schau Magazin Heft 4 2017

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EUR 3,90 Heft 4/2017

schaumagazin.at

STARS • FREIZEIT • LIFESTYLE • WIRTSCHAFT LESEN • ERLEBEN • GENIESSEN • ENTDECKEN

WIEN • NIEDERÖSTERREICH • BURGENLAND

SEITE 6: JOSÉ FELICIANO

ICH MACHE WEITER! SEITE 72: SCHAU-AUSFLUGSTIPPS

JETZT GEMMA WEIN SCHAU’N SEITE 76: DORIS KOLLAR-LACKNER

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BEST OF BURGENLAND Vom Nachzügler zum Vorreiter: Wirtschaft, Tourismus und Lebensqualität gehen im Burgenland Hand in Hand. Pannonische Erfolgsstorys ab Seite 24

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DAS WENIGE DA S S O W E RT VO L L I ST M O O R , H E I LWA S S E R , THERME. DIE HEILSAMEN 3 REDUCE - das Wort wurzelt im Lateinischen: reducere. Zurückführen. Auf den Punkt bringen. Auf das Wesentliche, das wirkt. Und das ist gerade in Bad Tatzmannsdorf alles andere als wenig. Finden sich hier doch gleich drei Naturheilmittel: Das kohlensäurehältige Mineralwasser. Das Heilmoor. Die 1988 erschlossene Therme. Rund um diese drei Schätze aus der Natur nutzen ÄrztInnen und TherapeutInnen für die Gäste des REDUCE GESUNDHEITSRESORTS eine wirkungsvolle Palette bewährter Anwendungen. Das Bewusstsein, sich Gutes zu tun, stellt sich bei einer satten Moorpackung ein. Beim liebevoll genannten „Champagnerbad“ im prickelnden Heilwasser. Oder im entspannenden Thermalwasser und bei

speziellen Behandlungen, die Rücken und Gelenke sozusagen runderneuern. Ergänzende Massagen und weitere Therapien sowie Bewegung und Ernährungsberatung sind die perfekte Abrundung einer Gesundheits-Auszeit. Das heilsame Loslassen des Alltags bestimmt hier das entspannte Tempo. Und dazu trägt auch ein komfortables Ambiente in den Hotels des Resorts bei. So zeichnen sich die beiden 4*S Thermenhotels, das REDUCE HOTEL VITAL und das REDUCE HOTEL THERMAL, durch zwei großzügige Thermen- & Saunalandschaften aus, die nur Hotelgästen zugängig sind. In den REDUCE KURHO-

TELS ermöglichen Kooperationen mit Sozialversicherungen gesundheitsfördernde Kuraufenthalte. Zum Wesentlichen, das wirklich wirkt, gehört auch der Mut, neue Wege zu gehen – etwa mit der wahlfreien Alternative, vegane Ernährung zu probieren, die unter der Patronanz von Haubenkoch Siegfried Kröpfl zeigen darf, was sie wirklich kann. Es geht um die Gesundung des ganzen Menschen. Befreit vom Ballast des Überflüssigen: so wirkt REDUCE. So öffnet sich der Weg zur Mitte, zu sich selbst. BUCHUNG & INFORMATION: URLAUB FÜR GESUNDHEIT & WOHLBEFINDEN in den REDUCE 4* Superior Thermenhotels ab 112,- EUR p.P. /Tag | Tel.: +43 3353 8200

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schaubilddesmonats

schau-Herausgeber Rudi Mathias

Zeig Herz – hilf mit!

FOTOS: WIENBIBLIOTHEK RATHAUS, LISA GASTAGER

1985 kam er ins Laufen – der Skandal um die Verfälschung des österreichischen Weins, der in all seinen Details unter dem Suchbegriff „Glykolskandal“ auf Wikipedia nachzulesen ist. Nahezu nichts hingegen findet man zu dem Slogan „Zeig Herz – hilf mit“, mit dem die Stadt Wien ein paar Jahre zuvor im Zuge einer ihrer ersten „Social Advertising“-Kampagnen ihren Bürgern das damals eng gestrickte Netz an Sozialleistungen und Hilfestellungen der Stadt näherbringen wollte. In der dazugehörigen Broschüre „Der Wiener Weg“ war all das an Sozialleistungen angeführt, mit dem die Stadtverwaltung „von der Wiege bis zur Bahre …“ ihre Bürger begleitete. Das ist lange her und Wien hat sich zwischenzeitig zu einer der lebenswertesten Metropolen der Welt entwickelt und der Weinskandal ist längst Geschichte. Das reinigende Gewitter aber, das mit dem Skandal verbunden war, hat unter den Winzern und Konsumenten zu einem massiven heft 4|2017

Umdenken geführt und unsere Weine zählen heute zu den besten der Welt. Freilich sind die wenigsten unserer Politiker Winzer, aber ein wenig hoffen darf man schon, dass von den Gewitterwolken, die der heurige Wahlkampf mit sich führt, zumindest jene ausbricht, auf der groß Asyl und Mindestsicherung & Co geschrieben steht, und wir nach den Wahlen nicht gleich wieder einer neuen Vorwahlstimmung ausgesetzt sind. Hoffen wir darauf, dass dann unsere neue Führungsliga das Thema mit Pragmatismus, Zivilcourage und Menschlichkeit anpackt und ein zeitgemäßes Netz an sozialen Programmen knüpft, über das es nichts mehr zu diskutieren gibt. Gesetze und Leistungen kreiert, die verstanden werden und Akzeptanz finden. Vielleicht kommt dem Slogan „Zeig Herz – hilf mit“ irgendwann wieder Bedeutung zu. Vorerst darf man nur gespannt sein, welche! Rudi Mathias schau 3


schaueditorial

CHRISTOPH BERNDL

In dieser Ausgabe

Chefredakteur

06 José Feliciano

Fast 72 und kein bisschen leise 12

Christina Stürmer

Ihre Traum-Kombi: Baby & Bühne

Er ist ein stiller Weltstar, aber einer mit viel Humor – und den lässt José Feliciano im Interview gerne durchblitzen. Ich besuchte den gebürtigen Puerto Ricaner in seiner Austro-Hacienda in Leobersdorf. Launig erzählte mir José dabei unter anderem von Freud und Leid mit seinem Weihnachtssuperhit „Feliz Navidad“, der bis heute für die allermeisten seiner Einladungen in Fernsehshows verantwortlich zeichnet. Eigentlich schade, wenn man bedenkt, wie vielfältig sein Gesamtwerk ist. Ob Pop, Jazz oder sogar Klassik. Mr. Feliciano ist in vielen Genres daheim. Am 10. September feiert er seinen 72. Geburtstag und denkt nicht ans Aufhören. Derzeit arbeitet er mit seinem Manager Helmut Schärf an neuen Projekten und hat noch einen großen Traum im Leben. Welcher das ist? Lesen Sie selbst die ganze Story (ab Seite 6). Christina Stürmer ist ohne Zweifel Österreichs erfolgreichster weiblicher Popstar. Nach der „Babypause“ meldet sie sich mit neuen Konzertterminen zurück. Wir erreichen Christina „On Tour“ am Telefon und plaudern mit ihr unter anderem über die Herausforderung, Rock ’n’ Roll und Mutterschaft unter einen Hut zu bringen (ab Seite 12). Michael Krause wirft einen Blick auf die heimische Lehrlingslandschaft und präsentiert erfolgreiche Beispiele, wie Unternehmen den begehrten Nachwuchs in den Mittelpunkt rücken (ab Seite 18). Julia Pühringer besucht die Schauspielerin und Weltenbummlerin Doris Schretzmayer, die jetzt wieder ihre Zelte in Wien aufgeschlagen hat (ab Seite 52). Außerdem in diesem Heft: die Kukmirner Landwirtin Doris ­Kollar-Lackner, die mit ihrem Kürbiskernöl „Doris“ Genuss und Style perfekt verbindet (ab Seite 76), die schönsten Weinfeste, präsentiert von Roland Graf (ab Seite 72), und Rudi Mathias’ Potpourri pannonischer Erfolgsstorys in einem „Best of Burgenland“ (ab Seite 24). Viel Spaß beim Lesen wünscht Christoph Berndl.

16 Fendrich-Muscial

„I am from Austria“: Die Proben in der heißen Phase 18

„Luxusgut“ Lehrlinge

Wie Unternehmen um die besten heimischen Köpfe buhlen 24

Erfolgsregion Burgenland

Vom Nachzügler zum Vorreiter 26

Bildungsland Nr. 1

Landeshauptmann Hans Niessl im Interview 34

Reiseziel für Großstädter

Tourismuschef Hannes Anton über seine Pläne

36 Wirtschaft ankurbeln

Peter Nemeth im schau-Talk 48

Das Sommermärchen

Unsere Fußball-Heldinnen 52

schau film

Doris Schretzmayer über aktuelle Projekte 72

schau ausflug

Vielfältiger Wein- & Wanderherbst 76

schau genuss

Kernöl aus dem Burgenland

Das nächste schau erscheint am 4. Oktober 2017.

80 schau à la carte

Kultprodukt STROH 80 und was man daraus machen kann

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COVERFOTO: MATEUSZ TONDEL STARS • FREIZEIT • LIFESTYLE • WIRTSCHAFT LESEN • ERLEBEN • GENIESSEN • ENTDECKEN

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86 schau living

EBSG-Geschäftsführer Peter Schlappal im Interview

standards

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SEITE 72: SCHAU-AUSFLUGSTIPPS

JETZT GEMMA WEIN SCHAU’N

JETZT GEMMA WEIN SCHAU’N SEITE 76: DORIS KOLLAR-LACKNER

SEITE 76: DORIS KOLLAR-LACKNER

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BEST OF BURGENLAND Vom Nachzügler zum Vorreiter: Wirtschaft, Tourismus und Lebensqualität gehen im Burgenland Hand in Hand. Pannonische Erfolgsstorys ab Seite 24

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ICH MACHE WEITER!

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SEITE 6: JOSÉ FELICIANO

ICH MACHE WEITER!

ÖAK Auflagenkontrolle

Geprüfte Auflage: 212.000 Stück

4 Inhalt und Impressum 55 vorschau: Der Event-Navigator 90 Garagengold 92 schauschau: Society & Termine Abo unter Tel. 01/740 32-725

IMPRESSUM schau – STARS LESEN•FREIZEIT ERLEBEN•LIFESTYLE GENIESSEN•WIRTSCHAFT ENTDECKEN. DAS MAGAZIN FÜR WIEN•NIEDERÖSTERREICH•BURGENLAND. Medieninhaber und Verleger: CRM Medientrend GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: KR Gerhard Milletich, Rudi Mathias. Chefredakteur: Christoph Berndl. Chef vom Dienst: Michael Krause. Gastautoren dieser Ausgabe: Marco Cornelius, Roland Graf, Alex Kristan, Julia Pühringer, Werner Schuster. Lektorat: Daniela Oberhuber, Nicole Salcher, Carina G. Wiesner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumagazin.at. Anzeigenkoordination: Daniela Borka, Tel. +43/1/740 32-725, Anzeigenverkauf: Julia Rötzer, Tel. +43/740 32-876. Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­­weise: 6 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 21. Abo: d.borka@schaumagazin.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der ­Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. Veranstaltungstipps repräsentieren eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf ­Vollständigkeit. Für die Richtig­keit der Termine: keine Gewähr. www.schaumagazin.at

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FOTO: ADRIAN BATTY

SEITE 6: JOSÉ FELICIANO


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„Der einzige Weg, auf dem ich abtreten werde, ist, wenn ich tot bin.“ José Feliciano denkt auch mit bald 72 nicht ans Aufhören.

Eine starke Stimme – auch für Menschen mit Behinderung: Im schau-Interview appelliert José Feliciano, mehr auf die Bedürfnisse blinder Menschen zu achten: „Für Blinde sind Sehende das größte Handicap überhaupt. Ganz ehrlich. Im Flieger zum Beispiel gibt es nichts für uns zu lesen, weder ein Magazin noch die Speisekarte. Du musst immer wen dabei haben, der dir vorliest. Ich wäre wie jeder normale Passagier. Aber 6die schau Gesellschaft denkt nicht an uns. Wir sind eine Minderheit.“

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schauexklusiv José Feliciano denkt nicht ans Aufhören. Nächstes Jahr feiert er das 50-Jahr-Jubiläum seines ersten Cover-Hits „Light my fire“. Derzeit arbeitet er, am Ende des Triestingtals, an zwölf neuen Projekten. Wir haben den Latino-Weltstar besucht. JOSÉ FELICIANO

Gekommen, um zu bleiben TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: ANDREAS H. BITESNICH ES IST EIN WEITER WEG aus dem puerto-ricanischen Gebirgsstädtchen Lares (knapp 27.000 Einwohner) ins niederösterreichische Leobersdorf. Für José Feliciano (71) liegen zwischen seinem Geburtsort und der Weingemeinde im Bezirk Baden weit mehr als 8.012,95 Kilometer. Die beiden Ortschaften sind zwei wichtigte Koordinaten einer Weltkarriere. Hier, am Ausgang des Triestingtals, hat sich der seit seiner Geburt blinde Latino-Musiker vor einigen Jahren niedergelassen. Arbeit am Tag des Herren

Im Inneren des Hofs erwartet uns ein üppiger Garten. Palmen treffen auf exotische Masken und Skulpturen. Mysthische Atmosphäre, leise klingt ein Windspiel in der zarten Brise. Rechts hinten lädt eine Hängematte zum Verweilen ein. Ob der drückenden Hitze an diesem Sonntagnachmittag überlege ich kurz, mich hinzulegen, als José Feliciano plötzlich auftaucht. Er begrüßt mich herzlich. Eingehängt hat er sich am Arm seiner Frau Susan, die ihn zum Tisch begleitet. In ihren Jugendjahren war sie die Leiterin seines Fanclubs. Am 4. August feiern die beiden ihren 46. Hochzeitstag, haben gemeinsam zwei Söhne und eine Tochter. Gleich zu Beginn des Interviews lässt José aufhorchen: „Normalerweise arbeite ich am Sonntag nicht, heft 4|2017

außer ich spiele ein Konzert. Üblicherweise ist der Sonntag für mich ein Tag, um mich auszuruhen. Ich gehe in die Kirche und gebe Gott ein bisschen meiner Zeit. Auch heute morgen war ich in der Kirche. Die gefällt mir gut, weil sie schon sehr alt ist. Meine Gedanken wandern dann zurück in der Zeit und ich denke: Ah, so haben die also die Sonntage zelebriert.“ Zwei Familien unter einem Dach

Den revitalisierten Gutshof bewohnt der Ausnahmegitarrist gemeinsam mit seinem Langzeitmanager Helmut Schärf. Richtig, er ist einer der drei Brüder aus der gleichnamigen Kaffeedynastie. Die Familien von José und Helmut leben hier unter einem Dach. „Das Haus gehört meinem Manager Helmut Schärf. Er hat mir dieses Dorf vorgestellt, weil er es mag“, erzählt José. „Helmut fährt nur ganz selten nach Wien rein. Ich allerdings liebe es. Mittlerweile genieße ich dieses kleine Dorf. Es ist dem Platz ganz ähnlich, wo ich in Connecticut lebe. Sehr einfach, sehr ruhig, weg vom Trubel. Es ist nett und es ist am Land. Ich gehe auch gern zum Heurigen. Es gefällt mir, wenn die Leute zusammenkommen. Die Weine, die sie hier im Angebot haben, sind wirklich köstlich. Ich versuche so viel Zeit wie möglich hier zu verbringen, denn ich liebe Österreich

und die Menschen hier. Ich genieße das ganz einfach.“ Füreinander geschaffen

Die beiden Männer verbindet mittlerweile eine fast 35-jährige Geschichte. José präzisiert: „Helmut ist mein Manager, mein Freund, mein Produzent und er ist auch ein großartiger Koch. Der Mann macht alles.“ Und was ist Josés Lieblings­ gericht aus Helmuts Küche? „Ich bevorzuge seine Leberknödelsuppe. Außerdem mag ich die Art, wie er einen Schweinebraten zubereitet. Das sind meine Favoriten. Und ich mag Palatschinken mit Marmelade.“ Die Liebe geht bei den beiden aber nicht nur durch den Magen, sondern vor allem durch die Ohren. Im Haus gibt es auch ein Tonstudio – und hier wird auch diesen Sonntag durchgearbeitet. Derzeit läuft die Produktion für ein gemeinsames Album mit dem britischen Pianisten und Fernsehmoderator Jools Holland auf Hochtouren. José spielt seine Tracks hier in Leobersdorf ein. Es gibt eine erste Hörprobe für mich. „One more drink“ heißt der Song. Helmut Schärf gibt Anweisungen: „Josés Gitarre brauche ich beim Solo lauter und dann die Backgroundstimme drüber.“ Der Mann am Mischpult nickt und arbeitet besonnen an seinen Reglern. Das Album und eine Tour durch England, mit 35 Konzerten im Herbst und Winter, ist nur eines von vielen schau 7


schauexklusiv Seit fünf Dekaden erfolgreich: José Felicianos Werk umfasst zeitlose Coverversionen ebenso wie Mozart-Arien.

musikalischen Projekten, an denen derzeit parallel gearbeitet wird. Ein rundes Dutzend soll noch heuer das Licht der Welt erblicken. Der Bogen spannt sich vom Album „Djangonizing“, mit Gispy Swing auf den Spuren Django Reinhardts, über die Veröffentlichung eines legendären Feliciano-Tributekonzerts für Michael Jackson vor nur 500 handverlesenen Gästen auf dem Kahlenberg bis hin zu Josés Bearbeitung von Mozarts „Castrato Arias“ mit dem Klagenfurter Tenor Arno Raunig. Für Feliciano ist es bereits die zweite Bearbeitung von Werken des großen Komponisten. „Das ist etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es jemals tun würde. Ich liebe Mozarts Musik und war gewohnt, Kinder, die Klavierstunden nehmen, seine Stücke spielen zu hören. Vor drei, vier Jahren hat mich Helmut dann überredet, Mozart zu spielen. Ganz ehrlich, ich denke, auch mit all den Grammys und den anderen Dingen, die ich ­erreicht habe, das war schon eine wundervolle Leistung.“

Bescheidener Weltstar

Neun Grammys und rund 110 Millionen verkaufte Tonträger säumen José Felicianos Laufbahn – dabei ist er aber immer auf dem Boden geblieben. Seine Kindheit in einfachsten Verhältnissen, als eines von elf Kindern einer Bauernfamilie, hat ihn nachhaltig geprägt. „Was ich gelernt habe, ist, dass ganz egal, wie berühmt du wirst, du darfst nicht auf die Leute vergessen, die nicht so berühmt sind. Auf die Menschen, die arm sind. Und dass du alles tun musst, was du kannst, um ­ihnen zu helfen. Das ist es, was ich entdeckt habe.“ Die Liebe zur Musik kam früh. Bereits mit drei Jahren versuchte sich José auf einer Keksdose erstmals als Percussionist, später lernte er Harmonika. Nach dem Umzug der Familie nach New York wechselte er mit fünf Jahren auf die Konzertina und mit acht Jahren entdeckte er seine Leidenschaft für die Gitarre und die amerikanische Rock-’n’-Roll-Musik. Nach einigen Jahren in der Folkszene von

New York, mit den Gagen finanzierte er das Leben seiner Familie, wurde der 21 Jahre alte José von „RCA Records“ entdeckt und unter Vertrag genommen. „Ich hatte einfach Glück, ganz ehrlich“, erzählt José. „Ich kann mich noch gut erinnern: Als ich das ,Feliciano!‘-Album aufnahm, gab, es echte Widerstände. Einigen Leuten in der Plattenfirma gefiel das Album überhaupt nicht. Sie dachten, ich singe aus einer Blechdose, weil ich ihrer Meinung nach zu viel Echo auf meiner Stimme hatte. Aber ich denke, dass das ,Feliciano!‘-Album ein historisches Album war. Zumindest für mich.“ Wachsen an Herausforderungen

Aber mit Herausforderungen hat José Feliciano umzugehen gelernt: „Vom Tag meiner Geburt an war ich gefordert. Ich war gefordert, weil ich blind war.“ Anfangs sorgte auch die Tat­ sache, dass er viele rockige Stücke auf einer Gitarre mit Nylonsaiten inter-

Harald Sautner Mit dem Golser Bier ist er amtierender Staatsmeister

Vera & Albert Leeb Der paradiesische Apfel befindet sich in St. Andrä am Zicksee

Michael Goldenitsch bäckt in St. Andrä am Zicksee das leckerste Brot und Gebäck der Region

Annemaria Sailer-Ruttrich SailerS VINOTHEK BURGENLAND in Frauenkirchen ist der Treffpunkt für Wein- und Kulturfreunde

Maria Kast kombiniert im Weinwerk Burgenland in Neusiedl am See gekonnt Wein, Kulinarik und Kultur

300 Sonnentage, pannonisches Klima, der Neusiedler See und die landwirtschaftliche Vielfalt bringen Produkte von herausragender Qualität und Einzigartigkeit hervor. Hinter den erlesenen Genüssen stehen Sorgfalt und Liebe der regionalen Produzenten. Im StarClub haben sich die Besten der Region mit der St. Martins Therme & Lodge zusammengeschlossen, um Ihnen einen Ausflug in die Region Neusiedler See noch schmackhafter zu machen. Wo Sie die besten Produzenten finden, erfahren Sie auf unserer Webseite. Folgen Sie der Spur: www.starclub.at


Unangepasster Wegbereiter: 1968 sang José „The Star Spangled Banner“ beim Super Bowl im Tiger Stadium. Die langsame Latin-Version sorgte für Proteststürme. Heute tun es ihm viele Topstars beim Superbowl nach und setzen auf individuelle Versionen der amerikanischen Nationalhymne. „So war ich immer, ich war immer kontroversiell.

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Josef Peck vermarktet schmackhaftes Seewinkler Sonnengemüse von den Bauern aus der Region

Wolfgang Hautzinger Seine Schäflein und er geben ihr Bestes: Fleisch und Käse aus Tadten


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„Mittlerweile genieße ich dieses kleine Dorf. Sehr einfach, sehr ruhig, weg vom Trubel.“ José Feliciano über seine „Wahlheimat“ Leobersdorf

„Hausbesuch“ bei José Feliciano im niederösterreichischen Triestingtal: Bei Traumwetter kommen im Garten lateinamerikanische Gefühle auf.

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Benefizkonzert Am 9. September spielt der Latino-Welstar in Leobersdorf ein vierstündiges Benefizkonzert für die Kinder vom Therapiehof Regenbogental und begrüßt zahlreiche musikalische Gäste. Karten gibt’s u. a. bei der Raiffeisenbank Leobersdorf, Telefon 0502045-3190. www.josefeliciano.com

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oder eine kleine Auswahl von einem Konzert im ,London Palladium‘. Aber auch Alben wie ,Romance in the Night‘, eine großartige Platte, wie ich meine, kann man hören. Was mir an meiner kleinen Playstation so gefällt, ist die Möglichkeit, den Menschen zu zeigen, wie sich meine Karriere entwickelt hat. Vom jungen, wilden Feliciano zum ge- „Hacienda“ vor den Toren der Großstadt: setzteren Feliciano. Aber irgendwie schau-Chefredakteur Christoph Berndl bin ich immer noch ziemlich wild.“ beim Interview mit José Feliciano. Aber nicht nur seinen Fans will er so den Zugang zu seinem Gesamtwerk eröffnen. „Ich habe es auch gemacht, damit Helmut mein Gesamtwerk „Meine Rolle ist mit dem weiterzukennenlernt. So gut mich Helmut machen, was ich tue“, sagt José Feliauch kennt, er kennt doch nicht ciano. „Ich habe eine Familie, auf ­alles, was ich jemals aufgenommen die ich aufpassen muss. Weißt du, habe. Also irgendwie habe ich das ich werde heuer 72. Es ist schwer, alt auch für ihn eingerichtet.“ Seinen zu werden, wie man so schön sagt. längsten Nummer-eins-Hit ver- Da ändern sich die Dinge ein bissdankt er übrigens auch einem geni- chen, vor allem biologisch.“ Und eialen Schachzug seines Managers. nen großen Traum gibt es noch, den 1988 rangierte die Nummer „The sich José Feliciano erfüllen möchte. „Radio Feliz“ im Netz Sound of Vienna“ ganze 18 Wochen „Ich wäre gerne in der Rock and Roll an der Spitze der österreichischen Hall of Fame, denn ich denke, dass Diesen Überblick nicht parat zu ha- Charts. „Da hat Helmut echt gezau- ich Geschichte geschrieben habe. ben, darf man eigentlich nieman- bert. Er hatte eine gute Beziehung Aber wie Gott mir immer sagt: Die dem übel nehmen, denn Felicianos zu Niki Lauda, der damals seine ei- guten Dinge kommen zu denen, die Œuvre ist riesig. Um den Überblick gene Airline besaß. Helmut hat Niki warten können. Und weiß du was? zu erleichtern, setzt José aufs Inter- Lauda dazu gebracht, dass der auf al- Ich warte auf diesen Tag. Vielleicht net: „Ich habe auf meiner Website len Flügen, die in Wien landeten, wird dieser Tag niemals kommen. einen Audioplayer namens ,Radio diese Nummer nach der Landung Aber eines weiß ich. Keiner der MuFeliz‘. Das Tolle daran ist die Tat­ im Flugzeug einspielte. Das war eine siker in der Rock and Roll Hall of sache, dass die Leute die Möglich- magische Idee von Helmut.“ Fame wird mich jemals einholen, in keit bekommen, Songs von mir Sachen Gitarrespielen oder was auch ­hören zu können, die sie noch nie Josés Devise: weitermachen immer. Ich bin gekommen, um zu zuvor gehört haben. Da ist zum Beibleiben. Der einzige Weg, auf dem spiel ein Auftritt vom ,Newport Auch heute noch ist es Schärf, der ich abtreten werde, ist, wenn ich Folk Festival‘ aus dem Jahr 1964 Felicianos Karriere nach vorne treibt. tot bin.“ /// heft 4|2017

FOTOS: CARMEN SCHÄRF (2)

pretierte, oft für verwundertes Kopf- Ist denn schon wieder schütteln. „Ich wollte immer Dinge Weihnachten? tun, die man nicht erwartet. Die Klassikfans wollten mich fast lynchen bei Neben diesem Song sollte es vor dem Gedanken, dass ich die Nylon- ­allem ein Weihnachtslied sein, das saiten so bearbeiten würde, wie die untrennbar mit dem Namen José Saiten einer E-Gitarre. So war ich im- Feliciano verbunden ist. „Ich habe ,Feliz Navidad‘ als Teil eines Weihmer, immer kontroversiell.“ Mit einer Coverversion gelang Felici- nachtsalbums geschrieben. Das war ano 1968 schließlich der Durchbruch. 1970. Es ist ein netter, kleiner Song“, Auch hier führte wieder der Zufall sagt José. Die Nummer ist für ihn Regie, denn eigentlich wollte er die allerdings Segen und Fluch zugleich. Nummer gar nicht aufnehmen. „Ja, „Weißt du, was das Lustige ist, das das stimmt. ,Light my fire‘ wurde mir mit ,Feliz Navidad‘ passiert ist? 1967 zum Hit. Ich dachte, ich kann Die einzigen Anrufe, die ich von doch nicht etwas aufnehmen, dass be- TV-Shows bekomme, sind Anfragen, reits ein Hit war. Ich wusste nicht, ob ich ,Feliz Navidad‘ in deren dass meine Version des Songs ein Weihnachtsspecial singen könnte. noch größerer Hit als der der ,Doors‘ Das genieße ich natürlich, aber irwerden würde. Für mich hat sich das gendwie ist es auch frustrierend. Ich alles gut zusammengefügt, denn ich sage dann immer zu mir: Wissen mochte die Musik der ,Doors‘. Mit diese Leute denn nicht, dass ich ,Light my Fire‘ zeigte ich ihnen, dass mehr als einen Song habe, den ich ich ein Fan ihrer Musik war. Noch- im TV singen könnte?“. mal: Ich hatte sehr viel Glück.“



FOTOS: INGO PERTRAMER, WWW.PICTUREDESK.COM, BEIGESTELLT

„Im Moment bedeutet der Rock ’n’ Roll bei uns Malzbier und Schnuller.“ Christina Stürmer über den Tour-Alltag mit Mann und Kind

Rockstar-Mama: Die 35-jährige ­ berösterreicherin hat sichtlich O Freude, zurück auf der Bühne zu sein.

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schauinterview Sie ist Österreichs erfolgreichster, weiblicher Popstar. Nach der Babypause meldet sich Christina Stürmer zurück. Im schau-Interview verrät sie uns, wie sie Rock ’n’ Roll und Mutterrolle unter einen Hut bringt, warum sie in Sachen Social Media leiser tritt und wann es ein neues Album geben könnte. CHRISTINA STÜRMER

Mama on Tour INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

ÜBERGLÜCKLICH, so könnte man Christina Stürmer 2017 mit einem Wort beschreiben. Die Sängerin kommt nach der Geburt ihrer Tochter aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Was wir aber unbedingt wissen wollen: Wie gelingt es ihr, Baby und Bühne zu vereinen? Du bist seit diesem Frühjahr erstmals „Mama on Tour“. Ich habe gelesen, deine Schwester Magdalena springt mitunter als Nanny für deine Tochter Marina ein und dein Freund Oliver spielt ja in der Band Gitarre. Das klingt nach einem kleinen Familien­ betrieb, oder?

Eigentlich ja. Meine Schwester fährt immer mit, wenn sie Zeit hat. Auf der heurigen Deutschland-Tour hat sie uns die ganze Zeit begleitet. Jetzt im Sommer, wo wir fast jedes Wochenende spielen, ist sie nur sporadisch dabei. Sie ist im letzten Jahr auf der Uni, selbst noch jung und mag wahrscheinlich nicht unbedingt jedes Wochenende mit uns Hunderte Kilometer im Bus sitzen (lacht). Aber das ist kein Problem, denn im Endeffekt reißt sich jeder darum, am Wochenende mitzufahren. Meine Eltern, die Eltern von Oliver oder eben meine Schwester. Es ist wirklich alles Familie. Magst du diesen familiären Tour-Tross?

Mir war das immer wichtig und ich muss auch dazusagen, dass wir da gesegnet sind. Marina gefällt es einfach total, auf Tour zu sein. Sie liebt es, im Bus zu fahren. Da schläft sie heft 4|2017

dermaßen gut, wenn es so ruckelt, das ist unglaublich. Ich hab immer geglaubt, das ist nur ein bisschen Aberglaube, die Sache mit dem Baby auf der Waschmaschine … aber nein, es ist wirklich wahr. Ist doch praktisch, so kannst du selbst auch zwischen den Shows entspannen.

Also wir haben echt schon überlegt, dass wir irgendeinen Motor bei uns zu Hause an Marinas Bettchen anbringen (lacht). Nein, das war natürlich nur ein Spaß. Hattest du nach der Babypause mitunter auch Gedanken à la „Hoffentlich haben mich meine Fans nicht vergessen“?

Na ja, zum Glück kann man das am Ticketvorverkauf im Vorfeld ganz gut abschätzen. Du weißt dann bereits vorher, dass jetzt nicht nur zehn Leute in der Halle sein werden. Die Konzerte in Deutschland waren dann ja großteils ausverkauft. Da ist mir dann natürlich ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen, wenn man weiß, okay, die Halle ist voll, die Fans sind da und das ist einmal gut. Wie hältst du zu deinen Fans abseits der Konzerte eigentlich Kontakt – via Social Media?

Seit Marina da ist, habe ich mich aus den ganzen Social-Media-Kanälen ein bisschen zurückgezogen. Ganz einfach, weil ich die Zeit ­dafür nicht mehr finde. Es gibt so viele Sachen zu tun und zu entdecken mit der Kleinen, dass ich oft

Links: Ein Power-Paar im Job und privat. Christl singt, ihr Freund Oliver spielt Gitarre. Rechts: Schnappschuss aus dem Touralltag 2017, der Kinderwagen ist immer dabei.

dieses „Ah, ich muss ein Foto machen, ein Foto posten, ein Foto machen, ein Foto posten …“ schlicht vergessen habe. Ich mache alles ­selber. Ich könnte es abgeben, will es aber nicht, da ich das komisch finde. Da wird das Ganze gleich so unpersönlich und das Schöne an Social Media ist ja, dass es vom Künstler selbst kommt – finde ich zumindest. Laut deinen eigenen Worten führst du derzeit ein Spießer­leben. Vermisst du das Popstar-Feeling oder geht es dir gar nicht ab?

Im Moment bedeutet der Rock ’n’ Roll bei uns Malzbier und Schnuller. Abgehen, in dem Sinne, tut mir nichts. Ganz einfach, weil es mit der Kleinen so viel Spaß macht und man alles ganz anders erlebt als früher. Früher war ich auf mich selbst fokussiert und bin den ganzen Tag Backstage gesessen und hab in den Laptop reingestarrt. Ich hab im

Internet herumgesurft, Facebook, ­Instagram, Twitter und wie sie alle heißen … viel Zeit auch vergeudet. Mit Marina geht das auch gar nicht mehr. Was bedeutet das?

Jetzt, mit der Kleinen, ist es halt so, dass man ganz einfach viel mehr rauskommt und sich auch die Orte anschaut, in denen wir auftreten – anschauen kann oder anschauen muss sozusagen. Weil man halt einfach mit der Kleinen logischerweise rausgeht und weil Marina draußen tausend Mal mehr Sachen sieht, als wenn sie immer nur im Bus sitzt oder im Backstage-Raum. Eröffnet dir das auch neue Perspektiven?

Ja, es eröffnet auch mir, ehrlich gesagt, den Horizont mehr, seitdem die Kleine da ist. Gleichzeitig haben wir trotzdem auf Tour noch immer ein bisschen Rock-’n’-Roll-Feeling schau 13


schauinterview

denn wir sind ja mit dem Night­ liner unterwegs. Da sitzt die ganze Crew im Bus zusammen und die trinkt natürlich Bier und kein Malzbier (lacht). Das bleibt mir immer ganz alleine, das trinkt mir niemand weg. Es ist ja nicht so, dass ich von der Bühne runterkomme und dann sofort ins Bett gehe. Der Rock ’n’ Roll hat halt bei mir im Moment keinen Alkohol, aber den brauche ich nicht unbedingt.

Hm, eine gute Frage, eine sehr, sehr gute Frage. Wir spielen ja derzeit

fast jedes Wochenende im Sommer. Wir wollen aber bald mal anfangen, neue Songs zu schreiben. Ideen werden ja sowieso immer gesammelt. Auch wenn man etwa mit der ­Kleinen spazieren ist, fällt einem vielleicht eine Melodie ein. Gerade beim Herumsummen, was ich liebend gerne mache, ist dann auf einmal irgendein Bild in meinem Kopf, das ich mir dann aufschreibe. Nun wollen wir bald mal die ganzen Ideen vervollständigen, sodass am Ende dann ein Song rauskommt. Sagen wir also so: Der Plan ist (mit dem Baby an der Seite muss man mal schauen, ob sich das dann wirklich zeitlich ausgeht), dass nächstes Jahr ein neues Album kommt.

info

Du schreibst ja in letzter Zeit auch viel mehr selber mit an den Songs. Wird’s viel Selbstgeschriebenes von dir drauf geben?

Arbeitest du bereits an neuem Material und wirst du den Drei­jahresrhythmus bei der Veröffent­ lichung neuer Alben einhalten?

In Linz beginnt’s Christina Stürmer wurde am 9. Juni 1982 in der oberösterreichischen Landeshauptstadt geboren. Bei der bekannten ORF-Castingshow „Starmania“ im Jahr 2003 erreichte sie den zweiten Platz. Damit begann der kometenhafte Aufstieg der Sängerin. www.christinaonline.at

14 schau

Nach Starmania habe ich ja gar nichts selbst geschrieben. Das ist ­alles so schnell gegangen. Starmania war vorbei, ich bin Zweite geworden und dann ist eigentlich schon an „Ich lebe“ herumgefeilt worden. Den Song haben, glaube ich, 14 Leute geschrieben und ich war nicht dabei. Auch beim zweiten Album in Österreich ist alles sehr, sehr schnell gegangen und ich habe erst einmal Zeit gebraucht, um das alles zu verdauen. Es war alles plötzlich

so viel, was da über mich hereingebrochen ist. Fürs Selberschreiben hätte ich da keinen Kopf gehabt ­beziehungsweise wäre nichts Gutes rausgekommen (lacht). Über die Jahre hab ich viel Erfahrung gesammelt und weiß, was ich will. Bei dem letzten Album „Seite an Seite“ habe ich dann schon viel mehr mitgeschrieben wie beim Vorgänger. Ich möchte jetzt natürlich auch bei den neuen Sachen wieder viel selbst schreiben. Holst du dir auch Unterstützung?

Ja, da werden dann einige Song­ writer, mit denen wir eh schon lang zusammenarbeiten, zu uns nach Hause kommen. Dann setzen wir uns gemeinsam auf die Terrasse und versuchen einfach alle Ideen gemütlich zu Papier zu bringen. Im besten Fall geht es nächstes Jahr noch ins Studio. Wenn wir schnell sind, werden wir, wenn auch die Marina mitspielt und Großeltern und Tante Zeit haben zum Babysitten, nächstes Jahr ein Album abliefern. Du hast ja de facto dein halbes Leben im Musikgeschäft verbracht, und das sehr erfolgreich. Wird man da demütig?

Und ich habe, wie gesagt, ganz viele in den 14 Jahren kommen und gehen gesehen. Das war teilweise wirklich großartige Musik, die man da kennengelernt hat und wo plötzlich kein Hahn mehr danach krähte. Ich bin wirklich sehr, sehr dankbar, dass ich einfach dieses Leben führen kann. Mir geht es gut, ich bin gesund, meine nahen Verwandten und auch die Leute, mit denen ich zu tun habe, sind gesund. Ich kann das machen, was mir am meisten Spaß macht, und habe trotzdem noch immer Zeit, dass ich mich auf die ­Terrasse setze mit meiner kleinen Tochter und gemütlich einen Nachmittagsbrei esse, ohne dass ich irgendwie in Stress verfallen muss. Ja, man wird echt demütig und lernt das ganz einfach zu schätzen. Ganz am Anfang habe ich das gar nicht machen können, da ist vieles ganz einfach mit mir passiert. Ich weiß nicht, aber vielleicht hat es auch mit dem Alter zu tun, dass man jetzt, mit 35, alles einfach anders sieht und alles mehr zu schätzen weiß, dass das einfach echt großartig ist, dass es mir nicht besser gehen könnte. Vielen Dank für das Gespräch! ///

Jetzt, wo du das sagst, eigentlich ist das schon ganz schön arg. Na ja, also nicht ganz ein halbes Leben, aber es ist halt echt schon eine lange Zeit. heft 4|2017

FOTOS: INGO PERTRAMER, MATEUSZ TONDEL

Eine Stürmer in Topform: Bei ihren Konzerten gibt sie immer alles. Durch die neuen Songs ist es aber auch etwas ruhiger geworden als früher.


ADVERTORIAL

KARIKATURMUSEUM KREMS

Überzeichnet, mutig und immer zeitlos kritisch Wer sich für die Karikatur als Kunstform interessiert, wird das Kremser Karikaturmuseum lieben. Drei Ausstellungen sind derzeit dort zu sehen.

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FOTOS: BRUNO HABERZETTL, CHRISTIAN REDTENBACHER

as Karikaturmuseum Krems, das einzige österreichische Museum für satirische Kunst, widmet sich vor allem der politischen Karikatur, der humoristischen Zeichnung bis hin zu Comic und Illustration. Errichtet nach den Plänen des Architekten und Karikaturisten Gustav Peichl/Ironimus, stellt es seit 2001 eine wesentliche Bereicherung der Museumslandschaft dar. Bruno Haberzettl, Das Kaiserpaar Maria Theresia und Franz I. im Kreise ihrer Kinder. Die Einführung der Schulpflicht war nur eine Frage der Zeit … Unten: Das Karikaturmuseum Krems von außen

IMMER WIEDER DEIX! Immer wieder – immer wieder – immer wieder Österreich. Die neu gestaltete ManfredDeix-Ausstellung präsentiert sich mit aufwendig aquarellierten Cartoon-Klassikern aus den Landessammlungen Niederösterreich. In den Cartoons des 2016 verstorbenen Künstlers begegnen wir ätzendem Spott, unzähligen Tabubrüchen und schrägen Figuren. Boshafter Witz, gepaart mit einer hervorragenden Ausführung der Werke, ist das Markenzeichen des großen österreichischen Satirikers. Begleitet wird die Ausstellung mit einem aufwendig gestalteten Sammlungskatalog und dem Buch „Dichterglück und Underground“.

nen unverwechselbaren Charakter und schärfen die komplexe Markenpersönlichkeit von Red Bull. In über 200 Originalzeichnungen, TrickfilmEinzelzeichnungen, Skizzen und Entwürfen beschreibt die Ausstellung anhand der erfolgreichen Cartoon-Kampagne von Red Bull, wie zeitgemäße und erfolgreiche Werbung funktioniert. Darüber hinaus untersucht sie Wesen und Wirkung von Werbung und vermittelt Medien- und Werbekompetenz.

30 Jahre Cartoons von Red Bull Inspiriert von einem funktionalen Getränk des Fernen Ostens, hat Mitte der 1980er-Jahre Dietrich Mateschitz Red Bull gegründet. Die Werbekampagne dazu wurde gemeinsam mit Johannes Kastner mit Witz und Charme entwickelt, mit feinster Feder von dessen Artdirector Horst Sambo als Cartoon visuell umgesetzt und im Filmstudio von Tibor Hernádi liebevoll zum Leben erweckt. Heute läuft die Kampagne in über 100 Ländern weltweit und setzt sich immer wieder geistreich und weltoffen mit den unterschiedlichsten Themen unserer Zeit auseinander. So mannigfaltig wie die Themen sind auch die Protagonisten der unterhaltsamen Spots. Ob der enttäuschte Froschkönig oder der gewiefte Napoleon, ob der durstige Dracula oder das smarte Zebra, sie alle geben der Kampagne ei-

FÜR DAS LEBEN LERNEN. Mehr Wissen mit Humor und Karikatur Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir – und das ein Leben lang. Über dreißig Karikaturisten nähern sich dem Thema Bildung mit Humor, bieten amüsante Standpunkte für einen Diskurs zum Thema Schule und spielen darüber hinaus mit den gesellschaftlichen Anforderungen des Bildungs­ systems. Den Originalzeichnungen sind Gedanken und Texte von Experten und Künstlern gegenübergestellt. Dadurch regt die Ausstellung an, sich mit der eigenen, aber auch mit der aktuellen Bildungssituation zu beschäftigen. Bildung ist und bleibt der Schlüssel zu Entwicklung und Zukunft, Lernen sollte wieder als Freude und Chance und weniger als Pflicht empfunden werden.

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 IMMER WIEDER DEIX! Bis 31. Jänner 2018

 VERLEIHT FLÜÜÜGEL! 30 Jahre Cartoons von Red Bull. Bis 11. März 2018

 FÜR DAS LEBEN LERNEN. Mehr Wissen mit Humor und K ­ arikatur. 17. September 2017 bis 21. Jänner 2018

 INFOS Karikaturmuseum Krems Steiner Landstraße 3A 3500 Krems-Stein www.facebook.com/Karikaturmuseum.Krems www.karikaturmuseum.at

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schaukultur

„I AM FROM AUSTRIA“: FENDRICH-HITS ALS MUSICAL

Evergreens mit Heimatgefühl

TEXT: MICHAEL KRAUSE

Das Titellied und 20 weitere Songs von Rainhard Fendrich werden als VBW-Eigenproduktion zum Musical. Witz, Charme und Romantik paaren sich mit einer Story rund um die Liebe. Das Ensemble ist hochkarätig, Weltpremiere ist am 16. September im Wiener Raimund Theater. Obwohl vieles noch geheim ist, wurde schau ein Einblick in die Proben gewährt.

Auf der Suche

Allzu viel wurde bei unserem Blick hinter die Kulissen noch nicht preisgegeben. Drei Nummern lieferten einen kleinen, feinen Vorgeschmack auf das, was kommt. So viel sei aber schon verraten: Der Sänger ist darin nicht zu sehen. Doch Austropop und Wiener Flair kommen trotzdem nicht zu kurz. Der Inhalt des an die berühmten Operettenrevues der 1920erJahre angelehnten Stücks ist schnell erklärt: Die junge Hollywood-Schauspielerin Emma Carter – gespielt von Irena Flury – aus Wien ist auf der Suche nach einem neuen Sinn im Leben. Und Josi, der Spross des Nobelhotels „Edler“ – gespielt von Lukas Perman –, ist auf der Suche nach Modernisierungen im elterlichen Betrieb. Das fiktive Hotel bzw. die Bühne wird im wahrsten Sinne des Wortes zur „Drehscheibe der großen Welt“ – im innovativen dreistöckigen Tortendesign. Heiße Phase

„Knapp einen Monat vor der Uraufführung treten die Proben nun in die heiße Phase“, erklärt Regisseur An­ 16 schau

dreas Gergen aufgeregt. Nicht nur, dass es im Probenraum im fünften Stock an die 40 Grad hat. Nein, auch das Näherrücken der Premiere lässt das Team schwitzen: „Jeder kennt jetzt seine Songs“, sagt Lukas Perman, der unter anderem in „Tanz der Vampire“, „Elisabeth“ und „Romeo & Julia“ das Publikum begeisterte. Auch Choreografin Kim Dudd freut sich schon auf die Arbeit auf der ­großen Bühne. Aus den Texten wurde ein Stück

Ausgehend von Austropop-Hits, die der Broadway-Profi Michael Reed für das 21-köpfige Orchester arrangiert hat, wurde das neue Bühnenstück von Titus Hoffmann und Christian Struppeck geschrieben. „Es ist eine Geschichte im Nachhinein. Die Handlung ist aus den Liedtexten entstanden, sie macht Sinn“, so Intendant Struppeck. Ein Song wurde von Fendrich für die Emma Carter neu komponiert: „Wenn man sein Ziel zu schnell erreicht, erfüllen Träume sich zu leicht …“, gibt Irena Flury einen Textauszug zum Besten. Die 33-Jährige ist begeistert: „Es ist eine große Ehre, ein eigens für mich komponiertes Stück vorzutragen.“ Flury, ist die Theaterliebhabern ebenfalls aus „Romeo & Julia“ und zuletzt „West Side Story“ beim Magdeburger DomplatzOpenAir ein Begriff. Heimat ist kein Ort

Flury, die neben der österreichischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, ist auch viel in Film und Fernsehen tätig. Das Werbegesicht einer großen heimischen Lebensmittelkette ist sie obendrein. Flury führt ihr Beruf

Schon bei den Proben gaben die Darsteller alles. Auch Regisseur Andreas Gergen (unten links)

auch öfter mal über den großen Teich in die USA. Im Musical „I am from Austria“ spielt auch der Heimatbegriff eine große Rolle. Irena Flury hat aufgrund ihres Backgrounds eine ganz klare Meinung: „Heimat ist da, wo das Herz ist. Ganz einfach.“ Kapazunder im Ensemble

Fendrichs Lieder beschreiben die österreichische Gesellschaft auf humorvolle und kritische Weise sehr gut. Im Stück sorgen Klassiker wie „Strada del Sole“, „Weus’d a Herz hast wie a Bergwerk“ und „Macho Macho“ für Heimatgefühl. Christian Struppeck, seit 2012 VBW-Musical-Intendant

Dolores Schmidinger mit Intendant und Autor Christian Struppeck

war die Authentizität besonders wichtig. Die österreichische Färbung sieht man im Cast: Kabarettistin Dolores Schmidinger ist als Concierge Elfie zu sehen und hat, ganz zu ihr passend, viele Pointen. Elisabeth Engstler spielt die Hotelbesitzerin, ihren Ehemann spielt Andreas Steppan. /// heft 4|2017

FOTOS: REINER RIEDLER (4), HERWIG PRAMMER

IM RONACHER in Wien wird derzeit fleißig für das Rainhard-Fendrich-Musical „I am from Austria“ ­geübt. Die neueste Eigenproduktion der Vereinigten Bühnen Wien mit den Hits von Rainhard Fendrich, beeindruckenden Bühnenbildern, mitreißenden Choreografien und schillernden Kostümen lässt das Publikum hinter die Kulissen eines Wiener Luxushotels blicken, wo ein prominenter Stargast für Trubel und viel Hollywood-Flair sorgt. Chaos, Küsse und Katastrophen sind vorprogrammiert.


„Rainhard Fendrichs Lieder werden in einem ganz neuen Licht präsentiert. Es ist eine Art Hommage an Österreich.“ Christian Struppeck, VBW-Musical-Intendant und Autor des Musicals „I am from Austria“

Hauptdarstellerin Irena Flury – hier mit ihrem Bühnenpartner Lukas Perman – auf die Frage, worauf es ankommt im Leben, kitschig: „Die Liebe.“ Ooooh …!

info

Die Premiere naht Er zählt zu den größten Legenden des Austropops und hat mit seinem Hit „I am from Austria“ die inoffizielle Hymne von Österreich geschrieben: Rainhard Fendrich. Nun erobern seine Hits die Musicalbühne. Die Premiere ist am 16. September 2017

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schauwirtschaft „Luxusgut“ Lehrlinge: Wie heimische bzw. hier ansässige Unternehmen um die besten Talente buhlen bzw. ihre Lehrlinge in den Mittelpunkt stellen.

DER GROSSE KARRIERE-CHECK

Lehrlinge sind wieder gefragt

„Es bedarf verschiedener Weichenstellungen, um auch in Zukunft in Sachen Lehrlingsausbildung gut aufgestellt zu sein.“ Helmut Dornmayr

Knapp 107.000 junge Menschen befanden sich laut Wirtschaftskammer Ende 2016 in Österreich in einer Lehre. Zwei Drittel davon waren Burschen, ein Drittel Mädchen. Zu den beliebtesten Lehrberufen zählen traditionell Metalltechnik, Elektrotechnik und Kfz-Technik (männlich) sowie Einzelhandel, Bürokauffrau und Friseurin bzw. Stylistin (weiblich). Noch immer hat die Lehre mancherorts ein relativ schlechtes Image. Die heimischen Lehrlinge sind aber laut einer im Frühjahr präsentierten Umfrage unter rund 900 Lehrlingen zufrieden. Das Ergebnis: Neun von zehn fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz wohl. Ist Österreich also ein guter Boden für Lehrlinge? Ist unser Land gar ein Lehrlingsparadies? Erfreuliche Daten

Im europäischen Vergleich (EU28-Länder) stehen wir ja nicht schlecht da. Im Vorjahr befand sich unser Land bei Indikatoren – wie beispielsweise der Jugendarbeitslosigkeit – mit vergleichsweise günstigen Werten nach Platz 2 im Jahr 2015 erneut im Spitzenfeld. Dieses und andere Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Studie des ibw (Österreichisches Institut für Bil18 schau

106.950

gesehen – niedrig bleiben wird, v­ ermutlich in den nächsten Jahren ­sogar spürbar sinken wird. Das hat vor allem mit der demografischen Entwicklung (geringe Zahl an unter 25-Jährigen) und den guten Konjunkturprognosen zu tun.

Stand Ende 2016

Was macht Österreich im Bereich Lehrlinge besser als andere EU-Staaten? Sind das die positiven Auswirkungen der dualen Lehrlingsausbildung in Betrieb und Berufsschule?

Lehrlinge in Österreich

dungsforschung der Wirtschaft) über die Lehrlingssituation hervor, die im Oktober veröffentlicht wird. Seit dem Jahr 2000 erstellt das ibw Ja, die duale Ausbildung in dieser jährlich die Publikation „Lehrlings- Form und in dieser Qualität und ausbildung im Überblick“, welche quantitativen Bedeutung gibt es ja eine fundierte und umfassende Da- fast nur in den deutschsprachigen tensammlung betreffend verschie- Ländern. Die besondere Stärke der denster Aspekte der Lehrlingsausbil- dualen Ausbildung ist die direkte dung darstellt. Studienautor Helmut Verbindung zum Arbeitsmarkt und Dornmayr gab dem schau-Magazin die praxisnahe Ausbildung in Form vorab schon einen kleinen Einblick des „training on the job“. in die aktuelle Version. schau: Zuletzt belegte Österreich bei der Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen lt. EUROSTAT die zweitgünstigste Stelle hinter Deutschland. Können wir diese Position halten?

HELMUT DORNMAYR: Grundsätzlich lässt sich aber erwarten, dass die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen in Österreich – relativ

Dennoch tun sich Unternehmen mitunter schwer, qualifizierte Lehrlinge zu finden. Liegt es Ihrer Einschätzung nach an der mangelnden Vorausbildung im Pflichtschulbereich (Basisqualifikation) oder gibt es dafür auch Gründe (Demografie)?

Die Basisqualifikationen sind natürlich ein Thema. Speziell auch praxisnahe und praxisrelevante Matheheft 4|2017

FOTOS: KLEMENS HORVATH, DIETER STEINBACH, LEYRER+GRAF (2)

TEXT VON MICHAEL KRAUSE


Lehrlingsverteilung nach Geschlecht

2/3

1/3

„Wir lehren unsere Lehrlinge, selbstständig zu arbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Dabei bieten wir ihnen auch die entsprechende Unterstützung, um ihre Persönlichkeit zu entwickeln.“ Sabine Leutner

Nur die Harten kommen zu Leyrer + Graf „Es wird hart. Aber es wird sich lohnen.“ – So heißt es beim Bauunternehmen Leyrer + Graf. Die Kampagne zeigt abge­ kämpfte, aber zufriedene junge Menschen, denn eine Bau­ stelle ist eben „kein Ponyhof“. Für die innovative Lehrlings­ recruiting-Kampagne wurden keine Models gecastet: Die Darsteller sind wirklich eigene Lehrlinge. Die Lehrlingsausbil­ dung bei Leyrer + Graf hat immer schon einen sehr hohen Stellenwert genossen. Viel Zeit und Energie wird investiert, um die Lehrlinge auf einem hohen Qualitätslevel auszubilden und nach der Lehrzeit im Unternehmen zu beschäftigen.

heft 4|2017

schau 19


schauwirtschaft

10%

der Lehrabsolventen sind mittlerweile SELBSTSTÄNDIG ­tätig. (Quelle: market-Umfrage/WKO)

„Als einer der größten Arbeitgeber im Burgenland sehen wir die Ausbildung von Jugendlichen als gesellschaftlichen Auftrag. Und wir nehmen diese Verantwortung ernst. Deshalb werden wir auch in Zukunft der Jugend Chancen im Energiesektor bieten.“

Sommer voller Energie Schon seit Jahren bietet die Energie Burgenland jungen Menschen neben klassischen Plätzen für rund 40 Lehrlinge im Schnitt in den Sommermo­ naten auch die Möglichkeit ei­ nes Praktikums an. Auch heuer sammelten 100 junge Burgen­ länder ihre ersten beruflichen Erfahrungen im Unternehmen. Netztechnik, Windkraft, Bio­ masse, Vertrieb, Kundencenter und vieles mehr – junge Leute konnten in die unterschied­ lichsten Bereiche der Arbeits­ welt des Energiedienstleisters hineinschnuppern.

Beate Bauer-Zinggl

Haarige Angelegenheit

59

%

der Lehrlinge sind mit ihrer ­Ausbildung zufrieden. (Quelle: market-Umfrage/WKO)

20 schau

„Ich bin davon überzeugt: Der Erfolg von Unternehmen hängt maßgeblich vom Können und der Motivation seiner Mitarbeiter ab. Vor allem Lehrlinge sind die tüchtigen Mitarbeiter der Zukunft.“ Hans Bundy

matikkenntnisse. Und natürlich auch die Deutsch- sowie Englischkenntnisse. Aber der Hauptgrund liegt wohl in der demografischen Entwicklung, dass die Zahl der 15-Jährigen so stark zurückgegangen ist und dadurch auch die Konkurrenz vor allem der höheren Schulen stärker geworden ist, die auch ihre Kapazitäten ausschöpfen wollen. Welche Möglichkeiten gibt es, um hier gegenzusteuern?

Wichtig wäre insbesondere die Integration der Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Ein viel zu ­großer Teil von ihnen beginnt nach der Pflichtschule gar keine weiterführende Ausbildung, ein weiterer großer Teil bricht diese vorzeitig ab.

In welchen Branchen ist das Angebot an Lehrlingen gut gedeckt und wo gibt es ganz akuten Bedarf?

Ganz besonderen Bedarf an Lehrlingen gibt es etwa im Gastgewerbe/ Tourismus. Dieser Bereich leidet auch unter den Arbeitszeiten, die sich natürlich am Freizeitverhalten der Kunden (das heißt auch abends und am Wochenende) orientieren müssen. Wie wird sich die Situation auf dem Lehrlingsmarkt, aus heutiger Sicht, in fünf, zehn oder 15 Jahren entwickelt haben und welche Weichen müssten bereits heute entsprechend gestellt werden?

Es ist zu befürchten, dass der Mangel an Lehrlingen relativ konstant heft 4|2017

FOTOS: MARIA HOLLUNDER, RICHARD NEUBAUER, BUNDY BUNDY, BUNDY BUNDY/INGE PRADER

BUNDY BUNDY konnte heuer alle Lehrplätze besetzen. Während ihrer ­Lehrzeit erfahren die jungen Stylisten eine breit angelegte Zusatzaus­ bildung bei BUNDY BUNDY. Es gibt nicht nur eine eigene Klasse in der ­Berufsschule, sondern auch die eigene ACADEMY. Im Rahmen der „Young Talent Week“ werden die Lehrlinge „an die Macht gelassen“. Ein Team mit den besten jungen Talenten stellt an diesen Tagen sein ganzes Können im Donau Zentrum zur Schau – und unter Beweis. Selbstständig und alleinverantwortlich managen die Young Talents alle täglichen Abläufe und Aufgaben im Salon.



schauwirtschaft Übung macht den Ströck-Bäckermeister Lehrlingswoche: 23 Lehrlinge bekamen im März wieder die ­Möglichkeit zu zeigen, was in ihnen steckt. Fünf Tage lang durften sie die Filiale Stephansdom U-Bahn, beim Ausgang zur Kärntner Straße, völlig eigenständig führen. Dabei waren Engage­ ment, Teamgeist, Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein gefragt. Ob Filialleiter, stellvertretender Filialleiter, Supervisor, ­Teammitglied oder Bäcker – jeder Mitarbeiter ist entscheidend für den reibungslosen Ablauf während der Lehrlingswoche.

Veranstaltungstipps

„Lehrlinge on Tour“: Die besten Lehrlinge des dritten Lehrjahres führen alleine einige Filialen. Viele Lehrlinge bezeichnen LOT als absolutes Highlight ihrer Lehrzeit. Mit der Aktion will Lidl Österreich sowohl ­soziale Kompetenzen als auch Führungskompetenzen stärken und fördern. Die Lehrlinge sind mit vollem Engagement dabei und man fühlt die Freude, wenn man eine LOT-Filiale betritt. Auch die Kunden sind von der Aktion begeistert und stellen sehr gute Zeugnisse aus.

bleibt und dass dies mittelfristig zu einem massiven Mangel an Fachkräften führt. Welche Lösungen gibt es dafür?

Eva Planötscher-Stroh

67%

der Lehrlinge sind mit der fachlichen Kompetenz ihrer Ausbilder sehr zufrieden.

Es bedarf verschiedener Weichenstellungen. So muss beispielsweise die Pflichtschulausbildung und die (Quelle: market-Umfrage/WKO) Integration von Jugendlichen mit „Um die besten jungen Migrationshintergrund verbessert Talente für unser Team zu werden. Weiters ist wichtig, die Lehre weiter zu attraktivieren. Stich- Sehr interessante Vorschläge ... finden, muss man an den richtigen Stellen suchen – wort Gleichstellung mit höheren Es gibt noch mehr: Die AufstiegsSchulen/Unis (z. B. Lehrlingsstipen- und Karrieremöglichkeiten sollten zum Beispiel an Schulen. dien für sozial bedürftige Lehrlinge durch Angebote der höheren BerufsÜber Vorträge können wir wie Ältere, Familienerhalter, Flücht- bildung im Tertiärbereich verbessert uns aktiv als interessanten linge, die nicht mehr bei den Eltern werden. Das Vorbild ist hierfür die und ansprechenden Arbeit­ wohnen können und von der Lehr- Schweiz. Und last but not least ist es lingsentschädigung keinen eigenen unerlässlich, dass einer qualitätsvolgeber präsentieren und len handwerklichen Arbeit viel mehr möchten damit aber auch die Haushalt finanzieren können). Damit könnte auch die Mobilität der gesellschaftliche und ökonomische Eltern ansprechen und für Jugendlichen unterstützt werden, Anerkennung zuteil wird. Lidl Österreich begeistern.“ die dann eher in Tourismusgebiete Vielen Dank für das Gespräch! /// übersiedeln würden. Stefan Andexer 22 schau

„10.000 Chancen“ beim Speed-Dating für Lehrlinge Damit Unternehmen und Lehrlinge zusammenfinden, werden immer ­innovativere Ideen gefunden. Lehr­ stellen per Speed-Dating zu verge­ ben, heißt das Motto bei der Initia­ tive „10.000 Chancen“. Bewerber haben die Möglichkeit, an einem Tag bis zu 30 Vorstellungsgespräche zu absolvieren. Jeder bekommt sieben bis zehn ­Minuten Zeit, sich bei jedem einzel­ nen Unternehmen zu bewerben. Der erste Bewerbungstag im Mai war ein voller Erfolg. Am 13. Novem­ ber ­veranstaltet „10.000 Chancen“ das nächste Speed-Dating der be­ sonderen Art. Die teilnehmenden Firmen werden insbesondere aus dem Handel, aber auch aus der ­Industrie kommen. www.10000chancen.com

Tag der Lehre+ Ganz um das Thema Lehrausbildung dreht sich der „Tag der Lehre+“ am 18. und 19 Oktober im Wiener MAK. Auch heuer wird die Veranstaltung wieder von rund 50 der besten Un­ ternehmen und Institutionen getra­ gen. Erwartet werden rund 7.000 Besucher, die sich an den Messe­ ständen der Partner und beim ­abwechslungsreichen Bühnen­ programm informieren können. Die am „Tag der Lehre+“ seit zehn Jahren einzigartige Mischung aus ­Information und Unterhaltung soll motivierte und engagierte Jugend­ liche für die duale Ausbildung begeis­ tern und direkten Kontakt zu den besten Ausbildungsunternehmen des Landes herstellen. Wie gewohnt sind auch Österreichs gefragteste Experten in Sachen Lehrstellen­ beratung wieder am „Tag der Lehre+“ ­vertreten. www.tag-der-lehre.at

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FOTOS: LUKAS LORENZ, FRANZ HELMREICH, LIDL ÖSTERREICH (2)

Lidl Österreich: Früh Verantwortung übernehmen

„Wir glauben an die ­Fähigkeiten unserer Lehrlinge. Sie haben schon in den letzten Jahren bewiesen, dass sie erstaunliche Leistungen erbringen können.“


BEDROHUNGEN VERÄNDERN SICH. WIR UNS AUCH.


>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND

Im Burgenland lebt es sich gut: Das östlichste Bundesland Österreichs lockt mit 300 Sonnentagen, Wein und einem viel­fältigen Angebot an Ausflugszielen und Angeboten für die ganze Familie.

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heft 4|2017


VOM NACHZÜGLER ZUM VORREITER

Das Burgenland befindet sich auf Erfolgskurs

— Text von Rudi Mathias —

Der in den letzten Jahren erfolgte Aufstieg soll auch in Zukunft fortgesetzt werden. Dazu benötigt es eine kluge, gemeinsame Planung aller Gemeinden im Burgenland. Die Richtung für die nächsten Jahre wird im Herbst festgelegt: Am 1. Oktober werden die Bürgermeister gewählt.

FOTOS:

Land mit hoher Lebensqualität Tatsache ist, dass die Region, die immer ein Land der Bauern und Feldarbeiter war, heute die höchste Maturantenquote Österreichs hat, seinen Energiebedarf autark im Land decken kann, gelernt hat, Natur, Wachstum und ­Lebensqualität als Einheit zu betrachten und seinen Gästen sehr viel bieten kann. Der Bogen reicht dabei vom Neusiedler See, der als Produkt der letzten Eiszeit vor etwa 13.000 Jahren entstand, heute als einziger Steppen-Nationalpark Österreichs eine einzigartige Naturwelt bietet und sich zum Ferien-Hotspot vor den Toren Wiens entwickelt hat, bis zu den Weinbaugebieten, die sich quer durchs Land ziehen und deren Produkte zu den besten der Welt zählen. Die Thermen des Landes laden zum Tanken frischer Energien ein und auf den Burgen und Schlössern bietet das Land ein Kulturprogramm der Spitzenklasse – bis hin nach Mörbisch, der größten Operettenbühne der Welt. Und nicht zu vergessen die Landeshauptstadt Eisenstadt, die als sonnenreichster Landessitz Österreichs gilt. Das Burgenland hat sich geschickt positioniert und sich mit ­seinen Gemeinden damit auf die Überholspur heft 4|2017

begeben, damit das Land auf Erfolgskurs bleibt. Denn das ist trotz klügster Landespolitik nur zu schaffen, wenn die 171 Gemeinden mit ihren Bürgermeistern wie schon in der ­Vergangenheit am selben Strang ziehen.

 DAS BURGENLAND IN ZAHLEN Einwohner 291.000 Fläche

3.961,8 km2

Landwirtschaft

48,8 %

Wald

31 %

Gewässer

7,5 %

Weingärten

3,3 %

Gärten

3%

Bauland

1,2 %

Sonstige Flächen

5,2 %

 WIRTSCHAFT Bruttoregionalprodukt

7.962 Mio. Euro

(pro Einwohner 27.500 Euro)

Betriebsgründungen 2016

1.934

Arbeitsplätze 107.000

 TOURISMUS Nächtigungen

3.084 Mio.

Ankünfte Neusiedler See

540.435

Ankünfte Oberwart

146.844

Ankünfte Mittelburgenland

133.111

Güssing 122.618 Jennersdorf 69.092 Rosalia 39.282 Quellen: Landesreg, WKO, AMS, Statistik Austria

schau 25

FOTO: BURGENLAND TOURISMUS/PETER BURGSTALLER

A

n sich sollte das Burgenland weit größer ausfallen, als es heute ist, und die „Burgen“, denen das Burgenland seinen Namen verdankt, stehen alle drei in Ungarn – Ödenburg, Eisenburg und Wieselburg. Aber trotz dieses Aderlasses hat es das Land mit ­seinen 171 Gemeinden geschickt verstanden, die exponierte Lage zwischen Ost und West klug einzusetzen und so zu einer der dynamischsten Regionen Österreichs und zu einem Ferienparadies zu werden, das zwischen Schmalzbrotheurigen und 5-Sterne-Häusern Einzigartiges zu bieten hat und darüber hinaus als sicherstes Bundesland Österreichs gilt.


>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND LANDESHAUPTMANN HANS NIESSL

Burgenland ist Bildungsland Nr. 1 — Interview von Rudi Mathias —

Hans Niessl nennt unvorbereitet aktuelle Pendlerzahlen, hat die jüngste burgenländische Maturantenquote im Kopf und weiß um die Wichtigkeit der burgenländischen Gemeinden Bescheid.

A

ußerdem findet Hans Niessl trotz dich­ tem Terminkalender zwischendurch die Zeit, die es braucht, um unvorhergese­ henen Anliegen ratsuchender Burgenländer ganz ohne Beraterstäbe im Hintergrund zu be­ gegnen. schau hatte im Seebad Rust Gelegen­ heit, den Ausnahmelandeshauptmann zu tref­ fen, bevor der Wahlkampf in die heiße Phase tritt.

schau: Herr Landeshauptmann, Österreich stehen Wahlen ins Haus, dem Burgenland sogar zwei. Am 1. 10. wählen die Gemeinden ihre Bürgermeister – wie wichtig sind eigentlich diese Kommunalwahlen für die Zukunft des Landes? Die Sozialdemokratie muss sich österreichweit sehr anstrengen, die Nummer eins zu werden, damit der jetzige Bundeskanzler beauftragt werden kann, eine Regierung zu bilden. Am Sektor Sicherheit zeigt als Fachmann unser „Burgenlandminister“ Hans Peter Doskozil,

was möglich ist. Schon als Polizeipräsident hat er bei uns mit der Exekutive hart daran ge­ arbeitet, das Burgenland zur sichersten Region Österreichs mit der höchsten Aufklärungs­ quote bei den Delikten zu machen. Wir sind aber auch das Bildungsland Nummer eins. Ohne die Bürgermeister und Gemeinden als starke Partner wäre das nicht möglich. Die Gemeinden sind federführend in der Kinder­ betreuung der 3- bis 5-Jährigen und in der Volksschulausbildung bis hin zur neuen Mit­ telschule und legen so den Grundstock für die Bildungslaufbahn unserer Kinder – da haben wir gute Rahmenbedingungen geschaffen und sind gut gefahren. Die Kommunalwahlen haben aber nicht nur deswegen einen hohen Stellenwert im Land, die Gemeinden sind genauso wichtige Partner in der Jugendwohlfahrt und am Gesundheits­ sektor. Auch da haben wir mit Unterstützung der Gemeinden viel für die hohe Lebensquali­ tät und Dynamik geleistet.

Dank klarem Regierungsübereinkommen läuft die Zusammenarbeit für Hans Niessl mit demn freiheitlichen Regierungspartner fachlich und zufriedenstellend.

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Im Gespräch mit schau zieht Landeshauptmann Niessl Bilanz und wagt gleichzeitig einen Ausblick.

Vor den Toren des Burgenlandes wächst Wien zur Megacity. Besteht nicht die Gefahr, dass dies an der Dynamik des Burgenlandes kratzt? Für uns im Burgenland haben Betriebsansied­ lungen hohen Stellenwert. Wir sind erstmals in der Situation, dass sich große Betriebe bei uns ganz ohne Förderungen ansiedeln. Sie kommen, weil es eine gute Verkehrsinfrastruk­ tur mit der Nähe zum Flughafen und nach Bratislava gibt. Auch im Südburgenland – dort investiert zum Beispiel jetzt Lenzing am Standort Heiligen­ kreuz 60 Millionen Euro ohne Förderungen. Dass die Standortwahl großer Unternehmen immer häufiger zugunsten des Burgenlandes ausgeht, ohne dass wir die Projekte unterstüt­ zen müssen, ist für uns eine neue, gute Ent­ wicklung und zeigt, dass der Wirtschaftsstand­ ort Burgenland für viele Betriebe immer heft 4|2017


Wir sind das Bildungsland Nummer Eins – ohne die Gemeinden als starke Partner wäre das nicht möglich. Hans Niessl

FOTOS: TANJA HOFER

interessanter wird. Das trägt auch dazu bei, dass in Zukunft unsere Landsleute in geringe­ rem Maß auspendeln müssen, einen Job im ei­ genen Land finden und die Wertschöpfung da­ bleibt. Unser Ziel dabei ist, den Weg stärker auch in Richtung wissensbasierter Wirtschaft zu gehen und rund um Forschung, Entwick­ lung und Innovation Betriebe ins Land zu brin­ gen und so viele zukunftsorientierte Jobs zu schaffen. Sie haben sich nach den letzten Wahlen die freiheitliche Partei als Regierungspartner ins Landhaus geholt, damals ein von Protesten begleitetes, umstrittenes Projekt. Wieso ist es dazu so rasch ruhig geworden? Bei uns steht nicht die Farbenlehre im Vorder­ grund, wir haben im Burgenland mit den Frei­ heitlichen ein vernünftiges Regierungsüberein­ heft 4|2017

kommen treffen können, das funktioniert und pragmatisch gelebt wird. Wir haben erstmals heuer 107.000 Beschäftigte und wollen 2020 für 110.000 Burgenländer Arbeit im eigenen Land geschaffen haben. Der 100.000ste Ar­ beitsplatz im Juli 2012, das war schon ein gro­ ßer Erfolg. Da können die burgenländischen Unternehmen heute noch stolz sein.

sehr exponierten Lage sind wir, dank der her­ vorragenden Leistungen unserer Exekutive, das sicherste Bundesland Österreichs – und ­Sicherheit ist nicht nur im Lebensalltag, son­ dern auch rund um die Auswahl von Ferien­ zielen zu einem bedeutenden mitbestimmen­ den Faktor geworden. Danke, für das Gespräch!

Leidet unter dieser Erfolgsgeschichte nicht die Qualität des Landes als Urlaubsland und Ausflugsziel – die Menschen kommen doch vor ­allem wegen der Natur! Wir achten sehr darauf, dass uns die hohen naturnahen Lebensqualitäten erhalten bleiben. Wir haben sechs große Naturparks in unserem Land und bei uns wird man auch in Zukunft den Wein trinken können, wo er wächst. Und ich hab eingangs schon erwähnt, trotz unserer

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Der neue Businesspark Müllendorf. Ihr Unternehmensstandort mit perfekter Perspektive. Müllendorf

Die Businessparks Burgenland bieten seit Jahren perfekte Unternehmensstandorte für hochklassige Handels-, Logistik- und Industriebetriebe an strategischen Knotenpunkten in ganz Burgenland an. Zu den bisher drei Standorten in Kittsee, Parndorf/Neusiedl am See und Heiligenkreuz kommt nun ein perfekter vierter Standort hinzu: Der Businesspark Müllendorf besticht durch seine direkte Anbindung an die A3 und seiner damit verbundenen Nähe sowohl zur Bundeshauptstadt Wien, als auch zur burgenländischen Landeshauptstadt Eisenstadt. Entfalten auch Sie Ihr Potential und nutzen Sie die perfekten Perspektiven für Ihr Unternehmen am neuen Standort Businesspark Müllendorf!

Wir strengen uns für Ihren Erfolg an. Tel + 43 (0) 5 9010 – 2327 office@businessparks-burgenland.at www.businessparks-burgenland.at

Die Vorteile des Businesspark Müllendorf im Überblick: • Direkte Anbindung A3 • Entfernung nach Eisenstadt: 5 km • Entfernung nach Wien: 45 km • Gesamtfläche: 587.000 m² Für weitere Fragen und Besichtigungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Auszug der derzeitigen Leitbetriebe im Businesspark Müllendorf:


Vienna International Airport Schwechat

WIEN

BRATISLAVA

Nickelsdorf

A3

BUDAPEST

Eisenstadt

Wiener Neustadt

Neusiedler See

S4

S6

Mattersburg

Sopron

A2

S31

Deutschkreutz

Oberpullendorf

GRAZ

H

A2

Ilz (Abfahrt A2)

B316/E66/B57 (Schnellstraร e S7 geplant mit Anschluss Autobahn M8)

Szentgotthรกrd

SLO

SK

A6

A4


Alexander Petschnig: Gemeinden sind am Wirtschaftszuwachs beteiligt.

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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND ALEXANDER PETSCHNIG

Unser größtes Potenzial liegt im naturnahen Lebensraum — Interview von Rudi Mathias —

Seit den letzten Landtagswahlen steuert Alexander Petschnig erfolgreich die wirtschaftliche Entwicklung von Österreichs jüngstem Bundesland. schau: Herr Landesrat, worauf gilt es in der Wirtschaft zu achten, wenn ein Bundesland sich so entwickelt wie das Burgenland? Wir sind sehr gut unterwegs und belegen als Wachstumssieger laufend Spitzenplätze. Wenn wir wollen, dass das so bleibt, müssen wir im Vorfeld schon darauf achten, wohin sich die Bedürfnisse der Unternehmen entwickeln, da­ mit wir rechtzeitig Angebote und Programme offerieren, mit denen wir ihnen richtig unter die Arme greifen können. Dazu gehört für mich aber auch das rechtzeitige Erkennen neuer Trends wie etwa im Tourismus. In welchen Geschäftsfeldern sehen Sie denn dabei die großen Chancen im Burgenland? Ich glaube, das ist von den natürlichen Res­ sourcen vorgegeben. Ich halte nichts davon, irgendetwas mit Gewalt ins Leben zu rufen – wir haben den See, wir haben die Thermen, die großen Naturparks mit ihrer Flora und Fauna, wie es sie sonst in Österreich nicht gibt, und natürlich unsere landwirtschaftlichen Pro­ dukte – allen voran den Wein. Wir wollen dem Mittelstand treu bleiben, und der ist mit sei­ nen Unternehmen definiert – wir streben nicht an, hier Schwerindustrie anzusiedeln.

FOTOS: RENE WALLENTIN

Sehen Sie das Burgenland als ein Bundesland Österreichs, in dem wirtschaftliche Dynamik und Natur einhergehen könnten? Auf jeden Fall: Die Natur hat bei den Burgen­ ländern selbst einen hohen Stellenwert und mehr als ein Drittel des Landes können durch­ aus als naturnah gesehen werden. Umso mehr müssen wir, damit das so bleibt, jene Bereiche, wo sich die größeren Unternehmen bündeln, klar definieren. Denken wir da an Parndorf

mit seinem Outletcenter, wo noch lange weiter­investiert wird und immer neue Unter­ nehmen zuziehen werden. Ich glaube, dass dieser Mix aus Tourismus, Mittelstand und Na­ tur unser Alleinstellungsmerkmal ausmacht. Dem Burgenland stehen Gemeinderatswahlen ins Haus. Die Bürgermeister sind maßgeblich an der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beteiligt. Hängt das wirtschaftliche Weiterkommen nicht auch viel von den Gemeinden ab? Wir haben 171 Gemeinden und 171 Bürger­ meister. Mit vielen von ihnen arbeiten wir her­ vorragend zusammen. So haben wir zum Bei­ spiel mit Schlumberger einen Betrieb aus Wien ins Burgenland geholt, was ohne maß­ gebliche Unterstützung der Gemeinde Müllen­ dorf so nicht möglich gewesen wäre. Denn ge­ rade im Wirtschaftsbereich sind Infrastruktur, Flächenwidmung und das Bereitstellen von Grundflächen wichtige Themen, um die man ohne konstruktive Zusammenarbeit mit den Gemeinden nicht herumkommt. – Das funkti­ oniert auch in Parndorf ganz hervorragend und schnell. Der Norden entwickelt sich dank Parndorf, Flughafen- und Wiennähe hervorragend, wo sehen Sie die Potenziale für den Süden? Weite Bereiche im Süden funktionieren gut – wie etwa die Achse von Pinkafeld über Ober­ wart nach Großpetersdorf. Das ist eine der stärksten industrialisierten Zonen des Landes. Wir haben dort eine HTL und eine Fachhoch­ schule und wir haben mit Bad Tatzmannsdorf unsere größte Tourismusgemeinde. Aber es ist schon so, dass es Regionen gibt, die wirt­

„Sind mit unseren Regierungspartnern auf gutem Kurs, das Land weiter auf Wachstumskurs zu halten.“ Alexander Petschnig

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Petschnig im Gespräch mit schau: Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden funktioniert größtenteils gut.

schaftsgeografisch benachteiligt sind. Da müs­ sen wir mehr auf deren Stärken setzen. Dazu zählen vor allem Ruhe, Wein oder die idylli­ schen Kellerstöckel, die man für einen Urlaub mieten kann. Jetzt sind Sie gut zwei Jahre mit Ihrem Parteikollegen Tschürtz als Landeshauptmannstellvertreter in der Regierung. Was zeichnet sich denn da in der Zwischenzeit für Ihre Fraktion erfolgreich ab? Feuerwehr, Rettung, Katastrophenschutz – bis hin zur Wasserrettung am Neusiedler See – haben wir schon verbessert. Oder nehmen Sie das Projekt mit den Sicherheitspartnern her, das jetzt vielleicht auf den ganzen Bezirk Oberwart ausgedehnt wird, um potenziellen Einbrechern schon im Vorfeld ihrer Tatabsich­ ten das Leben bei uns schwer zu machen. Dank der nicht mehr vorhandenen Blockade zwischen Rot und Schwarz in unserem Land konnten wir neue Gesetze im Tourismus­ bereich beschließen und das Veranstaltungs­ gesetz so adaptieren, dass unsere Vereine wie­ der bereit sind, ihre Feste abzuhalten, weil wir ihnen die administrativen Rahmenbedingun­ gen erleichtert haben. Und natürlich die Wirt­ schaft selbst, wo es uns gelungen ist, den Po­ sitivkreislauf anzuziehen. Das ist für mich eine Erfolgsstory, an der wir mit unseren ­s ozialdemokratischen Regierungspartnern konstruktiv weiterarbeiten und gemeinsam die Erfolge nach vorne tragen werden. Danke, für das Gespräch!

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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND REGIONALMANAGEMENT BURGENLAND

Premiumurlaub! Mit sonnigen Aussichten TEXT UND INTERVIEW: PAUL SZIMAK, FOTOS: PAUL SZIMAK, SEEHOTEL HERLINDE

Urlaub im Burgenland ist angesagter denn je. Jahr für Jahr werden im Land der Sonne die Nächtigungsrekorde getoppt. Woran das liegt? Sicher auch – aber nicht nur – an der Schönheit des Neusiedler Sees. Aufwind erhält der Tourismus vielmehr durch gezielte Förderungen und ein gehobenes Qualitätsbewusstsein.

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„Hinter jeder zweiten Übernachtung steht ein Premiumgast. “

ind, Hitze und Gelsen. Dafür war uns über die vielen Gäste. Aber es wäre toll, das Burgenland vor 20 Jahren bewenn für sie in Zukunft noch mehr IndoorAndreas Kreutzer, Geschäftsführer kannt. Abseits der Festspielorte und Möglichkeiten geschaffen werden könnten.“ der Kreutzer, Fischer & den damals noch im Dornröschenschlaf geleUm dem Druck dieser Rahmenbedingungen in genen Kulturstätten gab es nicht sonderlich Zukunft besser standhalten zu können, hat Partner Consulting GmbH viele Anreize, welche die Touristen in Scharen man sich im Seehotel Herlinde zur Renovieangelockt hätten. Alles wirkte ein wenig verrung entschlossen: „Wir wollten schon lange schlafen, um Jahre hintennach, ruhig und All das geschah nicht über Nacht. Es ist das umbauen. Doch dieser Traum musste vorerst Ergebnis einer jahrelangen Veränderungs­ einmal auf Eis gelegt werden. Der förderbare ­beschaulich. Seither hat sich gehörig viel ver- ­ arbeit und gezielter Förderung eines neuen Betrag muss durch einen Kredit vorfinanziert ändert. Eigentlich so ziemlich alles. „In den letzten 15 Jahren stieg die Anzahl Qualitätsbewusstseins im heimischen Touris- werden. Sobald die Förderung eintrifft, wird der touristischen Besuchstage um mehr als mus. In den vergangenen Jahren wurde viel in dieser Kredit wieder aufgelöst. Von der Förder55 Prozent. Auch die vom Tourismus angekur- die Schaffung der Infrastruktur investiert. Nun stelle abgelehnt zu werden, hätte für uns eine belten Erlöse haben sich in diesem Zeitraum gilt es, die Gäste auch mit entsprechenden große zusätzliche finanzielle Belastung dargenahezu verdoppelt“, berichtet Consultant An- ­Angeboten abzuholen und zufriedenzustellen. stellt. Doch 2016 war es endlich so weit und dreas Kreutzer in den von Kreutzer, Fischer & Die Etablierung großer touristischer Leitbe- wir konnten starten“, so Andrea Lentsch. Partner im Auftrag des Regionalmanagements triebe genügt dafür nicht. Wichtig ist es vor Burgenland erstellten Tourismusstudien*. ­allem, klein- und mittelständischen Unterneh- Energie aus der Kraft der Sonne ­Alleine im ersten Halbjahr 2017 wurden ­bereits men Mut zu machen, ihre Qualitätsstandards „Im Zuge des Zu- und Umbaus haben wir unmehr als 1,3 Millionen Nächtigungen gezählt, zu heben. Gezielte Förderaktionen regen Be- sere Gästezimmer komplett neu gestaltet und womit der Rekord des Vorjahres erneut herbergungsbetriebe dazu an, Modernisierun- mit einer Klimaanlage ausgestattet. Auch die ­übertroffen wurde. Und was vielleicht über­ gen vorzunehmen. lange geplante Photovoltaikanlage wurde nun raschen mag: „Hinter mehr als jeder zweiten endlich realisiert. Diese soll den zusätzlichen ­Übernachtung steht ein einkommensstarker Traditionsbetrieb jetzt zukunftsfit Strombedarf der Klimaanlagen abdecken. Un„Wir führen unser Hotel seit 1989 als Familien- sere neue Bar mit Lounge-Bereich findet auch Premiumgast!“, so Kreutzer. betrieb. Leider muss ich sagen, dass es von bei vielen Einheimischen großen Anklang, Jahr zu Jahr schwieriger wird“, so Andrea wodurch wir eine neue Zielgruppe gewinnen Erfolgreich dank nachhaltiger Strategie Treiber für das kräftige Wachstumsplus gibt es Lentsch, Chefin des Seehotels Herlinde in konnten. Im Herbst ist die Errichtung eines viele. Neben den Thermen üben auch Shop- ­Podersdorf. „Die Konkurrenz ist extrem groß. Spielzimmers für Kinder geplant, auch eine pingparadiese wie das Outlet Center Parndorf Die Gästezahlen steigen zwar in der Region, Vinothek ist im Entstehen.“ eine magnetische Anziehungskraft auf Tages- aber auch die Ansprüche der Gäste werden Nach Abschluss der Arbeiten stehen dem ausflügler aus. Die Kulturbetriebe treten in- immer höher. Steuern, Lohnkosten und rundumerneuerten Seehotel Herlinde wieder liche Auflagen machen es einem sonnige Aussichten bevor: „Es hat schon viel zwischen topprofessionell auf, die Sommer- behörd­ bühnen überzeugen mit Produktionen auf schwierig, mit Tourismuszielen im Ausland Zeit und Arbeit gekostet, die ganzen Unter­ künstlerisch höchstem Niveau und die Musik- mithalten zu können. Hinzu kommt, dass wir lagen für die Fördereinreichung zusammenzufestivals übertrumpfen einander mit Line-ups, extrem wetterabhängig sind. Bei länger anhal- bekommen – und das während des Umbau­ die mit internationalen Stars nur so gespickt tendem Schlechtwetter reisen manche Fami- stresses. Doch die Förderstelle und vor allem sind. Vorbei also die Zeit der Burgenländer- lien vorzeitig ab. Dabei ist unsere Region so unsere Berater waren sehr hilfsbereit. Am Witze. Frau und Herr Burgenland bekennen zentral gelegen und bietet so viele Ausflugs- Ende hat sich der Aufwand allemal gelohnt. sich heute mit mehr Stolz und Selbstbewusst- möglichkeiten. Nicht umsonst haben wir ein Unsere Gäste sind von den neuen Zimmern sehr breit gefächertes Publikum. Wir freuen begeistert!“ sein zur eigenen Herkunft und Region.

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* Quellennachweis: „Wirtschaftsfaktor Tourismus im Burgenland“ und „Entwicklung des Burgenland-Tourismus 2000–2015“, Kreutzer, Fischer & Partner Consulting GmbH

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„Die Gästezahlen steigen – aber auch die Ansprüche werden immer höher.“ Andrea Lentsch, Geschäftsführerin des Seehotels Herlinde in Podersdorf

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 WAS GEFÖRDERT WURDE: Umbau und Neugestaltung von Gästezimmern Klimatisierung Photovoltaikanlage

 AKTIONSRICHTLINIE: Schwerpunktförderung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft

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 FÖRDERZIELE: Stärkung der regionalen Wettbewerbsfähigkeit Unterstützung für das Wachstum von Unternehmen Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen

 MEHR INFO: REGIONALMANAGEMENT BURGENLAND GMBH Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt Tel. +43/5/90 10-240 office@rmb.co.at www.rmb.at

1 Seeansicht des Hotels. 2 Willkommen im Seehotel Herlinde! 3 Ausflugstipps gibt es an der neuen Rezeption. 4 Der neue Speisesaal – mit Lounge-Feeling. 5 Klimatisiertes Zimmer mit schönem Seeblick.

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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND

„Das Burgenland hat mit seinem großartigen Angebot die Chance, als Ganzjahresdestination wahrgenommen zu werden.“ Hannes Anton

Hannes Anton ist seit einigen Monaten Geschäftsführer von Burgenland Tourismus.

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HANNES ANTON

Wiens bester Platz zum Aussteigen ist das Burgenland — Interview von Rudi Mathias —

Mit einem interessanten Mix aus Genuss, Kultur und Abenteuer ist Burgenlands neuer Tourismuschef drauf und dran, das Land zur idealen Reisedestination für gestresste Großstädter zu machen.

FOTOS: TANJA HOFER, BURGENLAND TOURISMUS/OTS

schau: Herr Anton, wir sind hier auf der Burg Forchtenstein. An sich war ich der Meinung, dass Sie als Kärntner den Neusiedler See als Treffpunkt für unser Gespräch vorschlagen werden. Hannes Anton: Da liegt für mich viel Symbolik drin: Forchtenstein liegt neutral, nahezu in der Mitte des Landes. Das Burgenland muss weg vom Nord-Süd-Denken. Wir müssen bei unserem Publikum mit unserer Gesamtheit und den unerschöpflichen Angeboten quer durchs Land punkten. Forchtenstein zeigt beispielhaft das ganze Jahr über, wie sich geschichtliches Erbe mit zukunfts­orientiertem Entertainment und Tourismus verbinden lässt. Sie kennen den Wörthersee wahrscheinlich wie Ihre Hosentasche. Worin sehen Sie die große ­Herausforderung als Tourismuschef, den Neusiedler See neu zu positionieren? An sich glaube ich, dass wir schon gut dabei sind, den Neusiedler See richtig zu positionieren. Im Vergleich zum Wörthersee haben wir dank der viel besseren klimatischen Voraussetzungen hier im Burgenland die große Chance, den Neusiedler See zur Ganzjahresdestination zu machen. Natürlich nicht nur rund um das Thema Wassersport. Von Anfang März bis tief in die Martinizeit im November haben wir alle Möglichkeiten, unterschiedlichste Outdoor­ aktivitäten noch viel mehr mit Wein, Genuss und Brauchtum zu verbinden. Denken Sie an den Volksbrauch des Martinilobens. Und falls der See im Winter einmal zufriert, lassen sich auch hier neue, spannende Formate schaffen.

anderen Seite gibt es ein exzellentes Kultur­ angebot mit herausragenden Alleinstellungsmerkmalen. Aber Angebote, die – Genuss, Wein und Kultur verbindend – zu einem kurzen Genussurlaub einladen, sind selten. Wir müssen uns da noch mehr in die Bedürfnisse des Publikums hineindenken: Die Plätze, wo man bei angenehmer Musik ein Glas Rotwein genießt und dabei der Sonne beim Untergehen hinter den sanften Hügeln zusehen kann, sind noch rar.

Für Wein, Radfahren und Genuss ist das Burgenland ja gut bekannt. In welche Richtung muss sich denn das Angebot entwickeln, damit der Gästestrom weiter wächst? Wir müssen unsere Gäste vor allem auf neue Art emotional begeistern. Auf der einen Seite haben wir Weine, die zu den besten Europas zählen, und ein hervorragendes Gelände, das dank der geringen Höhenunterschiede nahezu im ganzen Land familientauglich ist. Auf der

Und wie wollen Ihre Gäste wohnen, wohin entwickelt sich da der Trend? Losgelöst von großen Thermen und Betrieben machen wir die Hälfte unserer Buchungen im Bereich von Pensionen und Privatzimmern. Bedenkt man, dass der Trend zu kleineren, ­ geschmackvoll landestypisch ausgestatteten ­ ­Ferienunterkünften geht, ergibt sich daraus für den Süden eine Riesenchance, denn große Industriebetriebe können ihren Produktions­ ­

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standort schnell verlegen und abwandern. Der Tourismus bietet nachhaltig ortsfeste Arbeitsplätze. Der Bedarf an kleinen, landestypischen Unterkünften, wo man ein paar Tage Urlaub wie im eigenen Ferienhaus machen kann, besteht. Dazu kommt, dass der Großraum Wien für uns ein wichtiger Markt geworden ist – man kommt immer öfter gern zwischendurch für ein paar schöne Tage, wünscht sich dabei Topqualität und Authentisches – quer durch alle Kategorien, vom 5-Sterne-Haus bis hin zum Schmalzbrotheurigen. Das größte Kapital, das wir da quer durchs Land unseren Gästen bieten können, sind unsere naturnahen Lebens­ räume, denn Plätze, wo unsere Kinder Zug­ vögel in freier Natur beobachten und wir dem Wein beim Wachsen zuschauen können – keine ganze Autostunde vom Zentrum einer Metropole entfernt –, gibt’s auf dieser Welt nur wenige. Danke für das Gespräch!

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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND PETER NEMETH

Sich auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre jetzt falsch — Interview von Rudi Mathias —

In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden schmiedet Burgenlands Wirtschaftskammerpräsident Peter Nemeth an nachhaltigen Wirtschaftsmodellen und kämpft für mehr Fairness im Umgang mit heimischen Betrieben. schau: Sie haben in den letzten Jahren viel Kraft in die Ankurbelung der Wirtschaft quer durch die Gemeinden investiert. Wie sind dort ihre Überlegungen angekommen? Peter Nemeth: Wir haben uns dazu entschlossen, gemeinsam mit den Orten die Ankurbelung der Wirtschaft in kleinräumigen Modellen anzudenken, und alle 171 Gemeinden besucht, ihnen vor Augen geführt, dass es nicht nur um die Geschäfte und Betriebe der Unternehmer geht, sondern auch darum, in den Gemeinden selbst nachhaltig Lehrstellen und Arbeitsplätze zu schaffen. Wir haben ihnen natürlich auch vor Augen geführt, dass jedes neue Megaeinkaufszentrum am Ortsrand ein weiteres Abwandern der Betriebe mit sich bringt. Die Menschen würden sich schon wünschen, im eigenen Ort wieder Arbeit zu finden.

Heißt das, dass die alten Ortskerne unweigerlich zu Geisterstätten werden, wenn es nicht zu solchen Glücksfällen kommt wie etwa in Neusiedl? Aber nein, man darf halt nicht versuchen, einen Fleischhauer dort anzusiedeln, wo ihn im Moment keiner braucht. Es lassen sich auch keine Portallokale vermieten, die mit Wohnund anderen Nutzflächen des Hauses eine Einheit bilden. Das würde nicht funktionieren, 36 schau

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FOTO: RENE WALLENTIN

Zeichnen sich da schon Beispiele ab, wo Ihre Projekte zu greifen beginnen? Denken Sie etwa an den Raum Neusiedl, dort ist es gelungen, funktionierende Wirtschaftsräume in den Orten zu entwickeln, die Ortskerne zum Teil sogar mit neuen Unternehmen zu beleben und obendrein attraktiven, hochbegehrten Wohnraum zu schaffen. Jennersdorf und Güssing hingegen, wo seit Jahrzehnten eine zeitgemäße Verkehrsverbindung fehlt, schwächeln dahin. Um dem entgegenzuwirken, arbeiten wir grenzüberschreitend mit unseren steirischen Kollegen erfolgreich zusammen und sind dabei, durch die Vernetzung der Regionen Gleisdorf und Fürstenfeld mit Hartberg, Güssing und Jennersdorf neue Impulse zu geben.



>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND

Wir müssen uns schon jetzt für die Zukunft unserer Unternehmen Neues einfallen lassen – denn 2021 wird der Förderhahn abgedreht.“ Peter Nemeth

wenn die Mieter im Obergeschoß durch die Verkaufsräume marschieren müssen. Wir sind aber dabei, gemeinsam mit der Wohnbaubranche zu beginnen, den Altbestand an Objekten in den Ortskernen zu hochwertigem Wohnraum mit großzügig ausgebauten Dächern und loftartig zusammengelegten Räumen umzugestalten. Das ist zwar aufwendig, schafft aber zeitgemäße, lokal-urbane, attraktive Wohnflächen und belebt obendrein das Handwerk. Im Großen und Ganzen steht das Burgenland gut da und die Ausblicke sind positiv – wie sehen das die Unternehmer selbst? Die Menschen fühlen sich bei uns wohl und die gesetzten Fördermaßnahmen greifen – fragt man aber bei den Unternehmen selbst nach, zeigt sich oft großes Unbehagen. Zum einen müssen wir zu Kenntnis nehmen, dass

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Jetzt gibt es doch einen großen Start-up-Boom. Ganz Österreich spricht davon. Zieht es die jungen, kreativen Hightech-Unternehmer auch ins Burgenland? Von zehn Start-ups gehen möglicherweise neun in die Hose – und das heißt noch lange nicht, dass aus dem einen überlebenden ein nachhaltiges Unternehmen wird. Wir versprechen uns da mehr vom Modell unserer steirischen Partner. Die setzen schon seit Längerem erfolgreich auf das von ihnen entwickelte Restartup-Modell und machen jungen Kreativen mit Mut und Energie die Übernahme bestehender Betriebe schmackhaft, deren Eigentümer vorhaben, sich aus dem aktiven Arbeitsleben zurückzuziehen. Da gibt es schon bestehende Kundenstöcke und trotzdem genug Freiraum, die Unternehmen zukunftsorientiert umzukrempeln. Danke für das Gespräch!

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FOTOS: RENE WALLENTIN

der Geldregen aus Brüssel ins Finale geht und die Fördertöpfe bis Ende 2021 leer sein werden – zum anderen haben wir mit Ungarn als EU-Nachbarn einen großen Wirtschaftsmarkt dazugewonnen, den wir nicht bespielen können. Andererseits wird es den ungarischen Kollegen leicht gemacht, bei uns ihren Geschäften nachzugehen, ohne sich dem heimischen Wettbewerb stellen zu müssen. Dazu kommt, dass samt Aufschwung unsere Exportleistungen ins Ausland im Gegensatz zu den anderen Bundesländern rückläufig sind, was sicher auch damit zu tun hat, dass wir unsere Export­offensiven im Ausland haben fallen lassen.


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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND

„Unsere Zielrichtung ist klar: wir wollen Stärken stärken und unsere wissenschaftliche Energie in neue Produkte und innovative Lösungen einbringen, von denen Unternehmen profitieren.“ Marcus Keding, Geschäftsführer

FORSCHUNG BURGENLAND

Wir bringen Innovation & Forschung zusammen

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ir forschen an den beiden Standor- Betriebe sollen sich wohlfühlen und das ten Eisenstadt und Pinkafeld zu den Gefühl haben, bei uns willkommen zu sein.“ Themen Gebäudetechnologie, Industrie 4.0 sowie Gesundheitsmanagement“, Unsere Stärke ist die angewandte so Geschäftsführer Marcus Keding. In enger Forschung mit KMUs Zusammenarbeit mit der FH Burgenland fun- „Unsere Zielrichtung ist klar: wir wollen Stärgiert die Forschung Burgenland dabei als Im- ken stärken und unsere wissenschaftliche pulsgeber für Innovationen in Wirtschaft und Energie in neue Produkte und innovative LöGesellschaft. Mit dem neuen vierten übergrei- sungen einbringen, von denen Unternehmen fenden Themenschwerpunkt Intelligente Ener- profitieren,“ so Keding. Als besonders herausgiesysteme werden weitere Zukunftsthemen fordernd seien die enormen Umwälzungen zu aufgegriffen. sehen, die mit der Digitalisierung in der Wirtschaft verbunden sind. Diese durch professioForschung Burgenland als Partner gefragt nelle Forschungsarbeit zu begleiten, sei eines „Wir wollen die richtigen Rahmenbedingungen der wesentlichen Aufträge an die Forschung für Forschungsaktivitäten bieten“, betont auch Burgenland. „Wir wollen Unternehmen dabei Hans Peter Rucker, Geschäftsführer der Lan- unterstützen, an diesen Entwicklungen dran desholding Burgenland. „Da können wir auch zu bleiben und für sich gute Lösungen zu finals kleines Bundesland viel offerieren. Wir den“, so Keding. Gerade KMU brauchen Forsind in vielen Bereichen schneller und flexib- schung und gute Mitarbeiter, weiß Keding aus ler als andere. Das wollen wir ausnützen. Die vielen Gesprächen. • 40 schau

 FACTS Derzeit arbeitet die Forschung Burgenland gemeinsam mit der FH Burgenland an rund 70 Projekten und setzt über zwei Mio. EUR um.

 INFOS Geschäftsführung: DI Marcus Keding Kontakt: office@forschung-burgenland.at Telefon: 05 7705-5411 www.forschung-burgenland.at

PROMOTION heft 4|2017

FOTOS: FOTO IM LOHNBÜRO/ROLAND SCHULLER, FORSCHUNG BURGENLAND (2)

Die Forschung Burgenland ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Fachhochschule Burgenland, die ihrerseits Teil der Landesholding Burgenland ist. Das Forschungsunternehmen fungiert als Dreh- und Angelpunkt für innovative Projekte.


BURGENLÄNDISCHE TECHNOLOGIEZENTREN

Neuer Raum für Ideen und Innovationen Technologie schafft Arbeitsplätze: Die sechs burgenländischen Technologiezentren (TZ) bieten Unternehmen aller Größen und Branchen attraktive Mietflächen. Derzeit stehen im TZ Mittelburgenland in Neutal sowie im TZ Güssing freie Flächen zur Verfügung, die individuell an die Bedürfnisse der Unternehmen angepasst werden können.

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FOTOS: TZ MITTELBURGENLAND, FOTOGRAFIE WALTER LUTTENBERGER

as Burgenland wird seit Langem als Technologiestandort gefördert und hat sich mittlerweile etabliert. Die Basis für die Attraktivität der Region sind die sechs burgenländischen Technologiezentren. Seit 1997 sind modernst ausgestattete Technologiezentren in Neusiedl, Eisenstadt, Neutal, Pinkafeld, Güssing sowie in Jennersdorf errichtet worden. Insgesamt rund 55.000 m2 Mietfläche stehen zur Verfügung. Die Technologiezentren bieten Unternehmen aller Größen und Branchen attraktive Miet­ flächen, die individuell an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden können. ­Neben klassischen Büroräumen gibt es beispielsweise auch hochwertige Laborflächen, voll ausgestattete Schulungsräume oder moderne Produktionsflächen. Mehr als nur Büros In den burgenländischen Technologiezentren stehen Büroflächen unterschiedlichster Größen zur Anmietung zur Verfügung, wobei die kleinsten Einheiten rund 25 m² umfassen. Je nach Bedarf und Verfügbarkeit ist die Bürogröße frei wählbar. Hinsichtlich der Mietflächengröße sind nach oben hin praktisch keine Grenzen gesetzt. Unternehmen aller Größen und Branchen sind deshalb hier willkommen. Neben der klassischen Bürofläche bieten die burgenländischen Technologiezentren auch Zusatzservices wie Telefonie (eigene Haustelefonanlage), Internet und Parkplätze (je nach Verfügbarkeit an den einzelnen Standorten) – ein Rundumpaket mit modernster Infrastruktur. Der Fokus auf spezielle Schwerpunkte in jedem der sechs TZ gehört ebenfalls zum erfolgreichen Technologiekonzept des Burgenlands. In Neutal eine Zukunft aufbauen Aktuell stehen im TZ Mittelburgenland in Neutal, Werner-Siemens-Straße 1, freie Flächen zur Verfügung. Hier liegt der Schwerpunkt auf ­Informatik und eBusiness. Die aufstrebende Gemeinde besticht mit Gewerbe- und Hightech-Industriebetrieben, die vor allem auf dem

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Im TZ Mittelburgenland, in Neutal, stehen moderne Flächen zur Vermietung bereit.

Metallsektor branchenführend sind. Neutal hat aber auch bezüglich Lebens- und Freizeitqualität einiges zu bieten. Ideale Bedingungen also, um hier unternehmerisch Fuß zu fassen. Die Vorteile auf einen Blick: • günstige Miete • helle Räume durch großzügige Fensterflächen • günstige Lagerflächen • Personen- und Lieferantenaufzug • Zufahrt für Lkw • Tankstelle, E-Tankstelle in Kürze • gute Verkehrsanbindung Dieses TZ ist aufgrund seiner speziellen Infrastruktur und Top-Server-Ausstattung besonders für EDV-Rechenzentren geeignet. Modernste Infrastruktur auch in Güssing Das Technologiezentrum Güssing mit 4.500 m2 vermietbarer Fläche bietet Gründern und Forschern ein ideales Umfeld für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energie.

Das TZ Güssing bietet Gründern und Forschern ein ideales Umfeld.

 INFOS & KONTAKT Technologiezentren Burgenland Ansprechperson für Anfragen bzw. Vereinbarung von Besichtigungsterminen: Christina Posch, Tel. 05/90 10-9520, Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt E-Mail: office@tz-burgenland.at www.tz-burgenland.at

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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND KINDERWUNSCHZENTRUM IM KH OBERPULLENDORF

Erfolgreicher Kinderwunsch für das Familienglück Das Kinderwunschzentrum im KH Oberpullendorf wurde vor 16 Jahren ins Leben gerufen. Durch die Behandlung haben seit damals mehr als 900 Babys das Licht der Welt erblickt.

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as Kinderwunschzentrum im KH Oberpullendorf wurde vor 16 Jahren ins ­Leben gerufen. Die Gründung erfolgte damals zeitgleich mit der Einführung des österreichischen IVF-Fonds. Dieser Fonds übernimmt 70 Prozent der Gesamtkosten und hat damit die künstliche Befruchtung für die betroffenen Paare erst erschwinglich gemacht. Die burgenländischen Kinderwunschpaare konnten somit von Beginn an die Fondsunterstützung in Anspruch nehmen.

Spitalübergreifende Kooperation Die Schwangerschaftsraten bei der künstlichen Befruchtung liegen österreichweit im Mittel bei 35 Prozent pro Versuch. Aber Kinder42 schau

Ziel des Teams im Kinderwunschzentrum im KH Oberpullendorf ist, möglichst vielen Paaren zu einem gesunden Kind zu verhelfen.

wunschmedizin ist nicht künstliche Befruchtung allein. Das Kinderwunschzentrum ist Teil einer leistungsfähigen Spitalsabteilung, daher werden alle Seiten der Kinderwunschmedizin optimal abgedeckt. Schon allein nach operativen oder hormonellen Behandlungen kommt es oft zu einer Schwangerschaft. Die spitalübergreifende Kooperation im Verbund bringt Vorteile. Schon vor zehn Jahren wurde eine Kinderwunschambulanz im KH Oberwart eingerichtet. Die Patienten aus den südlichen Bezirken werden direkt vor Ort von kompetenten Ärzten betreut und müssen nur zwei Mal zur IVF nach Oberpullendorf fahren. Auch die nun schon seit 2005 bestehende Kooperation mit dem Genetischen Institut der Universität Graz hat sich im Kinderwunschbereich gut bewährt. Paare mit genetischen Auffälligkeiten in der Familie werden vor der Behandlung ausführlich beraten.

 INFOS & ANMELDUNG

Telefonische Anmeldungen sind Montag bis Freitag von 8 bis 14 Uhr möglich. Kinderwunschzentrum Oberpullendorf Telefon 05/79 79-34316 www.krages.at

 KRAGES Burgenländische KrankenanstaltenGes.m.b.H. Josef-Hyrtl-Platz 4, 7000 Eisenstadt Tel. 05/79 79-3060 Fax 05/79 79-5306 direktion@krages.at www.krages.at FOTO: KRAGES

Erfolgreiche Arbeit Seit der Gründung wurden mehr als 2.200 Paare betreut und etwa 1.600 künstliche Befruchtungen durchgeführt. Das Institut wurde laufend sowohl personell als auch technisch weiterentwickelt. Ziel jeder Kinderwunschtherapie ist, möglichst vielen Paaren zu einem gesunden Kind zu verhelfen. Hohe Schwangerschaftsraten sind aber oft nur mit dem Transfer mehrerer Embryonen zu erreichen. Das Mehrlings- und damit verbundene Frühgeburtsrisiko ist hoch und lag vor Jahren noch bei 17 Prozent. Eines der vorrangigen Ziele der österreichischen Gesundheitspolitik ist daher, die Mehrlingsschwangerschaften nach künstlicher Befruchtung niedrig zu halten. Die burgenländischen Kinderwunschmediziner sind sich ihrer Verantwortung bewusst und arbeiten laufend an der Verbesserung ihres Konzepts. Das Kinderwunschzentrum im Krankenhaus Oberpullendorf weist im letzten Jahr eine Schwangerschaftsrate von über 40 Prozent bei einer Zwillingsrate von fünf Prozent auf. Damit wurden im Burgenland die gesteckten Ziele weit übertroffen.

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>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND CENTER MANAGER MARIO SCHWANN

Europas größter ShoppingHotspot wächst in Parndorf — Interview von Rudi Mathias —

Während so manch anderes Einkaufszentrum in der Ostregion schwächelt, entwickelt sich die Einkaufswelt im Nordburgenland zwischen Parndorf und Neusiedl unaufhaltsam weiter. Wesent­licher Treiber sind die inzwischen 160 Markenshops des McArthurGlen Designer Outlet, in denen man bis zu 70 % billiger kauft als in herkömmlichen Geschäften und bei denen man darüber hinaus ohne langes Suchen einen Gratisparkplatz findet.

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Asiatische Gäste – der Chinatourismus hat Parndorf entdeckt.

FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, ANDREW RINKHY

0.000 Blumen und Grünpflanzen, elegante Teakholzbänke und dazwischen immer wieder ein Café, von dem aus sich das Treiben in einem der größten Outlet Center Europas entspannt erleben lässt – in Kombination mit der Brise, die vom nahen Neusiedler See herü­ berströmt, schlichtweg ein Shopping-Erlebnis höchster Qualität, das obendrein auch Ferienstimmung auslöst. „Wir haben hier vor 19 Jahren als kleines lokales Outlet Center mit gerade einmal 22 OutletShops begonnen“, erzählt Center-Manager Mario Schwann, der heute im Namen von ­ McArthurGlen vor Ort dafür sorgt, dass der Mix an Branchen, Marken und dem dazugehörigen Einkaufsfeeling stimmt sowie neue Trends rechtzeitig erfasst werden. „Marken- und Qualitätsbewusstsein, wie wir es heute kennen, waren damals in Österreich noch kaum Themen, und Outlet Center gab es ­damals österreichweit nicht“, erinnert sich Schwann, „So konnten wir uns von den Beginnzeiten der Markentrends im engen Schulterschluss mit Publikum und Handel stufenweise weiterentwickeln, wodurch die ursprünglich geplanten 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche mit der letzten Ausbaustufe im April um weitere 20 Shops erweitert werden konnten und so zwischenzeitig auf 36.500 m2 angewachsen sind. Heute gelten wir europaweit als einer der größten Standort für nationale und internationale Markenpartner und haben gute Chancen dank der idealen Lage im Herzen der Centrope-Region zwischen Ost und West weiter zu expandieren.“ Doch Größe allein ist nicht alles – geschickt ist es den Gestaltern in Parndorf mit den letzten Ausbaustufen gelungen, einen Mix aus Urbanität und Einkaufsstraßen-Feeling zu erzeugen. So wurden ganz bewusst die Flächen der ursprünglichen Parkplätze entlang der Ladenzeilen für die Ansiedlung des neuen ShopKomplexes herangezogen, wodurch sich Boulevardgefühle ergeben, die auch ganz ohne Kaufabsicht Spaß zum Flanieren machen.

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Nächster Schritt: Parndorf soll zum „Finest Outlet Experience of Europe“ werden. „Der Großteil unserer Kunden kommt aus einem Umkreis von bis zu 90 Autominuten; das sind ganz schön weite Strecken. Deshalb setzen wir immer mehr darauf, dass bei uns nicht nur beispiellos preiswert gehobene Designerware eingekauft werden kann, sondern der Ausflug nach Parndorf auch als angenehmes Gesamterlebnis in Erinnerung bleibt – als eine Art kleiner Urlaub zwischendurch, von dem man mit dem Gefühl nach Hause fährt, obendrein preiswert eingekauft zu haben. Losgelöst von unseren schon zur Tradition gewordenen Events wie etwa den ,Late Night Shopping‘-Tagen werden wir daher verstärkt auf Entertainment setzen, gefühlte Lokalität vermitteln und spezielle Erlebnisse für Kinder anbieten, und damit neben nationalen auch internationalen Kunden völlig neue Einkaufserlebnisse bieten“, so Mario Schwann weiter, der am Wörthersee groß geworden ist und jetzt nahe heft 4|2017

den Ufern des größten Steppensees Europas zeigt, was möglich ist, wenn man die Fähigkeit mitbringt, sich in die Herzen der Kunden ­hineinzuversetzen. Inzwischen sind es mehr als fünf Millionen Tagesgäste pro Jahr und es werden immer mehr. Dass man in Parndorf – nahe jener Stadt, in der Sisi, Mozart und Johann Strauss zu Hause waren – gehobene Designermode, hochwertige Kosmetikartikel und Sportbekleidung so günstig wie nirgendwo sonst einkaufen kann, hat sich inzwischen bis tief in den asiatischen Raum herumgesprochen.

160 Designerstores – während so manch ­großes Einkaufszentrum schwächelt, gelingt es Mario Schwann, das Designer Outlet Parndorf weiter auszubauen.

„Der Ausflug nach Parndorf soll auch als angenehmes Gesamterlebnis in Erinnerung bleiben – als eine Art kleiner Urlaub zwischendurch.“ Mario Schwann schau 45


>>> thema ERFOLGSREGION BURGENLAND DR. RICHARD WOSCHITZ BEI LEITPROJEKT AN BORD

Holzhochhaus mit Know-how aus dem Burgenland — Text von Christoph Berndl —

Es wird mit Sicherheit eines der Wahrzeichen in der Wiener Seestadt Aspern. Im 22. Bezirk laufen die Vorarbeiten für das höchste Holzhochhaus der Welt. Das Know-how dafür kommt aus dem Burgenland. Dr. Richard Woschitz ist mit seiner RWT Plus als federführender Bauingenieur an Bord. einbringen. Bereits Mitte der 1990er-Jahre, während allerorts Betonbau regierte, fand der Bau­ ingenieur seine Nische und setzte auf Leichtbauten in Glas, Stahl und Holz. Der zuletzt genannte Baustoff ist bis heute sein persönlicher Schwerpunkt geblieben. „Bei einem solchen Projekt ist es notwendig, alle Vorzüge des ­Baustoffs Holz zu kennen“, sagt Richard ­Woschitz. „Das zuständige Architekturbüro Rüdiger Lainer + Partner selbst hat im Holzbau keine so großen Referenzprojekte. So hat mich Architekt Rüdiger Lainer gebeten, ihm zu sagen, worauf man beim Entwurf eines Holzhochhauses aufpassen sollte“, erzählt Richard Woschitz. Und wo liegt da die besondere Herausforderung? „Die größte Herausforderung ergibt sich aus der Tatsache, dass wir im Holzbau nicht schweißen können. Damit sind Anschlussknoten, die starke Zugkräfte hervorrufen, äußerst kompliziert umzusetzen. Daher fahren wir mit einem massiven Stahlbetonkern hoch und werden an diesem den Holzbau andocken.“

Topexperte in Sachen Holzkonstruktion Der Burgenländer Dr. Richard Woschitz war von Beginn an maßgeblich in die Planung einDas „HoHo Wien“ besteht aus drei Türmen, die sich gegenseitig stützen. Im Vordergrund ist der Bauteil gebunden. Er gilt als führender österreichi„Next“ zu sehen, der als erster fertiggestellt wird. scher Experte in Sachen Holzbau. Bis auf die Haustechnik und die Brandschutzplanung zeichnet er mit seiner Wiener Niederlassung RWT Plus für sämtliche Bauingenieursarbeiten verantwortlich – vom Materialumgang über Konstruktions- und Detaillösungen sowie ,HoHo Wien‘ einfließen. Beim dem Projekt naBauphysik bis hin zur Qualitätskontrolle. Den mens ,Haut‘ bin ich als Berater der Firma BrüAuftrag verdankt er einem Zufall. ninghoff an Bord“, sagt Richard Woschitz. „Das ist eine ganz lustige Geschichte. Caroline Palfy, die Projektleiterin seitens des Bauherrn Hybridbau aus der Werkstatt des Waldes Ende 2018 soll das „HoHo Wien“ fertig sein cetus Baudevelopment GmbH, hat bei mir die Das „HoHo Wien“ ist also kein reines Holz- Doch jetzt gilt es erst einmal, das „HoHo Baumeisterprüfung abgelegt“, sagt Woschitz. haus. Aus Sicht von Richard Woschitz soll es Wien“ fertigzustellen. Und wie sehen die „Bereits in der Planungsphase war klar, dass das auch gar nicht sein. Geplant wurde ein so- nächsten Schritte aus? Richard Woschitz: „Die hier in Aspern ein einzigartiges Leuchtturm- genannter Hybridbau, in einer Kombination Fundierungsarbeiten sind bereits abgeschlosprojekt entstehen soll. Damit meine ich ein aus Holz und Beton. Bezogen auf den Raum sen. Im ersten Halbjahr 2017 gab es eine Projekt, welches weltweit für Aufsehen sorgt. wird der Holzanteil bei bis zu 70 Prozent lie- enorme ­Forschungstätigkeit zu den Themen Schließlich hat sich die Idee eines Holzhoch- gen. Umgesetzt wird das Projekt mit einem In- geprüfte Knotendetails und Wandaufbauten. hauses manifestiert und da ich Caroline Palfy vestitionsvolumen von 65 Millionen Euro. Was Aber auch an der Bauphysik in puncto Schall bereits bei ihrer Prüfung oft zum Holzbau be- ­Woschitz an dem Projekt so besonders reizt? und Wärme haben wir intensiv gearbeitet. Nefragt habe, hat sie sich an mich erinnert. Da- „Mein Ziel war immer, Pionierarbeit zu leisten. ben den drei Türmen gibt es einen Bauteil naher lag für sie der Gedanke nahe, dass ich der Das mache ich gerne. Auf diese Weise kann mens ,Next‘. Hier werden wir die ersten Gehoptimale Konsulent und Umsetzungspartner ich den Entdeckergeist des Bauingenieurs versuche beim Holzbau machen. Dieser wird für das Engineering des Holzbaus wäre.“ ausleben.“ ab September versetzt. Die Gebäudehülle wird Das Interesse am Projekt in der internationa- dann bis Jahresende dicht sein. Der HauptbauAnschlussknoten als Herausforderung len Fachwelt ist groß. Auch in Amsterdam gibt teil des ,HoHo Wien‘ erfolgt direkt danach. Bis Richard Woschitz wird in das Projekt „HoHo es bereits Pläne, ein Holzhochhaus zu errich- Dezember 2018 soll es hüllendicht sein und Wien“ sein gesamtes fachliches Know-how ten. „Hier sollen bereits Erkenntnisse des endfertiggestellt werden.“

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PROMOTION heft 4|2017

FOTOS: ANDREW RINKHY, RLP_RUEDIGER_LAINER_UND_PARTNER

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och sieht man recht wenig am Bauplatz in Wien-Donaustadt. Doch schon in knapp zwei Jahren sollen hier die Menschen ein und aus gehen. Mit einer Höhe von 84 Metern stellt das Wiener Holzhochhaus – kurz „HoHo Wien“ – nach Fertigstellung einen neuen Weltrekord auf. Verteilt auf 24 Stockwerke sind hier Appartements, Büros, ein ­Hotel, ein Restaurant sowie ein Gesundheitsund Wellnesszentrum geplant.


Nicht nur Chef, sondern ein echter Teamplayer: Richard Woschitz liefert mit seiner RWT Plus ­sämtliche Bauingenieursleistungen beim höchsten Holzhochhaus der Welt.

Auch innen dominiert der natürliche Werkstoff Holz und sorgt für Behaglichkeit.

 WOSCHITZ GROUP

„Mein Ziel war immer, Pionierarbeit zu leisten. Auf diese Weise kann ich den Entdeckergeist des Bauingenieurs ausleben.“ Dr. Richard Woschitz über das Projekt „HoHo Wien“ heft 4|2017 PROMOTION

1010 Wien, Karlsplatz 2, Top 19 Telefon 01/504 98 63-26, Fax 01/504 98 63-20 office@woschitzgroup.com www.woschitzgroup.com Details zum „HoHo Wien“: www.hoho-wien.at

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Stolzer Blick, das Ziel fest im Fokus: Laura Feiersinger zählt zu den Stützen im Team.

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schausport

Verspätetes Sommermärchen TEXT VON MARCO CORNELIUS

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Bei der Europameisterschaft 2016 in Frankreich hatte unser ÖFB-Herren-Nationalteam einen Traum – nach der tollen Qualifikation wollte man ein Sommermärchen schreiben. Doch das Ende ist allen bekannt. Mit einem Jahr Verspätung gelang jetzt den ÖFB-Girls mit dem dritten Platz eine echte Sensation bei der EM in Holland. ENTTÄUSCHT, VERÄRGERT, NIEDERGESCHLAGEN – diese drei Wörter haben die Gemütslage der österreichischen Fußballfans nach der Europameisterschaft 2016 wohl am ehesten getroffen. Denn David Alaba & Co spielten nach ­einer hervorragenden Qualifikation eine miserable EURO. 2016 blieb also Österreichs Sommermärchen leider aus. Fantastisch, sensationell, wunderbar! Diese drei Wörter beschreiben wohl am besten die Leistungen der Damen-Nationalmannschaft bei der EURO 2017 in Holland ein Jahr später. Die Elf von Trainer Dominik Thalhammer lehrte schon in der Qualifikation die Gegnerinnen das Fürchten und belegte hinter Nor­ wegen in der Gruppe 8 den zweiten Tabellenplatz. Somit durften Nina Burger, Viki Schnaderbeck & Co auch erstmals zu einer UEFA Women’s EURO fahren. „Das ist ein historischer Erfolg für das FrauenNationalteam und ich gratuliere dem Trainerteam um Dominik Thalhammer ebenso wie allen Spielerinnen. Die erstmalige Teilnahme an der Europameisterschaft-Endrunde 2017 in den Niederlanden ist das Ergebnis unserer nachhaltigen Arbeit für den Frauenfußball in ­Österreich. Mit der Einrichtung des Nationalen Zentrums für Frauenfußball in St. Pölten im Jahr 2011 ­haben wir eine professionelle sportliche Basis gelegt, die sich mit internationalen Standards messen kann. Diese erstmalige Qualifikation des Frauen-Nationalteams sollte neue Impulse für den gesamten Frauenfußball in Österreich bringen und die weitere Aufwärtsentwicklung fördern“, meinte damals ÖFB-Präsident Leo Windtner. Aber auch die Spielerinnen konnten ihr Glück gar nicht fassen. „Wir sind megaglückheft 4|2017

lich. Ich bin sehr stolz auf die Mentalität und die Entwicklung ­ des Teams. Es ist eine wahnsinnige Ehre, dass ich sie als Kapitänin durch die EM-Qualifikation begleiten konnte“, meinte Viktoria Schnaderbeck nach dem Schlusspfiff beim entscheidenden 0:0 in Wales. Auf dem Weg nach Holland

Mit voller Vorfreude und viel Selbstvertrauen im Gepäck traten also die ÖFB-Girls ihre Reise nach Holland an. Die Auslosung meinte es mit Laufmaschine Laura Feiersinger & Co gar nicht einmal so schlecht. Mit der Schweiz und Island sind zwei Gruppengegner in Reichweite – mit Frankreich bekam die Elf von Dominik Thalhammer einen schweren

Brocken. Aber auch diese Aufgabe meisterten Burger & Co bravourös. Nach dem Auftaktsieg über die Schweiz (1:0) rang man Frankreich in einem hochklassigen Spiel sogar ein 1:1 ab. Der 3:0-Sieg über die Isländerinnen ebnete sogar den ­ Gruppensieg. „Wahnsinn! Einfach unglaublich!“, war der Tenor der ganzen Mannschaft. Aber auch zu Hause vor den TV-Bildschirmen drückten immer mehr Fans den Damen die Daumen. Die Leidenschaft der Spielerinnen entfachte eine noch nie da gewesene Euphorie für Damenfußball. Im Viertelfinale gab es dann den ersten Krimi der EM für die Österreicherinnen. Torfrau Manuela Zinsberger & Co setzten sich in einem spannenden Elfmeterschießen gegen die favorisierten

„Ob beim Training, beim Spiel oder auch abseits des Fußball­ platzes. Die Stimmung war top und Lager­ koller hat es bei uns auch keinen gegeben.“ Laura Feiersinger

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„Ich hoffe, dass wir nach diesem Erfolg nicht in ein Loch fallen.“

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Dominik Thalhammer, Trainer ÖFB-Frauen-Nationalteam

Kapitänin Viktoria Schnaderbeck – hier im Zweikampf im Spiel gegen die Spanierinnen – führte die heimischen Ladys bis ins Halbfinale.

Sicherer Rückhalt: Torfrau Manuela Zinsberger

Spanierinnen durch. Das Märchen Zeit nach der Europameisterschaft: fand also eine Fortsetzung. Die „Es ist, glaub ich, immer so, dass Girls von Dominik Thalhammer man nach solchen Erfolgen auch wollten mehr – unbedingt ins Finale immer wieder in ein Loch fallen kommen. Aber Danish Dynamite kann. In so einem Fall wären dann stemmte sich mit aller Kraft dage- das ganze Trainerteam und natürlich gen und warf die ÖFB-Girls aus auch die Spielerinnen gefragt. Aber dem Bewerb. Doch das Sommer- ich hoffe, dass es natürlich nicht märchen war geschrieben – die passiert.“ ­Damen holten bei ihrer Premiere bei einer EURO den sensationellen Lockerheit war das Rezept dritten Platz. „Natürlich waren wir nach dem Match enttäuscht. Aber Einen Punkt hatte man sich als Ziel das ist bereits verflogen und der vorgenommen – am Ende schaute ­Jubel über das Erreichte überwiegt. für die ÖFB-Girls also der dritte Das coolste Erlebnis bei der Europa- Platz bei der EURO 2017 in den meisterschaft war sicherlich das Niederlanden heraus. Für das Team ­Elfmeterschießen gegen Spanien“, war vor allem eines ganz wichtig: denkt Laura Feiersinger gerne zu- Immer schön locker bleiben! Und rück. Auch Teamchef Thalhammer genau diese Lockerheit war auch das ist mehr als zufrieden mit der Leis- Erfolgsrezept der Thalhammer-Elf. tung, warnt aber auch schon vor der In Holland immer mit dabei war die 50 schau

Jukebox und ein ganz bestimmtes hier wollen Nina Burger & Co die Lied: Johnny Däpp! „Wir haben Gegnerinnen das Fürchten lehren. ­immer Spaß gehabt. Egal wo wir Mit Spanien hat man einen Gegner, waren. Ob beim Training, beim den man schon von der EURO Spiel oder auch abseits des Fußball- kennt. Serbien, Finnland und Israel platzes. Die Stimmung war top und komplettieren dann die Gruppe. Lagerkoller hat es bei uns auch kei- „Wir wollen wieder an unsere letzten nen ­gegeben. Ich wäre gerne noch Leistungen anschließen. Aber es länger dort geblieben“, lächelt wird s­icher nicht einfach werden. Dauerläu­ferin und „Modeexpertin“ Mit Spanien haben wir einen TopLaura Feiersinger. Einer kann dieses gegner in der Gruppe, den wir Lied sicherlich nicht mehr hören – ­bereits kennen. Aber schau ma mal, Trainer Dominik Thalhammer! „Es was am Ende dabei rauskommt“, war ein Ohrwurm. Ich hatte sogar so Feiersinger. nach der EURO noch meine Prob- Das Damenfußball-­Fieber hat die leme mit dem Einschlafen, da es im- Österreicher gepackt. Beim ersten mer noch im Kopf herumschwirrte“, Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft am 19. September in Ser­lächelt der Teamchef. Der Hype um die ÖFB-Girls zieht bien werden die Fans vor den TVnach so einer EM natürlich weite Bildschirmen wieder die Daumen Kreise. Die Medienlandschaft riss drücken. Die Jukebox und Johnny sich nach der Rückkehr um die Hel- Däpp dürfen da nicht fehlen. /// dinnen aus den Niederlanden. „Das Interesse an uns ist jetzt natürlich info viel größer. Ich hoffe, wir können den Hype um den Damenfußball weiter aufrechterhalten“, meinte Torfrau Manuela Zinsberger. Nach der EURO ist vor der WM-Qualifikation

Europa ist also vor den ÖFB-Girls mehr als nur gewarnt – jetzt geht die Thalhammer-Elf das nächste Thema an: die WM-Qualifikation! Auch

Spielplan WM-Qualifikation 19. 9. 2017: Serbien – Österreich 23. 11. 2017: Österreich – Israel 28. 11. 2017: Spanien – Österreich 5. 4. 2018: Österreich – Serbien 10. 4. 2018: Österreich – Spanien 8. 6. 2018: Finnland – Österreich 12. 6. 2018: Israel – Österreich 4. 9. 2018: Österreich – Finnland

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Preview

Magazin für die aktive Freizeitgestaltung

Der Weg ist das Ziel

Wenn hier keine Ausgabe von Preview klebt, dann bestellen Sie noch heute unter Telefon 01/740 32-725 oder per E-Mail: office@schaumagazin.at Ihr ­persönliches Exemplar.

02 Böhmische Perle 06 Film Metropole 26 Kultur Erlebnis


schaufilm Schauspielerin Doris Schretzmayer (45) über frühe Erfolge, spätere Erkenntnisse, ihre Liebe zu Wien, über die harte Schule des Clowns und die Wiederentdeckung der Jugend. DORIS SCHRETZMAYER

Ein rebellisches Herz

TEXT VON JULIA PÜHRINGER, FOTOS: REINER RIEDLER

„Das Ziel ist, dass du dir genauso wenig pfeifst wie ein Dreijähriger.“ Doris Schretzmayer

info

Schretzmayer in Serie, im Kino und auf DVD Doris Schretzmayer hat gerade „Die Inselärztin“ sowie „Soko Kitzbühel“ abgedreht. „Die Migrantigen“ hatte über 65.000 Zuschauer im Kino, die Komödie startet am 7. September auch in deutschen Kinos. Veröffentlichung der ­Film-DVD ist am 24. November.

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EIN BESUCH bei Doris Schretzmayer in der hochsommerlichen Vorstadt. Glut liegt über der Stadt, hier kann man durchatmen: Hier sitzt man unter schattigen Weinranken auf der Veranda, die Wasserkanne in Fischform gluckst, im Geäst springt ein neugieriges Amselkind herum. Aus dem Haus klingt David Bowie („ich habe da gerade so eine Phase“). Idylle. Schretzmayer ist Weltenbummlerin, eine Eigenschaft, die sie mit ihrem Mann, dem Musiker Florian Horwarth, teilt. Im Laufe ihres Lebens hat sie in London gelebt, in Los Angeles, in Berlin, erst 2006 ist sie nach Wien zurückgekehrt. Fühlt sich die Stadt seither anders an? „Wir waren fünfeinhalb Jahre in Berlin – bis zu meiner Schwangerschaft. Ich hab in diesen Jahren Wien vollkommen anders sehen gelernt. Die Wiener raunzen ja gern über die Dinge, die nicht hundertprozentig stimmig sind. Ich war da sicher auch Teil davon. Nachdem ich in Berlin gelebt hab, konnte ich damit nichts mehr anfangen. Ich kann an Wien nichts aussetzen.“ Die Neue

Die Öffentlichkeit lernte Schretzmayer in den 1990ern kennen: als Moderatorin von Radio CD International, Gesicht des Jugend-Formats „X-Large“, in „Tempo“, dem ersten Spielfilm des späteren Oscar-Preisträgers Stefan Ruzowitzky. Im Alter von 24 Jahren spielte sie ohne Schauspielausbildung ihre erste Hauptrolle in der Serie „Die Neue – Eine Frau mit Kaliber“. In der Komödie „Die

Migrantigen“ spielt Schretzmayer eine TV-Redakteurin, die sich ihre Geschichte, wenn’s sein muss, auch zurechtbiegt. Gibt es Dinge, die sie als junge TV-Moderatorin noch nicht konnte? „Dem Menschen mehr Raum geben. Aber das hat im Fernsehen auch wenig Platz, das hieße ja auch Stille aushalten, dass ­jemand in sich nach einer Antwort sucht. Das war ja damals nicht das Format. Das sollte spritzig, schnell, cool sein. Dabei sind die Pausen oft das Interessanteste im Gespräch. Die Stille, bevor jemand etwas sagt, die Dinge zwischen den Zeilen.“ Die Frau, die ging

legt, sehr wohl allerdings das Geschichtenerzählen. „Als Kind wollte ich schreiben.“ Derzeit reicht der Antrieb noch nicht, Bücher übers Drehbuchschreiben kommen allerdings verdächtig oft in ihre Leseliste, „für die Arbeit an den Rollen“, sagt sie. So ganz glaubt man ihr nicht. „Was mich fasziniert, sind neue Geschichten. Ich bin oft enttäuscht, dass man eine Geschichte schon wieder auf dieselbe Art erzählt. Ich liebe Ibsen. Aber die Gefangenheit der Frau darin, diese Ausweglosigkeit, ich möchte Frauen sehen, die’s anders machen.“ Vielleicht ja doch ein Impuls für ein eigenes Drehbuch. Die Reisende

In Marie Kreutzers „Gruber geht“ (2015) war ihre Rolle die der Schwester eines Egomanen (Manuel Rubey). Nebenrollen muss man können, meint Schretzmayer. „Es geht darum, die Hauptfigur facettenreicher erscheinen zu lassen. ‚Supporting role‘ ist genau der richtige Ausdruck dafür.“ Das lernte Schretzmayer in Los Angeles. Sie hatte damals einen schweren Autounfall überlebt, „Die Neue“ war abgedreht. „Ich hab mich gefragt, was mach ich jetzt mit all diesen Erfahrungen? Ich war 24, ich hab die Titelrolle einer Serie gespielt. Ich spürte, ich kann’s und gleich­zeitig konnte ich gar nix, weil es meine erste Rolle war. Ich habe mich nach der Serie auch nicht im Reinhardt-Seminar gesehen. Also bin ich für ein halbes Jahr nach Los Angeles gegangen.“ Die Schauspielerei selbst wurde Schretzmayer nicht in die Wiege ge-

Der Beruf führt die Schauspielerin in aller Herren Länder, von „Soko Kitzbühel“ bis nach Mauritius, wo sie für „Die Inselärztin“ vor der Kamera stand. Ein Traumland steht noch aus: Kanada. Bei einer Kostümprobe mit Til Schweiger verliebte sie sich in Montreal. Noch immer liegt ihr das Reisefieber im Blut, auch wenn der elfjährige Sohn da so seine Einwände hat. „Er würde die ganzen Sommerferien am liebsten in Kärnten verbringen. Er lehrt mich, mir ganz genau zu überlegen, was ich will, und dann eine Lösung zu finden, die für alle stimmig ist.“ Sie selbst ist auf dem elterlichen Bauernhof aufgewachsen, im Sommer kam sie ins Feriencamp nach Italien. „Ich hab schon Heimweh gehabt, aber es gibt etwas in meinem Wesen, das woanders sein will, Neues erfahren.“ Das Zurückkommen ist dann oft schwieheft 4|2017


Gespräch im Garten mit der Schauspielerin von Welt.

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„Das Zurückkommen ist oft schwieriger als das Ankommen.“

riger als das Ankommen. „Man nimmt so viel Neues mit, erlebt sich selbst so neu und erwartet, allen anderen, die zuhause geblieben sind, geht’s genauso.“ Die Lustige

Im „Landkrimi Höhenstraße“ konnte Schretzmayer als manische Alleinerzieherin auch ihre komödiantinnenhafte Seite ausleben. „Ich liebe es, Komödie zu spielen. Aber das kommt erst langsam. Als junge Frau wird man oft nach Äußerlichkeit besetzt. Für die Sachen, die man wirklich machen will, muss man sich einsetzen.“ Wie zum Beispiel im Rabenhof, wo Schretzmayer 2008 die Hausmeisterin in „Kottan ermittelt“ spielte und Rabenhof-Chef Thomas Gratzer erst mit einem Auftritt in breitestem niederösterreichischen Dialekt überzeugen musste – bis es nach drei Minuten hieß: „Passt, gemma.“ „Mir war es wichtig, dass ich Frauen aus sozial schwachen Schichten spielen kann. Weil ich das auch in mir hab. Ich komme nicht aus einer sozial schwachen Familie. Aber meine 54 schau

Eltern hatten eine Landwirtschaft. Ich kenn das bäuerliche Umfeld. Da sagt man geradeheraus, wie die Dinge sind, und überlegt sich keinen intellektuellen Überbau. Wie kann man sich Doris Schretzmayer als Jugendliche vorstellen? „Wild. Sehr rebellisch. Ich hab alles hinterfragt und war irrsinnig anstrengend. Mein Vater hat das immer unterstützt, weil er mir darin recht ähnlich war, in diesem rebellischen Herz. Und ich meine das nicht negativ. Ich will einfach die andere Seite sehen, wenn mir jemand sagt, das ist so und so. Das ist für manche Menschen anstrengend.“ Man lernt nie aus

Es war eine Radiosendung, die Schretzmayer auf Philippe Gaulier und seine Clownschule brachte. Seine berühmtesten Schüler sind Emma Thompson und Sasha Baron Cohen. Bei einem Workshop in Berlin fiel die Entscheidung zur Ausbildung. „Die Kunst eines guten Clowns ist, dass er so kindisch von seiner eigenen Witzigkeit überzeugt ist wie ein Kind. Das Ziel ist, dass

Schretzmayer schmunzelnd und nachdenkend in „Die Migrantigen“

du dir genauso wenig pfeifst wie ein Dreijähriger.“ Ein harter Job: „Du stehst vor 30 Leuten und denkst dir, Gott, ist das lächerlich, was ich da mache. Dann lacht natürlich auch keiner. Und Gaulier sagt: ‚Go away, it’s rrrrrrrrrrreally bad. I don’t want to see dis. Sit down and never come back.‘ Die wirklich guten Clowns sind Meister.“ Wird Doris Schretzmayer schnell fad? Sie denkt nach. Sagt nein. Um kurz später erleichtert aufzuseufzen: „Ohja. Doch. Ich versuche, Situationen zu vermeiden, in denen ein Schwarzweißdenken vorherrscht, wo man sich gern im eigenen Sud suhlt und immer die anderen alles falsch machen. Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar, mich interessiert Le- ren Müttern, die sagen: ,Ich geh bendigkeit.“ Es kommt aber auch nicht arbeiten, weil dafür liebe ich vor, dass sie sich ein paar Tage völlig mein Kind zu sehr.‘ Da denk ich mir, zurückzieht. Nichts macht. Soweit geht’s noch? Heißt das, eine andere nichts machen mit einem Kind Frau liebt ihr Kind weniger?“ überhaupt möglich ist. Wie hat sie die Mutterschaft verändert? „In den Die Zeichen der Zeit ersten eineinhalb Jahren mit Kind hab ich mir gedacht, ich bin eine Was ist wohl die größte Verändevöllig andere. Mein Bild von mir rung im Vergleich zum rebellischen war, ich bin gern unterwegs, offen Teenager-Mädchen? Was hat sie im für Neues. Und dann hab ich ge- Laufe der Jahre gelernt? „Ich hab merkt, ja, das stimmt, aber es gibt auch Sachen verlernt. Eine große auch diese Seite, die es urgern hat, Qualität von jungen Leuten ist, dass ganz alltägliche Dinge ganz rhyth- sie nach ihren Impulsen gehen. misch und ganz regelmäßig zu ma- Daraus entstehen die verrücktesten chen. Zu kochen. Für das Zuhause Sachen. Das hole ich mir gerade zu sorgen. Ich finde, jede Frau soll wieder mehr zurück. Dinge nicht selber entscheiden dürfen, wie lange aufzuschieben.“ Was wäre ein Beisie bei ihrem Kind zuhause ist. Und spiel? „Tanzen gehen. Wenn die ich find es ganz, ganz verkehrt, Leute mehr tanzen würden, würden Frauen zu beurteilen, wenn sie zu sich viele Probleme leichter lösen. lange beim Kind sind oder zu kurz. Weil man nicht so hirnen kann. Ich finde beide Bewertungen unzu- Es bringt einen in die Gegenwart.“ lässig. Allein diese Sätze von ande- Auch eine Art der Rebellion. /// heft 4|2017

FOTOS: GOLDEN GIRLS FILMPRODUKTION, LUNA FILMVERLEIH

Doris Schretzmayer


vorschau event-navigatorseptember/oktober Jede Woche neu: www.schaumagazin.at/events

So entgeht Ihnen nichts. Die besten Termine für Wien, Niederösterreich und das Burgenland.

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SO 17. 9. AUSSTELLUNG

Kinderfest in Carnuntum.

SONNTAG

17 SEPTEMBER

Kinderfest

FOTOS: STEFAN BAUMANN, RÖMERSTADT CARNUNTUM

Carnuntum

Auch Kinder haben an Carnuntum ihre Freude. Besonders das römische Stadtviertel, beide Amphitheater und die Gladiatorenschule ­fesseln die Kleinen mit vielfältigen Reizen. Das Geräusch des Wassers in marmornen Thermenbecken, die verschiedenen Düfte in den Räumen und in den Gärten sowie die ­bunten Wandmalereien entführen in eine ­fantastische Abenteuerwelt. Besonders für Kinder ist aber auch die haptische Erfahrbarkeit der Römerzeit wichtig. Und so dürfen alle Einrichtungsgegenstände der Häuser berührt und einzelne rekonstruierte Küchengeräte selbst ausprobiert werden. Die weitläufigen Freiflächen im Stadtviertel, aber auch die großen Arenabereiche der Amphitheater, bieten darüber hinaus ausreichend Platz zum Austoben. Zusätzlich steht im ­römischen Stadtviertel nahe dem Restaurant ­Forum Culinarium ein großzügiger Spielplatz zur Verfügung. Schattige Ruhebereiche in ­unmittelbarer Nähe erlauben es, die Kinder ­dabei stets im Auge zu behalten. Fixe Veranstaltungshöhepunkte sind für ­Familien ein ideales Wochenendprogramm. Am 17. September verwandelt sich Carnuntum wieder in die Stadt der Kinder. Junge Römerfreunde können in den einzelnen Häusern des römischen Stadtviertels zahlreiche Aktivitäten ausprobieren, die typisch für das Leben in ­einer römischen Stadt waren. In den Küchen können die Kinder beim Zubereiten römischer Leckerbissen helfen, Duftöle und Salben nach römischen Rezepturen anrühren und verschiedene Spiele aus der Römerzeit ausprobieren. Junge Legionäre können Schilder und Schwerte basteln und mit nach Hause ­nehmen. N KINDERFEST 17. September, Römerstadt Carnuntum Petronell-Carnuntum, Hauptstraße 1A, Telefon 02163/33 77-0, www.carnuntum.at

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kurz & bündig

MUSICAL

FESTIVAL

Mutters zweiter Liebling wird Stripperin

Ohne Rücksicht auf Verluste

Die Handlung des Musicals konzentriert sich auf ­ ypsys Mutter und deren Verhältnis zu Ruhm und G Showbusiness. Mama Rose hat keinen sehnlicheren Wunsch, als ihre Töchter im Rampenlicht zu sehen, wo sie sich selbst immer hingeträumt hatte. Ohne Rücksicht auf Verluste betreibt sie zunächst die Karriere von June, der Jüngeren. Als diese durchbrennt, konzentriert sich Roses unerbittliche Energie auf Louise. Diese mutiert zum Burlesque-Star und die ehrgeizige Mutter steht alleine da … Die Rolle der Mama Rose gilt als Herausforderung für Musicalsängerinnen, sowohl gesanglich als auch schauspielerisch. In der Volksoper wird sie von Maria Happel verkörpert.

Bis 5. September, Donauinsel, ­Floridsdorfer Brücke, Tel. 01/588 85, www.wien.afrika-tage.de

KONZERT

SA 2. 9. DONAUBÜHNE TULLN N Der krönende Abschluss der Saison auf der Donaubühne (bei freiem Eintritt): Die ­Solomons mit Soulklassikern und Oldies aus fast sechs Jahrzehnten Popgeschichte („Be my Baby“, „Carwash“ oder „Dancing in the Street“) – und dazwischen das große Feuerwerk zur Tullner Gartenbaumesse. 2. September, Donaubühne Tulln, nahe Nibelungenplatz, www.donau buehne.at

KABARETT

Ab DO 31. 8. DIE LANGE NACHT DES KABARETTS W Wieder präsentieren ausgewählte Kabarettisten gemeinsam Ersponnenes und die Highlights aus ihren aktuellen Programmen nach dem Motto „Wir spielen, so lange Sie wollen“. Diesmal mit dabei: Lisa Eckhart (aus der Poetry SlamSzene), Ex-Schienentröster Daniel „Düsi“ Lenz mit ­„fauLENZen“, Berni Wagner (Gewinner des Grazer Kleinkunstvogels) sowie Maurer & Novovesky mit ihrem ersten Programm „BALD“. Bis 2. September, Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Telefon 01/408 44 92, www.niedermair.at

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NACH DER AUTOBIOGRAFIE „Gypsy: A ­ emoir“ von Gypsy Rose Lee, schrieben Arthur M Laurents und Stephen Sondheim nach ihrer Arbeit an Bernsteins „West Side Story“ Buch und Texte zum gleichnamigen Musical, das 1959 am Broadway ­uraufgeführt wurde. Komponist war Jule Styne, der unter anderem auch die Musik zu den Musicals „Blondinen bevorzugt“ und „Funny Girl“ sowie die Hits „Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow!“ und „Diamonds Are a Girl’s Best Friend“ geschrieben hat.

SONNTAG

10 SEPTEMBER

Gypsy

Maria Happel verkörpert die anspruchsvolle Rolle der Mama Rose.

W GYPSY 10. September bis 12. November, Volksoper, 9., Währinger Straße 78, Telefon 01/514 44-0, www.volksoper.at

Volksoper

THEATER

William und Viola WILLIAM SHAKESPEARE ist in diesem Stück (nach einem Drehbuch von Tom Stoppard) ein aufstrebender Schriftsteller, der sich in einer Schaffenskrise befindet. Als er sich in eine schauspielernde Lady verliebt, wird sein Genie zwar beflügelt, doch muss er sich nun mit weiteren Problemen herumschlagen: Die angebetete Viola drängt es auf die „Bretter, die die Welt bedeuten“, und das in ­einer Zeit, in der alle Frauenrollen von Männern verkörpert werden und Frauen gar nicht auf die Bühne dürfen. Außerdem ist die geliebte Schöne bereits einem anderen versprochen. Ausgerechnet jetzt verlangt es Königin Elisabeth nach Amüsement und einem neuen Stück. Aus seiner eigenen Liebestragödie gewinnt Shakespeare die Inspiration für die unglückliche Romanze von „Romeo und Julia“ … Fabian Alder inszeniert mit Dominic Oley und Swintha Gersthofer.

FOTOS: JOHANNES IFKOVITS, JAN FRANKL

Bis SO 3. 9. AFRIKA TAGE W Auch 2017 gibt es wieder ein Fest mit afrikanischem ­Esprit, viel Musik, Tanz und ­internationalen Künstlern. Zum Abschluss treten noch auf: Black Prophet (Reggae, 30. 8.), Dennis-Brown-Tochter Marla (1. 9.), Osibisa („Crisscross rhythms that explode with happiness“, 3. 9.) und Soulconnection (Musiker aus Ghana, Argentinien, Indien und Deutschland, 5. 9.). Auf dem Markt finden sich farbenfrohes Kunsthandwerk, Kleinmöbel, Masken, seltene Tees und ­Gewürze. Das Angebot an den Gastroständen ist ebenso vielseitig wie exotisch und lädt zu einem kulinarischen Kurz­ urlaub ein. Kreative Kinder­ betreuung gibt es auch.

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W SHAKESPEARE IN LOVE Ab 7. September, Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße 20, Telefon 01/427 00, www.josefstadt.org

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W Leander Haußmann inszeniert in einem Bühnenbild von Lothar Holler.

Lustvolle Verwirrungen

FOTO: REINHARD WERNER/BURGTHEATER

IMMER WIEDER Shakespeares großes Stück über Sehnsucht und übersinnliche Fantasie, über die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit. Der Regisseur Leander Haußmann kehrt nach über 20 Jahren zurück ans Burgtheater. Der „Sommernachtstraum“ ist für ihn ein Wegbegleiter: Nach Weimar, den Salzburger Festspielen und Berlin inszeniert er das Stück bereits zum vierten Mal, denn den Kosmos Shakespeare muss man immer wieder neu betrachten: Die Erkundung eines der erotischsten Stücke der Weltliteratur wird fortgesetzt. W SOMMERNACHTSTRAUM Ab 6. September, Burgtheater, 1., Universitätsring 2, Telefon 01/514 44-4440, www.burgtheater.at

IAN BOSTRIDGE NICOLAS ALTSTAEDT CORNELIUS MEISTER ANDREAS OTTENSAMER MANU DIBANGO MAGNIFICO ORF RADIO-SYMPHONIEORCHESTER HAYDN PHILHARMONIE UND VIELE MEHR...

herbstgold.at

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THEATER KONZERT

Ab SA 2. 9. DER ENGEL MIT DER POSAUNE W Ernst Lothar, 1938 zur Emigration gezwungener Josefstadt-Direktor, schrieb im ­amerikanischen Exil „Der ­Engel mit der Posaune“. – „Das Beeindruckendste an ­diesem Roman ist, dass man die schwersten Brüche der ­österreichischen Geschichte innerhalb eines einzigen ­Lebens erzählen kann. Die junge Henriette liebt noch den Kronprinzen und wird als alte Frau von den Nazis umgebracht“ (Eva Menasse). Die Bühnenfassung von Susanne F. Wolf inszeniert Janusz Kica mit Michael Dangl, Maria Köstlinger und Alexander Absenger. Ab 2. September, Theater in der J­ osefstadt, 8., Josefstädter Str. 26, Tel. 01/42 700, www.josefstadt.org


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AUSSTELLUNG

KONZERT

Österreich, 1918–1938

7. September, Babü Wolkersdorf, Hauptstraße 41, Tel. 02245/4304, www.babue.com

THEATER

Ab DO 7. 9. EVITA PERON N Im Gegensatz zur bekannten Musicalromantik erzählt diese fiktive Geschichte vom bitteren Ende einer Ikone, die vielleicht gar keine war. ­Gemeinsam mit ihrer Mutter, ihrem Mann Peron und einer Krankenschwester hat sich Evita eingeschlossen, um in ­aller Ruhe an der Inszenierung ihres Todes und der Trauerfeierlichkeiten kurz vor der wichtigen, nächsten Wahl zu arbeiten, denn das System Peron ist am Ende, der Putsch liegt in der Luft und die Emotionalisierung des Volkes durch die Tragödie Evitas scheint der einzige Weg zu sein, sich noch etwas Zeit an der Sonne zu verschaffen.

ZUM ANLASS „100 Jahre Republik“ widmet sich die erste Schwerpunktausstellung des Hauses der Geschichte auf rund 550 m² der spannenden Geschichte Österreichs in der Zwischenkriegszeit, von der Republikgründung 1918 bis zum „Anschluss“ 1938.

gerkrieg im Februar 1934 entzweite das Land vollends, im Juli 1934 wurde Dollfuß von Nationalsozialisten ermordet. Die Errichtung des autoritären Ständestaates war das ­österreichische Modell einer Faschisierung Zentraleuropas. Besucherforen

Gewaltbereitschaft

Die massiven, ideologisch motivierten Gegensätze zwischen den politischen Lagern, die Unfähigkeit zu Kompromissen der politischen Eliten, die tiefe Spaltung der Bevölkerung, die hohe Arbeitslosigkeit und Verarmung breiter Schichten führten zu einer Radikalisierung der ­Gesellschaft. Die Bereitschaft, politische Konflikte durch Gewalt zu ­lösen, war in allen drei politischen Lagern präsent. Heimwehren, Republikanischer Schutzbund und Staatsmacht standen einander in einem ­latenten Bürgerkrieg gegenüber. 1933 beseitigte Bundeskanzler Engelbert Dollfuß die Demokratie, der Bür-

Breiten Raum wird die Darstellung der sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einnehmen. Das dritte wichtige Themenfeld bildet die Außenpolitik Österreichs bzw. das Einwirken äußerer Faktoren auf den schwachen Kleinstaat im Zentrum Europas. In Besucherforen wird zum Nachdenken und zur Diskussion angeregt – über ­aktuelle Herausforderungen für die Demokratie genauso wie über die Werte einer demokratischen Gesellschaft. N DIE UMKÄMPFTE REPUBLIK Ab 10. September, Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich, St. Pölten, Kulturbezirk 5, Tel. 02742/90 80 90, www.museumnoe.at

Bis 10. September, Wald4tler Hoftheater, Pürbach bei Schrems, Tel. 02853/784 69, www.hoftheater.at

7. September, Halle E, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

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Akrobaten, Clowns … BEREITS ZUM 7. MAL verwandelt sich der Wiener Karlsplatz heuer zum Schauplatz internationaler Straßenkunst. Bei freiem Eintritt bietet das Buskers Festival von 8. bis 10. September Straßenkunst auf höchstem Niveau: Clownerie, Jonglage und Akrobatik, Graffiti, Musik aller Art, Tanz- und Performancekunst, Tuch- und Feuerakrobatik, Objekt- und Improtheater und vieles mehr. Hutgeld nicht vergessen!

Die Künstler erhalten keine Gagen, denn Straßenkunst lebt von der Interaktion mit dem Publikum und damit auch vom sogenannten Hutgeld, also den freiwilligen Gaben des Publikums.

KONZERT

DO 7. 9. PAUL WELLER W Er gilt gemeinhin als „Godfather of Britpop“ und ewiger Mod. Paul Weller wurde bekannt als Sänger und Gitarrist der britischen Band „The Jam“ (1972–1982). Nach deren Auflösung gründete er zusammen mit Mick Talbot „The Style Council“ (1983–1989). Seit 1992 arbeitet er als Solokünstler; seine bekanntesten Alben sind „Wild Wood“ (1993) und „Stanley Road“ (1995). Heuer erschien mit „A Kind Revolution“ sein 13. Solo-Album.

STRASSENKUNST

FOTOS: FABFOTOS, MUSEUM NIEDERÖSTERREICH

DO 7. 9. GEBRÜDER MARX N Man attestiert den – in Favoriten geborenen – Gebrüdern Marx eine ungewöhnliche Spannbreite: Mit ihrer Hymne an den Wiener Konjunktiv, „Hättma, Kenntma (Mochma Oba Ned)“ gewannen sie den FM4 Protestsongcontest 2011. Sie erfahren auf Ö1 genauso Rezeption wie auf FM4 und treten in der Arena Wien genauso auf wie im Wiener Konzerthaus oder eben im Babü.

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W BUSKERS 8. bis 10. September, Karlsplatz www.buskers.at

AB SONNTAG

10 SEPTEMBER

Die umkämpfte Republik Museum Niederösterreich

Die Ausstellung spannt den Bogen von der Innenpolitik über die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse bis zur Außenpolitik.

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Vanja Bucan, Camouflage, aus der Serie Sequences of Truth and Deception, 2015

SONDERAUSSTELLUNG

8. Sept. bis 17. Dez. 2017

EINTRITT FREI

BONJOUR LUXEMBOURG Zu Gast: Die Galerie Clairefontaine

AUSSTELLUNG

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Uneingeschränkt verfügbar? DIESE AUSSTELLUNG vereint künstlerische Positionen, die sich in den Medien Fotografie und Video mit Möglichkeiten der Repräsentation von Natur, ihrer visuellen Konstruktion und Dekonstruktion und mit Szenarien der Annäherung und Abgrenzung des Menschen von der Umwelt im Anthrophozän beschäftigen – der vom Menschen geprägten Epoche der Erdgeschichte. Künstler wie Darren Almond, Rodrigo Braga, Vanja Bucan, Tacita Dean, Michael Goldgruber, Ilkka Halso, Michael Höpfner, Adam

Jeppesen, Mathias Kessler, Ola Lanko, Myoung Ho Lee, Simone Nieweg oder Thomas Struth reflektieren in den gezeigten Arbeiten die Bedrohung unserer natürlichen ­Lebensbedingungen, hinterfragen die uneingeschränkte Verfügbarkeit von Natur und veranschaulichen eine zunehmend veränderte Wahrnehmung unseres Lebensraums. W VISIONS OF NATURE Ab 13. September, Kunst Haus Wien 3., Untere Weißgerberstraße 13, Tel. 01/712 04 91, www.kunsthauswien.com

VOLKSFEST

FOTOS: VANJA BUCAN, ROLAND RUDOLPH

Gepflegtes Brauchtum DREI FESTZELTE, zünftige ­Almen, eine Kinder-Wiesn, ein Fest-Dorf mit heimischer ­Handwerkskunst und regionalen Schmankerln – die Wiener Wiesn steht auch heuer wieder für ­gepflegtes Brauchtum und zeitlose Tradition. Diesmal mit Bundes­ länder- und Seniorentagen. W WIENER WIESN 21. September bis 8. Oktober, Prater, Kaiserwiese Tel. 01/503 08 77-12, www.wienerwiesnfest.at

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Exklusives Wellnessangebot

So ist die Stimmung bei der Wiener Wiesn..

Ins Larimar fahren statt ans Meer. Pünktlich zum zehnjährigen Hoteljubiläum zeigt sich das renommierte Wellness- und Gesundheitsresort Larimar ****S in Stegersbach noch exklusiver mit einem erweitertem Angebot. Unter dem Motto „Salz für die Gesundheit“ wurde der Saunabereich von fünf auf sieben Saunen erweitert. Zwei neue Salzsaunen bieten noch mehr Gesundheitsmehrwert im Wellnessurlaub. Sommer-Ayurveda, Shaolin-Well-

ness & TCM, Thai-Behandlungen, gezielte Bewegungsprogramme und die vitalstoffreiche Ernährung führen die Gäste Schritt für Schritt zu einem energiegeladenen Lebensgefühl.  INFOS Larimar Hotel Therme Spa Panoramaweg 2, 7551 Stegersbach Telefon 03326/551 00 www.larimarhotel.at

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SINGSPIEL

THEATER

Mit dem untoten Kronprinz Rudolf

Bis 7. 10.. THEATER-WAHNSINN?! W Begleiten Sie Sissy Boran, Bernadette Mezgolits, Victor Kautsch und Peter Kuderna auf eine Reise Backstage. ­Monologe und Szenen, von der Klassik bis zur Moderne, die Sie so garantiert noch nie ­gesehen haben, gespickt mit amüsanten Anekdoten. Denn hinter den Kulissen mischen sich Liebe und Freundschaft, Intrigen und Eifersucht, versteckte Talente und gebrochene Existenzen. Und nicht selten regiert das Chaos.

AB MITTWOCH

20 SEPTEMBER

Mayerling Rabenhof-Theater

Bis 7. Oktober, Komödie am Kai, 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 01/533 24 34, www.komoedieamkai.at

KONZERT

11. September, Porgy & Bess, 1., Riemergasse 11, Tel. 01/512 88 11, www.porgy.at

MUSICAL

Ab FR 15. 9. DER MANN VON LA MANCHA B In einem spanischen Gefängnis warten Räuber, Mörder und Prostituierte auf ihr Gerichtsverfahren. Eines Tages werden der Dichter Cervantes und sein Diener eingekerkert. Er hat sein Buch „Don Quijote“ mitgebracht. Mithilfe der anderen Insassen erweckt er die ­Figuren aus seinem Buch zum Leben. – Kurt Resetarits verkörpert die Rolle des „Ritters der traurigen Gestalt“ und KS Josef Forstner wird als Sancho Panza zu sehen sein. Bis 30. September (Fr & Sa), Kulturzentrum Güssing, Schulstraße 6, Tel. 03322/431 29, www.musicalguessing.com

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MIT DEN PRODUKTIONEN „Hafen Wien“ und „Häuserl am Oasch“ wurde das längst tot ­geglaubte Genre des Singspiels vom Dichter und Musiker Ernst Molden erfolgreich wiederbelebt. Sein neues Musikdrama verführt einmal mehr in ein bizarres Zaubermärchen in der Tradition Ferdinand Raimunds: Ein besessener Wilderer hat nichts mehr zu verlieren und zieht sich in den Wald bei Mayerling zurück. Gehetzt von der Polizei, kidnappt er eine Klosterschwester und macht sich auf die Suche nach dem mächtigen weißen Hubertushirschen. Zuhilfe kommt der untote Kronprinz Rudolf, mit dem sich der Modernisierungsverlierer auf seine letzte wilde Jagd begibt. Im Gedenken an Heribert Sasse

Ernst Molden spielt selbst mit Band, RabenhofHausherr Thomas Gratzer inszeniert mit Eva Maria Marold, Michou Friesz, Manuel Rubey, Gerald ­Votava und Christoph Krutzler – im Gedenken an den verstorbenen Heribert Sasse, der bei den früheren Singspielen mit dabei war. Manuel Rubey als Kronprinz Rudolf

W MAYERLING Ab 20. September, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Telefon 01/712 82 82, www.rabenhof.at

THEATER

Pakt mit dem Teufel VERBRECHEN AUS DER VERGANGENHEIT, Missetaten hoher Amtspersonen, politische Rivalitäten und geheimnisvolle nächtliche Handlungen sind die ­Ingredienzen von Nestroys rasanter dunkler Komödie. Auf der Flucht nach einem nächtlichen Stelldichein mit seiner heimlich angetrauten Adele steigt der junge Oberrichter von Thurming bei der verarmten Schusterfamilie Pfrim ein und wird von Wendelin, dem mit seinem Schicksal hadernden Sohn des Hauses, für den Leibhaftigen gehalten. Als von Thurming Wendelin für einen rettenden Kleidertausch reichlich Entlohnung verspricht, geht dieser einen Pakt mit dem vermeintlichen Teufel ein. In der festen Überzeugung, diesen fortan an seiner Seite zu haben, wird Wendelin von nun an von „Höllenangst“ getrieben, und die Verwicklungen nehmen ihren Lauf.

FOTOS: INGO PERTRAMER/RABENHOF, ALEXI PELEKANOS/VOLKSTHEATER

MO 11. 9. THE TIGER LILLIES W Mit Moritaten kennen wir uns in Wien aus, obwohl die Bänkelsänger schon früh im letzten Jahrhundert verschwunden sind. Doch Qualtinger, Sowinetz oder Texte von Rühm und Artmann haben das Genre in individueller Form lange hochgehalten. Mit den Tiger Lillies erinnert uns ein britisches Trio an diese ­Tradition. In makabrer Überhöhung behandeln sie Themen wie Drogenabhängigkeit, gesellschaftliches Außenseitertum, Blasphemie, Prostitution, Abtreibung, Mord, Sodomie und Vergewaltigung.

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W HÖLLENANGST Ab 23. September, Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, Telefon 01/523 35 01-0, www.volkstheater.at

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ADVERTORIAL FOTOS: WEIN-LAGERLOGISTIK GMBH

KONZERT

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FOTO: PASCAL THIEBAUT

Mama-sa, ma-ma-ko-ssa! MIT „SOUL MAKOSSA“ stieg Manu Dibango aus Kamerun 1972 ins internationale Musikbusiness ein. Er gilt als einer der Väter des Afro-Beat, einer tanzwütigen Mischung aus traditioneller afrikanischer Musik, Jazz und Funk, und als wichtige Einflussgröße auf die Entwicklung der Discomusik. In den 1980ern trieb er die afrikanische Musik weiter in die Moderne: „Waka Juju“, „Abele Dance“ und „Afrijazzy“ sind Platten, auf denen auch Hip-Hop-Elemente eingeflossen sind. B MANU DIBANGO 15. September, Schloss Esterházy, Eisenstadt, Telefon 02682/638 54-12, www.esterhazy.at

Liebe Weinfreunde!

Wir laden Sie herzlich jeden ersten Freitag im Monat zu unserer Wein­ verkostung mit kleinen Schmankerln ein. Bei unseren Weinverkostungen, die immer ein anderes Thema in den Mittelpunkt stellen, präsentieren wir ausgewählte Weine von den besten Weingütern. Wir freuen uns auf einen netten Abend in gemütlicher Atmosphäre. Nächster Event am 6. Oktober ab 17 Uhr! Wine Shop Parndorf, Heidehofweg 9, 7111 Parndorf Telefon 02166/206 74 shop@wein-logistik.at Mit stolzen 84 Jahren steht er immer noch auf der Bühne und tritt kein bisschen leise – Manu Dibango.

Gemeinsam gegen BRUSTKREBS

25 JAHRE PINK RIBBON Benefizgala im Schloss Esterházy in Eisenstadt

Ein Abend unter dem Motto „Gemeinsam gegen Brustkrebs“ Die Schleife umspannt die Welt, vereint, aktiviert, leidet und erinnert.

tober k O . 2 1 Uhr

0 ab 18.3 házy, s Ester t s lo h c S tad Eisens

Wir feiern 25 Jahre Pink Ribbon International Interessante Kurzvorträge und musikalisches Rahmenprogramm mit Saxophonist tomX, XQuartet und Maya Hakvoort. Ab 21 Uhr wird das Schloss Esterházy feierlich in das rosa Licht der Hoffnung getaucht – genießen Sie bei einem Glas Sekt den Abschluss eines wunderbaren Abends.

Eintritt mit freier Spende.


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MESSE

THEATER

Lustvoll und unkompliziert

Ab 15. September, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Telefon 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net

THEATER

Ab FR 15. 9. FLOH IM OHR B Wird Raymonde von ihrem Mann Victor-Emmanuel betrogen? Sie stellt ihm eine Falle und lockt ihn als geheimnisvolle Verehrerin mit einem ­Liebesbrief in ein Etablissement. Im Bordell angekommen, beginnt jedoch schnell alles außer Kontrolle zu geraten: Missverständnisse, Verwechslungen, eine schießwütige ­spanische Testosteronbombe, ein durchgeknallter Russe und nicht zuletzt ein betrunkener Hausangestellter, der verrückterweise haargenau so aussieht wie Victor-Emmanuel … der absolute Wahnsinn! Bis 5. November, Gloria Theater, 21., Prager Straße 9, Telefon 01/278 54 04, www.gloriatheater.at

KABARETT

FR 22. 9. RUDI FUSSI B Rudi Fußi ist auf den Kabarettbühnen angekommen. Als Politikberater kennt er die Branche von innen. Im Rahmen eines fiktiven AMS-Kurses bildet er sein Publikum zu künftigen Stars der österreichischen Polit-Szene aus. Ein entlarvender Abend, bei dem die Zuseher nicht wissen, ob sie lachen oder weinen sollen. 22. September, Cselley Mühle, Oslip, Sachsenweg 63, Telefon 02684/22 09, www.cselley-muehle.at

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RUND 100 GALERIEN und Institutionen aus 26 Ländern präsentieren ihre Künstler und Programme auch heuer wieder in der Marx Halle. Mit den Sonderschauen ZONE1 (Präsentation junger Künstler), Solo (diesmal mit Skulpturen), Focus (diesmal Ungarn) und Nordic Highlights (Finnland, Dänemark und Schweden) unterstreicht die Kunstmesse viennacontemporary ihre Bedeutung nicht nur als Marktplatz, sondern als Ort der Präsentation junger und etablierter Künstler und der Information über die Entwicklung der Kunstszene in den Schwerpunktländern des Programms. Begleitveranstaltungen

Begleitveranstaltungen wie die Film- und ­ ideopräsentationen im Rahmen von Cinema, V die Gespräche und Diskussionen in den Talks und die Kunstvermittlung mit den Führungen zu ausgewählten Themen bieten einen lust­ vollen und unkomplizierten Zugang zu Kunst für alle Altersgruppen.

AB DONNERSTAG

21

W VIENNACONTEMPORARY 21. bis 24. September, Marx Halle, 3, Karl-Farkas-Gasse 19, www.viennacontemporary.at

SEPTEMBER

William Klein, Gun 1, New York, 1954

viennacontemporary Marx Halle

KABARETT

Teeren und federn IN IHREM NEUEN PROGRAMM entfalten Leo Lukas & Simon Pichler eine illustrierte Weltgeschichte der Komik. Erstmals setzen sie auch Projektionen ein, unterstützt vom Zeichner Jörg Vogeltanz. Sie pflücken „fremde Federn“ aus mehr als vier Jahrtausenden. Denn zeitlos aktuell ist das ­Bestreben, Schicksalsschläge mit Humor zu ertragen. Ebenso zeitlos aktuell sind Themen wie Zukunftsangst, Fremdenfeindlichkeit und der diese schürende Populismus. Lukas gehört zum Rateteam der ORF-Comedyshow „Was gibt es Neues“ und zum Autorenteam der SF-Serie „Perry Rhodan“, Pichler ist zertifizierter Kunsttrainer, organisiert den „Grazer Kleinkunstvogel“ und engagiert sich im „Verein der Freunde des Schüttelreims“. Zusammen haben die beiden rund achtzig Bühnenjahre und etwa 5.000 Auftritte in den Knochen. W N B FREMDE (TEEREN UND) FEDERN 14. bis 23. September, Kabarett Niedermair, 8., Lenaugasse 1a, Telefon 01/408 44 92, www.niedermair.at

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FOTOS: WILLIAM KLEIN COURTESY OSTLICHT GALERIE FÜR FOTOGRAFIE, KABARETT NIEDERMAIR

Ab FR 15. 9. DANTONS TOD N Kaum ein historisches Ereignis hat das Bewusstsein der Moderne so stark geprägt wie die Französische Revolution. In einer Zeit, die noch unter dem direkten Einfluss und in genauer Kenntnis der Revolutionsjahre stand, schrieb Georg Büchner „Dantons Tod“ in ­wenigen Wochen auf der Basis von historischen Quellen. Die spanische Regisseurin Alia Luque untersucht „Dantons Tod“ als Wendezeitdrama: ­Müssen das alte Machtsystem und seine Vertreter vernichtet werden, ehe eine neue Gesellschaft errichtet werden kann?

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Eine Tanzshow, in der Tradition auf Moderne stößt und alle Regeln gebrochen werden.

KONZERT

Hollywood und Märchen TANZ

FOTOS: RENÉ TANNER, LUDWIG SCHEDL

Elektrotango!

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WAS ENTSTEHT, wenn sich Tangotänzer aus Argentinien, internationale Breakdancer und eine Elektrotango-Band zusammentun? Während die Tangotänzer – darunter die beiden ehemaligen Tangoweltmeisterpaare German Cornejo und Gisela Galeassi sowie Ezequiel Lopez und ­Camila Alegre – elegant über das Parkett schweben, mischen die athletischen Breakdancer Milonga-Traditionen auf. Begleitet wird die Compagnie von ­einer vierköpfigen Liveband und einer Sängerin, die Elektrotango-Hits und Popsongs von Adele bis Otros Aires zum Besten geben. W BREAK THE TANGO 26. September bis 1. Oktober, Halle E, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Telefon 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

DAS DIESJÄHRIGE Festival der Filmmusik veranstaltet neben dem jährlichen Galakonzert im Wiener Konzerthaus auch einen holly­ woodesquen Abend mit dem dynamischen Janoska Ensemble. Weiters gibt das Symposium FIMU an der Universität für Musik und darstellende Kunst Einblicke in die professionelle Arbeitswelt der Filmmusik. Das Galakonzert widmet sich dem Thema „Hollywood und Märchen“ und dem Komponisten Danny Elfman (Batman, The Simpsons und viele Tim-Burton-Filme).

Das Konzerthaus ist Schauplatz von „Hollywood in Vienna“

W JANOSKAS GO HOLLYWOOD 25. September HOLLYWOOD IN VIENNA 28. und 29. September, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Telefon 01/242 00-2, www.hollywoodinvienna.com

21.9.2017 MICHAEL SEIDA 5.10.2017 MONIKA BALLWEIN 7.10.2017 ANGELIKA NIEDETZKY VERANSTALTUNGS

HIGHLIGHTS 09 - 12 I 2017

20.10.2017 RIDIN DUDES 5.11.2017 MONTI BETON 16.11.2017 LOVE LETTERS mit Dunja Sowinetz & Alfred Pfeifer

17.11.2017 EVA MARIA MAROLD 19.11.2017 CANDLE LIGHT & LIEBESTÖTER mit Hubert Wolf & Uschi Nocceri

TICKETS erhältlich bei

www.eventcenter2544.at

24.11.2017 ANDY LEE LANG 8.12.2017 WEIHNACHTSJAZZ mit Bettina Meske & Clemens Schaller

1.1.2018 NEUJAHRSKONZERT


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KONZERT

KONZERT

Closer to the People

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MO 25. 9. FILE UNDER ZAWINUL W „Sitzenbleiben unmöglich“ könnte das Motto des Auftaktkonzerts zum Zyklus „Jazz“ in der Saison 2017/18 lauten: Anlässlich des 10. Todestags von Joe Zawinul bietet „The Syndicate“ (mit Émile Parisien, Saxofon, und Vincent Peirani, Akkordeon) mit „File Under Zawinul“ eine Hommage an Österreichs berühmten Jazzer.

1988 LANDETE SIE unversehens einen Nummereins-Hit: Mit „Twist in My Sobriety“ war Tanita ­Tikaram, damals 19 Jahre alt, plötzlich weltbekannt. Nach drei veröffentlichten Alben hatte Tanita Tikaram bereits mit 22 Jahren ausgesorgt. Das Bewusstsein, niemandem mehr etwas beweisen zu müssen, setzte bei ihr neue Kräfte frei. In den Folgejahren erweiterte Tanita ihr musikalisches Spektrum. Neben klassischem Folk präsentieren die Alben „Eleven Kinds of Loneliness“ (1992), „Lovers in the City“ (1995) und „The Cappuccino Songs“ (1998) auch zahlreiche Songs aus den Bereichen Jazz, Blues, Pop und R ’n’ B. Mit „Sentimental“ (2005) und „Can’t Go Back“ (2012) erregte die Sängerin vor allem in Blues- und Jazz-Kreisen große Aufmerksamkeit. Auf ihrem im März 2016 veröffentlichten neunten Studioalbum „Closer to the People“ schmiegt sich Tanita Tikaram an die musikalische Essenz von Branchen-Ikonen wie Ella Fitzgerald und Anita O’Day. Sie huldigt dem klassischen Country und dem Soul der Motown-Ära, zu ihren Wegbegleitern zählen einige der angesagtesten Musiker aus den Sphären von Folk und Soul.

KONZERT

Ab DO 28. 9. BEETHOVEN TOTAL N Im Rahmen der Konzertreihe Tritonus werden alle Symphonien Ludwig van Beethovens gespielt – und zwar (in chronologischer Reihenfolge) an vier aufeinanderfolgenden Tagen! Bis 1. Oktober, Congress Casino Baden, Kaiser-Franz-Ring 1, Tel. 02252/444 96-444, www.ccb.at

FESTIVAL

Ab DO 28. 9. WAVES VIENNA W Waves Vienna versteht sich als Showcase-Festival. Das heißt, es geht darum, neue Bands zu entdecken, solche, die über internationales Format verfügen, aber aus dem einen oder anderen Grund noch nicht nach ganz oben gespült worden sind. Das Festival-­ Ticket bietet dabei die Möglichkeit, im und rund ums WUK ein äußerst dichtes, internationales Programm zwischen ­Alternative, Elektronik, Rock und Clubmusik in kompakter Form kennenzulernen. Bis 30. September, WUK, 9., Währinger Straße 59, www.wavesvienna.com

THEATER

Ab SA 30. 9. ROMEO UND JULIA N Die wohl berühmteste Liebesgeschichte der Weltliteratur. Die starren Regeln einer überkommenen Konvention und der Hass ihrer Familien treiben Romeo und Julia in den Selbstmord. Bis 31. Jänner 2018, Landestheater Niederösterreich, Rathausplatz 11, Telefon 02742/90 80 60-0, www.landestheater.net

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„Twist in My Sobriety“? Das war einmal.

N TANITA TIKARAM 29. September, Festspielhaus St. Pölten, Kulturbezirk 2, Telefon 02742/90 80 80-222, www.festspielhaus.at

AUSSTELLUNG

150 Raffaels RAFFAEL BILDET mit Leonardo da Vinci und Michelangelo das große Dreigestirn der Renaissance. Mit seinen weltberühmten Zeichnungen zählt der jung verstorbene Meister darüber ­hinaus zu den größten Zeichnern der Kunstgeschichte. Die ­Albertina würdigt Raffael mit 150 Gemälden und Zeichnungen in einer groß angelegten Ausstellung. Ideenskizzen, Detailstudien – und Gemälde

Ausgehend von den bedeutenden Beständen der Albertina und ergänzt um die schönsten und wichtigsten Zeichnungen bedeutender Museen wie den Uffizien, der Royal Collection der britischen Königin, dem British Museum, dem Louvre und den Vatikanischen Museen stellt die monografische Schau das ­ ­Denken und die Konzeption Raffaels ins Zentrum: Sie reicht von den ersten spontanen Ideenskizzen, virtuosen Detailstudien, über Kompositionsstudien bis zu den ausgeführten Gemälden. W RAFFAEL Ab 29. September, Albertina, 1., Albertinaplatz 1, Telefon 01/534 83-0, www.albertina.at

Raffael, Porträt des Bindo Altoviti, Öl auf Holz, ca. 1514-1515

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FOTOS: LEZLI AND ROSE, PORTRÄT DES BINDO ALTOVITI, CA. 1514-1515, NATIONAL GALLERY OF ART, WASHINGTON

25. September, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Telefon 01/242 00-2, www.konzerthaus.at


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KABARETT

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Heiliger Zorn

MUSICAL

Andreas Rebers ist ein streitbarer Geist, der sich mit erhellender Schwarzmalerei und heiligem Zorn gegen religiöse Dogmen, Dummheit und politische Manipulation zur Wehr setzt.

AUSSTELLUNG

(Un)bekannt

FOTO: JANINE GULDENER

Lieber falsch verstanden

Diese interaktive Ausstellung über die beliebtesten Hausgenossen des Menschen zeigt die Tiere, über die wir so gut Bescheid zu wissen glauben, von einer weniger bekannten Seite.

Da kommt es abseits moralischer Selbstzufriedenheit und Besserwisserei auch schon mal zu Missverständnissen. Aber dieser Mann sagt sich: „Bevor ich überhört werde, werde ich lieber falsch verstanden!“ N AMEN 30. September, Bühne im Hof, St. Pölten, Julius-Raab-Promenade 37, Telefon 02742/35 22 91, www.bih.at

„Amen“ ist der Abschluss von Rebers’ Trilogie des Glaubens.

W HUND & KATZ Ab 4. Oktober, Naturhistorisches Museum, 1., Maria-Theresien-Platz, Telefon 01/521 77-0, www.nhm-wien.ac.at

wein.pur 14.9.

BY CASINO BADEN

g rkostun Weinve 0 Uhr .0

2 18.00-2

„Weinvielfalt.Niederösterreich“ – die große Verkostung von wein.pur! 20 Siegerwinzer werden über 100 Top-Weine präsentieren. Die Sieger werden in 5 Kategorien prämiert: Bearbeitbarer Schriftzug: Weißburgunder, Roter Veltliner, Zierfandler & Rotgipfler, St. Laurent und Sortenvielfalt rot Serviceline: +43 (0) 444 96 112 Verbraucherinfos auf2252 spiele-mit-verantwortung.at und in allen Casinos baden.casinos.at facebook.com/GrandCasinoBaden

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Ab SA 30. 9. TANZ DER VAMPIRE W 1997 feierte das Musical, basierend auf dem Film-Klassiker von Roman Polanski, in der Regie des Meisters selbst seine Uraufführung in Wien. 20 Jahre danach ist es Zeit für eine Rückkehr der Vampire. In der Rolle des „Grafen von Krolock“ dürfen sich die ­Zuschauer gleich auf drei ­Publikumslieblinge freuen: Drew Sarich (Sept. bis Mitte Nov.), Mark Seibert (Mitte Nov. bis Ende Dez.) und Thomas ­Borchert (ab Jän. 2018) teilen sich für die Neuproduktion des Musicals von Michael Kunze (Buch) und Jim Steinman ­(Musik) die Erstbesetzung ­dieses Parts. Ab 30. September, Ronacher, 1., Seilerstätte 9, Telefon 01/588 85, www.vbw.at


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kurz & bündig

SHOW

SHOW

Erzengel Gabriel und die Electrosymphonik

23. September, Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6, Tel. 01/512 47 42, www.vindo.at

THEATER

Ab FR 29. 9. HAROLD UND MAUDE N Die Liebesgeschichte eines todessüchtigen, neurotischen Achtzehnjährigen aus gutem Hause und einer vitalen, ­lebensfrohen und impulsiven Neunundsiebzigjährigen, einer „unwürdigen Alten“, die in ­gestohlenen Autos durch die Stadt rast und in einem Haus voller bizarrer Erinnerungs­ stücke am Rande der Stadt lebt. Bis zu Maudes Tod erlebt das sonderbare Paar schwarzhumorige Situationen voll von grotesker Komik, zugleich aber auch von melancholischer Poesie und Zärtlichkeit.

Visuals in der Kirche

AB FREITAG

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OKTOBER

Electric Church

Bis 1. Oktober, TAM – Theater an der Mauer, Waidhofen/Thaya, ­Wiener Straße 9–11, Telefon 02842/529 55, www.tam.at

Basilika Frauenkirchen

FESTIVAL

AUSSTELLUNG

Ab DO 28. 9. IMPROTHEATER-FESTIVAL W Zum sechsten Mal präsentiert das TAG das internationale Improtheater-Festival. ­Jeden Abend improvisieren ­internationale Künstler in verschiedenen Konstellationen rund um die TAG-Sport-vorOrt-Allstars. Bis 3. Oktober, TAG, 6., Gumpendorfer Straße 67, Tel. 01/586 52 22, www.dasTAG.at

THEATER

Ab FR 29. 9. DER HERR KARL N 1961 sorgte der Monolog bei seiner Ausstrahlung im ORF für heftige Kontroversen und machte Helmut Qualtinger und Carl Merz auf einen Schlag ­berühmt. Hier wird er von Fritz Egger gespielt. Bis 1. Oktober, Wald4tler Hoftheater, Pürbach bei Schrems, Telefon 02853/784 69, www.hoftheater.at

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SEIT 2013 KREIERT Electric Church jedes Jahr ein neues 90-minütiges Konzert für Musik- und Kulturfans aller Altersgruppen. Nach dem Programm „Legacy of Eve“ im letzten Jahr widmet sich Komponist, Star-DJ und Musikproduzent Sergio Manoel Flores 2017 inhaltlich dem Erzengel Gabriel. Flores bezeichnet seine Musik als Elektrosymphonik, in der elektronische Beats, Klassik und Pop verschmelzen. Heuer werden Darbietungen von Solisten wie Percival von einem vierköpfigen Streich­ ensemble mit Yury Revich und Keyboard begleitet. Auch die österreichische Singer-Songwriterin Loretta Who ist mit dabei. Für die Bühnenoutfits zeichnet der österreichische Künstler und Designer Karl ­Michael verantwortlich.

Zur Vervollständigung des Gesamterlebnisses wird den Besuchern eine audiovisuelle Show des renommierten VJ-Duos „4youreye“ geboten. Damit spricht Electric Church alle Sinne an: Monumentale Visuals werden direkt an die Wände der Kirchen geworfen, unterstreichen die akustischen Eindrücke und die – auf die Architektur jeder Kirche zugeschnittene – Lichtshow inszeniert die sakralen Bauwerke. So soll auch ein neuer Zugang zu spirituellen Themen entstehen. W B ELECTRIC CHURCH 28. & 29. September, 1., Kirche am Hof, 6. & 7. Oktober, Basilika Frauenkirchen Telefon 01/588 85, www.electric-church.at

Nachts im Museum BEREITS ZUM 18. MAL initiiert der ORF diese Kulturveranstaltung. Museen und Galerien öffnen ihre ­Türen für kulturinteressierte Nachtschwärmer von 18 bis 1 Uhr früh. Neben abwechslungsreichen Ausstellungen werden viele spannende Events und Sonderveranstaltungen geboten. Auch heuer nehmen wieder viele neue ­Locations teil, die darauf warten, von den „Lange Nacht“Besuchern entdeckt zu werden. Persönliche Highlights

FOTOS: FELIPE KOLM, ORF/MILENKO BADZIC

SA 23. 9. MERCI, UDO – THANK YOU, FRANK W „New York“, „My Way“, „Mit 66 Jahren“, „Griechischer Wein“. – Gunther Frank präsentiert gemeinsam mit dem Vienna Soundlight Orchestra Hits von Frank Sinatra und Udo Jürgens.

W+B

Diese können ihre persönlichen Highlights aus dem ­reichen Angebot wählen und alle teilnehmenden Häuser und Veranstaltungen mit nur einem Ticket besuchen. Vorverkauf bei ebendiesen Häusern ab Anfang September sowie am 7. Oktober am „Treffpunkt Museum“, der in jeder Landeshauptstadt eingerichtet wird. W N B LANGE NACHT DER MUSEEN 7. Oktober, langenacht.orf.at

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visiting mozart

1010 Wien | Domgasse 5 täglich 10 - 19 Uhr www.mozarthausvienna.at


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kurz & bündig

THEATER

Amokläufe in Schulen: Ist das Böse angeboren?

KONZERT

SA 7. 10. HOT PANTS ROAD CLUB W 2015 verließen drei Gründungsmitglieder den HPRC. Solcherart verjüngt, begeht das „Groove-Funk-Monster“ aus Oberösterreich heuer seinen 25. Geburtstag mit einer Tournee nach dem bewährten Motto: „Dance and have a good time!“

W

7. Oktober, Vindobona, 20., Wallensteinplatz 6, Tel. 01/512 47 42, www.vindo.at

AB MITTWOCH

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THEATER

Ab DI 10. 10. ALEX KRISTAN N „Yin und Yang ins Ungleichgewicht bringen. Raus aus dem Hamsterrad und rein in die Achterbahn. Einmal wirklich sagen, was man denkt. Keine Zeit für Kompromisse. Einmal ohne Fahrradhelm mit dem E-Bike glühen. In den Aufwachraum des Krankenhauses einen Kalender von 2028 hinhängen. Nicht fragen. Machen. Wenn die Pflicht ruft, sagen Sie ihr, Sie rufen zurück“, umschreibt Alex Kristan sein neues Programm „Lebhaft“.

OKTOBER

Good Morning, Boys and Girls KosmosTheater

COLOMBINE, WINNENDEN, Newtown Theater immanente stillschweigende Verabre– die Liste der Amokläufe in Schulen ist quä- dung der Glaubhaftmachung zwischen Bühne lend lange. Sind „school shooter“ allesamt und Publikum wird dabei überstrapaziert.“ ­Psychopathen und Wahnsinnige? In Juli Zehs Stück „Good Morning, Boys and Girls“ berei- Massaker und Ego-Shooter tet der 16-jährige Jens ein Massaker vor. Ihm geht es um Reaktionen nach der Tat: Selbstvor- Juli Zeh thematisiert in ihrem Stück auch die Rolle von Videospielen, der sogenannten Egowürfe der Eltern, Medienskandal, „Ruhm“. Shooter. Für Klein wäre es jedoch zu einfach, Keine realistische Gewalt auf der Bühne monokausale Erklärungen abzugeben. Obwohl sie sich in ihrer Inszenierung auch mit der Regisseurin Barbara Klein beschäftigt sich mit Frage beschäftigt, ob das Böse angeboren ist, diesem Thema seit ihrer Lektüre von Lionel ob es also ein Killer-Gen gibt. Shrivers „Wir müssen über Kevin reden“. In W GOOD MORNING, BOYS AND GIRLS ihrer Inszenierung verzichtet sie auf die realis- 11. bis 28. Oktober, KosmosTheater, 7., Siebensterngasse 42, Telefon 01/523 12 26, www.kosmostheater.at tische Darstellung von Gewalt, denn „die dem

10., 14. & 18. Oktober, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at

KABARETT

13. Oktober, Metropol, 17., Hernalser Hauptstraße 55, Tel. 01/407 77 407, www.wiener-metropol.at

KONZERT

SO 15. 10. DIANNE REEVES W Dianne Reeves, die in der Tradition von Billie Holiday, Ella Fitzgerald und Sarah Vaughan steht, hat ihren Platz im DivenOlymp längst sicher. Zur „Art of Song“-Reihe kommt sie mit kleiner Besetzung (Klavier, ­Gitarre, Bass, Schlagzeug). 15. Oktober, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 00-2, www.konzerthaus.at

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KABARETT

Rätselhafter Auftrag WIE WIRD ES jetzt weitergehen, fragt er sich. Der rätselhafte Stückauftrag eines Theaterdirektors hat Bewegung in das Leben von Alfred Dorfers Bühnenfigur gebracht. In seinem neuen Soloprogramm „und …“ zeigt Dorfer ­Momentaufnahmen vom Aufbrechen und Ankommen. Episoden aus der Nachbarschaft dienen als Fenster zur Welt und erlauben auch den Blick in eine Zukunft, in der Idealisten endgültig als nützliche Idioten begriffen werden.

FOTOS: BETTINA FRENZEL, ROBERT PERES

FR 13. 10. GAUDI QUATTRO W Mit ihrem Hang zur musi­ kalischen Parodie und zum ­Wienerisch geprägten Wortwitz geben Thomas Strobl, Rainer Sokal, Toni Matosic und Peter Hofbauer ihren „Kren“ zu allem, was die Welt im Allgemeinen und die Wiener im Besonderen bewegt und besorgt.

W ALFRED DORFER 17. bis 28. Oktober, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Telefon 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

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kurz & bündig Dr. van Helsing wappnet sich mit Knoblauchkette für den Vampirangriff.

AUSSTELLUNG

Ab FR 29. 9. VIENNA DESIGN WEEK W Dieses Festival macht ganz Wien zum Schauplatz und Schauraum für Design. Die ­VIENNA DESIGN WEEK will anschaulich machen, wie grundlegend Design unsere materielle Kultur, unseren Alltag, unsere Warenwelt, unseren Lebensstil und die Mode prägt, kurzum: unser gesamtes ästhetisches Empfinden und Urteilen. Fokusbezirk ist heuer Rudolfsheim-Fünfhaus.

FOTOS: PURGAR/MOSQUITO, RITTERBURG LOCKENHAUS

Bis 8. Oktober, diverse Locations in Wien, www.viennadesignweek.at

AUSSTELLUNG

Ab MI 4. 10. GERHARD RÜHM W Der österreichische Zeichner, Objekt- und Fotokünstler, Poet und Komponist Gerhard Rühm (geb. 1930 in Wien) war Mitbegründer der Wiener Gruppe und sucht in seinem grafischen Werk die stete Erweiterung des Mediums „Sprache“. Die Herbstausstellung des Bank Austria Kunstforum Wien wird das vielseitige, über sechs Jahrzehnte umfassende Schaffen des Grenzgängers präsentieren.

Für Vampire gilt: Es ist ein Kreuz mit dem Kreuz.

THEATER

B

Eindrucksvolle Kostüme sowie eine packende Inszenierung mit viel Grusel und Gefühl warten auf Burg Lockenhaus.

Auf Vampirjagd durch die Ritterburg ZUM FÜNFTEN MAL wird Graf nen Räumlichkeiten und auf den damit Sie „Dracula“ dort aufführen? Dracula heuer durch die Burg Locken- Außenbereichen der Burganlage statt- Und inwieweit wird „Dracula“ an den haus gejagt. Ein Gespräch mit dem Au- findet. Die Wege, welche das Publi- jeweiligen Aufführungsort angepasst? tor, Schauspieler, Regisseur und Produ- kum zurücklegt, sind ebenfalls insze- Thomas Koziol: Wir waren mit unsezenten Thomas Koziol. niert und Teil der Handlung. Durch rer Produktion schon auf etlichen Burschau: Sie haben die Karl-May-Fest- das historische Ambiente entsteht ein gen in Niederösterreich und Deutschspiele in Gföhl erfunden. Wie kam der Realismus, welcher andernorts nicht land zu Gast, und jedes Mal hat es Wechsel von den Indianern zu den herzustellen wäre. Anpassungen geben müssen. Heuer Vampiren? spielen wir zum fünften Mal auf Burg Thomas Koziol: Auf der Schallaburg Zehn Jahre „Dracula“ Lockenhaus. Die Kombination aus hiswar ich als Regisseur für die Landesaustorischer Burg, Burghotel, Restaurant stellung „Indianer“ tätig. Eines Nachts, schau: „Dracula“ feiert heuer sein und veranstaltungsgerechter Infrawährend der Vorbereitungen zur Aus- 10-Jahres-Jubiläum. – Was hat sich seit struktur macht diese Location für stellung, kam mir dann die Idee zu 2007 am Stück und an der Aufführung „Dracula“ optimal. Der Vorteil an der „Dracula“. Als Grundlage für mein verändert? konstanten Spielstätte ist, dass wir das Theaterstück diente der Roman von Thomas Koziol: Wir haben gelernt, Projekt kontinuierlich weiterentwidie Handlung trotz der Unterbrechun- ckelt haben, sodass auch unsere Bram Stoker. schau: Was darf man sich unter einem gen, die durch die Ortswechsel unver- Stammgäste jedes Mal wieder etwas meidbar sind, straff zu halten. Die Neues zu sehen bekommen. Eventtheater vorstellen? Thomas Koziol: „Dracula“ ist ein in- Eventtechnik und die Ausstattung sind B DRACULA 12. bis 31. Oktober, Burg Lockenhaus, terszenisches Theaterstück. Das bedeu- mittlerweile auf höchstem Niveau. Tel. 02616/23 94, www.ritterburg.at tet, dass die Handlung in verschiede- schau: Was braucht es für eine Burg, heft 4|2017

Ab 4. Oktober, Bank Austria Kunstforum, 1., Freyung 8, Telefon 01/537 33 26, www.bankaustria-kunstforum.at

KONZERT

DI 3. 10. THE AMERICAN SONGBOOK N Eine Reise mit Doris Schröder durch den Jazz im alten Stil mit unvergesslichen Songs der Swing & Jazz-Ära von Komponisten wie Cole Porter und George Gershwin. 3. Oktober, Babü Wolkersdorf, Hauptstraße 41, Tel. 02245/43 04, www.babue.com

KONZERT

FR 6. 10. ARTHUR FANDL B Vor fünfzig Jahren hatte Blues-Urgestein Arthur Fandl seinen ersten öffentlichen Auftritt mit seiner damaligen Band „The Relations“ im „Beatschuppen“ von St. Nikolaus. Das muss – mit vielen Wegbegleitern – gefeiert werden. 6. Oktober, Kulturzentrum Güssing, Schulstraße 6, Tel. 03322/421 46-0, www.bgld-kulturzentren.at

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vorschau jahr folks&music der gegenwartskunst Alle www.jahrdergegenwartskunst.at Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

kurz & bündig AUSSTELLUNG EDUARD SAUERZOPF – EIN LEBEN FÜR DIE KUNST Mit Prof. Eduard Sauerzopf ist 2011 eines der erstaunlichsten zeichnerischen Genies der österreichischen Kunstszene gestorben. Das Landesmuseum Burgenland übernahm 2016 eine umfangreiche Schenkung aus seinem Nachlass und zeigt nun ausgewählte Werke. Kuratorin Petra Werkovits, die 40 Jahre lang mit dem Künstler befreundet war, macht in dieser Schau den Künstler, aber auch den Menschen Eduard Sauerzopf spürbar und ­erlebbar. B Die Ausstellung läuft bis 12. November Landesmuseum Burgenland Museumgasse 1–5, 7000 Eisenstadt Telefon 02682/719 40 00 www.landesmuseum-burgenland.at

AUSSTELLUNG

AB SA 16. 9. JOHANNES HAIDER – ­GEGEN DEN STRICH In privaten und öffentlichen Sammlungen vor allem in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien etc. vertreten, werden Neuent­ deckungen aus dem Nachlass des Künstlers gezeigt. Er erregte vor allem mit seinen großformatigen Radierungen internationale Aufmerksamkeit. Die Druckgrafiken, aber auch Ölbilder, Mischtechniken und Zeichnungen zeugen vom Ringen mit dem Widerstand, vom Ankämpfen und Loslassen. B Eröffnung am 16. September, 15 bis 19 Uhr Offen jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 15–17 Uhr und gerne auf Anfrage NN-fabrik, Galerie und Skulpturengarten Sachsenweg 18, 7064 Oslip www.nn-fabrik.at

LESUNG

AM SO 8. 10. SCHRIFT UND BILD – Literarische Betrachtungen des Burgenlandes Von farbigen Landschaftsbeschreibungen über satirehafte Skizzen ihrer Bewohner bis zu lautmalerischen Gedichten reicht die Palette der Werke, die VertreterInnen der größten österreichischen Literaturvereinigung, der Grazer Autorinnen Autorenversammlung, präsentieren werden: Klaus Haberl, Dine Petrik, Peter Pessl, Mechthild Podzeit-­ Lütjen, Beatrice Simonsen, ­Susanne Toth. Eintritt frei! B 8. Oktober, 15 Uhr Landesgalerie Burgenland, Franz-Schubert-Platz 6, 7000 Eisenstadt Telefon 02682/719 50 00, www.landesgalerie-burgenland.at

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Bonjour Luxembourg Zu Gast: Die Galerie Clairefontaine INTERNATIONALE KUNST vom Feinsten gibt es ab September in der Landesgalerie Burgenland zu sehen. In Kooperation mit der Luxemburger Galerie Clairefontaine werden u. a. Arbeiten von Künstlergrößen wie Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Markus Lüpertz, Jörg Immendorff und Gerhard Richter gezeigt. Neben Gemälden, Grafiken und Skulpturen wird diese Ausstellung auch künstlerische Fotografien umfassen, darunter Beispiele aus dem Zyklus „Luxemburger Porträts“. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Porträts der französisch-jüdischen Kultfotografin Gisèle Freund, die weltberühmte Schriftsteller wie James Joyce, Samuel Beckett, Jean Paul Sartre, Hermann Hesse und Simone de Beauvoir vor ihre Kamera geholt hat. B ERÖFFNUNG: 7. September, 19 Uhr Die Ausstellung läuft bis 17. Dezember Landesgalerie Burgenland, Franz-Schubert-Platz 6, 7000 Eisenstadt Telefon 02682/719 50 00, www.landesgalerie-burgenland.at Rahmenprogramm: SO, 10. September, 15 Uhr Kunst im Gespräch zur Ausstellung „Bonjour Luxembourg“ mit Dr. Günter Unger & Dr. Marita Ruiter

THEATER & DOKUMENTATION

KUNSTSYMPOSIUM

Ein einziges Leben

Featuring Kaisersteinbruch #2

IM JAHR 2001 führte die burgenländische Forschungsgesellschaft fast vierzig Interviews mit Jüdinnen und Juden durch, die vor und während des Zweiten Weltkriegs aus dem Burgenland vertrieben wurden. Die daraus entstandenen lebensgeschichtlichen Zeit­ dokumente sind die Basis für das von Katrin Hammerl inszenierte und entwickelte semidokumentarische ­Theaterstück „Ein einziges Leben“. Gemeinsam mit ihrem Team und drei Schauspielern entwickelt Katrin Hammerl einen Diskurs- und Gedankenraum, der sich von den 1920er-Jahren bis hin zu den Anfängen der 2000er spannt und sich mit „Heimat“, Religion, Sprache und Erinnerung auseinandersetzt. Es spielen Anna Kramer, Elisabeth Veit und Kilian Klapper.

KAISERSTEINBRUCH ist seit über 26 Jahren eine Plattform für internationale Kunstschaffende. Der Ort und seine Erzählungen sind so vielfältig wie die Kunst, die mittels schöpferischer Zugänge (Zeit-)Geschichte hinterfragt und neu beleuchtet. In Weiterführung der Bildhauer-Symposien der 1990er- und 2000er-Jahre reflektiert das 2. Kunst-Symposium mittels eines ungezwungenen Dialogs die Vergangenheit im zeitlichen Jetzt und ermöglicht überraschende Blicke auf Inhalte und Strategien der Erinnerung. Zum Start des Events kann man die Künstler aus Österreich, Frankreich, Moldawien, Rumänien und der Slowakei bei einer Wanderung zu den Denkmälern und Steinbrüchen näher kennenlernen und im Open Studio mit ihnen während der Arbeit in Kontakt treten. Als Abschluss findet die Vernissage mit den entstandenen Werken statt.

B THEATER IM OHO 23. (Premiere), 28., 29., 30. September 2017, jeweils 20 Uhr MATINEE: So, 1. Oktober, 11 Uhr OHO – Offenes Haus Oberwart, Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Kartenvorverkauf: Telefon 03352/385 55, E-Mail: info@oho.at, www.oho.at

B STEIN IM BILD Der Geschichte auf der Spur: 9. September, 14.30 Uhr Open Studio: 14. September, 16–18.30 Uhr Vernissage: 17. September, 17.30 Uhr Haus Kaisersteinbruch, Kirchenplatz 2, 2462 Kaisersteinbruch www.mukkaisersteinbruch.wordpress.com

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FOTOS: CHRISTOF WEBER, THEATER IM OHO, HAUS KAISERSTEINBRUCH, UHUDLERLANDESTHEATER, CHRISTIAN RINGBAUER, SYLVIA GROESSWANG; ARCHIV

AUSSTELLUNG


Martin Weinek, Schauspieler und Initiator des Uhudler-Landestheaters

Das Interview Sie sind Autor, Schauspieler, Dramaturg, Regisseur, Intendant, Weinbauer, Heurigenwirt. Welche dieser Rollen ist Ihnen die liebste? UHUDLER & THEATER

Alles in einem Rausch II DAS UHUDLER-LANDESTHEATER nimmt auch 2017 die Geschichte der Direktträgerreben unter die Lupe und beleuchtet dabei zahlreiche Randbereiche der Weltpolitik und deren Geschichte. Unter der „federführenden“ Regie von Peter Mazzuchelli findet „Alles in einem Rausch II“ wieder in der topografisch und a­ rchitektonisch unvergleichlichen historischen Kellergasse von Heiligenbrunn statt. In dieser Kellergasse werden an mehreren Stationen Bühnen aufgebaut. Das Publikum wandert – angeleitet und geführt von den Schauspielern – von einer Station zur nächsten. Dazwischen gibt es mannigfaltige Gelegenheiten, das KLEINKUNST

Offene Bühne Burgenland gastiert im Schloss Kittsee UNTERHALTSAMES MUSIKKABARETT, feiner Austropop, preisgekrönte Comedy und satirisches Schauspiel – das alles gibt es an nur einem Abend bei der Offenen Bühne ­Burgenland. Harald Pomper bittet wieder unterschiedlichste Künstler auf die Bühne, die im 10-Minuten-Rhythmus Ausschnitte aus ihren Programmen zeigen. Mit dabei sind diesmal der Comedian Klaus Bandl, das MusikkabarettDuo „Be Quadrat“, der Songwriter Klaus Zwinger sowie Schauspieler und Kabarettist Ben ­Turecek. Nicht verpassen! B KABARETT & MUSIK 3. September, 19.30 Uhr Schloss Kittsee, Dr.-Ladislaus-Batthyàny-Platz 1, 2421 Kittsee www.offene-buehne.at

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Kultgetränk Uhudler zu verkosten, um so – ganz im Shakespeare’schen Sinn – zu einem gesteigerten Erlebnis der „Sinne“ zu gelangen. In bewährter Besetzung – mit Konstanze Breitebner, Petra Gumpold, Christoph F. Krutzler, Martin Weinek, Wolfgang Preinsperger u. a. – gelingt es sicherlich, die Besucher der Kellergasse zu erheitern und ihnen einen unvergesslichen Theaterabend in ungewöhnlichem Ambiente zu bereiten. B UHUDLER-LANDESTHEATER 31. August (Premiere) bis 10. September – jeweils an den Wochen­enden Freitag und Samstag 19.30 Uhr, Sonntag 18 Uhr Heiligenbrunner Kellergasse, www.uhudlertheater.at

Jede, weil jede für sich zu dem Gesamtkunstwerk WEINEK gehört. Der krasse Gegensatz zwischen erdverbundener und dienstleisterischer Tätigkeit und der philosophisch-politisch-künstlerischen Arbeit erfordert zwar eine Menge Energie, bewirkt aber, dass die Demut gegenüber den einzelnen Professionen bleibt. Wie ernst ist das UhudlerLandestheater gemeint?

Sehr ernst! In diesem Projekt setzen wir die Tradition des klassischen österreichischen Volkstheaters fort. Unser Vorteil gegenüber Nestroy, Raimund und Bäuerle ist, dass wir zurzeit keine Zensur ­befürchten müssen und so ungeniert das Zeitgeschehen kommentieren können. Allein der Umstand, dass eine Biorebe wie der Uhudler 100 Jahre lang in Österreich gebraucht hat, um legalisiert zu werden, zeigt, wie wichtig so ein Projekt in der heutigen Zeit ist. Es geht ja nicht ausschließlich um den Uhudler als Wein, sondern hauptsächlich um sozial­politische Themen. Was sind die wichtigsten kulturellen Rohstoffe einer Region wie dem Südburgenland und woran mangelt es am meisten?

Der Mangel ist schnell erklärt, es gibt viel zu geringe Sponsoren- und Fördermittel für alle, um modernes Volkstheater zu entwickeln. Ob es am Interesse oder am Wissen um die Wichtigkeit solcher Projekte liegt, weiß ich nicht. Der wichtigste kulturelle Rohstoff – das ist einfach erklärt: Das sind natürlich die Künstler, die hier leben. Im speziellen Fall – dem Uhudler-Landestheater – ist das natürlich auch die einzigartige Kulisse der Heiligenbrunner Kellergasse, die für unser Projekt das perfekte Bühnenbild abgibt.

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schauausflug Die Rucksäcke sind gepackt, doch wohin führt der Genuss-Ausflug? Mit der Weinlese beginnt jetzt die Saison der Winzer-Wanderungen. schau hat die besten Routen zum Winzer für Sie zusammengestellt.

GENUSS-WANDERUNGEN IM SPÄTSOMMER

Jetzt gemma Wein schau’n! TEXT VON ROLAND GRAF OB ES NACH SÜDMÄHREN geht, wo man in Znojmo/Znaim das Weinfest mit 450 historisch kostü­ mierten Gästen (15.–17. September) feiert, oder ins Südburgenland: Überall werden jetzt die Wander­ schuhe geschnürt. Vor allem die ­Kellergassen putzen sich im Wein­ herbst heraus, dem Niederösterreich seit Jahren eine eigene Veranstal­ tungsserie widmet. Falkensteins „Oagossn“ zum Beispiel steht drei Tage lang (15.–17. September) im Zeichen des Weins. Beginnend mit der „Romantischen Nacht“ am Frei­ tag, die die Kellergasse in Kerzen­ schein taucht, gibt es hier tradi­ tionelle Schmankerln, aber auch Schmiede, Drechsler und Holz­ schnitzer zu erleben. Neben dem Kellergassen-Spielplatz für Kinder locken auch die historischen Trakto­ ren der Winzer.

Neustift bis Nussdorf gibt es die um einen Kilometer kürzere Tour durch den „21sten“ (von Strebersdorf bis Stammersdorf ) und eine 4,5 Kilo­ meter lange Runde durch Ottakring. Auf die kleinen Gäste warten die Kinderbauernhöfe Landgut Cobenzl und Magdalenenhof (Bisamberg) ­sowie ein buntes Programm beim Schloss Wilhelminenberg. Neben der Karte mit den Wanderrouten, die bei den – mit öffentlichen Ver­ kehrsmitteln erreichbaren – Einund Ausstiegspunkten aufliegt, gibt es auch eine Weinwander-App für das Handy.

Weinwandertag

Tradition hat die Kombination von Wandern und Weingenuss als „Be­ lohnung“ auch in der Hauptstadt. Der Wiener „Weinwandertag“ be­ steht eigentlich aus zwei Tagen, die heuer auf den 30. September und 1. Oktober fallen. Entlang des Weges warten Winzer mit Köstlichkeiten auf, dazu stehen drei Routen zu den bekanntesten Weinrieden der Stadt zur Auswahl. Neben der knapp elf Kilometer langen Wanderung von 72 schau

Südburgenland erleben mit Originalen wie Sepp Oswald (oben), dem Uhudler (Mitte) und historischen Kellerstöckln (unten)

Unmittelbar an die Wiener Rieden angrenzend findet sich die Thermen­ region, deren Weinwander-High­ light einen Superlativ darstellt: „Die längste Schank der Welt“ umfasst zehn Kilometer und befindet sich entlang des Wasserleitungswander­ wegs zwischen Mödling und Bad Vöslau. Über 80 Winzer verwandeln den auch mit dem Rad gemütlich zu befahrenden Weg am 9. und 10. Sep­ tember zur Genussmeile. Samstags von 14 Uhr und sonntags ab 11 Uhr verbinden urige Traktorshuttles und Bummelzüge die Bahnhöfe der Süd­ bahn mit den Standln, die bis zum Einbruch der Dunkelheit Most, Sturm, Wein und Schmankerln aus dem Wienerwald servieren.

FOTOS: WEINFRANZ, SÜDBURGENLAND TOURISMUS GMBH (3)

Regionalgeschmack am Rücken

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Die Wachau darf beim NÖ Weinherbst natürlich nicht fehlen. So lockt etwa der Herbst-Kirtag nach Spitz. Riesling, Veltliner und Rehgulasch warten im Pfarrhof der Donaugemeinde auf die Genusswanderer.

„Im WienerwaldRucksack ist alles, was man für ein Picknick braucht.“ Irmtraud Schöny

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schauausflug tipp

Wiens schönste Rieden erlebt man beim Weinwandertag – Stadtblick mit Achterl inklusive!

Pan O’Gusto Am 9. und 10. September laden die Tourismusbetriebe Esterházy Sie und Ihre Familie zu einem gemütlichen Tag ein. Treffpunkt: die historische Orangerie im Schlosspark Eisenstadt www.herbstgold.co/ gourmet-festival-eisenstadt-schloss

weinfeste

Wir wollen zum Zierfandler! ­Thermenregion-Schmankerln warten wieder am Wasserleitungsweg.

Riesling und Alpakas Highlight im „Spitzer Weinherbst“ (21. 9.–15. 10.) ist der Herbst-­ Kirtag am Kirchplatz am 24. 9.: Im Pfarrhof warten Alpakas, davor Schmankerln der Winzer und Jäger. www.spitz-wachau.at

So schmeckt der „2017er“ Für Lutzmannsburgs Winzer ist die „Offene Kellertür“ am 4. 11. (13–21 Uhr) der Ausklang des ­Jahres. Freunde des Blaufränkisch erhalten einen Vorgeschmack auf den Jahrgang 2017. Von Keller zu Keller geht es per Bummelzug. www.rotweinerlebnis.at

Kaviar am Kellerberg 150 Weine warten in den Kellern von Jedenspeigen und Sierndorf beim „K & K Weinfest“ am 9. 9. (ab 14 Uhr). www.weinausjedenspeigen.at

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Übrigens: Wer auch abseits des ­Trubels an der Wasserleitung bei der Wandertour nicht auf regionalen Genuss verzichten will, für den ha­ ben Irmtraud Schöny vom Mosthof Schöny (Breitenfurt) und Familie Schrefl (Tullnerbach) die Wiener­ wald-Genuss-Rucksäcke zusammen­ gestellt. Die handgenähten Unikate mit Lederverschluss enthalten Provi­ ant nach Wahl: Apfelsaft, Most, Edelbrand, Marmelade, Nussbrot, Biokäse, Geselchtes, Blunzen oder Aufstriche. „Alles, was man für ein Picknick im Wienerwald braucht“, so Schöny, wird für die Wanderer eingepackt und kann nach telefonischer Vorbe­ stellung abgeholt werden.

Drei Länder, ein Genuss

Den Erhalt eines Kulturguts sichert der Besuch des Südburgenlands, wenn am 30. September in der Kel­ lergasse Heiligenbrunn der Uhud­ ler-Sturm 2017 verkostet wird. Bei Grammelpogatscherln, selbst ge­ machten Salzstangerln und Wild­ schmankerln steht die rosa Rarität im Mittelpunkt, während man mit Musik (u. a. von der Liebauer Böh­ mischen) von Keller zu Keller wan­ dert. Dass dieses Stück Tradition erhalten bleibt, dafür sorgt die ­ Zweckwidmung der freien Spenden an diesem Tag – die Einnahmen die­ nen der Erhaltung der denkmalge­ schützten Keller.

Den pannonischen Raum präsen­ tiert aber auch ein neues Genussfes­ tival, zu dem sich auch ungarische Weingüter (Etyeki Kuria, Vylyan, Vida und Gilvesy Pincészet) und die slowenischen Nachbarn Stoka, Puklavec & Friends, Vina Stekar ­sowie Dveri-Pax mit ihren Weinen angesagt haben. Die historische Orangerie im Schlosspark Eisenstadt wird Schauplatz dieses genussvollen Aufeinandertreffens der Leithaberg DAC-Winzer und des Weinguts ­Esterházy mit den Gästen. Am 9. und 10. September wird beim „Pan O’Gusto“ von regionalen Lebens­ mittelproduzenten und Topköchen für eine entsprechende „Begleitmu­ sik“ zu den Kostgläsern gesorgt. Martin Kugler vom Restaurant „Zur Blauen Gans“ sowie Jacqueline Pfeiffer vom Eisenstädter „Henrici“ werden ebenfalls von Kollegen aus Slowenien und Ungarn unterstützt, parallel fahren aber auch die Food Trucks im Schlosspark auf. Von der Schnecke bis zum Wulka-Prosciutto, vom pannonischen Safran bis zur Leithaberger Kirsche wird am Sams­ tag von 12 bis 18 Uhr und am Sonn­ tag ab 11 Uhr aufgetischt. Alle ­Teilnehmer und die Ticketinfo (Tageskarte: 20 Euro) finden Sie on­ line. Einen Tag später, am 11. Sep­ tember, sollte man den Weg nach Wien ­einschlagen, denn dann findet die traditionelle MittelburgenlandJahrgangspräsentation statt. In der „Aula der Wissenschaften“ werden von 14 bis 20 Uhr die besten Weine des Blaufränkischlandes von den Winzern vorgestellt. Straßenbahn und U-Bahn vor der Saal-Türe ­machen auch wandermüden Gästen die Anreise beziehungsweise den Heimweg leicht. Auch so kann man „Wein-Wandern“. /// heft 4|2017

FOTOS: PID/CHRISTIAN FÜRTHNER, PAN O GUSTO (2), WIENERWALD TOURISMUS/RAIMO RUMPLER, WIENTOURISMUS/PETER RIGAUD

Neues Genussfest Eisenstadt


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IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


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Schwarzer Schatz aus Kukmirn TEXT VON CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: TANJA HOFER

„Es ist nicht selbstverständlich, in einer solch schönen Region zu leben. Mein Kürbiskernöl bringt dieses Lebensgefühl auf den Gaumen.“ Doris Kollar-Lackner

Steirisches Kürbiskernöl aus dem Burgenland? Ja, das gibt es. Doris Kollar-Lackner aus Kukmirn hat sich dieser Delikatesse verschrieben. Ist ihr Kürbiskernöl das beste? Vielleicht. Das schönste ist es auf alle Fälle. Wir haben die fesche Landwirtin besucht und ihr Öl probiert. SANFTE HÜGEL, weite Felder, viel Ein Öl, das deinen Namen trägt daheim im Betrieb. Zur Pressung lieNatur, wohin der Blick auch schweift. fern wir die Kerne in die Steiermark, Nicht nur landschaftlich gibt es in Wir treffen Doris Kollar-Lackner (47), wo sie in zertifizierten Pressen zu steider Thermenregion zwischen dem die hier, im Landwirtschafts­betrieb rischem Kürbiskernöl verarbeitet werSüdburgenland und der Oststeier- ihrer Familie, leidenschaftlich hoch- den. Weil in der Steiermark selbst mark einiges zu entdecken. Auch lu- wertigstes Kürbiskernöl in edle Fla- wachsen ja nie so viele Kürbisse, wie kullische Erkundungstouren werden schen abfüllt – und die tragen ihren sie an Kürbiskernöl verkaufen.“ Namen. Schlicht „Doris“ nennt sie hier reichlich belohnt. Lokalaugenschein in der 2.000-See- ihr steirisches Kürbiskernöl, das Die zwei haben sich gefunden len-Gemeinde Kukmirn im Bezirk ja eigentlich aus dem Burgenland Güssing. Sie gilt als das Apfeldorf des stammt. Die fesche Landwirtin in Ihr Ehemann Alfred Kollar (56), Burgenlands – zumindest bis jetzt. fünfter Generation, die als Kind quasi Geschäftsführer der Oberwarter Denn es ist der Kürbis oder besser auf den Kürbisfeldern aufgewachsen Siedlungsgenossenschaft, unter­gesagt das Öl aus dessen Kernen, das ist, klärt uns auf. „Unsere Felder be- stützt die leidenschaftliche Landwirimmer öfter in einem Atemzug mit finden sich ausschließlich im geogra- tin bei der Positionierung und Verdem Ortsnamen genannt wird. Ei- fisch geschützten Anbaugebiet für marktung des Kürbiskernöls nach gentlich nur logisch, denn den wild Kürbiskerne, kurz g.g.A. Daher dür- Kräften. Dass hier zwei an einem wachsenden Kürbisgewächsen, latei- fen sie auch ,steirische ,Kürbiskerne‘ Strang ziehen, wird sofort spürbar. nisch Cucumis, verdankt Kukmirn genannt werden. Wir verarbeiten zu Verheiratet sind die beiden seit vier seinen Namen. 1185 wurde dieser 100 % eigene Kerne. Von der Ernte Jahren, jeweils in zweiter Ehe. „Mit bis zur Trocknung erfolgt alles bei uns Doris habe ich eine Frau gefunden, erstmals urkundlich erwähnt. die auf meinem Energielevel unterwegs ist“, sagt Alfred Kollar. „Früher musste ich mich rechtfertigen, wenn es im Job wieder einmal später wurde. Das ist heute ganz anders, weil Doris selbst irrsinnig aktiv ist. Gemeinsam eine Idee zu realisieren, macht natürlich doppelt Freude.“ Mit vollem Elan arbeiten Doris und Alfred an der Positionierung des schwarzen Goldes aus Kukmirn. Ob zu hoher Cholesterinspiegel, Probleme mit der Prostata oder Blasenschwäche – Kürbiskernöl ­ besticht nicht nur durch seinen ­ ­unvergleichlich rauchig-nussigen Geschmack, ihm werden auch zahlreiche gesundheitsfördernde EigenLiebevoll bis ins kleinste Detail: Dank edler Glasgebinde aus Italien wird aus dem hochwertigen burgenländischen Kürbiskernöl ein stylischer Blickfang für Genießer. schaften nachgesagt. 76 schau

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Ist er schon reif? Klingt der Kürbis hohl und ist der Stängel braun, dann ist er bereit für die schonende Ernte. Die ersten Exemplare fürs Foto holt Doris Kollar-Lackner selbst vom Feld.

Dream-Team: Gemeinsam mit ihrem Ehemann, OSG-Geschäftsführer Alfred Kollar, kümmert sich Doris Kollar-Lackner um die Vermarktung ihres köstlichen Kürbiskernöls.

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„Mit Kürbiskernöl zu kochen, ist kinderleicht. Mit seiner Hilfe lassen sich einfache, regionale Gerichte in Gourmet-Highlights verwandeln. Eine klassische Eierspeise mit Kernöl, Grammeln und Kren, das schafft jeder.“ Doris Kollar-Lackner mit dem Güssinger Haubenkoch und Kürbiskernöl-Fan Philipp Kroboth

affinen Genießern geschätzt. Auch die Buschenschanken der Umgebung Ein Schuss Kernöl macht die Eierspeise Doch nur ein gutes Produkt alleine, verfeinern ihre Schmankerln gerne mit Grammeln und Kren zum Feuerwerk Gaumen. Bild unten: Kalbszunge mit da gibt sich Doris Kollar-Lackner mit dem Kukmirner Kürbiskernöl am sommerlichen Salaten, Senfkaviar und keiner Illusion hin, wäre zu wenig. in klassischen Literflaschen oder im Kürbiskernöl-Mayonnaise Kluges Marketing macht ihr Kürbis- Großgebinde. Sogar die Spitzengastkernöl zum Lifestyle-Produkt. „Sicher ronomie ist von „Doris“ begeistert. ist unser Kürbiskernöl sehr gut, aber Haubenkoch Philipp Kroboth ist ei- auf die Kürbissorte Rustikal“, sagt man darf nicht vergessen, dass es ner von ihnen. Doris Kollar-Lackner. „Diese Sorte auch andere sehr gute Öle hier in der In seinem Güssinger Lokal „Die ist vom Geschmack her eine der besGegend gibt. Zu sagen ,Meines ist Kanzlei“ lässt uns der studierte Jurist, ten. Das sind r­ elativ kleine Kürbisse das beste‘, wäre vermessen. Ich habe der hier seine wahre Leidenschaft mit einer dünneren Schale, die man ein sehr, sehr gutes Kürbiskernöl, zum Hauptberuf gemacht hat, ver- gut ver­arbeiten kann. Früher haben aber das haben eben andere Land- kosten. Eine klassische Eierspeise mit sie ja richtige Wascheln angebaut, wirte auch. Dennoch muss sich mein Grammeln, etwas Kren, natürlich ei- mit dieser Sorte fällt die Ernte weProdukt irgendwie von den anderen nem kräftigen Schuss Kürbiskernöl sentlich leichter.“ abheben. Und wie unterscheidest du und dazu ein Glaserl Grüner Veltli- Erhältlich sind Doris’ Köstlichkeidich idealerweise, wenn nicht über ner „Am Berg“ von Bernhard Ott. ten rund um den Kürbis über ihren den Inhalt? Natürlich über die Verpa- Besser geht’s eigentlich nicht. Einfach Webshop sowie u. a. in den Ab-Hofckung. Ich wollte kein 08/15-Gebinde, himmlisch. Shops „Schnapsbrennerei Lagler“, sondern Flaschen gestalten, die ein „Edelbrände Freißmuth“ (beide Kukbesonderer Blickfang sind. Das ist Jetzt wird wieder geerntet mirn) und „DIE RATSCHEN mir, glaube ich, ganz gut gelungen.“ Wachter-Wiesler“ (Dt. Schützen). In der Tat sind die stylischen Fla- Die heurige Ernte steht übrigens be- Alle Vertriebs­stellen gibt’s online auf schen zu 250, 500 und 750 Milliliter reits vor der Tür. 30 Hektar Kürbis www.agrarhandel-lackner.at. (€ 8,50 bis € 21,50) ein Blickfang auf wurden angebaut. Ab Anfang Sep- Neben dem Kürbiskernöl gibt es jedem Tisch und Teil der italophilen tember werden diese geerntet. Einen unter der Marke „Doris“ auch ein Leidenschaft der Landwirtin. „Diese Gutteil der Ernte will Doris Kollar- hausgemachtes, edles KürbiskernFlaschen habe ich wirklich ewig Lackner für ihr eigenes Öl pressen pesto. Noch heuer soll die Produktgesucht. Das sind italienische lassen. Pro Kilogramm beträgt die palette weiter wachsen. Kürbiskerne ­ ­Olivenölflaschen. Ich liebe Italien, Ausbeute bis zu 45 % an edlem Öl. geröstet und gesalzen beziehungsdas Land, die Menschen, das Essen, Wesentlich für die Qualität des End- weise mit Schokolade überzogen einfach alles.“ Das Kürbiskernöl von produkts ist freilich auch die Kür- werden noch im Herbst vorgestellt. Doris wird aber nicht nur von design­ bissorte. „Wir setzen unter anderem Wir freuen uns darauf.  /// Alle lieben „Doris“

info

Kollar-Lackner Landwirtschaftsbetrieb Parkstraße 35 A-7543 Kukmirn Mobil: 0664/206 40 33 Tel. 03328/322 83 E-Mail: office@agrarhandel-lackner.at www.agrarhandel-lackner.at

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Gemüse Paella – ein Gedicht für „Veggies“! TEXT VON GERHARD DRAGSCHITZ, FOTOS: GERHARD DRAGSCHITZ Paella Zutaten:

Es ist das Nationalgericht in Spanien und ist überall in der Welt beliebt – Paella! Allerdings haben wir uns für eine ganz andere Variante entschieden. Eine Gemüse Paella muss es sein. Ein Gedicht für alle Vegetarier… EIN FLEISCHTIGER DARF man prikapulver und dem Kurkuma die bei unserer Paella keiner sein – im- Gewürze rein. Anschließend alles merhin wollen wir einmal etwas gut miteinander vermischen. Neues ausprobieren. Auch Fisch wird Jetzt kommt auch noch der Reis nicht bei den Zutaten aufscheinen. hinzu. Alles in der Pfanne dann zwei Wir haben uns für eine vegetarische Minuten anrösten und anschließend Paella entschieden – mit viel frischem mit der Gemüsesuppe aufgießen. Gemüse! Und so wird die Veggie-Va- Geben sie nun auch die gerösteten riante einer Paella echt köstlich: Cashews hinzu und auch eine Prise Zuerst muss man die Cashew Kerne Salz darf nicht fehlen. in eine Pfanne geben und sie für Das Gericht lässt man jetzt so lange drei bis vier Minuten anrösten. auf der Herdplatte köcheln, bis das Wenn die Kerne schön angebraten Wasser vom Reis aufgesogen wurde. sind, nimmt man sie herau und gibt Mit einem EL Joghurt wird die Geetwas Olivenöl in die Pfanne. müse Paella jetzt noch garniert. EtDanach muss man die kleinge- was frischen Zitronensaft darüberschnittenen Zwiebel- und Knoblau- träufeln und schon ist diese stücke anschwitzen. In der Zwi- vegetarische Köstlichkeit fertig. schenzeit müssen die Champignons Natürlich darf nach der fantastihalbiert, der Paprika in Würfel und schen Gemüse Paella die Nachspeise die Tomaten halbiert werden. Das nicht fehlen. Für den ausklingenden geschnittene Gemüse mit den Zu- Sommer haben wir uns etwas ganz ckerschoten und der Petersilie ver- besonderes einfallen lassen: mischen. Jetzt gehören mit dem Paheft 4|2017

Hugomisu – leckere Nachspeise

Geben sie den Sekt in eine kleine Schüssel und fügen sie den Holundersirup hinzu. Legen sie zwei ­Biskotten zur Seite. Die anderen werden halbiert und kurz in die Sekt-Mischung getaucht. Das Hugo­misu kommt in ein schönes Glas oder Weinglas. Das was eben gerade zu Hause ist. In jedes Glas kommen drei bis vier eingeweichte Biskotten. Die Gläser können zur Seite gestellt werden. Geben sie jetzt den Topfen, Staubzucker, eine Schale einer Limette, Saft einer Limette und Instant Gelatine in eine Schüssel. Dann alles gut mit einem Schneebesen zu einer Creme verrühren! Schlagobers unterheben und die Masse in die Gläser füllen. Minzblätter fein hacken und in den Gläsern verteilen... Die Gläser für eine Stunde in den Kühlschrank stellen und das wars schon wieder. ///

60g Cashew Kerne, 1 EL Olivenöl, 1/2 Zwiebel, 1 Knoblauzehe, 1/2 roter Paprika, 1 handvoll Champignons, 1 handvoll Cocktail Tomaten, 1 kleine handvoll Zuckerschoten, 1 EL frische gehackte Petersilie, 100 g Reis, 250 ml Gemüsesuppe, 1/2 TL Paprikapulver, 1/4 TL Kurkuma, Salz, 2 EL Naturjoghurt (vegan), 2 Zitronenschnitze zum beträufeln Hugomisu Zutaten: 200 ml Sekt 2 EL Holunderblütensirup 1 Pkg Biskotten/Löffelbiskuits 500 g Magertopfen 3 EL Staubzucker 1 Limette 1 Pkg Instant Gelantine 250 ml Schlagobers, frische Minzblätter

info

Motion Cooking Gerhard Dragschitz kocht für sein Leben gerne. Im Jahr 2014 kam ihm die Idee, seine Kochvideos auf Facebook zu stellen. Auch auf schau tv kocht der Wulkapordersdorfer regelmäßig. Jeden Freitag ab 18.50 Uhr stellt er den Sehern ein neues Rezept vor.

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schaualacarte Vor 185 Jahren wurde in Kärnten die Stroh Spirituosen-Manufaktur gegründet. Der Inländer Rum ist nicht nur für die Mehlspeisküche, sondern auch für Cocktails eine unverzichtbare Zutat.

The Spirit of Austria TEXT VON CHRISTIAN GRÜNWALD, FOTOS: MICHAEL REIDINGER

WIE BEI JEDER ECHTEN Inländer Rum unter EU-Schutz Legende ist die Essenz der Sache geheim. So verhält es sich auch mit Das damalige Surrogat erhielt diesen der genauen Rezeptur für den Namen, um es klar vom importierSTROH Inländer Rum. Das Aus- ten Karibik-Rum abzugrenzen. Erste gangsprodukt ist in jedem Fall ech- derartige Rezepturen entwickelte ein ter Rum. Die weiteren Verfeinerun- Apotheker aus Krems an der Donau gen und damit zusammenhängenden im 19.Jahrhundert. – Das hochproProduktionsschritte kennen nur zentige Business hatte damals stets Querverbindungen zum Medizin­ wenige Eingeweihte. Die Geschichte des Inländer Rums bereich. Verkostungseindrücke von reicht zurück in die Zeit der Öster- den Anfängen beschreiben diese ersreichisch-Ungarischen Monarchie. ten Produkte mit schmeichelnden Zu dieser Zeit erhielt die Besatzung Adjektiven wie mild, schokoladig der k. u. k. Flotte nicht nur aus und tropisch-süßlich-würzig. ­moralischen, sondern auch aus me- Mittlerweile ist per EU-Verordnung dizinischen Gründen eine tägliche gesetzlich festgelegt, dass Inländer Ration Rum verabreicht. Erst vor Rum zu 100 % in Österreich aus Zuca. 40 Jahren wurde mit dieser See- ckerrohrmelasse hergestellt werden fahrertradition z. B. in der britischen muss, was ihn zu einer geschützten Marine gebrochen und die tägliche österreichischen Spezialität nach Rum-Ration – wohlgemerkt unter EU-Recht macht. Protest – abgeschafft. Da Zucker in Sebastian Stroh, ein ausgebildeter Österreich aus Ermangelung an Zu- Glaser mit steirischen Wurzeln, starckerrohr produzierenden Kolonien tete 1832 einen kleinen Betrieb in knapp und teuer war, wurde Rum St. Paul im Kärntner Lavanttal. aus Zuckerrüben gewonnen und – Seine Witwe Maria Stroh errichtete mit Aromen und Farbstoffen verse- 1857 eigene Produktionsräume in hen – als Inländer Rum auf den der Karfreitstraße 18 in Klagenfurt. 1969 übernahm Hanno MaurerMarkt gebracht. Beständig wie die Rezeptur des STROH Inländer Rums ist auch die Flasche in Form des typischen leicht gebogenen Flachmann-Flakons samt orangefarbenem Etikett.

Stroh in fünfter Generation das Familienunternehmen und positionierte in den 1970er-Jahren STROH als eine der erfolgreichsten österreichischen Marken auf dem internationalen Spirituosenmarkt. Seit 2008 ist das Unternehmen im Besitz des Österreichers Harold Burstein. 80-60-40.

Das sind die entscheidenden Zahlen in der STROH-Welt. Je nach Produkt wird nicht nur der jeweilige Alkoholgehalt verändert, auch Faktoren wie Farbe und Aromenbeigabe sind unterschiedlich gehalten. 40 Volumprozent Alkohol sind ja das Gängige für gehaltvolle Spirituosen aller Art. In einer Zeit, in der man kaum noch aus dem Vollen schöpft, alles reduziert und auf „light“ umstellt, sind STROH 60 und STROH 80 die gelebten Ausnahmen. Besonders um den Inländer Rum mit einem Alkoholgehalt von 80 % wird weltweit ein unglaublicher Kult ­getrieben. Nicht nur wegen seines Geschmacks und der in ihm liegenden Urkraft, sondern auch wegen eines kleinen durchgestrichenen Flugzeugsymbols am Flaschenetikett. – Mit den heute geltenden Sicherheitsregeln im Flugverkehr ist der Transport von STROH 80 nicht vereinbar; nur der „mittlere Bruder“ STROH 60 darf noch mit in die Passagierkabine. Export-Musterknabe

STROH Inländer Rum findet man in den Küchen und Bars in mehr als vierzig Ländern. Der Exportanteil lag 2016 bei 75 Prozent, wobei der größte Teil nach Deutschland, Skan80 schau

dinavien, Südafrika, in die BeneluxStaaten sowie in den Travel Retail geliefert wird. Flachmann-Design

Seine Bekanntheit verdankt STROH Inländer Rum nicht nur seinem unverwechselbaren Aroma, sondern auch der geschichtsträchtigen Form s­einer Flasche. Der typisch gebogene Flachmann stammt aus der amerikanischen Prohibitionszeit, in der es wichtig war, die Genussware leicht am Körper verstecken und unbemerkt transportieren zu können. Heute ist die STROH-Flasche eine Designikone in der Spirituosenwelt. Das konstante Flaschendesign samt den orangefarbenen Etiketten hat ­sicherlich auch zur hohen Markenbekanntheit im In- und Ausland beigetragen. Vielen gilt eine Flasche STROH als ein „The Spirit of Austria“-Symbol. ///

info

The

SPIRIT of Austria

RUM-DESSERTS & BARFOOD COCKTAILS & DRINKS

Das Buch zur Legende The Spirit of Austria Die kultige Geschichte des STROH Inländer Rums. Mit vielen Rezepten für Desserts und Cocktails. Ab 14. September 2017 im Buchhandel. Edition A la Carte, 16,90 Euro ISBN 978–3–902–469–71–7

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„Der STROH 80 ist ein absolutes Kultprodukt und hat sogar in Südafrika viele Fans.“ Harold Burstein

STROH-CEO Harold Burstein ist der Hüter der streng geheimen OriginalRezeptur, die den STROH Inländer Rum so einzigartig machen. heft 4|2017

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schaualacarte Diese Cocktails sollten Sie ausprobieren:

Früher war Zucker unerschwinglich teuer. Statt aus Zuckerrohr wurde der Inländer Rum daher aus Zuckerrüben gebrannt und mit Aromen abgeschmeckt.

Hochprozentige gelebte Geschichte. Das alte STROH-Fabriksgelände wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Klagenfurt errichtet

Rezept von Roberto Pavlovic, Wien, „Roberto’s American Bar“, www.robertosbar.com

Rezept von Kan Zuo, Wien, „The Sign Lounge & Cocktailbar“, www.thesignlounge.at

Schokoladig und süßlich-würzig lauteten einst die Verkostungsnotizen. Darum braucht jede Mehlspeise STROH Rum.

Rezept von Heinz Kaiser, Wien, „Dino’s American Bar“, www.dinos.at

Rezept von Reinhard Pohorec, Wien, „Tür 7“, www.tuer7.at

Beautiful Loser STROHManhattan Das macht Laune. STROH 40 goes Big Apple. Und ja nicht die Kirsche vergessen! Zutaten: 4 dashes Angostura 3 cl Roter Wermut 5 cl STROH 40 Zubereitung: Alle Zutaten in einem Rührglas auf viel Eis kaltrühren. In ein gut vorgekühltes Martiniglas oder eine Schale abseihen. Mit einer Cocktailkirsche garnieren.

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Tee mit Rum It’s tea time – und alle bleiben dabei ganz cool. Zutaten: 5 cl STROH 40 1 Teebeutel Milky Oolong 2,5 cl frischer Zitronensaft 2 cl Holundersirup Zubereitung: Den Rum 4 Minuten mit dem Milky-Oolong-Teebeutel ansetzen. Alle Zutaten mit Eiswürfeln shaken und in einer eisgekühlten Teetasse servieren.

Der Name ist kein Programm. Eine bittersüße Symphonie, gut auch als After-Dinner-Cocktail. Zutaten: 3 cl STROH 60 3 cl Kräuterbitter 3 cl Kalamansi-Honig 2 cl Limettensaft (frisch gepresst) 2 Schuss Fee Brothers Black Walnut Bitters Tonkabohne Zubereitung: Für den Kalamansi-Honig 10 cl Kalamansi-Püree mit 250 g Honig gut vermischen. Alle angeführten Zutaten kräftig mit Eiswürfeln shaken. In eine Cocktailschale abseihen und Tonkabohne darüberreiben.

Blackflip Betörend sinnlich und magisch zugleich ist diese Kombi aus STROH 80, dunklem Bier und Honig. Zutaten: 3 cl STROH 80 2 Barlöffel Waldhonig 8 cl dunkles Bier Zubereitung: Rum und Honig kaltschütteln und in eine gekühlte Champagnerflöte abseihen. Mit dem kalten Bier auffüllen und vorsichtig umrühren. Mit einer langen Orangenschalenspirale garniert servieren.

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EXPERTENKOLUMNE BAUEN & WOHNEN

DAS NEUE BAUEN: AUFBRUCH IM UMBRUCH. Themen. Thesen. Vorschläge. Von Dr. Richard Woschitz www.woschitzgroup.com

Grün ist gut fürs Klima Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! gesenkt werden. Die Idee ist nicht neu: Als die „Urform“ einer begrünten Fassade gilt der Bewuchs mit Efeu, welcher bereits offiziell in Dokumenten der frühen Antike aufzufinden ist (vgl. GOTHEIN, 1926 und BRODERSEN, 1998). Fassadenbegrünungen beeinflussen das lokale Kleinklima positiv. Sie tragen wesentlich zur Staubbindung, Luftbefeuchtung, Luftkühlung und damit letztlich zur Förderung unserer Gesundheit bei. Viele Potenziale und Chancen sind bereits erkennbar. Im Sinne einer

„Durch ihre Fähigkeit zur CO2-Bindung und Sauerstoffproduktion verbessern grüne Fassaden das städtische Mikroklima.“ oft gefragt, warum sich die Natur nachhaltigen Zukunft ist es daher je nach Jahreszeit verändert und sinnvoll, alle geeigneten „Brachfläanpasst. Ist es nicht angenehm, chen“ der urbanen Gebiete einer einen Schattenplatz unter einem „grünen“ und somit wertvollen NutBaum zu haben, wenn die Blätter zung zuzuführen (ENZI, 2010). im Sommer in voller Pracht sind? Ist Daher wird bereits heute an intellies nicht naheliegend, darüber im genten Multifunktionsfassaden, eiBauwesen nachzudenken? Es geht ner Kombination von grüner Kühldoch technisch darum, die Hitze leistung mit Solarthermie, gearbeitet. oder Kälte außerhalb des Eine Vision, die meiner Meinung Gebäudes zu lassen. nach enormes Zukunftspotenzial Der sogenannten Vertikalbegrünung hat. kommt angesichts der steigenden Erhitzung der Städte durch den KliHerzlichst, Ihr mawandel eine besondere BedeuDr. Richard Woschitz tung zu: Fassadenbegrünungen be Der Autor ist Gründer und Eigentümer sitzen die Funktion einer lokalen der Woschitz Group, einem Netzwerk an „naturnahen Klimaanlage“, indem sie Ziviltechnik-Büros in Wien, Feldkirchen (RWT Plus), Eisenstadt, Oberwart (Woschitz Engidie Wände im Sommer kühlen, im neering) und Mödling (DWP Ingenieure). Dazu kommen Kompetenzzentren für die Winter hingegen wärmedämmend Projektentwicklung (Pannonia Consult) und wirken. So können langfristig auch die Immobilienbewertung (InterREC). die Betriebskosten eines Gebäudes 84 schau

Geförderte Wohnungen in Eisenstadt 148 geförderte neue Wohnungen mit Gärten und Terrassen in einer ruhigen Lage in Eisenstadt. Bis zum Frühjahr 2018 errichtet die EBSG - Erste Burgenländische Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft - am Eisenstädter Bründlfeldweg in einer ruhigen Lage 148 neue Wohnungen. Zusätzlich stehen den Bewohnern eine Tiefgarage mit 290 Parkplätzen und auf dem begrünten und schön gestalteten Freiflächen ein großer Kinderspielplatz zur Verfügung. Die ersten beiden Bauabschnitte, in denen insgesamt 70 Wohnungen entstehen, werden im Frühjahr 2018 bezugsfertig sein. Anschließend werden im dritten Abschnitt die restlichen 78 Wohnungen errichtet. Viel Platz & beste Ausstattung

Jede Wohnung umfasst eine Wohnküche, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, ein Badezimmer, einen Abstellraum, einen Vorraum und ein WC – Aufzüge zählen zur

Grundausstattung. Weiters stehen den Mietern ein Müllraum, ein Kinderwagen- und Fahrradraum und eine Waschküche zur Verfügung. Es stehen zwei Finanzierungsvarianten bereit: Neben dem klassischen Miet-Kauf-Modell gibt es auch ein einfaches Miet-Modell, bei dem ein einmaliger Finanzierungsbeitrag sowie danach eine monatliche Miete anfallen. Auch Wohnbeihilfen sind möglich. Geschäftslokal frei! Toplage für Ärzte, Gastronomiebetriebe und Geschäfte

Mit der Fertigstellung der Wohnungen im Frühjahr 2018 wird auch ein Geschäftslokal frei. Dieses umfasst eine Nutzfläche von ca. 270 m2. und kann wahlweise gemietet oder auch gekauft werden. Infos: www.ebsg.at

PROMOTION heft 4|2017

FOTO: WWW.WETZELSDORFER.AT

Der Klimawandel bewirkt in dicht bebauten Städten zunehmend heißere Sommer. Tage mit 36 bis 40 Grad Celsius sind in Ostösterreich mittlerweile keine Seltenheit mehr. Gründächer und Blattgrün an Fassaden gehören zu den ökonomisch günstigen Mitteln, die innerstädtischen Temperaturen spürbar zu senken, ohne den Energieverbrauch zu erhöhen. In der letzten Ausgabe habe ich davon gesprochen was wir von der Natur in Sachen bauen lernen können. Haben Sie sich nicht auch



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DIE EBSG MACHT WOHNEN IM BURGENLAND LEISTBAR

Moderner Wohnraum auf Tradition gebaut INTERVIEW: CHRISTOPH BERNDL, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

Vor 70 Jahren haben einige findige Bauherren die Erste Burgenländische Gemeinnützige Siedlungsgenossenschaft gegründet – und damit den Grundstein für eine pannonische Erfolgsstory gelegt. Heute wohnen rund 30.000 Menschen unter dem Dach der EBSG. IM SCHAU-INTERVIEW spricht Geschäftsführer Peter Schlappal über die Anfänge, die fortschreitende Digitalisierung im Kundenservice und seine Vision vom Wohnmodell der Zukunft. schau: Die EBSG feiert heuer 70-jähriges Jubiläum. Wie hat die Geschichte begonnen?

Peter Schlappal: In unserem Fall war das schon eine tolle Sache, denn wir waren die Ersten im Burgenland. Vor 70 Jahren ist die Genossenschaft von ein paar engagierten Leuten gegründet worden. Das war mehr oder weniger eine Selbsthilfegruppe, die nach einer Möglichkeit suchte, leistbare Wohnungen zu schaffen. Am Anfang ging es dabei um die klassischen Siedlungshäuser im Burgenland. Ein Einfamilienhaus konnte schau im Gespräch mit EBSG-Geschäftsführer Peter Schlappal

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man damals nur mit einer Genossenschaft realisieren. Anders konnte man keine Wohnbaufördermittel erhalten. So hat unser Unternehmen begonnen. Wir haben dann insgesamt 7–800 Häuselbauer gehabt, die über unsere Genossenschaft zu ihrem Einfamilienhaus gekommen sind. Heute verwalten wir rund 10.000 Wohnobjekte und rund 30.000 Menschen wohnen bei uns. Welche Meilensteine gab es im Laufe der Jahrzehnte?

Die burgenländische Landesregierung hat sehr rasch das Potenzial in diesem Thema erkannt und auch bei den Förderungsbestimmungen eine Menge Änderungen durchgeführt. Dazu wurde das Landesgesetz entsprechend adaptiert. Daher gibt es heute viel Fördervarianten – vom

Siedlungshaus über Reihenhäuser, sozialen Wohnbau bis hin zu Spezialförderungen für betreutes Wohnen oder Startwohnungen für junge Menschen. In den letzten 30 Jahren hat sich das sehr dynamisch entwickelt. Nebenbei haben wir in den letzten Jahrzehnten sehr viele Projekte errichtet. Ganz egal, ob Gemeindeamt, Schule, Kindergarten oder Feuerwehrhaus, all das kann mit dem Team EBSG realisiert werden. Für die Gemeinden hat das finanzierungstechnisch viele Vorteile gebracht. Was sind die Kernkompetenzen der EBSG?

Bieten Sie im Kundenkontakt auch digitale Services an?

Alle Genossenschaften im Burgenland arbeiten sehr engagiert und tüchtig. Wir sind halt die Ältesten. Unser Ziel ist bis heute klar: Wir versuchen immer bestmöglich unseren gesetzlichen Auftrag umzusetzen, der da lautet: „Leistbaren Wohnraum für die Menschen zu schaffen“. Dabei versuchen wir auch innovative Wege zu gehen. Da sind wir anderen vielleicht manchmal voraus. Wichtig ist uns auch, dass wir unsere Kunden vom ersten Tag an begleiten, von der Wohnungssuche über die Berücksichtigung von Sonderwünschen bis hin zur Schlüsselübergabe und zur laufenden Verwaltung. Im Bereich Kundenservice schulen wir unsere Mitarbeiter auch sehr intensiv. Wir sind bemüht, immer für unsere Bewohner da zu sein, denn letztendlich leben wir von ihnen.

Ja, dieses Thema wird immer wichtiger. In das Thema EDV investieren wir sehr viel Geld. So wollen wir unseren Bewohnern das Zusammenleben mit uns erleichtern. Wir sind die einzige Genossenschaft in Ostösterreich, Wien eingeschlossen, die einen Ost-Onlinezugang für alle Bewohner anbietet. Diese können komfortabel über unsere Website einsteigen und alle Verträge, Vorschreibungen oder Hausordnungen einsehen und runterladen. Darauf sind wir sehr stolz. Das System erleichtert vieles, nicht nur für die Bewohner, sondern auch für unsere administrative Arbeit. Wird sind gerade dabei, ein sehr flexibles Hausverwaltungsprogramm zu installieren. Man darf nicht vergessen, dass wir monatlich alleine 3.000 Telefonanrufe bekommen, die wir bearbeiten müssen. Hier arbeiten wir PROMOTION heft 4|2017


„Wir schaffen leistbaren ­ ohnraum für Menschen W und gehen dabei innovative Wege.“ Peter Schlappal, Geschäftsführer EBSG

an einer Lösung, um das für unsere Kunden und uns effizienter zu gestalten. Auf der Website findet man eine „Nachmieterbörse“. Was ist das genau und wie wird sie angenommen?

Wenn jemand aus einem Objekt auszieht, aber einiges investiert hat, etwa für eine tolle Küche, hat er die Möglichkeit, einen Nachmieter zu finden, der bereit ist die Investitionen abzulösen. Wir sparen uns somit die Suche. Das ist eine Winwin-Situation für beide Seiten. Die Nutzung ist entsprechend intensiv. Welche Bauprojekte befinden sich derzeit in Umsetzung?

Wir sind gerade dabei, einige kommunale Projekte fertigzustellen. So haben wir etwa in Nikitsch eine sehr schöne Schule und einen Kindergarten geplant. Diese werden wir demheft 4|2017 PROMOTION

nächst übergeben. Außerdem arbei- auch was das Thema Wohnen beten wir an ein paar innovativen trifft. Heute bleiben viele nicht Projekten. In Oberpullendorf pla- mehr ein Leben lang in einem Obnen wir knapp 30 Reihenhäuser mit jekt. Wenn sich Job oder Beziemoderner Ausstattung, die wir zu hungsstatus ändert, hat man plötzextrem leistbaren Preisen anbieten lich einen ganz anderen Bedarf. wollen. In Eisenstadt entsteht der- Auch der Wohnraum muss daher zeit die „Bike City“, eine Anlage, in viel flexibler werden. der das Thema Fahrrad großgeWie könnte das aussehen? schrieben wird. Wir werden wahrscheinlich dazu Was sind die größten Herausforkommen, Wohnungen zu einem pauschalen Monatspreis anzubieten. derungen in der Zukunft? Neben Neubauten gilt es, vor allem Da wird dann alles inkludiert sein, die bestehenden Objekte auf einem von Strom über die Heizung bis hin zeitgemäßen Stand zu halten. Es zu den Betriebskosten. Damit der gibt zum Teil Wohnungen, die 30 Mieter exakt weiß, was ihn die bis 40 Jahre alt sind. Da hat sich in Wohnung von Jänner bis Dezember der Zwischenzeit natürlich viel getan kostet. All inclusive lautet hier die und die Menschen erwarten sich Devise. Natürlich muss man dazu eine entsprechende Ausstattung. noch gesetzlich einiges anpassen, Dies Schritt für Schritt umzusetzen, aber ich bin sicher, dass es in diese wird für alle Genossenschaften eine Richtung gehen wird. spannende Aufgabe. Außerdem leben wir in einer schnelllebigen Zeit, Vielen Dank für das Gespräch.  ///

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Erste Burgenländische ­ emeinnützige Siedlungs­ G genossenschaft EBSG Amtsgebäude 1 7033 Pöttsching Hotline: 02631/22 05-0 office@ebsg.at www.ebsg.at

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schauliving Gols – Heideweg

WOHNEN IM SONNIGEN BURGENLAND – DIE NEUE EISENSTÄDTER BAUT

Wohnträume mit pannonischer Vielfalt

DIE PHILOSOPHIE des Unternehmens kann mit einem einzigen Satz erklärt werden: „Wir wollen die Wohnträume unserer Kunden erfüllen – kostengünstig, nah, großzügig und qualitativ hochwertig.“ Die NEUE EISENSTÄDTER baut aber auch Kindergärten, Schulen, und Seniorenheime. Kurzum, sie verwirklicht Wohnträume für alle Generationen und schont dabei noch dazu die Ressourcen der Umwelt. Damit wird nachhaltig lebenswerter Wohnraum für Jung und Alt geschaffen. Hohe Lebensqualität

Das Nordburgenland und der Neusiedler See boomen, nicht nur bei Burgenländern: Immer mehr Wiener machen nicht mehr nur Urlaub in der Region, sondern kommen um 88 schau

zu bleiben. Die Nähe zu Wien, die ausgezeichnete Anbindung an die Autobahn und den Flughafen sowie die hohe Lebensqualität locken zahlreiche Interessenten in diese Gegend. Die Wohnprojekte der NEUEN EISENSTÄDTER überzeugen nicht nur mit einer hervorragenden Lage – mitten im Grünen, und doch nah am Geschehen –, sondern bieten auch ein komfortables Wohngefühl. Moderne Architektur, großzügige Raumaufteilung, innovative Grundrisse mit großzügigen Terrassen, Loggien und Eigengärten – die Bauprojekte der NEUEN EISENSTÄDTER entsprechen den neuesten Anforderungen des Bauens. Aktuell werden u. a. Wohnungen und Reihenhäuser in Neusiedl am See, Weiden, Gols und Eisenstadt geplant bzw. verwirklicht. ///

Eisenstadt – Feiersteig

Weiden – Eichengasse

FOTOS: NEUE EISENSTÄDTER/ARCH. KANDELSDORFER

Im Burgenland lässt es sich gut wohnen. Das Klima ist mild, die Infrastruktur ­hervorragend und die Natur wunderschön. Die NEUE EISENSTÄDTER weiß, warum sie hier baut und das seit mittlerweile 35 Jahren mit viel Engagement und Begeisterung.

Neusiedl – Tegetthoffstraße

PROMOTION heft 4|2017


Modernes Wohnen – jetzt auch in Niederösterreich! Attraktiver Wohnbau mit neuen Ideen war und ist der NEUEN EISENSTÄDTER immer wichtig. Seit Sommer 2017 verwirklicht die NEUE EISENSTÄDTER auch erstmals ein Wohnbauprojekt außerhalb der burgenländischen Grenzen – in Bruck an der Leitha. Die neue Wohnhausanlage in der Altstadt 29 fügt sich perfekt in die bestehende Umgebung ein. Errichtet werden 40 Wohnungen in drei Stiegen. Großzügige Terrassen, Loggien und die zum Teil vorhandenen Eigengärten steigern zusätzlich die hohe Wohnqualität. Da für diese Wohnungen keine Wohnbauförderung in Anspruch genommen wird, müssen Mieter keinen Hauptwohnsitz begründen, keine österreichischen Staatsbürger sein und es ­gelten keine Einkommenshöchstgrenzen.

DETAILLIERTE INFORMATIONEN zu den einzelnen Projekten finden Sie auf www.nebau.at bzw. unter der Telefonnummer 02682/65560.

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Wir belohnen Ihren Immobilientipp! Sie wissen, wer eine Wohnung oder ein Haus zu verkaufen hat? Wir belohnen Sie mit € 100,-!* Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.riv.at/tippgeld oder 0517 517 - 99

Die Auszahlung des „Tippgeldes“ erfolgt auf Ihr Konto nach Übermittlung einer Honorarnote durch Sie und exklusive Beauftragung („Alleinvermittlungsauftrag“) der RIV durch den genannten Eigentümer der Immobilie. Sämtliche Steuern, Abgaben und allfällige Sozialversicherungsbeiträge werden vom Tippgeber selbst entrichtet. Pro Person und Jahr können max. 2 x EUR 100,- als „Tippgeld“ ausgezahlt werden. Vordruck Honorarnote und weitere Informationen auf www.riv.at/tippgeld

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TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

Kaum ein anderes Fabrikat vermag die Fantasie so anzukurbeln wie ein Ferrari. Der 328 war zur seiner Zeit als günstigstes Modell des Hauses in der Modellpalette ganz unten angesiedelt. Heute betört er umso mehr mit seinem Eighties-Design. Vor allem in dieser Farbe. RUND VIERZEHN JAHRE überdauerte die Karosserieform, die 1975 in Paris mit dem 308 GTB erstmals dem Publikum gezeigt wurde und als Dienstwagen von Detektiv Magnum in der gleichnamigen Fernsehserie Kultstatus erreichte. Die ersten zehn Jahre wurde kaum etwas am Design geändert, wenn man einmal von der Einführung der Targa-Variante 308 GTS absieht. Doch zur IAA 1985 präsentierte Ferrari mit dem 328 ein optisch zwar kaum verändertes, jedoch technisch deutlich modifiziertes Fahrzeug. Ferrari tat gut daran, den Entwurf von Hausdesigner Pininfarina quasi fast unangetastet für den 328 zu übernehmen. Einzig am Frontgrill und an den Stoßfängern waren ein paar kleine Retuschen notwendig, um das Auto optisch auf die Höhe der Zeit zu bringen. Unter der Motorhaube des 328 waren dagegen umso mehr Eingriffe erforderlich. Mit den 240 PS des Vorgängers 308 war Mitte der 80er-Jahre nichts mehr zu holen. Der Hubraum des Achtzylinders wuchs von 2.9 auf 3.2 Liter, außerdem wurden eine modifizierte Kurbelwelle sowie schärfere Nockenwellen implantiert und die Verdichtung erhöht. Das Resultat waren knackige 270 PS. Bella macchina

Der 328 verführt aus jedem Blickwinkel: die breite geschwungene Front, zwei pfeilförmige Lufteinlässe in den Flanken und das feiste Hin90 schau

terteil mit den vier typischen runden Heckleuchten. Die Verwandtschaft zum heute praktisch unbezahlbaren Über-Ferrari der 80er-Jahre 288 GTO ist unübersehbar. Im knapp geschnittenen Cockpit fällt der Blick sofort auf den Schalthebel, bei dem es sich um nichts anderes als eine 20 Zentimeter lange, verchromte Stahlstange handelt, die am oberen Ende eine schwarze Kunststoffkugel trägt. Die offene Schaltkulisse ist eine weitere Botschaft, dass der letzte zu Enzo Ferraris Lebzeiten entstandene Serien-Ferrari auf seine pure Funktion reduziert und den strengen Gesetzen des Rennsports unterworfen ist. Der Rest des Interieurs wartet dagegen mit dezenter Noblesse auf: straff gepolsterte ­Ledersitze, ein ebenfalls mit Leder bezogenes Instrumentenbrett, eine für Fahrer und Beifahrer separat ­regulierbare Heizung, elektrisch zu betätigende Fensterheber und Außenspiegel. In dieser Preisklasse wurde das auch erwartet – ein Ferrari 328 GTS kostete 1985 knapp über eine Million Schilling. Blau ist das schönere Rot

Was dieses spezielle Fahrzeug zu einer hübschen Ausnahmeerscheinung macht: Er ist nicht rot. Die Farbe Blu Chiaro schmeichelt dem von Pininfarina gezeichneten Design ganz besonders und verleiht dem Auto eine für Ferrari Mittelmotor-Sportwagen sehr untypische, aber wohltuende Dezenz. Je nach

Wohltuende Abwechslung: Das Blu Chiaro steht dem Ferrari bellissimo.

Lichteinfall zeigt der Ferrari verschiedene Blautöne auf seinem Blechkleid. Sein Besitzer Fritz Müller ist ein Motorsport- und vor allem Ferrari-Aficionado erster Güte und erzählt, wie er Gefallen an der Farbe Blau gefunden hat. „Das Auto wurde in Südtirol auf einem Eishockeyfeld Mitte der 80er-Jahre in genau diesem Blau lanciert, und ich war von Anfang an begeistert“, erinnert er sich. Sein Wagen wurde über Ferrari Paris zuerst in die Vereinigten Arabischen Emirate ausgeliefert und im Jahr 2002 von Müller in Deutschland gekauft und nach Österreich importiert. Bis Oktober 1988 wur-

den die Modelle 328 GTB/GTS gebaut, das Coupé fand 1.344 Käufer, die Variante mit Targadach 6.068, was dazu führte, dass heute die Coupés weit seltener auf den Markt kommen und auch preislich dem ­offenen GTS um nichts nachstehen, ja teilweise sogar teurer weil rarer sind. Waren vor zehn bis zwölf ­Jahren diese Autos noch um rund 35.000 Euro zu haben, sollten NeoFerraristi heute für einen gepflegten 328er GTS mit 70.000 Euro aufwärts ­kalkulieren. Also in etwa das, was er bei seiner Präsentation Mitte der Achtziger umgerechnet auch als Neuwagen gekostet hat. /// heft 4|2017


toptipps Zügig und zugig Sportwagen mit herausnehmbarem Mitteldach vereinen die Vorzüge eines Coupés mit denen eines Cabrios und sorgen für Frischluft und jede Menge Fahrspaß.

FERRARI 488 Spider Der Ferrari 488 Spider ist die letzte Evolutionsstufe in Ferraris fortwährender Liebesbeziehung zu offenen V8-Sportwagen. Der legitime Nachfolger der Baureihe 328 ist zwar deutlich größer und schwerer, aber auch 400 PS stärker als sein Urahn der Achtziger. Mit 670 PS und 8 Zylinder Turbomotor sind die 100 km/h in gut drei Sekunden erreicht. F1 lässt grüßen. www.ferrari.at

PORSCHE 911 TARGA 4S

www.porsche.at

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1 Heikel, aber schön: Interieur in Beige. 2 Schöne Einblicke ohne Targadach 3 Kühlrippen beatmen den Mittelmotor.

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ALFA 4C SPIDER

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Unser Autor Alex Kristan ist als Comedian mit seinem aktuellen Soloprogramm HEIMVORTEIL in ganz Österreich unterwegs. Mit seinen punktgenauen Parodien und der maßgeschneiderten „Individual Comedy“ ist er einer der beliebtesten Acts bei Top-Events in ganz Österreich. Infos und Termine auf: www.alexkristan.at

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Durch die radikale Reduktion aufs ­ esentliche schuf Alfa Romeo mit dem W Spider einen kernigen Mittelmotor-Sportwagen. Mit gerade mal 940 Kilo und 240 PS gibt’s Rennatmo pur und im kurvigen, engen Geläuf nur wenige ernsthafte Gegner. Allerdings kann man sich um den saftigen Neupreis von 80.000 Euro auch schon am Gebrauchtwagenmarkt bei Ferrari und Porsche ­umsehen. www.alfaromeo.at

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FOTOS: FERRARI S.P.A., PORSCHE HOLDING GMBH, FIAT CHRYSLER AUTOMOBILES N.V.

Der wahre Connaisseur fährt Targa. Und zwar endlich wieder ohne Glasdach, ­sondern mit dem legendären silbernen Bügel inklusive Wow-Effekt. Beim ­Öffnen und Schließen des Targadachs beginnt die Heckscheibe anmutig nach hinten zu schweben, um dem kleinen Stoffdach Platz zu machen, das sich ­elegant ins Heck des Elfers faltet, bevor die G ­ lasscheibe wieder an Ort und Stelle schwebt. „Best of Show“ vorm Eissalon.


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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL

Chiara Pisati mit zwei feschen Models

Eine Beachparty à la CALZEDONIA

BISSUTIS KALEIDOSKOP

Gemeinsam mit Barbara Schöneberger führt Alfons Haider durch die beliebten Starnächte am Wörthersee und an der Donau in der Wachau. Wir trafen den Moderator, Sänger und Schauspieler ganz entspannt beim Countdown zur Welturaufführung des Musicals „Santa Maria“ im Marchfelderhof. Vor der Kamera, durch und durch Profi, gab es für uns ein Best-of seiner schönsten Posen.

So schön kann der Sommer sein: CALZEDONIA_Beachparty_#GirlGang Models

In Partylaune: Missy May, Christian Sturmayr und Zoë Straub

Stimmung: Sandra Hernandez (CALZEDONIA), Nuriel Molcho, Davide de Rossi

10 Jahre Gut Purbach Im Vorjahr wurde das Gut Purbach vom Magazin A la Carte zum besten Restaurant des Burgenlands gewählt und erhielt von den Casinos Austria die Goldene Roulettekugel. Heuer feierte der Betrieb von Max Stiegl. Dem Anlass entsprechend stellten sich viele Gratulanten ein. Auch schau gratuliert herzlich.

1 1 Eine Rose zur Begrüßung: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner mit Franz und Doris Nigl. 2 Schauspielerin Christiane Hörbiger kam in „mopsiger“ 2 Begleitung. 3 Schriftsteller und Romancier Robert Menasse am Weg zum Sommerfest. 4 Liebe hält fit: Birgit Sarata, Grande Dame der Operette, mit dem neuen Mann an ihrer Seite – Unternehmer und John Harris-Chef Ernst Minar. 5 Christoph Dichand, Chefredakteur und Herausgeber der Kronen Zeitung, beim Smalltalk mit Franz Nigl.

Was ist los da drüben? Bitte Ruhe und Konzentration, ich stehe ja schließlich vor der Kamera …

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… also, den Blick fokussieren, die Pose fixieren und voilà, da kann manch Hollywoodstar nicht mit.

Zur Präsentation der aktuellen Bademodenkollektion ging es an den Tel Aviv Beach am Wiener Donaukanal. 250 Gäste feierten die neuen Modelle. Für die Kampagne #GirlGang standen bekannte Models wie Toni Garn, Ophelie Guillermand, Bianca Padilla oder Georgia Fowler vor der Kamera. Die ­anwesenden Promis waren ­jedenfalls sichtlich angetan.

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Die burgenländische Landespolitik und Nationalratspräsidentin Doris Bures gratulierten zum Jubiläum.

Wenn die Landeshauptfrau bitten lässt

Hmm, Auftritte am Wasser kenne ich schon, vielleicht folgt ja noch der Sprung über den großen Teich.

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Harry Stojka sorgte mit seiner Band für eine tolle Stimmung bis in die Nacht.

… dann kommen die prominenten Gäste in Scharen. Beim Sommerfest von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner gab sich ein buntes Who’s who aus Society, Wirtschaft, Kultur und Medien ein Stelldichein. Das Motto beim Heurigen „Kas-Nigl“ in Perchtoldsdorf lautete, eh klar, „Ausg’steckt is!“ Für die Landes­ chefin naheliegend: „Ich liebe das Bodenständige und Erdige.“

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FOTOS: HERBERT PFARRHOFER, KRISTIAN BISSUTI (8), CALZEDONIA (4), JOHANN KORLATH (2)

Mr. Starnacht zeigt uns seine schönsten Posen


Splitter Formel-1-Stars auf Boxenstopp beim ÖAMTC Weltweit sterben täglich 3.500 Menschen im Straßenverkehr. Die aktuelle FIA-Kampagne #3500LIVES soll Bewusstsein schaffen, dass das Thema Verkehrssicherheit jeden Einzelnen betrifft. Zum Start in Österreich holte der ÖAMTC Fernando Alonso und Valtteri Bottas nach Wien. Gemeinsam mit ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold und Werner Kraus (ÖAMTC-Ehrenpräsident, Trustée der FIA-Foundation) präsentierten die Formel-1-Piloten die Kampagne – und posierten mit kleinen und großen Fans.

Beachboys unter sich

Ein royaler Rolls-Royce

FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (8), STARPIX/ALEXANDER TUMA, MATHIAS KNIEPEISS

Perfekt in Form präsentiert sich der Rolls-Royce Silver Spur, mit dem Prinz Charles und Prinzessin Diana im April 1986 durch Wien chauffiert wurden. Heute gehört er Geschäftsmann Nabil Kuzbari. Für schau drehte sein Sekretär, Ex-Rad-

rennfahrer Georg Postl, eine Ehrenrunde in der royalen Kultlimousine.

Brian Wilson (75, rechts im Bild), musikalischer Mastermind der US-Kultgruppe „The Beachboys“, spielte in der Wiener Stadthalle auf – und sorgte beim Publikum für „Good Vibrations“. Im Gepäck hatte er unter anderem „Pet Sounds“, das 11. Album der Band. Nach der Show gratulierten Stadthallen-Geschäftsführer Wolfgang Fischer und „Wanda“-Sänger Marco Michael Wanda der Musiklegende persönlich.

„Spende ein Lächeln“ Von speziellen, ab sofort im Handel erhältlichen Orbit-Dosen werden bis Oktober jeweils 10 Cent an das SOS-Kinderdorf e.V. für Aktionen rund um die Zahngesundheit gespendet. Zum Start zeigte Fotograf Peter Badge (links) berührende Bilder von lächelnden KinderdorfKindern. Den Aktions-Paten Silvia Schneider und Alfons Haider gefiel’s. Mindestens 50.000 Euro sollen kauend gesammelt werden.

„Wolferl“ für Buchbinder Pianist und Grafenegg-Festivalleiter Rudolf Buchbinder wurde im barocken Bösendorfer-Saal des Mozarthaus Vienna, einem Museum der Wien Holding, erstmals der „Wiener Mozart Preis für Aufklärung und Neue Ideen“ verliehen. Diese Auszeichnung ist eine Initiative des Mozarthaus Vienna, unterstützt durch die Kulturabteilung der Stadt Wien. Gattin Agi gratulierte.

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Auf ein Krügerl mit Toto Wolff im Prater Im Schweizerhaus lässt es sich an heißen Tagen gut aushalten. Toto Wolff, F1-Teamchef von Mercedes, nutzte seinen Aufhalt in Österreich anlässlich des Grand-Prix in Spielberg zum lockeren Get-together mit Sportjournalisten. Neben dem WM-Kampf zwischen Lewis Hamilton, der in Wolffs Team fährt, und Ferrari-Pilot Sebastian Vettel wurde auch Geburtstag ­gefeiert. Für seinen Pressesprecher Christian Kuda (großes Foto, links neben Wolff) gab’s eine Überraschungstorte. Happy Birthday!

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: MICHAEL KRAUSE

Pointen, Promis und Premieren Wien, Niederösterreich und das Burgenland sind im Sommer traditionell Schauplatz verschiedenster Open-Air-Festspiele. Dieses kulturelle Vergnügen lassen sich auch die Persönlichkeiten des Landes nicht entgehen. Ein schau-VIP-Überblick. St. Margarethen

Kobersdorf „Der zerbrochene Krug“

„Rigoletto“

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1 1 Haubenkoch Max Stiegl, Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil mit slowenischer Amtskollegin Andrea Katic und Kickboxweltmeisterin Nicole Trimmel 2 Bgld. Tourismuslandesrat Alexander Petschnig, Heinz-Christian Strache mit Gattin und S ­ tefan Ottrubay 3 Sozialminister Alois Stöger und Hausherr Ottrubay mit ihren Ehefrauen

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Auf Besuch im schönen Kobersdorf: 1 Ex-Minister Nikolaus Berlakovich und Landesrat Norbert Darabos mit Gattinnen 2 Produktionsleiterin Karin Gollowitsch mit Intendant Wolfgang Böck 3 Dorfrichter Adam mit Marthe Rull, ­gespielt von Hannah Hohloch

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Weißenkirchen

Weitra

„Die Fürstin vom Weinberg“

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Tiroler Bergwelt gastiert im Waldviertel: 1 Stephanie Fürstenberg, Fernsehproduzent Peter Hofbauer, Schauspielerin Caroline Vasicek 2 Botschafterin Isabelle Berro-Amadei mit Ehemann, Johannes Fürstenberg 3 Ulli Schulenburg, Ehefrau Sabine 4 Stimmung!

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FOTOS: JOHANN KORLATH (6), KRISTIAN BISSUTI (8)

„Rosen in Tirol“

Da geht’s ja ganz schön zu, in Weißenkirchen – anno 1854 und auch 2017. Gekommen sind viele: 1 Weinhauer Johannes und Andrea Schmuckenschlager, Vizekanzler Wolfgang Brandstetter 2 Waltraud Haas mit Verena Scheitz 3 Richard Lugner 4 Das Schauspielerpaar Marcus & Leila Strahl

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Mörbisch „Der Vogelhändler“

Parndorf 1 Begeistert von der gelungenen Premiere zeigten sich die zahlreichen prominenten Besucher. Er fand’s „wuuunderbar“ – 20 Jahre war er Intendant, jetzt kam er als Gast: Harald Serafin mit Gattin Ingeborg und Intendantin Dagmar Schellenberger

„Das Mädl aus der Vorstadt“

Kulturlandesrat Helmut Bieler mit Kabarettistin Eva Maria Marold

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Opernstar Natalia Ushakova mit Mörbisch-Geschäftsführer Dietmar Posteiner

ÖGB & AK vereint: Erich Foglar und Rudi Kaske

Lotte Tobisch u. mitGuggi Guggi Löwinger Löwinger und Freundinnen mit Freundinnen

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Stockerau „Lumpazivagabundus“ Es ist wohl eines der bekanntesten Theaterstücke des berühmtesten Wiener Vorstadtdramatikers aller Zeiten. Ein bunter und ulkiger Abend mit Nestroy:

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1 Gabriele Benesch, Lotte Ledl 2 Joesi Prokopetz, Karin Fendrich, Erika Mottl 3 Karl Blecha mit Frau Rosi 4 Samy Molcho in Begleitung 5 Herbert Fechter, Ehefrau Elisabeth und Enkerl

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FOTOS: JOHANN KORLATH (8), KRISTIAN BISSUTI (15)

Bei der Premiere von „Schlafzimmergäste“ wagten einige den Blick durchs Schlüsselloch: Intendantin Nina Blum mit Tochter, Martin Halder, Schlossherr Markus Hoyos

Tierische Freude nach der Premiere

Rosenburg „Schlafzimmergäste“

Erwin Wurm mit Freundin Élise Mougin

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Wolfgang Schüssel, Vera Russwurm

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Die Nestroy-Posse lockte zahlreiche Besucher zum Theater Sommer Parndorf: 1 Intendant Christian Spatzek mit Barbara Kaudelka (Thekla) und Susanne Hirschler (Frau v. Erbsenstein) 2 Neusiedls Bezirkshauptfrau Birgit Lentsch, LH Hans Niessl und Bürgermeisterin von Kittsee, Gabriele Nabinger 3 schau-Verleger Gerhard Milletich und Burgenlands Militärkommandant Oberst Gernot Gasser mit ihren Ehefrauen

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Lustspielhaus „Figaro oder ein toller Schnitt“

Liebe, Intrigen und Leidenschaft auf der Bühne, Promidichte im Publikum 1 Ossi & Gabriele Schellmann 2 Magic Christian mit schnellem Kartentrick 3 Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig mit Ehefrau genoss den Abend. 4 Franz Vranitzky, Christine Vranitzky, Ela Hirschal, Regisseur und „Dr. Graf“ Adi Hirschal 5 Gottfried Neuner, Jennifer Newrkla, Peter Lodynski 6 Reinhard Nowak und Christa Kummer

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL 1

Ein Ball fast wie zu Kaisers Zeiten

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Seiner Kaiserlichen Hoheit hätte es gefallen: Wenn beim traditionellen Sommerball der Spanischen Hofreitschule zum Tanz gebeten wird, dann kommen die Gäste in Scharen. Rund 2.000 Ballbesucher waren es im heurigen Jahr, die sich für die 8. Ausgabe der Fête Impériale in Schale geworfen haben. Elisabeth Gürtler, die Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule, hatte mit ihrem Team einen ­exklusiven Rahmen vorbereitet – und so verwandelten sich die Winterreitschule, die Stallburg und die Sommerreitschule in einen grün-weißen ­Ballsaal. Farblich darauf ­abgestimmt, konnten die prominenten Gäste heuer auf dem Weg zur Hofreitschule auf ­einem 50 Meter langen Green Carpet lustwandeln – ein ­kaiserliches ­Vergnügen. 1 Herbert Prohaska mit seinen beiden Töchtern Birgit (links) und Barbara. 2 Fotomodell Franziska Knuppe war Stargast. 3 Karl Schranz kam mit Gattin Evelyn. 4 Vera Russwurm mit Uwe Kröger 5 „Kaiserliche Hoheit“ aus Bad Ischl. 6 Stanglwirt Balthasar Hauser mit Schauspieler Felix Dvora 7 Skisprunglegende Hubert „Hupo“ Neuper mit Gattin Claudia. 8 Am Green Carpet herrschte großer ­Andrang.

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Auf Spurensuche in der Wiener Vorstadt

Schlagerstars zu Gast in Mörbisch 1

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Die spannendsten Geschichten wurden und werden in der Wiener Vorstadt geschrieben – und diesen widmet sich Irmi Soravia in ihrem Buch „Döbling“. Zuletzt hatte sie den Millstätter See für ihre Leser „porträtiert“, nun begab sich die ­ehemalige Journalistin im 19. Bezirk auf Spurensuche. Erschienen ist der Prachtband im Brandstätter Verlag.

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Irmi und Hanno Soravia bei der Buchpräsentation beim Mayer am Pfarrplatz.

Laue Sommernächte und Schlager, die zum Mitsingen einladen, gehören ganz einfach zusammen. Bei der Schlagernacht des Jahres auf der Seebühne Mörbisch gab es dafür ausreichend Gelegenheit. Rund 6.000 Schlagerfans folgten der Einladung an den See.

1 Publikumslieblinge: Die Amigos. 2 Beatrice Egli posierte backstage mit ihren Fans von der Feuerwehr. 3 Fesch: Melissa Naschenweng begeisterte auf der steirischen Harmonika. 4 Nik P. griff vorm Auftritt zur Ukulele. 5 Semino Rossi brachte sein aktuelles Hit-Album mit.

FOTOS: JOHANN KORLATH (13), KRISTIAN BISSUTI (4)

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1 Peter Simonischek gut gelaunt mit Sonnenbrille, Ehefrau Brigitte Karner schmiegt sich an ihn. 2 VW-Großaktionär Hans Michel Piëch kam mit seiner Gattin Veronika. 3 Feierlaune: Maler Peter Sengl mit seiner Frau, der Künstlerin Susanne Lacomb.

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Foto: Franziska Liepe

Foto: Julius Silver

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SCHAU DABEI

WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: MICHAEL KRAUSE

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4 ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

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Ab 30. September, Ronacher

20 Jahre „Tanz der Vampire“: Das Kultmusical kehrt anlässlich des Jubiläums an seinen Uraufführungsort in der Hauptstadt zurück. Folgen auch Sie der rockigen Einladung der Untoten zum Mitternachtsball. www.wien-ticket.at

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Großes Tennis-Spektakel 21.–29. Oktober, Stadthalle

Es heißt wieder „Spiel, Satz und Sieg“, wenn mit den „Erste Bank Open 500“ das fünftgrößte euro­ päische Turnier der ATP World Tour ausgetragen wird. Spieler wie der deutsche Shooting-Star Alexander Zverev werden hier aufschlagen. www.stadthalle.com

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Apropos Pferd 5.–8. Oktober, Arena Nova

Welcher Pferdeliebhaber kennt sie nicht, Österreichs größte und beliebteste Fachveranstaltung rund um ein PS? Pferdesport und Pferdezucht hautnah erleben kann man traditionell auf der „Apropos Pferd“ in der Arena Nova. Für Profis, Anfänger, Interessierte, Modebewusste, Schaulustige und Familien. www.arenanova.com

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Weinlesefest

Gans viel Genuss

Held im eitlen Kampf

22.–24. September, Retz

16. & 17. September, Bad Sauerbrunn

15.–30. September, Musical Güssing

Seit über 60 Jahren lädt die Weinstadt Retz zum Fest der Feste – immer am letzten Wochenende im September. Dabei wird der Wein mit einer bunten Melange aus traditionellem Brauchtum und zeitlos unterhaltsamem Programm gefeiert.

Im traditionsreichen, sonst beschaulich-ruhigen Kurort ist das Gansl los! In vielerlei Gestalt und fast an jeder Ecke kommt es Ihnen an diesem ­Wochenende entgegen. Ein weiteres Gans Burgenland Genussfest: 30. 9. & 1. 10., Bad Tatzmannsdorf

Das Musical Güssing kann heuer mit einem Stück der Extraklasse aufwarten: „Der Mann von La Mancha“ macht die Bühne frei für den Ritter von der traurigen Gestalt – ein verwirrter, gegen Windmühlen kämpfender spanischer Held.

www.retzer-land.at

www.tourismus-badsauerbrunn.at

musicalguessing.com

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FOTOS: VBW/PREIML, E-MOTION/BILDAGENTUR ZOLLES KG/CHRISTIAN HOFER, ISTOCK, BUCHGRABER PETER/WWW.FOTOBUCHGRABER.AT, BURGENLAND TOURISMUS/PETER BURGSTALLER

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Kultmusical kehrt heim


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Das Online Banking, dem die meisten Österreicher vertrauen. Beim Raiffeisen Online Banking hat sich in den letzten 20 Jahren ganz schön viel getan. Es ist heute nicht nur einfacher, schneller und bequemer, sondern auch sicherer denn je. Darum ist das Raiffeisen Online Banking auch die Nummer 1 in Österreich – mit über 1,7 Millionen Nutzern. Mehr unter raiffeisen.at/onlinebanking


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