schau Magazin Heft 7 2015

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EUR 3,90 Heft 7/2015

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DAS MAGAZIN VON

In ihrer „Villa Natura“ lädt uns Patricia Ricci ein, die Faszination Natur neu zu entdecken:

„Die Pflanzen verirren sich zu den Menschen, die sie brauchen.“ Story ab Seite 28

FLORA P. MARCEL KOLLER HUGO PORTISCH PRINZ LÖWENHERZ SUSANNE SCHERZER JOHANN & SYLVIA PUCHEGGER U. V. M.

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WANDA!

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Interview Seite 8

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schau-Herausgeber Rudi Mathias

FOTOS: GETTY IMAGES, LISA GASTAGER

Als die Öffis noch „Bim“ hießen und die Beatles „Come Together“ sangen, zog es jene Jugendlichen, die sich damals zu den Progressiven zählten, nicht in die Ferienclubs und Beach-Resorts dieser Welt, sondern vielmehr voller Tatendrang mit ihren Tramper-Rucksäcken weit von zuhause fort. In den damals auch schon viel zu kurzen Ferien bereisten sie via Interrail Europa, entdeckten die großen Metropolen, oder ließen es sich an den Stränden Goas, Formenteras oder auf den griechischen Inseln gut gehen. Ja, man lebte fast ohne Geld für ein paar Wochen, sogar in den Zelten von Beduinen, oder werkte im Kibbuz. Das häufigste Reisemitbringsel damals – der Wunsch, möglichst bald an einen dieser Hotspots ins Nichtstun abtauchen zu können. Der Großteil derer, die sich dann auch wirklich darauf eingelassen haben und vorsorglich ein Rückflugticket in der Tasche hatten, waren trotz aller Weltoffenheit bald heilfroh darüber, wieder in ihrem heimatlich vertrauten Kulturkreis leben zu dürfen – der auch „unverschleiert“ funktioniert. So richtig und wichtig es ist, jetzt der vermutlich noch gar nicht so richtig angelaufenen Völkerwanderung mit konstruktiver Humanität zu begegnen, gilt es auch Sorge zu tragen, dass dabei unsere Alltagskultur nicht bedingungslos auf der Strecke bleibt. Nichts spricht gegen Couscous, Kebab und Beduinentee – aber im Zweifelsfall will ich auch in Zukunft am Würstelstand bei einem „Weißen Spritzer“ mit meinen Jugendfreunden all das Revue passieren lassen können, was wir Anfang der siebziger Jahre in der weiten Welt so alles erlebt haben. Ich hoffe, das wird auch die „Multikultigesellschaft“ von damals ein wenig verstehen. Rudi Mathias

heft 7|2015


schauumfrage Dachte irgendjemand, die Lage würde sich entspannen? Ein Wunschgedanke. Die Völkerwanderung hält an und damit eine Flut von Problemen. Wir sehen die Flüchtlinge und erleben Schicksale, die nahegehen. Doch die Frage muss erlaubt sein: Jetzt sind Sie am Wort! Schreiben Sie uns Ihre Meinung, vielleicht haben Sie einen Lösungsansatz: an office@schaumedia.at oder auf facebook.com/schaumagazin

Wie viel Multikulti geht? GEFRAGT UND NOTIERT VON FRANZ PRASSL

Wie, wann, wo ist die Grenze?

Hans Neuner, Sternekoch, „Ocean“-Restaurant

Sozialsystem ist Das kann heute am Limit niemand sagen

Shams Asadi – das fängt ja gut an – Hans Neuner schafft es vermutlich, mag den Begriff „multikulti“ überIhre nächste Portugal-Reise zu eihaupt nicht: „Ist doch abgegriffen. nem kulinarischen Höhepunkt zu Sagen wir: Diversität.“ Einverstanführen. Der gebürtige Tiroler erden, und wir übersetzen. Diversität kochte sich im Restaurant „Ocean“ kommt aus dem Lateinischen, steht im Hotel „Vila Vita Parc“ in Porfür „Vielfalt“. So wie der Vorname ches (bei Faro) 2 Michelin-Sterne. Shams auf Arabisch „Sonne“ heißt. „Multikulti? In der Küche kein ProFrau Sonne Asadi ist die Menblem. In meinem Team sind Franschenrechtsbeauftragte der Stadt zosen, Engländer, Schweizer. AbWien (siehe auch Story Seiten 32– seits der Gastronomie? Schwierig. 33), stammt aus dem Iran, studierte Portugal hat viele Flüchtlinge aus in der Türkei sowie in Wien, und den Ex-Kolonien in Afrika. Und wie viel Diversität geht, tja, da aus Brasilien. Für Syrer oder Afghanennt sie keine Zahlen. nen hat hier kaum jemand ein Ohr. „Wie, wann und wo wollen Sie eine Das Sozialsystem ist am Limit.“ Grenze setzen? Es kommt immer Worauf kommt’s also an? „Egal woauf die Umstände an. Diese Proble- her du kommst: Du musst dich im matik kenne ich ja nicht nicht nur Ausland anpassen. Als ich Jungkoch durch meine Arbeit.“ Sondern? im ‚Dorchester‘ in London war, „Ich bin vor 26 Jahren nach Wien musste jeder Englisch sprechen. No gekommen, war selbst Immigranexception! Bist du dann Chef, hast tin, sprach kein Wort Deutsch, du es leichter. Denn in der Küche hatte wenige Freunde und kannte regiert nur einer. Und das bin ich!“ fast nur Landsleute. Um es kurz zu Doch auch für ihn gilt es immer machen. Wer für Integration ist, wieder, Grenzen zu sprengen. Der bietet den Menschen zwei Dinge: Griff nach dem 3. Stern etwa? NeuBildung, Arbeit. Und sorgt für ner: „Für einen Ausländer schwer. nichtsegregiertes Wohnen.“ Auf Allerdings: Das ‚Ocean‘ erhielt eine Wienerisch: Vernünftig durchmineue Küche. Mal sehen, was jetzt schen, keine Ausländer-Grätzl. alles geht.“ Wir warten und sagen: Gut, das unterschreiben wir. Bom apetite! 4 schau

Vanessa Mai, Sängerin und Shootingstar

Vanessa Mai ist der neue große Name in der Musik. Ihr erstes Soloalbum „Wachgeküsst“ (unter dem Bandnamen Wolkenfrei) ging in alle deutschsprachigen Charts, verdrängte sogar Helene Fischer. 2016 wird sie neben Dieter Bohlen Jurorin der RTL-Show „DSDS“. Als Tochter eines kroatischen Musikers bekam Vanessa mit, wie es sein kann, fremd im eigenen Land zu sein. „Deshalb macht mich richtig traurig, was in den letzten Wochen alles geschah und derzeit geschieht. Alt und Jung, ganze Familien, die vor dem Bürgerkrieg fliehen. Aber: Wie viele Flüchtlinge, wie viel Multikulti ein Land verträgt, kann heute doch niemand sagen. Allerdings ist es großartig, wie in Österreich und Deutschland geholfen wird.“ Sehen wir auch so, Vanessa. Was tun? „Das Problem wird nur gemeistert, wenn sich alle politischen und humanitären Kräfte bemühen, den Krieg in Syrien sofort zu beenden. Damit haben die Politiker schon viel zu lange gezögert. Tausende sind auf der Flucht gestorben, ehe man sich in Wien endlich zu einem ersten Gipfelgespräch getroffen hat. Vielleicht ein Anfang.“ heft 7|2015

FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT, PAULO BARATA, WWW.PICTUREDESK.COM (2), STEFAN FÜRTBAUER, RENÉ WALLENTIN

Shams Asadi, Leiterin Menschenrechtsbüro, Wien


Leser am Wort!

schau Magazin Leserbriefe: Leberstraße 122 1110 Wien

KR Bert Jandl, GF Hotel „Vila Vita“ Pamhagen

Wandel lernen und begreifen

Dina Larot, Malerin der Weiblichkeit, Wien

Keiner kann das beurteilen

Thomas Jusits, Fußballspieler, SC ESV Parndorf

Alle haben dasselbe Ziel

Bert Jandl führt das prominente Dina Larot malt Sujets, die wohl je- Thomas Jusits kennt Multikulti aus Hotel „Vila Vita“. Es trägt als Attri- der von uns schon betrachtet hat. einer besonderen Perspektive. Er ist but das heimelige Wort Feriendorf Ästhetik und die Lust der SinnlichFußballspieler, kickt für den SC im Firmenlogo. Alles Idylle hier in keit, das strahlen ihre Frauenbilder ESV Parndorf in der Regionalliga Pamhagen, oder was? aus. Aber: Was tun, wie denkt die Ost, und dort, wie bei vielen ande„Die Grenze zu Ungarn ist 4 KiloKünstlerin, wenn die Kunst auf die ren österreichischen Vereinen, läuft meter entfernt. Eines Tages hatten Realität dieser Tage trifft? jedes Wochenende ein Vielvölkerwir Flüchtlinge vor der Türe, von „Was das alles bedeutet und was Team auf. Schleppern zurückgelassen. Natürgeht oder nicht, kann heute doch „Bei uns spielen derzeit 3 Kroaten, 3 lich haben wir geholfen.“ Jandl erkeiner beurteilen. Wir werden Slowaken, neuerdings ein Englänwähnt es fast beiläufig. Er kennt überrollt von etwas, was bis vor der, und eine Zeit lang war auch die Welt und den Begriff Ausländer Kurzem in dieser Dimension völlig ein türkischer Stürmer hier“, zählt von zwei Seiten. Als Hotelier reist unvorstellbar war. In der Schule ha- Jusits auf. Das ist doch ein Fingerer über Kontinente, studiert, proben wir von der Völkerwanderung zeig, dass Sport eine große Portion biert, betreut „Vila Vita“-Hotels in gehört, jetzt haben wir sie. Sicher, Integrationsarbeit leistet. Portugal und Deutschland. „Dort Österreich und Europa kennen das „Natürlich ist es im Mannschaftsbin ich der Fremde. Zwar privileProblem Flüchtlinge. Und wir hasport leichter. Bei uns fragt niegiert, aber doch. Hier in Pamhagen ben immer geholfen. Ungarn, mand, woher du kommst. Wir alle sind 25 Prozent unserer Mitarbeiter Tschechoslowaken, den Menschen haben dasselbe Ziel – und das aus dem Ausland. Aus Slowenien, aus Exjugoslawien. Aber was pasheißt: gewinnen.“ Kroatien, Ungarn.“ siert, wenn überwiegend Moslems Sprachkenntnisse sind wichtig. Gut, Mr. Globetrotter, also wie kommen, oder auch nicht so viele, Aber auch hier ist es etwas leichter. geht Multikulti heute? „Schnell die kann heute doch niemand sagen. Um sich mit den Kollegen zu verSprache lernen. Sich rasch mit den Richtig, im Kleinen kann jeder ein ständigen, genügen anfangs 15, 20 Gepflogenheiten des Gastlandes wenig helfen. Aber im Großen ist Wörter. „Rückpass, links, rechts, vertraut machen. Die Sitten und der Einzelne sowieso machtlos.“ vorne“, erklärt Jusits, der im Verein Gebräuche respektieren“, zählt Die Politik? „Versagt total, löst die als Innenverteidiger sowie im MitJandl auf. Einverstanden. Aber, wie- Aufgaben in keiner Weise. Die telfeld spielt. Dort, wo auch seine viel Multikulti schaffen wir? Wann Herrschaften sitzen in ihren schöMannschaft steht. Mit Blick nach kippt die Balance? nen Häusern und teuren Autos, ha- oben. Verstehen wir alles, Sportka„Der Staat muss sehr rasch Regulaben keine Lösungen, und wenn, merad Jusits, aber wie ist es im Allrien schaffen, denn mehr Asylwerdann sind sie unfähig, sich zu einitag? „Ich wohne in Kaiserebersdorf, ber erzeugen eine Verdrängung am gen.“ in der Nähe ist ein Flücht­lingsheim. Arbeitsmarkt. Wir haben oder hatDina, fühlen Sie sich durch die SiIch erlebe nix Negatives, unser ten hier zeitweise Mitarbeiter aus 15 tuation bedroht? „Nein, das ist kein Haus steht sicher, da gibt es kein Nationen. Und ich höre, dass sich Grund, Angst zu haben. Draußen Problem. Überhaupt: Wenn du liest, der eine oder andere unserer Angewas manche Flüchtlinge mitgestellten Gedanken macht: Was bemacht haben, wenn du die Mütter „In der Schule lernten deutet das für mich? Dieser Zumit ihren Kindern siehst, ist Helfen strom von neuen Ausländern?“ eine natürliche Reaktion. Obwohl wir über die Bert Jandl: „Vielleicht müssen wir es natürlich schwieriger wird, wenn Völkerwanderung. begreifen, dass alles im Wandel ist. es Millionen werden.“ Jetzt haben wir sie.“ Und lernen. Ich war gerade in den Thomas Jusits: „Was nicht zu verUSA und bewundere, wie dort Jung Dina Larot, Künstlerin gessen ist: Etliche Österreicher spieneben Alt arbeitet. Nicht, dass ich len in Deutschland oder England, es toll finde, wenn eine 73-jährige sind dort Ausländer. In ihren Vereischeint die Sonne, alles ist ruhig. Aushilfe im Supermarkt mir die Tünen, siehe Bayern München und ten vollzupacken hilft. Aber wenn es Angst muss man haben, wenn PanDavid Alaba, ist nicht der Reisepass zer auf der Straße sind.“ nun einmal so ist: Niemand schaut wichtig, sondern die Leistung auf Gottlob, das nicht. dort auf den anderen herab.“ dem Platz.“ Und das finden wir gut. heft 7|2015

WAS LESER SCHREIBEN „Erleben wir eine Wende?“, fragten wir in unserer letzten Ausgabe. Was gemeint war: Wird Krise Alltag, stehen wir vor einer Zeitenwende? Leserin Aglaja Reumann: „Ich bin nicht immer einverstanden,

was Herr Jeannée in der Kronenzeitung schreibt. Aber mit seinem Kommentar in Ihrer Zeitschrift liegt er richtig: Nicht einmal in der ‚Welthauptstadt‘ New York funktioniert Integration. Und auch damit hat er recht: Wo das alles hinführt, weiß nur der liebe Gott.“ Leser Karl Jerawetz:

„Werte Redaktion! Durch die von Ihnen eingeholten Meinungen zieht sich ein roter Faden: Wenn es in Europa hart auf hart geht, haben Politker a) keine tauglichen Lösungen, und wenn doch, werden sie b) nicht zügig umgesetzt. Europa? So traurig.“ Leserin Marina Klaus:

„‚Wir kriegen ein neues Europa‘, sagt Herr Attersee, der Maler. Mag sein, aber welches, wie wird es aussehen? Aber ich mache ihm nicht wirklich Vorwürfe. Nicht einmal die Politiker, die doch immer so wichtig und gescheit tun, haben eine vernüftige und plausible Antwort.“ Leser Peter Kranebitter:

„Frau Echerer trifft mit ihrer Meinung den berühmten Nagel auf den Kopf. Ja, wir erkennen, dass Krisen, sind sie auch noch so weit weg, eines Tages ganz schnell vor unserer Haustüre landen können. Ein Hoch der Globalisierung, wer traut sich das heute noch zu sagen?“ schau 5


schauinhalt In dieser Ausgabe 08 daschauher bitesnich schau kriegt ein Bussi von Wanda

CHRISTOPH BERNDL

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Chefredakteur

schau discover:

Auf geht’s mit den Schneeschuhen! 20 Flora und Fauna

Mit Wölfen auf Tuchfühlung 24 Wie geht’s, Herr Portisch?

Der Journalist wird interviewt

Sie heißen Bilderbuch, Tagträumer oder Wanda. Musik aus Österreich hat in letzter Zeit ein kräftiges Lebenszeichen gegeben. Dessen Echo ist sogar noch bei unseren Nachbarn in Deutschland und der Schweiz kräftig zu hören. Vor allem um die fünf Burschen der Wiener Formation Wanda ist in den vergangenen Monaten ein regelrechter Hype diesseits und jenseits der Grenze entstanden. Keine Zeitung und kein TV-Sender, die nicht ihr Stück vom derzeit heißesten Musikexport aus ­unserem Land haben wollen. Ich traf Wanda zum Interview in der Wiener Stadthalle. Ausgestattet mit Zigaretten, Bier und Wein gaben mir Sänger Marco Michael Wanda und Gitarrist Manuel Christoph Poppe einen Einblick in das Phänomen Wanda (Seiten 8–12). Nina Nekoui nimmt uns diesmal mit auf eine Reise ins Paradies. Sie besucht Jungunternehmerin Patricia Ricci in ihrer Villa Natura (Seiten 28–31). „Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart beurteilen“, sagt Hugo Portisch. Gerade in Tagen wie diesen ist dieser Blick zurück vielleicht wichtiger denn je. Franz Prassl erzählt die österreichische Journalistenlegende aus seinem bewegten Leben und verrät, warum es immer spannend war (Seiten 24–26). In unserer Rubrik „Discover“ widmen wir uns dem Schneeschuhwandern. Judith Jandrinitsch sagt uns, worauf es dabei ankommt (Seiten 14–18). Roland Graf präsentiert uns in der „Auszeit“ Reise-Destinationen mit nostalgischem Flair, die sich auch als Geschenk für Weihnachten eignen. An dieser Stelle danke ich dem gesamten schau-Team für ein tolles Jahr 2015 und wünsche Ihnen alles Gute für die Festtage – und jetzt: viel Spaß beim Lesen!

28 Zurück zur Dir und zur Natur

Willkommen in der Villa Natura 34 Wiens Menschenrechts-Beauftragte

Shams Asadi im Gespräch 36 schau tv – ein Review

Die besten Sager 38 schau in die Natur

Der Biber ist zurück 42

Der Nationaltrainer auf schau tv 46

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Die Medienmarke BVZ

48 schau Geschichte:

Die Wahrheit über Löwenherz 62

Ausblick auf den Urlaub 2016 Blick in die Selchkammer

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schau tv Tele-Doc empfiehlt:

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Backen mit Omama

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schau wellness und genuss

Rudi Mathias auf Schinkenjagd Ran ans Fett!

Tipps von Roland Graf

80 Wohin im Advent?

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

„Die Pflanzen verirren sich zu den Menschen, die sie brauchen.“

schau W

Story ab Seite 28

Passion.

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BURGENLAND

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WANDA!

Das schnellstwachsende Nachrichtenportal Interview Seite 8 Österreichs

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Holiday on Ice Stadthalle

heft 7|2015

EINEN BLICK in das aufregende und abwechslungsreiche Leben der Eiskunstläufer bietet die aktuelle „Holiday on Ice“-Show. „Passion“ beschreibt den beharrlichen Weg der Ausnahmetalente auf dem Eis, von ihrem harten Training und von euphorischen Momenten im Scheinwerferlicht. Ein Weg, den auch Annette Dytrt gegangen ist – die erfolgreiche deutsche Eiskunstläuferin ist der neue Star bei Holiday on Ice. Bereits mit zwei Jahren stand Dytrt in Landshut das erste Mal auf dem Eis. 1998/1999 nahm sie mit ihrer Schwester in Tschechien, dem Geburtsland ihrer Eltern, an mehreren Titelkämpfen teil und wurde 1999 tschechische Meisterin. 2000 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde von 2003 bis 2006 vier Mal in Folge deutsche Meisterin. Nach einigen Monaten im Paarlauf mit Norman Jeschke setzte Annette Dytrt im Dezember 2006 ihre Einzellaufkarriere fort und holte 2008 ihren fünften deutschen Meistertitel. Jetzt schwingt sie sich bei der Show „Passion“ aufs spiegelglatte Parkett – einem Mix aus traditionellen Elementen und Special Acts, faszinierenden Kostümen und modernster Technik. Ein weiteres Highlight der Show ist die Band „Vintage Vegas“ mit ihrer Musikrichtung „Swop“, also „Swing meets Pop“ – und das live bei jeder Vorstellung.

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IMPRESSUM. schau – Das Magazin von schau tv. Eigentümer und Verleger: schaumedia Wien Ges.m.b.H., Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Assistenz des Chefredakteurs, Heftkoordination: Nina Nekoui. Gastautoren dieser Ausgabe: Marco Cornelius, Nina Fietz, Roland Graf, Bernhard Hachleitner, Judith Jandrinitsch, Alex Kristan, Hedi Mathias, Franz Prassl, Werner Schuster, Georg Weidinger. Lektorat: Jürgen Sallachner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32–0, Fax: +43/1/740 32–780, E-Mail: office@schaumedia.at. Leitung Marketing & Sales: Roland Pirker Tel. +43/1/740 32-253, Anzeigenkoordination: Daniela Borka +43/1/740 32–725, Anzeigen­verkauf: ­Julia Rötzer +43/2682/629 87–24. Druck: Oberndorfer Druckerei GmbH, Mittergöming 12, 5110 Oberndorf. Erschei­nungs­­weise: 7 x j­ährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 25. Abo: d.borka@schaumedia.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln ver­tretenen ­Mei­nun­gen der ­Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. ­Veranstaltungstipps repräsentier­en eine Auswahl des Redaktionsteams und er­heben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Für die Richtigkeit der Termine: keine Gewähr. www.schaumedia.at

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daschauher bitesnich Sie sind die musikalischen Senkrechtstarter des letzten Jahres. Was ihre Fans schon länger wussten, hat jetzt die Massen erfasst. Das Phänomen Wanda hebt ab – und erobert derzeit Österreich, Deutschland und sogar die Schweiz. schau bat die Burschen zum Interview.

Ein Bussi von Wanda INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: ANDREAS H. BITESNICH

WENN JEMAND FRAGT, wo­ hin du gehst, sag’: Nach Bolo­ gna! Wenn jemand fragt, wofür du stehst, sag’: Für Amore, Amore!“ Mit diesen Textzeilen aus dem Song „Bologna“ auf dem Debüt­ album „Amore“ (2014) hat sich die Wiener Band Wanda einen Platz in den Herzen ihrer Fans gesichert. Bekannt sind die fünf Burschen vor allem als leidenschaftliche LiveBand – wenn sein muss, bis zum Exzess. Jeder Gig wird als Fest für Band und Publikum zelebriert. Am 2. Oktober diesen Jahres erschien ihr zweites Album „Bussi“. Der Longplayer und die Titelsingle ha­ ben in den österreichischen Charts eingeschlagen. Auf den diesjähri­ gen Sommerfestivals in Österreich und bei unseren deutschsprachigen Nachbarn standen die fünf Bur­ schen live im Powerplay. Der Züricher Tagesanzeiger fragte jüngst: „Wanda – ist das eine wich­ tige Band?“ Das muss wohl je­ der für sich selbst herausfinden. Wir haben im Backstage-Bereich der Wiener Stadthalle bei Sän­ ger Marco Michael Wanda – ei­ 8 schau

gentlich: Marco Michael Fitzthum – und dem Gitarristen Manuel Christoph Poppe nachgefragt, was das Phänomen Wanda ausmacht. schau: Wie waren die letzten Wochen?

Manuel: Uns ist viel passiert. Es fühlt sich zumindest so an, aber ich kann mich nicht mehr wirklich erinnern. Ich war gestern so besof­ fen. Wir haben Konzerte gespielt und am 2. Oktober unser zweites Album veröffentlicht. Marco: Seitdem haben wir eigent­ lich genau dasselbe gemacht wie die 20 Jahre davor, leidenschaftlich ge­ lebt. Aber wart ihr nicht gemeinsam alle 20 Jahre?

Marco: Nein, wir sind keine Fünf­ linge. Wir gingen nicht durch den­ selben Kanal, obwohl es sich manch­ mal so anfühlt. Wie habt ihr euch als Band ­gefunden?

Marco: Welche Lüge magst du hö­ ren? Welchen Mythos? Beim Ausrei­ heft 7|2015


Wanda by Andreas H. Bitesnich, 2015. Für das schau-magazin porträtiert Andreas H. Bitesnich exklusiv Persönlichkeiten. www.bitesnich.com

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Sänger Marco Michael Wanda ist das musikalische Mastermind der Band. Er schreibt alle Songs – meist auf der Akustikgitarre, sehr selten auch am Klavier.

Gefühle des Menschen im Mittelpunkt unserer Musik stehen. Unser ganzer Habitus ist darauf aufgebaut. Das ganze Empfinden der Live-Konzerte ist ein humanistischer Gedanke. Wir wollen, dass es keine Grenze zwischen uns und dem Publikum gibt. Im Gegensatz zu vielen gecasteten Bands kommt ihr sehr natürlich daher, mit Zigarette im Mundwinkel und abgewetzter Raulederjacke. Damit habt ihr wohl den Zeitgeist getroffen?

„Ich habe kein Internet. Ich bin ein völlig Verrückter. Für mich ist meine Musik das einzig Wichtige, und ich will nicht, dass mich irgendetwas ablenkt. Ich habe alles abgehakt, mir ist alles wurscht.“ Marco Michael Wanda, der Sänger der Band über seine Abstinenz vom Internet

ten haben wir uns kennen gelernt. Der andere Mythos ist, dass wir uns zu fünft ein Taxi geteilt haben. Euer Durchbruch 2014 kam für viele absolut überraschend. Da mussten wohl einige Redakteure das Musikjahr neu aufrollen.

Manuel: Sehr viele Leute mussten ihr Jahr neu strukturieren. Ich glaube, es war für alle Leute überraschender als für uns. Die haben ja nicht gewusst, dass es uns gibt, wir schon. So konnten wir uns besser darauf vorbereiten. Marco: Wir waren in der Mitte, im Zentrum des Orkans, da ist es relativ still und gemütlich. Mit dem Erfolg kam auch der Wechsel vom Indie-Label zur größten Plattenfirma der Welt. Wie fühlt man sich da?

Marco: Wir machen schon alle lange Musik. Als Band gibt es uns seit Ende 2012. Angefangen haben wir, genau wie alle wahrscheinlich, in diesen Gürtelbögen-Lokalen. Am Anfang sehr unterstützt vom 10 schau

Freundeskreis. Die haben mit uns durchgehalten, die ganzen Sauftouren, die diesen Konzerten vorangingen. Dann waren wir knapp ein dreiviertel Jahr bei Problembär-Records und jetzt bei Universal Germany. Es fühlt sich richtig an. Wir wollen ja, dass die Leute unsere Musik hören. Wir sind ja keine Hochkulturkünstler, verstecken nicht, was wir machen. Wir wollen es transparent machen, das ist ja klar.

Was war das für ein Schnapserl?

Manuel: Ein Apfel-Birne-Obstler, nach einem alten Familienrezept. Unparfümiert, sehr weich und sehr schnell weg.

Marco: Ich glaube, der Zeitgeist ist eine Phobie. Phobie ist das Wort, das unsere Gesellschaft am treffendsten beschreibt, in jeder Hinsicht. Ich glaube nicht, dass wir den Zeitgeist getroffen haben. Im Gegenteil. Ich glaube, dass wir so viele Menschen ansprechen, weil wir auf den Zeitgeist geschissen haben. Wie begegnet Wanda Phobien?

Marco: Wir wollen ein Fest der Lebensfreude mit den Menschen inszenieren. Das ist das Gegenteil von Angst haben voreinander. Manche bezeichnen euch als die letzten richtigen Rock ’n’ Roller. Songtitel wie „Amore“ oder „Bussi“ klingen aber eher nach Kuschelkurs.

Marco: Der Rock ’n’ Roll hat seine Wurzel in der Rassentrennung in Amerika. Er hat wesentlich dazu Marco: Wir haben unser ehe­ beigetragen, dass Menschen zumaliges Label ja mitgenommen. sammengekommen sind, die aus Stefan Redelsteiner ist weiterhin verschiedenen Klassen waren und unser Manager. Er war der Label- verschieden gedacht haben und unchef bei Problembär-Records. Es terschiedliche Hautfarben hatten. sind jetzt einfach mehr Menschen, Ich glaube, dass der Rock ’n’ Roll Warum seid ihr eigentlich bei mit denen man arbeitet. Die Arbeit viel humanistischer und viel intellider deutschen Universal-Tochter selbst unterscheidet sich gar nicht. genter ist als ein Saufgelage bis zum unter Vertrag? Wir bringen alle gemeinsam Mu- Morgengrauen. Marco: Die Österreicher kamen sik raus. Das ist unser Beruf. Wir mit sehr schrägen Ideen. Wollten produzieren Lieder und veröffentli- Euer Songtitel „Amore“ ist für etwa Wanda-Kondome als Mer- chen sie. Es ist wie immer. Ein Teil manchen bereits Teil der Alltagschandising produzieren. Die sind versteht, dass wir auch einen huma- sprache geworden. Das schaffte ein bissel derber als die Deutschen. nistischen Ansatz in unserer Musik zuletzt Peter Cornelius mit „Reif haben. Der andere Teil sieht uns für die Insel“. Ehrt euch das? Also wurde nichts daraus? halt als Spaß-Hallodri-Band. Das Marco: Das ist schon arg. Vor alMarco: Um Journalisten zu be- wird es immer bleiben. lem, wenn man das so gesteigert stechen, hatten wir einen Bussidenkt. Das war einmal ein Wort Schnaps. Der ist aber bereits leer Was ist der Succus eures auf einem Zettel, einem Textblatt. gesoffen. Alle deine Kollegen sind humanistischen Anspruchs? Auf einmal singen es alle. Das ehrt Marco: Dass der Mensch und die einen sicher auch. schon ‚bummzua‘. Läuft die Zusammenarbeit mit einem Musik-Konzern anders?

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„Bologna“, „Amore“ – woher kommt das Italophile in euren Songs?

Manuel: Also vor Sharm El Sheikh und Antalya sind Österreicher nach Italien auf Urlaub gefahren. Viel­ leicht kommt das daher. Es ist schon sehr verwurzelt mit der österreichi­ schen Seele. Seitdem wir den Meer­ zugang verloren haben, müssen wir halt nach Italien fahren. Triest ist übrigens einer der empfehlenswer­ testen nahen Urlaubsorte, eine sehr schöne Stadt. Marco: Ich bin nicht italophil, ich habe Verwandtschaft dort. Ich bin Italiener. Meine Mutter ist Halb-Italienerin. Ich finde auch nicht, dass sich so viele Referen­ zen in unseren Liedern finden. Was wir schon teilen mit den Italienern, ist die Popmusik. Ich finde, der Austropop ist nah dran an dem, was in den 70er Jahren auch in den italienischen Charts war. Also dort gibt es auch den Ambros, den Dan­ zer, den Falco. Die heißen dann halt Antonello Venditti oder Lu­ cio Battisti. Ihr nennt die Beatles oder auch die Doors als eure Vorbilder. Mit heimischen Größen wie Wolfgang Ambros habt ihr nichts am Hut?

Marco: Wenn ich schielend im Alkoholrausch vor einer Jukebox stehe, dann drücke ich schon auf den Ambros und schau, dass ich ihn nicht verfehle.

Marco: Wer hat den Begriff über­ haupt erfunden, weiß man das? Manuel: Sicher ein Deutscher. Wie arbeitet ihr an euren Songs?

Marco: Ich schreibe die Lieder, wir arrangieren und wir spielen sie. Die Grundstruktur mache ich auf der Akustikgitarre, einmal in zehn Jah­ ren auch auf dem Klavier. Ihr habt jetzt viel in Deutschland und Österreich gespielt. Unterscheidet sich das Publikum?

Marco: Es ist überall dasselbe. Was wir alles gehört haben, die­ Marco: „Zwickt’s mi“ ist ja in den ses „Oh, wenn ihr in den Norden meisten Jukeboxen. Aber die Aus­ fahrt, da haben die Leute einen tropopper kamen ja auch alle mu­ Stock im Arsch.“ Drauf geschissen, sikalisch aus dem amerikanischen das stimmt alles nicht. Bei einem Blues und Rock ’n’ Roll. Genau Wanda-Konzert sind alle Leute wie wir auch. hemmungslos. Freuen sich immer, tanzen und schreien. Wir sind sehr Mit dem Begriff Austropop habt verwöhnt, was das betrifft. Welches Lied wählst du?

ihr aber kein Problem.

Marco: Das ist ein gefährlicher Stempel. Da muss man aufpassen, dass man den auch wieder runter­ waschen kann. Ich habe kein Pro­ blem damit, aber ich mache kei­ nen Austropop, genauso wenig wie Schlager. Ich bin ein Rockmusiker Manuel: Es findet sich bestimmt ein Interview aus dem Jahr 1982/83, wo der Wolfgang Ambros auch meinte, dass er keinen Austropop macht. 12 schau

Von der „Süddeutschen Zeitung“ über „Die Zeit“ bis zum „Standard“ – derzeit werdet ihr in der Qualitätspresse herumgereicht und hochgelobt. Überrascht?

Marco: Mir war das immer klar, natürlich. Wenn man erfolgreich ist, dann interessieren sich Medien für einen. Die vielen Termine können aber schon auch anstrengend sein?

Marco: Dafür wird uns ein Le­ bensglück zuteil, dass man sich an­ scheißt. Ich fühle mich mehr als entschädigt für alles, was zwischen­ durch einmal ein bissel anstren­ gend ist.

Nachdem die letzten Gigs jeweils in Kürze ausverkauft waren, müssen jetzt größere Locations her. Am 22. April 2016 spielen Wanda in der Wiener Stadthalle auf.

Was macht das Phänomen Wanda eurer Meinung nach aus?

Marco: Weil wir die Besten sind. Vorher waren die Besten nicht da, ganz einfach eigentlich. Das ist keine strukturelle Sache, sondern es ist gute Musik, und Leute hören gute Musik. Es gab immer gute Bands und es wird wieder gute Bands geben. Mo­ mentan sind wir die Besten, und in fünf Jahren sind andere die Bes­ ten. Am 22. April 2016 werdet ihr in der Wiener Stadthalle aufspielen – ein besonderer Gig?

Marco: Wir sind eine Live-Band. Ich schreibe Lieder und wir spielen sie. Das ist es. Mir ist es egal, ob wir vor 3.000 oder 30.000 spielen. Alle haben es verdient, dass wir al­ les geben, was wir haben. Das Ziel ist immer dasselbe: so viele Men­ schen wie möglich versammeln und schauen, was passiert. Das kann immer nur was Positives sein, wenn Musik im Spiel ist. Vielen Dank für das Gespräch. ///

info

Wer sind Wanda? Marco Michael Wanda (Gesang), Manuel Christoph Poppe (Gitarre, Background-Gesang), Christian Hummer (Keyboard, Klavier, Background-Gesang), Reinhold Weber (Bass, Background-Gesang) und Lukas Hasitschka (Schlagzeug, Background-Gesang). Gegründet wurde die Band 2012. Der Name der Band ist ein Tribut an die Prostituierte Wanda Kuchwalek (1947– 2004). Sie war in den 1970 Jahren Wiens einziger weiblicher Zuhälter und genießt in der Unterwelt bis heute Kultstatus. Das aktuelle, zweite Album der Band trägt den Titel „Bussi“ und ist bei Universal erschienen. www.wandamusik.com

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leben. Ihr Wohnraum ist unsere Aufgabe. Leistbare und qualitativ hochwertige Wohnungen schaffen: Mit der ARWAG und der GESIBA gehören zwei besonders innovative und dynamische Wohnbauträger zur Wien Holding. Zusammen errichten die beiden Unternehmen pro Jahr rund 1.000 neue Wohnungen für ein lebenswertes Wien. www.wienholding.at


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Wer schneeschuhwandern will, braucht nicht viel dazu: Ein Minimum an Schnee, gute Schneeschuhe, ein festes Paar Wanderstiefel, zwei Teleskopstöcke und schon steht dem Winter-Wandervergnügen nichts mehr im Wege. Beim Schneeschuhwandern ist oft der Weg das Ziel, egal ob dieser langgezogen in der Ebene verläuft, sich auf einen Berg hinaufschlängelt oder durch den tief verschneiten Wald führt.

Wander-Angebot für schau-Leser Wer mit Peter Hofmann eine Schnuppertour in die Wiener Hausberge bzw. in die Wiener Alpen unternehmen will, die auch preislich attraktiv ist, schreibt unter dem Kennwort „schaumagazin“ ein E-Mail an ­peter@sportalpin.com. Wer sich unter diesem Kennwort anmeldet, zahlt den einmaligen Schnupperpreis von 25 statt 35 Euro.

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SCHAU DISCOVER

SCHNEESCHUHWANDERN:

Schritt für Schritt ins weiße Abenteuer

FOTOS: CORBIS, MANUELA HOFMANN

TEXT VON JUDITH JANDRINITSCH

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SCHNEESCHUHWANDERER haben den Vorteil, dass sie einfach losgehen können, raus in die Natur, ohne viel Gepäck und ohne großen technischen Aufwand. Das hat etwas Befreiendes. Jeder gewinnt dabei in seinem eigenen Tempo Abstand vom Stress des Alltages. Dabei ist Schneeschuhwandern eine schweißtreibende Bewegungsart, der gesamte Körper wird dabei aktiviert. „Ich war eigentlich Tourenskifahrer, bevor ich Schneeschuhwandern ausprobiert habe. Es hat mir einfach gefallen, wie man bei diesem Sport mit jedem Schritt seinen eigenen Rhythmus findet und so auch wieder bei sich selbst ankommt“, sagt Kinderarzt Dr. Günter Ullreich aus dem burgenländischen Pöttelsdorf. Wer schneeschuhwandert, trainiert vor allem das Herz-Kreislauf-System und damit die Ausdauer. Zusätzlich wird die Körperhaltung verbessert, alle Muskelgruppen des Körpers setzen sich in Bewegung. Schneeschuhwandern ist dem Nordic Walking zwar ähnlich, ist aber viel gelenkschonender. Und außerdem: Schneeschuhwandern kann man mit der ganzen Familie. Wie begeistert Kinder vom Schneeschuhwandern sind, weiß Günter Ullreich von seiner therapeutischen Arbeit mit Kindern aus der betreuten Wohngemeinschaft im Phönixhof in Forchtenstein (www.phoenixhof.org). Dabei sind neben klassischen Therapien auch das Sich-Einlassen auf die Natur sowie Bewegung wichtige Kraftquellen. „Man kann mit Kindern super schneeschuhwandern gehen, wenn man dabei auf die Bedürfnisse der Kinder Rück-

sicht nimmt“, erzählt Dr. Ullreich von seinen Erfahrungen. „Ich nenne das immer unser Alaska-Abenteuer“, sagt der Kinderarzt. „Wenn man sich Zeit lässt und spielerische Aktivitäten in die Wanderung mit einbezieht, wie z. B. Iglu-Bauen oder eine Schneeballschlacht, dann funktioniert Schneeschuhwandern mit Kindern optimal.“ Dazu kommt, dass Schneeschuhwandern verglichen mit alpinem Skilauf eine sehr günstige Sportart ist, für jedermann erschwinglich. Der Preis für Schneeschuhe bewegt sich zwischen 70 und 300 Euro, wobei ein gutes AllroundModell preislich in der Mitte dieser beiden Pole angesiedelt ist.

nordamerikanische Nussbaumart Hickory. Der Rahmen aus Holz wurde mit einem Fadensystem ausgefüllt. So manches Modell heutiger Hersteller erinnert noch immer an frühere Formen wie das Schwalbenschwanzmodell mit seinem spitzen Ende. Denn Schneeschuhe mit einem Rahmen werden bis heute gefertigt – auch wenn 1970 erstmals Aluminium Holz als Rahmenmaterial ablöste. Seit den 1980er Jahren

Auf den Spuren der Jäger

Die Bezeichnung „Alaska-Abenteuer“ ist dabei nicht zu weit hergeholt. Denn erfunden haben Schneeschuhe indigene Völker in schneereichen Gebieten. Sowohl in Europa und Asien als auch in Nordamerika haben findige Menschen Schneeschuhe entwickelt, und das Prinzip ist bis heute gleich geblieben. Durch eine Vergrößerung der Auftrittsfläche wird das Einsinken des Trägers im Schnee verhindert, denn die größere Standfläche verringert die Gewichtsbelastung pro Flächeneinheit. Die ersten Schneeschuhe bestanden aus starren Teilen, die sprossenartigen Querelemente waren mit Holzstreben miteinander verbunden. Dann entwickelten die nordamerikanischen Indianer Rahmenmodelle und verwendeten dabei extrem biegsame und strapazierfähige Holzarten, wie z. B. die

„Die Schneeschuhe müssen zur Körpergröße und zum Gewicht passen.“ Peter Hofmann, Berg- und Wanderführer

werden neben den Rahmenmodellen auch Schneeschuhe erzeugt, die gänzlich aus Kunststoff sind. In den Alpen gingen Jäger und Wilderer mit den „Trittlingen“ oder „Schneereifen“ auf die Pirsch. Nur die steilen Hänge gaben der Entwicklung einer anderen Fortbewegungsart am Berg den Vorzug: Mit Skiern konnte man besser gleiten und gleichzeitig die harten Kanten gegen das Abrutschen einsetzen. schau 15


Peter Hofmann kennt die Schönheiten aber auch die spannenden Herausforderungen des alpinen Wandersports.

Schneeschuhwandern als Natur­erlebnis

Wander-Tipp Wer im heurigen Winter eine Schneeschuhwanderung auf dem Raxplateau plant, sollte berücksichtigen, dass die Rax-Seilbahn umgebaut wird und daher der Betrieb ab November 2015 eingestellt ist. Eine Wanderung auf die Rax hinauf zum Plateau ist ein anstrengendes Unternehmen, für das man die ­nötige A ­ lpinerfahrung und Kondition mitbringen sollte. Wander-Ausweichmöglichkeiten bietet z. B. das Preiner Gscheid. Schneeschuhe zum Ausborgen gibt es statt an der Seilbahnstation im Restaurant Raxalpenhof. Alle geführten Wandertermine in den Wiener ­Alpen: www.wieneralpen.at

Für ein schönes Schneeschuhwander-Erlebnis muss man nicht unbedingt auf einen Berg gehen. Der Dunkelsteinerwald im Waldviertel ist ein ideales Gebiet zum Schneeschuhwandern, genauso die Gegend rund um Langschlag und Bärnkopf. Schneeschuh-Wanderbegleiterin Renate Hahn führt Gruppen rund um Langschlag und schmunzelt: „So tief ist das Waldviertel gar nicht gelegen. Auf 1.000 m liegt in Langschlag der höchstgelegene Bauernhof Niederösterreichs.“ Einen Schnupperkurs für das Schneeschuhwandern hält sie für sehr vernünftig. „Es ist das Gleiche wie beim Walken und Laufen. Wenn ich weiß, wie ich mich bewegen soll und wie ich mit dem erforderlichen Material im Gelände umgehen muss, dann habe ich einfach mehr Spaß dabei.“ Situation am Berg richtig ­einschätzen lernen

Ob Wiener Alpen, Türnitzer Alpen, das Gebiet des Ötschers, Gutensteiner Alpen oder Mürzsteger Alpen: 16 schau

Die letzten schneearmen Winter haben gezeigt, dass nur die Berge eine sichere Adresse für Schneeschuhwanderer sind. Bergwanderern sollte aber klar sein, dass Schneeschuhwandern im Gebirge anderen Bedingungen unterliegt als in der Ebene. „Im alpinen Bereich muss man sich mit einer möglichen Lawinengefahr auf jeden Fall schon vor Tourbeginn auseinandersetzen“, erklärt Helmut Mucker, ausgebildeter Übungsleiter Schneeschuhwandern beim Österreichischen Gebirgsverein. Dazu gehört nicht nur das Erkennen einer möglichen Lawinengefahr, sondern auch das Know-how, wie man mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), einer Sonde und einer Schaufel umgeht. Diese praktischen Dinge lernt man in einem Grundkurs Schneeschuhwandern, der genau aus diesen Gründen empfehlenswert ist. Wer Mitglied bei einem Alpen- oder Gebirgsverein ist, kann sich Schneeschuhe zum Ausprobieren kostenlos ausborgen. Das ist für Helmut Mucker eine gute Möglichkeit um herauszufinden, „ob mir dieser Sport überhaupt taugt oder nicht“. Apropos ausborgen: Auch die meisten Seilbahn- und Sessellift-

stationen haben Schneeschuhe zum Ausborgen parat. Auf in die Wiener Alpen

Peter Hofmann ist ausgebildeter Berg- und Wanderführer und kennt die Wiener Alpen und die Wiener Hausberge wie seine Westentasche. Die schönsten und interessantesten Routen hat er in seinem Buch „Schneeschuhwandern in den Wiener Hausbergen“ festgehalten. 80 Touren ist er für sein „Baby“ gegangen und beschreibt darin detailliert Schneeschuhwandertouren für Einsteiger und Fortgeschrittene. Für ihn ist eines klar: Wer schneeschuhwandert, braucht den richtigen Schneeschuh. „Die Schneeschuhe müssen zur Körpergröße und zum Gewicht passen“, hält Hofmann fest. „Wenn die Schneeschuhgröße passt, ist es auch nicht nötig, so breitbeinig wie John Wayne daherzustapfen.“ Denn anstrengend genug ist Schneeschuhwandern sowieso – „die anstrengendste Sportart, die es gibt“, sagt Peter Hofmann. „Nur Rudern kommt vielleicht noch da hin“, so Hofmann. Entscheidend für die Wahl des Schneeschuhes ist, welheft 7|2015


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SCHAU DISCOVER

Schneeschuh-Panoptikum schau zeigt, welcher der ideale Schneeschuh für Ihre Wandertour ist.

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Kunststoffmodell mit ViperTMSteigzacken aus Stahl, ActiveLiftTM-Steighilfe und beweglichem Schuhende FlexTailTM sind perfekt für den Bergaufstieg, Riemenbindung.

Top-Kunststoffmodell mit ViperTM-Steigzacken aus Stahl, ActiveLiftTM-Steighilfe und beweglichem Schuhende FlexTailTM sind perfekt für den Bergaufstieg, die Bindung (BoaSystem) wird mit zentralen Drehknopf entsprechend Anforderungen fixiert und sorgt für perfekte Anpassung an den Wanderschuh.

Optimal für weite, ebene Strecken und den Bergaufstieg. Alu-Rahmenmodell mit Pro-StepRahmen erleichtert ergonomisches Gehen, aufklappbare Steighilfen, passt auf jeden Wanderschuh.

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FOTOS: MANUELA HOFMANN, TUBBS (5)

che Strecken und welches Gelände der Wanderer damit bewältigen will. Die wichtigsten Merkmale guter Schneeschuhe sind die Stärke und Länge der Krallen auf deren Unterseite. Diese werden umso wichtiger, je steiler das Wandergelände wird. „Meiner Erfahrung nach haben 90 Prozent aller Schneeschuhe zu kurze und zu schma­le Krallen“, sagt Hofmann und empfiehlt für Gebirgstouren Modelle, bei denen die Krallen so groß sind wie die ganze Breite der Schneeschuh-Unterseite. Unerlässlich im alpinen Gelände sind für ihn auch ausklappbare Steighilfen, die enorm dabei helfen, Kraft in den Unterschenkeln zu sparen, weil sie verhindern, dass der Schneeschuhwanderer wieder ganz flach auf den Schuh zurücksinkt. An der Lawinengefahr vorbeigehen

Schneeschuhwanderer sollten die Lawinengefahr zwar immer im Auge haben, doch sie können gefährliche Passagen viel leichter umgehen als Tourenskifahrer. „Wer auf einer dicht bewaldeten Forststraße geht, genießt einen relativ heft 7|2015

hohen Lawinenschutz. Und es ist ein genauso schönes Erlebnis, auf eine Alm zu wandern, als im offenen Gelände auf den Gipfel zu gehen“, weiß Hofmann von seinen vielen Schneeschuhwanderungen. Das fängt schon vor der Haustüre an. Wenn die Schneelage es zulässt – 30 cm Schnee sollten es schon sein –, dann ist eine Wanderung auf den Schöpfl oder auf den Hohen Lindkogel im Wienerwald ein einmaliges Erlebnis. „Es geht nicht um die Goldmedaille“, ist das Credo von Reinhard Heidlmair, der in der Gemeinde Annaberg geführte Touren anbietet, bei denen das Gruppenerlebnis vor der sportlichen Höchstleistung steht. Er fährt mit seiner Gruppe hinauf auf die Anna-Alm und wandert dann ganz gemütlich zur Jausenstation Waldbauer. Da kommt es schon des Öfteren vor, dass aus einer Wanderpause in der Hütte rasch ein länger dauernder Hüttenabend wird. Schneeschuhwandern als ­Gruppenerlebnis

Gruppentouren haben nicht nur einen hohen Kommunikations- und

Alu-Rahmenschuh perfekt für Einsätze in den Bergen oder Expeditionen, aufklappbare ActiveLiftTM-Steighilfe, optimal für steiles Gelände, vereint perfekte Kontrolle und Fixierung.

Interview mit Mag. Martin Koch, Geschäftsführer von Koch Alpin, Mils in Tirol Die Firma Koch Alpin ist seit ihrer Gründung 1978 ein Familienunternehmen und zählt zu den führenden Herstellern qualitativ hochwertiger Steigfelle für Skitourengeher. Außerdem ist Koch Alpin der Generalimporteur für Schneeschuhe der Marke TUBBS. Diese werden seit 1906 in den USA erzeugt. „Wir sind von der hohen Qualität dieser Marke einfach überzeugt. Das ­Sortiment umfasst Schneeschuhmodelle für hochalpine Unternehmungen, Expeditionen, aber auch einfache, stimmungsvolle Winterwanderungen“, erklärt Martin Koch. Denn bei der Wahl des richtigen Schneeschuhes zählt weniger, ob jemand Anfänger oder Fortgeschrittener ist, sondern entscheidend ist, wo der Wanderer mit dem Schneeschuh unterwegs sein will. Die Unterschiede bei den einzelnen Modellen liegen daher in der Stabilität der Bindung sowie in der Länge und Aggressivität der Krallen an der Unterseite der Schneeschuhe. Je aggressiver und größer

die Krallen, desto besseren Halt bieten die Schneeschuhe auch in hochalpinem, felsdurchsetzten Wandergebiet. Koch rät, neben den Krallen den Bedienungskomfort der Bindung im Auge zu haben. Moderne Bindungen brauchen nur einen einzigen zentralen Griff, um sich öffnen zu lassen. Generell unterscheidet man zwischen AluRahmen-Schneeschuhen mit genietetem Verdeck und modernen Kunststoffschuhen. „Der klassische Alu-Rahmen ist vom Gewicht her leichter und vermittelt tatsächlich noch ein richtiges Trapper­ Feeling“, meint Martin Koch. „Sie dämpfen den Schritt des Wanderers gut und sind sicher die naturnaheste Möglichkeit, diesen Sport auszuüben.“ Kunststoffschuhe ­bieten den besten Halt, der einzige Nachteil ist laut Koch: „Wenn ich einen steilen Berg quere, dann dämpfen sie nicht so gut.“ Das ­versucht Erzeuger TUBBS mit dem beweglichen Schuhende, dem FlexTail, auszugleichen.

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APP-TIPPS

Bergfex Wetter-App

Die Toureninfo zum Mitnehmen des ­ sterreichischen Alpenvereins. Die Ö Grundlage dieser App bildet eine zoombare, topografische Karte im Maßstab 1:25.000. Die Karte ist online oder offline verfügbar und wird für den Alpenraum in zwei unterschiedlichen Darstellungen (Sommer bzw. Winter) angeboten. Die Karten können überall im deutschen, österreichischen und Südtiroler Alpenraum zur Positions­ bestimmung & Tourennavigation eingesetzt werden. Das Herzstück der App ist eine umfassende, immer weiter wachsende Tourendatendank. Darin findet man Tausende Ski-, Berg-, Hoch- und Klettertouren sowie Freeride-Abfahrten, Klettersteige und noch viele weitere mögliche Aktivitäten. Die Anwendung ist für Android-Smartphones und ­iPhones erhältlich.

In dieser Wetter-App erhalten die Benutzer alle Wettervorhersagen der BergfexWebsite für den Alpenraum in Österreich, Deutschland, Schweiz, Italien und Slowenien. Exklusiv für Österreich bietet sie 3.729 punktgenaue und detaillierte Pro­ gnosen für alle Orte und eine große ­Anzahl an Bergwetter-Vorhersagen. Möglich sind auch eine Favoritenübersicht, eine Prognose bis zu neun Tage im Voraus, eine Vorschau auf die Minimalund Maximaltemperaturen, die Windverhältnisse, die Sonnenscheindauer inkl. Sonnenauf- und -untergang, und eine Niederschlagsprognose inklusive der zu erwartenden Neuschneemengen. Die exakten Prognosen werden in Zusammenarbeit mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) erstellt. Die Anwendung ist für Android-Smartphones und iPhones erhältlich.

passenden Schneeschuhen, einem Heißgetränk mit im Rucksack samt Kleidung zum Wechseln und kraftspendenden Pausen lässt sich eine geführte Tour gut bewältigen. Auch, oder gerade wenn sie nicht am helllichten Tag stattfindet. Wolfgang Mahn führt seine Gruppen gerne „After Work“ im Mondscheinlicht im Rax-Gebiet vom Preiner Gscheid zum Waxriegelhaus, wo sechs selbst gebraute Biersorten auf die fleißigen Wanderer warten. Auch auf den Semmering finden regelmäßig Wanderungen unter dem Sternenhimmel statt. So wird z. B. von der Passhöhe aus zum Pinkenkogel-Schutzhaus gewandert. Im mystischen Zwielicht verwandelt sich der Semmering tatsächlich in einen Zauberberg, wo die Wanderer neue Einblicke in eine sonst vertraute Bergwelt erleben.  ///

Routen-Tipps für Einsteiger und Genießer

Vom Hirschenkogel auf den Erzkogel

Über den Herzerlweg auf die Anna-Alm und zum Waldbauer

Bei der Semmeringer Passhöhe (985 m) fährt man mit der Seilbahn hinauf auf den 1.340 m hohen Hirschenkogel. Von hier aus wandert man über einen Forstweg hinab zur Wegkreuzung bei der Skipiste und dann über den Kamm hinauf mit wunderschönen Ausblicken auf den Sonnwendstein über den Dürriegel bis zum Erzkogel. Retour geht es über die gleiche Route oder man hat noch genug Energie, lässt die Seilbahn aus und geht zu Fuß zur Passhöhe zurück. Kurz vor Ende der Wanderung empfiehlt es sich, in der Enzianhütte einzukehren. Hier gibt es hausgemachte Bratwürstl, Blunzn und den besten Kaiserschmarrn weit und breit.

Ausgangspunkt für die Herzerlweg-Wanderung ist der Parkplatz II in Annaberg. Marschiert wird Richtung Karnreith (Wastl), immer der Spur der ­roten Herzen nach, die als ­Orientierungspunkte auf Bäumen angebracht sind. Über ­abwechslungsreiche Wald- und Almwege erreichen Wanderer nach ca. zwei Stunden die Anna-Alm auf 1.300 m Seehöhe. Entweder kehrt man jetzt in der Anna-Hütte ein oder man wandert über das Weiße Kreuz weiter zum Waldbauern und genießt die Spezialität des Hauses: knuspriger Schweinsbraten mit Speckkraut und Knödel. Zurück kann man den Weg abkürzen, indem man mit dem Skilift ins Tal fährt.

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Von Mönichkirchen über das ­Studentenkreuz aufs Hallerhaus Ausgangspunkt ist in Mönichkirchen der Parkplatz beim Sessellift. Mit dem Lift fahren Wanderer hinauf auf die Mönichkirchner Schwaig. Dann folgt man dem rot markierten Wanderweg am Pistenrand entlang quer über die Skipiste bis zum Studentenkreuz. Vom Kreuz folgt man der roten Markierung weiter Richtung Vorauer Schwaig. Am Ende des rot markierten Weges biegt man scharf nach rechts Richtung Hallerhaus ab. Das Hallerhaus ist eine urige Wanderhütte, die durchgehend und ganzjährig geöffnet ist. Übernachten kann man im Hallerhaus und am nächsten Tag Richtung Nieder- und Hochwechsel weiterwandern.

Von Langschlag zum ­Frauenwieserteich Von Langschlag wandert man ortsauswärts Richtung Kainrathschlag, direkt an der Bison-Ranch vorbei. Dann führt der Weg weiter Richtung Schwarzenberg durch bewaldetes Gebiet bis zur Hahnmühle. Dort gibt es auch eine kleine Hütte, die zu einer Rast einlädt. Von der Hahnmühle geht es unterhalb von Zwettl Richtung Kleinfrauenwies. Beim Abstieg nach Frauenwies kann man bereits erste Blicke auf den Frauenwieserteich werfen. Am Teich angekommen, sollten Wanderer nicht nur die paradiesische Winterlandschaft genießen, sondern auch im „Lagosol“ vorbeischauen, wo der Teichhüttenwirt erstklassig aufkocht.

Schneeschuhtour auf die Unterberg-Alm und weiter zum Blochboden Ausgangspunkt ist beim Grieshof in Rohr im Gebirge. Auf einer Forststraße geht es bergauf Richtung Griesler Gscheid. Dort biegt man rechts ab Richtung Unterberg-Alm und wandert entlang des Höhenrückens bis zum Blochboden. Wer nicht bis auf den Gipfel will, folgt dem rot markierten Weg ­direkt zum UnterbergSchutzhaus. Dort offeriert der Hüttenwirt ein zünftiges Gselchtes mit Kraut und Knödeln. Eine Rückweg-Variante führt durch den wildromantischen Miragraben. Dabei geht man an der Kapelle Maria Einsiedl vorbei und folgt dem rot markierten Weg weiter. So kommt man direkt zurück zum Grieshof.

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FOTOS: RÖMMEL, FRANZ ZWICKL, REINHARD HEIDLMAIR, WWW.PICTUREDESK.COM, MARKTGEMEINDE LANGSCHLAG, BUENOS DIAS

Alpenvereinaktiv-App

Spaßfaktor, die Teilnehmer lernen auch, während der Wanderung aufeinander Rücksicht zu nehmen. Wolfgang Mahn unternimmt mit Gruppen wie z. B. den Mitarbeitern einer Firma gerne Wanderausflüge im Gebiet von Rax, Schneeberg und Wechsel. Auspowern können sich die Ehrgeizigen bei der anstrengenden Spurarbeit. Alle, die es langsamer angehen wollen, stapfen einfach hinterher. Er ist überzeugt davon, dass es Sinn macht, die ersten Touren mit einem geprüften Wanderführer zu unternehmen. „Ich gebe meinen Teilnehmern ja auch immer Tipps über die richtige Ausrüstung, die Orientierung, die Wettersituation, die Verpflegung und die Lawinengefahr mit auf den Weg“, erklärt Wolfgang Mahn. Mit guten, möglichst wasserdichten Wanderschuhen in den


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schauportrait Noch bevor Selfies zum Modewort avancierten, hat die Fotokünstlerin Flora P. den Selbstauslöser für sich entdeckt. Ihr liebstes Motiv: sie selbst. Mit ihren erotischen Akten schaffte sie es sogar in internationale Magazine wie den Playboy. Aber nicht nur das. Sie bringt auch ihre Leidenschaft für Wölfe eindrucksvoll ins Bild – und arbeitet hart an ihrer Karriere. FOTOKÜNSTLERIN FLORA P.

Wild – aber nicht unnahbar TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: FLORA P. FÜR IHRE KREATIVE Kraft ist die Steiermark bekannt. Dass es tatsächlich an den Kürbiskernen liegt, ist jedoch bestenfalls Legende. Eine junge Steierin lässt jedenfalls seit einiger Zeit vor allem mit ihren Aktfotos aufhorchen. Seit 2009 posiert das Model Flora P. (30) für sich selbst vor der Kamera – mit Erfolg. Model und Fotografin

„Selfs“ nannte sie die so entstandenen Fotoserien. Das Echo auf ihre Bilder war von Beginn an groß. „Die Reaktionen auf meine ersten Selbstportraits waren unerwartet positiv. Bereits die erste Self-Serie wurde 2009 im Playboy veröffentlicht“, erzählt Flora. Aber wie ist sie eigentlich zum Fotografieren gekommen? „Die Leidenschaft zu Bildern begleitet mich schon sehr lange. Früher habe ich viel gezeichnet und ge-

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malt. In meiner Zeit als Aktmodell konnte ich dann viel über Licht und Technik lernen. Mir wurde schnell klar, dass nur ich allein meine Idee von Akt umsetzen kann. Es war ein großer Schritt für mich, irgendwann selbst die Kamera in die Hand zu nehmen. Heute ist es für mich unvorstellbar, mich nochmals hinter eine fremde Kamera zu stellen. Ich habe in den letzten Jahren meine eigene Bildsprache entwickelt.“ Frage: Sprichst du mit deinen ästhetischen Aktfotos nur Männer oder auch Frauen an? „Anfangs war das Feedback der Männer stärker. Die Anfragen von Frauen, haben aber deutlich zugenommen. Viele Frauen kaufen sich ästhetische Bilder, Kalender oder lassen sich von mir ablichten. Speziell wenn mich Frauen als Fotografin buchen, fühlen sie sich einer anderen Frau gegenüber oft wohler. Auch lassen

sie sich gerne von meinen Selbstportraits inspirieren und vertrauen mir, dass ich dem weiblichen Körper immer schmeichle und ihn nie ordinär aussehen lasse.“ Tagebuch der Fantasie

Mittlerweile ist Flora auch sehr aktiv in der Vermarktung ihrer Arbeiten. Über ihre Homepage und auf der Social-Media-Plattform Facebook präsentiert sie ihre Arbeiten. So sind ihre immer zahlreicher werdenden Fans stets auf dem letzten Stand. Flora: „Online-Marketing ist ein wachsendes, praktisches und zielgruppenorientiertes Medium für mich.“ Und, Flora, kann man von der Fotografie leben? „Seit wenigen Jahren lebe ich ausschließlich von der Fotografie. Meine Selbstportraits gibt es als Prints in verschiedenen Auflagen, Größen und speziellen Materialien. Zudem kann man mich auch als Fotografin buchen in den Bereichen Mode, Akt und Portrait.“ Es tut sich also einiges im Leben von Flora P. Neben Porträts und Reportage-Fotos – unter anderem aus Indien – entstehen laufend neue SelfSerien. Die tragen stets fantasievolle Namen wie „Flourish“, „Pure“ oder „Roots“. Wo holt sich die Fotokünstlerin eigentlich die Inspiration dafür? „Meine Selbstportraits sind eine Art Tagebuch meiner Fantasien. Geprägt von Alltag, Träumen und Sehnsüchheft 7|2015


„Neben der Fotografie sind Wölfe meine große Leidenschaft.“ Flora P. über die Faszination der Wildnis

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schauportrait Die Aktaufnahmen mit Selbstauslöser sind eine Spezialität von Flora P. und sprechen nicht nur Männer an. Immer mehr Frauen zählen zu ihren Kunden, denn Floras Credo lautet_: „Ich schmeichle dem weiblichen Körper, lasse ihn nie ordinär aussehen.“ Dreimal Flora im Akt – links: Serie „Reflections“; rechts: Serie „Roots“, und unten aus der Serie „Pure“ – alle aus dem Jahr 2015.

ten, inspiriert durch Malerei, Tanz und die Natur.“ Eine besondere Serie trägt den Titel „Wonderland“, sie wurde gemeinsam mit dem Wolf Science Center im niederösterreichischen Ernstbrunn realisiert. Dabei geht sie mit Wölfen auf Tuchfühlung. Rendezvous mit Herrn Isegrim info

Flora P. „Self Kalender 2016“ 37 cm x 32 cm, Digitaldruck, 300 + 400 Gramm Papier, signiert, limitiert. 59 Euro inkl. Versand. Bestellungen unter flora.p@gmx.at oder auf: www.florap.com. Bei der Bestellung eines Prints gibt’s den Kalender als Geschenk dazu.

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Aus der Welt der Märchen kennt man den Wolf als Isegrim. Im Fabelreich gilt er als böse, rücksichtslos und grimmig. Wer den imposanten Tieren jemals selbst nahe gekommen ist, weiß aber, dass das gar nicht stimmt. Die Vorfahren unserer Haushunde sind überaus intelligent und sozial, was das Zusammenleben im Rudel betrifft. Flora kommt leicht ins Schwärmen, wenn

sie von den Wölfen zu sprechen beginnt. „Neben der Fotografie sind Wölfe meine große Leidenschaft. Der Wolf symbolisiert das Wilde und Unnahbare. Abgesehen von ihrer Schönheit und Ästhetik liebe ich ihre ausgeprägte Körpersprache und ihr ganzes Verhalten, uns und ihren Artgenossen gegenüber. Die Selbstportraits mit den Wölfen dokumentieren meinen engen Zugang zu diesen Tieren. Die Fotos tragen hoffentlich auch dazu bei, das Rotkäppchen-Syndrom aus den Köpfen vieler Menschen zu bringen.“ Gibt es Eigenschaften, die die Wölfe mit Flora teilen? „Wir werden gerne in unserem ,Sein‘ beziehungsweise ‚Schein‘ missverstanden ;-) … Ich sehe generell starke Parallelen zwischen Mensch und Wolf. Ihr soziales

Verhalten und ihre Familienstruktur sind gut vergleichbar mit der des Menschen.“ 12 Mal Flora für daheim

Aktuell hat Flora ihren Kalender für 2016 fertig gestellt und brütet schon über neuen Ideen. Welche Projekte würde sie noch gerne realisieren? „Da gibt es einige, speziell meinen eigenen Bildband. Die Umsetzung meiner Projektideen ist auch in Zukunft auf meiner Homepage zu finden.“ Zum Schluss bitte noch einen Tipp für alle, die selbst ihre Kunst realisieren wollen. Worauf kommt es wirklich an? „Man muss seine Kunst zu 100 % leben, lieben und leiden. Selbstverwirklichung passiert nicht nebenbei!“ /// heft 7|2015


Foto: Peter Svec

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Gut für Österreich.


schauportrait Was hat dieser Mann nicht alles erlebt? Nur einige Stationen: Praktikant bei der New York Times, Kurier-Chefredakteur, ORFChefkommentator, TV-Dokumentationen wie „Friede durch Angst“, Bestsellerautor, Initiator des Rundfunkvolksbegehrens. DR. HUGO PORTISCH

Aufregend war es immer TEXT VON FRANZ PRASSL

damals klang das hochmodern und international – immer wieder u ­ nsere Verantwortung predigte: check, recheck, double-check. Hugo, der Dolmetscher

Gut, wir prüfen, prüfen wieder und prüfen ein drittes Mal. Das neue Buch von Hugo Portisch. Seine Biografie. Sie heißt „Aufregend war es immer“ und was auf 384 Seiten geboten wird, ist vom Allerfeinsten. Erlebnisse, Abenteuer, Begegnungen, faszinierende Geschichten und Anekdoten. Das heißt, Anekdoten stimmt nicht ganz. Die sind ja mit Ikone, ja oder nein? Fabeln und Schnurren verwandt. Hugo Portisch: „Was ich erzähle, Herr Doktor Portisch, wie lebt es habe ich erlebt und erfahren.“ sich als Ikone des Journalismus? Kostprobe? Bitte sehr. Wir schreiben „Ach, hören’S auf damit. Schrecklich 1953, Österreich ist noch besetzt. – eine Ikone. Es gibt viele gute Jour- Bundeskanzler Julias Raab reist in nalisten in diesem Land. Auch bin die USA, wird Präsident Dwight D. ich nicht außergewöhnlich.“ Mag Eisenhower treffen. Der junge Hugo sein, doch ist das nicht ein wenig ist Dolmetscher für den Kanzler. kokett? „Bin ich nicht. Claudia Er erinnert sich im Buch: „Für den Stöckl hat mich in ihrer Sendung Präsidenten hatte Raab ein Gastge‚Frühstück bei mir‘ gefragt, was auf schenk mitgebracht: ein Schreiben meinem Grabstein stehen soll. des ehemaligen österreichisch-ungaMeine Antwort: ‚Vergesst’s mich.‘“ rischen Gesandten in Washington Na gut, wir glauben ihm. So wie wir an Kaiser Franz Joseph I. Er schlug ihm oft geglaubt haben. Generatio- vor, Österreich-Ungarn möge mit nen von Journalisten sowieso. Auch den USA einen Handelsvertrag abdie meinige. Weil er aus den USA schließen. Der Kaiser aber hatte das sein Credo mitbrachte und uns – offenbar abgelehnt, denn am Rande 24 schau

des Schreibens hatte er selbst mit Tinte vermerkt: „Was soll uns das mit diesen Indianern? F. J.“ Portisch weiter: „Ich gab zu bedenken, dass Präsident Eisenhower vielleicht gar nicht amüsiert reagieren könnte, aber selbst wenn, ließ das den Kaiser und Österreich nicht gut dastehen. Aber was sollte Raab nun als Gastgeschenk mitbringen?“ Schließlich, erinnert sich Portisch, rettete unser damaliger Botschafter in den USA, Karl Gruber, die Situation. Er sagte zu Raab: „Da steht in der Botschaft so ein Lipizzaner-Reiter aus Porzellan herum, den könnte man holen lassen.“ So geschah es, Fauxpas vermieden. Aber, 58 Jahre später, kommentiert Hugo Portisch diesen Vorfall in gewohnt klarer Sprache. Es klingt im Interview mit mir dann so: „Das ist an und für sich lustig. Aber es zeigt natürlich, dass der Kaiser keinen weiten Horizont hatte. Es war auch präpotent, denn er wusste genau, dass das keine Indianer waren.“ Was auch Portisch nicht wusste

Tempi passati. Und überhaupt, das Buch ist so spannend und amüsant, der wahre Genuss kommt beim Selberlesen. Also: hingehen, kaufen. Und damit, lieber Doktor Portisch, lassen Sie uns etwas persönlich wer-

Hugo Portisch, wie wir ihn kennen, wie wir ihn lieben. Souverän, kenntnisreich, detailtreu. 12 Jahre lang bekniete ihn der Verleger um seine Biografie. Jetzt ist sie da. Das Leben eines großen Österreichers.

FOTO: ERNST KAINERSTORFER/PICTUREDESK.COM

DOCH DAS GANZ GROSSE VERMÄCHTNIS von Hugo Portisch für die nächsten 100 Jahre und dar­über hinaus sind seine Dokumentationen „Österreich I“ und „Österreich II“. Ein Standardwerk über die Geschichte unseres Landes. Besuch also bei einem Außergewöhnlichen. Portisch, Jahrgang 1927, lädt mich in sein Büro auf der Landstraßer Hauptstraße ein. Nichts Feudales, aber funktionell. Er kommt herein, wach, lebhaft, nur das rechte Bein und das linke Ohr spielen nicht ganz mit. Na ja, mit 88 Jahren zwickt es da und dort.

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„Österreich? Es wird nicht mutig regiert. Es bleibt alles am Tisch liegen, was doch schon da ist.“ Hugo Portisch, der Mahner

den. Was hat sogar Sie, den großen Weltversteher und -erklärer, denn doch ein wenig überrascht? Kurzes Nachdenken, dann die Antwort: „Das Erstaunlichste war der Zusammenbruch der Sowjetunion. Das hat niemand vorausgesehen. Mit Ausnahme eines einzigen russischen Historikers. Der Dissident Andrei Alexejewitsch Amalrik. Der hat in den 70er-Jahren ein Buch geschrieben: ‚Kann die Sowjetunion das Jahr 1984 erleben?‘ Ich war erstaunt über seine Frage. 1984, wie unwahrscheinlich. Und was passierte? Die Sowjetunion überlebte – aber nur ein paar Jahre. Nein, nicht in meinem, nicht in unseren Leben hätte ich das erwartet.“ Und wie ist das heute? Wie überraschend ist die Flüchtlingskrise? „Das haben wir letzten Endes den USA zu verdanken. Drei große Kriege, drei große Fehler. Der 1. Irak-Krieg, der 2. Irak-Krieg, drittens der Krieg in Afghanistan. Alle drei bescheren uns jetzt die Flüchtlinge.“ Und die EU, was tut sie richtig, was tut sie falsch? „Einige tun ja sehr viel. Vor allem die Deutschen, die Holländer, die Schweden, auch wir Österreicher. Aber: Europa hat sich nicht schnell genug entwickelt. Die Situation zeigt, dass man militärische Macht haben muss, damit man

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Hugo Portisch – Aufregend war es immer. Eine Biografie, Ecowin-Verlag Preis: 24,95 Euro, 384 Seiten mit zahlreichen Fotos

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schauportrait China, ich komme! Mit der „Swiss Air“ nach London, dann Hongkong (damals britisch), weiter nach Peking. Es gelang ihm als einer der ersten westlichen Journalisten, „hinter den Bambusvorhang“ zu schauen.

Zeitungsgeschichte: Der „Neue Kurier“ mit (v. l.) den Machern Portisch, Hans Dichand, Herausgeber Ludwig Polsterer Partner im Erfolg: Mit Sepp Riff, dem superben Kameramann, und der „Goldenen Kamera“

Wer erklärt wem die Welt und Österreich? Mit Heinz Fischer zum 70. Jahrestag der Republik

Gerd Bacher bestellte, Portisch lieferte: Die Väter von Österreich I und II

mitspielen kann. Wenn wir eine ge- den ausgepowert von den Kommu- leicht gibt es doch zwei Europas. Mit Großparteien. Da gehen die Bauern meinsame Armee hätten, hätte Eu- nisten. Jetzt sind wir dran, die EU verschiedenen Geschwindigkeiten. nicht mit, dort werden die ÖAABIst vielleicht auch keine Schand’.“ ropa unbedingt mit eigenen Solda- soll uns etwas zahlen.“ Leute oder die alten G ­ ewerkschafter ten in Syrien eingreifen müssen.“ bremsen. Sie haben Angst vor den eiWas ist in Österreich zu tun? Die ehemaligen Ostblockländer, sie Europa ist nur eine Melkkuh genen Leuten.“ tun fast gar nichts in dieser Situation. Hugo Portisch, der ewige Journalist „Schlimm dabei ist, dass sie nicht nur Die Audienz, so nenne ich es, geht und Double-Checker: „Für einen, Wie lange wird das gehen? Hugo Portisch: „Bis jemand der Kra- kein Solidaritätsgefühl haben. Eu- dem Ende zu. Und, Doktor Portisch, der die ersten Jahre der Republik ergen platzt und er sagt: ‚Wer nicht so- ropa ist ihnen wurscht und Angst ha- wie geht’s mit Österreich weiter? „In lebt hat, ist das sehr erstaunlich. lidarisch ist, kriegt kein Geld.‘ Ich ben diese Länder nur vor den Rus- letzter Zeit wird nicht mutig regiert. Wenn Julius Raab hintrat und sagte, würde diese Drohung auch wahr sen. Und vor den Russen schützt sie Es bleibt alles am Tisch liegen, was das und das ist notwendig, ist er machen. Diese Staaten zeigen, dass die NATO. Also die Amerikaner. eigentlich schon da ist: eine Schulre- wohl in den Parteivorstand gegangesie der EU nur beitraten, um zu kas- Für die tun sie alles, bauen Raketen- form, eine Finanzreform, eine Ver- nen. Aber: Wenn niemand sieren. Warum? Diese Länder haben stellungen und Radarsysteme. Eu- waltungsreform, eine Föderalismus- außer ihm dafür war, hob er seine den hart erkämpften europäischen ropa ist nur eine Melkkuh, sie haben reform. Alles ausgearbeitet. Man Hand und sagte: einstimmig angemuss es nur tun. Alle müssten sich nommen!“ Gedanken nicht erlebt. Sie lebten Europa nicht im Blut.“ jenseits des Eisernen Vorhangs, für Und dann zieht der glühende Euro- einen Schub geben. Aber sie geben Ach, Doktor Portisch, wann werden die Propaganda waren wir ohnehin päer Portisch ein Resümée, über das sich nicht diesen Schub. Sie haben wir dieses „einstimmig“ wieder der Feind. Sie sagen heute: Wir wur- man ruhig nachdenken soll: „Viel- Angst vor der eigenen Klientel. Beide hören?  /// 26 schau

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FOTOS: MARTIN VUKOVITS/ECOWIN, KURIER/PICTUREDESK.COM, KURIER/PETER LEHNER/PICTUREDESK.COM, ORF/THOMAS RAMSTORFER (2), ALI SCHAFLER

Mit Gattin Traudi in der Toskana, wo sie ein Haus besitzen. Darüber gibt’s ein gemeinsames Buch: „Die Olive und wir“.


INNOVATIONEN MIT WEITBLICK beginnen hier.

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schauquerdenker Neugierig, authentisch, unermüdlich – so lebt und arbeitet Patricia Ricci in ihrer Villa Natura in Klosterneuburg. Ihre Energie und Wissen gibt sie gerne weiter – vorwiegend an Frauen. Willkommen ist aber jeder, der gerne Natur (wieder-) entdecken möchte.

Wir sind Natur

Patricia Ricci dort, wo sie am liebsten ist: in der Natur. Am Kopf trägt sie eine Zopfmütze. Patentiert und passend für jeden Kopf mit Pferdeschwanz.

TEXT VON NINA NEKOUI, FOTOS: TANJA HOFER

ZURÜCK ZU DIR. Zurück zur Natur. Erinnern ist die Devise. „Man muss sich nicht immer selber finden. Man hat sich schon gefunden. Man muss sich einfach nur wieder erinnern“, so Patricia Ricci, Inhaberin der „Villa Natura“ in Klosterneuburg. Auf den drei Säulen Mensch, Natur und Kreativität basiert ihr umfangreiches Programm. Von Einzel- und Gruppencoachings, Kräuterwanderungen über kreative Malworkshops bis zum Yoga-Kurs – mit Patricia erkundet man die Natur und findet dabei wieder zu sich zurück. Irgendwo im „linken Kipferl“

Die unstillbare Neugierde war es, die die junge Wienerin immer schon angetrieben hat. So startete sie nach der Matura mit vier – ja, vier – Studien (Chemie, Ernährungswissenschaften, Philosophie und Publizistik) in ihr zukünftiges Leben. Mit einem Doktor der „Molekularen Medizin“ in der Tasche verbrachte sie sechs spannende Jahre in der Forschung: „Gerade die Chemie ist schon spannend, weil hier alles so ungreifbar, oft auch unsichtbar ist – fast magisch!“ Fasziniert von Naturwissenschaften, war Patricia immer auf der Suche nach Neuem und absolvierte schon neben ihrer Forschungsarbeit einen Yogalehrer-Kurs. Die nächsten Stationen: Tirol, Salzkammergut und schlussendlich wieder Wien. In einer Gemeinschaftspraxis arbeitet Patricia unter dem Slogan „Creatura – Create 28 schau

your Nature“ als Coach. Lang ist sie aber noch nicht dort, wo sie hin will und bastelt mit einem Freund durch Zufall den Namen „Villa Natura“ – denn ein kleines Haus soll es sein, mit einem riesigen Garten irgendwo in Wien oder im „linken Kipferl“ im Wienerwald. „Drei Jahre habe ich gesucht und war schon fast frustriert. Dann war ich in Paris bei einer Fortbildung, es war ganz witzig, Mitte Juli an meinem Geburtstag, zu Vollmond, lag ich alleine im Zimmer und habe im Internet gesurft! Grad als ich mich ärgerte, dass ich nicht die Stadt erlebe, habe ich dieses Haus gefunden und es war perfekt!“, erzählt die ehemalige Forscherin aufgeregt. Nach zwei Monaten Renovierung war alles fertig, und die Natur konnte einziehen. Auf 4.000 Quad-

ratmetern findet man wildwachsend Amaranth, Mangold, dann Ringelblumen, Kohl, bis zur Brennessel – ja sogar Uhudler-Trauben gedeihen im Garten in Klosterneuburg. „Die Pflanzen verirren sich zu den Menschen, die sie brauchen“, ist Patricia überzeugt. Es gibt keine Regeln

Doch nicht nur die Pflanzen verirren sich zum Naturcoach nach Niederösterreich. Großteils Frauen sind von dem Programm begeistert: So sind die „Wild Woman Weekends“ in der Villa Natura immer wieder ausgebucht „Es geht darum, dass die Frauen wieder ihre Authentizität entdecken. In jeder Frau stecken die vier Archetypinnen Königin, Amazone, heft 7|2015


„Die Pflanzen verirren sich zu den Menschen, die sie brauchen.“ Patricia Ricci

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Bilder rechts: schau-Redakteurin Nina Nekoui bewundert die Kreativ-Ecke der Villa Natura. Besonders das Bild „Lionessa“ hat es ihr angetan. Im Gespräch mit Patricia Ricci erfährt sie alles über die drei Säulen Mensch, Natur und Kreativität.

„Hereinspaziert in meine Villa Natura!“ Bei Patricia Ricci findet man Entspannung, Energie und viel Natur.

„Das kann kein Trend sein. Wir sind Natur, das ist ja das, woraus wir bestehen! Patricia Ricci

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Villa Natura Gesundheitspraxis Villa Natura 3400 Klosterneuburg Weidling bei Wien, Brandmayerstraße 4 office@villanatura.at www.villanatura.at www.facebook.com/VillaNatura.at

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Magierin und die Liebende. Diese gilt es zu entdecken und zu leben. Wir verbringen auch sehr viel Zeit in der Natur, und es gibt nur eine Regel: Es gibt keine Regeln. Jede soll essen, schlafen und ausruhen, wann sie möchte. Denn auch das ist mutig und authentisch, mal zu sagen, ‚Nein jetzt habe ich keine Lust‘.“ Natürlich besuchen auch Männer die Villa Natura, so zum Beispiel bei den Kräuterwanderungen. Jeden ersten Samstag im Monat kann man mit Patricia Ricci auf Wildkräuterjagd gehen. Diese Touren sind so beliebt, dass sogar schon private Führungen angefragt wurden: „Es ist wirklich witzig, da kommen dann Mutter, Tochter, Papa und die Omis … es ist dann viel individueller!“ Sanftes Teambuilding mit Firmen oder Einzelcoachings stehen ebenso auf dem Programm, und genau diese Trainings machen Patricia besonders viel Spaß: „Besonders die Gruppentrainings sind immer sehr spannend.“ Als vorübergehenden Trend sieht die lebendige Jungunternehmerin das neue

Bewusstsein zur Natur nicht: „Das kann kein Trend sein. Wir sind Natur – das ist ja das, woraus wir bestehen. Es ist eher ein Erinnern daran.“ Neue Zeiten und Technologien ermöglichen das wiedererweckte Bewusstsein zur Natur, und sie meint weiter: „Unsere Eltern und Großeltern waren so damit beschäftigt, ein Leben aufzubauen. Auch in der Industrie heutzutage ist so viel automatisiert, und es ist schön, dass uns die Technik so viel abnehmen kann und wir uns Zeit nehmen können. Es gibt Studien, dass zwei Stunden im Wald das Immunsystem für drei Tage nachhaltig stärken und die Immunzellen sich verdoppeln. Deswegen wächst diese Sehnsucht, zurück zur Natur zu finden – wir haben mehr Zeit auf der einen Seite, obwohl andererseits der Stresslevel höher geworden ist.“

und reisen sogar aus den entlegensten Gegenden an. „Die meisten kommen aus Wien und noch von viel weiter her. Ich hatte sogar Besucherinnen aus Wieselburg, Berlin, Innsbruck, zwei aus der Steiermark und noch eine aus Kärnten!“ Und weiter: „Ich bin immer neugierig und frage, wo die Leute von mir erfahren haben, und die häufigste Antwort ist ‚aus dem Internet‘“, erzählt die Wahl-Klosterneuburgerin kichernd. Dazu braucht es aber keine teure Marketing-Abteilung – Youtube, Facebook sowie ihr Blog, den Patricia regelmäßig befüllt, reichen da vollkommen aus. Denn die Naturwissenschafterin verlässt sich bei der Bewerbung der Villa Natura vollkommen auf die Sozialen Medien: „Es ist effektiv, einfach und kostengünstig. Ich habe einmal Flyer in Klosterneuburg verteilt, das bringt heutzutage eigentlich fast gar nichts mehr.“

Zurück zur Natur aus Berlin

Schreiben, Stricken, Häkeln

Es pilgern immer mehr Frauen zur Villa Natura nach Klosterneuburg

Patricias Natur- und Coaching-Potpourri ist so reichhaltig und trotzheft 7|2015


dem kriegt sie nicht genug. Neben- Es ist aber immer noch nicht bei schreibt sie nämlich noch an zwei Schluss. Die Zopfmütze ist ein weiBüchern, die Anfang 2016 unter die teres Talent von Patricia. Aber was Leute kommen sollen. Das erste han- ist eine Zopfmütze? „Ich hatte imdelt von der Kraft der Frauen, pas- mer lange Haare und trage meistens send zu den Seminaren und Work- einen Pferdeschwanz. Das schaut shops: „Hier werden auch wieder aber mit Haube superdoof aus und die Archetypinnen beleuchtet und es die Haare sind nachher komplett geht um dieses ‚Frausein‘ in der heu- zerstört.“ Mit ihrer Liebe zum Hätigen Welt auf eine entspannende keln und Stricken entstand eine und doch wilde Art“, erzählt die Au- Mütze, bei der der Zopf hinten raustorin euphorisch. schaut. Nach verschiedenen ProtoDas zweite Buch geht in die Rich- typen war es geschafft: „Mich haben tung Coaching für Coaches – ganz so viele darauf angesprochen und leichte Ansätze, wie man mit Leich- dann hab ich’s Freundinnen getigkeit und Freude durchs Leben ge- schenkt. 2012 hab’ ich meine Zopfhen kann. So zum Beispiel: „Laut der mütze dann patentieren lassen.“ Drittel-Regel werden ein Drittel der Entsprechend ihrem Lebens-Credo Menschen, die dich kennen (ob 10, lässt sie es aber entspannt angehen: 100 oder 1.000), immer prima fin- „Im Moment häkle ich noch selbst, den, was du tust, das zweite Drittel aber ich bin schon neugierig, wenn schert’s nicht, was du machst, und die Nachfrage größer wird, muss das letzte Drittel wird immer alles meine Oma wahrscheinlich mithelscheiße finden von dir. Somit kannst fen. Ich will es auf keinen Fall ausladu’s sowieso nie allen recht machen gern, es geht um das Individuelle und kannst die Dinge entspannter und soll Spaß machen – schauen wir angehen – und vor allem so, wie du mal, wie sich das Projekt ‚Zopfes selbst willst.“ mütze‘ entwickelt.“  ///

Kreativ sein und sich selbst erforschen. Gerade heutzutage sollten die Menschen mehr Zeit für sich nutzen und Energie aus der Natur tanken.


Ich bin Energie-Gewinner. Weil ich manchmal ausfalle – der Strom aber so gut wie nie.


Levin und Nicolas S. Energie-Gewinner.


„Als ich kam, sprach ich kein Wort Deutsch. Aber Wien faszinierte mich. Irgendwie war die Stadt kafkaesk und verstaubt. Deshalb kann ich beurteilen, wie gut sie sich entwickelt hat.“

Alles andere als eine „echte“ Wienerin. Und das ist gut so. Shams Asadi, die Menschenrechtsbeauftrage der Stadt Wien, stammt aus dem Iran. Hier in ihrem Büro im 1. Bezirk, Neutorgasse.

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FOTOS: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

Shams Asadi, Menschenrechtsbeauftragte der Stadt Wien


schaumenschen SHAMS ASADI HAT EINEN BESONDEREN JOB:

Im Einsatz für Menschenrechte

TEXT VON FRANZ PRASSL, FOTOS: MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

Menschenrechte – das klingt doch gut. Sind wir ja alle dafür. Jedoch, was genau ist darunter zu verstehen? Ein Blick ins Lexikon belehrt uns: „Menschenrechte sind subjektive Rechte, die jedem Menschen gleichermaßen zustehen.“ UND WEITER heißt es da: „Das Konzept geht davon aus, das alle Menschen aufgrund ihres Menschseins mit gleichen Rechten ausgestattet sind. Diese gelten weltweit, sie sind unveräußerlich und unteilbar.“ So weit die Theorie ... Doch so wie mit anderen Rechten, ist es auch mit den Menschenrechten: Geht’s einem gut, so denkt man nicht daran. Aber braucht man sie wirklich, werden sie einem nur schwer zuteil. Ein Blick in Frauenhäuser, in Schubhaftzellen, zur Caritas und in die Gruft genügt. Oder auf den täglichen Flüchtlingsstrom.

ZUSATZFOTO: STADT WIEN PID/ALEXANDRA KROMUS

Eine „Zuagraste“ aus dem Iran

Nun gut, daran muss gearbeitet werden. Und so ist es lobenswert, dass die Stadt jetzt, genau am 7. September, das „Menschenrechtsbüro der Stadt Wien“ eröffnete. ­Beschlossen und verkündet in der Gemeinderatssitzung vom 19. Dezember 2014, entschieden mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und Grünen. Dagegen waren … na, eh schon wissen. Leiterin dieses Büro, und damit wird’s richtig interessant, ist eine Frau, die vor 26 Jahren selbst nach Wien emigrierte. Aus dem Iran. Wir stellen vor: Diplomingenieurin Shams Asadi, geboren und aufgewachsen in Teheran und Täbris, Studium in der Türkei und in Wien (Architektur und Stadtplanung), Sponsion an der TU Wien. Ausgestattet mit einem feinen Quantum Exotik. Sie kennt drei Kulturen, beherrscht – neben Deutsch und Englisch – die Sprachen Aserbaidschani, Farsi und Französisch. Und falls noch etwas fehlt: Ihr Vorname Shams heißt auf Arabisch – „Sonne“. Wie, bitte, kommt eine Frau mit diesem Lebenslauf in den Schoß des heft 7|2015

Wiener Rathauses? Wir blenden zu- übersehen. Wer sich – aus dem Iran echter Notfall ist, helfe ich selbstrück: 1. Februar 1979. In Teheran kommend – so erfolgreich integriert, verständlich. Vermittle bei den zulandet Ayatollah Khomeini, Um- muss ja wohl richtig hier sein. ständigen Stellen, ersuche um Assissturz, islamische Revolution. Shams tenz. Gestern kam ein älterer Herr, Asadi: „Diese Tage sind unvergess- Kluge Worte zur Eröffnung der Schwierigkeiten im Altenheim lich. Alles änderte sich. Für die hat. Ich rief die zuständige Stelle ganze Familie. Meine Mutter hatte Auf Initiative von Stadträtin San- an. Mehrere Menschen, ehemalige einen privaten Kindergarten geführt, dra Frauenberger wurde Wien zur Heimkinder, die mit der Aufarbeimein Vater war Geschäftsmann. Die „Stadt der Menschenrechte“, Shams tung ihrer Missbrauchsfälle nicht Kulturrevolution schloss die Univer- Asadi Leiterin des neuen Büros. Zur zufrieden sind, waren auch hier.“ sitäten. Jahrelang. Ich ging nach An- Eröffnung sprach Frauenberger Wir lernen: Direkt geholfen wird diese klugen Worte: „Wien ist eine nach wie vor dort, wo man darauf kara um zu studieren.“ 1989 kam sie durch Freunde nach Menschenrechtsstadt. Wir sind in spezialisiert ist. Doch dass es unWien. „Ich sprach kein Wort Deutsch. diesem Bereich gut aufgestellt, im ter dem hohen Gedanken der MenAber die Stadt faszinierte mich, ob- internationalen Vergleich sogar sehr schenrechte geschieht, darauf passt wohl ich Paris und London kannte. gut, aber gerade bei diesem Thema Shams Asadi auf. Irgendwie war sie kafkaesk und et- ist der Zenit niemals erreicht.“ was verstaubt. Deshalb kann ich be- So bleibt die Frage: Was genau Klingt doch gut.  /// urteilen, wie gut sie sich entwickelt macht eine Menschenrechtsbeaufhat. Jedenfalls: Ich verliebte mich tragte? Shams Asadi: „Zuerst geht in sie, buchstäblich. Was mir dabei es darum, alle relevanten Stellen half? Der Kontakt untereinander ist im Land oder Bund, darunter Poli… fast persisch. Er kann höflich sein, zei, Jugendwohlfahrt, Sozialdienste aber man muss zwischen den Zeilen aber auch NGOS etc., zu vernetzen. Wo es mangelt, ist das Bewusstlesen können.“ sein für Menschenrechte zu stärken. Angekommen in der Stadt Gemeinsam mit dem Ludwig-Boltzmann-Institut entsteht ein MaßNun, das ist ihr gelungen. Überle- nahmenplan, wie sich unsere Gegung, vielleicht nach den USA zu sellschaft in Sachen Menschenrechte Ein Duo für Menschenrechte: Stadträtin gehen, wurde nach zwei Besuchen entwickeln soll. Mein Schwerpunkt Sandra Frauenberger, Shams Asadi „drüben“ ad acta gelegt. Sie schloss für 2015: Kinderrechte sowie Koopeinfo an der TU ihr Studium ab, dockte ration mit der Polizei.“ im Jahr 2000 bei der MA 18 an (zu- Verstanden, Frau Asadi. Aber, wird ständig für Stadtentwicklung und mir auch praktisch geholfen, wenn -planung). Sie betreute Forschungs- ich an Ihrer Adresse läute? „Direkte und internationale Projekte, war Beratung ist nicht meine primäre Menschenrechtsbüro Mitbegründerin der ARGE für Mi- Aufgabe. Wir sind auch ein ganz der Stadt Wien gration und öffentlichen Raum, kleines Team. Aber wenn es ein 1010 Wien, Neutorgasse 15, setzte sich für Frauenrechte ein. Leiterin: DI Shams Asadi Die Stadt schloss sie richtig in die Tel. 01/4000 814 01 Arme. Und Shams Asadi die Stadt. Fax 01/ 4000 99 814 01 shams.asadi@wien.gv.at Ihre Titel wurden immer länger. Und amtlicher: Bedienstetenschutzbeauftragte, Mitglied der Menschenrechtsbeirats, zertifizierte Managerin im öffentlichen Dienst … Was genau ist Ihr Job, Frau Asadi? Im Interview mit Autor Franz Prassl genug. Schließlich war es nicht zu schau 35


schautvforum SCHAU TV PROFILIERT SICH MIT EINER NEUEN SENDUNG:

Ein „Forum“ für die Information

tv schaoru um“

„F h um 18 Uhr jeden Mittwoc ch als au ird w d un ung ol rh de Wie gezeigt.

TEXT VON FRANZ PRASSL

Gerald Gross leitet auf schau tv das Sendeformat „Forum“. Ein Titel mit Strahlkraft. Das Forum: In der römischen Antike der Stadt- oder Marktplatz, oft auch der Ort von Volksversammlungen. In der virtuellen Welt des Fernsehens ist es der Ort, wo Fragen gestellt und beantwortet sowie Meinungen untereinander ausgetauscht werden.

JEDEN MITTWOCH empfängt meinen Erfahrungen aus dem ORF, „Mir ist es als Frau Moderator Gerald Gross, der dass es keinen spürbaren Unternatürlich ein 23 Jahre für den ORF arbeitete und schied mehr gibt nach dem Motto Anliegen, dass es unter anderem die Sendung „ZIB 1“ ‚großer Sender – kleiner Sender‘. moderierte, interessante Menschen Alle Gäste sind pünktlich da, alle gemehr Bürgermeisim Studio von schau tv. Darunter, hen vorbereitet in das Interview, alle terinnen gibt.“ aber nicht nur, Spitzenpolitiker aus sind überlegt in ihren Aussagen. Es Astrid Eisenkopf, 31, jüngstes dem Burgenland, aus Wien und ist sogar so, dass ein Sender wie Mitglied der burgenländischen Niederösterreich. Vor allem aber schau tv seine Vorteile hat. Ich habe Landesregierung (SPÖ) Menschen, die zu interessanten The- durchaus das Gefühl, der sich der men – zumeist – interessante Mei- eine oder andere Gast denkt, hier ist nicht der große ORF, hier muss ich nungen haben. Gerald Gross über die Sendung: nicht staatstragend formulieren. Da„Das Spannende daran für den Zu- her redet der eine oder andere schon schauer ist, dass er die wesentlichen wesentlich freier.“ Player hier in der Ostregion besser kennen lernt. Wir haben für jeden Sprüche vor und nach Wahlen Gast 26 Minuten Sendezeit, also fast eine halbe Stunde. Relativ lang für Lesen Sie rechts, was „Forum“eine Person, die sich erklären will. Gäste in den vergangenen SendunDas bedeutet, man kann die The- gen erzählten. Manches war den Wahlen im Burgenland und Wien men richtig abarbeiten.“ geschuldet (davor und danach), jePolitiker, Polizeidirektor und … doch haben etliche der Aussagen darüber hinaus Gültigkeit (schau tv ist „Somit ist es nicht so oberflächlich übrigens ein Schwesterunternehwie andere Formate in diesem Be- men dieses Magazins). /// reich. Und ja, es ist schön, dass wirklich interessante Personen im Studio sind. Niemand sagt, kleiner Sender, was ist schon die Ostregion? Das Neu auf Gegenteil ist der Fall. Die BereitKanal 155 im Netz von schaft zu kommen ist groß.“ Das „Forum“ auf schau tv (jeden Dein Regionalfernsehen Mittwoch um 18 Uhr und als Wiederholung) wird angenommen. GeSowie im Wiener Raum via Antenne. rald Gross: „Überhaupt ist mein Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang Eindruck, und da spreche ich mit 36 schau

MARIA VASSILAKOU War Spitzenkandidatin der Wiener „Grünen“ bei der Wahl. Verlor Stimmen, hält bei 11,84 %. Alte – vielleicht auch neue – Vizebürgermeisterin der Stadt.

„Die Grünen haben bei der Möglichkeit, dass Schwule und Lesben heiraten können, nie herumlaviert.“ „Die Debatte um die Nutzung des Autos ist eine europaweite.“ „Das nächste Projekt wäre die Neugestaltung des Schwedenplatzes in Wien.“ „Der ökologische Tunnel unter ­einem Naturschutzgebiet wie der Lobau ist noch nicht erfunden worden. Und es gibt auch keine ökologischen Abgase.“ „Die SPÖ ist nicht unbedingt bekannt dafür, dass sie Lust auf Veränderungen hat.“ „Spitzenpositionen müssen schon beim Headhunting ausgeschrieben werden.“ heft 7|2015


FOTOS: PETRA RAUTENSTRAUCH, LUKAS BECK, WWW.PICTUREDESK.COM (2), JOHANN KORLATH, PID/IAN EHM­

„Forum“-Interviewer Gerald Gross. Der frühere „ZIB 1“-Moderator holt für schau tv Prominenz ins Studio. „Forum“ läuft jeden Mittwoch um 18 Uhr und als Wiederholung.

HANS PETER DOSKOZIL

ALEXANDER PETSCHNIG

MICHAEL HÄUPL

ASTRID EISENKOPF

Landespolizeidirektor des Burgenlandes. Wurde durch seine kluge und menschliche Rolle in der Flüchtlingsproblematik bundesweit bekannt.

Der FPÖ-Mann ist Landesrat in der Regierung Niessl IV, zuständig für Wirtschaft und Tourismus. Der gebürtige Kärntner lebt in Illmitz.

Junge Menschen unter 20 haben kein anderes Wiener Stadtoberhaupt erlebt. Am 7. November ging Michael Häupl in sein 22. Amtsjahr.

Mit 31 Jahren Landesrätin, u. a. für Umwelt, Naturschutz, Jugend. Die SPÖ-Frau ist verheiratet, lebt in Steinbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung).

„Flüchtlingsproblematiken sind speziell im Burgenland nichts Neues.“

„Die FPÖ hat den großen Vorteil, in der Regierung keine Lobbys, keine Interessengruppen vertreten zu müssen.“

„Wenn ich die Auffassungen der Opposition anhöre, bin ich gleich doppelt stolz auf das, was wir ­geleistet haben.“

„Unser Ziel muss es sein, dass das Burgenland, vor allem im Hinblick auf die abnehmenden EU-Förderungsmittel, einen Aufwind erhält, der aus dem Land selbst kommt.“

„Wir haben gute Vorstellungen, wie diese Stadt in Zukunft aussehen soll. Das vermisse ich bei anderen.“

„Den Schalter umgelegt hat die ­Situation mit den 71 Toten bei Parndorf. Wie haben zum ­Normalbetrieb total zugelegt.“ „Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich das, was ich ehrlich sage, auch vertreten kann, und es wird auch Monate später keine andere Meinung von mir kommen.“ „Die Leute wollen an der Spitze Menschen sehen, die kompetent sind und Antworten haben.“

„Bei Ausschreibungen kann man ­sicher regionale Schwerpunkte ­finden, die der heimischen ­Bevölkerung zugute kommen.“

„Eine absolute Grenzsicherung ist nicht möglich.“

„Wo bisher Geschäftsführer nach Rot und Schwarz besetzt wurden, kann sicher auf einen der beiden verzichtet werden.“

„Ich bin für viele berufliche Dinge offen. Natürlich interessiert mich die Politik.“

„Das neue Tourismusgesetz ist auf halbem Weg stehen geblieben. Da will ich punktuell nachschärfen.“

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„Ich hatte nur drei Stunden Zeit, um mich für den Job zu entscheiden.“ „Ich gebe zu, den Senfweißling und die Flussmuscheln kannte ich ­bisher nicht.“ „Ich bin für sozialverträglichen ­Umweltschutz. Jeder Einzelne muss eingebunden sein.“

„Ich bin nicht von der Sorte, der sagt, wenn dir einer auf die rechte Backe schlägt, halte ihm auch die linke hin.“ „Mir ist es als Frau natürlich ein Anliegen, dass es mehr Bürger­ „Das will niemand, dass man Kinder meisterinnen gibt.“ zurückschickt in den Tod.“ „Es gibt ein paar Gemeinden, wie „Ich bin so g’strickt, ich ticke so, Neusiedl am See, die man als wenn Menschen an Leib und Le­finanzielle Sorgenkinder ben bedroht sind, dann kriegen sie ­bezeichnen kann.“ Hilfe. Ob sich das in der Wahlzelle auswirkt, weiß ich nicht.“ „Ich habe jederzeit ein offenes Ohr für die Jungen und werde einmal „Eine Dreierkoalition ist noch teurer in der Woche via Skype für als eine Koalition.“ ­Jugendliche zu erreichen sein.“ schau 37


Biber is back! Über 100 Jahre lang galt er als ausgestorben, nun ist er wieder in der Ostregion zu finden. Aber nicht jeder ist erfreut darüber.

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schaunaturgeheimnis Eigentlich ist die Geschichte des Bibers in den letzten Jahrzehnten eine echte Erfolgsstory. Eigentlich. Aber nun s ­ orgen seine Aktivitäten vermehrt für Konfliktstoff. FREUND ODER FEIND?

Armer Buhmann Biber TEXT VON HEDI MATHIAS

ORTSNAMEN WIE Biberhaufen, Biberbach, Biberwier belegen die einstige Präsenz des Bibers in unserem Land. Mehr als 100 Jahre lang galt er dann als ausgestorben. Fell und Fleisch waren sehr begehrt – auch der Biber war ein „Opfer“ der zahlreichen Fastentage. Denn derer gab es früher so viele, dass man nach Auswegen suchte und den im Wasser lebenden Biber zum Fisch erklärte. Das führte dazu, dass 1863 das letzte Tier in Österreich bei Fischamend getötet wurde. Erst in den 1970erJahren setzte ein Umdenken ein und im Rahmen von Artenschutzprojekten unter Prof. Dr. Otto König wurden im Gebiet der Lobau und den Donau-Auen Wiederansiedlungsversuche mit Bibern aus Schweden und Polen durchgeführt.

FOTOS: CORBIS (2)

Wichtige Stellung in der Natur

Was aber macht den Biber so wichtig für uns? Durch seine Bauten werden die Bäche und Flüsse wieder in einen naturnahen Zustand gebracht. Was vielerorts mit großem baulichen und finanziellen Aufwand betrieben wird, die Renaturierung von Bächen und Flüssen, erledigt der Biber gratis für uns. Untersuchungen in von Bibern renaturierten Gebieten belegen, dass dort die Artenvielfalt deutlich zugenommen hat. Durch das Fällen der großen Bäume – nur so kommt der Biber an die schmackhaften jungen Triebe und Blätter – sorgt er für mehr Licht und macht Platz für neuen Baumbestand. Die Dämme erhöhen den Wasserspiegel und so entstehen im Uferbereich wieder die so selten gewordenen Feuchtwiesen. heft 7|2015

und Architekt im Tierreich verändert seinen Lebensraum. Wo er zu Hause ist, liegt Totholz am Ufer, denn er ernährt sich ausschließlich vegetarisch – Triebe, Blätter, Gräser, Rinde –, aber auch von Feldfrüchten wie Mais und Rüben. Und hier prallen die Interessen der Tiere mit denen von Bauern, Gartenbesitzern und Forstwirten aneinander.

Das Leben des Bibers

Der Biber – mit einem Gewicht von 20 bis 30 kg das größte europäische Nagetier – ist mit seinem Partner ein Leben lang verbunden. Die Paarung findet im Winter statt, die Jungen kommen im Spätfrühling zur Welt, und zwar bereits mit dichtem Fell und offenen Augen. Eine Biberfamilie besteht aus den Elterntieren und zwei Generationen von Jungtieren, durchschnittlich drei pro Jahr. Bietet der elterliche Lebensraum genügend Platz und Nahrung für weitere Biber, können die überlebenden Halbwüchsigen in gebührendem Abstand einen eigenen Bau anlegen. Auf diese Weise können große Biberkolonien entstehen. Jedes Frühjahr markieren sie ihr Revier mit einem Sekret der Analdrüsen, dem Bibergeil, das früher als Aphrodisiakum begehrt war und damit nicht unwesentlich zur Ausrottung beigetragen hat. Neuansiedlung erfolgreich

Mittlerweile besiedelt der Biber wieder alle größeren Gewässer Wiens. In Niederösterreich lebt er vor allem in den Donauauen und in den March­auen östlich von Wien (Nationalparkgebiet). Allein in Niederösterreich wird die Population auf etwa 3.500 bis 4.000 Biber geschätzt. Die Schattenseiten

Heute kann man nicht mehr von einer Gefährdung sprechen. Ganz im Gegenteil – der Konflikt zwischen Mensch und Tier spitzt sich zu. Denn der Biber als Baumeister

Jagd auf den Biber? Man kennt es meistens nur aus Zeichentrickfilmen – der Biber hinterlässt markante Spuren.

„Mit dieser Novelle haben wir die berechtigte Sorge, dass in Zukunft Biber und andere geschützte Arten leichter zum Abschuss ­freigegeben werden könnten.“ Christian Pichler, WWF Österreich

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Mit Biber-Experten auf ­ purensuche in den Donau-Auen S Information und Anmeldung: Schloss Orth Nationalpark-Zentrum www.donauauen.at

Biber-Management Wien: 01/4000-73798 NÖ: 0664/845 39 37 Bgld.: 0664/88 58 64 95

So wurde in Niederösterreich eine Naturschutzgesetzesnovelle beschlossen, die Abschussgenehmigungen ermöglichen könnte. „Mit dieser Novelle haben wir die berechtigte Sorge, dass in Zukunft Biber und andere geschützte Arten leichter zum Abschuss freigegeben werden könnten“, fürchtet Christian Pichler vom WWF Österreich. „Der Biber erfüllt äußerst wichtige ökologische Funktionen, es sollte deshalb nur aus wirklich schwerwiegenden Gründen und in Einzelfällen erlaubt sein, in die Population einzugreifen.“ Allerdings wurde bisher – entgegen anders lautenden Meldungen – noch keine Abschussgenehmigung für das nach internationalem Recht und gemäß der Fauna-, Flora-, Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie RL 92/43 EWG) geschützte Tier erteilt. Bevor man also zu radikalen Maßnahmen greift, wäre ein Kontakt zu den regionalen Biberbeauftragten, die es in den Bundesländern gibt, anzuraten. Beim Biber-Management bekommt man Hilfe für allfällige „Auseinandersetzungen“ mit dem pelzigen ­Nager. /// schau 39


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GELEBTER GLAUBE, HOFFNUNG, GEMEINSCHAFT UND TRADITION

Passionsspiele St. Margarethen 2016 Erleben Sie Leben, Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi in der beeindruckenden Naturkulisse des Römersteinbruchs. Nächstes Jahr feiern die Passionsspiele ihr 90. Jubiläum – vom 18. Juni bis 21. August 2016 spielen 600 ehrenamtliche Laiendarsteller mit großem Einsatz, voller Leidenschaft und bewegen jedes Jahr ihr Publikum.

Passion Christi seit 1926 Im Jahr 1926 wurden erstmals die Passionsspiele rund um Jesu Christi aufgeführt. Pfarrer Josef Kaindlbauer und der Leiter der Pfarrjugend, Jungbauer Emmerich Unger, haben die christlichen Festspiele gegründet, die ersten Aufführungen durch Jugendliche fanden in der Pfarre St. Margarethen im Bauernhof der Familie Unger statt. Drei Jahre später wurde das Pfarrgemeindehaus, das heutige Haus Bethanien, errichtet, welches in den folgenden Jahren als Spielort diente. 1933 wurde ein feierliches Gelöbnis abgelegt die Passionsspiele nur noch alle zehn Jahre aufzuführen. Entsprechend dem Gelöbnis, welches lautet, „um sich die Gnade für ein neues, erweitertes Gotteshaus zu erwirken sowie zur religiösen 40 schau

Erneuerung der Pfarrgemeinde und des Heimatlandes“, wurde die Passion schließlich in den Jahren 1936, 1946 und 1956 im Pfarrgemeindehaus aufgeführt. In den ersten Spieljahren wurden die Besucher aus dem Ort und der näheren Umgebung angezogen, nach 1956 aber konnten bereits viele Gruppen aus den angrenzenden Bundesländern gezählt werden. Durch den steigenden Publikumsandrang wurde das Pfarrgemeindehaus zu klein und so mussten leider immer öfter Zuseher abgewiesen werden. Klar war – eine neue Spielstätte musste her! Anlässlich der 800-Jahr-Feier der Gnadenbasilika erhielten die Passionsspiele im Jahr 1957 eine ehrenvolle Einladung nach Mariazell. Hier durften sie eine Woche lang täglich die Passion mit großem Erfolg aufführen. Trotzdem wurde 1958 mit dem Erweiterungsbau der Pfarrkirche begonnen, um in Zukunft hier noch mehr Zuschauer zu den Passionsspielen empfangen zu können. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1965. Ab in den Römersteinbruch Auf Anregung des Gründers des 1. internationalen Bildhauersymposions im Steinbruch St. Margarethen, Karl Prantl, übersiedelten die Passionsspiele 1961 in die einzigartige Naturkulisse des Römersteinbruchs. Dafür waren natürlich Investitionen in die Freilichtbühne notwendig und so wurde ausnahmsweise

auch 1962 gespielt; seither finden die Aufführungen alle fünf Jahre statt. Der Römersteinbruch lässt seine Besucher die Passion Christi so lebendig miterleben, dass sie beinahe zu einer wirklichkeitsnahen Erfahrung wird. Die Zahl der Mitwirkenden stieg seit 1962 kontinuierlich von 300 auf 600 an. Ebenso wie die Zahl der Besucher – diese steigerte sich von 20.000 auf beeindruckende 70.000 im Jahre 2006. So wurde der Zuschauerraum von 1.500 auf 3.500 Sitzplätze erweitert. Durch die jährlich im Steinbruch seit 1996 stattfindenden Opernfestspiele war 1999 eine Generalsanierung des Zuschauerbereiches notwendig. Die unbequemen Holzbänke mit 3.500 Sitzplätzen wurden durch 4.700 komfortable Metallklappsitze ersetzt. Ein Besuch der Passionsspiele St. Margarethen ist besonders im Jubiläumsjahr 2016 zu empfehlen – lassen Sie sich das Stück um Leben und Sterben Jesu Christi keinesfalls entgehen.

 INFOS UND TICKETS Passionsspielbüro St. Margarethen 7062 St. Margarethen im Burgenland, Kirchengasse 22, Tel. 02680/2100 tickets@passio.at www.passio.at

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FOTOS: PASSIONSSPIELE ST.MARGARETHEN

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om 18. Juni bis 21. August 2016 gastiert Jesu Christi im Römersteinbruch St. Margarethen. Ob man gläubig ist oder nicht, die Passionsspiele St. Margarethen sind für ihre Zuschauer bereits seit 90 Jahren ein beeindruckendes Bühnenerlebnis. 600 Laienschauspieler aus allen Alters- und Berufsgruppen spielen das Leben, Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu Christi nach. Der Reinerlös kommt karitativen und sozialen Zwecken zugute. Auch im Jahr 2016 werden die Passionsspiele Tausende von Menschen begeistern.


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Großes Foto: Das letzte Abendmahl, nachgespielt von Laienschauspielern. Kleine Fotos: Das Leben Jesu Christi ist in einer beeindruckenden Naturkulisse in St. Margarethen zu erleben.

 SPIELTERMINE 2016 Sa 18. Juni, 17 Uhr (Premiere) So 19. Juni, 17 Uhr Sa 25. Juni, 17 Uhr Sa 02. Juli, 17 Uhr So 03. Juli, 17 Uhr Sa 09. Juli, 17 Uhr So 10. Juli, 17 Uhr Sa 16. Juli, 16 Uhr So 17. Juli, 16 Uhr Sa 23. Juli, 16 Uhr So 24. Juli, 16 Uhr Sa 30. Juli, 16 Uhr So 31. Juli, 16 Uhr Sa 06. August, 16 Uhr So 07. August, 16 Uhr Sa 13. August, 16 Uhr So 14. August, 16 Uhr Sa 20. August, 16 Uhr So 21. August, 16 Uhr Einlass ist 2 Stunden vor Spielbeginn Dauer ca. 3 Stunden inkl. Pause

Sie nahmen Palmzweige und riefen: Hosianna!

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Das ga gl mit von Flo Haidvo ’s zu sehen bt gi r lle Ko l Marce umedia.at/ auf www.scha tml. .h ek th ia med

FOTOS: BUBU DUJMIC, JOHANN KORLATH

Wer hat’s für uns gerichtet? Ein Schweizer. Anfangs von vielen kritisiert, heute von allen gefeiert. Marcel Koller führte das Nationalteam souverän zur EM 2016 nach Frankreich.

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TEAMCHEF MARCEL KOLLER

Nationalteam ist kein Streichelzoo TEXT VON CHRISTOPH BERNDL

Stille Wasser sind tief. Bei Teamchef Marcel Koller trifft diese Redewendung den Nagel auf den Kopf. Der stets ruhig wirkende Schweizer hat in den letzten vier Jahren aus der zuvor international belächelten österreichischen Nationalelf ein neues Wunderteam geformt. schau tv bat ihn zum Interview.

„Das erste halbe Jahr als Teamtrainer war schwer, weil die Spieler fast nie da waren.“ Marcel Koller über die Mühen der ersten sechs Monate als österreichischer Teamchef

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ALS MARCEL KOLLER am 1. November 2013 den Posten des österreichischen Teamtrainers übernahm, hätte kaum jemand auf seinen Erfolg gesetzt. Viele waren damals der Meinung, dass es ein Österreicher richten müsste. Denn das rot-weiß-rote Fußball-Selbstvertrauen lag in dieser Zeit am Boden, ein Blick auf die Ergebnisse verriet, warum. Heute ist alles anders. Nach einer souveränen Qualifikation für die Fußball-EM in Frankreich 2016 scheint plötzlich wieder alles möglich. Auch wenn den Ausgang des Turniers heute freilich niemand vorhersagen kann, so steht doch eines fest: Die Herzen der heimischen Fußballfans haben unsere NationalElf und ihr Trainer längst erobert. Der Funke der Begeisterung ist auf das Publikum übergesprungen. Bereits zu Beginn seiner Trainerarbeit in Österreich war dies eines der erklärten Ziele von Marcel Koller. „Susi, bitte mach was!“

Seit mit dem 3:0-Sieg gegen Liechtenstein am 12. Oktober in Wien eine sensationelle EM-Qualifikation endgültig veredelt wurde, steht die Fußballwelt in Österreich buchstäblich Kopf. Der Mann, der diesen ­Erfolg maßgeblich ermöglicht hat, steht seither im Blickpunkt des Medieninteresses. Jeder will sein Stück vom „Marcel-Koller-Kuchen“. Auch für die Sportredaktion von schau tv

Marcel Kollers emotionale Seite: Nach der bestandenen EM-Qualifikation gab es auch für den besonnenen Schweizer kein Halten – die Daumen nach oben.

war klar: Wir müssen den Erfolgstrainer zum Interview in die Sendung holen. Angesichts unzähliger Anfragen aus dem In- und Ausland und Marcel Kollers extrem dichten Terminkalenders eine scheinbar unlösbare Aufgabe. Scheinbar. schau tv Sportchef Marco Cornelius verrät, wie er und sein Team den Vorstoß wagten: „Der Teamchef sucht sich in diesen Tagen natürlich

seine Termine genauestens aus und ist sehr gefragt. Da tut man sich als regionaler Sender etwas schwer, ein Zeitfenster zu bekommen. Also muss man umso kreativer sein. Ich habe kurzerhand Susanne Polansky vom ÖFB, sie ist eine liebe Freundin von mir, angerufen und zu ihr gesagt: ,Susi, bitte mach was!‘ – und siehe da, meine Worte wurden erhört“, erzählt Marco Cornelius.

Neu auf Kanal im Netz von

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Dein Regionalfernsehen Sowie im Wiener Raum via Antenne. Genaue Einstellinfos finden Sie auf www.schaumedia.at/empfang

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schautvaktuell

schau tv unterwegs: In einer der Media-Skyboxen im Wiener Ernst-Happel-Stadion wurde das mobile schau tv Studio eingerichtet.

„Marcel Koller ist für einen Trainer 2.0. publikumsnah und auch im Web vertreten. Er pflegt seine Facebook-Seite perfekt und versucht immer wieder, den Fans auch die Abläufe hinter den Kulissen zu zeigen.“ schau tv Moderator Flo Haivogl

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In einer der Media-Skyboxen hoch oben im Ernst-Happel-Stadion wird das schau tv Sportstudio für das Interview eingerichtet. Alles läuft ruhig und professionell ab. Gemeinsam mit Moderator Flo Haidvogl gehen Produktionsleiter Stefan Fleischlig und Marco Cornelius den Ablauf und die Interviewfragen durch. 20 Minuten hat der Teamchef für schau tv reserviert. Da muss jeder Handgriff sitzen. Moderator Flo Haidvogl: „Das Interview mit Herrn Koller war für mich schon etwas Besonderes. Obwohl ich schon bei einigen Pressekonferenzen des ÖFB-Teams war, war das natürlich etwas komplett Anderes. Der Teamchef. Von Österreich. In meiner jungen Karriere als Sport-Journalist und Moderator der Sportsendung auf schau tv war das schon speziell. Er selbst war so gelassen wie ein Schweizer eben gelassen ist. Ich war nach ungefähr zwei Se-

kunden überhaupt nicht mehr nervös. Denn dieser Mann strahlt eine gewisse Ruhe aus. Eine Zufriedenheit mit der Situation und mit dem Leben. Etwas ganz Besonderes. Und er füllt, und das, obwohl er eigentlich eher zurückhaltend wirkt, einen kompletten Raum aus. Es ist einfach eine Freude, solch einen Interviewpartner zu haben. Er gibt ausführliche Antworten, man kommt von einem Thema ins nächste und das so, als würde man sich schon ewig kennen. Trotzdem kann er auch den Fragen, die er nicht so gerne hat – Stichwort: Vertragsverlängerung –, geschickt ausweichen. Da dreht er es so weit, dass man selbst aufpassen muss, nicht den Faden zu verlieren.“ Wie hat sich der Sportexperte auf sein Interview vorbereitet? „Ich selbst hab’ mich auf dieses Interview akribisch vorbereitet. Ich wollte etwas anders machen als alle anderen, die ihn schon interviewt haben. Und trotzdem ging es dann doch nur um Fußball und um Marcel Koller und

ob er der große Bruder oder der Vater im Team ist. Also welche Rolle er spielt“, sagt Flo Haidvogl. Kurz vor Mittag erklimmt Marcel Koller schließlich die steilen Stufen Richtung Skybox. Nach einer persön­ lichen Begrüßung durch schau media-Chef Gerhard Milletich startet Flo Haidvogl mit dem ­Interview. Das komplette Gespräch findet man in der schau tv Mediathek: www.schaumedia.at/mediathek. Hier die besten Passagen: Hat Marcel Koller den Erfolg schon wirklich realisiert?

„Wenn du unterwegs bist, triffst du immer wieder Leute, die Freude ­haben und die das auch zeigen, die ein Foto haben möchten. Da kann es manchmal auch ein bissel länger dauern. Ich denke, wenn ab Mai nächsten Jahres das Trainingslager startet, wird das noch viel bewusster werden. Jetzt ist ja schon wieder vor dem nächsten Länderspiel, die heft 7|2015

FOTOS: BUBU DUJMIC (3), JOHANN KORLATH

Keine Spur von Höhenkoller


Gerhard Milletich, Chef von schaumedia und Präsident des Burgenländischen Fußballverbands, begrüßt Marcel Koller persönlich zum Interview.

Kamera ab, Ton läuft: schau tv Sportchef Marco Cornelius (links) hat das Interview mit dem Teamchef ein­­ gefädelt. Moderator Flo Haidvogl stellte die Fragen.

Schweiz im November, und da muss man ja auch wieder vorbereiten. Man hat eigentlich nicht viel Zeit, das Ganze richtig ausgiebig zu genießen.“ Was bedeutet für Sie ganz persönlich diese Qualifikation für die Europameisterschaft?

„Es ist in dem Sinne natürlich eine Riesen-Duftmarke. Für mich geht es aber immer weiter, weil ich weiß, wie schnell es gehen kann, wenn du dich ausruhst. Wenn du genügsam bist, wenn du zufrieden bist, dann kann es auch sehr schnell wieder runtergehen. Hat man den Weg da oben mal erreicht, ist es natürlich am interessantesten und attraktivsten. Nicht nur für den Teamchef, sondern für alle drumherum. Weil du was erreicht hast, weil du im Konzert der Größten mitspielst und das einfach mehr Aufmerksamkeit und dadurch mehr Spannung und Attraktivität hat.“ heft 7|2015

Marco Arnautovic meinte in einem Interview, ‚das Nationalteam ist meine Familie‘. Welche Rolle spielen Sie – großer Bruder oder vielleicht doch der Vater?

„Einen größeren Bruder hat er, einen Vater auch schon. Meine Aufgabe ist, dass es läuft. Wir sind jetzt vier Jahre zusammen und es hat sich entwickelt. Es ist wichtig, dass du natürlich auch Regeln vorgibst und du musst natürlich drauf schauen, dass das eingehalten wird, nicht nur im fußballtechnischen, taktischen Bereich. Wenn das nicht der Fall ist, muss ich halt auch eingreifen und vielleicht mal mit der Peitsche dazwischen gehen. Auf der anderen Seite muss man aber vielleicht auch einmal ein bisschen streicheln.“ Ist das vielleicht auch ein Punkt, warum das österreichische Nationalteam aktuell so stark ist?

„Das ist sicher ein Punkt. Die Spieler sagen auch immer, dass sie gerne

kommen. Das ist nicht nur eine Platitüde, das wird auch so gelebt.“ Sie wirken immer sehr ruhig, arbeiten akribisch. Gibt es auch einen Marcel Koller, der in der Kabine, wenn’s mal nicht läuft, ausrastet?

An diese Bilder kann man sich gewöhnen. Die Fans ­unseres Nationalteams ­hoffen, dass es auch ­während der Europameisterschaft viel Grund zum Jubeln für unsere Elf geben wird.

„Ja, das gibt es sicher auch. Es kann nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen sein. Beim Spiel gegen Montenegro gab es in der Pause so eine Situation, weil wir nicht das gespielt haben, was wir uns vorgenommen haben. Da musste ich über­ legen: Okay, schreie ich jetzt die Spieler an oder versuche ich mit einer anderen Art an sie heranzukommen? Ich habe dann das Zweite genommen und es hat auch gepasst. Ab und zu ist es aber notwendig, harte Worte zu finden. Das gehört dazu. Wir sind ja nicht im Streichelzoo, sondern wir wollen erfolgreich fußballspielen und weiterkommen. Es geht aber nie um persönliche Beleidigungen, sondern um Unterstützung für die Spieler.“ /// schau 45


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Extreme BOOK Wien – ein Buch, das uns neugierig macht TEXT VON FRANZ PRASSL

Sie dachten, Sie kennen Ihre Stadt? Dann lassen Sie uns ein paar Fragen stellen: Wo ist der längste Strand? Was befindet sich im wildesten Wald? Wo steht das längste Wohnhaus? Extreme Fragen? Ein neues Buch gibt die Antworten.

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„BOOK“-Pakete zum Vorteilspreis 1. Wien erleben: 2 BOOKS – 42 Euro Location BOOK, Extreme BOOK 2. Kultur erlesen: 3 BOOKS – 61 Euro Klimt BOOK, Schiele BOOK, Ring BOOK 3. Das große BOOK-Paket: 5 BOOKS – 99 Euro Location BOOK, Extreme BOOK, Klimt BOOK, Schiele BOOK, Ring BOOK Preise zuzüglich Versand Bestellungen beim Bohmann-Verlag: Tel. 01/740 32-730 Fax 01/740 32-760 irena.csiky@bohmann.at

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NA GUT, werden Sie jetzt sagen. Wenn einer den „Wiener“ macht, ist es ja wohl klar, dass er irgendwann auch ein Buch über die Stadt Wien macht. Wie, das versteht man nicht sofort? Also, der Reihe nach: Wolfgang Wieser ist Chefredakteur der Zeitschrift „Wiener“. Und nun hat er ein Buch verfasst, das den neugierig machenden Titel „Extreme BOOK“ Wien trägt. Darin sind Sachen zu lesen, die selbst einen eingefleischten „Weaner“ noch verblüffen können. Gehen Sie mit dem Autor auf Entdeckungsreise. Mal sehen, was Sie alles nicht wussten.

Oben: Schon das Inhaltsverzeichnis macht gute Stimmung. Wiens Besonderheiten und Rekorde auf 168 Seiten. Unten: Future-City Wien. Der DC Tower.

25 Schauplätze, 25 Extreme

„Man denkt ja, man hat die eigene Stadt so einigermaßen im Griff. Vor allem, wenn man als Journalist unterwegs ist“, bekennt der Autor, der „waschecht“ in Meidling und später in der Schwarzspanierstraße lebte. Heute wohnt er in Mannersdorf am Leithagebirge, was der Authentizität aber keinen Abbruch tut.

Tal in Südtirol kommen.“ Und wir dachten immer, Gelato komme aus Mailand oder Rom. Nach Erinnerungen aus der Kindheit entstand die Geschichte „Das längste Wohnhaus“. Wolfgang Wieser: „Damit ist natürlich der Karl-Marx-Hof gemeint. Wenn ich als Kind mit dem D-Wagen daran vorbeifuhr, am Weg zur Oma, war es ein Riesenbau, der mir geradezu endlos erschien.“ Sehr persönlich auch das Kapitel „Der kreativste Designer“. Gemeint ist, claro, Helmut „Boubou“ Lang. „Als der so richtig ‚in‘ wurde, wollte auch ich ein Stück von ihm haben. Ein kurzärmeliges Polohemd, sehr heikel, das man nicht in die Waschmaschine stecken durfte. Preis: 2.000 Schilling. Vor 25 Jahren ein Vermögen. Ich bin ein paar Mal ums Geschäft geschlichen, dann ein Ruck, gekauft, bezahlt, es gehörte mir. Verrückt, aber ich war glücklich.“ Selbstverständlich darf im „Extreme BOOK“ Wien der ganz große Totenacker in Simmering nicht fehlen.

„Der wildeste Wald von Wien? Ein Areal im Lainzer Tiergarten, für Menschen verboten. Es wird nur bei wenigen speziellen Führungen aufgeschlossen.“

ABBILDUNGEN: BOHMANN VERLAG, FOTO: PRIVAT

Wolfgang Wieser, Autor

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„Das Buch ist in 25 Schauplätze ge- Überschrift: „Der größte Friedhof“. gliedert. Oder in Extreme, wenn Autor Wieser: „Der ist gar nicht so man so will. Was mich dabei selbst traurig, wenn man seine Geschichte überraschte? Zum Beispiel, was ich und ein paar G’schicht’ln kennt. Für im Kapitel ‚Die tierischste Groß- mich ist der Zentralfriedhof einfach stadt‘ beschreibe. Wer weiß schon, faszinierend. Als Führer dort zu ardass Füchse und Dachse bis in die beiten – das nicht. Aber ich kenne Parks im 1. Bezirk kommen? Dass jede Menge aufregender D ­ etails.“ sie dort richtige Lieblingsplätze be- „Extreme BOOK“ Wien – kein üblisetzen, nachts im Unterholz streunen cher Stadtführer, eher ein Buch und nach Futter suchen?“ für Genießer, die das Unerwartete Und damit wird’s erst richtig span- suchen. Und finden. /// nend. Wolfgang Wieser: „Der wildeste Wald von Wien? Ein Areal im Lainzer Tiergarten, für Menschen verboten. Es ist versperrt und info wird lediglich für spezielle Führungen aufgeschlossen. Hier leben nur Tiere, Pflanzen und Bäume wuchern wie im dichtesten Dschungel.“ Weiter geht es mit „Die meisten Eissalons“ der Stadt. Was verrät uns der Das „Extreme BOOK“ Wien Autor in diesem Abschnitt? „Dass fast alle Familien, die hier Speiseeis Autor: Wolfgang Wieser Herausgeber: Bohmann-Verlag er­zeugen – das ‚G’frorene‘ für echte Umfang: 168 Seiten, tolle Fotos. Wiener –, aus einem bestimmten Preis: 29,90 Euro schau 47


schaugeschichte

Trotz Verkleidung wurde Löwenherz ­erkannt und von den Österreichern gefangen genommen.

TEXT VON HEDI MATHIAS

Man kennt ihn als edlen Ritter aus der Robin-Hood-Sage und mutigen Kreuzritter. Doch rau waren die Sitten im Mittelalter und die Taten dieses Helden oft alles andere als ritterlich. SEIN LEBEN bietet Stoff für viele Sagen. Der Mythos seiner Heldentaten lebt bis heute weiter. Richard war einer von vier Söhnen König Heinrichs II. mit Eleonore von Aquitanien, die über halb Frankreich und England herrschten. Machthungrig spielten sie ihre Söhne gegeneinander aus. Dabei übernahm auch der Erzfeind Englands, der französische König, immer wieder eine Schlüsselrolle. Zuerst beschützte er Eleonore und ihre Söhne und wahrte ihre Interessen gegenüber dem Vater, dann wiederum schlug sich Richard auf die Seite des Vaters und kämpfte gemeinsam mit ihm gegen Frankreich 48 schau

und die Brüder. Diese Fehden waren der Kirche ein Dorn im Auge, da sie dem Volk und ihren Einnahmen schadeten. Der Papst selbst schaltete sich ein und versuchte die Interessen auf einen Kreuzzug umzulenken. Sultan Saladin hatte Jerusalem erobert und der Papst sah es lieber, wenn die Ritter dort gegen die Heiden kämpften, als in Europa gegeneinander. Richard wird Kreuzfahrer

Die öffentliche Meinung, angeheizt von der Priesterschaft, machte Druck auf Richard, aber auch auf seinen Gegenspieler, den französischen König Philipp. Zur Finanzierung seiner Armee verkaufte Richard alles, was sich zu Geld machen ließ. Dem Vernehmen nach soll er auch gescherzt haben „… wenn ich einen Käufer gefunden hätte, hätte ich sogar London verkauft.“

Grausamer Löwenherz

Als Richard mit seinen Männern vor den Toren Akkons eintrifft, hat er bereits in Sizilien und auf Zypern eine blutige Spur hinterlassen und fordert auch gleich für sich die Führungsrolle unter allen Herrschern im Kampf um die Stadt. Angeblich kam es dabei zur Beleidigung des Babenbergerherzogs Leopold, was aber historisch nicht belegt werden kann. Tatsache ist aber, dass es bei der Aufteilung der Beute, die Richard für sich beanspruchte, zum Streit kam. Als die Lösegeldzahlungen Saladins nicht pünktlich eintrafen, ließ Richard mit unerbittlicher Grausamkeit und ohne christliche Nächstenliebe alle Geiseln – an die 2700 Menschen – hinrichten. Ohne Jerusalem erobert zu haben, musste Richard die Heimreise antreten, nachdem er mit dem Mord an Konrad von Montferrat, den die Deutschen heft 7|2015

FOTOS: PETRUS DE EBULO [PUBLIC DOMAIN], VIA WIKIMEDIA COMMONS, CC-BY-SA-3.0-AT/WIKIMEDIA COMMONS/RUDI234

Löwenherz, der edle Ritter?


und Franzosen zum König von Jerusalem erklärt hatten, in Verbindung gebracht wurde. Zudem hatte er Nachricht erhalten, dass sein Bruder Johann in England nach der Macht griff. Und nun rächte es sich, dass er mit fast allen Lagern verfeindet war, denn so gestaltete sich der Weg zurück nach England durch die Länder seiner Widersacher weitaus gefährlicher als der Kreuzzug selbst. Gefangennahme in Erdberg

Prompt wurde er trotz Verkleidung nahe Wien im heutigen dritten Bezirk erkannt. Jetzt konnte sich Herzog Leopold für die erwiesene Schmach rächen und den Engländer in Dürnstein gefangen halten. Zwar genossen alle Teilnehmer an einem Kreuzzug den Schutz des Papstes, doch Leopold nahm für seine Rache selbst den Kirchenbann in Kauf. Nun begann Leopold geheft 7|2015

meinsam mit dem deutschen Kaiser Heinrich mit Verhandlungen um das Lösegeld. Die enorme Summe von 150.000 Silbermark würde heute drei Milliarden Euro entsprechen und ist bis dato das höchste jemals gezahlte Lösegeld. Löwenherz

„Er entführte die Frauen, Töchter und Mägde seiner Unter­ tanen mit Gewalt und machte sie zu seinen Konkubinen. Wenn er seine Lust mit ihnen gehabt hatte, gab er sie an seine Soldaten zur Erfreuung weiter.“ Roger von Hoveden, engl. Chronist, über Richard Löwenherz

war übrigens nicht in einem finsteren Verlies untergebracht, sondern seinem Stand gemäß. Auf der Burg ­Trifels, wo seine Gefangenschaft endete, soll er seine Bewacher unter den Tisch getrunken haben. Die Sage vom Sänger Blondel hingegen ist nicht belegt, die Gefangennahme Richards war ja auch kein Geheimnis.

Ein eindrucksvoller ­ hemenweg zeigt einige T der schönsten Natur- und Kultur-Aussichtspunkte der Wachau.

tipp

Die Engländer zahlen, Österreich baut

Mit enormen Steuern brachte die englische Bevölkerung das Lösegeld auf. Ein Drittel davon stand dem Babenberger zu und wurde für den Ausbau und Neubau von Wien, Hainburg und Stadt Enns verwendet; in Niederösterreich ließ der Herzog anstelle zweier Dörfer eine befestigte Großsiedlung bauen und reich ausstatten: Wiener Neustadt. ///

Löwenherz in Dürnstein – Ein Weg durchs Mittelalter Ein Themenweg, der in ca. 90 Minuten Natur- und KulturAussichtspunkte der Wachau bietet. Ganzjährig begehbar. Start: Dürnstein, Donaulände, an der östlichen Seite der Stadtmauer, bei der Statue Hadmars II. Schwierigkeitsgrad: moderat, für geländetaugliche Kinderwagen ­geeignet. themenweg.duernstein.at

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EINEN BLICK in das aufregende und abwechslungsreiche Leben der Eiskunstläufer bietet die aktuelle „Holiday on Ice“-Show. „Passion“ beschreibt den beharrlichen Weg der Ausnahmetalente auf dem Eis, von ihrem harten Training und von euphorischen Momenten im Scheinwerferlicht. Ein Weg, den auch Annette Dytrt gegangen ist – die erfolgreiche deutsche Eiskunstläuferin ist der neue Star bei Holiday on Ice. Bereits mit zwei Jahren stand Dytrt in Landshut das erste Mal auf dem Eis. 1998/1999 nahm sie mit ihrer Schwester in Tschechien, dem Geburtsland ihrer Eltern, an mehreren Titelkämpfen teil und wurde 1999 tschechische Meisterin. 2000 kehrte sie nach Deutschland zurück und wurde von 2003 bis 2006 vier Mal in Folge deutsche Meisterin. Nach einigen Monaten im Paarlauf mit Norman Jeschke setzte Annette Dytrt im Dezember 2006 ihre Einzellaufkarriere fort und holte 2008 ihren fünften deutschen Meistertitel. Jetzt schwingt sie sich bei der Show „Passion“ aufs spiegelglatte Parkett – einem Mix aus traditionellen Elementen und Special Acts, faszinierenden Kostümen und modernster Technik. Ein weiteres Highlight der Show ist die Band „Vintage Vegas“ mit ihrer Musikrichtung „Swop“, also „Swing meets Pop“ – und das live bei jeder Vorstellung. W HOLIDAY ON ICE 13. bis 24. Jänner, Stadthalle 15., Vogelweidplatz 14, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

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Ab SA 5. 12. BLASMUSIK IM ADVENT B Seit mehr als 30 Jahren bietet die Bauernkapelle St. Georgen Blasmusik auf hohem Niveau. Auch heuer wird wieder für jeden Geschmack etwas dabei sein: anspruchsvolle Stücke für sinfonische Blasmusik stehen genauso auf dem Programm wie gehobene Unterhaltungsmusik, Polkas und Märsche, sowie zum Abschluss besinnliche Weihnachtslieder.

Neujahrskonzerte. Neben den Philharmonikern spielen auch die Tonkünstler und das Haydn-Orchester auf. W NEUJAHRSKONZERT I

Strauß & Co SEIT JAHRZEHNTEN präsentieren die Wiener Philharmoniker ihrem Publikum zum Jahreswechsel ein heiteres und zugleich besinnliches Programm aus dem reichen Repertoire der Strauß-Dynastie und deren Zeitgenossen. Diese Neujahrskonzerte erfreuen sich nicht nur im Musikvereinssaal in Wien großer Beliebtheit, sondern genießen durch die weltweite Fernsehübertragung ein hohes Maß an Bekanntheit und Popularität im In- und Ausland. Zum dritten Mal wurde heuer Mariss Jansons von den Wiener Philharmonikern eingeladen, das weltberühmte Neujahrskonzert zu dirigieren. Öfter haben nur Clemens Krauss, natürlich Willi Boskovsky (25 Mal!), Zubin Mehta, Riccardo Muti und Lorin Maazel das walzerselige Konzert geleitet.

Bis 8. Dezember, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80, www.bgld-kulturzentren.at

Ab MO 7. 12. NIEDERÖSTERREICHISCHES ADVENTSINGEN N Bereits zum sechsten Mal lädt die Volkskultur Niederösterreich im Rahmen des Grafenegger Advents (5.–8. Dezember) zum Adventsingen. Die Mostviertler BlechMusikanten, der Chor der Chorszene Niederösterreich und der Rainbacher Dreigesang vermitteln mit traditionellen Liedern und Weisen aus dem reichen niederösterreichischen Liederschatz friedvolle Adventstimmung. 8. Dezember, Schloss Grafenegg, Tel. 01/586 83 83 und 02735/5500, www.grafenegg.com

SA 19. 12. BAROCKES WEIHNACHTSKONZERT N Die Capella Savaria und der Philharmonia Chor Wien stimmen mit Werken von Bach, Händel, Vivaldi und Corelli auf die kommenden Feiertage ein. 19. Dezember, Congress Casino ­Baden, Kaiser-Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

Ab MI 13. 1. NEUJAHRSKONZERT B Konzert zum Jahresbeginn mit dem Haydn-Orchester Eisenstadt unter Peter Schreiber. Auf dem Programm stehen Werke der Familie Strauß unter Mitwirkung von Solisten der Seefestspiele Mörbisch. 13. und 15. Jänner, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80 www.bgld-kulturzentren.at

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W NEUJAHSKONZERT 1. Jänner 2016, Musikverein, 1., Bösendorferstr. 12, Tel. 01/505 81 90, www.musikverein.at

Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich spielt sein Neujahrskonzert 16 Mal.

NEUJAHRSKONZERT II

Strauß und mehr DAS NEUE JAHR beginnt bei den Tonkünstlern mit einer lieb gewonnenen Tradition: ein Strauß herrlicher Melodien aus Oper und Operette, beliebte Orchesterklassiker und Höhepunkte des symphonischen Repertoires – von Alfred Eschwé sorgsam zusammengestellt zu einem unterhaltsamen Potpourri, das Wiederbegegnungen und neue Bekanntschaften bietet. Heuer sind neben Werken von Strauß und Léhar auch welche von Suppé, Gounod, Schostakowitsch, Borodin und Bizet zu hören – und die Sopranistin Sumi Hwang wird vier Arien zum Besten geben. Außerdem können Sie dieses Neujahrskonzert bis 20. Jänner 16 Mal erleben: Nach dem Auftakt im Festspielhaus St. Pölten tourt das Orchester durch Niederösterreich und macht am 3. und 7. Jänner auch zwei Abstecher nach Wien.

FOTOS: JUN KELLER, NANCY HOROWITZ

kurz&bündig

musik

W N NEUJAHRSKONZERT 1. bis 20. Jänner 2016, Niederösterreich und Wien, Tel. 02742/90 80 80-600, www.tonkuenstler.at

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MUSIK TIPPS

kurz&bündig

MUNDART

„Was I eh“ und „Ka Zuastand“

FOTO: ERWIN SCHUH

SAMSTAG

28 NOVEMBER

Denk, Billisich, Schabl Kuga

Birgit Denk singt Schmankerln wie „Es tuat ma laad“, „Vaknoid“, „Was I eh“ und „Liag mi au“.

3 x DIALEKTMUSIK in Großwarasdorf: Birgit Denk, umtriebig seit dem Jahr 2000 (und seit einem Jahr auch ORF-Moderatorin), präsentiert ein Programm mit den besten Lieder der letzten 15 Jahre. Unplugged. – Muss man immer noch dazu sagen, dass die Schauspielerin und Sängerin Eva Billisich im Film „Muttertag” mitgewirkt hat? Diejenige welche kommt jedenfalls mit ihrer Derrischn Kapelln. – Und Max Schabl aus dem Burgenland macht mit einigen Freunden Songs zum Spaß, geprägt von Straßenmusik und Jam Sessions. B DENK, BILLISICH, SCHABL 28. November, Kuga Großwarasdorf, Parkgasse 3, Tel. 02614/7001, www.kuga.at

musik

Ab SA 7. 11. CHRISTKIND, RENN! W Weihnachtsmänner überall, das Christkind ist auf der Flucht. Aber keine Angst, denn heute kommt der Neuwirth und singt vom Advent, wie er ist und wie er sein sollte. Frohe Weihnacht wünschen Roland Neuwirth, Doris Windhager, Marko Zivadinovic, Manfred Kammerhofer und Bernie Mallinger. –Achtung: zum letzten Mal! 5. Dezember, Danubium, Tulln, Brüdergasse 1–3, Tel. 01/408 89 05–24, danubium.at 14. Dezember, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com 18. Dezember, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-­metropol.at 19. Dezember, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at

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Ab MI 13. 1. DIE DREIGROSCHENOPER W Die Opern Georg Friedrich Händels erlebten in den 1920er Jahren eine Wiederentdeckung, daher kam auch die Händel-Parodie „Beggar’s Opera“ von John Gay und Christopher Pepusch aus dem Jhre 1728 wieder ans Licht. Bertolt Brecht schrieb auf der Grundlage einer Übersetzung von Elisabeth Hauptmann 1928/29 die „Dreigroschenoper“. In seiner Musik vermischte Kurt Weill Elemente aus Jazz und Tango, Blues und Jahrmarkts-Musik, und garnierte sie mit ironischen Seitenhieben auf Oper und Operette. Für das Theater an der Wien inszeniert Keith Warner mit Angelika Kirchschlager (Frau Peachum), Anne Sofie von Otter (Spelunken-Jenny) und Tobias Moretti (Macheath). Johannes Kalitzke dirigiert die Neue-Musik-Spezialisten vom Klangforum Wien und den ­Arnold Schönberg Chor. Bis 30. Jänner, Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

Ab FR 4. 12. SCROOGE W In Charles Dickens’ „Eine Weihnachtsgeschichte“ ­wandelt sich der hartherzige, ­verbitterte Mr. Scrooge vom Geizhals zu einer Person mit Mitgefühl und Herz. Die Musik für dieses Weihnachtsmusical komponierte kein Geringerer als der Schauspieler, Moderator und Sänger Michael Schanze. Bis 6. Dezember, Halle E im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

Ab DO 19. 11. HÄNSEL UND GRETEL W Diese Oper zieht Kinder ebenso in den Bann wie ­Erwachsene. Engelbert Humperdinck hat es meisterhaft verstanden, Wagner’sche Einflüsse mit Anklängen an die frühromantische Operntradition und volksliedhaften ­Komponenten zu vereinen.​​ Christian Thielemann dirigiert, Adrian Noble inszeniert. Bis 4. Dezember, Staatsoper, 1., Opernring 2, Tel. 01/514 442250, www.wiener-staatsoper.at

54 schau

Opern- und Musical-Premieren. „Zauberflöte“ und „Dreigroschenoper“ und „Eine Weihnachtsgeschichte“. W BALLETT

Heiße Tränen

AB DIENSTAG

8

DEZEMBER

Die Schneekönigin Olga Esina als Schneekönigin.

Volksoper

DAS BALLETT VON Michael Corder basiert auf Prokofjews letztem Ballett „Die steinerne Blume“, wobei die Musik von Julian Philips neu eingerichtet wurde. In ihrem magischen  Spiegel betrachtet die Schneekönigin die Liebe zwischen Gerda und Kay. Eifersüchtig zerstört sie den Spiegel und versucht, das Glück der beiden in winterlicher Kälte, Dunkelheit und Gefangenschaft zu ersticken. Just denselben Spiegel soll Kay wieder zusammensetzen, dann wäre er frei. Nach allerlei Abenteuern gelingt es Gerda, den Palast der Schneekönigin zu erreichen. Unter ihren heißen Tränen schmilzt das Eis um Kay und dieser kann den Spiegel mit den letzten beiden Bruchstücken fertig zusammensetzen und die Macht der Schneekönigin brechen. W DIE SCHNEEKÖNIGIN 8. Dezember bis 17. Jänner, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/514 44-0, www.volksoper.at

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OPER

Der Hölle Rache … MOZARTS OPERN-EVERGREEN in einer Inszenierung des Künstlerischen Leiters der Bühne Baden, Sebastian Reinthaller. Die Arien wie „Der Vogelfänger bin ich ja“, „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ und die Arie der Königin der Nacht „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ sind auch vielen vertraut, die „Die Zauberflöte“ noch nie gesehen haben. Es singen Christoph Filler (Papageno, alterniernd mit Thomas Weinhappel), Kerstin Grotrian (Papagena), Andrzej Lampert (Tamino), Inga Lisa Lehr (Pamina), Katharina Melnikova (Königin der Nacht). N DIE ZAUBERFLÖTE Ab 12. Dezember, Bühne Baden, Theaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, www.buehnebaden.at

Die entführte Pamina (Inga Lisa Lehr) soll von Prinz Tamino und seinem Reisebegleiter Papageno (Christoph Filler) aus den H ­ änden Sarastros ­befreit werden.

FOTOS: JOHANNES IFKOVITS/VOLKSOPER WIEN, LUKAS BECK

kurz&bündig

oper/musical


Advent im akzent theater 1040 theresianumgasse 18

3.12.2015 | 3.12.2015 19.30 Uhr | 19.30 Uhr Tini Kainrath und die Tini Kainrath und die Richard Richard Oesterreicher-Big Oesterreicher-Big Band Band

MESSE

6.12.2015 6.12.2015 | 18.00 Uhr | 18.00 Uhr Lady Sunshine & Mister Moon Lady Sunshine & Mister Moon

AB FREITAG

20

9.12.2015 | 9.12.2015 19:30 Uhr | 19:30 Uhr Ernst & Christoph Grissemann Ernst & Christoph Grissemann

NOVEMBER

ReiseSalon 11.12.201511.12.2015 | 19:30 Uhr| 19:30 Uhr Alfons Haider Alfons Haider

Hofburg

12.12.201512.12.2015 | 19:30 Uhr| 19:30 Uhr Erwin Steinhauer Erwin Steinhauer

15.12.201515.12.2015 | 19.30 Uhr| 19.30 Uhr Otto Schenk Otto Schenk 18.12.201518.12.2015 | 19.30 Uhr| 19.30 Uhr Wolfgang Böck & Wolfgang Böck & Streichquartett Sonare Sonare Streichquartett

Damit sich die Gäste auf der Reise durch diesen Salon nicht verirren, sorgen ReiseSalonPagen für die gewünschte Navigation zur nächsten Destination.

19.12.201519.12.2015 | 19:30 Uhr| 19:30 Uhr OldSchoolBasterds OldSchoolBasterds

W

MESSE

Das „ReiseGlück“ finden EINEN BUNTEN BOGEN über den Erdball spannen beim vierten ReiseSalon 135 Aussteller in der Hofburg auf 3.200 Quadratmeter. Besonderes Augenmerk wird heuer den Ethiopian Airlines gewidmet, die sich zu einer führenden Fluggesellschaft am afrikanischen Kontinent entwickelt haben. Mittlerweile hält sie einen Löwenanteil am gesamtafrikanischen Streckennetz und bringt Afrika-Fans, wohin sie ihr Herz zieht. Der zweite Fokuspartner heißt Robinson aus der Sparte PremiumCluburlaub.

FOTO: REISESALON

Kulturelles und Sinnliches

Einige Aussteller widmen sich ausschließlich Kultur- und Studienreisen. Ein breites Spektrum bietet zum Beispiel der Akademische Reisedienst, der bereits seit 56 Jahren auf hochwertige Kultur-, Studienund Erlebnisreisen spezialisiert ist. Dieser Veranstalter legt größten heft 7|2015

Wert auf hoch qualifizierte und teils akademische Reiseleitung. Die Angebote der Reiseagentur „Gipfel der Sinne“ richten sich ausschließlich an Frauen. Im Mittelpunkt steht eine Melange aus Genuss, Ruhe und dem Luxus der Auszeit. Nah-, Mittel- und Fernreisen

Die Themen Seereisen und Kreuzfahrten, Fern-, Europa- und Österreichreisen sowie Wellness und Hotels mit Umweltzeichen runden das Angebot ab. Selbstverständlich gibt es auch ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Salongesprächen sowie mit Tanzprogrammen, einer Ausstellung und einem ReiseBloggerSlam zum Thema „ReiseGlück“.

Silvester im akzent theater 1040 theresianumgasse 18

28.12.2015 | 19:30 Uhr Erika Pluhar

29.12.2015 | 19:30 Uhr Klaus Eckel 30.12.2015 | 19:30 Uhr Angelika Kirchschlager & Sona MacDonald

31.12.2015 | 16:00 Uhr Peter Weck 31.12.2015 | 19:30 Uhr Adele Neuhauser & Edi Nulz

W REISESALON ‘15 20. bis 22. November 1., Hofburg Wien (Wiener Kongresszentrum Hofburg), Eingang Heldenplatz www.reisesalon.at

31.12.2015 | 22:45 Uhr Florian Scheuba Tageskassa: 1040 Wien Argentinierstraße 37 Tel 01/50165-3306 Mo–Sa 13.00–18.00

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Ab SO 22. 11. PASIÓN DE BUENA VISTA B Nach über über 400 Shows in mehr als 35 Ländern kommt „Pasión de Buena Vista“ zurück nach Europa. Die Produktion entführt über heiße Rhythmen, mitreißende Tänze, exotische Schönheiten und traumhafte Melodien in das aufregende Nachtleben Kubas. Eine LiveBand, bestehend aus altein­ gesessenen kubanischen Unikaten, begleitet die Solisten Sotto Victor-Antunez, Lisbet Castillo-Montenegro und ­Estanislao „Augusto“ Blanco ­Zequeira. 22. November, Kulturzentrum Eisenstadt, Esterhazystraße 5, Tel. 02682/646 80 www.bgld-kulturzentren.at 23. November, Johann-Pölz-Halle, Amstetten, Stadionstraße 12, Tel: 07472/601-454, www.avb.amstetten.at 30. Jänner, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/ 242 002, www.konzerthaus.at

Ab DO 26. 11. HOLLYDAZE W Die Weihnachts-Show in englischer Sprache: The English Lovers are back for the ­holiday season and this time, they’re ready to spirit you away on your dream Christmas ­vacation. Grab a drink, settle back, and embark on this intoxicating holiday romp. Whether you lust for the exotic, the ex­ traordinary or the traditional, all your Yuletide desires will be fulfilled! Bis 19. Dezember, Drachengasse, 1., Fleischmarkt 22, Tel. 01/513 14 44, www.drachengasse.at

Ab SA 21. 11. KINDERLIEDERMACHER BERNHARD FIBICH B W N Der Kinderliedermacher Bernhard Fibich gibt bei seinen Mitmachkonzerten auch heuer wieder neue Adventund Weihnachtslieder zum Besten. Unten finden Sie eine Termin-Auswahl; mehr unter www.kinderlieder.at. 29. November, KUGA Großwarasdorf, Parkgasse 3, Tel. 02614/7001, www.kuga.at 4.–6., 8., 12.–13. Dezember, Haus der Musik, 1., Seilerstätte 30, Tel. 01/513 48 50, www.hdm.at 18. Dezember, Musikfreundesaal Korneuburg, Wienerstr. 20, Tel. 0660-257 10 83, www.kinderwelt-korneuburg.at

56 schau

Der Zirkus kommt! Und ist burlesque – oder sieht aus wie „Metropolis“. RUBRIK

Fliegende Schritte DIE NEUE SHOW der vierfachen Breakdance-Weltmeister Flying Steps. Eingebettet in die Geschichte des ewigen Kampfes zwischen Gut und Böse, kämpfen die weltbesten Tänzer mit Power-Moves, Popping, Locking und HipHop gegen die Gesetze der Schwerkraft. Die elf Tänzer der Flying Steps gehören zu den besten der Welt. Der Soundtrack für die Show stammt von den Berliner Komponisten und Produzenten Ketan und Vivan Bhatti. Mächtige, elektronisch erzeugte HipHopBeats vermengen sich mit den Aufnahmen eines 34-köpfigen Symphonieorchesters. Das Bühnenbild wurde von Jeremias Böttcher entworfen und in Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv Pfadfinderei mit aufwändigen 3D-Projektionen versehen. W RED BULL FLYING ILLUSION 11. bis 13. Dezember, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

W

AB FREITAG

Eine Mischung aus Urban Dance, Illusion, Musik und dreidimensionalen Projektionen.

11 DEZEMBER

Red Bull Flying Illusion Stadthalle

Das Programm des Cirque Èloize heißt nicht zufällig „Cirkopolis“ und ist vom Film „Metropolis“ inspiriert.

ZIRKUS

Zirkus-Kunst DER CIRQUE ÉLOIZE gilt heute als Paradebeispiel des modernen kanadischen Zirkus. Für die aktuelle Produktion engagierte die Compagnie den Choreografen Dave St-Pierre, der mit einer träumerischen Inszenierung einmal mehr beweist, dass sich Zirkus fernab trivialer Unterhaltung zu einer wahrhaftigen Kunstform entwickeln kann. Waghalsige Sprünge, versierter Seiltanz und verblüffende Reifenakrobatik verschaffen dem Publikum von „Cirkopolis“ Zutritt zu einer ganz eigenen Welt. Unterstützt durch Videoprojektionen und drehbare Wände, lassen die Macher der Show eine futuristisch anmutende Stadt-Atmosphäre entstehen, die von Fritz Langs Stummfilmklassiker „Metropolis“ inspiriert wurde. N CIRQUE ÉLOIZE 28. und 29. November, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

heft 7|2015

SEEG

FOTOS: RBFI_ BY _RUUD BAAN, VALERIE REMISE

kurz&bündig

show


SHOW TIPPS

A-CAPELLA

N

kurz&bündig

Sexy und exzentrisch

Marcella Puppini: Gesang, Akkordeon, Kate Mullins: Gesang, Klavier, Emma Smith: Gesang, Ukulele

SAMSTAG

12

DIE PUPPINI SISTERS sind ein im Jahr 2004 gegründetes Gesangstrio, gegründet von Marcella Puppini, die sich von dem französisch-belgisch-kanadischen Animationsfilm „Das große Rennen von Belleville“ dazu inspirieren ließ. Die Sisters scheinen einem Hollywood-Film der dreißiger Jahre entsprungen zu sein – swingend und rockig, sexy und exzentrisch, zählen die Puppini Sisters zu den ausgefalleneren A-cappella-Formationen der Gegenwart. Die drei Vokalistinnen bedienen sich bei Vorbildern wie den legendären Andrews Sisters und gehören doch ganz in unsere Zeit. Auch zu Weihnachten: Im Dezember 2011 veröffentlichten die Puppini Sisters mit Michael Bublé die Single „Jingle Bells“. Und unter dem Motto „Christmas with the Puppini Sisters“ servieren sie im Festspielhaus ein stimmiges Weihnachtsmenü. N CHRISTMAS WITH THE PUPPINI SISTERS 12. Dezember, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Tel. 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

DEZEMBER

The Puppini Sisters Festspielhaus St. Pölten

SHOW

FOTOS: PETER ZOWNIR, ARCHIV THEATER AKZENT

DER CIRQUE ROUGE entführt auf eine dekadente, glamouröse und exotische Reise. Diese führt von Paris bis hin nach Istanbul. Erzählt wird von Kafkas Prag, von rauschenden Partys in Wien und wilden Nächten in Bukarest. Die Show besteht aus Burlesque, Akrobatik und Gesang. Mit dabei sind die zwei internationalen Tänzerinnen Lada Redstar und Vicky Butterfly, außerdem die Wiener Burlesque-Tänzerin Kalinka Kalaschnikow und der Akrobatik-Künstler Carlo Josef, der auch schon mit dem Cirque du Soleil aufgetreten ist. Durch die Nacht führen der Rockabilly-Musiker King D und Fia Sco, die ansonsten mit den Majestics 1940’s & 50’s Country, Western Swing und Hillbilly Boogie spielt. N A NIGHT ON THE ORIENT EXPRESS 11. Dezember, VAZ St. Pölten Kelsengasse 9, Tel. 02742/714 00, www.vaz.at

GROTTE

MO 7. 12. BENEFIZ-OTTO W Für das Benefiz-Event „RoCo 7–12“ für Licht ins Dunkel kommt Otto mit den mit den club- und festivalerprobten Spitzenmusikern der „Friesenjungs“ in die Stadthalle. Das Vorprogramm bestreiten Stella Jones & The Golden Gospel Singers sowie „TribU2 –AT ­ ribute to U2“, welche sich der Reproduktion des Sounds und der Show der irischen Band verschrieben haben. 7. Dezember, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

MI 16. 12. BENEFIZ-JÜRGENS W Beim Benefizkonzert „20 Jahre Integrationshaus“ werden zahlreiche bekannte österreichische Musiker in einer Hommage an Udo Jürgens (erster Todestag 21. 12.) dessen Lieder interpretieren. 16. Dezember, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/799 99 79, www.stadthalle.com

N

Dekadent

show

DO 3. 12. DIE RICHARD OESTERREICHER-BIG BAND MIT TINI KAINRATH W Bei diesem Weihnachtskonzert ist Tini Kainrath (The Rounder Girls, The Upper Austrian Jazz Orchestra) die Solistin und wird von Richard Oesterreicher begleitet. Sie wird unter anderem Weihnachtslieder wie „Es wird scho glei dumpa“ oder „I’m Dreaming of a White Christmas“ singen.

Auch im Orient Express: Vicky Butterfly, Tochter eines irischen Showgirls und eines exzentrischen Wiener Aristokraten.

3. Dezember, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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Olivia Macho präsentiert ab sofort den ­Event-Navigator: jeden Do um 18 Uhr auf schau tv.

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schau tv

Ab FR 27. 11. DAS WAR 2015 I B N W „maschek“ reden über das vergangene Jahr. Sie blicken zurück, sie drehen wie immer den Wichtigen des Landes den Ton ab und reden drüber. Mit den besten Clips aus „Willkommen Österreich“ und bisher nicht gezeigten respektlosen Synchros.

Die alte Garde. Otto Schenk hat ein Weihnachts-Programm zusammengestellt, Peter Weck erinnert sich. W, N

Maurer, tolerant WENN WIR RICHTIG gezählt haben, ist „Der Tolerator“ Thomas Maurers 15. Soloprogramm. Er hat auch gemeinsam mit Josef Hader, Leo Lukas, Karl F. Kratzl und Florian Scheuba Programme gestaltet. Nach „Neues Programm“ (so hieß Maurers letztes Programm tatsächlich) widmet er sich diesmal also der Toleranz. Und meint dazu: „Toleranz ist nicht nur eine allgemein anerkannte ­Tugend, sondern auch noch ein spannendes und preiswertes Hobby. Es gibt ja so viel, das man tolerieren kann: Religionen und politische Überzeugungen, Laktose und Gluten, Kleidermotten und VolksRock ’n’ Roll. Obendrein macht man damit die Welt besser. Und kann manches lernen: Etwa wo die ­eigene Toleranzgrenze liegt.“

27. November, KUGA Großwarasdorf, Parkgasse 3, Tel. 02614/7001 16. Dezember, Die Bühne im Hof, St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Tel. 02742/35 22 91 31. Dezember, Gartenbaukino, 1., Parkring 12, Tel. 01 /512 23 54 Weitere Termine auf www.maschek.org

Ab SA 12. 12. DAS WAR 2015 II N W Die Mannschaft des Rückspiegel hat auch das Jahr 2015 im Auge behalten. Seit nunmehr fünf Jahren blicken Gerald Fleischhacker und Guido Tartarotti rund um Silvester zurück. Dazu laden sie sich kabarettistische Gäste ein; heuer sind das Verena Scheitz, Dieter Chmelar und Christof Spörk. 12. Dezember, Alte Tischlerei Melk, Jakob-Prandtauer-Str. 11, Tel. 02752/540 60, www.kultur-melk.at 15. Dezember, Babenbergerhalle, Klosterneuburg, Rathausplatz 25, Tel. 02243/44 42 73, 27.–30. Dezember, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/ 909 22 44, www.stadtsaal.com

DO 31. 12. DAS WAR 2015 III N Auch die Comedians aus dem Ö3-Wecker, die Comedy Hirten, blicken auf 2015 zurück. Um 79 Euro gibt es ­außerdem gratis Eintritt zum Discofever Clubbing Silvester Special im Casineum inklusive Donauwalzer um Mitternacht. 31. Dezember, Congress Casino ­Baden, Kaiser-Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

DO 31. 12. DAS WAR 2015 III W Satiriker Florian Scheuba wandelt sein aktuelles Programm ab und präsentiert „2015 – Jahresbilanz mit Frisur“. 31. Dezember, Akzent, 4., Theresia­ numgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

58 schau

KABARETT

W N DER TOLERATOR Ab 19. November, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com 21. November, Alte Tischlerei Melk, Jakob-Prandtauer-Str. 11, Tel. 02752/540 60, www.kultur-melk.at

COMEDY

Mohab, clownesk MARCEL MOHAB hat – nach seiner Schauspielausbildung in Linz – eine Clown-Ausbildung bei Philippe Gaulier in Paris gemacht. Und wenn er nicht gerade Theater spielt („Wo verdammt ist Frau Wermes?“) oder Filme dreht („Wie man leben soll“, „Was hat uns bloß so ruiniert?“), kann man ihn auch in so genannten Kleinkunst-Bühnen erleben. Die Ankündigung zu seinem neuen Programm liest sich so: „Jogger und Voodoomagic, Waschlappen und Plastikesel, verschrobene Blondinen, polierte Pantoffelhelden und altchinesische Philosophenstars, alle erscheinen sie: ,Out of Nowhere‘ – aus heiterem Himmel. Gebimmel. Englisch wird gespoken. Friedenstauben werden erschossen und wiederbelebt. Das und vieles mehr in: ,Out of Norway‘ … ähh, Nowhere! Sorry. Keine Fragen, keine Antworten. Just playing the game.“

FOTOS: INGO PERTRAMER, KABARETT NIEDERMAIR

kurz&bündig

kleinkunst

W OUT OF NOWHERE Ab 24. November, Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Tel. 01/408 44 92, www.niedermair.at

Marcel Mohab: Just ­playing the game.

heft 7|2015


KABARETTS& KLEINKUN T Otto Schenk hat erstmals ein vorweihnachtliches Programm zusammengestellt.

ADVENT

Schenk, lustig

kurz&bündig

W, N

komödie

OTTO SCHENK HAT ein vorweihnachtliches Programm zusammengestellt, in dem er Literaturperlen rezitiert, die sich auf auch auf humorvolle Weise mit dem Weihnachtsfest auseinandersetzen. Musikalisch untermalt wird der Erzkomödiant dabei vom Trio Piller. W WER IST’S, DER AN DIE TÜRE PUMPERT …? 2. Dezember, Stadttheater Wiener Neustadt 10. Dezember, Freizeitzentrum Wiener Neudorf 13. Dezember, Orpheum Wien 15. Dezember, Akzent Wien 17. Dezember, Kulturcentrum Wimpassing 20. Dezember, Stadtsaal Wien Tickets unter 01 /96 0 96

FOTOS: KARL SATZINGER, FELICITAS MATERN

ERINNERUNGEN

Weck, sentimental IM AUGUST BEGING Publikumsliebling Peter Weck seinen 85. Geburtstag. Aus Anlass des Jubiläums „10 Jahre Silvester im Akzent“ macht er seinem österreichischem Publikum ein besonderes Geschenk: Eine Lesung seiner Autobiografie „War’s das?“ am Silvester-Nachmittag um 16 Uhr.

Schonungslos ehrlich und berührend, charmant und pointiert blickt der Ausnahmekünstler – Schauspieler, Regisseur, Intendant und Talent­entdecker – zurück auf ein erfolgreiches Leben: berichtet von Kindheit und früher Karriere, erzählt Berührendes und Anekdotenreiches aus seinem Werdegang,

DO 10. 12. STEFAN VERRA ERTAPPT! KÖRPERSPRACHE: ECHT MÄNNLICH. RICHTIG WEIBLICH. W Die Körpersprache ist einer der wichtigsten Bereiche unseren Kommunikationsverhaltens. Stefan Verra, Körpersprache-Experte und Bestseller-Autor, entlarvt in seinem Programm „Ertappt!“ weit verbreitetes Halbwissen und baut Ideen für Berufs- und Lebensalltag ein. 10. Dezember, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at 31. Dezember, Mozart Saal, Wiener, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/24200-100, www.konzerthaus.at

und fängt die spannenden Vorgänge hinter den MusicalKulissen ein. W PETER WECK 31. Dezember, Akzent, 4., Theresianumgasse 18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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THEATER TIPPS

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kurz&bündig

theater

Neuübernahmen. Im Schauspielhaus und im brut.

SA 28. 11. SPIEL’S NOCHMAL, SAM! N Ildiko Babos, Eva Maria Marold, Oliver Baier und Alexander Rossi spielen Woodie Allens Komödie um jenen von seiner Frau verlassenen, schusseligen Filmkritiker mit dem großen Vorbild Humphrey Bogart.

W

28. November, Congress Casino Baden, Kaiser Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

Bis 12. Dezember, Wald4tler Hoftheater, Pürbach 14 bei Schrems, Tel. 02853/784 69, www.w4hoftheater.co.at

Tomas Schweigen (Indendanz Schauspielhaus) und Kira Kirsch (Indendanz brut)

SEIT DIESER SAISON stehen zwei Wiener Theater unter neuer Leitung: Thomas Schweigen hat das Schauspielhaus, Kira Kirsch das Brut-Theater übernommen. En Suite und New Art on Stage

Ab DO 31. 12. BEI TAG UND BEI NACHT W Mary Sardou alias Mitzi Sedlacek ist mit einem Nachtwächter verheiratet. Der Beruf ihres Mannes macht es möglich, dass sich die Künstlerin einen Liebhaber für die ein­ samen Nächte zulegen kann. Ausgerechnet der Chef ihres Mannes, ein Kaufhausdirektor , soll diese Aufgabe erfüllen. Nichts ahnend von einander, wechseln sich die Männer nun ab. Das kann einfach nicht gut gehen, oder?

SATIRE

Bis 13. März, Gloria Theater, 21., ­Pragerstraße 9, Tel. 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

Aufarbeitungsträgheit

Ab DI 12. 1. TSCHICK W Bühnenfassung von Wolfgang Herrndorfs Coming-ofAge-Geschichte, die mit vielen Auszeichnungen – unter anderem dem Deutschen Jugend­ literaturpreis – gewürdigt und in 24 Sprachen übersetzt wurde. Bis 5. April, Theater der Jugend im Theater im Zentrum, 1., Liliengasse 3, Tel. 01/521 100, www.tdj.at

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Die Bühne in der Porzellangasse bleibt ein politisch und zeitgenössisch positioniertes Ensembletheater: Mit sieben Schauspielern aus fünf Ländern werden die Produktionen im EnSuite-System gezeigt. Dies ermöglicht künftig variablere Bühnenlösungen als bisher. – Gestartet wurde mit „Punk und Politik“ von Schweigen und „Möglicherweise gab es einen Zwischenfall“ von Chris Thorpe.

DER ÖSTERREICHISCHE DRAMATIKER Fritz Hochwälder, 1911 in Wien geboren, musste 1938 in die Schweiz flüchten und kehrte nie mehr aus dem Exil zurück. In seiner treffenden und äußerst komischen Satire rechnet er mit der historischen Selbstgerechtigkeit und Aufarbeitungsträgheit im Nachkriegsösterreich ab. Noch vor der Theateruraufführung wurde „Der Himbeerpflücker“ 1965 mit Helmut Qualtinger in der Hauptrolle legendär verfilmt. N DER HIMBEERPFLÜCKER Ab 15. Jänner, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Tel. 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net

Kira Kirsch, zuletzt leitende Dramaturgin beim steirischen herbst, will „New Art on Stage“ zeigen und sich „Uraufführungen und Kollaborationen mit lokalen Künstlern und Institutionen“ widmen. Das Grazer Theater im Bahnhof richtet eine Reihe „Zu Gast im brut“ aus, auch internationale Gäste präsentieren sich. Musik und Tanz bleiben weitere Programm-Schwerpunkte. Sie zeigt ab 17. Dezember „Dr. Kawis Erforschung des Einstellungsinventars der Liebesstile“. W PUNK UND POLITIK Bis 29. Dezember, Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, Tel. 01/317 01 01–18, www.schauspielhaus.at EINSTELLUNGSINVENTAR DER LIEBESSTILE 17.–19. Dezember, 20.–22. Jänner, brut, 1., Karlsplatz 5, Tel. 01/587 87 74, www.brut-wien.at

FOTOS: RANIA MOSLAM, LANDESTHEATER NIEDERÖSTERREICH

Ab MI 2. 12. DIE KAKTUSBLÜTE N Der Zahnarzt Julien ist ein Lebemann, wie er im Buche steht. Um sich aber nicht ganz binden zu müssen, erzählt er seinen jeweiligen Partnerinnen, verheiratet zu sein. Als er dann doch heiraten will, möchte die Angebetete „seine Frau“ kennen lernen. Sprechstundenhilfe Stephanie springt ein. – 1969 verfilmt mit Walter ­Matthau und Ingrid Bergman.


FOTOS & TM 2015 LUCASFILM LTD. ALL RIGHTS RESERVED. USED UNDER AUTHORIZATION., CASPAR DAVID FRIEDRICH DIE LEBENSSTUFEN, UM 1834 © BPK | MUSEUM DER BILDENDEN KÜNSTE, LEIPZIG | BERTRAM KOBER (PUNCTUM LEIPZIG)

MUSEEN &UNGEN AUSSTELL

W AUSSTELLUNG

Viele, viele ­Skywalker FÜNFUNDDREISSIG JAHRE LANG haben Fans auf der ganzen Welt die Abenteuer von Luke und Anakin Skywalker verfolgt, den beiden heldenhaften Jedi-Rittern aus einer weit, weit entfernten Galaxie. Jetzt kommt mit STAR WARS Identities eine Ausstellung in die Wiener Galaxie und wartet mit insgesamt 200 beeindruckenden originalen Ausstellungsstücken aus dem Lucas Museum of Narrative Art, Chicago, auf. Mittels ausgeklügelter Ausstellungstechnologie erstellen die Besucher aller Altersklassen ihre eigene, individuelle Star-Wars-Persönlichkeit, in

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dem sie Elemente ihrer eigenen Identität mit fiktionalen Elementen an zehn verschiedenen Terminals ­aufladen. Am Ende des Ausstellungsbesuchs hat jeder Besucher seinen eigenen, individuellen Star-Wars­ Charakter erschaffen.

www.landestheater.net

ab 27. 11

W STAR WARS IDENTITIES Ab 18. Dezember, MAK, 1., Weißkirchnerstraße 3, Tel. 01/711 36-0, www.mak.at, www.starwarsidentities.at

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Visionen, Abgründe DIE EPOCHALEN IDEEN der Romantik haben bis heute nichts an Faszination verloren. Die Albertina zeigt eine Ausstellung mit rund 160 Werken ihrer wichtigsten Vertreter. Zahlreiche Meisterwerke von Caspar David Friedrich über Karl Blechen bis Francisco de Goya zeichnen eine vielseitiges Bild der Romantik: Themen wie die Verklärung der Vergangenheit, das romantische Freundschaftsbild und die Welt der Träume, Visionen und Abgründe finden ihre heft 7|2015

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ührung

Darstellung in der groß angelegten Schau. Mit einer pointierten Gegenüberstellung der nordischen protestantischen und katholischen Bewegung sowie dem Fokus auf den Beitrag Wiens und Österreichs illustrieren die Welten der Romantik die romantische Suche nach dem Transzendenten in Mensch und Natur. W WELTEN DER ROMANTIK Bis 21. Februar 2016, Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Tel. 01/534 83-0, www.albertina.at

Urauff

Unged uld des Herzens von Stefan Zweig

Theaterfassung und Regie Thomas Jonigk

Gastspiel im Stadttheater Baden 26. / 27. 1. 2016 www.buehnebaden.at


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FOTO: FOTOLIA/JESSMINE

REISE-NOSTALGIE VERSCHENKEN

Da hätte auch der Kaiser seine Freude: Das Hotel Miramar in Opatija versprüht den Zauber längst vergangener Tage.


Jetzt schon an den Sommer denken. Was spricht ­dagegen, seine Lieben, abseits von Pauschaltourismus & Co., zu Weihnachten mit einer Reise in die Vergangenheit zu verwöhnen. Dorthin, wo der Tourismus begann – lassen Sie sich von schau inspirieren.

Was wir für Sie vorbereitet haben:

SOMMER-FRISCHE S. 64 Auf den Spuren von Adolf Loos und Kaiser Franz Joseph I.: Kraft und Energie tanken – zwischen Semmering und Bad Ischl.

AUSTRO-RIVIERA S. 66 Als Österreich noch am Meer lag: zu Gast an den Küsten der k.u.k-High-Society.

ISTRIENS PERLEN S. 68 Von Piran bis nach Opatija: traumhafte Hide-aways an den vielleicht schönsten Stränden der Region.

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Sommer-Frische TEXT VON ROLAND GRAF

Der Gegentrend zu stressigen Fernreisen: Entdecken wir die Ruhe in jenen Gegenden, in denen man schon immer gut die Seele baumeln lassen konnte. Urlaubs­erlebnisse warten auch hier genug.

Kaiserliche Sommer-Ferien Wenn es den prominentesten „Sommerfrischler“ der späten Monarchie gab, dann war das der Kaiser selbst. Die Kriegserklärung 1914 durch Kaiser Franz Josef wurde in Bad Ischl unterzeichnet – sie fiel schließlich in die kaiserlichen Ferien. Die Konditorei Zauner gab es damals schon, die Villa Schratt, in der er seinen Guglhupf mit der Schauspielerin Katharina Schratt aß, natürlich auch. Hier und in der ebenfalls in Ischl gelegenen, schönbrunnergelben Villa Seilern glaubt man heute noch, der Monarch könnte um die Ecke biegen. villaschratt.at, www.villaseilern.at

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Nachgefragt: Was wird beim ­Reisen 2016 Trend?

Laszlo Dernovics, Regional Manager, Deutsche Zentrale für Tourismus „Die Beliebtheit des Reiselandes Deutschland wächst. Alleine die Übernachtungen aus Österreich ­stiegen um 73% in zehn Jahren. 2016 stark im Trend liegt Aktivurlaub – vor allem Wandern und Radfahren. Dazu passt unsere Themenkampagne „Faszination Natururlaub in Deutschland“, die mehr als 130 ­nationale Naturlandschaften mit ­ihren einzigartigen touristischen ­Angeboten präsentiert.“ www.germany.travel

Gesamt-Kunstwerk „Baue nicht malerisch“, formulierte der Architekt Adolf Loos seine wichtigste Prämisse zum „Bauen im Gebirg’“. Was er darunter versteht, kann man in Payerbach/NÖ heute noch im ehemaligen Landhaus Khuner am Kreuzberg spüren. Heute längst nur mehr als „Loos-Haus“ bekannt, lockt das von Norbert Steiner geführte Restaurant nicht nur mit der Küche, sondern auch mit dem schönsten Blick auf die Semmeringbahn. Als Ausflugsziel nur eine kurze Waldwanderung entfernt: der Althammer-Hof, ein Heuriger mit Schaf-Spezialitäten (vom Mozzarella bis zur Lammwurst). www.looshaus.at, www.althammerhof.at

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Einfach raus! Die Sommerfrische war Österreichs Antwort auf die Stadtflucht südlicherer Länder. Idealerweise in der Nähe kühler Orte – Wälder oder Seen –, verbrachte man den Sommer bis weit in den Herbst hinein in der Natur, wenn man es sich leisten konnte. Die ­Villen der Sommerfrischler wurden so zum ­Vorläufer des Ferienhauses.

Villen-Wanderung Mit der Eröffnung der k. u. k. Südbahn 1864 entdeckten die Wiener die Sommerfrische an den Kärntner Seen für sich. Vor allem am Wörthersee entstanden um die Jahrhundertwende Villen für die Städter. Allein der Architekt Franz Baumgartner prägte mit dem H ­ otel Kointsch, dem Mösslacher-Haus, dem Hotel Carinthia oder der Villa Edelweiß einen eigenen Stil. Das Schöne daran: Mit der „Sommerfrische“-Landkarte lassen sich 54 moderne und his­torische Bauten um den See erkunden. Die Karte liegt in allen T ­ ourismusbüros am Wörthersee auf. www.woerthersee.com

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FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM (2), JULIUS SCHNEIDHOFER, DANIEL GOLLNER, SCHIFFL, ÖW/SPECHT, VISIT MONACO

Dr. Petra Stolba, Geschäftsführerin, Österreich Werbung „Ein Urlaub in Österreich ist so ­besonders, weil Gäste hier unvergessliche Erfahrungen an einzigartigen Orten machen können. Weil sie spüren, dass sie wieder bei sich selbst ankommen und Körper und Seele aufleben. Es geht heutzutage auch im Urlaub darum, etwas mitzunehmen für Geist und Seele. Das erklärt auch das ‚Revival‘ der ­Sommerfrische.“ www.austria.info

Jean François Gourdon, ­Sprecher, Monaco Tourismus- und Kongressbüro „Nachhaltigkeit und umweltfreundlicher Tourismus sind immer wichtiger und beliebter bei unseren Gästen. So sind einige monegassische Hotels und Resorts nicht nur ISO-14001 zertifiziert, sondern bieten ihren Gästen auch zahlreiche verschiedene ­Möglichkeiten, um beim Aufenthalt bewusst Ressourcen wie Wasser, ­Energie oder Rohstoffe einzusparen.“ www.visitmonaco.com

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Austro-Riviera FOTOS: XXXXXXXXX

TEXT VON ROLAND GRAF

Wo schon in der Monarchie geurlaubt wurde, kann man heute (wieder) ausspannen. Auf k. u. k. Spuren entdeckt man beim Erholen an der oberen Adria bisweilen ein Stückerl Österreich.

Rosazzo: Wein-Zaubern

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Wenn man schon im Friaul ist, sollte man auch unbedingt die Weißweine der Region kosten. Cristian Specognas Sauvignon Blanc wurde bereits zum besten Italiens ­gewählt, in Österreich ist der Winzer ein ­Geheimtipp. Den schönsten Ausblick hat man übrigens ein paar Kilometer weiter in Corno di Rosazzo von der alten Abtei: Ihre Terrasse lohnt die Anreise. www.specogna.it

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Triest: auf einen Gin mit James Joyce

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Geht da gerade James Joyce in die Bar? Zumindest die Richtung stimmt, denn eine Ecke weiter findet sich in Triest das „Antico Caffé Torinese“. Doch der irische Kultautor, der in Triest einst Englisch-Sprachlehrer war, schreitet nur als Bronzestatue aus. Dabei hätte dem Iren die Gin-Selektion von Matteo Pizzolino sicher gefallen. Sein Lokal kannte Joyce tatsächlich. Knapp bevor die Italiener 1915 den beiden Kaisern im Norden den Krieg ­erklärten, wurde es in der damals noch österreichisch-ungarischen Hafenstadt eröffnet. Doch nicht die Vergangenheit, die Cocktails stehen heute im Mittelpunkt im Teakholz-Zimmer am Corso Italia. Tipp: der regionale Gin „Fred Yerbis“! www.anticocaffetorinese.ts.it

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Grado: Lagunen-Kult Für viele ist der Ort in der Lagune einfach Synonym für Badeurlaub. Die kultigste Unterkunft für alle, die Hotelkomfort schätzen, ist das „Savoy“ mit seinem kuschligen rosa Ambiente. Ein Genuss-Tipp für jene, die bereits die Vorsaison in Grado genießen: Unbedingt nach den schalenlosen Krebsen „Moleche“ fragen – die Delikatesse gibt es nur bis Mitte Juni. www.hotelsavoy-grado.it

FOTOS: CORBIS, ANTICO CAFFÉ TORINESE, FOTOLIA/JFL PHOTOGRAPHY, FOTOLIA/MAUMAR70, AUSTRIAN AIRLINES, PRIVAT, JULIA SPICKER

Nachgefragt: Was wird beim ­Reisen 2016 Trend?

Sandra Bijelic, Pressesprecherin bei Austrian Airlines „2016 ist das Jahr für große Reisen: Destinationen wie Miami, Chicago oder New York in den USA bleiben weiterhin sehr beliebt. Besonders spannend sind außergewöhnliche Destinationen wie Colombo in Sri Lanka oder Shanghai – hier lohnt es sich, ­etwas mehr Zeit einzuplanen, um Land und Leute kennenzulernen.“ www.austrian.com

Dott. Marco Montini, Direktor Italienische Zentrale für Tourismus ENIT Wien „Ungebrochen starker Beliebtheit erfreut sich der Kulturtourismus: Italien führt die Liste der „Welterbestätten“ der UNESCO mit 51 Einträgen an. So sind neben weltbekannten Kunststädten wie Rom, Mailand, Florenz und Venedig auch viele kleinere Städte einen Besuch wert; etwa Cefalù, Brescia, Pavia, Ravenna, Urbino, Triest oder Lucca.“ www.enit.at

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Brioni: Nationalpark Die 14 Inseln vor Pula, von Paul ­Kupelwieser für den Tourismus ­erschlossen, gehörten vor allem in den Tagen Marschall Titos zu den Jetset-Destinationen. Heute erlebt man den Nationalpark e ­ ntspannt, wenn man von Fazana aus mit dem Boot anreist. Das kleine Hotel ­„Villetta Phasiana“, selbst eine ­historische Villa, organisiert gerne den Ausflug zu den Inseln. www.villetta-phasiana.hr

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Liesbet Vandebroek, Direktorin, Tourismus­ werbung Flandern „Wir merken, dass die Leute ­aktuell öfter und kürzer verreisen. Beim Städtetourismus haben wir heuer ein Plus von 13–15 %. Da beim Urlaub Sicherheitsüberlegungen immer stärker eine Rolle spielen, erleben unsere historischen Städte Leuven, Gent oder Brügge große Nachfrage.“ www.flandern.at

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Istriens Perlen TEXT VON ROLAND GRAF

Abbazia: pure Nostalgie

Portoroz: Branzin-Queen

Heute heißt der kroatische Küstenort zwar Opatija, doch die Promenade nennen auch die Einheimischen nach Kaiser Franz Josef oder einfach den Lungomare. Hier flaniert man das Meer entlang und hängt seinen ­Gedanken nach. Der Glanz der Monarchie lebt im Hotel „Miramar“ des Österreichers Wilfried Holleis in moderner Form auf. Malerisch direkt an der istrischen Küste gelegen, fehlt es weder an Wellness-Angeboten noch an glanzvollen Diners mit Blick auf das Meer. Übrigens: Der Bildband über die Vergangenheit des Seebads liegt an der Rezeption auf.

Am Rande des bekannten slowenischen Badeorts, wo das Meer noch naturbelassen ist, hat Irena Fonda ihre Fischzucht eingerichtet. Der „Branzin“, wie die Powerfrau den Wolfsbarsch nennt, wird in allen Varianten an­ geboten und schmeckt sogar als Adria-­ Sashimi, also roh, nur mit etwas Olivenöl aus dem Karst. Wer lieber klassische Zubereitungen vorzieht, sollte z.B. in der „Casa Nostromo“ in Piran nach dem „Branzin“ ­fragen. Zum Mitnehmen empfiehlt sich der geräucherte Edelfisch. www.fonda.si, www.piranisin.com

www.hotel-miramar.info

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FOTOS: FOTOLIA/LAMIO (2), ARCHIVE FONDA/JANEZ PUKSIC, CORBIS, PRIVAT

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Ein Meer und drei Länder: Es sind die kleinen Unterschiede, die den Weg durch den Karst zur Adria so reizvoll machen. Die Küsten Sloweniens, Kroatiens und Italiens haben aber immer ihren Charme.


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Piran: das edelste Salz Natürlich kann man auch teures Fleur de Sel aus Frankreich importieren, doch die slowenischen Salinen liefern mindestens genauso gute Qualität. Wer nicht hinausfahren will zur Produktion, findet gleich am ­unvergleichlich malerischen Tartini-Platz den modernen Shop rund ums Meersalz. (Tipp: die Pralinen!) www.soline.at

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Nachgefragt: Was wird beim ­Reisen 2016 Trend?

Duino: Rilkes Wege Vormittags auf den Spuren Rainer Maria ­Rilkes wandeln und der Poesie der Adria lauschen und mittags dann Meeresfrüchte naschen? In Duino lassen sich Kultur (der besagte Rilke-Weg zum Schloss) und ­Kulinarik ideal verbinden: Die Terrasse der „Dama Bianca“ zählt seit Jahrzehnten zu den Fixstopps am Weg Richtung Süden. Und das zu Recht!

Athina Babakou, Direktorin, Griechische Zentrale für Fremdenverkehr „Immer mehr Gäste wählen neue, ­weniger bekannte Destinationen der einzigartigen Inselwelt, welche von größeren Inseln aus leicht erreichbar sind: von Rhodos kommend etwa die kleinen malerischen Inseln Symi und Chalki, oder von Athen aus ­Poros, Hydra und Spetses.“ www.visitgreece.gr

www.alladamabianca.com

14.-17. Jänner 2016 Messe Wien, U2 Messe-Prater Do 10-19 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr

www.ferien-messe.at heft 7|2015

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Ticket gilt auch für

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Die Schinkenkaiser aus Winzendorf TEXT VON RUDI MATHIAS, FOTOS: RENE WALLENTIN

Als vor über hundert Jahren Peter Mayerhofer sein Wirtshaus am Winzendorfer Bahnhofsplatz den Enkelkindern übergab, kam es ihm höchstwahrscheinlich nicht in den Sinn, dass vier Generationen später sein umtriebiger Urenkel Hansi die inzwischen 125 Jahre alte Schinken-Räucherkammer wieder anwerfen würde.

„EIGENTLICH WAR DAS Ganze ein Zufall“, beginnt Hans Puchegger zu erzählen, „es war mein Freund Bertram Roysky, der mich vor einem guten Jahr nach dem dritten Bier auf die Idee brachte, die Räucherkammer des Urgroßvaters zu aktivieren und zu versuchen, dort für unsere Wirtshausgäste Schinken zu räuchern. Bertram ist gelernter Fleischer und sprudelt vor Ideen. Schon ein Erstversuch zeigte, dass wir mit unserer alten Räucherkammer modernen Einrichtungen durchaus Paroli bieten können. Dann ist uns noch ein an die 150 Jahre altes Räucherkonzept in die Hände gefallen, mit dem wir die Qualität weiter verbessern konnten“, so Puchegger.

im Reiferaum“, erzählt Hans, der sich für dieses „Hobby“ gemeinsam mit Bertram Roysky glücklich aufgezogene Schweine aus der Region Hartberg, dem Waldviertel und aus dem Schneeberggebiet besorgt und, obwohl das Ganze nur ein Hobby bleiben soll – wie er sagt –, mit seinen „Emmerberger Schinken“ mittlerweile die Restaurants und Genussläden der Region beliefert. „Primär ist es die Qualität, die uns beim Produzieren Freude macht“, bringt Bertram ein, der den Emmerberger Schinken in der Region zwischen Wien, Eisenstadt und Semmering auch höchstpersönlich zustellt, wenn Not am Mann ist. Saisonale Schmankerl

Geräuchert über Buchenholz

„Bevor unser Schinken auf den Tisch kommt, liegt er gut drei Wochen im Kräutersalz.“ Hans Puchegger

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„Im Gegenzug zur industriellen Herstellung räuchern wir ausschließlich über Buchenholz – ganz ohne Spritz- und Konservierungsmittel – mit Kräutern aus dem eigenen Garten. Bevor unser Schinken auf den Tisch kommt, liegt er gut drei Wochen im Kräutersalz, wandert dann für etwa eine Woche in die Räucherkammer und landet abschließend für mindestens weitere vier Monate

Wer freilich Emmerberger Schinken stilecht verkosten will, kommt direkt zu den Pucheggers nach Winzendorf und lässt sich die Spezialität hauchdünn geschnitten mit Kren und dem hausgemachten Wirtshausbrot servieren. Dort kann man auch gleich die jüngsten Neuerfindungen der „Hobby-Selcher“ vom Göderlschmalz bis zum Rauchschinkenaufstrich verkosten und natürlich köstlich speisen. heft 7|2015


Das ganze Jahr über serviert dort die Familie Puchegger saisonale Spezialitäten aus der Region, die auf leichte Weise zubereitet werden, ohne dass der Anspruch der österreichischen Küche dabei auf der Strecke bleibt. Verarbeitet wird alles, was die Region zu bieten hat. Der Bogen reicht da je nach Saison von der gerade aktuellen Weidegans über Wild, Kürbis, Schwammerl bis hin zu Marchfeldspargel und Hering. Doch einfach ein Wirtshaus zu haben ist den Pucheggern zu wenig, heft 7|2015

sie sitzen gerne mit ihren Gästen auf einfache, gemütliche Art zusammen, servieren Raritäten aus ihrem Weinkeller oder unterhalten sich mit ihnen über die „gute alte Zeit“, als man noch zur Sommerfrische hierher kam und in den Wiener Alpen das große Abenteuer suchte. Und übrigens, wenn’s dabei einmal ein Glaserl zu viel wird: Die Puch­ eggers haben auch Gästezimmer und auch die Bahnstation liegt direkt vor der Tür. Warum also vernünftig ­bleiben? ///

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Oben: Hans Puchegger mit Freund Bertram Roysky in der Gaststube. Unten: Gattin Sylvia sorgt für Adventstimmung im Haus.

Puchegger Wirt 2722 Winzendorf, Bahnhofsplatz 86 Küchenzeiten: Mi–Sa 11.30–14 Uhr und 17–21 Uhr So 11.30–14 Uhr Tel. 02638/222 25 www.puchegger.at www.emmerberger.at

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schaugesund Grau ist es! Trüb, trist und nasskalt – und auch wenn so mancher Sonnentag dazwischen aufblitzt, so künden die ersten laufenden Nasen untrüglich den Winter an. Doch mit ein paar einfachen Tricks machen die Schnupfenviren einen weiten Bogen und Sie kommen gesund durch die kalte Jahreszeit.

Gesund durch den Winter TEXT VON NINA FIETZ, DIPL. ERNÄHRUNGSMANAGERIN DER WINTER ist eine Zeit, in der äußere Kälte vorherrscht. Instinktiv ziehen wir uns zurück, suchen Ruhe und Wärme. Die Wärme ist es auch, die unser Organismus jetzt besonders braucht – von außen und von innen. Das regelmäßige Saunieren heizt den Körper richtig auf und versetzt

ihn gewissermaßen in ein künstliches Fieber, das krankmachende ­Viren abtötet. Der anschließende Kältereiz an der Luft oder mit kalten Güssen bringt die Abwehrkräfte ordentlich auf Trab. Auch Erwärmung durch Bewegung an der frischen Luft und positive, herzerwärmende Gefühle helfen dem Immunsystem.

Allheilmittel Honig Sein guter Ruf ist schon über 2000 Jahre alt – Honig. Hippokrates, der Urvater aller Ärzte, erklärte ihn zum Allheilmittel und zum gesündesten Nahrungsmittel. Das „flüssige Gold“ besteht zwar aus 80 % Zucker und 15 % Wasser, doch der höhere Anteil an Fruchtzucker gelangt langsamer ins Blut und benötigt zum Abbau kein Insulin – damit erspart man sich Heißhungergefühle. Die verbleibenden 5 % haben es in sich: Organische Säuren, Eiweiße, entzündungshemmende Enzyme, Vitamine, Farb- und Aromastoffe, die erwiesenermaßen medizinisch wirksam sind. Honig wirkt antibakteriell, antiseptisch, ­antimikrobiell und wird erfolgreich bei Halsentzündungen und sogar Einschlafstörungen eingesetzt. Nur erhitzen sollten Sie ihn nicht, denn ab 40 Grad Celsius werden die wertvollen Inhaltsstoffe zerstört. 72 schau

„Zitrone des Nordens“ – Sanddorn Meist werden zur Deckung eines erhöhten Bedarfs an Vitamin C in der Schnupfenzeit Zitronen empfohlen. Doch ­Zitrusfrüchte sind in heißen Gefilden heimisch, sie kühlen den Organismus ab und wirken damit im Winter genau in die falsche Richtung. Besser verwenden wir die „Zitrone des Nordens“, wie die bei uns heimischen Sanddorn-Beeren auch genannt werden. Sie wachsen bei rauem Klima auf losen, kalkhaltigen Sandböden und sind sogar im Nationalpark Donau-Auen zu finden. Die kleinen Beeren sind richtige Vitaminbomben, enthalten sie doch bis zu zehnmal so viel Vitamin C wie Zitronen. Daneben punkten sie mit A-, B- und E-Vitaminen, Magnesium, Eisen, Kalzium und Mangan. Außerdem gehört Sanddorn zu den wenigen pflanzlichen Quellen von Vitamin B12, das sonst hauptsächlich in Fleisch enthalten ist – wertvoll für ­Vegetarier und Veganer. Die Beeren wirken adstringierend, tonisierend und stärken das Immunsystem. Die Früchte ­werden zu Saft, Sirup, Tee oder Sanddorn-Honig verarbeitet. Toll schmecken alle drei Kraftpakete zusammen: SanddornSaft mit Honig in Ingwertee!

Hände waschen! Der wichtigste Tipp ganz zum Schluss: Gründliches Händewaschen mit normaler Seife – sie schlägt sogar die kurze Desinfektion mit alkoholhaltigen Mitteln! So banal und doch so effektiv – immerhin nehmen wir von Haltegriffen, Einkaufswägen und Wechselgeld die krankmachenden Keime direkt mit nach Hause. Also: Bleiben Sie gesund!

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SERIE – TEIL 7 SCHAU TCM-DOC

„Die Wärme ist es auch, die unser Organismus jetzt besonders braucht – von außen und von innen.“

Ingwer-Honig Zutaten: 1 Stück Ingwerwurzel 1 Stück Zimtrinde 3–5 Gewürznelken 1 Bio-Zitrone 1 kleines Glas Honig Zubereitung: Die Ingwerwurzel reiben oder mit der Knoblauchpresse zerdrücken, die Zimtrinde und die Gewürznelken hinzufügen. 1 Esslöffel Zitronensaft und die Schale der Bio-Zitrone dazugeben und mit dem Honig vermengen. Das Gemisch lässt man 3–4 Wochen dunkel und kühl ziehen. Den Ingwer-Honig entweder löfferlweise lutschen oder in ausgekühltem Ingwertee auflösen und genießen! Er wirkt keimtötend und entzündungshemmend und ist perfekt bei Erkältungskrankheiten.

KOLUMNE

Keine Angst vor Fett! Fette haben bei uns hier im Westen, in Mitteleuropa und den USA, ein ganz schlechtes Image. Bei uns ist das Denken in Bezug auf die Fette linear: Wenn man hohe Fettwerte im Blut hat oder fett ist dann deshalb, weil man zu fett isst! Leider falsch! Die meisten Menschen bei uns haben deshalb so hohe Triglycerid-Werte und später auch hohe CholesterinWerte, weil sie zu viel Zucker und Kohlenhydrate mit hoher Glykämischer Last (das sind Kohlenhydrate, die im Körper ähnlich wie Zucker wirken wie Weissmehlprodukte und stark industriell verarbeitete Lebensmittel, bei denen meistens Zucker und Stärke zugesetzt ist) zu sich nehmen. Hohe CholesterinWerte und später auch hohe Triglycerid-Werte deswegen, weil sie zu viel tierisches Eiweiß essen, und auf dieses werde ich in der nächsten Kolumne noch genauer eingehen (sehr spannend...!). Gut, besser, Fett

Ingwer

FOTOS: GETTY IMAGES (3), BUENOS DIAS, ADRIAN BATTY

Ingwer zählt zu den ältesten Heilpflanzen überhaupt und wurde in China bereits vor 3000 Jahren verwendet. Die Römer brachten die Knolle nach Europa. Minerale, Vitamine und ätherische Öle machen die Wurzel aus – und der Scharfstoff Gingerol. Dieser soll in seiner natürlichen Struktur wie das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure („Aspirin“) aufgebaut sein – und tatsächlich wirkt Ingwer schmerzlindernd, entzündungshemmend, entgiftend, antioxidativ und verdauungsfördernd. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird er gegen Kopfweh, Migräne und Übelkeit angewendet. Heißes Ingwerwasser stärkt das Immunsystem und wirkt vitalisierend. Es wird bei Erkältungszuständen wie Husten und Halsweh angewandt, aber auch bei Verdauungsproblemen.

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Unzählige westliche Studien bestätigen mittlerweile, dass die Nahrungsfette nicht schuld sind an all den Zivilisationskrankheiten durch und um hohe Blutfette, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall! Wenn man sich die Nahrung von Naturvölkern ansieht fällt auf, dass sie nicht weniger Fette zu sich nehmen, im Gegenteil, meist wesentlich mehr als wir, ABER sie ernähren sich zu einem überwiegenden Teil pflanzlich, essen also wenig Fleisch und Eier und vor allem fast keine Milchprodukte, dafür viel Obst und Gemüse und Getreide und Hülsenfrüchte. Und das ist so, egal, ob man nach Mexiko zu den noch verbliebenen Indianerstämmen sieht oder ins ursprüngliche Indien oder ins ländliche Ägypten oder nach Japan oder ins heutige ländliche China. Was heißt das also für unser tägliches Essen in Bezug

auf Fette? Es gibt nur gute und bessere Fette! Sehr gut sind die pflanzlichen Öle wie Sesamöl, verschiedene Nussöle (beide kann man gut erhitzen!), Olivenöl (kann man entgegen der allgemeinen Meinung auch gut erhitzen!) und Rapsöl. Die „Turbos“ sind die mit viel Omega 3-Fettsäuren, weil diese den Körper noch zusätzlich gegen Entzündungen schützen, wie zum Beispiel das Leinsamenöl (=Leinöl) mit ganz viel Omega-3 (Ein Tipp zum Gesundbleiben: Täglich 2-3 Teelöffel Leinsamenöl zu sich nehmen (zum Essen dazu oder in einem Aufstrich oder in ein Glas Sojamilch mischen, nicht erhitzen!). Und ansonsten: Trauen Sie sich, ihr essen gut mit guten Ölen und Fetten zu versorgen. Nicht sparen! Oft verschwinden dann auch lästige Blähungen! Bis zum nächsten Mal, Ihr TCM-Doc Georg Weidinger

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Dr. Georg Weidinger Georg Weidinger lebt in Forchtenstein und hat seine TCM-Praxis in Wiener Neustadt. Sein Buch „Die chinesische Hausapotheke“ ist im Goldmann Verlag erschienen.

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Kekse wie bei der Omama TEXT VON ROLAND GRAF, FOTO: MARK GLASSNER

In der Wiener Schleifmühlgasse ist das ganze Jahr über Weihnachten. Zumindest, wenn es nach der Mehlspeise geht. Denn in der „Vollpension“ tischen täglich andere Omas ihre Kekse und Kuchen – ganz wie früher – auf. Dem schau Magazin hat Oma Elisabeth eines ihrer Rezepte v ­ erraten. EIERLIKÖR- GUGLHUPF,   Scheiterhaufen oder Rhabarberkuchen – natürlich mit einer Eischnee-Haube – lassen in Wiens schrägem Café „Vollpension“ Kindheitserinnerungen aufleben. Im Stickdeckerl-Ambiente servieren hier 15 Seniorinnen ihre besten Rezepte, 134 davon hat man aktuell im Angebot. Dass es das witzig eingerichtete Lokal überhaupt gibt, verdankt sich einer spontanen Idee von Mike Lanner und Moriz Piffl. Die beiden sind an sich keine Gastronomen, sondern ehemalige Werber, die seit einigen Jahren die ökologische Jeans-Schneiderei „Gebrüder Stitch“ betreiben. Für eine einmalige Aktion bei der Wiener Design Week suchten die beiden Wiener vor drei Jahren per Inserat nach personeller Unterstützung: „Wir suchen rüstige ‚Omas‘ und ‚Opas‘, 55 74 schau

Jahre und älter, die gern und gut backen und zupacken können, gern unter Leut’ san und sich a bissl was dazu verdienen wollen/müssen.“ Omas bunte Backwelt

Das (kulinarische) Wissen der älteren Generation sollte nicht länger brach liegen, lautete eine Überlegung der „Stitch-Brüder“, wie sich das Duo auch nennt. Außerdem wollte man auf die schwierige finanzielle Situation von Pensionisten samt den absurden Zuverdienstgrenzen für jene, die auch mit 70 Jahren noch aktiv bleiben wollen, hinweisen. Aus dem einmaligen Auftritt der backenden und kochenden Großmütter wurde aber schnell eine Dauereinrichtung. Denn wie schon bei der JeansSchneiderei und ihrem modernen

Heurigen „Zum g’schupften Ferdl“ sorgte eine poppige Bewerbung für rasche Bekanntheit und viel Sympathie: Diese bunte „Oma“-Welt hatte so gar nichts von einem Sozialprojekt, sondern wurde sofort als hippe – und gute! – Idee wahrgenommen. Beim Forum Alpbach servierte die betagte Crew ebenso wie vor Weihnachten in Wien. Und seit heuer

„Elisabeth bäckt die Linzer Augen schon seit 40 Jahren. Wir lieben sie heiß.“ Hannah Lux, „Vollpension“

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Jahrzehntelange Kekserfahrung: Das Backteam der „Vollpension“ mit Oma Elisabeth in der Mitte.

Linzer Augen 25 Dekagramm (dag) glattes Mehl 1 halbes Packerl Backpulver 18 dag Butter 12 dag Staubzucker 1 Packerl Vanillezucker 1 Messerspitze Zimt 3 Esslöffel Milch 10 dag geriebene Mandeln Marmelade (nach Wunsch) zum Füllen; Staubzucker, vermischt mit einem Päckchen Vanillezucker, zum Bestreuen Backpulver, Mehl und Butter abbröckeln. Mit allen anderen Zutaten zu einem Teig verkneten und eine halbe Stunde rasten lassen. Messerrückendick auswalken und Scheiben ausstechen. Die Hälfte davon mit drei Löchern versehen. Bei milder Hitze 10 bis 15 Minuten hell backen. Sobald die Scheiben ausgekühlt sind, jene ohne Loch mit Marmelade bestreichen. Die durchlöcherten Scheiben gut anzuckern und zusammensetzen. Genießen :-) Tipp: Die Löcher kann man mit speziellen Formen machen oder mit einem kleinen Fingerhut – dann nur in der Mitte ein Loch ausstechen.

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Vollpension

ZUSATZFOTO: CORBIS

sind die Omas unter dem wortspielerischen Titel „Vollpension“ in der Schleifmühlgasse 16 sesshaft geworden. DJ-Musik zum Reisfleisch

Das Generationen-Kaffeehaus, wie sich das von Hannah Lux geführte Unternehmen auch nennt, sorgt heft 7|2015

aber auch für die Verbindung zwischen den studentischen Gästen und den betagten Köchinnen und Kellnern. Beim „Soundbraten“ etwa untermalen DJ-Klänge die Lieblingsspeisen der Senioren. Und von denen gibt es eine Menge: Oma Lindes Reisfleisch oder Beatas Letscho mit Polenta etwa stehen fast immer auf der Speisekarte. Serviert werden

die Köstlichkeiten von „Opa“ Hannes Lewinski, einem weiteren Original der „Vollpension“. Wie es sich für ein Café gehört, wird aber vor allem auch eifrig gebacken. Eine der Omas, Elisabeth Teuschl, versorgt seit Jahrzehnten ihre Lieben mit Linzer Augen. Wir konnten ihr das Rezept für den süßen Klassiker entlocken. Danke, Oma! ///

Die beiden Jeans-Maßschneider Moriz Piffl und Michael „Mike“ ­Lanner haben das GenerationenKaffeehaus 2012 aus Wertschätzung für die ältere Generation initiiert. Seit heuer ist das früher nur sporadisch (als sogenanntes „Pop-up“) rund um Veranstaltungen servierte Angebot der „Vollpension“ auch in einem echten Lokal zu finden. Die „Vollpension“ in der Wiener Schleifmühlgasse hat ­täglich (außer Montag) ab 9 Uhr geöffnet. Kuchen und warme ­Speisen werden frisch von den ­Seniorinnen zubereitet; dabei kommen nur hochwertige Zutaten wie Biogemüse zum Einsatz. www.vollpense.at

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Schwarzes Gold

Wer bei Kuren im burgenländischen Thermenland an Wasser denkt, liegt richtig. Doch mit heilendem Moor sorgt ein weiterer Boden-Schatz für Wohlbefinden in Bad Tatzmannsdorf.

TEXT VON ROLAND GRAF

Bad Tatzmannsdorfs Gesundheitsgeheimnis wird täglich frisch ins Haus geliefert: Direkt in der Nachbarschaft gestochenes Moor lindert nicht nur rheumatische Beschwerden.

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die eine Moorbehandlung inkludieren. So kostet etwa das WochenPaket „Schwarzes Gold“, das auch Bäder mit Kohlensäure zur Blutdruck-Senkung umfasst, inkl. HalbPension 1.110 Euro. Moor – der Kräuter-Speicher

Moore benötigen spezielle klimatische Bedingungen, um nach über 10.000 Jahren (!) zu Heilmoor zu reifen: Ausreichend Wasser und ein Klima, das die Torfbildung begünstigt, lassen die Moore als ökologische Zonen zwischen Land und Wasser entstehen. Abgestorbene Pflanzen

und Hölzer werden „humifiziert“ oder „vertorft“. Dabei kommt es zur Bildung der Huminsäuren, die dem Moor die typische dunkelbraune bis schwarze Farbe verleihen. In Bad Tatzmannsdorf wird das Moor täglich frisch gestochen und ins Kurzentrum geliefert. Sind die groben Bestandteile einmal entfernt, wird mit einem Rührwerk Thermalwasser untergemischt. Die richtige Konsistenz des Schlamms ist wichtig, schließlich muss der Moorbrei gut aufzutragen sein. 46 Grad sollte die Moorpackung haben, dann heizt das „schwarze Gold“ den Wehwehchen so richtig ein! ///

info

Heilender Schlamm Über Jahrtausende sammelten sich im Moor Kräuter, Pollen und Blüten an. Spurenelemente, Kieselund Huminsäure machen den von der Bundesanstalt für experimentell-pharmakologische Untersuchungen überprüften Heilschlamm so wirksam. Moor-Badekuren helfen Stoffwechselgifte auszuscheiden und lassen die Haut Heilstoffe ­aufnehmen. www.gesundheitsressort.at

„Die einzigartigen Geschenke der Natur ermöglichen den Menschen zu behandeln und sanft zu heilen.“

FOTOS: KURBAD TATZMANNSDORF AG (2)

ES WIRD NICHT LANGSAM HEISS, es bleibt konstant warm am Rücken, auch als wir schon zehn Minuten unter der Moor-Schicht daliegen. Gegen Rücken- oder Gelenksschmerzen, aber auch bei Rheuma oder Osteoporose wird Heilmoor gern angewandt, da es Temperaturen lange beibehält. Während die reinen Moorbäder vor allem auch mit dem nördlichen Österreich – Neydharting (OÖ) oder dem Waldviertel – in Verbindung gebracht werden, ist man hier in Bad Tatzmannsdorf auf eine Besonderheit stolz: „Wir verfügen als einziger Ort Österreichs über drei natürliche Heilmittel“, erklärt der ärztliche Leiter, Dr. Herbert Melchart, „nämlich Heilmoor, kohlensäurehältiges Mineralwasser und Thermalwasser.“ Eine Konsultation bei Dr. Melchart steht auch am Beginn der Anwendung, wenn diese nicht bereits vom Hausarzt verschrieben wurde. Heilmoor wird in Bad Tatzmannsdorf nämlich entweder im Kurmittelhaus – für von der Sozialversicherung genehmigte Kuren – oder in den Hotels des GesundheitsRessorts für private Gäste verabreicht. Von dreitägigen Aufenthalten bis zu Kur-Wochen gibt es Arrangements,

Dr. Herbert Melchart

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Große Weine, kleine Preise TEXT VON ROLAND GRAF

FOTOS: ILLY/DASHA ZAICHANKA, MICHAEL GOLDGRUBER, ERNST ZERCHE, NOAN/FLORENCE STOIBER

Was Modeketten können, sollten Weinbauern schon lange können. Mit dieser Grundidee starteten drei Burgenländer ihr Winzer-Outlet im Internet.

Cleverer Neuzugang im Web

Oliven-Bauern

WEIN-SCHNÄPPCHEN ermöglichen Herbert Zerche, Markus Pauschenwein und Michael Prünner allen Interessierten. „Neun Weine“ nennt sich ihr ­Unternehmen aus Mattersburg, das ein Prinzip aus der Modewelt auf Weine überträgt. Klein und überraschend ist die Auswahl beim Mattersburger Trio, dafür werden die Restmengen und Sonderposten deutlich günstiger angeboten. „80% der Weine stammen aus dem Inland“, so Michael Prünner. Wann es einen Lieblingswein in Aktion gibt, erfährt man per E-Mail.

DEN GESCHMACK des Sommers im Süden liefern Oliven auch im österreichischen Winter. Das stylishe NOAN-Öl Margit Schwegers stammt von Amfissa-Oliven. Nun sind auch sie (180 Gramm, 5,90 Euro) in Wien erhältlich, z. B. bei Bio Babic (19. ­Bezirk) und in den Wein & Co-Filialen. Helmut Paugger widmet sein „Villa Maria“-Geschäft in Wiener Neustadt ganz den kretischen Oliven, die er von 600 Bäumen erntet: schwarze oder grüne ­Sorten um 6,30 Euro (110 Gramm).

www.neunweine.at

www.noanoliveoil.com, www.villamaria.at

Kaffee-Auskenner BARISTA-WISSEN für zuhause bietet die neue „Academia del Caffè“ in der Wiener Webgasse. Die alteingesessene Triestiner Kaffee-Familie Illy hat gleich um die Ecke zur Mariahilfer Straße ihr neues Österreich-Zentrum eingerichtet. Neben den Sammeltassen von Künstlern wie Yoko Ono und Mokka-­Bereitern wie der „Pulcina“ von Alessi gibt es hier auch Schulungen für alle Kaffee-Süchtigen (Anmeldung zum Kaffee-Diplom ist ab Dezember möglich)! www.illy.com

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vinoschau NEUSIEDLERSEE DAC:

Willkommen in der Region des Zweigelt TEXT VON CHRISTOPH BERNDL

Wo wächst der beste Zweigelt des Landes? Rund um den Neusiedler See. Für Qualität und Authentizität der Weine bürgt die kontrollierte Herkunftsbezeichung Neusiedlersee DAC. DAC – diese drei Buchstaben genie­ ßen unter Weinkennern besondere Bedeutung. Grundgedanke der Her­ kunftsbezeichnung „Districtus Aus­ triae Controllatus“ ist es, den Ge­ schmack des Weines mit der Landschaft zu verbinden. Vinifiziert werden Weine, die die Einzigartigkeit des Gebiets ausdrücken. Rund um den Neusiedler See ist das der Zwei­ gelt. Mit rund 1.810 Hektar Anbau­ fläche stellt er die Hauptsorte in der Region und prägt die Weinbauland­ schaft rund ums Meer der Wiener. 85 Mitglieder – und laufend werden es mehr

Im Frühjahr 2012 wurde der Verein Neusiedlersee DAC gegründet.

Derzeit zählt man 85 Mitglieder, laufend kommen neue Betriebe hinzu. Auch wenn jeder seinen ei­ genen Wein keltert, so eint die Neusiedler DAC-Winzer doch ein gemeinsames Ziel. Sie alle wollen Weingenießer von nah und fern von den Vorzügen der Neusiedler­ see DAC-Weine überzeugen. Geschmacklich zu entdecken gibt es dabei eine Vielfalt erlesener Weine. „Auch wenn unsere Weine dieselbe Herkunftsbezeichnung tra­ gen, schmecken sie dennoch nicht ident“, sagt Erich Scheiblhofer, Obmann des Vereins Neusiedlersee DAC. „Immerhin werden die Weine von unterschiedlichen Produzenten vi­ nifiziert. Was aber alle verbindet,

ist der für unser Gebiet typische Weinstil.“ Jeder Schluck vermittelt pannonisches Lebensgefühl

Fruchtig, würzig und harmonisch bis hin zu vielschichtigen kräftigen Roten: Die Grundlage für den vielschichtigen Charakter der Neu­ siedlersee DAC-Weine bilden das besondere Klima und die geografi­ schen Gegebenheiten. Im Gebiet rund um den westlichs­ ten Steppensee Europas dominieren sandig-lehmige Böden mit unter­ schiedlich starkem Schotteranteil. Aber auch kalkreiche oder kalkarme, reine Schotterböden findet man hier.

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Das Sortenspektrum umfasst die Neusiedlersee DAC-Weine und die Neusiedlersee DAC Reserve-Weine. Beide passen zu vielen Gelegenhei­ ten, vor allem in dieser Jahreszeit. Was gibt es Schöneres, als einen an­ strengenden Tag mit einem Glas Rotwein ausklingen zu lassen oder das Weihnachtsmenü mit einem gu­ ten Wein zu krönen? Der Jahrgang 2015 lässt Großes er­ warten. Bereits Mitte September hat heuer die Lese begonnen und die Winzer erwarten Weine, die dem Neusiedlersee DAC-Ruf mehr als gerecht werden. Verkauft werden die Weine übrigens direkt über den je­ weiligen Winzer. Weingenießer soll­ heft 7|2015

FOTOS: CORBIS, BERND WEISS/WEIN BURGENLAND

Spitzenjahrgang in Sicht In den Weingärten rund um den Neusiedler See reifen die Trauben für einen besonderen Zweigelt – den Neusiedlersee DAC.


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„Alle Neusiedlersee DAC-Weine entsprechen dem für das Gebiet typischen Weinstil.“ Erich Scheiblhofer, Obmann des Vereins Neusiedlersee DAC

Diese Weine sollten Sie verkosten: Neusiedlersee DAC Erstere stehen für fruchtige, würzige und harmonische ZweigeltWeine. Sie präsentieren sich in einer dunklen Rubingranatfarbe. Geschmacklich steht die frische Herzkirsche stets im Mittelpunkt, fein unterlegt durch dunkle Beerenfrucht und dezente Kräuteranklänge. Ausgewogene Vielschichtigkeit wird begleitet von feinen und weichen Tanninen. Die Weine sind ein idealer Begleiter zur klassischen pannonischen Küche oder etwa zum Gansl. In den Verkauf kommen dürfen sie ab dem 1. März im auf die Ernte folgenden Jahr. Neusiedlersee DAC-Reserve

Die derzeit 85 Winzer im Verein Neusiedlersee DAC eint ein Ziel: Sie wollen den besten Zweigelt des Landes keltern.

ten also nach den typischen DACKapseln und -Stickern auf den Flaschen Ausschau halten. Echte Zweigelt-Originale

Ab sofort tragen die DAC-Flaschen auch das neue Logo des Vereins. „So wollen wir unsere Kundinnen und Kunden noch stärker auf die Neu­ siedlersee DAC-Weine aufmerksam machen“, sagt Sandra Lagler, Mar­

ketingverantwortliche des Vereins Neusiedlersee DAC. Auch eine ei­ gene Imagekampagne wurde bereits lanciert. „Die langjährigen Erfah­ rungen und generationsübergreifen­ den Arbeitsstrukturen der Winzer spiegeln sich auch in den Weinen wider. Mit der Kampagne ,Ich bin ein Original. Wie mein Zweigelt.‘ tragen wir dieser Besonderheit Rech­ nung. Auch auf zahlreichen nationa­ len und internationalen Fachmessen

sind wir mit einem Gemeinschafts­ stand präsent. Auf unserer Home­ page findet man eine Liste aller Neu­ siedlersee DAC-Winzer. So kann man sich komfortabel seine Route für eine Ab-Hof-Tour zusammen­ stellen.“ Die Arbeit des Vereins und der Winzer trägt bereits Früchte. Die Weine erfreuen sich nicht nur großer Beliebtheit, viele von ihnen wurden auch bereits mit Preisen aus­ gezeichnet.  ///

Die Reserve-Weine aus Zweigelt oder aus einer Zweigelt-dominierten Cuvée mit mindestens 60 Prozent Zweigelt-Anteil präsentieren sich vielschichtig, mit klarer, dunkelbee­ riger Frucht. Das Aromaspektrum reicht von der Schwarzkirsche über Brombeere bis hin zu Holunderbeeren. Ergänzt wird die Frucht durch eine Würze, gepaart mit mineralischen Tönen. In Kombination mit dem feinkörnigen Tannin ergibt dies eine engmaschige Struktur am Gaumen. Perfekt schmecken sie zu Geschmortem, kräftigem Rindfleisch oder Wild. Diese Weine kommen erst ein Jahr nach den DAC-Weinen auf den Markt und haben ein großes Lager-Potenzial.

info

Verein Neusiedlersee DAC 7100 Neusiedl am See, Untere Hauptstraße 47 Tel. 0660/386 66 94 office@dac-neusiedlersee.com www.dac-neusiedlersee.com

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Vom Christkind empfohlen TEXT VON FRANZ PRASSL

Wir haben für Sie einige der schönsten Advent- und Weihnachtsmärkte gefunden. Von Wien bis Wels, von Rust am See bis Grafenegg. Und auch ein Blick über die Grenze ist dabei. Machen Sie doch einen Ausflug, am besten mit Ihren Kindern. 2 Rathausplatz, Christkindlmarkt

6 Eisenstadt, Schloss Esterházy,

Offen täglich von Sa 14. 11.–Do 24. 12., und zwar So–Do von 10–21.30 Uhr, Fr–Sa von 10–22 Uhr Am Do 24. 12. von 10–18 Uhr Der Weihnachtsbaum ist bis Mittwoch 06. 01. 2016 beleuchtet.

Offen nur am 3. Advent-Wochenende, und zwar Fr, 11. 12. von 15–20 Uhr, Sa 12. 12. von 11–19 Uhr und So 13. 12. von 15–19 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene 3,50 Euro, Kinder ab 6 Jahre 2 Euro, Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahren sowie für Besucher mit Ausstellungsticket. Achtung: Christkindlmarkt in der Fußgängerzone von Eisenstadt: Offen täglich von Fr 27. 11.–Do 24. 12., und zwar Mo–Do von 11–21 Uhr, Fr, Sa, Feiertag 10–22 Uhr, So 13–21 Uhr, 24. 12., 10–14 Uhr

3 Wilhelminenberg, Weihnachtszauber Offen täglich von Fr 13. 11–Mi 23. 12., und zwar Mo–Do von 16–21 Uhr, Fr 15–21 Uhr Sa, So, und Feiertag 11–21 Uhr Nikolofest: So 6. 12. ab 17.30 Uhr Weihnachtsfeuer: Mo 21. 12. ab 18 Uhr

2 Wien, Rathausplatz

7 Schloss Lackenbach, Adventmarkt 4 Am Hof, Weihnachtsmarkt Offen täglich von Fr 13. 11–Mi 23. 12., und zwar Mo–Do von 11–21 Uhr, Fr, Sa, So, Feiertag 10–21 Uhr, Gastronomie jeweils bis 22 Uhr Blasmusik Am Hof: Jeden Fr und zwar am 27. 11., 4. 12., 11. 12. und 18. 12. jeweils von 18–19 Uhr

Burgenland. Offen nur am 2. AdventWochenende und zwar Fr 4. 12. von 15–20 Uhr, Sa 5. 12. von 12–19 Uhr, So 6. 12. von 12–19 Uhr Eintrittspreise: Erwachsene 3,50 Euro, Kinder ab 6 Jahre 2 Euro, Freier Eintritt für Kinder unter 6 Jahre und Besucher mit Ausstellungsticket

8 Burg Forchtenstein, Adventmarkt 5 Rust am See, Adventmeile Offen jedes Wochenende, also Fr, Sa, So, von Fr 20. 11. bis So 20. 12., jeweils von 14–19 Uhr, Ruster Altstadt

Burgenland. Offen nur am 1. AdventWochenende und zwar Fr 27. 11., 14–19 Uhr, Sa 28. 11. 12–19 Uhr, So 29. 12., 12–19 Uhr, Eintrittspreise w.o.

6 Burgenland, Schloss Esterházy

5 Burgenland, Rust

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1 Wien, Schloss Schönbrunn

FOTOS: CORBIS, KREITNER&PARTNER, RUST, ROLAND SCHULLER, WWW.PICTUREDESK.COM (2), WERNER HAUMER, ESTERHAZY PRIVATSTIFTUNG/ANDREAS HAFENSCHER, ANDREAS HAFENSCHER

Viel schöner geht es kaum. Eine wahrhaft kaiserliche Stimmung im Hof der Residenz. Offen von Sa 21. 11. bis Sa 26. 12., täglich von 10–21 Uhr, am 24. 12. bis 16 Uhr, am 25./26. 12 bis 18 Uhr Als Neujahrsmarkt offen von So 27. 12–So 3. 1. 2016, 10–18 Uhr.

3 Wien, Wilhelminenberg

7 Burgenland, Lackenbach

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4 Wien, Am Hof

8 Burgenland, Forchtenstein

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9 Niederösterreich, Burgruine Aggstein schaubrauch

An den Wochenenden Sa 14./ So 15. 11., Sa 21./So 22. 11., ­jeweils von 10–19 Uhr. Erwachsene 4,50 Euro, Kinder (6–16 J.) 2,50 Euro, Shuttlebusse zur Burg und zurück 2 Euro.

10 Niederösterreich, Hadres

12 Niederösterreich, Schloss Grafenegg

FOTOS: SCHLOSSGUT SCHÖNBÜHEL AGGSTEIN AG, SONJA JORDAN, MAGMAG SCHLOSS HOF, GREGOR SEMRAD

9 Burgruine Aggstein

10 Hadres, Advent in der längsten Kellergasse Europas Am 2. und 3. Advent-Wochenende und zwar Sa 5./So 6. 12. sowie Sa 12./So. 13. 12., jeweils von 13–18 Uhr

11 Schloss Hof, Weihnachtsdorf Am Wochenende Sa 21./So 22. 12. und an vier Adventwochenenden Sa 28./So. 29. 11, verlängert Sa 5. 12.–Di 8. 12., Sa 12./So 13. 12. und Sa 19./So 20. 12. Öffnungszeiten: Sa 10–20 Uhr, So und Mo 7. 12., Feiertag 8. 12., 10–18 Uhr. Erwachsene: 6 Euro, Kinder (6–15 J.) 3 Euro, Familien­ karte (2 Erw. plus 3 Kinder) 15 Euro. Jeden Samstag 17 Uhr Konzert im Schloss-Festsaal.

11 Niederösterreich, Schloss Hof

12 Schloss Grafenegg Adventmarkt von Sa 5. bis Di. 8. 12. von 10–19 Uhr, Erwachsene 7,50 Euro, Kinder (bis 12 J.) frei, Jugendkarte (13–18 J.) 3,50 Euro. – Die vier Abendkonzerte, jeweils 18.30 Uhr, sind nicht im Eintrittspreis inkludiert.

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FOTOS: WELS MARKETING&TOURISTIK GMBH, WWW.PICTUREDESK.COM

13 Wels: Weihnachtswelt Täglich von Fr 20. 11. – Do 24. 12., jeweils von 11–20 Uhr (24. 12. bis 14 Uhr). Zwischen Stadtplatz, Pollheimerpark, Ledererturm und dem Gösser Biergarten wird die Stadt zum funkelnden Almhüttendorf. Wer nicht mehr so recht ans Christkind glaubt, delektiert sich an Punsch, Bratwürstel, Glühwein und Lebkuchen. Wer aber mit ungelenker Kinderschrift seinen Wunschzettel schrieb, wird die Eismärchenbahn lieben, eine 40-Meter-Schneerampe hinunterrutschen (Frau Holle, hilf!) oder sich auf die Suche nach dem verlorenen Goldstaub des Christkinds machen ...

14 Ungarn, Budapest

Bei Aloisia schmeckt’s wie von Oma gebacken. Ganz nach burgenländischer Tradition zaubert die Meisterkonditorin süße Mehlspeisen und Hochzeitstorten. Im Advent gibt’s Aloisias berühmte Weihnachtsmischung. Lassen Sie doch heuer das Backen sein und besuchen Sie Aloisia’s Mehlspeiskuchl.  INFOS

14 Budapest, Adventmarkt In der Innenstadt der ungarischen Hauptstadt, Vörösmarty-Platz, von Sa 28. 11. bis Do 31. 12., (25. und 26. 12. geschlossen), jeweils So–Do 10–21 Uhr, Fr und Sa 10–22 Uhr, am 24. 12. bis 14 Uhr, Freier Eintritt.

Extratipp: Bratislava, Weihnachtsmarkt An den drei schönen Plätzen inmitten der Altstadt der slowakischen City. Von Fr 20. 11. bis Di 22. 12., am Franziskanerplatz bis 2. Jänner 2016. Täglich von 10–22 Uhr, Freier Eintritt.

ADVERTORIAL

Aloisias Mehlspeiskuchl & Kaffeestub’n 7512 Badersdorf, Untere Dorfstraße 29 Tel. 03366/773 69, office@aloisia.at www.aloisia.at

FOTO: SCHÄRF THE ART OF COFFEE HOLOUBEK/FRITZ HOLOUBEK

Torte, Keks’ & Mehlspeis’


schauunternehmer Traumhaft flauschige Wolle in allen Farben des Regenbogens und ein Paradies für alle, die gerne stricken oder häkeln – das ist die Wollmeile von „Frau Wolle“ Susanne Scherzer. schau hat sich für Sie umgesehen und das Stricken neu entdeckt.

Frau Wolle von Wien TEXT VON HEDI MATHIAS, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

SIE WAR DAS, was man sich unter einer erfolgreichen Karrierefrau vorstellt: führte als Headhunter ein hektisches Leben, ausgefüllt mit Terminen und Reisen, immer bestrebt, den Spagat zwischen Beruf und Familie zu schaffen. Ihr Hobby, das Stricken, half ihr in der Zeit zwischen Meetings Ruhe zu finden. In einer solchen stellte sie sich der Frage, ob sie dieses Leben so weiterführen wolle. Die Entscheidung für die Selbstständigkeit war dann der nächste Schritt.

gebot an trendigen Wollen hier immer top­-aktuell ist, hat sich in der Strickgemeinde bereits herumgesprochen. Frau Scherzer besucht die wichtigsten europäischen Wollmessen und kehrt dann immer mit den trendigsten Wollen und Garnen zurück. „Wir hatten sogar schon Kunden aus Neuseeland, Südafrika und den USA bei uns im Laden“, erzählt sie stolz von „Jägern und Sammlern“ ausgesuchter Garne. Do-it-yourself wieder gesellschaftsfähig

Wollparadies in Wien

Ende 2011 war es dann so weit – die Wollmeile in der Taborstraße im zweiten Bezirk wurde eröffnet. „Stress habe ich auch jetzt noch genug“, lacht sie, während sie im Lager über dem Geschäft auf die vollen Kartons mit Wollknäueln in allen Farben deutet, „hierin steckt mein ganzes Kapital!“ Dass das An-

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Bis vor einigen Jahrzehnten war es ganz normal, einen Teil der Kleidung selbst zu fertigen. Mittlerweile ist die Eigenproduktion keine wirtschaftliche Notwendigkeit mehr, sondern Hobby. Und das Angebot an tollen Wollen in den schönsten Farben ist einfach überwältigend. Wolle in den verschiedensten Stärken und Farbkombinationen macht

Lust darauf, mit diesem flauschigen Rohstoff etwas zu schaffen. Das hat so gar nichts mehr mit der kratzigen Wolle aus den Handarbeitsstunden zu tun. Für Fragen steht in der Wollmeile immer der eine oder andere Strickprofi zur Verfügung, es gibt aber auch Kurse und jeden Mittwoch trifft sich hier eine Strickrunde. Der Trend zum Selbstgemachten gibt Susanne Scherzer Recht: „Dass immer mehr Menschen ihre Kreativität und Individualität mit Selbstgemachtem ausdrücken wollen, hat sich schon abgezeichnet. Der Zeitpunkt der Geschäftsgründung war optimal“, blickt sie auf die letzten Jahre zurück. Stricken für den guten Zweck

Auch Starköchin Sarah Wiener schwingt neuerdings nicht nur den Kochlöffel, sondern überrascht mit einem „Outing“ als Handarbeiterin.

In ihrem neuesten Buch „Wohlfühlmaschen“ gibt sie Tipps und Anleitungen und ist jetzt auch Schirmherrin eines Projektes zur Rettung indischer Textilarbeiterinnen. Helfen wird auch in der Wollmeile groß geschrieben: Man sammelt Wollreste für umliegende Kindergärten und Schulen. Und da Weihnachten vor der Tür steht – überraschen Sie doch Ihre Lieben mit eigenen Werken – in der Wollmeile findet sich ­sicher das passende Material! ///

info

wollmeile 1020, Taborstraße 24A www.wollmeile.at Sarah Wiener Wohlfühlmaschen ISBN: 978-3-8338-4854-4

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„Ich habe den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und Lebens­ gefühl gewonnen.“ Susanne Scherzer

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In ihrer Wollmeile hat sie ein kleines Paradies geschaffen. Egal ob Stricken, Häkeln oder Filzen – hier findet jede/r was!

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Zeigen Sie uns Ihr . GARAGENGOLD garagengold@ schaumedia.at

Man muss ihn einfach lieben. In einem Fiat 500 begegnet man keinen Neidern. Freundliche Gesichter, Daumen nach oben, es wird gewinkt, großzügig wird Vorfahrt gewährt. Der knuffige Italo-Zwerg entzaubert die Hektik des Verkehrsalltags auf eine Art, wie nur er es vermag.

Everybody’s darling TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

1 DER CINQUECENTO steht für den wirtschaftlichen Aufstieg Italiens. In den 50er bis 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts diente der Fiat 500 ganzen Familien als Alltags- wie auch Urlaubsauto. Dreispurige ausgebaute Autobahnen, wie wir sie heute als normal empfinden, gab es in dieser Form genauso wenig, wie die Familienpanzer namens SUV. Die Italiener zuckelten nach Norden über die Alpen, die Österreicher in die Gegenrichtung nach Italien. Entschleunigung war Programm. Mit 18 PS fand man genügend Zeit, um die Schönheit der Landschaft zu begutachten, anstelle Stress und Hektik aufkommen zu lassen. Für Cabrio-Gefühl auf kleinstem Raum sorgte das beschichtete Faltdach aus Stoff. Ein Handgriff und die Sonne war über den Köpfen. Und auch in der Wiederauflage des aktuellen Cinquecento bedachte man bei Fiat dieses feine Gadget. Amore motore

Der klassische Fiat 500 lässt das Herz eines jeden Oldtimer-Fans höher schlagen. Bei den diversen Classic-Rallyes rittern zwar Pretiosen aus den Edelschmieden wie Porsche, Mercedes, Bentley oder Ferrari um die Gunst des Zuschauerauges, der unumstrittene Publikumsliebling ist allerdings immer der kleine Italiener mit der kugeligen Figur. Die spartanische Konstruktion mit dem italienischen Charme der 50er Jahre ist kaum zu toppen. Trotz der überschaubaren Außenmaße überrascht der Fiat 500 mit einem zwar auf das Nötigste reduzierten, aber 86 schau

für damalige Verhältnisse relativ geräumigen Innenraum. Der Autofahrer von heute ist von Sitzheizungen und Klimaanlagen ebenso verwöhnt wie von den diversen mehr oder weniger sinnvollen Fahrhilfen und Assistenzsystemen, welche sich durch Pieptöne erkennbar machen und den Fahrer langsam, aber sicher zum Passagier degradieren. Das alles gab es im Fiat 500 nicht. Möglicherweise

„Ich wollte was ­Spezielles und als ich dann dieses schneeweiße Baby-Auto gesehen habe, war ich sofort verliebt.“

2

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Kati Bellowitsch, Fiat 500 Besitzerin.

ist der alte Fiat-Slogan „Ein Auto wie ein Freund“ während einer Fahrt in einem Cinquecento kreiert worden. Man ist sogar geneigt, ihn über den Winter ins heimische Wohnzimmer zu holen, um ihn nicht in der kalten Garage stehen lassen zu müssen.

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Un’italiano vero

Das hier abgebildete Modell trägt Baujahr 1972 und befindet sich im Besitz von Ö3-Moderatorin Kati Bellowitsch, die sich mit dem Kauf ihres Fiat 500 einen Traum erfüllt hat. „Ich wollte was Spezielles“, erzählt sie uns beim Fototermin, „und als ich dann dieses schneeweiße Baby-Auto gesehen habe, war ich

1 Ein Spiegel reicht. Der dafür in Chrom gehalten. 2 Der Tacho. Ein Einzelkind in der Instrumentenfamilie. 3 Die letzte Version ist am modernen FIAT-Logo erkennbar. 4 Epizentrum der Entschleunigung. Der Motorraum.

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Die Qual der Wahl. In der Freizeit der Oldie, im Alltag wird die moderne Variante bewegt.

sofort verliebt.“ Der Fiat 500 war im Vorbesitz eines Mechanikers, der den Wagen komplett zerlegt und neu aufgebaut hatte. Gefahren wird regelmäßig und in familiärer Best­besetzung, was so viel heißt wie Mann, Kind und Hund. Auch wenn sich die Distanzen in überschaubaren Dimensionen halten, „meistens nur auf ein schnelles Gelato im Sommer, aber der Kleine macht alles brav mit. Springt immer an und gewaschen ist er mit seinen 2,97 m auch gleich“, verrät uns die Moderatorin, die in Sachen mobiler Lifestyle eher in Italien zu Hause ist. Für den Allheft 7|2015

tag steht die korallenrote Neuinterpretation des Fiat 500 bereit, und an wirklich schönen Sommertagen eine zweirädrige Schönheit aus der Edelschmiede Moto Guzzi, die auf den Namen V7 Racer hört. Der Fiat 500 genießt zu Recht Legendenstatus und ist ein leistbarer Spaßmacher für Liebhaber italienischer Automobile. Die Technik ist solide und recht unkompliziert in der Wartung. Wie alle Oldtimer braucht auch der 500 natürlich Liebe und revanchiert sich dafür mit einem Rückfahrticket in die Zeit des Dolce Vita.  ///

info

Unser Autor

Den Autos von damals konnte man auch ohne Waschstraße noch zeigen, wie lieb man sie hat.

Alex Kristan ist als Comedian mit seinem aktuellen Soloprogramm HEIMVORTEIL in ganz Österreich unterwegs. Mit seinen punktgenauen Parodien und der maßgeschneiderten „Individual Comedy“ ist er einer der beliebtesten Acts bei Top-Events in ganz Österreich. Infos und Termine auf: www.alexkristan.at

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Retro-Chic ist angesagt. Von der Unsterblichkeit einer Legende profitieren auch die Autohersteller. Mit gezielten Griffen ins Nostalgieregal ent­wickeln sie ihre Klassiker weiter und lassen alte Kult-Autos als Neuinterpretation wieder­­aufleben.

Zurück für die Zukunft TEXT VON ALEX KRISTAN

VW New Beetle DIE NEUAUFLAGE des epochalen Klassikers Käfer feiert in der Form des New Beetle 2017 schon seinen 20. Geburtstag. 1997 war Volkswagen einer der ersten Hersteller, der auf den Retro-Zug aufsprang, der bis heute ungebrochen anhält und immer mehr Fahrt aufnimmt. Die zweite Generation des New Beetle erscheint durch die niedrigere Fensterlinie etwas bulliger als die Erstauflage. Die Zeichen der Zukunft stehen für den New Beetle auf Crossover. Auf Basis des Golf soll aller Voraussicht nach 2019 ein Allrounder kommen. Aller ­Voraussicht nach mit Hybrid-Technologie.

Fiat 500

Mini Cooper S

NACH ACHT JAHREN und 1,5 Millionen verkauften Exemplaren verpasste Fiat seinem erfolgreichsten Modell ein „sehr dezentes“ Facelift – laut Fiat auf ausdrücklichen Wunsch der Kundschaft, denn die habe in Umfragen skeptisch auf Veränderungen reagiert. Und so beließen es die Designer außen bei einem LED-Ring um die Scheinwerfer sowie einem lackierten Plättchen in den Rücklichtern. Innen gibt es, neben einer neuen Lackpalette sowie neuen Mustern für die Sitzbezüge, im Herzen des Tachos nun auf Wunsch ­einen großen, kreisrunden TFT-Bildschirm für den Bordcomputer. Über der Mittelkonsole sitzt künftig der Touchscreen des Uconnect®-Systems. Dort findet man unter anderem die Navigation, diverse Apps und kann das Smartphone koppeln. Generation Facebook lässt grüßen.

SEIN URAHN wirbelte in den 60er Jahren die RallyeWelt durcheinander, als er in den engen Serpentinen der Rallye Monte Carlo den Porsches die Auspuffrohre zeigte und drei Siege einfuhr. Nicht gerade ein einfaches Erbe für den Junior, denn die Neuauflage geriet mit einem Plus von 70 cm Länge doch deutlich größer. Nicht nur, was die Außenabmessungen angeht. Rund um den Cooper ist mittlerweile eine ganze Modellfamilie mit sieben Ablegern entstanden. Am ehesten empfiehlt sich der Mini Cooper S als legitimer Nachfolger des Rallye-Opas. Er ist mit seinen 192 PS zwar etwas schwächer als der 231 PS starke Maximal Mini „John Cooper Works“, aber mit seinen legendären Rallye-Streifen und seinem Spoiler am Heck unterstreicht der S ganz klar seine Herkunft und seine ernsthaften Absichten.

www.fiat.at

www.mini.at

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FOTOS: HERSTELLER (3)

www.volkswagen.at


toptipps

Warme Füße Die wiederaufladbaren Heizsohlen Thermo Soles sind mit integrierten Thermostat-Sensoren ausgestattet und kommen ohne störende Kabel aus. Bei weniger als 31 Grad Fußtemperatur wird die Heizung automatisch aktiviert, bei über 41 Grad schaltet sie ab. www.thermosoles.eu

Zum Radfahren es im Winter zu kalt? Das stimmt zwar grundsätzlich – ist mit der passenden Ausrüstung aber kein Grund, das Fahrrad im Keller zu lassen. DASS SICH BEIM Radfahren die gleiche Temperatur kälter anfühlt als etwa beim Laufen, ist keine Einbildung. Grund dafür ist der vom Fahrtwind erzeugte Windchill-Effekt: Der Wind führt die wärmere Luft von der Haut weg und erhöht gleichzeitig die Verdunstung. Bei 30 Stundenkilometern fühlen sich fünf Grad plus deshalb wie minus sechs Grad an. Besonders davon betroffen sind Rennradfahrer, weil ihre Geschwindigkeiten durch den geringeren Rollund Luftwiderstand höher sind. Rennräder sind auf rutschigen Straßen besonders unangenehm zu fahren. Deshalb steigen viele Rennradfahrer im Winter aufs Querfeldeinfahren, neuerdings CycloCross genannt, um.

die Snow-Downhiller unterwegs, die mit den Rädern über Skipisten fahren. Beim Glacier Bike Downhill im Schweizer Wintersportort Saas-Fee rasen die Biker eine Strecke mit 1700 Höhenmetern hinunter und erreichen dabei Geschwindigkeiten von über 130 Stundenkilometern. Vorsicht

FOTOS: CORBIS, THERMO SOLES, SCHWALBE, ELITE

Doch zurück auf die Straße: Wer im Winter mit dem Rad unterwegs ist, sollte ein paar Dinge beachten. Gutes Licht ist wichtig, nicht nur um Hindernisse rechtzeitig zu sehen, sondern auch, um gesehen zu werden. Wie beim Auto gilt: Winterreifen aufziehen, und: Bei Querfeldein Schneefahrbahn verbessert etwas reduzierter Luftdruck die Bodenhaftung. Vorsichtiger fahGefahren wird mit Rädern, die bei Rahmen ren, denn selbst wenn kein Schnee oder Glattund Lenker einem Rennrad gleichen, aber mit eis droht, liegen oft nasse Blätter auf dem Radetwas breiteren Stollenreifen ausgestattet sind. weg – und die sind fast genauso rutschig. Und Es macht wirklich Spaß, mit so einem Gerät schließlich ist die richtige Kleidung wichtig, um im Gelände herumzusausen. Der Verzicht auf nicht zu frieren. Das soll aber nicht dazu verleieine Federgabel und die sportliche Geomet- ten, in zu warme Kleidung zu schlüpfen – vor rie sorgen für ein unmittelbareres Fahrverhal- allem, wenn sie nicht atmungsaktiv ist. Sonst ten und mehr Grip als beim Mountainbike. In kommt der Winterradler ins Schwitzen, was Belgien ist CycloCross ein Nationalsport, bei erstens unangenehm ist, wenn nicht gleich die den Rennen sorgen zehntausende Zuschauer Dusche wartet, und zweitens die Erkältungsfür Volksfeststimmung. In Österreich sind die gefahr erhöht. Gut sind mehrere Schichten, Dimensionen ein paar Nummern kleiner. Wer so lässt sich unterwegs eine Fehleinschätzung einen Eindruck von einem Rennen gewinnen korrigieren. Bei wirklich niedrigen Temperatuwill, kann das beim CycloCross Wintercup ren wird es vor allem im Gesicht unangenehm. in der Brigittenauer Bucht tun – ob als Zu- Hier hilft eine Gesichtscreme, sie muss aber unschauer oder Teilnehmer. Die nächsten Ren- bedingt wasserfrei sein. Sonst gibt es möglichernen finden am 22. November, 20. Dezember weise eine unangenehme Überraschung. Manund 6. Jänner statt. Vier Tage später steigt in che setzen bei wirklich tiefen Temperaturen auf Neusiedl bei Pernitz die österreichische Staats- eine Sturmhaube. Diese sieht allerdings etwas meisterschaft. Noch eine Spur extremer sind gewöhnungsbedürftig aus.

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Wärme von Innen Dank Vakuum-Isolierung hält die Elite Deboyo das Getränk zwölf Stunden lang warm. Diese Thermosflasche aus rostfreiem Stahl passt in die üblichen Trinkflaschenhalterungen. Ein guter Begleiter bei langen Winterausflügen – auch ohne ­Fahrrad. www.elite-it.com/en/products/bottles/ thermal-bottles/deboyo

Scharfe Krallen Die 361 Spikes des Ice Spiker pro sorgen dafür, dass Mountainbiker auch unter Extrembedingungen auf Eis und Schnee und in der Spur bleiben. Trotzdem wiegt der Reifen nur 695 Gramm. www.schwalbe.com/de/spikes.html

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ADVERTORIAL

MEDIZINKOMPETENZ: MULTIDISZIPLINÄR UND MENSCHLICH

Oberpullendorf und Güssing rüsten auf Neue Kraft für Burgenlands Krankenanstalten: Spitzenärzte und ein kompetentes Brustgesundheitszentrum werten die Patientenbetreuung deutlich auf.

Ein neues Spitzenteam an Ärzten (Bild rechts) sorgt im Krankenhaus Oberpullendorf (großes Bild) für neue Kraft.

Im Zuge eines Maßnahmenpakets wird das Krankenhaus Oberpullendorf in Sachen Qua­ lität und Service neu aufgestellt. Die Effizienz bei der Krankenbetreuung soll gesteigert und die Wartezeiten auf das notwendige Minimum reduziert werden. Dazu ist natürlich ein kom­ petent ausgestatteter Ärztestab notwendig. Bis Ende des Jahres 2015 werden bis zu neun zu­ sätzliche Ärzte ihren Dienst im Krankenhaus Oberpullendorf aufnehmen. In Güssing sorgt das Brustgesundheitszentrum für moderne Standards und eine kompetente Betreuung in der Krebstherapie und dient den Patienten und Patientinnen vor allem als erste Anlaufstelle.

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Interdisziplinär in Güssing Das Brustgesundheitszentrum (BGZ) Panno­ nia Süd des Krankenhauses Güssing ist affili­ ierter Partner des BGZ am Allgemeinen Kran­ kenhaus in Wien. Unter der Federführung der Chirurgischen Abteilung in Güssing wird das BGZ interdisziplinär betrieben. Hier sind Pati­ enten und Patientinnen mit Erkrankungen der Brustdrüse in den besten Händen. Für eine moderne Krebstherapie ist es jeden­ falls unerlässlich, fächerübergreifend zu arbei­ ten. So besteht das multidisziplinäre Team aus kompetenten Fachärzten aus den unterschied­ lichsten Bereichen. Das BGZ Güssing versi­ chert Patientinnen und Patienten mit Bruster­ krankungen, eine Dia­gnose und Behandlung auf dem höchsten Stand der medizinischen Kunst anzubieten. Mindestens ebenso wichtig ist die menschliche Seite der Betreuung. Fach­ liche Kenntnisse sowie Einfühlsamkeit und ganzheitliche Betreuung sind entscheidende Grundpfeiler der Behandlung. Vermeidung von langen Wartezeiten, rasche Diagnose und kurz­ fristige Operationstermine leisten ebenso ei­ nen ganz wesentlichen Beitrag zur Gesundung der Patienten und Patientinnen. Die Spezialam­ bulanz für Erkrankungen der Brust wird Mon­ tag, Mittwoch und Donnerstag angeboten.

Das Brustgesundheitszentrum in Güssing umsorgt mit Kompetenz und einfühlsamer Betreuung seine Patientinnen und Patienten.

 KRAGES Burgenländische Krankenanstalten Ges.m.b.H. 7000 Eisenstadt, Josef-Hyrtl-Platz 4 Tel. 05 7979 / 3060 Fax 05 7979 / 5306 direktion@krages.at, www.krages.at

FOTOS: LMS, KRAGES (2)

Top-Fachkräfte in Oberpullendorf Hochqualifizierte Fachärzte werden das Team in Oberpullendorf verstärken. So bezieht Uni­ versitätsprofessor Dr. Peter Mikosch das Kran­ kenhaus im Mittelburgenland. Er ist langjäh­ riger Facharzt für Nuklearmedizin und Innere Medizin mit Zusatzdiplomen in den Sonder­ fächern Gastroenterologie und Hepatologie, sowie Endokrinologie, Stoffwechselerkran­ kungen und Geriatrie. Auch die Chirurgie be­ kommt eine neue Leitung: Primarin Dr. Eve­ lyne Bareck ist seit 22 Jahren in der Chirurgie im LKH Wiener Neustadt tätig und ist Spe­ zialistin für Schilddrüsenchirurgie. Mit Dr. Ba­ reck wird ein ganzes Facharztteam in Oberpul­ lendorf starten. Oberarzt Dr. Alfred Lenauer, Oberarzt Dr. Bernd Johannides sowie Assis­ tenzärztin Dr. Ines Fischer verstärken eben­ falls das Team. Die Tagesklinik für Augenheilkunde wird zu einem Fachschwerpunkt aufgewertet. Dies vor allem durch Oberärztin Dr. Sabine StohlMayr, die das Fachteam der Klinik unterstüt­ zen wird. Um auch im Operationsbereich den immer größer werdenden Anforderungen ge­ recht zu werden, stößt Dr. Kristian Sütö als neuer Facharzt für Anästhesie und Intensiv­ medizin zum Team in Oberpullendorf.

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schautvaktuell

„Der Fußball hat sich enorm weiterentwickelt. Die Kicker von damals hätten heute große Probleme.“ Robert Sara

Durch und durch violett. Sein ganzes Leben hat er Austria Wien gewidmet und kann eine Menge an Erfolgen vorweisen. Aber auch in Córdoba durfte er beim Sieg gegen Deutschland erfolgreich mitwirken.

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AUSTRIAS EHRENKAPITÄN UND TEAM-DEBÜTANT ROBERT SARA ERINNERT SICH:

„3:2 in Wembley war eine unglaubliche Sensation“ TEXT UND FOTOS VON MARCO CORNELIUS

Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft ist mit der Qualifikation für die EURO 2016 in aller Munde. Doch am 20. Oktober jährte sich zum bereits 50. Mal eine echte Sensation: Österreich besiegte auswärts England mit 3:2. Das Sportteam von schau tv traf Austrias Ehrenkapitän Robert Sara. ÖSTERREICH BESIEGT Eng- Extraprämie bekommen“, lächelt land sensationell mit 3:2! Die Rede Sara, „ich hab’ das Kuvert auch ist allerdings nicht von einem Spiel nicht gleich aufgemacht. Erst im bei der EURO 2016 in Frankreich, Aufzug. Da ist der Buzek neben mir oder einem Testspiel der Koller-Elf. gestanden und wie ich reingeschaut Nein! Diese Sensation liegt bereits habe, habe ich dann zu ihm gesagt, 50 Jahre zurück – sie ereignete sich dass das ein Irrtum ist und ich ein am 20. Oktober 1965. Und einer falsches Kuvert bekommen habe, erinnert sich noch ganz genau an weil viel Geld drinnen war. Da dieses Spiel: Robert Sara. Die vio- hat er nur gemeint, dass das schon lette Fußball-Legende debütierte richtig ist und ich das einstecken damals beim Sieg im Wembley-Sta- und a Ruh geben soll.“ dion im österreichischen Nationalteam. „Ich war gerade einmal ein Von Sieg zu Sieg in Violett paar Monate bei der Wiener Austria und schon durfte ich unter Trainer Nicht nur beim Debüt in England Edi Frühwirth mit meinen 19 Jah- war der heute 69-jährige Fußballren bei diesem Spiel mit dabei sein“, verrückte Robert Sara mit von der hat es Robert Sara bildlich noch vor Partie. Auch beim legendären sich, als wäre es gestern: „Plötz- 3:2-Sieg 1978 in Cordoba gegen lich bin ich in der Startformation Deutschland – damals sogar als gestanden. Es ist alles sehr schnell Kapitän. „Diese Spiele bleiben dir gegangen und wir haben ja erst viel natürlich in Erinnerung. Aber mit später realisiert, was wir da eigent- der heutigen Zeit sind sie gar nicht mehr zu vergleichen. Der Fußball lich geschafft haben.“ Vor allem hat kein einziger Fuß- hat sich enorm weiterentwickelt. ballexperte zu dieser Zeit mit solch Die Kicker von damals hätten heute einem Ergebnis gerechnet. England große Probleme“, so Sara. war eine Fußball-Weltmacht – Ös- Aber nicht nur im Teamdress hatte terreich nur ein „kleiner“ Gegner. der Erz-Violette große Erfolge. Mit Die Sensation dabei war, dass zuvor seiner geliebten Austria schwebte er erst zwei kontinental­europäischen von Sieg zu Sieg. Insgesamt holte Mannschaften gegen England im er mit den Violetten neun Meislegendären Wembley-Stadion ein tertitel, sechs Cup-Siege und stand Erfolg gelang: Ungarn (1953) und 1978 sogar einmal im EuropacupSchweden (1959) war dieses Kunst- Finale. Damals verlor man allerstück gelungen. Aber an diesem Tag dings mit 0:4 gegen Anderlecht. besiegte David (Österreich) Goliath „Es war schon eine Sensation, dass (England). „Wir haben damals eine wir überhaupt so weit gekommen heft 7|2015

schau tv-Sportmoderator Flo Haidvogl lauscht beeindruckt den Fußballerinnerungen von Robert Sara.

sind“, kann sich Aus­trias Ehrenkapitän und Spieler der Jahrhundertmannschaft erinnern, „aber im Finale waren wir chancenlos.“ Unglaubliche 571 Mal stand er in Meisterschaftsspielen am Feld – mit allen anderen Spielen knackte er bei der Austria sogar die 1000er-Marke. Jetzt kümmert sich Sara als CoTrainer von Andreas Ogris bei den Spielern der Austria Amateure in der heißesten Liga Österreich um

die nächste violette Generation. „Sie sind unglaublich lernwillig. Sie saugen alles auf, was du ihnen sagst. Mir taugt diese Arbeit. Ich bin einfach mit Leib und Seele Austrianer und Fußballer“, gesteht Sara. Der Fußball hat das Leben von Robert Sara geprägt – jetzt will er mit dem Fußball junge Talente prägen und formen. ///

Neu auf Kanal im Netz von

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL

Es lebe der Sport 4

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Die Wahl von Österreichs besten Sportlerinnen und Sportlern gilt als Höhepunkt im heimischen Sport-Eventkalender . 1.300 Gäste feierten bei der Lotterien-Gala „Nacht des Sports“ im Austria Center Vienna, Zehntausende vor den Fernsehschirmen daheim. Anna Fenninger – sie wurde nach ihrem schweren Sturz via Video zugeschaltet – holte sich ihre dritte T ­ rophäe „Sportlerin des Jahres“ in Folge, Marcel Hirscher seine insgesamt zweite Auszeichnung. Zur Mannschaft des Jahres wurde – verdienterweise – das ­Fußball-Nationalteam gekürt. Besonders emotional: der erste Live-Auftritt der Hochspringerin Kira Grünberg nach ihrem schweren Trainingsunfall.

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Geburtstagsfest: Avita-Therme ist 20 Happy Birthday: Der Weg von der „Burgenlandtherme“ zum modernen

1 Rainer Pariasek und Mirjam Weichselbraun moderierten die Show – 2 Drei Generationen unserer Adler: Reinhold Bachler, Toni Innauer und Andi Goldberger – alle in ihrem Originaltrikot und mit den original Sprungskiern! – 3 ÖFB Präsident Leo Windtner beim Talk mit Benjamin Raich – 4 Spezial-Award-Gewinner Teamchef ­Marcel Koller mit Herbert Prohaska, einem ­seiner ehemals größten Kritiker. – 5 Der Sportler des Jahres Marcel Hirscher mit seiner Laura. – 6 Comedian Oliver Pocher mit Kira Grünberg – sie erhielt die Trophäe „Sportlerin mit Herz“. – 7 Vize-Weltmeisterin Julia Dujmovits mit ihrem Verlobten Bernhard Sieber, sie wohnen seit kurzem in Podersdorf. – 8 Stargast des Abends: Måns Zelmerlöw, der Sieger des heurigen Eurovision Song Contest 2015 aus Schweden. Er sang seinen Sieger-Song „HEROES“ – 9 David Alaba schaffte es leider nicht zur Gala. Seine Eltern George und Gina Alaba vertraten ihn.

„Rock your Emotions“: Ein Kalender für den guten Zweck

AVITA-Ressort gilt als eine pannonische Erfolgsgeschichte. Rund 150 Gäste feierten das 20-Jahr-­Jubiläum. Die Geburtstagstorte präsentierten: (v. l. n. r.) Kommanditistenvertreter Herbert Treiber, LH Stv. Johann Tschürtz, LR Helmut Bieler, Bürgermeister von Bad Tatzmannsdorf Ernst Karner, GF Peter Pri­sching und Kommanditistenvertreter KR Ewald Tölly. Wir gratulieren!

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1 1 Schau mir in die Augen, Kleines: Der ehemalige ZIB-Star Hans-Georg Heinke und seine Frau Karin waren vom Shooting begeistert. – 2 Jazz Gitti – total erschlankt – teilt sich ein Kalenderblatt mit Singer-Songwriterin Su Mathurin.

Ein ungewöhnliches Charityprojekt haben Promi-Fotografin Moni Fellner und Unternehmensberaterin sowie Profilerin Patricia Staniek vorgestellt. Im Hotel Schlosspark Mauerbach präsentierten sie ihren Kalender „Rock your Emotions“. Der Erlös aus dem Verkauf geht zu 100 % an DANCER AGAINST CANCER. 15 prominente Gesichter ließen sich dabei in unterschiedlichen „Emotionen“ für die gute Sache ablichten. Erhältlich um 13 Euro auf www.managementpilots.com.

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FOTOS: JOHANN KORLATH (9), AVITA RESORT/APA-FOTOSERVICE/BUCHACHER, JOANNA PIANKA (2), RENÉ WALLENTIN (6), KRISTIAN BISSUTI (3)

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SCHAU DABEI

Energieautarkes Burgenland Starke Diskussionsrunde in der Wiener Großkanzlei Lansky, Ganzger + partner. 1

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Rechtsanwalt und Partner Gerald Ganzger (Lansky, Ganzger + partner) mit Keynote-Speaker Landeshauptmann Hans Niessl.

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3 1 schau media-Boss Gerhard Milletich mit Johann Binder (Energiebeauftragter des Burgenlandes) 2 Rechtsanwalt und EU- und Energierechtsexperte Alexander Egger mit Walter Boltz (E-Control) 3 Stefan Moidl von der IG Windkraft und Heinz Mayer (Verfassungsjurist und Berater bei LGP) resümieren die Diskussion 4 schau Magazin Chefredakteur Christoph Berndl hakt nach beim Diskussions-Moderator Heinz Mayer – schau-Redakteurin Nina Nekoui lauscht gespannt. 5 Ein starkes LGP-Team (v.l.n.r.): Partner und Rechtsanwalt Ronald Frankl (Head of Corporate Law) mit Rechtsanwältin Julia Andras (Litigation und Arbeitsrecht) und Rechts­ anwalt Valentin Neuser (Litigation und Zivilrecht).

20 JAHRE ENERGIEAUTARK. Das Burgenland kann auf eine erfolgreiche Entwicklung zurückblicken. Bei einer Podiumsdiskussion im Hause der Kanzlei Lansky, Ganzger + partner diskutierten unter der Moderation von Verfassungsjurist Heinz Mayer vier Experten die Energiepolitik des Burgenlandes. Landeshauptmann Hans Niessl spendete die Keynote und lauschte gespannt den Worten der Diskutanten. Johann Binder, Walter Boltz, Ste­ fan Moidl und Alexander Egger heizten gemeinsam die Diskussion rund um Energie und Stromautonomie an. Bei der anschließenden Weinverkostung wurden köstliche Rotweine von Michael Höferer und liebliche Weißweine von Jungwinzer Christoph Hess ausgeschenkt. Es waren sich alle einig, dass das Burgenland als Vorbild in Sachen Energie und Wein brilliert.

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1 Herzeigen!: Der neue „A la Carte“-Guide mit Herausgeber Hans Schmid (l.) und seinem Kollegen und Chefredakteur Christian Grünwald sowie „Taxacher“-Wirtin Sandra Kobald. 2 Hans Schmid und Verlags-Tycoon Gerhard Milletich. 3 Chin-Chin auf 99 Punkte: Heinz Reitbauer, Simon Taxacher und Andreas Döllerer (v.l.). Mit der Bestnote ins Jahr 2016.

A la Carte und die magische Zahl 99 Es ist ja fast wie beim Eiskunstlauf. Die Höchstnote wird nur ganz selten vergeben. In diesem Fall ist es die 99. Drei Top-Gastronomen dürfen sich damit schmücken. Die Fünf-Sterne-Kaiser Andreas Döllerer in ­Golling, Heinz Reitbauer vom Steirereck in Wien und Simon Taxacher in Kirchberg in Tirol. Warum und wieso die drei ganz vorne stehen, und woher die 30 Aufsteiger des Jahres kommen, lesen Sie im GenussGuide „A la Carte 2016“. Soeben erschienen. Auf in den Buchhandel!

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL & FRANZ PRASSL

BISSUTIS KALEIDOSKOP Oh, Desirée, was für ein hübsches Kleinod Wolfgang Fischer (rechts) mit Willi Resetarits, der am 16. 12. 2015 mit vielen Gästen eine „Hommage an Udo Jürgens“ zelebriert. Austro-Rock ’n’ Roller Andy Lee Lang bittet am 12. 12. 2015 zum Tribute für Frank Sinatra und sagt ebenfalls „Mérci, Udo Jürgens“.

Die Durchstarter von Wanda wollen am 22. April 2016 mit ihren Fans eine musikalische Party feiern.

Zoë aus Wien wird mit ihren Songs die neue Show „Passion“ von Holiday on Ice veredeln.

Die Halle für alle In der Rolle des Zeremonienmeisters der Programmpräsentation Herbst/ Winter 2015/2016 hatte Wiener Stadthallen GF Wolfgang Fischer jede Menge zu tun. 130 neue Shows befinden sich bereits im Vorverkauf. Demnach gab es auf der Bühne der Halle F viel zu verkünden – von Otto Waalkes, Stella Jones und TribU2 (7. 12. 2015) über Ellie Goulding (29. 1.) bis zu Muse (9. 5.). Abgeschmeckt wurde der Ankündigungsreigen mit Live-Einlagen u. a. von Wanda, Pecoraro & Pecoraro (Vater und Sohn mit einer Crossover-Show aus Pop und Klassik) und der Wienerin Zoë.

„Also bitte! Auszeichnung ist Auszeichnung. Freut einen ja kolossal. Man schätzt doch sehr …

… die Wiener Kaffeehauskultur. Manchmal geht auch der Andi mit. Aber, Freunde, ein Service …

Genussbringer: Pannonia-Haubenkoch ­Michael Graf (l.) und 2-Michelin-SterneChef Hans Neuner vom Schwesterhotel „Vila Vita Parc“ in Portugal.

Genusssucher: Pianistin Masha ­Dimitrieva (l.), Generaldirektor Bert Jandl mit dem Hauswein „Passion“ und Marketingchefin Christina Aichner vom ORF-Studio Burgenland.

Genussfinder: Jandl sowie die estnische Opernsängerin Annely Peebo aus Tallinn. Die Künstlerin kam ganz en familie.

Genießen, was das Leben uns so bringt …

… aus Herend-Porzellan, Rothschild Bird, 28-teilig, wär’ auch nicht schlecht gewesen.“ 96 schau

Was sind die drei schönsten Dinge im Leben? Essen, trinken sowie … ja, auch sehr schön. Und da eins und zwei durchaus Publikum vertragen, war’s rund ums Csarda-Restaurant im „Vila Vita“-Hotel in Pamhagen ratzevoll mit Kennern und Genießern. Hausherr Bert Jandl und Vize Joe Gelbmann hatten zum 1. Genussfestival geladen, und wer den angemessenen Obolus entrichtet hatte, durfte stundenlang schlemmen. Natürlich gab es das burgenländische National­ gericht Gans, aber was die Fleischerei Karlo, Günter-Fisch, Schafzucht Hautzinger, Bäcker Stefan Bruck, Konditor Kaplan am Kurpark oder Apfelgarten Leeb boten, schmatz, geht auf keine Waage … Und erst die Weine und Edelbrände: Scheiblhofer, Schwarz, Steindorfer, Weingut am Nil, Kracher, Steiner, Sekt von Szigeti, Meinl-Kaffee. G’schmackig war’s. Bitte wiederholen!

FOTOS: WIENER STADTHALLE/TUMA (4), BETTINA DEUTSCH (3), KRISTIAN BISSUTI (5), PRIVAT (3), WWW.PICTUREDESK.COM

Desirée Treichl-Stürgkh hat Geschmack, der so exquisit ist wie ihr Vorname. Sagt man. Très bon. Was schmückt so eine Dame? Eine Ehrennadel, verliehen vom „Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer“. Sie zeigt – en miniature – ein Kaffekännchen und ist, tja, nett. Klar, große Freude … Wir wissen nicht, was Lady Stürgkh dachte, als Kristian Bissuti die Verleihung fotografierte. Aber so könnte es gewesen sein …


SCHAU DABEI

AUFGESCHNAPPT VON FRANZ PRASSL Kritik, Wünsche, Einladungen: E-Mail an franz.prassl@schaumedia.at

trosenanzug für die Kinder? Noch Fragen? Dann gucken Sie doch einfach rein: www.fromaustria.com. Ach so: Grabner? O.k. Aber Zissa? Was für ein Name ist denn das? Kommt von Franziska, ist ihre persönliche Marke. Klingt doch prima!

Nach Kalifornien, jedoch zur Arbeit

Attraktive „Roots“: Ehefrau Dominique und Österreichs Torhüter Robert Almer. So wie er haben fünf Spieler der Nationalelf Partnerinnen mit ausländischen Wurzeln.

Unsere Kicker und ihre Frauen

Alles from Austria mit viel Liebe

Fällt es Ihnen auch so schwer, das Ach, hört doch auf mit dem Gekrei- Richtige zu schenken? Weihnachten sche. Wegen Überfremdung und so. und so? Hier meine Lösung. ObenMachen wir lieber einen Blick auf drein ist sie patriotisch. „Wir führen die Spieler unserer Nationalelf. Die 1800 Artikel von 180 österreichiHerren sind führend. Nicht nur in schen Firmen“, verriet mir Zissa der EM-Tabelle, auch in gelebter In- Grabner, die sehr erfolgreich ihren tegration. Sechs von ihnen haben Ehefrauen oder Freundinnen gewählt, die ausländische Wurzeln aufweisen. Falls das überhaupt noch relevant ist … Los geht’s: Robert Almer, unser Goalie, ist mit Dominique verheiratet, Tochter eines Tamilen. Die beiden erwarten ein Baby. Verteidiger Christian Fuchs mit Raluca. Sie stammt aus Rumänien, studierte erfolgreich in den USA. Marko Ar­ Zissa Grabner mischt witzig den Onlinenautovic entschied sich für Sarah, Handel auf: Franz Joseph I. als Badeente deutsch, mit polnischen Vorfahren. Julian Baumgartlinger erhielt das eigenen Online-Handel gründete, „Ja“ von Ehefrau Laura Maria, eine Markenname „From Austria“. – „With Love“, füge ich hinzu. gebürtige Münchnerin. Martin Harnik, na gut, ein halber „Alles mit Liebe kuratiert, alles origiDeutscher, hat Sharon an seiner nal und originell“, schwört Zissa. Seite, BRD. Und dank „News“ weiß Was darf ’s denn sein? Eine Smartich auch, was unserem Superhelden phone-Hülle im Lederhosen-Design privat gut tut. David Alaba ist mit oder edel in Leder von der ManuKatja zusammen, eine Wienerin faktur Ludwig Reiter? Für „Waldi“ einen Knochen aus Hirschgeweih, mit ukrainischen Wurzeln. Sicher, Profi-Fußballer haben einen für nasse Tage einen Regenschirm internationalen Beruf, sind selbst im Dirndlmuster? Augarten-Porzeloftmals Ausländer. Was lernen wir lan? Witzige Piatnik-Spielkarten, daraus: Grenzen nicht so eng sehen. eine lustige „Badeente Franz“, kaiAuch da draußen wächst viel Gutes. serlich im Aussehen? Ein Retro-Maheft 7|2015

bauer: Wichtigster Geldbringer ist nicht mehr der Pkw. Es ist der Bildschirm im Auto, er wird zentraler Platz bei der Auswahl von Konsum. Aber: Keese beleuchtet auch den Missbrauch von neuen Monopolen (Hi, Google!), schätzt jedoch alte Tugenden und – teilt diese mit mir. Herr Keese, lesen Sie noch auf Papier? „Wahnsinnig gerne.“ Bravo!

Herr Lugner wird oral behandelt

Endlich, wird der eine oder andere jubeln, endlich wird dem „Mörtel“ auf den Zahn gefühlt. Entwarnung: Richard Lugner war Gast bei der Eröffnung der Zahnarzt-Ordination von Dr. Waldemar Festenburg (Kagraner Platz 1-3) und dabei ging’s garantiert schmerzfrei zu. Waldemar und Richard waren ja schon gemeinsam auf dem Opernball und … apropos, Herr BaumeisAutor Christoph Keese: Kennt die Tugenter, machen Sie weiter? Mit welden/Untugenden des Silicon Valley chem Gast ist 2016 zu rechnen? Lugner: „Ja, i tua ma’s wieder an, Er sitzt im Büro unter dem Bild des aber den Namen verrat i erst am 13. großen Verlegers Axel Springer. Jänner.“ Christoph Keese, Executive Vice Wir sterben vor Ungeduld. Das President des deutschen Medienhau- Geld für die Gage ist jedenfalls da, ses, führend in … nein, nunmehr seine Lugner-City („Neue Böden, Digital, davor Print. Keese ist der neue Klos, alles piccobello“) steigert Mann, der für den Springer-Verlag in nach zwei mageren Jahren wieder die Zukunft blickt. Sein Buch „Sili- Umsatz und Gewinn. con Valley – Was aus dem mächtigs- Ich mag ja den „Ritchie“. Wir kenten Tal der Welt auf uns zukommt“ nen uns seit seinem ersten Moschee(Knaus-Verlag, auch e-book) ist Stan- Bau. Fünf Ehefrauen später und dardwerk für Future-Freunde und mittlerweile stolze 83 Jahre jung, hat ein Muss unter dem Weihnachts- er nach wie vor Handschlagqualität. baum. Wenn er nur net immer gleich heira„Geh’ nach Kalifornien, aber zum Ar- ten würde … beiten“, war der Auftrag von Springer-Boss Mathias Döpfner. Mission accomplished. Sechs Monate lang studierte Keese Giganten wie Apple, Google & Co vor Ort. Silicon Valley, 32 Meilen südlich von San Francisco. Was uns erwartet? Etwa das: o Apply Pay: Bezahlen per Fingerabdruck, Angriff auf die Banken. o Der Smartphone-Führerschein. Revolutioniert Autovermietung und Carsharing. Bezahlen, Vertrag, Versicherung, alles per Handy. Herr Lugner, kemma bohren? Der Bauo Google: Angriff auf die Auto- meister und Dr. Waldemar Festenburg. schau 97


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SCHAU DABEI

WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: NINA NEKOUI

Pannonische Weihnachtsgala 2015 17. Dezember, 19.30 Uhr, Schloss Esterházy, Haydnsaal Unter der Moderation von Dorian Steidl werden weihnachtliche Klänge im pannonischen Stil zelebriert. Besinnlich, traditionell und mitreißend gestalten KünstlerInnen wie Ute Gfrerer, der Knabenchor Bratislava, Miriam Garajova, das Janoska ­Ensemble, Corso Wien und Ferry Janoska die Pannonische Weihnachtsgala. www.esterhazy.at

Steirerball Das grüne Herz zieht ein in der Hofburg. Am 8. Jänner wird’s steirisch in den ehrwürdigen Sälen. Da darf auch die Weinverköstigung der Winzer der Steirischen Weinstraße nicht fehlen. Wie es sich für einen Ball gehört, wird für ein reichhaltiges Tanz- und Musikprogramm gesorgt.

Sprechen Sie Wienerisch!

www.steirerball.com

18. November, 19.30 Uhr, Metropol, Großer Saal Radio Wien und das Metropol präsentieren gemeinsam den Abend im Zeichen der wienerischen Sprache. Hören Sie ­beliebte Ohrwürmer von Kabarettist Hubert Wolf, der Gruppe Mezzanin, Wiener Blond, Tini Kainrath, Birgit Denk und Mister Minisex persönlich – Rudi Nemecek. Für viel Wiener Schmäh sorgen Peter und Heinz Hofbauer, die gemeinsam durch den Abend führen. www.wiener-metropol.at

ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

8. Jänner, Wiener Hofburg, Einlass: 20 Uhr

American Christmas Show 16. Dezember, 19 Uhr, Arena Nova, Halle 1

www.arenanova.com

Return of Queen Am 27. Jänner ertönen die legendären Klänge der Erfolgsband Queen in der Wiener Stadthalle. Bei der Konzertshow sind Klassiker wie „Bohemian Rhapsody“ oder auch „We Will Rock You“ zu hören. In der Rolle des Freddie Mercury schafft der Schotte Gary Mullen eine Tribute-Show der besonderen Art, die von Brian May und Roger Taylor wärmstens empfohlen wird. 98 schau

Kunsthalle Krems Zum Abschluss des 20. Jubiläumsjahres startet die Kunsthalle Krems am 14. November mit zwei Austellungen. Die komplexen Zeichnungen der deutschen Künstlerin Jorinde Voigt sowie „Now, at the latest“ sind bis 21. Februar in Krems zu sehen. Bei „Now …“ werden ­Videos und andere Sehenswürdigkeiten aus der Sammlung des ­Energieunternehmens EVN gezeigt. heft 7|2015

FOTOS: NILZ BOEHME, BILDRECHT WIEN 2015/COURTESY GALERIE KLÜSER MÜNCHEN

Nach fünf Jahren Pause ist die American Christmas Show wieder zurück auf der Bühne und feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Andy Lee Lang interpretiert amerikanische Evergreens wie „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ oder „White Christmas“ ganz nach seiner Manier. Musical-Star Maya Hakvoort präsentiert Auszüge aus ihrem Programm „Voices of Musical Christmas“.


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Nur NoCH Bis 31.1.2016!

Das BroaDway MusiCaL

NaCH DeN GesCHiCHteN voN P.L. travers uND DeM FiLM voN waLt DisNey

Musik von Jason Howland Liedtexte von dani davis

24. - 28. März 2016

www.Musicalvienna . at

Ab März 2016


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