schau Magazin Heft 5 2015

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EUR 3,90 Heft 5/2015

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DAS MAGAZIN VON

Wir steigen mit Model Michelle in die Wand und verraten, wie der Einstieg in den Klettersport sicher gelingt. Außerdem: Outdoor-Tipps von Geocaching bis Mountainbike

LILIAN KLEBOW DIE WILDEN KAISER SANDRA THIER RUDI KOBZA U. V. M. Jetzt spricht

AMBROS!

Story auf Seite 8

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leben. IHRE ARBEITSPLÄTZE SIND UNSERE AUFGABE. Kultur, Immobilien, Logistik, Medien und Umwelt: Die Wien Holding investiert jährlich rund 150 Millionen Euro in reale Projekte für ein lebenswertes Wien. So sichert der Konzern mit seinen 75 Unternehmen direkt und indirekt rund 16.590 Arbeitsplätze.


schaubilddesmonats

schau-Herausgeber Rudi Mathias

Seit einem guten Monat ist es theoretisch finster auf

FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, LISA GASTAGER

unserer Welt. Keine Autos, keine Züge, kein Schiffsverkehr und keine Flugzeuge am Himmel – könnten wir nicht auf die Energiereserven unserer Erde zugreifen. Doch diese werden von Jahr zu Jahr weniger. Schön waren die Reden der Mächtigen, die wir am 13. August dazu hören durften – also jenem Tag, an dem sich das Energiepotenzial der Erde für das Jahr 2015 erschöpft hatte. Zuversicht wurde medial versprüht an diesem Tag und stolz waren wir, dass zumindest zwischenzeitig eines unserer Bundesländer in der Lage ist, seinen Strombedarf aus wiedererneuerbarer Energie zu decken. Selbst wenn der ungewöhnlich heiße Sommer vielleicht ein erster Wink war, was noch kommen wird. Doch anstelle sich ernsthaft daran zu machen, Elektroautos endlich alltagstauglich zu machen, kluge Speichersysteme für die Energie aus Windkraftwerken zu finden und effizientere Photovoltaik-Technologien zu entwickeln, hat die Obama-Regierung ein Monat nach den schönen Reden ihre Zustimmung gegeben, vor den Küsten Alaskas neu entdeckte Ölquellen zu erschließen – just da, wo das Ökosystem besonders empfindlich ist und Walross, Robbe & Co ihre Rückzugsräume haben. Auch wenn uns das alles wurscht sein kann und wir hier demnächst nicht viel mehr als griechisch heiße Sommer zu ertragen haben, schaut es für unsere Kinder bald ganz anders aus. Schon im Jahr 2030 werden die Energiereserven am ersten Tag des Jahres erschöpft sein, während sich unsere saftig grünen Wiesen längst in karge Steppen verwandelt haben. Danke, Mister President, für die vielen schönen Reden!

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schauumfrage Falls Sie es nicht registrierten: Am 15. August war „Earth Overshoot Day“. Seit diesem Tag verbrauchen wir mehr Ressourcen, als die Welt 2015 hergibt. Durch Abholzung, Treibhauseffekt, Überfischung, Ausrottung von Arten. Arme, arme Erde … Jetzt sind Sie am Wort! Schreiben Sie, was jeder von uns tun kann, damit unsere Welt nicht völlig vor die Hunde geht. An: office@schaumedia.at oder auf facebook.com/schaumagazin

Sind wir noch zu retten? GEFRAGT UND NOTIERT VON FRANZ PRASSL

Nachgeholt und dabei verloren

Ossi Schellmann, Wiener Szenewirt

Die grüne Bühne Ihr Urteil bitte, am Kanal Frau Rat!

Marika Lichter spricht nicht nur, Er hat mitgeholfen, ein Stück Wien sie singt auch für die Umwelt. Am zum zweiten „Wohnzimmer“ zu 24. September beim UN-Klimaformen. Für die Gäste seiner Gipfel in New York, wo u. a. auch „­ Summerstage“. Und das zu einer Umweltminister Andrä RupprechZeit, als der Donaukanal längst ter konferiert. Marika, die Show ist nicht so fashionable war wie heute. kerosinbelastet, aber, o.k., dienstSzenewirt, Gastronom, Umweltlich. Also, was tun außer jammern? freund, in dieser Reihe ist der „Uns besinnen, wo wir herkommen „Ossi“ aufgestellt. „Im Kleinen kann und wo das alles hinführt. Im Kleiman immer was machen. Beim nen mithelfen. Saisonal leben, im Einkauf etwa. Wir brauchen nicht Winter nicht nach Kirschen und die Ananas. Und ich muss nicht im Spargel verlangen, wenn er aus Winter den Daiquiri auf der Karte Südafrika kommt. Keine Fernreisen haben, wenn dafür frische in den Süden, just for fun.“ ­Erdbeeren eingeflogen werden.“ D’accord, aber warum fällt das so Passende Rezepte, sprich Ideen, schwer? „Weil die Ethik verloren ­besitzt er auch für Veranstaltungen. ging. Meine und die Generation „Bei uns trifft sich der Kreis ‚Bioder Eltern waren nach dem Krieg sphärenpark Wienerwald‘. Den konsumverrückt, wollten alles nach- Verantwortlichen geht es um den holen. Dabei verloren wir das Maß, Schutz des Waldes in sieben Wiewurden nachlässig, denken, es wird ner Bezirken und 51 Gemeinden in schon gehen. Bis es zu spät ist.“ Niederösterreich. Da kommt nix „Deshalb setze ich auf die Jungen. Exotisches auf dem Tisch. Nur Und ich spüre, da ändert sich etwas. ­Produkte aus Wien und ‚EN-Ö‘.“ Viele leben einen Tick bewusster.“ Und wie ist das privat, Herr SchellGutes Stichwort. Am 5. Oktober mann? „Eigenes Auto gibt’s nicht findet im Wiener „Ronacher“ die mehr. Ich fahr’ schon längst öffent26. Benefiz-Gala „Wider die Gelich, in Wien sind Tramway und walt“ statt. Marika hat sie erfunden, ­U-Bahn sensationell.“ hochgepäppelt. Hingehen! Bewusst Bravo, „Summerstage“! Wir spenden. Mit jeder Eintrittskarte. ­nennen sie die „Grüne Bühne“. 4 schau

Helene Partik-­Pablé, Richterin a. D.

Damit der jüngere Leser weiß, von wem hier die Rede ist: Helene ­Partik-Pablé war einst so populär wie heute Irmgard Griss. Sie war U-Richterin im Korruptionsfall des Wiener AKH-Baus, für ihr engagiertes Durchgreifen kürte sie 1981 der „trend“ zur „Frau des Jahres“. Frau Rat, Ihr Urteil bitte: „Wir brauchen: Bewusstsein, Lenkung durch die Politik, Akzeptanz der Kosten.“ Aha, im Einzelnen, bitte? „In Mittel- und Nordeuropa ist das Umweltbewusstsein ja da, aber schon in Ungarn oder Slowenien wird es kritisch. Und als ich unlängst Russen erzählte, dass wir hier den Müll trennen, lachten sie nur.“ Urteilsbegründung? „Die Politik brauchen wir, damit die Industrie Opfer bringt. Denn ihre Lobby ist stark. Natürlich verstehe ich die Bedenken der Wirtschaft. Die Kostenfrage. Da sind auch die Verbraucher gefordert. Saubere Erzeugung kann das Produkt verteuern. Beispiel? Wenn chemische Kleiderreinigung völlig umweltfreundlich wird, kostet das vielleicht zwei Euro mehr. Das ist zu schultern.“ Danke, Frau Rat. Im Namen der Vernunft! heft 5|2015

FOTOS: SABINE HAUSWIRTH, BOHMANN/MICHAEL RAUSCH-SCHOTT, WWW.PICTUREDESK.COM (2), EINFACH BANKHOFER, STEFAN FÜRTBAUER

Marika Lichter, Kultur-Tausendsassa


Leser am Wort!

Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.

Prof. Hademar Bankhofer, Gesundheitsexperte

Diesen Tag als Symbol nutzen Prof. Hademar Bankhofer ist Österreichs „Mr. Gesundheit“. Er hilft (Radio Wien), er betreut (schau tv) und – er mahnt. Bitte lesen! „Der Mensch – seit Urzeiten Jäger und Sammler – hat heute in dieser Eigenschaft ein atemberaubendes Tempo erreicht, das unser Leben, unsere Gesundheit, das Gleichgewicht unserer Erde gefährdet. Es werden bereits die Vorräte der Zukunft verbraucht, ohne jede Rücksicht auf unsere Kinder und Enkel. Die Menschheit muss diesen 15. August mit Symbolkraft nutzen: Setzen wir ein Zeichen. Erfüllen wir den Rest des Jahres mit Bescheidenheit: in der Ernährung, im Lebensstil. Das kann vom Einzelnen, von jedem von uns aus­ gehen.“ Und weiter: „Politik und Wirtschaft haben überwiegend Themen vor sich, die den Verbraucher-Exzess weiter fördern: Wählerstimmen und der Kampf gegen die ­Arbeitslosigkeit. Damit wird die Ausbeutung der Welt noch mehr angekurbelt. Aber auch der Einzelne kann in seinem Umfeld das eine oder andere tun, um diese Ausbeutung zu bremsen.“ „Letztlich aber müssen die Mächtigen dieser Erde bei der Energiegewinnung sowie bei der Produktion von Nahrungsmitteln Vernunft an den Tag legen und zu einer Normalität zurückfinden, die schon längst nicht mehr gelebt wird.“ „Erinnern wir uns an die Worte des österreichischen Nobelpreisträgers Konrad Lorenz: ‚Wenn das Wasser des Meeres kippt, dann geht die Menschheit zugrunde!‘ Eine ­Warnung, die Hademar Bankhofer überaus bedrückt: „Wir nähern uns dieser Gefahr in einem er­schreckenden Ausmaß.“ Danke, ­Professor! Ich hoffe, wir haben verstanden. heft 5|2015

Anqi Hu, Moderatorin, schau tv

Zu viel, zu oft, zu einfach Es ist eine alte chinesische Weisheit: „Dem Sparsamen fällt es leichter, sich an Verschwendung zu gewöhnen, als dem Verschwender, sich zum Sparen aufzuraffen.“ Wenn Anqi Hu diesen Satz zitiert, wirkt er richtig authentisch. Ihre Eltern kamen aus Shanghai nach Österreich, sie ist Moderatorin beim Sender „schau tv“ (siehe Seiten 62–63), und ihre Erscheinung bringt feinen Osten in den Westen. Anqi Hu: „Hier haben wir ein ­Luxusproblem. Zu viel, zu oft, zu ­einfach. Jeder sollte sich selbst hinterfragen: Wieviel brauchen wir wirklich? Und mit dieser Frage muss man ehrlich umgehen, man muss sich bewusst machen, dass wir der Werbung verfallen sind und viel zu viel konsumieren.“ Die Journalistin kennt unsere und ihre Schwächen: „Natürlich ist das nicht leicht. Für die Arbeit brauche ich ein Auto – aber wirklich immer und überall? Wir müssen uns in Ruhe hinsetzen, uns besinnen, was ist wichtig, was brauchen wir, was nicht? Dann merken wir, dass wir zumeist mehr einkaufen als wirklich notwendig ist.“ Gibt es dennoch einen Lichtblick, Anqi Hu? „Mir gefällt, dass mehr und mehr Leute in meiner Umgebung – unser Sender ist in Eisen-

„Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt“ Chinesische Weisheit

stadt – irgendwo einen Flecken finden, wo sie etwas anbauen und sich ein wenig selbstversorgen.“ Fein. Da finden wir einen weiteren chinesischen Spruch ebenfalls sehr passend: „Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.“

Norbert Blecha, Filmproduzent

Das letzte Öl wird abgepresst Filme und Autos, das ist die Welt von Norbert Blecha. Beim Film ­zuerst Stuntman in den USA (drei Nasenbeinbrüche); back in Europe erwarb er die „Terra Film“, errang als Produzent internationale Anerkennung („Requiem für Dominic“, Golden-Globe-Nominierung). Am Bildschirm machte er Hansi ­Hinterseer zum TV-Gesicht. Überaus passabel für einen Mann, dessen Familie in Ottakring eine KFZ-Werkstätte betreibt. In Wien fährt er gerne RR topless, also Rolls Royce „Corniche“ (Baujahr 1969), aus dem Auto heraus telefoniert er uns sein Weltbild. Norbert Blecha, gelernter KFZ-Mechaniker: „Zum Thema Auto und Erdöl: Längst ist die Technik so weit, dass E- oder mit Wasserstoff betriebene Autos die Abhängigkeit von Öl beenden könnten. Die Industrie ver­hindert das künstlich. Deshalb wird der Erde der letzte Tropfen abgepresst, jetzt auch mit Fracking.“ „Es geht immer ums Geld. Aber wir selbst machen schwere Fehler. Schmeißen tonnenweise Nahrungsmittel weg, leben ungesund im Überfluss. Jeden Tag wird der Regenwald bestohlen. Für ein Stück Ackerland.“ Unlängst war er in ­Peking, im Gefolge von Bundespräsident Heinz F ­ ischer. Verhandlungen mit einem chinesischen Filmpartner. „China Conspiracy“ wird das Opus heißen, eine Art „Wolf of Wallstreet“ aus chinesischer Sicht. Wieder geht es um die bösen Großen. Was also tun? „Der Einzelne kann nur im Kleinen wirken. Unsere Familie besitzt im Burgenland ein Grundstück. Dort bauen wir e­ twas Wein, Gemüse und Obst an. Selbstversorgung. Und sparen.“ Brav! Aber dann Rolls Royce ...? Da lacht Norbert Blecha: „Ich bin mit einem BMW Hybrid unterwegs. Der hilft der Erde. Ein wenig.“

WAS LESER SCHREIBEN „Bargeldlos und gläsern?“, fragten wir in unserer letzten Ausgabe. Die Pläne mancher EU-Staaten, wonach Scheine und Münzen verschwinden sollen, liegen zwar nicht verordnungsfertig auf dem Tisch, aber in den Schublade diverser Ministerien. Leserin Berta Wimmer: „Wenn Ihr Kommentator

Josef Broukal meint, bargeldlos froh zu sein, dann ist das eine Zukunft, mit der ich nichts zu tun haben will. Es widerstrebt mir einfach, dass irgendwer, nicht zuletzt das Finanzamt, selbst die kleinste Geldbewegung am Konto erkennen und kontrollieren kann. Und ich bin bei Gott nicht vermögend.“

Leser Karl Sterzl: „Noch eine Gängelung,

noch ein Plan, der meine persönliche Freiheit einschränken würde. Es gibt so viel zu tun auf dieser Welt – Umwelt, Kriege, Flüchtlinge, aber nein, wir werden mit Ideen drangsaliert, die ja nun wirklich nicht zu unseren größten Problemen zählen.“

Leser Stefan Dabringer:

„Herr Düringer hat recht. Letztendlich wirklich profitieren durch so einem Gesetz würden nur Staat und Finanzwelt. Wir wären durch und durch gläsern und noch leichter kontrollierbar.“ Leser Walter Schelling:

„Armes Europa. Wir klagen über die NSA-Überwachung durch die USA. Richtig! Aber können Sie sich vorstellen, dass in Washington jemand auf die Schnapsidee käme, den Dollar abzuschaffen? Es würde eine ­Revolte geben!“ schau 5


schauinhalt In dieser Ausgabe

08 daschauher bitesnich schau

CHRISTOPH BERNDL

Chefredakteur

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besucht Wolfgang Ambros

schau discover:

Klettern, Radeln und Wandern 16

Seine Lieder gehören zum nationalen Kulturgut, sein körperlicher Zustand geriet zuletzt zur Causa Prima. Nach einem gesundheitlichen Tiefpunkt 2014 hat sich Wolfgang Ambros heuer auf die Bühne zurückgekämpft und beruhigt alle Fans: „Ich bin wieder voll da.“ Mitte August empfängt er uns zum Interview in einem Hotel am Rande der Bundeshauptstadt. Gleich hinter dem Haus – dort fließt die Dürre Wien, die sich ein paar Kilometer weiter mit der Kalten Wien zum Wienfluss vereinigt – hat Fotograf Andreas H. Bitesnich seine Lichtanlage aufgebaut. Es entsteht ein starkes Porträt, das Ambros ungewöhnlich nah zeigt. Auch im Gespräch lässt er tief blicken, verrät, dass es wahrscheinlich kein neues Album geben wird und warum er sich seit vielen Jahren in Kenia engagiert (ab Seite 8). Mit Bernhard Hachleitner geht es diesmal hinaus ins Gelände. „schau discover“ steht unter dem Motto „Über Stock und Stein“ (ab Seite 10) und Roland Graf lädt uns in der Genuss-Auszeit auf eine Reise zum Wein ein (ab Seite 61). Nina Nekoui begibt sich, passend zur Wiesnzeit, auf die Spuren des Schlagerhypes. Volkstümliche Musik ist keine Domäne mehr für Oma und Opa. Die Wilden Kaiser beweisen das und mischen erfolgreich Volksdialekt mit Pop (ab Seite 56). Franz Prassl blickt in dieser Ausgabe erneut für Sie hinter die Kulissen von schau tv. Dabei präsentiert er die Moderatorinnen und Moderatoren von ihrer privaten Seite, zeigt, wofür ihr Herz schlägt, wenn sie nicht am Schirm zu sehen sind (ab Seite 54). Angst vor Spinnen? Nicht notwendig. Im Altweibersommer gehen die Kreuzspinnen wieder auf Brautschau. Hedi Mathias hat sie begleitet und verrät nebenbei ein paar Bauernregeln rund um die achtbeinigen Tiere (ab Seite 36). Viel Spaß beim Lesen. Das nächste schau erscheint am 21. Oktober 2015. COVERFOTO: STEFAN FÜRTBAUER www.schaumedia.at

Magmoiselle und Sabine Stieger 20

Der Filter gegen Feinstaub 22

30 Wiener Bürgermeister im Interview:

Rudi Mathias hakt nach 34 36 50 54

Unsere ModeratorInnen privat 56

Die Wilden Kaiser im Gespräch 61

schau Auszeit von Roland Graf

Wir kennen die Wege zum Wein 68

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vinoschau in Deutschkreutz

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OKTOBER

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ES IST UND BLEIBT ein Phänomen: Die Chippendales faszinieren die Frauenwelt und ziehen immer wieder neue Fans in ihren Bann. Ihr Markenzeichen sind weiße Kragen mit schwarzen Fliegen sowie weiße Manschetten an den Handgelenken. Und es ist kein Geheimnis, wie die erotisch prickelnde Atmosphäre in einer Chippendales-Show entsteht: Die Chippendales erobern die Herzen der Damenwelt mit Charme, Sexappeal – und Humor. Es sind traumhaft schöne Männerkörper, die sich in ausgefeilten Choreographien zu den thematisch passenden Songs bewegen und den Fantasien reichlich Stoff bieten. Ebenso wie die abwechslungsreichen Kostüme, die nicht immer lange anbehalten, sondern stilvoll und lasziv im Rhythmus der Musik und mit perfekt installiertem Licht abgelegt werden. Das Ensemble der Chippendales besteht aus zehn bis zwölf Tänzern, die die unterschiedlichsten Männertypen verkörpern. So ist für jede Besucherin der Traumtyp mit dabei – ein Konzept, welches seit mehr als 30 Jahren hervorragend aufgeht.

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Viel Spaß beim Essen!

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Alpenkräuter-Cola – Prost!

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Rudi Kobza stellt sie vor

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So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

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Jetzt spricht

AMBROS!

Huch, was kriecht denn da?

Die Kreuzspinne im Porträt

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Story auf Seite 8

schau Geschichte: Triester Straße

Die Blechlawine von eh und je

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

LILIAN KLEBOW DIE WILDEN KAISER SANDRA THIER RUDI KOBZA U. V. M.

Lilian Klebow

Mama im Film, Mama in echt

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schau Unternehmer: dexwet

Besuch beim Weingut Kirnbauer

schau Magazin, die elektronische Ausgabe:

DAS MAGAZIN VON

EUR 3,90 Heft 5/2015

Live bei Salon Schräg:

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27.08.2015 12:58 Uhr

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31.08.2015 09:29 Uhr

Tauschen Sie sich mit Freunden, anderen Nutzern und uns über aktuelle Themen aus: facebook.com/schaumagazin facebook.com/schautv

Neu auf Kanal im Netz von

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Dein Regionalfernsehen Österreichische

Sowie im Wiener Raum via Antenne. Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

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6 Inhalt und Impressum 39 vorschau: Der Event-Navigator 78 Garagengold 92 schauschau: Society & Termine Abo unter Tel. 01/740 32-725

Geprüfte Auflage: 200.000 Stück

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IMPRESSUM. schau – Das Magazin von schau tv. Eigentümer und Verleger: schaumedia Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Marco Cornelius, Nina Fietz, Roland Graf, Bernhard Hachleitner, Alex Kristan, Hedi Mathias, Franz Prassl, Julia Pühringer, Werner Schuster, Georg Weidinger. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schau­media. at. Anzeigenkoordination: Daniela Borka +43/1/740 32-725, Anzeigen­verkauf: J­ ulia Rötzer +43/2682/629 87-24. Druck: Oberndorfer Druckerei GmbH, Mittergöming 12, 5110 Oberndorf. Erschei­nungs­ ­weise: 7 x j­ährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 25. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen M ­ ei­nun­gen der A ­ utoren sind nicht u ­ nbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. ­Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und er­heben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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daschauher bitesnich Eine Austro-Legende hält Hof. Für schau nahm sich Wolfgang Ambros (63) Zeit, um über Streaming-Dienste, teure Alben und soziales Engagement zu philosophieren. WOLFGANG AMBROS:

„Mein System änder’ ich sicher nimma“ TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTO: ANDREAS H. BITESNICH

KHAKIFARBENE SHORTS, lässiges T-Shirt, gewebte Espadrilles, auf der Nase eine dunkle Sonnenbrille des italienischen Modelabels Gucci, den Gehstock immer griff­ bereit – so empfängt mich Wolfgang Am­bros auf der schattigen Terrasse eines Pressbaumer Hotels vor den Toren Wiens. Es ist kurz vor elf Uhr. Er hat gerade gefrühstückt. Und, wie war das Konzert gestern? „Genauso wie vorgestern.“ Punkt. Bin wieder voll da

Neues Album? Frage ist müßig!

Viel Musik wird heute online konsumiert. Ist das ein Markt für Wolfgang Ambros? „Nach 43 Jahren werde ich an meinem System nichts mehr ändern. Da müsste ich ja verrückt sein. Wer heute beginnt, ist zwangsläufig ein junger Mensch. Die sind von vornherein ganz anders aufgewachsen und natürlich firm im Umgang mit den Gerätschaften. Ich brauche immer wen und das kostet etwas. Somit ist auch die Frage nach einem neuen Album müßig. Das kostet viel, ist ein Haufen Arbeit und eigentlich für nichts und niemanden.“ Was hält Ambros von StreamingDiensten wie Spotify? „Was die zahlen, sind ja Peanuts. Wenn ich mir die Online-Abrechnungen anschau’, denke ich mir nur: ,Des ist aber nicht euer Ernst‘. Dabei hören die Leute genau dasselbe Lied. Wenn es einmal im Radio gespielt wird, bekommst du das Fünfzehnfache.“

2014 stürzte Wolfgang Ambros nach einer schweren Rückenoperation in ein tiefes Loch. Eine Rückkehr auf die Bühne schien ungewiss. Während medial wildest über seinen Gesundheitszustand spekuliert wurde, kämpfte er mit den Schmerzen und gegen die Depression. Seine ­Zwillinge Rosalie und Sebastian (5) halfen ihm durch die Krise. Jetzt ist er nach eigenen Angaben wieder voll da, der Terminkalender gut gefüllt. „Im Jahr spielen wir im „Schifoan“ für Toni Sailer Schnitt 70 Termine. Es waren aber Im Juli wurde Ambros das „Große auch schon einmal 100.“ Derzeit feiert deutschsprachige Mu- ­Ehrenzeichen für Verdienste um die sik eine echte Renaissance. Künstler Republik Österreich“ verliehen. Toni aus Österreich funktionieren auch Sailer erhielt es als Erster, im Jahr bei unseren deutschen Nachbarn gut. 1956. Damals gewann er drei olym­ Sogar eigene Festivals werden organi- pische Goldmedaillen in Cortina siert. Ambros: „Nicht im Dialekt. d’Ampezzo. Womit sich der Kreis Das ist ein Unterschied wie Tag und schließt: S­ tichwort „Schifoan“: „Toni Nacht. Die schwimmen alle immer Sailer ist ein toter Mann. Ich habe schön brav auf der deutschen Welle. ihn gekannt und er war sogar a ZeitDadurch hat man viel mehr Chan- lang mein Chef. Ich habe mal einen cen. So kommt man hinauf bis in auf Schilehrer ­gemacht. Er hat die den Ruhrpott und darüber hinaus. Kindergruppen geleitet. Hin und Das war mir immer relativ wurscht.“ wieder musste ich auch eine über8 schau

„Ich spiele nur bis Frankfurt. Weiter oben sind die Hotelzimmer einfach zu teuer.“ Wolfgang Ambros schaut aufs Geld

info

Wolfgang Ambros live im Duo und mit der „No. 1 vom Wienerwald“ Ambros pur! IV 15. und 16. November im Wiener Metropol Kartentelefon 01/407 77-407 www.wiener-metropol.at Ambros live mit Band: „Best of Austria“ gemeinsam mit EAV, Schiffkowitz (von STS), Hans Krankl (Johann K.) und Monti Beton 15. Dezember 2015 in der Wiener Stadthalle Kartentelefon 01/799 99 79 www.stadthalle.com

nehmen. Da hat er mir halt angeschafft, was ich zu tun habe.“ Ein Patchwork-Papa mit sozialem Gewissen

Derzeit lebt Wolfgang Ambros im tirolerischen Waidring in einer ­ Patchwork-Familie mit seiner Ex, ­deren Ehemann, den Zwillingen und immer öfter seiner Neo-Verlobten Uta (50) unter einem Dach. Das kann aber nicht jeder. „Ich kann es.“ Seit jeher schlägt sein Herz auch für Afrika. In Kwale in Kenia fand er eine weitere Heimat, engagiert sich sozial. „Wir haben ein altes englisches Spital aus der Kolonialzeit, das schon am Zusammenfallen war, ­wieder hergerichtet. Dafür danke ich auch allen Spendern. Die Fürstin und Ärztin Schwarzenberg, mit der ich das g­emeinsam gemacht habe, schaut schon, was wir jetzt machen könnten. Ich sammle das Geld und sie gibt’s aus.“ Warum ziehen nicht mehr Menschen solche Projekte auf? „Weil die meisten keine Ahnung haben, was sich dort unten abspielt. Ich habe meine Popularität für diese Sache immer schamlos ausgenutzt. Ja, aber man kann ja niemanden dazu zwingen. Ich kann nur das tun, was mein ­Gewissen mir befiehlt und was auch meine Neugier befriedigt.“ Viele Menschen fühlen sich derzeit angesichts der Flüchtlingswelle überfordert. Der Politik wirft man vor, den Kopf in den Sand zu stecken. „Auch das ist mir wurscht. Wenn einer zu faul ist zum Nachdenken, brauchen wir eh gar nicht weiterreden.“ /// heft 5|2015


Wolfgang Ambros by Andreas H. Bitesnich, 2015. Für das schau Magazin porträtiert Bitesnich exklusiv Persönlichkeiten. www.bitesnich.com

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Jetzt gibt es nur mehr eine Richtung – hinauf: Michelle ist bereits auf den Geschmack gekommen und zum Glück schwindelfrei.

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schaufreizeit

SCHAU DISCOVER

Klettern, Bergsteigen, mit dem Mountainbike oder mit dem Cyclo Crosser durch das Gelände fahren – unser Autor Bernhard Hachleitner hat für die aktuelle Ausgabe die geraden Wege verlassen.

AB INS GELÄNDE:

Der steile Weg ist das Ziel TEXT VON BERNHARD HACHLEITNER, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

GANZ WICHTIG ist der ge- Die Ausrüstung hat im Rucksack steckte Achterknoten. Mit ihm Platz: Seil und Gurt, die Kletterwird das Seil am Klettergurt fest- schuhe mit der glatten Gummigebunden, er ist die Lebensversi- sohle, die am Stein viel Haftung cherung. „Der Knoten muss hal- gibt. Mit diversen Karabinern wird ten, wenn du ins Seil fällst“, erklärt das Seil an den Haken in der Wand Peter Gebetsberger, Kletterrefe- befestigt. Der Helm schützt bei rent der Naturfreunde. Wir ste- Stürzen und vor Steinschlägen. Mahen im Wienerwald, in der Gegend gnesia, in einem Beutel am Klettervon Mayerling. Ein faszinierender gurt befestigt, hilft den Grip zu bePlatz: Nach einer kleinen Wande- wahren, wenn die Hände schwitzen. rung ragen plötzlich mehrere Fels- „Dass nur so wenig Ausrüstung notwände vor uns auf: der Peilstein, ei- wendig ist, macht für mich einen ner der beliebtesten Klettersteige in Teil der Faszination aus“, so Peter der Umgebung von Wien. Gebetsberger. Fehlt nur noch das Sicherungsgerät. Das ist entweder ein Schraubkarabiner mit einem Sicherungsknoten, es gibt aber auch verschiedene „Gewichtsunterklemmenartige Sicherungsgeräte. Gebetsberger: „Grundsätzlich wird schiede sind kein Problem. Im „Toprope“ immer mit Reibung und Knick des Seils gearbeitet. So kann der Sturz – einer Sicherungsabgefangen werden oder der Kletteform, bei der das Seil rer abgeseilt werden.“

oberhalb des Kletterers eingehängt wird – kann eine zarte Frau einen dreißig Kilo schwereren Mann ohne Probleme sichern.“ Peter Gebetsberger, Kletterreferent der Naturfreunde

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Verantwortung und Vertrauen

Bevor es losgeht, steht noch der Partnercheck auf dem Programm: Die beiden Kletterer überprüfen gegenseitig, ob alles richtig sitzt, Schlaufen und Karabiner zu sind. „Eigenverantwortung und Vertrauen dem Partner gegenüber. Klettern ist deshalb eine Lebens-

schule“, erklärt der Experte. Es schult zudem den Mut, stärkt Kraft und Koordination. Außerdem ist die Bewegung in der Vertikalen einfach faszinierend, die Felswände oft beeindruckende Naturelemente – für Gebetsberger ein wichtiger Teil des Gesamterlebnisses: „Ich komme seit 35 Jahren hierher und finde es immer noch wunderschön.“ Nun bleibt aber erst mal kein Blick für die Schönheiten der Natur. Das Sichern verlangt Konzentration, der Kletterer merkt, solange es ohne Probleme nach oben geht, nichts davon. Nun folgt der Rückweg. „Streck’ die Beine und lehn’ dich zurück“, ruft Peter Gebetsberger. Dieser Moment verlangt Überwindung – und Vertrauen. Vertrauen in das Material und in den Partner, der sichert. Beim zweiten Mal geht es schon ganz selbstverständlich. Gewichtsunterschiede sind kein Problem. Im Toprope – einer Sicherungsform, bei der das Seil oberhalb des Kletterers eingehängt wird – kann eine zarte Frau einen dreißig Kilo schwereren Mann ohne Probleme sichern. Technik statt Kraft

Überhaupt werden die körperlichen Voraussetzungen für das Klettern oft falsch eingeschätzt, weiß schau 11


schaufreizeit

Drum höre, wer ans Seil sich bindet: Bevor’s beim Klettern die Wand hinaufgeht, hat Experte Peter Gebetsberger noch wichtige Tipps für Bernhard und Michelle.

Die richtige Ausrüstung und der professionelle Umgang mit dem Equipment sind entscheidend für die Sicherheit am Fels.

„Dass nur so wenig Ausrüstung notwendig ist, macht für mich einen Teil der Faszination aus.“ Peter Gebetsberger, Kletterexperte

12 schau

der Experte der Naturfreunde aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung: „Es kommen immer wieder Leute zu mir, die glauben, sie haben zu wenig Kraft zum Klettern. Ich sage immer: Das ist gut, so lernst du Klettertechnik am besten. Anfänger mit viel Kraft neigen dazu, sich zu stark an den Armen hochzuziehen. Der Druck sollte aber von den Beinen kommen.“ Ein weiterer klassischer Anfängerfehler sind zu große Schritte, das macht die Bewegung schwie-

riger und kostet viel Kraft. Während diese Fehler hauptsächlich anstrengend sind, können Fehler beim Sichern lebensgefährlich werden. Ein erfahrener Partner ist von Vorteil, ein Kletterkurs bringt nicht nur Sicherheit, sondern sorgt auch für mehr Spaß am Klettern. Die Naturfreunde und andere alpine Vereine bieten eine ganze Palette an Kursen an – vom Schnupperkurs über den Sicherungskurs bis zur Klettertechnik für Fortgeschrittene. Die Haken sind in vie-

len Kletterwänden übrigens fix montiert. Es werden Löcher gebohrt und die Haken entweder mittels Zweikomponentenkleber fixiert oder es sind Expansionsanker, die sich beim Reinschrauben spreizen und so fest halten. In den Wänden des Peilsteins stehen hunderte Kletterrouten zur Verfügung. Neu: Klettern mit Schatzsuche

Sportklettern hat sich längst zu einer eigenen Sportart entwickelt – heft 5|2015


SCHAU DISCOVER

FOTOS: GROUNDSPEAK (2)

Über Stock und Stein: Der Spätsommer ist ideal für Wanderungen in der Region – die Kuh im Hintergrund nimmt’s gelassen.

grundsätzlich ist es ein Teilbereich des Bergsteigens. Am Peilstein ist der Weg zur Wand ein Spaziergang, höchstens eine lockere Wanderung. Was ist aber der Unterscheid zwischen Wandern und Bergsteigen? Der Wanderer geht zwar durchaus auch in die Berge, bleibt aber auf den gesicherten Wegen. Der Bergsteiger geht darüber hinaus, auf dem Weg zum Gipfel überwindet er vielleicht auch Kletterpassagen. Wanderrouten gibt es in Ostösterreich unzählige – von der pannonischen Tiefebene über den Wienerwald bis zu den alpinen Wegen am Ötscher, der Rax und am Schneeberg. Hier beginnt auch der Übergang vom Wandern zum Bergsteigen. So ist etwa für den Anstieg auf den Schneeberg, über Bürklesteig oder Gamsgartlgrat, Kletterausrüstung notwendig. Wer Wandern, Bergsteigen und Klettern mit einem Spiel verbinden will, findet vielleicht an Geocaching Freude. Bei dieser HighTech-Schatzsuche geht es darum, in der Landschaft versteckte Behältheft 5|2015

nisse, die so genannten Geocaches zu finden. Wichtigstes Hilfsmittel ist ein GPS-Gerät. Gespielt wird in der Stadt genauso wie im freien Gelände. Auf Online-Plattformen können die Geocacher ihre Funde eintragen und sich mit Kollegen vernetzen. Mountainbikes und ­ Cyclo Crosser

High-Tech anderer Art verwenden die Geländeradfahrer. „Am Anfang hatte das Mountainbike den Ruf, etwas Verrücktes zu sein. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass es sehr einfach zu fahren ist“, hat Gary Fisher, Erfinder des Mountainbikes, einmal gesagt. Das gefällt den Österreichern: Mehr als ein Drittel der verkauften Fahrräder sind Mountainbikes. Auch wenn viele davon die asphaltierten Straßen selten verlassen, ihre wahre Stärke zeigen sie auf Schotterwegen und Single Trails. So manchem Individualisten ist das Mountainbike mittlerweile zu sehr

Was steckt wohl in der Box? Beim Geocaching macht man sich mittels GPS auf die Suche nach dem „Schatz“.


„Am Anfang hatte das Mountainbike den Ruf, etwas Verrücktes zu sein. Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass es sehr einfach zu fahren ist.“ Gary Fisher, Erfinder des Mountainbikes

Mainstream geworden. In den ver- Mehrzahl mit Mountainbikes. gangen Jahren hat deshalb Cyclo Mittlerweile hat sich das Verhältnis Cross eine Renaissance erlebt. Den umgekehrt.“ Die Grenzen liegen im Ursprung hat diese früher als Rad- schweren Gelände. „Das ist natürQuerfeldein bekannte Sportart als lich individuell. Ich fahre auch SinWinterbeschäftigung von Straßen- gle Trails im Wienerwald. Wenn die rennfahrern. Wege zu unruhig werden und über Auf den ersten Blick schauen die sehr viele Wurzeln führen, macht Sportgeräte auch wie Rennräder das Bergabfahren mit einem Mounaus. Die Reifen sind allerdings brei- tainbike schon mehr Spaß.“ Ungeter, haben ein kräftiges Profil und übte tun sich grundsätzlich mit seit ein, zwei Jahren sind Scheiben- dem Mountainbike leichter. bremsen üblich. „Die Räder sind Das Erlebnis der Natur und die spritziger als ein Mountainbike. Freude an der Bewegung verbinden In der Lobau, aber auch auf vielen diese Sportarten, auch wenn sie in Schotter- und Waldwegen im Wie- manchen Punkten sehr unterschiednerwald macht das riesigen Spaß. lich sind. Das Schöne daran: NieMan hat einfach mehr Vortrieb“, mand muss sich auf eine der beiden erzählt Thomas Kaider. Der begeis- festlegen. Im Gegenteil, der Weg zur terte Cyclo Crosser ist Rad-Sekti- Kletterwand ist fast immer mit einer onsleiter des Wiener Sport-Clubs Wanderung – oder sogar einer Bergund betreibt „Die kleine Fahrrad- tour – verbunden. Während Radwerkstatt“ (www.fahrradwerk.at) in fahren vor allem die Ausdauer schult, Hernals. liefert Klettern wiederum einen Für die Entwicklung in Wien nennt Ausgleich und stärkt den OberkörKaider den Wintercup auf der Do- per. Und es gibt noch weit mehr. nauinsel als Beispiel: „Vor fünf Jah- „Im Winter gehe ich am liebsten Skiren waren von den etwa 100 Star- touren“, sagt Peter Gebetsberger. tern nur zehn bis 15 mit einem Aber das ist eine ganz andere Cyclo Crosser unterwegs, die große Geschichte ... ///

discover tipps: Wo Anfänger und Profis ihre Freude haben

Klettergarten Peilstein „Der Peilstein ist der größte und schönste Klettergarten im Großraum Wien, in dem schon seit Generationen geklettert wird“, ist auf www.bergsteigen. com zu lesen. Er bietet eine eindrucksvolle Felsenlandschaft und mehr als 800 Routen verschiedener Schwierigkeitsgrade. Ein großer Teil der Wände liegt Richtung Nordwesten, das heißt, sie liegen bis in den Nachmittag im Schatten. An warmen Tagen ein Vorteil, an kalten ein Nachteil. Nur etwa 20 Autominuten von Wien entfernt (an der A21, Abfahrt Mayerling), ist an ­Wochenenden mit guten Kletterbedingungen einiges los. KLETTERGARTEN PEILSTEIN, www.bergsteigen.com/klettergarten/niederoesterreich/wienerwald/ peilstein-klettergarten

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Naturfreunde Kletterhalle „In der Halle klettere ich, um meine Technik zu schulen. Denn hier sind die Haltepunkte vorgegeben, man muss dem folgen, was sich jemand anderer ausgedacht hat“, sagt Peter Gebetsberger. Seine überdachte „Homebase“ ist die Kletterhalle der Naturfreunde in Wien. Mit einer Gesamtkletterfläche von 2.700 Quadratmetern gehört sie zu den ­größten Hallen Österreichs. In Niederösterreich und dem ­Burgenland betreiben die ­Naturfreunde weitere Kletterhallen, etwa das Sportwissenschaftliche und Therapeu­t­ische Kletterzentrum Weinburg. NATURFREUNDE, 22., Erzherzog-Karl-Straße 108; 3200 Weinburg, Bruno-Teich-Straße 28a, http://sportklettern.naturfreunde.at

Über den Gamsgartlgrat auf den Schneeberg „Die schönste Kletterei auf der Puchberger Seite des Schneeberges in einzigartiger alpiner Szenerie“, ist auf bergsteigen. com zu lesen. Die Kletterei dauert drei bis vier Stunden, in Ostösterreich kommt das nicht sehr häufig vor. Im Jahr 1931 wurde diese Route zum ersten Mal bestiegen. Der Schwierigkeitsgrad liegt zwischen 3 plus und 4 minus. Mit dem Auto geht es von Puchberg ins Schneebergdörfl, öffentlich mit dem Zug nach Puchberg und von dort mit dem Bus weiter. www.bergsteigen.com/klettern/ niederoesterreich/rax-schneeberggruppe/gamsgartlgrat

Nordic Walking mit Seeblick

Wiener Stadtwanderwege

Fast ein bisschen aus der Mode gekommen ist Nordic Walking. Der Sport mit den ­langen Stöcken hat aber seine Vorteile: Er schont die Kniegelenke und bezieht den Oberkörper stärker mit ein. Nordic Walking geht grundsätzlich überall, wo ein Weg ist. Natürlich ist es nicht überall so schön wie im „Nordic Walking Panorama Park Neusiedler See“. Er verbindet die drei ­Gemeinden Rust, Oggau oder Mörbisch. Rund 50 Kilometer beschilderte Wege stehen in teilweise kupiertem Gelände des Naturschutzgebiets zur Verfügung. Der Neusiedler See ist immer im Blickfeld.

Auf über 500 Kilometern führen die Wiener Stadtwanderwege durch den Wienerwald oder den Prater, entlang der Alten Donau oder zum Bisamberg. Sie sind gut beschildert und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar – natürlich finden sich am Weg zahlreiche Gasthäuser und Heurigen. Ein Klassiker ist der elf Kilometer lange Stadtwanderweg Nr. 1. Er führt von Nussdorf durch die Weinberge zur Stefaniewarte auf den Kahlenberg. Nach ­einem Abstecher zur „Hütte am Weg“ geht es zurück zum Ausgangspunkt.

www.neusiedlersee.com/de/themen/sport/walking/walkingwege

www.wien.info/de/sightseeing/ gruenes-wien/stadtwandern

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FOTOS: GETTY IMAGES (2), STEFAN FÜRTBAUER, KLETTERHALLEWIEN.AT, WWW.PICTUREDESK.COM (3), NTG/STEVE.HAIDER.COM, CORBIS, GROUNDSPEAK

schaufreizeit


SCHAU DISCOVER

discover tipps: Biken & Schnitzeljagd

Mit dem Rad im Wienerwald

Mountainbike-Strecke

Es gibt sieben offizielle Mountainbike-Strecken, die in den Wienerwald führen – mit ­unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Die SchottenhofRoute führt zum größten Teil über Schotterstraßen und breite Waldwege. Die Anstiege sind recht knackig, die Ansprüche an die Fahrtechnik überschaubar – und die Länge der Runde auch für Nicht-Profis machbar. Für technisch versierte Biker ist diese Runde auf jeden Fall auch mit den Cyclo Crosser machbar.

Vom Feuerwehrhaus in Bad Sauerbrunn führt die Strecke durch eine hügelige Landschaft vorbei am Wiesener Festivalgelände und der Burg Forchtenstein wieder zurück nach Bad Sauerbrunn. Etwa die Hälfte der Strecke verläuft auf Asphalt, der andere Teil auf Schotterwegen. Ein Terrain, auf dem sich Cyclo Crosser besonders wohl fühlen – das soll aber Mountainbiker nicht abschrecken, es müssen schließlich nicht immer die schwierigen Routen sein. Für die diversen Anstiege sollten die Radler, egal auf welchem Gerät, aber schon etwas Kondition mitbringen.

Einstieg: 17., Neuwaldegger Straße/ Schwarzenbergallee, Streckenlänge: etwa 10 Kilometer, 270 ­Höhenmeter; Alle Infos zu den Wiener Mountainbike-Routen: www.wien.gv.at/­ verkehr/radfahren/mobil/mountainbike.html

Streckenlänge: 25,5 km, Höhen­ meter: 600 hm, Infos & Routen­ beschreibung der Strecken: www.neusiedlersee.com/de/­ themen/sport/rad/radwege/­ Radwegerosalia/mountainbike/

Schnitzeljagd mit High-Tech Da es beim Geocaching um Verstecken und Suchen geht, lässt sich naturgemäß keine Route empfehlen. Mittlerweile sind in Österreich mehr als 44.000 Geocaches versteckt, 130.000 Per­sonen sind auf High-Tech-Schnitzeljagd. Für Android-Handys und iPhones gibt es Apps, bei intensiver Nutzung empfiehlt sich ein Outdoor-GPSGerät. „Die ganze Familie kann dabei mitmachen, für Kinder ist die Schatzsuche ein besonderer Anreiz. Es gibt auch anspruchsvolle Verstecke, wo für das Auffinden eine entsprechende Ausrüstung, z.B. Kletter- oder Tauchgerät erforderlich ist“, sagt Christian Harzl, Betreiber des Infoportals www. geocaching.at

Der neue BMW X1

Freude am Fahren

Symbolfoto

www.bmw.at/X1

GRENZENLOS. SPONTAN. DER NEUE BMW X1.

Wolfgang Denzel Auto AG

Erdbergstraße 189-193, 1030 Wien Tel.: 01/74 020-0, wien.erdberg@denzel.at

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www.denzel.at BMW X1: von 110 kW (150 PS) bis 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch gesamt von 4,1 l/100 km bis 6,6 l/100 km, CO2-Emission von 109 g/km bis 152 g/km.


Von Konkurrenzdenken keine Spur. Sabine Stieger und Magmoiselle verbindet ihre Liebe zur Musik und zur Vielfältigkeit der deutschen Sprache – jedoch auf getrennten Wegen. Vielleicht gibt’s aber doch mal ein Duett? schau wäre dafür!


schautvsalonschräg FRAUENPOWER IM SALON SCHRÄG

Weibliches Sprachenspiel TEXT VON NINA NEKOUI, FOTOS: PETRA RAUTENSTRAUCH

Die österreichische Musik hat sich neu definiert – der Dialekt hat wieder zurückgefunden und die Künstler trauen sich mehr mit verschiedenen Musikstilen zu experimentieren. Besonders die österreichischen Musikerinnen überzeugen mit rhythmischer Kreativität und musikalischer Individualität. SOMMERLICHE Temperaturen herrschen im Salon Schräg, als vier Frauen und eine Hündin namens Ferdl bei Jesse Schwarz im Studio einfallen: Sängerinnen Sabine Stieger und „Magmoiselle“ alias Teresa, Fotografin Petra Rautenstrauch und ich. Während Jesse Schwarz die beiden Sängerinnen getrennt von einander für Salon Schräg interviewt, habe ich die Gelegenheit genutzt, um ebenfalls für das schau Magazin ein bisschen nachzuhaken, wie es für eine Frau in der österreichischen Musikszene so läuft. Das Spiel mit der Sprache

So unterschiedlich Sabine Stieger und Magmoiselle in ihrer Musik sind, so viele Gemeinsamkeiten ha-

ben sie, denn das Spiel mit der Sprache prägt die Musik beider. Bis 2013 war Sabine Stieger noch Frontsängerin der Gruppe Global Kryner und hat sich seitdem auf internationalen Bühnen herumgetrieben, bis es sie schließlich nach Hamburg verschlagen hat. Die Sprachbarriere, die sie hier fordert, machte Sabine zum Asset ihrer Musik: „Es hat sich so ergeben, dass sich die Sehnsucht nach meiner Muttersprache irgendwie eingestellt hat und so die Idee und der Wunsch ­gewachsen sind, im österreichischen Dialekt was zu machen.“ Sabines Austro-Dialekt-Chanson, gepaart mit Sprechgesang, erobert nun Deutschland, Dänemark und Frankreich. Für ihr aktuelles Album hat sie sich ihren Spitznamen aus Teenagerzeiten „Sa-

binschky“ geliehen – Künstlernamen möchte sie aber keinen daraus machen: „Es war mir wichtig, mit meinem bürgerlichen Namen aufzutreten. Das Projekt und das Album sind so nah an mir dran, dass es eigentlich keinen Künstlernamen verträgt.“ Magmoiselle hat ihre Wurzeln im Jazz und Soul und macht seit 2012 sozusagen ihr ganz eigenes Ding. Davor hat sie Lieder gecovert und schreibt sie nun ihre Texte selbst, performt ihre Musik allein und hat sogar ein eigenes Label. Wie an ihrem Künstlernamen „Mag-moiselle“ zu erkennen ist, liebt auch sie die Verformbarkeit und Vieldeutigkeit der Sprachen: „Es fällt mir natürlich auch in meiner Muttersprache um einiges leichter, mit diesen Worten zu spielen, und ich nutze die Mehrdeutigkeit aus. Zudem finde ich auch, dass die deutsche Sprache einen eigenen Rhythmus wider die Musik bietet – manchmal klingt sie sehr hart und dann wieder sehr weich.“ Ganz besonders geprägt wird Magmoiselle von der Mischung – Soul, Jazz, Pop fließen zusammen und das alles in deutscher Sprache, was eine ungewöhnliche, aber umso außergewöhnlichere Kombination ergibt.

„Des geht si‘ net aus“ – österreichische Floskeln wie diese faszinieren Sabine Stieger und so hat sie sich den Dialekt zur Hauptzutat ihrer Musik gemacht. Im Interview spricht die Sängerin über ihre Sehnsucht zur Muttersprache.

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schau tv

und Sabine Magmoiselle n Schräg‘ alo ‚S im er Stieg auf schau tv am Uhr r um 24 12. Septembe ember um pt Se . 13 am und 12 Uhr.

„Für mich war aber immer klar, ich will mein eigenen Weg gehen und das macht’s natürlich nicht unbedingt ein­­ facher, aber – ich bleib’ mir so selbst treu.“ Magmoiselle

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schautvsalonschräg „Man will ja nicht verbergen, dass man eine Frau ist, aber auf die Fahne heften will man es auch nicht, es soll ja der Gesang im Vordergrund ­stehen.“ Sabine Stieger

Frau an die Musikmacht

Wie ist das aber jetzt mit den erfolgreichen Frauen in der Musikszene? Gibt es sie überhaupt und sind sie genauso erfolgreich wie die Männer? Sabine Stieger weiß, es gibt sie und sie sind fabelhaft, nur leider schaffen es junge talentierte Sängerinnen oft gar nicht erst richtig an die Oberfläche. Die Wahl-Hamburgerin ist sicher, dass bei Frauen das Aussehen im Vordergrund steht, vor allem bei der Promotion: „Bei uns ist die Optik immer ein Thema und das fällt bei Männern automatisch weg.“ Der Grat zwischen ernst genommen werden und zum Sexsymbol gemacht zu werden ist für Frauen sehr, sehr schmal, sie kennt die Problematik selbst zu gut: „Man will ja nicht verbergen, dass man eine Frau ist, aber auf die Fahne heften will man es auch nicht, es soll

ja der Gesang im Vordergrund stehen.“ Junge „Püppchen“ sind wohl einfacher zu vermarkten und so schaffen es Frauen mit Ecken und Kanten schwieriger an die Oberfläche. „Schau dir an, wie viele talentierte Sängerinnen wir in Österreich haben: Birgit Denk, Kathi Kallauch, Clara Blume, Lylit, die sogar einen Deal in Amerika hat, Eva Klampfer, Virginia Ernst, Mary Broadcast und viele mehr. Es ist sogar so, dass wir mehr Frauen am Start haben als Männer. Aber in der Wahrnehmung ist es einfach anders, weil Männer dominieren. Es ist gar nicht böse gemeint, aber wenn du in den Medien Präsenz hast, ist Aussehen ein Thema.“ Dass gerade in der Musik Gender noch ein Thema ist, bedauert Sabine Stieger besonders, „Ich bin keine, die auf dem Binnen-I besteht, aber ich wäre auch nie auf die Idee gekommen, die Bundeshymne

Seit Juni gibt es die aktuelle Single „Vitamin B“ von Magmoiselle zu kaufen. Mit schau-Redakteurin Nina Nekoui spricht sie über ihren Musikstil: eine Melange aus Soul, Jazz und Pop.

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umzuschreiben. Wir müssen endlich zu dem Punkt kommen, wo das alles kein Thema mehr ist. Es geht um gute Musik und ob es funktioniert oder nicht.“ Im Gegensatz dazu sieht Teresa alias Magmoiselle kaum ein Gender-Problem: „Ich persönlich habe mir darüber nie Gedanken gemacht, ob man es als Frau im Musikbusiness schwieriger haben könnte. Wir stellen Frauen und Männer immer so in Gegensatz zueinander … das einzige, was mir selbst in meinen Anfängen aufgefallen ist, ist dass man versucht hat mich zu verbiegen.“ Trotz der Bemühungen, an ihrem Image zu rütteln und ihre Musik zu verändern, ist Magmoiselle ihrem Stil treu geblieben. Mehr noch: Die junge Oberösterreicherin nutzte dies gleich als Antrieb. „Ich will meinen eigenen Weg gehen, so war es für mich am Naheliegendsten, auch gleich mein eigenes Label zu gründen.“ Heute kann ihr niemand mehr dreinreden – Magmoiselle ist Solo-Künstlerin mit einem starken Support. Ein bisschen wundert sie es aber doch, warum viele Leute überrascht sind, wenn sie hören, dass Teresa ihr eigenes Label hat: „Da frage ich mich dann manchmal schon, ist das vielleicht wirklich, weil ich eine Frau bin?“ ///

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Weiters bald zu sehen im Salon Schräg auf schau tv

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Ramona Rotstich Mary Broadcast Lylit Clara Blume Mel Verez Barbie Hardrock/Melanie Planiavsky – Sängerin der Band Rocquette Laloki Rose May

www.bgld-kulturzentren.at

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schauunternehmer

ERICH PETELN:

Ich fang’ den Feinstaub

TEXT VON RUDI MATHIAS

Vor bald einem Jahrzehnt hat der damalige Büromaschinentechniker Erich Peteln mit selbst gebastelten Filtern begonnen, der Feinstaubentwicklung den Kampf anzusagen. Heute ist er dabei, vom niederösterreichischen Blumau aus den Weltmarkt mit seinen Feinstaubfiltern zu erobern. „BEGONNEN hat alles im Krankenhaus Mödling, wo die Krankenschwestern andauernd über gerötete Augen klagten. Das brachte mich auf die Idee, die Abluft der Fotokopiergeräte mit selbst gebastelten Luftfiltern zu reinigen“, erzählt Erich Peteln, und weiter: „Als sich dann erste Erfolge einstellten, wurde die Büromaschinenindustrie auf meine Erfindung aufmerksam und ich begann meine ‚Staubfresser‘ weiterzuentwickeln. Wenn jemand einen meiner Filter auf sein Fotokopiergerät schraubte, war er graue Flecken rund um die Lüftungsgitter an der Wand und rote Augen los.“ Das Besondere an Erich Petelns Filtern war, dass er nicht nur kleinste Feinstaubpartikel aus der Abluft der Geräte saugte, sondern die Luft ohne Staubbildung zügig durch die Filter strömen ließ, was vor allem auch der Lebensdauer der Geräte zugute kam. Obendrein waren sie leicht zu reinigen und wiedereinsetzbar. Spielautomatenindustrie als early adopter

Doch trotz der merklichen Erfolge kam es zu unerwarteten Absagen und die Fotokopier- und Bürodruckererzeuger zogen sich aus dem Projekt zurück. „Ich saß damals von 20 schau

einem Tag auf den anderen auf einem Berg von Schulden. Das einzige, was mir blieb, waren meine Patente, die ich zum Glück in den großen Industrienationen für meine Entwicklungen angemeldet hatte.“ Aber der Erfinder gab nicht auf und fand schon bald im Glücksspielkonzern Novomatic einen neuen großen Partner. Dort kam Petelns Erfindung wie gerufen, denn die hochentwickelte Elektronik der Glücksspielautomaten reagiert in Kombination mit Wärme auf feinste Staubpartikel höchst sensibel. In Zusammenarbeit mit den Novomatic-Technikern gelang es Peteln rasch, für die Spielautomaten geeignete Dexwet-Filterelemente zu entwickeln, die seither standardmäßig in jedem Novomatic-Automaten zum Einsatz kommen. Zwischenzeitig waren aber auch die Produzenten von Bankomaten auf Petelns Entwicklung aufmerksam geworden und starteten mit dem Unternehmer eine große Testreihe – denn Feinstaub in der Umgebungsluft macht auch Geldautomaten schwer zu schaffen. „Wenn alles klappt, werden wir schon bald einen der führenden Bankomatenhersteller mit unseren Filtern ausstatten und helfen, die Ausfallsquoten der Geldautomaten zu reduzieren“, so Peteln. Ja, selbst die

Automobilbranche hat den Dexwet-Filter entdeckt. Dort verleiht er ab der kommenden Rennsaison der europäischen Nascar-Tourenwagenklasse mehr Power im Ansaugsystem der Rennmotoren. Und bald sollen schon Dexwet-Filter bei den „Druckgussverfahren“ der Autozulieferindustrie für bessere Auslastung sorgen: Sie sind nämlich weit weniger rasch erschöpft als ­andere Systeme und obendrein wiederverwertbar. Vision: Filtersysteme fürs Heim

Losgelöst von alldem will aber Peteln mit seinen Filterelementen schon bald für mehr Lebensqualität im Alltag sorgen: Im letzten Jahr hat er ein Filtersystem entwickelt, mit dem praktisch alle Standardheizkörper – wie sie etwa im Rahmen von Gasetagenheizungen zum Einsatz kommen – mit seiner Technologie nachgerüstet werden können: indem man sie per Magnet an der Unterseite der Heizelemente, dort wo die Konvektionsluft angesaugt wird, anbringt. Dadurch wird die Feinstaubbelastung in den beheizten Räumen stark reduziert. Seine potentiellen Kunden: Kindergärten, Krankenhäuser und natürlich ganz normale Wohnungen. Man wird ­sehen! ///

Er ist der Fänger des Feinstaubs: Erich Peteln sorgt mit seinen Filtern für mehr Lebensqualität vieler Menschen.

info

dexwet True Filter Solutions 22., Donau-City-Straße 1 Tel. 01/205 01 30-111 Fax 01/205 01 30-114 office@dexwet.com www.dexwet.com

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„Ich saß damals von einem Tag auf den anderen auf einem Berg von Schulden. Das einzige, was mir blieb, waren meine Patente, die ich zum Glück in den großen Industrienationen für meine Entwicklungen angemeldet hatte.“ Erich Peteln

FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER (3), DEXWET

Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig.

Der Filter wird stetig verbessert und weiterentwickelt.

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Auch in Sportwagen kommen Dexwet-Filter zum Einsatz.

schau 21


schaustars LILIAN KLEBOW

Als Mama hast du Bärenkräfte TEXT VON JULIA PÜHRINGER

FRÖHLICHES GEKRÄHE und Geplansche im Hintergrund: Während wir mit Lilian Klebow telefonieren, ist Töchterchen Charlie (16 Monate) nicht weit. Im hinreißenden Coming-of-Age-Film „Beautiful Girl“ spielt Klebow eine Mutter kurz nach der Trennung. Der Name ihrer sechzehnjährigen Filmtochter: Charly. Und wer spielt den Ex-Gatten? Klebows ehemaliger Lebensgefährte Hary Prinz. Der Dreh über Erwachsenwerden als Familienaufstellung ... ? Lilian Klebow: Ich war im 7. Monat schwanger, als ich das Drehbuch gelesen hab, da dachte ich auch, das kann kein Zufall sein. Die beste Vorbereitung auf den Film war ja, selbst ein Kind zu bekommen (lacht). Mit dem Hary habe ich immer sehr gern gespielt, da schwingt vielleicht eine Vertrautheit mit, auch eine Distanz, da hat man die Geschichte, die erzählt werden soll, schon ein bisschen mitgebracht. 22 schau

schau: Es gibt im Film viele Szenen, die in deinem fiktiven Kinderzimmer spielen. Wer hing bei dir an der Wand?

Morten Harket von A-ha, den fand ich ganz toll (seufzt). Dann hing da noch Uriah Heep, die find ich auch heute musikalisch noch gut. Und ich hatte natürlich auch Mixtapes ...

„Ich arbeite als Ehrenbotschafterin für die Friedens­ nobelpreisträgerin Betty Williams.“

Was lief in deinem Walkman?

Auf meinem Original-Mixtape von einem Jungen aus meiner Schule – der hat Klavier gespielt, was mir irrsinnig imponiert hat – war viel Emerson, Lake and Palmer, Genesis und Pink Floyd. Ich hab „Wish You Where Here“ und „Shine On You Crazy Diamond“ geliebt!

Lilian Klebow

Was singst du deiner Tochter abends vor?

Das erste Lied, das ich ihr vorgesungen hab, das hat Joan Baez einmal gesungen, ist „Donna, Donna“. Das ist mir gleich im Krankenhaus eingefallen, eine uralte Kindheitserinnerung. Findest du, dass einen ein Rock ’n’ RollLeben gut aufs Kinderkriegen vorbereitet? Kurze Nächte kennt man da schon ...

Man muss sich einfach voll drauf einlassen. Je weniger du ein total geregeltes Leben hast und deine eigenen Vorstellungen davon, wie dein Tagesablauf sein muss, desto besser kommst du mit dem Kind zurande. Alles geht zur Not. Du hast eh Bärenkräfte als Mama. Es hat für mich auch einen Zauber gehabt, mich auf dieses Baby und das Leben mit ihr voll einzugrooven. Das ist so toll: Alles bestaunen, innehalten, eine Blume anschauen, als wär’s das siebte Weltwunder, für

FOTO: BERND BRUNDERT

Die erste große Liebe. Ihre Tochter Charlie. Die Songs am Mixtape. Die Stars an der Wand des Kinderzimmers. schau war ganz schön neugierig beim Interview mit SOKO-Donau-Star Lilian Klebow anlässlich ihres neuen Films „Beautiful Girl“. Und sie hat uns ganz schön viel erzählt.

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Lilian Klebow: Es begann einst mit der Song-ContestVorausscheidung (1997), inzwischen ist sie, dank „SOKO Donau“, ein Star.

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schaustars Liebe, Freundschaft, beides? Mit Sicherheit zwei neue Stars am Kinohimmel: Jana McKinnon und Marlon Boess.

„Die beste Vorbereitung auf den Film war ja, selbst ein Kind zu bekommen.“ Lilian Klebow

und so.“). Als Kind nimmt sie be- mal, wer Ralph Siegel ist.“). Nach reits Tanzunterricht („Ein richtiger einer Ausbildung in Schauspiel, Befreiungsschlag, ich war ein fürch- Tanz und Gesang landet sie am Theterlich schüchternes Mädchen“), ater und beim Fernsehen – als Penny landet mit der Band „All About An- Lanz ermittelt sie seit 2005 in der gels“ bei der deutschen Vorentschei- SOKO Donau. Sie ist mit Schaudung für den Song Contest („Für spieler Erich Altenkopf (Dr. Midiese Nummer bin ich schon grob chael Niederbühl aus „Sturm der verarscht worden, ich würd’ die Er- Liebe“) verheiratet, 2014 kam die fahrung aber trotzdem nie missen ­ gemeinsame Tochter Charlie zur wollen. Ich wusste damals nicht ein- Welt. /// mich ist es ein einziger Kurs in Entschleunigung. Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich vorher mit all der Zeit gemacht hab (lacht).

Mama im Film, Mama in echt, einmal von Charly, einmal von Charlie. „Das kann kein Zufall sein.“

In wen warst du selbst mit 16 verliebt?

Oh mein Gott, da hatte ich meine erste große Liebe. Er hieß Marcel, ein kleiner Hippie-Rebell, der die Welt auf den Kopf stellen wollte. Der Albtraum-Schwiegersohn: ein langhaariger, lockiger Mann in Trompetenhosen und -hemden, der Musik gemacht hat. Ich fand ihn sehr philosophisch. Du arbeitest gerade an einem eigenen Projekt …

Who’s That Girl? Wer ist Lilian Klebow?

Die gebürtige Münchnerin wuchs im Olympiadorf auf – dort kam auch die Nachbarin acht Stockwerke über den Klebows in den Genuss ihrer Sangeskunst („Ich hab damals in meinem Kinderzimmer laut vor mich hingegrölt – Guns ’n’ Roses 24 schau

info FOTOS: LUNA FILMVERLEIH, BERND BRUNDERT

Ich arbeite als Ehrenbotschafterin für die Friedensnobelpreisträgerin Betty Williams. Da gibt es in Italien in Basilicata ein Projekt für Kinderflüchtlinge aus aller Herren Länder. In einem Dorf, das wirklich bettelarm ist, sind 800 Flüchtlinge untergebracht. Wenn man überlegt, wie bei uns mit Flüchtlingen umgegangen wird ... ich überlege gerade, in welcher Form wir das aufbereiten.

Beautiful Girl: Charly (Jana McKinnon) ist 16, ihre Eltern (Lilian Klebow, Hary Prinz) frisch getrennt, während bei ihr die Liebe passiert: Mit zwei hinreißenden Kerlen im Trio beginnt für sie das stürmische Abenteuer Großstadt, romantisch, wild und ver­ wegen. Absolute Empfehlung, ab 16. Oktober im Kino.

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TIPPS FÜR DEN SCHULSTART

FOTO: CORBIS

Jetzt ist mein Kind in der Schule heft 5|2015

Mit Schulbeginn müssen sich Kinder wieder auf eine neue Situation einstellen. Das geht bei den meisten aber recht schnell. Wie können Eltern unterstützen? Sie sollten ihr Kind auf die neuen FreundInnen neugierig machen – das macht Vorfreude. Gut ist dann auch, über Themen aus der Schule zu sprechen. schau 25


Eltern solltem ihrem Kind, auch bei Schulfragen, stets aufmerksam zuhören und ihm viel Aufmerksamkeit schenken.

Bei der Umstellung aktiv helfen Viele Kinder finden sich etwa mit der neuen Situation nicht gleich zurecht. In der vertrauten Gruppe des Kindergartens waren sie die Ältesten. Jetzt sind sie die Jüngsten und müs26 schau

sen in der Klasse erst ihren Platz finden. Schüchterne Kinder haben meist Schwierigkeiten damit, Anschluss zu finden. Eltern der betroffenen Kinder können zum Beispiel einen Spielenachmittag veranstalten und Kinder aus der neuen Klasse und deren Eltern dazu einladen. Selbstsicherheit und Selbstständigkeit Ein weiteres Problem für viele Kinder: Plötzlich gibt es festgelegte Zeiten für den Unterricht. Jetzt ist geregelt, wann man zuhören und lernen soll. Das Ganze wird auch bewertet. Es braucht seine Zeit, bis die Kinder sich daran gewöhnen. Ebenso wie an das Erledigen der Hausaufgaben. Eltern sollten keinen übertriebenen Ehrgeiz entwickeln und die Kinder nicht unter Leistungsdruck setzen. Für den schulischen Erfolg sind Selbstsicherheit und Selbstständigkeit besonders wichtig. Eltern können ihre Kinder bei der Entwicklung ihrer Konzentration, Ausdauer und Aufmerksamkeit

fördern. Dies geht einerseits durch Spielen, andererseits durch emotionale Zuwendung, also aufmerksames Zuhören, Beachten und Nachfragen. Stärken Sie das Selbstbewusstsein. Wenn Kinder zum Beispiel gerne basteln oder malen, brauchen sie oft Erwachsene, die ihnen helfen. Aber noch wichtiger ist, sie für die produzierten Werke zu loben. Ausreichend Schlaf und Erholung Ganz wichtig sind genug Schlaf und ausreichend Zeit für Erholung. Ein ruhiger Tagesausklang und Schlaf sind unbedingt notwendig. Auch wenn der Nachwuchs einmal keine Lust hat aufzustehen und noch müde ist – in die Schule muss man jeden Morgen. Gewöhnen Sie Ihre Kinder rechtzeitig an den regelmäßigen Tagesablauf. Schulfreie Zeiten sollten am besten in Ruhe genossen und nicht mit zu vielen Aktivitäten vollgepackt werden. Ausflüge in die Natur, wie ein Besuch im Park ums Eck oder im Wald, sind zu empfehlen. heft 5|2015

FOTOS: CORBIS, BOHMANN/RENE WALLENTIN, VOTAVA/PID

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etzt geht es los! Kinder und Eltern blicken dem nahenden Schulbeginn bereits mit Spannung entgegen. Doch besonders ­Eltern sind oft unsicher, ob ihr Sprössling den Schulalltag bewältigen wird. Klar, der Wechsel vom Kindergarten in die Volksschule ist im Leben jedes Kindes ein großes Ereignis. Bei aller Freude über die prall gefüllte Schultüte ereilt einige Kinder vor dem ersten Schultag auch Angst und Unsicherheit. Wie können die Eltern ihren Kindern helfen? Sie sollten sich für den Schulstart Zeit nehmen und für ihre Kinder ein offenes Ohr haben. Nachfragen, was sie erlebt und gelernt haben. So können bereits frühzeitig mögliche Probleme, die zu Schulfrust führen können, ­vermieden werden.


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Bildungscampus für 800 Kinder

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onnige Terrassen, ein großer Garten, kurze Wege und eine U2-Station ganz in der Nähe: In der aspern Seestadt hat der neueste Wiener Bildungscampus eröffnet. Er liegt direkt beim Hannah-Arendt-Park. Ab Herbst gehen dort 800 Kinder in den Kindergarten beziehungsweise zur Schule. In der zweiten Ausbaustufe soll es auch eine Bundesschule geben. Dann werden rund 2.000 Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre hier Platz finden.

Ausbau des Angebots geht weiter In Wien gibt es derzeit rund 81.200 Plätze für Kindergartenkinder im städtischen und privaten Bereich. Für die Drei- bis Sechsjährigen heißt das, dass Wien derzeit mehr als genug Plätze zur Verfügung hat. Dennoch geht der Ausbau– vorwiegend im Kleinkindbereich – weiter, um die Versorgungsquote von 45 Prozent zu steigern. In den nächsten Jahren werden 3.000 Plätze pro Jahr geschaffen. Jüngste Zubauten: Quaringasse (10.), Linzer Straße (14.) und Kapaunplatz (20.). Auch der Bedarf an Pflichtschulen steigt. Wien setzt deshalb auf Schulzubauten in moderner und ökologischer Holzbauweise. Bis 2016 werden insgesamt 19 Projekte mit 111 Klassen um rund 113 Millionen Euro realisiert. Beispielsweise werden drei neue Klassen in der Neilreichgasse in Favoriten und zehn neue Klassen in der Rohrwassergasse in Meidling errichtet.  INFOS www.kindergarten.wien.at, www.schulen.wien.at

Der Bildungscampus aspern Seestadt zeichnet sich durch sonnendurchflutete Terrassen, eine großzügige Gartenanlage und die kurzen Wege zum ersten Wohnquartier der Seestadt aus.

Der neue Wiener Schulführer ist da!

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WIENER 2015/16 SCHULF ÜHRE R

Alles zum Thema Schule. Was es zu wissen gibt, ist im Schulführer übersichtlich zusammengefasst: Der Schulführer 2015/2016 enthält eine Liste aller Wiener Schulen, aber auch Kontakte zu Serviceeinrichtungen und allen AnsprechpartnerInnen sowie die wichtigsten Termine fürs Schuljahr. Gratis abzuholen im Servicezentrum des Stadtschulrates!

DER ACHEN ANGEB OT TAGE T UN GENFR EMDSP R UUNG T E SER V ICEEIN RICH ACHMI TAG SBE T RE E N S CHUL S TA NDOR DER OF F ENEN T ÜRN N O R G A NI S AT I O N I S AT I O NE N ACHEN ANGEB OT TAGE K O N TA K T E E LT E R T E E LT E R N O R G A N UN GENFR EMDSP R T RE UUNG K O N T A K T UN SER V ICEEIN RICH T T ÜRN ACHMI TAG SBE T E SER V ICEEIN RICH S CHUL S TA NDOR T E E N S CHUL S TA NDOR N OT TAGE DER OF F ENEN O I T A S I ANGEB N A G R ACHEN O R GENFR EMDSP O N TA K T E E LT E R N TAG SBE T RE UUNG K OF F ENEN T ÜRN ACHMI

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Schulinfo und Servicezentrum des Stadtschulrates Wien: 1., Wipplingerstraße 28 Tel. 01/525 25-7700, www.stadtschulrat.at

Schule schnuppern Am 5. Oktober öffnen die Wiener Schulen ihre Tore. Für interessierte BesucherInnen stehen 660 Volksschulen, Sonderpädagogische ­Zentren, Neue ­Mittelschulen, Polytechnische Schulen, allgemein bildende höhere Schulen, berufsbildende mittlere und höhere Schulen sowie Berufsschulen offen und zeigen ihre Angebote und Konzepte.  INFOS www.stadtschulrat.at

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schauinterview MICHAEL HÄUPL:

Mein Herz schlägt für die Menschen in Wien INTERVIEW VON RUDI MATHIAS

Er liebt die Herausforderung: Wien ist für Michael Häupl ein Gesamtkunstwerk, das der weltweiten Wirtschaftskrise mit klugen Strategien trotzt. Dennoch gibt es noch viel zu tun. Eine Aufgabe, die er auch nach mehr als 20 Dienstjahren für die Bewohnerinnen und Bewohner der Bundeshauptstadt mit Freude anpackt.

Michael Häupl: Die Freude an der Arbeit für die Menschen dieser Stadt. Diese Freude ist übrigens bis heute ungebrochen. Was braucht man Ihrer Meinung nach, um in die Politik zu gehen?

Wer sich für die Politik entscheidet und über lange Jahre für die BürgerInnen dieser Stadt arbeiten will, muss so reden, dass die Menschen verstehen, was man meint. Einen feinen Sinn für Gerechtigkeit und der Wille, Herzensthemen auch gegen Widerstände durchzusetzen, braucht es ebenfalls. Jetzt leben zwischenzeitig die WienerInnen in der lebenswertesten Stadt der Welt, in der man nicht einmal der U-Bahn nachlaufen muss, weil ohnehin die nächste gleich kommt, und es wird trotzdem geraunzt. Gibt es noch immer zu wenig „Fußgängerzonen“, oder drückt die Menschen der Fuß ganz anderswo?

Wien ist ein Gesamtkunstwerk. Dem versuchen wir auch entsprechend Rechnung zu tragen. Unsere 30 schau

Stadt wächst pro Jahr etwa um die Größe von Krems. Das ist eine positive Herausforderung. Etwa im Wohnbau. Schon heute wohnen 62 Prozent der Wienerinnen und Wiener im geförderten Wohnbau, ein Wert, der in keiner anderen Stadt erreicht wird. Und wir setzen alles daran, dass das so bleibt. Deshalb bauen wir jetzt auch wieder neue Gemeindewohnungen. Im Laufe der vergangenen zwei Jahrzehnte ist es uns gelungen, dass der öffentliche Verkehr für die Menschen in der Stadt attraktiver geworden ist als der private Pkw. Es geht also nicht um mehr oder weniger Fußgängerzonen, sondern darum, Wien als lebenswerte Stadt zu erhalten. Es reicht aber nicht, dass man Wohnungen baut und eine gute Verkehrsinfrastruktur hat. Wir brauchen auch Kindergärten, Schulen, Kultur-, Freizeit- und Sport-Einrichtungen. Und in Wien unerlässlich sind Orte der Begegnung. Wie etwa die so genannte kulinarische Dreifaltigkeit Kaffeehäuser, Wirtshäuser, Heurige. Wenn wir in Wien relativ wenig Psychiater brauchen, liegt es auch daran, dass wir miteinander reden.

lösen können. Hier ist ganz Europa vestieren wir in den Bildungsbereich. gefordert. Und nur um das Bild zu- Um unseren Kindern die besten Berechtzurücken: „Taumeln“ tut Eu- dingungen für ihre Aus­ b ildung ropa keineswegs. Das, was wir als zu bieten, bauen wir in ganz Wien Stadt tun können, tun wir auch. neue, topmoderne Schulen. Seit Wir investieren in den Wohnbau 2009 setzen wir auf das pädagound in die Infrastruktur, um Ar- gisch innovative Campusmodell, beitsplätze zu schaffen bzw. zu hal- das Kindergarten, Schul- und Freiten. Gleichzeitig setzen wir alles da- zeitpädagogik verbindet. So könran, Menschen, die ohne Arbeit nen Kinder im Alter von null bis sind, wieder in den Arbeitsprozess zehn Jahren miteinander den Tag hineinzuführen. Mit der Wiener verbringen. Allen Menschen muss Ausbildungsoffensive zum Beispiel bewusst sein, dass man ohne einen haben wir ein funktionierendes Ausbildungsabschluss in der heuti­System der Hilfe. Nur in Wien gibt gen Wirtschaft kaum mehr einen es mit dem Wiener Arbeitneh- Job findet. Bildung ist der Schlüssel merInnen Förderungsfonds waff zum Erfolg. eine eigene Institution, die Ausund Weiterbildung forciert. Wir Vielen Dank für das Gespräch! /// setzen auf Aus- und Weiterbildung. Wir bieten an und motivieren, die Menschen müssen diese Chancen auch ergreifen. Das heißt, es geht letztendlich um Bildung …

Nur Bildung und Qualifikation garantieren Wahlfreiheit und Perspektiven. Die Zeit der rauchenden Schornsteine ist vorbei, heute geht es darum, möglichst viele rauchende Köpfe in der Stadt zu haben. Wien entwickelt sich zunehmend Nun leben wir im Gegensatz zur zu einer Stadt des Wissens. Denn Zeit Ihres Amtsantrittes in einem Wissenschaft, Forschung und Innotaumelnden Europa. Haben wir da vation machen den zukünftigen Ergenug Kraft, uns dagegenzustemfolg aus und garantieren gute Arbeitsplätze. Doch dafür brauchen men, um diesen Weg zu gehen? Klar ist, dass weder Wien noch Ös- wir gut ausgebildete, wissbegierige terreich allein die Wirtschaftskrise junge Menschen. Und deshalb in-

„Schon heute wohnen 62 Prozent der Wienerinnen und Wiener im geförderten Wohnbau, ein Wert, der in keiner anderen Stadt erreicht wird. Und wir setzen alles daran, dass das so bleibt.“ Michael Häupl, Bürgermeister von Wien

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FOTO: PID/IAN EHM

schau: Herr Bürgermeister, Sie haben als junger Umweltstadtrat unkonventionell und pragmatisch am Beispiel Wien gezeigt, dass hervorragende Umweltwerte für eine Metropole kein Wunschtraum bleiben müssen. Was hat Ihnen damals die Kraft für Ihren unbeirrten Alleingang gegeben?


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ADVERTORIAL

NIEDERÖSTERREICHISCHE LANDESAUSSTELLUNG 2015

ÖTSCHER:REICH – eine Gegend mit Charakter Das ÖTSCHER:REICH ist die Region rund um das 1.892 Meter hohe „Väterchen“ – urslawisch für Ötscher. Eine beeindruckende Gegend, die einiges zu bieten hat: dichte Wälder, sattgrüne Almen, wildromantische Flüsse, das alles geprägt vom weithin sichtbaren Bergmassiv und umgeben von den tiefen Schluchten der Ötschergräben.

Ein Ausflug für die ganze Familie Erleben Sie einen unvergesslichen Familientag aus einer Kombination mit Natur und Kultur im ÖTSCHER:REICH. Die Ausstellung im ­ Betriebszentrum der Mariazellerbahn in ­Frankenfels-Laubenbachmühle dreht sich um die Lebenswelt der Menschen im ÖTSCHER:REICH einst und heute und lädt die ganze Familie zum Staunen ein. Nachdem Groß und Klein viel Wissenswertes dazugelernt haben, können sich die Sprösslinge auf dem angrenzenden Spielplatz dann anständig austoben. Anschließend geht es mit der Mariazellerbahn – auch Himmelstreppe genannt– zum Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wie32 schau

nerbruck, wo die Natur zum Erforschen und Auskundschaften einlädt. Gegen Voranmeldung gibt es auch eine geführte Wanderung für Kinder. Extra-Tipp: Besuchen Sie die ÖTSCHER:REICHStation „Altes Handwerk neu erlebt“, wo die urige Schmiedemeile und eine alte Werkstatt Einblicke in das Arbeitsleben der Schmiede bieten. Neues erfahren & Wanderspaß Wissbegierige Wanderfans kommen im ÖTSCHER:REICH natürlich ebenso auf ihre Kosten. Für sie empfiehlt sich ebenfalls ein Besuch der Ausstellung in Frankenfels-­ Laubenbachmühle, um Spannendes über die Landwirtschaft der Voralpen und das Leben der sparsamen Bauern zu erfahren. Mit der Himmelstreppe gelangt man dann weiter nach Wienerbruck, hier kann die Wanderung entlang der Ötschergräben innerhalb des Naturparks Ötscher-­Tormäuer starten. Diese Wanderwege sind für Einsteiger wie auch Fortgeschrittene geeignet. Schmankerl-Tipp: Besuchen Sie auch die ÖTSCHER:REICH-­Station „Alm- und Weidewirtschaft“ Hochbärneck in St. Anton. Der Kinosaal der R ­ egion bietet einen herrlichen Ausblick und eine g’schmackige Almjause gibt’s auch gleich dazu – Mahlzeit! Kulturerlebnis & Genuss Eine wunderschöne Kulisse bietet sich im historischen Töpperschloss Neubruck. Bei der

hier untergebrachten A ­ usstellung stehen die Alpen und die regionalen Rohstoffe im Mittelpunkt. Alles von der schweren Arbeit in den Hammerschmieden und Walzwerken bis zum ländlichen Kunsthandwerk kann man im Töpperschloss erfahren. Die vielen Regionspartner in der Gegend bieten zahlreiche Spezialitäten zur Stärkung – vom Strauß bis zur deftigen Brettljause ist so ziemlich alles dabei. Entdecker-Tipp: Wussten Sie, dass man Dirndln essen kann? Aber nein, doch nicht die Tracht! Bei der ÖTSCHER:REICH-Station „Das Dirndltal und seine Dirndln“ kann man die aromatische Wildfrucht, welche im Pielachtal bereits jahrhundertelange Tradition hat, entdecken. Ein wahrer Genuss für den Gaumen. • heft 5|2015

FOTOS: WEINFRANZ (2), PHOTO-GRAPHIC-ART, MARTINA SIEBENHANDL

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eben im ÖTSCHER:REICH bedeutet ­leben mit der Natur und den Extremen der Landschaft. Das Land und die Leute im alpinen Mostviertel haben dadurch ihre e­ igenen, besonderen Geschichten zu erzählen. Diese hat die Niederösterreichische Landesausstellung 2015 unter dem Titel „ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“ zusammengetragen. Man kann die Ausstellung noch bis 1. November 2015 besuchen. Das internationale Ausstellungsteam hat über 10.000 Kilometer im alpinen Mostviertel für die zahlreichen Recherchen zurückgelegt, um die Besonderheiten des alpinen Lebens, Denkens und Arbeitens zu entdecken, erforschen und aufzubereiten. Lesen Sie hier die besten Ausflugsempfehlungen zur Niederösterreichischen Landesausstellung 2015:


Im Naturparkzentrum Ötscher-Basis in Wienerbruck können auch die Kleinen Naturgeheimnissen auf den Grund gehen.

Vom Aussichtsturm in Hochbärneck in St. Anton hat man einen herrlichen Ausblick auf das „Väterchen“ – den Ötscher.

 NÖ LANDESAUSSTELLUNG 2015 FRANKENFELS:WIENERBRUCK:NEUBRUCK noch bis 1. November 2015 täglich 9 bis 18 Uhr Führungen täglich um 10 und 14 Uhr noe-landesausstellung.at Hotline: 07416/521 91 facebook.com/ NiederoesterreichischeLandesausstellung

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Im Töpperschloss Neubruck kann man alles über das Leben der Hammerschmiede und das ländliche Kunsthandwerk erfahren.

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schaugeschichte

Aus dem Fotoalbum von Oma und Opa: Die „alte“ Triester Straße am Stadtrand Wiens. Damals noch viel mehr Blechlawine als heute, aber mit der Verlockung von Süden, Sonne, und Meer.

Die Triester Straße: Wiens Straße in den Süden TEXT VON HEDI MATHIAS

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DORT, WO sich der Sage nach einst die Kreuzfahrer von ihren Frauen verabschiedeten und heute noch das steinerne Zeugnis eines treu wartenden Eheweibs, die Spinnerin am Kreuz, den Ausgangspunkt markiert, wälzt sich heute der Verkehr auf der „17-er“ in Richtung Vösendorf. Schon die Römer hatten diese neuralgische Stelle für den Weg in Richtung Süden gewählt, wie Funde von Straßenstücken und Meilensteinen aus römischer Zeit beweisen. Dass diese Straße heute allerdings nicht Römer-Straße, sondern Triester Straße heißt, hat zwar einerseits sehr viel mit dem Untergang des Römischen Reichs zu tun, zum anderen aber auch mit dem Sieg des Prinzen Eugen über die Türken. Dadurch konnten sich die Habsburger unter Karl VI. Gebiete wie das Banat und Nordserbien in ihr Reich einverleiben. Das so entstandene Großreich musste natürlich wirtschaftlich erschlossen werden. Für Verwaltung und Handel benötigte man gute Verbindungs-

wege und so begann der Bau von Handelsstraßen quer durch das Reich. Neben Prager und Brünner Straße war die Triester Straße ein solch wichtiger Handelsweg bis in das 1719 zum Freihafen erklärte Triest. Triest war seit 1719 Freihafen

Für die damalige Zeit war der Bau einer Passstraße über die Ostalpen eine Notwendigkeit, aber auch eine technische Meisterleistung, denn für den Transport der Waren stellten Semmering und der Karst große Hindernisse dar. Triest und das Umland dieser Küstenstadt gehörten bereits seit dem 14. Jahrhundert zur Habsburgermonarchie. Als Freihafen besaß Triest das kaiserliche Privileg, dass der Staat auf die dort verladenen Waren keinen Zoll einhob. Das machte die hier aus aller Welt einlangenden Waren günstiger, die Händler wohlhabend und aus Triest den bedeutendsten Hafen der Monarchie – vor Venedig und Fiume, dem heutigen Rijeka. Demheft 5|2015

FOTOS: VOTAVA, GETTY IMAGES, CC/WIKIMEDIA COMMONS/UNKNOWN

Triester Straße – ein Name, bei dem man an Blechlawine und Schritttempo beim Heimweg vom großen Einkaufszen­ trum im Süden Wiens denkt, vorbei an Backsteinbauten, Schrottplätzen und Industrieanlagen. Gleichzeitig steht der Name aber auch für den Beginn der sehnsüchtig erwarteten Reise in den Süden, denn die beginnt für Wiener eben gleich hinter dem Matzleinsdorfer Platz.


Endstation Triest, einst der Hafen eines großen Reiches. Foto rechts: Als die Stadt noch bei Österreich war.

entsprechend wichtig war eine funktionierende Verkehrsverbindung in die Hauptstadt. Um 1900, am Höhepunkt ihrer wirtschaft­ lichen, militärstrategischen und politischen Bedeutung, zählte die Stadt Triest etwa 200.000 Einwohner und war damit nach Wien, Budapest und Prag die viertgrößte Stadt der Monarchie. Triester Straße wird zur Verkehrsachse des Kaiserreichs

Die Straße, die vom Wiener Linienwall, dem heutigen Matzleinsdorfer Platz, über den Semmering nach Bruck an der Mur und von dort über Graz und Ljubljana durch den Karst ans Meer nach Triest führte, wurde so zur wichtigsten Verkehrsachse der Monarchie. Schon damals machte man sich Gedanken über die Streckenführung und vermied die Durchquerung großer Städte, um Zeit zu sparen. Straßen und Brücken wurden gebaut und in der Folge entstanden entlang der Strecke Industriebetriebe. heft 5|2015

Die „Triester“ führt auch am Traumschloß Miramare vorbei

Wenn man heute die Küstenstraße Richtung Triest fährt, sieht man etwa fünf Kilometer vor der Stadt auf einer Felsklippe das Schloss Miramare. Auch wenn man diese Anlage vor allem mit Kaiserin Sisi in Verbindung bringt, so hat es doch ihr Schwager Erzherzog Maximilian, der spätere unglückliche Kaiser von Mexiko, für sich und seine Frau Charlotte von Belgien erbauen lassen. Auch der Habsburgerprinz hatte sich auf Anhieb in die Schönheit der Landschaft und den Meerblick verliebt und gerne viel Zeit dort verbracht. Das Schloss war auch der Ort, an dem eine mexikanische Abordnung ihm den Thron Mexikos anbot – ein Angebot, das er besser ausgeschlagen hätte. Nach Maximilians tragischem Ende in Übersee verwendete die kaiserliche Familie das Schloss weiter als Refugium am Meer. Diese späteren blaublütigen Besucher erwartete aber auch kein friedliches Ende –

neben Kaiserin Sisi kam auch ihr „Die Prager, Brünner Sohn Rudolf gerne nach Miramare, und dann auch noch der spätere und Triester Straße Thronfolger Franz Ferdinand. Es sind die Lebensadern scheint also, als hätte das wunder- der Monarchie.“ schöne Schloss den Habsburgern (Aus einer historischen Studie) kein Glück gebracht. Mit dem Zerfall des Habsburgerreiches nach dem ersten Weltkrieg verlor Österreich seinen Zugang zum Meer. Was blieb, war die Nostalgie nach den ruhmreichen Zeiten als See- und Handelsmacht. Als Ziel der touristischen Sehnsüchte hat Triest dann kurzzeitig seine Bedeutung für uns Österreicher verloren – so knapp am Ostrand Italiens, so nah an Jugoslawien. Doch die Tries- tipp ter Straße ist der Inbegriff des Starts in den Urlaub geblieben, auch wenn die Ziele nun Jesolo oder Lignano heißen. Mittlerweile hat sich das wieder geändert und auch Triest „Die Triester Straße“ wurde wieder zu einem beliebten Beppo Beyerl Ziel für einen Städtetrip. Und, übri- Edition Winkler-Hermaden gens, die Straße, auf der man von Eine Geschichte des Verkehrs­ Wien kommend in Triest eintrifft, weges von Wien nach Triest in heißt hier „Strada per Vienna“ – ­Bildern Wiener Straße eben. /// ISBN: 978-3-9503739-9-8 schau 35


schaunaturgeheimnis

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Wenn weiße Schleier von Spinnweben Wiesen und Wälder überziehen, wenn nach dem langen, heißen Jahrhundertsommer endlich wieder kühlere Temperaturen herrschen und Laub in den schönsten Farben leuchtet, dann ist er da, der Altweibersommer. schau hat nach­geforscht und ist dem Zusammenhang zwischen dem vermehrten Auftreten von Spinngewebe und dem ­Altweibersommer auf den Grund gegangen.

SIE SIND UNS UNHEIMLICH, ABER FASZINIEREN:

Im Altweibersommer gehen Spinnen auf Brautschau

FOTO: WWW.PICTUREDESK.COM

TEXT VON HEDI MATHIAS WAS IN KANADA und Nordamerika als Indian Summer bezeichnet wird, hat bei uns in Europa so bildhafte Namen wie Ähnlsummer, Frauensommer, Mädchensommer, Witwensommer und bei uns in Österreich ist es der Altweibersommer. Woher die Namen kommen, ist ungeklärt. Manch einer stellt da einen Zusammenhang zwischen dem Verblühen des schönen Geschlechts mit dem schwächer werdenden Sommer her und so gab es auch schon eine Klage gegen die Verwendung dieses – vermeintlich – diskriminierenden Namens. 1997 klagte eine nicht mehr ganz junge Dame gegen die Bundesrepublik Deutschland, da sie sich durch den in den Wetterberichten verwendeten Namen „Altweibersommer“ in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt fühlte. Die Klage wurde abgewiesen, pikanterweise zum Termin der Altweiberfastnacht. Ganz schön engmaschig: Jedes Exemplar, hier eine Kreuzspinne, webt ein kunstvolles Beutenetz, um Fliegen oder Gelsen zu fangen. Das Spinnenmännchen wiederum zupft zart daran, wenn es wirbt.

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Das Geheimnis der Spinnfäden

Die feinen Gespinste der Spinnweben wurden auch Elfen oder gar der Jungfrau Maria zugedacht, einem alten Volksglauben nach zeigt es auch

eine baldige Hochzeit an, wenn sich die weißen Fäden im Haar eines unverheirateten Mädchens verfangen. Es ist aber durchwegs kein Feenhaar, sondern es sind die zarten Netze von Spinnen, die ab August für ihre Nachkommen Nester bauen. Nach dem milden Winter sind heuer besonders viele Spinnen unterwegs, was besonders viele Spinnweben erwarten lässt. Auch wenn viele Menschen unter Arachnophobie (Angst vor Spinnen) leiden, muss man dennoch der Kunstfertigkeit ihrer Netze Respekt zollen. Ich bin zwar kein Freund von Spinnweben in der Wohnung, aber draußen in der Natur bewundere ich immer wieder die Perfektion, mit der sie arbeiten und die feinen Fäden zu einem perfekten Netz spinnen. Die in meinem Garten haben ein gut sichtbares Kreuz, sind also Kreuzspinnen. Mittels Drüsen produzieren sie ein feines Eiweißgewebe, elastisch und reißfest – ein echtes Wunder der Natur. Die Forschung ist dem Geheimnis der Zusammensetzung und der industriellen Produktion auf der Spur, vielfältige Einsatzgebiete warten auf ein Ergebnis, die geplanten Anwen-

dungen reichen von der schusssicheren Weste für Polizei und Militär bis hin zur medizinischen Anwendung als Basisgewebe bei der Reproduktion menschlicher Zellen. Ihre Opfer, die sich in dem feinen Netz verfangen haben, lähmt sie durch das Gift ihrer Giftklauen, das für Menschen aber ungefährlich ist. Das Männchen riskiert für Sex sein Leben

Für die Häufung von Spinnweben in der Natur in den letzten trockenen und warmen Tages des Herbstes ist das Fortpflanzungsverhalten der Spinnen verantwortlich. Bei den Kreuzspinnen zum Beispiel sucht das Spinnenmännchen während der Paarungszeit gegen Ende des Sommers das Netz eines paarungsbereiten Weibchens. Dabei ist große Vorsicht angeraten, um nicht selbst als Beute zu enden. Am Netz des Weibchens angekommen, spinnt das Männchen zur Werbung einen Faden zum Rand des Netzes. Danach zeigt es durch ständiges Zupfen seine Präsenz und Paarungsbereitschaft an. Durch die Vibration schau 37


schaunaturgeheimnis

„Mittels Drüsen produzieren sie ein feines Eiweißgewebe, elastisch und reißfest – ein echtes Wunder der Natur.“

Wochen nach der Paarung produziert die „Spinnenmama“ Kokone aus gelber Fadenwolle mit Eiern und bringt sie in Sicherheit, an einen sicheren, unzugänglichen Ort.

Bauernregeln 1. November: „Ist’s zu Allerheiligen rein, tritt Altweibersommer ein.“ 15. November: „Der heilige ­Leopold ist oft noch dem ­Altweibersommer hold.“ „Wenn Spinnen in die Häuser ­kriechen, sie einen kalten Winter riechen.“ „Ziehen die Spinnen ins Gemach, kommt gleich der Winter nach.“ „Wenn die Spinnen fleißig weben im Freien, lässt schönes Wetter sich prophezeien, weben sie nicht, wird’s Wetter sich wenden, geschieht’s bei Regen, wird er bald enden.“ „Ist die Spinne träg zum Fangen, Gewitter bald am Himmel hangen.“

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Vogel, bewegen sie sich auseinander, sodass dann nur einzelne Tiere zum Opfer fallen können. Erst im zweiten Jahr erreichen die jungen Spinnen die Geschlechtsreife. Was machen Spinnen im ­Winter?

Als wechselwarme Tiere sind Spinnen von der Außentemperatur abhängig. Das macht ein Überleben im Winter zur echten Aufgabe. Die einen verfallen in eine Winterstarre und verkriechen sich unter Baumrinden, in hohlen Pflanzenstängeln oder im Boden. Sie fahren ihren Stoffwechsel herunter, um über die nahrungsarme Zeit zu kommen. Als Gefrierschutz dient ihnen Glyzerin, mit denen ihr Blut nun angereichert ist und das Kreuzspinnen ein Überleben bei bis zu minus 20 Grad Celsius ermöglicht.

Spinnen sind keine Insekten

Denn sie bilden eine eigene Ordnung in der Klasse der Spinnentiere (Arachnida), zusammen mit Weberknecht, Skorpion und Milbe. Mit Insekten und Krebstieren gehören sie zum Stamm der Gliederfüßer und haben ein festes Außen­skelett, weshalb sich Spinnen häuten müssen, wenn sie wachsen. Sie haben ihren Platz in der Natur – nützlich für uns, weil auf ihrem Speiseplan auch Gelsen, Fliegen und viele andere unliebsame Insekten stehen, und sie wiederum auch gerne von Vögeln, Insekten und größeren Spinnen gefressen werden. Freuen wir uns also auf einen schönen Herbst mit viel buntem Laub und ganz vielen Spinn­weben!  /// FOTO: CORBIS

info

wird anscheinend die Aggression des Weibchens gemildert und das Männchen als Sexpartner statt als Abendessen erkannt. Wenn nun das Weibchen ebenfalls „in Stimmung“ ist, nähert es sich und wenn es dem Partner die Bauchseite zuwendet, springt das Männchen am Weibchen auf und begattet es, was etwa 10 bis 20 Sekunden dauert. Balz und Paarung wiederholen sich mehrere Male hintereinander. Wochen später, im September und Oktober produziert das Weibchen mehrere Kokone aus gelber Fadenwolle mit Eiern und legt sie an unzugänglichen Stellen ab. Danach ist seine Lebenszeit zu Ende. Noch vor Wintereinbruch schlüpfen die jungen Spinnen, verlassen aber den Kokon, der ihnen als Schutz und Tarnung dient, erst nach dem Winter. Dabei legen sie ein interessantes Schwarmverhalten an den Tag. Nähert sich nämlich ein Fressfeind, wie etwa ein

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So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. W

DI 6. 10. SHOW

Sexappeal und Humor.

DIENSTAG FOTO: CHIPPENDALES INC.

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OKTOBER

Chippendales Stadthalle

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ES IST UND BLEIBT ein Phänomen: Die Chippendales faszinieren die Frauenwelt und ziehen immer wieder neue Fans in ihren Bann. Ihr Markenzeichen sind weiße Kragen mit schwarzen Fliegen sowie weiße Manschetten an den Handgelenken. Und es ist kein Geheimnis, wie die erotisch prickelnde Atmosphäre in e ­ iner Chippendales-Show entsteht: Die Chippendales erobern die Herzen der Damenwelt mit Charme, Sexappeal – und Humor. Es sind traumhaft schöne Männerkörper, die sich in ausgefeilten Choreographien zu den thematisch passenden Songs bewegen und den Fantasien reichlich Stoff bieten. Ebenso wie die abwechslungsreichen Kostüme, die nicht immer lange anbehalten, sondern stilvoll und lasziv im Rhythmus der Musik und mit perfekt installiertem Licht abgelegt werden. Das Ensemble der Chippendales besteht aus zehn bis zwölf Tänzern, die die unterschiedlichsten Männertypen verkörpern. So ist für jede Besucherin der Traumtyp mit dabei – ein Konzept, welches seit mehr als 30 Jahren hervorragend aufgeht. W CHIPPENDALES 6. Oktober, Stadthalle 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

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Olivia Macho präsentiert ab sofort den ­Event-Navigator: jeden Do um 18 Uhr auf schau tv.

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FR 2. 10. EROS RAMAZZOTTI W Italiens Popstar Nummer eins hat zwei große Leidenschaften: Fußball und Musik. Eros Ramazzottis Songs zeichnen sich durch eine Mischung aus sauber produziertem Pop, schmalzigen Liebestexten, einer nasalen Stimme und einer nicht zu übersehenden Attraktivität aus. Neben seiner Künstlerkarriere findet der Italiener immer noch Zeit für seine zweite Leidenschaft. Als Mitbegründer der italienischen Musikernationalmannschaft spielt er – ebenfalls erfolgreich – mehrmals im Jahr vor ausverkauften Arenen.

Pretty Women. Timna Brauer, Kerstin Heiles, Nicole Beutler, Andrea Eckert – und die Filmmusik. W

FILMMUSIK

Hollywood-Sound OBWOHL DIE FILMMUSIK Hollywoods gerne als typisch amerikanische Kunstform gesehen wird, kann der Musikstil bis nach Wien zurückverfolgt werden. Viele österreichische Emigranten wie Erich Wolfgang Korngold, der z.B. durch „The Adventures of Robin Hood“ in Hollywood zu Ruhm gelangte, kreierten mit umfangreicher Orchestrierung und romantischer Melodieführung den typischen „Hollywood-Sound“. „Hollywood in Vienna” präsentiert seit 2007 aktuelle und klassische Meisterwerke der Filmmusik. Im Vorfeld von Halloween macht sich das ORF RSO Wien unter Keith Lockhart heuer unter dem Titel „Tales of Mystery“ auf den Weg zu geheimnisumwobenen Stätten und ihren wundersamen Geschichten und präsentiert Werke von James Newton Howard („Batman Begins“, „The Dark Knight“, „Pretty Woman“, „Tribute von Panem“ etc.)

2. Oktober, Stadthalle, 15., RolandRainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

DO 8. 10. JOE BONAMASSA W Schon als Jugendlicher hat Joe Bonamassa den großen Meister des Blues B. B. King beeindruckt. Und bereits für seinen ersten Solo-Output „A New Day Yesterday“ feiert ihn die Bluesrock-Gemeinde 2000 als Retter des Genres. Auf ­seiner Tour spielt er einiges aus dem Doppel-Livealbum „Muddy Wolf at Red Rocks“, eine Ehrerbietung an zwei der größten Bluesmen aller Zeiten, Muddy Waters & Howlin’ Wolf. 8. Oktober, Stadthalle, 15., RolandRainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

SO 1. 11. EUROPE W Mit Lyrics über eine Reise zum Mars, einem bombastischen Keyboardintro und einem spektakulären Gitarrensolo gehört „The Final Countdown“ auch drei Jahrzehnte nach seiner Veröffentlichung zu den populärsten Stücken bei Sportveranstaltungen oder Radio- und Fernsehsendungen. „Europe“ hat sich zwar 1993 aufgelöst, aber zehn Jahre später wieder ­vereinigt – sogar Gitarrist John Norum ist wieder dabei, der die Band 1986 verlassen hatte, weil er lieber härtere Sachen spielen wollte. 1. November, Ottakringer Brauerei, 16., OttakringerPlatz 1, Tel. 01/960 96, www.ottakringerbrauerei.at

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W HOLLYWOOD IN VIENNA 15. & 16. Oktober, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 00-100, www.konzerthaus.at, www.hollywoodinvienna.com

Weitere Highlights: Cornelius, Westernhagen und Take That

LIEDERMACHER

ROCK

POP

JAZZ, POP

Viel, viel mehr

Schonungslos

Unbestritten

Bar-kompatibel

FREITAG 16. 10.

DIENSTAG 20. 10.

FREITAG 9. 10.

MITTWOCH 21. 10.

N Peter Cornelius hat viel, viel mehr als „Du entschuldige, i kenn’ di“ geschrieben. Bei ­seinen Konzerten kann er auf Songs aus mittlerweile 21 ­Alben zurückgreifen.

W „Für Dicke gibt’s nichts ­ nzuziehn, Dicke sind zu dick a zum Fliehn“: So gemein darf nur einer sein, der auch seine eigenen Schwächen schonungslos eingesteht. Und darin ist Westernhagen groß.

W Von Kritikern belächelt, von Fans als die legitimen Nachfolger der Beatles angesehen: Über die Bedeutung der britischen Teen-Sensation der 90er mag man sich streiten, nicht aber über ihre Erfolge.

W Das Output von Diana Krall bewegt sich zwischen den Polen Mainstream, Jazz und Pop. Dass die Künstlerin mehr kann als barkompatiblen Schmusejazz einzuspielen, belegt etwa „Glad Rag Doll“.

W WESTERNHAGEN 20. Oktober, MQW, Halle E, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

W TAKE THAT 9. Oktober, Stadthalle, 15., RolandRainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

W DIANA KRALL 21. Oktober, Stadthalle, 15., RolandRainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

N PETER CORNELIUS 16. Oktober, Arena Nova, Wiener Neustadt, Rudolf-DieselStraße 30, Tel. 02622/22 36 00, www.arenanova.com

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FOTOS: HOLLYWOOD IN VIENNA, LSK, FMSERVICE GMBH, (2), BRYAN ADAMS

kurz&bündig

musik


MUSIK TIPPS

kurz&bündig

WELTMUSIK

Sephardische Lieder mit Timna

SAMSTAG

19 SEPTEMBER

Timna Brauer

FOTO: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

Kulturfabrik Hainburg

Timna Brauer tritt mit Elias Meiri, Jannis Raptis (Gitarre) und Michael Croitoru-Weissman (Cello) auf.

musik

WENN MAN SICH mit dem Reichtum der jüdischen Musik befasst, dem eröffnet sich früher oder später die Schatztruhe der sephardischen Lieder. Entstanden in der spanischen Hochkultur des Mittelalters, wurden sie mündlich überliefert und lebten in der sephardischen Diaspora weiter. Timna Brauer gelingt es, mit Klassikern des Ladino-Repertoires, arabisch-andalusischen Gesängen und neuen Kompositionen auf Grundlage alter sephardischer Texte einen Bogen zwischen Jüdischem, Christlichem und Islamischem zu spannen und damit den Gemeinsamkeiten dieser Kulturkreise Nachdruck zu verleihen.

Ab MI 7. 10. FESTIVAL DES CHANSONS W Das Akzent veranstaltet ein Chanson-Festival. Am 7. Oktober ist Klaus Hoffmann gemeinsam mit seinem Pianisten Hawo Bleich mit dem neuen Programm „Sehnsucht“ zu erleben. Am 9. begibt sich Kerstin Heiles gemeinsam mit Christoph Pauli am Flügel auf die Spuren der großen Chansonnière Edith Piaf. Am 17. lädt Nicole Beutler mit den Wiener Theatermusikern zu einer musikalischen Reise nach Paris, Berlin und Wien. Und am 21. singt und erzählt Andrea Eckert Greta Keller, während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine der gefragtesten Künstlerinnen ihrer Zeit.

N FLAMENCO JUDAICO 19. September, Kulturfabrik Hainburg, Kulturplatz 1, Tel. 0664/736 164 93, www.haydngesellschaft.at

Bis 21. Oktober, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

Der neue MINI John Cooper Works. Von Grund auf überarbeitet und neu ausgestattet: Das Kraftpaket setzt wieder zum Sprung auf die Straße an – und auf Ihr zentrales Nervensystem. www.MINI.at

pulsrasen in serie.

Denzel

Wolfgang Denzel Auto AG Erdbergstraße 189-193, 1030 Wien Tel.: 01/74 020-0 wien.erdberg@denzel.at

Symbolfoto

Gumpendorfer Straße 19, 1060 Wien Tel.: 01/588 78-0 wien.gumpendorf@denzel.at

MINI John Cooper Works: 170 kW (231 PS), Kraftstoffverbrauch von 5,7 l/100 km bis 6,7 l/100 km, CO2-Emission von 133 g/km bis 155 g/km.

www.denzel.mini.at


vorschau klang&sang

MUSICAL, ERETTE O P E R &O P

Alle Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

Ab FR 18. 9. JEKYLL UND HYDE B Wie stets wird in Güssing mit einer Gruppe aus Schülern, Studenten und Berufstätigen unter professioneller Anleitung ein Musical erarbeitet und aufgeführt; diesmal über einen Arzt und Wissenschaftler aus der englischen Society, der in einem Selbstexperiment das Gute vom Bösen im Menschen trennen will.

Travestie. Die Volksoper bringt „La Cage aux Folles“ und das Metropol eine neue „Charley’s Tante“. N Laszlo Maleczky (Oberleutnant Gustl) und Elisabeth Pratscher (Marika)

Bis 3. Oktober, Fr & Sa, Kulturzen­ trum Güssing, Schulstraße 6, Tel. 03322/431 29, www.musicalguessing.com

Ab SA 17. 10. DER MANN VON LA MANCHA W Der Musical-Klassiker über den verwirrten, gegen Windmühlen kämpfenden spanischen Ritter wurde vor 50. Jahren uraufgeführt. Unter der Regie von Olivier Tambosi verkörpert Robert Meyer erstmals die Rolle des „Ritters von der traurigen Gestalt“.

AB MITTWOCH

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Bis 22. April 2016, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44-0, www.volksoper.at

OKTOBER

Frühjahrsparade Bis DO 1. 10. CHARLEY’S TANTE W Der legendäre Schwank erscheint erstmals im Gewand eines Comedy-Musicals. Der Ort der Handlung ist nach wie vor die altehrwürdige Univer­ sität Oxford. Die Zeit der turbulenten Tanten-Travestie wurde aber um rund 70 Jahre verlegt – ins Jahr 1969, am Ende eines Studienjahres, knapp vor Beginn der Sommerferien, die als „Summer of Love“ in die ­Geschichte eingehen sollten. Mit Stefano Bernardin und Eva Maria Marold. Bis 5. November, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

Bis MO 28. 3. 2016 LA CAGE AUX FOLLES W Das erste europäische Theaterstück aus dem Travestiemilieu wurde nicht nur verfilmt , sondern auch zu einem erfolgreichen Musical gemacht. Es spielen Michael Dangl und ­Herbert Föttinger. Bis 28. März 2016, Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße 20, Tel. 01/  427 00, www.josefstadt.org

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Herbsttage Blindenmarkt

OPERETTE

Fesch san ma SIE KENNEN DIE wunderbaren Evergreens „Jung san ma, fesch san ma“, „Wien wird schön erst bei Nacht“ und den Marsch „Frühjahrsparade“ wissen aber nicht, aus welcher Operette sie stammen? Die „Herbsttage Blindenmarkt“ präsentieren Robert Stolz’ Meisterwerk „Frühjahrsparade“, und geben Ihnen Gelegenheit, das ganze Meisterwerk zu entdecken. Eine schwungvolle Inszenierung wird sie in das alte Wien entführen, wo das temperamentvolle ungarische Mädel Marika (Elisabeth Pratscher) schließlich mit Hilfe des Kaisers (Peter Uray) nicht nur ihren feschen Deutschmeister Willi (Matthias Helm) heiraten, sondern auch dessen schnittiger Marsch „Frühjahrsparade“ aufgeführt werden darf. Es inszeniert Gernot Kranner, Die musikalische Leitung des Stolz-Hits, der 1964 an der Wiener Volksoper uraufgeführt wurde, liegt bei Kurt Dlouhy. N FRÜHJAHRSPARADE 2.–26. Oktober, Festhalle Blindenmarkt, Tel. 07473/666 80, www.herbsttage.at

OPERETTE

Original-Rössl DER NACHHALTIGSTE OPERETTENERFOLG der Zwischenkriegszeit, von manchen auch als das „erste deutsche Musical“ bezeichnet, kehrt an die Volksoper zurück. Erstmals erklingt hier die rekonstruierte Originalfassung. Das (in Zagreb) wiedergefundene „Rössl“ ist greller und jazziger als das bisher aufgeführte 1950erJahre-Arrangement. In jedem Fall wird am Ende der Operette der erbitterte Kampf zweier Hemdhosen-Fabrikanten beigelegt und drei wetterfeste Liebespaare finden sich: die resche Rösslwirtin (Sigrid Hauser) und der liebevoll-beharrliche Oberkellner Leopold (Daniel Prohaska), der Berliner Jurist Dr. Siedler (Carsten Süss) und die Fabrikantentochter Ottilie (Mara Mastalir), der agile Glatzenträger Sigismund (Markus Meyer) und die lispelnde Unschuld Klärchen (Juliette Khalil).

Es braucht den Kaiser, damit die Wirtin Josepha den sie liebenden Zahlkellner Leopold endlich erhört.

W IM WEISSEN RÖSSL Bis 14. Dezember, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44-0, www.volksoper.at

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FOTOS: MARK GLASSNER, JOHANNES IFKOVITS/VOLKSOPER WIEN, INGO PERTRAMER, PARAMOUNT PICTURES CORPORATION

kurz&bündig

musical


SHOW TIPPS

Singt Queen-Klassiker, gekreuzt mit den intensivsten Texten des Austropop: Austrofred.

SAMSTAG

26 SEPTEMBER

Austrofred Wien 1040

BAD BÜK das Multivitamin der Natur Heil- und Strandbad

mkdZ[hj j_][i >[_bmWii[h c_j [_dp_]Whj_][h PkiWcc[di[jpkd] '+&&& c]%b [\\[aj_l[ 8[^WdZbkd] led i cjb_Y^[d 8[m[]kd]iahWda^[_j[d Wdd[haWddj[ <WY^ hpj[ kdZ gkWb_Óp_[hj[ >[_bZ_[dijb[_ij[h

Saunawelt

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Lassen Sie sich von BÜKFÜRDÔ verzaubern

Freddie mit Leberkäse

W

ercontur

LESUNG, SHOW, KONZERT

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DIE DRITTE AUSGABE  des gemeinsamen Veranstaltungsabends von WienMuseum, RadioKulturhaus und Theater Akzent mit gestaffelt stattfindenden Auftritten und gemeinsamem Ticket. Im Mittelpunkt steht heuer Austrofred, der mit verschiedenen Programmen an allen drei Häusern auftreten wird. Dieser stellt im Wien Museum sein neues Buch „Pferdeleberkäse“ vor, präsentiert im RadioKulturhaus seine neue Coaching-Show und mimt im Akzent den Freddie Mercury der 1980er stilecht mit Schnauzbart, Sonnenbrille und Schweißband. W AUSTROFRED 26. September, 18 Uhr WienMuseum, 19.30 Uhr RadioKulturhaus, 21 Uhr Theater Akzent. Tel. 01/ 501 70-377, www.radiokulturhaus.orf.at, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

FILM MIT ORCHESTER

„Der Pate“ in HD und live DAS ZEITLOSE Meisterwerk von Francis Ford Coppola mit Marlon Brando und Al Pacino wird auf einer großen Leinwand in HD gezeigt, während die unvergänglichen Melodien von Nino Rota live vom Tschechischen Nationalen Symphonieorchester unter Justin Freer aufgeführt werden. W THE GODFATHER LIVE 10. Oktober, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

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Marlon Brando als Don Vito Corleone.

schau 43


vorschau kichern&kudern

schau social

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kurz&bündig

kleinkunst

FR 25. 9. BALLVERLUST B Ist Fußball politisch? Oder hilft er uns, die Politik zu verstehen? Nötigt uns political correctness, zu afrikanischen Teams zu halten? Oder doch eher zu Deutschland? Steht die FIFA für mehr als organisierte Kriminalität? Folgt unsere Bundesliga einem geheimen Drehbuch von Ulrich Seidl? Ist Rapid als Religion wirklich absurder als Scientology? – Ein Abend mit Alfred Dorfer und Florian Scheuba. 25. September, KUGA Großwarasdorf, Parkgasse 3, Tel. 02614/7001, www.kuga.at

Ab DO 8. 10. AMERIGA W N Endlich!!! Flo und Wisch haben ihren ersten Auftritt in Amerika! Doch die Reise von Odysseus war eine Fahrt mit dem Ringelspiel im Vergleich zu dem, was die beiden für einen Direktflug nach New York auf sich nehmen müssen. 8. Oktober, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at 17. Oktober, Danubium Tulln, Brüdergasse 1–3, Tel. 01/408 890 524, www.danubium.at

Kabarett-Herbst. Eine Auswahl aus den vielen neuen Kleinkunst-Programmen. KABARETT

Peter Pan mit E-Gitarre

W, N, B

DAS ZWEITE PROGRAMM von Paul Pizzera handelt von einem Jungen, der nie erwachsen werden will. Paul stolpert durch die nie enden wollenden Hürden des täglichen Lebens. Sei es die Kinderarbeit im Jungscharlager oder als Unschuld vom Land in der Stadt die große Liebe zu finden. Kein First-WorldProblem ist ihm zu klein, um nicht daran zu scheitern. Bewaffnet ist er mit E-Gitarre, spitzer Feder und einer Überdosis Selbstironie. Seine Devise: Alles aus Liebe und für den Rock’n’ Roll. W N B SEX, DRUGS & KLEI ’N’ KUNST 15. September, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com 2. Oktober, Konzerthaus Weinviertel, Ziersdorf, Werksweg 4, Tel. 02956/2204–16 15. Oktober, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80

„Der Stadionrocker unter den ­Kabarettisten“, ­urteilt die Krone über Paul Pizzera.

DONNERSTAG

15 OKTOBER

Sex, Drugs & Klei ’n’ Kunst

Weitere Highlights: Neuer Comedy Club und andere

Bis 30. Oktober, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at

Ab FR 16. 10. DIE LANGE NACHT DES KABARETTS W Sie spielen, solange Sie wollen: Lisa Eckhart aus der deutschen Poetry Slam-Szene, Daniel „Düsi“ Lenz, der ExSchienentröster aus Tirol, und Maurer & Novovesky mit Ausschnitten aus ihrem ersten Programm „Bald“. Bis 17. Oktober, Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

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KABARETT

KABARETT

KABARETT

KABARETT

Misanthropisch

Steuererklärung

Glückssuche

Stand Up Club

MONTAG 14. 9.

DIENSTAG 6. 10.

Ab MITTWOCH 30. 9.

Ab MONTAG 19. 10.

W Simon & Jan legen eine liebevoll misanthropische Revue vor über das einzige Lebewesen, das wirklich eine Wahl hat, sich dann aber doch immer wieder zielgerichtet für das Falsche entscheidet.

W Stefan Waghubinger macht auf der Bühne seine Steuer­ erklärung. Dabei kommt kein einziges ausgefülltes Formular heraus, dafür ein bissiger und liebevoller Blick auf den Sinn und Unsinn des Lebens.

W „Wenn ihr sitzt, denkt ihr ans Aufstehen, wenn ihr steht, fangt ihr schon an zu laufen. Ihr esst beim Laufen und beim Essen denkt ihr über gestern, heute und morgen nach. –Von und mit Stipsitz und Rubey.

W Regelmäßiger Stand Up Comedy Club mit Hosea Ratschiller. Der Komiker für Radio und TV präsentiert jeweils vier bis sechs kurze Acts. Für Freiwillige gibt es den Open Mike Slot „Kaltes Wasser“.

W ACH MENSCH 14. September, Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

W AUSSERGEW. BELASTUNGEN 6. Oktober, Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

W GOTT & SÖHNE Ab 30. September, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

W STAND UP FLUC Ab 19. Oktober, FLUC, 2., Praterstern 5, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

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FOTOS: LUDWIG RUSCH, MICHAEL RUETTGER, JOSUA WAGHUBINGER, JUHANI ZEBRA, INGO PERTRAMER, RABENHOF/PERTRAMER.AT

Oberschützen Ab FR 9. 10. ECHT KRANK W Ist es krank, als Reaktion auf die Finanzkrise mit Übelkeit und Kopfweh zu reagieren? Und ist es gesund, mit gesenktem Blick auf das Smartphone gegen einen Laternenmast zu laufen? –Das neue Programm der Medizinkabarettisten Peter und Tekal.


KABARETTS& KLEINKUN T

KABARETT

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Den Stier bei den Flügeln packen

AB MITTWOCH Nach „Männer fürs Grobe“ (2008) ist „Flügel“ das zweite gemeinsame Programm von Palfrader und Scheuba.

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OKTOBER

Flügel Rabenhof

DER UMGANG mit dem „roten Tuch“, bei dem es darum geht, den durch provokantes Auftreten zum Heranstürmen gebrachten Gegner ins Leere laufen zu lassen, ist für Robert Palfrader und Florian Scheuba seit vielen Jahren Berufs-Routine. Doch diesmal lautet ihre Taktik, „den Stier bei den Flügeln packen“. Aber will der Bulle überhaupt mit ihnen kämpfen, oder will er nur spielen? Wird dabei das rote Tuch zum Fähnchen im Wind degradiert? Wer verleiht hier wem Flügel? Oder ist es in Wahrheit ein Tanz um ein goldenes Kalb? Und welcher Gott könnte sich dadurch provoziert fühlen? W FLÜGEL Ab 7. Oktober, Rabenhof, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhof.at

kurz&bündig

literatur

FR 9. 10. LITERATUR AUF DER SCHALLABURG N Zum Thema „Kindheit in Schweden und Österreich“ ­lesen Richard Swartz (Schweden) und Karl Markus Gauß aus ihren Büchern und diskutieren mit Klaus Zeyringer. 9. Oktober, Schallaburg Tel. 02754/6317-0, www.schallaburg.at

SA 10. 10. LITERATUR & WANDERN N Wanderung auf die Burg­ ruine Aggstein, anschließend: Bernhard Aichner liest aus seinem neuen Kriminalroman „Totenhaus“. 10. Oktober, Treffpunkt Aggsteiner Hof, Schönbühel-Aggsbach, Tel. 02732/72 884, www.ulnoe.at

ALUTECH TSCHIRK – Vergessen Sie den Alltag!

Wir beflügeln Ihre Fantasie und realisieren Ihre Träume !

Alutech Tschirk Ges.m.b.H. 7201 Neudörfl , Bickfordstraße 24 Direkt bei der Autobahnabfabfahrt Telefon: 02622 773 33 www.alutech.at

Seit fast 50 Jahren ist Alutech Tschirk Spezialist für Glasfassaden, komplette Aluminiumsysteme, Wintergärten, Überdachungen, Fenster und Türen. In den letzten 5 Jahrzehnten gelang es eine führende Rolle am Markt einzunehmen und zu halten. Alutech Tschirk gehört zu den Top-Leitbetrieben Österreichs. Mit einem breiten Produktsortiment verschiedenster Profilsysteme und jahrelanger Erfahrung bietet das Unternehmen den Kunden ein Höchstmaß an Qualität, Service und Detailberatung. Ob Bürobau oder Reihenhausanlage - professionelle Betreuung bis zur Übergabe ist garantiert. Das Familienunternehmen aus Neudörfl, im Burgenland, mit seinen rund 60 Mitarbeiter, unter der Leitung von Firmenchef Richard Tschirk, betreut Kunden aus den verschiedensten Bereichen, vom einzelnen Privatkunden bis zum Objektbau in ganz Österreich und über die Grenzen hinaus.


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kindertheater

Elitäres Doppelleben. Eine triviale Komödie für ernsthafte Leute.

Ab SA 3. 10. DIE SCHATZTAUCHERIN B Mia feiert heute ihren zehnten Geburtstag. Zum ersten Mal ohne ihre geliebte Oma. Aber dann die Überraschung: Wie aus dem Nichts erscheint die Katze Blanchette und überbringt ihr als Geschenk Omas kleine Schatulle. Eine abenteuerliche Reise zum Tor der Schatztaucherin beginnt.

N

3. Oktober, Kulturzentrum Oberschützen, Hauptplatz 8, Tel. 03353/66 80 4. Oktober, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterházystraße 5, Tel. 02626/620 96 www.bgld-kulturzentren.at

AB SAMSTAG

10 OKTOBER

Landestheater Niederösterreich

Fabian Krüger, Pascal Lalo, Babett Arens und Cornelia Köndgen spielen Oscar Wilde.

Bis 30. Jänner 2016, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Tel. 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net

Ab MI 21. 10. PIPPI LANGSTRUMPF W Zum 70. Geburtstag von Pippi Langstrumpf inszeniert Michaela Obertscheider („Mama Muh und die Krähe“, „Die drei Räuber“) die Abenteuer um das fröhliche, tapfere kleine Mädchen neu und verbindet sie mit viel Musik. Als Pippi: Katharina Gerlich. Bis 20. Dezember, Niedermayr, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

Ab SA 3. 10. BÄR BRUMM BÄR W An einem besonders heißen Tag beschließt Bär Brumm, an den Strand zu fahren, um sich im Meer Abkühlung zu verschaffen. Am Strand angekommen, entdeckt er ein riesiges goldenes Ei, das wie ein ­Osterei aussieht und in der Sonne glitzert. – Nach dem Buch von Mirjam Pressler. Bis 25. Oktober, Lilarum, 3., Göllnergasse 8, Tel. 01/710 26 66, www.lilarum.at

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UM UNGESTÖRT ihren Vergnügungen verliebt und beide Frauen den jeweiligen Vernachzugehen, konstruieren die beiden Dandys lobten für „Ernst“ halten. Algernon und Jack ein hitziges Doppelleben. In der „trivialen Komödie für ernsthafte Während Algernon einen kranken Freund na- Leute“– so der Untertitel von Oscar Wildes mens Bunbury erfindet, um seinen Verpflich- Stück – ist die elitäre Oberschicht, aus der tungen zu entkommen und sich auf dem Land Wilde selbst stammte, das Ziel seiner beißenzu amüsieren, beruft sich Jack auf einen er- den Ironie. In der Regie von Maaike van Landachten missratenen Bruder namens Ernst, um gen spielen Burgschauspieler Fabian Krüger seinem Landsitz zu entfliehen und das Nacht- und der französische Schauspieler Pascal Lalo leben in der Stadt zu genießen, wo er den fal- erstmals, Babett Arens und Cornelia Köndgen schen Namen „Ernst“ benutzt. erneut am Landestheater Niederösterreich. Es gibt gar keinen Ernst

Das Lügengebäude kommt ins Wanken, als Algernons Cousine Gwendolen sich in Jack und Jacks Mündel Cecily sich in Algernon

N ERNST IST DAS LEBEN Ab 10. Oktober, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Tel. 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net FOTOS: LANDESTHEATER NIEDERÖSTERREICH, JUDITH STEHLIK, WWW.LUPISPUMA.COM

Ab SA 3. 10. GRÜFFELO N Die Regisseurin Nehle Dick verknüpft für das Landestheater Niederösterreich Julia ­Donaldsons „Der Grüffelo“ und die Fortsetzung „Das Grüffelokind“ zu einem lustigen Theaterstück über ein ­mutiges Monsterkind und eine fantasievolle Maus.

Ernst ist das Leben

THEATER

Heiliger Faust DAS TAG WAGTE mit der Uraufführung von „Faust-Theater“ wieder einmal den risikofreudigen Versuch, auf einen berühmten, fast schon heiligen Text zu antworten. Und dieser Versuch ging voll auf: Wegen des überwältigenden Erfolgs startet die Produktion nun in ihre zweite Spielzeit. Wieso will Gretchen noch mal in den Tod? Warum mordet sie ihr Kind? Welche Mittel ergreift Faust in seiner dunkelsten Verzweiflung? Wer ist oder was repräsentiert Mephisto? Den Teufel? Das Böse? Und was hat das alles noch mit uns zu tun? W FAUST-THEATER Ab 22. September, TAG, 6., Gumpendorferstraße 67, Tel. 01/586 52 22, www.dasTAG.at

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THEATER TIPPS

THEATER

W

kurz&bündig

theater

Premieren-Reigen

Nach dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Schauspielhaus Graz leitet Anna Badora nun das Volkstheater.

MIT EINEM PREMIEREN-REIGEN hat die neue Volkstheater-Intendantin Anna Badora die Saison eröffnet: Sie selbst hat „Fasching“ von Gerhard Fritsch inszeniert – nach dem exemplarischen Roman der österreichischen Vergangenheitsbewältigung und des schwarzen Humors. Yael Ronens „Hakoah Wien“ erzählt von jüdischer Migration nach und von Israel. „Nachtschicht“ ist eine Feldforschung von und mit Wiener NachtarbeiterInnen. Dušan David Pařízeks „Nora 3“ ist eine Fortführung von Ibsen und Jelinek. Die nächsten Premieren: Ulf Schmidt hat mit „Der Marienthaler Dachs“ (25. 9.) eine Parabel auf die Arbeits-, Wirtschafts- und Finanzwelt geschrieben. Yasmina Rezas „Ihre Version des Spiels“ (2. 10.) handelt von einem Schlagabtausch zwischen einer Schriftstellerin und einer Kritikerin, „God Waits at the Station“ (10. 10.) von einem Terroranschlag in Israel. Und Pařízek erarbeitet eine Bühnenfassung von Thomas Bernhards „Alte Meister“ (18. 10.).

SA 10. 10. LUMPAZIVAGABUNDUS B Der Theatersommer Parndorf gastiert in Güssing mit der heurigen Sommerproduktion, Nestroys „Lumpazivagabundus“. Ein böser Geist hat die Söhne des Landes befallen und zu hemmungslosem ­Luderleben und Verschwendungssucht verführt. Was braucht es, um drei Burschen zu bekehren: Geld? Oder doch Liebe? Bernd Spitzer, Georg Kusztrich und Kurt Hexmann spielen die liederlichen Handwerksgesellen. 10. Oktober, Kulturzentrum Güssing, Schulstraße 6, Tel. 03322/421 46-0, www.bgld-kulturzentren.at

W VOLKSTHEATER-PREMIEREN Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, Tel. 01/523 35 01-0, www.volkstheater.at

Das Land des Lächelns Operette von Franz Lehár 17. Oktober bis 28. November 2015

In 80 Tagen um die Welt Familienmusical von Beppo Binder Musik: Pavel Singer Frei nach Jules Verne 14. November 2015 bis 3. Jänner 2016

Die Zauberflöte

Oper von W.A. Mozart 12. Dezember 2015 bis 7. Februar 2016

Die gold’ne Meisterin Operette von Edmund Eysler 23. Jänner bis 13. März 2016

Can-Can

Musical von Cole Porter Buch von Abe Burrows 20. Februar bis 20. März 2016

Kartenvorverkauf

Theaterplatz 7, 2500 Baden T +43 2252 22322 ticket@buehnebaden.at

www.buehnebaden.at


vorschau pinsel&strich

Olivia Macho präsentiert ab sofort den ­Event-Navigator: jeden Do um 18 Uhr auf schau tv.

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kurz&bündig

ausstellung

Für Liebhaber und Sammler. Galerien aus Osteuropa und Wiener Galerieszene

Ab MO 21. 9. WIESENTHAL IN WIEN W Der Holocaust-Überlebende Simon Wiesenthal (1908 – 2005) hat wie kaum ein anderer die Aufarbeitung der NaziVergangenheit und damit ein wichtiges, lange ausgeblendetes Kapitel der Nachkriegsgeschichte Österreichs geprägt. Die Ausstellung zeigt anlässlich seines 10. Todestags seine Verbindung zur Stadt seines Wirkens. Bis 8. Mai 2016, Jüdisches Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 01/535 04 31, www.jmw.at

Ab MI 16. 9. LIGHTOPIA W Passend zur dunklen Jahreszeit widmet sich diese Ausstellung dem Thema Licht. Gezeigt werden Zukunftsvisionen aus Licht, berühmte Leuchten der Designgeschichte und faszinierende Installationen, die die gestalterische Kraft des Lichts erlebbar machen. Bis 10. Jänner 2016, Hofmobilien­ depot Möbel Museum Wien, 7., Andreas­gasse 7, Tel. 01/524 33 57, www.hofmobiliendepot.at

Ab FR 25. 9. KÜNSTLERFAMILIE PRANTL B Karl Prantl (1923–2010) zählt zu den wichtigsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung zeigt auch ­Arbeiten seiner Witwe Uta Peyrer-Prantl und der Tochter Katharina Prantl, beides Malerinnen. Die künstlerische Familiengeschichte wird durch ein Video von Sohn Sebastian Prantl, Choreograph und ­Tänzer, komplettiert. Bis 20. Dezember, Landesgalerie Burgenland, Eisenstadt, Franz-Schubert-Platz 6, Tel. 02682/719-5000, www.landesgalerie-burgenland.at

Ab DO 10. 9. CRITICAL STUDIES W Unter dem Titel „Blühendes Gift“ werfen Studierende des Programms Master in Critical Studies an der Akademie der Bildenden Künste Wien auf zwei Ausstellungsebenen einen Blick auf die Werke der Sammlung nach 1945. Bis 24. April 2016, mumok, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/525 000, www.mumok.at

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AB DONNERSTAG

24 SEPTEMBER

viennacontemporary Marx Halle Guido Casaretto: Someone‘s Texture Applied on Someone Else

W

WIEN WIRD WIEDER zum Treffpunkt für Kunstliebhaber, Kunstsammler, Kuratoren, Galeristen und Kunstexperten aus aller Welt. Zeitgenössisch

viennacontemporary bietet eine facettenreiche Auswahl an zeitgenössischer Kunst in Mittelund Osteuropa, ein erlesenes Angebot an Galerien aus Österreich und der Welt, die zahlrei-

che aufstrebende heimische und internationale KünstlerInnen präsentieren. Abgerundet durch weitere Ausstellungen und Veranstaltungen in renommierten Institutionen für zeitgenössische Kunst in der Stadt, wie etwa curated by, präsentiert die internationale Kunstmesse das Beste der florierenden Kunstszene Wiens. W VIENNACONTEMPORARY 24. bis 27. September, Marx Halle, 3., Karl-Farkas-Gasse 19, Tel. 01/588 85, www.viennacontemporary.at

Weitere Highlights: Collagen und Assemblagen

EDELSTEINE

AUSSTELLUNG

AUSSTELLUNG

AUSSTELLUNG

Schatzgräber

Fernweh

Collagen

Wilde Paare

GANZJÄHRIG

Ab DIENSTAG 20. 10.

Ab SONNTAG 11. 10.

Ab MITTWOCH 14. 10.

W Künstler wie Adolf Frohner, Padhi Frieberger, Hermann Nitsch, Hermann Painitz u. a. entwickelten anhand von Collagen abseits des Illusionistischen neue Möglichkeiten der Interpretation des Wirklichen.

W Das Kunstforum beleuchtet im Herbst die bahnbrechenden Errungenschaften der russischen Avantgarde unter einem neuen Aspekt: dem Künstlerpaar.

N In der „Amethyst Welt“ können Sie sich durch den Amethyst-Schaustollen und das Edelsteinhaus führen lassen und selbst nach Amethysten schürfen – und sogar eine Handvoll mit heim nehmen. N AMETHYST WELT Ganzjährig 10–17 Uhr (Mai bis Sept. bis 18 Uhr), Maissau, Horner Straße 36, Tel. 02958/84 840-0, www.amethystwelt.at

W Der sehr zurückgezogen ­lebende Cornell war einer der ­eigenwilligsten Künstler des zwanzigsten Jahrhunderts und schuf eine außergewöhnliche, einzigartige Welt aus Objekten, „Boxes“ und Filmen. W JOSEPH CORNELL Bis 10. Jänner 2016, Kunsthistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Tel. 01/525 24-0, www.khm.at

N DAS PRINZIP COLLAGE Bis 31. Jänner 2016, Kunsthalle Krems, Franz-Zeller Platz 3, Tel. 02732/90 80 10, www.kunsthalle.at

W LIEBE IN ZEITEN DER REVOLUTION Bis 31. Jänner 2016, Bank Austria Kunstforum, 1., Freyung 8, Tel. 01/537 33 26, www.bankaustria-kunstforum.at

FOTOS: GUIDO CASARETTO SOMEONE‘S TEXTURE APPLIED ON SOMEONE ELSE, 2015 CHARCOAL ON RESIN, 60X450 CM; QUADTYCH INSTALLATION © COURTESY GALERI ZILBERMAN, ISTANBUL, TURKEY, MARTIN SOMMER, THE JOSEPH AND ROBERT CORNELL MEMORIAL FOUNDATION/BILDRECHT, WIEN, 2015, ADOLF FROHNER, DAS IST VON HIER, 1990-1991© ADOLF FROHNER GEMEINNÜTZIGE PRIVATSTIFTUNG, KREMS FOTO: PETER BÖTTCHER, WARWARA STEPANOWA RODTSCHENKO-KARIKATUR, 1922 TUSCHE AUF PAPIER 23,5X18 CM PRIVATBESITZ FOTO: © A.RODTSCHENKO & W. STEPANOWA ARCHIV KUNSTWERK: © BILDRECHT, WIEN, 2015

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FOTOS: EDVARD MUNCH, DER SCHREI, 1895, PRIVATSAMMLUNG COURTESY GALLERI K, OSLO © RETO RODOLFO PEDRINI, ZÜRICH, JOHANNA KANDL, FRITZELACKE, 2002, TEMPERA AUF LEINWAND, 290X250 CM,SAMMLUNG ESSL, FOTONACHWEIS: MISCHA NAWRATA, WIEN, OTTO MUELLER, MÄDCHEN AM WASSER, UM 1926 © COURTESY OF OSTHAUS MUSEUM HAGEN & INSTITUT FÜR KULTURAUSTAUSCH, TÜBINGEN

MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

DRUCKGRAFIK

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Liebe, Tod und Einsamkeit EDVARD MUNCH IST EINER der großen Protagonisten der Moderne – seine Malerei und Grafik zählen zu den absoluten Höhepunkten der Kunst der Jahrhundertwende. Leben und Werk, von existentiellen Krisen und Brüchen begleitet, illustrieren seine intensive Auseinandersetzung mit der Einsamkeit, der Liebe und dem Tod. Mit rund 120 der bedeutendsten Werke des norwegischen Künstlers zeigt die Ausstellung Ikonen seiner Kunst wie den „Schrei“, die „Madonna“ oder den „Kuss“ und präsentiert seine experimentellen druckgrafischen Ansätze. Den Haupteindruck erzeugen neben dem Schreienden die wild bewegten Formen.

W EDVARD MUNCH An 25. September, Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 01/534 83-0, www.albertina.at

Weitere Highlights: Grundlegend

AUSSTELLUNG

AUSSTELLUNG

Terpentin

Expressionismus

Ab FREITAG 9. 10.

Ab FREITAG 9. 10.

N Johanna Kandl geht der ­ alerei auf den Grund und M ­untersucht deren Ausgangsmaterialien wie Terpentin, Gummi arabicum, Mastix, ­Perlleim oder Leinöl auf ihre Stofflichkeit und Herstellung.

W Kirchner, Mueller, Marc, ­Rohlfs – Herausragende Meisterwerke des deutschen ­Expressionismus aus der Sammlung des Osthaus ­Museum in Hagen zeigt das Leopold Museum in seiner ­großen Herbstausstellung.

N JOHANNA KANDL Bis 31. Jänner 2016, Essl Museum, Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, Tel. 02243/370 50 150, www.essl.museum

W FARBENRAUSCH Bis 11. Jänner 2016, Leopold Museum, 7., Museumspl. 1, Tel. 01/525 70-0, www.leopoldmuseum.org


schauquerdenker Sie ist Journalistin und TV-Profi, er einer der erfolgreichsten Werber Österreichs. Jetzt mischen Sandra Thier und Rudi Kobza gemeinsam im Online-Markt für Bewegtbild mit. Mit ihren „diego5 studios“ wollen sie deutschsprachige YouTuber g ­ roß machen, professionell vermarkten und mit der Wirtschaft vernetzen.

YouTube-Stars made in Austria TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

23. APRIL 2005, San Diego, Zoo: Ein junger, blässlicher Mann wird vor dem Elefantengehege gefilmt. Er spricht in die Kamera. „Also gut, hier sind wir also vor den Elefanten. Das Coole an ihnen ist, dass sie wirklich, wirklich, wirklich lange Rüssel haben. Das ist cool und so ziemlich alles, was man über sie sagen kann.“ 18 Sekunden später ist das Video auch schon wieder vorbei. Die Sache würde wohl kaum jemanden sonderlich interessieren, wäre der junge Mann im Bild nicht Jawed Karim. Was, den kennen Sie nicht? Macht nichts, wir stellen ihn vor. Gemeinsam mit Chad Hurley und Steve Chen hat er vor zehn Jahren die Onlineplattform YouTube ins Leben gerufen. Der Name setzt sich zusammen aus dem englischen „Du“ und dem Wort „Tube“, was umgangssprachlich für Fernseher verwendet wird. Kurz: „Du sendest.“ YouTuber, die Idole von morgen

Das Video mit den Dickhäutern war übrigens der erste Clip, der auf YouTube hochgeladen wurde, und trägt den bezeichnenden Titel „Me at the zoo“. Bis heute wurde es 24 Millionen Mal angesehen und YouTube nur knapp ein Jahr nach seiner Gründung um 1,31 Milliarden Euro von Google aufgekauft. Der Rest ist Teil der Erfolgsstory World Wide Web und täglich wird ein neues ­Kapitel aufgeschlagen. 50 schau

Maxim (24) und Kirill (20) sind BLUEFISH PRODUCTIONS Kirill: „Wir machen größtenteils Comedyvideos in Form von Interviews. Darüber hinaus produzieren wir auch noch ein paar Pranks, da filmen wir mit versteckter Kamera. Da mache ich zum Beispiel Mädels an und telefoniere dabei mit meiner vermeintlichen Mutter, um mir Tipps zu holen. Das Ganze so nah an den Mädels, dass die auch genau hören können, dass ich meine Mutter um Rat frage, wie ich sie am besten ansprechen soll.“ Maxim: „Eines unserer Formate spielt sich im Wiener Nightlife ab. Wir interviewen meist alkoholisierte Personen und schauen einfach, was dabei rauskommt. Bei unserem Format ,An die Tafel‘ stellen wir Fragen zum Grundwissen. Etwa: ,Wo steht der schiefe Turm von Pisa?‘ Überraschend viele Leute kennen die richtige Antwort nicht.“ youtube.com/user/BlueFishVienna

7. und 8. August 2015, Köln, Lanxess Arena: Seit den frühen Morgenstunden harren Heerscharen von Teenagern vor der Halle aus. Rund 15.000 warten sehnsüchtig auf Einlass. Drinnen wird gerade die Bühne für die Stars vorbereitet. Diesmal geht es aber nicht um eine Boygroup oder die Darsteller aus einem Hollywood-Blockbuster. Nein, die derzeit angesagtesten YouTuber – das sind Menschen von nebenan, die mit ihren Beiträgen auf der Onlineplattform groß geworden sind – treffen auf ihre Fans. Keine Frage, der Hype hat auch Europa längst erfasst. Medienwandel in vollem Gange

14. August 2015, Wien, Mariahilfer Straße 17: Wir treffen Journalistin und TV-Moderatorin Sandra Thier (36) und den österreichischen TopMarketer Rudi Kobza (46). Gemeinsam haben sie im Jänner die Branded-Entertainment-Agentur „diego5 studios“ gegründet. Sie erinnern sich an das Video aus dem Zoo von San Diego im Jahr 2005? Womit der Name auch schon erklärt wäre. Mit Juni hat die junge Agentur nun ein eigenes Netzwerk gestartet, das deutschsprachige YouTuber professionell begleiten will. Als Creators bezeichnet man übrigens jene YouTuber, die selbst Content erstellen und hochladen. Manche von ihnen sind vielleicht schon bald echte Stars. Das Zeug dazu und heft 5|2015


„YouTuber sind einfach viel authentischer und glaubwürdiger. Genau das haben viele Firmen längst verloren. Wir vernetzen beide Seiten.“ Rudi Kobza, Werber und Gesellschafter der „diego5 studios“

„Heute macht einen die Community zum Star und nicht ein Medium.“ Sandra Thier, TV-Journalistin und Geschäftsführerin der „diego5 studios“

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Gib mir 5: „Mama YouTube“ Sandra Thier in der Mitte einiger ihrer Schützlinge: links Maxim und Kirill von BlueFish Productions, rechts Celina Blogsta und Fancyrella

entsprechend klingende Namen haben sie bereits – vor allem, wenn es nach ihren Fans geht. Sie nennen sich Fancyrella (17), Celina Blogsta (15) oder BlueFish Productions aka Kirill (20) und Maxim (24). Ihre Themen? Lifestyle, Beauty, Fashion, Comedy. Mit ihren Clips begeistern sie regelmäßig ihre F ­ ollower. Und die kommen in Scharen. Was widerum die Wirtschaft hellhörig werden lässt. Der Kreis schließt sich. CELINA BLOGSTA (15) Die Niederösterreicherin setzt auf die Themen Beauty, Lifestyle und Fashion. „Ich versuche halt die Leute mit meinen Videos zu unterhalten und zeige ein bisschen was von meinem Privatleben, was für manche ziemlich interessant ist. Am wichtigsten ist mir die ­Interaktion mit meinen Zusehern. Ich versuche immer auf viele Wünsche einzugehen und das auch alles umzusetzen. Manchmal veranstalte ich auch Fan­ treffen, wo echt viele kommen. ­Letztens waren es knapp 400, die gekommen sind. Da waren wir beim Stephansdom. Am Ende waren es ungefähr nur noch 100. Und mit denen bin ich dann zum McDonald’s gegangen. Bezahlt hat aber jeder selbst.“ youtube.com/user/CelinaBlogsta

info

„diego5 studios“ Mariahilfer Straße 27/10, 1060 Wien, Telefon 0664/88 90 82 05 E-Mail: office@diego5studios.com www.diego5studios.com

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frage ich deshalb auch immer: ,Was wünscht du dir?‘ Der eine will Moderator werden, der andere will ­singen, schauspielern oder einfach nur seinen bestehenden YouTubeKanal weitermachen. Es gibt unterschiedliche Zugänge. Wir sind ein kleines, feines, ein sehr persönliches Netzwerk und wir versuchen, auf die Wünsche individuell einzugehen. Wir haben eine eigene Produktions-

Medienwandel als Chance

„Es geht weg von klassischen Medien, hin zu digitalen, sozialen und mobilen Medien. Bewegtbild wird immer wichtiger. Da aber die klassischen Medien diesen Wandel nur bedingt mitgemacht haben, hat sich vor allem für die junge Generation hier eine eigene Medienwelt eröffnet. Das Wachstumspotenzial an Zusehern ist dort riesig. Jetzt geht es darum, Unternehmen den richtigen Content anzubieten“, sagt Rudi ­Kobza über den Beweggrund, die „diego5 studios“ ins Leben zu rufen. Sandra Thier ist Geschäftsführerin der gemeinsamen Firma. „Als Journalistin ist mir aufgefallen, dass ich in den letzten Jahren fast nur mehr über YouTube-Stars und digitale Plattformen berichtet habe. Deshalb haben wir uns mit viel Freude auf dieses große Abenteuer eingelassen“, sagt die gebürtige Grazerin. In Sachen YouTube wollen die „diego5 studios“ jetzt zur ersten Anlaufstelle in Österreich werden. Wer selbst gerne im Online-Universum aktiv werden möchte, kann sich bei Sandra melden. „Jeder Creator hat andere Wünsche. Im Erstgespräch

einheit im Haus mit sämtlichem Equipment von der Kinokamera bis hin zum professionell ausgebildeten Personal. So können wir den jungen Leuten auch intern Workshops und Schulungen anbieten. Dann gibt es auch Creators, die wir unter Vertrag nehmen, und solche, die wir komplett aufbauen. Wir produzieren auch eigene Channels. Daniel Cronin mit seinem ,Startup Espresso‘ ist ein komplett von uns produzierter Channel. Von Titel und Logo bis zum Look-and-Feel ist alles von uns designt. Eigentlich ist es ein kleines Fernsehformat, nur halt fürs Web.“ Österreich hinkt hinterher

FANCYRELLA (17) „Anders, besonders, einzigartig“ lautet das Motto von Raffaella aus Klosterneuburg. „Ich versuche meine Zuschauer mit meiner Kreativität zu begeistern. Videos und Fotos habe ich immer schon gerne bearbeitet und dann bin ich eben irgendwie auf YouTube gestoßen. Da habe ich bemerkt, das ist total cool und da kann ich mich total kreativ ausleben. Ich versuche in der Woche ein Video rauszubringen. Das ist auf jeden Fall sehr aufwändig.“ Ihre Mutter Gabriele unterstützt mit Ideen und Rat. Sie ist von der Arbeit ihrer Tochter begeistert. „Sie kann ihre Kreativität ausleben. Das tun, was ihr Spaß macht. Ein glücklicher, zufriedener Mensch sein. Das ist mir wichtig, denn diese Möglichkeit hat nicht jeder.“ youtube.com/user/BeautySpiegel

Wie sieht es auf der Kundenseite aus? Laut Rudi Kobza sehr gut. Die Unternehmen benötigen authentische Inhalte und auch das Werbe­ potenzial im Netz ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. „Bei uns investieren Unternehmen in den digitalen Werbemarkt sechs bis ­ ­sieben Prozent, in England sind es schon 50 Prozent.“ An Ideen mangelt es den Machern der „diego5 studios“ nicht. Sandra Thier: „Jetzt planen wir etwa, einen eigenen Games-Kanal komplett zu produzieren, und auch eine Comedyshow, alles fürs Internet. Wenn die abheben, hätten sie auch das ­Potenzial, ins Fernsehen zu kommen. In Deutschland gibt es da schon ­einige Vorbilder wie etwa ,Der Postillon‘. Das ist ein Satireformat, das im Internet begonnen hat und mittlerweile von der ARD übernommen wurde. Beim Nachbarn sind halt die klassischen Medien auch offen, solche Menschen zu empfangen.“ /// heft 5|2015



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TV-LIEBLINGE EINMAL ANDERS:

Schau mal, wer dahinter steckt! TEXT VON FRANZ PRASSL, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

Wer regelmäßig schau tv guckt, ist vertraut mit der Physiognomie und erkennt die Stimme. Doch hinter jedem „Fernsehgesicht“ steht ein Moderator oder eine Moderatorin, die private Vorlieben haben und diese ausleben. Wir stellen beides heute vor. Gut, nicht alles ... ach was, lassen Sie sich überraschen.

Links: Liegestuhl, ­Freizeithut: So sieht der „Chef vom Dienst“ aus, wenn er ... nicht im Dienst ist.

Uahhh, das war ein harter Arbeitstag. Wie es einem eben geht, wenn man nicht nur ein Chef im Dienst, sondern überhaupt der „Chef vom Dienst“ ist. Also verantwortlich für das Team der Nachrichtenredaktion, eigentlich für ­alles. Uahhh, viel stand heute wieder auf der „Dispo“. Recherchieren, inter­ viewen, sekundengenau texten, mo­ derieren, kontrollieren, korrigieren. ­Außerdem: Mit Namen, Gesicht und ­Expertise die „eigenen“ Sendungen ­gestalten, die Programme „Nachge­ fragt“ und „Eurofit“. Am Ende des ­Tages die Belohnung: kurze Hose, küh­ ler Drink, eigener Garten. Das eine oder andere Glas Wein. So einfach – Uahhh – kann abschalten und entspannen sein für … HARALD KUCHWALEK.

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Unten: Heile Welt, gute Welt. Söhnchen Viktor, 2, ist ganz nah bei Mama, Hollywood ist 9.983 km weg.

Großes Kino, kleine private Welt. Um Hollywood & Co geht es in ihrer Film­ sendung „schau SKIP“ (jeden Freitag um 18h). Aber wer ständig über Fein­ heiten und Torheiten der Stars berich­ tet, schätzt ein Stück normales Umfeld umso mehr. Das findet unsere Modera­ torin in der Gemeinde Grafenschachen (1264 Einwohner) an der Grenze zur Steiermark. Hübsches Wohnhaus, ­dahinter die Wiese, das Brennholz für den Winter ist gelagert. Und Söhnchen ­Viktor hat endlich wieder Mama. Das schönste Kino für … NORA SCHLEICH.

Lust auf mein Hobby, Beachvolleyball? O.k., aber was soll das TVGerät? Na ja, es gefiel dem Fotografen ...

Wenn’s chinesisch wird auf „schau tv“, ist diese junge Dame am Zug. Nicht nur dann, aber, logo, unbedingt dann. Sie spricht Mandarin, die Hochsprache des Landes, dazu Englisch, Franzö­ sisch und Deutsch sowieso. Doch ­gucken Sie das Gesicht an. Die Augen. Was für eine aparte Variante! Aus China, dem großen China. Für uns, für das kleine Land zwischen den Flüssen Leitha, Wulka, Pinka. Und das Gesicht verrät uns, was die Geburtsurkunde bestätigt. Die Eltern dieser Moderato­ rin kommen aus Shanghai. Dass ihre Tochter jeden Tag Beiträge aus der Ostregien gestaltet, in diesem Fall liegt der Osten in Österreich – tja, das ­Leben spielt manchmal so. Ist doch schön. „Nachrichten sind die Königs­ disziplin des Journalismus“, sagt – richtigerweise – unsere Moderatorin. Und fügt dann hinzu: „Aber Magazine, das wär’ doch auch etwas.“ Wir sind sicher: Es gelingt für … ANQI HU.

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Links: Vom Studio geht’s oftmals direkt in den Stall (beide in Eisenstadt), wo Pony „Murphy“ auf seine Besitzerin wartet. Wir ha­ ben uns lieb, Foto bitte! Wir sehen, links, ein Pony, eine junge Dame und einen Vorgang, der sich Selbstporträt nennt. Auf neudeutsch „Selfie“. Und um „Sel­ fies“ und um Menschen, die sich und ihr Umfeld im Selbstporträt zeigen, handelt die neue schau tvSendereihe „5 Beste“. Neugierig geworden? Gut, im September geht’s los. Präsentiert wird das Programm von einer Moderatorin, die (auch) über Urlaub und Litera­ tur berichtet, doch vor allem mit ih­ rer Musiksendung „Salon Schräg“ ein Stammpublikum gewann. Wir sind sicher: Nach anfangs Trab kommt der Erfolg im Galopp für … JESSE SCHWARZ.

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iser Die Wilden Ka äg‘ auf im ‚Salon Schr tober . Ok schau tv am 10 am d um 24 Uhr un 12 Uhr. 11. Oktober um

AUF DEN SPUREN VON SISSI UND FRANZL:

Das neue SchlagerHofzeremoniell TEXT VON NINA NEKOUI, FOTOS: RENÉ WALLENTIN

Die Zeit, wo Schlager nur mit Omas Musikantenstadl verbunden wurde, ist vorbei – da würde der „Schani“ aber schön schauen. Der Walzerkönig gewährte Audienz im Stadtpark. Hier haben die Wilden Kaiser mit schau das Phänomen des neuen Volksdialekt-Pops analysiert. DER SCHLAGER IST ZURÜCK. Oder war er jemals weg? Wiesnfeste und Bierzelte boomen, wissen Die Wilden Kaiser. schau hat Kaiser Clemens und Kaiser Robert im Wiener Stadtpark getroffen und haben sie gemeinsam den Neo-Schlager durchleuchtet. schau: Der Sommer geht zu Ende – Machen Kaiser auch Urlaub?

Clemens: Nein, Beruf ist Berufung. Robert: Der Sommer ist für uns eigentlich Hochsaison, denn die meisten Auftritte sind natürlich im Sommer. Bei uns ist Urlaubszeit eher April und November, da gibt’s dann ein paar ruhige Tage mit der Familie. Clemens: Wir haben auch kein großes Bedürfnis nach Urlaub. Nachdem wir ja zwei bis vier Tage die Woche auf der Bühne oder im Proberaum sind, bleibt ja Zeit für uns. Wenn man schon Kaiser ist, kann man ja für die eigene WorkLife-Balance sorgen. Sind die Kaiser Rollen oder identifiziert ihr euch ganz damit?

Clemens: Es sind keine Theaterrollen. Wir haben alle zwei studiert 56 schau

und haben was ganz was anderes vorher gemacht in unserem Leben und spielen seit 20 oder 25 Jahren ein Instrument. Nach der Frage „Was können wir eigentlich wirklich?“ kam die bewusste Entscheidung, wir wollen Musiker sein und machen das, was uns Spaß macht, und zwar mit dem Namen „Die Wilden Kaiser“. Robert: Vor allem kommen ein paar Sachen zusammen. Zum einen ist es wichtig, als Künstler auch erkennbar zu sein. Wenn ich auf der Bühne bin und ich geh einen Schritt runter und niemand erkennt mich mehr, dann hab ich als Künstler irgendwas falsch gemacht. Das heißt, die Uniform ist natürlich einerseits Mittel zum Zweck, zum anderen ist es auch unser Motto und spiegelt auch dieses „Wir leben wie die Kaiser – ein bisschen Kaiser sein für Jedermann“ wider. Denn Falco hat schon gesagt: „Man muss die Leute ein paar Stunden aus dem Alltag herausreißen und ihre Probleme und Sorgen vergessen lassen.“ Das ist auch das Spiel mit der Monarchie – angefangen von den Sissi-Filmen bis hin zum Schloss Schönbrunn –,

eben ein unbeschwertes Lebensgefühl zu vermitteln. Clemens: Wir sind allerdings nicht Schauspieler wie der Palfrader. Das heißt aber auch, dass, wenn wir da rausgehen, wir jemand anderer sind. Das ist schon eine viel homogenere Geschichte. Gab es schon mal ein Zusammentreffen mit dem Kaiser?

Clemens: Nein leider, es gibt gar keinen Kontakt, außer dass ich ihn mir gerne im Fernsehen anschaue. Also nicht zur Audienz geladen …

Clemens: Das wäre spannend, was soll er tun? – Dann muss er auch ‚Eure Majestät‘ sagen. Robert: Vor allem würde ich ja sagen, wenn ich reinkomme: ‚Du sitzt auf meinem Sessel.‘ Clemens: Wäre für die Drehbuchautoren eine Herausforderung. Auf welchen Bühnen spielt ihr am liebsten?

Clemens: Unsere Herausforderung ist, ob wir am Donauinselfest spielen oder in Gols beim Radio Burgenland Fest – wir wissen nicht, wer heft 5|2015


Walzerkönig Johann Strauß wäre begeistert: Kaiser Robert (links) und Kaiser Clemens (rechts) haben der österreichischen Musik einen neuen Auftrieb verschafft.

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schaumusik Auch Kaiser mögen schau. Kaiser Robert (links) und Kaiser ­Clemens (rechts) bestens gelaunt im Biergartl im Wiener Stadtpark.

O’zapft is! Die besten Wiesn-Termine Ab DO 24. 9. WIENER WIESN W Drei Festzelte, vier Almen, Bier und jede Menge Party-Action. Wilde-KaiserAuftritt inklusive. 24. September bis 11. Oktober 2015, Prater, 2., Kaiserwiese www.wienerwiesnfest.at

Ab FR 4. 9. BRUNNER WIESN N Schunkelmusik und Partymusik auf 4000m2 Zeltlandschaft – der Campus21 wird zum Oktoberfest.

Ab FR 16. 10. KOLARIKS OKTOBERFEST W Weißwürste und Stelzenbrezn – bei Kolariks Oktoberfest wird’s zünftig. Live-Musik und Wettbewerbe sorgen für Stimmung. 16. bis 17. Oktober 2015, Kolariks Luftburg, Prater 128, 2., Waldsteingartenstraße, www.kolarik.at

„Wenn man sich die Charts der letzten Woche anschaut, ich glaub’, unter den ‚Top Ten‘ sind sieben Schlager­ alben.“ Kaiser Robert

Ab FR 11. 9. MARCHFELDER OKTOBERFEST N Auch im Marchfeld sorgen die Wilden Kaiser für Stimmung. In Leopoldsdorf kocht das Festzelt drei Tage lang vor Wiesn-Stimmung. 11. bis 13. September 2015, Gutshof Prosoroff Leopoldsdorf, 2285 ­Leopoldsdorf im Marchfelde, www.gzzf.at

Ab FR 9. 10. GANSL PARTY B Im Rahmen des Gans Burgenland Festivals gibt‘s auch hier einen kaiserlichen Auftritt ab 20 Uhr. 11. Oktober, Rust, www.burgenland.info

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Seit 19. Juni ist das neue Album „A.E.I.O.U.“ im Handel. Auf den Spuren von Kaiser Friedrich dem III.: DWK verwandelten seinen bis heute schwer zu deutenden Sager „austria est imperatix omnis universi“ für ihr Album zu „audia est imperatix omnis universi“ – frei übersetzt: „Musik regiert die Welt“. www.diewildenkaiser.at

vor der Bühne steht. Egal wer kommt, sie müssen mit einem Gefühl heimgehen, „Heut samma Kaiser g’wesen“, das ist immer gleich. Für uns ist es ganz wurscht, ob da 50 oder 5000 Leute stehen, wir haben immer die Aufgabe, die Leute zu begeistern. Das zweite ist, dass wir in unserem Repertoire viele eigene Nummern haben, das heißt, wir fühlen uns da wohl, wo unsere Nummern gut ankommen. Die Bühnen sind sehr abwechslungsreich, genauso wie die Leute. Und manchmal gehen die Leut lieber ins Bierzelt und heben sich drei Maß rein, und manchmal stellen sie sich in der Hitze am Donauinselfest in Scharen vor unsere Bühne. Robert: Auf der anderen Seite gibt es auch die Wohnzimmerkonzerte, die wir für Fans verlosen. Da spielen wir dann auf dem Dachboden, weil das der größte Raum ist, für Mama, Papa, Oma, Kind und Tante – und da sitzt man dann wirklich Nase an Nase und spielt. Das hat auch seinen Reiz, weil zum einen nimmt man die persönlichen Empfindungen von den Zuhörern besser wahr, und zum anderen: Ein zehnjähriger Bursch, der vor dir sitzt und selber eine

Spielzeuggitarre in der Hand hält, ist der herzlichste Kritiker, weil wenn der nach 30 Sekunden aufsteht und Lärm macht, dann gefällt’s ihm nicht. Da gibt’s keine höfliche Zurückhaltung. Schlager wird ja gern belächelt, aber trotzdem verkaufen sich damit die meisten CDs ...

Robert: Wir hören das öfters von Leuten aus dem Radio, die sagen, wir wollen alle das Wort „Schlager“ nicht mehr. Das Problem ist, du sagst Schlager und es fängt irgendwo in den fünfziger Jahren an, beim Freddie Quinn oder sonstwo bis zum Hansi Hinterseer, und geht bis Helene Fischer, Andreas Gabalier ... wo ich aber sage, das eine hat mit dem anderen ja gar nichts zu tun – rein musikalisch. Deswegen wird der Schlager immer belächelt, aber wir sehen es ja selbst, wenn wir Konzerte spielen, da hüpfen die 15-jährigen Mädels im Dirndl herum, genauso wie die 45-jährigen „Henker“, die irgendwo vorher am Nova Rock waren, und singen alle mit uns deutschen Schlager … Und es funk­tioniert, wenn man sich die Charts der letzten Woche anschaut, ich glaub’, unter den Top Ten sind sieheft 5|2015

ZUSATZFOTO: HANNES EHN

4. bis 20. September 2015, Campus21, 2345 Brunn am Gebirge, Liebermannstraße 2, www.brunner-wiesn.at


Die Wilden Kaiser in Action. Hier mit Keyboarder Georg Ihm, Schlagzeuger Karl Wolf, Backgroundsängerin Sandra Artlieb und Bassist Christopher Schlager.

ben Schlageralben. Sie müssen es nur anders nennen, weil Schlager ist ja uncool, dann nennen sie es Dialekt-Pop oder progressiver Austro-DeutschDance-Beat … keine Ahnung. Und plötzlich ist es cool und funktioniert. Clemens: Wir hatten letztens eine spannende Diskussion mit einem Radiomenschen, der gesagt hat, im klassischen Verständnis des Schlagers denkt jeder an den Hansi Hinterseer, weil er vor zehn Jahren das Paradebeispiel dafür war. Das war leicht verdaulich im Vergleich zur großen Musik in Österreich mit Strauß und Mozart. Die Entwicklung des Schlagers begann ja schon in den Weltkriegsjahren, wo es einerseits die großen Werke gab und andererseits Schlager. Der damals sehr amerikanisch geprägt war durch die Besatzung, von den Melodien her, die Texte wurden eingedeutscht – das war die Musik für die einfachen Leute. Das, was heute passiert – was ja eigentlich auch zeigt, warum das für uns als junge Leut’ passt – ist, dass es au-

thentisch ist und man sich damit identifizieren kann. Zieht der „neue“ Schlager auch viele junge Leute an?

Clemens: Die jungen Leute ent­ decken mehr und mehr, dass es cool ist, so zu singen, wie man selber ist. Dieses Heimatbewusstsein wächst immer mehr, es muss nicht alles englisch sein, um cool zu sein. Es ist auch cool, was da ist – warum auch nicht? Da steigt meiner Meinung nach die Akzeptanz. Robert: Man muss auch sagen, dass es in den letzten Jahren Künstler geschafft haben, die deutsche Sprache in der Musik wieder zu etablieren. Das geht jetzt nicht nur in Richtung Helene Fischer und Andreas Gabalier, sondern auch Sportfreunde Stiller, Christina Stürmer und viele, viele mehr. Das ist einfach ein Trend, ob man das jetzt wieder als „Neue Deutsche Welle“ bezeichnen kann, weiß ich nicht. Es ist jetzt auch nichts Neues in dem Sinne, es kommt ja alles immer wieder. ///

ZÜNDEN SIE DAS TURBO-MODEM! MODEM!

„Egal wer kommt, sie müssen mit einem Gefühl heimgehen, ‚Heut samma Kaiser g’wesen‘, das ist immer gleich.“ Kaiser Clemens


wissen wirkt Rekordinvestitionen in Forschung heuer 10 Milliarden Euro Viertbeste Forschungsquote von 3% in Europa Erreicht von mehr als 100.000 Forschenden Wir wollen noch höher hinaus und weitere 10.000 Stellen schaffen.

Entgeltliche Einschaltung

Denn Wissen allein erhöht die Lebensqualität, sichert Wachstum und Beschäftigung.

Eine Initiative des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft


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FOTO: STEFAN FÜRTBAUER

WEGE ZUM WEIN

Der Spätsommer lockt uns in die Rieden: Buntes Laub, die Trauben-Lese und der Genuss danach sind nur einige Gründe, um die Weinberge zu durchstreifen. WANDERN

LESEN

VERKOSTEN

Es heißt nicht nur Weinberg – Österreichs schönste Rieden erkunden wir zu Fuß (und im Glas).

Der Winzer freut sich über Hilfe, wir über Literatur-Stars – Lesen bedeutet nicht nur Weinernte.

Wo der „Heurige“ am besten schmeckt: Wir haben Kellerund Wohn-Tipps für Sie parat!

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Den Wein erwandern TEXT VON ROLAND GRAF

Der Weg ist das Ziel – und dort warten schon frische Weine als „Belohnung“ für den (meist ohnehin recht sanften) Anmarsch: Hier kann man kosten, wo der Wein wächst und kommt ganz ohne Fahrzeug aus.

Wein-Picknick

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Wiener Rieden

Ein voll gepackter Rucksack wartet beim Weingut LandauerGisperg in Tattendorf. Wein, Saft und Wasser sind ebenso darin zu finden wie Schinken, Aufstriche, Essiggemüse, Gebäck und Obst. Zum Besteck und einer Decke packt Hausherrin ­Johanna auch die Routen zu den schönsten Plätzen des Weinorts (23 Euro).

Der jährliche Weinwanderweg durch Wiens einzigartige Weingärten findet heuer am 26. und 27. September statt. Auf allen drei Routen – sie führen nach Nussdorf, Stammersdorf und Neuwaldegg – bieten sich am Weg Gelegenheiten, gute Tropfen zu verkosten und von den Wein-„Bergen“ auf die Stadt zu schauen.

www.winzerhof.eu

www.wien.info

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FOTOS: GETTY IMAGES, ANNA STÖCHER, RAIMO RUDI RUMPLER, AGENTUR 7301 ELLA GLÖCKL, TV-SPITZ/KARGL

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Mondschein-Wanderung auf den Goldberg Keine Angst, der Goldberg in Deutschkreutz ist nur ein Hügel, doch von ihm kommen beste Blaufränkische. Auch im Schloss, bei der Himmelfahrt-Kapelle und zwei weiteren Top-Rieden (Fabian, Hochberg) machen die Wanderer, die am 26. September um 14 Uhr beim „Vinatrium“ starten, Station. Neun Kilometer umfasst diese Runde, bei der Weine dort verkostet werden, wo sie wachsen. Die Tickets für die Riedenwanderung kosten 39 Euro (Anmeldung bis 24. September!) und umfassen das „Riedel“Verkostglas, alle Weinproben und das Sautanz-Essen mit Musik. Zurück geht es dann im Mondschein, die Rieden werden dabei kunstvoll beleuchtet sein.

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Rieden-Wandern Die meisten Wein-Wanderwege umfassen zwischen fünf und zehn Kilometer, weisen keine besonderen Schwierigkeitsgrade auf und haben nur sanfte Steigungen. Gutes Schuhwerk, Pullover und ein Regenschutz sollten dennoch eingepackt werden. Stärkungen kann man dafür zuhause lassen. Die gibt’s vom Winzer!

ADVERTORIAL

www.deutschkreutz.at

info

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Die Wachau lässt sich im Herbst ebenfalls auf den Spuren des Weins erwandern. Ab dem 26. September (Tag der offenen Keller­türen) steht vor allem Spitz im Mittelpunkt eines Veranstaltungs­reigens im Freien. So finden im Rahmen des „Weinherbsts“ Fackel­ wanderungen am 2. und 9. ­Oktober statt und auch die Zornberghütte steht im Mittelpunkt diverser Kost-Routen. ­Höhepunkt aber ist der Sturmfrühschoppen der Trachten­ kapelle Spitz am Sonntag, dem 11. Oktober, der einen Vorgeschmack auf den Jahrgang ermöglicht. www.spitz-wachau.com

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FOTO: ANDREW RINKHY

Echt Spitz(e)!

Weine mit Harmonie Mitten im Naturschutzgebiet keltert Familie Salzl ihre Weine, die so sind wie die Region, in der sie reifen – rund und harmonisch. Bei einem Besuch des Weinguts in Illmitz lassen sich die hervor­ ragenden Rot- und Weißweine der Familie Salzl verkosten.  INFOS Weingut Salzl Seewinkelhof, 7142 Illmitz, Zwischen den Reben, Tel. 02175/243 42, E-Mail: salzl@wein-salzl.at, www.salzl.at

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schauauszeit bildtext Das Manuskript muss nach der Überprüfung im Verlag satzfertig gemacht werden. Der Verfasser soll ein leserliches Manuskript liefern. Aufgabe des Verlages ist es, das Man

FOTOS: XXXXXXXXX

Herbst-Lese TEXT VON ROLAND GRAF

„Wein lesen“ ist zweideutig – wer einmal selbst mithelfen will im Weingarten, kann das im Weinviertel tun. Wer sich lieber zum Wein vorlesen lässt, auf den warten Österreichs Top-Literaten beim Winzer.

Suppen-Kasper

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Maria Hofstätter, die Darstellerin aus Ulrich Seidls Filmen und aktuell als Krimi-Mimin erfolgreich („Der Tote am Teich“), hat sich einen witzigen Titel ausgesucht: „Nein, diese Suppe ess’ ich nicht“ heißt ihre Lesung am 16. Oktober. Um 19 Uhr gastiert sie mit ­Martina Spitzer am Weingut Umathum in ­Frauenkirchen. Dazu spielt Martin Zrost vom „Trio Lepschi“ auf. Eintritt: 15 Euro. www.umathum.at

Leine und Weine los am See!

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Weine von Ernst Triebaumer, der Neusiedler See und Österreichs Literaturstars Christoph Ransmayr und Vea Kaiser – das Literaturfest „Leinen los“ in Rust zieht wieder alle Register. Bei der Vormittagsfahrt am 20. September legt das Schiff der Drescher-Linie um 10.30 Uhr im Stadthafen ab. An Bord bei Teil 1 sind Christoph Ransmayr (liest aus: „Atlas eines ängstlichen ­Mannes“) und die Band „Gewürztraminer“. Um 15 Uhr stechen dann die Autoren Vea Kaiser („Makarionissi oder Die ­Insel der Seligen“) und Jürgen Bauer zu Teil 2 in See, begleitet werden sie musikalisch von den „Melody Men“. Beide Wein-Lese-Bootsfahrten dauern rund zweieinhalb Stunden. Einzelfahrt: 16 Euro, Kombiticket: 28 Euro. www.literaturhausmattersburg.at

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FOTOS: CORBIS, WWW.PICTUREDESK.COM (2), MARTINSHOF, D.P.GRUFFOT

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Knecht und Geiger

Ernte-Helfer Rein in die Gummistiefel und ab in die Rieden! Wer die Weinlese hautnah erleben will, ist beim „Martinshof“ in Asparn/Zaya am 27. September richtig. Nach der Lese, die um 14 Uhr im „Hintaus“ startet, gibt es natürlich eine ­traditionelle Jause samt einem ­Glaserl Wein für die freiwilligen Lesehelfer. www.martinshof.at

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Erlesenes: Beim biodynamischen Winzer Fred Loimer in Langenlois gastiert am 26. September der Vorarlberger Autor Arno Geiger („Selbstbildnis mit Flusspferd“) ab 18 Uhr mit einer Lesung. Tags darauf kommt die bekannte Kolumnistin und Autorin Doris Knecht („Gruber geht“) um 11 Uhr ins Schloss Haindorf. www.langenloiskultur.at

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schauauszeit

Kosten & Relaxen TEXT VON ROLAND GRAF

Die 100 Besten

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Die Thermenregion in geballter Form: Am 16. Oktober schenkt das „Weinforum“ die besten Zierfandler, Rotgipfler, St. Laurents und Pinot Noirs aus. Aber auch Chardonnay, Grauburgunder und Prädikatsweine aus den Rieden südlich von Wien kommen in der Ovalhalle des Wiener Museumsquartiers zur Verkostung (Beginn: 14 Uhr, Tageskarte um 18 Euro). www.weintage.at

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Wein-Rebellen

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Winzerin & Koch

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Kurz nach der Lese steht der Uhudler-Sturm In Else Zuschmann und Peter Schöffmanns in Heiligenbrunn im Mittelpunkt eines gro„Weinlodge“ in Martinsdorf hat man die Qual der Wahl: Entscheidet man sich für Selbstßen Festes. Daneben können im Südburgenland am 26. September aber auch versorgung mit den Köstlichkeiten der schon gefüllter Uhudler, spritziger UhudlerGreißlerei (Marmelade, Senf, alles hausgeFrizzante und kulinarische Köstlichkeiten macht!)? Oder lässt man doch saftiges Galdegustiert werden. Die Winzer servieren sie loway-Beef servieren? Zu den Weinen seiab 11 Uhr in ihren Kellern zu Sturm und Wein. ner Frau tischt Peter Schöffmann gerne auf (39 Euro/Nacht). www.kellerviertel-heiligenbrunn.at

www.zuschmann.at

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FOTOS: GETTY IMAGES, CORBIS (3), KARL BÖÖ, STEVE HAIDER, LINIE 1

Die reifen Weine des Vorjahres werden endlich entkorkt, der „Heurige“ wird erstmals begutachtet. Im Herbst öffnen die Winzer ihre Keller im ganzen Land – wo es uns schmeckt, wo man wohnt …


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Keller-Kost

Bio-Refugium

Sprudelnd

Mystisch! Unterirdisch und bei Kerzenlicht „Knechtenkammer“, „Ross-Stall“ und „Futwird am 26. Oktober in Umschaid verkostet: terkammer“ – die drei Zimmer-Namen am Im Keller-Labyrinth geht es um 14 Uhr einen Neudeggerhof der Familie Mehofer verraten halben Kilometer lang von Station zu Stadie lange, bäuerliche Tradition des Wagration. Zu den Sorten- und Jahrgangsvergleimer Winzerhauses. Biologisch wie die Weine ist das servierte Frühstück. Seit chen auf den Tischen tief unter der Erde heuer gibt’s feine Wirtshausküche; Judith gibt es natürlich auch die nötige kulinariMehofers Bier-Selektion begeistert auch sche „Unterlage“ (Eintritt: 10 Euro). Wein-Muffel (38 Euro/Nacht).

Es darf auch gerne Schaumwein sein: Die besten Sekthersteller des Landes versammeln sich wieder am 21. Oktober in der Ovalhalle des Museumsquartiers in 1070 Wien. Ab 16 Uhr knallen die Korken. Kosten Sie sich durch die sortenreinen Winzersekte, raren Jahrgänge und prickelnden Cuvées der Winzer (Eintritt: 20 Euro)!

www.umschaid.at

www.tagdesoesterreichischensekts.at

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N° 3 | 2015 | Slowakei | Eastern & Orient al

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vinoschau

Das Phantom in der Flasche TEXT: CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: ANDREW RINKHY

Ein Königreich für eine Traube. Das ist der Leitspruch der Winzerfamilie Kirnbauer aus Deutschkreutz, in Anlehnung an das berühmte Zitat aus William Shakespeares „Richard III.“. Das Ergebnis: absolute Spitzenweine und eine legendäre Rotwein-Cuvée, deren geheimnisvoller Name Weinliebhaber seit vielen Jahren zum Schwärmen bringt. „UNSER WEINGUT wird landläufig auch Château genannt, aber das höre ich eigentlich nicht so gerne“, sagt Winzer Markus Kirnbauer zur Begrüßung. „Wir sind ein traditioneller österreichischer Familienbetrieb und nicht so wie die Kollegen aus Frankreich, die zum Teil bereits im Besitz von chinesischen oder japanischen Konzernen stehen.“

Wir befinden uns hier mitten im Blaufränkischland, eine Autostunde von Wien entfernt. Jene Rebsorte, die der Region den Namen gab, hält manch Weinliebhaber gar für die Majestät unter den Roten. Die schweren Löß- und Lehmböden sind für sie ideal.

Fast wie in der Toskana

„Wir bewirtschaften insgesamt 40 Hektar. Pro Jahr ergibt das rund 250.000 Flaschen. Mehr als 70 Prozent davon werden im Barrique ­ausgebaut. Das ist unsere Leidenschaft. In unserem Keller liegen über 1.000 Fässer“, verrät Markus Kirnbauer. „Unsere Philosophie ­dabei ist einfach. Wir sind keine ­Winemaker, sprich Weinmacher, sondern Weinbegleiter. Die Traube ist das Wichtigste. Die Natur, die Rebe macht den Wein. Wir schauen nur darauf, dass das, was am Weinstock hängt, perfekt in die Flasche kommt.“ Seit Kurzem übrigens, als eines der ersten österreichischen Weingüter, nach geprüft nachhaltigen Qualitätskriterien.

Mehr als 70 Prozent Barrique

Recht hat er. Denn wie ein Schloss sieht sein Weingut wahrlich nicht aus. Eher wie ein Landhaus in der Toskana. Es dominiert ganz klar das mediterrane Flair. „Mit dem Vergleich kann ich gut leben. Denn die Toskana ist für mich das Mittelburgenland Italiens“, sagt Markus Kirnbauer mit einem Augenzwinkern. „Wer uns besuchen kommt, und das kann man täglich außer an Sonnund Feier­tagen, genießt zwei Stunden Urlaub. Die Leute sollen sich einfach auf die Terrasse setzen und die Weite des Burgenlandes genießen. In der Stadt ist der Blick ohnehin immer so eingeengt. Die Gäste sollen jenes pannonische Lebensgefühl inhalieren, welches wir mit un- Die ganze Familie packt an seren Weinen ins Glas bringen.“ Die Aussicht inmitten der ­Weinberge Gemeinsam mit seinem Vater Walter ist in der Tat traumhaft. Weit über führt Markus heute den Betrieb. den Dächern von Deutschkreutz Auch seine Mutter, seine Ehefrau und liegt der Betrieb der Kirnbauers. seine Schwester arbeiten mit. Wäh­Gegenüber erstreckt sich das Öden- rend sich der Seniorchef hauptsächburger Gebrige an der Staatsgrenze lich um die Arbeit im Weingarten zwischen Österreich und Ungarn. kümmert, verantwortet der Junior die 68 schau

Vinifizierung sowie das Marketing und den Vertrieb. Aushängeschild der Kirnbauers ist „Das Phantom“. Ein Wein, so geheimnisumwoben wie sein Name. Was steckt eigentlich ­dahinter? „Mein Vater hat bereits in den 1980er Jahren begonnen, mit Rebsorten wie Cabernet und Merlot zu experimentieren. 1987 ist daraus ein österreichischer Kultwein entstanden – ,Das Phantom‘. Das war die erste Rotwein-Cuvée in Österreich. Bis dahin waren Cabernet und ­Merlot bei uns in Qualitätsweinen nicht erlaubt. Man höre und staune, obwohl das oftmals die teuersten Weine der Welt sind. Die Sorten durften natürlich auch nicht am Etikett angeführt werden. Also waren wir ­gezwungen, einen Fantasienamen zu erfinden. Er sollte das Geheimnisvolle, Unbekannte, Neue mittransportieren. So kamen wir auf ,Das Phantom‘. ­Anfang der 1990er-Jahre wurden die Sorten dann letztlich doch für Qualitätsweine zugelassen. Das war die ­Geburtsstunde des heimischen Rotwein- und Cuvée-Booms.“ Zu den weiteren Highlights der ­Kirnbauers zählen der „Blaufränkisch Goldberg Mittelburgenland DAC Reserve 2013“ und die fruchtig-frische weiße Cuvée „Wilde Wilde White 2014“. Auch wer’s prickelnd liebt, wird im Weinkeller fündig. Der hauseigene Winzersekt trägt den ­ ­Namen „Cesario“, benannt nach dem verstorbenen Familienhund. Der Collie-Schäfer-Mischling Caesar

(2000–2009) beobachtet heute vom Hundehimmel aus die Produktion. Der Sekt wird nach der traditionellen Methode in der Flasche vergoren. Klingender Weinkeller

Zum Schluss geht es noch hinunter in den Keller, der bei Kirnbauers auch wirklich einer ist. „Wir haben noch einen echten Keller. Viele Betriebe weichen ja heute aus Platzgründen in Hallen aus. Der Energieaufwand für die Klimatisierung ist dabei für die Umwelt natürlich ein echter Wahnsinn“, sagt Markus Kirnbauer. Gedämpftes Licht, angenehme Kühle, Barrique-Fässer, wohin das Auge reicht. Und, was ist das? Tatsächlich! Aus den Lautsprecherboxen erklingt ganz dezent das Titelthema aus Andrew Lloyd Webbers Musical ­ „Das Phantom der Oper“ und setzt so dem emotionalen Gesamterlebnis die ­akustische Krone auf. Markus Kirnbauer klärt auf: „Unser Weingut liegt etwa für die Wiener nicht unbedingt ums Eck. Man ist schon eine zeitlang unterwegs zu uns und da muss sich der Besuch auch lohnen. Das Flair muss in Erinnerung bleiben.“ /// heft 5|2015


SCHAU AB HOF

Diese Weine sollten Sie verkosten. Das Phantom 2013 Rebsorten: 38 % Blaufränkisch, 30 % Merlot, 27 % Cabernet (Sauvignon + Franc) 5 % Syrah Ausbau: im Barrique Dunkelgranatrote Vermählung aus Blaufränkisch, ­Merlot, Cabernet Sauvignon und Syrah, v ­ ielschichtige, interessante Nase mit Waldbeer-Preiselbeer-Note, feine Röstaromen aus Barrique-Lagerung im Verbund mit zarten floralen Anklängen; elegante Cassisfrucht am Gaumen, sehr fi ­ nessenreich und v ­ ollmundig mit langem Abgang. Markus Kirnbauer in der „Schatzkammer“: Im Keller des Weingutes lagern rund 1.000 Barrique-Fässer.

Blaufränkisch ­Goldberg 2013 Rebsorte: 100 % Blaufränkisch Ausbau: 18 Monate im Barrique

„Wer gute Weine sucht, muss zum Nachbarn gehen. Bei uns gibt es nur Spitzenweine.“ Seniorchef Walter Kirnbauer bringt die Qualitätsphilosophie des Hauses auf den Punkt.

Rubinrot mit feinwürziger Nase und süßer Brombeerund Ribiselfrucht, am Gaumen angenehm mineralische Noten mit schön eingebundenen Tanninen und harmonischem Abgang – 18 Monate im sehr eleganten TronçaisBarrique ausgebaut.

WILDE WILDE WHITE 2014 Vinifizierung: Vergärung im Edelstahl Ausbau: trocken Handverlesene ­Selektion Fruchtig-frische Vermählung aus Sauvignon Blanc und Welschriesling, belebend wie eine Blumenwiese im Sommer.

Zwei Generationen, eine gemeinsame Leidenschaft: Weine in Spitzenqualität. Walter und Markus Kirnbauer keltern gemeinsam in Deutschkreutz.

info

Weingut K+K Kirnbauer

Die Weine der Kirnbauers gibt es nicht im Lebensmitteleinzelhandel. Die Winzerfamilie setzt auf Ab-Hof-Verkauf und Fachhändler.

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Rotweinweg 7301 Deutschkreutz Tel. 026 13/897 22 Mobil: 0664/108 80 50 E-Mail: kirnbauer@phantom.at www.phantom.at Öffnungszeiten: Mo–Sa 10–12 Uhr und 13–18 Uhr

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GANS BURGENLAND

Festival fürs Federvieh Sich über den herannahenden Winter mit einem saftigen Martinigansl zu trösten, ist wahrscheinlich die schönste Art, wie man im Burgenland sündigen kann.

A

ls sich der Ruster Bürgermeister Gerold Stagl im letzten Herbst entschloss, gemeinsam mit dem Burgenland Tourismus in den malerischen Ort am Neusiedler See zum großen Genussfestival einzuladen, zog es an einem einzigen Wochenende über zehntausend Gäste in die Freistadt. Star und Hauptanziehungspunkt der Veranstaltung waren die burgenländischen Weidegänse, die nach einem kurzen Leben auf sonnigen Wiesen, gut genährt mit frischen Gräsern, zu dieser Jahreszeit traditionsgemäß in die Bratöfen und kurz darauf veredelt mit Rotkraut, Maroni und gebratenen Apfelspalten auf den Tellern der Gäste landeten.

verbringen und ausschließlich mit frischem Hafer, Roggen und Weizen großgezogen werden, wodurch das Fleisch der Tiere zart und rosig bleibt.

Alles nur wegen der Gans Das Experiment war geglückt, schon am zweiten Veranstaltungstag drohten Engpässe, und während die Wirte der Gegend für raschen Nachschub sorgten, genossen die Gäste burgenländische Spitzenweine und die Darbietungen junger, aufstrebender Musiker. „Heuer sind wir gerüstet und haben rechtzeitig vorgesorgt, dass es genug Nachschub an Weidegänsen gibt“, so Bürgermeister Gerold Stagl und weiter: „Darüber hinaus haben wir über 200 Produzenten aus der Region gewonnen, die sich an unserem Gansl­fest beteiligen und zum Verkosten und Einkaufen einladen.“ Das Besondere an den burgenländischen Weidegänsen ist, dass sie im Gegensatz zu Haus- und Mastgänsen ab einem Alter von sechs Wochen ihr Leben auf den saftigen Wiesen der Region

Ganz Burgenland ist dabei Neben Rust haben sich heuer aber weitere Gemeinden entschlossen, sich mit viel Kreativität am Festival zu beteiligen. Da wird es in Markt St. Martin rund um die Martinitage neben einer Martinsnacht-Gala am 10. November, wo ein besonderes Ganslmenü serviert wird, Führungen mit Dichterlesungen zur Ruine Landsee geben. Die Kurgemeinde Bad Tatzmannsdorf lädt in Zusammenarbeit mit der Tourismusschule Oberwart und den Köchen der Top-Hotels zu einem sechsgängigen Gourmetmenü mit Weinbegleitung und wird Spezialitäten heimischer Produzenten anbieten. Im Seewinkel wird heuer das Feriendorf Vila Vita mit von der Partie sein und die neu adaptierte Csárda zu einem Genusstempel umfunktionieren, wo man sich auch an den traditionellen

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Klängen pannonischer Musik erfreuen kann. Und auch die Purbacher haben sich was überlegt und werden den historischen Kellerplatz zur Genussmeile machen, wo bei fröhlicher Musik die Wirte des Ortes typische Speisen und die Winzer ihre Weine kredenzen werden. Und damit die Besucher all dieser malerischen Feste und des traditionellen „Martinilobens“, bei dem der neue Wein geweiht und verkostet wird, das Treiben so richtig genießen können, sind zwischenzeitig auch über 50 Gastgeber des Landes dem Aufruf von Tourismuschef Mario Baier gefolgt und laden in ihre Land­ gasthöfe, Thermen und Winzerdörfer mit besonders attraktiven „Genuss-Packages“ rund um die Gans ein. Ein paar Tage im Burgenland auszuspannen, ein kleiner Urlaub „zwischendurch“, bevor die hektische Zeit der Weihnachtsfeiertage beginnt – was gibt es Besseres? Also, auf zur Gans – Pannonien wartet. Details zu Ihrem Ausflug finden Sie auf der Internetplattform www.burgenland-schmeckt.at.

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„Ich freue mich schon auf das zweite Gans Burgenland Festival und, dass wir noch mehr Gemeinden mit ins Boot holen konnten.“ Mario Baier, Burgenland Tourismus

GANS BURGENLAND GENUSSFESTIVALS  RUST Kellerplatz, 9. bis 11. Oktober Fr 14–19 Uhr, Sa und So 10–20 Uhr www.rust.at

 BAD TATZMANNSDORF  Wie die Martinigans zu ihrem Namen kam Darum zu Martini ausgerechnet ein Ganslbraten auf den Tisch kommt, erzählt die Legende vom Heiligen Martin, dem burgenländischen Landespatron, der das Landleben nicht gegen ein prunkvolles Dasein im Bischofspalast eintauschen wollte. Er versteckte sich im Gänsestall. Doch das laute Geschnatter der Tiere verriet sein Versteck. Seither landet zu Martini ­sozusagen strafweise ein Gansl im Rohr.

Joseph-Haydn-Platz 3. bis 4. Oktober, 10–20 Uhr info@badtatzmannsdorf.at

 PURBACH Historische Kellergasse 10 bis 11. Oktober Sa 11–20 Uhr, So 11–18 Uhr www.haus-am-kellerplatz.at

 VILA VITA PANNONIA Storchengasse 1, Pamhagen 25. Oktober 2015, 11–19 Uhr www.vilavitapannonia.at

 MARKT ST. MARTIN

FOTOS: RENÉ WALLENTIN, EMG-BURGENLAND TOURISMUS (2)

Künstlerbauernhof Handler/Wohlfahrt 7. bis 11. November www.martinikirtag.at

Das Festival rund um die Gans war ein voller Erfolg. Heuer gibt’s ein Revival.

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Schnitter und Schlemmer TEXT VON ROLAND GRAF

Erntedank feiern jetzt viele, die Bucklige Welt hat dafür ihren „Schnidahahn“. Mit einem gemeinsamen Genuss-Programm stellt die Region im Herbst die Köstlichkeiten der Region in den Mittelpunkt – und der Hahn ist immer dabei.

Hügel des Genusses heuer die „Schnidahahn-Festwoche“. Hier gastiert u. a. am 23. September Drei-Hauben-Koch Richard Rauch („Steira Wirt“) im „Triad“ Bad Schönau. Brombergs „Karnerwirt“, Martin Windbichler, zeigt am 26. September, wie gut die Weine der Thermenregion zu MangalitzaSchinken oder Lichtenegger Ziegenkäse passen. Als weiteres Highlight nennt Mandl den Schnidahahn-Kirtag in Bad

Cola Pannonia ALPENKRÄUTER standen am ­Beginn der „Schmex“-Linie, mit der drei Getränkeabfüller ihr eigenes Produkt – gegen die Industriegrößen – lancierten. Peter Dobrovits aus Wulkaprodersdorf ist einer davon und legt jetzt mit einem ganzen Limonaden-Sortiment („Gluck“ heißt die Serie) nach. Besonders ­witzig: das burgenländische Cola namens „Keck“, das es in drei Größen zu kaufen gibt. Frech wie der Name ist die Aufmachung mit dem Känguru. www.getraenke-dobrovits.at

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Schönau (27. September). „Eine völlig neue Inszenierung des Kirtags“ mit Bauernmarkt, Volksmusikanten und einem von sieben Wirten gemeinsam zubereiteten Menü. Dieses endet mit Süßem vom „Eisgreißler“ – auch er stammt aus der Buckligen Welt …

„Während der „Schnidahahn“Monate wird traditionelles Brauchtum neu gelebt.“ Erich Mandl

www.buckligewelt.at

Mitnehm-Drinks ALLES TO GO: Die Melange gibt es auch in der Kaffeehaus-Stadt Wien (leider) längst im Pappbecher. Nun legt der „Addicted to Rock“Store am Getreidemarkt nach und mixt Cocktails zum Mitnehmen. „Blind Date“, „Glam Rock“ oder „Humping Pirate“ heißen die fruchtigen Eigenkreationen. Alle 15 Sorten werden frisch gemixt. Was laut Inhaber Bernhard Sulyok als „interner Schmäh für Gäste zur Sperrstunde“ begann, verlängert uns jetzt den Sommer. http://store.addicted.at

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FOTOS: NICOLE OBERHOFER, SCHMEX, BERNHARD SULYOK, MICHAEL RAUSCH-SCHOTT (4)

ZUM SAISONENDE EIN HENDL. Einst erhielten die Ernte­ helfer, Schnitter genannt, für ihre Arbeit einen gemästeten Hahn, den „Schnidahahn“. Die Bucklige Welt hat den Erntebrauch für Freunde authentischer Lebensmittel wiederbelebt. Sie werden bis 17. Oktober modern im Zeichen des Hahns zelebriert. Neu, so Erich Mandl, ­ Geschäftsführer von „Sooo gut ­ schmeckt die Bucklige Welt“, ist


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WOHNEN IN KITTSEE:

Urlaubsfeeling im Wohnzimmer

 FRONT ANSICHT

Vor wenigen Wochen waren es nur Pläne, jetzt sind sie fast fertig: Die Reihenhäuser der EBSG in Kittsee bestechen mit Seeblick und machen Lust aufs Wohnen.

 AUSBLICK

 VORGA

RTEN

Die Reihenhäuser am See sind der perfekte Wohntraum für jede Familie. Bei Interesse ist auch Soforteigentum möglich.

S

üdwestlich von Bratislava gegenüber von duftigen Marillengärten liegt der See­ park/Kittsee. Westlich erstreckt sich die Parndorfer Heide mit ihrer unvergleichlichen Vegetation. Mitten in dieser burgenländischen Idylle entsteht am Westufer des Sees eine ­exklusive, frei finanzierte Architektenreihen­ hausanlage mit Eigentumsoption. Bis zum Jahresende sind hier 16 Wohneinheiten auf vier Bauteilen in Massivbauweise beziehbar. Das Kellergeschoß, Erdgeschoß und Ober­ geschoß bieten auf rund 130 Quadratmetern mit vier Zimmern ein Wohnparadies für die ganze Familie. Mit einem Finanzierungs­ beitrag von 60.000 Euro und einer Miete von rund 950 Euro ist der Traum vom eigenen Haus am See zu verwirklichen.

Wozu Urlaub am Meer?

Was das besondere Urlaubsflair verleiht, ist natürlich der wunderschöne See genau vor der Haustür.

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Denn gibt es etwas Schöneres, als morgens an der frischen Seeluft seinen Kaffee zu genießen oder eine erfrischende Schwimmrunde zu drehen? Natürlich stehen die Liegewiese und der Seezugang ausschließlich den Bewohnern des Seeparks zur Verfügung. Nicht alle Zimmer ermöglichen einen Seeblick. Die Kinderzimmer eröffnen eine wunderbare Sicht auf die Natur der Parndorfer Heide. Je Reihenhaus bietet ein Carport Platz für zwei Pkw. Das Haus selbst besticht natürlich ebenso mit jeglichem Komfort wie beispielsweise einer Fußbodenheizung, einem hochwertigen Laminatboden und einer Terrasse sowie einem Garten. Drei Zimmer im Obergeschoß bieten reichlich Platz und Möglichkeiten zur Gestaltung – sei es für den Nachwuchs oder als Home Office.

Die frei finanzierten Wohneinheiten bieten Komfort und exklusives Wohnen für kleine und große Familien.

 NÄHERE INFOS Erste Burgenländische Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft – reg. Gen. m.b.H. 7033 Pöttsching, Amtsgebäude 1 Hotline: 02631/22 05-0 office@ebsg.at, www.ebsg.at

 BEI INTERESSE KONTAKTIEREN SIE BITTE Doris Geppert bei der EBSG, Tel. 02631/22 05-23 oder d.geppert@ebsg.at.

Beitrag zum Seepark Kittsee vom 12. September auf schau tv.

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In der ­Eiskammer TEXT VON ROLAND GRAF

Wer setzt sich freiwillig Temperaturen von minus 150 Grad aus? Zum Beispiel Leistungssportler, die auf die Kälte­ therapie setzen – in Baden bei Wien steht so ein eiskaltes Zentrum.

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einer Anwendung noch bis zu 500 Kalorien“, so Cryo-Fan Schwarz. Der Kopf bleibt bei der Behandlung außerhalb des Kaltbereiches, ein ständiger Kontakt zum Betreuer besteht. Und ohne Vorgespräch mit dem medizinischen Leiter Dr. Leonidas Lemonis darf ohnehin niemand in die eisige Kammer von ­Baden.

„Aufgrund fehlender Luftfeuchtigkeit werden die –150 Grad Celsius nicht als unangenehm empfunden.“ Herbert Schwarz

Der Kälte-Quickie

Auch wenn die Gäste in Schwarz’ Cryo-Lounge gar nichts von der eisigen Temperatur spüren, in der sie bis zu drei Minuten ausharren, der Körper reagiert sehr wohl.

High-Tech für die perfekte Kälte: Von den Krankenkassen wird die Therapie im Eis leider nicht anerkannt.

„Ihm wird vorgetäuscht zu erfrieren; Durch den „Kälteschock“ reagiert er mit einem Notprogramm: Es werden Endorphine, Dopamin und Adrenalin frei gesetzt, diese körpereigenen Botenstoffe helfen, den natürlichen Hormonstatus wieder aufzufüllen.“ Insofern nutzen nicht nur Leistungssportler den Effekt, sondern auch vom Stress geplagte Zeitgenossen. „Besonders eilige Damen nutzen den Vorteil, dass man sich nicht einmal abschminken muss“, lacht Schwarz. Der „Kälte-Quickie“ macht also im wahrsten Sinne des Wortes frisch. /// info

Eiskalte Minuten Die Cryo-Lounge (vom Griechischen „kr´yo“ = „eiskalt“) bietet alle Behandlungen nur nach einem Arztgespräch an, das einmalig 50 Euro kostet. Der Besuch der Kältekammer bei minus 150 Grad dauert drei Minuten und wird mit 39 Euro berechnet. Ebenfalls angeboten wird in Baden die (kosmetische) Behandlung von Fettgewebe mit Eis. www.cryolounge.com

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FOTOS: KESSLER.AT

DA ZIEHT SICH ALLES zusammen, wenn Herbert Schwarz von seiner Kältekammer erzählt. Doch die minus 150 Grad, die die offiziell „Cryo-Spa“ genannte Therapieform auszeichnen, fühlen sich ganz anders an, als das der Laie glaubt. „Aufgrund fehlender Luftfeuchtigkeit werden die - 150 Grad Celsius nicht als unangenehm empfunden. Im Gegenteil, die Kältekammer wirkt vielmehr als wirksame Therapie gegen Schmerzen.“ Entwickelt wurde die moderne Anwendung in den 1980ern in Japan, doch die schmerzlindernde Wirkung der Kälte war bereits lange bekannt. Die Kältekammer-Anwendung wird unter anderem bei Sportverletzungen und Überbeanspruchung durch Training eingesetzt, in der Champions League kennen die Spieler die Kammern gut. Therapeutisch – auch wenn die Krankenkassen die Eistherapie nicht anerkennen – sprechen Patienten mit Rheuma und entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates (Ischias, Morbus Bechterev, Bandscheiben etc.) auf das Cryo-Spa an. Neurodermitis – die Kälte blockiert den Juckreiz – und Cellulite gelten als weitere Anwendungsfelder. „Ganz nebenbei verbrennen Sie während

Die eisigen Temperaturen im Spezial-Tank lassen Schmerzen buchstäblich „erfrieren“.


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schaugesund Im Urlaub hatte das Hirn ein wenig Pause – doch nun geht es zurück in Beruf, Büro oder Schule. Eine Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben fordert volle Power von unserem Denkorgan. Richtige Ernährung hilft. Sie ist Doping fürs Gehirn.

Food fürs Hirn TEXT VON NINA FIETZ, DIPL. ERNÄHRUNGSMANAGERIN UNSER GEHIRN ist ein hochkomplexes und enorm leistungsfähiges Organ. Obwohl es nur einen kleinen Anteil am Gesamtkörpergewicht hat, verbraucht es 20 % unserer gesamten Energie – daher ist eine hochwertige Nährstoffversorgung besonders für „Kopfarbeiter“ wichtig. Damit die grauen Zellen top funktionieren, brauchen sie eine gute Versorgung mit Wasser, viel Sauerstoff und eine gleichmäßige Energiezufuhr. Also: viel Wasser trinken, regelmäßig Bewegung an der frischen Luft und das richtige Essen. „Brainfood“ heißt das Zauberwort

Ja, es gibt sie – die „Nahrung fürs Gehirn“. Sie liefert genau die richtigen Nährstoffe für

die Hirnfunktionen, unterstützt Konzentrationsfähigkeit und Informationsübertragung, Hirnstoffwechsel und Sauerstofftransport. Unverzichtbar sind Vollkornprodukte für gleichmäßige Energieversorgung, grünes Gemüse als Vitamin-C-Spender und Eisenlieferanten sowie Nüsse und Öle zur Bereitstellung von B-Vitaminen und essentiellen Omega-3-Fettsäuren. Übrigens: Kaffee, Energy Drinks und Süßigkeiten mögen zwar kurz Geist und Körper beflügeln, sorgen aber dann für einen umso schlimmeren Sturzflug der Leistungsfähigkeit. Für einen dauerhaften Höhenflug probieren Sie einfach mal den grünen Smoothie – da ist alles drin, was das Hirn braucht und superlecker schmeckt er sowieso!

Nüsse Sieht man sich die heimischen Walnüsse nur an, entdeckt man eine gewisse Ähnlichkeit mit unserem Gehirn! Tatsächlich gelten Nüsse als DIE Hirn- und Nervennahrung. Sie weisen eine besonders günstige Zusammensetzung der Omega-Fettsäuren auf, enthalten gesunde Ballast-, Bitter- und Gerbstoffe sowie Magnesium, Kalzium und Eisen. Der Cholesterinhaushalt wird günstig beeinflusst und auch sie wirken krebsvorbeugend. 76 schau

Das Blütengemüse ist ein wahrer Alleskönner! Es enthält besonders viel Vitamin C, viele Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen, Beta-Carotin und Folsäure. Durch seine anti-oxidative Wirkung gilt er als DAS Anti-Krebs-Gemüse. Außerdem ist er durch seine zarte Zellstruktur für die meisten gut verträglich. Auch Strunk und Blätter weisen eine hohe Nährstoffdichte auf und ­können ebenfalls gegessen werden!

Haferflocken Hafer ist besonders kohlenhydrat- und ­eiweißreich. Durch seine Schleimstoffe tut er dem Magen gut, sein hoher Gehalt an Eisen und Vitamin B macht ihn zur perfekten Hirnnahrung! Die Flocken sind vielseitig einsetzbar: im Smoothie gemixt, im morgendlichen Müsli oder als Panade und Füllmaterial bei diversen Laibchen. heft 5|2015

FOTOS: CORBIS (3), GETTY IMAGES (2), ADRIAN BATTY

Brokkoli


SERIE – TEIL 5 SCHAU TELE-DOC

KOLUMNE

Spaß am Essen Genuss und Spaß – das sind wohl neben allen Vita­minen und Nährstoffen die wichtigsten Bestandteile einer gesunden Mahlzeit. Gute Unterhaltung!

Power-Smoothie Zutaten: Haferdrink oder Kokoswasser Kohlrabi- oder Radieschenblätter 1 Kiwi 1 EL Haferflocken etwas Leinöl evt. Mineralwasser und Eiswürfel oder 1/2 Banane und Joghurt Zubereitung: Als Basis Haferdrink oder Kokoswasser in den Mixer geben. Nach und nach eine Handvoll Kohlrabi- oder Radieschenblätter und eine Kiwi, einen Löffel Haferflocken sowie Leinöl und etwas Zitronensaft dazugeben. Spritzig prickelnd wird es mit Mineralwasser und Eiswürfeln, cremig mit einer halben Banane und etwas Joghurt am Schluss. Für die Extra-Power einen Löffel Chia-Samen mitmixen!

Leinöl Das hochwertige Öl wird aus den Leinsamen gewonnen. Es enthält einen besonders hohen Anteil von Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken entzündungshemmend, regulieren Blutdruck und Blutfette und sind damit eine wirksame Vorbeugung gegen Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Auch für unser Wohlbefinden, gute Sehkraft und Konzentrationsfähigkeit benötigen wir ausreichend Omega-3-Fettsäuren. Ein Löffel Leinöl am Morgen ist gut für Herz & Hirn, Nerven & Seele! heft 5|2015

Sie haben in dieser Kolumne jetzt lich nach Hause, weil da die wunschon ein bisschen über die Art derbarste Suppe der Welt auf und Weise erfahren, wie wir „ChiSie wartet (und natürlich noch nesen“ denken und was wir als mehr …)! Seien Sie also kreativ! ­„gesundes Essen“ vorschlagen. Da „Hauptsache, es schmeckt“ und geht es einmal (gleich ein bisschen wenn es dann auch noch gesund ist, ­Wiederholung zur Auffrischung …) strahlt Ihr Shen, Ihr Geist des Herum das „lieb sein zur Milz“, dem zens. Und Ihre Seele wird es Ihnen Verdauungsapparat, der in unserer danken, und Ihre Umgebung auch! Welt ständig kurz vor der totalen Denken Sie an eine HundefutterÜberlastung steht. Und warum? werbung: Sie sehen im Fernsehen Weil wir unregelmäßig essen, dann einen Hund, der voller Elan, mit meist noch viel zu schnell, dann wunderschönem glänzenden, im meist noch viel zu roh, und oft ein- Wind flatternden Fell im Sonnenfach schwer verdaulich. Denken Sie schein herumspringt und -tollt. an „die Probe“: Wenn Sie nach Das ist Shen (wie das wienerische dem Essen so richtig viel Energie „schön“ …), das ist Ausstrahlung haben, dann war Ihr Essen in dieund Lebensfreude! Und warum sem Moment perfekt für Ihren hüpft der Hund so voller Elan heKörper! Wenn nicht: lieb sein zur rum? Na, wegen dem wunderbaren Milz! Also warmes gekochtes FrühFutter (das Sie ja kaufen sollen …)! stück, regelmäßig warm essen, Zeit Also, lassen Sie sich den Appetit lassen beim Essen, Suppe, Suppe, nicht durch „gesunde ErnährungsSuppe. Jetzt kommt ein Punkt, der vorschriften“ verderben. Mahlzeit! alles r­ elativiert: Vergessen Sie das Bis zum nächsten Mal, gesündeste Essen, wenn es Ihnen Ihr TCM-Doc Georg Weidinger  nicht wunderbar schmeckt! Für die Chinesen (und eigentlich sollte das für uns alle gelten …) ist das Allerwichtigste am Essen, dass es Spaß macht und schmeckt! Was haben Sie davon, wenn Sie sich gesund ­ernähren und an jedem einzelnen Bissen herumwürgen …? Wie fängt info denn Ihr Tag an, wenn Sie sich in der Früh schon mit einem warmen Frühstück herumquälen …? „Hauptsache gesund“ sollte nicht Ihr Motto sein! Sie sollten sich am Dr. Georg Weidinger Abend schon auf Ihr warmes Frühstück freuen, den nächsten Morgen Georg Weidinger lebt in Forchtenstein und hat seine TCM-Praxis in Wiener schon herbeisehnen nur wegen Neustadt. Sein Buch „Die chinesische dem warmen Frühstück. Und in Hausapotheke“ ist im Goldmann Verlag erschienen. der Arbeit drängt es Sie unweigerschau 77


Geteiltes Kleid ist halbes Kleid

Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t

TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

Nur ein Jahr lang wurde dieses wunderbare Coupé mit dem Mittelsteg in der Heckscheibe gebaut. Lange genug, um Legendenstatus zu erreichen. Heute sind die so genannten „Split Window“-Exemplare die gesuchtesten Corvettes. WENN SIE GERNE über diverse Brüsseler Geniestreiche wie etwa die Abschaffung der Glühbirne und die Normung gekrümmter Gurken schmunzeln, dann wird Ihnen diese Schnurre auch gefallen: 1963 war das einzige Jahr, in der die zweite Corvette-Generation (C2) den Mittelsteg in der Heckscheibe tragen durfte. Im darauffolgenden Jahr wurde er aus „Sicherheitsgründen“ entfernt. Angeblich konnte man dadurch den hinterher fahrenden Police Officer auf seiner Harley übersehen. American Idol

Schenkt man der Legende Glauben, kam GM-Chefdesigner Bill Mitchell beim Hochseefischen auf die Idee, die Körperform eines Hais auf das Design 78 schau

eines Autos zu übertragen. Tatsächlich ähnelte das Konzeptauto „Shark“ mit seinem maulähnlichen Grill und den kiemenartigen seitlichen Einlässen dem Meeresräuber. Dieses erstmals 1961 in Elkhart Lake präsentierte Showcar nahm zusammen mit dem modifizierten Rennauto Corvette Sting Ray Racer aus 1959 viele stilistische Merkmale der zweiten CorvetteGeneration vorweg. Im Sommer 1962 wurde die zweite Generation (C2) der Corvette unter dem Namen „Sting Ray“ vorgestellt. Dieser Begriff steht im Englischen für den Stachelrochen. Während das Heck der ersten Corvette zum Teil übernommen wurde, designte man die restliche Karosserie neu. Die vormals geschwungenen Linien und Kurven der ersten „Sting Ray“ wichen einer ausgeprägte Keil-

form von Front- und Heckpartie. Ebenso charakteristisch für diese „Sting Ray“-Modelle sind die Klappscheinwerfer und der markante seitliche Karosserieknick auf Höhe der Radhäuser. Erstmals war die Corvette nun nicht nur als Cabrio, sondern auch als geschlossenes Coupé erhältlich, dessen Heck sich wie eine Kuppel bogenförmig nach unten zog. Vom Rochen gestochen

zeugen aus einer Verlassenschaft. Bei der roten Split Window Corvette war allerdings sofort klar, dass sie nicht wieder verkauft wird. „Der Wagen hat den Erstlack und ist absolut unfallfrei, was ziemlich selten ist“, verrät er uns beim Termin. Der Mann weiß, wovon er spricht. Mit seiner im Norden von Wien beheimateten Firma Classics Unlimited bietet er für klassische Automobile ein Rundum-Paket an. Von der Restaurierung bis zum Service, vom Einkauf oder Verkauf bis hin zur Ersatzteilbeschaffung. „Ich restauriere eigentlich schon seit 30 Jahren Oldtimer. Angefangen hab ich mit Fahrzeugen aus den Fifties, weil ich Styling und Design einfach umwerfend fand.“ Don’t dream it – be it

Unser Fotomodell wurde 1991 von Kalifornien nach Österreich importiert und nach einigen Jahren Fahrspaß zum Stillstand in einer Garage verdammt. Der heutige Besitzer, Reinhard Granner, entdeckte den Wagen im Jahr 2012 und kaufte ihn zusammen mit einigen anderen Fahr-

Nach vielen Jahren in kommerziellen Berufen, die einfach immer mit zu wenig Zeit für die Oldtimerleidenschaft verbunden waren, entschloss sich der berufliche Aussteiger kurzerhand vor zwei Jahren, seinen Traum zu verwirklichen und machte heft 5|2015


„Ich restauriere eigentlich schon seit 30 Jahren ­Oldtimer. Angefangen hab’ ich mit Fahrzeugen aus den Fifties, weil ich Styling und Design einfach umwerfend fand.“ Reinhard Granner, Besitzer

Eines der schönsten Sportcoupés ever. Die Linien der Sting Ray ­betören auch nach über 50 Jahren.

Fotos von links nach rechts: Spitze vorne. Spitze hinten. Spitze auch die Restaurationskünste des Besitzers.

sich selbständig. Seither handelt er mit klassischen Fahrzeugen und unterstützt Menschen mit ähnlichen Emotionen bei der Suche nach ihrem Fahrzeug und der Restauration. „Ein- bis zweimal pro Jahr bin ich in Kalifornien, um Fahrzeuge und Ersatzteile aufzustöbern oder Fahrzeuge zu begutachten, bevor sie nach Europa verschifft werden sollen. Neben Komplettrestaurationen finde ich speziell Fahrzeuge mit originaler Patina sehr interessant – ein Klassiker im Erstlack mit Gebrauchsspuren kann manchmal wirklich Geschichten erzählen … und viele Dinge sind einfach unwiederbringlich.“ Wie sein Split Window Modell, dessen Baureihe heute zu den begehrtesten Corvettes gehört und dementsprechend hoch gehandelt wird. Aber verkauft wird sie trotzdem nicht.  /// Foto unten links: Umrandete Rundinstrumente im Cockpit vermitteln Jukebox-Flair. Foto unten rechts: Heckansicht, am Auto geteilt, am PC im Ganzen. Windows.

heft 5|2015

info

Unser Autor Alex Kristan ist als Comedian mit seinem aktuellen Soloprogramm HEIMVORTEIL in ganz Österreich unterwegs. Mit seinen punktgenauen Parodien und der maßgeschneiderten „Individual Comedy“ ist er einer der beliebtesten Acts bei Top-Events in ganz Österreich. Infos und Termine auf: www.alexkristan.at

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Die Corvette von Chevrolet ist ein kultiger Supersportwagen zum günstigen Preis. Ein Rezept, mit dem viele amerikanische Sportwagenhersteller die europäische Konkurrenz zu ärgern versuchen.

Legales Lauschgift TEXT VON ALEX KRISTAN

Corvette C7

Dodge Viper ACR

EINE CORVETTE lässt niemanden kalt. Der extravagante Auftritt mit reichlich Akustik aus vier Endrohren polarisiert. Die einen lieben sie, für andere ist sie zu prollig. Doch ganz gleich, ob man das extrovertierte Design mag oder nicht, soviel Kraft zu solch einem Preis sucht man bei Produkten aus Zuffenhausen oder Maranello vergeblich. Wem die „normale“ C7 Sting Ray mit 466 PS zu sanft ist, der switcht am besten in den „Beast Mode“ und greift zur bösen Z06. Mit 659 PS und 881 Nm sollten keine Fragen offen bleiben.

WIE DER STING RAY ist auch der Viper von Dodge ein Platz unter den legendären Supersportlern aus den USA sicher. Insbesondere, weil der hauseigene Tuner „SRT“ mit diesem Monster die giftigste Viper ever geschaffen hat. ACR steht für „American Club Racer“ und genau das ist sie. Ein Rennwagen mit Straßenzulassung. Das V10-Triebwerk mit 8,4 Litern Hubraum leistet brutale 654 PS und 813 Nm Drehmoment. Die Kraft wird über ein manuelles SechsgangGetriebe weitergeleitet. Das Fahrwerk ist mehrfach verstellbar.

www.chevrolet.at

www.dodge.at

DER NEUE CROSSOVER VON FIAT. Ganz GroSS bei Technik, komforT und SicherheiT: 9-Gang-Automatik und Doppelkupplungsgetriebe; Allradantrieb mit entkoppelbarer Hinterachse; Drive Mood Selector; Effiziente Motoren mit bis zu 170 PS; Spurhalteassistent, elektronische Parkbremse, klassenbestes Entertainment- und Kommunikationssystem u. v. m. JETzT mIT € 2.000,- X-TRA BONUS*

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Gesamtverbrauch 4,0 – 6,7 l/100 km, CO2 -Emissionen 107 – 157 g/km.

Symbolfoto. * Eintauschprämie € 2.000,-. Gebrauchtwageneintausch im Wert von über € 4.000,erforderlich. Aktion freibleibend und nur inkl. Händlerbeteiligung, solange der Vorrat reicht. Stand 06/2015.

1110 Wien, Simmeringer Hauptstr. 338 / Baudißgasse 1–3 Tel.: 01 / 70 123

7100 Neusiedl am See Erwin-Schrödinger-Straße 1 Tel.: 02167 / 45 444

ebiet im Gewerbeg Prädium

www.eisner.at


toptipps

Die Nachbarhauptstadt besuchen Entlang der Aulandschaften der Donau von Wien nach Bratislava zu radeln ist ein reizvoller Tagesausflug, der auch für eher untrainierte Radfahrer zu schaffen ist. Zurück geht es mit den ÖBB. Wer den Weg nach Wolfsthal wieder mit dem Fahrrad zurücklegt, spart sich die internationale Fahrradkarte, die immerhin mit 12 Euro zu Buche schlägt. Infos und Tickets: www.oebb.at

FOTOS: HERSTELLER (2), ÖBB/HARALD EISENBERGER, CORBIS, NTG/STEVE.HAIDER.COM, NÖVOG/WEINFRANZ.AT

Frühstück in Wien, Mittagessen in Bratislava – mit dem Fahrrad geht sich das locker aus. BESONDERS SPORTLICHE oder Ehrgeizige steigen gleich wieder aufs Rad und fahren zurück. Das muss aber nicht sein. Wer noch etwas in der slowakischen Hauptstadt bummeln will, vielleicht die slowakischen Süßspeisen wie Trdelník oder Pressburger Kipferl naschen will, hat danach möglicherweise keine Lust mehr, die etwa 60 Kilometer nach Wien zurück zu radeln. Mit der Bahn geht es gemütlicher. So lassen sich auch die landschaftlichen Reize aus unterschiedlichen Perspektiven doppelt genießen: zuerst beim Strampeln, dann beim entspannten Blick aus dem Zugfenster. Das Rad im Zug

Die Fahrradmitnahme ist unkompliziert, zumindest in den Zügen des Nahverkehrs. Während in Railjet & Co eine Reservierung für den Drahtesel nötig ist, reicht hier der Kauf eines Tickets. Den richtigen Waggon suchen und das Fahrrad reinstellen. Bei Niederflurzügen geht das ganz leicht, bei den alten S-BahnGarnituren und einigen anderen Modellen sind Stufen zu überwinden. Eventuell am Rad befestigte Taschen am besten vor dem Einsteigen abnehmen, sonst könnte das Ganze zum Kraftakt werden – und wir wollen ja schließlich die bequeme Variante wählen. Bei den ÖBB sind die Preise der Tickets seit einiger heft 5|2015

Zeit von der Fahrtstrecke abhängig, das Fahrrad kostet zehn Prozent einer normalen Fahrkarte, mindestens aber zwei Euro. Gruppentarif

Für Gruppen könnte sich deshalb das „Einfach-Raus-Radticket lohnen: Um 45 Euro können zwei bis fünf Personen mit ihren Fahrrädern Zug fahren. An Wochenenden und Feiertagen ganztägig, während der Woche ab neun Uhr. Das Ticket ist zwar an einen Tag gebunden, nicht aber an eine bestimmte Strecke. So kann immer, wenn die Kraft nachlässt oder der Hintern schmerzt, am nächsten Bahnhof der Sattel mit dem Zugsitz getauscht werden. Und so muss nicht alles vorher genau geplant werden. Neben der Müdigkeit kann etwa auch ein unerwarteter Wolkenbruch oder starker Gegenwind dafür sorgen, dass die Radtour im Zug fortgesetzt werden muss. Natürlich geht es auch umgekehrt: Rollt es besonders gut, wird der Zug erst später – oder gar nicht – bestiegen. Übrigens: Zusammengelegte Falträder können als Handgepäck kostenlos mitgenommen werden. Infos zur Kombination Fahrrad und Bahn im ­Verkehrsverbund Ost Region (VOR): www.vor.at/fileadmin/user_upload/downloads/ Folder/Fahrrad.pdf

Pilgerfahrt auf zwei Rädern Von St. Pölten nach Mariazell sind es etwa 80 Kilometer und 1000 Höhenmeter – wer es weniger anstrengend haben will, macht die Tour in die andere Richtung: bergauf mit dem Zug, bergab mit dem Fahrrad. Entlang der Strecke wechselt die Landschaft von den sanften Hügeln südlich der D ­ onau bis hinauf zu den wilderen Bergen der Mostviertler Alpen. Infos und Tickets: www.noevog.at/de/­ mariazellerbahn, Tagesticket für das Rad 5 Euro

Vom Burgenland nach Ungarn Von Neusiedl geht es auf dem Neusiedler-See-Radweg an der Westseite des Sees entlang bis Mörbisch, von dort weg vom See, über die ungarische Grenze nach Sopron. Für die Rückfahrt mit den ÖBB gilt wieder: Wer die Grenze noch mit dem Rad überquert und zum Beispiel in Draßburg den Zug bestiegt, spart das internationale Radticket. Infos und Tickets: www.oebb.at

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Auch die St. Martins Therme in Frauenkirchen konnte mit Hilfe von EU-Förderungen ihren erfolgreichen Weg fortsetzen. V. l. n. r.: Geschäftsführer des RMB, Mag. (FH) Harald Horvath, Outdoor- & Freizeit-Managerin der St. Martins Therme & Lodge, Elke Schmelzer, Geschäftsführer der St. Martins Therme & Lodge, Klaus Hofmann.

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ADVERTORIAL

DAS RMB VERNETZT DIE EU MIT DEM BURGENLAND:

Wie die Burgenländer von EU-Fördermitteln profitieren Dass Fördergelder der Europäischen Union dort ankommen, wo sie gebraucht werden, ist zentrale Aufgabe des Regionalmanagements Burgenland (RMB). Es verwaltet unter anderem Mittel aus dem Phasing-out-Programm und ist auch burgenländischer Ansprechpartner für die neue EU-Förderperiode.

D

as Regionalmanagement Burgenland (RMB) ist unter anderem die Schnittstelle für die EU-Förderprogramme „Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“. Diese setzen sich zusammen aus Förderungen des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beziehungsweise des Europäischen Sozialfonds (ESF). Die wichtigsten Aufgaben des RMB sind das Programm-Monitoring und die Öffentlichkeitsarbeit die Förderprogramme betreffend. Der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen und Institutionen sowie ein hohes Beschäftigungsniveau und die Qualität der Arbeitsplätze stehen dabei im Mittelpunkt.

FOTO: STEFAN FÜRTBAUER; ILLUSTRATIONEN: PETER KLEIN (3)

Europäischer Fonds für regionale Entwicklung Wirtschaftlicher Erfolg ist ein Ziel, das von der Privatperson bis zum Staat jeder anstrebt. Wie man es effizient erreichen kann, dafür ist das Burgenland ein besonderes Vorbild. Ein wichtiger Faktor für einen regen Wirtschaftsfluss ist die positive Entwicklung von Lebens- und ­Arbeitsbedingungen. Außerdem gilt es, etwaige unterschiedliche Entwicklungsstände von Regionen im Sinne der Gemeinsamkeit auszugleichen. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) kümmert sich genau um diese Aufgaben. Dafür werden vom Bund, vom Land Burgenland und von der EU Fördermittel zur Verfügung gestellt. Was wird vom EFRE gefördert? Es gibt drei wichtige Bereiche, auf die sich der EFRE stützt: der erste ist „Forschung. Technologie. Innovation“. In dessen Mittelpunkt steht der Ausbau von Infrastruktur und Netzwerken. Gefördert werden hier Investitionen von ­Unternehmen in Forschung und Innovation. Mit der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen beschäftigt sich der zweite Bereich des EFRE. Wachstum und Innovation sollen hier forciert werden. Der dritte Bereich befasst sich mit der Verringerung der CO2-Emissionen in allen Bereichen der Wirtschaft. Verbesserte Energieeffizienz, die Steigerung der Nutzung erneuerbarer Energien sowie der Einsatz kohlenstoffarmer Technologien in Unternehmen stehen dabei im Fokus. heft 5|2015

Europäischer Sozialfonds Der Europäische Sozialfonds (ESF) setzt sich seit mehr als 50 Jahren für Beschäftigung, ­aktive Arbeitsmarktpolitik und den Kampf gegen Diskriminierungen jeglicher Art auf dem Arbeitsmarkt ein. Insgesamt stehen dem Fonds in der Phase 2014 bis 2020 ganze 42,2 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderungen aus dem ESF können Bildungsträgern, öffentlichen Verwaltungen und Organisationen zufließen, die im Bereich Beschäftigung und soziale Eingliederung aktiv sind. Was wird vom ESF gefördert? Der erste Sektor „Beschäftigung und Mobilität“ befasst sich mit dem Zugang zu Beschäftigung für Arbeitssuchende und Nichterwerbstätige sowie der Förderung von Nichterwerbstätigen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gleichstellung von Männern und Frauen. Im Falle der Frauen geht es besonders um die Vereinbarkeit von Berufs- und Privat­leben. Aktives und gesundes Altern stellt ebenso ein Aufgabengebiet des ESF im Bereich „Beschäftigung und Mobilität“ dar. Auch Maßnahmen zur „Sozialen Eingliederung und Armutsbekämpfung“ werden mit Mitteln aus dem ESF gefördert. Sozial benachteiligte und arbeitsmarktferne Personen, wie zum Beispiel Migranten, sollen mit seiner Hilfe unterstützt werden. Auch die Frauen­ armut soll mithilfe des ESF aktiv bekämpft werden. Investitionen in Bildung, Kompetenzen und lebenslanges Lernen bilden den ­dritten Teil der Förderungen des ESF. Es geht hier um die Verringerung und Verhütung der vorzeitigen Schulabbrüche. Außerdem geht es um die Förderung des gleichberechtigten Zugangs zum lebenslangen Lernen.

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Nordburgenland (überregional) 1%

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Phasing-out: Regionale Verteilung der Bewilligungen im Burgenland

€ 109.172

€ 37.601 € 86.731

EFRE|Förderungen in tausend Euro nach Art der ProjektträgerIn (v. l. n. r.): KMU, Großbetriebe, Nicht-Betriebliche Projekte

EDV

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?! € 2.378

Betriebswirtschaft

Zahlreiche Erfolgsbeispiele finden Sie auf der nächsten Doppelseite.  KONTAKT: www.rmb.co.at

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€ 3.790

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€ 11.968

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Technik

Pflege | Gesundheit | Soziales

Maßnahmen für Beschäftigte|Arbeitssuchende ESF|Förderungen in tausend Euro für Ausbildungsund Qualifizierungsinhalte nach Bereichen

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ADVERTORIAL

Hier gehen neue LED-Lichter an und Erschließung neuer Geschäftsfelder. Lumitech-CEO Dr. Stefan Tasch sieht LED als die Zukunftstechnologie im Bereich Licht. Dank der Wirtschaftsförderung im Burgenland kann das Unternehmen vielversprechende Forschung betreiben.

Dr. Stefan Tasch, CEO

Die LED-Technologie erlebte in den letzten Jahren einen rasanten Aufstieg. Die Firma Lumitech im südburgenländischen Jennersdorf hat sich mit der Weiterentwicklung durch Umsetzung von Pilot- und Testanwendungen in der Branche durchgesetzt. Dank der verantwortlichen Förderstelle FFG konnte im Zeitraum August 2012 bis August 2014 der Lumitech eine Fördersumme von über 600.000 Euro genehmigt werden. Im Vordergrund standen dabei folgende Ziele: Umsetzung innovativer Projekte, Schaffung wettbewerbsfähiger regionalwirtschaftlicher Strukturen und die Neupositionierung

Seal Maker halten alles dicht

Karriereschub für Lehrlinge

Heizen mit HERZ und Verstand

„Die Grundlage weltweiten ­Erfolgs ist Offenheit gegenüber anderen Kulturen.“

„Wir lehren, was die Wirtschaft braucht.“

„Wir verfügen in Österreich über hochqualitative Produkte auf dem Gebiet regenerativer Energiesysteme.“

„Lumitech ist weltweit Vorreiter in der Erzeugung ­warmen weißen LED-Lichts.“

Ing. Johann Glocknitzer, Geschäftsführer Komplexe Dichtungsprodukte – kaum ­jemand kann sich darunter wirklich etwas vorstellen. Trotzdem hat die Seal Maker Produktions- und Vertriebs GmbH die Kriterien erfüllt, um eine Fördersumme von rund 1,1 Millionen Euro zu erhalten. Die Förderziele sind die Umsetzung innovativer Projekte, Schaffung wettbewerbsfähiger regional­ wirtschaftlicher Strukturen, Schaffung von ­Arbeitsplätzen und die Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte. In einem ­Gesamtzeitraum von 2007 bis 2012 wurde die Förderung durch die WiBAG und den ERP-Fonds ermöglicht. Am Standort Pöttelsdorf werden die Dichtungsprodukte, die vorwiegend in Industriemaschinen Anwendung f­inden, produziert – zum Beispiel Hydraulikzylinder für Baumaschinen. Geschäftsführer Ing. Johann Glocknitzer darf zu Recht stolz sein. Mit dem revolutionären Komplettsystem haben sie vom Burgenland aus die Welt ­erobert.  SEAL MAKER PRODUKTIONSUND VERTRIEBS GMBH Viktor-Kaplan-Allee 7 7023 Pöttelsdorf www.seal-maker.at

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Ing. Erich Fuchs, Bereichsleiter der technischen EDV und Fertigungstechnik Bessere Karrierechancen für junge Menschen, das ist eines der wichtigsten Ziele auf dem Arbeitsmarkt. Das Burgenländische Schulungszentrum in Neutal bildet in der „Lehrwerkstätte Mitte/Nord“ junge Menschen und Erwachsene aus. Ziel ist, praxisfundiertes Wissen in den Bereichen Metall-, Elektro- und Kommunikationstechnik zu ­vermitteln. Das Amt der Burgenländischen Landesregierung, Abteilung 6 – Soziales, ­Gesundheit, F ­ amilie, Sport hat von Jänner 2007 bis Dezember 2013 als Förderstelle die Lehrwerkstätte beim BUZ mit 2,1 Millionen Euro subventioniert. Gefördert wurde im Speziellen die Durch­führung einer modularisierten Lehrausbildung in den Bereichen Metall/ Elektro sowie Kommunikationstechnik. Ziel war unter anderem die Erhöhung des Qualifizierungsniveaus der Arbeitssuchenden beziehungsweise des Arbeitskräftepotenzials.  BURGENLÄNDISCHES SCHULUNGSZENTRUM Dankowitschstraße 7343 Neutal www.buz.at

 LUMITECH PRODUKTION UND ENTWICKLUNG GMBH Technologiepark 10, 8380 Jennersdorf www.lumitech.at

DI Dr. Morteza Fesharaki, Geschäftsführer Österreich hat in der Entwicklung und Verwendung von Biomasseanlagen weltweit die Nase vorn. Das weiß auch DI Dr. Morteza Fesharaki, Geschäftsführer der HERZ Energietechnik in Pinkafeld. Als führendes Unternehmen in Produktion und Vertrieb kompletter Heizungslösungen befasst sich die Firma seit über zwei Jahrzehnten mit der Entwicklung regenerativer Energiesysteme. Dieses Förderprojekt hatte zum Ziel, neue Arbeitsplätze zu schaffen und eine ­Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu ­erzielen. Die zuständige Förderstelle WiBAG hat das zu 100 Prozent österreichische ­Unternehmen mit einer Fördersumme von 2,2 Millionen Euro im Zeitraum von Oktober 2008 bis September 2012 unterstützt. Mit der ­Subventionssumme wurde die Errichtung ­einer neuen Fertigungsstätte finanziert und es wurden p ­ roduktive, innovative Investitionen getätigt.  HERZ ENERGIETECHNIK GMBH Herzstraße 1, 7423 Pinkafeld, www.herz-energie.at

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Fliegen simulieren in Neusiedl am See Mag.(FH) Harald Horvath, Geschäftsführer des RMB

EU-Förderungen schaffen Werte für uns alle

FOTOS: BRUCKNER, WALTER LUTTENBERGER (4), IAN EHM (2), FOTO ANDI BRUCKNER, WWW.ANDIBRUCKNER.COM 0664/1144102

Dank des RMB werden burgenländische Unternehmen gefördert. Wie profitieren letztlich die Burgenländer davon? Wenn man sich genauer ansieht, welche Projekte gefördert werden, sieht man, dass hier primär Investitionen in Unternehmen gefördert werden. Bei Betrachtung der letzten Förderjahre im Burgenland zeigt sich, dass es oft genau diese geförderten Unternehmen waren, die Innovation, Modernität und vor allem neue Arbeitsplätze für das Burgenland zu verantworten haben. Im letzten Jahr haben wir diese Wertschöpfung der EU-Förderungen untersucht und da hat sich gezeigt, dass die direkten und indirekten Auswirkungen der Förderungen aus EFRE und ESF enorm sind. Von den zwischen 2007 und 2013 im Burgenland neu geschaffenen Arbeitsplätzen sind 4.210 auf einschlägig geförderte In­ vestitionen zurückzuführen. 2.560 Arbeitsplätze davon entstehen direkt bei den geförderten Unternehmen, weitere 1.650 in­direkt bei anderen burgenländischen Betrieben oder Institutionen, wie zum Beispiel bei burgenländischen Zulieferfirmen.

„Der Eindruck ist absolut realistisch. Selbst Berufspiloten vergessen nach kurzer Zeit, dass sie im Simulator sitzen.“ Ing. Thomas Herrele, CEO Rauch im Cockpit, der Kabinendruck sinkt rapide und das Bordsystem fällt aus – nun ist das besonnene Handeln des Piloten ­gefragt. Die Aviation Academy Austria ist die einzige Ausbildungsstätte Österreichs, die Full-Flight-Simulatoren im Einsatz hat. Das realitätsnahe Training von Notfallsituationen ist in Neusiedl am See für jeden angehenden Piloten Pflicht. Mithilfe einer Fördersumme von 1,6 Millionen Euro wurde die Erweiterung des Trainingszentrums durch die ­Anschaffung eines zweiten Flugsimulators ­ermöglicht. Die WiBAG hat von August 2009 bis Dezember 2012 als verantwortliche Förderstelle vor allem die Schaffung von Arbeitsheft 5|2015

plätzen und die Kundengewinnung als Ziele definiert. Weiters waren der Ausbau und die Erweiterung des Geschäftsmodells sowie die Investitionsbeihilfe für Gewerbe und Industrie vorgesehen.  AVIATION ACADEMY AUSTRIA ÖSTERREICHISCHE LUFTFAHRTTRAINING GMBH Ludwig-Boltzmann-Straße 2 7100 Neusiedl am See www.aviationacademy.at

Welche Bereiche stehen bei den Förderprogrammen besonders im Fokus? Es gibt vier EU-Programme, die maßgeblich an der Entwicklung und am Aufstieg des Burgenlandes beteiligt waren. Das sind die Europäische Ländliche Entwicklung (ELER), der ESF-Bereich für Soziales, das Regionalwirtschaftsprogramm EFRE und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unter dem Titel European Territorial Cooperation (ETC). Die aktuelle Förderperiode geht bis 2020. Was passiert danach? Jeder Förderperiode folgt eine nachgelagerte Abrechnungsphase, um das jeweilige Programm abzuschließen. Ab 2020 werden wir das aktuelle Übergangsprogramm bis 2022 abrechnen. Wir wissen aber schon jetzt, dass es zumindest weiterhin grenzüberschreitende Programme geben wird. Wie aber die Sozial- und Wirtschaftsförderung für die Zukunft aussieht, steht noch nicht fest. Bestenfalls bekommt das Burgenland eine Ziel-2-Förderung, die vom finanziellen Umfang her weniger werthaltig ist. Allerdings kann sich das Burgenland in Zukunft bei der EU um Direktförderungen (sogenannte EU-Calls) bewerben. Dabei entscheidet die EU selbst über die Förderfähigkeit. Darauf haben wir keinen Einfluss. schau 85


schautvheissesteliga

„Radogoal“ Vujanovic – die lebende Torgarantie TEXT VON MARCO CORNELIUS, FOTOS: CHRISTIAN HOFER

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Tor für den FavAC! Tor für Fortuna 05! Tor für die Austria Amateure! Tor für den LASK! Tor für den SV Horn! Radovan Vujanovic ist die lebende Torgarantie für seine bisherigen Vereine gewesen. In 154 Spielen in Österreich erzielte der 33-jährige Serbe unglaubliche 119 Tore. Jetzt will er den SV Horn wieder zurück in die Bundesliga schießen. IN DER SAISON 2002/03 wechselte der damals 20-jährige Radovan Vujanovic zum FavAC. Es hat schon viele sehr gute und vor allem treffsichere Stürmer in der Regionalliga Ost gegeben. Wir erinnern uns gerne an die Torjäger Rudi Vogel, Werner Hoffmann, Christoph Knaller, Eldar Topic, Roman Koller, Thomas Stollberger oder Sertan Günes. Aber auch der Name Radovan ­Vujanovic hat nicht nur die Verteidiger der heißesten Liga Österreichs schon des öfteren erzittern lassen – auch in der Bundesliga und im Ausland ist Vujanovic ein gefürchteter Strafraumspieler. Jetzt ist der 33-jährige Serbe allerdings wieder zurück in der Ostliga und will nicht nur sein persönliches Torkonto aufbessern, sondern auch den SV Horn wieder zurück in die Sky Go Erste Liga schießen. In 154 Spielen in ­Österreich brachte es Vujanovic auf unglaubliche 119 Treffer. Vor allem die Serie beim LASK ist beeindruckend. In 105 Spielen für die Oberösterreicher traf der bullige Goalgetter unglaubliche 80 Mal. Diese Quote will Vujanovic natürlich auch bei seinem neuen Verein SV Horn bestätigen. Trainer Hans Kleer schwärmt von seinem Neu-

zugang: „Er ist ein Vollblutstürmer. Er steht genau dort, wo er zu stehen hat. Ich bin froh, dass wir ihn bei uns in der Mannschaft haben.“ Diese Zahlen imponieren aber nicht nur Trainern und Fans, auch Vujanovic selbst ist überrascht: „Ich habe das gar nicht gewusst. So viele Tore habe ich in Österreich schon geschossen. Das zeugt von Qualität“, lächelt der sympathische Torjäger. Einen Titel für das Waldviertel

Spielertypen wie Vujanovic gibt es in der heutigen Zeit immer weniger – steht bei vielen Trainern doch das taktische und das läuferische Verhalten im Vordergrund. Kleer kennt seinen Knipser genau: „Er ist ein hervorragender Fußballer und auch noch ein super Typ. Er hat im Strafraum eine enorme Präsenz und eine sehr hohe Qualität im Abschluss. Nicht umsonst hat er in 154 Spielen 119 Tore erzielt.“ Mit dem SV Horn hat Vujanovic noch einiges vor – nicht nur im ÖFBSamsung-Cup will er weit kommen. Einen Titel will er heuer sicherlich ins Waldviertel bringen – wenn schon nicht den Cup, dann wenigstens die Meisterschaft. Mit vielen Treffern von „Radogoal“ …  ///

Neu auf Kanal im Netz von

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Dein Regionalfernsehen Sowie im Wiener Raum via Antenne. Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

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toptipps Er geht nun für den SV Horn auf Torjagd. Radovan Vujanovic hat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte seinen Verein in die Sky Go Erste Liga schießen.

STECKBRIEF: RADOVAN VUJANOVIC Geburtsdatum: 18. 02. 1982 Nationalität: Serbien Größe: 1,87 m Position: Mittelstürmer Aktueller Verein: SV Horn Höchster Marktwert: 400.000 Euro

info Die nächste Runde:

Die heißeste Liga _ Österreichs Die Fußballsendung zur Regionalliga Ost läuft jeden Montag um 18.00 Uhr auf schau tv. Im Stundentakt gibt es alle acht Spiele der Runde, alle Tore, Statistiken, Tabellen und Interviews: der Spieltag der Ostliga kompakt zusammengefasst von Marie Therese Leopoldsberger. Aber auch auf www.heisseliga.at oder www.facebook.com/heisseliga gibt es i­mmer News für den Fan.

FREITAG, 11. SEPTEMBER, 19 UHR: Ritzing – Oberwart Parndorf – Rapid Wien II Austria Amateure – Ebreichsdorf FREITAG, 11. SEPTEMBER, 19.30 UHR: Wiener Sportklub – Amstetten Horn – Admira Amateure FREITAG, 11. SEPTEMBER, 20 UHR: Sollenau – Vienna SAMSTAG, 12. SEPTEMBER, 16.15 UHR: Stadlau – Neusiedl/See St. Pölten Amateure – Schwechat

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ADVERTORIAL

 GUT ZU WISSEN: Die Initiative passt perfekt zu die Bemühungen des Burgenlandes, bis 2050 energieautark zu werden. So wurde es in der Energie­strategie Burgenland 2020+vorgegeben. Weiters wird es beim ­Projekt „Absolut Autark Plushaus“ auch eine ­Kooperation mit der FH Burgenland geben.

BURGENLAND, ZUKUNFTSLAND:

Mein Haus, meine Sonne, meine Energie Welcher Häus’lbauer oder Gebäudesanierer wird da nicht hell­hörig? Das sensationelle Projekt: ein Haus, das sich selbst total mit Energie versorgt. Mit Sonnenenergie. Oder, falls es nicht anders geht, in Kombination mit anderen Energieträgern. In Trausdorf, Burgenland, entsteht dieses „Wunderhaus“. Im Keller Versuchslabor, oben Familienhaus. Hingehen, ansehen!

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ndlich. Geschafft. Sie haben geschuftet, sie haben gespart und jetzt ist ihr Wunschtraum in greifbarer Nähe. Sie werden ein Haus bauen. Vielleicht gibt es auch schon das Grundstück. Die Pläne im Kopf sowieso. Ein oder zwei Schlafzimmer? Wo werden die Kinder untergebracht? Wie viele Badezimmer? Für die feinste aller Ehefrauen eine geräumige Küche. Garage oder Carport? Das Wohnzimmer nach welcher Seite hin? Es heißt planen, planen, planen. Die Sauna im Keller oder besser daneben? Und wird es für einen Swimmingpool reichen? Klein, aber oho? Bisher war Eintritt frei im Luftschloss. Doch jetzt müssen Zahlen auf den Tisch. Denn das Haus zu bauen ist eine Sache. Aber genauso wichtig ist es, die Erhaltung, also die täglichen Betriebskosten, zu kalkulieren. Es soll im Sommer angenehm kühl und im Winter wohlig durchgewärmt sein. Stichwort Heizung. Und: Wir brauchen warmes Wasser zum Duschen, Baden, Kochen, Putzen, Schwimmen.

Kurz, wir brauchen günstige Energie. Am besten jene, die erneuerbar ist. „Der Einsatz erneuerbarer Energie zahlt sich in jedem Fall aus. Bei Neubau wie bei Sanierung“, postuliert der Fachmann, der es eigentlich wissen muss. Er heißt Diplomingenieur Martin Wieger, sein Unternehmen liegt in Eisenstadt und er unterstreicht sein Statement mit einem Stück Wirtschaftspolitik. „Egal, ob Herr Putin den Erdgashahn zudreht oder der Ölpreis steil nach oben zeigt. Ein autarkes Haus lässt uns alle ruhiger schlafen.“ Gut, gut, als „Häus’lbauer“ oder Sanierer hören wir das gerne. Denn ein Eigenheim, das sich quasi selbst mit Energie versorgt, also autark ist, will ja wohl jeder. Allein wenn wir an die Heizkosten denken. Aber: Wer von uns ist versiert genug, um alle Varianten und Facetten bei der Planung zu berechnen? Was passt für mich? Fossile Energie, also Öl, Gas manchmal sogar noch Kohle, oder erneuerbare Energien wie Solarenegie, Biomasse und Erdwärme? Als einfacher Bauherr wird man schnell me-

„Ziel des Projektes ist es, je nach Typ und Lage ­wirtschaftliche und technische Grundlagen für die ­Errichtungen und den Betrieb von energieoptimierten Objekten, bis hin zu Absolut Autark Plushäusern, zu erarbeiten.“ DI Johann Binder, Technologiebeauftrager des Burgenlandes 88 schau

schugge, wenn man hört, was Fachleute unter „klimaaktives Bauen“ auflisten. Es gilt dabei zu bedenken: • Investitions-, Betriebs- und Brennstoffkosten • Raumbedarf für Kesselanlagen und Brennstofflagerung • Automatisation und Bedienungsaufwand • Regionale Wertschöpfung • Versorgungssicherheit, saisonale Verfügbarkeit des Brennstoffs • Preisstabilität • Marktverfügbarkeit • Erneuerbarkeit, Umwelt- und Klimaauswirkung und, und, und … Uff, spätestens jetzt verlangt man nach Auszeit. Und nach dem Rettungsschirm, der uns sanft in Planungssicherheit bringt. Landung am Zielort „Absolut Autark Plushaus“. Das gibt es tatsächlich. Es steht 75 Kilometer von Wien und drei Kilometer von Eisenstadt entfernt. In Trausdorf. Also im Burgenland, dem Land der aufgehenden Sonne. Der schmucke Einfamilienbau ist begeh- und demnächst bewohnbar. Er ist Labor und Versuchsstation für alle Formen von erneuerbarer Energie, wie sie heft 5|2015


Das Haus als Modell

FOTOS: RENÉ WALLENTIN (3), ELK

Die Drei vom Absolut Autark Plushaus. Von links: Werner Schäfer, Martin Wieger und Bernd Höfferl.

für „Häus’lbauer“ und Haussanierer in Frage kommen. Dieses „Absolut Autark Plushaus“ ist auch der Markenname (Abkürzung „AAPH“), unter dem sich drei Unternehmen zusammengefunden haben. „AAPH“ wird jeweils im Drittel vertreten vom Elektrotechniker DI Martin Wieger, von Ing. Bernd Höfferl für die Profibauer von „ELK“ („Häuser fürs Leben“) sowie von „Energy Environment Solution“ (EES) durch Energy-Prokurist Werner Schäfer. Die Geschäftsidee der Firma: eine hochmoderne Gebäude-Management-Technik zu entwickeln, also ein Steuerungssystem, welches – umgesetzt mit den entsprechenden Geräten – für Eigenheimbesitzer das beste und günstige Energiesystem garantiert. Die junge, aber bereits kompetente Gesellschaft wurde dieser Tage im Technologiezen­ trum Eisenstadt vorgestellt und vom dortigen „Hausherrn“, DI Johann Binder – er ist der Technologiebeauftragte des Burgenlandes – als „Dreierpack“ präsentiert. Alle drei Experten können für jeden Bauherrn sämtliche klima­ aktiven Baufragen (wie aufgelistet) „maßgeschneidert“ beantworten. Geschäftsführer Martin Wieger bricht die Leistung von AAPH auf drei „Modellklassen“ herheft 5|2015

Foto oben: Ein Familienhaus als Versuchs­ labor: Werner Schäfer kontrolliert im Keller Geräte und Messinstrumente. Bewohner und Gäste sind davon nicht behelligt.

unter, wobei in allen Klassen die Solarenergie bewohnen. Gemeinsam mit Gattin Gabriele Fixpunkt ist. Martin Wieger: „Entsprechend und den Söhnen Roman, 17, und Markus, 16. den Baudaten und nach Gebäudeklasse sowie Probieren geht schließlich über studieren. Das Heizsystem errechnen wir punktgenau den Be- ist auch richtig so. Denn wie sagt eine alte indarf jedes Kunden.“ dianische Weisheit? Wir haben die Erde nicht Modell 1: eine Hybrid-Version, also Sonnen- von unseren Vorfahren geerbt, wir haben sie energie plus „Erneuerbares“, etwa Scheitholz von unseren Nachkommen geliehen. oder Pellets. Beratung und Umsetzung samt der entsprechenden Ausrüstung kommen auf circa 12.000 bis 15.000 Euro. Modell 2: Die Autark-Version, vorrangig durch Solarenergie. Kostenpunkt in der Umsetzung: etwa 50.000 Euro. Modell 3: Das Autark-Haus Plus, quasi ein 7er BMW. Es spielt sozusagen alle Stückeln und kostet bis zu 200.000 Euro. Dafür gibt’s Tech INFOS nik nach State of the Art und eine praktisch Für weitere Details oder für einen 100%-ige Selbstversorgung für Jahrzehnte. Und, wo bitte, kann man diese Technik sehen ­Besichtigungstermin wenden sich und erleben? DI Martin Wieger. „Dafür ent- ­Eigenheimbauer, Gebäudesanierer oder gewerbliche Bauherren an: steht eben unser ‚Absolut Autark Plushaus‘ in „Absolut Autark Plushaus“ Trausdorf. Samt Swimmingpool. Der Bau ist 7000 Eisenstadt Teststation, Showroom sowie Versuchslabor. Thomas A. Edison-Straße 2 Und demnächst für alle Besucher zugänglich.“ Tel. 02682/704, DW 8233 Das alleine ist dem Ingenieur, dem nichts zu Mobil: 0699/1133 5823 schwer ist, aber nicht genug. Selbstverständ- wieger@aaph.at lich wird er sein „Autark Plushaus“ auch www.aaph.at

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ADVERTORIAL

TOP-QUALITÄT IN ALLEN KRANKENHÄUSERN

Im Burgenland steht unsere Gesundheit an erster Stelle Qualität und Service werden in den Krankenanstalten des Landes Burgenland groß geschrieben. Ein Maßnahmenpaket rückt Oberpullendorf in den Fokus der KRAGES.

Das Krankenhaus Oberpullendorf wird zu einem hoch spezialisierten, medizinischen Leistungszentrum aufgerüstet.

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in hohes Qualitätsniveau und kürzere Wartezeiten, das wünschen sich alle Pa­ tienten. Entwicklungen im Gesundheits­ system, wie zum Beispiel Änderungen im Pfle­ gebereich oder bei Gesetzen machen es immer schwerer, effiziente Krankenversorgung sicher zu stellen. Die Burgenländische Kranken­ anstalten GesmbH (KRAGES) garantiert im Burgenland eine gerechte, flächendeckende und vor allem leicht zugängliche Gesundheits­ versorgung. Die Krankenhäuser Oberwart und Eisenstadt • Etablierung von Spitzenmedizin wertvolle Anlaufstelle für die Menschen in werden in Zukunft stärker auf die gesamt­ Vakante Primariate der Chirurgie und Innere der Region werden. medizinische Versorgung fokussiert – und das Medizin werden mit Spitzenmedizinern be­ • Infrastruktur auf Top-Niveau rund um die Uhr. Notfälle und ambulante Be­ setzt. Damit soll die Ausbildungsqualität ge­ Insgesamt neun Millionen Euro werden für handlungen werden hier versorgt. Zu hoch steigert werden und so das Krankenhaus den Generalumbau und die Umstrukturie­ spezialisierten medizinischen Leistungszent­ Oberpullendorf zu einer attraktiven Ausbil­ rung des Zentral-OP-Bereichs investiert. ren sollen die Standorte Kittsee, Oberpullen­ dungsstätte für Jungärzte werden. • Unterstützung für das Management dorf und Güssing aufgerüstet werden. • Spezialisierung und Erweiterung des LeisNatürlich entsteht bei solchen umfangreichen tungsangebotes Umbauten und Umstrukturierungen ein hoher Mehr Qualität im Mittelburgenland Oberpullendorf wird sein Leistungsspekt­ Koordinationsaufwand. Bereits im Herbst wer­ Im Sinne der Burgenländischen Gesundheits­ rum auf Darmkrebsvorsorge, Schilddrüse den aus diesem Grund den Führungskräften planung wurde besonders für das Kranken­ und die damit verbundenen Bereiche kon­ des Hauses Ablaufkoordinatoren zur Seite ge­ haus Oberpullendorf ein strategischer Plan sei­ zentrieren. Weiters wird ein verstärkter Fo­ stellt. Diese sollen bei der Ressourcenplanung tens der Geschäftsführung der KRAGES kus auf die Tagesklinik Augen und das Insti­ und Ablauforganisation entlasten. erarbeitet, um die Qualität der Einrichtung zu tut der Nuklearmedizin gelegt. Damit soll • Kooperation mit Pflegeheimen maximieren. besonders der Standort Oberpullendorf eine Gemeinsame Beschaffung, Medikamenten­ versorgung oder auch Dienstkleiderversor­ gung sollen sowohl das Krankenhaus Ober­ pullendorf als auch das Pflegeheim vor allem bei den Ausgaben entlasten und die Qualität weiter steigern.

Die KRAGES setzt einen starken Fokus auf moderne Infrastruktur.

 KRAGES

FOTOS: KRAGES

Burgenländische Krankenanstalten Ges.m.b.H. 7000 Eisenstadt, Josef-Hyrtl-Platz 4 Tel. 05 7979 / 3060 Fax 05 7979 / 5306 direktion@krages.at, www.krages.at

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD.

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REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL

Ein Zeichen setzen gegen das furchtbare Flüchtlingsdrama Aufgrund der entsetzlichen Flüchtlingstragödie auf der Autobahn nahe Parndorf wurde der Charity-Abend des Vereins „Wider die Gewalt“ im Fashion Outlet Parndorf in letzter M ­ inute in eine Benefiz-Aktion der besonderen Art verwandelt. Obfrau Marika Lichter stellte spontan die Hälfte des 12.000-Euro-Spendenschecks der CaritasInitiative „Gegen Unrecht“ zur Verfügung. Iva Schell, Fazi Merza, Julia Dujmovits, Konstanze Breit­ebner, Ulrike Kriegler, Ciro de Luca u. v. a. unterstützten die Aktion. Shop, till you drop: Volles Haus auch im Designer Outlet Parndorf.

Viele Prominente, wie Olympiasiegerin Julia Dujmovits (rechts im Bild), sammelten für den guten Zweck und übergaben den Spendenscheck an Marika Lichter vom Verein „Wider die Gewalt“ (Bildmitte). Schön wie eh und je: Im Jahr 2000 wählte das Magazin „Playboy“ Gitta Saxx zum Playmate des Jahrhunderts – zu Recht.

Beim Businesstalk: Thomas Reichenauer, Betreiber des Fashion Outlet Parndorf (links im Bild) und schaumedia-Boss Gerhard Milletich (rechts im Bild).

Thaibox-Ass Fadi Merza und seine Gattin Ina unterstützten das Shopping-Benefiz. Ebenfalls im Dienst der guten Sache: Kabarettistin Ulrike Kriegler (links im Bild, Lebensgefährtin von FC-Köln-Trainer Peter Stöger) und Iva Schell (Witwe von Maximilian Schell).

FOTOS: JOHANN KORLATH

Stargast des Abends im Fashion _Outlet Parndorf: Boris Entrup, Beauty-Experte und Make-up Artist der Stars, bei der Arbeit. Die Schnäppchenjäger machten sich mit vollen Taschen auf die Heimreise.

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schau, wer dahintersteckt Monat für Monat zeigt uns Sigrid Lessl in ihrer schau tvSendung „Neue Zeiten“, was man so alles angehen könnte oder haben sollte, um als Trendsetter en vogue zu sein, um unter Freunden gute Figur zu machen. Am heimatlichen Neusiedler See beeindruckt die Parndorferin beim Segeln auch ganz ohne Zeitgeistattribute und zeigt, wie man mit Wind und Wellen umgeht.

In der Sendung „Neue Zeiten“ verrät uns Sigrid Lessl monatlich, was man gerade an Mode, Outfit & Co haben muss. schau tv empfangen Sie via Satellit, UPC Telekabel, kabelplus, A1 TV und simpliTV sowie im Großraum Wien über Antenne.

dein Regionalfernsehen www.schaumedia.at


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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL

Kobersdorf: Saison-Finale kostete Böck die Schulter

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95,1 Prozent Auslastung meldeten die Schlossspiele in Kobersdorf zum Finale der Saison 2015. Die Komödie „Der Preis des Monsieur Martin“ von Eugène Labiche wusste das Publikum zu begeistern. Mit dem Ergebnis sind die Veranstalter rund um Intendant und Schauspieler Wolfgang Böck „sehr zufrieden“. Zum Saisonfinale verletzte sich dieser allerdings – im Eifer des Gefechts der letzten Vorstellung – derart an der Schulter, dass ein geplantes Konzert im Schloss abgesagt und eine Operation notwendig wurden. Bei der Premiere war die Welt noch in Ordnung. schau war dabei. Hier die besten Bilder.

1 Traum-Trio auf der Bühne in Kobersdorf: (v. l. n. r.) Konstanze Breitebner als „Loisa“, Wolfgang Böck als „Hernandez Martinez“ und „Monsieur Martin“ alias Wolf Bachofner – 2 Mario Baier, Direktor des Burgenland Tourismus, in weiblicher Runde beim Premierenempfang. – 3 Genossen die Aufführung: Promi-Weinhauer Walter Kirnbauer mit seiner Gattin Irmgard und dem Nationalratsabgeordneten Nikolaus Berlakovich. – 4 Bestens gelaunt: Landesrat Norbert Darabos mit seiner Gattin Irene. – 5 Schauspielerin Elke Winkens mit Begleitung bei der ­Premiere. – 6 Landeschef auf Kulturmission: LH Hans Niessl mit seiner Gattin Christine. Rechts im Bild: die neue burgenländische Landesrätin Astrid Eisenkopf. – 7 Kulturlandesrat Helmut Bieler, Schlossherrin Dr. Anna SchlanitzBolldorf und Intendant Wolfgang Böck (hier noch mit intakter Schulter).

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1 Schön ist so ein Sommertheater: Fernsehkoch Andreas Wojta und Publikumsliebling Elfriede Ott.– 2 Blätterten im Programmheft: Bezirkshauptmann Martin Huber mit VAMED-Direktor Gerhard Gucher. – 3 Wetter passt, Premiere gelungen, alle zufrieden, so muss es sein: (v. l. n. r.) Parndorfs Vizebürgermeister Franz Huszar mit Gattin (links), der Parndorfer Bürgermeister Wolfgang Kovacs mit Gattin Petra (in Violett) und ganz rechts Landtagsabgeordneter Werner Friedl mit Gattin (in der Bildmitte mit weißer Bluse). – 4 TV-Talkerin Barbara Karlich kam mit ihrem Papa.

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5 Unterhaltsames Sommertheater in Reinkultur brachte das Ensemble auf den Parndorfer Kirchenplatz. Intendant Christian Spatzek (rechts im Bild mit Gegi Kustrich als ­„Cavaliere v. Ripafratta“ und „Wirtin“ Gabriele Schuchter) sorgte für entspannten Kulturgenuss der unterhaltsamen Art. Peter Turrinis Komödie kam gut an. Das Publikum goutierte dies und klatschte eifrig.

FOTOS: JOHANN KORLATH (14), KRISTIAN BISSUTI (2), WWW.PICTUREDESK.COM

„Die Wirtin“ servierte Wuchteln in Parndorf


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Hello, Vienna: ein süßes Gesicht, eine passable Stimme, viel Blingbling: Sängerin ­Kamaliya will weltweit Karriere machen

Helene vs. Kamaliya oder über den Versuch, ob eine PopKarriere wie ein Fußballklub zu kaufen ist DIE EINE, HELENE FISCHER, kennen wir ja ziemlich gut. Allerdings bleibt es, oh, diese Ungewissheit, weiterhin ihr Geheimnis, ob sie Florian Silbereisen, ihr Gspusi seit sieben Jahren, heiraten wird. Die andere, KAMALIYA, braucht noch ein wenig Starthilfe. Aber als sie kürzlich in Wien war, gab es ja

Gelegenheit, die beiden Sängerinnen zu vergleichen. Schon einmal vorneweg: Kamaliya, blaue Fingernägel, stammt wie Helene aus der früheren UdSSR. Sie war „Miss World 2008“. Ihr bisher größter Auftritt in Wien: ein Open-Air-Konzert 2013 mit David Guetta in der Krieau (10.000 Besucher). Helene Fischer, rote Fingernägel: zwei ausverkaufte Konzerte im Juli 2015 im Ernst-Happel-Stadion, 90.000 Zuseher. 12 Points! Vorteil Kamaliya: Sie ist Mutter

Kamaliya, 38, singt englisch, ihr Lied „I’m Alive“ war Nummer drei in den Charts. 3 Points. Sie versucht vor allem auf dem internationalen Markt zu punkten, lebt in London und Kiew. Helene, 31, verkaufte ihr Album „Farbenspiel“ bis heute fast 2,5 Millionen Mal. 12 Points. Dürfen wir vorstellen? ­­Kamaliya und Mohammad Zahoor. Er ist Ehemann, ­Manager und Sponsor

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Kamaliya ist, im Gegensatz zu Helene, verheiratet und zweifache Mutter. Dafür 12 Points. Das Private zählt doch auch, nicht wahr? Besonders interessant: die Karrierestrategie. Kamaliya singt zwar seit ihrer Kindheit, doch erst die Ehe mit Mohammad Zahoor löste einen Schub aus. Der geborene Pakistani, der nach dem Zerfall der Sowjetunion Stahlwerke in der Ukraine kaufte und verkaufte, wurde damit Milliardär. Er erwarb Boote, eine Zeitung, Hotels, dann traf er Kamaliya. Und so wie andere Oligarchen sich Fußballklubs anschaffen, will Mr. Zamoor seiner schönen Frau eine internationale PopKarriere kaufen. Mal sehen, ob es dafür 12 Points gibt.

Helene Fischer bei ihrem Auftritt im Ernst-Happel-Stadion. Ihr Status als deutschsprachige Schlagergöttin ist unangetastet schau 95


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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL

schau shootete bereits Anfang des Jahres den berühmten Boarder-Collie „Pauli“.

schau schau, wir haben‘s ja schon immer g‘wusst

BISSUTIS KALEIDOSKOP Signor Illy, Willkommen! Etwas Wein nach Café? Illy-Caffè? Sicher, kennen wir. Triester Edelröster-­Dynastie. Aber wir lernen: Es gibt auch den Winzer Francesco Illy. Er stellte beim Weingipfel von Adi & Bettina Bittermann in Göttlesbrunn seinen Rosso di Montalcino vor. (Podere le Ripi, Toscana). Dort baut der Vizepräsident von „Illy“ seit 2000 Wein an. Feines Essen, feine Tropfen (auch vom Weingut Payr, Carnuntum). Wir wissen nicht, was Grandseigneur Francesco alles erzählte. Aber so könnte es ­gewesen sein …

Auch die Bild am Sonntag weiß, wo Hund und Katz‘ die stylishsten Accessoires herbekommen.

Pauli erobert die Bild Zeitung: Sylvia Leinwather und Günter Guttman haben mit ihrem „Paulis“ eine Marktlücke entdeckt und erfolgreich gefüllt.

Der Bildband ­„Pecorino – die Reisen eines ­Promenadenmischlings“ von Toni Anzenberger und Yvonne LacinaBlaha erscheint Anfang September.

Was schau schon lange weiß, hat die BILD nun auch endlich entdeckt: In Wien Döbling ruht das Shopping-Mekka für Hund und Katz‘ – In der Futterecke reihen sich die Fellnasen in die Warteschlange, beim Halsband-Tisch tummeln sich Frauerl und Herrl. Eh klar, dass Autorin Yvonne ­Lacina-Blaha und Fotograf Toni Anzenberger für die Präsentation ihres Buches „Pecorino – die ­Reisen eines Promenadenmischlings“ das „Paulis“ gewählt haben. Der Bildband erzählt liebevoll die gemeinsame Geschichte des Fotografen und seines verstorbenen Lieblings Pecorino. 1. Oktober, 19 Uhr, Paulis Hunde und Katzenausstatter, 19., Gymnasiumstraße 64 www.paulis-hundeausstatter.at

Scusi, ihr Austriaci denkt immer an die Türken, wenn es um die Geschichte des Kaffees geht …

... aber dass er so schmeckt, verdankt ihr Triest, in der M ­ onarchie wichtigster Freihafen, verfügt …

… anno 1716 durch Karl IV. Buono, einen Habsburger … Seit damals rösten wir Kaffee. Molto fantastico – wie meine Weine. E basta!

Österreich-Rundfahrt startete auf der Seebühne Ungewöhnliche Aufgabe für Mörbisch-Intendantin Dagmar Schellenberger, die sie jedoch mit Bravour meisterte. Zum „Grand Depart“ der 67. ÖsterreichRundfahrt schwenkte sie die rot-weiß-rote Flagge und gab so das Zeichen zum Start einer doppelten Premiere. Der Startpunkt Mörbisch/Seebühne und auch das Ziel in Scheibbs waren noch nie Etappenorte der Tour. Auf der zweitlängsten Etappe der Rundfahrt mussten die Athleten 206,6 Kilometer abstrampeln. Apropos Premiere: Für „Eine Nacht in Venedig“ wurde erstmals mit einer Drehbühne gearbeitet, die ein riesiges Kreuzfahrtschiff erscheinen ließ. Mit großen Erfolg: 127.000 Besucher bedeuten 91 Prozent Auslastung.

Mörbisch-Intendantin Dagmar Schellenberger macht in vielen Rollen eine gute Figur. Nach dem Start der Österreich-Rundfahrt absolvierte sie eine erfolgreiche Saison auf der Seebühne. Das gelbe Trikot hat sie sich damit bestimmt verdient.


SCHAU DABEI

AUFGESCHNAPPT VON FRANZ PRASSL Kritik, Wünsche, Einladungen: E-Mail an franz.prassl@schaumedia.at

Sag Servus zu dem Piefke-Kicker

Hello, Vienna: In Wien kein Wort über die neue Scientology-Filmdokumentation

FOTOS: HERBERT PFARRHOFER, KRISTIAN BISSUTI (4), JOHANN KORLATH (2), ARCHIV, WWW.PICTUREDESK.COM, ROBIN CONSULT

Mr. Tom Cruise: Selbstzerstörung?

Wir sind wieder wer im Fußball. Nicht nur in Österreich. Auch die Deutsche Bundesliga registriert ein „Ösi“-Revival. Dies ist, neben den Spielern, auch zwei Trainern zu verdanken. Peter Stöger vom 1. FC Köln und dem Steirer Ralph Hasenhüttl vom FC Ingolstadt. Mir gefällt, wie beide nach der Devise verfahren: „Mit dem Hut in der Hand kommst du durch das ganze Land.“ Hasenhüttl wählt nach dem Aufstieg – er führte den Audi-Klub in die oberste Liga – stets die richtigen Worte. An seiner Seite: der Tiroler Stürmer Lukas Hinterseer, Neffe von Hansi, und der aus Vorarlberg stammende Torhüter Ramazan Özcan. Mit der richtigen Mischung aus Selbstbewusstsein und Demut sagt Hasenhüttl: „Wir laufen nicht durch die Kabine und zeigen unsere ös­ terreichischen Pässe. Aber natürlich sind wir stolz, dass wir hier in Deutschland arbeiten können.“ Bravo, Burschen, so macht man das!

Huch, wie waren wir bauchgepinselt. Tom Cruise in Wien, Tom dreht in der Oper, Tom wünscht sich die Stadt für die Weltpremiere seinen Filmes. Sogar die Ringstraße, leider immer wieder Sperrzone, wurde dafür zwei Tage dicht gemacht. Knirsch ... Aber gut, sagen wir, das Ausland guckte auf uns. Bei all dem Ballyhoo ging völlig unter, dass dem lieben Tom am anderen Ende der Welt ein veritables Problem entstand. Der Bezahlsender HBO, eine Größe in den USA, strahlte die Dokumentation „Going Clear“ aus, in dem hochrangige ­Ex-Scientology-Mitarbeiter „aus­ packen“. Einer der Kritikpunkte: Die Scientology-Abteilung „SeaOrg“ „erziehe“, angeblich, potenzielle Abweichler mit einer 100-Stunden-Arbeitswoche. Bei 50 Dollar Lohn. Klug, bescheiden, seriös: Ralph HasenDie „Apostel“-Rolle von Tom hüttl, Trainer des FC Ingolstadt Cruise – er ist Kirchenmitglied wie John Travolta – kommt ebenfalls ins Spiel. Was die seriöse Londoner Zeitung „The Sunday Times“ zur Frage veranlasste: „Ist Tom Cruise auf dem Weg zur Selbstzerstörung?“ Nun, etwaige Beileidsbekundungen Steckt nicht in jedem Biker ein kleisind definitiv zu früh: Die 5. Folge ner Marlon Brando? O.k., als „Der seiner ‚Mission: Impossible‘-Reihe, Wilde“ 1953 ins Kino kam, trugen „Rogue Nation“, also jene, die auch manche seiner Epigonen noch Winin Wien gedreht wurde, entwickelt deln. Doch der Enthusiasmus für sich prächtig. Vier Wochen nach eine fette Maschin’, oho, der ist da. dem Kinostart sind weltweit über Weiter, mit lautem „BrummBrumm“: Zum 20. Mal röhrte die 300 Millionen Dollar eingespielt.

Die Braven mit ­ihrer Maschin’

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Alles Harley, oder was? Die Biker (v.l.) Carl Michael Belcredi, TV-Kieberer Wolfgang Böck, HD-Tour-Präsident Ferdinand O. Fischer, „Fat Boy“-Fahrer Dominic Heinzl

Harley Davidson Charity Tour übers Fach sein, aber ohne Sender ist das Land und wir sahen, jahrgangsbe- alles nix. Wer traut sich? dingt, viele vertraute Gesichter. Seine soziale Ader lotste Ex-Minister Erwin Buchinger genauso in den Pulk wie Ex-ORF-Wettergraf Carl Michael Belcredi, der uns immer so distinguiert das Azoren-Hoch ver- Geht nichts über einen Streifzug mittelte, Paragraphen-Biker Man- durch die Diplomatie. Auf in die fred Ainedter (wo ist der nicht, ist Welt der Parkettschieber, wie mein die viel spannendere Frage), IKHs Kollege, Meisterfotograf Franz Graf Sandor und Jörg Habsburg-Loth- Goess, so unnachahmlich formuringen, „Mail Boxes“-Anbieter Die- lierte. Gut, Dinge ändern sich. Öster Baier, Q19-Managerin Marie- terreich wird seine Botschaften in Theres Skribanowitz, Ex-Ö3-DJ Estland, Lettland und Litauen Alex List (noch immer hot, hot, schließen. Damit, so Minister Sehot) sowie die Harley-Freunde Tony bastian Kurz (der fast nichts falsch Rei, seines Zeichens Magier, Rock- macht), beweist man den hohen Geröhre Virginia Ernst, Charity-Lady danken des Sparens. Betreut wird Yvonne Rueff, Mr. Lucky Car Ossi dann von Wien aus. (Bratislava, BuMatic und Burlesque Queen dapest, Achtung …). Dafür ent­ Wendy Night. Namedropping over. stehen Botschaften in den neuen Organisator Ferdinand O. Fischer Hotspots Katar, Singapur, sowie konnte nach vier Tagen Sternfahrt Konsulate in China und San Fran197.000 Harley-Euro verbuchen, die cisco (Silicon Valley!). Spenden (wer kontrolliert?) gehen Sparen, hmm. Da lese ich, dass Banu. a. an muskelerkrankte Kindern gladesch, eines der ärmsten Länder und „Licht ins Dunkel“. Verkündet der Erde, eine Botschaft in Wien erund moderiert wurde die Tour vom öffnete. Willkommen, Exzellenz Harley-Fahrer und Ex-ATV-, Ex- Mohammed Abu Zafar, wie viele ORF-, Ex-Puls4-Society-Reporter von Ihren 151 Millionen Landsleuten Dominic Heinzl. Und dem ist betreuen Sie in Österreich? Ein paar hundert? Das nenne ich großzügig. meine Schlusssequenz gewidmet. Mein Gott, Dominic, so ist Öster- Aber bitte. Sie sollen sich wohlführeich. Man kann der Beste in seinem len, wenn es nicht unser Geld ist.

Herr Kurz, ein paar ­Botschaften

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL

Erste Bank Open 500 17. bis 25. Oktober, Wiener Stadthalle

Danke, Danzer 5. und 6. Oktober, um 19.30 Uhr, Local

Festival Musica Sacra 12. September bis 4. Oktober, St. Pölten, Herzogenburg, Lilienfeld

Zu Ehren Georg Danzers findet auch heuer wieder das Fest zu Gunsten der St. Anna Kinderkrebsforschung statt. Freunde und Weggefährten Danzers wie Andy Baum, <<<Ulli Bäer und viele mehr werden auf der Bühne stehen.

Italienischer Barock versus zeitgenössische Moderne in Niederösterreichs Gotteshäusern. Händel, Bach und Vivaldi sind nur einige der Komponisten, die „auf der Kanzel“ stehen. Programm und Termine auf www.festival-musica-sacra.at

Mörbisch Weinlesefest 25. bis 27. September, Mörbisch

° Zelmerlöw Mans 27. September, „Heroes“-Tour 2015, Ottakringer Brauerei Er kehrt zurück in die Stadt, in der er zum ESC-Gewinner gekürt wurde. Der Schwede Måns Zelmerlöw rockt die Ottakringer Brauerei und gibt damit sein Live-Debüt in Österreich.

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Im Rahmen des Pannonischen Herbsts wird in Mörbisch ab 25. September das Weinlesefest zelebriert. Verkostungen exzellenter Weine und viel Tanz, Musik und Kulinarik erwarten Weinfreunde – und die, die‘s werden wollen. Höhepunkt: ­Krönung der 4. Mörbischer Weinkönigin.

Vienna Masters

Viennale

Die Formel 1 des internationalen Pferdesports reitet vom 17. bis 20. September am Wiener Rathausplatz. Die 5*-Springprüfungen und der Pony-Dressur­ bewerb für Kinder bis 16 Jahre stehen am Programm. Eine frei zugängliche Flaniermeile und ein reiches Shoppingangebot sorgen für das leibliche Wohl.

Vom 22. Oktober bis 5. November gastiert auch heuer wieder das Filmfestival in der Wiener ­Innenstadt. Urbanes Flair ist garantiert, es werden größtenteils internationale Filme in d ­ en urigen Wiener ­Kinos gezeigt. Ein vielfältiges Rahmen­programm bietet Diskussionen, Lectures und Austellungen.

Infos und Tickets: www.viennamasters.at

Infos und Tickets: www.viennale.at heft 5|2015

ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH, FOTOS: STEFANO GRASSO/LONGINES GLOBAL CHAMPIONS TOUR, ALEXANDER TUMA

Jung-Star Dominik Thiem schlägt auch heuer wieder in der Stadthalle auf. Natürlich nehmen viele andere Spitzenspieler beim Erste Bank Open Turnier teil. Also Tickets kaufen und Platz im „Out“ sichern.



visiting mozart

1010 Wien, Domgasse 5 | Tel.: +43-1-512 17 91 täglich 10 - 19 Uhr | www.mozarthausvienna.at


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