schau Magazin Heft 1 2015

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EUR 3,90 Heft 1/2015

www.schaumedia.at

GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

HIGHLIGHTS YAD VASHEM – DIE GERECHTEN UNTER DEN VÖLKERN DIE LUSTIGSTEN FASCHINGSFESTE MARY BROADCAST IM SALON SCHRÄG

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

7. Februar, 24 Uhr 8. Februar, 12 Uhr

11 SEITEN EXTRA

AUSZEIT IM SCHNEE DAS OFFIZIELLE MAGAZIN VON


© Bildagentur Zolles

Kultur

© agentur wulz services

Logistik

© Rita Newman

Immobilien

© W24/Philipp Schuster

Medien

© LBS

Umwelt

Ein Konzern und 75 Unternehmen. Die Wien Holding und ihre 75 Unternehmen arbeiten für die Menschen, für die Wirtschaft und für mehr Lebensqualität in Wien. In den fünf Geschäftsfeldern Kultur, Immobilien, Logistik, Medien und Umwelt setzt der Konzern mit seinen Unternehmen Projekte um, die den Wirtschafts- und Lebensraum in der Stadt nachhaltig aufwerten und prägen. facebook.com/wienholding www.wienholding.at

Das Unternehmen der


schaubild des monats

ILLUSTRATION: JENNIFER LIPPERT

Was am „Busserln“ bleibt erlaubt?

2015 jänner/februar

Auch wenn vor ein paar Jahren erst die Geschichte der Wiener Kaffeehäuser umgeschrieben wurde – es war nicht Georg Franz Kolschitzky, sondern ein Armenier namens Johannes Diodato, der im Jänner 1685 in der Rotenturmstraße 14 Wiens erstes Kaffeezimmer etablierte. Jenseits dieser Erkenntnis bleibt unbestritten, dass die Wiener Kaffeehäuser immer schon eine Art Wiege für Kreativität, Kunst und Toleranz waren. Wenn jetzt zum Auftakt jenes Jahres, in dem die Wiener Ringstraße ihr 150-jähriges Jubiläum feiert, just eines der traditionellsten Wiener Ring­straßen­ cafés mit dieser Tradition bricht und Diskriminierung einziehen lässt, indem es scheinbar kodexartig definieren will, wer wen im Kaffeehaus küssen darf und wer wen nicht – dann hinkt es seiner Zeit in einem Ausmaß hinterher, das eines Kaffeehauses wohl nicht würdig ist. Denn solange in unserem Kulturkreis der Kuss als eine der menschlichsten Ausdrucksformen von Zuneigung und Sympathie erlaubt ist, geht es absolut niemanden etwas an, wer wen küsst – egal ob Frau Frau, Mann Mann oder Frau Mann. Auch wenn die Kaffeesieder und Oberkellner am Stubenring jetzt Einsicht üben und Wiens Touristiker den Besuchern unserer Stadt keinen Kaffeehaus-Kusskodex als eine Art Verhaltensleitfaden zukommen lassen müssen, sollten wir allen dankbar sein, die aktiv mithelfen, dass Wien nicht in eine neue Prüderie verfällt. Rudi Mathias

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schauumfrage Nach 280 Tagen Conchita-Wurst-Fieber und vier Monate vor dem „Eurovision Song Contest“: Wie großzügig, international und offen werden uns die Gäste sehen? Nach dem „Küssen verboten!“ in einem Café auf der Ringstraße? Wiens Prachtboulevard feiert heuer seine ersten 150 Jahre. Doch wie betagt sind unsere Toleranzbegriffe? Jetzt sind Sie am Wort! Schreiben Sie uns Ihre Meinung und Gedanken zum Thema Toleranz an: office@schaumedia.at oder auf facebook.com/schaumagazin

Wie tolerant sind Sie? TEXT VON FRANZ PRASSL

Reaktionen der Leser!

sgabe haben In der letzten Au Ideen für en Ihr ch wir Sie na gefragt. die Ringstraße fe – rie rb se Le Alle Seite 79.

„Eins vorweg: Mir wäre lieber, es würde viel mehr Umarmungen auf dieser Welt geben als brutale Gewaltakte.“ Barbara Karlich

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„Macht es ­zuhause“ Wir meinen – das wird sie gerne ­hören –, Maria Lahr ist ein Fixpunkt der bildenden Kunst. Nicht nur wenn es um erotische Körperlandschaften in der Malerei geht oder um Themen wie: „Wenn Frauen Frauen lieben“. Es ist wohltuend und dezent, wie sie das Thema beurteilt. „Ich kenne den Vorgang nur aus der Presse vom Überfliegen und will kein oberflächliches Urteil abgeben. Ich kann nicht sagen, das ist riesig oder geil, wenn sich zwei Mädchen küssen. Haben sie sich vor Kindern geküsst? Zu intensiv? Und überhaupt: Es gibt wichtigere Probleme, die gelöst werden sollen.“ Lahr wohnt seit über 20 Jahren in Wien und auf Ibiza. Sie hat viel erlebt, probiert, experimentiert. Der Blick wurde weiter, die Vita souveräner. „Jeder muss selbst wissen, wo man was tut und in welchen Zonen. Wer den anderen öffentlich küsst und vielleicht anfasst, muss mit Reaktionen rechnen. Ich sage deshalb: Wenn man einander liebt, macht man das am besten zuhause. Vielleicht möchten die Betreiber ein eher konservatives Lokal führen. Dann ist das ihr gutes Recht.“

Thomas SchäferElmayer, Benimm-Professor

„Intimität ist Privatsache“

Alfons Haider, Entertainer

„Ich mag es lieber diskret“

Österreichs oberster BenimmDer Mann ist unverwüstlich. Professor ist ein Ästhet und ein TV-Interviews in properem Engdistinguierter Herr von 69 Jahren. lisch darf man ihm getrost anverSeine E-Mail-Adresse lautet trauen, somit ist er beim Opernball tse@etikette.at. Was sonst, bitte? 2015 (12. Februar) wieder Fixpunkt. Er vertritt das Land der guten Aber bitte, wer durch das SperrSitten, die er in seiner Tanzschule feuer des Outings gegangen ist, der nächsten Generation weiter­ sieht vieles gelassener. Wenn auch zugeben versucht. Mit etlichen nicht alles. „No-nos“, versteht sich. Alfons Haider: „Wenn ich in mei„Grundsätzlich sollte man auf die nem Stammcafé ,Museum‘ sitze Gefühle anderer Rücksicht nehmen. und vis-a-vis verschluckt sich ein Es ist eine Zumutung, intime Paar an der Zunge des anderen, Handlungen öffentlich zu zeigen. denkt man sich schon manchmal, Auch wenn der Kuss oft Teil unse,Hey, habt ihr keine Wohnung?‘. rer Begrüßungsrituale geworden ist. Man muss gewisse Grenzen einhalBussi-Bussi etwa. Aber erotische ten und Intimität bedeutet, dass Zungenküsse und dergleichen geAußenstehende und Fremde nicht hören sich nicht öffentlich. Egal, einbezogen werden sollen. Ich war ob Frau/Mann oder in anderen nicht dabei, was die jungen Damen Varianten.“ betrifft. Deshalb kann ich nur verO.k., sein persönlicher Kuss-Kodex. muten, dass es anderen zu viel war. Doch wo genau sind die Grenzen Das Conchita-Fieber ist doch kein für junge, verliebte Leute? In ZeiFreibrief, dass sich alles ändert. Ich ten wie diesen? Schäfer-Elmayr: persönlich mag es ohnehin sehr „Da hat sich in den letzten 50 Jahdiskret.“ ren kaum etwas geändert. Es gilt Vielleicht will sich jemand davon nach wie vor: Intimität ist Privat­ überzeugen. Am 30. Jänner tritt er sache. Diese Disziplin ist aufzumit seinem Programm „APPsolute bringen.“ Haider“ in Gmünd auf, und am „Monsieur Étiquette“: Wir haben 28. Februar in Tulln. nichts Anderes von ihnen erwartet. jänner/februar 2015

FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM (3), ADRIAN BATTY (2), RENE WALLENTIN, RAFAELA PRÖLL

Maria Lahr, Malerin


Barbara Karlich, TV-Moderatorin

„Na holla, die Waldfee!“

Uwe Kröger, Musicalsänger

„Trotzdem: Wien ist tolerant“

Jeden Tag eine neue Sendung, jeUwe Kröger liebt Wien, die Stadt, den Tag ein Thema, das zwischen die ihn seit bald 30 Jahren an die Ober- und Unterschicht pendelt. Brust drückt. Als Künstler bewegt Mensch, wie hält die Frau das er sich zweifellos in einer größeren durch? Seit 1999. Prächtig, muss Bandbreite der Toleranz. Doch man sagen, prächtig. Und weil sie seine Antenne für Herabwürdigung, ihr Ohr viel mehr als andere am Schmähung und Insult, kurz: für Mund von Menschen wie SIE und Diskriminierung, ist intakt. ER hat, findet sie passende Worte. „Grundsätzlich find’ ich es krass, aus „Eins vorweg: Mir wäre lieber, es einem Kaffeehaus geworfen zu werwürde viel mehr Umarmungen auf den, wenn man nicht, sagen wir, dieser Welt geben als brutale Geeine Waffe zieht oder, pardon, auf waltakte. Aber dass just Küssen den Tisch kackt. Aus der Ferne eine Diskussion auslöst – na holla, kann ich nur sagen, wer weiß, wie die Waldfee!“ viel Provokation von allen Beteilig„Also: Die meisten waren, so wie ich, ten im Spiel war. Da wird eine Sidamals nicht im Café, als der Lotuation ganz schnell überbewertet.“ kal-Verweis zweier junger, verliebEbenso grundsätzlich lässt der Muter, küssender Frauen stattfand. Die sicalstar, der im Dezember frohgeAngaben gehen ja auseinander. Die mut seinen 50. Geburtstag feierte, Besitzerin meinte, dass sie ‚dieses nichts über die Stadt kommen. Verhalten‘ – unabhängig von der „Ganz sicher: Wien ist viel tolerangeschlechtlichen Zusammensetter geworden. Beispiel ,Life Ball‘. zung – einfach nicht mag.“ Wo sonst gibt es so eine VeranstalPräzise Frau Magistra Karlich, tung mitten im Regierungszentrum präzise. Wir erkennen, Sie haben einer Hauptstadt, im Rathaus?“ auch Psychologie und Publizistik Sein Résumé nach Conchita Wurst? studiert. Jetzt Ihre Conclusio, bitte: „Vielleicht sind wir nicht der Nabel „Der Dame möchte man zurufen: der Toleranz, wie es sich im ersten Zärtliches Küssen ist zwar unter Moment anfühlte. Aber vergessen Umständen sogar ansteckend, richwir nicht, damals kamen laufend tet aber keinen Schaden an. Ich Anti-Schwulen- und Lesben-Melfinde es schön, egal ob im Park, dungen aus Russland, da war Café oder daheim vor dem Fern­ Conchitas Auftritt wie eine Exploseher. Bitte, nehmen Sie doch zur sion. Außerdem sang sie sehr gut.“ Kenntnis: Die Welt ist nicht mehr Demnächst startet Uwe seine große die von früher – so mancher Deutschland-Tournee („Die größTopfen­strudel hierzulande ten Musical-Hits aller Zeiten“, mit übrigens auch nicht.“ Pia Douwes). Das Finale allerdings, Und weil sie ihre Show immer im das ist in Wien. Am 25. März in Hinterkopf hat, setzt sie professioder Stadthalle, am 26. März in nell nach: „Apropos Fernsehen: St. Pölten. Rückkehr, Einkehr, Liebe, gnädige Frau, ich werde verWiedersehen. „Ja, ich erlebe suchen, Sie in meine Sendung einWien als sehr tolerant. Wenn ich zuladen. Ich würde gerne Ihre hier meinen Partner auf den Mund ­Meinung hören und mit anderen küsse – vielleicht auch öffentlich? Gästen, am besten den beiden verKein Thema.“ schmusten Damen, diskutieren. Schön. Es muss ja nicht im „Cafe Das wäre spannend. In diesem Prückel“ sein. Sinne: Zwickerbusserl!“ 2015 jänner/februar

Josef „Joesi“ Prokopetz, Pop-Größe

„Wo simma denn?“ Er ist einer der ganz Großen der neueren österreichischen Musik­ geschichte. Größer als etliche jener Künstler, denen er die richtigen Song-Texte mit auf dem Weg gab. Vier Stichworte: „Hofa“, „Zentralfriedhof“, „Watzmann“, „Codo“. Er ist Autor, Solokünstler, Darsteller, Kabarettist. Zu Herz und Hirn kommen ein gnadenloser Durchund Überblick. Joesi Prokopetz, der Durchblicker: „‚Cafe Prückel‘, zwei Mädel küssen einander und fliegen raus. Aus einem, aus dem Hort von Toleranz, Freigeist, Kreativität, ja Revolution! Fliegen raus aus einem renommierten Kaffeehaus. Wo simma denn?“ Prokopetz, der Überblicker: „Die vorauseilend positiv Denkenden, die Schönredner und letztlich Realitätsverweigerer, haben nach dem unerwarteten Eurovisions-Sieg in blauäugiger Herbeiinszenierung heiler Welten ja gemeint: Conchita hat uns das Ende von Intoleranz und Menschenverachtung gebracht. Ich sagte damals ‚Blödsinn‘ und wurde scheel angeschaut.“ Prokopetz, der Klarredner: „Wie viele Song Contests müssen bärtige Frauen, die Männer sind, oder Männer in High-Heels, die Frauen sind, noch gewinnen? Gewinnen, damit dieses Land aufhört, bis an die Grenze der Unerträglichkeit indolent zu sein?“ Geistig träge, das meint Prokopetz, der Herr Professor. Ja, das ist er auch, der Berufstitel wurde ihm 2008 verliehen. Übrigens: Wer mehr Prokopetz braucht, hat jetzt Gelegenheit. Sein neuestes Buch: „Vorletzte Worte, Teil 1–4“. Abschlussfrage, Herr Professor: „Vorletzte Worte?“ – „Ja.“ – ­„Warum?“ – „Das letzte Wort hat ­immer meine Frau.“

Angelika Hager, profil-Autorin

„Vorfall ist ein Skandal“ Angelika Hager ist vor allem eines: eine hervorragende Autorin. Dass auf „Wikipedia“ jemand den Begriff „It-Tussi“ zu ihrem Namen schmuggelte – ist befremdlich. Wir meinen, wenn schon Prädikat, dann „Doyenne des Lebenverstehens“ – das gibt der Sache doch mehr profil. Umfragetechnisch, da ist sie knallhart: „Der Vorfall ist ein Skandal. Ich werde dieses Lokal mit Sicherheit nicht mehr besuchen. Natürlich ist der Rauswurf auch ­Symptom des gesellschaftlichen Ist-Zustandes. Ein Beispiel: Säße ­Conchita Wurst an der Kassa eines ­Supermarktes in der Provinz, gäbe es ein orkanartiges „,Das-ist-dochnicht-normal‘-Gezischel.“ Und weiter: „Im Schutze von RedCarpet-Glamour entsteht eine gesellschaftliche Offenheit, die in der Enge des Alltags kaum zum Tragen kommt. Wie können wir uns sonst erklären, dass schwule Männer, auch wenn sie verpartnert sind, nur im Ausland adoptieren dürfen. Dass lesbische Paare, sollten sie keinen Spender im Bekanntenkreis gefunden haben, bis vor kurzem nach Kopenhagen reisen und unter Stress und Kosten in Samenbanken sich befruchten lassen mussten?“ Informieren, mahnen, aufklären. Ihr Markenzeichen. Auch ihr neues Buch „Schneewitchen-Fieber. ­Warum der Feminismus auf die Schnauze gefallen ist“. Angelika Hager: „Die Selbstmordrate unter gleichgeschlechtlich orientierten Teenagern ist noch immer extrem hoch. Und die Homophobie wütet am meisten dort, wo schwules Leben kaum bis gar nicht existent ist. Diesbezügliche Aufklärung sollte ein Teil des Ethik-Unterrichts sein.“

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schauplätze

CHRISTOPH BERNDL

Chefredakteur

Dr. Kussmaul verschreibt Ihnen Wir haben Hillingers einen Besuch im neues Lokal in der neueröffneten Lokal Wollzeile getestet. am Spittelberg. Prädikat: wertvoll.

Automatischen Sendersuchlauf via TV-Fernbedienung starten (schau tv reiht sich automatisch am Ende Ihrer Senderliste als neuer Sender ein) und in der Folge gemäß TV-Geräteanleitung und Fernbedienung gewünschten Programmplatz zuordnen. Via ASTRA-Sat ist schau tv in ganz Österreich und Zen­ traleuropa rund um die Uhr empfangbar.

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NEU: Wertvolle Tipps vom TCM-Professor: So bleiben wir Qualtinger Junior richtig gesund! erzählt schau über seine Kindheit als Sohn des „Herrn Karl“ und seinen neuen Comic.

Manuelle Einstellung: Transponder 3, Frequenz 11,244 GHz, FEC 5/6, Symbolrate 22.000, Service-ID 12255 Außerdem sehen Sie schau tv im Raum Wien via Antenne und hier:

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AusDie derbesten Muschel wird einund Knopf? Wir GenussWellnessbesuchen die letzte tipps von Roland Graf. Perlmuttdrechslerei Zubeißen! Österreichs.

Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

schau social Tauschen Sie sich mit Freunden, anderen Nutzern und uns über aktuelle Themen aus: facebook.com/schaumagazin facebook.com/schautv

IMPRESSUM. schau – Magazin für Genuss, Kultur & Abenteuer. Eigentümer und Verleger: schaumedia Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Marco Cornelius, Nina Fietz, Siobhán Geeds, Roland Graf, Judith Jandrinitsch, Alex Kristan, Hedi Mathias, Franz Prassl, Nikolaus Schrefl, ­Werner Schuster, Georg Weidinger. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumedia.at. Anzeigenkoordination: Daniela Borka +43/1/740 32-725, Anzeigen­verkauf: S ­ abine Kejval +43/1/740 32-253, Julia Rötzer +43/2682/629 87-24. Druck: Oberndorfer Druckerei GmbH, Mittergöming 12, 5110 Oberndorf. Erschei­nungs­­weise: 7 x ­jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 25. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen ­Mei­nun­gen der ­Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. ­Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und er­heben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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So empfangen Sie via Satellit

FOTO: ADRIAN BATTY, ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Neues Jahr, neue Vorsätze: Haben Sie schon begonnen, Ihre Pläne umzusetzen? Denn für alle Vorhaben gilt: dranbleiben, auch wenn es Widerstände und Rückschläge gibt. In dieser Ausgabe von schau präsentieren wir Ihnen Menschen, die das zu ihrem persönlichen Credo gemacht haben. Til Schweiger ist so einer. Mit einer Designlinie lebt er jetzt seine zweite Leidenschaft, das stilvolle Einrichten, aus. Mehr ab Seite 10. Die sympathische Mary Broadcast unterrichtet Gesang und arbeitet nebenbei an ihrer Musikkarriere. Jetzt ist ihr neues Album da (Seiten 52/53). Mit bunten Hundehalsbändern haben Sylvia Leinwather und Günter Guttmann ihren Traum vom eigenen Geschäft wahr gemacht. Ab Seite 26 blicken sie zurück und erinnern sich, wie ihr Shop „Paulis“ ins Laufen kam. Aber auch, wer 2015 nicht gleich sein Leben ändern will, aber die eine oder andere Stunde der Einkehr sucht, wird in diesem Heft Inspirationen dafür finden. Ab Seite 12 geht es hinaus in den Schnee und in der neuen Serie „Auszeit“ (ab Seite 54) präsentieren wir tolle Hideaways – vom Seewinkel bis ins Raxgebiet. ­Außerdem gibt es wie immer das Beste auf schau tv: von den lustigsten Faschingsfesten Ost-Österreichs (Seiten 8/9) über Golli Marboes stärkste Dokumentationen (Seiten 18/19) bis hin zu News aus der Heißesten Liga Österreichs (Seiten 80/81). In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen und Einschalten.

Produkte der schau media Wien

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In dieser Ausgabe 12

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Til Schweiger meets Andreas Bitesnich. Der deutsche Star über seine vielen Standbeine.

Snowtime im schau Magazin

Wir verraten, was man im Schnee alles anstellen kann – auch wenn man keine Brett’ln zur Hand hat.

schau sorgt dafür, dass Sie nach den ­Feiertagen wieder fit werden.

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24 Schilfdächer werden rar

Best friends forever: Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner im Gespräch mit schau.

Warum stirbt der Beruf der Schilfschneider langsam aus? schau hat nachgefragt. 32 Miez! Miez!

Österreichs erste Poetry Slammerin Mieze Medusa im Porträt. 39

Der schau Event-Navigator

54 Neue Serie: schau Auszeit

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah: Wir verraten die besten Kurztrips vor der Haustür. 68 Ein Stroler vom Lohner

Von der Kutsche und Bim bis zum E-Bike: Familie Lohner hat für alle Verkehrsteilnehmer ein Händchen.

26 Stylishes und Köstliches für den Hund – im Paulis werden Vierbeiner bedient.

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Garagengold

Alex Kristan testet die Queen-Limousine: Der Daimler V12 besticht mit Klasse und Eleganz.

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schauschau: Hotspots & Society

30 Hat Franz Kolschitzky den Kaffee nach Wien gebracht? schau lüftet das Geheimnis.

64 Eine Cuvée vom See: Bei Gerhard Schaller im Burgenland findet man nur edle Tropfen.

Programm-Highlights im Februar und März 8

Der Fasching zieht ins Land! Lei-lei! 18

COVERFOTOS: CORBIS, STEFAN FÜRTBAUER GENUSS, KULTUR & OUTDOOR

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vorschau event-navigator jänner/februar

Die beste Wohnbauförderung ermöglicht:

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

Leistbares Wohnen im Burgenland! HIGHLIGHTS

schau elektronische Ausgabe:

52 schau tv: Salon Schräg

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DIE LUSTIGSTEN FASCHINGSFESTE MARY BROADCAST IM SALON SCHRÄG Bild: Fotolia

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Entgeltliche Einschaltung

DAS OFFIZIELLE MAGAZIN VON

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2015 jänner/februar

AUSSTELLUNG

Große Nasen.

2015 jänner/februar

AB SONNTAG

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Mordillo Karikaturmuseum

Wenn sprachlose Figuren mit großen Nasen eine bunte, verführerische Welt bevölkern, den Ausweg aus verschlungenen Labyrinthen su­ chen oder sich in absurden Sportarten üben, dann befinden wir uns in der Welt von Guil­ lermo Mordillo (* 1932 in Argentinien). Seine Bildgeschichten entfalten sich über das Herz direkt in den Verstand, dringen in alle Bevöl­ kerungsschichten ein und erfassen sämtliche Altersstufen. Das Karikaturmuseum Krems zeigt erstmals in Österreich in einer international heiß ersehn­ ten Ausstellung dieses Mordillo­Universum in über 100 Originalen, farbenfroh, aber deshalb nicht minder kritisch. Hinter einer märchenhaf­ ten Fassade lauert ab und zu das Unheil, wie­ derum in liebenswürdiger Gestalt mit großer Nase. Sosehr die gewaltige Knollennase zum Markenzeichen geworden ist, es geht Mordillo doch mehr um die Augen, deren Zeichnung die Seele der Figuren abbildet. Mit wenigen Strichen kann er hier zwischen Langeweile, Entsetzen und Verzücken variieren und damit seine Figuren wortlos zum Sprechen bringen. Die ausgestellten Originale stammen aus dem großen Familienschatz des Künstlers und werden erstmals in Österreich präsentiert. Das Karikaturmuseum Krems bietet damit die Möglichkeit, Mordillos Welt anhand von Skiz­ zen, Zeichnungen und Cartoons zu entdecken. N MORDILLO Ab 8. März, Karikaturmuseum Krems Steiner Landstraße 3a, Tel. 02732/90 80 20 177, www.karikaturmuseum.at

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19.01.2015 11:27 Uhr

Mary Broadcast überzeugt mit einem groovigen Mix aus Funk, Pop und Blues.

Ab SO 8. 3.

FOTOS: MORDILLO ©1975 OLI VERLAG N.V.

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 10Z038372M

■ Im Jahr 2015 stehen mehr als 120 Millionen Euro für die Wohnbauförderung zur Verfügung ■ Die Sanierungsoffensive bringt 7. Februar, 24 UhrErsparnisse bei den Energiekosten 8. Februar, 12 Uhr und stärkt den Klimaschutz ■ Zahlreiche WBF-Darlehensnehmer profitieren von der Niedrigzinsgarantie des Landes ■ Die Wohnbauförderung bietet auch Schwerpunkte wie „Junges Wohnen“ und „Sicheres Wohnen“ ■ Wohnbau-Investitionen beleben die Wirtschaft und bringen mehr Beschäftigung

schau tv: Yad Vashem

Alle Hintergründe über „Die Gerechten unter den Völkern“

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

YAD VASHEM – DIE GERECHTEN UNTER DEN VÖLKERN

11 SEITEN EXTRA

schau tv: Nachgefragt

19.01.2015 16:52 Uhr

80 schau tv: Die heißeste Liga

Marco Cornelius stellt Austrias neuen Goalgetter vor: Marko Kvasina. schau 7


u a h c s

Fasching total auf schau tv

schau tv

Feiern Sie mit: der lustigsten Das „Best of“ te sehen Sie fes gs Faschin 16. Februar. d un . 15 am 14.,

TEXT VON FRANZ PRASSL, FOTOS: TOM PETER

Nichts gegen „Lei-lei“ aus Villach, „Helau“ aus Mainz oder „Alaaf“ aus Köln. Doch ehrlich, ist das nicht längst – pardon – eine Karnevals-Industrie geworden? Humor aus Hunderten Kilometern Entfernung? Dabei steht dem Gemüt doch viel näher, was uns auch geographisch viel näher liegt. Der Fasching in Wien, im Burgenland oder in Niederösterreich. Und deshalb, kräftiger Tusch bitte, erweckt schau tv den Fasching in Ost-Österreich zu neuem Leben. DREI TAGE LANG,  am Faschings-Wochenende von Samstag dem 14. bis Rosenmontag dem 16. Februar steht schau tv im Zeichen von „Fasching Regional“, stürzt sich ins Narrengetümmel zwischen Wien-Döbling, Meidling und Praterstern und schaut den Faschingsgilden von Güssing über Stegersbach bis Oberpullendorf über die „Bütt“. (Laut Duden ein Vortragspult, das einem Fass ähnelt. Sorry, es ist das letzte Mal, dass es rheinisch wird …) Wer lacht, gewinnt

Wer lacht, der darf auch lästern. Eine Faschingssitzung, egal in welchem Saal, ist regionaler Frustabbau. Was schon immer gesagt werden wollte, darf gesagt werden, und wie tief die Gürtellinie rutscht, muss jeder selbst bestimmen. Denn es ist nun einmal so: Einmal im Jahr dürfen die „Großkopferten“ unter dem Schutz der Öffentlichkeit ausgelacht werden. Närrische Fragen: Lacht man eigentlich in Wien Währing (wo am 14. Februar der einzige Wiener Faschingsumzug stattfindet) anders als, sagen wir, in Loretto? Wer kriegt in diesem Jahr via Bühne das meiste „Fett“ ab? Wer stellt sich tapfer der „Wuchtel“Artillerie entgegen? Der Fasching kommandiert Funktionäre, Bürgermeister, Gemeinde-, Landes- oder Bundesräte an die Front – oftmals zum Zwangslächeln. 8 schau

Schönheiten & Fädenzieher

Und schließlich: Wer zeigt die prachtvollsten Kostüme, das anmutigste Prinzenpaar und – aber hallo! – die attraktivste Mädchengarde mit den schönsten Beinen? Schau’n Sie sich das an! Übrigens: Gäbe es ein Ministerium des Faschings, dann wäre Anna Kellner wohl die Ministerin. Die resolute Dame aus Meidling ist Präsidentin des Landesverbands der Faschingsgilden für Wien und das Burgenland. Woraus wir lernen: Hinter jeder Narrengilde steht eine straffe Organisation. Quer durch Österreich gibt es Präsidenten und Präsidentinnen, Protokoller, Gardebeauftragte, Landesgardetrainerinnen und sogar Kurse für Büttenredner. Doch ausgerechnet in Wien gibt es viel von „Nichts“. Präsidentin Anna Kellner: „Dort müssen wir für jeden Umzug die Absperrungen, die Umleitungen, die ganze Organisation auf öffentlichen Flächen bezahlen. Gar nicht lustig. Dabei arbeiten wir ehrenamtlich und Vereins­förderung gibt es ohnehin nicht.“ Irgendwie schade. Dabei könnte Lustig-Sein so einfach sein. Denn auch das können wir vom Fasching lernen: Wir brauchen zehn Muskeln für ein Lächeln, aber 65 Muskeln für ein ernstes Gesicht.  ///

Immer für eine Hetz’ zu haben: Die Jazz-Gitti. Sie ist Ehrensenatorin der Gilde Meidling und somit steht ihr auch eine fesche Ehrengarde zu.

Wo Lugner, da Action: Unser aller „Mörtel“ wird vom Döblinger ­Faschingspräsidenten Paul Herzog (r.) zum „Ritter von Döbling“ ­geschlagen. Zum ­niederknien …

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IM FEBRUAR: DIE LUSTIGSTEN FASCHINGSFESTE DER OSTREGION

The fabulous Döbling-Boys: Paul ­Herzog (l.), Walter Stiel im Duett

So lachen Wiener Narren. Von links: Walter Schneider und Ernest Egger (Gilde Wiener Narren), Emmi Zorger (Gilde Meidling), Anna Kellner (Präsidentin in Wien und Burgenland), Paul Herzog (Gilde Döbling), Manfred Seidler (Gilde Meidling)

„In Wien müssen wir für jeden Umzug die Absperrungen, die Umleitungen, die ganze Organisation auf öffentlichen ­Flächen bezahlen. Gar nicht lustig.“ Anna Kellner, „Obernärrin“

Und nochmals Lugner: Der ­Baumeister als ­Ritter, seine Ehefrau als blondes „Spatzi“, links und rechts das Villacher Prinzenpaar

So empfangen Sie via Satellit Automatischen Sendersuchlauf via TV-Fernbedienung starten (schau tv reiht sich automatisch am Ende Ihrer Senderliste als neuer Sender ein) und in der Folge gemäß TV-Geräteanleitung und Fernbedienung gewünschten Programmplatz zuordnen.

Was wäre der Fasching 2015 ohne Conchita-Wurst-Parodie? Unvollständig. Hier versucht sich der Travestiekünstler Francesco Cardeloni am ­Original. Er kam in Berndorf (NÖ) als Knabe Robert zur Welt. Neben ihm: War und bleibt immer Anna Kellner. Sie ist Faschingspräsidentin für Wien und das Burgenland.

Via ASTRA-Sat ist schau tv in ganz Österreich und Zen­ traleuropa rund um die Uhr empfangbar.

Manuelle Einstellung: Transponder 3, Frequenz 11,244 GHz, FEC 5/6, Symbolrate 22.000, Service-ID 12255 Scharfblick, Ausblick: schau tv-Chefredakteur Rudi Mathias (m.), ­Präsidentin Anna Kellner, Heurigenwirt Peter Wolff

In Döbling grüsst man mit „Dö Dö“! V.l.: V ­ eronika Funek, Elisabeth Olischar, „Närrin des Jahres“ Viktoria Fill, Neustifter Promi-Wirt Peter Wolff

2015 jänner/februar

Ouzo in der Hand, Nana Mouskouri im Visier: Manfred Seidler (l.) mit Paul Herzog im Griechenland-Fieber

Außerdem sehen Sie schau tv im Raum Wien via Antenne und hier:

Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang schau 9


daschauherbitesnich Anfang der 1990er Jahre mimte er „Bertie, den hitzköpfigen Manta-Fahrer“ und wurde damit zum Star. Heute ist der mehrfache Familienvater als Regisseur, Produzent und Schauspieler erfolgreich. Und nein, das war noch nicht alles. Neben seinem neuen Film „Honig im Kopf“ drehen sich Til Schweigers jüngste Projekte rund um Genuss und Lebensgefühl. schau traf ihn zum exklusiven Interview in Wien.

Geht nicht gibt’s nicht TEXT VON CHRISTOPH BERNDL UND NINA NEKOUI, FOTO: ANDREAS H. BITESNICH

„SPASS HABEN, Gutes tun, damit es den anderen auch gut geht. Freunde zu haben und Familie – dafür lebt man doch, oder?“ So sieht der Sinn des Lebens für Til Schweiger aus. Und das spiegelt sich vor allem in seinen Filmen wider. „Ich sag’ immer, wenn man einen Film macht, dann sagt das auch viel über den Macher aus.“ Der Erfolg gibt ihm recht. Aber nicht nur seine Message zieht die Menschen in die Kinos. Nun gibt es auch die unvergleichliche Ausstattung aus seinen Filmen online zu kaufen. Barfuß auf neuen Wegen

Honig im Kopf Roadmovie unter der Regie von Til Schweiger u. a. mit Dieter Hallervorden und Emma Tiger Schweiger. www.warnerbros.de/kino/ honig_im_kopf.html info

barefoot living Barefoot Living GmbH 10405 Berlin, Deutschland, Saarbrücker Straße 36 Tel. (030) 715 353 11 kontakt@barefootliving.de www.barefootliving.de

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„Barefoot Living“ heißt das neueste Projekt von Til Schweiger, das seit Mitte September online ist. Gemeinsam mit der Interior-Designerin Carde Reimerdes startete der Schauspieler einen gleichnamigen Online-Shop. „Unsere größte Sorge ist jetzt schon, dass wir die Sachen nicht liefern können, die die Leute von uns wollen. Wir haben doch relativ klein angefangen, es ist ja auch ein Risiko. Jetzt müssen wir wachsen und wir sind sehr erfolgreich – Gott sei Dank.“ Es geht vor allem um Wohlfühlen, Einfachheit und beruhigende Farbwelten. Einen Raum zum Leben wollen Carde und Til schaffen und zum Lachen, Wohlfühlen und Relaxen – genau richtig, um mit Familie und Freunden Zeit zu verbringen. Sein Haus in Mallorca, das die Innendesignerin gestaltete, war der Anstoß zu dem Projekt. „Carde hat sich gedacht, der Til

und ich haben so einen guten Geschmack, der sich so fein ergänzt. Ich bin unbekannt, er ist bekannt, ich mach’ dem mal eine Präsentation“, erzählt Til schmunzelnd. Und weiter: „Ich war sofort begeistert, denn Einrichten war schon immer eine Leidenschaft von mir. Als ich es meinen Freunden gezeigt hab’, meinten die, das passt zu mir, dafür stehe ich – das ist glaubwürdig.“ Heute machen sich Til und Carde gemeinsam auf die Suche nach Produzenten, die ihre Philosophie von Stil und fairer Produktion teilen – manchmal werden aber auch sie von den Produzenten gefunden: „Wenn jemand etwas herstellt, das in unsere Linie passen könnte, kann er uns einfach eine E-Mail schicken.“ Derzeit ist „Barefoot Living“ ausschließlich online aktiv, doch Til hat schon ein neues Projekt im Kopf – ein eigener Showroom soll her. So ist die Idee für ein Hotel im TilSchweiger-Stil entstanden. „Wir wollen zwar keine Hoteliers werden, den Leuten aber dennoch die Möglichkeit geben, unsere Idee von Wohnen zu erleben. Eine Design­ hotel-Gruppe hat bereits Interesse daran bekundet, dass wir eines ihrer Häuser ausstatten. Ich kann ja nicht die Leute durch meine Wohnung schleppen. Und ich will sie auch nicht auf Fotos im Internet abbilden. Dann verlier’ ich ja mein letztes Stück an Privatsphäre.“ Film, Möbel – und was noch? Til ist noch lange nicht fertig mit dem Ausbau der Marke Schweiger. „Ich überlege auch in die Gastronomie ein-

zusteigen. Ein Deli mit gesundem und modernem Essen, also mit vielen Salaten und Säften, soll es werden.“ Bereits nächsten Sommer will er die ersten Gäste bewirten. Zweifelnde Kritiker können Til nicht von seinen Ideen abbringen. Sein Tipp an alle, die selbst ein Projekt realisieren wollen, damit allerdings noch zögern: „Ich hab’ immer gesagt, geht nicht gibt’s nicht. Wenn du nichts riskierst, wirst du nie deinen Weg gehen. Natürlich kann man auch scheitern, aber es ist wie beim Boxen: Es geht nicht darum, dass man niedergeschlagen wird, sondern darum, dass man wieder aufsteht.“ Honig im Kopf

Trotz neuer Ideen verliert Til seinen Hauptberuf nicht aus den Augen. Als Schauspieler hat er begonnen, und nun arbeitet er auch als Regisseur und Produzent. Im Dezember letzten Jahres startete sein jüngster Film „Honig im Kopf“ in den Kinos. Dieter Hallervorden und Schweigers Tochter Emma spielen die Hauptrollen in dem Streifen rund um einen demenzkranken Großvater, der mit seiner Enkelin dem Weg ins Heim und auf eine Reise nach Venedig entflieht. „Es ist der schönste Film bis jetzt, und das sag’ ich nicht über jeden Film. Es geht um ein schwieriges Thema, das aber einfach erzählt wird, und er ist so unheimlich berührend – eine richtige Achterbahn der Gefühle!“ Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich also noch schnell Kinokarten sichern. /// jänner/februar 2015


„Ich hab’ immer gesagt, ‚geht nicht gibt’s nicht‘. Wenn du nichts riskierst, wirst du nie deinen Weg gehen. Natürlich kann man auch scheitern, aber es ist wie beim Boxen: Es geht nicht darum, dass man niedergeschlagen wird, sondern darum, dass man wieder aufsteht.“ Til Schweiger

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FOTO: ABENTEUER MANAGEMENT - MANFRED ANGERER

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Eine weiße Winterlandschaft ist die schönste Kulisse für Bewegung und Sport im Schnee.

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SCHAU DISCOVER

Hier kann man den Winter noch spüren TEXT VON NINA FIETZ

Verschneite Berge, strahlend blauer ­Himmel, kristallklare, klirrend kalte Luft – so geht Winter in Österreich! Doch diesmal ziert er sich, will nicht so recht in die Gänge kommen. Der Schnee wird schon sehnsüchtig herbei­gewünscht, er wird kommen, er muss! Die Hoffnung bleibt.

FEBRUAR IST Ferienzeit. Zeit für unvergessliche Erlebnisse in der Natur. Und dafür muss man nicht unbedingt in Rekordzeit den Berg runterbretteln, in waghalsiger Action Kopf und Kragen riskieren. Ein wenig Bewegung an der frischen Luft, einfach tief durchatmen – das ist der Genuss, wenn wir den Winter spüren. Mit etwas Schnee ein besonderes Vergnügen, doch auch ohne die weiße Pracht gibt es viele Möglichkeiten für Winterfeeling pur. Wir von schau haben uns für Sie umgesehen, wo Sie den Zauber der eisigen Jahreszeit neu erleben. Mit Schneeschuhen auf die Rax

Unser erster Ausflug führt in die Wiener Hausberge, auf die Rax. Die winterliche Schönheit der Raxalpe ist beeindruckend, die Zahl der möglichen Aktivitäten vielfältig. Natur, soweit das Auge reicht, die Sehnsucht nach Ursprünglichkeit und Abenteuer ist geweckt. 2015 jänner/februar

Das Angebot „Auf den Spuren der Eskimos“ klingt doch verlockend. Die Schneeschuhe sind schnell angelegt und es dauert nicht lange, da hat man sich an das Gerät gewöhnt. Mit einem erfahrenen Guide geht es zum Waxrieglhaus hinauf. Langsam und stetig, Schritt für Schritt. Jeder für sich und doch nicht allein. Die Schneeschuhe geben guten Halt und lassen Pfade quer über unberührte Schneefelder zu. Völlige Ruhe. Die Zeit scheint still zu stehen, Genuss pur. Spätestens jetzt weiß man, warum das sanfte Ausdauertraining zu den gesündesten Wintersportaktivitäten gehört und sich wohltuend auf Körper und Geist auswirkt. Iglu Marke Eigenbau

Doch wo bleiben die Eskimos? Oben angekommen wird das Rätsel gelöst: Iglu-Bauen ist angesagt. Der Spaßfaktor ist groß und am Ende des Tages ist ein schlaftaugliches Iglu fertig. Schon der Bau ist eine Herschau 13


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ausforderung für die Gruppe und alle, die dann noch im Iglu übernachten, nehmen ein Erlebnis der besonderen Art mit nach Hause. Wer es lieber weich und kuschelig hat, kann seinen reservierten Schlafplatz in der nahe gelegenen Hütte beziehen. Mit viel frischer Luft in den Lungen schmecken die Leckereien dort gleich nochmal so gut. Am nächsten Tag heißt es nach dem Frühstück wieder rein in die Schneeschuhe und gemütlich hinunter vom Berg. Und nachdem gerade im alpinen Gebiet die Sicherheit immer oberste Priorität hat, geht man nur in professioneller Begleitung! Info: Tel. 0664/14 22 933 www.raxalpe.com/de/winter-auf-der-rax Nächste Termine Iglubau: 14.+15. 2. 2015

Faszination Schlittenhunde

Wer beim Iglu-Bauen Spaß am Eskimo-Feeling gefunden hat, kann dies beim Schlittenhunde-Abenteuer fortsetzen. Und wo ginge das besser als in der winterlichen Landschaft des hohen Waldviertels? In ­Etlas nahe Arbesbach kann man bei „Husky-Time“ der Familie Dastig voll in die Faszination der Schlittenhunde eintauchen. Begrüßt wird man vom fröhlichen Heulen und Bellen von 30 Huskys, die es kaum erwarten können, dass es endlich losgeht. Den Spirit der freien Natur, die

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Kraft der Hunde und den eigenen Mut spüren – das ist SchlittenhundFeeling pur. Die Freude und Aufregung der Hunde ist richtig ansteckend, sie brennen auf die Bewegung im Schnee. Kurse richten sich vor allem an Einsteiger und Anfänger, die die Hunde erstmals hautnah erleben. Zu Beginn lernt man die Hunde, Technik und Ausrüstung kennen. Dann gibt es die Einweisung in das Lenken des Schlittens. Der krönende Abschluss ist der Trail mit einem eigenen Hundegespann, das natürlich von einem Profi sowie einem Schneemobil begleitet wird. Das Motto lautet „Alle sind willkommen“ – und so gibt es kaum Einschränkungen: ob jung oder alt, sportlich oder nicht, auch Kinder und Personen mit Handicaps können mitmachen – sie fahren dann halt beim Musher selbst mit. Schlittenhundekurse finden in der schneereichen Zeit zweimal täglich statt. Aber Achtung: Wenn einen das Husky-Fieber packt, kommt man so schnell nicht mehr davon los! Info: www.husky-time.at Tel. 0676/667 5553

Kein Schnee? Macht nichts – bei der Husky-Ranch Waldviertel in Friedersbach nahe Zwettl gibt’s die Möglichkeit, mit einem beräderten Wagen zu fahren! Info: www.huskyranch.at, Tel. 0664/57 88 492 oder 0664/58 13 687

Mit Huskys durch den Schnee – ein Winterspaß für Groß und Klein.

Rodelspaß für die ganze Familie

Erinnern Sie sich noch an das unbändige Lachen und die roten Wangen beim Rodeln als Kind? Rodelgaudi für Kinder und Erwachsene bietet die rund drei Kilometer lange und bei Nacht bunt beleuchtete Zauberberg-Erlebnis-Rodelbahn am Semmering. Gemütlicher geht’s nicht: Rodeln können vor Ort geliehen werden und beim Aufstieg muss heute

Wer’s doch lieber mit mehr Geschwindigkeit hat, der sollte sich die Rodelbahn am Zauberberg nicht entgehen lassen.

Auf der Raxalpe kann man Iglus bauen, in denen man sogar schlafen kann.

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FOTOS: WALDVIERTEL TOURISMUS/WWW.ISHOOTPEOPLE.AT, ABENTEUER MANAGEMENT – MANFRED ANGERER (2), PETER WURZINGER

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Wie in einem Wintermärchen fühlt man sich bei einer Fahrt in einer Pferdeschlittenkutsche durch den Schnee.

Tipp! Wenn es Frau Holle doch gut meint, dann hat schau noch einen Tipp für alle Ski- und Snowboardfahrer: Gemeindealpe/Schneeberg ­Sesselbahn In Mitterbach am Erlaufsee erstreckt sich die Gemeindealpe als ideales Wintersportgebiet für Skifahrer und Snowboarder. Der Snowpark und eine neue Beschneiung ­sorgen für jede Menge Spaß und Action für ­Familien. Ein besonders kinderfreundliches Ski­ gebiet findet man bei der Schneeberg ­Sesselbahn. Mit dem Salamander Kinderland überzeugt das Gebiet als perfektes Ausflugs- und Urlaubsziel für Familien. www.gemeindealpe.at www.schneebergsesselbahn.at Gmoa Oim Race wild und lang. Das längste und anspruchsvollste Rennen Niederösterreichs. Am 21. März 2015 auf der Gemeindealpe Mitterbach. Anmeldung ab sofort möglich unter office@gemeindealpe.at.

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niemand mehr so schnaufen wie früher, fährt man doch mit der Kabinenbahn ruckzuck nach oben. Nahe der Bergstation beginnt die Naturrodelbahn und führt über Kurven und Tunnels zurück zur Talstation. Begleitet wird die Strecke von fantastischen Gestalten, Lichteffekten und märchenhaften Figuren. Die Betriebszeiten decken sich mit den Pistenzeiten: täglich 8.30 – 16 Uhr und 18 – 21 Uhr (Donnerstag bis Sonntag bis 22 Uhr). Wer tagsüber noch nicht genug bekommen hat, kann sich beim Nachtrodeln austoben. Und danach? Da findet der Wintererlebnistag beim Après-Ski und Hüttenzauber seinen gemütlichen Ausklang. Info: www.zauberberg.at Tel. 02664/8038 Rodelverleih: www.sportpuschi.at

Romantische Ausfahrt im Pferdeschlitten

Zum winterlichen Vergnügen gehört unbedingt auch eine Fahrt mit dem Pferdeschlitten dazu. Die schnaubenden Pferde, dazu das Klingeln der Glöckchen und das Knirschen des Schnees sind unüberbietbar schön. Die idyllische Landschaft zieht langsam vorbei, die Kälte streicht über die Wangen, aber unter den wärmenden Decken ist es kuschelig warm. Ob romantisch zu zweit oder mit der ganzen Familie, alles ist möglich. Ein idealer Ort dafür ist der Schaglhof der Familie Pfeffer in Annaberg, wo Schnee oft noch zu finden ist, wenn anderswo der Frühling die weiße Pracht schon weggetaut hat.

Gestartet wird direkt beim Gasthof Schaglhof, dann führt die Route über die Forststraße in den Wald und am Wildgehege vorbei. Der Schlitten bietet Platz für vier bis fünf Erwachsene und falls es doch mal zu wenig Schnee gibt, kommt die Kutsche mit Rädern zum Einsatz. Und weil die frische Luft ja hungrig macht, gibt’s im Gasthof wärmende und stärkende Köstlichkeiten. Info: www.schaglhof.at, Tel. 02728/348

Geselliges Eisstockschießen

Winterfeeling in der Großstadt? Ohne Schnee? Kein Problem! Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl an Möglichkeiten für Wintersport mitten in der City. Ein wenig körjänner/februar 2015

FOTOS: WEINFRANZ.AT, BADESCHIFF

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linarischen Köstlichkeiten – oder bucht „Fire & Eis“. Hier geht’s nach einer Stunde Eisstockschießen für zwei Stunden ab in die Sauna. Dieses und viele weitere Angebote gefallen vielen, deswegen sind Reservierungen unbedingt erforderlich! Das alles kann der Winter in Österreich. Ob nochmal genug Schnee kommt und bleibt – nun ja, das weiß niemand so genau, selbst Meteorologen widersprechen einander und die Bauernregeln geben keine Garantie. Doch fürs Erste kann man den Winter mit ein wenig Phantasie herbeiträumen: den Schnee, wie er leuchtet und funkelt. Schneekristalle, die um die Wette glitzern. Sonne und blauen Himmel. Frische und klare Luft ... Fertig geträumt? Nun, dann rein in die warmen Sachen und raus aus der guten Stube. Denn Bewegung an der frischen Luft tut immer gut, ob mit Schnee oder ohne. Einfach tief durchatmen und genießen! Info unter 0660/31 24 703 Reservierungen an event@badeschiff.at

Auch mitten in der City lässt sich’s winterlich sporteln: Am Badeschiff wartet eine Eisstockbahn.

Das Skigebiet mit Fun- und Action-Garantie

Gmo Oim a Race am 21. 3

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Die Gemeindealpe Mitterbach ist das ideale Skigebiet für alle, die Winterspaß einmal anders erleben möchten. » 15 km Piste » steilste Piste Niederösterreichs » Speedstrecke » Snowpark » Freeride Area » Skiline Höhenmeterstatistik

» Skiverleih und Shop » 4er Sesselbahn bis zur Mittelstation » 2er Sessellift zum Gipfel » Schlepplift im Snowpark » Übungslift bei der Talstation

NÖVOG Infocenter · Telefon: +43 2742 360 990-99 · E-Mail: info@noevog.at

www.gemeindealpe.at

©NÖVOG/Claudia Ziegler

perliche Ertüchtigung an der frischen Luft, Freunde treffen, nett plaudern – wie wäre es zum Beispiel einmal mit dem geselligen Eisstockschießen? Der Spaßfaktor ist hoch, denn man spielt jede/r gegen jede/n oder in Teams – und damit eignet sich der Sport für Familie, Freunde oder sogar als Teambuilding-Maßnahme. Gefragt sind Zielsicherheit und Gefühl – und wer gerade an der Reihe ist, konzentriert sich natürlich. Davor, danach und auch dazwischen wird ausgiebig geplaudert, der letzte Schuss kritisch kommentiert und natürlich viel gelacht. Die Eisstockbahn am Wiener Badeschiff, an der Donaukanallände zwischen Schwedenplatz und Urania, scheint dafür perfekt zu sein. Auf zwei Natureisbahnen wird Montag bis Freitag von 16 bis 1 Uhr und am Wochenende von 10 bis 1 Uhr gespielt. Wem es draußen dann doch zu kalt ist, der geht einfach eine Etage tiefer, in den Schiffsbauch. Dort wärmt man sich den eigenen Bauch mit ku-


u a h c s GOLLI MARBOE AUF FESTEM FUNDAMENT:

Ein Mann und seine Filme

schau tv „Yad

Vashem Die Gerechten – un den Völkern“: ter

7. und 8. Febr uar 2015 (Wh.) jeweils um 10 , 14, 18 und 22 Uhr.

„Es ist nicht genug zu wissen – man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss es auch tun.“ So formulierte einst Johann Wolfgang von Goethe, und seine klugen Sätze zählen zu den reiferen Erkenntnissen des Titanen. Für Golli Marboe ist es das Credo seiner Arbeit als TV-Produzent. ES KOMMT SOMIT aufs Tun an. Was also kennzeichnet das Tun eines Filmproduzenten besser als die Liste seiner Programme? Die Filmtitel, natürlich. Zum Beispiel: „Yad Vashem – Die Gerechten unter den Völkern“. Oder „Die Papstmacher“, „Wagner vs. Verdi“, „Mythos Gerechtigkeit“, „Jesus und die verlorenen Frauen“ und, falls es ein wenig pikant sein soll, „Diplomatische Liebschaften – Die Mätressen des Wiener Kongresses“. Schwere Kost? Nein, nur schwer professionell gemachte Dokumentationen der Produktionsfirma „Makido Film“, die ihren Hauptsitz in Wien hat sowie eine Dependance in der Goethe-Stadt Weimar. Die Themen sind gewichtig, aber nicht sperrig, oberlehrerhaft oder lüstern präsentiert. Doch durchaus mit Lust und Verve produziert. Und damit setzt ein Team von engagierten Autoren, Rechercheuren und Regisseuren immer wieder spannende Stoffe in bewegte Bilder um. Wie Ernst Leo zu Golli wurde

Kopf und Seele der ganzen Sache ist ein Mann, dessen Familienname in Österreich geläufig, sein Vorname, nun, eher selten ist: Golli Marboe. 18 schau

Dabei wurde der Knabe auf den schönen Namen Ernst Leo Marboe getauft, und weshalb Golli daraus wurde, erklärt der Namensträger am besten selbst: „Das kommt aus Kindertagen, ist irgendwie geblieben und steht auch so auf der Visitenkarte und ist Mailadresse.“ Na bitte, nichts Sperriges, wie gesagt. Wer nach 1975 geboren ist, mag vielleicht sein Wissen über die Familie Marboe auffrischen. Gollis Großvater Ernst war in den 1950er Jahren

„Cafe Central“, große TV-Staatsoperübertragungen, die „Licht ins Dunkel“ -Aktion als Mega-Ereignis, all dies geht auf sein Konto. Tempi passati? Die Nachwelt flicht nicht immer Kränze, aber an den am 12. Jänner 2012 Verstorbenen erinnert die Ernst-Wolfram-Marboe-Gasse in Perchtoldsdorf bei Wien. Also bitte, ist doch klar, so wird man erfolgreich. „Der Name hilft beim Erstgespräch. Sicher. Danach wird’s schwieriger und entscheidend

„Wir haben uns jedenfalls dort positioniert, wo wir am stärksten sind, weil es unserem Weltbild entspricht. Komplexe Themen als Reportagen und Dokus, spannend und spielerisch umgesetzt.“ Golli Marboe über den Anspruch an seine Produktionen

Chef der Bundestheater und einer der Begründer der Austria-Wochenschau. Vater Ernst Wolfram Marboe, ja, der mit Bart und gefasst ertragener Gehbehinderung, war Boss von FS 2 und von 1984 bis 1993 ORF-Programmintendant. Das

sind Qualität, Leistung und Preis“, beteuert Produzent Marboe, der zunächst Theater- und Politikwissenschaft studierte. Sein „Kulturerbgut“ spülte ihn schließlich ins Umfeld von Film- und TV-Firmen. „Zuerst war ich Freelancer, dann Produkti-

onslehrling und Regieaspirant.“ Der Sprung zum Unternehmer war nur eine Frage der Zeit. Seit 2011 ist er Gesellschafter und Geschäftsführer der „Mikado Film GmbH“. Filmproduzent – da schwingt immer noch Glanz und Glamour mit. Aber wer die Branche nur ein wenig kennt, weiß, wie schwer das Alltagsgeschäft sich entwickelt hat. Die Sender jammern über die Quote (und Geld). Die freien Produzenten über Geld (und die Sender). Und alle müssen sich in einer Branche behaupten, die den Pas-de-deux aus Massengeschmack und Bildungsauftrag tanzen will. „Wir haben uns jedenfalls dort positioniert, wo wir am stärksten sind, weil es unserem Weltbild entspricht. Komplexe Themen als Reportagen und Dokus, spannend und spielerisch umgesetzt. Damit bieten wir dem Sender und natürlich dem Zuschauer nicht nur Quote, sondern auch Wissen an, das ihn weiterbringt“, betont Marboe. „Das entspricht meinem Denken und Verständnis. Mit fast 50 Jahren, im August es so weit, sollte ich dort angekommen sein, wo ich hinwollte.“ Die besten Dokus auf schau tv

Wo der Vater vieles mit dem Hammer durchsetzte, schon Kraft seines Amtes, greift der Sohn zum Degen. Äußerliche Ähnlichkeiten, wenige. Gut, auf der Stirn ringen die Haare um ihre Existenz, das war auch bei Papa so. Sein Feuer brennt mehr innerlich und er ist an vielen Lagerfeuern willkommen. „Mikado“-Film produziert für ARTE, Spiegel TV, jänner/februar 2015

FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, STEFAN FÜRTBAUER, WIKIMEDIA COMMONS/ADAM JONES

TEXT VON FRANZ PRASSL


schau tv

it Golli Marboe Nachgefragt m uar nach br Fe 6. am um 18.30 Uhr, schau aktuell danach im akt 60-Minuten-T

Ernst Wolfram Marboe (†) war TV-Intendant von 1994 bis 1983. Sein Sohn Golli Marboe (großes Foto) ist TVProduzent und Spezialist für anspruchsvoll unterhaltsame Dokumentation. Ab Februar sind sie auf schau tv zu sehen (siehe Info).

natürlich für den ORF, Servus TV, 3sat, Bibel TV – und jetzt auch für schau tv (Details siehe Infokasten). Was dem ORF gut tun würde

„Nicht dass alles rosig ist. Auch bei uns werden hin und wieder Honorare später ausgezahlt, weil der finanzielle Druck immer da ist“, bekennt Golli Marboe. Doch dann ergibt sich da eine Förderung und dort ein neuer Filmfonds und sichert die nächsten Projekte. Dokus, Reportagen, Spielfilme. Dabei hilft die Dependance in Weimar, von wo aus der große deutsche Film- und Fernsehmarkt bearbeitet wird. Jedenfalls nur kein Abgleiten ins Seichte. Als Filmproduzent hat man nicht nur Gespür für neue Stoffe, sondern auch eine Meinung zur Medienlandschaft. Und einen Rat. Mit Verlaub, auch für den Küniglberg. Golli Marboe und sein kühnes Statement: „Der ORF wird erst zur Normalität kommen, wenn er gebührenfrei ist. Erstens: Es befreit ihn vom Quotendruck. Zweitens: Er kann sich mehr

So empfangen Sie Via ASTRA-Sat ist schau tv in ganz Österreich und Zentraleuropa rund um die Uhr empfangbar.

Qualität leisten. Drittens: Friede mit den Zeitungen, die für Zwangsgebühren kein Verständnis haben. Und Viertens: Der ORF ist nicht mehr durch die Politik erpressbar.“ Mutig, Herr Marboe, mutig. Alexander Wrabetz und Co. werden es als finanziell unmöglich bezeichnen, und überhaupt: „Geht ollas net.“ Zum Ende ein letzter weiser Spruch: „Woher komme ich, wohin gehe ich, was ist der Sinn meines Le-

bens?“ Es ist das Lieblingszitat von Kardinal Franz König, das Golli Marboe für sich sozusagen adoptiert hat. „Es sagt eigentlich alles aus, was mich und meine Arbeit bewegt.“ Der Mann versteht sein Handwerk und ruht auf einem Fundament des Glaubens. Ach ja, als TV-Moderator wäre er auch sehr präsentabel. Durch seine klare Stimme und den präzisen Sprachduktus. Vielleicht sollte er es einmal probieren.  ///

via Satellit

Automatischen Sendersuchlauf via TV-Fernbedienung starten (schau tv reiht sich automatisch am Ende Ihrer Senderliste als neuer Sender ein) und in der Folge gemäß TV-Geräteanleitung und Fernbedienung gewünschten Programmplatz zuordnen. Manuelle Einstellung: Transponder 3, Frequenz 11,244 GHz, FEC 5/6, Symbolrate 22.000, Service-ID 12255 Außerdem sehen Sie schau tv im Raum Wien via Antenne und hier:

Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

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info

Yad Vashem Die Gerechten unter den Völkern Yad Vashem in Jerusalem ist die bedeutendste Gedenkstätte des Holocaust. Auch Österreichern wird gedacht, die Juden vor der Verfolgung retteten. Das Foto oben zeigt einen Ausschnitt des Gedenkraums. Zu sehen am 7. und 8. Februar 2015 (Wh.) jeweils um 10, 14, 18 und 22 Uhr.

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„Es war nicht vorgesehen, dass wir über uns erzählen, aber dann hat sich das ­plötzlich so entwickelt, dass wir beschlossen haben, ‚Scheißt der Hund aufs ­Butterbrot‘ – jetzt erzählen wir’s aus uns heraus.“ Mercedes Echerer

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schau tv

it Nachgefragt mrer Mercedes Eche ch am 26. März na um 18.30 Uhr, schau aktuell danach im akt 60-Minuten-T

Zwei Frauen auf Schneckenjagd TEXT VON NINA NEKOUI, FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

Befreundet sein und gut zusammen arbeiten, das schaffen nicht viele. ­Mercedes Echerer und Konstanze Breitebner haben es gewagt: Einige Jahre mussten vergehen, bis die beiden Freundinnen nun endlich wieder gemeinsam auf der Bühne stehen. Zum ersten Mal allerdings in einem Kabarettabend: Den Text haben sie gemeinsam geschrieben.

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IRGENDWER SAGTE mal, beste Freundinnen sind auch immer die besten Feindinnen? Gerade unter Schauspielerinnen vermutet man einen harten Konkurrenzkampf. Konstanze Breitebner und Mercedes Echerer beweisen das Gegenteil. Seit mittlerweile 30 Jahren sind die beiden Frauen freundschaftlich verbunden – und von Rivalität oder Eifersucht keine Spur. Im November letzten Jahres brachten sie ein Abbild ihrer Freundschaft und die Hassliebe zum Beruf Schauspielerin in Form eines Kabaretts auf die Bühne. Im intimen Kreis in der legendären Eden Bar erlebte das Stück drei Voraufführungen und das mit Erfolg. Am 27. Mai feiert „Schneckenjagen“ auf großer Bühne im Stadtsaal Premiere. Franzi und Rosa

Zuviel sei zum Stück nicht verraten. Dennoch wollte schau wissen – handelt es sich darin um die Freundschaft von „Franzi“ und „Rosa“ oder doch um die von Mer-

cedes und Konstanze? „Franzi und Rosa sind Alter Egos, Kunstfiguren. Aus dem einfachen Grund, weil es dann leichter ist, die Dinge wenn nötig zu überhöhen und leichter verdaubar zu machen. Aber es ist nichts erfunden“, beschreibt Mercedes Echerer die gemeinsame Produktion. Anfänglich sollte das erste gemeinsame Projekt ein Film werden, eine berührende, aber doch lustige Geschichte über das Leben einer leider bereits verstorbenen Kollegin. Nur schreibt sich ein Filmdrehbuch nicht von heute auf morgen und außerdem sind die beiden nicht nur Schauspielerinnen, sondern arbeiten auch als Autorinnen, Verlegerinnen, Moderatorinnen. Natürlich dürfen auch auch ihre Familien nicht zu kurz kommen. So wurde das Projekt „Filmdrehbuch“ still­ gelegt – vorerst. Trotzdem sollte es etwas Gemeinsames sein und das noch im Jahr 2014. Über die Idee einer Lesung kam es dann dazu, dass Lieblingstexte zu Szenen wurden und Szenen zum Stück. „Es war nicht vorschau 21


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Das Schauspielerinnen-Duo im ­Gespräch mit schau-Redakteurin Nina Nekoui in der legendären Eden Bar.

Weitere Termine 2. März 2015 Mercedes Echerer liest aus „Ärzte in meinem Leben“ von Ina Roberts Jüdisches Museum Wien www.jmw.at 4. März 2015 Mercedes Echerer & Georg Biron: „Josefine Mutzenbacher – Die Geschichte einer Wienerischen Dirne“ Rote Bar im Volkstheater www.volkstheater.at/home/ spielplan/S2 21. März 2015 Mercedes Echerer mit dem Trio Hundsfisch: Wellentanz – Erzählen wir die Donau Ateliertheater Wien http://ateliertheater.net/ 22. März 2015 Mercedes Echerer „Musik und Literatur aus Portugal“ Palais Eschenbach Wien www.haydn-gesellschaft.at/ indexcapriccio.html 10., 11., 15. und 17. April 2015 Konstanze Breitebner: Madame Strauß – die Frauen des Walzerkönigs Muth Wien www.muth.at

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gesehen, dass wir über uns erzählen, aber dann hat sich das plötzlich so entwickelt, dass wir beschlossen haben, ‚Scheißt der Hund aufs Butterbrot‘, jetzt erzählen wir’s aus uns heraus“, verrät die ehemalige Politikerin Mercedes Echerer, wie das Stück entstanden ist. Lachend fügt ihre Freundin Konstanze Breitebner hinzu: „Ich glaube, die Rahmenhandlung hatten wir erst ganz am Schluss fertig … gefühlsmäßig.“

„Mercedes hat bei mir full credit.“ Konstanze Breitebner

Unausgesprochene Einigkeit

Kennengelernt haben sich die beiden bei einem Casting. Über die Jahre hinweg hat sich eine Freundschaft entwickelt, „das ist homogen gewachsen, aber zuerst war da mal ein Abtasten“, erzählt Mercedes Echerer. „Man hat ja versucht, uns gegeneinander auszuspielen, doch wir haben uns vorsichtig abgeklopft und unsere gegenseitige Offenheit hat dafür gesorgt, dass wir uns gestärkt haben.“ Unausgesprochene Einigkeit war von Anfang an vorhanden, die wohlbekannte Boshaftigkeit unter Schauspielerinnen jedoch nie.

info

Schneckenjagen Premiere am 27. Mai 2015 30. Mai und 1. Juni 2015 Stadtsaal 6., Mariahilfer Straße 81 Informationen und Tickets auf stadtsaal.com/spielplan/schneckenjagen.html

„Mercedes hat bei mir full credit. Wenn sie etwas machen würde, das mich verletzt, weiß ich, dass ich es sagen könnte und wir uns dann vielleicht streiten. Wir könnten uns auch beschimpfen, aber wir haben eine Basis, die macht uns keiner kaputt. Auch kein Mann!“, schwört Konstanze Breitebner auf ihre Freundin. „A Mann scho’ gar net“, wirft diese noch verstärkend ein. Trotz etwaiger Distanzen hat die Freundschaft über die Jahre überlebt – zum Beispiel, als Mercedes Echerer damit beschäftigt war, ihre Zwillinge, zwei Hunde und natürlich ihre Jobs unter einen Hut zu bringen. Währenddessen ihre Freundin und Kollegin ebenfalls eine Tochter großzog und als Serienstar durch die Welt reiste. Die Schwierigkeiten, die alleinerziehende (Schauspielerinnen-)Mütter damals hatten, ­haben die beiden Freundinnen zusammengeschweißt. Man darf hoffen, dass es nicht nur bei „Schnecken­ jagen“ bleibt und wir noch viele ­gemeinsame Produktionen, Filme und Stücke der beiden zu sehen ­bekommen. /// jänner/februar 2015


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schaunaturgeheimnis

Mit seinen 315 km2 ist der Neusiedler See der westlichste Steppensee Mitteleuropas und zugleich auch der größte Österreichs. Kaum bekannt ist dabei, dass er auch zu den bedeutendsten Schilflieferanten Europas zählt und eine beträchtliche Menge des Schilfs zum Beispiel auf der nordfriesischen Insel Sylt landet, wo man noch nach alter Tradition Dächer deckt.

schau tv

it Nachgefragt m hilfschneidern den letzten Sc r nach am 20. Februa .30 Uhr, 18 um ell tu ak schau danach im akt 60-Minuten-T

Hand in Hand mit der Natur versuchen Schilfschneider jedes Jahr eine reichhaltige Ernte einzufahren.

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Das Schilfschneiden hat im Burgenland rund um den See eine lange Tradition.

Sterben die Schilfschneider aus?

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER (5), ARCHIV NATIONALPARK NEUSIEDLER SEE - SEEWINKEL

TEXT VON HEDI MATHIAS

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RUND EIN DRITTEL der Fläche Schilfrohr in Frage kommt. Das einjähdes Neusiedler Sees ist mit Schilf be- rige Schilf verholzt mit der Zeit und ist wachsen – an einigen Stellen reicht der dann ab dem dritten Jahr für die weiSchilfgürtel fast fünf Kilometer in den tere Verarbeitung zu grob. See hinein und bietet einer einzigarti- Früher haben sich die Schilfschneider gen Fauna und Flora Heimat. Schilf damit beholfen, dass sie die Flächen war früher nur stellenweise am See- einfach abgebrannt haben, um Flächen ufer vorhanden, hat sich aber seit Be- für neues Schilf zu schaffen. Doch dies ginn des 20. Jahrhunderts durch den ist mittlerweile streng verboten. „Die Einsatz von Düngemitteln in der um- Bedingungen für uns Schilfschneider gebenden Landwirtschaft stark vermeh- werden immer schwieriger und es werren können. Auch die Verringerung des den immer weniger, die sich das noch Salzgehaltes des Sees durch das Einflie- antun“, erzählt Erwin Sumalowitsch. ßen des Einser-Kanals könnte dazu bei- „In meiner Jugend gab es hier am Neugetragen haben. siedler See noch ungefähr 13 Schilfschneider-Betriebe. Jetzt sind es gerade Ein Gewerbe mit Hindernissen noch einmal vier.“ Bedauern schwingt in seiner Stimme mit, wenn er davon In enger Synergie mit der Natur versu- spricht. „Heute werden maximal 5 – 7 chen nun alljährlich die Schilfschnei- Prozent der Schilfflächen abgeerntet, der des Neusiedler Sees genug Schilf zu früher waren es bis zu 20 Prozent.“ Unernten, um die Nachfrage nach dem na- gleich ist auch die Förderpolitik – in türlichen Baumaterial zu decken. Was Ungarn erhalten die Schilfbauern hohe nicht einfach ist, denn die Wetterkap- staatliche Förderungen, dazu kommt riolen der vergangenen Jahre erschwer- auch noch die Konkurrenz aus China, ten dies. „Die letzten beiden Jahre hat- die heute bereits mehr als die Hälfte ten wir fast kein durchgehendes Eis und des am Markt benötigten Schilfs lieheuer ist durch die vielen Regenfälle fert – und dies auch noch zu wesentlich des Sommers der Wasserstand beson- günstigeren Preisen tun kann. ders hoch, sodass wir unsere Erntemaschinen nur bedingt einsetzen können“, Schilf für das nördliche Europa bedauert Erwin Sumalowitsch, der einer Familie von Schilfschneidern an- Fast der gesamte Ertrag an Neusiedler gehört, die seit Generationen Schilf Schilf geht in den Export, nach Holerntet. „Und die weiteren Wetterprog- land, Deutschland und Dänemark, wo nosen für heuer sind auch nicht erfreu- die Reetdächer in vielen Gebieten die lich.“ Dazu kommt, dass aufgrund der Landschaft prägen, so wie auch noch strengen Naturschutzbestimmungen – rund um den See. Aber auch das Handschließlich ist der See samt seinem Um- werk des Schilfdachdeckens ist im Ausland Teil des Nationalparks Neusiedler sterben. Es liegt nun an unserer GeSee – nur in der Zeit vom 1. Novem- neration, dafür zu sorgen, dass auch ber bis 15. März geerntet werden darf. weiterhin – im Einklang mit der Natur Sind schon Wetter und Zeit problema- – die Voraussetzungen für den Einsatz tisch, kommt noch hinzu, dass für die dieses hochwertigen Materials bewahrt Verarbeitung als Baumaterial nur junges werden. ///

„Die Bedingungen für uns Schilfschneider werden immer schwieriger und es werden immer weniger, die sich das noch antun.“ Erwin Sumalowitsch

info

Schilfrohr (Phragmites australis) Es handelt sich eigentlich um eine Grasart, die im Flachwasserbereich bis 1 m Wassertiefe sowie an stehenden oder langsam fließenden Gewässern gedeiht. Die Pflanze wird bis zu 4 m hoch, ist sehr widerstandsfähig und vermehrt sich in starkem Maße. Ganze Schilfbestände stellen oft nur eine einzelne Pflanze dar, da die Ausläufer am Boden bis zu 20 m lang wachsen können. Schilf wird schon seit Menschengedenken als Baumaterial verwendet – Funde aus der Jungsteinzeit belegen dies. Auch heute wird noch seiner hohen Wärmedämmeigenschaft und Resistenz gegen Fäulnis und Schimmel als Baumaterial Rechnung getragen. So kommt es als Dachdeckung, als Untergrund für Lehmputz sowie als Wärme- und Schallisolierung zum Einsatz.

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schauquerdenker

Sylvia Leinwather und Günter Guttmann haben im 19. Wiener Gemeindebezirk einen liebevollen Shop realisiert, der die Herzen der Vier- und Zweibeiner höher schlagen lässt.

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„Was passiert, wenn sich eine Videothekenbesitzerin und ein Masseur zusammentun, um eine tierische Geschäftsidee zu realisieren? Mit ihrem Shop „Paulis“ haben Sylvia Leinwather und Günter Guttmann den Nerv der Zeit getroffen.

Auf den Hund ­gekommen TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: TANJA HOFER

DAS SCHILD „Ich muss draußen Tierfutter in der Videothek? bleiben“ wird man im Paulis vergeblich suchen. Denn hier im Ge- „Als die Pauli acht Monate alt war, schäft in der Gymnasiumstraße 61 hat sie plötzlich aufgehört, ihr Trosind heute Hunde die heimlichen ckenfutter vom Tierarzt zu essen. Stars, um die sich alles dreht. Sie Dann habe ich zu recherchieren bewerden freudig begrüßt und mit ge- gonnen, welche Alternativen es gibt. sunden Leckerlis verwöhnt, wäh- Dabei habe ich festgestellt, dass gerend sich ihre Besitzer in Ruhe um- sundes Hundefutter damals so gut schauen. Das war allerdings nicht wie gar nicht in Wien zu bekomimmer so. Noch vor ein paar Jah- men war. Wir mussten immer zu ren betrieb Sylvia Leinwather hier einem kleinen Geschäft im 10. Beeine Videothek für Filme in engli- zirk fahren. Da kam mir eine Idee scher Originalsprache. Unterstützt und ich sagte zu Günter: ,Du, wir wurde sie dabei von ihrem Ehe- verkaufen ab sofort hochwertigstes mann Günter Guttmann, der im Hundefutter in der Videothek.‘ So Brotberuf als Masseur im Gesund- hat das begonnen. Mit der ungeheitszentrum von Willi Dungl die wöhnlichen Kombination von engVerspannungen seiner Patienten be- lischsprachigen Videos und Hunhandelte. Die zunehmende Digitali- defutter“, erzählt Sylvia Leinwather. sierung und die Konkurrenz illegaler Voller Motivation wurde die neue Downloadseiten im Internet hatten Geschäftsidee umgesetzt, die wohl den Umsätzen der Videothek zuletzt nicht nur auf den ersten Blick mehr stark zugesetzt und so machte sich als ungewöhnlich schien. Sylvia erbei der Unternehmerin immer öf- innert sich: „Wir wussten damals ter der eine oder andere sorgenvolle gar nicht, ob es einen Markt für unGedanke um die Zukunft breit. Das sere Idee gibt, aber unser Bauchgesollte sich allerdings schlagartig än- fühl sagte uns, dass es funktionieren dern, als vor mittlerweile sechs Jah- könnte. Ein befreundeter Grafiker ren die braun-weiße Bordercol- hat uns dann unser erstes Logo entlie-Hündin Pauli in das Leben von worfen: ,Paulis Corner und Video Sylvia und Günter trat. International‘ hieß unser Geschäft 2015 jänner/februar

damals. Das Angebot für Hunde war am Anfang nur auf eine Ecke der Videothek beschränkt. Zum Hundefutter haben wir dann auch einmal ein paar Hundebetten dazugestellt. Im Laufe des Zeit wurde es immer mehr. Zuerst war es nur eine Ecke, dann kamen zwei Regale dazu, schließlich der Tisch hier in der Mitte, den Günter übrigens selbst gebaut hat. Zuletzt war das Geschäft genau zur Hälfte geteilt, halb Hundeshop, halb Videothek. Vor drei Jahren haben wir dann letztlich ganz umgestellt, das Videogeschäft auf­gelassen und das Paulis in seiner heutigen Form ins Leben gerufen.“ Halsbänder als Erfolgsbringer

Die größte Herausforderung bestand anfangs darin, das Geschäft entsprechend zu positionieren. Am Anfang wollte die frischgebackene Hundeboutiquenbesitzerin nämlich noch alles haben – vom Mäntelchen bis zum Lederhalsband. Gemeinsam mit Grafiker Goran Golik wurde dann am Businessplan gefeilt. „Wir sind stundenlang zusammengesessen und er hat uns teils harte Fragen gestellt“, erzählt Günter Gutt­mann. ‚Was ist schau 27


IK

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Halsbänder für jede Hundegröße und für jeden Anlass – da macht doch Gassigehen gleich noch mehr Spaß. An der Nähmaschine sitzt übrigens Günter Guttmann (Foto links).

das Besondere an eurem Shop? Wer sind eure Kunden? Warum sollen die Leute gerade bei euch einkaufen?‘ Goran hat uns damals ganz schön ins Schwitzen gebracht. Am Ende ist dann die Idee einer eigenen Kollektion entstanden.“ Sylvia war sofort Feuer und Flamme für die Idee. „Ich wollte eigene Designs, viele bunte Farben und alles im Landhausstil haben. Nicht kitschig, aber hundefreundlich. Doch wie sollten wir die eigenen Sachen herstellen? Da hat der Günter von seiner Mutter das Nähen gelernt und in seiner Freizeit begonnen, erste Halsbänder zu nähen. Sie sind heute so etwas wie unser Markenzeichen. Mit den Halsbändern ist das Paulis erst so richtig in Fahrt gekommen. Die Leute wollten immer mehr, haben nach neuen Kollektionen gefragt.“ So sind im Laufe der Zeit immer neue Designs entstanden, später kamen auch Leinen und Hundematten, so genannte Weekender, dazu. Günter näht mittlerweile Vollzeit. Letztes Jahr hat er aufgehört, als Masseur zu arbeiten, weil sich dies zeitlich nicht mehr vereinbaren ließ. „Die Sylvia ist das Hirn unserer Firma, ich bin die Maschine und setze ihre Ideen dann um.“ Seit Kurzem hat er dabei übrigens ein Profigerät im Einsatz. „Die Industriemaschine hat schon vieles leichter gemacht. Mit ihr habe ich lange geliebäugelt, dann habe ich sie mir gegönnt. Die Investition hat sich jedenfalls ausgezahlt. Nadelbruch oder gerissene Fäden gibt es jetzt fast gar nicht mehr.“

„Wir wussten damals gar nicht, ob es einen Markt für unsere Idee gibt, aber unser Bauchgefühl sagte uns, dass es funktionieren könnte.“ Sylvia Leinwather

100 Prozent Handarbeit

Alle Stücke aus der Paulis-Kollektion entstehen übrigens in echter Handarbeit. „Unsere Halsbänder werden nach höchsten Qualitätsstandards gefertigt. Die haben wirklich einen Körper. Im Laufe der Jahre wurden sie immer besser. Sie sind leicht zu reinigen, und wenn man sie entsprechend pflegt, halten 28 schau

info

Paulis Hunde- und Katzenausstatter 19., Gymnasiumstraße 64 Tel. 0699/100 459 55 www.paulis-hundeausstatter.at

sie auch einiges aus“, erklärt Günter Gutt­mann. Worin sieht er den Erfolg der bunten Accessoires für Hunde? „Was wir machen, kann man mit einem Modegeschäft für Kinder bis zum Alter von drei bis vier Jahren vergleichen. Da bestimmen auch noch die Mütter und Väter, was das Kind anziehen soll. Dem Kind ist es egal, dem Hund ebenso. Wenn der Hund jedoch ein schönes Halsband trägt und dafür beim Spaziergang Komplimente erntet, schmeichelt das natürlich auch dem Besitzer. Auf das schneidern wir unsere Produkte hin.“ Der Erfolg gibt Sylvia und Günter absolut recht. Das Geschäft entwickelt sich gut. Auf Facebook haben die beiden bereits knapp 7.000 Fans versammelt. Hier postet Sylvia regelmäßig im Namen der Pauli, denn sie ist auch eine begeisterte Schreiberin. „Das hat als Spaß begonnen und ist mittlerweile so beliebt, dass ich jetzt auch eine Kolumne in einem Monatsmagazin bekommen habe und ab und zu im Radio auftrete.“

Neues Jahr, neues Ziel

Pläne für die weitere Zukunft des Paulis liegen übrigens auch schon in der Schublade. Noch heuer soll eine neue Kundengruppe erschlossen werden. „Wir haben uns jedes Jahr ein großes Ziel gesetzt und dieses dann abgearbeitet. Noch heuer werden wir mit einer eigenen Kollektion für Katzen starten. Damit tragen wir dem Wunsch vieler Kunden Rechnung, die immer wieder danach gefragt haben.“ Mit der Entwicklung des Paulis sind Sylvia und Günter mehr als glücklich. Die beiden haben geschafft, wovon andere ein Leben lang träumen. Sie tun das, was ihnen Spaß macht und können davon leben. „Wir haben genug, um so zu leben, wie wir uns das vorstellen“, sagt Günter. „Eine übermäßige Expansion oder Filialen kommen für uns nicht in Frage. Unser Geschäft funktioniert im Duo und so soll es auch bleiben. Wenn das Geschäft weiter wächst, wird auch das Kopfweh unweigerlich größer und das wollen wir beide nicht.“  /// jänner/februar 2015


IKosher for ….

Foto: Slg. JMW, Fotoarchiv Dobronyi

Essen und Tradition im Judentum

5 1 0 2 z r ä M . 8 s i b h c o n r Nu Dorotheergasse 11, Wien 1 · So– Fr 10 – 18 Uhr · www.jmw.at


schaugeschichte

Peter_Altenberg war für seine Kaffeehausliteratur berühmt.

Zu _den_ blauen_ Flaschen:_ Malerei aus 1900

Nicht der Kolschitzky war’s TEXT VON HEDI MATHIAS

schau tv

it Nachgefragt mer Kaffee-Vordenkrf Roman Schä r nach am 23. Februa um 18.30 Uhr, schau aktuell danach im akt 60-Minuten-T

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GLEICH VORWEG, die Geschichte rund um den Polen Georg Franz Kolschitzky, der angeblich mit von den Türken nach der Belagerung Wiens 1683 zurückgelassenen Säcken Kaffees das erste Kaffeehaus Wiens gegründet hat, ist zwar gut erfunden und hat sich auch recht lange gehalten, entspricht aber nicht ganz den Tatsachen. Wahr an der Geschichte ist, dass die türkischen Belagerer in ihrem Tross Kaffeebohnen mitführten und bei ihrem überstürzten Rückzug einige Säcke davon zurückließen. Denn die türkischen Belagerer wollten auch bei ihren Kriegen nicht auf die aufputschende Wirkung des schwarzen Getränks verzichten. Und sowohl Kolschitzky als auch der erste echte Cafetier Wiens, der Armenier Johannes Diodato, waren sehr wahrscheinlich Spione im Dienste der kaiserlichen Truppen.

Was darf’s denn sein?

Schon etwa 1530 existierten im Osmanischen Reich Lokale, in denen Kaffee ausgeschenkt wurde. In Venedig gab es bereits im Jahr 1645 und in London 1652 Kaffeehäuser. Wien war also nicht der Vorreiter dieser neuen Mode. Nachdem Diodato, der – in Istanbul geboren – sehr wahrscheinlich die Sitte des Kaffeetrinkens und -zubereitens schon lange kannte, im Jänner 1685 das erste Privileg zur öffentlichen Ausschank von Kaffee erhalten hatte (das erste Kaffeehaus befand sich übrigens in der Rotenturmstraße 14), bildete sich in Wien eine Kaffeekultur heraus und es entstanden bald weitere Kaffeeausschanken. Zum typischen Wiener Kaffeehaus gehören nicht nur ein mehr oder weniger grantelnder Ober, Kaffee und Zigarettenrauch, sondern auch eine jänner/februar 2015

FOTOS: ANONYMOUS/WIKIMEDIA COMMONS (2), WIENTOURISMUS/PETER RIGAUD

Schaut man auf die Hügel rund um Wien, versteht man, warum Wien zur Weinstadt wurde. Wie es aber dazu kam, dass die Wiener Kaffeehauskultur sogar von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde, ist eine andere Geschichte. schau hat nachgefragt.


große Auswahl an in- und auslän- Erst ab 1840 fanden auch Frauen dischen Zeitungen. Diese Sitte ent- Einlass in die Cafés – und damit stand um 1720 – im Kramerschen auch die süßen Mehlspeis-VerfühKaffeehaus am Graben wurden erst- rungen, die heute nicht mehr wegmals Zeitungen aufgelegt und von zudenken sind. Auch die Ausstatda an gehörte das Rascheln des Pa- tung der Kaffeehäuser wurde immer piers zum Alltag. Auch die Musik wohnlicher: Um 1850 wurde von der hielt Einzug ins Kaffeehaus: 1788 Firma Thonet erstmals der typische eröffnete Martin Diegand das erste „Kaffeehaussessel“ erzeugt, der in den Konzertcafé. Selbst von Mozart und Lokalen zusammen mit den kleinen Beethoven wird berichtet, dass sie Marmortischen Einzug fand. nicht nur Kaffeehausbesucher waren, sondern hier auch gerne selbst musi- Eine feine Gesellschaft zierten. Berstend volle Häuser gab es dann bei den legendären Konzerten Anfang des 19. Jahrhunderts gab es von Strauß und Lanner, den Pop- in Wien an die 150 Kaffeesieder, 25 davon waren allein im ersten Bezirk stars ihrer Zeit. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war beheimatet. In der Blütezeit der Kafdas Kaffeehaus vor allem Treffpunkt feehauskultur um 1900 waren bereits von Herrenrunden, die hier unge- etwa 600 Kaffeehäuser Treffpunkt stört Billard, Karten oder Schach von Künstlern und feiner Gesellspielen sowie die aktuellen Zeitun- schaft. Es entstanden Lokalitäten gen lesen konnten und sich mit an- wie das Grien­steidl, das Café Cenderen intellektuell austauschten. tral oder das Café Herrenhof, um 2015 jänner/februar

„Kaffeehausbesucher sind Menschen, die allein sein wollen, aber dazu Gesellschaft brauchen.“ Alfred Polgar

nur einige wenige zu nennen. Für viele war das Café mehr als ein Ort, um Kaffee zu trinken – es wurde zur zweiten Heimat. So wurde Peter Altenbergs Adresse jahrelang mit „Café Central, Wien 1.“ geführt. Kurioserweise hatten die heute bekannten Kaffeespezialitäten noch keine Namen – einer Anekdote zufolge, die Friedrich Torberg zugeschrieben wird, soll in einem Kaffeehaus anhand einer Farbpalette – auf der die Stärke des Kaffees in der Farbskala von Schwarz bis Milchweiß angedeutet war – der gewünschte Kaffee gewählt worden sein. Da haben

wir es heute besser – egal, ob Großer Brauner, Schwarzer oder Einspänner, die Wiener Kaffeespezialitäten sind bekannt und auch wenn die einzelnen Kaffeehäuser auf verschiedene Kaffeesorten und Röstungen schwören, alle haben die perfekte Zubereitung und gute Qualität gemeinsam. Kein Wienführer, der nicht auf einen Besuch eines Kaffeehauses als ein Muss beim Wien-Besuch hinweisen würde. Dieser einzigartige Mix von Bohème, Politik und Kaffeeduft im Szenario mit kleinen Marmortischchen und ThonetSesseln wurde jüngst auch von der UNESCO gewürdigt – und als immaterielles Kulturerbe unter Schutz gestellt. Auch wenn man heute an vielen dieser Tischen nicht mehr zeitungslesende, sondern an ihren Laptop arbeitende Menschen antrifft – die Zukunft des Wiener Kaffeehauses scheint gesichert. /// schau 31


schauvisionär Sie hat den Poetry Slam zu uns nach Österreich gebracht: Texterin, Rapperin und nun Poetry-Slam-­Meisterin: Mieze Medusa ist ein Multi-Talent. Mit schau spricht sie über ihre ersten Auftritte, Frauen auf der Bühne und die Angst vor dem weißen Blatt.

Feldherrin der Dichterschlacht TEXT VON SIOBHÁN GEEDS, FOTOS: LUKAS BECK EIGENTLICH ERINNERT sich Mieze Medusa, aka Doris Mitterbacher, nicht gern an ihren ersten Auftritt. Beim Erzählen muss sie dann doch lachen. Es war um die Jahrtausendwende, Mitterbacher hatte die ihre Jugend begleitende Schreibblockade, die „Angst vor dem weißen Papier“, soeben überwunden und sich in ein kleines Lokal in Innsbruck ­getraut, um sich der anonymen Menge zu stellen. Den Text, den sie damals vortrug, hat sie erst vor kurzem wieder gefunden: „Unfassbar grottenschlecht, man muss es beim Namen nennen.“ Mittlerweile kann Mieze Medusa, Jahrgang 1975, als „Mama“ der Wiener Poetry-Slam Szene bezeichnet werden – ungestraft, denn „Angst bekomme ich erst, wenn ich die Oma bin“. Text + Rhythmus = Slam

Angefangen hat es mit Rap, Mieze Medusa betrat die Bühne erstmals als MC. Bald folgten Lesungen in Wien – der Stadt, für die sie sich schlussendlich entschied, nach Abschluss ihres Germanistik-Studiums, einigen Jahren in Innsbruck und London. Kurz vor ihrem ersten Poetry-Slam-Sieg 2002 im Wiener Schikaneder war sie beim Schwarzfahren erwischt worden – das Geld für die Strafe fehlte ihr, das erste Gehalt war erst gegen Ende des 32 schau

Monats zu erwarten. Im Schikaneder gewann sie dann genau die Summe, die sie bei den Wiener Linien einzahlen musste. „Da dachte ich: Das ist ein gutes Zeichen, da muss ich weitermachen.“ Seither hat sich Mieze Medusa zum MultiTalent entwickelt. Seit zehn Jahren organisiert sie Poetry-Slams in Wien, anfangs im Gürtellokal rhiz, mittlerweile auch im Hundsturm. Im Jahr 2004 veröffentlichte sie, gemeinsam mit dem Wiener Produzenten Tenderboy, ihr erstes Rap-Album, 2008 erschien ihr Debütroman „Freischnorcheln“. Es folgten vier weitere Bücher, drei Alben und eine wahre Flut von Anthologien und Slam-Texten. Beim Poetry-Slam, der in den 1980er Jahren in Chicago entstand und sich im folgenden Jahrzehnt über die ganze Welt verbreitete, geht es darum, möglichst frei und kreativ zu schreiben. „Schreibt über etwas, das ihr kennt“, rät Mieze Medusa beim Workshop im Hundsturm. Rund ein Dutzend Frauen und Männer zwischen Anfang 20 und Ende 40 sind gekommen, um sich im dichterischen Wettstreit zu versuchen. „Die Texte sollten nah an euch dran sein“, sagt Mieze Medusa, „denn was du auf der Bühne nicht verstecken kannst, bist du selbst.“ Es folgt eine kurze Erklärung zum Begriff Poetry-Slam: Jeder hat jänner/februar 2015


„Mit Anfang 20 glauben viele Frauen, die Welt gehöre ihnen, und das dürfen sie ruhig glauben. Sie kommen schon früh genug drauf.“ Mieze Medusa

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Ihr erstes Mal auf der Bühne stand sie als MC. Mieze Medusa ist ein Allroundgenie, wenn es um Sprache und Rhythmik geht.

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fünf Minuten Zeit, einen selbst ge- wollte am liebsten „Bibliothek“ spie- wundere sich, sagt Mieze Medusa, schriebenen Text vorzutragen. Re- len, versah alle ihre Bücher mit Sig- dass die Figuren aus Szene, Kunst quisiten und Gesang sind nicht er- naturen, reihte sie alphabetisch ins und Politik, die sie persönlich kenlaubt. „Poetry Slam ist die Idee, Regal und lud die Nachbarskinder nengelernt hat, Poetry-Slam gar Poesie nicht nur zu präsentieren, zum Spielen ein, „aber das hat nicht nicht kannten. „Obwohl“, sagt sie sondern sie zu performen“, bringt es so richtig funktioniert“. Auf den nach kurzer Pause, „eigentlich Mieze Medusa auf den Punkt. Ne- Künstlernahmen kam sie durch die wundert’s mich doch nicht.“ Poetryben textlichem Inhalt zählen also Eigenschaft eines Ex-Freundes, Slam sei zwar ein Minderheiten-Proauch Rhythmus, Gestik sowie Laut- junge Frauen „Mieze“ zu nennen, gramm, doch es funktioniere: stärke und Klang der Stimme. Am „aber auf eine nette Art, das hat mir „Nämlich auch für die HTL-Schüler Ende jeder Performance vergibt das gefallen“. Und Medusa? „Ich dachte in Favoriten, mit denen ich einmal wenn schon Mieze, dann brauchst einen Workshop gemacht habe. ZuPublikum Punkte. du einen nicht-rosa Gegenpart. Me- erst war ich furchtbar nervös, Anti-Pink und doch Mieze dusa passt da sehr gut. Dass mir dachte: Ui, das wird was, aber dann nachher nie wieder etwas Besseres war es die größte Gaudi, alle haben Literatur und Musik, Rap und Per- eingefallen ist, werte ich als gutes mitgemacht.“ Ein paar der Schüler formance: Mieze Medusa ist viel- Zeichen.“ Ein Künstlername sei sah sie danach bei den Poetry-Slams schichtig unterwegs. In Oberöster- wichtig, sagt Mieze Medusa – für im rhiz wieder. reich aufgewachsen, entstammt sie die Bühnenfigur, in deren Haut sie dem „aufsteigenden Kleinbürger- während der Auftritte schlüpft. Die Frauen auf die Bühne tum („Ich spielte Blockflöte, nicht deutschsprachige Poetry-SlamKlavier“). Bücher gehörten zum All- Szene ist, nach der englischsprachi- Ob beim Texten oder als MC, als Autag, Bildung war wichtig, die Kinder gen, zwar die zweitgrößte der Welt. torin oder Rapperin: Wer so intensiv wuchsen behütet auf, wurden geför- Doch nicht jeder hat schon einmal im kreativen Umfeld unterwegs ist dert. Schon als Kind las sie viel, von der Dichterschlacht gehört. Sie wie Mieze Medusa, bekommt viel zu jänner/februar 2015


„Zuerst war ich furchtbar nervös, dachte: Ui, das wird was, aber dann war es die größte Gaudi, alle haben mitgemacht.“ Mieze Medusa

hören. „Das Schlimmste“, sagt sie, auf der Bühne: „Es ist nicht so, dass „ist aber, gar kein Feedback zu bekom- Frauen schlechter sind als Männer, men. Mit schlechtem kann man um- aber wir werden nicht so erzogen, gehen.“ Kritik gibt es vor allem bei fe- dass wir gern die Rampensau rauslasministisch angehauchten Texten. sen. Männer haben nicht so sehr Dabei geht es ihr gar nicht darum, ir- Angst davor, auf der Bühne die Hosen gendjemanden mit Druck von etwas runterzulassen, und genau das zu überzeugen. „Mit Anfang 20 glau- braucht es.“ ben viele Frauen, die Welt gehöre ih- Bei den Veranstaltungen spricht sie nen“, sagt sie, „und das dürfen sie ru- viel mit den Teilnehmenden, gibt ihhig glauben. Sie kommen schon früh nen Tipps, vermittelt. Gutes Schrei­ genug drauf.“ Mieze Medusa ist Ende ben sei weniger eine Frage von Tadreißig, ein Alter, in dem die Leute lent, sagt sie, als von Tun und Karriere machen, „oder eben nicht“, Machen, von Dazulernen. „Mit der sagt sie und lacht. „In meinem Um- Zeit“, sagt Mieze Medusa, „wird alfeld haben nur wenige Frauen Karri- les leichter: Themen finden, Figuren ere gemacht, die mit Kindern sowieso entwickeln, Schreiben. Kreativ sein nicht. Und die Männer, die in Karenz ist dem Sport ähnlicher als man gehen, kann ich an einer Hand abzäh- denken würde. Ob beim Schreiben len. Das liegt oft nicht an den Män- oder beim Tennis-Spielen: Die Frage nern, sondern an den Strukturen.“ nach dem Talent stellt sich natürlich Frauenförderung sei wichtig, gerade schon, aber erst später.“

Auch Mieze Medusa hat durchgehalten. Dabei hat sie es vermieden, sich um ein alternatives Standbein zu kümmern: „Klar musste ich schauen, dass genug Geld da ist, aber die Zeit für die Sache war mir wichtiger.“ Fix­anstellungen hatte sie keine, alle Energie floss in die kreative Arbeit. Seit einigen Jahren kann sie davon leben, nicht von der Musik allein, nicht in Österreich, aber in Kombination mit den Poetry-Slams, dem Schreiben und den Einladungen ins Institut für Germanistik, wo sie mitunter Workshops abhält, geht es sich aus. Sich auf eines zu beschränken, auf Musik oder Literatur, Performance oder Schriftstellerei, das kann sie sich nicht vorstellen. Im Moment ist ein neues Buch in Planung. Dabei soll es sich nicht, wie ursprünglich angedacht, um eine Fortsetzung ihres Romans „Mia Messer“ handeln, sondern um „etwas ganz Neues“. Die Figuren fangen eben an, Konturen zu ­ ­gewinnen. ///

info

Mieze Medusa

aka Doris Mitterbacher miezemedusa@backlab.at www.miezemedusa.com www.facebook.com/mieze.medusa.9

Symbolfoto

DENZEL HAT SIE ALLE.

Die MINI Familie. Fahrspaß in jeder Form, vom klassischen MINI – jetzt auch mit 5 Türen – und MINI Countryman über das für jedes Vergnügen offene Cabrio bis hin zum MINI Paceman – dem ersten Sports Utility Vehicle mit Gokart-Qualitäten. Dazu noch das stylishe MINI Coupé und der sportliche MINI Roadster, die immer bereit sind für das nächste Abenteuer – und für Ihre Probefahrt!

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Die MINI Familie: von 55 kW (75 PS) bis 155 kW (211 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 3,8 l/100 km bis 7,7 l/100 km, CO2 -Emission von 99 g/km bis 180 g/km.


Forschung, Technologie und Innovation sollen das Burgenland zukunftsfit machen. Dafür gibt es nun eine eigene Strategie: die FTI-Strategie Burgenland 2025.

FTI – FORSCHUNG, TECHNOLOGIE UND INNOVATION:

Burgenland startet Aufholjagd

W

ir haben intensiv nachgedacht und sem Weg wollen wir die Zukunftsfähigkeit des jetzt hat das Land Burgenland erst- Landes und der Bevölkerung sichern.“ Das mals einen ausgeklügelten Plan. Strategiepapier umfasst 40 Seiten und fokusDamit werden Forschung, Technologie und siert die angewandte Forschung, also jene BeInnovation – kurz FTI – gezielt und langfris- reiche, die deutlichen Bezug zur Praxis und tig gestärkt“, sagt Walter Mayrhofer, der de- zur wirtschaftlichen Umsetzung haben, erklärt signierte Forschungsbeauftragte des Landes Mayrhofer. Nachhaltige Energie, LebensqualiBurgenland. In seiner vorherigen Funktion tät sowie Intelligente Produkte und Prozesse als Forschungsleiter der FH Burgenland hat sind darin die wichtigsten Schlüsselbegriffe. er die Erstellung der „FTI-Strategie 2025 für das Burgenland“ geleitet. Wenn er von „Wir“ Anstoß zur Innovation spricht, meint er ein bis zu 45-köpfiges Team Das ländlich geprägte Burgenland hatte bisher, von Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, geografisch und geschichtlich bedingt, wenig Wissenschaft, Forschungsmanagement und forschungsintensive Wirtschaftszweige und Verwaltung. Unter der Federführung der FH Industriebetriebe. Bis vor 20 Jahren fehlten Burgenland und der WiBAG haben sie recher- auch forschungsnahe, tertiäre Bildungsinstichiert, Möglichkeiten abgewogen, Hypothe- tutionen und außeruniversitäre Forschungssen aufgestellt und sich über mögliche Wege einrichtungen. Insbesondere aber seit dem ösberaten. Erfolgreich. terreichischen EU-Beitritt hat das Burgenland einen beachtlichen Aufholprozess hinter sich Fit für die Zukunft gebracht, der nun in den Schlüsselbereichen Das Ziel der FTI-Strategie Burgenland 2025 sei Forschung, Technologie und Innovation fort­ es, die burgenländischen FTI-Aktivitäten in gesetzt werden soll. „Junge Menschen sollen den nächsten zehn Jahren bedeutend zu erhö- spannende Jobs in Unternehmen bekommen, hen (siehe Grafik), sagt Mayrhofer: „Auf die- in denen die Zukunft mitgestaltet wird“, sagt 36 schau

Mayrhofer. Dazu soll FTI in bestehenden Unternehmen gefördert und innovative Firmenneugründungen angestoßen werden. Als Forschungsbeauftragter des Landes ist Walter Mayrhofer für die burgenländischen Unternehmen der richtige Ansprechpartner. Er leitet seit Jänner auch die FTI Burgenland GmbH, die die Strategie ab sofort in wohl durchdachten Maßnahmen umsetzen wird. Zwar wechselt er mit der neuen Aufgabe von der Fachhochschule Burgenland und ihrer Tochter Forschung Burgenland GmbH in ein neues Unternehmen, dennoch zählen diese für Mayrhofer weiterhin zu den wichtigsten Partnern: „Die FH Burgenland ist nicht nur als Bildungseinrichtung zentral für das Burgenland. Sie hat auch als praxisnahe, angewandte Forschungsinstitution eine Schlüsselfunktion im Innovationssystem des Burgenlandes. An ihren fünf Departments Wirtschaft, Soziales, Gesundheit, Energie-Umweltmanagement sowie Informationstechnologie und Informationsmanagement findet sich genau die Forschungskompetenz, die zur Umsetzung der Strategie benötigt wird.“

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FOTOS: FH BURGENLAND (3), BUBU DUJMIC (5), WIBAG

Geforscht und erfunden wird in hochspezialisierten Forschungszentren und bei internationalen „Big Playern“. Aber auch im Burgenland. Freilich geschieht dies derzeit aber noch zu wenig. Das soll sich mit der neuen „FTI-Strategie Burgenland 2025“ ändern: Das Land arbeitet ab sofort daran, die Forschungsquote zu erhöhen. Das Ziel: Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze.


ADVERTORIAL

„Wir greifen gezielt unterstützend ein, damit sich mehr Unternehmen in die ­Forschung ‚trauen‘ oder in die Entwicklung neuer Produkte investieren.“ Dir. Franz Kast, WiBAG Vorstandsdirektor

 GESELLSCHAFT

 WIRTSCHAFT

DI Dr. Walter Mayrhofer MBA, Forschungsbeauftragter des Burgenlandes

IM INTERVIEW

 GESUNDHEIT

Wozu braucht das Burgenland überhaupt eine FTI-Strategie? Mayrhofer: Damit es uns in der Zukunft gut geht: Nach dieser Strategie setzen wir zielgenaue Maßnahmen, um die Forschungsquote zu steigern, die Wertschöpfung im Burgenland zu erhöhen und um qualitativ hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Ist die FTI-Strategie nur für Burgenländer konzipiert? Mayrhofer: Natürlich nicht. Wir sehen uns inmitten der Zentren Wien, Bratislava, Budapest, Maribor und Graz in der einzigartigen Lage, von den Großstädten zu profitieren, dabei aber eine hohe Lebensqualität vorweisen zu können. Daher sind wir ­offen für alle Interessierten, die gemeinsam mit uns das Burgenland nachhaltig zukunftsfit machen wollen.

 ERNEUERBAR

E ENERGIEN

„Mit unseren vielfältigen Forschungskompetenzen an der FH werden wir die burgenländische Wirtschaft genauso unterstützen wie mit unseren Kontakten zu universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.“ Mag. Georg Pehm, Geschäftsführer FH Burgenland

 IT

Wie kann die erfolgreiche Umsetzung abgesichert werden? Mayrhofer: Die Strategie wird im Laufe der nächsten zehn Jahre immer wieder geprüft und überarbeitet, Ziel und Kurs werden genau im Auge behalten. Dabei berät uns ein eigener – hochkarätig besetzter, ehrenamtlicher – Rat für Forschung, Technologie und Innovation im Burgenland.

 WEITERE INFOS Im Jahr 2011 betrug die Forschungsquote 0,76%. Bis 2015 soll diese mindestens verdoppelt werden.

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www.fti-burgenland.at Dort steht auch die „FTI-Strategie Burgenland 2025“ zum Download bereit.

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Die beste Wohnbauförderung ermöglicht:

Bild: Fotolia

Leistbares Wohnen im Burgenland!

■ Im Jahr 2015 stehen mehr als 120 Millionen Euro für die Wohnbauförderung zur Verfügung ■ Die Sanierungsoffensive bringt Ersparnisse bei den Energiekosten und stärkt den Klimaschutz ■ Zahlreiche WBF-Darlehensnehmer profitieren von der Niedrigzinsgarantie des Landes ■ Die Wohnbauförderung bietet auch Schwerpunkte wie „Junges Wohnen“ und „Sicheres Wohnen“ ■ Wohnbau-Investitionen beleben die Wirtschaft und bringen mehr Beschäftigung

www.facebook.com/landburgenland Entgeltliche Einschaltung

www.burgenland.at/wbf


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FOTOS: MORDILLO ©1975 OLI VERLAG N.V.

Große Nasen.

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AB SONNTAG

8 MÄRZ

Mordillo Karikaturmuseum

Wenn sprachlose Figuren mit großen Nasen eine bunte, verführerische Welt bevölkern, den Ausweg aus verschlungenen Labyrinthen su­ chen oder sich in absurden Sportarten üben, dann befinden wir uns in der Welt von Guil­ lermo Mordillo (* 1932 in Argentinien). Seine Bildgeschichten entfalten sich über das Herz direkt in den Verstand, dringen in alle Bevöl­ kerungsschichten ein und erfassen sämtliche Altersstufen. Das Karikaturmuseum Krems zeigt erstmals in Österreich in einer international heiß ersehn­ ten Ausstellung dieses Mordillo-Universum in über 100 Originalen, farbenfroh, aber deshalb nicht minder kritisch. Hinter einer märchenhaf­ ten Fassade lauert ab und zu das Unheil, wie­ derum in liebenswürdiger Gestalt mit großer Nase. Sosehr die gewaltige Knollennase zum Markenzeichen geworden ist, es geht Mordillo doch mehr um die Augen, deren Zeichnung die Seele der Figuren abbildet. Mit wenigen Strichen kann er hier zwischen Langeweile, Entsetzen und Verzücken variieren und damit seine Figuren wortlos zum Sprechen bringen. Die ausgestellten Originale stammen aus dem großen Familienschatz des Künstlers und ­werden erstmals in Österreich präsentiert. Das Karikaturmuseum Krems bietet damit die Möglichkeit, Mordillos Welt anhand von Skiz­ zen, Zeichnungen und Cartoons zu entdecken. N MORDILLO Ab 8. März, Karikaturmuseum Krems Steiner Landstraße 3a, Tel. 02732/90 80 20 177, www.karikaturmuseum.at

schau 39


vorschau folks&music

Olivia Macho präsentiert ab sofort den ­Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau tv.

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musik

FR 20. 2. TONKÜNSTLER N Joseph Haydns legendäre Symphonie mit dem plötzli­ chen „Paukenschlag“ bildet das Finale eines Konzerts, das mit Darius Milhauds groteskkomischem Ballett „Der Ochse auf dem Dach“ rasant eröffnet. Der französische Klarinettist und Dirigent Paul Meyer spielt inmitten der beiden Orchester­ schätze mit der TonkünstlerSolobratschistin Gertrude Rossbacher ein nur selten zu hörendes Werk: Max Bruchs Konzert für Klarinette, Viola und Orchester.

Sie kommen! Lionel Richie und Katy Perry, Paul Simon & Sting, Queen & Adam Lambert. W SALONMUSIK

Gernhardt mit Musik IN DER REIHE „LACHSALON“ rezitiert der Salzburger Jedermann Cornelius Obonya Gedichte und Skurrilitäten von Robert Gernhardt (etwa „Paulus schrieb an die Apatschen: Ihr sollt nicht nach der Predigt klatschen. // Paulus schrieb an die Komantschen: Erst kommt die Taufe, dann das Plantschen. // Paulus schrieb den Irokesen: Euch schreib ich nichts, lernt erst mal lesen“, oder auch „Der Kragenbär, der holt sich munter // einen nach dem andern runter“). Dazu spielen die Österreichischen Salonisten feine und energiegeladene europäische Salonmusik von Erik Satie, Harald Saeverud, Kurt Weill, Sergej Prokofjew, Alexander Novikov, Alexander N. Skrjabin, Alain Romans, Nino Rota, Marti Innanen und Henry Theel.

20. Februar, Congress Casino ­Baden, Kaiser Franz Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

SO 15. 3. ALPINE ASPECTS N Es gibt kaum Musiker, die sich um den österreichischen Jazz so verdient gemacht ha­ ben wie der Flötist und Saxo­ fonist Wolfgang Puschnig. Sein 1991 gegründetes Projekt „Alpine Aspects“ war in Öster­ reich eine Initialzündung für den Rückgriff des Jazz auf die Alpenfolklore. Mit Herbert Joos (tp), Jon Sass (tuba), Jamaala­ deen Tacuma (bass), Reinhardt Winkler (drums) und den Am­­ stettner Musikanten.

W GERN HART UND KOMISCH 13. Februar, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

15. März, Johann-Pölz-Halle, Amstetten, Stadionstraße 12, Tel. 07472/601-454, avb.amstetten.at

27. März, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/ 242 002, www.konzerthaus.at

40 schau

Weitere Highlights: Simon, Sting, EAV

Singer/Songwriter

Singer/Songwriter

Pop

Spaß-Combo

Old Friends

Brit-Pop

Kiss That Girl

Werwolf-Tour

MITTWOCH, 1. 4.

DONNERSTAG, 19. 2.

DONNERSTAG, 26. 2.

FREITAG, 20. 3.

W Die befreundeten Musiker­ legenden Paul Simon und Sting treten gemeinsam auf. Wie bei der Tour durch Nord­ amerika 2014 werden auch die Europa-Konzerte ihre bekann­ testen Songs beinhalten.

W Für Freunde feinster ­britischer Pop-Kultur. Der aus Schottland stammende Gitar­ rist, Singer & Songwriter Roddy Frame ist Vorreiter und Wegbereiter für Brit-Pop und Independent-Szene.

W Was (in den USA) mit zwei Skandalen begann („UR So Gay“ und „I Kissed A Girl“), hat sich über die Jahre zu ei­ nem Dauerbrenner entwickelt. Und: Katy Perry kann auch singen!

N Das Grauen naht! Da die neue EAV-CD „Werwolf-­ Attacke“ heißt, stehen die ­dazugehörigen Konzerte nahe­ liegenderweise unter dem Motto „Monsterball ist überall“.

W PAUL SIMON & STING 1. April, Stadthalle, 15., Roland Rainer Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

W RODDY FRAME 19. Februar, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

W KATY PERRY 26. Februar, Stadthalle, 15., Roland Rainer Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

N EAV 20. März, Johann-Pölz-Halle, Amstetten, Stadionstraße 12, Tel. 07472/601-454, avb.amstetten.at

jänner/februar 2015

FOTOS: ARCHIV THEATER AKZENT, MARK SELIGER, STEVE GULLICK, CASS BIRD, EAV

FR 27. 3. TRIO LEPSCHI W Kennen tun sich Zrost und die Slupetzkys ja schon drei­ ßig Jahre lang, und musiziert haben sie schon damals mit­ einander. Dann sind sie ge­ trennte Wege gegangen. Jetzt sind sie reif, um den Witz und den Rotz, die Derbheit, die Sanftheit und Melancholie dreier Leben in Wien zu besin­ gen. Keiner dieser drei kann ­alles, aber alle können eines: aus Musik und Texten einen raffinierten Cocktail kompo­ nieren, der gleichermaßen rührt und schüttelt. Weil der Ernst daheim bleibt, während die Marie sich einen Karl macht: Sie geht auf Lepschi.


25jahreTheater Akzent prä-

11.2. | 14.4.2015 19:30 Uhr Die Ente bleibt draußen! Stermann und Grissemann lesen Loriot

MUSIK TIPPS

13.2.2015 19:30 Uhr Gern hart und komisch Cornelius Obonya & Die Österreichischen Salonisten 19.2.2015 20:00 Uhr Tour 2015 Roddy Frame

Queen & Lambert will rock you.

25.2.2015 19:30 Uhr Das war gut! Tim Fischer singt Georg Kreisler-Chansons Wien-Premiere 26.2. | 27.3.2015 19:30 Uhr Hilfe, wir sind erleuchtet! Gabriela Benesch & Erich Furrer

SONNTAG

1

FEBRUAR

Queen + Adam Lambert Stadthalle

ROCK

They will rock you!

W

QUEEN HABEN ihren Fans zahl- can Idol‘, der damalige Sieger, Kris lose Hits wie „We Will Rock You“, Allen, ist längt nicht (mehr) so beBohemian Rhapsody“, „We Are The kannt wie der „Music’s Sexiest Man“ Champions“, „Killer Queen“, (den Titel hat Lambert 2012 bei Bill„Somebody To Love, „A Kind Of board.com gewonnen). Magic“, „Radio Gaga“, „I Want To Die von Musikfans gestürmte WeltBreak Free“ und „The Show Must tournee hat Queen & Lambert bisGo On“ beschert. Jetzt lassen sie es her in die USA und nach Australien, wieder live rocken. Neuseeland, Korea und Japan geAls Sänger haben sie sich Adam führt. Jetzt kommen sie nach Lambert geholt – mit seinem stilvol- Deutschland – und in die Wiener len Mix aus Rock-Theatralik, Sex- Stadthalle. Appeal und eindrucksvoller Vokal- W QUEEN + ADAM LAMBERT Performance. Lambert wurde 2009 1. Februar, Stadthalle, 15., Roland Rainer Platz 1, Tel. 01/799 99 79, zweiter bei der Castingshow ‚Ameri- www.stadthalle.com

3.3.2015 19:30 Uhr Lachertorten & Éjzes – mit Noten Miguel Herz-Kestranek 4.3. | 22.4.2015 19.30 Uhr Fifi Fifty Wolfgang Fifi Pissecker

18.3.2015 19:30 Uhr Jewels Sharon Brauner singt Yiddish Evergreens 19.3.2015 19:30 Uhr Einziges Österreichkonzert Gaby Moreno

VERFÜHRERISCH

FOTO: NEAL PRESTON

Tricky SEIT DREI JAHRZEHNTEN macht Tricky Musik, wurde als Teil von Massive Attack zum Weltstar, etablierte den „Bristol Sound“ auf der Weltkarte des Pop. Nach einigen Auf und Abs legte Tricky im Herbst 2014 sein bereits elftes Studioalbum „Adrian Thaws“ vor. Die Atmosphäre ist dabei ­Tricky-typisch: dunkel, elegant, brüchig, verführerisch, manchmal klaustrophobisch. Unter diesen Überbau passen clubtaugliche House-Tracks genauso wie Hip-Hop, elektro­ nische Experimente oder Reggae-Anleihen. W TRICKY 1. Februar, WUK, 9., Währinger Straße 59, Tel. 01/401 21 70, www.wuk.at

2015 jänner/februar

21.3.2015 19:30 Uhr Ich bin ein Durchschnitts-Wiener Erwin Steinhauer & klezmer reloaded extended 25.3.2015 19.30 Uhr Greatest Rock ‘n’ Roll Hits Andy Lee Lang & The Spirit

26.3.2015 20:00 Uhr Kein Abschied PRAG

akzent

Tageskassa: 1040 Wien Argentinierstraße 37 Tel 01/50165-3306 theater 1040 theresianumgasse 18 www.akzent.at Mo–Sa 13.00–18.00


vorschau folks&music

MUSICAL, ERETTE O P E R &O P

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Ab MO 16. 2. DER BARBIER VON SEVILLA W In Sevilla wird Rosina von ihrem Vormund Bartolo in sei­ nem Haus gehütet, denn da die junge Frau schön und reich ist, will Bartolo sie heiraten. Aber Rosina hat noch einen an­ deren Verehrer: Ein Student, Lindoro, macht ihr seit einiger Zeit heimlich den Hof. Der junge Mann gefällt ihr deutlich besser als ihr Vormund. Lin­ doro ist der verkleidete, als Verführer bekannte Graf ­Almaviva. Der ist jedoch dies­ mal ernsthaft verliebt und ver­ sichert sich der Hilfe Figaros, der als Arzt, Apotheker und Barbier freien Zutritt zum Hause Bartolos hat. Mit Andrè Schuen (Figaro), Mari Eriksmoen (Rosina) und Topi Lehtipuu (Almaviva). René Jacobs dirigiert das Freiburger Barockorchester. Bis 27. Februar, Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

Send in the Clowns. In die Bühne Baden, in die Volksoper, ins Theater an der Wien und in die Kammeroper. N

Ach, Desirée!

AB SAMSTAG

14 FEBRUAR

Das Lächeln einer Sommernacht Bühne Baden

Ab SO 22. 3. DIE VOGELFÄNGER W Der aus Böhmen stam­ mende Komponist Florian Leo­ pold Gassmann (1729–1774) war lange Jahre als Opern- und später Hofkapellmeister für die Aufführungen am Wiener Burgund Kärntnertortheater verant­ wortlich. Die auf einem Libretto von Carlo Goldoni beruhende Opera buffa „Gli uccellatori“ ist eine der typischen, zu jener Zeit so beliebten Verwechs­ lungskomödien, bei der sich letztlich alles in Wohlgefallen auflöst. Die Vogelfänger (uccel­ latori) Cecco und Toniolo be­ kommen nach zahllosen Ver­ wicklungen ihre Mädchen Roccolina und Mariannina, die Contessa wendet sich standesgemäß wieder dem auf Cecco eifersüchtigen ­Marchese zu. Bis 14. April, Kammeroper, 1., Fleischmarkt 24,Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

Ab SO 29. 3. ELEKTRA W Neuinszenierung von Ri­ chard Strauss’ „Elektra“ mit Nina Stemme in der Titelrolle. Bis 16. April, Staatsoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/514 44-2250, www.wiener-staatsoper.at

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MUSICAL

Mit Patricia Nessy, Eva Serrarens und „Dancing Star“ Lukas Perman.

OPERETTE

DIESES MUSICAL KENNT JEDER,  zumindest den Song „Send in the Clowns“. Es handelt von den Turbulenzen um die Schauspielerin Desirée Armfeldt und die Männer, die sie lieben – Rechtsanwalt Frederik Egermann und Graf CarlMagnus Malcolm. Als die Schauspielerin mit ihrem Ensemble in Frederiks Stadt Halt macht, erwachen in Frederik die alten Gefühle. Die Konsequenz daraus ist ein Verwirrspiel um Eifersucht und Missverständnissen zwischen Frederik, dessen Frau Anne, Desirées gegenwärtigem Geliebten, dem Grafen, und dessen Frau Charlotte. Beide Männer, ebenso wie ihre eifersüchtigen Frauen, beschließen, Desirée und ihre Familie für ein Wochenende auf dem Land im Haus von Desirées Mutter zu besuchen. Dort geht der romantische Liebesreigen von einer Überraschung zur nächsten weiter. N DAS LÄCHELN EINER SOMMERNACHT Ab 14. Februar, Bühne Baden, Theaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, www.buehnebaden.at

Theater oder Liebesaben­ teuer?

Oh, Paris! EIN SCHWEDISCHES TOURISTENEHEPAAR will die französische Hauptstadt erkunden. Während ihm der Sinn nach Liebesabenteuern steht (er führt eine „Empfehlung“ an eine bekannte Pariser Halbweltdame mit sich), will sie eigentlich nur das Theater besuchen. Doch der Pariser Lebemann Gardefeu verliebt sich auf den ersten Blick in die Baronin und scheut nun weder Kosten noch Mühen, sie zu erobern und den Fremden ein „Pariser Leben“ in eigener Regie vorzuführen. Mit „La vie parisienne“, entstanden am Vorabend der sechsten Pariser Weltausstellung, legte Jacques Offenbach 1866 eines seiner größten Meisterwerke vor, das seit der Erstaufführung im Carltheater 1867 auch in Wien Triumphe feierte. Der aus Paris stammende Offenbach-Experte Sébastien Rouland und der niederländische Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema geben mit dieser Produktion ihre Volksoperndebüts.

FOTOS: LUKAS BECK, BARBARA PÁLFFY/ISTOCKPHOTO

kurz&bündig

oper/ette

W PARISER LEBEN Ab 21. Februar, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44-0, www.volksoper.at

jänner/februar 2015


Die Erde aus der Sicht von BBC. Unser blauer Planet als Multimedia-Spektakel.

www.landestheater.net

BBC-DOKUMENTATION

bis 27.3.

Mit Moor am Gipfel MEHR ALS FÜNF JAHRE dauerten die Dreharbeiten für die einzigartige BBC-TV-Serie. 40 Kamerateams waren dafür an über 200 Drehorten in allen Ecken der Welt im Einsatz – filmten an Land, unter Wasser und aus der Luft. Jetzt werden die Highlights der Serie auf einer Riesenleinwand gezeigt – live begleitet von einem 80-köpfigen Orchester. Moderator Max

Moor begleitet die Zuschauer von den tiefsten Höhlensystemen der Welt bis zu den Himalaya-Gipfeln, von den Eiswüsten bis zum tropischen Dschungel, vom KalahariÖdland bis zu den farbenprächtigen Korallenriffen unserer Ozeane. W PLANET ERDE 14. März, Stadthalle, 15., Roland Rainer Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

MUSICAL

Geburtstag auf der Bühne

FOTOS: MARTYN COLBECK

2015

KRÖGER UND DOUWES feiern ihren jeweils 50. Geburtstag gemeinsam – und natürlich auf der Bühne. Begleitet von Mitgliedern des O ­ rchesters der Vereinigten Bühnen Wien, geben sie Songs aus Elisabeth, Rebecca, Sound of Music, Les Miséra­bles, Addams Family, Evita, Sunset Boulevard, Phantom der Oper, Starlight Express, Hairspray, Chicago und Besuch der alten Dame zum Besten.

Die

schmutzigen g Hände von Jean-Paul Sartre

mit Wojo van Brouwer, Swintha Gersthofer, Pascal Groß, Juergen Maurer, Marion Reiser, Tobias Voigt, Jan Walter Regie Maaike van Langen Gastspiel im Stadttheater Baden 24. / 25.2.2015 www.buehnebaden.at

N W UWE KRÖGER & PIA DOUWES 25. März, Stadthalle, 15., Roland Rainer Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com 26. März, VAZ St. Pölten, Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at

2015 jänner/februar

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vorschau kichern&kudern

schau social

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Bis SA 28. 2. SCHWECHATER SATIREFESTIVAL N Zum Schwechater Satirefestival kommen heuer (noch): Christa Urbanek (28. 1.), die Brennesseln (10. 2.), Gregor Seberg (12.), Cavewoman (13.), Gunkl (14.), Jörg-Martin ­Willnauer (17.–20.), Florian Scheuba (21.), Andreas „Spider“ Krenzke (25.), Fifi Pissecker (26. & 27.) und zum Abschluss (28.) die Lange Nacht des Kabaretts („Wir spielen so lange Sie wollen …“) mit Paul Pizzera, Otto Jaus, Clemens Maria Schreiner und Petutschnig Hons. Bis 28. Februar, Theater Forum Schwechat, Ehrenbrunngasse 24, Tel. 01/707 82 72, www.forumschwechat.com

FR 20. 3. 15 JAHRE ULNÖ N Das Unabhängige Literaturhaus Niederösterreich (ULNÖ) feiert sein 15-jähriges Bestehen. Es sieht sich als Forum für regionale sowie internationale Literaturschaffende, als Ort für das literarisch interessierte Publikum, als Kultur­ knotenpunkt und Informationsstelle für literarische Belange. Am 20. 2. gibt es einen „Feier.Abend.“ mit Antonio Fian, Christian Futscher & Kollegium Kalksburg; am 26. 2. wird die Autor/innen-Galerie eröffnet, und bei „Kraft.Werk. Stoff.“ treten Gerhard Jaschke, Nils Jensen, Margit Hahn, Josef Haslinger, Gerhard Ruiss, Julian Schutting und Beatrix Kramlovsky auf.

Festivals. Satire in Schwechat, zwölf Jahre KiJuBu und 15 Jahre Literaturhaus Niederösterreich. KABARETT

ERMI-OMA KANN ihren Strumpf nicht mehr selbst anziehen. Plötzlich soll für das Pflegegeld auch noch Pflege geleistet werden. Die Enkelkinder sehen eine Handykrise auf sich zukommen. Wenn Omas Pflegegeld nun in den Schoß der Hauskrankenpflege fällt, rückt das neue iPhone in weite Ferne. Alle helfen zusammen, bis sie das neue Telefon in der Hand halten. Doch auch danach haben sie alle Hände voll zu tun. Betreutes Wohnen oder mobile Pflege scheinen die Lösung zu sein. Die Ermi-Oma soll wieder mobil werden und das Pflegegeld gefälligst im Haus bleiben. Doch die hat ihre eigene Logik, warum dies nicht in Frage kommt. Einige Therapien werden dennoch ausprobiert. „Es gibt für ois a Therapie“, heißt das neue Lied der Ermi-Oma. Aber gibt es auch eine Therapie ­gegen Missstände in der Pflege und Personalpolitik?

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26 FEBRUAR

Warum soll die Ermi-Oma eigentlich ins ­Altenheim?

ADVERTORIAL

FOTO: VAZ ST. PÖLTEN

Bis 15. März, St. Pölten, Kulturbezirk, Info-Hotline wochentags 8–16 Uhr 02742/90 80 90914, www.kijubu.at

DONNERSTAG

B ÄRGER-THERAPIE 26. Februar, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80, www.bgld-kulturzentren.at

20. März, Unabhängiges Literaturhaus NÖ, Krems, Steiner Landstr. 3, Tel. 02732/728 84, www.ulnoe.at

Ab DI 10. 3. KIJUBU N Auch im zwölften Jahr b ­ ietet KiJuBu Autoren zum Angreifen, Theater, Workshops, Bilderbuchkino sowie – in memoriam Friedl Hofbauer – den Tag der österreichischen Kinderlyrik am KiJuBu-Mittwoch. Es empfiehlt sich, die gewünschten Karten (jeweils € 2) rechtzeitig zu reservieren.

B

Die Oma betreuen

Die besten Tipps für ein gesundes Leben und viele modische und kulinarische Highlights findet man auf der Seniorenmesse.

Ermi-Oma Oberschützen

Seniorenmesse „Bleib aktiv!“ Jungbleiben und Wohlfühlen, und das auch im Alter, so lautet am 26. und 27. Februar das Motto im VAZ in St. Pölten. Veranstalter Manfred Henzl präsentiert heuer zum elften Mal Niederösterreichs größte Seniorenmesse. Das Highlight der Veranstaltung ist unter anderem die Adler Modenschau samt einer Vorstellung der aktuellsten Hutmodelle. Unsere Stargäste bei der Bleib Aktiv sind die Gesundheitsgurus Univ.Prof. Dr. Siegfried Meryn sowie Prof. Hademar Bankhofer und das musikalische Urgestein Marianne Mendt.  SENIORENMESSE „BLEIB AKTIV“ 26. und 27. Februar 2015 VAZ St. Pölten 3100 St. Pölten, Kelsengasse 9 www.bleibaktiv.at

jänner/februar 2015

FOTOS: CHRISTOPHER MAVRIC

kurz&bündig

kleinkunst

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KABARETTS& KLEINKUN T

W KABARETT

Auch ein Fifi wird einmal 50 NACH DEN HEKTIKERN, Jakobsweg und Supernackt ist es nun soweit: Wolfgang Fifi Pissecker kommt in die Jahre! Fifi wird 50. Besser gesagt, in das Lebensjahr, vor dem die meisten angsterfüllt zurückschrecken, durch von Botox unverzerrten Gesichtsausdruck ihre Verzweiflung zum Ausdruck bringen und panisch zwischen dem Kauf einer Harley Davidson und einer Anmeldung ins Altersheim schwanken. Viele machen ja bekannterweise beides und lassen sich dabei von ihrer 25-jährigen Freundin beraten. Nicht so Fifi Fifty, der mit all dem kein Problem hat! Andererseits …

SAMSTAG

W FIFI FIFTY 6. & 14. Februar, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at 4. März, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

4 MÄRZ

Fifi Fifty Akzent

W

KABARETT

FOTOS: ARCHIV THEATER AKZENT, INA AYDOGAN

Hysterisches Putzen EINE PUTZFRAU SIEHT ROT. Und das nicht nur, weil sie einmal in der Woche in einem Burlesque-Club putzt, wo sie davon träumt, die Seiten zu wechseln. Nein, sie sieht rot, weil sie verheiratet ist. Aber dann gewinnt sie im Lotto und plötzlich hat sie alle Möglichkeiten – oder doch nicht? Denn eines weiß sie: Wenn der Karli, ihr Mann, Geld hat, dann ist er weg. Jetzt muss sie die größte Entscheidung ihres Lebens treffen. Elke Winkens in einer lustigen, musikalischen, tiefsinnigen und hysterischen „Putzlesqueshow“. Und – sie hat den Lottoschein. W PUTZ DICH! 3. & 17. Februar, 5. März, Casa Nova, Dorotheergasse 6–8, Tel. 01/512 21 82, www.casanova-vienna.at

Elke Winkens gewinnt als Putzfrau im Lotto.

2015 jänner/februar

kurz&bündig

kleinkunst

FR 13. 3. DAS STRUNK-PRINZIP W Heinz Strunk, der Experte für alles, verbreitet mit seinem Strunk-Prinzip seit Jahren in großen Hallen aktivierendes Orientierungswissen. Zu wel­ chen Themen? Zu wichtigen Themen: Wirtschaft, Religion, Sexualität, Rentner, Verbre­ chen, Sport, Urlaub, Justiz, Krankheiten und so weiter. Die unwichtigen Themen dagegen lässt das Strunk-Prinzip: weg. Es liegt an Ihnen. Switchen Sie um vom „Ich weiß nicht“- zum „Ich kann“-Denker! Es ist allein Ihre Entscheidung: Wollen Sie Wirtschaftskapitän, Diktator, Malerfürst sein oder als Wur­ zelsepp enden, als Latrinen­ wart, als Olm im Rinnstein? Doch eines muss Ihnen klar sein: Strunk betreibt satirische Lebensberatung. 13. März, Rabenhof, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhoftheater.com

FR 27. 3. STIPSITS, BÄER & GANSTER B Kabarettist Thomas Stipsits, der Kämpfer fürs Stinatzer Freibad, hat in Ulli Bäer und Dr. Willi Ganster zwei musikali­ sche Mitstreiter gefunden. Drei Gitarren und drei Stimmen ver­ sprechen Austropop pur. Ne­ ben Coversongs von Georg Danzer (Tschurifetzen, Strand­ brunzer-Tango, Sado-Maso) sowie Klassikern von Bäer (Der Durscht, Alle Lichter) gibt die Combo neue, eigene Songs aus der Feder von Stip­ sits und Ganster zum Besten. Und natürlich erzählt der Stip­ sits-Bua so manche Anekdote aus seinem geliebten Stinatz, und die heimliche Hymne („Baut’s a Freibad in Stinatz“) darf auch nicht fehlen. 27. März, Liszt Zentrum Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.bgld-kulturzentren.at

Ab DI 10. 2. NADJA MALEH W Das neue Programm von Nadja Maleh heißt „Placebo“. Untertitel: „Wer’s glaubt, wird selig! Wer’s nicht glaubt, auch!“ 10., 12. & 13. Februar, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39, Tel. 01/485 38 70, www.kulisse.at 22. Februar, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at

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Olivia Macho präsentiert ab sofort den ­Event-Navigator: jeden Do um 18:00 Uhr auf schau tv.

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schau tv

Bis SA 7. 2. DR. ÖSTERREICHER SIEHT FERN W In Form der drei TV-Formate „Am Schauplatz Hofburg“, „Club 3000“ und „Messer ­Gabel Hirn“ gestalten vier Au­ toren in Anlehnung an Frisch, Bernhard und Handke einen „Theaterabend in drei Episoden mit mehreren Werbepausen“ rund um die Frage der Tradi­ tion des Akademikerballs in Wien. Bis 7. Februar, KosmosTheater, 7., Siebensterngasse 42, Tel. 01/523 12 26, www.kosmostheater.at

Bis FR 13. 2. „VAN GOGH“, SELBSTPORTRAIT W Reinhard Hauser widmet sich dem Leben von Vincent Van Gogh, dem niederländi­ schen Maler und Zeichner, der als einer der Begründer der ­modernen Malerei gilt. Die Texte hat Van Gogh selbst verfasst. Bis 13. Februar, Freie Bühne Wieden 4., Wiedner Hauptstraße 60b, Tel. 0664/372 32 72, www.freiebuehnewieden.at

Bis SO 8. 3. MÄNNLICH JUNGFRAU SUCHT W Gerfried ist ein liebenswer­ ter Chaot, Mitte 40, der alles hat: ein Haus, ein volles Bank­ konto, einen Beruf, der ihn ausfüllt. Der aber auch ein klit­ zekleines Problem hat: Frauen. Mit Gerald Pichowetz. Bis 8. März, Gloria Theater 21., Pragerstraße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

Ab SA 14.3. HARRY & SALLY B Als Harry und Sally sich das erste Mal begegnen, liegen sie sich gleich in den Haaren. Die Komödie mit Meg Ryan und Billy Crystal in den Titelrollen hat Filmgeschichte geschrie­ ben. Die witzige und romanti­ sche Geschichte erobert in der Bühnenfassung nun auch das Theater. 13. März, Oberschützen, Kulturzentrum, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80, 15. März, Eisenstadt, Kulturzentrum, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at

46 schau

Goethe in der Seegrotte. „Werd’ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!“ im Schaubergwerk. THEATER

Nikolaj steht vor der Tür

N

ANNA JABLONSKAJA,  1981 in Odessa geboren und 2011 bei einem Bombenanschlag eines Selbstmordattentäters am Moskauer Flughafen Domodedowo ums Leben gekommen, galt als eine der größten Hoffnungen der russischen Dramatik. Ihre Stücke wurden in ganz Russland und Europa gespielt und vielfach ausgezeichnet. In „Familienszenen“ wartet Irina seit Jahren auf die Rückkehr ihres Mannes Nikolaj, der als Söldner in den Kaukasus gezogen ist. Mittlerweile ist wieder der Alltag eingekehrt. Ihr Sohn Wanja ist zu einem verschlossenen Teenager herangewachsen und sie selber unterhält eine Affäre mit seinem Biologielehrer Sergej, von der auch die alten Nachbarn Nadja und Opa Andrej wissen. An einem Septembernachmittag steht unerwartet Nikolaj vor der Tür.

Während Irina alles daran setzt, ihr familiäres Liebesleben wieder ins Lot zu bringen, findet ­Nikolaj über seine ­Kriegserfahrungen einen neuen Zugang zu seinem Sohn.

AB SAMSTAG

14

N FAMILIENSZENEN Ab 14. März, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Tel. 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net

MÄRZ

Familienszenen Landestheater

THEATER Goethes Faust bei kühlen Temperaturen.

Faust bei 12° GOETHES MEISTERWERK wurde letzten Winter mit großem Erfolg im einzigartigen Ambiente der Seegrotte Hinterbrühl aufgeführt. Die komprimierte, werktreue Inszenierung von Regiealtmeister Tamás Ferkay wurde 2014 mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landes NÖ ausgezeichnet. Die Wiederaufnahme ist dem verstorbenen Regisseur gewidmet. Die Lufttemperatur im Festsaal beträgt circa zwölf Grad Celsius, Sitzauflagen und Gratis-Decken sind vorhanden. Der Fußweg durch den Stollen zum Festsaal beträgt 300 Meter. N FAUST 30. Jänner bis 1. März (Fr–So), Seegrotte, Hinterbrühl, Grutschgasse 2a, Tel. 01/960 96, www.buehne-im-berg.at

jänner/februar 2015

FOTOS: LANDESTHEATER NIEDERÖSTERREICH, ROLF BOCK

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THEATER TIPPS

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theater

MUSIKALISCHE KOMÖDIE

Vertauschter Prinz VERSTRICKUNGEN, Verwicklungen, Verwechslungen und sehr viel Zündstoff zum Lachen – das alles verspricht diese musikalische Komödie von Peter Hofbauer. „Plötzlich Prinz“ lief letzten Sommer erfolgreich beim Schloss Weitra Festival, wo Metropol-Leiter Hofbauer Intendant ist. In dem Stück geht es um einen jungen Mann, der vermeintlich aus einfachen Verhältnissen stammt. Sein Leben erfährt eine dramatische Wendung, als sich herausstellt, dass er als Säugling mit einem anderen vertauscht wurde. In Wahrheit ist er der Stammhalter der fürstlichen Familie, die von ihrem Schloss aus die Region beherrscht. Und so wird aus einem Fuhrmann namens Wiggerl über Nacht Prinz Ludwig. Doch die Freude ist von kurzer Dauer. Denn schon bald stellt sich heraus, dass der frischgebackene Prinz für das neue große Glück auf sein bisheriges kleines Glück verzichten muss – auf die Freunde in dem ihm vertrauten Fuhrmann‐Milieu. Vor allem aber: auf die große Liebe seines Lebens … Crossover-Schrammeln

Zum ersten Mal in der Theatergeschichte werden Josef-Strauß-Melodien als Bühnenmusik

AB DIENSTAG

10 FEBRUAR

Plötzlich Prinz Metropol

verwendet. Michael „Pogo“ Kreiner hat sie mit seinen Crossover-Schrammelm auf die Höhe der Zeit gebracht. Unter der Regie von Isabella Fritdum spielen Johannes Nepomuk, Maxi Neuwirth, Florian Stanek, Nathanaele Knoll, Andreas Peer, Sandra Högl, Alfred Pfeifer, Dunja Sowinetz, Erika Mottl und Susanne Altschul.

Fuhrmann Wiggerl will nicht um jeden Preis Prinz Ludwig sein.

W PLÖTZLICH PRINZ 10. Februar bis 7. März, Metropol, 17., Hernalser Hauptstr. 55, Tel. 01/407 774 07, www.wiener-metropol.at

THEATER

Otto Schenk im Heim

FOTOS: ROSS&CO, THEATER IN DER JOSEFSTADT

SEIT SEINER URAUFFÜHRUNG im Jahr 1985 hat „Schon wieder Sonntag“ bereits 40 Inszenierungen erlebt. Im Theater in der Josefstadt feierte das Stück seine Premiere 1995 mit Helmuth Lohner in der Rolle des Cooper. Anlässlich seines 85. Geburtstags schlüpft nun Otto Schenk in den Kammerspielen der Josefstadt in diese Rolle, während sein langjähriger Weggefährte Helmuth Lohner ans Regiepult wechselt. Cooper und sein Freund Aylott leben im Altersheim. Während Cooper seiner körperlichen Hinfälligkeit mit sarkastischem Witz begegnet, beobachtet der sensible Aylott die unterschiedlichen Erscheinungen des Alters mit ängstlichem Staunen. Man vertreibt sich die Zeit mit Schachpartien, kleinen Flirts mit der hübschen Krankenschwester Wilson und Streitgesprächen mit der resoluten Reinigungskraft. W SCHON WIEDER SONNTAG Ab 26. März, Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße 20, Tel. 01/42 700, www.josefstadt.org

2015 jänner/februar

SA 28. 2. THE KING’S SPEECH B Der Herzog von York, zweit­ geborener Sohn des britischen Königs, soll 1925 im WembleyStadion die Abschlussrede der Empire-Ausstellung halten. Sie wird über den Hörfunk live übertragen. Albert aber bringt nichts heraus. Albert ist Stot­ terer. Da alle vorherigen Versu­ che der Sprachkorrektur fehl­ geschlagen waren, greift seine Gattin Elizabeth zu einer ­unkonventionellen Methode in Form des australischen Sprechlehrers Lionel Logue. Schon das erste Treffen zwi­ schen Logue und Albert ver­ läuft ungewöhnlich, besteht Logue doch darauf, dem Her­ zog von York auf gleicher ­Augenhöhe zu begegnen. 28. Februar, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at

Ab FR 13. 2. OTHELLO DARF NICHT PLATZEN N Tito Merelli ist der Superstar unter den Operntenören. Als solcher ist er zum Jubiläum der städtischen Oper in Cleveland geladen, um dort die Rolle des Othello zu singen. Ein Blick hinter die Kulissen der Opern­ welt: Zu viel Busen und Frauen im Schrank können sich schon mal auf den Magen schlagen. Wenn dann noch die Krabben verderben und die Merellis ­einen Ehestreit vom Zaun ­brechen, bleibt nur zu hoffen, dass Othello schlussendlich doch nicht platzt. Bis 21. Februar (Fr & Sa), Theater 82er Haus, Gablitz, Linzerstraße 82, Tel. 0664/243 64 65, www.theater82erhaus.at

Ab SA 14. 3. LOVE FOR LOVE N „Love for Love“ ist eine ­lieblose Komödie von William Congreve aus dem Jahre 1695, Eine schrille, barocke Extra­ vaganz aus der britischen So­ ciety von anno dazumal, in der wir den sorglosen Umgang mit Liebe und Geld auch unserer Zeit mühelos wiedererkennen können. Bis 28. März, Stadttheater Mödling, Babenbergergasse 5, Tel. 02236/429 99, www.theaterzumfuerchten.at

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vorschau pinsel&strich

MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

Ab SO 8. 3. WARZENKRAUT & KRÖTENSTEIN N Gesundheit und Glück sind zentrale Themen im Leben ­jedes Menschen. In Zeiten schlechter medizinischer Ver­ sorgung, die noch dazu von ­einem Weltbild geprägt waren, das keinen Zufall, sondern nur Gottgegebenes kannte, hatte der Mensch bedrohlichen ­Lebenssituationen wenig Rati­ onales entgegenzusetzen. ­Neben Gebeten, religiösen Bräuchen und Ritualen nutzte man eine Vielzahl von Pflan­ zen, Mineralien, Fossilien, Tie­ ren und tierischen Produkten für Heilzwecke, aber auch zur Beeinflussung des persönli­ chen Schicksals, als Schutz vor den unzähligen Gefahren für Leib und Seele, zur Abwehr von Dämonen und zur Abwen­ dung von Naturkatastrophen. Wenn Sie wissen wollen, was Blitzsteine und Drachenzun­ gen sind, warum die Mistel ge­ gen Schwindel hilft, schwarze Katzen Unglück bringen, das Horn des Einhorns als Univer­ salheilmittel galt und was das alles mit Hippokrates, Hilde­ gard von Bingen und Homöo­ pathie zu tun hat, sind sie in dieser Ausstellung gerade rich­ tig. Eine Reise zu traditionel­ lem Wissen, abstrusen Heil­ methoden und in die Welt des Aberglaubens.

Landschaftsmaler mit der Kamera. Positionen zeitgenössischer Fotografie

AB MITTWOCH

11 FEBRUAR

Landscape in my Mind BA Kunstforum Beeindruckende Landschaftsbilder im BA Kunstforum.

W

Bis 7. Februar 2016, Landes­ museum Niederösterreich, St. Pölten, Kulturbezirk 5, Tel. 02742/90 80 90, www.landesmuseum.net

Ab FR 30. 1. ABORIGINAL ART N Als Aboriginal Art wird die Kunst der Ureinwohner Austra­ liens bezeichnet. Das Essl Mu­ seum besitzt davon eine der bedeutendsten Sammlungen in Europa. Die Grundlagen dazu bilden mehrere Reisen des Sammlers Karlheinz Essl. Jetzt werden bedeutende und einflussreiche Werke aus der Sammlung gezeigt, etwa von Emily Kame Kngwarreye, Ro­ ver Julama Thomas und Quee­ nie McKenzie Nakarra sowie auch jüngere Positionen wie Destiny Deacon. Bis 16. August, Essl Museum, Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, Tel. 02243/370 501 50, www.essl.museum

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DAS KUNSTFORUM WIEN präsentiert Bildermacher und Landschaftsmaler, der seine eine umfassende Ausstellung mit Positionen Arbeiten mit fotografischen Mitteln realisiert. zeitgenössischer Landschaftsfotografie. „Land- Verwandtschaften zur historischen Landscape in my Mind“ ist eine mentale Reise schaftsmalerei von der Romantik bis zum Imdurch unterschiedliche bildliche Artikulatio- pressionismus erschließen sich. nen des Landschaftsbegriffs. Dabei wird ein Ein weiterer Schwerpunkt der Ausstellung ist Fokus auf zeitgenössische Strategien gelegt: die Landschaft als Erfahrungsraum, der mit der Malerische Tableaus im monumentalen For- Kamera dokumentiert wird. Dabei sehen sich mat kontrastieren mit der sachlichen Objekti- die Fotografen, wie zum Beispiel der Land-Artvität des konventionellen Schwarzweißfotos. Künstler Hamish Fulton oder der ehemalige Becher-Schüler Axel Hütte, als Wanderer und Landschaft als Erfahrungsraum Reisende durch die Welt. So sieht sich etwa Elger Esser, einer der führenden Proponenten des Genres Landschaft, nicht in erster Linie als Künstlerfotograf, sondern als

W LANDSCAPE IN MY MIND Ab 11. Februar, BA Kunstforum, 1., Freyung 8, Tel. 01/537 33 26, www.bankaustria-kunstforum.at

AUSSTELLUNG

Die Ringstraßenära UNTER DEN BAUHERREN der prächtigen Palais entlang der Ringstraße waren auch zahlreiche jüdische Unternehmer und Bankiers, die zum wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerjahre beitrugen und als Kunstsammler und Mäzene in Erscheinung traten. Die Kehrseite der glanzvollen Ringstraßenfassaden waren soziale Probleme und eine zunehmende politische Radikalisierung, die im Zuge der massiven ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts auftraten. W DIE RINGSTRASSE. EIN JÜDISCHER BOULEVARD? Ab 25. März, Jüdisches Museum, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 01/535 04 31, www.jmw.at

jänner/februar 2015

FOTOS: COURTESY GALERIE KRINZINGER, WIEN/VIENNA © BILDRECHT, WIEN, 2014 FOTO: ©FRANK THIEL, JMW

kurz&bündig

ausstellung

SEEGR


BÄLLE TIPPS

Bälle 2015. Für jede/n etwas: von Opern- bis Technoball.

kurz&bündig

bälle

DO 12. 2. OPERNBALL W Als im Jahr 1869 das Perso­ nal des k. k. Hofoperntheaters endlich ins neue Haus am Ring einziehen konnte, verweigerte Kaiser Franz Joseph I. die ­Erlaubnis, in seinem Theater Tanzfeste zu veranstalten. Erst 1877 gab der Kaiser endlich seine Zustimmung zu einer „Soirée“ in seinem Opernhaus. 1935 wurde die Veranstaltung endlich „Opernball“ genannt, zwischen 1939 und ’55 wurde keiner abgehalten, und seit 1969 wird das Ereignis vom ORF übertragen. Der Opernball ist mit seinen bis zu 12.000 Be­ suchern der größte Treffpunkt Österreichs für Kulturschaf­ fende, Unternehmer und Politi­ ker aus dem In- und Ausland.

BALL

Dolce Vita IN DER HOFBURG  ist heuer Vene- Eine Nacht in Venedig dig zu Gast beim Ball der Kaffeesieder. In dieser glanzvollen Stadt eröffnete In Anlehnung an die Operette von Jo1647 das erste europäische Kaffeehaus. hann Strauss wurde in diesem Jahr Doch nicht nur die Tradition der Kaf- „Eine Nacht in Venedig“ zum Ballfeehäuser verbindet Venedig mit Wien motto gewählt. Diese amüsante Ver– auch das in der Lagunenstadt gelebte wechslungskomödie zeigt wohl am Dolce Vita ist etwas, mit dem die Wie- besten das erfrischende Lebensgefühl dieser einzigartigen Stadt. Und das ner seit jeher viel anzufangen wissen.

prunkvollste und größte Fest des Jahres ist seit 1094 der jährlich stattfindende Karneval … W 58. KAFFEESIEDERBALL 6. Februar, Hofburg (1., Michaelerkuppel) Karten im Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer (1., Judenplatz 3–4), in vielen Kaffeehäusern sowie unter www.kaffeesiederball.at

12. Februar, Staatsoper, 1., Opernring 2, Fax 01/514 442624, www.wiener-staatsoper.at

SA 28. 2. TECHNOBALL W Bereits zum sechsten Mal laden die Ballorganisatoren Bernadette und Nicolaus Hel­ letzgruber unter dem Motto „Alles Techno!“ zur extravagan­ ten Ballnacht, wo ein klassi­ scher Ball mit modernen Techno-Beats vereint wird. Für die musikalische Untermalung sorgen dabei wieder 25 Künst­ ler der österreichischen elek­ tronischen DJ-Szene.

FOTO: CHRISTIAN HUSAR

28. Februar, Kursalon Hübner, 1., Johannesgasse 33, www.technoball.at

ROTTE

Schon immer wussten die Dogen, Adeligen und ehrwürdigen Bürger von Venedig prunkvolle Feste zu feiern. – Die Kaffeesieder nehmen sich heuer ein Vorbild daran.

t S u a f

präsentiert: 2015 jänner/februar

Goethe

f Wiederau

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5 1 0 2 . 3 . 1 – . 1 . 0 3 e t t o r Seeg

Das Motto des Trachten­ balls ist „Wir tragen ­Niederösterreich“

www.buehne-im-berg.at

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ADVERTORIAL

ZUKUNFT

Ausbildung und Karriere in der KRAGES Die Burgenländische Krankenanstaltengesellschaft KRAGES bietet attraktive Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten in verschiedenen Gesundheitsberufen. Sie gewährleistet auch die praktische Ausbildung für verschiedene Fachhochschulen, Fachschulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen.

Krankenanstalten als Universität Aufgrund der Änderung im Medizinstudium ist es verpflichtend, dass ab August 2014 Medizinstudentinnen und -studenten gegen Ende ihrer Ausbildung ein so genanntes „KlinischPraktisches Jahr“ (KPJ) absolvieren. Das KPJ dauert 48 Wochen, wobei die überwiegende Zeit verpflichtend in einem zertifizierten Krankenhaus zu absolvieren ist. Die Krankenhäuser der KRAGES sind akkreditierte Lehrkran-

kenhäuser der Medizinischen Universitäten Graz und Wien. Im Burgenland erhalten Studierende für ihr verpflichtendes Praktikum eine Aufwandsentschädigung von € 650,– sowie einen Zuschlag von rund € 90,– pro geleistetem Nachtdienst. Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege sowie Pflegehilfe Die Schule für Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege in Oberwart mit der Expositur in Frauenkirchen bietet qualitätsorientierte Ausbildung zur Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege sowie zur Pflegehilfe. Damit leistet die KRAGES einen wesentlichen Beitrag zur Qualitätssicherung in den Krankenanstalten, aber auch in den Pflegeheimen und in der mobilen Pflege. Neben der Berufsausbildung erhalten die Schülerinnen und Schüler zudem die Möglichkeit, die Berufsreifeprüfung abzulegen. Die Absolventinnen und Absolventen der Gesundheits- und Krankenpflegeschule finden einen sicheren Arbeitsplatz in der Region. Damit wird den jungen Menschen eine zukunftssichere berufliche Perspektive eröffnet. Mit dem Start des Fachhochschul-Bachelorstudiums Gesundheits- und Krankenpflege in Pinkafeld wird der nächste Schritt einer

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement sind das Kapital für die Zukunft eines Unternehmens.“ Mag. (FH) René Schnedl, Geschäftsführer der KRAGES

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­ ynamischen Entwicklung des Berufsbildes d gesetzt. Die Absolventinnen und Absolventen erwerben neben dem akademischen Grad die notwendige Fachkompetenz für die Berufsausübung im gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege. Die KRAGES leistet für diesen Bachelor-Lehrgang die praktische Ausbildung. Führungskräftelehrgang der KRAGES „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Fähigkeiten und ihrem Engagement sind das Kapital für die Zukunft eines Unternehmens“, zeigt sich KRAGES Geschäftsführer DI (FH) Mag. René Martin Schnedl überzeugt. Mit dem Ziel, zukünftig ausreichend qualifizierte Führungskräfte zur Verfügung zu haben, wurde ein Förderpool installiert. Aus den eigenen Reihen sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Karriereschritt, von der Fachperson zur Führungskraft zu wechseln, ermutigt und gefördert werden. Mit diesem jänner/februar 2015

FOTOS: KRAGES (3)

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ungärztinnen und -ärzten bietet die KRAGES neben Turnus und Fachausbildung auch ein umfassendes Fort- und Weiterbildungsprogramm. Zur Abdeckung aller Fachbereiche wird eine auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmte Rotation organisiert. Es gibt eine durchgehende Karrieremöglichkeit und günstige Wohnmöglichkeiten. Das Jahresgehalt von rund 55.000 Euro ist weit höher als in anderen akademischen Berufen am Beginn der Berufslaufbahn. Dafür müssen ein Nachtdienst pro Woche und ein Wochenenddienst – entweder Samstag oder Sonntag – geleistet werden. Turnusärzte im Burgenland bekommen einen Vertrag über die gesamte Ausbildung, auch Ausbildungen bei anderen Rechtsträgern werden ermöglicht.


ADVERTORIAL

Oberwart: Schülerinnen beim Tag der offenen Tür in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege

Förderpool bietet die KRAGES den eigenen, talentierten Nachwuchskräften strukturierte Entwicklungschancen. Die Ausbildung besteht aus Modulen über einen Zeitraum von zwei Jahren in einem Ausmaß von 600 Stunden, wobei 420 Stunden davon im Rahmen der Module in theoretischen Seminaren abgehalten werden. Die restlichen 180 Stunden setzen sich aus Pflichtpraktika in anderen Abteilungen bzw. Unternehmen sowie aus Hausarbeiten und dem Verfassen der Abschlussarbeit zusammen. Praktikum zur Berufsorientierung Viele junge Menschen haben im Vorjahr die Möglichkeit genutzt, im Rahmen einer Ferialpraxis oder einer Famulatur zu erkunden, ob die Arbeit in einem Krankenhaus eine mögliche berufliche Perspektive für sie sein kann.

 INFOS Ausbildungsbilanz 2014: 177 Auszubildende der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege 70 Studierende einer Fachhochschule 67 Studierende der Sozialbetreuungsschule Pinkafeld 150 Personen, zweiter Bildungsweg „Pflegehilfe“, und „Dokumentations­ assistenz“ 10 Studierende der Medizin 40 junge Menschen – Ferialpraxis oder Famulatur Vom Turnus bis zur Fachausbildung in der KRAGES

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Schule Frauenkirchen: Die Arbeiterkammer stellt ein klinisches Wörterbuch zur Verfügung.

www.krages.at www.fh-burgenland.at

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u a h c s Mary hat den Groove TEXT VON NINA NEKOUI

Mary Broadcasts neue CD heißt „Dizzy Venus“.

Mary im Gespräch mit Salon SchrägModeratorin Jesse Schwarz.

‚DIZZY VENUS‘ heißt ihr zweites Album, das soeben erschienen ist: Mary Broadcast und ihre Band erobern die österreichische Bühne. schau wollte die Bandleaderin näher kennenlernen und hat sie zu ihrer Musik und zum Eurovision Song Contest befragt.

t im Mary Broadcas : Salon Schräg r, 8. 2. um 7. 2. um 24 Uh 9.–13. 2. 12 Uhr und vom 22 und jeweils um 10, u tv. 24 Uhr auf scha

ben wir das Element Soul mit Elementen der Pop-Musik gekreuzt und präsentieren wohlüberlegte, ausgearbeitete Songs von Welt.

hungere: die Musik und meine Tätigkeit als Populargesangslehrerin! Ich unterrichte in einigen Schulen, freue mich über Zuwachs!

Welche sind deine Lieblings­ tracks und warum?

Freust du dich schon auf den heu­ rigen Song Contest?

Das ist schwer, ich finde jeden Ich bin gespannt, wie das Flair in Track sehr gut und einzigartig aus- der Stadt sein wird, ob wir es im schau: Am 23. Jänner kommt dein gereift. Ich war noch nie so über- Alltag spüren können, dass der zeugt von einem unserer Alben! Song Contest in unserer Stadt stattAlbum erstmals in den Handel. Aber am meisten liegen mir „Don’t findet. Ich bin aber nicht der aktive Warum soll ich es mir kaufen? Excuse Me“ und „King’s Randsom“ Song-Contest-Fan, sofern ich nicht Was zeichnet deine Musik aus? MARY BROADCAST: Wer auf am Herzen und – das sind zwei Lie- selbst daran teilnehme, deswegen ausgetüftelte, von Hand gemachte der, die bei mir besonders tief rein- hält sich meine Freude in Grenzen. Pop-Musik aus Österreich mit gehen. Von den groovigen finde ich Allerdings finde ich es wirklich toll, USA-Flair steht, der findet bei uns die ersten vier Tracks sehr gelungen dass die Welt auf Österreich blickt garantiert eine Bereicherung, die – auch beim Live-Spielen machen und wünsche mir mehr davon! vielleicht bislang in seiner/ihrer die besonders viel Spaß, weil wir Und noch mehr Aufmerksamkeit Musiksammlung fehlte. Die Songs lustige Effekte dafür einsetzen. auf die österreichische Musikszene sind tiefgründig, bizarr, lustig, sehr und Platz für ebendiese! Besonders groovig, aber auch schön balladesk. Du tourst mit deiner Band unter von den Medien hierzulande. Bislang waren wir eine soulige anderem durch Österreich, Ihr habt ja selbst einmal an der Band mit Jam-Charakter. Jetzt ha- Deutschland und Frankreich. Warum denn gerade Frankreich?

Frankreich hat sich zufällig ergeben, die Leute sind dort sehr offen und sehr musikbegeistert. Wir hatten schon Konzerte in Frankreich gebucht, als sich dann auch noch zufällig die Connection mit ParisVienne ergeben hat, einem länderübergreifendem Festival. Die Verbindung nach Frankreich wird also noch intensiviert, denke ich. Mit wem würdest du gerne einmal ein Duett singen?

Mit David Bowie! Kannst du von der Musik leben oder gibt es auch einen Brot­ beruf?

Ich habe zwei Standbeine, beide sind wichtig, damit ich nicht ver52 schau

Vorausscheidung teilgenommen. Wann war das und woran erin­ nerst du dich dabei besonders?

Es war 2012 und es war sehr aufregend, wie ein kleiner Traum. Es ging alles sehr schnell und plötzlich war alles wieder vorbei. Ich bin stolz, dass wir unser Lied so gut präsentiert haben – besonders ich, der Gesang war ja live. Aber ich wäre gerne in einem reiferen Stadium meiner Karriere und meiner selbst dabei gewesen. Ich habe das Gefühl, als wäre ich damals um zehn Jahre jünger gewesen! Wie sehen die weiteren Pläne für deine Karriere aus?

Wir hoffen auf Airplay, noch mehr internationale Auftritte und viele, viele Fans! /// jänner/februar 2015

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER (2), MARKUS SPITZAUER

Ein grooviger Mix aus Soul, Funk, Pop und Blues kennzeichnet die Musik von Mary Broadcast. schau weiß schon jetzt: Von dieser Sängerin werden wir noch viel hören.

schau tv


So empfangen Sie via Satellit Automatischen Sendersuchlauf via TV-Fernbedienung starten (schau tv reiht sich automatisch am Ende Ihrer Senderliste als neuer Sender ein) und in der Folge gemäß TV-Geräteanleitung und Fernbedienung gewünschten Programmplatz zuordnen. Via ASTRA-Sat ist schau tv in ganz Österreich und Zen­ traleuropa rund um die Uhr empfangbar.

Manuelle Einstellung: Transponder 3, Frequenz 11,244 GHz, FEC 5/6, Symbolrate 22.000, Service-ID 12255 Außerdem sehen Sie schau tv im Raum Wien via Antenne und hier:

Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

info

Mary Broadcast live 13. März 2015, Arena Bar, Wien mit Babsea Schutting 27. März 2015, Arcotel Wimberger, Wien Mary Broadcast bei „Auf Augenhöhe“: Benefiz unter anderem mit Alfons Haider, Wolfgang Ambros, Gregor Glanz. www.auf-augenhoehe.at

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schaupamhagen

Vila Vita Pannonia Warum nicht den Komfort und die vielfältigen Angebote der Vila Vita Pannonia dazu nutzen, um hier Sport zu betreiben, zu relaxen und dann die grenzenlose Schönheit Pamhagens zu entdecken?

schau tv

rnsehen: Auszeit im Fe Februar Holidays am 11. ch im na um 18 Uhr, da akt. 60-Minuten-T n am Wiederholunge r. brua 14. und 15. Fe

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ES IST EINE WEITE, fruchtbare Landschaft, die Pamhagen umgibt, und in der Wein, Gemüse und Obst besonders harmonisch reifen. Wer sich in die Seewinkler Gemeinde Pamhagen begibt, wird überrascht sein, wie weit sich der Horizont hier plötzlich öffnet und welche Ausflugsziele es zu entdecken gibt. Der ideale Ausgangspunkt, um die vielfältigen Genüsse Pamhagens zu erkunden, ist der Leitbetrieb der Region, die VILA VITA Pannonia.

ist Kraft“, und DI Richard Klein betreibt ebenfalls einen Bio-Weinbau. Darüb er hinaus ist Pamhagen das Gemüse- und Kräuterparadies des Seewinkels, wo Paradeiser, Gurken, Paprika und feuriger Chili biologisch herangezogen werden, genauso wie Anis, Fenchel, Kamille und Mohn. In diesem Reigen dürfen biologisch kultivierte Wildstauden vom Biohof Leyrer wie der Holler, der im Frühjahr seine weiße Blütenpracht entfaltet, nicht fehlen.

Der Boden: biologische Grundlage

Ein paar Köstlichkeiten mehr

Das Pamhagener Winzerpaar Michaela und Werner Michlits vom Weingut „Meinklang“ begann schon vor ca. 12 Jahren, den bis dato biologisch bewirtschafteten Weinbaubetrieb auf Demeter-Biodynamisch umzustellen. Warum? Diese Frage beantwortet Michaela Michlits so: „Wir hatten den Wunsch, noch etwas mehr zu tun, also haben wir damit begonnen, den Weinbaubetrieb nach dem Lauf der Mondphasen zu bewirtschaften und die Reben mit Kräuterauszügen und Kieselsteinpräparaten zu nähren und zu stärken.“ In der Umstellungsphase von biologisch auf biodynamisch wurden Werner und Michaela von den Winzerkollegen genau beobachtet – „Viele haben uns besucht und uns zugeschaut, ob es funktioniert oder nicht“, erinnert sich Michaela Michlits. Es hat funktioniert, und dadurch haben die biodynamischen Pioniere viele Winzer in der Region von ihrer Arbeitsweise überzeugt. Mittlerweile bewirtschaften die Pamhagener Winzer Erich und Michael Andert ihre Rieden nach der biologisch-dynamischen Methode, Gottfried Tschida vom BioHof Heideboden setzt auf biologisch-organische Weine, getreu dem Motto seines Hofes „Sonne ist Leben, Erde

Ein weiterer Genuss-Bringer, der dem Ort bereits unverkennbar seinen Genuss-Stempel aufgedrückt hat, ist der Fleischhauerei-Betrieb von Martin Karlo. Dieser verarbeitet als Partnerbetrieb des Nationalparks Seewinkel die Mangalitza-Schweine sowie die Graurinder und die Wasserbüffel, die die Aufgabe haben, den Nationalpark zu beweiden. Während bei den Graurindern das Fleisch im Vordergrund steht, werden die Mangalitza-Schweine nach der hauseigenen Schlachtung zu Spezialitäten wie Nationalparkwürstel, Speck und Schinken weiterverarbeitet. Doch Pamhagen hat sich neben den Bio-Weinen auch zu einem Dorado für edle Obstbrände entwickelt. In seiner Destillerie produziert Herbert Steiner seit 1979 seine Edelbrände und Liköre. Auf Brände, Liköre, Eingemachtes und Apfelsaft setzt auch Hermann Nyikos, und dass die Schnapserzeugung nicht nur etwas für Männer ist, beweist Ingeborg Csida mit ihren Edelbränden. Ihre selbst Gebrannten können nach Voranmeldung jederzeit bei ihr zuhause verkostet werden. Und Barbara Gelbmann erzeugt aus hochwertigem Durum-Hartweizengrieß und Eiern aus burgenländischer Bodenhaltung original Seewinkler Eierteigwaren. Alle diese Spezialitäten

FOTO: STEFAN FÜRTBAUER

TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

jänner/februar 2015


SCHAU AUSZEIT Auch das gibt es in der Vila Vita Pannonia: Geschäftsführer Bert Jandl verkostet beim Bierbrunnen das in der hauseigenen Brauerei erzeugte Vila Vita Bräu im Stadl der Csarda.

und noch viele mehr können einmal im Monat auf dem Pamhagener Bauernmarkt verkostet werden, der genau vor dem Tourismusbüro stattfindet. Tourismus & Ökologie im Einklang

Die Umwelt als unglaublichen Schatz zu begreifen, aus dem man nur behutsam und im Einklang mit der Natur schöpft, nach dieser Philosophie arbeitet die VILA VITA Pannonia schon über 20 Jahre lang. Das Feriendorf im detailgetreuen Stil des Seewinkels liegt inmitten eines 200 Hektar großen Naturparadieses unweit des Ortszentrums von Pamhagen. Wer Wellness, Sport, Natur und Erholung miteinander kombinieren möchte, der ist als Tourist hier genauso willkommen wie als internationaler Kongressteilnehmer, denn die Infrastruktur ist für beide Besuchergruppen vorhanden. Der 25 Meter hohe Turm des Anneliese Pohl Energiezentrums der Ferienanlage bietet nicht nur eine atemberaubende Plattform für einen Rundum-Ausblick. Das Energiezentrum ist das weithin sichtbare Symbol dafür, welche nachhaltige und ökologische Pionierleistungen die VILA VITA bereits geleistet hat. 85 Prozent des thermischen Energiebedarfs der Anlage werden hier mit einem Biomasse-Heizwerk, einer Photovoltaikanlage und zusätzlichen Sonnenkollektoren gedeckt. Die Infrastruktur des Feriendorfes ist so großzügig konzipiert, dass mehrere Veranstaltungen parallel abgewickelt werden können. Die Genuss-Welt Pamhagens entdecken

Doch die VILA VITA Pannonia ist nicht nur ein Feriendorf für sich, sie ist auch der ideale Ausgangspunkt dafür, um die Natur- und Genusswelt von Pamhagen zu entdecken. Davon ist auch der Generaldirektor der Ferienanlage, Bert Jandl, überzeugt. „Die VILA VITA Pannonia 2015 jänner/februar

und die Gemeinde Pamhagen haben viele gemeinsame Anknüpfungspunkte und Ziele“, weiß Jandl, der als Obmann des Tourismusverbandes Pamhagen voll auf die GenussBringer der Ortschaft setzt. Um alle Genuss-Bringer zu finden oder die Geheimnisse der Geschichte Pamhagens wie z. B. das Rätsel um die sagenumwobene Burg Pamhagen zu lüften, müssen die Urlauber das Reisepuzzle des Ortes selbstständig zusammensetzen und der vorgegebenen Reisepuzzle-Route des Tourismusbüros folgen. Nur wer alle Teile des Rätsels löst, der kann sich ein vollständiges Bild von Genuss, Kultur und Natur dieser Ortschaft machen. Wenn die Natur im Frühling wieder erwacht, dann lohnt es sich, den Steppentierpark Pamhagen zu besuchen. Ab März 2015 öffnet er wieder seine Pforten und lädt ein, die Tierwelt der pannonischen Steppe mit Graurindern, Wasserbüffeln, Weißstörchen oder MangalitzaSchweinen zu entdecken. Wer den schmalen, verschlungenen Pfaden des Tierparks, die zum großen Teil durch ein Wäldchen führen, folgt, begegnet Tieren, mit denen er im Seewinkel nicht gerechnet hätte: Zwergkängurus, Bären, Luchsen und sogar Wölfen. Wer müde von der Erkundungstour im Steppentierpark ist oder nach einer Radtour eine kleine Erholung braucht, der kehrt am besten in einem original Pamhagener Buschenschank ein, oder besucht eines der Wirtshäuser Pamhagens und lässt sich dort die ortstypischen Spezialitäten servieren. Bodenständige Köstlichkeiten, erzeugt von den Genuss-Bringern, lassen sich auch in den urig-gemütlichen Räumen der Csarda, des neuen Wirtshauses der VILA VITA, verkosten. Frühlingserwachen in Pamhagen

Der Frühling ist für Pamhagen eine ganz besondere Zeit, in der Kurzurlauber in der VILA VITA Pannonia schau 55


schaupamhagen Der Indoor-Pool im Wellness- und Sauna Parc der Vila Vita Pannonia, in der Windmühle verbirgt sich der Whirlpool.

Heuriger SEVÜ: Brote, Salate, Kaffee, Bier, Spirituosen. Kirchengasse 14 Wirtshaus zum Türkenturm, Martin Steiner: Balasn (Krapfen ähnlich), Birnenbrand, Beerenauslese, Gasthof. Hauptstraße 39 VILA VITA Pannonia: Honig, Marmeladen, Säfte, Edelbrände, Restaurantbetrieb. Storchengasse 1 ANDERT-WEIN, Biologisch-Dynamisch: Traubensaft, Wein, eingelegtes Gemüse, Kräuter. Lerchenweg 16 BIOTIGER, Bio-Pflanzen und -Produkte: Marme­laden, Saucen, Chutneys, Eingelegtes. Hauptstraße 65 BORS WEINE: G’spritzter in Flaschen, Geschenk­verpackungen. Raiffeisenstraße 3

Ein Blick in das Wohnzimmer eines der Vila Vita Bungalows im Feriendorf.

Ingeborg Csida: Edelbrände. Hauptstraße 51 Seewinkler Eierteigwaren, Inh. Barbara Gelbmann: Hausgemachte Eierteig­ waren und Eierlikör. Hauptstraße 53 BioHof Heideboden, Familie Tschida: Biologisch-organischer Wein, Bio-Säfte. Hauptstraße 9 Fleischerei Martin Karlo: Pannonische Schmankerl vom Schwein und Rind. Rosengasse 1 Bio-Weinbau DI Richard Klein: Weine, Edelbrände und Liköre. Kirchengasse 18 Weingut Familie Lentsch: Weinspezialitäten. Hauptstraße 52 Biohof Leyrer: Weintrauben, Gemüse, Getreide, Leyrer’s Gurkencreme u.v.m. Hauptstraße 19 MEINKLANG, Biodynamischer Demeter-Hof: Wein, Bier, Fruchtsäfte, Brände u.v.m. Hauptstraße 86

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mit einem prall gefüllten Picknick- tung „Frühlingserwachen PamhaRucksack der VILA VITA und ei- gen“ teilnehmen, einen kostenlosen nem Leihfahrrad des Feriendorfes zu Shuttle-Dienst von der VILA VITA einem Radausflug aufbrechen. Wer Pannonia und wieder retour zur Versich vor Antritt der Reise im Inter- fügung. Und bei der Abreise von der net informiert, kann schon im Vor- VILA VITA und Pamhagen sollten aus eine Veranstaltung des National- die Besucher eines nicht vergessen: parks im Rahmen der Pannonischen sich die legendäre Gurken-GesichtsNatur.Erlebnis.Tage buchen. Das maske vom Biohof Leyrer zu holen, Package „NATURverbunden“ passt die alle Spuren einer langen Verkosaber auch ausgezeichnet zum „Pam- tungs-Nacht aus jedem Gesicht zauhagener Frühlings­erwachen“, wenn bert. /// die Pamhagener Winzer und Edelbrenner am 25.04. und 26.04.2015 info zu den „Tagen der offenen Kellertür“ einladen. Denn wenn man weiß, dass man als Gast in der unmittelbaren Nachbarschaft die Möglichkeit zum Übernachten und Aus- Die Genuss-Bringer Pamhagens: spannen hat, braucht man sich beim „HOFA TONI“, Heuriger. Hauptstraße 20 Kosten der edlen Tropfen keine SorLEYRER – gen zu machen, wie man wieder in GRENZLANDHOF Kulinarisches Erbe, Gasthof: Essen, sein Domizil zurückkommt, denn Trinken, Schlafen, Disco. Marktplatz 24 die VILA VITA Pannonia stellt für SCHNITZLWIRT, Gasthof Peck: alle Gäste des Packages „NATUR- Gemüse, Wein, Edelbrände und verbunden“, die an der Veranstal- Traubensaft. Bahnstraße 38

Weinbau Fam. Michlits: Wein. Kirchengasse 20 Edelbrände Nyikos: Brände, Liköre, Eingemachtes, Apfelsaft. Marktplatz 36 Destillerie Herbert Steiner: Edelbrände, Liköre, Obst nach Jahreszeit. Hauptstraße 35 Tschida Weine: Weine, Schnaps, Liköre, Frizzante. Hauptstraße 71 Obst & Gemüsehandel Fa. UNGER: Obst & Gemüse, Produkte aus der Region. Triftgasse 44a, Apetlonerstr. 14 Winzerkeller Seewinkel: Diverse Weine. Bahnstraße 3a

jänner/februar 2015

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER (2), CORBIS, ST. MARTINS THERME & LODGE/KURT-MICHAEL WESTERMANN

das Erwachen der Natur im Rahmen der „Pannonischen Natur.Erlebnis.Tage“ hautnah erleben. Ein besonderes Erlebnis ist auch die erste Verkostung des jungen Weines der Winzer beim „Frühlingserwachen Pamhagen“. So werden die Pannonischen Natur.Erlebnis.Tage oder das Frühlingserwachen Pamhagen für ihre Besucher in Kombination mit dem Übernachtungsangebot „NATURverbunden“ der VILA VITA Pannonia zu einem unvergesslichen Aufenthalt in der Seewinkler Gemeinde. Die Pannonischen Natur.Erlebnis.Tage bieten spezielle Exkursionen und Veranstaltungen des Naturparks Seewinkels und finden heuer vom 10.04. bis 12.04.2015 statt. Das ganzjährig buchbare Übernachtungsangebot „NATURverbunden“ beinhaltet zwei Übernachtungen mit Halbpension im Hotel oder im Bungalow, die Gäste werden mit einem Begrüßungsdrink empfangen und können

Weingut Ing. Günther Michlits: Wein, Sekt, Saft, Sturm, Brand. Kirchengasse 1


SCHAU AUSZEIT

Wenn nach dem Winter die Vegetation der Steppenlandschaft wieder erwacht, die ersten Zwergschwertlilien ihre Köpfe aus dem Gras strecken und die heimischen Vögel in den Nationalpark Seewinkel zurückkehren, dann ist es an der Zeit, den Natur­ wundern der Savanne im Osten Österreichs zu begegnen.

Safari im Burgenland TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

IM MÄRZ, wenn sich der Kreislauf des Lebens in der Steppe des Nationalparks Seewinkel erneut zu drehen beginnt, bieten die Nationalpark-Ranger wieder spannende Erkundungstouren an. Um Tiere im Nationalpark hautnah zu erleben, „braucht es Zeit und ein bisschen Naturverständnis“, erklärt Alois Lang, der Pressesprecher des Nationalparks. Wer die Fauna und Flora des Naturparks erleben will, der muss sich Zeit nehmen und informiert sich am besten im Nationalparkzentrum in Illmitz über die Lebensräume der Tiere und Pflanzen des Nationalparks. Damit erfährt man vieles über die Bedürfnisse der Nationalpark-Bewohner und wie man sich im Park am besten verhält, um seine Bewohner beobachten zu können.

Die bunte Tier- und Pflanzenwelt im Nationalpark Seewinkel sollte man sich keinesfalls ­entgehen lassen.

Exkursionen-Start im März

Der erste Ausflug der Nationalpark-Mitarbeiter führt zu den ersten Frühlingsblühern wie Zwergschwertlilien, Orchideen und hoch spezialisierte Pflanzen, die auf den salzhaltigen Böden der Lacken gedeihen. Von 10. bis 12. April 2015 finden im Nationalpark Neusiedler See Seewinkel die „Pannonischen Natur.Erlebnis..Tage“ statt. An diesen drei Tagen werden im Nationalpark rund 30 Programmpunkte stattfinden, die schon im Voraus online unter www.naturerlebnistage.at zu buchen sind. Ab Ende März/Anfang April rücken die Vögel wieder in den Mittelpunkt des Nationalparks und seiner Entde2015 jänner/februar

cker. Der Vogelzug beginnt, es wird spannend: Wer überfliegt den Nationalpark, wer landet, baut sich ein Nest und bleibt da? Eine Kuh, die fliegen kann

Der Nationalpark ist nicht nur ein Paradies für Vögel. Der Schilfgürtel bietet den idealen Lebensraum für Hirsche, Rehe, Mäuse, Bisamratten, Wildschweine und Füchse, und manchmal zeigt sich auch der Goldschakal, der möglicherweise jenes Tier ist, der den Stoff für den nie existierenden „Rohrwolf“ lie-

ferte, den viele im Schilfdickicht des Sees zu sehen glaubten. Denn jeder hat eben seine Art, ein Tier zu sehen, wie folgende Anekdote von Alois Lang bestätigt: Eine deutsche Urlauberin sichtet durch ihren Feldstecher ein weißes Tier mit braunen Flecken – ‚Schau, eine fliegende Kuh‘, ruft sie ihrem Mann zu, der daraufhin ebenfalls durch seinen Feldstecher sieht und zu seiner Frau meint, er sehe bloß eine Brandgans. Diese ungewöhnliche Gans erinnert mit ihren braunen Flecken auf dem weißen Federkleid tatsächlich an eine Kuh. Dass sie wieder im National-

park heimisch wurde, verdankt sie vor allem den Weidetieren. Wenn Ende April, Anfang Mai die Graurinder, Wasserbüffel, Esel und Przewalski-Pferde hinaus auf die offene Graslandschaft getrieben werden, beginnen sie mit ihrer wichtigen Aufgabe, die Steppe durch ihr beständiges Fressen freizuhalten. Illmitzer Frühlingsspaziergang

Ab Freitag, den 7. April bis Sonntag, 19. April findet der „Frühlingsspaziergang Illmitz“ statt, bei dem die Winzer ihre Kellertüren öffnen. schau 57


schauseewinkel

Naturerlebnis vom Feinsten: Im Burgenland erspäht man mit etwas Glück auch die vom Aussterben bedrohte Großtrappe.

Eine Reise

Die Top-Leistungen des StarClubs

50 Betriebe der Region haben sich unter der Federführung der St. Martins Therme & Lodge zum StarClub zusammengeschlossen. Der Ob­mann des StarClubs, St. Martins Geschäftsführer Klaus Hofmann, erklärt: „Die Tourismusdestination Neusiedler See bietet außergewöhnliche und vielfältige Freizeit-, Kultur- und KulinarikGenüsse, die noch entdeckt werden wollen. Wir, als einer der Leitbetriebe der Region, haben unter dem Motto ‚Wir empfehlen nur die Besten‘ den Star Club initiiert. Mit rund 50 besten Anbietern der Region stehen wir gemeinsam auf einer Bühne. Unsere Gäste erhalten daher bei uns auch die Spitzenleistungen aus der Region.“ 58 schau

Und auch die StarClub-Mitglieder wie Fleischermeister Martin Karlo, der als Partnerbetrieb des Nationalparks das Fleisch der Graurinder und den Speck der MangalitzaSchweine weiterverarbeitet, machten genussvolle Entdeckungen, von denen jetzt die Illmitzer Wirte und ihre Gäste profitieren. So entpuppte sich das Filet der Wasserbüffel als besondere Köstlichkeit, „er schmeckt ganz fein, etwas moorig, schilfig“, definiert es Martin Karlo. Wer diese Rarität auf der Speisekarte der Illmitzer Gastronomen findet, sollte sie unbedingt ausprobieren, genauso wie die anderen Spezialitäten der StarClub Mitglieder, die man auf einer kulinarischen Erlebnisreise durch den Seewinkel genießen sollte. Guten Appetit! /// info

Illmitzer Frühlingsspaziergang 2015 17.–19. April, das Motto lautet: „Kosten Sie den jungen Wein in der Flasche“ Samstag, 18. April: „Der Nationalpark im Überblick“ – Einführende Exkursion in den Nationalpark 9 bis 12 Uhr, Treffpunkt 8.55 Uhr bei der Gästeinformation Illmitz, Obere Hauptstraße 2–4, Tel. 02175/2383

Alle Veranstaltungen des Illmitzer Frühlingsspazierganges sind auf www.illmitz.co.at ersichtlich.

Gastronomieund Nächtigungstipps: Buschenschank Gowerl-Haus 7142 Illmitz, Apetloner Straße 17 Tel. 02175/263 77 kontakt@gowerlhaus.at www.gowerlhaus.at Presshaus 7142 Illmitz, Apetloner Straße 13 Tel. 02175/2730, presshaus.haider@aon.at, www.presshaus.com Johannes Zeche 7142 Illmitz, Florianigasse 10 Tel. 02175/2335, office@johannes-zeche.at www.johannes-zeche.at ILLMITZER 7142 Illmitz, Sandgasse 16 Tel. 02175/2147, haider@illmitzer.com www.illmitzer.com Residenz Velich 7143 Apetlon, Illmitzer Straße 13 Tel. 02175/540 00, residenz@velich.at www.velich.at

AM MITTWOCH, dem 8. Juli feiert im Römersteinbruch St. Margarethen „Tosca“ Premiere, am Donnerstag, 9. Juli eröffnen die Seefestspiele Mörbisch mit „Eine Nacht in Venedig“. Ein Engel im Steinbruch

Der Römersteinbruch in St. Margarethen ist wie geschaffen dafür, um die Oper „Tosca“ in Szene zu setzen. Die Felsen bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Engelsburg in Rom besonders glaubwürdig darzustellen. Regisseur Robert Dornhelm über seine dritte Arbeit in St. Margarethen: „Die Ideen des Komponisten möchte ich so wirkungsvoll und emotional wie möglich vermitteln. Dabei sind mir die Möglichkeiten moderner Bühnentechnik willkommen.“ Für die Engel im Steinbruch zeichnet die bekannte Wiener Bühnenbildnerin Amra Bergmann verantwortlich. Der musikalische Leiter Michael Güttler sorgt dafür, dass die optischen Elemente und die Musik von Giacomo Puccini zu einer Einheit verschmelzen. jänner/februar 2015

FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, RESIDENZ VELICH, SFM/JERZY BIN

Bei diesem Spaziergang kann man im Ortszentrum von Illmitz aber auch einen Schatz entdecken, der sonst verborgen unter dem Grund des Neusiedler Sees ruht: mineralhaltiges Wasser. 1929 ließ der Illmitzer Gemeinderat einen artesischen Brunnen bohren, seitdem sprudelt der „Natrium-HydrogencarbonatMineral-Trinksäuerling“ mit einer Quelltemperatur von 15,6 Celsius aus der Tiefe der St. Bartholomäus Quelle und ist für alle Illmitzerinnen und Illmitzer sowie deren Urlaubsgäste öffentlich zu entnehmen.

Warum nicht die zwei großen Festspielpremieren des Burgenlands für einen Kultur- und Kurzurlaub nutzen? Wer sich jetzt schon Karten und Unterkunft sichert, darf sich auf ein spannendes Kultur­ ereignis freuen.


SCHAU AUSZEIT

kulturelle nach Italien TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

Der Herzog von Urbino, Belami vieler schöner Frauen, nutzt den Karneval in Venedig, um diese zu umgarnen.

Möglichkeiten, per Schiff zu „Eine Nacht in Venedig“ anzureisen. Für Bei den Seefestspielen Mörbisch einen unvergesslichen Abend sorhingegen regiert die „Tollheit und gen dabei die beiden StarClub-Bedie Lust“ des Karnevals von Vene- triebe der Region, die Seefestspiele dig. Mörbisch-Intendantin Dag- Mörbisch und das Schifffahrtsunmar Schellenberger erklärt: „Ich bin ternehmen Gangl aus Illmitz. Den überzeugt, dass das Stück ganz ge- Festspielbesuchern wird auf der nau den Geschmack unseres Publi- Schiffsfahrt von Illmitz nach Mörkums trifft, denn es hat wirklich alles, bisch an ausgewählten Terminen was es braucht: Melodien, die jeder ein Sechs-Gänge-Menü serviert, auf kennt, opulente Ballette, die auf un- Wunsch auch vegetarisch; dazu könserer Bühne optimal zur Geltung nen die Gäste an Bord aus zehn Weikommen, und eine mitreißende Ge- nen auswählen. schichte.“ Etablierte Stars werden auf der Seebühne zur Musik von Jo- Old English Stockbus hann Strauss genauso zu hören und zu sehen sein wie aufstrebende Ta- Die Freistadt Rust betreibt zur Festlente. Die Regie führt der bewährte spielzeit einen original englischen Seefestspiel-Regisseur Karl Absenger. Stockautobus, der die Gäste direkt von Rust nach Mörbisch und wieKulinarische Schifffahrt mit der retour bringt. EinzelreservierunSechs-Gang-Menü gen der Tickets werden so gebucht, in dem man Herrn Hans unter der Die beiden Premieren sind eine ein- Nummer 0650 / 6 360 360 eine SMS malige Gelegenheit, um die Region schickt. Reservierungen ab zehn Perzu entdecken und zwischen den sonen erfolgen telefonisch. Die Drebeiden Aufführungsorten hin- und scher Line, die größte Flotte auf herzupendeln. Auch von der ande- dem Neusiedler See, richtet zur Festren Seite des Sees gibt es genussvolle spielzeit ein Schiffsshuttle von Rust In Mörbisch regiert der Karneval

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nach Mörbisch ein. Abfahrt ist vom Ruster Stadthafen vis-à-vis vom Restaurant Alte Schmiede. /// info

Schiffs-Kartenverkauf Drescher-Schiffsshuttle Tel. 02685/8820 drescher.line@drescher.at Schifffahrt Gangl www.schifffahrt-gangl.at, Anfragen zur kulinarischen Schifffahrt mit 6-GangMenü unter office@starclub.at.

Unterkünfte & mehr:

Termine & Informationen „Tosca“:

In Mörbisch und in Rust gibt es viele ausgezeichnete Pensionen, Hotels und Privatunterkünfte.

Premiere: 8. Juli Aufführungen: 9., 10., 11., 17., 18., 19., 24., 25., 30., 31. Juli und 1., 2., 7., 8., 13., 14., 15. August, Preise: ab 29 Euro bis 113 Euro, Beginn: 21 Uhr

CASA PEISO 7072 Mörbisch am See, Herrengasse 15 Tel. 02685/8221, Fax 02685/60991 office@casapeiso.at, www.casapeiso.at Hotel Schandl 7071 Rust, Rathausplatz 7 Tel. 02685/6202, info@hotelschandl.at, www.hotelschandl.at Hotelgeheimnis TiMiMoo 7071 Rust, Kirchengasse 3 Tel. 02685/6162 office@hotelbuergerhaus-rust.at www.hotelbuergerhaus-rust.at/ hotel-timimoo Pension Drahteselböck 7071 Rust, Dorfmeistergasse 21 Tel. 02685/301, Fax 02685/3014 pension@drahteselboeck.com www.drahteselboeck.com

Opernkarten bestellen: Festspielbüro St. Margarethen unter Tel. 02680/420 42, festspielbuero@panevent.at, www.arena.at

Termine & Informationen „Eine Nacht in Venedig“ Premiere: 9. Juli, Aufführungen: 9.–12., 16.–19., 23.–26., 30.–31. Juli und 1., 7., 8., 14., 15., 21., 22. August, Preise: ab 23 Euro bis 130 Euro, Beginn: 20.30 Uhr Seefestspielkarten bestellen: Kartenbüro Seefestspiele Mörbisch unter Tel. 02682/662 10, tickets@seefestspiele-moerbisch.at, www.seefestspiele-moerbisch.at

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schauvoralpen schau tv

it Nachgefragt mSilva von iro da Johannes Ribe in / Reichenau Magic Mounta nach am 9. Februar 18.30 Uhr, um ell tu ak u scha danach im akt 60-Minuten-T

Auf in die Zauberberge! TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

REICHENAU AN der Rax war an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert eine Oase für Schriftsteller und Intellektuelle mitten in den Bergen der Wiener Alpen. Leicht erreichbar wurde die Gegend rund um Reichenau an der Rax dank der Südbahnverbindung sowie der Eröffnung der Karl-Ritter-von-GhegaBahn über den Semmering. Schon Johann Nestroy ließ sich für sein Stück „Umsonst“ 1856 von der Bergkulisse von Rax und Schneeberg inspirieren. Ihm folgten Schriftsteller wie Arthur Schnitzler, Karl Kraus, Hugo von Hofmannsthal, Franz Werfel und Stefan Zweig. Wer zur Sommerfrische-High-Society von Reichenau dazu gehören wollte, logierte standesgemäß in einer eigenen Sommervilla. „Das war aber nicht für alle leistbar“, erklärt Renate Loidolt, die gemeinsam mit ihrem Mann Peter Loidolt 1988 die Festspiele Reichenau ins Leben gerufen hat und bis heute betreut. „Heimito von Doderer logierte zwar in einer Villa in der Prein, die hat ihm aber sein Vater, ein reicher Bauunternehmer, finanziert.“ Wer nicht über den ausreichenden finanziellen Background verfügte, der setzte auf Beziehungen zu wohlhabenden Künstlerfreunden und ließ sich privat einladen. Im Bann der schönen Wirtin

Arthur Schnitzler stieg wie viele Künstlerkollegen und Aristokraten im Reichenauer Hotel Thalhof ab, weil er sich bei einem Kuraufenthalt in Meran unsterblich in die Besitzerin des Hotels, Olga Waissnix, verliebt hatte. „Die Künstler, die sich in Reichenau einquartierten, wirk60 schau

Atemberaubende Natur und eine gehörige Portion Action: Im Alpinpark „Magic Mountain“ findet man beides in perfekter Kombination.

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SCHAU AUSZEIT

FOTO: MIHÁLY KOCSMÁROS

Dass die Wiener Alpen der ideale Ort sind, um den Sommer zu verbringen, wussten schon die Dichter und Denker des Fin de Siècle. Die unberührte Natur und die wildromantische Flusslandschaft des Höllentals bieten auch heute noch alles, was zu einer richtigen Sommerfrische dazugehört.

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ten als kleine Brennpunkte wieder bahn, bringt seit 1926 die Gäste Reianziehend auf andere Künstler“, er- chenaus hinauf auf das dort 1.546 m klärt Renate Loidolt den Schneeball- hohe Raxplateau. Oben angekomeffekt, den die Kreativen mit ihrem men, bietet das Plateau der Rax drei Sommerfrische-Aufenthalt in den verschiedene Varianten, um in unBergen auslösten. Doch nicht nur terschiedlichen Schwierigkeitsstudie Avantgarde kam, sondern auch fen von Hütte zu Hütte zu wandern. der Geldadel und die Aristokratie, Auch für Berg- und Klettertouren mit der Kaiserfamilie an der Spitze. sind Rax und Schneeberg ideale Als sich die Österreichisch-Ungari- Ausgangspunkte. Die Schwarza lädt sche Monarchie bereits ihrer Göt- dazu ein, nach einer anstrengenden terdämmerung zuneigte, wurde auf Kletterpartie in ihren Fluten zu baSchloss Wartholz am 20. November den oder sich zumindest die Füße 1912 ihr letzter Thronfolger Otto abzukühlen. Es ist ein besonderes Vergnügen, im Fluss zu waten und von Habsburg geboren. dabei am Ufer Ausschau nach lauFestspiele Reichenau halten schigen und unberührten Plätzen zu Dichter-Werke lebendig halten. Aber Vorsicht: Das Höllental heißt nicht umsonst Höllental, „Hier in Reichenau steht alles in das Wetter kann hier sehr schnell einer Beziehung zueinander, die umschlagen. Landschaft, die Künstler die herkamen und die Werke, die sie hier Outdoor-Abenteuer am schufen – das ist eine Besonderheit, „Magic Mountain“ die man sonst so schnell nirgends findet“, erklärt Renate Loidolt das Spaß für die ganze Familie verPhänomen Festspiele Reichenau. spricht der Alpinpark „Magic Sie verrät auch, was 2015 auf dem Mountain“ mit seinen 2000 Hektar Spielplan steht: „Professor Bern- Wald und vielfältigen Outdoor-Anhardi von Arthur Schnitzler, der Al- geboten, wie Alpin-Safari, Flying penkönig und der Menschenfeind Fox, geführten Touren auf Klettervon Ferdinand Raimund, eine ös- steigen, Anfängerkursen im Kajakterreichische Variante des Weibs­ paddeln oder anderen adrenalin­ teufels von Karl Schönherr und steigernden Wassersportarten auf von Henrik Ibsen das Drama über der Schwarza. „Bei uns steht Sicherden Bankier Borkmann, das die heit an erster Stelle, ein Guide ist Probleme, mit denen heute die Fi- immer in unmittelbarer Nähe mit nanz- und Geschäftswelt kämpft dabei“, erklärt Marianne von „Maeigentlich schon vorwegnimmt.“ gic Mountain“. Adrenalinanregend Spannend bleibt, wie mit welchem kann es aber auch sein, wenn man Programm die neuen Besitzer des zu zweit im Schlauchkanadier sitzt Thalhofes diesen als Spielstätte (wie- und sich schnell entscheiden muss, „wer lenkt und paddelt und wer sagt, der) beleben werden. wo es langgeht. Das ist wie eine Je nach Tour: mit Das oder ohne Paartherapie“, schmunzelt Marian­ne, Bildtext Manuskript muss nach der ÜberprüKletterhaken denn einigen muss man sich rasch, fung im Verlag satzfertig wenn man im wahrsten Sinne des gemacht werden. Der Die älteste Personendrahtseilschwe- Wortes in einem Boot sitzt und bebahn Österreichs, die Raxseil- nicht untergehen will. ///

info

Übernachtungsmöglichkeiten & mehr: Hotel Marienhof: Das seit 1864 bestehende Hotel war das erste Hotel in Reichenau und zählt seit mehr als hundert Jahren zu den führenden Hotels der Region. 54 individuell eingerichtete Suiten laden heute dazu ein, die Sommerfrische Reichenau zu entdecken. 2651 Reichenau an der Rax, Hauptstraße 71–73 Looshaus am Kreutzberg: Der Architekt Adolf Loos errichtete im Winter 1928/29 im Auftrag des Lebensmittel­ industriellen Paul Khuner ein Landhaus am Kreutzberg in Payerbach. Das Haus wechselte mehrmals den Besitzer, überstand aber den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit, bis es 1959 von Ilse Wurdack, der Großmutter der heutigen Besitzer, der Familien Sehn und Steiner, erworben, restauriert und zu einem ­Hotel-Restaurant umgebaut wurde. Seit 1963 steht das Loos-Haus unter Denkmalschutz. Hier genießt man die Schmankerl der Region in einem ganz besonderen Ambiente. 2650 Payerbach, Kreutzberg 60 Land-Pension Kaiserhof: Sichere Station im Tal für Ausflüge auf die Berge. Bekannte Persönlichkeiten wie der Alpinist Gustav Jahn oder Kaiser Franz Joseph waren hier schon zu Gast. Der Raxalpenhof, 200 Schritte entfernt, bietet typische regionale und biologische Schmankerl von Wild- bis zu Fisch­ gerichten. Prein 25, 2651 Reichenau an der Rax Gasthof Kobald: 2651 Reichenau an der Rax, Hirschwang 52 Wasserleitungsmuseum Kaiserbrunn: Museum der 1. Wiener Hochquellwasserleitung, 2651 Reichenau an der Rax, Hirschwang 67 Outdoor-Schule Magic Mountain: //magic-mountain.at Festspiele Reichenau: 2. Juli bis 5. August 2015

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TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

Wer auf der Süd­autobahn an der ­ehemaligen Kaiserresidenz Baden vorbeifährt, weiß gar nicht, wie viel er erleben könnte, wenn er die Abfahrt nehmen würde.

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ENTSCHLEUNIGUNG, Kul- Menschen traf, ein Umstand, der tur, Spaziergänge auf den Spuren Baden ab der Biedermeierzeit zur berühmter Persönlichkeiten, Heil- beliebten ­Sommerfrische von krekräftiges Wasser, Ausflüge ins He- ativen ­Menschen und der Wiener lenental, um nur einige Highlights High S­ ociety machte. zu nennen. Dr. Christine Triebnig- Von 1796 bis 1834 verbrachte KaiLöffler nimmt als Stadtführerin die ser Franz I. jeden Sommer im „KaiBesucherinnen und Besucher Ba- serhaus“ in Baden. Als 1841 die dens auf eine spannende Zeitreise Zugverbindung Wien–Baden aufmit. Verschiedene Stadtspaziergänge genommen wurde, konnten die zu den unterschiedlichsten Themen Kurgäste aus der Metropole wesentstehen zur Auswahl, die sich mit den lich schneller ihr Ziel erreichen. Komponisten, Musikern, Schriftstellern und Malern, die hier herauf Die Erwanderung bis zur k. u. k. Monarchie wirkten, des Wienerwaldes beschäftigen. Das fast mediterran anmutende Die Wehwehchen auskurieren Flair des Helenentals mit seinen Föhren, die ihre Akzente zwischen Mozart gastierte wie sein Musik- den Laubbäumen im Mischwald kollege Beethoven gerne in Baden, entlang des Ufers der Schwechat weil er die Schwefelbäder zur Kur setzen, hat sich bis heute erhalten. nutzte und dabei viele bekannte Alexander Steinbrecher hat diejänner/februar 2015

FOTOS: BADENER KURBETRIEBSGESMBH, RAINER MIRAU

Relaxen vor den Toren Wiens

Ob im Becken oder in der Dampfkammer: Schon vor 2.000 Jahren wurde die heilende Wirkung des ­Kurwassers in der Römertherme ­Baden geschätzt.


SCHAU AUSZEIT

sen Wanderweg 1940 mit dem Lied „Ich kenn’ ein Wegerl im Helenental“ in ganz Österreich bekannt gemacht. Zahlreiche Wandermöglichkeiten verbinden heute, so wie z. B. der Kulturwanderweg BadenAlland-Heiligenkreuz, geschichtsträchtige Stätten mit der Schönheit des Wienerwaldes. Der Kulturwanderweg kann von einer Nord- oder Südroute aus begangen werden – je nachdem, wie lange man unterwegs sein will und ob man sich eher Mayerling, dem einstigen Hide-Away von Kronprinz Rudolf, oder dem Zisterzienserkloster Heiligenkreuz nähern möchte. In Baden blühen wieder die Rosen

Baden beeindruckt mit seinen zahlreichen Parks auch als Gartenstadt. Das beweisen jedes Jahr im Juni die Badener Rosentage, wo man im Rosarium im Doblhoffpark die faszinierende Welt der Königin der Blumen entdecken kann. Wer nach

etwas ganz Besonderem sucht, der nimmt ein Slow-Food-Picknick mitten im Badener Rosenpark.

info

Schwefelwasser entdecken: immer der Nase nach

„Wellness begann in Baden schon vor 2.000 Jahren“, erzählt Christine Triebnig-Löffler, denn die Römer, die Entdecker der Quelle, stammten aus einer Kultur, die Thermalwasser für Bade- und Heilzwecke nutzte. Der Stollen, den die Römer in jenen Berg trieben, um zur Quelle vorzudringen, ist heute noch zu besichtigen. Wer vom Stollen hinauf auf den Berg wandert, steht plötzlich vor der Sommerarena Baden, dem Austragungsort des Badener Operettensommers. Die Römertherme Baden wird von einer Quelle gespeist, die unter dem Josefsplatz entspringt, denn das heilkräftige, schwefelhaltige Wasser tritt an mehreren Stellen in Baden zutage. Im alten Kurpark von Baden, in dem 1934 nach vielen morali-

Events in Baden 2015

Die Burgruine Rauheneck wacht noch heute von einem Vorberg des Lindkogels aus über die Stadt Baden.

schen Bedenken der Stadtväter doch das Glücksspiel in Form des Casinos Einzug hielt, kann man sich bei einem kleinen Brunnen vom Geruch und Geschmack des Wassers selbst überzeugen. Auch heute sollte man sich auf seine Nase verlassen, um Baden zu entdecken. Ob der Duft des Wassers, der Rosen, des Weins oder regionaler Köstlichkeiten – schief gehen kann bei dieser Entdeckungsreise eigentlich nichts. ///

1. Mai Frühlingsfest, Badener Innenstadt 13.–17. Mai Weinfestival Thermenregion Juni–August Internationales Trabrennen, Badener Trabrennbahn 6.–28. Juni Badener Rosentage 27. und 28. Juni Imperiales Fest, Badener Innenstadt Juni–September Badener Operettensommer in der Sommerarena Baden: „Die Fledermaus“, „Der fidele Bauer“, „Hairspray“ 3.–5 Juli „Das größte weiße Fest Österreichs“

Nächtigungen At the Park, 2500 Baden, Kaiser-Franz-Ring 5, www.atthepark.at Hotel Herzoghof, 2500 Baden, Kaiser-Franz-Ring 10 www.hotel-herzoghof.at Thermenvilla Gutenbrunn, 2500 Baden, Rollettgasse 6, www.thermenvilla-­gutenbrunn.at/ Villa Inge, 2500 Baden, Weilburgstraße 24–26

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vinoschau HINFAHREN – KOSTEN UND GENIESSEN. DEN WEIN DORT ERLEBEN, WO ER WÄCHST

Schaller vom See TEXT VON RUDI MATHIAS

Mitten in der Heimat der kräftigen Roten produziert der Podersdorfer Winzer Gerhard Schaller still und leise mit seiner Ehefrau Brigitte eine hochinteressante Palette an leichten, modernen Cuvéeweinen, die es unbedingt lohnt näher kennenzulernen.

RUND NEUN HEKTAR bewirtschaften die Schallers im idyllischen Dreieck zwischen Podersdorf, Gols und Frauenkirchen, wo Sand und leichte Böden dominieren. Hier setzen sie vor allem auf Zweigelt-, St. Laurent- und Cabernet-Trauben. Aber auch den weißen Sorten wie Welsch, Chardonnay und Veltliner widmet sich das Ehepaar immer intensiver.

noch um ein Glas „Rosé Secco“ bitten. Denn dieses prickelnde Vergnügen aus Aromatiefe und filigraner Eleganz ist Urlaub pur. Also auf nach Podersdorf, solange noch was davon da ist – die Schallers freuen sich über jeden Gast, der mit ihnen jetzt schon auf den kommenden Sommer anstößt!  ///

Das genussvolle Weinerlebnis kann so leicht sein

„Beim Weinmachen prägen mich die Leichtigkeit der Region hier am Ufer des Neusiedler Sees, die pannonische Weite mit ihren sanften Hügeln und das einzigartige Licht. Genauso müssen auch meine Weine schmecken“, erzählt Schaller, dem See und Weingarten gleichsam ans Herz gewachsen sind. „Ich bin erst dann zufrieden, wenn meine Weine die Sonnigkeit der Region und die erfrischende Brise des Sees widerspiegeln“, so Schaller weiter. Schallers Cuvées zeigen trotz aller Leichtigkeit (11 % bzw. 11,5 % Volumenprozent) beachtlich viel Frucht, Körper und Struktur. „Damit mir das gelingt, lese ich die Trauben in der Regel früher als üblich – mit überreifen Trauben wäre ein derartiges Ergebnis nicht möglich“, so der Winzer weiter. 64 schau

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„Beim Weinmachen prägt mich die Leichtigkeit der Region.“ Gerhard Schaller, Winzer

Weine, die halten, was sie versprechen

Schallers Weine halten, was versprochen wurde. Selbst jetzt im Winter hat ein Gläschen „Schaller vom See“ genug Kraft, die Phantasie zu beflügeln und einen Hauch von dem zu vermitteln, was der nächste Sommer hier in der pannonischen Weite bringen wird. Und wem das zu wenig ist, der sollte Brigitte Schaller

Was Sie bei Schaller unbedingt probieren müssen

Schon jetzt kann man am Hof von Brigitte und Gerhard Schaller bei einem Glas Cuvée Sommerfeeling tanken.

Schaller Cuvée weiß 2013 Eine erfrischende Cuvée aus Welsch-, Veltliner- und Gelben Muskatellertrauben – fruchtbetont, leicht und saftig, mit feiner, animierender Säure passt ideal zu Schafsfrischkäsen oder zu milden Hühnercurrys. Schaller Cuvée rot 2013 Leichtigkeit mit viel Struktur und Frucht zeichnen die Cuvée aus, die zu 65% aus Zweigelt- und zu 35% aus St. Laurent-Trauben gekeltert wurde. Dazu passt Mangalitzaschwein genauso wie leichter Zucchini-­ Paradeiser-Kuchen mit Mozzarella. Schaller Rosé 2014 Vergiss Aperol. Der stilechte Sundowner für den Sonnenuntergang am See nach einem heißen Badetag.

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SERIE – TEIL 1 SCHAU AB HOF

FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT (2), STEVE.HAIDER.COM

Leitmotiv für Schallers Sommerweine – die Strände rund um Podersdorf am See.

info

Brigitte und Gerhard Schaller Frauenkirchner Straße 20 7141 Podersdorf am See Tel. 02177/2248 Ab Hof Verkauf und Degustationen E-Mail: wein@schallervomsee.at www.schallervomsee.at

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Schreib’ mir eine Torte! TEXT VON ROLAND GRAF

„K. u. k. Hoflieferanten“ dürfte es auf absehbare Zeit keine neuen mehr geben. Doch zwei Träger der historischen Wiener Qualitätsauszeichnung machen nun gemeinsame Sache – und bieten unter anderem Genussgeschenke für Vergessliche an.

Essbare Widmung WAS AUS BANKEN alles werden kann! Die in Türkis gehaltene Umgestaltung des ehemaligen Schalterraums gegenüber der Wiener Oper zeigt es vor. Die 165 Jahre alte Confiserie Gerstner hat einen 170 m² großen Gourmetshop eingerichtet, der im ersten Stock auch ein Wohnzimmer-artiges Café umfasst. „Zu einem Wohnzimmer gehört auch eine Hausbar“, kam GerstnerChef Oliver W. Braun auf den zweiten Hoflieferanten, die Sektkellerei Schlumberger. Sie serviert hier zwölf Sektspezialitäten glasweise. Die Besonderheit im ehemaligen Palais Todesco, die vergessliche Zeitgenossen freuen dürfte, besteht im Widmungsservice. Sowohl alle Sekte – hier wird das Etikett mit frei wählbarem Text bedruckt – als auch die Gerstner-Torten lassen sich ohne Vorbestellung personalisieren. Die guten Wünsche werden mit Tülle und Zuckerschrift händisch aufgebracht, man kann in der Schaupatisserie sogar dabei zusehen. www.kuk-hoflieferanten.at

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Küchen-Gärtner

Kräuterfrische

HIER GRÄBT DER HAUBENKOCH persönlich die Wintergemüse aus: Knollen-Ziest, Topinambur, aber auch die südamerikanische Knollen-Baselle (Melloco) oder Kartoffel-Raritäten wie Bamberger Hörnchen und Rosa Tannenzapfen. Diese werden von „Triad“-Wirt Uwe Machreich nicht nur verkocht, sondern auch im Hofladen angeboten. Bucklige-Welt-Spezialitäten vom Lichtenegger Ziegenkäse bis zum Krumbacher Bier ergänzen das Angebot (Sa/So, 12–18 Uhr).

VOM SAFRAN ZUM MAJORAN führte bei Johannes Pinterits das Wachküssen alter burgenländischer Gewürzpflanzen. Die Aromen der Kräuter zu konservieren war der nächste Schritt für den Klingenbacher. Gemeinsam mit Sonnenblumen-Kernen gepresste statt nur mit Kräutern aromatisierte Gewürzöle gibt es vom Neusiedler Majoran, aber auch von Zitronenverbene oder Schwarzkümmel. Pinterits’ Tipp gegen Winter-Blues: „Basilikum-Öl mit Erbsen oder Mozzarella!“

www.triad.machreich.at

www.neusiedler-majoran.at

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FOTOS: BILL LORENZ, BILL LORENZ/GERSTNER, ULRIKE KORNTHEUER, VICEVERSA - JOHANNES PINTERITS OFFICE@PANNONISCHER-SAFRAN.AT, LARIMAR

Lange bevor man von „­ Entschlackung“ oder „Detox“ sprach, reinigte Ayurveda schon den Körper von Schadstoffen. In Stegersbach praktiziert ein Meister der ältesten Medizintradition.

Öl für das Dritte Auge TEXT VON ROLAND GRAF ATMEN SIE TIEF aus und schließen Sie die Augen! Mit der Puls-Diagnose des Patienten beginnen alle Konsultationen des Kukku Ramesh. Der in Kerala ausgebildete Ayurveda-Experte leitet die Behandlungen im Stegersbacher Hotel „Larimar“. Die bekannteste Anwendung der 5.000 Jahre alten Medizinschule verweigert man hier aber fallweise. „Shirodara hat keinen Sinn, wenn Sie gestresst ankommen“, erklärt Johann Haberl zum Öl-Stirnguss. „Erst nach drei Tagen sind Sie bereit dafür“, so der Hotel-Gründer. Der Manager war selbst lange in Indien und schwört auf die „fünf Handlungen“ (Panchakarma) des AyurvedaProgramms. „Im Zentrum steht die Vitalität, nicht die Symptombehandlung“, sieht Dr. Ramesh den Hauptunterschied zwischen Ayurveda und westlicher Medizin, „Prävention ist in Indien wichtiger.“ Da2015 jänner/februar

mit rücken auch die Unterschiede Die 25-minütigen Güsse tropfen dazwischen den Menschen in den Mit- bei auf den Punkt über der Nasentelpunkt; ein Medikament für alle wurzel, das so genannte Dritte Auge. wäre undenkbar. Gene, Alter oder „Es ist eine physikalische BehandLebensweise, die unter anderem lung, über die wir das Bewusstsein mittels Pulsdiagnose und Gesprä- erreichen“, erklärt Dr. Ramesh die chen erhoben werden, machen klar, Philosophie. Das Ergebnis sei ein welches der drei Doshas, wie die Le- „beruhigender Effekt“, der dafür bensenergien heißen, in einer Person sorgt, dass Toxine das Gehirn verlasvorherrscht. Vata (Äther und Luft), sen. Das müssen nicht unbedingt Pitta (Feuer und Wasser) sowie konkrete Stoffe sein – obwohl die Kapha (Wasser und Erde) sollten im Ausscheidung über die KörperöffGleichgewicht sein. Darauf gründen nungen ein wichtiges Ayurvedadie Vorschläge zur Ernährung – bei Prinzip darstellt –, es kann sich auch uns rät Ramesh zu Kräutertee und um negative Gedanken handeln. weniger Tomaten oder Chili – und Weg damit! /// die Zu­taten bei den 22 „Larimar“Behandlungen. Kräuter gegen Schlacken

So wird auch der Stirnguss angepasst, die Wahl des Öls und der Kräuterzusätze erfolgt individuell.

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Ayurveda Das Wissen (veda) vom Leben (ayur) ist das älteste praktizierte Medizinsystem und hat seinen ­Ursprung in Südindien. Seit 2008 beherbergt das „Larimar“ Stegersbach das heimische Zentrum der indischen Medizin; Pakete können von 600 Euro (Ayurveda-Schnuppern) bis 4.500 Euro (für ein komplettes Monat) gebucht werden. www.larimarhotel.at

„Vitalität und Lebensverlängerung stehen im Zentrum, daher ist Prävention wichtiger als Symptom-Behandlung.“ Dr. Kukku Ramesh

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schauquerdenker

Seine Vorfahren haben die Welt mobil gemacht. Das Spektrum reicht von Kutschen, Straßenbahn bis hin zum ersten Hybridauto der Welt, dem Lohner-Porsche. Mit der Etrich-Taube wurde die Luft erobert. Jetzt ist der Urenkel der Lohner-Werke drauf und dran, ein neues, smartes Verkehrsmittel auf dem Markt zu positionieren.

Retro-Schick auf leisen Sohlen TEXT VON HEDI MATHIAS

Ohne Deckel

Dort, wo schon Urgroßvater, Großvater, Onkeln und Vater die Firmengeschicke leiteten, in der Porzellangasse 2 im neunten Wiener Gemeindebezirk, entstanden auch die Pläne für ein neues, spannendes Vehikel. „Der neue Stroler ist ein elektrobetriebenes Zweirad, das einfach ganz anders ist als alles, was diesbezüglich am Markt ist: ein Fahrzeug der Extraklasse, das keinen Lärm und keine Abgase verursacht. Es kann an jeder Steckdose aufgeladen werden und verfügt über eine Batterie, die man einfach mit68 schau

„In meiner Familie gab es immer den Spruch, dass jede Generation Mut für etwas Neues haben sollte.“ Andreas Lohner

nimmt und zu Hause auflädt. Der Stroler ist darauf ausgelegt, dass man de facto alle kurzen Wege bequem damit erledigen kann“, erläutert Andreas Lohner, der noch kurz vor Weihnachten die erste Staffel auf den Markt schickte. Mit seinem von Clarissa Prunbauer konzipierten Retro-Design spricht der Lohner-Stroler sowohl das Nostalgiefeeling der Generation 50+ an, als auch Vintage liebende jüngere Zweiradfans in aller Welt. „Wir haben bereits Vormerkungen aus Paris, Barcelona und sogar aus Santo Domingo“, führt Lohner weiter aus. „In Österreich sind E-Bikes einheitlich mit Antrieben bis zu 500W definiert – daher ist kein Führerschein nötig, man

kann auf Fahrradwegen fahren und es besteht keine Helm­pflicht. Wir führen somit weltweit das einzige E-Bike mit ‚Sozius‘“. Von der Kutsche zur Bim

Und so tritt Andreas Lohner in die Fußstapfen von Heinrich, Jakob, Ludwig bis hin zu Vater Thomas Lohner. Ihre Namen sind verbunden mit einem Stück österreichischer Motorgeschichte – den Anfang machte im 18. Jahrhundert Heinrich Lohner, ein deutscher Wagenbauer, der sich in Wien niederließ. Unter seinem Sohn Jakob wurde die Firma bereits k.u.k. Hoflieferant – viele seiner prachtvollen Kutschen stehen noch heute in der Wagenburg in Schönbrunn. Aber auch viele Zweckfahrzeuge wurden gebaut, Lastkarren genauso wie Kutschen für die Feuerwehr. Die Zeichen der Zeit wurden erkannt und schon baute Ludwig Lohner 1899 gemeinsam mit Ferdinand Porsche das erste Elektroauto und zwei Jahre später das erste Hybridauto der Welt. Die Technik der Elektromotoren konnte sich damals

noch nicht durchsetzen, doch die Firma blieb der Mobilität treu und widmete sich nun auch dem Flugzeugbau, wo man sehr erfolgreich war. Nach Ende des 1. Weltkrieges machten die Restriktionen des Friedens von St. Germain aber alle Anstrengungen zunichte. In Folge wurden wieder Nutzfahrzeuge und Omnibusse gefertigt. Es waren schlechte Zeiten weltweit, und die Lohner-Werke kämpften schwer mit Rezession und Krise. Aufträge der Stadt sicherten den Weiterbestand und so fertigte man Straßenbahnwaggons. Die Produkjänner/februar 2015

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER, LOHNERWERKE GMBH (4)

SIE HIESSEN Sissy, Krokodil und L 125, prägten das Straßenbild der 50er und 60er Jahre und waren für die Generation unserer Eltern und Großeltern das erste erschwingliche Fortbewegungsmittel nach dem Krieg. 1970 wurden die LohnerWerke an Bombardier verkauft – und nach einer mehr als 40-jährigen Atempause ist es Andreas Lohner gelungen, wieder die Markenrechte für den Namen Lohner zurückzubekommen.


Der Lohner Porsche von damals war auch schon ein Zweisitzer.

schau tv

it Nachgefragt mer Andreas Lohn r nach am 27. Februa um 18.30 Uhr, schau aktuell danach im akt 60-Minuten-T

Kein Helm, kein Führerschein, aber Strom ist notwendig um mit dem Lohner Stroler durch die Stadt zu radeln.

Andreas Lohner gibt Vollgas – aber leise. Projekt „Lea“ verspricht ebenfalls ein Erfolg zu werden.

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tion war mittlerweile schon längst auf ein Gelände in Floridsdorf übersiedelt, der Firmensitz aber weiterhin in der Porzellangasse geblieben. Der 2. Weltkrieg brachte Zerstörung, doch den Söhnen von Ludwig Lohner, Max und Richard, gelang es, das Werk wieder aufzubauen. Der Bau von Karosserien und Straßenbahnwaggons wurde wieder aufgenommen. Später kam dann der legendäre Lohner Motorroller L 125 dazu. Es folgten der Sissy Roller und das Modell L 98 – sie prägten das Straßenbild der 50er und 60er Jahre und waren heiß begehrt.

Nicht zuletzt eben auch darum, weil sie von Anfang an als Zweisitzer konzipiert waren. 1970 kam dann das Aus – das Werk wurde an Bombardier verkauft. In den Startlöchern

Fragt man Andreas Lohner nach den Plänen für die Zukunft, gibt er sich bescheiden. Doch es läuft bereits das Projekt „Lea“, ein echter Nachfahr des L 125. Ein Roller, mit dem man – um wie Lohner zu sprechen – rollt statt hetzt und mit leiser Leidenschaft durch die Stadt gleitet. ///

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Lohner Strohler NWW Neue Wiener Werkstätte GmbH Flagshipstore & Showroom 1., Schottenring 35 www.nww.at, www.lohner.at

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lokallegenden

„Hier spürt man noch das alte Wien. Wir sind für alle offen – unser Lokal hier ist ein Mix wie die Wollzeile selbst.“ Leo Hillinger

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Ein Stück Burgenland im Herzen Wiens TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

In einer der letzten „echten“ Einkaufsstraßen der Wiener City glänzt ein neues Licht. Mitten zwischen echten Buchhändlern, Uhrmachern, Reformhäusern, Geschirr- und Espressomaschinenläden hat dort schräg gegenüber dem Deli­katessengeschäft Böhle der burgenländische Ausnahmewinzer Leo Hillinger im November eine Weinbar aufgemacht, die trotz ihres „coolen“ Designs herzlicher „tickt“ als viele andere Lokale dieses Genres.

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BURGENLAND-FEELING im ersten Wiener Gemeindebezirk: „Das liegt ganz sicher an meinen Mitarbeitern“ so Leo Hillinger, „die kommen wie ich großteils aus dem Burgenland. Da gehört es ganz einfach dazu, mit seinen Gästen eine Beziehung aufzubauen, mit ihnen anzustoßen und sich ein wenig auszutauschen. So viel Zeit muss sein – trotz aller Alltagshektik. Das gilt natürlich für alle unsere Bars, egal ob in Jois, München, Kitzbühel, Parndorf, Salzburg oder Wien Mitte. Hier aber in der Wollzeile funktioniert unsere ‚unique‘ besonders gut“, so Hillinger weiter, „da mischen sich Rechtsanwälte und Immobilienleute mit eingesessenen Anrainern genauso wie mit jenen, die in die Wollzeile einfach zum Shoppen oder abends zum Ausgehen kommen. Hier spürt man noch das alte Wien. Wir sind für alle offen – unser Lokal hier ist ein Mix wie die Wollzeile selbst. Nirgendwo sonst findet man in der City eine gewachsene Vielfalt wie hier.“

info

Leo Hillinger Wineshop & Bar 1., Wollzeile 25 Mo–Sa 11 bis 22 Uhr Tel. 01/966 21 21 shop-wienwollzeile@leo-hillinger.com www.leo-hillinger.com

Donnerstag ist Damentag

Rohe Ziegel, ganz in Weiß gestrichen, raffinierte Spiegel, etwas Stuck und warmes Holz, und im Keller ein Weinshop. Hier gibt es all das an Weinen zu Ab-Hof-Preisen zu kaufen, was Hillinger im burgenländischen Jois erzeugt: So präsentiert sich das Lokal in der Wollzeile 25, in dem man sich täglich zwischen 11 und 22 Uhr – außer sonntags – wie zuhause fühlen kann. Und das Erfreuliche ist, auch an der Bar selbst serviert Hillinger seine Weine mit einem Aufschlag von nur 10 Euro pro Flasche auf die Ab-Hof-Preise – was einen Ausschankpreis von knapp unter 20 Euro für den Großteil der angebotenen Weine bedeutet. Dazu gibt’s genussvolle Snacks aus der pannonischen Region rund um den Neusiedler See, vom Feuerfleck bis hin zu Köstlichkeiten vom Mangalitza­ schwein. Das gefällt auch den anderen Lokalbetreibern des Viertels, die zwischendurch gern einmal beim „Leo“ vorbeischauen, um mit ihm bei einem Glas Hill Pläne zu schmieden, wie man das Viertel zwischen Café Engländer, Café Diglas und Rotenturmstraße noch ein wenig attraktiver machen könnte. Wer jedoch nach einem Abend im nahen Kabarett Simpl auf die Idee kommt, bei Hillinger vorbeizuschauen, hat verloren. Um diese Zeit ist die Bar nämlich schon „dicht“. Sperrstunde ist hier um 22 Uhr. Also, ab in die Wollzeile, jeden Donnerstag ist dort Damentag. /// schau 71


schaugesund

Die Kraft aus der Mitte TEXT VON GEORG WEIDINGER, FOTOS: ADRIAN BATTY

Ich darf Sie in den nächsten Ausgaben von schau mit Weisheiten der Traditionellen Chinesischen Medizin (kurz TCM) begleiten. Die erste große Herausforderung für Sie ist es, sich auf unsere andere Denkweise einzulassen. FANGEN WIR gleich mit dem wichtigsten Organ in der Chinesischen Medizin an: der Milz. Die Milz steht chinesisch für den gesamten Verdauungsapparat. Vom Mund bis zum After, alles was mit Verdauung zu tun hat, nennen wir abstrakt Milz. Und damit es ein wenig mehr chinesisch klingt, bezeichnen wir die Milz, den Verdauungsapparat, zusammen mit dem Magen, ihrem Hohlorgan, als unsere Mitte. Der Magen ist quasi der Assistent der Milz. Wenn wir uns die Milz als Chefkoch vorstellen, dann ist der Magen der Küchengehilfe, der alles wäscht, putzt, zerkleinert und in die Töpfe und Pfannen füllt, wirklich kochen tut dann die Milz. Also, wenn Sie einmal einen Schiunfall gehabt haben und auf Grund eines Milzrisses nun keine Milz mehr haben, so haben Sie chinesisch noch immer eine Milz, weil Milz nur ein Begriff für unseren Verdauungsapparat ist und nichts mit dem tatsächlichen Organ Milz zu tun hat. 72 schau

„Ab sofort verrate ich Ihnen im schau Magazin meine besten TCM-Geheimnisse.“ Dr. Georg Weidinger

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SERIE – TEIL 1 SCHAU TCM-DOC

Nahrung kann heilen: Richtig würzen und warm essen – das liebt die Milz.

schau tv

it Nachgefragt mer Georg Weiding r nach am 16. Februa um 18.30 Uhr, schau aktuell danach im akt 60-Minuten-T

Milz. Zurück zu unserer Theorie: Sie essen und Sie atmen und die Verwirrt? Es wird noch chinesi- Milz möchte daraus Qi und Blut scher: Wir essen und wir atmen, die machen. Die Milz sieht das Essen an Milz macht daraus Qi und Blut. Qi und denkt sich: „Ich bin sooo müde, ist die Energie, die gleichmäßig im es ist mir viel zu anstrengend, dieses Körper fließen soll, und Blut ist die Essen zu Qi und Blut zu verarbeiten!“ Substanz, die gleichmäßig im Kör- Also nimmt die Milz das Essen und per fließen soll. Sie können sich jetzt wirft es in die Mistkübel. Und mit schon denken, dass Blut chinesisch der Zeit schaut es richtig aus im Körnicht das gleiche ist wie Blut in un- per, überall stehen volle Mist­kübel serem westlichen Denken. In der herum. Diese vollen Mistkübel nenTraditionellen Chinesischen Medi- nen wir chinesisch Feuchtigkeit. zin (TCM) hat das Blut die Aufgabe, Kommt dann zu dieser Feuchtigden gesamten Körper zu nähren, ihn keit auch noch Hitze dazu (weil zu kühlen und ihn zu entspannen. wir zum Beispiel im Alltag überhitDas Qi gibt dem gesamten Körper zen durch all den Stress, aber das ist Energie und Kraft. Das Qi reitet auf eine andere Geschichte ...), entsteht dem Blut wie ein Jockey auf einem Schleim, und schön langsam verPferd. Damit wirklich etwas weiter wandelt sich der Körper in eine Art geht im Körper, müssen beide kräf- Gummibärchen. Sie können sich tig und gesund sein und müssen gut vorstellen, dass dann die Definition miteinander können – Qi und Blut von Gesundheit, nämlich dass alles müssen in Harmonie sein. gut fließt, nicht mehr wirklich erfüllt ist. Sie können sich auch vorGesundheit heißt Fließen stellen, wie man sich als Gummibärchen, mit klebrigem Schleim überall, Die Definition von Gesundheit chi- fühlt: müüüde. nesisch ist, dass alles, vor allem einmal Qi und Blut, gut fließt. Die Kochen als Geheimrezept Grundvoraussetzung dafür, dass Qi und Blut im Körper gut fließen Es gibt viele, viele Ursachen bei uns, kann, ist, dass es genug Qi und Blut warum die Milz so müde ist. Wir im Körper gibt. Und jetzt wissen Sie fangen einmal mit der bei uns häuschon, dass dies die Milz erledigt. figsten an: Weil unser Essen bei unWenn Sie also gesund und kräftig serem Lebenswandel einfach viel zu und sprühend vor Leben sein wol- anstrengend für unsere Milz ist! Die len, brauchen Sie eine gesunde Milz. Milz muss nämlich im Körper nicht Und, sind Sie das? Nein? Dann ha- einfach nur alles verdauen und all ben Sie wahrscheinlich eine müde das Essen zu Qi und Blut verarbeiten, Die Energie steckt im Qi

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sondern ist wie eine alleinerziehende Mutter von acht Kindern: Kinder versorgen, waschen, anziehen, Wäsche waschen, Wohnung sauber halten, einkaufen gehen, daneben noch arbeiten gehen UND dann noch kochen – das wird der Milz einfach zu viel. Daher ist die erste Aufgabe für jemandem mit einer müden Milz: Nehmen Sie der Milz das Kochen ab! Schauen Sie, dass die Milz nicht auch noch in die Küche gehen und kochen muss! Essen Sie regelmäßig warm und gekocht! Die Betonung liegt auf regelmäßig UND auf warm (und gekocht)! Wenn Sie müde sind, geistig oder körperlich, nehmen Sie der Milz das Kochen ab, kochen Sie für sie! Das ist ihre erste Hausaufgabe: Dreimal täglich warm und gekocht essen! Bis zum nächsten Mal, Ihr TCM-Doc Georg Weidinger

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Dr. Georg Weidinger Georg Weidinger lebt in Forchtenstein und hat seine TCM-Praxis in Wiener Neustadt. Sein Buch „Die chinesische Hausapotheke“ ist im Goldmann Verlag erschienen.

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Ein guter Start ins Jahr NINA FIETZ, DIPL. ERNÄHRUNGSMANAGERIN

Gerade hieß es noch „Alles Gute für das neue Jahr“, die Liste der guten Vorsätze war gedanklich notiert … und schon ist der erste Monat wie im Flug vergangen.

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Besonders Brennnesseltee ist gut für das körperliche Wohlbefinden und dient der inneren Reinigung.

FOTO: CORBIS

ABER MAL EHRLICH: Kommen Tipp 2. Weniger Action, Sie bei der Verwirklichung Ihrer mehr Schlaf Neujahrsvorsätze gut voran? Haben Sie das Plan-Soll für einen Monat Verzicht ist im Frühling ohnehin eine gute Idee. Also weniger von der tatsächlich erreicht? Ganz unter uns, quasi unter vier Au- Action, die meist für zwei reicht – gen: Die meisten Menschen haben dafür eine Extraportion Schlaf. Schwierigkeiten, mit dem riesigen Schalten Sie den Fernseher erst gar Rucksack an relativ unkonkreten nicht ein und gehen Sie einfach früVorsätzen in Richtung Wunschvor- her schlafen. Der sprichwörtliche stellung voranzukommen. Immer- „Schönheitsschlaf“ wurde sogar in hin hat man zu den Feiertagen gut Studien bestätigt: Mehr Schlaf gegessen, gemütlich Kaffee getrun- wirkt leistungsfördernd und ist gut ken und mehr Kekse genascht als für die Haut. Bewegung gemacht. Das ist als kurze Ausnahme auch in Ordnung, Tipp 3. Entgiften mit denn Feste gehören gefeiert. Aber Brennnessel nun ist es Zeit, von Völlerei und Müdigkeit auf aktives Erwachen Die besondere Heilkraft dieser Pflanze haben schon die Griechen und Fitness umzuschalten. und Römer erkannt. Die entgifTipp 1. Fastenzeit nutzen tende Wirkung der Brennnessel ist weit bekannt, doch darüber hinaus Auch wenn Sie nicht religiös sind, stärkt sie den Stoffwechsel, wirkt kann man stundenlang spazieren genutzen Sie doch die 40-tägige Fas- durch Eisen blutbildend und durch hen oder man teilt die schweißtreitenzeit, um Ihren Körper auf den Vitamin C belebend. Eine zweiwö- benden Strapazen im Fitnesscenter. Frühlingsmodus umzupolen. Erken- chige Kur mit Tee oder Saft stellt die Macht doppelt Spaß und tut allen nen Sie die Zeichen der Natur und Weichen Richtung Wohlbefinden. gut. machen Sie es nach. Denn nun werDie letzte Anregung zum Schluss: den die Tage wieder länger, alles er- Tipp 4. Bewegungsdate mit Seien Sie nicht zu hart mit sich wacht und gedeiht. Schon viele Na- Freunden selbst. Sie tun doch ohnehin Ihr turvölker haben die Veränderungen Bestes, sind auf Leistung getrimmt. der Natur beobachtet und bemerkt, Sie wollten doch eigentlich mehr Betrachten Sie sich und Ihre Vordass auch der Körper eine Umstel- Bewegung machen, aber auch Zeit sätze durch die rosarote Brille, mit lung braucht. Es ist gar nicht nötig, mit den Freunden verbringen? etwas Eigenliebe und viel Verständradikal zu fasten. Allein mit dem Macht nichts! Sagen Sie das späte nis. Es ist doch schon mal ein guter Verzicht auf Alkohol, Nikotin und Abendessen ab und verabreden Sie Anfang, wenn Sie kleine Schritte Koffein können Sie Ihrem Körper sich zum gemeinsamen Bewegungs- umsetzen – und das wäre der beste programm. Auch bei trübem Wetter Start ins Jahr 2015! /// viel Gutes tun!

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SO SCHMECKT WIEN Die A la Carte-Bookazines vereinen die Aktualität eines Magazins mit der Hochwertigkeit eines opulenten Buches. Sie präsentieren kulinarische Spezialthemen inklusive aller Geheimtipps der Stadt. Plus: Die English summaries machen die Ausgaben auch für internationale Leser interessant.

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schaugaragengold

Noblesse oblige TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

„Darling, today you take the Austin. I take the Daimler.“ Worte des klassischen britischen Lords, mit denen er sich von der Dame des Hauses zu verabschieden pflegte, um kurz darauf im Daimler V12 die gekieste Auffahrt des Anwesens hinunterzugleiten. EIN DAIMLER hat mit einem Jaguar genauso viel gemeinsam wie ein Maßanzug mit einem von der Stange. Der kleine, aber feine Unterschied eröffnet sich nur dem geschulten Auge des wahren Kenners. Vor allem, wenn es sich wie bei diesem Exemplar um die luxuriöse Vanden-Plas-Ausführung handelt. Einzelsitze im Fond, Holz mit Intarsien oder feinste Lambswool-Teppiche unterstreichen die Grandezza dieses Wagens. Very british

Zum ersten Mal tauchte der Name Vanden Plas in England um 1906 auf. Es wurden teure MétallurgiqueAutos mit Karosserien von Van den Plas aus Belgien importiert. Die aufwendigen Wagen fanden großen Anklang und 1913 gründeten Oscar Cüpper, Warwick Wright und Théo Masui die Vanden Plas Ltd., um Karosserien nach Art der Belgier zu fertigen. In den dreißiger Jahren wurden neben Daimler auch Lagonda, Rolls-Royce oder Alvis mit Karosserien beliefert. Immerhin hatte Daimler schon 1927, lange vor der Übernahme durch Jaguar, mit dem Modell Double Six die erste europäische V12-Limousine auf den Markt gebracht. Im Jahre 1966 verschmol76 schau

zen Jaguar und die seit 1960 dazugehörige Daimler Company Limited mit der British Motor Corporation zu British Motor Holdings. Seit 1972 gab es neben der Chauffeur­ limousine auch eine besonders luxuriös ausstaffierte Variante der Daimler Sovereign und Double-Six aus der Jaguar XJ-Serie, die ebenfalls bis 1979 in Kingsbury lackiert und ausgestattet wurde. Ab 1982 wurden diese Wagen in vielen Exportmärkten als Jaguar Vanden Plas angeboten. Bei der Privatisierung Jaguars 1984 wurden die Rechte am Namen Vanden Plas für Europa der Austin Rover Group zugesprochen, weil diese die Spitzenmodelle ihrer Modellreihen mit diesem Namen benannte. Da Austin Rover sich aus dem US-Markt zurückgezogen hatte und der Jaguar Vanden Plas dort gleich sehr beliebt geworden war, gestand man Jaguar die Nutzung des Vanden-Plas-Namens für den Rest der Welt zu.

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Fensterheber nach f­ einer englischer Art erfordern Finger­ spitzengefühl.

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Darüberhinaus war Daimler als älteste britische Marke fast von Beginn an auch Hoflieferant des englischen Königshauses. Vielleicht war der Daimler Double Six deshalb so erfolgreich, dass von der

Die Schokoladenseite des opulenten Briten ist das sich verjüngende Heck.

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Blauer Salon. Der Daimler vermittelt auch heute noch ein Maximum an Stil und Komfort.

dritten und letzten XJ-Serie mit benützt worden sein. Nach Ende krönendem V12-Aggregat mehr seiner Dienstzeit kam der Daimler Daimler- als Jaguar-Zwölfzylin- nach Österreich zu einem Freund der abgesetzt wurden. Die legen- des Besitzers, welcher ihm im Jahr däre „Queen Mum“ bevorzugte bis 2009 das Auto nach Auflösung seizuletzt Reisen mit staatstragenden ner Sammlung zur Hege und Pflege und schnellen V12, sowohl mit Ja- überließ. Durch behutsamen Geguar- als auch mit Daimler-Typen- nuss des Zwölfzylinders nur zu beschild. Wie uns der Eigner dieses sonderen Anlässen beläuft sich die Daimler Double Six, Dr. Georg B., aktuelle Laufleistung des Daimlers erzählt, erfolgte die Erstzulassung auf 130.000 km, welche unter andedes Wagens im Jahr 1983 durch die rem auch durch Reisen nach Schottenglische Botschaft in Deutschland. land zu Teile-Märkten zustande kam. Gerüchten zufolge soll er in dieser Was für anglophile Freunde britiZeit auch von der britischen Regen- scher Fahrzeugkultur durchaus als tin im Rahmen eines Staatsbesuchs besonderer Anlass gilt. /// 2015 jänner/februar

Der Daimler macht seinem Besitzer sichtlich Freude.

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Unser Autor Alex Kristan ist als Comedian mit seinem aktuellen Soloprogramm HEIMVORTEIL in ganz Österreich unterwegs. Mit seinen punktge­ nauen Parodien und der maßge­ schneiderten „Individual Comedy“ ist er einer der beliebtesten Acts bei Top-Events in ganz Österreich. Infos und Termine auf: www.alexkristan.at.

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In den 80er Jahren, der Dekade des Daimlers, ­ war mehr einfach mehr. Sakkos mussten Schulterpolster haben, Sportwägen trugen seitlich Kiemen, die den geigenden Goldfischen im U4 fehlten, und das Primat der Politik wurde vom Primat des ­Marktes abgelöst. Heute müssen Autos vor allem eines sein: sauber.

Sauberer Luxus TEXT VON ALEX KRISTAN

Mercedes S-500 Plug-In DIESER S-500 PLUG-IN ist nicht nur die erste zertifizierte Dreiliter-Luxuslimousine der Welt, sondern auch der erste deutsche Premiumhersteller, der einen an der Steckdose aufladbaren Luxushybriden anbietet. Das vom TÜV verliehene Umweltzertifikat begründet sich nicht zuletzt auf die Vorteile zweier Welten: In der Stadt fährt man rein elektrisch, bei langen Strecken profitiert man von der Reichweite des Verbrenners. Die Hybridisierung macht den Verbrennungsmotor außerdem nicht nur effizienter, sie bringt auch eine besondere Dynamik – Fahrspaß pur. Der neue S 500 PLUG-IN verfügt über die Leistungen eines V8, hat aber nur den Verbrauch eines Kompaktmodells – und er fährt knapp 30 km komplett emissionsfrei. Das Ergebnis ist eine einzigartige Kombination aus Luxus, Fahrspaß und einem ruhigen Gewissen gegenüber Mutter Natur. www.mercedes-benz.at

SCHÖNHEIT MUSS LEIDEN. Diese Phrase trifft selten so zu wie beim kalifornischen Elektrosportwagenhersteller Fisker. Der Fisker Karma ist bzw. war ebenso schön wie fehleranfällig. Trotz starker Medienpräsenz und prominenter Investoren wie Leonardo di Caprio oder Fahrer wie Justin Bieber war nach nur 1800 Einheiten im Jahr 2013 vorerst mal Schluss. Probleme mit der Fertigungsqualität sowie fehlerhafte Batterien waren die Mühlsteine am Weg zur Insolvenz. Seit kurzem haben die Kalifornier einen chinesischen Eigentümer und bereiten einen neuen Anlauf vor. Ab Mitte 2015 sollen die Autos unter neuer Führung wieder ihr ursprüng­ liches Ziel verfolgen, nämlich Nachhaltigkeit mit umweltverträglicher Fahrfreude zu verbinden.

SEIT JUNI 2012 am Markt, schwimmt der Tesla S im wahrsten Sinn des Wortes mit dem Strom, ist aber in den Gewässern der Oberklasselimousinen dennoch der Hecht im Karpfenteich. Mit seinem Design, aber vor allem auch mit seiner sportwagenähnlichen Performance zeigt er, dass Elektroautos keine spröden Öko-Kisten sein müssen. Am Kontinent der vereinigten amerikanischen Klimasünder war das Model Tesla S 2013 die mit Abstand meistverkaufte Luxuslimousine und verwies auch in den ersten vier Monaten 2014 mit 8066 verkauften Stück die Mitbewerber deutscher Premiumhersteller klar auf die Plätze. In Österreich wurden 2013 immerhin 50 Fahrzeuge der Marke Tesla neu zugelassen, in den ersten 10 Monaten 2014 schon 103 Stück. Mit der Vorstellung der neuen zweimotorigen Version „Dual Motor Model S“ erhielt der Tesla nicht nur eine deutlich höhere Leistung, sondern auch ein ausgeklügeltes Autopilotsystem.

www.fisker-automobile.com

www.teslamotors.com

Fisker Karma

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FOTOS: HERSTELLER (3), INGE PRADER, PRIVAT

Tesla Model S


THEMA RINGSTRASSE:

Was Leser schreiben ZUSAMMENGESTELLT VON FRANZ PRASSL

Leser am Wort!

Die aktuelle Umfra ge zum Thema „Wie tolerant sind Sie?“ finden Sie auf den Seiten 4/5. Wir freuen uns au f Ihre Kommentare.

In unserer vergangenen Ausgabe fragten wir, ob die Stadt für die Ringstraße (150 Jahre) neue Ideen und neue Konzepte braucht. Hier lesen Sie ausgewählte Reaktionen. „QR-Codes als Geschenk zum 150. Geburtstag“ Leserin Stephanie Waechter, Schauspielerin

Natürliches Wachstum

„Ich habe mir den Ring ersungen!“ Leser Alexander Goebel, Schauspieler

Jakobsweg mit Schlagobers

Meine erste emotionale Begegnung mit dem Ring war noch als Student bei einer Demo irgendwann in den 70ern. In den folgenden Jahrzehnten habe ich mir diesen Prachtboulevard Haus für Haus ersungen: in der Urania, dem MAK, der Uni für Angewandte Kunst, im Gartenbaukino, Salon Hübner, Grand Hotel, Musikvereinssaal, Staatsoper, Hofburg, Ballhausplatz, und ich bin in beiden Museen am Maria-Theresien-Platz aufgetreten. Ich habe im Parlament gesungen, im Rathaus, im Burgtheater, in der Börse, in der Rossauerkaserne und open air am Donaukanal. Ich habe mir den Ring erfühlt und erarbeitet! Wir sind gut miteinander. Mein Wunsch für die Zukunft: „Wien Meditation – die Stadt, die jede emotionale Festplatte reinigt.“ Den Ring mindestens ein Mal zu Fuß absolvieren, ruhig und rhythmisch, ein energetisches Erlebnis aus Tradition und Zuversicht, aus alter Kraft und neuen Gedanken, entschleunigend und meditativ, angenehm für die Beziehung. Die Wien-Meditation – erzeugt gute Gefühle. Ein Jakobsweg mit Schlagobers. Leser DI Michael Duschel

Fahrtrichtung drehen

Mein Vorschlag: Fahrtrichtung umdrehen und Ring ampelfrei machen. Straßenbahn nur außen und Radfahrer nach innen. 2015 jänner/februar

Ich glaube nicht, dass eine Stadt/ ein Ort lebendiger oder wertvoller wird, wenn man sie/ihn (wahrscheinlich aus sehr wohl gemeinten Gründen – das will ich Euch nicht absprechen) künstlich zu verändern sucht. Natürliches Wachstum ist das, was einen Ort prägt und sich somit in uns einprägt. Warum also den vermeintlich schrumpfenden letzten authentischen Plätzen Wiens ihre natürliche Patina nehmen? Ich sehe darin eine reale Gefahr, die Stadt ihrer Seele zu berauben und sie in Künstlichkeit ersticken zu lassen. Leben ist Veränderung, doch im Kopf hergestellte Veränderung ist dann doch eher eine Art Zwangsbeglückung! Feiern wir doch um des Feierns willen den schönen Ring von Wien, der 150 Jahre Zeitgeschichte auf seinen Pflastersteinen trägt und stellen wir uns neugierig Fragen, wie es ihm wohl in seinem bisherigen Leben so ergangen ist ... Ein sehr spannender Stoff für eine „fächerübergreifende“ Performance! Leser Sven Boltenstern, Juwelier

„Viel zu viele Sperrungen“

Mein Vater hat als Architekt die Ringstraße mitgeprägt, vom Gartenbau-Hotel über die Staatsoper, die Wiener Börse bis zum Ringturm. Ich selbst habe sie nur mit meinen Ausstellungen in den verschiedenen Hotels und in der Hofburg kennengelernt. Die Geschichte der Ringstraße ist faszinierend. Sie war ursprünglich von Festungsmauern umgeben, die dann geschliffen wurden. Übrig geblieben ist eine Reihe von Befestigungsanlagen. Da kommt die Staatsoper ins Gespräch. Von Van der Nüll und von Sicards-

burg ursprünglich auf einem Hügel geplant, ist sie danach förmlich in den Erdboden versunken. Das hat die beiden Architekten so gegrämt, dass der eine daran gestorben ist, der andere Selbstmord begangen hat. Da ist die Geschichte des Eisernen Vorhangs in der Oper. Der Maler Eisenmenger war ein eifriger Mitläufer der Nazizeit, wurde aber von der damaligen schwarzen Regierung mit dem Auftrag betraut. Ein Maler namens Marc Chagall hat sich darum beworben. „Wir kennen Sie nicht, daher kommen Sie für diese Arbeit auch nicht in Betracht.“ Mein Vater hat sich für einen Entwurf von Wotruba eingesetzt, der aber nicht verwendet wurde. Was mich jetzt an der Ringstraße stört, ist die Tatsache, dass sie für jede mögliche und unmögliche Gelegenheit von der Stadtregierung für den Verkehr gesperrt wird. Leser Loris Knoll

Zumindest teilweise autofrei

Ein autofreier Ring – zumindest zwischen Schottentor und Oper – sollte längst selbstverständlich sein. Flanieren und die Atmosphäre einfangen kann man am besten zu Fuß. Ohne Autolärm und in besserer Luft gelingt dies noch besser. Wer’s eiliger hat, kann weiterhin die Straßenbahn oder das Rad benützen. Dass dadurch keine Staus zu befürchten sind, hat die Fußball-EM 2008 gezeigt: Einen ganzen Monat lang war der Ring im genannten Abschnitt gesperrt und sogar auf der Ausweichroute war weniger los als sonst üblich. Weil die Wienerinnen und Wiener intelligent sind und sich andere Routen und Verkehrsmittel suchen. Das Jubiläumsjahr wäre ein schöner Anlass zur dauerhaften Umsetzung.

Leser KR Anton K. Bucek, Sprecher der Luftfahrtunternehmen i. d. WK Salzburg

Geschichte erlebbar machen

Als gebürtigen Simmeringer hat mich die Ringstraße als Wohnstraße der Aufsteiger des Fin de Siècle schon immer interessiert. All die großen Namen sind auf dem Weg in die Vergessenheit, einigen steht dabei ihr Ringstraßenpalais noch im Weg. Wer weiß heute noch, welche Wirtschaftsimperien mit den Namen der Palais und ihrer Erbauer in Zusammenhang stehen? Dem Sitz des Seidenfabrikanten August Zeppetzauer (Kärntnerring 17) gegenüber liegen die beiden Palais des PanzerkassenMagnaten Franz Wertheim; dann der Eisen- und Stahlfabrikant Hugo Henckel-Donnersmarck (Parkring 14) sowie dessen Nachbar, der Textil- und Medienindustrielle Friedrich Leitenberger (Parkring 16). Das Palais des Bierindustriellen Anton Dreher Ecke Operngasse/Opernring wurde zerstört. Zurück blieb ein hässlicher Nachkriegsbau. Die Bankiers-Brüder Julius und Max Gomperz besaßen das Palais Kärntner Ring 3, gegenüber vom Wohnsitz des mächtigen Bankiers Jonas v. Königswarter. Nur wenige Palais haben das Comeback geschafft wie die Getreidehändler- und Bankiersfamilie Ephrussi, und zwar dank des Buches über deren Familiengeschichte ihres Urenkels Edmund de Waal. Die Stadt Wien sollte diese spannende Wirtschaftsgeschichte, welche sich hinter jedem Palais verbirgt, den Spaziergängern zum 150. Geburtstag mittels QR-Code auf den Häusern zugänglich machen. An die meist hässlichen Neubauten sollen Bilder der ursprünglichen – leider zerstörten – Palais angebracht werden, um auch dort mittels QR-Code an die Erbauer und deren Geschichte zu erinnern. schau 79


u a h c s

schau tv

e der Die erste Rund a auf heißesten Lig schau tv: am 9. März, ab 18 Uhr, n-Takt. im 60-Minute

Austrias neuer Rohdiamant TEXT VON MARCO CORNELIUS, FOTO: CHRISTIAN HOFER

18 Jahre jung, 1,94 Meter groß und von Beruf Goalgetter: Austrias Marko Kvasina ist derzeit wohl die heißeste violette Aktie am Stürmermarkt. In der heißesten Liga Österreichs traf er in der Hinrunde sieben Mal – jetzt ist er endlich bei den Profis angekommen.

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VOR KNAPP EINEM Jahr machte Kvasina zum ersten Mal in der Unter-19-Mannschaft der Veilchen auf sich aufmerksam. In der UEFA Youth League lehrte der damals 17-jährige Angreifer mit der Wiener Austria den prominenten Gegnern das Fürchten. Egal, ob es Atletico Madrid, FC Porto, Zenit St. Petersburg oder Benfica Lissabon im Achtelfinale waren, Kvasina hatte keine Angst vor den großen Namen im europäischen Fußball und spielte sich immer mehr ins Rampenlicht. Nach sieben Volltreffern in der Hinrunde

der heißesten Liga Österreichs durfte der Vollblutstürmer erstmals auch bei den Profis in der Bundesliga ran. „Für mich ist es natürlich wie ein Traum. Ich habe hart gearbeitet und bin für meine Leistungen belohnt worden“, klingt Kvasina stolz. Doch auf seinen Lorbeeren will sich der technisch starke Goalgetter nicht ausruhen. Obwohl er erst gerade 18 Jahre alt geworden ist, weiß er ganz genau, wo seine Karriere hinführen soll: „Mein nächstes Ziel ist es, einmal bei allen Spielen der Kampfmannschaft dabei zu sein jänner/februar 2015


SCHAU TV VERNETZT DIE HERZEN DER OSTREGION RUND UM SPORT, KULTUR UND ABENTEUER.

FOTOS: MARCO CORNELIUS, CHRISTIAN HOFER

und so viele Spielminuten wie es nur Vorbild Mario Mandzukic geht zu sammeln. Natürlich will ich dann dieses Vertrauen auch mit To- Aber nicht Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Didier Drogba oder Andi ren zurückgeben.“ Das Vertrauen hat er sich bei Kampf- Ogris sind die Vorbilder von mannschaftstrainer Gerald Baum- Kvasina, sondern Atletico-Madridgartner bereits erarbeitet. Denn Stürmer Mario Mandzukic. „Er ist auch in der ersten Mannschaft der ein ganz ähnlicher Spielertyp wie Veilchen hat „Kvasi“ schon einge- ich. Mandzukic kann einfach alles und ist extrem torgefährlich“, läschlagen. chelt der sympathische Wiener. Vier Torschüsse Auch AG-Sportvorstand Thomas für Premierentreffer Parits hält große Stücke auf den Rohdiamanten: „Er legt auf dem Nach einem Kurzeinsatz gegen die Platz eine beeindruckende Präsenz Admira und vier Torschüsse spä- an den Tag. Wenn er weiterhin hart ter war der groß gewachsene Torjä- an sich arbeitet und diese Entwickger der zweitjüngste Torschütze in lung fortsetzen kann, hat er viele der Geschichte der Wiener Aus­tria. Möglichkeiten.“ Diese will Kvasina Gegen Grödig stand die Nummer einmal bei der Austria ergreifen, ehe 27 der Veilchen zwölf Minuten am ihn sein Weg in die deutsche BunFeld und durfte nach überhaupt nur desliga führen soll. Obwohl der FC 24 Einsatzminuten über den ersten Chelsea der Lieblingsklub von Bundesligatreffer jubeln. Kvasina ist: „Viele Leute sagen auch, Lob bekommt Kvasina nicht nur dass die englische Liga mir auf den von Jahrhundert-Stürmer und sei- Leib geschneidert ist, aber ich will in nem Amateur-Trainer Andi Og- die beste Liga der Welt und das ist ris: „Der Marko hat alles, was einen eben die deutsche Bundesliga.“ /// richtigen Torjäger auszeichnet. Er ist sehr beweglich, für seine Größe info technisch sehr, sehr gut und bleibt vor dem Tor enorm ruhig.“ Angst, dass der 18-jährige Angreifer abhebt, hat Ogris nicht: „Bei ihm wird das nicht passieren. Er ist intelligent, besonnen und hat Die heißeste Liga Österreichs eine gute Familie um sich. Er gibt Die Fußballsendung zur Regionalliga in jedem Training Vollgas und Ost läuft jeden Montag um 18 Uhr auf schau tv. Im Stundentakt gibt es will sich stets verbessern.“ Ogris Tore, Statistiken, Tabellen, Interviews muss es wissen, immerhin hat es und natürlich auch jede Menge der Vollblutstürmer in 346 Spie- Spielberichte. Der Spieltag der len für die Austria auf 124 Treffer Ostliga kompakt zusammengefasst – aber auch auf www.heisseliga.at oder gebracht und ist damit eine echte www.facebook.com/heisseliga gibt Legende geworden. es immer News für den Fan.

So empfangen Sie Via ASTRA-Sat ist schau tv in ganz Österreich und Zentraleuropa rund um die Uhr empfangbar.

via Satellit

Automatischen Sendersuchlauf via TV-Fernbedienung starten (schau tv reiht sich automatisch am Ende Ihrer Senderliste als neuer Sender ein) und in der Folge gemäß TV-Geräteanleitung und Fernbedienung gewünschten Programmplatz zuordnen. Manuelle Einstellung: Transponder 3, Frequenz 11,244 GHz, FEC 5/6, Symbolrate 22.000, Service-ID 12255 Außerdem sehen Sie schau tv im Raum Wien via Antenne und hier:

Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

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toptipps

Frühjahrsauftakt Die Rückrunde in der heißesten Liga Österreichs startet am 6. März. Die Frühjahrsmeisterschaft hat heuer erstmals nur 14 Spiele. Ein Match wurde schon nach der Hinrunde gespielt. Folgende Spiele werden in der 17. Runde gespielt: Freitag, 6. März, Anpfiff 19 Uhr: Vienna – Admira Amateure Sollenau – Donaufeld Neusiedl/See – Schwechat Austria Amateure – Parndorf Anpfiff 19.30 Uhr Wiener Sportklub – Neuberg Stegersbach – Rapid Wien II Samstag, 7. März, Anpfiff 15.30 Uhr: St. Pölten Amat. – Mattersburg Amat. Anpfiff 17 Uhr: Ritzing – Amstetten facebook.com/heisseliga

Die Tabelle nach 16. Runden Platz

Mannschaft

1

Ritzing

Sp. +/- Pkt. 16 19 37

2

First Vienna

16 14

3

Parndorf

16

11 27

31

4

Austria Amat.

16

8 26

5

Amstetten

16 14 24

6

Stegersbach

16 -2 24

7

Sollenau

16 -3 23

8

Schwechat

16

6 22

9

Wiener SK

16 -4

10

Neusiedl

16

-2 20

21

11

Donaufeld

16

-3 20

12

St. Pölten Amat.

16 -5

17

13

Admira Amat.

16 -6

17

14

Rapid Wien II

16 -2

16

15

Mattersburg Amat. 16 -11

16

16

Neuberg

16 -34

7

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ADVERTORIAL

Im Burgenland ist Innovation daheim In Frauenkirchen wurden am 5. November Hände geschüttelt, ­zahlreiche Preise verliehen und tolle Innovationen gefeiert. Bereits zum 20. Mal wurde der begehrte Innovationspreis an burgenländische Top-Unternehmen verliehen.

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energy technology GmbH und sein Kooperationspartner AIT (Austrian Institute of Technology GmbH) für ihr gemeinsames Projekt „smartflowertm“ den Sonderpreis VERENA eingefahren und damit ein weiteres Highlight in der Innovationslandschaft gesetzt. Nähere Informationen finden Sie unter www.gute-idee-burgenland.at bzw. unter www.wibag.at.

FOTOS: WIBAG/ROLAND SCHULLER (5)

I

n der St. Martins Therme AG und der WIENER Städtischen In insgesamt vier Kategorien wurden die Preise an die inno& Lodge in Frauenkirchen Versicherung AG – gesponserten ­ wurde im November 2014 Schecks in der Höhe von jeweils vativsten Unternehmen des Burgenlandes vergeben: Innovative der Burgenländische Innovati- 2.500 Euro überreicht. Dienstleistungen, kleine und mittonspreis verliehen. Aus 53 Nominierungen wurden die innova- Sandwich aus Carbon und Glas lere Unternehmen, Großunternehtivsten Unternehmen des Landes Mag. Spitzauer hat die Jury über- men sowie Tourismus- und Freivon einer unabhängigen Jury ge- zeugt und setzte sich mit seiner zeitbetriebe stellten zahlreiche wählt. Mag. Johann Spitzauer „Lago 26“ gegen die anderen nomi- Nominierungen. Die einzelnen konnte mit seinem Segelboot nierten Unternehmen durch. Das Preisträger sind in der Tabelle „Lago 26“ den Hauptpreis ein- innovative Schwertboot bereichert rechts gelistet. fahren: Der Geschäftsführer der den Segelsport um ein neuartiges ChampionShips Yachting GmbH, Bootskonzept und vereint genuss- Geschichte mit Erfolg Mag. ­ Johann Spitzauer, bekam volles Wochenendsegeln mit pu- „Schon 2007 hat ein Preisträger die von Landeshauptmann Hans rem Regattafeeling. Mit seinem kla- Erfolgsgeschichte des InnovationsNiessl, Landeshauptmann-Stv. ren Design setzt die „Lago 26“ neue preises geprägt. Die Lumitech ProMag. Franz Steindl, dem WiBAG- Standards für Binnenseen und küs- duktion und Entwicklung GmbH Vorstand Mag. Günter Perner so- tennahe Gewässer. Modernste Ma- mit Sitz im Technologiezentrum wie Wirtschaftskammer Burgen- terialien wie ein Carbon/Glas-Sand- Jennersdorf wurde erstmals als burland-Präsident Ing. Peter Nemeth, wich und spezielle Baumethoden genländisches Unternehmen mit Verkaufsleiter Dieter Moritz und wie das Vakuumverfahren machten dem Staatspreis Innovation aus­ esign möglich gezeichnet“, so WiBAG-Direktor Landesdirektor Mag. Hans Peter dieses besondere D Rucker die – von der Erste Bank und die „Lago 26“ zu einer mobi- Franz Kast. Im Frühjahr 2014 hader österreichischen Sparkassen len Freizeitoase mit Lifestyle-Faktor. ben das Unternehmen smartflower

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ADVERTORIAL

1  DIE PREISTRÄGER 2014: 1 Hauptpreisträger: ChampionShips Yachting GmbH (Verkaufsleiter Dieter Moritz (Wiener Städtische), LH Hans Niessl, Gewinner Mag. Johann Spitzauer, LH-Stv. Mag. Franz Steindl, Mag. Hans Peter Rucker (Erste Bank) und WiBAG-Direktor Mag. Günter Perner)

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 KATEGORIE „INNOVATIVE DIENSTLEISTUNG“ 1. Platz: BARRECO GmbH (li.) 2. Platz: HWB Horitschoner ­Werkzeugbau GmbH (Mi.) 3. Platz: BEST(un)BUILT (re.)

3

 KATEGORIE „KMU“ 1. Platz: Modulhydraulik Weber GmbH (Mi.) 2. Platz: Gold Chamber – Horst Pfaffelmayer e. U. (re.) 3. Platz: Ing. Robert Liszt (li.)

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2

3

4

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4

 KATEGORIE „GROSSUNTERNEHMEN“ 1. Platz: SWARCO FUTURIT ­Verkehrssignalsysteme GmbH (re.) 2. Platz: HERZ Energietechnik GmbH (Mi.) 3. Platz: MAM Babyartikel GmbH (li.)

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 KATEGORIE „TOURISMUS“ 1. Platz: Gasthaus „Zur Dankbarkeit“ (Mi.) 2. Platz: Hotel Das Eisenberg (re.) 3. Platz: Residenz Velich (li.)

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schauschau Die große schaumedia-Familie feierte in Eisenstadt Ein Kommen und Gehen, ein lustiges Treiben. Das schau tv-Haus in Eisenstadt ist zu einem fixen gesellschaftlichen Zentrum geworden. Hier ist immer was los. Grund genug für Friends, Partners, Family, ein Fest zu arrangieren, und zwar ein Fest, das wirklich gelang. Das ganze schau tv-Team war nämlich emsig am Werken: Leberkäse-Semmel machen, Wein einschenken und spritzen, Würstel kochen, Bier zapfen und so weiter. Das ist eben wie bei einer großen Familie – jeder packt an ... Die Chefitäten, Geschäftsführer & Herausgeber GERHARD MILLETICH, Herausgeber RUDI MATHIAS und Chefredakteur CHRISTOPH BERNDL, hatten ob des hohen Promifaktors richtig viel zu tun: a ­ llen voran LH HANS NIESSL, Schauspieler FRANK HOFFMANN, Landesrätin V ­ ERENA DUNST, ÖVP-Klubchef RUDOLF STROMMER u. v. a. TEXT: NIKI SCHREFL

2

1 Kraftvoller Auftritt: schaumedia-­ Geschäftsführer und ­-Herausgeber ­GERHARD MILLETICH mit Landesrätin VERENA DUNST.

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6

4 4

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PROMINENTE GÄSTELISTE BEIM GET-TOGETHER DER schaumedia-GRUPPE

FOTOS: JOHANN KORLATH (9)

2. WALTER REICHER, Geschäftsführer der Haydn Festspiele, und schaumedia-Herausgeber RUDI MATHIAS hatten sichtlich viel Freude. 3. GABRIELE AMBROS, geschäftsführende Gesellschafterin der BOHMANN-Verlagsgruppe, im Interview 4. Kameramann WOLFGANG „Adlerauge“ SEMLITSCH mit den feschen Redakteurinnen JESSE SCHWARZ und STEPHANIE ANDERT. 5. Die dienstältesten Mitarbeiter im Verlag: FRANZ STAGL (rechts), CHRISTA SMOLIK und HELMUT STROHMER (links) 6. Prominenter Landtag: ÖVP-Club-Chef RUDOLF STROMMER (links), GERHARD MILLETICH, AURELIA AMBRUSCH und SPÖ-Club-Chef CHRISTIAN ILLEDITS.

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schhaausuchtauv sc

Andert mit Stephanie um 18.15 Uhr, ag st en Di n de je n Wiederholunge Sa und So

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7. schau tv-Verkaufsleiterin JULIA RÖTZER (rechts) und Haarstyle-Expertin MARION REINPRECHT.

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8. BETTINA MILLETICH-GERDENITS, flankiert von MARIO BAIER, Chef des Burgenland-Tourismus, und ANDREA JANKOSCHEK von schau tv (re.) 9 ANDREAS LEITNER, Eigentümer der Weinlogistik Parndorf (links), schau Magazin-Chefredakteur CHRISTOPH BERNDL, LH-Pressesprecher HERBERT OSCHEP und der LH himself: HANS NIESSL

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schauschau Prominentes Aufgebot im schau tv-Studio

Ein Sir mit der Feinheit eines kalligrafischen Schriftzuges adelt natürlich jedes Fest. Schauspieler FRANK HOFFMANN fühlte sich pudelwohl im schau tv-Haus und parlierte mit Herausgeber RUDI MATHIAS, ­Kulturlandesrat HELMUT BIELER und Haydn-Festspiele-Prinzipal WALTER REICHER über Gott und das Burgenland. Und auch ‚A LA CARTE‘-Herausgeber CHRISTIAN GRÜNWALD und BGLD.-Touris­muschef MARIO BAIER hatten sich jede Menge zu sagen. Kulinarisch und fremdenverkehrstechnisch ist das Land der Sonne ­wirklich gesegnet und hat sich auch in den letzten zwei Jahrzehnten enorm entwickelt. Und hat nun seit geraumer Zeit seinen eigenen TV-Sender. Da schau her!

1

MARIO BAIER (links) und „Mister A la Carte“ CHRISTIAN GRÜNWALD

FOTOS: JOHANN KORLATH (10), LUDWIG SCHEDL (2), VIENNAPRESS/ANDREAS TISCHLER, TOPPRESS AUSTRIA/KARL SCHÖNDORFER (5)

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BETTINA BURES, Tochter von Nationalrats­ präsidentin Doris Bures, mit Freund CHRISTOPH CASPAR (re.) u. Hausherr MAX STIEGL.

Harry Stojka – der mit der Sau tanzt

Der Meister mit seiner ­ itarre: HARRI STOJKA G auf der Bühne.

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1. Haydn-Festspiele-Prinzipal WALTER REICHER, schaumedia-­Herausgeber RUDI MATHIAS und FRANK HOFFMANN mit Kultur­landesrat HELMUT BIELER. 2. Landeshauptmannstellvertreter FRANZ STEINDL mit der Bürgermeisterin von Kittsee, GABRIELE NABINGER, und Kulturlandesrat HELMUT BIELER. 3. BETTINA MILLETICH-GERDENITS, kaufmännische Leitung schau tv, mit SABINE KEJVAL, Verkaufsleiterin schau Magazin, in Feierlaune. 4. schau tv-Moderatorin JESSE SCHWARZ (links) und CHRISTOPH BERNDL (Mitte) mit Mitgliedern der Band ROCQUETTE. 5. BETTINA MILLETICH-GERDENITS mit WERNER UNGER (Verkaufsleiter Ost Österreich IC von Coca-Cola HBC Austria GmbH) 6. SPÖ-Club-Chef CHRISTIAN ILLEDITS (li.) mit Energie BGLD.Vorstand MICHAEL GERBAVSITS 7. HEISSE-LIGA-Macher von schau tv: MARCO CORNELIUS mit Fußballfan NR. 1, LH HANS NIESSL, und FLO HAIDVOGL.

Der Sautanz ist eine alte Tradition, eigentlich kam er schon mit den Bayern ins Burgenland. MAX STIEGL, der Chef des vorzüglich geführten Guts Purbach, tischte also nach ritueller Schlachtung dementsprechend auf: Schmankerln wie Kesselfleisch, Krenfleisch, Bratwürste, interaktive und auf den Gast übergreifende Aktionen wie Speck schneiden, Grammeln auslassen bis hin zum Blunzen machen. Alles unter freiem Himmel. Ziemlich abgefahren war dann der Gig von JazzGitarrist HARRI STOJKA mit seiner Band. Saugut!

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„Rainer Wahnsinn“ am Steirerball Sagen wir mal so: In Tracht hat man wahrscheinlich mehr gesellschaftliche Rechte zum Ausgelassensein denn in einem Smoking. Beim Steirerball war ergo ein enormer Fun-Faktor vorprogrammiert. Irrwitzige und verdammt guten Combos trieben den Puls des Steierballs auf Fullspeed: „BEPPO’S DANCE BAND“, „MURBODNA BANDA“, „KNÖPFERLSTREICH“ oder „RAINER WAHNSINN“. Letztere hatten aber nix mit profil-Herausgeber CHRISTIAN RAINER (vor Ort) zu tun. ­Obschon dessen extravagantes rotes S ­ chuhwerk jeder PopstarExzentrik Paroli bot. Sehr erfrischend.

Medien-Lady BABARA BERTOLINI mit dem großartigen Couturier Mister LA HONG.

Der legendäre „Marchfelderhof“-Padrone Gerhard BOCEK und die Künstlerin TAMARA TROJANI. Moderation, Fotoshootings, Kabarett, Musikvideos, Schauspiel, Werbespots, Showeinlagen, Burlesque und Striptease: WENDY NIGHT (links) ist für alles zu haben, TV-Beauty KATHI STEININGER begleitet rechts im Bild.

ANDY LEE LANG und die JAZZ GITTI beim Posing.

Prominente Steirerin: Kult­Designerin LENA HOSCHEK mit Ehemann MARIO FRAJUK

LH Obersteirer FRANZ VOVES mit seiner Frau

HANNER mag man eben: ­ ERENA PFLÜGER sieht das V auch so – bei Starkoch HEINZ HANNER, ein Fescher halt.

Prominente al dente: Weichgekocht vom Starwirt

Profil-Herausgeber CHRISTIAN RAINER mit seiner bildhübschen Freundin, ORFStar und Wahlsteirerin NADJA BERNHARD.

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Es gibt nur wenige Gastronomen, um die sich seit Jahren so viele Prominete scharen wie den legendären „Marchfelderhof“-Chef Gerhard Bocek. Wie ihm das gelingt, weiß man bis heute nicht. Ob er sie einkocht oder weichkocht … „der Gerhard ist halt ein Sympathico“, wie ein Insider vermerkte. Im Zeichen des „Red Ribbon“ versammelte sich also eine ganze Menge gut gelaunter Herrschaften, die man aus den Medien kennt, um Charity-Farbe zu bekennen: Die Künstler JAZZ GITTI, KONSTANTIN SCHENK, ANDY LEE LANG, Medien-Starlets wie WENDY NIGHT & KATHI STEININGER, und STARKOCH HEINZ HANNER. schau 87


schauschau Prominentes Stelldichein in der Wein-Lagerlogistik

8.000 Paletten Stellplätze, das ist eine Menge. Noch dazu darf man Weine und Sekte hier unversteuert lagern. Die Wein-Lager­ logistik Parndorf ist diesbezüglich die einzige Company in Österreich, die so e ­ twas anbietet. Mehr als 100 Winzer und Weinhändler schwärmen von den perfekten Logistik-Bedingungen. Optimale Voraussetzungen für ein Stelldichein. Adabei: Hausherr ANDREAS LEITHNER freute sich über prominente Gäste wie LH HANS NIESSL, schaumedia-Boss GERHARD MILLETICH, ­Star­winzer LEO HILLINGER, WKO-Bgld.-Präsident PETER ­NEMETH, „A La Carte“-Herausgeber CHRISTIAN GRÜNWALD u. v. a.

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FOTOS: JOHANN KORLATH (10), TOPPRESS AUSTRIA/KARL SCHÖNDORFER (8)

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1 LH HANS NIESSL begrüßt den Hausherrn ANDREAS LEITHNER 2 Bgld. Fußballpräsident u. schaumediaChef GERHARD MILLETICH mit ­WK-Bgld.-Präsident PETER NEMETH 3 Promi-Winzer LEO HILLINGER mit ­Hausherr ANDREAS LEITHNER 4 Apetlons Winzer ERNST STEINDORFER (li.) mit MARIA MOLLNER und „Villa-VitaPannonia“-Generaldirektor BERT JANDL. 5 Inbrünstige Eröffnungsrede von Parndorfs Bürgermeister WOLFGANG KOVACS in der Wein-Logistik. 6 „A la Carte“ Chefredakteur CHRISTIAN GRÜNWALD mit „MERKUR“-Vorstand MANFRED DENNER, Winzer MAX TRAUTTMANSDORFF und „MERKUR“Direktor Einkauf ­HERBERT FLEISCHHACKER. 7 Bgld.-Landtagspräsident GERHARD STEIER (rechts) mit „WIBAG“-­ Abteilungsleiter BRUNO KRACHER. 8 Nicht nur eine feine, sondern auch eine riesengroße Auswahl an heimischen ­Weinen im Weinshop. 9 Von links: ULF SCHNELLER, im ­Hintergrund ROLAND STEINDORFER, WK-Bgld.-Präsident PETER NEMETH und der Illmitzer Spitzenwinzer JOSEF SALZL.

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Osliper Power-Lady für 2015

Illustre Runde auf Gut Purbach: (von li.) HANNES SCHMIDT von der Firma GIGKO, NICOLE TRIMMEL, LH HANS NIESSL und die Fotografin CHRISTINA KARAGIANNIS

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Was für eine Frau! Das Goldene Verdienstkreuz des Burgenlandes hat sie bereits. NICOLE ­TRIMMEL holte erstmalig den Vollkontakt-EM-Titel im spanischen Bilbao. Sie schaffte auch das EMDouble. In Maribor holt sie bei der LeichtkontaktEM den nächsten Titel. In allen Kämpfen klar mit 3:0 durch. Nun darf sie sich Doppel-Europameisterin nennen. Also: Das neue Must-Have für 2015 – der Nicole Trimmel Kalender „Natural Born Fighter“, in Szene gesetzt von CHRISTINA KARAGIANNIS in der Natur ihrer Heimat Oslip und Umgebung.

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Sternstunde mit der GRUBEROVA

Fulminanter Arienabend mit EDITA GRUBE­ROVA, mit drei Zugaben bedankte sich die P ­ rimadonna assoluta im Theater an der Wien bei ihrem Publikum, sehr prominent besetzt: BIRGIT SARATA, MICHAEL HELTAU, GERY KESZLER, Intendant ROLAND GEYER, Sacher-Chefin ELISABETH GÜRTLER & HELMUT LOHNER, Bier-Tycoon SIGI MENZ und L ­ ife-Ball-Erfinder GERY KESZLER.

KRISZTINA CERNY (rechts), Chefin des Gourmet-Catwalks „Sea and Taste“, mit Kaffee-Erbin KATI NABER.

Business-Ladys in der EDEN: JASMINE und SANDRA SORAVIA, fesch wie eh und jeh.

Indentant ROLAND GEYER (oben rechts) mit seinem Star EDITA GRUBEROVA und Regisseur CHRISTOF LOY. Zwei Sänger: LADO (li.) und GARY HOWARD von den „Flying Pickets“.

Rechts: BIRGIT SARATA und MICHAEL HELTAU waren vor Ort und begeistert.

Autogramme: EDITA GRUBEROVA mit ihren Fans. Eine Sternstunde.

Alpha-Tiere: ALEXANDER RINNERHOFER und CHRISTIAN MAREK.

Reden in der Eden: The Art of Connection.

Die Wiener Eden Bar ist legendär. Weil durchs Reden kommen die Leute zusammen, privat wie geschäftlich. Die ALPHA-COMMUNITY hält jetzt dort monatlich Hof, und zwar jeden ersten Mittwoch. Klingende Namen aus dem Big Biz hatten sich tatsächlich viel zu sagen: PR-Koryphäe SANDRA SORAVIA, Sea & Taste-Chefin KRISZTINA CERNY, Möbel-­ Tycoon THOMAS BENE, Filmproducer NORBERT BLECHA, SEBASTIAN HASELSTEINER aus dem Clan des Bauunternehmens, die Verleger ALEXANDER RINNERHOFER und CHRISTIAN MAREK … Star des Abends: GARY HOWARD, Sänger der legendären „Flying Pickets“. 2015 jänner/februar

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schauschau Wahl zur Miss Bonbon im Wiener Konzerthaus 13. Februar, 20 Uhr, Wiener Konzerthaus Heinz Alphonsus ist der legendäre Veranstalter des nicht minder legendären BonBon-Balls. Und alle Jahre wieder wird im Konzerthaus traditionellerweise das süßeste Mädchen zwischen Wien Mitte, Eisenstadt und Bregenz bedeutungsvoll in Zucker aufgewogen. Und Dominic Heinzl wird das Ganze moderieren. Der ist zwar nicht ganz so süß, aber er kann das wie kein anderer.

Casino Redoute in Baden Rosenmontag, 16. Februar, Casino Baden Cool, mitreißend und total ausgeflippt – die Mitternachts­ einlage mit Drumatical – Percussion Show. Und weiter in der Ankündigung: Bunte und durchgedrehte Eröffnung und Mitternachtsquadrille mit der Tanzschule Zehender-Heintzinger. Und noch weiter: Spannend. Verrückt. Aufregend. Magisch. Geheimnisvoll. Casino Redoute – der außergewöhnlichste Ball des Jahres. Da muss man doch hin, oder? Übrigens, Ballkleid, Smoking und Augenmaske sind Dresscode!

Opernball: Richie Lugner hat genug von Skandalnudeln 12. Februar, Einlass 22 Uhr, Wiener Staatsoper O.k., der Baumeister ist nicht mehr ganz der Jüngste, ­ bwohl ihm der Schelm aus dem Gesicht lacht. Fakt ist o aber, dass er es leid ist, eine Menge Geld in die Hand zu nehmen für Stars – meist aus Amerika –, die ihm dann mit dem Hintern ins Gesicht fahren. So wie 2014 Kim Kardashian, die ihm mit ihrer Zickerei ziemlich auf den baumeisterlichen Allerwertesten ging. Heuer setzt er auf Elisabetta Canalis – George Clooneys Ex-Freundin und Schauspielerin. Bekannt ist sie bei uns unter anderem als rassige Italienerin aus der Giotto-Werbung. Wir sind gespannt.

Show Dance in Oberschützen 28. Februar, Einlass 12 Uhr, Freie Spende

So ein Theater: Otto Schenk im Kulturzentrum Burgenland 19. Februar, Kulturzentrum, Eisenstadt, 19.30 Uhr In mehr als 65 Jahren im Scheinwerferlicht hat sich Lachhaftes nicht nur vor dem Vorhang zugetragen. Aus seinem reichen, auch hinter den Kulissen gesammelten Erfahrungsschatz kann Otto Schenk so einiges berichten. Wenn der Großmeister das Nähkästchen öffnet, kommen allerlei Hoppalas, Skurrilitäten und Anekdoten zum Vorschein. Ob es dabei um „2 Pudel“ mit Platz in der ersten Reihe geht oder um einen Eleven, der bei seinem einzigen Satz ins Stolpern kommt: Gaudium ist garantiert. Und über Filmeinspielungen gibt’s auch ein Wiedersehen mit Schenks kongenialen Kollegen wie Helmuth Lohner oder Alfred Böhm.

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Alles Walzer in Eisenstadt 5. Februar, Kulturzentrum Burgenland, Eisenstadt, 19 Uhr, Karten ca. 20 Euro. Werke von Dmitri Schostakowitsch, Johann Strauß, Franz Lehár und Leonard Bernstein: ­Lebensfreude, Ausgelassenheit, Heiterkeit, aber auch Sentimentalität, Satire und Parodie finden sich im Klavierkonzert Nr. 1 von Dmitri Schostakowitsch, das im ersten Teil des Konzertes erklingen wird. Von Schostakowitsch selbst, der auch ­Filmmusik komponiert hat, stammt der ­Ausspruch: „Wenn das Publikum bei der ­Aufführung meiner Werke lächelt oder direkt lacht, so bereitet mir das große Befriedigung.“

ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

Wir sprechen hier bereits von den 9. (!) burgenländischen Landesmeisterschaften in Show Dance. Erwartet werden rund 300 Tänzerinnen und Tänzer aus 12 Vereinen, von Kindern bis Masters, die mit Tanzbeiträgen in unterschiedlichen Stilrichtungen am Wettbewerb um die Meistertitel teilnehmen.

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Ich bin Energie-Gewinner. Weil Pannen keine Geschäftszeiten kennen – und mein Pannendienst auch nicht.

Rene Z. Energie-Gewinner.

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