. Der Eintritt ist frei. Wenn Sie also mehr über dieses Museum und seine Schätze ­erfahren wollen – Schau’n Sie sich das an! ///

info

Naturhistorisches Museum Wien Täglich außer Dienstag 9.00 – 18.30 Uhr, Mittwoch 9.00 – 21.00 Uhr 1010 Wien, Maria-Theresien-Platz www.nhm-wien.ac.at Am Tag der offenen Tür, dem 28. September 2014, ist der Eintritt in das NHM Wien frei – für das neue Digitale Planetarium (der Besuch ist ab 13 Uhr möglich) sind Zählkarten erforderlich, die am Tag der Veranstaltung im NHM-Shop ausgegeben werden.

schau 27


BEZAHLTE ANZEIGE

Mehr Platz für SchülerInnen Die Standorterweiterungen laufen nach Plan: Die Zubauten an fünf Standorten gehen bereits Anfang September 2014 in Betrieb.

Mit der Zahl der EinwohnerInnen wächst in Wien auch die Zahl der SchülerInnen. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Wien entschlossen, bestehende allgemein bildende Pflichtschulen kontinuierlich zu erweitern. Die ersten Zubauten wurden bereits mit Beginn des Schuljahres 2014/15 abgeschlossen. Eine der ersten Schulen ist die Volksschule am Karl-Toldt-Weg 12 in Wien-Penzing, wo sich die SchülerInnen über einen 900 Quadratmeter großen Zubau mit fünf neuen Klassen, zwei Freizeiträumen, einem Bewegungsraum und Nebenräumen freuen dürfen. Ermöglicht wird diese rasche Erweiterung durch ein modulares Holzbausystem, mit dem höchste bauliche Qualität in kurzer Zeit geschaffen werden kann. Moderne Holzbauweise

Insgesamt entstehen für das laufende Schuljahr für die Schulen 11., Braunhubergasse 3, 11., Molitorgasse 11, 14., Karl-Toldt-Weg 12, 21., Herzmanovsky-Orlando-Gasse 11/ Herchenhahngasse 6 sowie 21., Lavantgasse 35 insgesamt 27 neue Klassen sowie 13 Räume für Bewegung, Werken und sonstige Nutzungen. Mit Beginn des Schuljahrs 2015/16 sollen drei weitere Zubauten in den 28 schau

Maßnahmenbereiche: Ausbau der schulischen Tagesbetreuung • Ausmalungen • baulicher Brandschutz • Dächer • Elektroanlagen • Fassaden • ­Fenster • Heizungsanlagen • Kanäle • Keller • Klassenabfallstränge • Portale • Statik • Warmwasseranlagen • WC-Gruppen und Behinderten-WCs • september 2014


BEZAHLTE ANZEIGE

Die gewählte Holzleichtbauweise ermöglicht nicht nur sehr kurze Bauzeiten, sondern ist auch ein weiterer umweltfreundlicher Beitrag der ­Bildungsstadt Wien.

Durch Zu- und Neubauten wird in ganz Wien dringend benötigter Schulraum geschaffen.

Bezirken Simmering, Ottakring und Floridsdorf realisiert werden. Bis Herbst 2015 werden somit insgesamt 44 neue Volksschulklassen entstehen. Insgesamt investiert die Stadt Wien in diese bereits fixierten acht Zubauten rund 22,5 Millionen Euro.

FOTOS: VOTAVA (3)

Schulsanierungspaket

ab Herbst SchülerInnen, die Hilfe beim Lernen und bei den Hausübungen benötigen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Fächer Mathematik, Deutsch, Lesen sowie Deutsch als Zweitsprache. Eltern und Erziehungsberechtigte dürfen sich freuen: Im statistischen Durchschnitt hilft ihnen die Wiener Nachhilfeoffensive jährlich mehr als 600 Euro zu sparen. Geld, das sie bisher für private Nachhilfestunden aufbringen mussten.

Das Schulsanierungspaket bis 2017 stellt für die Stadt Wien ein Jahrhundertprojekt dar. An insgesamt 242 allgemein bildenden Pflicht- Ausweitung ab 2015 schulen werden Substanz erhaltende Maßnahmen durchgeführt. Dies er- Mit Beginn des Sommersemesfolgt in einem Zeitraum von zehn ters im Februar 2015 wird die GraJahren mit einem Gesamtkostenauf- tis-Nachhilfe auch auf Neue Mitwand von zirka 570 Millionen Euro. telschulen und Allgemeinbildende Neben diesen Sanierungsmaßnah- Höhere Schulen (AHS) ausgeweitet. men wird in den kommenden Jah- 400 zusätzliche LehrerInnen werden ren eine Reihe von Schulbauprojek- ab 2015 an 212 Wiener Volksschulen, 93 Neuen Mittelschulen und 64 AHS ten realisiert. zum Einsatz kommen. Die Stadt Gratis-Nachhilfe Wien nimmt dafür rund 20 Millionen Euro pro Jahr in die Hand. Und noch ein tolles Service: Die neue Nachhilfe in allgemein bil- www.schulen.wien.at, denden Pflichtschulen unterstützt www.bildung.wien.at

Zusätzliche bauliche Projekte: Sanierung von Turnsälen samt Nebenräumen • Außenanlagen • schadhafte Böden • Physiksäle • Schulküchen • Schaffung neuer Klassen • Schaffung bzw. Sanierung von Funktionsräumen • Umbau ehemaliger Dienstwohnungen • Maßnahmen zur Barrierefreiheit 2014 september

schau 29


schauportrait

St. Pölten ist fest in Frauenhand TEXT VON MARIE-THERES STREMNITZER

MIMI WUNDERER, seit 27 Jah­ ren Intendantin der Bühne im Hof, ist Pionierin der Niederösterrei­ chischen Kultur- und Veranstal­ tungsszene. Neben prominenten Kabarettisten holt die Wienerin mit persischen Wurzeln gemein­ sam mit ihrem Mann, dem Mu­ sikwissenschaftler Reinhard Gosch, regelmäßig Ausnahmekünstler un­ terschiedlicher Kulturkreise nach Österreich. Im Rahmen des im Jahr 2000 gegründeten „Dialogs zwischen den Kulturen“ veran­ staltet sie Konzerte, Vorträge und Diskussionen, zu denen schon Persönlichkeiten wie der Globali­ sierungskritiker Jean Ziegler, Prinz Asfa-Wossen Asserate oder Vertreter der Ärzte ohne Grenzen anreisten. „In der Einfachheit liegt die Perfek­ tion“, so Mimi Wunderer über ihr Erfolgsgeheimnis, mit dem sie we­ sentlich zur kulturellen Vielfalt der Stadt beigetragen hat. „Inzwischen gibt es so viele Veranstaltungen, dass es von Jahr zu Jahr schwieri­ ger wird, Gutes von Schlechtem zu unterscheiden.“ Wie sie aber ihren Qualitätsanspruch hält? „Mit Sta­ bilität, Konsequenz, etwas mehr In­ telligenz und Informiertheit geht es leichter“, so Wunderer weiter. Sie persönlich begeistert sich vor al­ lem für Jugendtheater und politi­ sches Kabarett, denn das trage zur Objektivierung in einer Welt, in der Informationen überwiegend eingekauft würden, wesentlich bei. Deshalb freut sie sich in der kom­ 30 schau

menden Saison besonders auf Kon­ stantin Wecker und auf Marianne Sägebrecht. Theater kennt keine Grenzen

Im Niederösterreichischen Landes­ theater zieht Bettina Hering be­ reits in ihrer dritten Saison das Pu­ blikum in den Bann. Abseits des Theater-Mainstreams wagt sie nicht nur Grenzüberschreitendes wie in­ ternationale Koproduktionen, sie überschreitet auch die Grenzen des klassischen Theaters: Statt auf der Bühne lässt sie in Klassenzimmern spielen, heuer Bertha von Suttners „Die Waffen nieder!“ – das ist Text und Theater hautnah. Beim „Blät­ terwirbel“ widmet sie Arno Geiger und Maja Haderlap je eine Perso­ nale; eine intensive und vielschich­ tige Auseinandersetzung mit dem Œuvre der beiden Autoren. Tanz und Musik – zeitgenössisch

Durch die Nähe und das kolle­giale Verhältnis zwischen den Theater­ leiterinnen ergeben sich naturge­ mäß auch Synergien. Zum Proben wandert das Landestheater häu­ fig ins Festspielhaus aus. Brigitte Fürle wartet dort mit hochkaräti­ gen Tanz- und Musikproduktionen auf. Aber auch Laien und Young Professionals kommen hier auf ihre Kosten. Die Tanzgruppen und der Chor 50+ erfreuen sich großer Be­ liebtheit. Den Chor wird sich Bet­

tina Hering in der kommenden Sai­ son für die Inszenierung „Minna von Barnhelm“ im Landestheater ausleihen. Über die Saisonhigh­ lights des Festspielhauses informiert Brigitte Fürle bei einer Hausfüh­ rung am 17. September 2014 übri­ gens persönlich.

„Ich muss keine Nische erfinden. Ich führe ein Sprechtheater, mit dem ich alles abdecken kann. Das ist wunderbar.“ Bettina Hering, Landestheater ­Niederösterreich

Frauen gehen mit Verantwortung anders um

Seit zwei Jahren ist die gebürtige Schweizerin Bettina Hering künst­ lerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich in St. Pölten. Kürz­ lich wurde ihr Vertrag bis 2019 ver­ längert. Dies sei kein Grund sich auszuruhen, meint sie. Mit schau hat sie über Ideen und Projekte und über die Eroberung des Theaters durch die Frauen gesprochen. schau: Das Landestheater Niederösterreich hat unter Ihrer Führung eine Auslastung von über 93 Prozent und eine nie da gewesene Abonnentenzahl erreicht. Woran messen Sie persönlich Ihren Erfolg?

Bettina Hering: Ich arbeite seit 30 Jahren am Theater. Da hat sich viel an Erfahrung angesammelt. Erfolg ist, das alles nun auf ein Haus bün­ deln zu können: Kenntnis, Prag­ matik, Liebe, Wissen. Mein Vorteil hier ist: Ich muss keine Nische er­ finden. Ich führe ein Sprechtheater, mit dem ich alles abdecken kann. Das ist wunderbar. Ich schaffe ein september 2014


Festspielhaus, Landestheater und Bühne im Hof: Drei Frauen stehen an der Spitze der wichtigsten Bühnen der niederösterreichischen Landeshauptstadt – mit Erfolg. St. Pölten erfreut sich einer regen ­Kulturszene, in der Programme zur Mitgestaltung, Jugendtheater, aktuelle Stücke spannender Theaterautoren und hochkarätige, internationale P ­ roduktionen geboten werden. „In der Einfachheit liegt die Perfektion.“

FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT, MARKUS THUMS, BÜHNE IM HOF

Mimi Wunderer, Bühne im Hof

Brigitte Fürle, die künstlerische Leiterin des St. Pöltner ­Festspielhauses

„Ich will das Festspielhaus zu einem Ort der Begegnung zwischen den Künstlerinnen und Künstlern der Stadt, dem Publikum und den Communities machen.“ Brigitte Fürle

2014 september

schau 31


schauportrait

eigenes Profil für dieses Haus. Den­ noch – ich tendiere sicher nicht dazu, es mir bequem zu machen: Wir beginnen ja mit jeder Spielzeit wieder neu, es bleibt also ein work in progress. Machen Frauen anders Theater als Männer?

Ich glaube, dass Frauen mit sich selbst und mit der Verantwortung für ein Haus anders umgehen als manch männlicher Kollege. Frauen suchen verstärkt die Kommunika­ tion, ziehen flache Hierarchien vor. Mich interessieren der Umgang auf Augenhöhe und partnerschaftli­ ches Agieren. Dafür braucht es Ver­ trauen und Respekt. Langsam halten Frauen in leitenden Positionen Einzug. Schmückt sich die Politik damit?

Ja, natürlich. Man muss es sich überhaupt nicht aufs Revers heften, wenn man eine Frau mit einer Füh­ rungsposition betraut, aber so weit sind wir gesellschaftspolitisch ganz offensichtlich noch nicht. In Ihrer Programmplanung für das kommende Jahr haben Sie die Quote umgedreht und wesentlich mehr Frauen mit der Regie betraut als Männer. Und das bei einem eher männlich besetzten Spielzeitthema: „Stell Dir vor, es ist Krieg“.

Ich finde das auch sehr weiblich, es ist ein menschlich besetztes Thema.

mal werden Sie das Gelände der ehemaligen Glanzstoff-Fabrik bespielen und Felix Mitterer wird den Text schreiben.

Diese Fabrik ist so ein zentraler Ort der St. Pöltner Stadtgeschichte, dass ich mich in die Pflicht genommen fühle, mich dem anzunähern. Den Text dazu von Felix Mitterer gibt es schon?

Bis zum Ende des Jahres wird es ei­ nen Text geben, mit dem wir ar­ beiten werden. Felix Mitterer ist jemand, der kongenial mit do­ kumentarischem und biographi­ schem Material umgeht. Er verleibt sich Geschichte ein. Das hat mich dazu veranlasst, ihn zu fragen, ob er sich eine Zusammenarbeit vor­ stellen könnte. Was er jetzt daraus macht, darauf bin ich mindestens so gespannt wie Sie.

Stars und Schauspieler der Bühne, sondern wir zeigen auch, wie viel Kunst und Handwerk hinter der Bühne stattfindet. Es arbeiten hier viele Leute aus den unterschied­ lichsten Berufen eng zusammen. Dieser Mikrokosmos ist enorm spannend. Viele Besucher sind to­ tal überrascht davon, dass man als Tischler, als Garderobiere, Schnei­ derin, Friseurin am Theater arbei­ ten kann. Jugendlichen das näher­ zubringen ist wichtig, denn hier gibt es ja nicht zuletzt auch viele Arbeitsplätze. Sie sind selbst Mutter dreier Töchter und haben dennoch, muss man fast sagen, Karriere in einem nicht gerade familienfreundlichen Metier gemacht. Was war hierbei die größte Herausforderung?

Ich würde sagen, die Arbeit und die Projekte sind parallel mit den Kin­ dern gewachsen. Je größer die Kin­ der wurden, desto mehr konnte ich beruflich in Angriff nehmen. Die Beim Blick hinter die Kulissen, Vereinbarkeit von Familie und Be­ wenn wir Erwachsenen oder Ju­ ruf ist ja für alle Frauen und Fami­ gendlichen das Innere des Theaters lien ein sehr virulentes Thema. Als öffnen, zeigen wir nicht nur die ich vor dreißig Jahren am Thea­

Im Rahmen der Theatervermittlung bringen Sie Jugendlichen die Arbeit am Theater näher. Wie verzaubern Sie Ihr Publikum?

ter begonnen habe, gab es keine Frauen. Ich habe mit keiner Regis­ seurin zusammengearbeitet, es gab keine Assistentinnen, es gab keine Dramaturginnen, der Frauenan­ teil war reduziert auf ein unglaub­ liches Minimum. Ich hatte nicht selten Sitzungen mit zwanzig, drei­ ßig Männern, und war als Regieas­ sistentin die einzige Frau. Vor al­ lem in den letzten zehn, fünfzehn Jahren hat sich in der Hinsicht un­ glaublich viel getan – zum Glück! Man sieht es an den Bewerbun­ gen, an den AbsolventInnen von Regieschulen, Schauspielklassen – da ist nicht nur ein turning point erreicht, sondern es geht rasant in die andere, nämlich in die weibli­ che Richtung. Würden Sie Ihren Töchtern raten, zum Theater zu gehen?

Ich würde ihnen auf keinen Fall abraten. Sie sollen das machen, wo ihr Herz hingehört, ich glaube, nur dann ist man wirklich gut und der Beruf auch erfüllend.

Danke für das Gespräch. ///

„Ich glaube, dass Frauen mit sich selbst und mit der Verantwortung für ein Haus anders umgehen als manch männlicher Kollege.“ Bettina Hering, Landestheater Niederösterreich

Ist es Teil des Konzepts, dass Sie überwiegend Frauen ausgewählt haben, um sich mit den Jahren nach 1914 auseinanderzusetzen?

Auch das Bürgertheater wird eine Fortsetzung erfahren. BürgerInnen der Stadt können hier als SchauspielerInnen selbst im Rampenlicht stehen. Dies32 schau

info

Landestheater Niederösterreich „Open House“, 19. und 20. September www.landestheater.net

Festspielhaus St. Pölten „Die Zauberflöte“ 27. und 28. September www.festspielhaus.at

Bühne im Hof St. Pölten „Frauen Percussion Ensemble Teheran“, 11. September www.bih.at

FOTO: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

Nein, ist es nicht. Dass aber mehr Frauen inszenieren, finde ich natür­ lich richtig. Es ist so, dass ich für je­ des Stück sehr genau, pingelig ge­ radezu, schaue, welcher Stoff zu welcher Regisseurin oder welchem Regisseur passt. Es ist nicht zwin­ gend, dass zum Beispiel Jean-Paul Sartres Politthriller „Die schmutzi­ gen Hände“ von einer Frau insze­ niert werden muss, aber ich finde, Maaike van Langen ist eben genau die Richtige dafür.


vorschau event-navigator september Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. W

Ab DI 23. 9. SHOW

Mambo!

FOTO: JENS HAUER

Ab DIENSTAG

2014 september

23 SHOW

Dirty Dancing Stadthalle

Der legendäre Tanzfilm begeisterte mit Mambo und sinnlichen Hüftschwüngen Millionen Fans in aller Welt. In Wien wird die Original-Bühnenshow von 23. September bis 26. Oktober für knisternde Spannung sorgen, wenn Baby und Johnny ihre Gefühle füreinander entdecken. Eindringliche Musik, eine spannende Story und packende Tanzszenen mit Jennifer Grey und Patrick Swayze machten den Film ‚Dirty Dancing‘ 1987 zum Klassiker. Er rief einen richtigen Latin-Dance-Boom hervor und Fans in aller Welt wie auch in Wien besuchten Salsa- und Merengue-Kurse. Die Story spielt in der 1960er Jahren und handelt von Teenager Frances, genannt „Baby“, und Tanzlehrer Johnny. Baby verbringt einen langweiligen Urlaub mit Eltern und Schwester im gutbürgerlichen Ferienhotel. Höhepunkt der Abschlussfeier ist eine Tanzshow, in der Johnny mit seiner Partnerin auftreten soll. Als diese ausfällt, ist Baby am Zug – und nach ­einigen Verwicklungen werden Baby und Johnny schließlich sogar noch ein Liebespaar. Die Original-Bühnenshow war am Londoner Westend monatelang ausverkauft, und auch in der Stadthalle in Wien werden die famosen Tänzer und Sänger samt Live-Band für ­Begeisterung sorgen. Selbstverständlich ­werden sämtliche Hits gesungen wie „Time of My Life“, „Hungry Eyes“ oder „Do you Love me“ (in deutscher Sprache). W DIRTY DANCING 23. September bis 26. Oktober, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

schau 33


vorschau folks&music

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau TV.

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

schauTV

DI 16. 9. CLEVELAND ORCHESTRA W Franz Welser-Möst ist ja nicht nur Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper, sondern auch Chefdirigent des Cleveland Orchestra. Mit diesem kommt er Wien und leitet die Darbietung unter anderem von Johannes Brahms’ vierter Symphonie.

Die Philharmoniker zum Abschluss. Für heuer endet das Grafenegg-Festival, weiter geht’s mit Joseph Haydn in Eisenstadt. FESTIVAL

Genius loci DER NAME JOSEPH HAYDN ist untrennbar mit Eisenstadt verbunden. Ab dem Jahr 1761 wirkte Haydn mehr als vierzig Jahre lang als Fürstlicher Kapellmeister am Esterházy’schen Hof. Er schrieb hier einen Großteil seiner Meisterwerke. Im Zentrum der Haydn Festspiele Eisenstadt steht immer das Gesamtwerk des genius loci Joseph Haydn. Neben den für ihn typischen Werkgattungen wie der Symphonie und dem Streichquartett gelangen auch Opern, Oratorien und andere Kompositionen zur Aufführung. Heuer wird am 4. September mit dem Ballett „Die Jahreszeiten“ eröffnet, Symphonien und Konzerte von Haydn und Mozart erklingen am 6., 7., 8., 9., 11., 13. und 14., Ouvertüren und Arien (mit Simone Kermes) am 12., Kammermusik am 5., 8., 9., 10. und 13. Es musizieren wie stets ausgesuchte internationale Orchester, Dirigenten und Solisten.

16. September, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

Ab DO 18. 9. VLADIMIR FEDOSEYEV W Vladimir Fedoseyev war bis 2004 Chefdirigent der Wiener Symphoniker und leitet seit 2006 das Tschaikowskij-Symphonieorchester Moskau. Dieses spielt Werke von Prokofjew (mit Elisabeth Leonskaja am Klavier) und Dvoráks Symphonie „Aus der neuen Welt“. Bis 19. September, Musikverein, 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at

SO 28. 9. ORIGINALKLANG W Im Originalklang-Zyklus ist diesmal John Eliot Gardiner mit seinen English Baroque Soloists und den Monteverdi Choir & Soloists zu Gast. Auf dem Programm stehen Werke von Bach („Christ lag in Todesbanden“), Scarlatti („Stabat mater“) und Händel (Psalm 109 „Dixit Dominus“). 28. September, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

MO 29. 9. MAXIM VENGEROV W Maxim Vengerovs Lehrer Zakhar Bron, ein Mann der russischen Schule um Igor Oistrach, hat so grundverschiedene Solisten wie Vadim Repin, David Garrett oder Daniel Hope hervorgebracht. Der exaltierte Vengerov zeigt heute seine Virtuosität unter anderem mit Werken von Elgar, Prokofjew, Brahms (Ungarischer Tanz Nr. 2), Dvorák, Kreisler, Paganini (24. Caprice), SaintSaëns und Ysaye. 29. September, Musikverein, 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at

34 schau

B

B HAYDN FESTSPIELE 4. bis 14. September, Schloss Esterhazy, Tel. 02682/618 66, www.haydnfestival.at

FESTIVAL

Abschlusskonzert NOCH BIS 7. SEPTEMBER lockt das Grafenegg Festival zur Freiluftbühne Wolkenturm. Am 4. dirigiert Yuri Temirkanov die St. Petersburger Philharmoniker (Werke von Rachmaninow und Schostakowitsch), am 5. spielt die Filarmonica della Scala di Milano unter Daniel Harding (Verdi, Strauss, Mahler), am 6. ist das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich unter Andrés OrozcoEstrada zu hören (Ravel, Sibelius, Strawinski), und das Abschlusskonzert am 7. bestreiten die Wiener Philharmoniker unter Gustavo Dudamel (Staar, Strauss, Dvorak). Am 7. gibt es auch eine Matinee im Auditorium: Pianist und Festival-Intendant Rudolf Buchbinder spielt mit dem Geiger Nikolaj Znaider Werke von Ludwig van Beethoven.

FOTOS: JOSEP MOLINA 2012, MARCO BORGGREVE, LARRY BUSACCA, PROMO

kurz&bündig

musik

N GRAFENEGG FESTIVAL Bis 7. September, Grafenegg, Tel. 02735/5500, www.grafenegg.com

Der deutsche Komponist und Klarinettist Jörg Widmann in Grafenegg.

september 2014


MUSIK TIPPS

W

DIENSTAG

16 JAZZ

Tony Bennett Stadthalle

kurz&bündig

musik

DO 18. 9. „HAPPY“ IN WIEN W Pharrell Williams („Happy“) kommt im Rahmen seiner „The Dear Girl“-Tour nach Wien. Williams hat bereits eine große Anzahl an Titeln für andere Musiker produziert, wie zum Beispiel für Beyoncé, Justin Timberlake, Jay-Z, Britney Spears oder Madonna. Seinen ersten Nummer-Eins-Hit als Solokünstler veröffentlichte Williams Ende 2013 mit „Happy“. Das Lied stammt aus Film „Ich – Einfach Unverbesserlich 2“. 18. September, Marx-Halle, 3., Karl-Farkas-Gasse 19, Tel. 01/588 85, www.neumarx.at

JAZZ

Ein Entertainer DER AMERIKANISCHE JAZZSÄNGER und Enter- oder mit Lady Gaga das perfekt auf sie zugeschnittene tainer Tony Bennett ist mit Titeln wie „I Left My Heart „The Lady Is a Tramp“ aufgenommen hat. Tony Bennett in San Francisco“ und „Steppin’ Out With My Baby“ in- ist aber nicht nur ein Entertainer auf der Bühne, er ist ternational berühmt geworden. Der 17-fache Grammy- ein mindestens genauso talentierter Maler. Sein Herz Gewinner hat weltweit über 50 Millionen Tonträger ver- schlägt also sowohl für die Musik als auch für die Kunst kauft. Und selbst mit stolzen 88 Jahren gehört er noch in all ihren Formen. längst nicht zum alten Eisen. Das beweist er auch gerne W TONY BENNETT immer wieder, wenn er mit „jungen“ Stars wie der leider 16. September, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, bereits verstorbenen Amy Winehouse „Body & Soul“ www.stadthalle.com

Druk Revival kommen aus dem rein buddhistischen Himalaya-Königreich Bhutan.

FESTIVAL

Stimmungsvoller Herbst ERSTMALS GIBT ES HEUER Ende September ein spätsommerliches Nachspiel zum Festival Glatt&Verkehrt mit Klängen aus aller Welt. Schauplätze des Programms sind außergewöhnlich stimmungsvolle Orte wie der atmosphärische Klangraum der Minoritenkirche Krems mit seinem Arkadenhof und das angrenzende Wirtshaus Salzstadl. Im Kino im Kesselhaus steht ein begleitendes Filmprogramm am Spielplan. Zu hören sind unter anderen Druk Revival aus dem Königreich Bhutan, das französische Trio Sirventés, der US-Trompeter Jon Hassell, Alireza Mollahosseini (Iran), Åsne Valland Nordli, Arve Henriksen & Sigbjørn Apeland (Norwegen), Naqsh Duo (Iran), John Tilbury & Oren Ambarchi (Großbritannien/Australien). N GLATT&VERKEHRT HERBSTZEITLOS 24. bis 28. September, diverse Locations in Krems, Tel. 02732/90 80 33, www.glattundverkehrt.at

2014 september

Ab SO 7. 9. MOTOWN AND SOUL B Das Musiklabel Motown spielte in der amerikanischen Musik der 1960er Jahre eine wichtige und zentrale Rolle in der Integration des Soul in jene der weißen amerikanischen Bevölkerung. Heute ­erklingen Songs,die jeder in Kopf, Herz und Seele mit seinen Stars aus dieser Zeit verbindet. Und da wären etwa The Temptations, Diana Ross and the Supremes, Marvin Gaye („Ain’t no Mountain High Enough“), Stevie Wonder, The Ronetts, Aretha Franklin, James Brown oder Tina Turner. 7. September, Kulturzentrum ­Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80 13. September, Kulturzentrum ­Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80 www.bgld-kulturzentren.at

SA 13. 9. FIGHT RAP CAMP W Im Februar hat sich das ­Kollektiv Fight Rap Camp den Sieg des 11. Protestsong-Contests im Wiener Rabenhof gesichert. Mit einem emotionalen Auftritt für die Rechte von Asylanten in Österreich im mehrsprachigen Rap-Song „Schmelzende Zeilen“ überzeugte die Band die Jury und das Online-Publikum. Heute präsentieren Fight Rap Camp, EsRaP, T-Nelson und Salaheddine gemeinsam mit Freunden (Kid Pex, Lev Bro) neue Protestsongs. 13. September, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhoftheater.com

schau 35


vorschau folks&music

schau social

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

Hol’ dir unseren Eventtipp des Tages auf: facebook.com/schaumagazin

Ab MI 24. 9. HOLLYWOOD IN VIENNA W Eine Konzert-Gala mit Filmmusik aus den beliebtesten Comedy-Filmen wie „Muppets“, „Simpsons“, „Monty ­Python“, „Sister Act“, „Pink Panther“, „Sabrina“, „Ragtime“ und „The Artist“. Der zweite Teil des Abends ist der Filmmusik von Randy Newman („Monk“, „The Monsters“, „Toy Story“, …) gewidmet, der für sein Werk mit zwei Oscars, 20 Oscar-Nominierungen, sechs Grammys und drei Emmys geehrt worden ist. Seine größten Welthits wird Randy Newman selbst auf der Bühne darbieten. Bis 25. September, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

Ab FR 19. 9. JAZZTAGE BADEN N Zum Abschluss gibt es am Sonntag zwischen 11 und 15 Uhr einen Jazzbrunch mit der Stanton Bigband. Am Freitag treten ab 18.30 Uhr Hornhub, Wladigeroff Brothers und Running Hybrids featuring Stella Jones auf, am Samstag Vienna Jazz Orchestra, Leszek Zadlo Quartett und Edith Lettner & African Jazz Spirit. Bis 21. September, in der „Rotunde“ auf der Trabrennbahn Baden, Wiener Straße 84, Tel. 01/960 96, www.projazz.at

DO 18. 9. ROXY & ELSEWHERE & MORE W Wickerl Adam und Conrad Schrenk mit ihrer aus grandiosen Musikern zusammengesetzten Formation „SexWith­ outNailsBrosis“ spielen sich durch vier Zappa-Alben aus den 1970er Jahren: Im Zentrum des Programms steht „Roxy & Elsewhere“ (1973/74 live eingespielt mit den vielleicht besten Mothers of Invention, die es je gab). Darum gruppieren sich Stücke aus „Apostrophe“, „Sheik Yerbouti“ (Zappas wohl kommerziellstem Werk aus 1979), und „You Can’t Do That On Stage Anymore Vol. 2 – The Helsinki Concert“ (einem temporeichen Konzert aus 1974). 18. September, Porgy & Bess, 1., Riemergasse 11, Tel. 01/512 88 11, www.porgy.at

36 schau

Randy Newman kommt. Hollywood in Vienna, Zappa in Wien, Jazz in Baden, Folk in Wien und St. Pölten. FOLK

Legenden

W

„THE DUBLINERS“ WAREN IN den letzten Jahrzehnten die berühmteste und einflussreichste Band des Irish Folk. 2012 feierten sie ihr 50-jähriges Jubiläum. Mit dem plötzlichen Ableben von Gründungsmitglied Barney McKenna erlitt die Gruppe einen großen Schicksalsschlag. Daher entschied man sich, den Namen „The Dubliners“ nicht mehr zu verwenden. Das war die Geburtsstunde von „The Dublin Legends“. Eamonn Campbell, Sean Cannon, Patsy Watchorn und Gerry O’Connor sind allesamt Legenden der irischen Folkmusik. Sean und Eamonn waren 30 Jahre Mitglieder bei „The Dubliners“, Patsy zehn Jahre. Gerry spielte bei vielen Größen der irischen Musik und tourt mit Gitarrengott Joe Bonamassa. Die Rückmeldungen zu „The Dublin Legends“ waren überwältigend: „Sie sind besser denn je zuvor!“

Ab DONNERSTAG

4

W N THE DUBLIN LEGENDS 4. bis 7. September, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 774 07, www.wiener-metropol.at 12. September, Bühne im Hof, St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Tel. 02742/352 291, www.bih.at

KONZERT

The Dublin Legends Metropol

JAZZ

Jazz und Klassik

Jazz, Funk und klassische Einflüsse: Wolfgang Seligos Jazz Trio.

JAZZHARMONIEN IM BAROCKSTIL interpretiert, funkige Melodien mit Einflüssen aus der Klassik und impressionistische Harmonien mit jazzigen Soli, dazu darf und soll gegroovt und geswingt werden. Wolfgang Seligo, Pianist und Komponist, beschäftigt sich gemeinsam mit dem Jazz Trio in einer lockeren Herangehensweise mit Jazz, Funk und klassischen Einflüssen. Seligo brachte seine Musik international in unterschiedlichen Besetzungen und auch als Solokünstler auf die Bühne. Peter Strutzenberger (Kontrabass) gehört zu den musikalisch vielseitigsten Bassisten Österreichs. Sein Klangbogen reicht von Jazz über Blues und Rock bis hin zur klassischen Musik. Heimo Wiederhofer (Schlagzeug) studierte Jazz und Klassik und spielte mit Jazzgrößen wie Sheila Jordan, Albert Mangelsdorff, Bill Dobbins, Jimmy Knepper, Ron McClure, Marc Murphy, Andy Bey, Jarmo Savolainen, Phil Markowitz, Ed Neumeister, Karl Ratzer, Gustavo Bergalli, Fritz Pauer u. a. N WOLFGANG SELIGO JAZZ TRIO 25. September, Congress Casino Baden, Kaiser-Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

september 2014

FOTOS: THE DUBLINERS, 2013 WWW.PETERBERGER.AT, ANDRZEJAK KAROL

kurz&bündig

musik


Plakat_GoWest_litho 17.06.14 13:26 Seite 1

MUSIK TIPPS

Artwork & Illustration: Emil KAINZMAYER & Anita ORTNER

Oper, vielseitig. Drei Chinesinnen von Gluck auf Schloss Hof N

Inserat Lust 93-124

Ab FREITAG

19 OPER

Le Cinesi Schloss Hof Zum 300. Geburtstag des Komponisten kehrt Glucks Opernserenade zurück an den Ort, für den sie geschrieben wurde.

16.07.2014

10:58 Uhr

Seite 1

kulturzentren burgenland eisenstadt mattersburg oberschützen güssing

Lust auf Theater ? Internationale Inszenierungen I Hochkarätige Besetzung

OPER

Theater spielen ZUM 300. GEBURTSTAG des Komponisten kehrt Christoph Willibald Glucks exotisch anmutende Opernserenade „Die Chinesinnen“ zurück an den Ort, für den sie geschrieben wurde: Eingebettet in eine Theaterführung samt Diner in der Orangerie lässt die Opernrarität unter der musikalischen Leitung von Gerhard Lessky das legendäre Barockfest von 1754 auf Schloss Hof wieder lebendig werden. Die Handlung: Lisinga, Sivene und Tangia vertreiben sich gelangweilt die Zeit in Lisingas Gemächern, ohne dass ihnen eine interessante Beschäftigung einfällt. Da betritt Silango, Lisingas Bruder, das Zimmer und verliebt sich in Sivene. Gemeinsam verbringen sie den Tag – mit Theaterspielen. N LE CINESI 19. September (17 Uhr), 20. und 28. (10 und 15 Uhr), Schloss Hof, Tickets 01/513 22 25-0, www.schlosshof.at

Ab 27.9. in Eisenstadt I Oberschützen I Güssing Schauspiel, Komödie, Drama, Musiktheater und Operette garantieren stimmungsvolle Momente! Buchen Sie Ihr Abo und Einzelticket ab sofort! T: +43-2682-719-1030 I www.bgld-kulturzentren.at

2014 september

schau 37


vorschau tanz&show

MUSICAL TIPPS

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

kurz&bündig

show

Ab SA 27. 9. QUEEN OF ROCK N B Mit ihrem Mann Ike war Tina Turner ein Star des Rhythm & Blues und des Soul der sechziger und siebziger Jahre. Doch Ike schlägt und betrügt sie. Sie geht und fängt 1978 von vorne an. Ganz unten, ganz alleine. Dieses Musical zeichnet die bewegende ­Lebensgeschichte von Tina ­Turner nach, die aus eigener Kraft Weltruhm erlangte. Ein Weg voller Höhen und Tiefen. Selbstverständlich erklingen auch alle ihre großen Hits, etwa „Proud Mary“, „Private Dancer“ oder „What‘s Love Got to Do With It“. 27. September, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80 28. September, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/6680 www.bgld-kulturzentren.at 29. September, Pölz-Halle, Amstetten, Stadionstraße 12, Tel. 07472/601-454, www.avb.amstetten.at

SA 20. 9. THE UNTOUCHABLES W Die fünf Unbestechlichen präsentieren in bewährter ­Manier einen Programm-Mix aus Rhythm & Blues, Soul, Rock ’n’ Roll, TexMex und Sixties sowie diversen eigenen Songs. Mit J. B. Rabitsch, Little Willie „The King“ Graf, Herbert „Apache“ Novacek, Ulli „Guitar“ Winter & Frank „Radio“ Griebaum.

Kings and Queens. Peter Alexander, Mireille Mathieu, Tina Turner und ein Hundeflüsterer. SHOW

Cesar Millan DER BERÜHMTE HUNDETRAINER kommt erstmals nach Wien. Cesar Millan hat mit vielen Prominenten gearbeitet, wie etwa Charlize Theron, Scarlett Johansson, Oprah Winfrey oder Nicolas Cage. Geboren in Mexiko, wanderte Millan mit 21 Jahren illegal in die USA ein, ohne jegliche Englischkenntnisse oder Bekannte im Land. Unterstützt von der Schauspielerin und Sängerin Jada Pinkett Smith, gründete er die „Pacific Point Canine Academy“ und einige Jahre später das „Dog Psychology Center“, eine 8100 m² große Anlage in Los Angeles. Im September 2004 wurde seine Reality-TVSendereihe „Der Hundeflüsterer“ (engl. „Dog Whisperer“) zum ersten Mal auf dem National Geographic Channel ausgestrahlt, seit Juli 2009 über Nat Geo Wild auch in Deutschland und inzwischen auch über Sixx. Seit 2013 gibt es, ebenfalls auf Nat Geo Wild, die neue Sendereihe „Leader of the Pack“ (deutsch: „Rudel­ führer“). W CESAR MILLAN 12. und 13. September, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

18. September, Stadthalle, 15., ­Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

38 schau

W

Ab FREITAG

12 SHOW

Cesar Millan Stadthalle

20. September, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 774 07, www.wiener-metropol.at

DO 18. 9. HAARDROCK W Bülent Ceylans neues Programm knüpft in puncto Spontaneität, Ideen und Gags nahtlos an „Wilde Kreatürken“ an. Zur Unterstützung bringt er auch auf der „Haardrock“-Tour wieder seine Freunde mit. Harald, den Original Mannheimer Naseweisen, Hasan, den türkischen Testosteron-Vollpfosten, Anneliese, die höchstens mal unheil-schwangere Pelzhändlerin, und Mompfreed, den Hausmeister mit dem Feingefühl ­einer Feuersbrunst.

Cesar Millan, bekannt durch deine TV-Sendungen „Der Hundeflüsterer“ und „Rudelführer“, kommt nach Wien.

SHOW Ursli und Toni Pfister als zwei ganz Große des Schlagerhimmels: Peter Alexander und Mireille Mathieu.

Peter & Mireille DIE URSPRUNGSFORMATION DER   Ge­schwis­ ter Pfister bestand aus den vier Charakteren Ursli, Toni, Lilo und Willi, der erfundenen Biografie nach vier Waisenkinder. Nachdem Lilian Naef (Lilo) und Max Gertsch (Willi) ausgestiegen waren, kam Fräulein Schneider (Andreja Schneider) dazu und heiratete Toni (Tobias Bonn), sodass die Truppe weiterhin eine Bühnenfamilie blieb. Das singende Trio wird instrumental begleitet von der Jo Roloff Band. Sie singen und spielen stets live, in diesem Programm Lieder von Peter Alexander und Mireille Mathieu. W SERVUS PETER, OH LALA MIREILLE 10. bis 12. September, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 774 07, www.wiener-metropol.at

september 2014


MESSE TIPPS

Für jede/n was dabei. Haustiere und Modetrends, kleine & große Gärten. Und Arbeit. MESSE

Aktuelle Trends und viele Angebote In Tulln findet wieder die jährliche Schau der österreichischen Gärtner und Floristen statt.

ENDE AUGUST WIRD Tulln einmal mehr zum Zentrum der Blumen- und Gartenlieb­ haber Europas. Dann zieht es wieder rund 100.000 Besucher in die Stadt an der Donau, wo bereits zum 61. Mal die Internationale Gartenbaumesse stattfindet.

Bis MONTAG

1

Die Gartenbaumesse gehr zurück auf den Tullner Blumenkorso, der 1953 das erste Mal stattfand. Mittlerweile ist sie die größte Blumenschau dieser Art in Europa und bietet jedes Jahr aktuelle Trends und jede Menge Angebote rund um die Themen Gartengestaltung, Pflanzen, Obst, Gemüse und Blumen.

kurz&bündig

messe

Ab SA 27. 9. DU & DAS TIER N Ende September findet in Tulln wieder die traditionelle ­Internationale Hundeschau in Verbindung mit der Messe „Du und das Tier“ statt. Ein internationales Richterkollegium aus zahlreichen Nationen ist gefordert, aus über 250 Rassen die vitalsten und schönsten Hunde auszuwählen. Es werden aber nicht nur Hunde, sondern auch die verschiedensten Kleintiere, Vögel, Ponys und Rassekatzen zu sehen sein.

Florale Meisterwerke

Bis 28. September, Messe Tulln, Messegelände, Tel. 02272/624 030, www.messe-tulln.at

Auch 2013 erwarten die Besucher aus dem Inund Ausland wieder duftende Blüten, ein Meer aus Farben und Formen, prachtvolle Blumenarrangements, florale Meisterwerke, zarte Gräser, plätschernde Brunnen, üppige Sträucher und vielseitige Gestaltungsideen. Auf über 80.000 m2 werden rund 500 Firmen aus zehn verschiedenen Ländern ihre Produkte präsentieren.

Ab MI 24. 9. LA DONNA W Bei dieser Messe können sich Frauen nicht nur über die aktuellen Modetrends ­informieren, sondern auch ein vielfäl­tiges Programm aus den verschiedensten Enter­ tainment-Bereichen genießen.

N INT. GARTENBAUMESSE TULLN 28. August bis 1. September, Messe Tulln, Tel. 02272/624 030, www.messe-tulln.at

Bis 28. September, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

MESSE

Int. Gartenbaumesse

FOTOS: MICHAEL REUTER, EDITH HELD/FOKKE HOEKMAN, MESSE TULLN, STUDIO BALDAUF

Messe Tulln

MESSE

Welches Haustier? HUND, KATZE, FISCH, Vogel, Nager? Der positive Einfluss eines Haustieres ist durch Studien belegt. Doch bevor ein Tier in die Familie kommt, gibt es viele Fragen zu klären. Diese Haustier-Messe soll dabei helfen, die richtigen Antworten zu erhalten und sich einen Überblick über zahlreiche Arten zu verschaffen. Ca. 240 Aussteller präsentieren auf 12.500 m² fast alle denkbaren Haustier-Arten. Neu ist heuer eine Spinnen- und Insektenausstellung mit etwa 500 Exemplaren. Mit Unterstützung von geschultem Personal können Besucher hier ihre Spinnenphobie abbauen. Außerdem gibt es Flyballmeisterschaften, Hundeschlittenrennen, eine Hundekeks-Backstube und einen Kleintierzoo. N HAUSTIER AKTUELL 6. und 7. September, Arena Nova, Wiener Neustadt, Tel. 02622/223 60, www.arenanova.com

2014 september

Ab Sa 20. 9. WIENER KLEINGARTENMESSE W Informationen rund um das Thema Bauen, Wohnen und Freizeit im Kleingarten. Von der individuellen Gartengestaltung bis hin zum perfekten Kleingarten-Wohnhaus, von energiesparenden Maßnahmen bis hin zum Thema Sicherheit, vom Naturbiotop bis zum vollautomatischen Pool. Bis 21. September, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

SA 20. 9. ZUKUNFT.ARBEIT.LEBEN. NÖ 14 – was nun? Lehre oder höhere Schule? Welche Ausbildungsmöglichkeiten und Berufe gibt es? Was passt zu mir? Das sind Fragen, die sich viele Jugendliche und auch ihre Eltern stellen. Antworten darauf bekommen sie bei der AKNÖ-Bildungs- und Jugendmesse. Bis 9. März, VAZ St. Pölten, Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at

schau 39


vorschau kichern&kudern

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau TV.

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

schauTV kurz&bündig

kleinkunst

DO 25. 9. EBENHOLZ N Für sein Programm „Lieder der Berge“ – seine Premiere als Musikkabarettist – wurde Christof Spörk 2011 der „Österreichische Kabarettpreis“ verliehen. 2014 folgte der „Salzburger Stier“ für „Edelschrott“. Seine drittes Programm heißt „Ebenholz“. Denn Spörks getreueste Gefährtin und griffbereiteste Gespielin in allen Ton- und Lebenslagen war und ist stets seine Klarinette. Gefertigt aus edlem Ebenholz. Aus eben jenem Holz, aus dem auch die gewagte Sprungschanze gezimmert ist, über die sich Spörk kopfüber in sein neues Programm stürzt. Als verwegene Flugbegleiter fungieren Quetschn und Klavier. 25. September, Babü Wolkersdorf, Hauptstraße 41, Tel. 02245/4304, www.babue.com

Ab MO 8. 9. THOMAS MAURER W B N Legionen von Kabarettisten haben im Lauf der Jahrhunderte angekündigt, das neue Programm werde einfach „Neues Programm“ heißen und fertig. Thomas Maurer hat das jetzt endlich einmal durchgezogen. „Der Standard“ meint: „Nun spielt er wirklich Theater. Und er sprengt die Grenzen der Kleinkunst: Thomas Maurer, ein Münchhausen des 21. Jahrhunderts, bietet großes Kino.“ 8., 9., 10. September, Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at, 12. September, Cselley-Mühle Oslip, Sachsenweg 63, Tel. 02684/2209, www.cselley-muehle.at 13. September, Kino im Kesselhaus, Krems, Dr.-Karl-Dorrek-Straße 30, Tel. 02732/90 80 00, www.kinoimkesselhaus.at

DI 23. 9. PETUTSCHNIG HONS W Petutschnig Hons aus Schlatzing ist „der beliebteste Bauer Österreichs“. Mit über 35.000 Facebook-Fans und über einer halben Million Youtube-Clicks (650.000) will der populäre Bauer 2.0 seine Fans jetzt auch live begeistern. 23. September, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at

40 schau

Premieren! Neue Programme von Gunkl, Böck, Spörk, Weinzettl & Rudle und Gebrüder Moped. W

SOMMERBÜHNE

Spätsommer DAS THEATER AM Spittelberg bietet noch bis Ende September Musik-, Kinder und Kleinkunst-Programm. Musikalisch verwöhnen etwa The Solomons mit „The Sunny Side of Soul“ (2. 9.), The Singer Songwriter Circus (11.), klezmer reloaded extended (12.), Herr Tischbein (15.), Roland Neuwirth (16.), GUEM (African Roots, 19.), Wir Vier (20), ALMA (österr. Volksmusik (23.) und Fado mit Cristina Branco (30.) Kinder werden jeweils um 11 Uhr unterhalten von Clown-Duo Herbert & Mimi (7.), Karin Schäfer Figuren Theater (14.), Marko Simsa (21.) und Ensemble klangmemory (28.). So genannte Kleinkunst gibt es z. B. von Stephan Paryla (8.), den Kernölamazonen (9.) und Nadja Maleh (26.). W SPITTELBERG-SOMMERBÜHNE Bis 30. September, Theater am Spittelberg, 7., Spittelberggasse 10, Tel. 01/526 13 85, www.theateramspittelberg.at

DIENSTAG

9

Cello-Suiten von ­Johann Sebastian Bach, intoniert von Sylvain Bernert, und moderne FlamencoBewegungen, getanzt von ­Veronica Vallecillo.

MUSIK & TANZ

Bach-Flamenco Spittelberg

SONGS Wolfgang Böck stellt offene Fragen, die sich so ergeben zwischen Leben, Bühne und Bildschirm.

Böck privat Zu seinem 40. Bühnenjubiläum begibt sich Wolfgang Böck erstmals solo auf die Bühne, unterstützt wird er dabei von vier handverlesenen Musikern. Mal ironisch, mal kämpferisch, mal empört, mal verliebt, mal belustigt, aber immer ganz persönlich packt er’s an mit Songs vom Leben und vom Tod, von heißen Eisen auf zwei und auf vier Rädern, von der Wahlheimat Wien, vom Wetter, von der rockenden Oma, der Allmacht von Internetkonzernen und all den großen und kleinen offenen Fragen, die sich so ergeben zwischen Leben, Bühne und Bildschirm. W B BÖCK.PRIVAT.HABTSMIGERN.ADE 17. September, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 774 07, www.wiener-metropol.at 25. September, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at

september 2014


KABARETTS& KLEINKUN T

kurz&bündig

kleinkunst Marika Reichhold ist frau franzi. Sie transferiert die Texte in ­Alltagssprache und sucht nach ungewöhnlichen Zugängen.

W KOMÖDIE

Greabeggarisch FRAU FRANZI, BEGNADETE PUTZFRAU, nimmt uns mit in ihren ganz persönlichen Mikrokosmos der großen Tragödien Shakespeares. „romeo & julia“, „hamlet“ und „mägbess“ haben es ihr angetan: Während frau franzi ihrer Arbeit nachgeht, sinniert, interpretiert, assoziiert sie und gerät so immer tiefer in die Dramen, die sich allmählich und unentrinnbar vor uns entfalten. Fetzen, Kübel, Mopp, Gemüse – im schäggsbiaschen Missions-Wahnsinn sind alle Mittel recht: Was griff­ bereit ist, muss herhalten, wird benutzt, belebt, personifiziert. So auch in „do host den solot“, in dem u. a. Paradeiser dran glauben müssen, wenn frau franzi Hor­ mon­haushalte mit Sündenfall und Shakespeare-Beispielen herzhaft durchmischt. Auf Shakespeare-Abwege begibt sich frau franzi mit „jedermann“. Sie verfranzt Hofmannsthals frühneuhochdeutsche Knittelverse in aktuelles Umgangs-Greabeggarisch (= Grünbacherisch, weil frau franzi aus Grünbach am Schneeberg stammt), dass es nur so staubt beim Sterben des reichen Mannes!

20. September, Komödie am Kai, 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 01/533 24 34, www.komoedieamkai.at

Ab DIENSTAG

23 KOMÖDIE

frau franzi

FOTOS: THEATER AM SPITTELBERG ARCHIV, MANFRED PAUKER, REICHHOLD HAHN, MANFREDBAUMANN.COM

W SCHÄGGSBIA IN ANA DUA UND NO WOS DAZUA 23. bis 27. September, KosmosTheater, 7., Siebensterngasse 42, Tel. 01/523 12 26, www.kosmostheater.at

KosmosTheater

KABARETT

Umweltfreundlich DEM KABARETTISTENPAAR ERGEHT es wie unserem Planeten – die Ressourcen von Weinzettl & Rudle gehen langsam zu Ende. Sie verbrauchen zunehmend mehr Energie für den Alltag, aber sie versuchen bewusster zu leben. Ein Umdenken ist unerlässlich, daher besinnen sie sich auf erneuerbare Energie und Recycling. Nach dem Motto „alt, aber gut“ werden die Topspots aus den vergangenen fünf Programmen neu aufbereitet und umweltfreundlich wiederverwertet. N WIEDERVERWERTPAAR 4. September (Vorpremiere), Bühnenwirtshaus Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at, 17. September, Nikodemus, Purkersdorf, Hauptplatz 10, Tel. 02231/654 54, www.nikodemus.at

Recyclen ist angesagt. Nichts wegschmeißen, lieber wiederverwerten – Weinzettl & Rudle machen’s vor.

2014 september

SA 20. 9. DOPPELCONFERENCE W Die beiden Schauspieler Victor Kautsch und Alexander Riff schlüpfen in die Rollen von Karl Farkas und Ernst Waldbrunn, einer ist der Gescheite, der andere der Blöde, es geht um Weltbewegendes wie die Liebe, das Sparen, die Statistik und die Frage, was man seiner Schwiegermutter zum Geburtstag schenkt.

DI 16. 9. GEBRÜDER MOPED W Für die einen sind sie eine zeitgenössische Variante von Karl Farkas und Ernst Waldbrunn, die anderen lieben ihre frechen Fotografien auf Facebook, die sie in „Tellerrandtango“ erstmals auch auf Leinwand zeigen. Die Gebrüder Moped sinnieren und singen, sie stellen die Welt auf die Probe und den Rest auf den Kopf. 16. September, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at

SA 20. 9. STAND-UP-COMEDY N Der gebürtige Belgier Olivier Sanrey wurde im Finale von „Die große Comedy Chance“ zum „Comedy Star 2014“ gekürt. Seit 2013 ist er mit seinem ersten Bühnenprogramm „Alle garstig!“ auf Tournee. Jetzt tritt er mit seiner Stand-UpComedy im Bühnenwirtshaus Juster auf. 20. September, Juster, Gutenbrunn 3, Tel. 02874/6253, www.buehnenwirtshaus.at

Ab MI 3. 9. GUNKL W Sein neues Programm heißt „So Sachen“ und es wird sicher wieder echt kompliziert. „Natürlich kann man jemanden fragen, aber man erfährt meistens nicht das, wonach man gefragt hat, sondern man weiß dann nur, was der andere gern für Antworten gibt. Das weiß man dann.“ Ab 3. September, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

schau 41


vorschau bühne&spiel

schau social

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

kurz&bündig

theater

Ab MI 10. 9. CRASH N Manche Leute haben einfach Glück: Sie machen spielend eine Menge Geld, begegnen zum richtigen Zeitpunkt ihrem Lebensmenschen und finden ein prachtvolles Heim in der besten Lage, das noch dazu für einen Spottpreis zu haben ist. Sie ziehen ein und blicken lächelnd in eine rosige Zukunft. Und dann klingelt es eines Tages an ihrer Tür … Rupert Henning hat ein Stück über den großen Traum vom kleinen Glück geschrieben. Bis 15. November, Wald4tler Hoftheater, Pürbach 14 bei Schrems, Tel. 02853/784 69, www.w4hoftheater.co.at

Hol’ dir unseren Eventtipp des Tages auf: facebook.com/schaumagazin

Jedermann im Teisenhoferhof. Waltraud Haas und Marcus Stahl erobern die Wachau. THEATER

Jeeedermaaann!!! HEUER FEIERN die Wachaufestspiele ihr zehntes Jubiläum und so wird erstmalig der „Jedermann“ in Wachauer Mundart aufgeführt. Stars sind die legendäre Waltraut Haas, „Dancing Star“ Susanna Hirschler und Intendant Marcus Strahl als „Jedermann“. In Anlehnung an die Idee des „Mondsee-Jedermanns“ wird Weinbauer Jedermann erstmals die schaurigen „Jeeedermaaann“–Rufe im herrlichen Renaissance-Ambiente des Teisenhoferhofs hören.

N

N WACHAUER JEDERMANN 5.–7., 12.–14. September, Teisenhoferhof, Weißenkirchen, bei Schlechtwetter in der nahen Wachauhalle, Tel. 02715/2268, www.wachaufestspiele.com

Die beste Musikaller

Zeiten

www.arabella.at

september 2014


THEATER TIPPS

kurz&bündig

theater

Gerald Pichowetz als Schuster ­Wilhelm Voigt alias Hauptmann von ­Köpenick.

Ab MONTAG

8

KOMÖDIE

Der Hauptmann von Köpenick KOMÖDIE

Köpenickiade

Gloria Theater

W

NACH DER VERBÜSSUNG einer Haftstrafe wegen Ur- Doch dazu braucht er einen Pass, den er aber nicht ohne kundenfälschung nimmt Wilhelm Voigt sich vor, ein an- Arbeit bekommt. Und Arbeit bekommt er nicht ohne Pass. ständiges Leben zu beginnen und versucht nun sein Leben Also entwendet er eine alte, gebrauchte Uniform und verwieder in rechte Bahnen zu bringen. Doch das damalige kleidet sich als Hauptmann. Kurzerhand übernimmt er Berlin war geprägt von Militarismus und Obrigkeitshörig- die Befehlsgewalt über Soldaten und besetzt das Rathaus keit. Uniformen beherrschen den Alltag. Man ist nichts von Köpenick. Dort will er sich einen Pass besorgen, der ohne Uniform, ohne „gedient“ zu haben. So fällt es Wil- ihn über die Grenze bringen soll. Doch – im Rathaus von helm Voigt schwer, Arbeit als Schuster zu bekommen. Es Köpenick gibt es kein Pass-Amt. gibt in „seinem“ Berlin offensichtlich keinen Platz mehr für W DER HAUPTMANN VON KÖPENICK ihn. Also will Voigt ins Ausland, um neu anzufangen. 8. September bis 26. Oktober, Gloria Theater, 21., Pragerstraße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

THEATER

Puppen, politisch FOTOS: SAM MADWAR, GLORA THEATER, CHILI GALLEI

DAS KONZEPT VON maschek besteht an sich aus der LiveSynchronisation von zusammengeschnittenen Fernseh-Passagen. Seit 2006 machen sie gemeinsam mit den Puppenspielern des Original Wiener Praterkasperl auch politisches Puppentheater, dessen Figuren vom Linzer Karikaturisten Gerhard Haderer entworfen wurden. Jetzt gibt es die Show „Bye-bye, Österreich“ runderneuert: Neu dabei sind Sebastian Kurz, Conchita Wurst, Johanna Mikl-Leitner und Gerald Klug. Ein Wiedersehen gibt es u. a. mit Werner Fay­mann, Michael Spindelegger, H. C. Strache, Michael Häupl, Erwin Pröll und Karl-Heinz Grasser. N BYE-BYE, ÖSTERREICH! Ab 19. September, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhoftheater.com

2014 september

Ab FR 5. 9. DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHEIT W Karl Kraus’ während des 1. Weltkriegs entstandener literarisch-theatraler „Angsttraum“ montiert dokumentarisches Material wie Zeitungsmeldungen und Feldpostbriefe mit operettenhaften Gesangsein­ lagen und surrealistischen ­Erscheinungen zu einem Pan­ dämonium aus über 200 lose verknüpften Szenen. Der Weltkrieg erweist sich dabei immer auch als Krieg der Worte, die moderne Wissenschaft als Schöpferin einer Todesmaschinerie. Wie ein Ankläger vor dem Jüngsten Gericht sammelt Kraus Beweis um Beweis – für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, gegen die Wahrheit und, nicht zuletzt, ­gegen die Sprache. NestroyPreisträger Georg Schmiedleitner, der im Burgtheater mit großem Erfolg „Der Zerrissene“ inszenierte, bringt mit seinem in unzähligen Rollen agierenden Ensemble Kraus’ „Mars­ theater“ in einer neuen Fassung auf die Bühne – 100 Jahre nach dem Attentat von Sarajevo wird das Burgtheater zur „Versuchsstation des Weltuntergangs“. Ab 5. September, Burgtheater, 1., Universitätsring 2, Tel. 01/514 44-4440, www.burgtheater.at

Ab DO 4. 9. LIEBELEI W Mit „Liebelei“ feierte Arthur Schnitzler 1895 seinen ersten großen Bühnenerfolg, der ihn auch weit über die Grenzen Wiens hinaus bekannt machte. Die tragische Geschichte um Christine, die erfahren muss, dass ihr Geliebter wegen einer anderen Frau im Duell starb, zählt nach wie vor zu den bekanntesten Stücken Schnitzlers. Das darin entworfene ­Gesellschaftsporträt ist durchaus ein kritisches. Mit psychologischer Finesse zeigt Schnitzler eine Gesellschaft, hinter deren ehrenwerter Fassade sich Gefühlsarmut verbirgt. In der Regie von Ale­ xandra Liedtke spielen Alma Hasun (Christine), Florian Teichtmeister (Fritz) und Otto Schenk (Hans Weiring). Ab 4. September, Josefstadt, 8., Josefstädterstraße 26, Tel. 01/42 700, www.josefstadt.org

schau 43


vorschau pinsel&strich

Olivia Macho präsentiert ab sofort den Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau TV.

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

schauTV

Bis SO 28. 9. LEONARDO DER ­NATURMALEREI W Vor 200 Jahren kehrte der botanische Zeichner Ferdinand Bauer (1760–1826) nach der ersten Umsegelung des australischen Kontinents nach Österreich zurück – anlässlich dieses Jubiläums zeigt das NHM Wien eine Präsentation seiner Arbeiten zur australischen Flora und Fauna. Der international anerkannte österreichische Zeichner gilt als einer der bedeutendsten botanischen Künstler aller Zeiten. Obwohl als „Leonardo der Naturmalerei“ bezeichnet, ist er in seiner Heimat kaum bekannt. Das Naturhistorische Museum Wien besitzt mehr als 2.000 seiner Bleistiftskizzen und Zeichnungen. Eine Auswahl dieser Werke ist nun zu sehen. Bis 28. September, Naturhistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/521  77-0, www.nhm-wien.ac.at

AB MI 10. 9. DAS SÜDBAHNHOTEL W Das Südbahnhotel auf dem Semmering vor den Toren Wiens steht als Symbol einer modernen und künstlerisch inspirierenden Epoche. Persönlichkeiten wie Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Karl Kraus, Alfred Polgar, Peter Altenberg, Gustav Mahler, Franz Werfel, Stefan Zweig, Sigmund Freud, Ludwig Wittgenstein, Felix Salten oder Robert Musil, die das Kultur- und Geistesleben des 20. Jahrhunderts prägten, sind in ihrem Schaffen eng mit dem Semmering verbunden. Nur 75 Jahre nach der Erschließung des Semmerings durch die ­Eisenbahn erklärten die Nationalsozialisten die Region als „judenrein“. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konnte der Semmering nie wieder zu einer solchen Blüte gelangen. Die Fotografin Yvonne Oswald hat die verbliebene Aura Südbahnhotel mit der Kamera eingefangen. „Das Südbahnhotel“ ist eine fotografisch-künstlerische Arbeit über das im historischen Kontext wichtigste weitgehend original erhaltene Palasthotel Mitteleuropas. Bis 11. Jänner 2015, Museum Judenplatz, 1., Judenplatz 8, Tel. 01/535 04 31, www.jmw.at

44 schau

Frohner und Freud. Ausstellungen zum 80. Geburtstag und zum 75. Todestag. ÖFFENTLICHER RAUM

W

Freud via QR-Code Bis DIENSTAG

30 AUSSTELLUNG

Hidden Freud Wien

Die Plakate laden in eine digitale SigmundFreud-Ausstellung ein.

16 SÄULEN MIT seltsam verfremdeten Porträts und Szenen. Erst auf den zweiten Blick erkennt man den Protagonisten: Sigmund Freud. Anlässlich der 75. Wiederkehr des Todestages des Begründers der Psychoanalyse (23. 9.) haben das Sigmund Freud Museum und das Team Inge Scholz-Strasser/Helmut Strutzmann eine Ausstellung im öffentlichen Raum realisiert, die mit den Mitteln der digitalen Verfremdung spielt. Porträts von Sigmund Freud – an Citylights und Litfass-Säulen –, die QR-Codes in sich tragen, sind bis 30. September an für Freud bedeutsamen Plätzen in Wien zu sehen und stellen den Eintritt in eine digitale Ausstellung dar: Mittels Quick-Response eröffnen sich nach Einscannen der Codes auf Smartphones und ­Tablets die „Geheimnisse der Psychoanalyse“: eine virtuelle Reise zu und mit Sigmund Freud. W HIDDEN FREUD Bis 30. September, 16 Orte in Wien, www.hiddenfreud.com

KULTURERBE

Tag des Denkmals HEUER STEHT DIE ENTDECKUNGSREISE zu etwa 300 Denkmalen in ganz Österreich unter dem Motto „Illusion“. Alle Veranstaltungen sind bei freiem Eintritt zu besuchen. Das Kulturerbe ist als emotionelle und wirtschaftliche Ressource so unschätzbar wertvoll wie fragil – einmal zerstört oder überformt ist es für immer verloren. Einmal im Jahr steht es im Rampenlicht – am Tag des Denkmals, der einzigen Großveranstaltung für mate­ rielles Kulturerbe in Österreich. Eines der Ziele ist es, der Bevölkerung den Zutritt zu sonst nicht öffentlich zugänglichen Denkmalen zu ermöglichen. Jährlich sind es vor allem die Programmpartner und Denkmaleigentümer, die mit Engagement und Enthusiasmus bei den Vorbereitungen und am Veranstaltungstag selbst zum Erfolg des österreichischen Tags des Denkmals entscheidend beitragen. W N B TAG DES DENKMALS 28. September in Wien, Niederösterreich und Burgenland, www.tagdesdenkmals.at

Bei der Restaurierung der Fresken in der ­ tadtpfarrkirche Eisenstadt – St. Georgen. S

september 2014

FOTOS: MULTI ART/SIGMUND FREUD MUSEUM, BDA/FOTO: MARTINA OBERER-KERTH,

kurz&bündig

ausstellung


MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

PERSONALE

N

FOTOS: ADOLF FROHNER, HAMLET (SALOME ALS HAMLET), 1985, ÖL AUF LEINWAND, 100 X 80 CM, FOTO: MISCHA NAWRATA, WIEN, © SAMMLUNG ESSL PRIVATSTIFTUNG, K ­ LOSTERNEUBURG/WIEN, STADTKINO FILMVERLEIH

Adolf Frohner, 80 ANLÄSSLICH DES ACHTZIGSTEN Geburtstages von Adolf Frohner präsentiert das Forum Frohner in Kooperation mit dem Essl Museum einen umfassenden Rückblick auf sein Lebenswerk. Ist die Ausstellung im Essl Museum retro­ spektiv angelegt, fokussiert das Forum Frohner auf den Beginn seines künstlerischen Schaffens im Umfeld von Otto Muehl und Hermann Nitsch, die sich Anfang der Sechziger mit der „Aktion Blutorgel“ in die öster­ reichische Kunstgeschichte eingeschrieben haben. Als dreitägige Einmauerungsaktion konzipiert, fand diese vom 1. bis zum 4. Juni 1962 in einem Wiener Atelierkeller statt. Sie bestimmte in besonderer Weise den Werdegang Frohners und gilt aus heutiger Sicht als Ausgangspunkt seiner formalen Konzeptionen zwischen Objekt, Bild und Relikt auf der Spur einer Ästhetik des Hässlichen. N ADOLF FROHNER 7. September bis 6. April 2015, Forum Frohner Franz-Zeller-Platz 3, Tel. 02732/908 010, www.kunsthalle.at 5. September bis 11. Jänner 2015, Essl Museum, Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, Tel. 02243/370 501 50, www.essl.museum

Adolf Frohner: Hamlet (Salome als Hamlet), 1985, Öl auf Leinwand.

DOKUMENTATION

Das große Museum

W

GIUSEPPE ARCIMBOLDO (1526–1593) wurde vor allem als Erfinder der so genannten „Kompositköpfe“ berühmt, die sich aus verschiedenen Gegenständen (Früchten, Tieren, Blumen etc.) zusammensetzen. Das Kunsthistorische Museum (KHM) präsentiert zwei „Flora“-Gemälde, die bisher noch nie öffentlich gezeigt worden sind. Außerdem läuft im September die Kino­ dokumentation „Das große Museum“ in den heimischen Kinos an. Der bei den Festivals Berlinale und Diagonale ausgezeichnete Film unternimmt eine ausgedehnte Reise hinter die Kulissen des Kunsthistorischen Museums und zeigt anhand des vielfältigen Museumsalltags und einer Fülle von charismatischen Protagonisten die einzigartige Welt des KHM. W KUNSTHISTORISCHES MUSEUM Bis 15. Februar 2015, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24, www.khm.at

2014 september

kurz&bündig

ausstellung SO 14. 9. TAG DER OFFENEN TÜR W Bürgermeister Häupl und die Wiener Stadtregierung ­laden gemeinsam mit allen Klubs die Wienerinnen und Wiener ins geschichtsträchtige und vielseitige Rathausgebäude ein. Neben klassischen Führungen werden unter anderem viele „Raritäten“ zugänglich sein. So kann man zum Beispiel den dreistöckigen Tiefspeicher der Wienbibliothek besichtigen. Hier ist die größte Plakatsammlung der Stadt untergebracht. Spezielle Guides präsentieren den prächtigen Rathausplatz mit seinem schönen Park sowie die markanten Denkmäler. ­Natürlich gibt es auch ein lustiges und spannendes Kinderprogramm, das im Arkadenhof zu finden ist. Der berühmte Circus Roncalli gastiert am Rathausplatz und lädt Jung und Alt zum Blick hinter die Kulissen ein. Eintritt frei. 14. September, Rathaus, 1., Friedrich-Schmidt-Platz 1, www.wien.gv.at

Bis SO 21. 9. WILLKOMMEN IM PARADIES B Darstellungen des in der ­Genesis beschriebenen irdischen Paradieses gehören spätestens seit dem Mittelalter zu den bevorzugten Themen in der Kunst des Abendlandes. Die künstlerische Auseinandersetzung mit den christlichen Vorstellungen vom Paradies setzt sich bis heute fort. Verheißungen von paradiesischen Zuständen haben inzwischen aber auch unsere Konsumgesellschaft erreicht, wenn etwa mit „Einkaufs-“ oder „Urlaubs-Paradiesen“ geworben wird. Menschen der so genannten „Dritten Welt“ erwarten sich paradiesische Zustände, wenn es ihnen gelingt, in der westlichen Welt Fuß zu fassen. Aber oft werden die Zerbrechlichkeit und die Flüchtigkeit des Paradiesischen deutlich, wenn die Sehnsüchte an der Realität zerbrechen. Die Ausstellung der Künstlergruppe Burgenland greift das Phänomen „Paradies“ auf. Bis 21. September, Landesgalerie Burgenland, Eisenstadt, Franz Schubert-Platz 6, Tel. 02682/719-5000, www.landesgalerie-burgenland.at

schau 45


Entlang der schönen blauen Donau TEXT VON NINA NEKOUI

46 schau

september 2014


FOTO: HOTEL SCHACHNER/WK-PHOTOGRAPHY.NET

Stress in der Arbeit? Dann ist ein Ausflug ins Grüne genau das Richtige. schau enthüllt die schönsten Wanderwege entlang der Donau. Im Osten Österreichs warten prächtige Gaue und Steige darauf, entdeckt zu werden. Packen Sie Ihren Rucksack, rein in die Wanderschuhe und los geht’s!

Der Nibelungengau ist wohl die schönste Verbindung zwischen Niederösterreich und Oberösterreich.


ZK_Schaumedia-210-287-quer.indd 1

DAS WANDERN ist nicht nur des Müllers Lust. Niederösterreich und auch Oberösterreich locken alle Wanderbegeisterte und die, die es werden wollen, in ihre bezaubernden und prächtigen Naturlandschaften. Entlang der berühmten blauen Donau, geschmückt mit prächtigen Sehenswürdigkeiten und Bauwerken, zeichnet sich die Welt der Gaue und Steige im Osten Österreichs aus. schau zeigt Ihnen, was die Natur zu bieten hat und was es alles zu entdecken gibt. Donausteig

male Verkehrsanbindung von Bahn, Bus und sogar Schiff ermöglicht die sichere und ideale Anreise. Nibelungengau

So nennt sich der Donauabschnitt, der donauabwärts zwischen dem oberösterreichischen Donausteig im Westen und dem Welterbesteig Wachau im Osten entlangführt. Somit ist er die ideale Verbindung von Welterbesteig Wachau und dem Donausteig in Oberösterreich. Der Nibelungengau misst 110 km und ist mit zahlreichen aussichtsrei-

chen Plätzen und Ausflugszielen geschmückt. 34 neu entwickelte Rundstrecken und zehn Nibelungengauer Gemeinden ergänzen das prächtige Wanderangebot. Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele sind zum Beispiel Schloss Artstetten, die Basilika von Maria Taferl oder das Oskar Kokoschka Museum in Pöchlarn. Strudengau

Im österreichischen Donautal im Osten Oberösterreichs und im Westen Niederösterreichs befindet sich die Region und Kulturregion Stru-

Damit die Wanderer am Welterbesteig Wachau auch nicht verloren gehen, ist der Weitwanderweg mit einem weißen „W“ ­gekennzeichnet.

FOTOS: WGD DONAU OBERÖSTERREICH TOURISMUS GMBH-ERBER, DONAU NIEDERÖSTERREICH/GERALD LECHNER

Ausnahmsweise entführt Sie schau aus der Ostregion nach Oberösterreich zum sagenumwobenen Donausteig. 450 Kilometer lang erstreckt er sich entlang der beiden Flussufer von Passau nach Grein. Abwechslungsreiche Natur- und Kulturlandschaften bieten atemberaubende Wandererlebnisse. Wer ein besonderes, intensives Wandererlebnis braucht, der nimmt einen der zahlreichen Wege ins Hinterland, die von der Hauptroute abzweigen. Zahlreiche Sagen und Mythen ranken sich um diese Region. Eine opti-

Die Schlögener Schlinge ist nur eine von vielen a ­ temberaubenden Naturlandschaften des Donausteigs.

september 2014

07.08.14 15:48

48 schau


Lichtspeicher, 1997, detail, © Bildrecht, Wien 2014

WOLFGANG ERNST Licht BLei & Schatten 08/06–19/10/2014 KremS, dominiKanerKirche

Blitz-art-Schier, 1980, © Land niederösterreich. Bildrecht, Wien, 2014. Foto: rita newman

WWW.zEiTKUNSTNOE.AT

K.U.SCH. eine themenpaLette 27/09/2014–22/02/2015 St. pöLten, LandeSmuSeum niederöSterreich


dengau. Dieses enge und waldige Tal der Donau misst „nur“ rund 25 km und führt am linken Nordufer und am Südufer flussabwärts bis zur Gemeinde Ybbs an der Donau. Der Strudengau ist Teil der Bezirke Perg, Amstetten und Melk. Besucht man die Region Strudengau, kann man unter anderem Schloss Greinburg, Burg Kreuzen, Stift Waldhausen und die Gobelwarte besuchen. Welterbesteig Wachau

24-Stunden-Wanderung Samstag, 18. Oktober 7 Uhr bis Sonntag, 19. Oktober, 7 Uhr. Teilnahmegebühr 179 Euro in­ klusive Nächtigung im Hotel ­Donauschlinge (plus Vorabend­ programm, Verpflegung bei der Wanderung und Ausschlafen am Sonntag) Die Teilnahme mit Verpflegung, jedoch ohne Nächtigung kostet 84 Euro. Anmeldung (bis 4. Oktober) und alle weiteren Informationen auf www.donausteig.com.

dass die Wachau im Jahr 2000 als UNESCO Welterberegion (Weltkultur- und -naturerbe) ausgezeichnet worden ist. Wer sich auf Wanderschaft begibt, entdeckt am Weg den Fundort der berühmten Venus von Willendorf. Stift Dürnstein, die Starhembergwarte, Stift Melk, Stift Göttweig und Mautern mit dem Römermuseum sind weitere sehenswerte Bauwerke entlang des Welterbesteigs Wachau. tipp: 24 Stunden Donausteig

die Donauschlinge Schlögen mit ihren Naturwundern, weiter zum Mühlviertler Dom-Burgstallblick, der höchsten Erhebung des gesamten Donaulaufes, und dann entlang des naturgeschützten Pesenbachtals über Aschach wieder zurück ins Hotel. Natürlich wird an zahlreichen Labstationen für das leibliche Wohl der Wanderer gesorgt. ///

Stift Waldhausen – ein ehemaliges Kloster der Augustiner-Chorherren im Strudengau.

Nähere Informationen Donausteig www.donausteig.com Strudengau www.region-strudengau.at

Wanderfans, aufgepasst! Am Donausteig startet am 18. Oktober eine 24-Stunden-Wanderung. Start ist um 7 Uhr im Hotel Donauschlinge und dann geht’s los, die 63,5 km zu erkunden. Die Tour führt rund um

Nibelungengau und Welterbesteig Wachau www.donau.com

Mitspielen & Gewinnen!

E-Mail mit „compeed“ bis Betreff 1. gewinnen@sc Oktober an haumedia.at senden und ei 5 Blasenpflastnes von erExtreme Mediu Sets m gewinnen.

Blasenfrei wandern mit Compeed WANDERN hält fit, macht den Kopf frei und schenkt neue Kraft. Doch gerade beim Wandern kommt die Blasenbildung im Vergleich zu anderen Sportarten am häufigsten vor. Damit die Wanderung trotzdem zu einem unvergesslichen und vor allem schmerzfreien ­Erlebnis wird, sollten Blasenpflaster im Wandergepäck nicht fehlen. Compeed Blasenpflaster sind ideal geeignet, um auch bei starker Belastung schmerzfrei am Ziel anzukommen.

ADVERTORIAL

info

FOTO: LAG PERG-STRUDENGAU

Beeindruckende 180 km erstreckt sich der Weitwanderweg in der niederösterreichischen Wachau. Der Weg verläuft als Rundstrecke auf beiden Ufern der Donau – das bedeutet, er beginnt und endet in Krems an der Donau. Für Wanderer ist der Weg mit einem W in einem weißen Kreis markiert. Der Name „Welterbe“ kommt daher,


ADVERTORIAL

Der Donausteig – einfach sagenhaft

FOTO: WGD DONAU OBERÖSTERREICH TOURISMUS GMBH/HOCHHAUSER

Gemächlich folgen Sie dem Rauschen der Donau, die Sie in ihrem Tal willkommen heißt. Harzig duftende Wälder an steilen Uferhängen wechseln sich ab mit satt-grünen Wiesen – ein unverfälschter Lebensraum für Mensch und Tier. IN DEN KÜHLEN TIEFEN des großen Stromes tummeln sich Huchen, Zander und Karpfen. Hoch über dem Tal ragen Felsformationen auf. Von ihnen aus blicken Sie auf diesen mächtigen Strom, der sich in Millionen von Jahren sein jetziges Bett erobert hat. Und genau hier war es, als die Donau den harten Granit nicht ­ durchbrechen konnte und zu zwei spektakulären Richtungswechseln gezwungen wurde. Die Schlögener Schlinge – einzigartig entlang des gesamten Flusses und der Inbegriff eines Flussmäanders – zeigt die kraftvollen Naturgewalten und inspiriert auch die Gedanken zu neuen Ideen und Richtungswechseln. An sonnenhellen Tagen bewegen Sie sich inmitten ursprünglicher Natur auf dem Donausteig. Einkehr bei den DonausteigWirten

Nach einer Wanderung kehren Sie im gemütlichen Wirtshaus ein, wo schon der Duft von frisch gebacke2014 september

nem, krustigem Schwarzbrot und fein zubereitetem Donaufisch in der Luft liegt. Fürsorglich kümmern sich zertifizierte Donausteig-Wirte um Wandergäste. Nach einem wirklich guten Essen heißt es Füße hochlagern und ausruhen, denn morgen geht es wieder ein Stück weiter auf den Spuren des Donaustromes. Sagenhafte Kulturschätze

Die Donau und ihre Bewohner haben so manche Geschichte zu erzählen – von der bewegten Kultur, die diese Wasserstraße seit jeher prägte, aber auch von Fabelwesen, die vielleicht noch immer ihr Unwesen in flüsternden Wäldern und rauschenden Wellen treiben. Manche behaupten fest, sie hätten die Nixe Isa in der Donau beim Jochenstein planschen gesehen. Tauchen Sie ein in Nixe Isas Geschichte unter: www.donauregion.at/detail/article/ wo-die-nixe-verfuehrt.html. Der Sagenschatz an der Donau füllte schon einige gesellige Abende. Einmal im Jahr kommen zahlreiche

Wanderfreunde am Donausteig zusammen und lauschen Helmut Wittmann, der Märchenerzählen sogar zu seinem Beruf gemacht hat.

info

Kurzurlaub am Donausteig

WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH

Für jene, die den Donausteig im Rahmen eines Kurzurlaubs erleben möchten, gibt es buchbare Packages – speziell für zwei- oder dreitägige Touren. Kürzere Wanderetappen, kombiniert mit Bahn und Schiff, ­ermöglichen tolle Genusstouren, die immer wieder an den Ausgangspunkt zurückführen. Ausgewählte Gastronomie- und Nächtigungsbetriebe sowie spannende Kultur- und Naturhighlights runden diese Angebote ab. Die Kurzurlaubs-Packages sind auf www.donausteig.com zu finden.

Tel.: +43 (0) 732/7277-800 info@donauregion.at www.donausteig.com

DONAU-Card erstmals ab 2014 Erstmalig gibt es in diesem Jahr eine DONAU-Card für die bayerisch-oberösterreichische Donauregion, die mit über 70 Vorteils­ gebern und bis zu 250 Euro Ersparnis ein spannendes Produkt für Donauradler, Wanderer am ­Donausteig und auch Einheimische darstellt. Die DONAU-Card kostet 4,90 Euro und ist bei der WGD ­Donau Oberösterreich ­Tourismus GmbH erhältlich.

Termine: Sagenwanderung mit Helmut Wittmann in Neustift 14. September 2014 24h-Wanderung am Donausteig bei Schlögen 18./19. Oktober 2014

schau 51


schaugenuss Grünen Veltliner und Blaufränkisch kennt man, doch es gibt auch seltenere Weintrauben: Neuzüchtungen wie Ráthay oder fast vergessene Sorten wie der Furmint. Ein Rundgang mit Kennern, kurz vor der Trauben-Ernte.

Was hängt da am Stock? TEXT VON ROLAND GRAF

Wein-Neuankömmlinge

Denn während viele Genießer ihren Lieblingswein seit Jahrzehnten „gefunden“ haben, ist die Traubenlandschaft weit dynamischer. Es kommen schließlich laufend neue Sorten dazu, auch wenn es nicht alle in die Königsklasse schaffen. Diese besteht darin, bundesweit als Qualitätswein52 schau

„Ráthay und Roesler sind ganz dunkel und auch als Speisetrauben interessant zum Kosten – einmal was Anderes.“ Johanna Landauer-Gisperg

info

sorte zugelassen zu werden: Im Sortenkataster, der sie aufführt, sind momentan 35 Sorten gelistet. Den letzten größeren Erweiterungsschub gab es hier im Jahr 2000, als Syrah, Roesler und Ráthay die Zahl der roten Qualitätsweinsorten erhöhten. Aber auch die private „Liebe“ einzelner Winzer beschert uns Raritäten. So findet sich seit den Tagen von Alois Kracher eine der größten Rosenmuskateller-Anlagen in Illmitz, und der ebenfalls italienisch-stämmige Nebbiolo hat dank der Initiativen des verstorbenen Paul Triebaumer (Rust) und Silvia Heinrichs (Deutschkreutz) den Weg ins Burgenland gefunden. Der Graue Vöslauer

Reb-Schule In Österreich entscheidet der amtliche Sortenkataster darüber, ob eine Traube für Qualitätswein zugelassen ist. Aktuell sind darin 22 weiße und 13 rote Rebsorten verzeichnet. An der Gesamtfläche macht der Grüne Veltliner an der Spitze allein fast ein Drittel aus. Die österreichische Tradition der Rebzüchtung ist vor allem mit der ­Höheren Bundeslehranstalt für Weinund Obstbau in Klosterneuburg, der weltweit ältesten Weinbauschule, verbunden. Traditionell tragen erfolgreiche Trauben-Züchtungen die Namen von ehemaligen Direktoren wie (Emmerich) Ráthay, (Leonhard) Roesler oder (Fritz) Zweigelt.

Doch Veränderung bedeutet immer auch Verluste. So werden einstmals gängige Sorten wie der Neuburger oder Müller-Thurgau bei jeder neuen Traubenstatistik weniger. Das liegt zum einen an geänderten Anbaumethoden, die einstigen Massenträgern wie der Orange-Traube den Garaus gemacht hat. Eine letzte Ahnung davon bekommt man in Mauer bei Richard Zahels Heurigen. Unter dem etwas moderneren Label „Orange T“ pflegt der Wiener Winzer die in den 1960ern so verbreitete Sorte als einer der letzten.

Aber auch die Konsumgewohnheiten dünnen die Traubenvielfalt aus. Der Sämling 88, auch als Scheurebe bekannt, bleibt eine beliebte Süßwein-Sorte, geht aber genau wie der Konsum dieser ostösterreichischen Spezialität deutlich zurück. Und auch als „halbtrocken“ beliebte Sorten wie der Müller-Thurgau erleiden dieses Schicksal. Manche Traube kennt dann nicht einmal mehr der Winzer, lacht Ingrid Groiss aus Breitenwaida im Weinviertel. Ihre Riede „Schablau“ ist als ein GemischterSatz-Weingarten von der Großmutter angelegt worden. „Ein paar Stöcke habe ich vom Grauen Vöslauer, den kennt hier aber keiner.“ Abgesehen davon, so die Winzerin, findet sie persönlich die alte Sorte „eher schiach“ anzusehen. Als Freundin der Vielfalt würde sie sich aber dennoch nie von den wenigen Stöcken der Rarität trennen. Schließlich sind es gerade die gemischt bepflanzten Weingärten, die einst heimische Sorten überhaupt noch erhalten. So findet man den Rotgipfler quasi inkognito in einigen Wiener Gemischten Sätzen. Die Trauben-Reservate

Teilweise sind es nur noch einzelne Orte, die einstmals wichtigen, weil beliebten Trauben ein Rückzugsgeseptember 2014

FOTO: CORBIS

IST DIE KRANK, die Weintraube? Leicht geeist, wie mit einem grauen Schleier versehen, hängt sie in Podersdorf am Stock. Keine Sorge, liebe Wanderer, es hat alles seine Richtigkeit. Der Pinot Gris oder, noch deutlicher, Grauburgunder hat seinen Namen genau von dieser Eigenschaft. Wie kaum eine andere Sorte erkennt auch der Laie diese Traube recht schnell, hat man einmal die markante Färbung im Herbst gesehen. Überhaupt lohnt es sich, bei den spätsommerlichen Spaziergängen genauer hinzusehen. Denn nicht nur die Traubenform und -farbe verrät einiges. So hat der rare Rotgipfler – gerade einmal 0,2 % der Weinbaufläche sind damit bepflanzt – seinen Namen von den rötlichen, wie bronziert wirkenden Triebspitzen. Und somit unterschied er sich vom Weißgipfler, einem Synonym für die beliebteste heimische Traube, den Grünen Veltliner.


Der hochwertige „Syrah“ wurde ursprünglich in Frankreich kultiviert und zeichnet sich durch ein kräftiges JohannisbeerAroma aus.

biet bieten. Raritäten wie den „Weißen Kadarka“, der von Ungarn bis nach Bulgarien angebaut wird, findet man nur mehr vereinzelt in den Seewinkler Gemeinden Illmitz und Podersdorf. Beim Furmint, einer ebenfalls ungarischen Sorte (unter anderem im Tokaj präsent), besteht der gesamte heimische Bestand praktisch aus den acht Hektar, um die sich Ruster Weinbauern wie Heidi Schröck, Peter Schandl oder Michael Wenzel verdient machen. Letzterer hat sogar einen Furmint mit Lagenbezeichnung im Angebot. Bitte, was ist ein Piwi?

Die Sortenvielfalt erweitert sich in den letzten Jahren aber auch abseits des Qualitätswein-Katasters. Neuzüchtungen, die gegen die gefürchteten Krankheiten Oidium (Echter Mehltau) und Peronospora (Falscher Mehltau) resistent sind, finden sich in immer mehr Weingärten. Die pilzwiderstandsfähigen Sorten werden meist mit dem lustigen Kürzel „Piwi“ zusammengefasst. Die mittlerweile neun Sorten, die versuchsweise in Österreich angebaut werden, finden sich aber nicht im Sortenkataster und somit nicht auf den Etiketten von Qualitätsweinen nach heimischem Weinrecht: Muscaris, Bronner, Johanniter, Souvignier gris, Cabernet blanc, Donauriesling und Blütenmuskateller sind die weißen Neuzugänge unter den Trauben, Cabernet Jura und Regent die roten Sorten. Doch auch in den heimischen Cuvées finden sich bereits zwei rote Trauben, die bis vor kurzem völlig unbekannt waren. Entweder im 15 %-igen, nicht eigens am Etikett zu deklarierenden Toleranzbereich (ein „Zweigelt“ muss mindestens 85 % Zweigelttrauben enthalten, ohne dass der zugesetzte Rest auf der Flasche angegeben werden muss) oder als Bestandteil einer 2014 september

schau 53


schaugenuss

Die dunklen Weintrauben

Vor allem der Roesler wird aber auch für seine dunkle Farbe geschätzt, die er auch an den Wein abgibt. Deshalb findet man die „hochfärbige“ Traube besonders in Rotweingebieten, wo er den Hauptsorten beigefügt wird. Neben der Thermenregion gilt vor

allem die Wein-Hochburg Gols als seine Hauptheimat. Den Ráthay, der nicht nur Regenfälle und Temperatur-Stress recht gut wegsteckt, findet man selbst in Sichtweite des Schneebergs in den weniger bekannten Weinbaugemeinden Bad Fischau und Weikersdorf. Rasanter Rückgang

Ebenfalls nur mehr vereinzelt findet man den Bouvier. Der wurde im Unterschied zu vielen Exoten-Trauben sogar in Österreich um 1900 von Lothar Bouvier in Bad Radkersburg gezüchtet, doch verschwindet er großteils in Weißwein-Cuvées. Vor allem für Jungweine ist die Sorte mit der leichten Muskatnote beliebt, schließlich reift sie früh, wenn auch mit eher geringem Ertrag. Aber auch als Tafeltraube findet man die eher kleinen Beeren immer wieder. Dennoch ging innerhalb von zehn Jahren sein heimischer Bestand um ein gutes Drittel (35 %) auf 234 Hektar zu-

Mario Schwann Der Centre Manager bringt internationales Modedesign ins Burgenland. Designer Outlet Parndorf

Pepo Haubenwallner hat seine Privatsammlung dörflichen Alltagslebens zu einem beeindruckenden Freilichtmuseum ausgebaut. Dorfmuseum Mönchhof

rück. Was viel klingt, sind allerdings gerade ein halbes Prozent der Weingärtenfläche. Achten Sie also beim Weingarten-Spaziergang auf tief eingeschnittene fünflappige Blätter, die ein bisschen wie das kanadische Ahorn aussehen. Oder noch besser: Greifen wir beim Heurigen und AbHof-Verkauf wieder öfter zu Trauben abseits von Veltliner und Blaufränkisch! Nicht nur im Sinne der Traubenvielfalt, sondern auch um überraschende Geschmackserlebnisse kennenzulernen. /// FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

deklarierten Cuvée. „Sehr fruchtig sind sie und tanninreich“, beschreibt etwa Johanna Landauer-Gisperg die Sorten Ráthay und Roesler. Der Tattendorfer Betrieb, Mitglied der Burgundermacher-Gruppe, hat mit ihnen „Black Betty“ geschaffen, eine eigene Cuvée, die ungewöhnlich intensive Beerenaromen aufweist. Landauer-Gisperg findet beide Sorten auch „als Speisetrauben ‚interessant‘, zum Kosten und Kennenlernen“. In der freien Natur zeichnen sich die Weintrauben durch ihre Größe und Lockerbeerigkeit aus, womit der Abstand zwischen den einzelnen Weinbeeren gemeint ist.

„Der Graue Vöslauer stammt von der Oma, ich hab’ von der Sorte nie was gehört.“ Ingrid Groiss

Stefan Gangl Familie Gangl schippert ihre Gäste mit Linienschiff oder Ausflugsboot samt Grill- und Musikvergnügen über den Neusiedler See. Schifffahrt Gangl, Illmitz

Theo Waldherr hat das passende Rad für jeden, der die Region auf dem Drahtesel erkunden will. Radsport Waldherr, Podersdorf

Elvira Horvath Mit ihr kann man mit Kat, Pirat, Finn Dinghy oder Zugvogel über den Neusiedler See segeln. Segelschule Neusiedl am See

Franz Gartner Kutscher Franz führt mit der Pferdekutsche zu den schönsten Plätzen des Nationalparks Neusiedler See - Seewinkel. Kutschenhof Gerhard Gangl, Illmitz

Die Region Neusiedler See bietet vielfältige Möglichkeiten für Freizeit, Sport und Kultur. Und das alles vor der einzigartigen Kulisse der wunderschönen Naturlandschaft der pannonischen Tiefebene. Wer dabei nach den besten Erlebnisadressen sucht, wird im StarClub Neusiedler See rasch fündig, denn auf Initiative der St. Martins Therme & Lodge haben sich auch hier 10 der besten Freizeit- und Kulturbetriebe zusammengeschlossen, um Ihnen die Region Neusiedler See mit all ihren Besonderheiten als idealen Ort der Erholung zu erschließen. Folgen Sie der Spur: www.starclub.at


FOTOS: WWW.INGRID-GROISS.AT, WINZERHOF LANDAUER-GISPERG, CORBIS, SABINE JACKSON, HELGE WOELL

Ingrid Groiss setzt auf Nachhaltigkeit und hat ein besonderes Gespür für das Weingartenleben in Breitenweida im ­Weinviertel.

Ein Herz für Raritäten: Winzer und Trauben-Exoten

Ráthay und Roesler

Bouvier mal zwei

Furmint-Nockerl

Den beiden roten Neuzugängen in Österreichs Weingärten hat der Tattendorfer Bio-Winzer Franz Landauer-Gisperg eine eigene Cuvée gewidmet. Gemeinsam mit dem traditionellen Sankt Laurent werden Ráthay und Roesler zur „Black Betty“ verschnitten. Der unkonventionelle Wein wird mit eigenem Facebook-Auftritt ­vermarktet und soll mit seiner fruchtigen Art junge Konsumenten ansprechen.

Während beim Rotwein die ­typischen Sorten kultiviert werden, also Blaufränkisch, St. Laurent und Zweigelt, haben Harald und Ingrid WenzlKast beim Weißen ein Herz für rare Trauben: Gelber Muskateller, Gewürztraminer, Neuburger und Bouvier werden in Gols kultiviert. Letzterer kommt als Trockenbeerenauslese oder als Jungwein in die Flasche (und zeigt die beiden Gesichter der Sorte).

WINZERHOF LANDAUER-­GISPERG, 2523 Tattendorf, Pottendorferstr. 17, Tel. 02253/81272, www.winzerhof.eu

WENZL-KAST, 7122 Gols, Kellergasse 14, Tel. 02173/3419, www.weingut-wenzl-kast.at

„Turner“ und „Vogelsang“ lauten die Bezeichnungen der ­Weingärten, in denen Heidi Schröcks Furmint wächst. Diese Ruster Weißwein-Spezialität duftet nach gelben Äpfeln, Kamille und Lindenblüten. „Mir schmeckt der Furmint am besten zu einem meiner Lieblingsgerichte: Paprikahendl mit Nockerl“, gibt die bekannte Winzerin auch gleich einen Tipp, was man zu der Rarität servieren könnte. HEIDI SCHRÖCK, 7071 Rust, Hauptplatz 8, Tel. 02685/229, www.heidi-schroeck.com

Sorten-Sammler „Be cool“ gilt als die inoffizielle Linie des Weinviertler Betriebs, der immerhin seit 300 Jahren im Wein-Anbau aktiv ist. Für Markus Laurer besteht die ­Modernität auch darin, auf alte Sorten zu setzen (auch wenn es natürlich viel Grünen Veltliner gibt). Auf den 20 Hektar der Laurers finden sich aber auch Frühroter Veltliner, ­Rivaner und Bouvier sowie die rote Blauburger-Traube. MARKUS LAURER, 2051 Deinzendorf, Deinzendorf 12, Tel. 02945/2255, www.laurerwein.at

WIR EMPFEHLEN NUR DIE BESTEN ERLEBNISADRESSEN

Neusiedler See

Dagmar Schellenberger Die neue Intendantin des größten Operettenfestivals setzt auf ein neues Gesamterlebnis mit musikalischem und kulinarischem Genuss. Seefestspiele Mörbisch, Mörbisch am See

bluetango

Klaus Hofmann Der Geschäftsführer der ersten Lodge Mitteleuropas hat mit seinem Team den Seewinkel zu einer Thermenregion und Safari-Destination von internationalem Format gemacht. St. Martins Therme & Lodge, Frauenkirchen

Mario Müller In seinem Freizeitpark gibt‘s fliegende Fische, die neue Familienachterbahn Rattenmühle und vieles mehr. Familypark Neusiedlersee, St. Margarethen

Kurt Kirchberger Sein Nationalpark lädt dazu ein, die einmalige Artenvielfalt zwischen Alpen und Puszta für sich zu entdecken. Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel, Illmitz

www.starclub.at


ADVERTORIAL

Weingut Stift Klosterneuburg feiert ­seinen 900. Geburtstag und die ältesten Weingüter der Welt sind mit dabei.

Im Stift wird gefeiert

Die einmalige Publikumsverkostung findet am Samstag, den 30. August 2014 von 14 bis 18.30 Uhr im Kaiserhof des Stiftes in Klosterneuburg statt. Alle Weininteressierten haben für einen Verkostungsbeitrag von 15 Euro die einmalige Möglichkeit, Vertreter der ältesten Weingüter der Welt kennenzulernen und ihre besten Weine zu verkosten. Weinparty im Presshaus

Internationale Weingüter

Barone Ricasoli (Italien) HillCrest Vineyard (USA) Staatlicher Hofkeller Würzburg (Deutschland) Champagne Gosset (Frankreich) Weingut Schloss Salenegg (Schweiz) Donnafugata (Sizilien) Schloss Johannisberg (Deutschland) Schloss Vollrads (Deutschland) Abteikellerei Pannonhalma ­(Ungarn) Alaverdi Monastery Cellar (Georgien) Weingut Kloster Neustift (Südtirol) Marqués de Riscal (Spanien) Changyu Pioneer Wine Company (China) José Maria da Fonseca Vinhos (Portugal) Groot Constantia Estate (Südafrika)

FOTO: VINO VERSUM/ MICHAEL LOIZENBAUER

Ab 18.30 Uhr gibt es eine stilvolle Geburtstagsparty im Presshaus des Stiftes mit Top-Weinen, kleinen

Happen von „Vom Feinsten“ und cooler Soul-Musik – das älteste Weingut Österreichs wird seinen hohen Geburtstag bis in den Morgen hinein feiern. Eintritt frei!

Poysdorf – Hier leben Traube und Wein DIE WEIN+TRAUBEN WELT ist Poysdorfs neueste Hauptattraktion. Entdecken Sie hier Wissenswertes über den Mythos Traube, erkunden Sie im barocken Bürgerspital die Stadtgeschichte oder erforschen Sie in den Presshäusern die Hauerarbeit von einst. Die technologische Revolution im Weinbau der letzten Jahrzehnte erfährt man eindrucksvoll im Weinpressenmuseum. Der lehrreiche Rundgang endet genussvoll bei einer Weinprobe im Weinmarkt. Weiters nicht verpassen: Kellergassenführungen, Traktorrundfahrten oder ein Besuch in einem renommierten Poysdorfer Weingut. tipp: Traubenfest im Freigelände der WEIN+TRAUBEN Welt Sonntag, 28. September 2014, 14 bis 19 Uhr

FOTO: WEINGUT_KLOSTERNEUBURG

DAS WEINGUT Stift Klosterneuburg, das älteste Österreichs, feiert am 30. August 2014 sein 900-JahrJubiläum. Insgesamt 15 Weingüter geben sich am 30. August die Ehre, um exklusiv und einmalig ihre besten Weine zu präsentieren und verkosten zu lassen.

Beeindruckende Kelleranlagen, höchste Weinqualität und eine 900-jährige Weintradition zeichnen das Weingut Stift Klosterneuburg aus.

Weingut Stift Klosterneuburg

info

Stiftsplatz 1, 3400 Klosterneuburg Tel. 02243/411-548 weingut@stift-klosterneuburg.at www.stift-klosterneuburg.at/wein

900 Jahre – Jubiläumsfest Sa, 30. August 2014, ab 14 Uhr Stift Klosterneuburg

PURBACH AM NEUSIEDLER SEE PURBACH AM NEUSIEDLER SEE LEITHABERG VINOTHEK LEITHABERG VINOTHEK

Leithaberg DAC – Vinothek In der Vinothek stehen mehr als 350 Weine der Leithaberg Winzer zum Verkauf. Täglich sind 64 unterschiedliche Weine geöffnet. Sie stehen perfekt temperiert und immer frisch bereit. Allein die innovativen Weinspende-Automaten sind ein kleines Erlebnis für jeden Weinliebhaber. Ein Erlebnis für den Gaumen bieten die unterschiedlichen Weine aus der Leithaberg Region ebenfalls: Auf Kalk- und Schiefer gewachsen, verfügen sie über eine einzigartige Mineralik und Filigranität. Am besten genießen Sie ihr Glas Wein auf der idyllischen Terrasse des Hauses, wo Sie ein wunderbarer Blick auf die 50 historischen Steinkeller der Purbacher Kellergasse erwartet.

64 64 Winzer Winzer 350 350 Weine Weine 64 64 Kostproben Kostproben

TIPP: in unserer Vinothek • Kellergassenführung mit anschießender Weinprobe in unserer Vinothek in der „Leithaberg DAC - Vinothek“ • Rent a Weinstock • Kellergassenheuriger jeden 1. Samstag im Monat 6. 9. + 4. 10. • Martiniloben + 8. 11. zu ab Hof7.Preisen • Weinbergwanderungen zu ab Hof Preisen • Leithaberg-Card Information: Hausjederzeit am Kellerplatz, Am Kellerplatz 1 möglich 7083jederzeit Purbach am N.S. möglich T: 0043 (0) 2683/5920 Am Kellerplatz 1 • 7083 Purbach am Neusiedler See Am Kellerplatz 1 • 7083 Purbach am Neusiedler See I: www.haus-am-kellerplatz.at w w w . hausamkell E: info@purbach.at w w w. h a u s a m k e l l

erplatz.at erplatz.at

VINO VERSUM POYSDORF – WEIN+TRAUBEN Welt 2170 Poysdorf, Brünner Straße 28, Tel.: 02552/20 371, info@vinoversum.at, www.vinoversum.at

56 schau

september 2014 Purbach_93x124.indd 1

07.08.2014 12:37 Uhr


ADVERTORIAL

Genussmeile in der Thermenregion Wienerwald. Wandern – verkosten – genießen DIE THERMENREGION Wienerwald präsentiert sich an den Wochenenden vom 6. und 7. sowie 13. und 14. September von ihrer besonderen kulinarischen und weinvollen Seite. 12 Weinbaugemeinden und 80 Winzer machen den 1. Wiener Wasserleitungs-Wanderweg zur Genussmeile – und damit zur „Längsten Schank der Welt“. Kennen Sie schon die „Längste Schank der Welt“?

FOTO: WIENERWALD TOURISMUS/PAUL LANDL

Der Wasserleitungswanderweg führt von Mödling über die Gebietsvinothek in Thallern nach Gumpoldskirchen und weiter über Pfaffstätten, Baden und Sooß bis nach Bad Vöslau. Dabei bieten 80 Weinbaubetriebe aus der Thermenregion Wienerwald alles, was aus Weintrauben gemacht werden kann, zur genussvollen Verkostung an: Most, Sturm und natürlich den Wein sowie für die Region typische „Schmankerln“. Bei einer Wanderung von Stand zu Stand kann nicht

nur die einzigartige Landschaft genossen werden. Zusätzlich sorgen Gastronomiebetriebe der Niederösterreichischen Wirtshauskultur und einzelne regionale Produzenten, wie zum Beispiel der Verein „Gutes zum Genießen“ oder „So schmeckt Niederösterreich“, für eine hervorragende kulinarische Versorgung. Meilenweiter Genuss

Die feierliche Eröffnung der Genussmeile erfolgt am Samstag, den 6. September um 12 Uhr in Mödling am Eichkogel mit einem musikalisch-kulinarischen Programm unter dem Motto „IN VINO VERITAS“.

Alle Informationen unter www.genussmeile.info

Kamptal DAC Reserve-Weine von ihrer schönsten Seite

Köstliches Rahmenprogramm

Wenn die Hitzewellen des Augusts allmählich versiegen, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um zu den DAC Reserve-Weinen aus dem Kamptal zu greifen. Grüner Veltliner Kamptal DAC Reserve und Riesling Kamptal DAC Reserve aus der aktuellen Ernte 2013 können jetzt verkostet werden. „Kostbares Kamptal“ bietet Weinliebhabern die Möglichkeit, sich ihr eigenes Urteil zu bilden, wie der ak2014 september

tuelle Jahrgang ausgefallen ist und wie er sich von den vorangegan­ genen unterscheidet. Die Weingüter warten bereits auf ihre Gäste. Offene Kellertüren

Am Samstag und Sonntag öffnen die Kamptaler Weingüter also die Tore und präsentieren jeweils von 10 bis 18 Uhr ihre Kamptal DAC Reserve-Weine. Besonderer Service: Shuttledienst für den unbeschwerten Weingenuss innerhalb der teilnehmenden Orte (1 Euro pro Person und Fahrt). Eintritt Offene Kellertür: 30 Euro pro Person (davon 15 Euro in Form eines Wein-Einkaufsgutscheines). An diesem Wochenende wird aber auch die Kulinarik zelebriert. In einigen Weingütern sind Spitzenköche zu Gast und servieren hinreißende Speisen zu den Weinen. Andere laden zum Picknick in den Weingarten. Einige Gasthöfe und Restaurants wiederum bieten spezielle Degustationsmenüs mit Weinbegleitung an.

FOTO: WWW.POV.AT

„KOSTBARES KAMPTAL“ heißt der vielfältige Veranstaltungs-Reigen rund um die Kamptal DAC Reserve-Weine des Jahrgangs 2013. Am ersten September-Wochenende (5. bis 7. 9.) bieten 25 Weingüter und Vinotheken den aktuellen Jahrgang nach einem Jahr der Reife zum Kosten und Kaufen an. Das Weinbaugebiet Kamptal – nördlich der Donau, zwischen Linz und Wien gelegen – zählt zu Niederösterreichs spannendsten Weinbaugebieten.

info

Kostbares Kamptal Fr, 5. September Sa, 6. September So, 7. September Weingüter und Kellergassen des Weinbaugebietes Kamptal 3550 Langenlois, Kamptalstraße 3 Tel. 02734/2000 www.kamptal.at

schau 57


Martina Hörmer will das Bewusstsein ihrer Kunden für das Produkt schärfen: „Viele wissen gar nicht mehr, wo etwas herkommt oder wie es wächst bzw. produziert wird.“

58 schau

september 2014


Martina Hörmer führt die größte Bio-Marke des Landes. Im Interview mit schau spricht sie über sinnlichen Genuss, das Vertrauensverhältnis zum Kunden und ­Ernährung als Lifestyle-Faktor der Zukunft.

Ein bisserl Bio geht nicht TEXT & INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

DIE TROCKENEN Triebe gehören gezupft, sonst kommen keine neuen Blüten nach“, sagt Martina Hörmer, bevor wir unser Interview auf der Dachterrasse am Konzernsitz der REWE Group in Wiener Neudorf beginnen, und macht sich auch gleich an die Arbeit. Wenn Zeit bleibt, gartelt die Chefin von Ja! Natürlich, der größten Biomarke Österreichs, leidenschaftlich gern. Diese Liebe zur Natur begleitet sie auch durch ihren Arbeitsalltag. schau: Wenn man sich mit der Ernährung beschäftigt – wo fängt man an, beim genussvollen Erlebnis oder bei der Art und Weise, wie produziert wird?

Das Eine bedingt das Andere. Je besser produziert wird, umso genussvoll-sinnlicher kann es sein. Denn nur gesunde Böden bringen gesunde Früchte. Auch das Fleisch ist umso besser, je besser das Tier gehalten und gefüttert wird. Insofern sind Genuss und Landwirtschaft verbunden. Sie führen Österreichs größte Bio-Marke als Teil einer großen Unternehmensgruppe. Ist Ihre Abteilung so etwas wie ein gallisches Dorf im Konzern?

Ja schon, auf die Idee mit dem gallischen Dorf bin ich noch gar nicht gekommen. Wir stellen den Anspruch, dass wir innovativ und kreativ sind und dass wir den Konzern sozusagen mit seiner Bio-Marke Besonderheiten geben. Wenn man zwanzig Jahre zurückdenkt, da galt Bio als Nischenprodukt für ein paar bärtige Spinner. Niemand konnte voraussehen, welche Entwicklung 2014 september

die biologische Ernährung nehmen würde. Heute ist sie ein Teil des Alltags.

und größer wird, machen wir das scheinbar ganz gut. Aber man hört nie auf, sich weiterzuentwickeln. Auch wir lernen immer wieder dazu.

Wer außer den Konsumenten profitiert noch vom Bio-Trend?

Die Bauern zum Beispiel. Wir sind in vielen Bereichen ein großer Abnehmer von Lebensmitteln. Viele Regionen in Österreich leben auch mit uns mit. Wenn ich zum Beispiel an das Waldviertel denke, war das früher bloß Grenzland. Heute bauen dort viele Erdäpfel- und Getreidebauern für uns an. Im Seewinkel wiederum setzen wir auf viele Gemüsebauern. Die Marke hat eine Funktion als Arbeitgeber, der Wertschöpfung schafft. Wie wichtig ist ein Netzwerk, um das Thema zu verbreiten?

Sehr wichtig. Wir haben viele Stakeholder und sind positiv vernetzt im Land, in den Regionen und in den Bauernschaften. Gemeinsam mit vielen NGOs ziehen wir an einem Strang für besseres Essen und eine gesündere Umwelt. Wir haben viele Kontakte und Kooperationen, von Global 2000 über Vier Pfoten bis hin zum WWF. Gibt es auch persönlichen Kontakt zu den Produzenten?

Ja freilich, gemeinsam mit meinem Team im Qualitätsmanagement. Natürlich muss man draußen beim Produzenten sein, um zu sehen, was läuft und was nicht. Da schaut man etwa, wie geht’s mit der oder der Sorte weiter, und passt dann die Planungen entsprechend an. Dieser Kontakt zu den Produzenten findet laufend statt.

Wird biologische Landwirtschaft in Österreich genug gefördert?

„Die Hendeln richten sich beim Eierlegen nicht nach Ostern.“ Martina Hörmer, Geschäftsführerin Ja! Natürlich

Wie begeistern Sie die Kunden für Bio-Ernährung?

Wir würden uns wünschen, dass man das Gesunde entsprechend mehr fördert. In der Bio-Landwirtschaft steckt viel drinnen. Die Bauernschaft entwickelt sich mit Förderstruktur. Wenn die Förderungen nicht attraktiv genug sind, dann entwickelt sich auch die Bauernschaft nicht entsprechend weiter. Mit einem Schweizer Think-Tank und Studenten suchen Sie nach Bio-Trends von morgen. In welche Richtung geht es?

Indem wir sie offen und ehrlich aufklären. Bio heißt mit der Natur und nicht gegen die Natur zu arbeiten. Wir haben uns mit der Frage ausein­ Die Natur folgt dabei ihren eigenen andergesetzt, welche Rolle Bio spieGesetzmäßigkeiten. Da kann auch len wird. Wie wichtig ist Bio-Ernäheinmal etwas aus sein. Der Apfel- rung für ein gutes Leben? Welche saft etwa kommt von Streuobstwie- Entwicklungen haben wir in der sen und es kann auch einmal zu we- Landwirtschaft? Kann man die nig Äpfel geben. Auch die Hendeln Bio-Landwirtschaft weiterentwirichten sich beim Eierlegen nicht ckeln, indem man die neuen Technach Ostern. Das muss der Kunde nologien nützt und ist das jetzt gut wieder lernen. Viele wissen oft gar oder böse? Bio muss auch bequemer nicht mehr, wo etwa eine Melanzani werden für die Konsumenten. Erherkommt und wie sie wächst. Die- nährung wird mehr und mehr zum ses Bewusstsein wollen wir schärfen. Lifestyle-Faktor. Ähnlich wie bei der Fortbewegung. Wer etwas gelHalten manche Konsumenten Bio ten wollte, fuhr früher im Porsche immer noch für einen Schmäh? vor, heute setzt dieselbe Person vielDer Zweifel ist so alt wie Bio selbst. leicht aufs Fahrrad. Auch Trends Wir arbeiten ständig daran, dass die wie Urban Gardening holen das Zweifler keinen Nährboden finden. Gefühl für die Natur in Städte zuEs muss das drinnen sein, was drauf- rück. Alle diese Entwicklungen besteht. Es gibt nur 100 % Bio und halten wir im Auge und haben sie nicht ein bisschen Bio. Darauf kann untersucht. Im Herbst präsentiesich unser Kunde verlassen. Nach- ren wir dazu die ersten konkreten dem die Marke beständig wächst Studienergebnisse. /// schau 59


schaulokallegenden Ganz wichtig ist den Gastgebern, dass die Gäste ihre Privatsphäre genießen können, egal ob sie alleine oder mit Freunden zu Gast im Cafe Ansari sind.

Hier serviert der Chef auch persönlich. Nasser Ansari verwöhnt seine Gäste nicht nur mit kulinarischen Spezialitäten, sondern auch mit guter Laune.

60 schau

september 2014


Eigentlich wollte Nana Ansari nur ein Buch über die georgische Küche schreiben. Inzwischen betreibt sie mit ihrem Ehemann Nasser im verstecktesten Winkel der Wiener Praterstraße ein Lokal, wo man auch jetzt im Herbst mediterranes Flair und Urlaubsstimmung tanken kann.

CAFÉ ANSARI

Urlaub in der Fußgängerzone TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS VON BUBU DUJMIC

KLEIN-PARIS nennen die Anrainer ihr Stück Praterstraße zwischen Nestroyplatz und Donaukanal. Hier hat sich gerade ein völlig unaufgesetzter Mix aus Desig­ nerläden, Buchhandlungen und Cafés samt Gastgärten entwickelt, der mit der aalglatten Welt des nahen stilwerk nichts am Hut hat. Mittendrin im Haus Num­ mer 15 betreiben Nana und Nasser ihr Café Ansari. „Unser erstes Lokal hatten wir bis April am Karmelitermarkt“, er­ zählt Nasser Ansari, der genauso wie seine Ehefrau ganz unvorbelastet in die Gastro­ nomie eingestiegen ist. In der Prater­ straße sind sie nur deswegen vor ein paar Jahren gelandet, weil es dem Eigentümer des Hauses schlichtweg zu weit war bis zum Karmelitermarkt – er wollte im eige­ nen Haus georgisch essen können. Eine Haube für Ansari

Das ist auch nur allzu verständlich, denn was die Ansaris mit ihrem ägyptischen Koch auf die Teller bringen, hat selbst die Gault-Millau-Testesser so beeindruckt, dass sie dem Lokal heuer eine Haube ver­ passten. Inzwischen kann man im Ansari nicht nur ab 8 Uhr früh georgisch früh­ stücken, sondern den ganzen Tag über le­ vantinisch-mediterrane Küche mit Zuta­ 2014 september

„Ferienstimmung funktioniert in unserem Viertel auch ganz ohne Fußgängerzone.“ Nasser Ansari

info

Café Ansari Mo–Sa 8–23 Uhr, So 9–15 Uhr 2., Praterstraße 15 Tel. 01/276 51 02 www.cafeansari.at

ten aus dem Dreieck zwischen Libanon, Jordanien und Ägypten genießen. Da gibt es beispielsweise orientalisch mari­ nierten Matjeshering auf Orangen-Karot­ tensalat, Lammköfte mit Bulgur und Ta­ hina-Joghurt sowie Melanzanirolle mit Walnussfüllung, Kräutern und Granat­ apfel bis hin zum süßen Nachschlag einer Crème brûlée etwa mit Ingwer und Kar­ damom. Durchkosten zahlt sich jeden­ falls aus im loftig-freiräumig von Gregor Eichinger gestalteten Lokal, wo es sogar einen Trinkwasserbrunnen gibt, an dem sich die Gäste selbständig ihr „Wiener Hochquellwasser“ zapfen können. „Mir war wichtig, dass unsere Gäste hier Pri­ vatsphäre finden und trotzdem unter Menschen sind, egal ob sie allein mit ih­ rem Laptop kommen, um hier ihre Ta­ gesarbeit zu erledigen, oder ganz einfach im Freundeskreis ungezwungen plaudern wollen. Wir haben das Lokal einfach so gemacht, dass wir selbst gern herkommen würden“, betont der Gastronom. Das alles ist den Ansaris auf einmalige Art gelungen und wenn man durch die großzügigen Fenster in die Praterstraße blickt, fragt man sich, wieso „Klein-Paris“ trotz Autos vor der Haustür, Volksbefra­ gung und Begegnungszone hier so herr­ lich funktioniert. C’est la vie! /// schau 61


„Mauser“ – der Held der Nutzfahrzeugwelt TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH, FOTO: RENE WALLENTIN FIRMENGRÜNDER Walter Mauser wuchs in einer Landwirtschaft auf und war es gewohnt, überall selbst mit anzupacken. Er erkannte schon bald, dass es für die Landwirte viel sicherer und komfortabler war, wenn sie geschützt in einer Fahrerkabine auf ihren Traktoren sitzen. Die ersten Fahrerkabinen wurden in den 1960er Jahren aus Deutschland importiert und passten aber schlecht auf die österreichischen Modelle. Das war die Initialzündung für Walter Mauser, selbst eine Fahrerkabine zu bauen. Das erste Verdeck entwarf Walter Mauser passgenau für den 15er Steyr-Traktor, der Anfang der 1960er Jahre der gängigste Traktor in Österreich war. Mit einem Verkaufstalent und unerschütterlichem Optimismus ausgestattet, präsentierte Walter Mauser sein Verdeck der Fachwelt auf Messen und half den interessierten Landwirten gleich an Ort und Stelle, den Wetterschutz auf ihren Traktoren zu montieren. Schon damals in den 1960er Jahren als die Firma Walter Mauser wuchs und expandierte stand der Sicherheitsgedanke bei der Konstruktion allen Fahrerkabinen im Vordergrund. 1977 trat das Gesetz in Kraft, dass jeder Traktor ab einem bestimmten Baujahr mit einer Fahrerkabine ausgerüstet sein musste. Die Mauser-Konstrukteure entwarfen ein geprüftes Baukastensystem mit den Standardmodellen klein, mittel und groß, was für die Landwirte die Nachrüstung ihrer Fahrzeuge einfach und leistbar machte. Doch auch für alle Spezialanforderungen fand die Firma eine sichere Lösung. Neue Modelle, neue Märkte

Diese besondere Problemlösungskompetenz der Firma wurde auch von Sohn Martin und Tochter Charlotte Mauser, den heutigen Firmenchefs, weiter ausgebaut. Ab den 1980er Jahren war es an der Zeit zu zeigen, dass Mauser-Kabinen jedes Nutzfahrzeug in ein sicheres, komfortables und schönes Gefährt verwandeln können. „Qualität zählt, wir verschleudern uns nicht. Und wir sind stolz darauf, alles aus einer Hand liefern zu können“, erklärt Ing. Johann Handler, der seit 39 Jahren im Unternehmen arbeitet. Im Werk wird 62 schau

das für den Kabinenbau benötigte Werkzeug genauso selbst erzeugt wie Scharniere, Türschlösser, Sicherheitsglashalterungen, Fußmatten etc. Bei einem Rundgang durch die Produktionshallen weist er stolz auf die Wasserstrahlschneidanlage, die mit einem Druck von 300 Bar Kunststoffteile wie Butter schneidet. Auch das herkömmliche Lackieren der Blechteile sucht man in Breitenau vergeblich, die Werkstücke werden zuerst in der Hochleistungs-Kataphorese-Tauchanlage grundiert und anschließend pulverbeschichtet. Wenn es darum geht, für einen Kunden einen Prototyp zu entwickeln, da zählt wieder der Unternehmensleitsatz: „Ausprobieren und selber tun.“ Den Technikern gelang es, eine maßgeschneiderte Kabine für das Kranfahrzeug des Erzeugers Liebherr zu entwerfen, und auch für Auftraggeber Linde wurde eine Neuheit entwickelt: eine gebogene Tür, die dem Fahrer im Stapler viel mehr Platz lässt. Sichere Kleinfahrzeuge

Das Können der Firma Mauser, bequeme und sicherheitsgeprüfte Kabinen für jedes Fahrzeug zu konstruieren, blieb auch den USGiganten John Deere, Toro, E-Z-GO, Club Car und vielen anderen nicht verborgen. Heute sind mit Mauser-Kabinen ausgerüstete Großflächen-Rasenmäher in Baseball-Stadien genauso unterwegs wie auf Golfplätzen. Als zwei Ranger im schottischen St. Andrews, dem wohl bekanntesten Golfplatz der Welt, mit einem Golfwagen in einen Pott-Bunker stürzten und die Fahrer den Unfall in der Mauser-Kabine unbeschadet überstanden, war das ein drastischer, aber beeindruckender Beweis für die Qualität von Mauser-Produkten. So wie die berühmten TraktorabsturzDemonstrationen von Walter Mauser, bei dem ein ganzer Traktor den Hang hinuntergerollt wurde, um den Nutzen der Fahrerkabine für den Insassen aufzuzeigen. „Das war für uns die beste Werbung, das haben sich die Leute gemerkt“, erinnert sich Johann Handler. So wie der Unfall in St. Andrews, der in der Golfwelt auch eindrücklich in Erinnerung geblieben ist. ///

Zu den Technikpionieren der Walter Mauser GmbH zählt seit 39 Jahren Ing. Johann Handler, der gleich nach seinem HTL-Abschluss in der Firma zu arbeiten begann und heute zu den ­erfahrensten Mitarbeitern des Unternehmens zählt.

september 2014


Wetten, dass Sie schon einmal in einem Fahrzeug mit einer „MauserKabine“ gesessen sind? schau hat beim Erfinder dieser Innovation, die für Qualität und Sicherheit steht, nachgefragt und durfte sich in den Produktionshallen umschauen.

„Ausprobieren und selber tun lautet unser Geschäftsmotto.“

info

Ing. Johann Handler, Special-Solutions Firma Walter Mauser

Walter Mauser GmbH Jährlich verlassen 12.000 Fahrzeugkabinen das Werk der Firma Walter Mauser im niederösterreichischen Breitenau, wo der Technik­pionier das Unternehmen 1960 gründete. Mit seiner Erfindung, dem „Mauser-Wetterverdeck“, legte er den Grundstein für den modernen Fahrzeugkabinenbau und für ein österreichisches Unternehmen, das weltweit als ­gefragter Top-Anbieter für maßgeschneiderte Kabinen auftritt und mehr als 90 % davon an interna­ tionale Kunden liefert. Ob die ­Kabinen auf Traktoren, Erntemaschinen, Stapler, Baukränen, Kommunalfahrzeugen, Spezialrasenmähern oder Golfwägen aufgebaut werden – die Mauser-Produktpalette ist so breit gestreut, dass die Chance groß ist, selbst einmal in einem Fahrzeug mit Mauser-­ Kabine unterwegs zu sein.

2014 september

schau 63


Sie lieben Adrenalin pur und haben die Kamera immer dabei? Egal, ob Mountainbiken, Surfen oder Klettern – wir wollen das Video Ihrer Abenteuer und bringen Sie auf schau TV. Teilen Sie Ihre Leidenschaft via Fernsehen mit unseren Zusehern. So funktioniert’s: Senden Sie uns Ihre selbst gedrehten Bergsteigerfilme, Actionclips oder Expeditionsberichte mit bis zu einer Maximallänge von 7 Minuten via wetransfer.com an social@schaumedia.at. Die besten Clips nehmen wir ins Programm auf. Technische Anforderungen: Video: QuickTime Container Apple ProRes 422 1920x1080 50i 16bit/48kHz XDCAM HD 422 1080i50 CBR 16bit/48kHz DVCPRO HD – 1080i50 16bit/48kHz

64 schau

september 2014

FOTOS: CORBIS (3), WWW.PICTUREDESK.COM

Wir bringen Ihren Sport ins Fernsehen


u a h c s

DER NEUE SENDER IN DER OST-REGION: 24 STUNDEN NON-STOP, RUND UM DIE UHR

schau TV

Schicken Sie uns Ihren Action-Moviean!

r.com via wetransfe edia.at um social@ scha

2014 september

schau 65


u a h c s

Während die einen die Augen verdrehen, sehen es die anderen als Lebenseinstellung. Was kann vegan wirklich? schau TV-Moderatorin Jesse Schwarz besuchte dafür ­überzeugte Veganer, Ernährungsberater und -wissenschaftler, Mediziner – und einen veganen Haubenkoch.

Vegan: Was ist dran? 66 schau

ALS BEKENNENDE Allesesserin ließ sich Jesse Schwarz ganz neutral auf eine fünfteilige Berichtsreihe für schau TV ein. Auffällig war bei dieser Recherche das Thema ‚Gesundheit‘: Befürworter und Gegner argumentieren gleichermaßen damit, die einen sprechen von den Gefahren und Folgen von Mangelernährung (Vitamin B12, Vitamin D, Proteine, Eisen, Kalzium und Jod), die anderen von einem Gesundheitselixier.

Das sagt die Wissenschaft

Um sich Klarheit zu verschaffen, besuchte Jesse Spezialisten verschiedener Institute: „Zu meinem Erstaunen waren die Meinungen der Experten alle neutral bis pro-vegan. Der Kritikpunkt war vielmehr eine falsche, unausgewogene Ernährung mit ihren Folgen.“ So empfiehlt die Wissenschaftlerin Prof. Dr. Petra Rust von der Universität Wien zwar september 2014

FOTOS: HUBERT KRENN VERLAG, ANDREAS RIEDMANN (3), SCHAU TV

Für seine vegan-begeisterte Tochter hat Siegfried Kröpfl ein Kochbuch mit den besten Rezepten verfasst.


SCHAU TV VERNETZT DIE HERZEN DER OSTREGION RUND UM SPORT, KULTUR UND ABENTEUER. vorzugsweise eine ausgewogene Mischkost, sieht aber auch Vorteile in einer veganen Ernährung: „Die Menschen beschäftigen sich mit den Produkten, deren Herstellung und schätzen auch die Qualität der Lebensmittel.“ Die Ärztin für Allgemeinmedizin, Psychotherapeutische Medizin und Psychotherapie Dr. Susanne Stöckl-Gibbs erzählte auch von ihrem Mann, der sich durch seine Ernährungsumstellung sogar eine Operation an seinem Knie ersparte. „Ich persönlich habe die Einsicht gewonnen, dass vegane Ernährung ein wunderbares Mittel ist, um Zivilisationserkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hohem Blutdruck, Diabetes, rheumatischen und Krebserkrankungen vorzubeugen“, ergänzte die Ärztin. Ein Haubenkoch sattelt um

Interessant war auch der Besuch beim einzigen Haubenkoch für vegane Küche, Siegfried Kröpfl. Er ist Küchenchef des „57 Restaurant & Lounge“ und ernährt sich privat mittlerweile ausschließlich vegan: „Ich fühle mich wohler, habe

Gewicht und eine schwere Allergie verloren und dazu stehe ich in der Früh wieder leichter auf.“ Viele seiner Kollegen haben seine Umstellung nicht verstanden, „sie haben geglaubt, jetzt spinn’ ich.“ Der 55-jährige Tiroler ist glücklich mit seiner Entscheidung. „Wenn man länger vegan isst und kocht, dann merkt man auch, wie man einen anderen Geschmackssinn bekommt.“ In seinem Kochbuch „Wir kochen vegan“ stellt er einen Querschnitt der veganen Küche vor. Vom Einsteigergericht bis hin zur GourmetVariante ist alles dabei. Ob vegane Ernährung oder nicht – das muss jeder für sich entscheiden. Fakt dabei ist: egal wie – die Gefahr liegt in der unausgewogenen Ernährung. Das Resümée unserer Bericht­ erstatterin Jesse Schwarz: „Es waren spannende und köstliche Erfahrungen, die ich versuchen werde in meinen Alltag zu integrieren. Ganz auf Milchprodukte möchte ich aber bei aller Sympathie für das Thema nicht verzichten – sorry, liebe Veganer!“ /// MEHR ZUM THEMA www.schaumedia.at/mediathek.html in der TV-Rubrik „Flash“

„Es waren spannende und köstliche ­Erfahrungen, die ich versuchen werde in ­ meinen Alltag zu integrieren. Ganz auf ­Milchprodukte möchte ich aber bei aller ­Sympathie für das Thema nicht ­verzichten – sorry, liebe Veganer!“

Natürlich gibt es auch süße Köstlichkeiten wie zum Beispiel Buchteln mit ­ anillesauce in veganer Version. Hier werden tierische Milchprodukte durch V pflanzliche Lebensmittel ersetzt.

Jesse Schwarz

schau TV-Moderatorin Jesse Schwarz macht sich für die Zuseher auf die Suche nach der Wurzel des Vegan-Trends – eine genussvolle Entdeckungsreise.

• VORSPEISEN

SPROSSENSALAT MIT CHOR

————— MARINADE

Salz, Pfeffer 4 EL Olivenöl Balsami

2 EL roter co Essig 1 EL weißer Balsami co Essig Saft von 1 Zitrone 200 g verschie

SALAT

dene Sprosse n (Alfalfa-Sprosse n, Brokkoli-, Radieschen-Spr ossen) 4 Scheiben Sprosse nkräcker (z.B. von Lifefood ) 200 g vegane Chorizo (z.B. von Vegourm et, Wheaty oder VBites) 400 g gemisch te Blattsalate

2014 september

— — 4 Portion

IZO

en — — — —

———

Aus Olivenöl, Balsamico und etwas Zitronen Marinade herstelle saft eine n. Mit Salz und Pfeffer würzen . Blattsalate und Sprossen kurz waschen und fen lassen. gut abtropChorizo in Scheibe n schneiden und etwas Olivenö in der Pfanne l kurz anbrate mit n und bereitst Sprossen und ellen. Salate gut mit der Marinad Auf einem Teller e vermengen. mit Chorizo anrichte dazureichen. n. Sprossenkräcke r

» EIN TOLLES GERICH DEN SPROSSENKRÄCKERT BESONDERS MIT VORRAGEND UND VERLE N. SCHMECKT HERTEN SALATEN DEN BESONIHT DEN EINFACHSDEREN BISS. « – 52 –

schau 67


Das Burgenland als attraktiven Wirtschaftsstandort zu positionieren ist das Ziel der Wirtschaftsservice Burgenland Aktiengesellschaft – WiBAG. Im Interview erklären die beiden Vorstandsdirektoren Mag. Günter Perner und Franz Kast, wie sie die Zukunft der Landesgesellschaft sehen – als flexibles Kompetenzzentrum für die Wirtschaft.

schau: Wohin soll sich die WiBAG in den nächsten Jahren entwickeln?

Franz Kast: Derzeit befinden wir uns in einer intensiven Überle­ gungsphase, wie wir uns strategisch für die Zukunft aufstellen müs­ sen. Die zentrale Frage lautet: Wel­ che Rolle kann die WiBAG für die Entwicklung des Burgenlandes spie­ len? Nehmen wir zum Beispiel den Bereich Tourismus. Wenn man die Gästezahlen verbessern will, werden Anstrengungen notwendig sein. Da sind auf der einen Seite die Ther­ men als touristische Leitprojekte. Hier geht es darum, zeitgemäße In­ frastrukturprojekte zu realisieren. Da muss man am Anfang natürlich investieren. Auf der anderen Seite müssen wir aber jenen Regionen unter die Arme greifen, die bei in­ novativen Angeboten noch immer Nachholbedarf haben – etwa rund um den Neusiedler See. Hier geht es darum, bestehende Betten aufzu­ werten und auch neue Projekte an­ zustoßen.

Was bedeutet das konkret in der Praxis?

Franz Kast: Bettenburgen sind momentan kein Thema mehr. Wir brauchen innovative und kreative Betten. Ein Beispiel: Der Bürger­ meister von Mogersdorf kam vor eineinhalb Jahren zu uns und sagte, bringt mir einen Investor, der mir ein Hotel herbaut. Ich sagte zu ihm, besser wäre es, wenn ihr die zehn leer stehenden Häuser im Ort zu­ sammenfasst, saniert und zu „pan­ nonischem Wohnen“ umgestal­ tet. Damit kommt ihr auch auf die gewünschten 100 Betten. Wie sieht es generell mit den zur Verfügung stehenden Fördermitteln aus?

Günter Perner: Ohne Finanz­ mittel der EU wäre vieles im Bur­ genland nicht möglich gewesen, das war schon ein Quantensprung. Aber auch diese Mittel werden immer we­ niger. Die Zeit der Übergangsregion mit den höchsten Fördermitteln wird einmal zu Ende gehen. Des­ halb ist es umso wichtiger, jetzt noch Das heißt, die Förderstrukturen zielorientierter und effizienter zu in­ müssen sich ändern? vestieren. Für besonders wichtig er­ Franz Kast: Ja. Im Wesentlichen achte ich auch, den Haftungsbe­ müssen wir vorhandene Förder­ reich zu stärken. Man sieht einfach, mittel strategisch richtig einsetzen. dass die Kreditvergabe­modalitäten Dazu muss man sich im Vorfeld der Banken immer strenger werden. eines neuen Projekts verstärkt Ich hab nichts davon, wenn ich eine mit der Frage auseinandersetzen, Subvention oder eine Förderung be­ ob man in die Aufwertung bestehen­ antrage und im Endeffekt nicht die der oder in neue Infrastrukturen in­ Finanzierung bekomme. Das heißt, vestieren möchte. Der optimale Ein­ Ausfallshaftungen der WiBAG, die satz der Ressourcen ist entscheidend. de facto Ausfallsbürgschaften des

68 schau

Landes Burgenland darstellen, wer­ den immer wichtiger. Wir wollen auch ein entsprechendes Strategie­ papier in dieser Hinsicht erarbeiten. Wir wollen aber nicht als Selbstbe­ dienungsladen gesehen werden, wo sich die Unternehmer sagen, das Land haftet ohnehin für alles. Wir prüfen vorab alle Projekte sorgfältig und analysieren, was auch betriebs­ wirtschaftlich Sinn macht.

ländische Risikokapital Beteiligun­ gen AG. Das ist besonders wichtig, da die einfache Generierung von Risikokapital immer mehr zum ent­ scheidenden Faktor wird. Wichtig ist dabei, dass wir bei der Vergabe immer auf die spezifische Förderak­ tion und dort noch auf eine starke Selektion hinarbeiten, weil einfach in Summe weniger Fördermittel zur Verfügung stehen.

Welche Zugänge zu Risikokapital stehen der WiBAG offen?

Wie kann diese Vorauswahl in der Praxis funktionieren?

Günter Perner: Wir sind an zwei Risikokapitalgesellschaften wesent­ lich beteiligt. Eine ist der ATHENA Fonds mit rund 46 %, und rund 64 % halten wir bei der BRB – Burgen­

Günter Perner: Derzeit wird ja die Einrichtung einer burgenländi­ schen Forschungsgesellschaft über­ legt. Die WiBAG würde das begrü­ ßen und mit dieser Stelle intensiv

„Wir wollen für das Burgenland und seine Bewohner nachhaltige Wertschöpfung schaffen.“ Mag. Günter Perner und Franz Kast, Vorstandsdirektoren der WiBAG

september 2014

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER, ST. MARTINS THERME & LODGE/KURT-MICHAEL WESTERMANN

Geballte Kompetenz in Sachen Wirtschaft


Wenn die Wirtschaft floriert, dann profitieren auch die Menschen: Die Umsetzung touristischer Leitprojekte, wie der St. Martins Therme & Lodge, ist nur eine der vielfältigen Aufgaben der WiBAG.

zusammenarbeiten. So könnte man dass wir für die burgenländische der Risikokapitalgesellschaften zur Expertisen und Stellungnahmen Wirtschaft und die Menschen Po­ Verfügung stellen. Außerdem bieten von Experten im Vorfeld der För­ sitives bewegen können. Ich glaube, wir eine Dienstleistungsgesellschaft, derentscheidungen miteinfließen das ist uns bisher gut gelungen und die unter anderem Restrukturierun­ lassen. Wenn sich zum Beispiel im diesen Weg wollen wir auch in Zu­ gen durchführt und Bankengesprä­ Bereich der erneuerbaren Energien kunft weitergehen. che koordiniert. Die WiBAG funk­ etwas ändert, könnte man die Richt­ tioniert also als Katalysator, der Wie sieht die WiBAG der Zukunft linien rasch anpassen. wirtschaftliche Erfolge im Burgen­ aus? land möglich macht. Die Flexibilität wird also immer Franz Kast: Obwohl uns viele im­ Franz Kast: Das Burgenland als mer noch als Förderstelle sehen, attraktives Wirtschaftsland, wo es wichtiger? Günter Perner: Genau darum macht das in etwa die Hälfte unse­ Innovation, ein funktionierendes geht es. Als Landesgesellschaft müs­ rer Tätigkeit aus. Eigentlich agieren Netzwerk und eine gute Verkehrs­ sen wir uns in Zukunft noch flexi­ wir längst als Kompetenzzentrum anbindung gibt – da müssen wir uns bler auf neue Situationen einstellen für Wirtschaftsleistungen im Bur­ positionieren. Wir leben dort, wo an­ und noch dienstleistungsorientier­ genland. dere Urlaub machen. Es geht in al­ ter arbeiten. Wir haben in den letz­ Günter Perner: Der Begriff One- len Bereichen – von der Betriebsan­ ten zweieinhalb Jahren eine schlanke Stop-Shop trifft es ganz gut. Wir siedlung bis zur Förderung – darum, Organisationsstruktur auf die Beine können alles aus einer Hand anbie­ qualitätsverbessernde Maßnahmen gestellt, damit die WiBAG professi­ ten. Grundstücke zur Verfügung zu setzen. So wird nachhaltig auch onell, kostenreduziert und effektiv stellen, Förderberatungen durchfüh­ die Wertschöpfung angehoben. Und arbeiten kann. Die privatwirtschaft­ ren, Förderungen vergeben und da­ steigende Wertschöpfung bedeutet liche Ausrichtung der WiBAG soll rüber hinaus können wir Kleinstbe­ immer, auch erfolgreich zu sein. weiterhin konsequent betrieben und teiligungen im Rahmen der WiBAG umgesetzt werden. Wichtig ist uns, sowie Großbeteiligung im Rahmen Vielen Dank für das Gespräch! /// 2014 september

info

Wirtschaftsservice Burgenland Aktiengesellschaft (WiBAG) Technologiezentrum, Marktstraße 3, A-7000 Eisenstadt Tel. +43 (0) 5 9010-210 Fax +43 (0) 5 9010-2110 E-Mail office@wibag.at www.wibag.at

schau 69


Bildtext Das Manuskript muss nach der Überprüfung im Verlag satzfertig gemacht werden. Der Verfasser soll ein leserliches Manuskript liefern

Sex Machine TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

70 schau

Kaum ein anderes Auto verströmt so viel Sex-Appeal wie der Jaguar E-Type. Seine aufregenden Formen betören heute genauso wie vor 50 Jahren und machen den britischen Klassiker für viele Automobilisten zum Traumwagen schlechthin.

september 2014


Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t

Die schnelle britische Art: Speichenräder mit zentraler Flügelmutter, Holzlenkrad mit gelochten Speichen und Kippschalter.

DIE ALLERERSTEN E-Type-Mo- Agent, dennoch war ein offener delle wurden im Jahr 1961 als 3,8 Li- und vor allem roter Jaguar E-Type ter Roadster und Coupé mit dem immer der Traumwagen schlechtBeinamen „Flat Floor“ präsentiert, hin. Je konkreter der Wunsch, desto da sie noch nicht die tieferen Bo- leichter die Suche. So wurde der denwannen der späteren Modelle oberösterreichische Oldtimerhändhatten, wodurch sich die Sitze nicht ler Franz Wittner vor rund fünf Jahganz so weit zurückstellen ließen. ren mit der Suche nach dem Objekt Für Fahrer über 1,70 Körpergröße der Begierde beauftragt. „Wichtig geriet das Pilotieren eines E-Types war auch noch für mich, dass sich zum unfreiwilligen Yoga-Akt. Der das Fahrzeug in brauchbarer Subsin dieser Geschichte vorgestellte Wa- tanz befindet“, präzisiert der Präsigen ist aus der zwischen 1964 und dent des Jaguar Enthusiasts Club 1967 produzierten und damit auch Österreich seinen Suchauftrag, welgesuchtesten Serie 1 und trägt bereits cher von Wittner auch alsbald erdas drehmomentstärkere 4,2-Liter- füllt wurde. Bis auf zwei kleine RostAggregat mit 265 PS unter der lan- stellen an der Bodenplatte befand gen Haube. Die aerodynamisch ge- sich der gefundene E-Type in einem formte, rassige Karosserie mit der wirklich guten Zustand. Doch wie aus zwölf Blechen montierten, fast es nun mal so ist, werden aus Kleizwei Meter langen Motorhaube war nigkeiten, die man eben mal schnell die Schöpfung des gelernten Luft- reparieren lassen möchte, doch umfahrtingenieurs Malcolm Sayer. Sie fangreichere Arbeiten, die nicht selgilt, wie auch der Minirock, die Bea- ten in einer Vollrestauration enden. tles oder der Mini als eine Ikone der Wie auch bei diesem E-Type. AngeSwinging Sixties. Wer etwas auf sich fangen vom Motor über das Fahrhielt, ließ sich in einem E-Type se- werk bis hin zum Abschleifen aufs hen. Jochen Rindt, Steve McQueen, nackte Blech, erfuhr dieser E-Type Tony Curtis oder auch Günter Net- das „Einmal-Alles-Programm“. zer pilotieren alle einen E-Type. Im deutschsprachigen Fernsehen er- Einmal USA – und zurück langte der Wagen durch die Kunst­ figur „Jerry Cotton“ Kultstatus, wel- Wirklich unrestaurierte Exemplare che im roten E-Type in New York gibt es so gut wie nicht mehr, da auch die jüngsten nun schon 40 auf Ganovenjagd ging. Der Besitzer des Fotomodells, Jahre alt sind, und wenn, befinden Christian M., ist zwar kein FBI- sich die Fahrzeuge in sehr schlech2014 september

tem Zustand. Da fast 75 % der ETypes in die USA exportiert wurden, finden heutzutage die meisten auch wieder von dort den Weg nach Europa zurück. Doch hält sich hart­näckig das Gerücht, es sei die gewissenhafte amerikanische Art, Oldtimer aufzubereiten bzw. zu reparieren, die dem Begriff „geschminkte Leiche“ zugrunde liegt. „Darling, hol den Jaguar aus der Garage. Wir machen eine Ausfahrt!“

info

Unser Autor Er ist als Stimmenimitator mit seiner „Individual Comedy“ einer der beliebtesten Acts bei TopEvents in ganz Österreich. Er parodiert seine Alter Egos in einer Qualität, die sogar die Originale selbst verblüfft. Derzeit tourt er mit seinem ersten Bühnen-­ Solo-Programm durch Österreich: JETLAG für A ­ NFÄNGER. Infos und Termine dazu auf www.alexkristan.at.

Immer in Bewegung

Stillstand ist der Tod. Vor allem Oldtimer-Besitzer wissen über diese oft mit hohen Kosten verbundene Phrase nur allzu gut Bescheid. Für Christian M. ist dies völlig undenkbar. Bei vielen Oldtimer-Veranstaltungen, aber auch im Alltag wird sein Jaguar regelmäßig bewegt. „Ich liebe es, mit dem E-Type zu fahren und den Klang des Motors, seine Kraft von unten heraus und die eindrucksvolle Beschleunigung sowie die kompromisslose Offenheit dieses Roadsters zu erleben. So kommen zwar durchschnittlich 10.000 km pro Jahr drauf, davon ist aber jeder einzelne der pure Genuss.“ Seit 1996 steht sogar im New Yorker Museum of Modern Art ein E-Type als Dauerexponat. Auch Enzo Ferrari soll in Genf einmal gesagt haben, der EType ist das schönste Auto der Welt – und wer hätte dem Commendatore schon widersprechen wollen? /// schau 71


Der Sänger der britischen Rockband Oasis, Noel Gallagher, hat mit „Going Nowhere“einen Song übers Jaguar-Fahren geschrieben. Wäre er auch mit den anderen beiden o ­ ffenen Engländern gefahren, hätte das Album vielleicht noch zwei große Hits mehr.

British Open Jaguar F-Type Roadster

TEXT VON ALEX KRISTAN

DER JAGUAR F-TYPE X ist der legitime Nachfolger seines Urahns E-Type. Er basiert auf einer neuen Aluminium-Plattform, die später auch in den Nachfolgemodellen von XK und XF zum Einsatz kommen soll. Das Stoffverdeck lässt sich im Stand und während der Fahrt bis zu 50 km/h öffnen und schließen. Ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h fährt am Heck automatisch ein Spoiler zur Erhöhung des Anpressdrucks auf die Hinterachse aus. Beim Sounddesign haben die Briten alles richtig gemacht. Der F-Type klingt genauso gut wie er aussieht. Mit wachsender Drehzahl schmettert der Jaguar seinen Insassen ein Crescendo der Extraklasse in die Gehörgänge. Vom dumpfen Grollen bis zum heiseren Röcheln erlebt man vorzugsweise bei offenem Verdeck das komplette Spektrum an automobilen Wohlklängen und zwar sowohl in den beiden 6-Zylinder-Modellen mit 340 oder als S mit 380 PS als auch in der bis zu 495 PS starken 8-Zylinder-Variante.

Aston Martin V8 Volante

Bentley GTC Speed

DIESER ROADSTER, ist der offene Ableger des seit nun mehr 10 Jahren am Markt befindlichen V8 Vantage, welcher auch als Einstiegsmodell in die exklusive Welt der britischen Nobelmarke gilt. Diese letzte Ausbaustufe wartet mit dezenten optischen Nachbesserungen sowie einem neu entwickelten 7-Gang-Schaltgetriebe namens Sportshift auf die betuchte Aston-Martin-Klientel. Selbige zieht üblicherweise nobles Understatement dem lauten Protz vor. Dieses im Betrieb des Supersportlers zu wahren, wird angesichts der Geräuschkulisse des 462 PS starken V8-Triebwerks allerdings zum Balanceakt zwischen Disziplin und Geilheit, welcher sich innerhalb der fünf Sekunden bis zum Erreichen der 100km/h-Marke abspielen wird.

WER AN DER COTE D’AZUR sein Powerboat am Kai verzurrt hat und an Land auf eine ähnliche Geräuschkulisse Wert legt, wird in diesem Auto Zufriedenheit finden. Offen fahren mit 625 PS stellt eine Art von korrekter Abgehobenheit dar, wie sie sein Eigner von seinem Privat-Jet und seinem Powerboat nicht nur erwartet, sondern nun einmal gewöhnt ist. Wenn sich der Bentley GTC Speed, angetrieben von seinem sechs Liter großen Biturbo W12 Aggregat, in Bewegung setzt, werden Kräfte frei, die nur schwer in Worte zu fassen sind. In knapp zehn Sekunden ist der immerhin 2,5 Tonnen schwere Brite bei 160 km/h angelangt und vermittelt seinen Insassen dabei immer stets das wohlige Gefühl, in einer Sänfte zu sitzen, die auf Abrahams Schoß steht. Mit Goodies wie polartauglicher Sitzheizung und Nackenföhn lässt sich die Küste Südfrankreichs auch in den kühleren Wintermonaten ertragen.

www.astonmartin.com

www.bentleymotors.com

72 schau

september 2014

FOTOS: HERSTELLER (6), OÖ TOURISMUS/ERBER

www.jaguar.at


toptipps

Starker Rahmen Wer mit viel Gepäck unterwegs und selbst ordentlich Gewicht auf die Waage bringt, wird vom Velotraum VK-10 mit cross7005EX Plus Rahmen begeistert sein: 180 Kilogramm Systemgewicht steckt der Rahmen weg, die Rahmensteifigkeit von 135 Newtonmeter pro Grad sorgt für maximale Stabilität. www.velotraum.de

Radeln am Strom. Der Donauradweg feiert 30. Geburtstag. Die schöne Landschaft und ständige Investitionen in die Qualität haben ihn zum Top-Hit gemacht. DAS RANKING des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) zeigt seit Jahren das gleiche Bild: Der Donauradweg ist der beliebteste Fernradweg außerhalb Deutschlands. Pro Jahr nutzen den Weg zwischen Passau und Bratislava etwa 630.000 Fahrradfahrer. Diese Erfolgsgeschichte hätte sich wohl niemand träumen lassen, als zu Beginn der 1980er Jahre von Lokalpolitikern und Tourismusfunktionären in Oberösterreich die Schilder mit der Aufschrift „Donauradweg“ montiert wurden – obwohl auf dem ehemaligen Treppelweg Radfahrverbot herrschte. Das änderte sich 1984: Die Radfahrverbots-Verkehrszeichen wurden entfernt, der Donauradweg war geboren.

von 10 Millionen Euro pro Jahr, 80 Prozent durch Nächtigungen. Neben der schönen Landschaft gibt es einen zweiten Erfolgsfaktor: kontinuierliche Investitionen in die Infrastruktur und ein klares Bekenntnis zur Qualität. Um laufende Schäden schnell reparieren zu können, steht der viadonau – zuständig für die Wasserstraße und damit auch für die Treppelwege – ein jährliches Budget von 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Die Qualität wird auch jenseits der Grenzen honoriert, so zeichnete der ADFC den Donauradweg mit vier Sternen aus. Dahinter stecken neben öffentlichen auch private Investitionen. Ungefähr 50 bett+bike Betriebe wurden nach radfreundlichen Qualitätskriterien des ADFC zertifiziert. Eine große Erfolgsfaktoren: Landschaft Rolle spielen mittlerweile auch E-Bikes – und Qualität gerade weil der Donauradweg keine großen Steigungen aufweist und damit auch für PerOb Strudengau, Wachau oder der National- sonen attraktiv ist, die keine Top-Kondition park Donauauen – die wunderbar roman- haben oder schon älter sind. tischen Landschaften entlang der Donau Wer nicht den ganzen Weg radeln, trotzdem sind der wichtigste Grund für den Erfolg aber die gesamte Strecke genießen will, fährt des Donauradwegs. Der Donauraum zählt am besten einzelne Abschnitte mit der Bahn mit seinen 16 Millionen Nächtigungen zu oder auf dem Schiff. Zudem gibt es Pauschal­ den wichtigsten Tourismus-Regionen Ös- angebote, bei denen das Zimmer für die terreichs. Die Radfahrer tragen mittlerweile Nacht und oft auch der Transport des Gekräftig zur Wertschöpfung bei: Allein in Nie- päcks schon organisiert sind. derösterreich sorgen sie für einen Umsatz www.donauradweg.at

2014 september

Deutscher Brite Die kleine Marke Green’s setzt auf britische Eleganz. Beim Modell Leeds heißt das: matt-schwarzer Rahmen, innenverlegte Kabelzüge, Alfine 11-Gang-Nabengetriebe und Ledersattel von Brooks. Der Firmensitz von Green’s ist allerdings nicht in Cornwall oder Manchester – sondern in Nordrhein-Westfalen. www.greens-bikes.de

Vielseitiger Elektriker Mit seinem Retro-Look erinnert das Galvani Female an ein Hollandrad. Tatsächlich ist es ein E-Bike mit einem sehr breiten Einsatzbereich – von der eleganten Straße in der Stadt bis zur Schotterpiste. Der ­Motor unterstützt dabei mit einem Drehmoment von 35 Newtonmeter. www.wearea2b.com

schau 73


schaumännerspielzeug

Nach 70 Jahren wieder in der Luft TEXT UND FOTOS VON RUDI MATHIAS

MATT DUNKELGRÜN lackierte Außenhaut, englische Hoheitsabzeichen, Innenausstattung und Instrumentierung, selbst die Steppnähte an den beiden hintereinander angeordneten Pilotensitzen – an Andi Baumanns L4 ist alles echt. Genauso wie damals, am 7. Juni 1944, als die Maschine im Zuge ihres Erstfluges rund um die Kriegshandlungen am umkämpften Utah Beach zum Einsatz kam. Und ein paar Monate später in der Schlacht am Rhein so arg in Mitleidenschaft gezogen wurde, dass für sie der Krieg zu Ende war. Selbst der Motor wird in alter Tradition per Hand angeworfen – und kann bei hohen Temperaturen sogar für Spezialisten zur Herausforderung werden. Das einzige, was wirklich neu ist am Flugzeug, sind Funkgerät und Transponder – denn ohne mit der Flugkontrolle kommunizieren zu können und am Radar zuordenbar zu sein, bekommt man auch für einen derartigen Oldtimer heute keine Zulassung mehr, erzählt Andi Baumann. Aus alt wird neu

Flugzeuge wie die L4 erreichten im Krieg ein Durchschnittsalter von selten mehr als 25 Flugstunden, so Baumann weiter. Obwohl sie dank ihrer Langsamflug-Eigenschaften und Wendigkeit eine Herausforderung für den Feind waren. Als Landestrecke reichte ein besserer Acker, Fußballplatz oder Strand. Zum Einsatz kam das Flugzeug deshalb auch primär für Kurierdienste, Erkundungsund Beobachtungsflüge. Das Leichtflugzeug geht auf ein ziviles Muster, 74 schau

„Oft waren wir verzweifelt, ob wir das Flugzeug denn ­tatsächlich wieder zum Fliegen bringen würden.“ Andi Baumann

die Piper C3 aus dem Jahr 1938 zurück, auf deren Grundkonstruktion etliche der modernen Leichtflugzeuge unserer Tage immer noch aufbauen. Baumann hat das Flugzeug vor bald zehn Jahren als „Bruch“ im Internet entdeckt und mit seinen Freunden im tschechischen Kremsier (Kroměříž) restauriert. „Bevor wir allerdings mit den Arbeiten beginnen konnten, mussten wir uns erst einmal auf Ersatzteilsuche machen. Vieles war total kaputt und in den Flügelholmen steckten noch deutsche Gewehrkugeln. Oft waren wir verzweifelt, ob wir das Flugzeug denn tatsächlich wieder zum Fliegen bringen würden. Allein einen brauchbaren Motor zu finden hat eine kleine Ewigkeit gedauert, das geeignete Triebwerk haben wir dann letztlich in der Türkei entdeckt. Den Propeller haben wir allerdings gleich nach Originalplänen bei einem Spezialisten anfertigen lassen“, so Baumann, der in einer angemieteten Garage die notwendigen Einzelteile über Jahre zusammengesammelt hatte. „Zum Glück sind unserer tschechischen Nachbarn gute Handwerker. Mit der Reparatur so manchen Einzelteiles wären wir bei uns gescheitert.“

Erst klettern – dann fliegen

Dabei ist Baumann kein Quereinsteiger in die Fliegerei: Nachdem er mit sechzehn am Spitzerberg das Segelfliegen gelernt hatte, saß er schon wenige Jahre später als Kapitän im Cockpit von Niki Laudas Privatflugzeug, einem Learjet 35A. Später kletterte er in der Lauda-Flotte die Karriereleiter bis zum Cheffluglehrer der Airline empor. Baumanns Mühen, das alte Flugzeug instand zu setzen, haben sich aber gelohnt. Gelingt es einem als Passagier, in das enge Cockpit hineinzuklettern, und schafft es der Pilot, den Motor anzulassen, selbst hineinzuklettern, und die Klapptür zu schließen: Dann sitzt man zwar immer noch so gut wie im Freien, erlebt aber nach kurzem Anrollen ein Flugerlebnis der besonderen Art. Fast im Stand steigt die L4 sanft mit ihren Insassen nach oben und gleitet bald in ein paar hundert Metern Höhe stabil im Reiseflug den Hundsheimer Kogel entlang hinüber zur Hainburger Au. Wie beim Spazierengehen kann man dabei von oben beobachten, was sich auf den Decks der Donauschiffe abspielt, ja sogar Reiher und Störche ausmachen, die knapp unter unserer L4 dahingleiten. Spätestens jetzt versteht man AirbusKapitän Baumann, was ihn treibt, sobald es seine Zeit zulässt, gemeinsam mit Ehefrau Maria in der L4 auf große Reise zu gehen. Fliegen kann ganz anders sein, als wir Normalverbraucher es kennen. Schlichtweg viel schöner als im Airbus – auch wenn man in der L4 so gut wie kein Gepäck mitnehmen kann. /// september 2014


Wenn er nicht gerade als Airbus-Kapitän für Austrian zwischen Toronto, Washington und Wien unterwegs ist, trifft man Andi Baumann dort, wo seine Berufskarriere ihren Anfang nahm – am Flugfeld Spitzerberg. Hier hat er in mühseliger Kleinarbeit eine Piper L4 originalgetreu restauriert – ein Aufklärungsflugzeug der Alliierten, das im zweiten Weltkrieg die Schlachten rund um den D-Day überlebt hat.

Oben: Flugzeug mit Geschichte – nach 10 Jahren Arbeit hat Andi Baumann seine Piper L4 nicht nur originalgetreu restauriert, sondern auch wieder voll flugtauglich gemacht. Rechts: Fliegen wie ein Vogel – in der Piper L4 sitzt man praktisch im Freien. Kontakt: andibaumann@aon.at

2014 september

schau 75


schaustars Sie bezeichnet sich selbst als die bestsingende Melkerin der Welt. Denn ihre Wurzeln am Bauernhof ihrer Großeltern in Lettland hat El-na Garanca nie vergessen. Nach der Geburt ihrer zweiten Tochter meldet sie sich jetzt mit einem neuen Album aus der Babypause zurück. Auf „Meditation“ sucht sie nach der Verbindung von Körper und Geist und bringt die Oper in die Kirche.

Willkommen zurück, Frau Garanca TEXT UND INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

76 schau

info

- Garanca, Meditation Elına mit dem Latvian Radio Choir und der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern unter Karel Mark Chichon u. a. mit folgenden Werken: Praulins: Dievaines, Mascagni: Regina coeli laetare , Mascagni: Ave Maria, Gomez: Ave Maria, Mozart: Laudate Dominum, Bizet: Agnus Dei, Allegri: Miserere; die CD erscheint am 15. September 2014 bei Deutsche Grammophon.

Nächste Konzerttermine 15. 10. und 18. 11. 2014, Wiener Konzerthaus www.konzerthaus.at

Performer bin. Ich brauche das lebendige Publikum, den EnergieAustausch zwischen Bühne und Zuschauerraum. Aber bei Mozarts „Laudate Dominum“ oder auch Mascagnis „Regina Coeli“ hatten wir schon das Gefühl, dass die Zeit stehen geblieben ist. Holen Sie sich selbst Kraft im spirituellen Raum?

Schon. Ich lese sehr viele Bücher über das Enneagramm oder Meditation. Und brauche sehr viel Natur um mich. Ist Kirchenmusik nicht ein sehr spezielles Thema, das sich manchen nur sehr schwer erschließt?

Glaube ich nicht. Im Leben jedes Menschen gibt es einen Moment, wo man mit Kirche oder Kirchenmusik „konfrontiert“ ist, wenn nicht beim Gottesdienst, dann bei Hochzeit, Taufe oder Begräbnis. Wir hören auch nicht täglich geistliche Musik zu Hause, aber es gibt gewisse Momente, in denen ich unbedingt ein „Ave Maria“ brauche. september 2014

FOTO: PAUL SCHIRNHOFER/DG

DIESEN TAG wird Elīna Garanča schau: Sie feierten im Juli bei wohl nie vergessen. Mit 18 Jahren „Klassik unter Sternen“ Ihr Comewar sie zum ersten Mal in Wien und back nach der Babypause. Wie besuchte die Staatsoper. Von ganz war das Gefühl, auf die Bühne oben in der Galerie, mehr als eine zurückzukehren? Stehplatzkarte konnte sie sich da- Elīna Garanča: Ich glaube, jede mals nicht leisten, beobachtete sie Mutter wird bei der Rückkehr das Geschehen auf der Bühne. Da- zum Arbeitsplatz von zwei Gefühmals hat sie ihren Traum für sich still len begleitet– einerseits ist man ausgesprochen: „Einmal möchte ich froh, was anderes tun können als hier auf der Bühne stehen. Vielleicht nur zu stillen, Windeln zu wechin einem Chor, ganz hinten in der seln, Brei vorzubereiten, aber andritten Reihe.“ Ein paar Jahre spä- dererseits fühlt man sich schuldig, ter sollte ihr Wunsch in Erfüllung das Kind zu Hause lassen zu müsgehen – allerdings in einer Solopar- sen. tie. Heute ist die Star-Mezzosopranistin ein Weltstar. Dennoch hat sie Das neue Album ‚Meditation‘ nie die Bodenhaftung verloren. Ihre setzt auf die Spannung zwiJugendjahre in Lettland sind stets schen Kirche und profaner Welt. präsent. Früh hat sie damals gelernt Wie definieren Sie das Thema anzupacken und für ihre Ziele zu ­Glauben für sich selbst? kämpfen. Heute bringt sie Karriere Ich sehe es eher als Spiritualität. Man und Familie unter einen Hut. An- muss nicht unbedingt zu einer Relifang des Jahres erblickte ihre zweite gion gehören, um sich über Gott und Tochter Cristina Sophie das Licht die Welt Gedanken zu machen. der Welt, Catherine Louise zweieinhalb Jahre zuvor. Wir haben mit Gab es magische Momente der Elīna Garanča über ihr neues Al- Entstehung? bum und ihre wichtigste Rolle, die Für mich ist jede Aufnahme sehr schwierig, weil ich eher ein Liveder Mutter, gesprochen.


„Ich brauche täglich den Kontakt mit der Natur. Es gibt nichts Schöneres, als nach Hause zu kommen, die Schuhe auszuziehen und barfuß über Gras zu laufen.“ - Garanca Elına

2014 september

schau 77


An der Mailänder Scala brillierte Elına Garanca – gemeinsam mit Anja Harteros, Jonas Kaufmann und René Pape – unter Daniel ­Barenboim in Verdis Requiem. Die Aufnahme erschien beim Label Decca und gilt als eines der Highlights des Verdi-Jahres 2013.

In „Anna Bolena“ begeisterten Elına Garanca und Anna N ­ etrebko das Staatsopern-­Publikum. Fans müssen sich ­allerdings gedulden, denn erst 2015 kehrt die Produktion ins Haus am Ring zurück. Die Wartezeit verkürzt die Einspielung der Deutschen Grammophon.

Meine Eltern haben mir beigebracht: Es gibt kein Brot ohne Rinde und keinen Tag ohne Nacht. Sie sind auf einem Bauernhof ­aufgewachsen. Erinnern Sie sich gerne an diese Zeit zurück?

Sie sind Mutter zweier Töchter. Wie bringen Sie das Familienleben und den Beruf als Sängerin unter einen Hut?

Sehr sogar. Ich brauche täglich den Kontakt mit der Natur. Es gibt nichts Schöneres, als nach Hause zu kommen, die Schuhe auszuziehen und barfuß über Gras zu laufen.

Gerade jetzt versuche ich es erfolgreich zusammenzuführen. Ich wünsche mir sehr oft, es wäre leichter und einfacher, aber die Übung macht den Meister, also versuche ich, das Beste daraus zu machen.

Um Ihre Ausbildung zu finanzieren, mussten Sie auch einfache Jobs annehmen. Hatten Sie damit jemals ein Problem?

Diva oder bodenständig – welche Rolle liegt Ihnen mehr, die der Star-Mezzosopranistin oder die der Mutter?

Eine Arbeit ist eine Arbeit, und jede Arbeit ist für jemanden notwendig.

Ich bin beides, je nach Bedarf. Ich kann die Diva sein und auch die Mutter, aber mir ist wichtig, dass ich selbst dabei glücklich bin.

Wie wichtig war für Sie die Familie am Beginn Ihrer Laufbahn?

78 schau

Familie ist überhaupt für mich wichtig. Ohne sie wäre ich nicht, was ich bin. Wir Künstler leben in einer Scheinwelt, und ohne Familie – meiner Meinung nach – verlierst du die Unterscheidungskraft zwischen Bühne und dem realen Leben.

Danke für das Gespräch. ///

september 2014

FOTOS: DECCA/© MARCO BRESCIA, MICHAEL PÖHN/WIENER STAATSOPER

Ihre Karriere haben Sie sich hart erarbeitet, sind mit 22 nach Meiningen aufgebrochen, um durchzustarten. Wie hat Sie Ihre Kindheit in Lettland auf diese Anstrengungen vorbereitet?


Ich bin Energie-Gewinnerin. Weil ich nicht nur Weltcup-Punkte, sondern auch Bonuspunkte sammle.

Olympiasiegerin Julia Dujmovits, Energie-Gewinnerin.

15 J B o n u a h re s pun k te

Machen Sie es wie Olympiasiegerin Julia Dujmovits und sammeln Sie Bonuspunkte. Diese verwandeln sich beim Kauf von energieeffizienten Geräten in bares Geld – und das bereits seit 15 Jahren. Seit 1999 setzt Energie Burgenland auf das Bonuspunkteprogramm – und das mit großem Erfolg: Rund 275.000 Geräte wurden seit Beginn gefördert. Nutzen auch Sie Ihre Bonuspunkte und werden Sie Energie-Gewinner. www.energieburgenland.at


schauschau Mörbisch: „Tevje“ checkte in den Herzen ein!

Gefühlvolle Melodien mit opulentem Orchesterklang, ein herrlicher Wortwitz und auch jede Menge Tiefgang. Emotionale Power bei der heurigen Premiere von Anatevka in Mörbisch. Wer kennt das weltbekannte Titellied aus dem Musical nicht? „Wenn ich ­einmal reich wär’ … Kein Wunder also, dass die prominente Besetzung im Publikum ziemlich begeistert war. Man könnte also sagen, die Crew – Regisseur Karl Absenger, Bühnenbildner Walter Vogelweider, Milchmann Tevje Gerhard Ernst, um ein paar zu nennen – hat ihren Job so richtig gut gemacht. Wir sind hier ja keine Kulturkritiker, aber: Herz-Chakren im Publikum weit aufgemacht, Mission Tevje war erfolgreich. TEXT NIKI SCHREFL

1 Prominente Gästeliste bei der Premiere von „Anatevka“ auf der Seebühne in Mörbisch. 1 Festspiele Mörbisch Geschäftsführer DIETMAR POSTEINER mit SCHAU TV Chefredakteur RUDI MATHIAS. 2 Die beiden Schauspielerinnen SUSANNE MICHEL und CHRISTINE SPRENGER. 3 Promis: GERALD PICHOWETZ und ANGELIKA ZOIDL. 4 Die große Dame des Films: WALTRAUT HAAS (fesch wie eh und je). 5 ÖFB-General GIGI LUDWIG mit seiner Frau. 6 Minister JOSEF OSTERMAYER mit LH HANS NIESSL und Kickbox-Weltmeisterin NICOLE TRIMMEL. 7 BARBARA KARLICH, HARALD SERAFIN und WIEN HOLDINGCHEF PETER HANKE.

3

2

7

5

4 Imperiales Aufgebot in der Hofreitschule

Der Mann ist „Schneckerl“ HERBERT ­PROHASKA und in Österreich eine Legende. Hier mit seiner Tochter.

80 schau

Wenn SACHER-Chefin Elisabeth Gürtler ruft, dann wird aufmarschiert. Bei der mittlerweile 5. Ausgabe der Fête Imperial in der Spanischen Hofreitschule tanzten unter anderen an: Schauspieler KARL ­MERKATZ und Kollege PETER WECK, Designerin LENA HOSCHEK war ebenso zu sehen wie Mode­ ratorin ARABELLA KIESBAUER. Ex-Profi-Fußballer HERBERT PROHASKA, Ex-Skistar KARL SCHRANZ und ORF-Dancing-Star HUBERT ­NEUPER. Weiters unter den Gästen zu sehen: die Schauspielerin SUNNYI MELLES, EU-Kommissar JOHANNES HAHN (ÖVP), Ex-Mörbisch-Intendant HARALD SERAFIN, Model MELANIE SCHERIAU und KATHRIN GLOCK.

6 KARL MERKATZ wohnt mit seiner Frau MARTHA in einem sehr alten Haus in Straßwalchen. Das verlässt er nur für besondere Anlässe. Die ­Sacher-Chefin Elisabeth ­Gürtler gab ihm einen.

september 2014


Die Wirtschaftskammer Burgenland lud die Unternehmerinnen und Unternehmer des Bezirks Mattersburg in den idyllischen Meierhof nach Pöttsching.

FOTOS: MUCKY J. KORLATH (10), PETER REITERITS (6)

Wirtschaftskammer-­Präsident PETER NEMETH war ziemlich umtriebig und führte zahlreiche Gespräche mit Unternehmerinnen und Unternehmern des Burgenlandes. (Fotos oben rechts u. unten)

Speis und Trank vom Meierhof führten unisono zu dem Tenor namens: MJAMM!

Gruppenbild mit zwei ­Damen: Die Ladys von der burgenländischen Wirtschaftskammer in kulinarischer Eintracht.

Family-Business: Die Mattersburger ­Unternehmerfamilie BIEBERLE.

Gruppenbild mit Damen: Die Biz-Ladys aus der burgenländischen ­Wirtschaft posierten als illustre Power-Runde.

Mattersburger Wirtschaftstreff: Es muss mehr Geld im Börsel der Fleißigen bleiben „Die Unternehmerinnen und Unternehmer setzen wichtige Impulse in der Region. Sie gehören zu den Menschen, die etwas bewegen, hart arbeiten und volles Risiko auf sich nehmen“, sagte Wirtschaftskammerpräsident PETER NEMETH beim UnternehmerInnen-Treff im idyllischen Meierhof in Pöttsching, zu dem die Wirtschaftskammer Burgenland geladen hatte. Rund 200 Firmenchefs und -chefinnen aus dem Bezirk Mattersburg folgten der Einladung und sie bereuten es nicht. Klare Worte kamen da vom obersten Interessenvertreter: „Dass das Burgenland so gut dasteht, ­dafür sind vor allem die Unternehmerinnen und Unternehmer mit ihren Mitarbeitern verantwortlich, das wird zu oft vergessen.“ 2014 september

schau 81


schauschau Brandneu: Die Austrian ­Fashion Awards Starnacht in der Wachau

9. September, Museumsquartier

Am 19. und 20. September 2014 gastiert die Starnacht in der wunderschönen Wachau.

Als neuer Partner für die Modeförderung des ­ undes und der Stadt Wien vergibt die Austrian B ­Fashion Association in diesem Jahr erstmals die AFA- Austrian Fashion Awards. Der Modepreis der Stadt Wien und der Modepreis des Bundeskanzleramts zählen mit einer Gesamtdotation von insgesamt 28.000 Euro zu den wichtigsten und höchstdotierten Auszeichnungen im österreichischen Designbereich. Die Verleihung findet in Form eines vollkommen neuartigen Konzepts am Dienstag, den 9. September 2014 während der MQ VIENNA FASHION WEEK 14 statt.

Die Buchgrabler in Raiding Sonntag, 12. Oktober um 17 Uhr in Raiding Sie haben das Einfache zur Kunst erhoben: Die Buchgrabler sind wahrscheinlich Burgenlands altmodischste Kapelle. Sie ­bekennen sich zur Tradition – und sind dennoch nicht unmodern. Ihre Musik kommt nämlich nie aus der Mode, weil sie einem ­Harmoniebedürfnis des Menschen entspricht. Sie wirkt wie ein Putzmittel für die Seele. Es ist Musik, die in unserer eigenen ­Geschichte verwurzelt ist, die auf wunderbare Weise zugleich beruhigt und erfrischt, die schlicht und dennoch gekonnt gespielt wird.

Wolfgang Böck: „böck.privat. habtsmigern.ade“ Donnerstag 25. September, Kulturzentrum Burgenland, Eisenstadt, 19 Uhr Zu seinem 40. Bühnenjubiläum begibt sich Wolfgang Böck erstmals solo auf die Bühne, unterstützt wird er dabei von vier handverlesenen Musikern. Mal ironisch, mal kämpferisch, mal empört, mal verliebt, mal belustigt, aber immer ganz persönlich packt er’s an mit Songs vom Leben und vom Tod, von heißen Eisen auf zwei und auf vier Rädern, von der Wahlheimat Wien, vom Wetter, von der rockenden Oma, der Allmacht von Internetkonzernen und all den großen und kleinen offenen Fragen, die sich so ergeben zwischen Leben, Bühne und Bildschirm.

82 schau

Mary Poppins im Ronacher 1. Oktober, 19.30 Uhr, Wiener Ronacher, Premiere Das Broadway Musical wird am 1. Oktober 2014 seine Premiere im ­RONACHER in Wien feiern! Basierend auf dem Buch von P. L. Travers und einem der beliebtesten Disney-Filme aller Zeiten, mit der wunderbaren Geschichte um die Familie Banks und ihr zauberhaftes Kindermädchen! Hauptrolle: Annemieke van Dam. ­Weiters: Tania Golden und Sandra Pires.

Eckel in Oberschützen 2. Oktober, Oberschützen, 19 Uhr Kabarettist Klaus Eckel sieht das so: Meeresspiegel steigt – Geburtenrate sinkt – ­Politiker machtmüde – Bienen sterben – Rettungsgasse stockt – Weltuntergang abgesagt. Über 10.000 Schlagzeilen rattern jedes Jahr durch das menschliche Gehirn. Meistens denkt man sich nur noch: Uff. Ich vermute, das Problem ist Folgendes: Die Erde wiegt 5,972 Trillionen Tonnen. Das ­Gehirn 1,3 Kilo. Die ganze Welt passt einfach nicht unter eine Schädeldecke. Es wird Zeit, das Gehirn auf den Kopf zu stellen.

ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Neben Milow, Beatrice Egli und Die Seer haben Italo-Superstar Umberto Tozzi, Gilbert und High South zugesagt. ­„Ti amo“, „Gloria“, „Gente di mare“. Umberto Tozzi hat mit seinen Mega-Hits längst Musikgeschichte geschrieben. In der W ­ achau trifft Tozzi auch Kevin Campos, Marc Copely, Dillon Dixon und ­Jamey Garner von der US-Band „High South“, die ebenfalls bei der ­„Starnacht in der Wachau 2014“ abrocken werden. Schlagerstar ­Gilbert reist mit seinem brandneuen A ­ lbum an.

september 2014


TICKETS Circus Roncalli ab 12.09.2014 Rathausplatz Wien

Cesar Millan

Tony Bennett

Mary Poppins

Niavarani Richard III

Lenny Kravitz

ab 12.09.2014 Wiener Stadthalle

AM 16.09.2014 Wiener Stadthalle

AB 02.10.2014 Ronacher

ab 07.10.2014 Marx-Halle Wien, Studio 2

am 12.11.2014 Wiener Stadthalle

Anastacia

Linkin Park

OneRepublic

CRO Tour 2014

Bryan Adams

am 17.11.2014 Wiener Stadthalle

am 15.12.2014 Wiener Stadthalle

am 13.11.2014 Wiener Stadthalle

am 14.11.2014 Wiener Stadthalle

am 15.11.2014 Wiener Stadthalle

Wir haben die besseren Karten. Mit Wien-Ticket gehört eines der größten Ticketing-Service-Unternehmen Österreichs zur Wien Holding. 365 Tage im Jahr sind bei Wien-Ticket Veranstaltungen jeglicher Art buchbar. Von Shows, Kabarett, Tanz & Ballett über Konzerte der größten Stars bis hin zu Theater, Oper und Operette. www.wien-ticket.at, Tel.: 01/58885 facebook.com/wienholding www.wienholding.at

Das Unternehmen der


Bild: Fotolia © Syda Productions

AUSBILDUNG FÜR ALLE! Das Land Burgenland geht in die Offensive. Alle Jugendlichen sollen eine Ausbildung bekommen, damit sie bessere Job-Chancen haben. Land und landesnahe Betriebe bilden in großer Zahl Lehrlinge aus. Wer keine Lehrstelle in einem Betrieb findet, kann das Angebot der überbetrieblichen Ausbildung nutzen.

Das Burgenland bietet ■ Ausbildungsplätze in Lehrgängen ■ Integrative Berufsausbildung ■ Lehrwerkstätten …und viele weitere Maßnahmen

www.facebook.com/landburgenland www.burgenland.at

Bezahlte Anzeige


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.