schau Magazin Heft 5 2017

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EUR 3,90 Heft 5/2017

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WIEN • NIEDERÖSTERREICH • BURGENLAND

SEITE 6: RICHARD LUGNER WIRD 85

MÖRTEL ZIEHT BILANZ SEITE 34: HANS PETER DOSKOZIL

SICHERHEIT NEU DENKEN SEITE 42: WIR FRAGEN EXPERTEN

AUS FÜR BARGELD?

GANSLZEIT und HALALI Stimmungsvolle Ausflugs- und Einkehrtipps für einen lukullischen Herbst. schaugenuss ab Seite 70

P. b. b. Verlagsort 1110 Wien / 17Z041055 M

ANNA VEITH

MEIN WEG ZURÜCK

EXKLUSIVINTERVIEW ZUM ZWEITEN COMEBACK SEITE 12


UNSER MULTI PROTECT: Unser neuer Existenzschutz federt finanzielle Folgen bei Unfällen und schweren Krankheiten ab und hilft, den Lebensstandard Ihrer Familie zu sichern bzw. laufende Kosten zu finanzieren. /wienerstaedtische

IHRE SORGEN MÖCHTEN WIR HABEN


schaubilddesmonats

FOTOS: RADIM VRSKA, STEFAN FÜRTBAUER

„Einer, der anpackt.“ Diese Worte hört man oft, wenn das Gespräch auf Hans Peter Doskozil fällt. Der SPÖ-Bundesminister für Landes­verteidigung und Sport wird über die Partei­grenzen hinweg für seine Kompetenz und Handschlagqualität geschätzt. Er ist bekannt dafür, dass er anderen zuhören kann und spürt, wo die Sorgen der Menschen liegen – als exzellenter Krisen­manager entwickelt er auch entsprechende Lösungsansätze. Derzeit ist der gebürtige Vorauer an vielen Fronten im Einsatz. In seinem neuen Buch „Sicherheit neu denken“ widmet er sich dem essen­ziellsten Bedürfnis der Gesellschaft überhaupt: unserer Sicherheit. Für Doskozil ist sie ein zentrales Bürgerrecht, heft 5|2017

schau-Herausgeber KR Gerhard Milletich

wie er im Interview, das ich gemeinsam mit schau-Chefredakteur Christoph Berndl geführt habe, erläutert. Unsere Story dazu lesen Sie ab Seite 34. Übrigens: Kurz vor Redaktionsschluss hat Doskozil die nächste Überraschung aus dem Hut gezaubert. Er bestellte Ex-Skirennläufer Armin Assinger zum Aufsichtsratsvorsitzenden der neuen Bundes-Sport GmbH. Sie ist Herzstück der vom Minister komplett reformierten Sportförderung, soll künftig Gelder treffsicherer an Athletinnen und Athleten bringen und so wieder für mehr Medaillen sorgen. Mit Blick auf Doskozils bisherige Bilanz wird das auch gelingen. schau 3


schaueditorial

In dieser Ausgabe 06 Mörtel und sein 85er

CHRISTOPH BERNDL

Richard Lugner immer noch „on fire“

Chefredakteur 12

Das Comeback, Teil II

Wie sich Anna Veith erneut zurückkämpft 18

Tanja Frank & Lorena Abicht

22

Korbleger in Toronto

Ein bärenstarkes Duo im Boot

Freitag, 1. September, früher Nachmittag. Über Rudolfsheim-Fünfhaus braut sich gerade ein ordentliches Gewitter zusammen. Ich sitze zum Interview mit Richard Lugner im Chefbüro seiner gleichnamigen City. Am 11. Oktober wird er 85. Ich eröffne: „Wie werden Sie eigentlich am liebsten angesprochen? Baumeister Lugner? Richard Lugner?“ „Also, die Leute nennen mich Mörtel, die nennen mich Richie, die nennen mich alles. Schau, jeder sieht mich halt anders.“ Was folgt, ist eine Bilanz seines bisherigen Lebens. Vor Kurzem ist er aus Mallorca zurückgekehrt. Bis zu 100 Selfies pro Stunde wurden dort mit ihm gemacht. Andere würden angestrengt w. o. geben. Nicht so Lugner. Im Gegenteil. Amüsiert und mit einem verwunderten Kopfschütteln erzählt er mir: „Nimm den Tobias Moretti. Den habe ich die Woche im Fernsehen gesehen. Der sagt: ,Der Sommer war anstrengend, weil ich im Jedermann gespielt habe.‘ Der spielt zwei Mal in der Woche eineinhalb Stunden und sagt, das ist anstrengend.“ Die ganze Story lesen Sie ab Seite 6. Austro-Ski-Queen Anna Veith arbeitet derzeit, nach einer Operation am linken Knie, mit voller Energie an ihrem zweiten Comeback in den Ski-Weltcup. Wir haben mit ihr telefoniert (ab Seite 12). „Hat Bargeld Zukunft?“ – Dieser Frage geht Michael Krause im Gespräch mit Experten auf den Grund (ab Seite 42). Mit Thomas Stipsits blättern wir in seinem Buch „Das Glück hat einen Vogel“ und plaudern über seine Rolle im Film „Baumschlager“ (ab Seite 28). schau-Motorexperte und Comedian Alex Kristan präsentiert uns sein neues Programm „Lebhaft“ (ab Seite 32). Wir treffen das rot-weiß-rote Segelduo, Tanja Frank und Lorena Abicht, das bereits Kurs auf die Olympischen Sommerspiele 2020 nimmt (ab Seite 18). Außerdem haben wir wieder viele Genuss-, Relax- und Livingtipps für Sie in petto (ab Seite 70). Viel Spaß beim Lesen wünscht Christoph Berndl.

Jakob Pöltl ist Österreichs größter Export 28 Neuer Film, neues Buch

Doppelter Thomas Stipsits 32

Alex Kristan ist „Lebhaft“

Mit neuem Programm auf der Kabarettbühne 34

Sicherheit hat oberste Priorität

Minister Hans Peter Doskozil über seine Pläne 42

Die Zukunft des Bezahlens

Was kommt, was bleibt 70

Ganslzeit in der Ostregion

Potpourri aus Wien, NÖ, Bgld. 74

Einen Kaffee, bitte!

schau genuss mit Ströck 76

Die besten Restaurants

schau alacarte weiß, wo’s am besten schmeckt 82

schau relax I

Reduce Bad Tatzmannsdorf 84

schau relax II

AVITA Resort****Superior

Das nächste schau erscheint am 28. November 2017.

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Kolumne, EBSG und mehr.

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SICHERHEIT NEU DENKEN

SICHERHEIT NEU DENKEN SEITE 42: WIR FRAGEN EXPERTEN

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AUS FÜR BARGELD?

AUS FÜR BARGELD?

GANSLZEIT und HALALI

GANSLZEIT und HALALI Stimmungsvolle Ausflugs- und Einkehrtipps für einen lukullischen Herbst. schaugenuss ab Seite 70

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21.09.2017 15:44 Uhr

Stimmungsvolle Ausflugs- und Einkehrtipps für einen lukullischen Herbst. schaugenuss ab Seite 70

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Österreichische

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OSG – Bauen in gewachsenen Strukturen

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ÖAK Auflagenkontrolle

Geprüfte Auflage: 212.000 Stück

4 Inhalt und Impressum 49 vorschau: Der Event-Navigator 90 Garagengold 92 schauschau: Society & Termine Abo unter Tel. 01/740 32-725

IMPRESSUM schau – STARS LESEN•FREIZEIT ERLEBEN•LIFESTYLE GENIESSEN•WIRTSCHAFT ENTDECKEN. DAS MAGAZIN FÜR WIEN•NIEDERÖSTERREICH•BURGENLAND. Medieninhaber und Verleger: CRM Medientrend GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien. Herausgeber: KR Gerhard Milletich. Chefredakteur: Christoph Berndl. Chef vom Dienst: Michael Krause. Gastautoren dieser Ausgabe: Marco Cornelius, Roland Graf, Alex Kristan, Julia Pühringer, Werner Schuster. Lektorat: Daniela Oberhuber, Nicole Salcher, Carina G. Wiesner. Redaktionsanschrift: Leberstraße 122, 1110 Wien, Tel. +43/1/740 32-0, Fax: +43/1/740 32-780, E-Mail: office@schaumagazin.at. Anzeigenkoordination: Daniela Borka, Tel. +43/1/740 32-725, Anzeigenverkauf: Julia Rötzer, Tel. +43/1/740 32-876. Druck: Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn. Erschei­nungs­­weise: 6 x jährlich. Einzelpreis: EUR 3,90. Jahres­bezugspreis: EUR 21. Abo: d.borka@schaumagazin.at. Herstellungsort: Wien. Die in den Artikeln vertretenen Meinungen der ­Autoren sind nicht ­unbedingt identisch mit denen des He­raus­gebers. Kalender- bzw. Veranstaltungstipps repräsentieren eine Auswahl des Redaktionsteams und erheben keinen Anspruch auf ­Vollständigkeit. Für die Richtig­keit der Termine: keine Gewähr. www.schaumagazin.at

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COVERFOTO: MIRJA GEH


Der KUNST

UND KULTUR verbunden

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„Ich setze auf junge Frauen, viel Knoblauch und die Meyr-Kur. Außerdem lasse ich mein Blut aufbereiten.“ Richard Lugner über seine Jungbrunnen

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schauexklusiv RICHARD LUGNER

Spaß ist wichtiger als alles Geld

schau-Chefredakteur Christoph Berndl mit Richard Lugner: „Wordraps mog ich ja gor ned.“ Sorry, da muss man durch.

Wordrap mit Lugner Was ist Ihr Lieblingswort?

Erfolg. Welches Wort mögen Sie gar nicht?

TEXT UND INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

Misserfolg.

85 Jahre und kein bisschen leise. Richard „Mörtel“ Lugner lässt mit seiner Energie so manch 45-Jährigen alt aussehen. Wir haben den Kult-Jubilar, der am 11. Oktober Geburtstag feiert, besucht. Das Ergebnis: eine schillernde Lebensbilanz. BAUMEISTER, ShoppingcenterBetreiber, Marketing-Genie, Fernsehstar oder Society-Original: Richard Siegfried Lugner in eine Schublade zu stecken, fällt schwer. Um ehrlich zu sein, ist es eigentlich unmöglich. Im Laufe seines Lebens ist er in zu viele unterschiedliche Rollen geschlüpft – und seinem Drang nach Öffentlichkeit ist es geschuldet, dass die Kameras meist dabei waren.

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FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER (2), PRIVATARCHIV RICHARD LUGNER

Was macht Sie überhaupt nicht an?

Ich mag kein Blut sehen. Alles, was grauslich ist, lehne ich ab. Ich bin Waage-Mensch. Der liebt das Schöne. Welches Geräusch oder welche Stimme lieben Sie?

Männliche Stimmen sind in einer tiefen Tonlage, und die regen mich weniger auf. Welches Geräusch oder welche Stimme hassen Sie?

Weibliche Stimmen haben eine sehr hohe Tonlage, und das ist vom ­Geräusch her unangenehmer als die männliche Sprache – und das ist übrigens akustisch nachgewiesen.

Ein Leben vor der Kamera

Mitunter wird sein Treiben belächelt, einige fühlen sich unangenehm berührt, mancher fühlt sich durch die mediale Omnipräsenz im rot-weiß-roten Boulevard gar belästigt. Wie dem auch sei. Fest steht, dass es in Österreich und auch über die Grenzen unseres Landes hinaus kaum jemanden gibt, der den vom Krone-Journalisten Michael Jeannée einst „Mörtel“ getauften nicht kennt. Wo Lugner auftritt, herrscht zumeist Selfie-Alarm. „Ich werde ja relativ zu viel angesprochen“, erzählt Richard Lugner. „Ich war jetzt auf Mallorca beim Bierkönig. Dort sind ungefähr 100 Selfies in einer Stunde gemacht ­worden. Noch mehr tut sich am Neustifter Kirtag oder beim Hahnenkamm-Rennen. Die sind das Schlimmste von den Selfies her. Rund 400 Aufnahmen werden bei den beiden Veranstaltungen mit mir gemacht – und das ist viel.“ Dass er einst zu einer Person öffentlichen In-

Was macht Sie an?

Erfolg und schöne Frauen.

Was ist Ihr Lieblingsschimpfwort?

Da gibt es keines. Richard und sein Hase: Wer hätte damals gedacht, dass aus dem braven Buben einst eines der schillerndsten Society-Phänomene Österreichs werden sollte.

teresses werden würde, hätte er sich wohl selbst nicht träumen lassen. Denn seine Kindheit und Jugend erlebte er im Wien der Kriegs- und Nachkriegsjahre. Geboren am 11. Oktober 1932, lebte er gemeinsam mit seinem Vater, einem Rechtsanwalt, seiner Mutter Leopoldine und seinem Bruder Roland im zweiten Bezirk. Die Verhältnisse waren einfachst. Zimmer-Kuchl-Kabinett, anfangs noch mit Klo am Gang. Prägt ihn diese Bescheidenheit bis heute? „Schon noch. Ich gebe natürlich mehr Geld aus als manch anderer. Grundsätzlich bin ich aber bescheiden. Mein Problem ist, dass ich so eine Wampen hab. Weil ich im Krieg ganz einfach immer alles auf-

essen musste. Ich habe von meinem Vater eine Watschen gekriegt, wenn ich etwas nicht gegessen habe. Da war er sehr hart zu mir, weil es einfach nichts gegeben hat“, erinnert sich Richard Lugner. 1943 musste sein Vater an die Front und kehrte nicht wieder heim. Das Kriegsende erlebte er mit Bruder und Mutter im Waldviertel. Die Mama war es schließlich auch, die Richards Berufsleben maßgeblich prägen sollte. „Ich habe fünf Jahre Mittelschule gemacht. Einmal bin ich zu meiner Mutter heimgekommen und habe gesagt: ,Du, Latein, Englisch, Französisch, das ist alles nicht meins. Ich habe da ein Plakat gesehen, auf dem stand ,Bundesge-

Welchem Beruf, außer dem eigenen, würden Sie gerne nachgehen?

Als Jugendlicher bin ich oft am Abend mit dem Autobus nach Breitenfurt gefahren. Die AutobusChauffeure haben mich damals beeindruckt. Welchem Beruf würden Sie nicht gerne nachgehen?

Chirurg. Wenn der Himmel existiert, was würden Sie von Gott gerne hören, wenn Sie an der Himmelspforte ankommen?

Das kann ich nicht sagen. Ich hoffe nur, dass er mein Leben akzeptiert hat, da ich grundsätzlich ein ehrlicher Mensch bin. schau 7


schauexklusiv Der Baumeister und die Frauen: Oben: Aktuell an seiner Seite ist Andrea „vom Badesee“ (links). Mausi, seine Ex-Frau Nr. 4, nimmt’s mit Humor. Unten links: Mit Ex-Bambi und ihrer Familie ging‘s jüngst für ATV in den Urlaub. Unten rechts: Bitter: Bussis für Spatzi gibt‘s nur mehr via Fernseher. Scheidung Nr. 5 erfolgte Ende 2016.

lenbau kannte ich mich aus, konnte alle Mineralölverordnungen auswendig. Sie war damals eine 23-jährige, fesche Frau, die viele Leute an Land gezogen hat. Ich habe es dann technisch umgesetzt. Das habe ich gekonnt.“ Außerdem spezialisierte man sich auf Nischenaufträge. Statt auf Neubauten setzte Lugner auf ­Revitalisierungen.

FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (6), PRIVATARCHIV RICHARD LUGNER/FOTOZENTRUM REIBERGER

werbeschule für Maschinenbau, Elektrotechnik, Hoch- und Tiefbau‘. Das wäre doch was. Am nächsten Tag komme ich nach Hause und sie redet mit mir nichts. Einfach gar nix. Um fünf am Abend frage ich sie dann: ,Na, hast du dich erkundigt?‘ Sie: ,Na freilich habe ich mich erkundigt. Ich habe dich sogar eingeschrieben.‘ Ich frage: ,In was?‘ Sie: ,In Hochbau.‘ Und ich war unglücklich. Ich wollte Maschinenbau oder Elektrotechnik machen, aber meine Mutter hat den richtigen Beruf für mich ausgesucht. Nach seiner Matura arbeitete Richard bei der Baufirma Herbert Lorenz und wechselte dann zu Mobil Oil. 1961 machte er sich mit einem Schulfreund erstmals selbstständig. Ein kurzes „Abenteuer“. „Er konnte ­leider nicht mit Geld umgehen. Das war nicht meins.“ Bereits 1962 startete er sein eigenes Unternehmen und bewies dabei den richtigen Riecher. „Meine erste Frau Christine ist zu allen Mineralölfirmen hingegangen, weil im Tankstel-

Groß geworden in der Nische

„Ich habe nur lauter kleine Arbeiten übernommen, die damals eigentlich nur mit Pfuschern zu machen waren. Ich habe nur von diesen Aufträgen gelebt. Damit bin ich groß geworden“, sagt Richard Lugner. „Außerdem hatte ich Spezialisten, die nicht schnell, aber hervorragende Arbeiter waren. Die haben teilweise in Socken gearbeitet und alles schön abgedeckt. Das war damals nicht üblich.“ Für die Motivation beteiligt Lugner leitende Mitarbeiter am Erfolg. „Alle Bauleiter waren am Gewinn beteiligt. Ich

Peter Münzenrieder Weingut PMC Münzenrieder Apetlon

Kurt Feiler Weingut Feiler-Artinger Rust

Josef Umathum Weingut Umathum Frauenkirchen

Axel Stiegelmar Weingut Juris Gols Karin Frank Weingut Höpler, Breitenbrunn Erich Scheiblhofer Weingut Scheiblhofer Andau

Der Neusiedler See und der Wein gehören zusammen, seit die Region römische Provinz war. In der langen Geschichte des pannonischen Weinbaus ist der Weinbau zu voller Reife gelangt. Der Neusiedler See ist die Region mit der höchsten Dichte an Topwinzern. Schließlich finden sich hier die idealen Klima- und Bodenbedingungen, um Weine von internationalem Rang zu produzieren. Im StarClub haben sich die Besten mit der St. Martins Therme & Lodge zusammengeschlossen, um Ihren Aufenthalt zu einem Erlebnis für alle Sinne zu machen. Folgen Sie der Spur: www.starclub.at


Schräge Verkleidungen und die Schauspielerei zählen zu Richard Lugners Leidenschaften. Ob im TV, bei der „Tagespresse-Show“ oder auf einer Karl-May-Bühne. Da kommt selbst Helmut Berger (unten links) ins Sinnieren.

hatte eine eigene Kraft, die hatte nichts anderes zu tun, als den ­Gewinn von jeder Baustelle auszurechnen. Jeder Bauleiter hat sieben Prozent vom Gewinn als Prämie ­ ­bekommen.“ Wo liegt eigentlich Mekka?

Großes Aufsehen erregte er mit dem Bau der „Wiener Moschee“ in Floridsdorf. Auch dabei beweist Lugner seine Selfmade-Qualitäten. „Die hatten einen Plan von einem berühmten, bekannten Architekten. Allerdings war um neunzig Grad die Mekka-Richtung falsch. Also habe ich das österreichisch-orientalische Institut, die technische Hochschule, das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen und noch zwei Stellen angerufen, doch das Ergebnis hat immer noch um 45 Grad gestreut. Ich habe mir dann einen großen Globus gekauft, wo Mekka zu sehen war und Wien. Am Ende habe ich es mit einem Winkelmesser gemacht und meine Mekka-Richtung stimmt. In

Josef Salzl Weingut Salzl Seewinkelhof Illmitz

Leo Sommer Weingut Sommer Donnerskirchen

Gerhard Kracher Weingut Kracher Illmitz

René Pöckl Weingut Pöckl Mönchhof

donnerskirchen

„Mit der Moschee kam auch das öffentliche Interesse. Damals habe ich gelernt, was PR und Marketing bedeuten.“ Richard Lugner über seinen Weg zum Zampano in Sachen (Eigen-)Werbung

Brüssel gibt es etwa eine Moschee, wo die Teppiche schief drinnen liegen, weil die Mekka-Richtung falsch ist.“ 1990 eröffnete Lugner seine gleichnamige City im fünfzehnten Bezirk, ein Auftritt von Thomas Gottschalk inklusive. Mit teuren Inseratenschaltungen trommelte er die langen Einkaufssamstage und feierte damit seinen, wie er meint, größten Erfolg. „Ich habe mich anfangs gar nicht hingetraut, weil wir so von den Kunden gestürmt wurden“, erzählt Lugner. „Jeden zweiten Samstag im Monat hatten wir bis 17 Uhr offen. Damals haben wir 20,2 Prozent vom Wochenumsatz am Samstag ge-


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macht. Ab 1997 war es dann erlaubt, jeden Samstag aufzusperren, da haben wir 20,6 Prozent gemacht. Deswegen kämpfe ich auch so für den Sonntag, weil der genauso eine Funktion hat.“ In diesem Kampf blieb ihm bislang der Erfolg verwehrt. Doch aufgeben ist Lugners Sache nicht. Einzig und allein unter seine politischen Ambitionen – er kandidierte bei zwei Bundespräsidenten- und einer Na­tionalratswahl – hat er endgültig e­inen Schlussstrich gezogen. „Urgestein“ am Society-Parkett

6 5 Legendär: Mörtels Operetten-Soireen. Ein Stargast: Waschmittel-König Kurt Rajer (˝{}† 1998) 6 Seinerzeit: Fuhrpark im Lugner-Design als „rollende Reklame“

info

Wer ist Richard Lugner? Geboren wurde Richard Siegfried Lugner am 11. Oktober 1932 in Wien. Seine Baufirma führte er in Schillingzeiten zum mehrstelligen Millionenumsatz. Bis heute ist er als Shoppingcenter-Betreiber und Society-Phänomen aktiv. Lugner war fünf Mal verheiratet und ist Vater von vier Kindern.

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Aber auch so ist Richard Lugner das Interesse der Öffentlichkeit gewiss, das er geschickt zur Wertsteigerung der eigenen Marke einsetzt. Seit den Anfangstagen der österreichischen Gesellschaftsberichterstattung mischt er am heimischen Societyparkett mit. „Ich war dabei, als Teddy Podgorski die Sendung ,Seitenblicke‘ gründete. Ob Trüffelessen in Perchtoldsdorf oder Wasserski­fahren am Wörthersee, ich habe jede Story mitgemacht. Der APA und dem News habe ich den Start ihrer Societyberichterstattung gemacht. Ich habe ihnen immer gesagt, wo ich hingehe und die sind auch hingekommen.“ Opernball und viele „Tierchen“

Mit seinen schrillen, starbegleiteten Auftritten am Wiener Opernball ­sowie einem vielfältigen Beziehungsleben an der Seite von Partnerinnen namens Mausi, Hasi, Käferl, Bambi,

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Katzi, Kolibri und Spatzi sorgt Lugner bis heute für Schlagzeilen. Trotz Stress in Liebesangelegenheiten sieht er erstaunlich fit aus. Sein ­Geheimnis? „Scheinbar die jungen Frauen, das wird zumindest behauptet“, scherzt Lugner. „Ich esse gern viel Knoblauch. Das ist ein sehr gesundes Gewürz oder Gemüse. Dann mache ich seit 31 Jahren die MayrKur, jedes Jahr 14 Tage lang. Außerdem habe ich mich einer Stamm­ zellenkur mit körpereigener Regeneration oder ich weiß nicht, wie man’s nennen soll, unterzogen Das ist noch nicht so bekannt. Die arbeiten sehr diskret in einem alten Schloss auf einem Berg oben in der Nähe von Leipzig. Da wird mein Blut aufbereitet, so wie in der Plazenta bei der Geburt.“ Und, wirkt es? „Mir sagen viele Leute, ich schau besser aus. Ich sag immer, das ist der Friseur Hüllerbrandt.“ Mit seinem bisherigen Leben ist Lugner rundum zufrieden. „Ich würde sagen, ich habe keine großen Fehler gemacht. So, wie ich gelebt habe,

war’s richtig. Ich wollte immer das machen, was mir Spaß macht. Bei Aufträgen ging es mir nie ums Geld. Mache, was du tust, mit Leidenschaft, der Rest kommt von selbst.“ Ein bisschen mehr Familie, bitte

Zum Redaktionsschluss ist Andrea (vom Badesee) die Frau an Lugners Seite. „Sie ist eine absolut anständige Frau. Solide, ned sekkant, gar nichts“, schwärmt Lugner, um gleich zu relativieren. „Aber ihr Problem ist, dass sie ein Morgenmensch ist, und ich bin ein Abendmensch.“ Es bleibt also spannend. Angesprochen auf sein Familienleben, wird Richard Lugner zum Schluss noch einmal richtig nachdenklich. „Familie ist wichtig. Wobei meine Familie momentan nicht so ideal kommuniziert mit mir. Ich kümmere mich schon zu wenig, aber es ist ein wichtiges Thema.“ Aber wie sagt ein Sprichwort so schön: „Es ist nie zu spät, den ersten Schritt zu tun.“ In diesem Sinne: Happy Birthday!  /// heft 5|2017

FOTOS: PRIVATARCHIV RICHARD LUGNER/GERARD, PRIVATARCHIV RICHARD LUGNER/PERCZE LAJOS, PRIVATARCHIV RICHARD LUGNER (3), STARPIX

1 Marketing-Profi. Der Baumeister beim Posing mit Lugner-City-Girls 2 1979 wurde die von Lugner gebaute Moschee eröffnet. Bundespräsident Rudolf Kirchschläger und der saudische Minister Abdul Aziz Al-Khuwaiter waren mit dabei. 3 Bestens vernetzt: Lugner im Urlaub mit seinem ehemaligen Schulkollegen Minister Karl Blecha. Mit von der Partie: Stadtrat Johann Hatzl (˝{}† 2011) 4 Mit illusteren Gästen wie Sophia Loren machte Lugner den Opernball zu seinem wichtigsten PR-Event.


Am 13. Oktober ist es endlich soweit: Babylon Berlin – die TV-Serie der Extraklasse rund um das verrückt-verruchte Berlin der 1920er Jahre startet auf Sky.

Den Regisseuren ist es gelungen, ein szenisch einzigartiges und spannendes Sittengemälde einer Stadt zu realisieren, die einmalig in ihrer Art war, und entführt so als erste deutsche TV-Serie die Zuschauer hautnah ins Berlin der „Goldenen Zwanziger“ einer Welt voller Licht und Schatten, Mord, ungehemmter Feierlaune, Kunst, Emanzipation und Extremismus. BABYLON BERLIN – das Serien-Event des Jahres

Kurz gesagt: ein Dschungel aus Korruption, Drogen

spielt im Berlin der ausgehenden 20er-Jahre. Einer

und Waffenhandel, dem sich ein jungen Kommissar

verrückten Ära, in der Berlin als kosmopolitische

aus Köln, gespielt von Volker Bruch, fast ohnmächtig

Hauptstadt und Schmelztiegel alle Welt magisch

entgegenstellt.

anzog. Die Serie basiert auf der Bestseller-Reihe von Volker Kutscher um Kommissar Gereon Rath

Babylon Berlin ist eine Produktion der X Filme Creative

und wurde vom Regietrio Tom Tykwer, Achim von

Pool in Koproduktion mit ARD Degeto, Beta Film und

Borries und Henk Handloegten realisiert.

Sky. Sie wurde von X Filme initiiert. Sky strahlt die Serie ab 13. Oktober 2017 um 20.15 Uhr in Doppel-

© Frédéric Batier/ X Filme 2017

folgen aus.

Serienstart am 13. Oktober. Nur auf Sky.


„Zum Erfolg gibt es keinen Lift. Man muss sich selbst bewegen.“ Diesen Spruch postet Skiqueen Anna Veith auf ihrer Homepage. Ihr selbst mangelt es nicht an Motivation. An der Rückkehr in den Weltcup arbeitet sie derzeit nach einem minutiös abgestimmten Plan.

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schauinterview ANNA VEITH

Ich kämpfe mich zurück INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL

Ihr drückt ganz Österreich die Daumen: Nach einer neuerlichen O ­ peration Anfang März, diesmal am linken Knie, arbeitet Skistar Anna Veith (28) konzentriert an ihrem zweiten Comeback. Wie geht es ihr derzeit? Läuft das Aufbautraining nach Plan? Welche Ziele steckt sie sich? Wir haben mit Anna telefoniert und nachgefragt.

FOTOS: MIRJA GEH, GEPA PICTURES

DEN HORRORSTURZ 2015 habe die ersten Schwünge gezogen. wohl eigentlich die gleiche Sehne ­haben wir leider noch allzu gut in Dafür haben wir im Training die betroffen ist. Die Verletzung am Erinnerung. Beim Training in Söl- Skibelastung simuliert – im Kraft­ rechten Knie war einfach noch viel den stürzt Anna Veith schwer. Die bereich und auf dem Trampolin. Da komplexer. Da ist die Stabilität des Diagnose ist niederschmetternd. waren jetzt die ersten Eindrücke ein- Knies auch sehr stark beeinträchtigt Kreuz- und Seiten­band­riss im rech- mal sehr gut. gewesen, war eigentlich komplett ten Knie, die Patellasehne ist komweg. Ich musste bei Null anfangen, plett durchtrennt. Ist das bereits Andere hätten längst aufgegeben. mit ersten Ansteuerungsübungen, das Ende einer Traumkarriere? Das Woher nimmst du die Kraft, mit die ganzen Bewegungen wieder neu all den verletzungsbedingten fragen sich viele. erlernen. Das war bei dieser OperaDoch Anna Veith schafft das schier Rückschlägen fertigzuwerden? tion links jetzt nicht so extrem. NaUnmögliche und kämpft sich zu- Natürlich war es eine lange Zeit, die türlich ist mir da ein Stückerl von rück in den Weltcup. Aber nur we- ich mich vorbereitet habe für mein der Sehne rausgeschnitten worden. nige Wochen später folgt die nächste Comeback. Als es so weit war, habe Die Herausforderung war, dass sich Hiobsbotschaft: Aufgrund einer Pa- ich mich auch extrem darüber ge- die Sehne wieder stärkt und sich in tellasehnenentzündung im linken freut. Da waren sicher Sachen dabei, dem Bereich, wo ein Stück entfernt Knie endet die Saison abermals viel die sehr gut waren, wie der Podest- wurde, wieder neues Sehnengewebe zu früh. Da die Entzündung bereits platz im Jänner in Cortina. Aber ich bildet. Das dauert halt seine Zeit. weit fortgeschritten ist, entschließt habe auch gemerkt, dass es an gewis- Von der ersten Verletzung wusste ich sich Anna nach Absprache mit ihren sen Dingen noch gehakt hat. Ich aber schon, dass die Patellasehne Ärzten zu einer Operation und star- versuche es im Allgemeinen so zu lange braucht und dass ich mir eben tet de facto neuerlich bei null. Viele ­sehen, dass ich mit dieser Operation diese Zeit geben muss. Trotzdem ist hätten zu diesem Zeitpunkt wohl einfach noch einmal einen Schritt vom Gefühl her zwischen rechts die Flinte ins Korn geworfen. Doch zurück gemacht habe und so quasi und links ein großer Unterschied. aufgeben ist für Anna Veith definitiv Anlauf für ein besseres Gefühl ge- Rechts ist die komplexe Verletzung, nommen habe. Anlauf für das, was die ganz einfach noch ganz andere ein Fremdwort. ich eigentlich vorhabe – Spaß zu Probleme mit sich bringt. Links ist schau: Hallo Anna, wie geht es ­haben beim Skifahren und wieder die Muskulatur viel weniger beeindir, wie geht es deinem linken Gas zu geben. So sehe ich das. trächtigt gewesen. Da war einfach Knie? der Schmerz sehr lokal und das war Anna Veith: Wieso gerade dem lin- Wie unterscheidet sich die eigentlich das Einschränkende. ken Knie? (Lacht) Also, mein Ge- Verletzung im linken Knie von Als Skirennläuferin beide Knie fühl ist sehr gut. Es sind jetzt sieben der im rechten? Monate nach der Operation, ich war Man kann die beiden Verletzungen lädiert zu haben, ist ja eigentlich auch schon wieder auf Schnee und schwer miteinander vergleichen, ob- der Super-GAU.

Horrorsturz

Verletzungspause

21. OKTOBER 2015 beim Training in Sölden – Kreuz- und Seiten­band­riss, Patellasehne durchtrennt im rechten Knie

14 MONATE

Weltcup-Comeback

Es ist sicher nicht leicht. Aber es ist natürlich so, dass in dem halben Jahr, in dem ich am linken Knie gearbeitet habe, auch am rechten ganz viel passiert ist. Ich habe wieder viel mehr Muskulatur und bin viel stabiler im Knie. Das ist auch nochmal ganz wichtig, diese Zeit in das rechte Knie zu investieren, aber eben gleichzeitig auch das linke in den Griff zu kriegen. Das ist natürlich schon eine große Herausforderung, aber ich denke, dass ich auf ­einem guten Weg und sehr gut ­betreut bin. Setzt du neben dem körperlichen Training auch auf mentale Techniken?

Nein, nicht wirklich. Ich habe im Training einen genauen Plan, nach

Vorzeitiges Saisonende

27. und 28. DEZEMBER 2016 FEBRUAR 2017 am Semmering, am 29. Jänner steht wegen chronischer Entzündung der Anna wieder in Cortina auf dem Podest. Patellasehne im linken Knie, Entschluss zur Operation

Zweites Comeback

GENAUER ZEITPUNKT NOCH OFFEN 15. September 2017: Rückkehr auf Schnee nach 211 Tagen. Wann Anna wieder Rennen fährt, steht noch nicht fest.


schauinterview So würden wir Anna Veith bald gerne wieder sehen – auf Skiern im Weltcup oder auf dem Podest wie nach ihrem ersten Comeback in Cortina 2016. Das Kämpferherz d ­ afür hat sie: „Jetzt werden wir die Skibelastung vorsichtig steigern und schauen, wie es funktioniert. Ich möchte schon noch mal ordentlich Gas geben und Spaß haben.“

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Annas Kreuz mit den Knien 21. Oktober 2015. Drei Tage vor dem Start der Saison erleidet Anna einen Horrorsturz beim Training in Sölden. Die Diagnose für Anna ist verheerend: Kreuz- und Seitenbandriss im rechten Knie, die Patellasehne durchtrennt. Noch vor dem Beginn ist die Saison bereits beendet, vielleicht sogar die Karriere. Nach gut 14-monatiger Verletzungspause feiert sie am 27. und 28. Dezember 2016 am Semmering ihr Comeback im Skiweltcup. Ende Jänner steht sie beim Super-G in Cortina wieder auf dem Podest. Im Februar 2017 beendet sie die Saison vorzeitig aufgrund einer chronischen Entzündung der Patellasehne im linken Knie. Nach Absprache mit ihren Ärzten entschließt sich die Olympiasiegerin und zweifache Gesamtweltcup-Gewinnerin zur Operation. Derzeit arbeitet sie an ihrem zweiten Comeback. www.anna-veith.com

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Wer unterstützt dich in deinem engsten Umfeld – in der Familie, in deinem Team?

Das sind sehr viele Menschen. Der näheste ist sicherlich der Manuel. Er ist jeden Tag für mich da und hilft mir, so gut er kann. Aber ich habe natürlich ein großes Team. Das sind Physiotherapeuten und Trainer, mit denen ich zusammenarbeite. Wie reagieren die Sponsoren in dieser Situation?

Natürlich habe ich meine Sponsoren selbst über die aktuelle Situation informiert. Ich habe ihnen erzählt, dass ich eine Operation machen werde, und sie darüber aufgeklärt, was das bedeutet. Eigentlich war die Reaktion von allen sehr positiv. Ich habe das große Glück, dass mich alle sehr unterstützen. Da bin ich irrsinnig froh darüber, weil das gibt mir auch total viel Sicherheit. Wie sieht deine Roadmap für die Rückkehr in den Skiweltcup aus?

Jetzt wird es darum gehen, die Skibelastung ganz langsam und dosiert zu steigern – nachdem die Rückkehr auf den Schnee ja schon ganz gut funktioniert hat. Wichtig ist, dass die linke Sehne nicht gleich wieder überfordert ist und gereizt wird. Genau mit dem Zeitplan, den wir bis jetzt einhalten, müssen wir weiter tun, unabhängig davon, wann die Rennen sind und welche Rennen sind. Das sollte eigentlich komplett ausgeblendet werden. Natürlich bin ich ehrgeizig und will so schnell wie möglich wieder fahren, aber das beißt sich halt ein bisserl. Deshalb muss ich wirklich noch geduldig bleiben und alles langsam aufbauen.

Mit eiserner Disziplin sowie viel Kraftund Koordinationstraining bereitet sich Anna aufs zweite Comeback vor. Die Skischuhe waren schon vor dem ersten Schneekontakt im Einsatz, damit sich die Sehne an die Belastung gewöhnen kann.

Ich glaube, da in den Speed-Disziplinen der Druck im Schwung länger gezogen ist als etwa im ­ Riesen­slalom, könnte es dort vielleicht schneller gehen. Deswegen werde ich mich jetzt am Anfang auch auf das konzentrieren und schauen, was da geht. Mit deinen Fans hältst du via Social Media Kontakt. Geben dir die Kommentare Kraft?

Schon immer wieder. Ich lese mir jetzt nicht alles ganz genau durch, dafür sind es einfach zu viele. Aber es gibt immer wieder Kommentare, die sehr aufbauend sind. Das ist jetzt aber nicht das Ziel, warum ich teile, was ich mache. Ich möchte einfach ein bisschen einen Einblick gewähren in mein Leben und finde das eigentlich ziemlich gut. Du hast im Vorjahr dein Buch präsentiert. Arbeitest du derzeit an Projekten abseits des Skifahrens?

Im Moment nicht. Mein großes Projekt derzeit ist meine Gesundheit und natürlich der Skisport. Auch Marcel Hirscher ist ja derzeit verletzt. Für die Skination Österreich ist dieser Doppelausfall eigentlich ein Wahnsinn. Habt ihr Kontakt miteinander?

Sehr wenig eigentlich. Man kann’s

jetzt auch gar nicht vergleichen. Natürlich ist das jetzt suboptimal für ihn, wie’s läuft. Ich wünsche ihm selbstverständlich viel Geduld und alles Gute und habe ihm auch geschrieben. Aber wir haben so jetzt keinen Kontakt. Hand aufs Herz, hast du jemals mit dem Gedanken gespielt, dass deine Skikarriere zu Ende sein könnte?

Irgendwann endet jede Karriere. Es ist sicher so, dass man darüber nachdenkt, was man seinem Körper noch zumuten kann. Ich bin jetzt 28, seit vielen Jahren im Weltcup und habe auch Raubbau betrieben an meinem Körper. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich mich verletzt habe. Weil ich ganz einfach extrem war. Für mich ist jetzt wichtig, dass ich meinem Körper die Zeit gebe, die er braucht, um wieder Leistung erbringen zu können. Da ist für den Gedanken ans Aufhören kein Platz. Natürlich weiß ich auch, dass ich nicht mehr ewig fahren werde. Aber in den Jahren, die da jetzt noch kommen, möchte ich schon noch mal ordentlich Gas geben, Spaß haben und so Ski fahren, wie ich mir das vorstelle. Vielen Dank für das Gespräch! ///

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FOTOS: HEAD (2), PRIVAT (3)

dem ich trainiere. Ich weiß, wo meine Ziele sind, die ich auch ­kurzfristig erreichen will, und ich weiß, was ich dafür zu tun habe. Das reicht eigentlich. Ich setze da jetzt keine speziellen Techniken ein. Zurzeit bin ich voll auf mein Krafttraining fokussiert, damit ich körperlich voll fit bin. Das ist eigentlich das Wichtigste. Ich versuche natürlich schon, in mich hineinzuspüren, was ich genau brauche zum Skifahren, damit ich das so gut wie möglich vorbereiten kann. Da geht es eher um die körperlichen Belastungen, mit dem Kopf hat das weniger zu tun.


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S

alam Orient“ ist längst eine Institution. Das Festival bietet die Chance, die Regionen im Nahen Osten sowie in Nordafrika besser kennenzulernen. Die Kultur macht es möglich. Dabei helfen seit vielen Jahren Stars wie zum Beispiel Khaled, Natacha Atlas, Tinariwen oder Anouar Brahem. Der Festival-Gründer und Intendant Norbert Ehrlich hat nach 15 erfolgreichen Jahren das Festival an die Expertinnen Katrin Pröll und Martina Laab übergeben. Sie haben dem Erscheinungsbild des Festivals mit neuem Design und neuer Website einen frischen Anstrich verliehen. Inhaltlich setzen die beiden weiterhin auf einen erfrischenden Mix aus klassisch-traditioneller und aktueller Musik, Kunst und Kultur aus dem Orient. Das Festival eröffnet am 17. Oktober Souad Massi im Porgy & Bess. Die Algerierin, die in Paris lebt, ist längst ein Superstar der globalen World-Music-Szene. Sie verbindet in ihrem akustischen Sound arabische Tradition mit Elementen des Pop. Am nächsten Abend lässt die Debo Band aus den USA im Porgy & Bess die musikalische Vergangenheit Äthiopiens aufleben. Und die französische Band L’Hijâz’Car verpackt die Klänge des Mittelmeerraums mit ungezügelter Spielfreude.

Fateh Ali Khan (1948–1997) weltweit bekannt gemacht. (Der Massive-Attack-Remix von „Mustt mustt“ war ein Dancefloor-Hit.) Der Sänger aus Pakistan ist tief im Sufismus verwurzelt und sucht durch den spirituellen Gesang, der nur von wenigen Instrumenten begleitet wird, einen Trance-Zustand.

Tief in der Tradition verwurzelt ist auch der iranische Künstler Alireza Ghorbani. Er ist ein Nachfolger von Mohammad-Reza Shajarian, Meister des klassischen persischen Gesangs. Für den krönenden Abschluss des Festivals sorgt das spanisch-marokkanische Ensemble Flamenco Chekara. •

Großmeister aus Pakistan Faiz Ali Faiz, der Großmeister des Qawwali, gastiert am 24. Oktober im Theater Akzent. Dessen spirituellen Gesangsstil hat Nusrat

FOTO: JACOB BLICKENSTAFF

Bei Salam Orient feiert die Debo Band aus den USA ihr Europa Debut.

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Morgenland Souad Massi: Ihre Lieder sind meist autobiografisch und von verschiedenen Musikrichtungen und -einflüssen geprägt.

 INFOS Salam Orient www.salam-orient.at

Game City FOTOS: JEAN-BAPTISTE MILLOT, GAME CITY/VIENNAPRESS/ANDREAS TISCHLER

Neue Computerspiele-Trends und gute Tipps für Eltern.

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ie „Game City“ (13.–15. 10.) macht das Rathaus und den Rathausplatz zur Spielzone. Der Eintritt ist frei. Der größte Computer- und Konsolenspiel-Event Österreichs hat die Trends für PC, Konsole, Tablet und Smartphone. Außerdem zeigt sie auf, wie Games für Kinder sinnvoll und richtig eingesetzt werden können. Eltern haben gemeinsam mit ihren Kindern in der KidsZone die Möglichkeit, neueste Games und Technologien auszuprobieren. Die wienXtraspielebox lädt zu Kinder-Workshops für ­Computerspiele. Auch Beratung und Infos zu allen Fragen gibt sie. Denn rund 1.000 neue Computergames kommen pro Jahr auf den Markt. Wer blickt da eigentlich noch durch? Meist nur Freaks und professionelle Gamer.•  INFOS Game City www.game-city.at

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schausport SEGEL-DUO TANJA FRANK UND LORENA ABICHT

Auf Kurs in Richtung Tokio TEXT UND INTERVIEW: CHRISTOPH BERNDL

„Wichtig ist jetzt einmal die OlympiaQualifikation, die nächstes Jahr beginnt.“ Tanja Frank setzt sich mit Vorschoterin Lorena Abicht große Ziele.

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DAS AUSTRIA TREND Hotel Schloss Wilhelminenberg zählt zu den beliebtesten Hochzeitslocations der Bundeshauptstadt. Mit ein Grund dafür ist der atemberau­ bende Blick über die Millionen­ metropole an der Donau, den man von hoch oben genießt. So wird ­jedes Foto vom vielleicht wichtigs­ ten Tag im Leben zum kitschigen Postkartenmotiv. Ich habe mich hier mit Österreichs definitiv attraktivstem Segeldoppel zum Interview verabredet. Auch an diesem Tag posiert ein Hoch­ zeitspaar vor Ort vor einem Foto­ grafen. Er dirigiert das Pärchen in

ment“ und wollen so ihren Master machen. Aber zurück zum Sport, wie haben sich die beiden gefunden? „Kennengelernt haben wir uns eigentlich vor 23 Jahren. Unsere ­ Großeltern haben Haus an Haus in Neusiedl am See gewohnt. Außer­ dem sind unsere Mamis zusammen in die Schule gegangen. Wir sind mehr oder weniger miteinander auf­ gewachsen, Sandkastenfreundinnen sozusagen“, klärt uns Tanja auf. „Wir sind früher mal zum Spaß im 420er gesegelt. Damals war es aber recht schwierig, da die Leni in Deutschland in die Schule ging. Während des Schuljahres hat man ohnehin schon wenig Zeit und dann noch die Distanz zwischen Öster­ reich und Deutschland. Das war halt schwierig, aber jetzt sind wir alt die perfekte Position. Während wir genug. Jetzt haben wir uns endgültig an der Gruppe vorbeischlendern, gefunden.“ meine ich: „Hochzeitsfotograf ist ­sicher kein schlechter Job.“ Tanja Ja, ich will! entgegnet: „Scheidungsfotograf wäre wahrscheinlich noch lukrati­ Auch Lorena Abicht hat das Segeln ver.“ Lorena lacht und stimmt ein: im Blut. „Ich komme ja auch aus „Ja, wenn man sich die Scheidungs­ ­einer Seglerfamilie. Am Neusiedler rate ansieht, ist das sicherlich ein See gehört das irgendwie dazu. Ge­ nau wie Tanja bin ich von Kindes­ ­attraktives Businessmodell.“ beinen an gesegelt. Ich habe beide Aus dem Sandkasten ins Boot Staatsbürgerschaften, also die öster­ reichische und die deutsche. Meine Das Interesse für wirtschaftliche Zu­ Mama kommt aus Wien, ich bin sammenhänge kommt nicht von aber in Hamburg geboren. Mein ungefähr. Beide absolvieren derzeit Papa ist aus Bayern. Ich habe mein ein Fernstudium „Sportmanage­ Leben lang in Hamburg gewohnt, heft 5|2017

FOTOS: DAVID PICHLER/WWW.DAPIC.ROCKS, STEFAN FÜRTBAUER

Als Vorschoterin von Thomas Zajac rettete sie 2016 unsere olympische Ehre bei den Sommerspielen in Rio und holte mit ihm die Bronze-Medaille. Jetzt übernimmt Seglerin Tanja Frank (24) selbst das Ruder und fängt nochmal ganz von vorne an. Neue Bootsklasse, neue Position am Boot und mit Lorena Abicht (23) eine neue Partnerin an Bord. Gemeinsam haben die beiden ein Ziel vor Augen – die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.


Die Zwei machen nicht nur am Boot eine gute Figur: Beim schau-Fotoshooting bewiesen Lorena (li.) und Tanja ihre Modelqualitäten.

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schausport

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gonnen und hängen uns da voll rein. In vielen Momenten sieht man das nicht zuletzt auch schon an den Er­ gebnissen. Kleine Ausreißer nach oben sind schon da. Es fehlt halt noch die Konstanz. Da arbeiten wir jetzt sehr intensiv daran. Wir versu­ chen so viele Wasserstunden wie möglich zu sammeln, machen Kraft­ sport und Ausdauer. Dazu kommen viele Koordinations- und Balance­ geschichten mit unserem Fitness­ trainer. Wir arbeiten also an allen Ecken und Enden, was notwendig ist. Bis jetzt sind wir zufrieden und liegen gut im Zeitplan. Derzeit ist natürlich alles extrem eng getaktet“, sagt Lorena. Das Training absolvie­ ren die beiden so oft wie möglich ge­ meinsam. „Der Segelverband stellt uns einen Koordinator“, erklärt Tanja. „Entweder trainieren wir im Universitätssportzentrum auf der Schmelz in Wien oder im Leistungs­ zentrum in Neusiedl. Wenn wir nur kurz im Lande sind, dann gibt es bis zu fünf Mal pro Woche Kraft-, Kon­ dition- und Balancetraining. Wenn wir länger da sind, dann versuchen wir auch ein paarmal in Neusiedl

am Boot zu sitzen. Im Moment ist das aber ohnehin kein Thema.“ Erfolgsbasis Heeressport

Unterstützung bekommen die bei­ den auch vom Österreichischen Bundesheer. „Ohne Bundesheer wäre es unmöglich. Ich bin beim Heeressport ganz normal angestellt. Wir bekommen ein monatliches ­Gehalt“, sagt Tanja. „Der Sport ist mein Bundesheerjob. Ein Mal pro Woche bin ich dort und gebe mei­ nen Wochenplan ab. Meine Arbeits­ zeit ist meine Trainingszeit. Ich bin Korporal. Du machst die ganz nor­ male Grundausbildung. Die habe ich 2013 in Graz absolviert. Dann wirst du an deinen Stützpunkt ver­ setzt. Bei mir ist der in der Südstadt. Ein Mal in der Woche melde ich mich dort in meiner Uniform zur Standeskontrolle und gebe meinen Wochenplan ab, wann ich wo, was, wann trainiere.“ Auch Lorena wird im Herbst zur Bundesheersportlerin und startet im November mit ihrer Grundausbildung. „Ich freue mich sehr drauf. Es ist schon ein schönes heft 5|2017

FOTOS: DAVID PICHLER/WWW.DAPIC.ROCKS

die Sommer aber immer hier im fang dachte ich mir, das wird ein Haus am Neusiedler See verbracht. Wahnsinn, wenn ich die Position Begonnen habe ich im Opti – dann am Boot wechsle, also von der Vor­ im 420er, später im 470er. Am schoterin zur Steuerfrau, eine neue Sportinternat in Berlin habe ich Partnerin habe und auch noch eine meinen Schulabschluss gemacht andere Bootsklasse. Mein Gedanke und dort eigentlich auch mit dem war ganz einfach: ,Okay, ganz oder Leistungssport begonnen. Aller­ gar nicht.‘ Am Ende war es aber dings bin ich noch nicht auf dem doch recht spontan. Es gibt sicher Niveau gesegelt, wo wir jetzt sind. einige, die es nicht verstehen. Viele Ich war im Landeskader. Dann hatte von denen wissen aber wahrschein­ ich allerdings eine ,akademische lich gar nicht, dass ich nur für diese ­Segelpause‘. Ich bin zurück nach vier Jahre, die ich mit dem Tom ge­ Hamburg gegangen und habe eine segelt bin, an die Vorschot gegangen Ausbildung zur Groß- und Außen­ bin. Davor war ich immer selbst handelskauffrau gemacht. Aller­ Steuerfrau. Für mich war einfach dings ist mir das Segeln die ganze klar, dass ich wieder zurück will.“ Zeit irrsinnig abgegangen. In Neu­ Gemeinsam wollen Tanja und Lo­ siedl habe ich Tanja wieder getroffen rena im 49er FX durchstarten. Tanja und sie hat mich gefragt. Ich habe erklärt den Unterschied zum Nacra: keine Sekunde überlegt und sofort „Vorher bin ich im Katamaran gefah­ Ja gesagt.“ ren, mit zwei Rümpfen. Wenn man das Boot ins Wasser stellt, dann ist Multipler Neustart mit Risiko es ganz stabil, fällt also nicht um. Das neue Boot kippt im Wasser Ein sportlicher Neustart in mehrfa­ ­sofort, wenn du nicht die Balance cher Hinsicht ist allerdings nicht hältst. Jede kleinste Bewegung hat ohne Risiko. Nicht alle in ihrem dabei große Auswirkungen.“ Lorena Umfeld waren sich anfangs sicher, ergänzt: „Das ist so, wie wenn du ob sich Tanja diese Entscheidung zu zweit Yoga auf einem breiteren auch wirklich gut durch ihren klu­ Surfbrett machen würdest.“ gen Kopf gehen ließ – Intelligenz­ quotient 137, bereits mit 14 begann Es wird verdammt eng sie ein Biologiestudium, wechselte später zu Ernährungswissenschaft, Noch liegen die Olympischen Som­ nebenbei Matura mit ausgezeichne­ merspiele 2020 in Tokio drei Jahre tem Erfolg. Tanja klärt auf: „Ich entfernt, in sportlichen Dimensio­ habe lange überlegt, ob ich in mei­ nen gerechnet, stehen sie allerdings ner bisherigen Bootsklasse Nacra schon de facto unmittelbar vor der bleiben oder wechseln soll. Am An­ Türe. „Im Oktober haben wir be­


„Als Tanja mich gefragt hat, ob ich mit ihr segeln will, habe ich keine Sekunde überlegt und sofort Ja gesagt.“ Lorena Abicht segelt ab sofort gemeinsam mit ihrer Sandkasten-Freundin auf Olympia-Kurs.

Gefühl, so etwas fürs Land Öster­ nicht unbedingt der klassischen For­ reich leisten zu können.“ Der Ver­ mel Matura, Studium, Schreibtisch antwortung, die sie dabei tragen, folgen muss. Unser Schreibtisch ist sind sich die beiden durchaus be­ das Boot und das ist schon ein ganz wusst. Tanja: „Die Bundesheerplätze besonderes Lebensgefühl, ein beson­ für Sportler sind recht gering. Das derer Lifestyle. Wenn man das, ver­ heißt, du musst jedes Jahr zittern, bunden mit dem Sport der Jugend, ob du jetzt im Bundesheer drinnen weitergeben kann, dass es solche bleiben kannst oder nicht. Sport- Möglichkeiten überhaupt gibt, dass und Verteidigungsminister Hans man sich dahinkämpfen und sich ­Peter Doskozil setzt sich voll dafür ­etwas ersegeln kann, dann ist das ein, dass es halt mehr Plätze gibt. schon etwas ganz Tolles.“ Tanja ­Alleine das ist schon mal ein großer ­ergänzt: „Wir sind beim Aufbauen Punkt. Auch das Projekt Rio, das ­unserer Instagram-Seite. Die heißt damals vom Sportministerium aus­ ,Frank-Abicht-Sailing-Team‘, bitte ging, war für uns ganz essenziell.“ unbedingt reinschreiben und Wer­ bung machen. Suchen Follower Boot ist unser Schreibtisch (lacht). Am Anfang ist es irrsinnig schwer. Auf Facebook sind wir Tanja und Lorena sind auch in den schon länger dabei.“ sozialen Netzwerken sehr aktiv. Überhaupt ist es so eine Sache mit Wollen sie so auch junge Menschen der medialen Öffentlichkeit. Tanja: fürs Segeln begeistern und sehen sie „Nach Rio hat man das richtig ge­ sich als Botschafterinnen für eine merkt. Da war viel Aufmerksamkeit Generation in diesem Sport? Lorena da. Aber um ehrlich zu sein, sobald winkt ab: „Also als Botschafterin die ersten Skirennen begonnen ha­ sehe ich mich nicht. Aber es ist ben, war es wieder vorbei. Da hat schon schön, wenn man auf irgend­ man als Segler kein gutes Los. Wenn eine Weise Vorbild oder Richtungs­ du als Segler eine Bronze-Medaille geber sein kann. Dass das Leben bei der WM machst, bringen die heft 5|2017

Medien eine kleine Geschichte ­darüber. Qualifizieren sich unsere Fußballer nicht für ein wichtiges Turnier, dann ist ihnen das vier Sei­ ten wert. Diese Gewichtung kann ich oft nicht ganz nachvollziehen.“ Chance auf Olympia-Ticket

Jetzt liegt der Fokus voll auf der Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2020. Einfach wird es bestimmt nicht. „Wir segeln gegen Leute, die mitunter das fünfte Jahr gemeinsam am Boot sitzen. Das merkt man halt“, sagt Tanja. „Was uns noch ein bisserl fehlt, was aber auch ganz normal ist, ist die Kon­ stanz, durchgehend gute Ergebnisse zu haben. Aber gerade bei der Kieler Woche und beim EM-Testevent hatten wir eigentlich jeden Tag ­ Top-Fünf- oder Top-Zehn-Plätze. Es kommen halt dazwischen leider ein paar, die halt nicht so toll sind. Aber es ist zumindest gut zu sehen, dass wir es können. Wichtig ist jetzt ein­ mal die Olympia-Qualifikation, die nächstes Jahr beginnt. Die startet in Aarhus mit der Weltmeisterschaft.

Dort werden erste Tickets vergeben. Es ist noch nicht ganz sicher, wie viele. Irgendwas zwischen acht und zehn Nationentickets. Das ist halt einfach einmal die erste Chance. Un­ ser Ziel ist auf jeden Fall, dabei zu sein. Allerdings ist Dänemark ein ­extrem schwieriges Revier. Ich war schon einmal mit dem Nacra dort. Es ist megaschwer und offen für Überraschungen. Vielleicht sind auch wir die Überraschung. Ich glaube, dass alles passieren kann.“ ///

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Bootsklasse 49er FX Der 49er ist die olympische HighPerformance-Bootsklasse. Im ­Gegensatz zum Nacra 17 wird diese Bootsklasse nicht im Mixed gesegelt. Besondere Herausforderung: Vorschoterin und Steuerfrau stehen auf den breiten Wings im Trapez und müssen mit ihrem Körper­ gewicht das Boot aufrecht halten.

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schausport Der Wiener Jakob Pöltl lebt in Amerika seinen größten Traum! Der 2,13 Meter große Center geht in der besten Basketball-Liga der Welt, der NBA, mit den Toronto Raptors in seine zweite Saison – natürlich mit großen Zielen.

JAKOB PÖLTL ZURÜCK BEI DEN TORONTO RAPTORS

Austrian Hammer mit großen Zielen Zwischen Kanada und ­Österreich – Jakob Pöltl war auch in diesem ­Sommer wieder in seiner Heimatstadt Wien.

TEXT VON MARCO CORNELIUS

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NBA-Karriere zurück. Natürlich geht man immer mit gewissen Vorstellungen, wie eine Saison laufen wird, in die Spiele. Für Pöltl war es nach sehr starken College-Jahren und einer guten Preseason natürlich nicht leicht, die Erwartungen zu ­erfüllen. „Ich bin relativ offen in die Saison gegangen, aber ja, man kann sagen, dass es für mich in etwa so kam wie erwartet. Es war hie und da nicht so leicht, mit der fehlenden Konstanz, was die Spielzeit ­anbelangt, umzugehen, aber auch damit war davor zu rechnen. Ins­ gesamt hat für mich alles gepasst, sowohl was das Team betrifft als auch das Rundherum“, erklärt Pöltl. Die Highlights in der Rookie-Saison kommen wie aus der ­Pistole geschossen. „Sicher das erste NBA-Spiel gegen die Detroit Pistons und Begegnungen, in denen ich einen guten Beitrag liefern konnte, wie zum Beispiel der Comeback-Sieg gegen die Hornets. Leider musste ich in den letzten Spielen immer wieder als Zuschauer von der Bank aus die Spiele erleben. Man hat immer das Gefühl, dass man einen Unterschied machen könnte, aber wir haben mehr auf unsere Routiniers gesetzt

und dem System vertraut. Wir ­hätten auch mit mehr Einsatzzeit für mich die Serie nicht gewonnen, da muss man realistisch sein. Es war nur deswegen hart für mich zuzusehen, weil wir verloren haben. Aber Cleveland mit LeBron James war einfach zu stark“, so Pöltl weiter. Wurf und Kraft standen im Sommer auf dem Programm

Ausruhen und sich feiern lassen ist für den ehrgeizigen Wiener aber nichts. In der Offseason standen harte Trainingseinheiten und natürlich das Nationalteam auf dem Programm. „Meine Trainer haben mir einige Aufgaben mit nach Europa gegeben. Sie wollen, dass ich in der kommenden Saison mehr Verantwortung übernehme. Ich habe mit Stefan Weissenböck viel an meinem Wurf gearbeitet, an der Technik ­einiges geändert. Wir haben auch an anderen Skills für das Spiel mit dem Gesicht zum Korb trainiert, um darauf vorbereitet zu sein, künftig mehr von außen spielen zu können. Man hat es bei den Cavs gesehen. Wenn in einem Team wirklich jeder gut werfen kann, hat der Gegner große Probleme. Diese Entwicklung

FOTO: TALKING-HEADS.AT

DIE NBA WAR IMMER SCHON der große Traum von Basketballer Jakob Pöltl! Egal ob er bei den Timberwolves in Wien, in Traiskirchen bei den Lions oder am College für Runnin’ Utes für regen Betrieb unter dem Korb sorgte. 2016 ging dann der Traum des 2,13 Meter großen und 110 Kilogramm schweren Power Forward/Center in Erfüllung. Er wurde an neunter Stelle von den Toronto Raptors gedraftet. Wie bereits am College zeigte der Wiener keine Anpassungsprobleme und spielte in seiner Rookie-Saison eine bärenstarke Meisterschaft. Von den amerikanischen Medien nach einigen sensationellen Dunks als Austrian Hammer gefeiert, bekam Pöltl bereits zu Beginn bei den Raptors viel Spielzeit. Für die Entwicklung des Centers natürlich ganz wichtig. „Ich blicke natürlich sehr positiv zurück, hatte sehr viel Spaß und habe stetig Fortschritte gemacht. Für die Playoffs hatte ich mir von uns als Team ein bisschen mehr erhofft, aber die Cavs waren einfach um einiges besser. Das Ausscheiden war zwar bitter, aber alles in allem war es eine gute erste Saison für mich“, blickt Pöltl immer noch gerne auf den Anfang seiner

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„Ich blicke natürlich sehr positiv auf meine Rookie-Saison bei den Toronto Raptors zurück. Leider waren die Cavs und LeBron James im Playoff zu stark für uns.“ Jakob Pöltl

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schausport Jakob Pöltl in Action: Der 2,13 Meter große Center der Toronto Raptors konnte mit seiner Rookie-Saison in der NBA mehr als zufrieden sein.

Vom Team back zu den Raptors

Nach guten Leistungen im Nationalteam steht jetzt wieder der Alltag für Jakob Pöltl auf dem Programm – 24 schau

die NBA! Für das zweite Jahr in der besten Basketball-Liga der Welt hat sich der Wiener natürlich auch wieder einige Ziele gesetzt. „Ich will meine Rolle erweitern, die Spiel­ minuten schön langsam steigern. Ich muss zunächst vor allem in der Preseason alles geben, um mich bestmöglich zu empfehlen. Ich fühle mich im Vergleich zum Vorjahr bei jeder Bewegung, bei jedem Move ­sicherer. Das konnte man in der Summer League und beim Nationalteam sehen, wo ich viel Verantwortung übernommen habe. Wirklich zeigen wird es sich im Training gegen unsere besten Spieler, wie groß die Fortschritte sind“, meint

Im Playoff mussten sich die Toronto Raptors dem ­amtierenden NBA-Champion, den Cleveland Cavaliers, 0:4 geschlagen geben. Die Cavs waren eine ­Nummer zu groß.

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NBA Die National Basketball Association (NBA) ist die seit 1946 bestehende Basketball-Profiliga in Nordamerika. Sie gilt als die mit großem Abstand stärkste und populärste BasketballLiga der Welt. Jakob Pöltl ist der erste Österreicher, der den Sprung in die NBA geschafft hat.

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FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM

ist in der ganzen NBA klar zu erkennen. Daher ist es auch für mich wichtig, den Wurf weiter zu verbessern. Die Umstellungen sind natürlich ungewohnt. Ich merke, dass sie mir helfen, aber noch bin ich sehr ,streaky‘ unterwegs, treffe mit der neuen Technik teilweise richtig gut, aber teilweise auch weniger. Ich muss einfach viele Wiederholungen machen, um den neuen Bewegungsablauf zu automatisieren.“

Pöltl. Die Preseason-Spiele der Toronto Raptors begannen in der Nacht auf den 2. Oktober mit der Begegnung gegen die LA Clippers auf Hawaii. Die Regular Season ­startet für Pöltl in der Nacht auf den 20. Oktober mit einem Heimspiel gegen die Chicago Bulls. Favoriten in der Conference gibt es natürlich auch. Cleveland und Boston sind im Osten wohl die stärksten Teams. Die Raptors befinden sich in Lauerstellung dahinter. „Ich denke, die Situation ist ähnlich wie in der ­ ­letzten Saison: In erster Linie gilt es, LeBron James und Cleveland zu schlagen. Es wird wieder eine toughe Saison werden. Letztes Jahr hatten wir am Anfang eine lange Heimspielserie, dieses Mal stehen sehr früh sechs Auswärtsspiele in Folge auf dem Programm. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die neue Saison und bin auch schon ein bisschen angespannt“, kann die Nummer 42 der Toronto Raptors den Beginn der neuen Saison kaum erwarten. In seiner ersten NBA-Saison schaffte es Pöltl insgesamt auf 54 Einsätze mit 626 Minuten Spielzeit und erzielte 165 Punkte.  ///


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In den falschen Händen kann selbst ein Computer zur Waffe werden. Das Bundesheer investiert in modernste Technologien und ist auf Cyber-Bedrohungen vorbereitet.


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Politisches Kabarett: Urban Priol gastiert mit „gesternheutemorgen“ im Stadtsaal.

Kabarett-Herbst Der Sommer ist vorbei, jetzt blüht wieder die Kleinkunst. Alfred Dorfer feiert Premiere mit „und...“, der deutsche Star-Kabarettist Urban Priol präsentiert auch Neues und der Kabarettgipfel sowie „Lachen hilft! – Benefizgala fürs Integrationshaus“ laden zum unterhaltsamen Abend.

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lfred Dorfer ist eine Kabarettikone. Da barettisten, dessen Programm tagesaktueller ist jedes neue Programm ein Ereignis. ist. Was er eben gehört oder gelesen hat, muss Er zeigt ab 17. Oktober im Stadtsaal auf der Bühne irgendwie raus. Bereits seit sein Solo „und…“. Es bietet Momentaufnah- 2002 präsentiert Urban Priol den satirischen men vom Aufbrechen und Ankommen. Episo- Jahresrückblick „TILT!“. den aus der Nachbarschaft dienen als Fenster zur Welt. Diese erlauben auch den Blick in Kleinkunst für den guten Zweck eine Zukunft, in der IdealistInnen endgültig Beim Kabarettgipfel treten Andreas Vitásek, als nützliche IdiotInnen begriffen werden. Thomas Stipsits, Gery Seidl, Verena Scheitz Dorfer agiert virtuos in von ihm erdachten und Michael Mittermeier auf. Dabei sorgen ­Parallelwelten, spielt mit Rollen und Perspek- Die Echten für die musikalische Begleitung. Das Gipfeltreffen der Kabarettstars wird für tiven und präsentiert ein temporeiches Stück. Nur am 13. und 14. Oktober gastiert Urban das TV live aufgezeichnet und im ORF als Priol mit „gesternheutemorgen“ in Wien. So 60-minütige Kabarettshow ausgestrahlt. heißt sein neues Programm. Er liefert dabei Ähnlich prominent besetzt ist auch der Abend ein tägliches Update des globalen Irrsinns und „Lachen hilft! – Benefizgala fürs Integrationsbeschäftigt sich mit den Wirren des Lebens. haus“ am österreichischen Nationalfeiertag. Urban Priol zählt zu den Stars der Szene. Er Auf der Bühne stehen zum Beispiel Stipsits & hat so ziemlich alle Kabarettpreise gewonnen. Rubey, Gebrüder Marx und maschek. Der ErEs gibt in Deutschland derzeit wohl keinen Ka- lös kommt dem Integrationshaus zugute. •

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 INFOS

FOTO: MICHAEL PALM

Urban Priol, 13. & 14. 10., Stadtsaal, www.stadtsaal.com Alfred Dorfer, 17. 10. (Premiere), Stadtsaal, www.stadtsaal.com Lachen hilft! – Benefizgala fürs ­Integrationshaus, 26. 10., Stadtsaal, www.stadtsaal.com Kabarettgipfel, 13. & 14. 11., ­Stadthalle, www.stadthalle.com

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Volles Programm Das Musical hat sich in Wien etabliert: Das Genre läuft in all seinen Facetten auf zahlreichen Bühnen. Hier ein Best-of.

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as neue Musical „I am from Austria“ feierte am 16. September im Raimund Theater Premiere. Es serviert die Hits von Rainhard Fendrich. Das Kult-Musical „Tanz der Vampire“ ist seit dem 30. September wagt in der Inszenierung von Sam Buntrock wieder im Ronacher zu sehen. Uwe Kröger den „Time Warp“ zurück zu den Wurzeln. und Edda Petri sind die Stars in „The Addams An der Volksoper steht die legendäre BroadFamily“: Die bizarre Familie steigt im Muse- way-Show „Gypsy“ bis 12. November auf dem umsQuartier, Halle E, von 25. bis 29. Oktober Programm. Im neuen Jahr (17. 3.–23. 4.2018) wieder aus der Gruft. Auf derselben Bühne ist „Carousel“ von Rodgers & Hammerstein gastiert von 28. November bis 16. Dezember angesagt. Es enthält den legendären Song Richard O’Briens „Rocky Horror Show“. Sie „You’ll Never Walk Alone“. •

 INFOS Musical www.musicalvienna.at www.volksoper.at

Auf Tauchstation Planschen, pritscheln, rutschen oder relaxen: Wiens Hallenbäder haben auch im Winter viele Facetten.

FOTOS: REINER RIEDLER, BOHMANN/ANDREW RINKHY

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s muss nicht immer ein Wellnesshotel sein. Auch ein entspannter Tag in Wiens Hallenbädern wirkt oft wie ein kleiner Urlaub zwischendurch. Die städtischen Hallenbäder bieten Entspannung und Angebote zum Eintauchen und Durchstarten. Fitnessbewusste können bei Aqua-Rhythmik und Poolgymnastik ihre Figur stylen. Nach Sauna, Dampfbad und diversen Massagen fühlt man sich sowieso wie neu geboren. In einigen Bädern, wie etwa im Amalienbad, Theresienbad und im Hallenbad Floridsdorf, gibt es Kosmetik- und Pediküre-Salons. Wer einfach nur Spaß im warmen Wasser haben will, der bzw. dem stehen im Erlebnisbereich zahlreiche Aktivitäten zur Verfügung. In jedem Hallen- und Kombibad gibt es auch die Möglichkeit, Einzelschwimmunterricht bei geprüften SchwimmlehrerInnen zu nehmen. •  INFOS

Wiener Bäder, Telefon 01/601 12-8044, Mo–Fr 7.30–15.30 Uhr, www.wienerbaeder.at

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schaukultur „Das Glück hat einen Vogel“: Kabarettist und Schauspieler Thomas Stipsits ist neuerdings auch Buchautor. Im schau-Gespräch erzählt er vom Leben jenseits der Schublade, von halben Twinnies, höheren Wesen und dem Pyramidenverleih Ramses. Und hat noch fünf Tipps zum Glücklichsein parat. THOMAS STIPSITS

Gott, Glück und Griechenland

TEXT VON JULIA PÜHRINGER

Du bist Kabarettist, viel im TV zu sehen, jetzt gibt’s auch noch ein Buch. In einer Talkshow würde man fragen: „Herr Stipsits, gibt es etwas, das Sie nicht können?“

Ja. Klavier spielen (lacht). Vielleicht ist das Geheimnis, dass ich alles ein bisserl kann, aber nichts perfekt. Die Sache mit dem Buch, da hab ich mich überreden lassen. Ich hab gleich zu Beginn gesagt: „Ich bin kein Schriftsteller.“ Wir haben uns auf Kurzgeschichten geeinigt und ich traue mir zu, einen dramaturgischen Bogen über fünf Seiten zu spannen. Aber nicht über 150 Seiten. Ich finde das gut, man ist in Österreich eh so schnell schubladisiert. Wenn man Unterschiedliches macht, ist man nicht ganz so schnell greifbar. 28 schau

Göttliche Fügung Beginnen wir mit den großen Fragen: Glaubst du an Gott?

Ja schon. Ich weiß nicht, ob’s der Gott mit dem langen weißen Bart ist. Aber ich glaube zumindest an ­irgendein höheres Wesen. Ich bin einer der wenigen Kabarettisten, der noch Mitglied der katholischen Kirche ist (lacht). Aber mich haben ein paar Figuren von der römisch-katholischen Geschichte gefesselt. Ich bin auf Franz von Assisi reingekippt und Jesus Christ Superstar.

1. Familie gründen. Der Satz „Man bekommt ja soviel zurück“ bekommt plötzlich ein enormes Gewicht.

Assisi ist ja quasi der Rock ’n’ Roll der Katholiken …

Sessel. Gibt’s dann wenigstens backstage lustige Wünsche?

Ich hab viel von Adolf Holl gelesen, was die Kirche dann aus gewissen Dingen gemacht hat, das divergiert ja total. Aber ich gehe jetzt nicht oft in die Kirche, mehr zu den Hollywood-Blockbuster-Events. Weihnachten und so (lacht).

Mit einem Kollegen haben wir gaudehalber reingeschrieben, wir würden gerne in der Garderobe ein Twinnie haben, aber nur das grüne. Und es gab ein paar Veranstalter, die das wirklich gemacht haben. Aber im Kabarettbereich läuft es hinter der Bühne sehr konservativ ab. Meistens gibt’s die obligatorische Wurstplatte. Oder es zahlt einem wer ein Schnitzel.

Apropos Rock ’n’ Roll: Ich bin auf deiner Website zufällig über deinen Rider gestolpert, also die Liste, die Künstler rausgeben von Dingen, die sie auf und hinter der Bühne benötigen. Es gibt wohl keinen minimalistischeren Rider als den von Kabarettisten: Bühne fünf mal drei Meter, drei stabile

Es gibt in deinem Buch eine Geschichte über eine Frau, die jemandem einen Streich spielt. Bist du selbst jemand, der sowas gerne macht?

Ich hab’s früher öfter gemacht. In der Pubertät. Dass man irgendwo anruft und sagt „Pyramidenverleih Ramses, die Pyramide ist da“. Ich teile diese Leidenschaft mit meiner Frau. Wenn wir irgendwo fremd sind, geben wir uns manchmal für jemand anderen aus. Da war ich schon öfter Religionslehrer. Ich ­erzähle, dass ich einen sehr, sehr offenen Unterricht mache und ­ ­eigentlich ein großer Gegner der ­katholischen Kirche bin. In einer Story in deinem Buch geht es um die vorgebliche Diskrepanz zwischen Kunst und Kommerz, zwischen Theater und Kabarett. Ist das ein Vorurteil, das dir selbst untergekommen ist?

Mittlerweile hat sich das auch schon geändert. Aber es gab schon dieses unausgesprochene Gesetz zwischen denen, die Fernsehen und Kabarett machen, und denen, die in der Hochkultur unterwegs waren. In den 1960ern muss das anscheinend ganz hart gewesen sein. Da gab’s Theaterschauspieler, die hätten überhaupt nie Fernsehen gemacht. Mittlerweile ist diese Diskrepanz nicht mehr so groß. Es gibt hin und wieder noch Leute aus dem Theater, wo erhärteter Eigengenieverdacht vorherrscht. Aber ich hab die Erfahrung heft 5|2017

FOTO: PERTRAMER.AT

ICH TELEFONIERE mit Thomas Stipsits per Skype. Er nimmt sich gerade vier Wochen Auszeit in Griechenland, sitzt mir tief entspannt am Laptop gegenüber, in der Hand eine Dose Bier. Ich muss zugeben, ich werde in der Redaktion leise neidisch. Im folgenden Gespräch wird’s schnell lustig und genauso schnell recht philosophisch. Und falls Ihnen in den letzten Jahren im Zug ein schrulliger Religionslehrer gegenübersaß: schau hat das Rätsel gelöst!


2. Am Strand schlafen. Am besten in Griechenland, auf Karpathos in der Achata Bucht. Und mit dem Boot in der Nacht Calamari fischen fahren.

Thomas Stipsits: „Das Geheimnis ist, ich kann alles ein bisserl, aber nichts perfekt“.

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schaukultur

Fall! Ich will denen nicht auch noch beim Feiern zuschauen!“ „Karpathos, das ist sehr ruhig, traditionell.“ Und ich so: „Passt, das nehm ich.“ Es war Liebe auf den ersten Blick. Die Insel hat mich verschluckt. Und jetzt komm ich seit 15 Jahren her und verbringe sechs Wochen im Jahr auf der Insel.

Rechts: Zwischen den Fronten, zwischen den Damen: Stipsits als freundlicher, aber depperter UN-Blauhelm Baumschlager in der gleichnamigen Komödie von Harald Sicheritz. Unten: „Wie war ich? ist schon eins der schlimmsten Dinge, die man nach dem Sex sagen kann“.

Das Gegenteil von gut

Katze anschaffen. Ein Leben ohne Katze kann perfekt sein. Die Frage ist, ob es dann noch gut ist. gemacht, dass diese Leute dann eh nicht so wahnsinnig gut beschäftigt sind. Dein Buch heißt „Das Glück hat einen Vogel“. Was ist für dich Glück? Im Moment einfach nur Griechenland?

3. Ein

Instrument lernen. Meine Gitarre hat mir schon bei mancher persönlichen Lebens­ krise geholfen. Unter dem Motto: Wir zwei haben nie viel gebraucht, um stark zu sein.

Das ist zumindest ein momentanes Glück. Ich find es schwer, diesen Zustand wirklich zu definieren. Deswegen handeln die Geschichten alle auch von relativ „banalen“ Dingen. Das Glück kann ja in ganz verschiedenen Formen auftreten. Die Autorin Christine Nöstlinger hat einmal gesagt „Glück ist etwas für Augenblicke“ und das trifft’s ganz genau. Bei der Geburt unseres Sohnes, das war so ein Moment, wo ich wirklich mit Fug und Recht behaupten kann, das war ein glücklicher Moment. Weil rundherum einfach alles nichtig war. Es war nur wichtig, dass das Kind jetzt auf die Welt kommt. Und das waren vielleicht zwei, drei Minuten. Ist Glück also auch eine Frage der Erwartungshaltung?

Genau: Was will ich haben? Was sind Dinge, die mir guttun? Das können ja auch ganz einfache Sachen sein. Wenn man als Erster auf30 schau

steht in der Früh, die Familie schläft noch und es ist Ruhe. Man setzt sich raus und trinkt einen Kaffee und sieht Rehe, die grasen. Das kann ein glücklicher Moment sein. Kann. Muss aber nicht. Hier in Griechenland, früher, als ich oft so zehn Wochen da war, bin ich oft mit dem Elias, einem Freund von mir, mit seinem kleinen Booterl am Abend rausgefahren, Calamari fischen. Da ging’s überhaupt nicht darum, dass wir Calamari fangen. Wir sind so dahingetümpelt, haben nichts geredet, der Mond hat sich im Wasser gespiegelt ... Da kann ich im Nachhinein sagen: Das war eine glück­ liche Zeit. Wie ist dir Griechenland passiert?

Ich bin bei der Matura durchgefallen. In Religion. Dieses Kunststück ist vorher noch keinem in meiner damaligen Schule geglückt. Ein bitterer Moment, ich war so angefressen und traurig. Zu fünft waren wir, die wir’s nicht geschafft haben. Ich bin ins Reisebüro gegangen und hab gesagt: „Griechenland, egal wohin.“ Das war ultra last minute. Und er hat gesagt: „Ich hab Kos und Karpathos. Kos, da ist viel los, da sind die Maturanten.“ Ich so: „Auf keinen

Drehbuchautorin Maayan Oz hat das in einem Shakespeare-artigen Schlussplädoyer gut getroffen: Das ist halt einer, der’s jedem recht machen will. Der ist, was seinen Beruf betrifft, sicher kein Trottel. Und privat ist er doch eine ziemliche Niete. Weil er Angst hat vor Zurückweisung oder davor, irgendwen zu verletzen. Also stolpert er so durchs ­Leben. Dem Baumschlager verzeiht man sehr viel. Im Grund genommen meint er’s gut. Und gut gemeint ist halt der kleine Bruder von gut. Was ist das Dümmste, was man nach dem Sex sagen kann? Der Baumschlager ist da ja nicht schlecht unterwegs.

„Wie war ich?“ ist schon eins der schlimmsten Dinge, glaub ich. Was hast du dir gedacht, als du das Drehbuch bekommen hast? Ein Typ, drei Frauen, eine internationale Krise …

Ich fand die Grundkonstellation total spannend, dass zwischen Israel und Palästina Frieden herrscht und dass dort österreichische Truppen abgezogen werden. Da wusste ich noch nicht, dass Baumschlager auch in eine Drogengeschichte verwickelt ist (lacht). Ein zweiter großer Punkt war auch, dass Harald Sicheritz das Drehbuch mitgeschrieben hat. Er ist für mich der Regisseur-Soundtrack meines Lebens. Wir sind ja aufgewachsen mit „Hinterholz 8“, „Poppitz“ und „Muttertag“. Wir haben das ja im Bus auf der Fahrt in die Schule auswendig aufgesagt. heft 5|2017

FOTOS: DOR FILM (2), DOR FILM/FOTO VERED ADIR

4. Eine

Lass uns doch kurz auch über deinen neuen Film „Baumschlager“ reden. Du spielst einen österreichischen UN-Blauhelm, der durch seine Affären zwischen allen Fronten landet. Wie würdest du ihn denn charakterisieren?


„Sicher kein Trottel und privat doch eine ziemliche Niete“: Stipsits über Baumschlager.

Grenzgänger Wenn man mit Menschen aus anderen Ländern arbeitet, sieht man auch, in welchen Grenzen man denkt, einfach durch das Land, in dem man lebt. Hast du das so erlebt?

und merkst, dass diese Leute kaum etwas mit diesem Konflikt zu tun haben. Die wollen einfach studieren, eine Ausbildung machen, ihr Leben genießen, in Frieden leben.

Deine Lieblingsfilme sind „Unforgiven“ von Clint Eastwood Ja klar. Die haben ihre Probleme, und „Fitzcarraldo“ von Werner wir haben unsere Probleme. Herzog. Könntest du dich auch in einem Western sehen? Die Weltpolitik in einem Satz. Das wär ein Traum. Natürlich sind

das ein bisschen Bubenfilme. Das Motiv in den meisten Western ist ja Rache. Was würdest du rächen?

Ganz egal. Hauptsache am Ende reitet der Gerechte in den Sonnen­ untergang. Ein Gauner mit Ehrenkodex. Ich war auch nie so ein Freund von John-Wayne-Western, diesen sauberen Gesetzeshütern. Mir haben die Outlaws mehr getaugt, Franco Nero und so. Wir sind in der Schule auf Italowestern reingekippt und haben uns wirklich je-

lesen :-)

den Schund besorgt. „Knie nieder und friss Staub“ und so, also wirklich billigste Italowestern. Wir haben dann Italowestern-Nächte gemacht, wo wir einen nach dem anderen angeschaut haben. Das war herrlich. Da hat’s beim einen oder anderen schon passieren können, dass im Hintergrund eine Vespa durch’s Bild gefahren ist. Vielen Dank für das Gespräch! ///

info

Buch & Film Thomas Stipsits: „Das Glück hat einen Vogel“, Ueberreuter Sachbuch, 180 Seiten ISBN: 978-3-8000-7677-2 „Baumschlager“: die neue Satire von Harald Sicheritz u. a. mit Thomas Stipsits, Gerti Drassl, Meyrav Feldman, Moran Rosenblatt, Sólveig Arnarsdóttir & Antatole Taubman – jetzt im Kino

© Lukas Beck

Das geht wirklich in die Tiefenphilosophie (lacht). Aber ich fand das so toll, auch die jungen Leute im Team, die leben so gegenwartsbezogen. Weil sie wissen nicht, wie die Zeiten werden. Die Zeiten sind dort immer aufregend. Wir, die Mitteleuropäer planen ja oft in die Zukunft. Es muss auch arg sein aufzuwachsen und dich in einem Land fast wie auf einer Insel zu bewegen. Du kannst nirgendwo anders hinfahren mit dem Auto. Wir waren auch in Jaffa, das war früher eine arabische Siedlung. Und da hast du Araber, Juden, Russen, Griechen

5. Mein Buch

HIGHLIGHTS WINTER 2017/2018 DER FREISCHÜTZ Romantische Oper von Carl Maria von Weber 21. Oktober – 24. November 2017 ALADDIN UND DIE WUNDERLAMPE Familienmusical von R. Persché und A. Braunendal 18. November – 26. Dezember 2017 DIE KAISERIN FÜRSTENLIEBE Operette von Leo Fall 16. Dezember 2017 – 1. Februar 2018 MASKE IN BLAU Operette von Fred Raymond 20. Jänner – 18. März 2018 EIN KÄFIG VOLLER NARREN LA CAGE AUX FOLLES Musical von J. Hermann und H. Fierstein 17. Februar – 25. März 2018

Miriam Portmann Theaterplatz 7, 2500 Baden T +43 2252 22522 www.buehnebaden.at


Der Prototyp einer Rotzpippen INTERVIEW VON JULIA PÜHRINGER

Für schau testet Alex Kristan „Garagengold“, ab sofort tanzt der bekannte Stimmenimitator in seinem funkelnagelneuen Kabarett­programm „Lebhaft“ aus der Reihe – seine Alter Egos und Lieblingsparodie-Stimmen nimmt er dabei mit. Es gilt die Frohmutsverschuldung.

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schaukultur

Im neuen Programm geht es auch um Lebensweisheiten. Gibt es einen völlig überstrapazierten Sinnspruch, der für dich trotzdem immer noch stimmt?

Unfug und angewandten Wahnsinn angeht. Ich darf gar nicht ins Detail gehen, weil ich nicht sicher bin, ob das eh schon alles verjährt ist.

Ja. Mein Lieblingszitat ist „An irgendeinem Tag, müssen wir alle sterben, aber an allen anderen nicht“. Darin findet sich der wahrscheinlich platteste Sinnspruch „Carpe Diem „auch wieder. Aber es stimmt. Die Dinge, die Menschen am Sterbebett am meisten bereuen, sind die Dinge, die sie NICHT gemacht haben. Das Leben ist keine Generalprobe. Die beste Zeit ist immer hier und jetzt.

Was sagt eigentlich Niki Lauda zu deinen Parodien?

In dem Zusammenhang: Was bedeutet Glück für dich?

Glück bedeutet für mich, in einem Land wie Österreich geboren worden zu sein. Glück bedeutet für mich, gesund sein zu dürfen. Glück bedeutet für mich, meine Tochter lachen zu ­sehen und in einem Umfeld zu leben, das von wertvollen Freundschaften und familiärer Liebe geprägt ist. Was sagen die eigenen Eltern eigentlich, wenn man hauptberuflich Stimmenimitator und Kabarettist bzw. „Parodist“ werden will?

Da gab es anfangs natürlich eine gewisse Skepsis, denn von seiner Kunst leben zu können, ist eher die Ausnahme und ich habe ja viele verschiedene Jobs gemacht – vom Croupier bis zum Formel-1-Reporter – bis ich zu meiner wahren Bestimmung gefunden habe. Mittlerweile sind sie sehr stolz auf mich.

FOTOS: WWW.CAROSTRASNIK.COM, MICHAEL RAUSCH-SCHOTT

Was war dein frühester Berufswunsch? Rennfahrer?

Richtig! Ayrton Senna war in den 80er-Jahren mein absolutes Idol. Ich habe alle Bücher über ihn gelesen und jede Doku gesehen. Abgesehen von seinen sportlichen Leistungen ist er auch was sein ganzes Wesen betrifft bis heute eine faszinierende wie auch inspirierende Persönlichkeit für mich. Hast du mit deiner Fähigkeit, Leute nachzumachen, schon als Jugendlicher Unfug angestellt?

Absolut. Man könnte sagen, ich war der Prototyp einer klassischen Rotzpippen. Wichtig war immer nur, es darf niemand zu Schaden kommen. Aber wir waren damals schon ein sehr kreatives Grüppchen, was heft 5|2017

Niki Lauda findet seine Parodie nach eigenen Angaben „unglaublich gut“ und hat richtig Spaß damit. Er war sogar Gast bei der Premiere meines Programms „Heimvorteil“ und hat mich vergangenes Jahr beim Grand Prix von Spielberg in die MercedesBox eingeladen. Welche Reichweite meine Facebook-Filmchen haben, ist mir bewusst geworden, als mich Nico Rosberg mit „Servus, ich bin der Rotzberg“ begrüßt hat. Muss man die Leute nicht immer auch ein wenig mögen, um sie gut parodieren zu können?

„Ich weiß für mich persönlich, dass ich dort angekommen bin, wo ich sein möchte.“

Alex Kristan Es muss in jedem Fall ein Grundinteresse für die Person vorhanden sein. Für die Erarbeitung einer Parodie Blickwinkel man vermeintliche All- deinen Programmen Raum für sind viele Stunden an Sichtung von tagsbanalitäten betrachten muss, dich selbst? Nach welchen Bild- und Tonmaterial nötig. Ich lese dass Komik entstehen kann. Kriterien beschließt du, was du auch oft die Biografien dieser Persöndeine Protagonisten sagen lässt? Die Parodien sind natürlich in jelichkeiten, um ein Verständnis dafür Hast du einmal öffentlich gesagt, dem meiner Programme ein fixer zu entwickeln, wie dieser Mensch, „was du dir wirklich denkst“ und abseits von dem, was ohnehin für je- dir damit Probleme eingehandelt? Bestandteil. Ich würde das Verhältnis bei 30/70 sehen. Also die Geden sichtbar ist, wirklich tickt. Für So als Rotzpippen und Aus-derwichtung in den Stücken sehe ich mich ist eine Parodie mehr als nur Reihe-Tänzer? eine Stimme nachzuäffen. Erst wenn Ich sage in jedem meiner Pro- schon deutlich bei mir als Person des ich das Wesen des jeweiligen Men- gramme, was ich mir wirklich Comedians oder etwaigen Kunst­ schen verstanden habe, kann ich das denke. Nur eben verpackt in einer figuren, die ich spiele. Was ich die auch in die Mimik und Gestik ein- aberwitzigen und auch fiktiven Ge- Protagonisten sagen lasse, ergibt sich fließen lassen. Nur so entsteht ein in schichte oder mit dem Mascherl aus der Handlung des Stücks: Je ab­einer Pointe. Aber im Wort Unter- surder, desto lieber. Komik entsteht sich stimmiges Gesamtbild. haltung steckt ja auch das Wort nicht zuletzt dadurch, dass man ErMan sagt ja immer, das zweite „Haltung“ und das Publikum hat ja wartungshaltungen bricht und geProgramm, der zweite Roman, mit dem Kauf der Eintrittskarte lernte Abläufe und Verhaltensmuster das zweite Album ist am auch das Recht und die Erwartung über den Haufen wirft. Dann wird’s schwersten. Wie ist das mit dem zu hören, welche Meinungen ich zu lebhaft. diesem oder jenem Thema habe. vierten Programm? Bist du Seine eigene kennt es ja schon. Und Vielen Dank für das Gespräch! /// „angekommen“ oder gibt es ob ich mir damit Probleme einimmer noch Dinge, die dich handle, wage ich insofern zu bezweinervös machen? Ich weiß für mich persönlich, dass feln, als dass in der Ausübung mei- info ich dort angekommen bin, wo ich ner Tätigkeit als Komiker die sein möchte. Nämlich an jenem unterste Schublade immer zu bleiPunkt, an dem ich mir nicht mehr ben wird und ich kein Interesse an die Frage stellen muss, ob ich das, untergriffigem Humor habe. Jemanwas ich tue, auch am liebsten tun den, der nicht dabei ist, auf einer Multi-Talent möchte. Die Erkenntnis ist schon ­ öffentlichen Bühne verbal abzu­ tourt Alex Kristan als mal sehr wertvoll. Aber ansonsten watschen, nur weil ich das theore- Aktuell Comedian mit seinem aktuellen denke ich, dass man als Künstler nie tisch könnte, ist mir zu billig. Ich Soloprogramm LEBHAFT wirklich angekommen ist, weil es ja ziehe Leute lieber durch den Kakao durch ganz Österreich. Für das schau-Magazin testet er ein elementarer Bestandteil des Be- als durch den Dreck. regelmäßig Oldtimer-Fahrzeuge rufs des Humoristen ist, neugierig in der Rubrik „garagengold“. zu bleiben und sich immer wieder Du bist als Parodist und Imitator Infos und Termine auf: www.alexkristan.at die Frage zu stellen, aus welchem bekannt: Inwieweit bleibt in

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schaupolitik Er polierte das Image des Bundesheeres auf, stellte die heimische Sportförderung auf neue Beine und prozessiert derzeit für Österreich in Sachen Eurofighter gegen einen internationalen Rüstungskonzern: Hans Peter Doskozil ist an vielen Fronten aktiv. Eine Biografie zeichnet seinen bisherigen Karriereweg nach und skizziert sein Konzept für unsere Sicherheit. schau hat er seine Überlegungen näher erläutert.

HANS PETER DOSKOZIL

Voller Einsatz für unsere Sicherheit TEXT UND INTERVIEW VON CHRISTOPH BERNDL UND GERHARD MILLETICH, FOTOS: STEFAN FÜRTBAUER

info

Hans Peter Doskozil Sicherheit neu denken Margaretha Kopeinig 176 Seiten ISBN 978 3 218 01098 6 22,– Euro (A, D) | K & S Auch als E-Book erhältlich

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ERST SEIT JÄNNER 2016 steht SPÖ-Minister Hans Peter Doskozil (47) an der Spitze des Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport. Dennoch ist es dem gebürtigen Vorauer, der heute im Südburgenland lebt, in nur 19 Monaten gelungen sein Ressort aus dem Dornröschenschlaf in den Fokus der breiten Öffentlichkeit zu rücken. Das Thema Landesverteidigung ist nicht zuletzt dank ihm wieder Stammtischgespräch. Begonnen hat seine Laufbahn als Sicherheitswachebeamter bei der Bundespolizeidirektion Wien. Parallel dazu absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften. Es folgten Stationen in der Sicherheitsdirektion Burgenland, im fremden­ polizeilichen Büro der Bundes­ polizeidirektion Wien sowie im Bundesministerium für Inneres. Ende 2008 wechselte Doskozil ins Büro des burgenländischen Landeshauptmanns Hans Niessl, welches er ab September 2010 leiten sollte. Am Höhepunkt der Migrationswelle bewies Doskozil – mittlerweile Polizeidirektor des Burgenlandes – an der ungarischen Grenze seine Qualitäten als Krisenmanager und legte damit den Grundstein für höhere

Weihen. Heute genießt er in weiten Teilen der Bevölkerung großes Vertrauen. Sein persönliches Profil hat er dabei akribisch geschärft. Die „Marke“ Doskozil steht heute unbestritten für eine Kernqualität: unsere Sicherheit. Für mich gibt es nur eine umfassende Sicherheit

Gemeinsam mit Margaretha Kopeinig arbeitete Hans Peter Doskozil über längere Zeit an seiner Biografie. Im September ist sie schließlich erschienen. Neben den bisherigen Stationen seines Lebensweges werden im Buch auch das Sicherheitsverständnis sowie seine Strategien zur Steigerung derselben ausführlich erläutert. Dabei holt Doskozil gleich zu Beginn die Sicherheit aus der ideologischen Diskussion: „Vor allem auch in der Sozialdemokratie wird eine Frage sehr stark diskutiert: Ist die Sicherheit jetzt ein linkes oder rechtes Thema? Mein Zugang ist ein anderer. Für mich ist Sicherheit ein Grundbedürfnis der Gesellschaft. Darauf baut vieles auf. Erst wenn gewährleistet ist, dass sich die Menschen sicher fühlen, funktioniert vieles andere.“

Migrationsproblem nicht gelöst

Für Doskozil hat dabei nach wie vor die Migrationsproblematik oberste Priorität, denn von einer Entspannung der Situation kann für ihn keine Rede sein: „Es gibt jetzt zwar nicht mehr die Bilder des Massen­ ansturms. Dennoch haben wir in ­Europa beträchtliche Flüchtlingszahlen, auch noch auf der Mittelmeerroute. Italien etwa wird heuer im letzten Quartal die wahrscheinlich höchsten Zahlen der letzten Jahre haben“, sagt Hans Peter Doskozil. „Drei Viertel der Flüchtlingsanträge bei uns kommen heute über die Balkanroute. Es gibt Studien der Internationalen Organisation für Migration, kurz IOM, die sagen, dass mittelfristig jedes Jahr zwischen 300.000 und 500.000 Menschen nach Europa kommen werden. Es ist also eine Herausforderung, mit der Angelegenheit umzugehen. Weil sie auf der einen Seite natürlich die Facette Asyl birgt, auf der anderen Seite aber sehr stark auch mit dem Thema Migration verknüpft ist und das immer wieder vermischt wird. Wir sehen das jetzt bei den Ankünften im heurigen Jahr in Italien. Da kommen hauptsächlich Staatsangeheft 5|2017


„Sicherheit ist ein ­Grundbedürfnis der Gesellschaft. Erst wenn gewährleistet ist, dass die Menschen sich sicher ­fühlen, funktioniert vieles andere.“ Hans Peter Doskozil, Minister für Landesverteidigung und Sport

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schaupolitik Interview im Ministerbüro in der Rossauer Kaserne: schau-Herausgeber Gerhard Milletich stellt gemeinsam mit schau-Chefredakteur Christoph Berndl die Fragen an Hans Peter Doskozil.

hörige aus Ländern an, wo es nur eine zehnprozentige Asylquote gibt. Zehn Prozent bekommen also tatsächlich Asyl, 90 Prozent nicht. Das heißt, der Aspekt der Wirtschaftsmigration wird immer stärker.“ Krisenmanager an der Grenze

Im Gespräch lässt Doskozil nochmals die Tage am Grenzübergang Nickelsdorf im Herbst 2015 Revue passieren. „In der Anfangsphase war das getragen von sehr viel Hilfsbereitschaft. Da waren viele Menschen, die das positiv beurteilt haben und einfach helfen wollten. An zwei, drei Tagen und einmal ganz speziell hatten wir dann die Situation, wo wir einfach nicht Herr der Lage waren, weil wir damals keine Transporte gehabt haben. Die Flüchtlinge sind zu Tausenden in die Ortschaften weitergezogen. Das ist so ein Beispiel für mich, wo das Sicherheitsgefühl und die Hilfbereitschaft komplett gekippt sind. Auf einmal war ein Unsicherheitsgefühl da.“ Darin sieht Doskozol auch die größte Herausforderung für die Regierung. „Mit fortschreitender

„Was verträgt die Gesellschaft? Was verträgt das ganze System? Das sind zwei wesentliche Kernfragen in Sachen Migration.“ Hans Peter Doskozil

Dauer, der Veränderung in der Politik, der Zugangs- sowie Betrachtungsweise dieses Themas und natürlich auch in der öffentlichen Diskussion darüber, entsteht dann ein Meinungsbild, das bis zum heutigen Zeitpunkt noch anhält. Zusätzlich steht jetzt der Aspekt der Integration im Fokus, die Frage: ,Wie schafft man das Ganze?‘ Wenn’s zu viel wird und es die Bevöllkerung nicht mehr mitträgt, dann entsteht 36 schau

natürlich Unsicherheit. Daher ist es unsere Aufgabe zu definieren, wo die Grenzen sind, dafür gibt es eben die Obergrenze. Beispielsweise beim Thema Migration: Was verträgt die Gesellschaft? Was verträgt das ganze System?“ Europäische Lösung gesucht

Im Buch erläutert der Verteidigungsminister seinen Lösungansatz auf europäischer Ebene. Er besteht aus vier Punkten: Schutzzonen und Verfahrenszentren, dem effektiven Schutz der EU-Außengrenzen, Rückführungsabkommen sowie einer gemeinsamen Asyl- und Flüchtlingspolitik samt Quotensystem. „Man muss daher ein System implementieren, das dieser Situation Herr wird. Am Ende einer solchen Systematik muss man bestimmen können: Wie schaut die Verteilung aus? Wie schauen die Quoten in den einzelnen Ländern aus? Wie viele Menschen kommen legal zu uns? Daher gibt es den Vorschlag dieser Verfahrenszentren in Herkunftsländern, um bereits dort die Asylfrage zu klären und die illegale Migration damit einzudämmen. Natürlich sind auch der Außengrenzschutz und die Rückführungen wesentliche Faktoren. All diese Themen sind aus meiner Sicht bis dato sehr defensiv in der Umsetzung. Ehrlich gesagt, ich wäre froh, wenn wir überhaupt schon in der Umsetzung auf europä-

ischer Ebene wären. Beim Flüchtlingsgipfel in Paris sind die Verfahrenszentren außerhalb Europas zuletzt andiskutiert worden. Auch Frankreich und Deutschland gehen jetzt in diese Richtung. Beim Thema Außengrenzschutz sind wir noch nicht sehr weit gekommen, weil wir das in Österreich in einer gemeinsamen Systematik von Polizei, Militär und zivilen Organisationen sehen. Zu den Rückführungen ist nur zu sagen: Es gibt kein Abkommen, das so ausgestaltet ist, um Rückführungen praktikabel umzusetzen.“ Allerdings musste Doskozil lernen, dass in Brüssel die Uhren komplett anders gehen und so könnte das Thema zur Gretchenfrage für die Union werden. „Das heißt, wenn sich dieses System nicht rasant umsetzen lässt, beginnend mit den Verfahrenszentren, dann werden wir in den nächsten Jahren eine Situation erleben, wo jeder Staat für sich die Lage beurteilt. So, wie es jetzt Ungarn gemacht hat. Dann wird nicht mehr alles aufeinander abgestimmt sein. Das wird aus meiner Sicht ein Szenario werden, das eine gewaltige Bewährungsprobe für die Europäische Union darstellen könnte. Um so etwas umzusetzen, gibt es aus meiner Sicht aber derzeit keine politische Persönlichkeit auf europäischer Ebene. Denn zuerst musst du alle Länder auf diese Lösunglinie bringen und dann auch noch nach

außen auftreten und die entsprechenden Verträge abschließen.“ Cyberkommando beim Heer

Neben der Flüchtlingssituation sieht der Verteidigungminister noch viele andere Bedrohungsszenarien, die auch vor Österreich nicht halt machen – von der Terrorbedrohung bis zur Cyberkriminalität. Hier will Doskozil noch viel stärker die Kompetenzen des Bundesheeres nicht nur für die externe Sicherung, sondern auch zum Schutz der Bevölkerung einsetzen. „Terror ist ein Thema in Europa und wir sind ein Teil von Europa. Sicher ist das Gefährdungspotenzial nicht so hoch wie etwa in Frankreich, Großbritannien oder Deutschland, aber die Gefahr ist grundsätzlich da. Deshalb muss man sich hinsetzen, um bereits im Vorfeld, etwa nachrichtendienstlich, Bedrohungen zu erkennen. Das ist aber nicht leicht möglich. Die Herausforderung ist groß und deshalb gibt’s bei diesem Themenfeld keine absolute Sicherheit. Neben der klassischen Cyberkriminalität haben auch die Attacken auf staatliche Institutionen zugenommen. Möglicherweise gab es hier auch schon größere Angriffe auf namhafte Unternehmen. Viele Fälle werden ja aus Eigenschutz oder Angst vor Bonitätsverlust gar nicht bekannt. Das ist für uns ein Riesenthema. Daher organisieren wir auch unser Haus um. heft 5|2017


#WeAreMusical

DAS MUSICAL MIT DEN HITS VON Foto VBW © Oliver Gast 2017

RA IN HARD FE N DRICH

REGIE Andreas Gergen

BUCH Titus Hoffmann Christian Struppeck

AUSTRIA .MUSICALVIENNA . AT


schaupolitik Hans Peter Doskozil erläutert im schau-Interview sein Verständnis von Sicherheit. Polizeikappe und Rapid-Fußball symbolisieren zwei seiner Leidenschaften.

„Sicherheit ist ein Bürgerrecht und kann keinesfalls privatisiert werden. Auch eine EU-Armee wünscht sich keiner. Sicherheit ist unsere Aufgabe.“ Hans Peter Doskozil nimmt die Ängste und Sorgen der Österreicher sehr ernst und sieht sie als seinen Auftrag.

Natürlich müssen wir nach wie vor unsere klassischen Aufgaben aus der Verfassung heraus wahrnehmen, dennoch gilt es, sich auch aktuellen Szenarios zu stellen. Daher wird es ein großes Cyberkommando geben. Dieses wird derzeit aufgebaut und wir versuchen, mit dem technologischen Sprung Schritt zu halten. Dazu wird es auch eine große Kooperation mit Israel geben.“ Geld und Know-how bündeln

Um den vielfältigen Bedrohungen die Stirn zu bieten, gilt es laut Doskozil jedoch auch, Ministeriengrenzen auszublenden. „Mein persönlicher Zugang ist, dass man in diesem Bereich auch neu denken muss. Nicht: Das Innenministerium macht das, wir machen jenes, das Bundkanzleramt koordiniert. Sondern, und das wird nur extern möglich sein, ein Institut etwa über Forschungskooperationen gründen, wo wir finanziell auch die notwendigen Mittel und die Betreiber der kritischen Infrastrukturen zusammenführen. Gemeinsam gilt es, das Know-how zu entwickeln, das jeder für sich auch nutzen kann. Mein Ressort hat, wenn man’s genauer kennt, irrsinniges Potenzial. Hier gibt es viel Wissen in unterschiedlichsten Bereichen, nicht nur in jenen, die der Bevölkerung weitestgehend bekannt sind. Nur ein Beispiel: Wir haben im Amt für Rüstung und 38 schau

Wehrtechnik eine Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge im Gelände entwickelt. Hier haben wir eine Lizenz vom Verkehrsministerium bekommen, um das weiter zu testen. Wir sind ein Dienstleister, der für die österreichische Bevölkerung sehr viel anbieten kann. Ich darf nur daran erinnern, dass wir jetzt erstmalig in der Geschichte der Zweiten Republik die Situation haben, dass wir nicht nur im Grenzeinsatz Assistenz leisten, sondern auch im Hinterland bei polizeilichen Kontrollen assistieren. Das zeigt, wie wichtig dass Zusammenwirken und gegenseitige Abstimmen ist. Mein Zugang ist, dass jeder seine Fähigkeiten einbringen soll. Egal, ob auf europäischer Ebene oder im österreichischen Kontext. Die bestmögliche Sicherheit für Österreich werden wir nur gemeinsam gewährleisten können.“ Wertschöpfung durch Landesverteidigung

Um die Leistungen der Landesverteidigung auch entsprechend öffentlichkeitswirksam zu „verkaufen“, muss man sich auch entsprechend präsentieren, „denn die Menschen sollen ja wissen, wofür ihr Steuergeld verwendet wird. Wenn man nicht wahrgenommen wird, stellen sich die Menschen rasch die Frage: Wofür brauchen wir überhaupt das Bundesheer? Das Wichtigste ist,

Ruhe in die Budgetmittel zu bekommen, um nicht dauernd geprägt zu sein von den Jahren des Sparens.“ Auch dafür hat Doskozil einen Lösungsansatz parat: Für heuer ist das Verteidigungsbudget mit 2,3 Milliarden Euro angesetzt. Mitte September präsentierte der Verteidigungsminister eine Studie, nach der daraus 19 Milliarden Euro an Wertschöpfung und Nutzen für das Land generiert werden. „Wir haben erstmalig versucht, eine Studie über den volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen des Heeres zu machen. Die Studie zeigt zum Beispiel auf, welche Auswirkungen Heeresinvestitionen auf Wirtschaft und Beschäftigung haben, und sie berechnet auch den Gegenwert aller unserer Sicherheitsleistungen. Wie wird etwa unsere Tätigkeit im Katastrophenschutz bewertet? Die Gemeinden müssen unsere Leistungen im Einsatzfall ja nicht selbst bezahlen. Der gesellschaftliche Nutzen aller unserer Assistenzleistungen ­ beträgt insgesamt 840 Millionen ­ Euro. Das Bundesheer bereitet sich jedoch auch für Ernstfälle wie ­Terrorangriffe vor – wenn Krisen entstehen, schreiten wir ein, um den Schaden zu minimieren, oder wir wirken präventiv, damit eine Krise gar nicht entsteht. Wir haben als ­erstes Ministerium berechnet, was diese Sicherheitsleistung wert ist. Gesamt kommen wir auf 19 Milliarden Euro gesellschaftlichen Nutzen,

wobei diese Effekte natürlich länger nachwirken, genauso wie die Budgetmittel 2017, und somit nicht aufs heurige Jahr beschränkt sind. Wenn wir etwa Pandur-Panzer bestellen, dann dauert es ja ein paar Jahre, bis alle 34 Stück ausgeliefert sind. Wenig verwunderlich sind – aufgrund der hohen Kompetenz und Positionierung Doskozils im Sicherheitsbereich – zuletzt immer wieder ­mögliche ­Karrieresprünge des Verteidigungsministers in den Medien gewälzt worden. Sogar eine Zusammenlegung mehrerer Ressorts zu ­einem ­Sicherheitsministerium stand im Raum. Somit stellt sich die Frage, was der Mann im Zentrum all dieser Spekulation dazu zu sagen hat. Und, Herr Minister? Hans Peter Doskozil antwortet knapp und ohne zu überlegen: „Das ist überhaupt kein Thema.“ /// info

Wer ist Hans Peter Doskozil? Geboren am 21. Juni 1970 in Vorau, in der Steiermark. Der SPÖ-Politiker ist studierter Jurist und arbeitete unter anderem als Polizeidirektor des Burgenlandes. Seit 26. Jänner 2016 ist er Bundesminister für Landesverteidigung und Sport. Seine Heimatgemeinde ist das südburgenländische Grafenschachen. Der leidenschaftliche Rapid-Fan hat zwei Kinder, Laura (18) und Lukas (16).

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Qualität schmeckt Der Wiener Wein hat nicht nur Tradition, sondern auch ein junges, urbanes Gesicht. Weiterbildungsinstitution Nummer eins für diesen edlen Trinkgenuss ist immer noch der Heurige.

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Topwinzer und gemütliche Heurige Das Weingut der Stadt konnte bereits in den Jahren 2006 und 2012 den SALON-Sieg für sich entscheiden. Cobenzl gilt als Flaggschiff für den Wiener Weinbau. Zu den Topwinzern Wiens zählen heute zum Beispiel Rainer Christ, Michael Edl­moser, Richard Zahel, Hans Peter Göbel und Mayer am Pfarrplatz. Diese machen Wein, der Wien wieder als eine Stadt des Genusses, der Gemütlichkeit und auch der Lebensfreude in die Welt hinaustragen kann. Heute präsentiert sich Wien als Stadt mit einer lebendigen Weinszene. Wiener Wien genießt man in zahlreichen Lokalen in der Stadt oder am Stadtrand bei den Heurigen, die Wein aus eigenem Anbau und hausgemachte Köstlichkeiten am Buffet bieten. Gemütliche Heurige gibt es vor allem in den Wiener Weinorten Neustift, Nussdorf, Sievering, Grinzing und Stammersdorf.•

Wiener Gemütlichkeit: mit einem Glaserl Wein in der Hand in den Weinbergen sitzen und das Panorama genießen.

FOTO: WIEN TOURISMUS/PETER RIGAUD

leine Weingärten prägen das Panorama am Kahlenberg, Nussberg, Bisamberg und in Mauer. Wenn sich diese in den leuchtenden Farben zeigen, ist Erntezeit. In Wien werden pro Jahr rund zwei Millionen Liter Wein erzeugt. Für eine Weltmetropole untypisch: Dem Wiener Wein ist der Sprung auf die Weinkarten zahlreicher Gourmetrestaurants gelungen. Das Weinbaugebiet der Stadt ist heute bekannt für seine aromatischen und vielschichtigen Weißweine. Dazu zählen vor allem die Sorten Grüner Veltliner, Riesling, Chardonnay oder Weißburgunder. Mit dem Wiener ­Gemischten Satz hat Wien einen Wein hervorgebracht, der ein Stück Identität verkörpert. Das Besondere an dieser regionalen Spezialität ist, dass dafür bis zu 20 verschiedene Rebsorten des Weingartens gemeinsam gepresst und verarbeitet werden. Der unterschiedliche Reifegrad und der unterschiedliche Säure­gehalt der Trauben ergeben einen einzigartigen Geschmack. Schon im 19. Jahrhundert war zum Beispiel der Gemischte Satz vom Nussberg berühmt und gewann etwa 1873 den Preis der großen Wiener Weltausstellung. Seit 2013 steht der Paradewein der Stadt unter Ursprungsschutz. Auch beim Rotwein gibt es Spitzenergebnisse. So wurde etwa der Pinot Noir 2012 Bellevue Reserve des Weinguts Cobenzl als der beste SALON Österreich Wein 2016 ausgezeichnet. Die Jury war von der kraftvollen und zugleich ­eleganten Struktur des Tropfens ­begeistert.

 INFOS Wiener Wein www.wienerwein.at www.weingutcobenzl.at

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Leistungsschau Am 25. und 26. Oktober lockt das Wiener Sicherheitsfest auf den Rathausplatz. Dabei bieten „Die Helfer Wiens“ wieder umfassende Sicherheitsinfos und -tipps aus einer Hand sowie ein Showprogramm für die ganze Familie.

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ährend am Nationalfeiertag das Bundesheer zeigt, was es so kann, laden „Die Helfer Wiens“ traditionell zur Leistungsschau vor dem Rathaus. Sie umfasst alle Blaulicht- und ­Hilfsorganisationen Wiens, sämtliche sicherheitsrelevante Dienst-

stellen der Stadt Wien sowie nahestehende Unternehmen und private PartnerInnen. Sie bieten an zwei Tagen praktische Infos und Tipps zum Thema Sicherheit, Gesundheit, Umwelt und Soziales. Es gibt spannende Vorführungen der Polizeidiensthundestaffel, des Rettungsdienstes und der WEGA. Auch ein Blick in den Christophorus-Notarzthubschrauber ist beim Sicherheitsfest möglich. Für Kinder steht ein eigenes Areal mit Hüpfburgen und zahlreichen Spiele­ stationen bereit. Das Wiener Sicherheitsfest ist ein großes Spektakel für die ganze Familie. •  INFOS Die Helfer Wiens Telefon 01/522 33 44, www.diehelferwiens.at

Jüdische Musikkultur in allen Facetten Von 4. bis 19. November findet bereits zum 14. Mal das KlezMORE Festival Vienna statt.

FOTOS: DIE HELFER WIENS/A. CHAPALAIN, SHMALTZ

Von Traditionspflege bis Innovation: Das KlezMORE Festival Vienna gibt mit internationalen Konzerterlebnissen Einblick in die jüdisch geprägte Klezmer-Kultur. Gespielt wird in Wiener Kirchen, Theatern und Musikclubs. Das Rahmenprogramm reicht von Sessions über Vorträge bis zu live vertonten Stummfilmen. Empfehlenswert: Am 4. November vertonen TROI im Porgy & Bess Texte der jüdischen Schriftstellerin Rajzel Zychlinski. Am 5. November lädt GULAZA aus Israel im Theater Akzent in die Welt der „secret songs of the Yemenite Women“. Am 15. Novem­ber spielt die unvergleichliche deutsche grand dame Bettina Wegner im Ehrbar Saal. •  INSFOS KlezMORE Festival Vienna http://klezmore-vienna.at

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schauwirtschaft Derzeit entstehen ständig neue Bezahl-Methoden, sodass man leicht den Überblick verliert. Man fragt sich: Ist die Geldbörse der Zukunft wirklich nur noch virtuell? Ob wir morgen mit Handy, Smartwatch, Fingerabdruck oder sogar mit einem Augenzwinkern zahlen, ist offen. Aber keine Angst: Münzen und Scheine werden so schnell nicht verschwinden.

BARGELD, SMARTPHONE, ARMBAND, BITCOIN & CO

Wie wir morgen bezahlen werden TEXT VON MICHAEL KRAUSE

„Wer es schafft, Bankgeschäfte einfach und übersichtlich zu gestalten, wird profitieren.“ Walter Mösenbacher, Raiffeisen e-force

EIGENTLICH möchte ja niemand gerne bezahlen. Einkaufen, klar, aber haben Sie schon einmal Jubelschreie an der Kassa vernommen, wenn der Bezahlvorgang vorüber war? Hauptsache einfach, sicher und schnell soll es gehen. Und – wenn möglich – kostengünstig sein. „Nur Bares ist Wahres“ heißt es in einem alten Sprichwort. Stimmt ­ diese Aussage heute noch? Wie noch nie zuvor haben sich Möglichkeiten des Geldersatzes bzw. der Zahlungsvarianten in den letzten Jahren ­vervielfacht. Unterschiedlichste Anbieter buhlen um die Gunst der

als jemals zuvor, um im Handel oder im Internet zu bezahlen. Während früher Scheck (sehr lange her), Überweisung, Lastschrift oder die klassische Kartenzahlung zu den häufigsten bargeldlosen Zahlungssystemen zählten, haben sich online bereits schnellere und effizientere Methoden etabliert. „Wir kennen heutzuAngebote rund um die Uhr tage viele Formen des Bezahlens: Bargeld, Bankomatkarte, KreditDer Zahlungsverkehr hat sich ge- karte, Prepaidkarten, aber auch Zahwandelt. Im Vorjahr wuchs der digi- len mit Apps und zahlreiche Verfahtale Zahlungsverkehr erstmals um ren von Anbietern wie Apple Pay, rund zehn Prozent weltweit. Konsu- Amazon, Bluecode etc.“, weiß Walmenten haben mehr Möglichkeiten ter Mösenbacher, Geschäftsführer

Konsumenten. Doch womit werden wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wirklich bezahlen? Ist das Bargeld überhaupt noch zeitgemäß? Gehören Smartphone und Kryptowährungen die Zukunft? Wie sicher ist das Ganze? Und welche Rolle spielt der Konsument?

Mobile Payment mit Visa – sicher, sicherer, am sichersten Mit dem Visa Token System werden die persönlichen Kartendetails im Bezahlprozess durch eine einmalige Ziffernkombination ersetzt. Dadurch macht Visa das Bezahlen per Smartphone noch sicherer – Näheres dazu unter visaeurope.com/tokenisation


WALTER MÖSENBACHER Geschäftsführer in der Raiffeisen e-force, dem digitalen Kompetenzzentrum der Raiffeisen Bankengruppe

Bildtext Das Manuskript muss nach der Überprüfung im Verlag satzfertig gemacht werden. Der Verfasser soll ein leserliches Manuskript liefern

Der Markt entscheidet, ob sinnvoll oder nicht. Kommt die Geldbörse künftig ohne Bargeld aus? Im Unterschied zu den skandinavischen Ländern oder auch dem asiatischen Markt wird die Zahlung mit Bargeld (vor allem für Kleinstbeträge) zwar immer weniger, aber dennoch wird die Geldbörse der Zukunft in Österreich auch noch die nächsten Jahrzehnte Bargeld beinhalten.

FOTOS: ISTOCKPHOTO, DAVID SAILER

Bequem von zu Hause aus shoppen: Mit der Kreditkarte ist das schon lange kein Problem.

der Raiffeisen e-force, des Kompe- „Wer heute oder zum Beispiel am tenzzentrums der Raiffeisen Banken- Wochenende eine Zahlung tätigen gruppe für digitale Innovationen. will, muss die Zeit einkalkulieren, Generell lässt sich feststellen, dass die das Geld bis zum Empfänger sich das Einkaufsverhalten der Kon- braucht. Nicht gerade ideal, wenn sumenten ändert und damit natür- die Zahlung schnell erfolgen muss, lich auch die Anforderungen an die etwa wenn man mit einer Rechnung Zahlungssysteme. Immer neue Me- im Rückstand ist oder dringend thoden werden erfunden, um dem Geld auf seinem Konto braucht, um Menschen das Bezahlen so bequem Rechnungen begleichen zu können“, wie möglich zu machen – fast immer erklärt Wolfgang Dinhof, Vorstandsohne Bargeld. Auch Smartphones, vorsitzender der Sparkasse HainSmartwatches und ähnliche Gadgets burg-Bruck-Neusiedl. begünstigen den bargeld­losen Zahlungsverkehr. Ihr Vorteil ist, dass sie So schnell wie ein E-Mail häufig mit Authentifizierungstechnologien ausgestattet werden, die für Instant-Payment-Anbieter beispielsGeldtransaktionen rund um den weise verkürzen diese Zeit auf weGlobus genutzt werden. Alle Ange- nige Sekunden. „Verstärkt werden bote haben vor allem eines gemein- künftig sicherlich Instant-Payment sam: Sie sind im Prinzip immer ver- und Mobile Payment, etwa die Virfügbar: 24-7-365, also an 24 Stunden tualisierung der Kreditkarte auf am Tag, an jedem Tag der Woche, App-Basis, Einzug in unseren Zahlungsalltag halten“, so Dinhof. Die das ganze Jahr hindurch. Ein weiterer Vorteil der neuen kurze Transaktionszeit garantiert ­Methoden ist selbstverständlich die nicht nur eine hohe ZahlungssicherGeschwindigkeit. Geldtransfers dau- heit, sondern hilft Unternehmen daerten früher mehrere Tage. Verschie- bei, bei den Zahlungsein- und -ausdene Transaktionen wurden nach gängen besser zu planen. Die und nach abgearbeitet, so dauerte es überwiesenen Beträge werden in – im Idealfall – wenige Tage, bis das digitalen Geldbörsen gespeichert Geld auf dem gewünschten Konto und sind mit einem Bankkonto eintraf. Jeder kennt das Problem: verknüpft. heft 5|2017

Für Euro-Zahlungen innerhalb Europas gibt es bereits SEPA, den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payments Area). Dank SEPA sind beispielsweise per Überweisung, Lastschrift oder Debitkarte durchgeführte bargeldlose Euro-Zahlungen innerhalb Europas zum selben Preis möglich wie im Inland. E-Mails und SMS werden heute in Echtzeit übertragen, im November des heurigen Jahres wird es dann auch europaweite Echtzeitzahlungen geben. Die österreichischen Banken bieten schon einen neuen Instant-Payment-Service an. Der von Payment Services Austria (PSA) zusammen mit den Banken entwickelte Dienst heißt ZOIN. Er ist bankenübergreifend. Ähnliche, flächendeckend verfügbare Lösungen gab es bisher nur in Schweden und Dänemark. Aus Quick wurde NFC

Sagt Ihnen die Quick-Funktion etwas? Wahrscheinlich schon. Seit Mitte der 1990er-Jahre gab es die elektronische Geldbörse namens Quick. Sie konnte bis maximal 400 Euro beladen werden und erlaubte das bargeldlose Zahlen ohne PIN-

Blockchain: Ist das die Zukunft des globalen Zahlungsverkehrs? Grundsätzlich ist Blockchain eine Technologie und hat sicherlich Zukunft. Auch Raiffeisen wird darauf setzen. Die Frage ist nur, wo und wie wir die Blockchain einsetzen werden. Welche Herausforderungen kommen auf Banken zu? Raiffeisen hat sich immer zur Innovation bekannt und es ist für uns unumgänglich, dass wir uns mit diesen Themen beschäftigen. Allerdings brauchen wir auch alle miteinander Standards, an denen wir uns orientieren können – vom Anlegerschutz, Regulator bis zu Communitystandards. Was müssen die traditionellen Anbieter tun, um im Markt zu bestehen? Die Welt ist so wie sie ist. Wegschauen ist keine Lösung. Wir leben in einer Welt, in der die Digitalisierung alle Lebensbereiche durchzieht. Banken sind Teil der Gesellschaft. Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass auch in Zukunft alle Bankdienstleistungen von Banken erledigt werden – aber in allen Bereichen gibt es heute schon immensen Wettbewerb, und der wird sich noch verstärken. Wer es schafft, Bankgeschäfte einfach und übersichtlich zu gestalten, wird vom Kunden belohnt werden und Vorteile und Effizienz generieren können. Welche Innovationen im Zahlungsverkehr halten Sie für sinnvoll bzw. haben Potenzial für die weitere Zukunft? Alle Innovationen sind grundsätzlich sinnvoll und der Markt entscheidet, welche er annimmt.

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schauwirtschaft

Mit dem Smartphone kann man mittlerweile auch in Restaurants oder Geschäften direkt bezahlen.

BERND LAUSECKER Projektleiter Finanzdienstleistungen Verein für Konsumenteninformation (VKI)

Wachsam sein! Bargeldloses Bezahlen hat neben einigen Vorteilen leider auch einige oft nicht so im Rampenlicht stehende Nachteile. So sind die Auswirkungen auf das Ausgabeverhalten bereits in einigen Studien kritisiert worden. Die Herausgabe von Bargeld ruft einen anderen „Werteindruck“ beim Käufer hervor als beispielsweise das Heranhalten einer Plastikkarte an einen Sensor. Insbesondere bei der Lernphase von Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind hier Gefahren zu sehen, ein Gefühl für den Wert von Geld zu entwickeln.

Auch nicht zu vernachlässigen sind die Missbrauchsrisiken. Kein technisches System ist auf Dauer absolut sicher. Je vielfältiger die Systeme werden, desto eher finden sich auch Schwachstellen. Ob dies nun die Funkübertragung bei NFC-Zahlungen oder ein Hackerangriff auf das Smartphone ist. Nicht vergessen sollte man auch das Thema Datenschutz. Durch entsprechende Zahlungsdaten kann theoretisch auch viel über das Kaufverhalten und die Lebensgewohnheiten ausgelesen werden. Ob man dies tatsächlich möchte, muss man sich gut überlegen. Unsere Empfehlung ist daher, sich genau zu überlegen, welche Zahlungswege man nutzt. Ein abwägen von Tempo, ständiger Verfügbarkeit, Bequemlichkeit, Risiko und Transparenz sollte jeder für sich selbst entscheiden. Auf keinen Fall sollte man sich aufgrund irgendwelcher Trends treiben lassen.

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Code-Eingabe. Ende Juli wurde das Bezahlsystem eingestellt. Das kontaktlose Zahlen mit NFCTechnologie soll seinen Platz nun endgültig einnehmen. NFC – Near Field Communication – wurde bereits Anfang 2013 eingeführt und ­erlaubt kontaktlose Zahlungen bis zu 25 Euro. Man braucht die Bankomatkarte nicht in den Schlitz der Bankomat-Kassa zu stecken, sondern nur einfach an die entsprechende Stelle der Kasse zu halten. Die Zahlung erfolgt mittels drahtloser Datenübertragung über eine Strecke von (laut Anbieter) wenigen Zentimetern. Karten mit NFCFunktion sind mit dem Logo „paypass“ oder einem Symbol gekennzeichnet. Die meisten Bankomatund Kredit­ k arten haben diese Funktion bereits standardmäßig. In London ist das „Tap and Go“ fast die Regel – nicht nur in der U-Bahn und in den Bussen, sondern auch in den Geschäften. Handy als (kleine) Geldbörse

Beim Einkaufen können Konsumenten hierzulande neben Bargeld und der Bankomat- oder Kreditkarte auch immer öfter mit dem Handy bezahlen. Die Idee des „Mo-

bile Payment“ ist nicht neu. Anstatt immer viele verschiedene Karten mit jeweils einem eigenen Code dabei zu haben oder ständig nach Kleingeld für Fahrscheine usw. zu suchen, soll das Handy genügen, um bargeldlos einzukaufen. Diese Technologie steckt hierzulande zwar noch in den Kinderschuhen. Doch das Smartphone hat sowieso jeder ständig griffbereit, was liegt also näher, als damit auch zu bezahlen? Smart-

„Man sollte sich genau überlegen, welche Zahlungswege man nutzt.“ Bernd Lausecker, VKI

NFC-Chips für das kontaktlose Bezahlen ausgestattet. Vorerst sind diese Bezahlmethoden aber nur, wie bereits erwähnt, für Einkäufe bis zu 25 Euro verfügbar. Im Handumdrehen gezahlt

Auch die kleinste Bankomatkarte der Welt funktioniert nach diesem Prinzip. Mit der BankCard Micro der Erste Bank bezahlen Konsumenten kontaktlos mit dem Handgelenk bei allen Bankomatkassen mit NFCFunktion. Die wasserfeste BankCard Micro steckt im mitgelieferten Kunststoff-Armband. Wem das noch nicht futuristisch genug ist, der nimmt sich den BankCard Sticker, ebenfalls vom Sparkasse-Unternehmen. Einfach auf der Rückseite des Smartphone aufkleben und fertig. Es ist erkennbar: Den Ideen sind auch in den nächsten Jahren keine Grenzen gesetzt.

phone zücken, vors Lesegerät halten, weitergehen. Diese Form des Bezahlens geht sehr schnell und ist an immer mehr Supermarktkassen mög- Ganz schön kryptisch lich. Auch hier steckt die Near Field Communication dahinter.NFC hat Wer sich heutzutage etwas mit der sich als Technologie für das kontakt- Zukunft des Zahlungsverkehrs belose Bezahlen weitgehend gegen an- schäftigt, kommt auch an diesen Bedere Verfahren wie etwa den QR- griffen nicht mehr vorbei: KrypCode durchgesetzt – Smartphones towährungen – allen voran Bitcoin werden heute in aller Regel mit – und Blockchain. Dieser Technoloheft 5|2017

FOTOS: ISTOCKPHOTO, URSULA PAYER, HELMREICHFOTOGRAFIERT

Ebenfalls nachteilig kann die Vielfalt und damit auch ein Zwang, mehrere Zahlungsoptionen mit eventuellen Gebühren vorzuhalten, sein. Bereits jetzt kann man das im Internet erkennen, wo verschiedene Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden, aber eben nicht immer alle. So kann mal per Sofortüberweisung bezahlt werden, ein andermal sind paypal oder eine Kreditkarte gefragt. Die Bezahlvariante „auf Rechnung“ ist dafür stark rückläufig. Das bedeutet für den Verbraucher zu bezahlen, bevor er die Ware in Augenschein nehmen kann. Ein klarer Nachteil.


WOLFGANG DINHOF Vorstandsvorsitzender Sparkasse Hainburg-Bruck-Neusiedl

Wir lassen dem Kunden die Wahl. Kommt die Geldbörse der Zukunft ohne Bargeld aus? Über die Zukunft des Bargelds gibt es viele Prognosen und Meinungen, letztlich ist es aber nur ein Blick in die Glaskugel. Den österreichischen Sparkassen ist es jedenfalls sehr wichtig, ihren Kunden die volle Wahlmöglichkeit und persönliche Freiheit zu lassen, ob sie lieber mit Bargeld, Karte oder Onlinebanking zahlen möchten. Eine Abschaffung des Bargeldes würde den Menschen einen wesentlichen Teil der Privatsphäre rauben, da jede elektronische Zahlungsform Datenspuren hinterlässt. Deshalb sprechen wir uns auch gegen die auf EU-Ebene diskutierte Einführung von Bargeldobergrenzen aus und lassen diese Positionierung auch bereits über das Büro des Österreichischen Sparkassenverbandes in Brüssel in den Konsultationsprozess der Kommission einfließen. Es gibt keinen triftigen Grund, in die Selbstbestimmung der Bürger und in die mit der Nutzung von Bargeld einher-

gehende Freiheit einzugreifen. Bargeld ist noch immer das am besten funktionierende und am leichtesten zugängliche Zahlungsmittel. Blockchain: Ist das die Zukunft des globalen Zahlungsverkehrs? Die Blockchain-Technologie ist durchaus revolutionär und vor allem durch die Kryptowährung Bitcoin bekannt geworden. Bei Blockchains handelt es sich um eine neue Art der Speicherung von nicht mehr änderbaren Datentransaktionen auf weltweit verteilten Computern, die durch kryptografische Verfahren abgesichert werden. Zu Beginn jeder Blockchain steht ein Netzwerk, dessen Mitglieder untereinander verbunden sind und auf sichere Art Werte über das Internet austauschen möchten. Da alle Transaktionen von einer Mehrheit des Netzwerks aller Beteiligten bestätigt werden müssen, ist das System darüber hinaus transparent und nachvollziehbar. Das macht die Blockchain-Technologie abseits von Kryptowährungen auch so interessant für viele Branchen, wie etwa die Finanzbranche, da sie in Zukunft schnellere, einfachere, transparentere und kostengünstigere Transaktionen aller Art ermöglichen kann. Die Erste Group ist eine von 22

globalen Banken, die sich kürzlich an die Blockchain-Machbarkeitsstudie des internationalen Zahlungsdienste­ anbieters Swift angeschlossen haben. Darüber hinaus arbeiten Experten der Erste Group an Lösungsszenarien, wo Blockchains in Zukunft eingesetzt werden könnten. Welche Innovationen im Zahlungsverkehr halten Sie für sinnvoll bzw. haben Potenzial für die weitere Zukunft? Verstärkt werden künftig sicherlich Instant Payment (Echtzeitzahlung) und Mobile Payment, etwa die Virtualisierung der Kreditkarte auf App-Basis, Einzug in den Zahlungsalltag halten. Bezüglich Instant Payment: Derzeit befinden wir uns mit zwei Systemen in einer Pilot-Testphase. Welches der beiden Systeme dann schlussendlich im Echtbetrieb zum Einsatz kommt und welche Kosten damit für KundInnen und für uns entstehen, können wir aus heutiger Sicht noch nicht beantworten. Echtzeitzahlungen werden den elektronischen Handel erleichtern und Unternehmen und Institutionen dabei helfen, ihre Prozesse und Verfahren zu rationalisieren und den Schritt in die digitale Welt zu wagen, etwa mit

Blick auf die Verfahren zur elektronischen Rechnungstellung und Buchführung. Elektronische Echtzeitzahlungen können in manchen Fällen eine komfortable Alternative zu Barzahlungen sein. Daten aus Ländern, die Echtzeitzahlungen bereits eingeführt haben, wie etwa das Vereinigte Königreich und Dänemark, zeigen, dass sich ihre Nutzung rasant ausbreitet. Mit Echtzeitzahlungen werden wir in der Lage sein, Euro-Überweisungen über unser Konto bei einer Bank oder einem anderen Zahlungsdienstleister rund um die Uhr innerhalb von Sekunden zu tätigen oder zu empfangen, selbst mithilfe eines Smartphones. Damit dies Wirklichkeit werden kann, müssen die Zahlungsdienstleister gemeinsam die notwendige Technologie entwickeln, ihre Sicherheitsverfahren anpassen und ihre Systeme rund um die Uhr verfügbar machen. Wer sich noch immer auf Barzahlungen verlässt, für den kann die Möglichkeit, Überweisungen in Echtzeit über das Smartphone zu tätigen oder zu empfangen, ein Ansporn sein, ­Finanzdienstleistungen erstmals oder häufiger in Anspruch zu nehmen.

UNSER LAND BRAUCHT MENSCHEN, DIE AN SICH GLAUBEN. UND EINE BANK, DIE AN SIE GLAUBT. #glaubandich


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KURT TOJNER Visa Country Manager für Österreich

Bequem und sicher heißt das Ziel. Die Payment Industry befindet sich in einem so noch nie da gewesenen Wandel. Visa sieht sich dabei als Innovationstreiber, der laufend Produkte, Services und Systeme innoviert. Dabei steht immer das Ziel, das Bezahlerlebnis für den Kunden bequemer, sicherer und schneller zu machen, im Vordergrund. Konsumenten können schon heute aus einer Vielzahl unterschiedlichster Bezahlmethoden wählen. Dazu zählen z.B. das Bezahlen via Smartphone, Wearable oder die bewehrte Karte. Künftig werden die Möglichkeiten einen Bezahlprozess abzuwickeln noch vielfältiger werden. Zielsetzung ist, dem Kunden noch mehr Flexibilität und Convenience anzubieten. In den sogenannten „Innovation Centern“, diese finden sich z.B. in London, Dubai oder Miami, arbeitet Visa laufend an innovativen Ansätzen. Dabei spielen auch Authentifizierung, z.B. Face-Scan und Fingerprint, eine wichtige Rolle. Die Visa Studie „Biometric Payments“ aus 2016 zeigt, dass europäische Kunden bereit für biometrische Authentifizierungsverfahren – vor allem für die ZweiFaktor-Authentifizierung – sind.

gie wird zugeschrieben, unsere digi- delt“, erläutert Walter Mösenbacher. Das ist auch die Unsicherheit bzw. talisierte Zukunft zu revolutionie- Die digitale Währung Bitcoin ist seit die Spekulationschance dahinter: ren. Doch was genau ist eine 2009 im Umlauf. Eigentlich als Ant- Die Währung unterliegt ungeheuBlockchain überhaupt und wie kön- wort auf die damalige Finanzkrise ren Schwankungen. Von einem nen wir von ihr profitieren? erfunden, um von Regierungen und Cent für drei Bitcoins im Jahr 2009 Zuallererst: Ja, der Begriff ist sehr Banken unabhängig zu sein, hat sie bis hin zu mehr als 3.000 Euro für sperrig. Komplex (komplex genug ihre Erfolgsgeschichte selbst ge- eine Einheit im September 2017. für einen eigenen Artikel). Und schrieben. Nutzer können Bitcoins Im Internet akzeptieren immer Bitcoin ist nicht gleich Blockchain. mehr Händler Bitcoins als ZahBitcoin ist lediglich das bekannteste lungsmittel. Außerhalb des Netzes und erfolgreichste Beispiel für eine ist die Nutzung bislang auf wenige „Bargeld ist noch Blockchain-basierte Technologie. Szene-Läden beschränkt. Wer BitEine Blockchain ist eine dezentrale immer das am besten coins nutzen will, kann sich im InDatenbank, die eine stetig wachternet gratis entsprechende Software funktionierende und sende Liste von Transaktionsdatenherunterladen. Danach wird eine am leichtesten sätzen enthält. Die Datenbank wird ­digitale Geldbörse auf dem Compuzugängliche chronologisch linear erweitert, verter oder Smartphone installiert. gleichbar einer Kette, der am unteZahlungsmittel.“ Ganz ohne Bargeld, geht das? ren Ende ständig neue Elemente hinWolfgang Dinhof, zugefügt werden (daher auch der Sparkasse Hainburg-Bruck-Neusiedl Verschiedene Möglichkeiten also, Begriff „Blockchain“ = „Blockkette“). die wir Konsumenten oft erst erlerEntwickelt wurde das technische nen müssen. Womit wir bereits von Modell der Blockchain im Rahmen der Kryptowährung Bitcoin – als gegen eine Währung tauschen oder klein auf gelernt haben umzugehen, webbasiertes, dezentralisiertes, öf- auch selbst am Computer erstellen, ist das gute alte Bargeld. Doch heißt fentliches Buchhaltungssystem aller indem mit hoher Rechnerleistung es: „Die Tage des Bargelds sind geBitcoin-Transaktionen, die jemals hochkomplexe mathematische For- zählt.“ getätigt wurden. Blockchain ist meln gelöst werden. „Mining“ Diese These vertreten immer mehr mehr als die Technologie: Es ist ein (Schürfen) heißt das Verfahren. Die Experten. Die Anzahl der TransaktiSystem, das die Chance bietet, Ei- virtuelle Währung wird in öffentli- onen im bargeldlosen Zahlungsvergentumsverhältnisse viel einfacher chen Datenbanken gespeichert, der kehr hat sich seit Anfang 2010 weltund günstiger zu sichern und zu Nutzer bekommt einen privaten Si- weit mehr als verdoppelt – Tendenz ordnen. „Manche sagen sogar, dass cherheitsschlüssel, den er benötigt, steigend. In Österreich wurde ein es sich dabei um die dritte große um an seine Bitcoins heranzukom- Betrag von knapp 1,5 Milliarden Welle des Internets nach dem World men. Der Wert von Bitcoins ergibt Euro per Karte bezahlt (2015). AktuWide Web und Social Media han- sich durch Angebot und Nachfrage. ell verfügen neun von zehn Österrei-

FOTOS: ISTOCKPHOTO, VISA

Welche innovativen Bezahlmethoden samt dazugehöriger Technologie und Authentifizierungsverfahren sich letztlich durchsetzen, ist immer abhängig vom Zusammenspiel aus verfügbarer Technologie und Konsumentenverhalten. Die Visa „Digital Payments“ Studie 2017 zeigt, dass Europäer bevorzugt Bankgeschäfte und Einkäufe via mobilen Device tätigen. Das betrifft vor allem jüngere Karteninhaber. Das Bedürfnis nach neuen, schnellen, sichereren und bequemeren Lösungen ist somit abzuleiten.

Derzeit akzeptieren erst wenige Geschäfte Krypto­ währungen wie Bitcoin & Co. Doch es werden mehr. In Wien gibt es seit einiger Zeit den ersten Bitcoin-Store.

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Österreich: am liebsten bar

Schweden ist in Europa der Vorreiter der bargeldlosen Zahlung. 80 Prozent aller Bezahlvorgänge werden 48 schau

Bargeld ist nach wie vor ein beliebtes Zahlungs­ mittel. Und daran wird sich auch auf die Schnelle auch nichts ändern.

dort unbar abgewickelt. Selbst einen Becher Kaffee oder das Brot vom Bäcker bezahlen die Schweden meist mit Karte oder Smartphone. Bei uns ist das anders: Fast die Hälfte (47,2 Prozent) der Transaktionen über 100 Euro wurden in bar beglichen. In den letzten 20 Jahren hat sich die Antwort der österreichischen Bevölkerung auf die Frage nach dem beliebtesten Zahlungsmittel kaum geändert. Bargeld dominiert nach wie vor deutlich das Zahlungsverhalten in Österreich mit einem Anteil von 82 Prozent an allen Transaktionen und 65 Prozent am gesamten Zahlungsvolumen. Die Daten stammen aus einer Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank aus dem Jahr 2015. Neuere Zahlen gibt es noch nicht, an dem Trend dürfte sich aber nichts geändert haben. Allerdings: Nur ein kleiner Teil wird für das Bezahlen im Einzelhandel verwendet. Der überwiegende Teil landet zu Hause im Safe. Oder sogar unter der Matratze. Als Sicherheit für schlechte Zeiten.

Einen weiteren Erklärungsansatz für die hohe Bargeldnutzung liefern die Konsumentenpräferenzen, das heißt, dass die Befragten gemäß ihren Vorlieben bezahlen und jenes Zahlungsmittel wählen, das diesen am besten entspricht. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gaben an, in einem Geschäft vorzugsweise bar zu zahlen – auch dann, wenn Kartenzahlungen möglich wären. 30 Prozent zahlen grundsätzlich lieber mit Karte. Blick in die Glaskugel

Bargeld wird also von der Bevölkerung weiter geschätzt. Auch in Zukunft sollen die Verbraucher entscheiden können, wie sie bezahlen möchten – bar oder unbar. Am Ende entscheidet sich die Zukunft des Bezahlens wohl an der Frage, wie praktisch die Methode ist. Im Fokus stehen auch biometrische Lösungen wie der Fingerabdruck, der die Eingabe eines PINs überflüssig machen soll. Obwohl diese Ver-

fahren einfacher und sicherer sind, bestehen aber bei vielen Menschen noch einige Hemmschwellen. Wer weiß, vielleicht werden wir aber sogar mit Virtual-Reality-Brillen durch virtuelle Geschäfte wandern. Futuristen träumen davon, dass wir dann mit einfachem Augenzwinkern kaufen und ein Scan unserer Netzhaut dafür sorgt, dass wir zuverlässig identifiziert werden. Spooky. Oder? /// info

Daten in diesem Text aus: Von Bar- und Kartenzahlern – aktuelle Ergebnisse zur Zahlungsmittelnutzung in Österreich (März 2017, OeNB) World Payments Report 2016 (Capgemini & BNP Paribas) Carl-Ludwig Thiele: Die Zukunft des Zahlungsverkehrs im März 2016 (Deutsche Bundesbank)

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chern ab 15 Jahren über eine Zahlungskarte. Dabei handelt es sich in praktisch allen Fällen um eine Bankomatkarte (OeNB-Zahlungsmittelumfrage 2015). Doch ganz ohne Scheine und Münzen, ist das überhaupt möglich? Ist eine Welt ohne Bargeld vorstellbar? Klar ist, Bargeld ermöglicht eine gute Ausgabenkontrolle, gewährleistet Anonymität bei der Durchführung von Transaktionen und ermöglicht den Bürgern, ihr Recht auf informationelle Selbstbestimmung auszuüben. In manchen Situationen würde man sich natürlich einiges ersparen. Peinlichkeiten zum Beispiel. Nehmen wir die Supermarktkasse. Wer es wagt, beim Bezahlen nach dem passenden Kleingeld zu kramen, kann sich des Ärgers der gesamten Warteschlange sicher sein. Und wehe, es dauert ein bisschen länger, weil die Cent-Stücke sich gar so ähnlich schauen ... Behörden, Banken und auch die meisten Unternehmen kämen wohl ganz gut ohne Bargeld aus. Immer wieder werden in die Diskussion rund um die Abschaffung oder Bargeldobergrenzen Argumente wie Bekämpfung der Schwarzarbeit, Kriminalität und Terrorismusbekämpfung eingebracht. Doch diese sind nur bedingt haltbar. Fakt ist, die komplette Abschaffung von Bargeld würde viele Menschen ausschließen. Vor allem Ältere haben oft noch Probleme mit der digitalen Welt. Bargeldlos bedeutet aber auch ein Ende von Flohmärkten, Barverkäufen im Internet, dem Zehner von der Oma (oder vice versa der Zehner für das Enkerl), die Münze im Hut des Straßenkünstlers und generell weniger Freiheit. Zusätzlich ist der Bürger einer totalen Kontrolle ausgeliefert. „Eine Abschaffung des Bargelds würde den Menschen einen wesent­lichen Teil der Privatsphäre rauben, da jede elektronische Zahlungsform Datenspuren hinterlässt“, merkt Wolfgang Dinhof an. Jede Dose Bier, jede Zigarettenpackung, jeder Konzertoder Lokalbesuch wäre gespeichert. Und Bezahldaten sind die spannendsten Daten überhaupt.


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Viennale im Andenken an Hans Hurch.

FOTO: VIENNALE

Mitten in den Vorbereitungen für die heurige Viennale ist ihr langjähriger Direktor Hans Hurch unerwartet verstorben. Franz Schwartz hat die interimistische Nachfolge übernommen und verspricht: „Die diesjährige Viennale wird eine weitere Viennale von Hans Hurch sein, ,ein Fest für die spannendsten, eigenständigsten, lebendigsten und unverzichtbarsten Filme des Jahres‘, wie Hurch es im Vorjahr definiert hat.“ Und so zeigt die Viennale etwa 200 aktuelle Filme. Besonders hervorheben möchte Schwartz die – individuelle und innerfamiliäre Themen behandelnden – Spielfilme „Estiu“ (Spanien), ”3/4“ (Bulgarien), „Arábia“ (Brasilien), „Milla“ (Frankreich), „Félicité“ (Senegal), „Nelyubov“ (Russland) und „Geu-hu“ (Südkorea) sowie die Dokumentarfilme „A l’ouest du Jourdain“, „Brimstone & Glory“, „Denk ich an Deutschland in der Nacht“ und „The Force“ über kommunale und überregionale Probleme. Das österreichische Filmschaffen ist in diesem Jahr vertreten mit Barbara Alberts „Licht“, nach einem Roman von Alissa Walser, „Am Anfang war die Nacht Musik“, dem 90-Minuten-Experiment, „Star“ des schon mehrmals bei der Viennale ausgezeichneten Johann Lurf und mit „Abschied von den Eltern“ von Astrid Johanna Ofner nach der gleichnamigen Erzählung von Peter Weiss. Spezielle Programmschienen widmen sich der Entstehung des Neuen Neapolitanischen Kinos, den Filmen von Valeska Grisebach, der österreichische Kinopionierin Carmen Cartellieri und dem sowjetischen Kino 1926–1939 und 1956–1977. Ein weiterer Programmschwerpunkt ist Hans Hurch gewidmet: Schwartz hat 14 Regisseure, Kameraleute und Schauspieler eingeladen, jeweils einen Film auszuwählen: Kameramann Ed Lachmann etwa hat sich für „In the Mood for Love“ von Wong Kar-wai entschieden, die Schauspielerin Tilda Swinton für „Au hasard Balthazar“ von Robert Bresson, der Experimentalfilmer Klaus Wyborny „Antigone“ von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub. W VIENNALE 19. Oktober bis 2. November, Gartenbaukino, Stadtkino im Künstlerhaus, Urania, Metro, Österreichisches Filmmuseum www.viennale.at

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AUSSTELLUNG

KABARETT

Das ganze MAK ist Bayrles Bühne

Ab DI 10. 10. VERENA SCHEITZ N Hat Himalaja-Salz ein Ablaufdatum, obwohl es 2.000 Jahre alt ist? Lässt sich eine eitrige Kehlkopfentzündung mit einem Tafelspitz von einem Antibiotikarind erfolgreich behandeln? Sind Hollywood-, Glyx- oder Atkinsdiäten genauso effektiv fürs Abnehmen wie eine tägliche Busfahrt im 13A? – Diese und viele weitere Fragen stellt sich Verena Scheitz in ihrem 2. Soloprogramm „Iss was G´Scheitz“, in dem Kochshows, Diätenwahnsinn, Lebensmittelindustrie und weitere Auswüchse von Essgewohnheiten durch den Kakao gezogen werden.

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10.–13. Oktober, Theater Forum Schwechat, Ehrenbrunngasse 24, Tel. 01/707 82 72, www.forumschwechat.com

„Superformen“

THEATER

Ab DI 10. 10. ALEX KRISTAN N „Yin und Yang ins Ungleichgewicht bringen. Raus aus dem Hamsterrad und rein in die Achterbahn. Einmal wirklich sagen, was man denkt. Keine Zeit für Kompromisse. Einmal ohne Fahrradhelm mit dem E-Bike glühen. In den Aufwachraum des Krankenhauses einen Kalender von 2028 hinhängen. Nicht fragen. Machen. Wenn die Pflicht ruft, sagen sie ihr, sie rufen zurück“, umschreibt Alex Kristan sein neues Programm „Lebhaft“. 10., 14. & 18. Oktober, 13. & 30 November, Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b, Tel. 01/481 17 17, www.orpheum.at

THEATER

Ab MI 11. 10. WIEN OHNE WIENER W Wie schön wäre Wien ohne Wiener, Taubenvergiften im Park, Zwei alte Tanten tanzen Tango, Kapitalistenlied, Wir sind alle Terroristen … – Für einen Georg-Kreisler-Liederabend haben sich der Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan und die Musiker der Musicbanda Franui zusammengetan, gemeinsam mit Volkstheater-Schauspielern und neuen Habjan-Puppen. Bis 30. Oktober, Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, Tel. 01/52 111-400, www.volkstheater.at

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EINE AUS UNZÄHLIGEN IPHONES bestehende „Superform“ in der MAK-Säulenhalle ist die zentrale Arbeit und zugleich der Auftakt der ersten institutionellen Einzelausstellung des deutschen Zeichners, Grafikers, Malers und Skulpteurs Thomas Bayrle (* 1937) in Österreich. Unter dem Titel „Wenn etwas zu lang ist – mach es länger“, nach einem Zitat des Architekten Eero Saarinen, entwickelt Bayrle eine „Erzählung“ zur Interaktion zwischen Kommunikationsdesign, Individuum und Gesellschaft. Im Rahmen der Ausstellung beleuchtet Bayrle die MAK-Sammlung. Mit grafischen, skulpturalen, malerischen, textilen wie installativen Arbeiten verbindet er mehrere Räume – MAK-Säulenhalle, MAK DESIGN LABOR, MAK GALERIE und MAKSchausammlung Gegenwartskunst – zur Projektionsfläche für seine Interpretation von „Social Fabric“, soziale Verflechtungen, die er an die Kunst des Webens anlehnt.

AB MITTWOCH

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Thomas Bayrle MAK

Bayrles „Superformen“ – Collagen aus einer großen Anzahl von Miniaturbildern – ergeben im Zusammenspiel ihrer Einzelteile einen Mikro- und Makrokosmos. Durch die Vervielfältigung von „Zellen“, Bildern und analogen wie digitalen ornamentalen Formen können seine Arbeiten als Statements zu Masse und Massenproduktion gelesen werden. W THOMAS BAYRLE Bis 2. April 2018, MAK, 1., Weißkirchnerstraße 3, Tel. 01/711 36-0, www.mak.at

KABARETT

Er tritt zurück

Roland Düringer ist „Der Kanzler“.

NEIN, DÜRINGERS NEUES Programm ist keine Aufarbeitung seines politischen Kunstprojektes „G!LT“, es ist auch kein Vortrag. Vielmehr feilt er als „Kanzler“ am frühen Morgen an seiner letzten Rede. Am Vormittag wird er vor versammelter Presse seinen Rücktritt von allen Ämtern bekannt geben. Den Feind in den eigenen Reihen, manipulierte Umfragewerte, eine hoch bezahlte, aber schlechte Markenpositionierung und ein Grippevirus beim TV-Duell der Spitzenkandidaten – mehr braucht es nicht für seine Niederlage. Wie gerne hätte er gestaltet, Weichen für die Zukunft gestellt, er aber hatte nur zu reagieren. „Die Themen gaben stets die Hyänen in den Medienkonzernen und die Unsichtbaren an den tatsächlichen Hebeln der Macht vor.“ W N B DER KANZLER 11. Oktober, Bühne Mayer, Mödling, Kaiserin Elisabethstraße 22, 19. 10, 2. 11., Orpheum, 22., Steigenteschgasse 94 b 26.Oktober, 17. November, Kulisse, 17., Rosensteingasse 39 27. Oktober, Kulturfabrik, Kulturplatz 1, Hainburg 1. Dezember, Cselley Mühle, Oslip, Sachsenweg 63 Tickets unter 01/96096, www.dueringer.at

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FOTOS: THOMAS BAYRLE, KARTOFFELZÄHLER, 1968. VARIATION MIT PFLANZE. SIEBDRUCK AUF PAPIER. COURTESY OF THE ARTIST. FOTO: © WOLFGANG GÜNZEL; LUKAS BECK, JAN FRANKL

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KU LT U R- HE RB ST HIGHLIGHTS musik | konzert | erlebnis

UDO JÜRGENS

Sein Leben, seine Liebe, seine Musik

Fr., 13.10.2017 | 19.30 Uhr

Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

MONTI BETON & JOHANN K.

Die Schlagernacht des Schlagers

Do., 19.10.2017 | 19.30 Uhr

Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

Best of Cabaret 2017

GERY SEIDL „Sonntagskinder“

Mi., 18.10.2017 | 19.30 Uhr

Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

Do., 19.10.2017 | 19.30 Uhr

Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

NADJA MALEH „Best of“

Sa., 21.10.2017 | 19.30 Uhr

Kulturzentrum Güssing

Lust auf Theater

LADY SUNSHINE & MISTER MOON

Musiktheater rund um den deutschen Schlager

Sa., 14.10.2017 | 19.30 Uhr Kulturzentrum Güssing

KERLE IM HERBST

Komödie von Katrin Wiegand

Fr., 20.10.2017 | 19.30 Uhr

Kultur Kongress Zentrum Eisenstadt

Sa., 21.10.2017 | 19.30 Uhr

Werner Sobotka inszeniert Hitchcock – mit Markus Kofler, Alexander Pschill, Ruth Brauer-Kvam und Boris Pfeifer.

THEATER

Legendäre Filmszenen

Kulturzentrum Oberschützen

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ALFRED HITCHCOCKS FILM „Die 39 Stufen“ ist ein Klassiker des Kriminalgenres. Patrick Barlow hat aus dieser Vorlage einen Theaterabend geschaffen: Eine Schauspielerin und drei Schauspieler schlüpfen in dutzende Rollen und nehmen uns mit auf Richard Hannays abenteuerliche Flucht von London ins schottische Hochland. Nur wenn er es schafft, den Spionagering der „39 Stufen“ aufzudecken, kann er seine Unschuld beweisen. Keine der legendären Filmszenen wird dabei ausgelassen – weder die Fahrt im FIying Scotsman noch das Finale im Londoner Palladium. W DIE 39 STUFEN Ab 12. Oktober, Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße 20, Tel. 01/42 700, www.josefstadt.org

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Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich beraten in unserem Kundencenter Eisenstadt, Franz Schubert Platz 6, 7000 Eisenstadt oder schauen Sie auf www.kulturzentren.at .


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AUSSTELLUNG

LITERATUR

Über 1.000 offene Ateliers

Bis 31. Oktober, diverse Locations in St. Pölten, www.landestheater.net

KONZERT

SO 15. 10. FINK W Dass Finian Greenall die Akustikgitarre als Stilmittel wiederentdeckt, hätte ein paar Jahre zuvor wohl kaum jemand erwartet. Schließlich wurde er eher mit Rave, Elektro, Downtempo und Trip Hop in Verbindung gebracht. Doch 2006 brachte er überraschend „Biscuits For Breakfast“ heraus und erwies sich damit auf Anhieb als ernst zu nehmender Singer/Songwriter. Bis heute blieb er bei ruhigen, aufs Minimum reduzierten Songs mit Gitarre, Bass und Drums. 15. Oktober, Halle E im MQ, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

OPER

Ab SO 15. 10. WOZZECK W Georg Büchners Sozialtragödie Woyzeck um die Zukunftslosigkeit von armen, ausgebeuteten Menschen und die Gnadenlosigkeit des Militärlebens fand durch Alban Berg eine kongeniale Umsetzung. Mittels Atonalität und Elementen der Zwölftontechnik fand Berg eindringliche Klänge, die Todesvisionen, Eifersucht, innere Not und Aussichtslosigkeit expressiv verdeutlichen. In der Regie von Robert Carsen singen Florian Boesch die Titelrolle, Lise Lindstrom die Marie und Ales Briscein den Tambourmajor. Leo Hussain dirigiert die Wiener Symphoniker. Bis 27. Oktober, Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Tel. 01/588 85, www.theater-wien.at

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ZUM 15. MAL finden heuer die NÖ Tage der offenen Ateliers statt. Abermals stehen Malerei, Grafik, Bildhauerei und Fotografie wieder ebenso im Rampenlicht wie Film-, Textil-, Schmuck- und Schmiedekunst. 2016 haben 1.250 Kunstschaffende mitgewirkt, rund 72.000 Besuche wurden gezählt. Auch heuer sind alle niederösterreichischen bildenden Künstlerinnen und Künstler eingeladen, ihre Ateliers, Galerien, Studios und Werkstätten ein Wochenende lang für das interessierte Publikum zu öffnen. Cybill. DESIGNS

Isabella Waltner-Esterle zum Beispiel kann man in ihrem Atelier in Baden dabei zusehen, wie sie am Brenner handgefeuerte Glasperlen herstellt. Jedes Schmuckstück ihres Labels Cybill. DESIGNS wird in einem aufwendigen, mehrstündigen Prozess vollendet, ohne Pausen, ohne Absetzen. Nur so bleibt die Integrität des Materials bewahrt und

erfährt seinen unikalen Charakter. Zum Schonen des Materials wird das Glas danach gesteuert abgekühlt – diese Phase dauert Stunden. Zum Schluss werden die Perlen modisch veredelt und komplettiert, etwa mit handgeschmiedetem Sterling Silber. Hauseigene Glaswerkstatt

Isabella Waltner-Esterle hat die Murano-Glaskunst über Jahre perfektioniert. Die Werbe-Managerin lernte das Kunsthandwerk auf zahlreichen Reisen nach Venedig kennen und lieben – ihre ersten Glas-Schmuckstücke kreierte sie im Jahr 2005, damals noch für sich und Freunde. Seit 2010 lebt sie in Baden bei Wien, wo sie ihre hauseigene Glaswerkstatt sukzessive zum vollausgestatteten Atelier ausgebaut hat. N NÖ TAGE DER OFFENEN ATELIERS 14. & 15. Oktober, ganz Niederösterreich Tel. 02572/202 50, www.kulturvernetzung.at Cybill. DESIGNS Atelier Baden, Am Haidhofteich 27 www.cybilldesigns.blogspot.com

AB SAMSTAG

14 OKTOBER

NÖ Tage der offenen Ateliers Ganz Niederösterreich

AUSSTELLUNG

Impulse für Klimt & Schiele SEIT SEINEM durschlagenden Erfolg auf der Secessionsausstellung 1904 präsentiert das Leopold Museum die bislang umfangreichste Retrospektive zu Ferdinand Hodler (1853–1918) in Österreich. Als Exponent von Symbolismus und Jugendstil, als Wegbereiter des Expressionismus und nicht zuletzt als Erneuerer der Monumentalmalerei war Hodler wichtiger Impulsgeber für zahlreiche Künstler der Wiener Moderne wie Gustav Klimt und Koloman Moser, aber auch Oskar Kokoschka und Egon Schiele. Hodlers drei große Themen

Die Schau präsentiert die drei großen Themen Hodlers: Landschaften von Pleinairmalerei bis zur Abstraktion, Porträts mit Fokus auf Frauendarstellungen und Selbstbildnisse sowie seine bedeutenden symbolistischen Figurenkompositionen. W FERDINAND HODLER Ab 13. Oktober, Leopoldmuseum, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/525 70-0, www.leopoldmuseum.org

Cybill. DESIGNS: Beim vielfältigen Arbeiten mit Glas ist der Kreativität keine Grenze gesetzt.

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FOTOS: FERDINAND HODLER, BILDNIS VALENTINE GODÉ-DAREL | 1912 © LEOPOLD PRIVATSAMMLUNG; CYBILL. DESIGNS

Ab DO 5. 10. BLÄTTERWIRBEL N Das Literaturfest in St. Pölten wird heuer von Julya Rabinowich eröffnet, es gibt Porträts von Feridun Zaimoglu und Josef Haslinger sowie Lesungen mit und ohne Musik unter anderem von Cornelia Travnicek, Frank Hoffmann, Anna Weidenholzer, Paulus Hochgatterer, Grischka Voss und Niki Glattauer, Und von 12. bis 14. Oktober die lesBAR von Zeit Punkt Lesen am Rathausplatz.

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FOTOS: ISTOCKPHOTO, WEIN-LAGERLOGISTIK GMBH (2)

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ADVERTORIAL

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Liebe Weinfreunde! Wir laden Sie herzlich zum Martiniloben bei uns im Winshop in Parndorf ein. Bei unserem Martiniloben präsentieren wir Ihnen ausgewählte Jungweine von den besten Weingütern, Livemusik von der „Zahnlosen Nachtigall“, Steaks und Grillspezialitäten von BBQ-Staatsmeister Wolfgang Arndt und vieles mehr. Wir freuen uns auf einen amüsanten Abend! Martiniloben, am 4.11.2017 ab 16 Uhr Wine Shop Parndorf, Heidehofweg 9, 7111 Parndorf Telefon 02166/206 74 shop@wein-logistik.at

THEATER

Horror ohne Film EINE LIEBESERKLÄRUNG an den Horrorfilm hat Jakop Ahlbom da geschaffen. Sein Stück weist auf den gesamten Reichtum dieses Genres hin – von „House on Haunted Hill“, „Rosemary’s Baby“ bis zu „The Ring“. Gleichzeitig ist es ein eigenständiger psychologischer Thriller, der vom Erforschen eines Kindheitstraumas handelt. Sadistische Familie

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dem sie gequält und misshandelt wurde. Sie wird dort mit ihrer unterdrückten Vergangenheit konfrontiert. Der einzige Weg zu überleben, ist, der schrecklichen Wahrheit ins Auge zu sehen. Was mit unheimlichen Schatten an der Wand beginnt, eskaliert in einem atemberaubenden Blutbad W HORROR 17. bis 22. Oktober, Halle E, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die in das Haus ihrer sadistischen Familie zurückkehrt, in THEATER

FOTOS: SANNE PEPER, KOMÖDIE AM KAI

Schwarze Komödie EINE REIZENDE alte Dame, alleine in ihrem Haus im Kolonialstil am Ende einer einsamen Straße, und vier Gangster, die wegen 60.000 Pfund über Leichen gehen. – Ein Klassiker der schwarzen Komödie nach dem berühmten Film „Ladykillers“ mit Alec Guinness und Katie Johnson. W LADYKILLERS Ab 17. Oktober, Komödie am Kai, 1., Franz-Josefs-Kai 29, Tel. 01/533 24 34, www.komoedieamkai.at

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Ulli Fessl und Victor Kautsch in „Ladykillers“.

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THEATER

KONZERT

„Kreisky“ und der „Verlierer“

DO 19. 10. ZUR WACHAUERIN N Die Formation „Zur Wachauerin“ besticht durch die Zusammenführung der Lyrik des Mundartpoeten Wolfgang Kühn mit den – sonst vornehmlich durch ihr Wirken in der Nu-Klezmer Band Nifttys bekannten – Gitarristen Fabian Pollack und Michael Bruckner. Auf ihrer CD „Ka gmahde wiesn“ spannt sich der Bogen von dunkelgrauen Liedern wie „auf da bluadwiesn“ bis hin zu fröhlich-frivolen Stimmungsaufhellern wie den „waldviertler stanzen“.

DER RABENHOF bringt Sibylle Bergs viel gespieltes Stück „Viel gut essen“ in einer Version mit den Wut-Rockern der Band „Kreisky“. Aber es geht auch um Homo-Ehe, Migration, BioGemüse, Euro-Krise und Feminismus – Reizthemen, die nicht nur die Stammtische und Internetforen zum Erbeben bringen. Ein moderner Jedermann, der monologisiert (während er aus feinsten Zutaten für Frau und Sohn ein mehrgängiges Menü kocht). Mit „Volkes Stimme“

19. Oktober, Babü Wolkersdorf, Hauptstrasse 41, Tel. 02245/4304, www.babue.com

KABARETT

20. Oktober, Cselley Mühle, Oslip, Sachsenweg 63, Tel. 02684/2209, www.cselley-muehle.at

OPER

AB SA 21. 10. DER FREISCHÜTZ N Die Bühne Baden widmet sich mit Carl Maria von Webers „Freischütz“ der deutschen romantischen Oper schlechthin. Der Jägerbursche Max ist verzweifelt: Er muss mit einem Probeschuss sein Können beweisen, denn nur dann kann er Agathe, die Tochter des Erbförsters Kuno, heiraten. Sein Kollege Kaspar, der ebenfalls in Agathe verliebt ist, überredet Max, mit ihm Freikugeln zu gießen, die immer ihr Ziel treffen. Kaspar allerdings ist mit dem Bösewicht Samiel im Bunde und von ihm abhängig. Bis 24. November, Bühne Baden, Theaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, www.buehnebaden.at

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AB DIENSTAG

17 OKTOBER

Viel gut essen Rabenhof

Weiß, heterosexuell, gut bürgerlich, gesund und in den besten Jahren, hat er beruflich nicht ganz das Erwartete erreicht, nicht ganz die erhoffte Familie gegründet, und nun wird auch noch sein Wohnviertel gentrifiziert und demnächst wahrscheinlich unbezahlbar. Ein erschreckend normaler „Verlierer“ eben, dem per Geburt jedoch das Gewinnen fest versprochen war. Sibylle Berg lässt ihn über den Zustand unserer Gesellschaft schimpfen, klagen, räsonieren, begleitet von einem Männerchor, der „Volkes Stimme“ spricht und dabei zunehmend ungemütlich wird. Da passen „Kreisky“ doch wunderbar dazu. W VIEL GUT ESSEN Bis 20. Dezember, Rabenhof Theater, 3., Rabengasse 3, Tel. 01/712 82 82, www.rabenhof.at

Sibylle Berg und die Wut-Rocker „Kreisky“.

MUSIK-FESTIVAL

Liszt und Rammstein

Nicht nur Werke von Franz Liszt sind in Raiding zu hören.

DAS LISZT-FESTIVAL 2017 geht am 22. Oktober mit einem Konzert des Orchesters Wiener Akademie unter Martin Haselböck zu Ende; gespielt werden Werke von Smetana („Die Moldau“) und Dvořák (Slawische Tänze) – und natürlich von Liszt. Den Start des Konzertreigen-Abschlusses bestreitet Herbert Lippert am 18. Oktober; der Tenor singt außer Liszt auch Schlager und Filmmusikmelodien. Tags darauf intonieren die „Neuen Wiener Stimmen“ auch Stücke von Led Zeppelin, Earth, Wind & Fire und Rammstein. Am 20. Oktober musiziert das Janoska Ensemble virtuose Werke von Liszt bis Paganini, und am 21. Oktober wagt sich der Pianist Louis Lortie an das kühne Unterfangen, alle drei Bände von Liszt „Années de Pèlerinage“ an einem Abend zu spielen.

FOTOS: CHILI GALLEI/RABENHOF, RENÉ STARKL, RITA NEWMAN/RABENHOF

FR 20. 10. MAURER & NOVOVESKY B „Ein rasanter Action-ThrillerSchwank, der seinen kuriosen Plot mit satirischem Witz, originellem Klamauk, zügelloser Spielfreude und kleinen Anspielungen auf Filmklassiker gekonnt vorantreibt. Großes Kabarettkino – mit Abspann und Katzenfoto“, urteilt der „Falter“ über das Programm „Jetzt“ von Maurer & Novovesky. Und die „Wiener Zeitung“ meint, „unter der Regie von Gabi Rothmüller ist ihnen auf der Kleinkunstbühne wirklich große Kunst gelungen.“

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B LISZT FESTIVAL RAIDING 18. bis 22. Oktober, Lisztzentrum Raiding, Lisztstraße 46, Tel. 02619/510 47, www.lisztfestival.at

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FREITAG

20 OKTOBER

Die Tagespresse Show

SHOW

Pornohefte für den IS

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2013 VERÖFFENTLICHTE Friedrich Jergitsch einen satirischen Text mit der Headline „Gelangweilter EU-Kommissar will Zellteilung regulieren“. Der kam so gut an, dass Jergitsch bald die Website „Die Tagespresse“ ins Leben rief. Mittlerweile kommen die – immer wieder für wahr gehaltenen – SatireArtikel jährlich als Buch heraus. – Und seit einem Jahr gibt es auch „Die Tagespresse Show“ mit dem Radio- und Fernsehmoderator Paul Kraker. N DIE TAGESPRESSE SHOW 20. Oktober, Tischlerei Melk, Jakob-Prandtauer-Str. 11, Tel. 02752/540 60, www.kultur-melk.at

Tischlerei Melk

Paul Kraker präsentiert erfundene News, etwa „Aus Rache: Luftstreitkräfte werfen Pornohefte und Bier auf IS“.

kurz & bündig THEATER

Ab SA 21. 10. KATZENZUNGEN N Der schüchterne Vinzenz von Raupenstrauch befindet sich in festen Händen – in jenen seiner Mutter und seiner Tante – als er in einer Bar das Mädchen Stupsi kennenlernt. Für den gut situierten Schokoladenhersteller ist es höchste Zeit, sich eine Braut zu suchen. Stupsi, die hingegen im „ältesten Gewerbe der Welt“ arbeitet und nichts von der ihr zugedachten Rolle als Braut ahnt, wird nun von Vinzenz in die Familie von Raupenstrauch eingeführt. Dort ist man entzückt von Stupsis bodenständiger Lebhaftigkeit. 21., 24., 25., 27. & 31. Oktober, 3. November, Theater Forum Schwechat, Ehrenbrunngasse 24, Tel. 01/707 82 72, www.forumschwechat.com


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KONZERT

AUSSTELLUNG

Vielseitige Rampensau

Bis 21. Jänner 2018, Karikaturmuseum Krems, Steiner Landstraße 3a, Tel: 02732/90 80 20 177, www.karikaturmuseum.at

MUSICAL

Ab MI 25. 10. THE ADDAMS FAMILY W Wien-Premiere des Broadway-Musicals mit Uwe Kröger. Die Addams sind eine exzentrische Familie, die Freude an allem Grotesken und Makaberen findet und sich nie dessen bewusst wird, dass andere Menschen diese Dinge als bizarr oder beängstigend empfinden. Im Musical hat sich Gomez‘ Tochter Wednesday verliebt. Ihr Auserwählter stammt natürlich aus einer völlig „normalen“ Familie. Und die kommt zu ihrem Antrittsbesuch. Bis 29. Oktober, Halle E, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at

KONZERT

SA 28. 10. HARRI STOJKA‘S BIRTHDAY NIGHT W Sein Auftritt beim Jazzfestival Montreux 1981 war der Beginn einer beeindruckenden Weltkarriere. Ein wenig verspätet feiert der im Juli 1957 geborene Harri Stojka im Konzerthaus eine „Birthday Night“. Sein jüngstes Werk „Other Doors“ könnte man als Alternativ-Avantgarde-Jazz mit Rock- und Gypsy-Sounds bezeichnen. 28. Oktober, Konzerthaus, 3., Lothringerstraße 20, Tel. 01/242 002, www.konzerthaus.at

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ANDERE MENSCHEN WÄREN ja schon zufrieden, wenn sie mit ihrer Musik so viel Erfolg hätten wie Nick Cave. Der hat mit 21 seine erste (Punk-)Single veröffentlicht und hatte mit 23 einen Plattenvertrag bei Virgin Records – mit „The Birthday Party“. Als sich diese Band auflöste, schrieb er ein Drehbuch, das als „Ghosts ... Of The Civil Dead“ auch verfilmt wurde. Mit 26 gründete Cave „The Bad Seeds“, und während er Album um Album veröffentlichte, fand er noch Zeit, seinen Roman „Und die Eselin sah den Engel“ über einen Mörders und Selbstmörder zu schreiben. 20.000 Days on Earth

Weiters komponierte er Filmmusik (u. a. für Wim Wenders) und spielte auch selbst in einigen Produktionen mit. Und nachdem er seine Heroinsucht erfolgreich überwunden hatte, folgten weitere Alben (auch mit der Zweitband „Grinderman“), noch ein Roman („Der Tod des Bunny Munro“) und die autobiografische Pseudo-Doku „20.000 Days on Earth“. Und Zeit für Touren mit „The Bad Seeds“ hat er irgendwie auch noch. W NICK CAVE AND THE BAD SEEDS 1. November, Stadthalle, 15., Roland-Rainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

MITTWOCH

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NOVEMBER

Nick Cave and The Bad Seeds Stadthalle

OPER

Lange Nase WER KENNT SIE NICHT, die Geschichte von der Holzpuppe, die zum Leben erwacht und deren Nase wächst, wenn sie lügt? Bevor der Ausreißer Pinocchio zu Vater Geppetto zurückfindet und ein Bub aus Fleisch und Blut wird, muss er zahlreiche Abenteuer bestehen: Er wird ins Gefängnis geworfen, erfriert fast, befreit sich aus den Fängen eines grausamen Zirkusdirektors und übersteht auf hoher See eine Wal-Attacke.

FOTOS: BARRACUDA MUSIC, JOHANNES IFKOVITS

Bis SO 21. 1. 2018 FÜR DAS LEBEN LERNEN N Pünktlich zu Schulbeginn müssen über 30 Zeichnerinnen und Zeichner nachsitzen. Sie widmen sich spannenden Themen, wie der Schüler-Lehrer-Beziehung, Bildungspolitik, Schulmodellen, Reformen und den Vorstellungen einer zukünftigen, modernen Schule.

Nick Cave hat genug Talent für mehrere Leben – und Charisma hat er auch.

Mit Kindern für Kinder KONZERT

DO 2. 11. GORILLAZ W Das erste Österreich-Konzert der Zeichentrick-Supergroup ist leider ausverkauft.

Nun findet das Werk des vielseitigen Komponisten Pierangelo Valtinoni, das nicht nur für ein junges Publikum geschrieben ist, sondern auch zahlreiche solistische Partien für Kinder enthält, nach der Uraufführung 2011 erstmals nach Österreich.

2. November, Stadthalle, 15., RolandRainer-Platz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

W PINOCCHIO Ab 19. November, Volksoper, 9., Währingerstraße 78, Tel. 01/51444-0, www.volksoper.at

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Juliette Khalil ist in der Rolle des Pinocchio zu erleben.

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Gelddusche

BY CASINO BADEN

e Schein & fangen en! t l a h e b AUSSTELLUNG

Der Justizpalastbrand

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AM 15. JULI 1927, einem der schwärzesten Tage der Ersten Republik, mündeten kompromisslose Sichtweisen, Schuldzuweisungen, Feindbilder und ein fehlendes Vertrauen in den Rechtsstaat in Gewalt. An diesem Tag wurde bei gewaltsamen Ausschreitungen der Justizpalast in Brand gesetzt. Die Polizei griff ein und machte von Schusswaffen Gebrauch. Erst nach zwei Tagen herrschte wieder Ruhe in der Stadt. Die Ausstellung „15. JULI 27: Ursachen – Ereignis – Folgen“ im Innenministerium gibt Einblicke in die Geschichte der Zwischenkriegszeit. Dabei werden die „Schreckenstage von Wien“ anhand von Filmdokumenten, Fotografien, Plakaten etc. greifbar. W 15. JULI 27: URSACHEN – EREIGNIS – FOLGEN Bis 31. Oktober, Bundesministerium für Inneres, 1., Herrengasse 7, Tel. 01/531 26-3100, www.bmi.gv.at

SCHWERPUNKTAUSSTELLUNG

FOTOS: WWW.PICTUREDESK.COM, DANIEL HINTERRAMSKOGLER

Die umkämpfte Republik DIE DAUERAUSSTELLUNG des Hauses der Geschichte in St. Pölten wird anlassbezogen immer wieder mit Wechsel- und Schwerpunktausstel­ lungen ergänzt. Aus Anlass „100 Jahre Republik“ widmet sich die erste ­ Schwerpunktausstellung der spannenden Geschichte Österreichs in der Zwischenkriegszeit, von der Republikgründung 1918 bis zum „Anschluss“ 1938. Österreich 1918–1938

Auf der Ausstellungsfläche erwartet die Besucher eine spannend inszenierte Schau. Sie spannt den Bogen heft 5|2017

von der Innenpolitik über die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse bis zur Außenpolitik. In Besucherforen wird zum Nachdenken und zur Diskussion angeregt – über aktuelle Herausforderungen für die Demokratie genauso wie über die Werte einer demokratischen Gesellschaft. In der Dauerausstellung können Sie in Ihrem eigenen Tempo die wichtigsten Ereignisse der Geschichte Niederösterreichs kennenlernen. N DIE UMKÄMPFTE REPUBLIK Bis 24. März 2019, Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Telefon 02742/90 80 90-998, www.museumnoe.at/de/haus-der-geschichte

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kurz & bündig

KONZERT

AUSSTELLUNG

Antichrist Superstar

Ab MI 22. 11. ISRAEL BEFORE ISRAEL W 2003 entdeckte die Familie Aleksandrowicz auf dem Dachboden ihres Hauses in Tel Aviv einen Koffer mit 15.000 FotoNegativen. Sie gehörten dem verstorbenen Ze’ev Aleksandrowicz, der 1905 als Wilhelm Aleksandrowicz als Sohn einer gut situierten Papierhändlerfamilie in Krakau geboren wurde. Der überraschende Schatz in den Negativrollen brachte eine fotografische Welt aus den 1920er- und 1930er-Jahren mit Sujets aus seiner polnischen Heimat, seiner Studentenzeit in Wien, aber auch von seinen Reisen nach Palästina zwischen 1932 und 1935 zum Vorschein. Bis 1. April 2018, Jüdisches Museum Wien, 1., Dorotheergasse 11, Tel. 01/535 04 31, www.jmw.at

W

Den Vornamen von Schauspiellegende Marilyn Monroe, den Nachname von Amerikas Scheusal Charles Mason entliehen: Von Beginn an setzt Marilyn Manson auf Provokation.

KONZERT

Manson-Verfolgung

Großvati!

Die Bühnenshow als multimediale Satansmesse, Sado-Maso-Outfit und Logos, die von SS-Runen inspiriert sind, – nicht nur von den Medien wird Manson wie die Hexen im Mittelalter verfolgt.

Vom Alice haben wir’s (respektive Marilyn Manson) gelernt. Mr. Cooper (*1948) kommt nach wie vor mit Boa Constrictors und Riesenspinnen – und seiner beliebten Selbsttötungs-Maschine.

W MARILYN MANSON 20. November, Gasometer, 11., Guglgasse 12, Tel. 01/96096, www.planet.tt

Heißt eigentlich Brian Hugh Warner: Schock-Rocker Marilyn Manson.

W ALICE COOPER 27. November, Stadthalle, 15., Roland-RainerPlatz 1, Tel. 01/79 999 79, www.stadthalle.com

MUSICAL

USTER DVENTMEILE 17.11.

bis

17.12.2017

FR – SO | 14.OO – 20.OO Uhr

ROMANTISCHER WEIHNACHTSZAUBER

7.12 .&

1

14.O 4.12 20.O O – O Uh r

in den historischen Gassen und Bürgerhäusern von Rust. FREISTADT RUST • NEUSIEDLER SEE

58 schau

DAS MÄRCHEN um Aladdin und seine Wunderlampe kommt in der Bühne Baden in neuer Form auf die Bühne: Robert Persche und Andreas Braunendal haben aus der Geschichte aus 1001 Nacht ein Musical gemacht, das am 18. November Premiere hat. In den Hauptrollen sind Benjamin Plautz, Ulrike Figgener (Prinzessin Jasmin), und alternierend Georgij Makazaria oder Rupert Bergmann als Dschinn zu erleben. Wie das Musical aus dem Hause Disney handelt auch dieses davon, wie eine Wunderlampe zwar die Welt verändern kann, dass ohne Zauberei letzten Endes aber auch viel möglich ist. Aladdin unterscheidet sich nicht von anderen Jugendlichen, die unbeschwert das Leben genießen und gemeinsam mit ihren Freunden Unfug treiben. Liebe ohne Dschinn

www.rust.at

Das ändert sich, als er eine Wunderlampe findet und zum Gebieter über einen eigenwilligen, aber liebenswerten Dschinn wird, der ihm zwar fast

N

Ulrike Figgener (Prinzessin Jasmin) und Benjamin Plautz (Aladdin).

jeden Wunsch von den Augen ablesen, jedoch nur bedingt dazu beitragen kann, das Herz von Prinzessin Jasmin für sich zu gewinnen. Als dann auch noch der böse Zauberer Dschafar mit allen Mitteln versucht, die Lampe und die Prinzessin an sich zu reißen, muss Aladdin beweisen, dass er auch ohne den Dschinn das eine oder andere Wunder vollbringen kann. N ALADDIN UND DIE WUNDERLAMPE Ab 18. November, Bühne Baden, Theaterplatz 7, Tel. 02252/253 253, www.buehnebaden.at

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FOTOS: BARRACUDA MUSIC, TODD NAKAMINE, LUKAS BECK

Bild: Petra Neulinger

Aladdin ohne Disney


TONI EBNER

FLAGSHIP STORE IN BRUNN AM GEBIRGE

Eröffnung des über 100 Neuwagen Dorado!

Wenn am 7. Oktober 2017 der neue, vom Autohaus Ebner in Brunn am Gebirge errichtete, Hyundai Flagship Store für Ostösterreich eröffnet wird, hat der 1976 gegründete Familienbetrieb einmal mehr automobile Geschichte in Rot-Weiß-Rot geschrieben.

I

n nur 7 Monaten Bauzeit wurde dieser neue Muster- und Vorzeigebetrieb mit einem Investitionsaufwand von 6,1 Millionen Euro auf die Beine gestellt, und auf dem 4.300 m2 großen Firmenareal in der Ziegelhofengasse 4, wovon rund 3.100 m2 mit einer Bauhöhe von 10 Metern verbaut sind, mangelt es nicht an neuen Superlativen. Geschäftsführer Andreas Leodolter schwärmt vor allem für die optischen Vorzüge, die Aluminiumfassadentechnik ist einzigartig in Österreich und die farbige LED-Beleuchtung ein absoluter Hingucker! 104 Stellplätze für Neufahrzeuge Im 2-geschoßigen Schauraum können insgesamt 16 Neufahrzeuge und damit die gesamte Hyundai-Modellpalette ausgestellt werden, Groß es Familien- u. st Okt ober fe mit Speis & Trank

der absolute Kracher ist allerdings die Dachpräsentation: Hier gibt es insgesamt 104 Stellplätze für Neufahrzeuge, die mit einem Spezialaufzug bewegt werden können. Der gesamte Lagerbestand an Neufahrzeugen kann somit visualisiert und der Slogan „buy & drive“ sofort in die Realität umgesetzt werden! 5-Sterne-Reifenhotel für 40.000 Einheiten Völlig neue Maßstäbe setzt auch das integrierte Reifenhotel mit Platz für unglaubliche 40.000 Einheiten, die nach den Erfahrungen des Reifenhotels im gegenüberliegenden Opel-Haus (mit 10.000 Einheiten Kapazität – seit 2 ½ Jahren voll ausgelastet!) und der gemeinsam mit führenden Herstellern erfolgten Weiterentwicklung die schonendste Einlagerung für eine besonders lange Lebens-

dauer und optimale Betriebssicherheit bietet. 3.000 verkaufte Fahrzeuge im Jahr Nicht unwesentlich ist auch der Faktor Arbeitsplätze, im Fall des Hyundai Flagship Store wurden insgesamt 22 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt erhöht sich der Mitarbeiterstand im Autohaus Ebner an den Standorten Felixdorf, Baden-Oeynhausen und Brunn am Gebirge damit auf rund 170, und auch die Ziele werden durch diese Investition modifiziert: „Wir haben im Vorjahr fast 3.000 Einheiten an Neu- und Gebrauchtfahrzeugen abgesetzt“, so Geschäftsführer Andreas Leodolter, „für 2017 ist unser Ziel mit 3.500 Einheiten durchaus realistisch! Hyundai sollte zu diesem Ergebnis in etwa ein Drittel beitragen!“

HYUNDAI FLAGSHIP-STORE ERÖFFNUNG! 2345 BRUNN AM GEBIRGE, ZIEGELOFENGASSE 4

7. OKTOBER 2017 Ab 9.00 Uhr präsentiert Toni Ebner: ● Das Flagship-Store & Elektrokompetenzzentrum ● Probefahrten mit allen Hyundaimodellen. ● Besichtigung des größten Reifeneinlagerungsdepot Europas, dem AutoEbner „5-Sterne-Reifenhotel“.

Ab 15.00 Uhr Live-Musik mit „Meilenstein“, Toni Ebner und Beatrice Egli. Um 19.30 Uhr erfolgt die Hyundai i10 „Toni Ebner-Edition“ Neuwagenverlosung. Moderation der Veranstaltung Andy Marek.

Geschäftsführer Andreas Leodolter und Firmengründer KommRat Anton Ebner.

2345 Brunn/Gebirge | Ziegelofengasse 4 | 02236 / 22 463 | office-brunn@autoebner.at 2512 Baden-Oeynhausen | Handelsstraße 1a | 02252 / 80 304 | office-baden@autoebner.at 2603 Felixdorf | Schulstraße 62 | B17 | 02628 / 66 100 | office@autoebner.at


vorschau jahr folks&music der gegenwartskunst Alle www.jahrdergegenwartskunst.at Termine auf www.schaumedia.at/eventnavigator.html

kurz & bündig AUSSTELLUNG

Ab SO 8. 10., 17 UHR SEHNSUCHT HEIMAT – EIN KÜNSTLERISCHES FORSCHUNGSPROJEKT Internationale KünstlerInnen und künstlerische AktivistInnen aus den Volksgruppen wurden eingeladen, den Begriff „Heimat“ bzw. den „Erfahrungshorizont verlorene Heimat“ mit künstlerischen Mitteln zu ­hinterfragen und zu interpretieren. Zu sehen sind Projekte von: Eva Brunner-Szabo & Gert Tschögl (A), Zsófi Pittmann (H), Bernhard Kathan (A), Gilda-Nancy Horvath (A), Songül Boyraz (A, TRK), Alfred Lang (A), Róza El-Hassan (H, SYR) und Tomas Eller (A, I). Zeitgenössische AutorInnen präsentieren „heimatge(h)dicht“ Lyrik im Öffent­ lichen Raum in ­Oberwart. Zu sehen und lesen bis 30. November. B Die Ausstellung läuft bis 22. 10. OHO – Offenes Haus Oberwart Lisztgasse 12, 7400 Oberwart Telefon 03352/385 55 www.oho.at

KONZERT DO 26. 10. TAG DER OFFENEN TÜR Zum bereits 14. Mal findet am 26. Oktober in burgenländischen ­Museen der „Tag der offenen Tür“ statt. An die 40 Museen, Sammlungen und Themenwege beteiligen sich an dieser Aktion. Vom Erwin Moser Museum in Gols bis zum Bauern­ museum in Jennersdorf können die an der Aktion beteiligten Museen gratis von 10 bis 17 Uhr besucht ­werden. Das thematische Spektrum reicht von der Bildenden Kunst über Natur bis hin zum Erleben von Geschichte. Die Aktion bietet in ­vielen Museen die letzte Möglichkeit, noch Ausstellungen zu besichtigen, bevor die diesjährige Museums­ saison b ­ eendet wird.

Zooming Culture JEDES JAHR im November blickt die alternative Musikszene Österreichs gebannt ins Südburgenland nach Oberwart, wo heuer zum bereits zehnten Mal das Jugendkulturfestival Zooming Culture die angesagtesten Bands der heimischen Musikszene versammelt. Mit dabei sind Garish (Bild), die wohl bekannteste und erfolgreichste Band des Landes, der aus der Schweiz stam-

B Do 26. 10., 10–17 Uhr www.burgenland.at/offene-museen KLEINKUNST

FR 10. & SA 11. 11. OFFENE BÜHNE BURGENLAND Im 10-Minuten-Rhythmus treten ­unterschiedlichste Künstler ­hintereinander auf und geben einen Einblick in ihr künstlerisches Schaffen. Am 10. November begrüßt Harald Pomper im Kastell Stegersbach den Kabarettisten Gerd Friedl, den satirischen Autor Michael Hess, Sebastian Tallian an der Steirischen Harmonika sowie die Combo „Cunec Lauryn“, die Musik aus verschiedenen Jahrhunderten p ­ räsentiert. Am 11. November sind der Autor Wolfgang Millendorfer, der Austropop-Kabarettist „Da Berrer“, DialektSongwriter Markus Hackl s ­ owie Italo-Comedian Gino Cultura zu Gast im Schlosscafé Eisenstadt. B 10. & 11. 11., 20 Uhr Kastell Stegersbach, Sparkassenpl. 2, 7551 Stegersbach Schlosscafé Eisenstadt, Glorietteallee 1, 7000 Eisenstadt www.offene-buehne.at

60 schau

B ZOOMING CULTURE FESTIVAL

18. Nov. bis 8. Dez. OHO – Offenes Haus Oberwart Lisztgasse 12, 7400 Oberwart www.oho.at, www.zooming-culture.at

mende Faber, der erstmals im Burgenland auftreten wird, Kaiko, deren Mitglieder aus der Region Südburgenland/ Oststeiermark stammen, sowie Band­ B ZOOMING CULTURE FESTIVAL room Casting Couch, die Sieger des 18. November, 20 Uhr heurigen Bandwettbewerbs „America is OHO – Offenes Haus Oberwart waiting“. Zwischen den Acts gibt es Po- Lisztgasse 12, 7400 Oberwart etry Slam, nach den Konzerten kommt Telefon 03352/385 55 www.oho.at, www.zooming-culture.at wie immer die After-Show-Party mit Nick Wukovits. EINTRITT FREI!

AUSSTELLUNG

AWARD & MUSIK

Junge Kunst

Burgenländischer Music Video Award

IM RAHMEN des zehnten Zooming Culture Festivals zeigt das Offene Haus Oberwart bei seinem langjährigen Ausstellungsschwerpunkt „Junge Kunst“ ausschließlich Talente aus dem Burgenland. Mit dabei sind u. a. Charlotte Lassalle (Lithografie / Grafik), Sebastian Mittl (Malerei), Ana Ryue (Poetry Slam), Ehsan Husseini (Zeichnungen), Jakob Braun (digitale Grafiken), Lisa Großkopf (Fotografie), Patricia Gerger (Multimedia / Film), Hannah Neckel & Luca Haibach (Fotografie / Multimedia), Christina Schranz (Film) und Viktoria Ratasich (Grafik, Radierung).

2017 wird im Rahmen der Jugendkulturinitiative Zooming Culture zum vierten Mal der Burgenländische Music Video Award vergeben. Die Prämierung der besten Musikvideos findet am 24. November in der KUGA – Großwarasdorf statt. Als Live-Acts zu sehen sind RAMAZURI und MIKE BENCH! B ZOOMING CULTURE FESTIVAL

24. November, 19 Uhr KUGA, Parkgasse 3, 7304 Großwarasdorf Tel. 02614/70 01, www.kuga.at

EINTRITT FREI!

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FOTOS: ANDREAS JAKWERTH, SEBASTIAN MITTL, COMPONIANCE (AS ABOVE, SO BELOW), 150X115 CM, OIL ON CANVAS OVER ANOTHER CANVAS, 2017

MUSEEN


vorschau jahr der gegenwartskunst www.jahrdergegenwartskunst.at

BUCHWOCHEN IM OHO

Das Bücherhaus XXL Die diesjährigen Buchwochen werden mit der Ausstellung „Sehnsuchtsort Heimat“ und der anschließenden Vergabe des Energie Burgenland Literaturpreises eröffnet. Ganz im Einklang mit der Ausstellung beschäftigen sich die elften Buchwochen mit dem Thema Heimat und Identität und werden zu einem gesamtkünstlerischen Erlebnis, denn nicht nur im OHO, sondern in der ganzen Stadt findet sich Lesestoff zum Thema im öffentlichen Raum. Im Rahmen einer zweiwöchigen Buchmesse finden drei Leseveranstaltungen mit Buchneuvorstellungen statt. Susanne Scholl und Petra Piuk stellen gemeinsam ihre Romane vor: „Wachtraum“, der von der Identitätssuche einer jungen Jüdin in Österreich handelt, und „Toni und Moni oder: Anleitung zum Heimatroman“. Wolfgang Millendorfer präsentiert seinen gewitzten Roman „Kein Platz in der Stadt“ gemeinsam mit Theodora Bauer, die in „Chikago“ die Geschichte burgenländischer Auswanderer erzählt, und schließlich liest Franz Stangl aus seinem neuesten Kriminalroman „Kellergassentod“, der den Csaterberg als Mittelpunkt hat. Darüber hinaus wird zur Premiere des neuen Kabarettprogramms des jungen afrikanisch-österreichischen Kabarett­ talents Soso geladen.

Klaus „Nick“ Wukovits, Event-Manager, Journalist & DJ

Interview Wenn Sie eine Standortbestimmung über die burgenländische Jugendkulturszene machen müssten – wo steht das Burgenland im Vergleich?

B BUCHWOCHEN IM OHO

Eröffnung: 8. Oktober, 17 Uhr OHO – Offenes Haus Oberwart Lisztgasse 12, 7400 Oberwart, Tel. 03352/385 55 Infos zum Programm: www.oho.at

Klaus Wukovits: Oberösterreich, Wien, die Steiermark und Niederösterreich haben eine recht dynamische Szene, an die wir derzeit nicht herankommen. Das liegt einerseits daran, dass ein Szene-Treffpunkt, wie es früher die Cselley Mühle Oslip war und aus der Bands wie Garish, Tanz Baby! oder The Beautiful Kantine Band entsprungen sind, fehlt, aber auch daran, dass die burgenländischen Künstler vor allem von der Wiener Szene absorbiert werden. Bands wie James Choice, Farewell Dear Ghost, Mik werden als steirische oder Wiener Bands wahrgenommen, obwohl oft die halbe oder ganze Besetzung burgenländische Wurzeln hat.

FOTOS: CHRISTIAN RINGBAUER, KLAUS WUKOVITS, ZOOMING CULTURE/COME IN - TAG DER OFFENEN PROBERÄUME

Wie initiativ ist die burgenländische Jugendkulturszene und in welche Richtung geht sie?

Not macht erfinderisch. Aufgrund der mangelnden Auftrittsmöglichkeiten bemühen sich die Künstler mehr als in anderen Gegenden, entweder selbst Konzerte zu organisieren oder überregional ihre Kunst darbieten zu können. The Overalls z. B. organisieren sich selbst eine Brasilien- und eine Russlandtour. Max Schabl, Bandroom Casting Couch, Mike Bench oder Pepis Bagage checken sich alle nur möglichen Bühnen – von der Fußgängerzone bis zum Wirtshaus. MEET YOUR BANDS AT HOME

Come in – Tag der offenen Proberäume Es gibt unzählige Bands im Burgenland, und oft wissen nicht einmal die ­direkten Nachbarn, was die MusikerInnen in ihren Proberäumen fabrizieren. Am 14. Oktober kommt Frischluft in die Garagen, Keller, Studios und Mietzimmer. Viele burgenländische Bands öffnen ihre Proberäume, um bei dieser Gelegenheit in engeren Kontakt mit ihren Fans, MitbürgerInnen und Interessierten zu kommen. Die eine oder andere Band wird die Chance ­nutzen und ein kleines Platzkonzert spielen, natürlich werden auch ­Merchandise-Produkte und CDs verkauft. B MUSIK

14. Oktober, Infos über Termine und Adressen online: www.zooming-culture.at

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Welche Möglichkeiten sehen Sie für burgenländische Bands und Musiker?

Ohne Gigs ka Musi! Also können wir nur versuchen, so viele Auftrittsmöglichkeiten wie möglich zu schaffen. Das würde der Szene helfen und natürlich auch der Landflucht der jungen Künstler und deren Fans entgegenwirken. Welche burgenländischen Bands sehen Sie 2020 auf der Hauptbühne beim Nova Rock?

Die Coffeeshock Company, The Overalls, Max Schabl, Mik, Cari Cari. schau 61


vorschau wasläuftwo? folks&music Alle JedeTermine Woche auf neu:www.schaumedia.at/eventnavigator.html www.schaumagazin.at/events

kurz & bündig

MUSICAL

Let’s do the Time Warp Again!

KABARETT

Ab FR 17. 11. RAINALD GREBE W „Alles ging damit los, dass eine alte Bekannte anrief, ob ich nicht einen Volksmusik Workshop in der Elfenbeinküste machen wolle, mit ivorischen Deutschstudenten. Ich sagte zu. Aber was ist jetzt bitte heute Volksmusik, und wie kann ich Deutschland am Äquator musikalisch vermitteln?“ – Vier Jahre nach seinem letzten Solo „Das RainaldGrebeKonzert“ präsentiert Rainald Grebe „Das Elfenbeinkonzert“.

W

AB MITTWOCH

29

Bus 18. November, Stadtsaal, 6., Mariahilfer Straße 81, Tel. 01/909 22 44, www.stadtsaal.com

NOVEMBER

The Rocky Horror Show Halle E im MQ

THEATER

Horrormäßig: Auf zum schrägsten Trip der Musical-Szene!

THEATER

25. & 26. November, 1.–3 Dezember, TAM - Theater an der Mauer, Waidhofen/Thaya, Wiener Straße 9-11, Tel. 02842/529 55, www.tam.at

62 schau

sen Rocky, das er in erster Linie zu seinem – auch sexuellen – Vergnügen erschaffen hat. Wasserpistolen und Klopapier

Bei den Aufführungen ist es für das Publikum üblich, enthusiastisch und aktiv an der Handlung auf der Bühne teilzunehmen. VerkleidunVom Planeten Transsexual gen der Zuschauer, Utensilien wie Wasserpistolen, Konfetti, Leuchtstäbe und Der exzentrische außerirdische Wissenschaft- Toilettenpapier-Rollen sowie das Mitsingen ler Dr. Frank N. Furter vom Planeten Trans- und Mittanzen , vor allem beim Song Time sexual aus der Galaxie Transylvania präsen- Warp, sind Teil des Spektakels. tiert seinen Mitbewohnern in dieser Nacht W THE ROCKY HORROR SHOW seine neueste und bisher größte Schöpfung, Bis 16. Dezember, Halle E, MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1, Tel. 01/524 33 21-0, www.halleneg.at das blonde und muskelbepackte Retortenwe-

24. November, Volx/Margareten, 5., Margaretenstraße 166, bis 19. Jänner im Rahmen von Volkstheater in den Bezirken, Tel. 01/52 111-400, www.volkstheater.at

Ab SA 25. 11. DER KLEINE PRINZ N Menschen aller Altersstufen begeistern sich seit Jahrzehnten an der Geschichte von der Begegnung des Fliegers mit dem kleinen Prinzen. Wir reisen mit ihm zu verschiedenen Planeten und erleben seine Begegnungen mit dem König, der Eitlen, dem Geschäftsmann, dem Säufer, dem Laternenanzünder, der Schlange, den Rosen – und natürlich dem Fuchs.

IN EINER REGNERISCHEN Novembernacht sucht das frisch verlobte Paar Brad Majors und Janet Weiss nach einer Reifenpanne Hilfe bei den Bewohnern eines nahe gelegenen Schlosses. Doch statt der erhofften Gelegenheit zum Telefonieren begegnet ihnen hier reichlich Unerwartetes.

RUBRIK

Bock auf Kabarett? ZUM WIEDERHOLTEN MALE gastiert die Crème de la Crème der heimischen Kabarettszene für den guten Zweck im Theater Akzent. Für den Verein Ute Bock treten diesmal auf: Florian Scheuba & Robert Palfrader mit ihrem gemeinsamen Programm „Flügel“, Peter Klien, „rasender Reporter“ der ORF Late-Night-Sendung „Willkommen Österreich“, Hosea Ratschiller mit „Doppelleben“ und Flüsterzweieck mit „Stabile Eskalation“.

FOTOS: JENS HAUER, GABRIEL RIZAR

Ab FR 24. 11. DER LECHNER EDI SCHAUT INS PARADIES W Der Lechner Edi ist seit sechs Jahren arbeitslos. Schuld daran, so erklärt er seiner Freundin Fritzi, sei der Motor – sein Konkurrent, der schneller Schuhe fabriziert als er. Edi schwört brutale Rache, da biegt der Motor um die Ecke und behauptet, ebenfalls entlassen worden zu sein. In Jura Soyfers Stück reisen die beiden in die Vergangenheit zu sämtlichen Wendepunkten der zivilisatorischen Entwicklung, bis sie schließlich im Himmel angelangen, wo gerade der Mensch erfunden werden soll.

W BOCK AUF KABARETT – GALA 2017 27. November, Akzent, 4., Theresianumgasse 16–18, Tel. 01/501 65-3306, www.akzent.at

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Das Journal • Wirtschaft & Verkehr

ADVERTORIAL

LANDESHOLDING BURGENLAND

Positive Bilanz 2016 Erfreulich: Bereits im ersten Jahr nach der Neuaufstellung erreichte die Landesholding Burgenland einen Gewinn in der Höhe von 141.000 Euro.

Erfolgsteam an der Spitze der Landesholding Burgenland: Dr. Andreas Reiner und Mag. Hans-Peter Rucker

Z

iel der Landesholding Burgenland war gesetzt. Rucker: „Die Landesholding Burgenund ist es, alle wesentlichen Beteiligun- land ist heute in acht Geschäftsbereiche gegliegen des Landes unter einem Dach zu dert. Rund 90 Gesellschaften sind bereits unter bündeln, Doppelgleisigkeiten zu vermeiden und ihrem Dach der Landesholding gebündelt und Synergien zu nutzen. Die Bilanz für das Ge- es werden laufend mehr. schäftsjahr 2016 zeigt, dass hier in kurzer Zeit „Das Burgenland erlebt derzeit einen wahren sehr viel gelungen ist. Boom in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Die wesentlichen Beteiligungen des Landes sind Innovation und Forschung“, so Landeshauptentweder bereits in die Landesholding einge- mann Hans Niessl. „Die Ansiedlungen von Bebracht beziehungsweise ist deren Eingliederung trieben wie Schlumberger in Müllendorf oder bereits in Arbeit. „Mit dem Überschuss von 3DGence in Neutal zeigen, dass die wirtschaft­ 141.000 Euro im Geschäftsjahr 2016 haben wir lichen Rahmenbedingungen im Burgenland eine gute erste Basis gelegt. 2017 peilen wir ­passen.“ Diese großartige Entwicklung sei ein ­einen Gewinn von einer Million Euro an“, so gemeinsamer Erfolg der burgenländischen WirtGeschäftsführer Hans-Peter Rucker. Auch viele schaft, der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehstrukturelle Änderungen habe man bereits um- mer im Land. Die Landesregierung habe die

Aufgabe, bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen. „Daher haben wir im Regierungs­ übereinkommen ein Wirtschaftsprogramm festgelegt, das zwölf Punkte umfasst, wesentliche Eckpfeiler einer Wirtschaftspolitik des 21. Jahrhunderts. Darin enthalten sind unter anderem die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Burgenland, die aktive Förderung von Betriebsansiedlungen, die Stärkungen heimischer Klein- und Mittelbetriebe und Bürokratieabbau.“ Die konsolidierte Bilanzsumme der Landes­ holding Burgenland beträgt aktuell knapp zwei Milliarden Euro, das Anlagevermögen rund 1,6 Milliarden Euro. Nach Einbringung der KRAGES wird die Holding rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

Neusiedler Seebahn: Jubiläum gebührend gefeiert

FOTOS: ANDREW RINKHY, NEUSIEDLER SEEBAHN GMBH

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nde 2017 feiert die Neusiedler Seebahn das 120-jährige Bestandsjubiläum. Die feierliche Eröffnung der Strecke fand am 19. Dezember 1897 statt. Die Strecke war ursprünglich 110 Kilometer lang. Der südliche Endpunkt lag in Celldömölk (Kleinzell), einer ungarischen Kleinstadt auf der Höhe von Szombathely (Steinamanger). Nun liegt der südliche Endpunkt der Strecke bei der Staatsgrenze nächst Pamhagen, die Länge beträgt 39 Kilometer. Der verbindende, grenzüberschreitende Charakter der Neusiedler Seebahn blieb jedoch bis heute erhalten.

Aus Anlass des 120-Jahre-Jubiläums der Streckeneröffnung der Neusiedler Seebahn am 19. Dezember 1897 fand am 10. September eine Sonderzugfahrt mit der Neusiedler Seebahn samt Festakt in Pamhagen statt.

 INFOS Neusiedler Seebahn GmbH Bahnhofplatz 5, 7041 Wulkaprodersdorf www.neusiedlerseebahn.at

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Große Bedeutung für die Region Die Neusiedler Seebahn (NSB) wurde in den letzten Jahren ­attraktiviert. Seit der Elektrifizierung im Jahr 2004 wurde auf der Strecke der Neusiedler Seebahn ein umfassendes Modernisierungs­ programm gestartet. Der Rekord bei den Fahrgastzahlen zeigt, dass die Investitionen, die gerade in den letzten Jahren getätigt wurden, wirken. Ein Teil dieser Investitionen (6,8 Millionen Euro) wurde über das grenzüberschreitende EU-Projekt CrossBorder Rail finanziert. Seit Jahren ist das Land Burgenland gemeinsam mit dem Bund ein verlässlicher Partner der NSB, wenn es um die Attraktivierung des Angebots auf der Strecke geht.

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Das Journal • Gesundheit VERBESSERUNG FÜR PATIENTEN

Lange Wartezeiten für MRTUntersuchungen – Adieu! Dass Patienten oft monatelang auf einen MRT-Termin warten, sollte mit den neuen Geräten der Vergangenheit angehören.

Zwei zusätzliche MRT-Geräte sichern Patientenversorgung im Burgenland und verkürzen Wartezeiten.

Erfolgreiche Arbeit Die Entwicklung in den vergangenen Monaten hat gezeigt, dass die MRT-Betreiber die Wartezeiten mutwillig ins Unerträgliche gesteigert haben, um Patienten zu Privatzahlungen zu drängen. Mit den zwei neuen MRT-Geräten an den Standorten Kittsee und Güssing soll das 64 schau

nun ein Ende haben. Im zentralen Interesse der Gesundheitspolitik steht, dass Patienten notwendige Untersuchungen rasch ohne finanzielle Belastungen erhalten. Die Geräte sollen einerseits eine qualitativ hochwertige Versorgung der Patienten im ­intra- und extramuralen Bereich sicherstellen und andererseits zur Entschärfung der Wartezeitproblematik beitragen. Durch die Anwendung von entsprechenden MRT-Öffnungs­ zeiten und die Vereinbarung von ange­ messenen Tarifen zwischen KRAGES und Sozialversicherung ergeben sich auch ökonomische Vorteile. Wie auch bereits im Krankenhaus Oberwart können ambulante Patienten voraussichtlich ab dem Jahr 2018 bei attraktiven Öffnungszeiten – auch am Tagesrand und an Samstagen – Untersuchungen am MRT im Krankenhaus Kittsee und im Krankenhaus Güssing in Anspruch nehmen.

 KRAGES Burgenländische KrankenanstaltenGes.m.b.H. Josef-Hyrtl-Platz 4, 7000 Eisenstadt Tel. 05/79 79-3060 Fax 05/79 79-5306 direktion@krages.at www.krages.at FOTOS: KRAGES

I

m Rahmen der Bundesgesundheitskommission wurde für das Burgenland an den Standorten Kittsee und Güssing die Errichtung von zwei MRT-Geräten (Magnetresonanztomographie-Geräten) genehmigt. Dies führt nicht nur zu einer besseren Patientenversorgung im Burgenland, sondern ist auch Mittel, um einer Zwei-Klassen-Medizin entgegenzusteuern. Ziel ist die Reduzierung der Wartezeiten ohne finanzielle Belastungen. Für beide Bauprojekte findet im September 2017 der Spatenstich statt. Die Inbetriebnahme für beide Geräte ist 2018 beabsichtigt.

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Logistik & Transport

ADVERTORIAL

Vertragsunterzeichnung im Salonwagen: v. l. n. r. Andreas Reiner (Geschäftsführer Verkehrsinfrastruktur Burgenland), Landeshauptmann Hans Niessl, Andreas Matthä (Vorstandsvorsitzender ÖBB Holding AG) und Werner Baltram (Prokurist ÖBB Infrastruktur)

LAND BURGENLAND BESIEGELT ANKAUF DER BAHNSTRECKE VON ÖBB

Friedberg-Oberwart auf Schiene Jetzt ist es fix: Das Land Burgenland hat die Bahnstrecke ­zwischen Friedberg und Oberwart von den ÖBB gekauft – und somit eine wichtige Verbindung für den Güterverkehr im S ­ üdburgenland abgesichert.

FOTO: LANDESMEDIENSERVICE BURGENLAND

G

roßer Bahnhof in Oberwart. Mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages besiegelten der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl, Andreas Matthä, Vorstandsvorsitzender der ÖBB Holding AG und Andreas Reiner, Geschäftsführer der Verkehrsinfrastruktur Burgenland, den Ankauf der Güterverkehrsstrecke. Die Unterschriften erfolgten stilecht im ehemaligen Präsidentenwaggon der ÖBB im Bahnhof Oberwart. Für Hans Niessl ein durchaus historisches Ereignis. „Das Burgenland erlebt derzeit einen wirtschaftlichen Boom. Mit dem höchsten Wirtschaftswachstum, mit Beschäftigungsrekord, dem Rückgang der Arbeitslosigkeit, der Ansiedlung neuer Betriebe und dem Ausbau bestehender Standorte. Damit wir diesen Erfolg fortsetzen können, brauchen wir eine leistungsfähige Infrastruktur. Damit wir diesen Erfolg fortsetzen können, brauchen wir eine leistungsfähige Infrastruktur. Für das Südburgenland ist es von entscheidender Bedeutung, dass mit endlich mit dem Bau der S 7 gestartet wird. Und auch der Erhalt der Bahnstrecke Friedberg-Oberwart wird zur positiven Entwicklung des Südburgenlandes beitragen.“

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Tonnageaufkommen zuletzt verdoppelt 2011 war der Personenverkehr auf der im Eigentum der ÖBB stehenden Strecke FriedbergOberwart aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt worden. Auch der Güterverkehr, der von Steiermärkischen Landesbahnen durchgeführt wird, stand vor dem Aus. Bereits 2012 wurde die Strecke daher von ÖBB zum Verkauf ausgeschrieben. Interessenten fanden sich allerdings nicht. Da sich das Tonnageaufkommen zuletzt verdoppelte – von rund 40.000 auf rund 90.000 Jahrestonnen – forderte eine Reihe südburgenländischer Unternehmen, darunter Unger Stahlbau, den Weiterbetrieb. 2015 unterzeichnete das Burgenland eine Absichtserklärung zum Ankauf und die Landesregierung stellte die entsprechenden Weichen Richtung Übernahme. Für ÖBB-Chef Andreas Matthä einen Schritt mit nachhaltig positven Auswirkungen für Wirtschaft und Umwelt. „Jede Tonne Ladegut, die auf der Schiene statt auf der Straße transportiert wird, verbraucht 18-mal weniger CO2. Mit dem Erhalt der Strecke ist die umweltfreundliche Versorgung von sechs Unternehmen auf der rund 28 km langen Bahnlinie gesichert.“

Ankauf über Verkehrsinfrastruktur Burgenland Um den Prozess erfolgreich abschließen zu können, wurde um im Zuge der Neustrukturierung der Landesholding Burgenland die Verkehrsinfrastruktur Burgenland (VIB) ge­ gründet. Sie ist eine 100%-Tochter der Landesholding Burgenland und besitzt auch 50,19% der Neusiedler Seebahn GmbH. Nach der Gründung wurde die VIB-Geschäftsführung vom Aufsichtsrat mit der Einleitung aller notwendigen Schritte zum Kauf der Bahnstrecke von der ÖBB Infrastruktur AG beauftragt. VIB-Geschäftsführer Andreas Reiner freut sich über den erfolgreichen Abschluss und ist überzeugt: „Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist ein entscheidender Faktor für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes. Der Kauf und die Fortführung des Betriebs der Güterbahnstrecke bedeuten einen wichtigen Impuls für die gesamte Region, für die Unternehmen und die angrenzenden Gemeinden.“

 INFOS Verkehrsinfrastruktur Burgenland Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt www.landesholding-burgenland.at

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Foto: Paul Szimak

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KontaKt Regionalmanagement Burgenland Gmbh Marktstraße 3, 7000 Eisenstadt telefon: +43 (0)2682 704 240 E-Mail: office@rmb.at


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Werden Sie zum Überflieger! Sie haben eine zündende Idee, es fehlt Ihnen aber am nötigen Kleingeld? Jetzt zählt Ihre Vision! Denn noch bis zum Jahr 2020 profitieren burgenländische Start-ups und bestehende Unternehmen vom Förderprogramm der EU für regionale Entwicklung. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie mit einer innovativen Geschäftsidee neu durchstarten möchten oder Ihrem etablierten Unternehmen mit frischen Ideen neuen Aufwind verleihen möchten. Bis 2020 erhält das Burgenland starke 102,9 Millionen Euro an Fördermitteln, davon kommen 72,3 Millionen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF), der Rest sind nationale Gelder. Erklärtes Ziel dieses EU-Programms ist es, in Wachstum und Beschäftigung zu investieren. BrIngen SIe Ihr ProjeKt zum FlIegen! Ihre Idee zählt. Informieren Sie sich gleich über das breite Förderangebot – auf www.eu-service.at

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Das Journal • Wirtschaft schauwirtschaft

Der burgenländische Wirtschaftskammerpräsident Ing. Peter Nemeth will das Image der Lehrausbildung verbessern und so das Thema Lehre attraktivieren.

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ADVERTORIAL

CHANCEN UND INITIATIVEN FÜR BURGENLANDS LEHRLINGE

Qualität statt Masse

Die Lehrlingsausbildung wird in den letzten Jahren immer unter ihrem Wert geschlagen und kämpft mit Imageproblemen. Die Wirtschaftskammer hat es sich zum Ziel gesetzt, die Attraktivität der Lehrlingsausbildung zu erhöhen und die Qualität der Lehre an sich zu verbessern – auch im Burgenland.

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FOTO: WKO BURGENLAND

Derzeit gibt es rund 200 Lehrberufe, die ativen „Lehre mit Matura“ und „vom Lehrling in Österreich ausgebildet werden. Die zum Master“ ermöglichen es, den für viele Fa­ Doppellehre bietet weiters die Möglich­ milien wichtigen formal hohen Bildungsab­ keit, gleichzeitig zwei Berufe zu erlernen. Die schluss auch mit einer Lehre zu erwerben. Wirtschaftskammer hat es sich zum Ziel ge­ setzt, die Attraktivität der Lehrlingsausbildung Mit einer Lehrlingsausbildung zur zu erhöhen und die Qualität der Lehre an sich Führungskraft zu verbessern. Die Initiativen dafür sind viel­ Laut dem Institut für Bildungsforschung der schichtig. Beginnend von Auslandspraktika Wirtschaft haben über 35 Prozent aller Füh­ für Lehrlinge über IFA, den internationalen rungskräfte eine Lehrausbildung als höchsten Fachkräfteaustausch, bis hin zu Lehrlingswett­ Bildungsabschluss. Dies zeigt, dass es nicht bewerben wird einiges geboten. So erhalten nur mit einer Matura oder einem Studium Lehrlinge die Chance, mittels eines Auslands­ möglich ist, eine Führungsposition auszuüben. praktikums auch internationale Erfahrung zu „Fachkräfte sind heiß umkämpft, denn die Qua­ sammeln und andere Länder und deren Ar­ lität der Arbeitskräfte wird immer öfter auch beitsweisen kennenzulernen. zum entscheidenden Faktor bei der Auftrags­ vergabe“, so Nemeth. „Gerade deshalb ist es Bildungspfade für mehr Transparenz eines unserer Ziele, den Fachkräftenachwuchs Um den Fachkräftemangel gezielt entgegenzu­ zu sichern und auf die Chancen nach einer wirken, setzt die Wirtschaftskammer vor al­ Lehrlingsausbildung aufmerksam zu machen.“ lem auf Transparenz und die strategische Wei­ Auch im Berufsleben wird der Alltag durch terentwicklung der Berufsbilder. Mittels der Wettbewerb bestimmt, nicht nur im Leistungs­ österreichweit entwickelten Bildungspfade sport! Bestehen kann nur, wer dem Leistungs­ sind mögliche Ausbildungswege der Lehraus­ druck und den immer größer werdenden An­ bildung klar ersichtlich. „Mit den Bildungspfa­ forderungen an Wissen und Können standhält. den wird transparent, wie sich Lehrlinge hö­ Deshalb werden in vielen Berufen jährlich her qualifizieren können. Dies ist nicht nur für Wettbewerbe für Lehrlinge und auch für junge Lehrlinge, sondern auch für deren Familie Fachkräfte veranstaltet. „Wir unterstützen wichtig“, erklärt Nemeth. „Es braucht nicht Lehrlinge nicht nur bei Bewerben im Land, nur Unternehmen, die junge Menschen för­ sondern auch bei Bundeswettbewerben, dern, ihre Talente innerhalb der Lehre ausle­ Staatsmeisterschaften, aber auch Weltmeister­ ben zu können, sondern auch Familien, die schaften. Für die EuroSkills 2020 haben wir ihre Kinder bei der Ausbildungswahl unter­ mit Kevin Jaindl einen eigenen Botschafter stützen.“ Dabei sei es wichtig, nicht auf das und einen tollen Werbeträger für die Karriere Image des Ausbildungsformates, sondern auf mit Lehre“, so Wirtschaftskammerpräsident die Begabung des Kindes zu achten. Die Initi­ Ing. Peter Nemeth.

Optimierung der Ausbildung Die Optimierung der Lehrlingsausbildung so­ wohl im schulischen als auch im betrieblichen und überbetrieblichen Bereich ist der Wirt­ schaftskammer Burgenland ein großes Anlie­ gen. Gemeinsam mit Vertretern verschiedens­ ter Landes­ o rganisationen hat man Maßnahmen definiert, um die Lehrausbildung im Burgenland weiterhin zu verbessern. So sind „mobile Lehrstellenberater“ in Planung, die im Land unterwegs sind und sowohl Lehr­ lingen als auch Betrieben als Unterstützung zur Seite stehen. „Wir sind stetig dabei die op­ timalen Rahmenbedingungen für eine Lehr­ lingsausbildung zu schaffen, denn die Lehre soll wieder als das wahrgenommen werden, was sie ist: eine hochwertige Ausbildung, die viele Türen öffnet.“

 INITIATIVEN DER WIRTSCHAFTS­KAMMER BURGENLAND: • Berufswahleignungstests und Schulwahleignungstests • Lehrbetriebsübersicht • Lehrlingscoaching • Lehrlingseignungstest • Profis von Morgen • Profis am Werk

 INFOS

„Fachkräfte sind heiß umkämpft, denn die Qualität der Arbeitskräfte wird immer öfter auch zum entscheidenden Faktor bei der ­Auftragsvergabe.“ Ing. Peter Nemeth, Präsident der Wirtschafts­kammer Burgenland heft 5|2017

Wirtschaftskammer Burgenland Robert-Graf-Platz 1 7000 Eisenstadt Telefon 05 90 907-2000 E-Mail wkbgld@wkbgld.at

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schaugen HERBSTLICH GENIESSEN

Ganslzeit und Halali TEXT VON ROLAND GRAF

Es gibt sie noch, die saisonalen Genüsse – und der Herbst deckt die Tische reichlich damit. Wildbret aus den heimischen Wäldern, Gansln und junger Wein schmecken jetzt so richtig. Wir wissen, wo es sie gibt. Die Gans regiert kulinarisch den ­November. Dieses Festessen geht auf den heiligen Martin zurück, der in Szombathely geboren, aber in Frankreich zum Bischof wurde: Ist der Braten die Erinnerung an diese Berufung? Oder doch Strafe für das Stören der Predigt?

ÜBER 100 ARTEN an „jagdbarem Wild“, wie es der Gesetzgeber for­ muliert, gibt es in Österreich. Da­ runter befinden sich neben Wildha­ sen und Rehen auch etliche weniger bekannte Tierarten wie Haselhahn und Ringeltaube, die sich selten auf den Speisekarten finden. Frisch und nicht aus der Tiefkühltruhe darf das gesunde, fettarme Wildfleisch bis maximal zwei Wochen nach der Schonzeit serviert werden, die für Hirsche mit Silvester beginnt. So kann das Wildbret „abhängen“, wie man die traditionelle waidmänni­ sche Reifung „in der Decke“ nennt. Der Herbst gehört also Fasan, Reb­ huhn, Hirsch und Co, auch wenn z. B. das Wildschwein hierzulande ganzjährig bejagt werden darf. Dort, wo der Kontakt zwischen Jä­ gern und Wirten noch stark ist, kommen nun auch Raritäten wie der Schnepfendreck, entgegen seines 70 schau

Namens eine wohlschmeckende ­Pastete aus den Eingeweiden der Wildvögel, auf den Tisch. Mit den Begleitern Kürbis, Maroni und ­Rotkraut serviert, lockt aber in der gesamten Ostregion das Wildbret in die Landgasthäuser. In sieben Gängen zelebriert etwa Franz Fally am 6. Oktober in Kirchberg am Wechsel sein traditionelles „Halali“Menü im Landgasthaus Fally. Ganz dem kulinarischen Kalender hat sich aber auch Andreas Ottner in Krumbach verschrieben. Die Wild­ zeit im Oktober beschließt der ­niederösterreichische Topwirt mit einem Brunch am 22. Oktober. Das passende Bier (!) zu den Genüssen aus dem Wald serviert Gerald Schwarz direkt aus seiner neuen Brauerei in der Buckligen Welt. Wer nicht auf Wein verzichten will, kann am 4. November mit Walter Glatzer fachsimpeln, der beim Wild-

Degustationsmenü seine Carnuntu­ mer Rotweine serviert. Der Novem­ ber gehört dann in weiterer Folge dem Martinigansl. Es stammt bei den Ottners übrigens von der Wein­ gartleiten aus dem nahen Kirch­ schlag. Bestes Gansl der Hauptstadt?

Die gebratene Gans als saisonaler Höhepunkt des herbstlichen Gour­ met-Kalenders steht schließlich nicht nur im Burgenland hoch im Kurs. Dabei kann man den Brauch der Martinigans auch als späte Ra­ che des Heiligen sehen, der in Szom­ bathely zur Welt kam: Denn auch wenn ihn die Bevölkerung von Tours zum Bischof machen wollte, der bescheidene, ehemalige Soldat sah das der Legende nach anders – und versteckte sich im Stall. Es soll das Geschnatter der Gänse gewesen sein, das die Gläubigen dann doch zu ihrem Hirten führte. Dass nun zu Ehren des burgenländischen Lan­ despatrons zu Martini (11. Novem­ ber) nicht nur der Wein getauft wird, sondern auch Gänsebraten heft 5|2017


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FOTOS: BURGENLAND TOURISMUS/PETER BURGSTALLER, PAUL LANDL

Winzer auf der Pirsch: Den Jungwein der „Burgundermacher“, aus der Thermenregion rund um Tattendorf, gibt’s rechtzeitig zur Wildsaison 2017.

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Highlights für Genießer WIEN 1.–31. Oktober Wild-Spezialitäten im Stadlauer Vorstadtbeisl Selitsch www.selitsch.at Bis 26. November Wild mit Kastanien, Pilzen und Beeren beim Sampl in ­Neuhaus/Klausenbach www.gasthaus-sampl.at 26. Oktober bis 20. November Gansl bei der Gastwirtschaft Heidenkummer in der Josefstadt, www.heidenkummer.at

NIEDERÖSTERREICH 4.–5. und 11.–12. November Gansl-­ Wochenende beim Karnerwirt in Bromberg, www.gasthof-windbichler.at 12. November Ganslbrunch und ­„Staubiger“ 2017 in Unterretzbach bei ­Harald Pollak, www.retzbacherhof.at

BURGENLAND

Gansl-Pop-up Original südburgenländisches Gansl (in vier Gängen) serviert Haubenkoch Jürgen Csencsits aus Harmisch am 6. November im Wiener Wohnsalon in der Schwertgasse 4. Neben der Weinbegleitung aus dem Burgenland gibt es auch T ­ amburizza-Klänge beim ­„Gansl-Pop-up“. www.wohnsalon-schwertgasse.at

Gans was Wildes Tradition hat bereits das Wild- und Gansl-Buffet im Schlemmereck in Bad Vöslau, bei dem am 10. und 11. November 2017 (jeweils 19.30 Uhr) das Beste des k ­ ulinarischen Herbsts lockt. www.schlemmereck.at

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aufgetischt wird, erinnert an diese besondere Berufung. In einer ande­ ren Version störten die in die Kirche watschelnden Gänse eine Predigt des Bischofs Martin und wurden des­ halb gebraten. Längst hat sich der Brauch vom ei­ gentlichen Martinstag, der in Frank­ reich ebenso begangen wird wie im pannonischen Raum, emanzipiert. Franz Seidl in der Wiener Ungar­ gasse etwa serviert das Federvieh ­bereits seit Ende September. Für viele gilt seine klassische Variante mit Rotkraut und Knödel als das beste Gansl in Wien. Doch auch im 8. Bezirk findet sich mit der Gast­ wirtschaft Heidenkummer eine Hochburg des Gänsebratens. Ab dem Nationalfeiertag geht in der Breitenfelder Gasse kaum etwas ohne Reservierung. Entsprechend lang dauert auch die Josefstädter Ganslsaison: „Bis 20. November geht sie heuer bei uns.“ Ein Stück weiter südlich der Haupt­ stadt hat „Karnerwirt“ Martin Windbichler in Bromberg die ersten beiden November-Wochenenden unter das Motto „Gans anders“ ge­ stellt. „Bei uns gibt es statt der Früh­ lingsrollen die Herbstrollen – natür­ lich mit einer Ganslfülle.“ Der asiatische Touch, bei dem das Gän­ seklein mit Sojasauce aromatisiert

wird, kommt seit der Premiere vor zwei Jahren bestens bei den Gästen an. Dazu gibt es wahlweise Blaufrän­ kisch aus dem nahen Mittelburgen­ land oder einen Burgunder aus der Thermenregion. Der Ganslwein: Jung und rot

Letzterer gehört traditionell zu den Wild- und Ganslwochen in Wien und Niederösterreich, denn schließ­ lich keltern die „Burgundermacher“ aus Teesdorf, Tattendorf und Ober­ waltersdorf einen der wenigen roten Jungweine. Die acht Winzer aus der Thermenregion machen seit über zehn Jahren gemeinsame Sache; „Der Junge“ entsteht als Cuvée aus den Sorten St. Laurent, Pinot noir und Blauer Portugieser von allen Mitgliedern. „Er ist die traditionelle Weinbegleitung zum Martinigansl. die herbstliche Kürbisküche har­ moniert ebenfalls perfekt mit dem roten, fruchtigen Jungwein“, gibt „Burgundermacher“ Günther Dop­ ler gleich Serviertipps. Ende Okto­ ber erhältlich, wird er auch diesen Herbst zu einem Genuss veredeln – denn die Lese erfolgte heuer bei war­ mem Septemberwetter. Aus Winzer­ sicht dreht sich die Frage also um: Soll es dazu ein Hirschrücken oder doch lieber die Ganslbrust sein? ///

13.–15. Oktober Gans Burgenland ­Genuss Festival in Rust 14.–15. Oktober Gans Burgenland ­Genuss Festival in Oggau 15. Oktober Bolschoi Don Kosaken, Schloss Kittsee 21. Oktober Original Burgenländischer ­ autanz, Neusiedl am See S Oktober bis November Martiniloben in der Region Neusiedler See 28. Oktober Gänsemarsch & Schweins­ galopp – kulinarischer Kabarettabend 28. Oktober bis 1. November Halloween im ­Familypark, St. Margarethen 11./18./25. November Exkursion „Der Gänsestrich“ im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel 16. Dezember Donnerskirchen: Wei(h)nachteln beim Weinquartett www.neusiedlersee.com

„Statt Frühlingsrollen gibt es die Herbst­ rollen, natürlich mit Ganslfülle.“ Martin Windbichler, Karnerwirt, Bromberg

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FOTOS: TOURISMUSVERBAND NEUSIEDL AM SEE/STEVE.HAIDER.COM, JOERG LEHMANN, HARRY WINKELHOFER

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1. Oktober „Wildes Buffet“ beim ­Gasthaus Fuchs in Weppersdorf, www.gasthaus-fuchs.at


PANNONISCHER HERBST AM NEUSIEDLER SEE

Feste feiern, Wein & Kulinarik am See

FOTO: NEUSIEDLER SEE TOURISMUS/DIETER STEINBACH

Wenn der Herbst die Landschaft langsam in ein buntes Farbenmeer taucht, beginnt in einem besonderen Winkel in Österreich, nämlich rund um den Neusiedler See, ein ganz typisches Kulinarik-Erlebnis: der „Pannonische Herbst“.

ZUSAMMEN MIT dem einzigar­ tigen Farbenspiel der Natur und den außergewöhnlichen Gastgebern steigt ein Feuerwerk für Gaumen und Auge, Leib und Seele. Die Viel­ zahl der Brauchtumsveranstaltun­ ­getauft und gesegnet ist sowie zum kirsche und vieles mehr aus den gen, die zumeist stark mit Wein und ersten Mal am 11. November „Prost“ Genussregionen um den See. Kulinarik verbunden sind und gesagt werden darf, wird daraus der „Der See kocht!“ schon im September starten, finden „Heurige“. ihren Höhepunkt beim Martini­ Ein besonderer Tipp für Feinspitze loben Mitte November. Da nämlich Wein & Spezialitäten vom See ist das Angebot „Der See kocht“, öffnen Hunderte Winzer rund um den romantischen Steppensee ihre In den Kochtöpfen der Wirtsleute eine verführerische Pauschale, die brodeln jetzt delikate Gaumenfreu­ bis 29. Oktober ab 170 Euro pro Kellertüren zum Verkosten! Der „Pannonische Herbst“ hat sich den. Denn wo guter Wein gedeiht, Person für drei Nächte gebucht zu einem kulinarischen Fest der lässt es sich bekanntlich auch gut ­werden kann. Gastronomen tischen Sinne entwickelt, der sowohl Gäste speisen! Allen voran natürlich das dabei ein dreigängiges Genussmenü als auch Einheimische begeistert. knusprige Martinigansl mit den aus regionstypischen Produkten auf, Von September bis Dezember lädt klassischen Beilagen Rotkraut, Knö­ dazu werden passende Weine kre­ die Region Neusiedler See zu einer del und Maroni – im Burgenland denzt – natürlich auch aus hervor­ Vielzahl an Veranstaltungen und auch „Kaestn“ genannt –, aber auch ragenden Rieden um den Neusiedler Highlights ein. Neben Ausstellun­ lustvolle Neuinterpretationen rund See. Auch ein Tageseintritt in die gen, Konzerten oder Weinwande­ ums Federvieh haben sich kreative St. Martins Therme ist inkludiert rungen sind es vor allem die Füh­ Küchenmeister einfallen lassen. ­sowie natürlich die Neusiedler See rungen durch den Nationalpark Klassiker von Schwammerln über so Card, die kostenlose Gästekarte mit Neusiedler See – Seewinkel, Kut­ manches Wintergemüse bis hin zum ihren über 50 Gratis- und zahlrei­ schenfahrten und Brauchtumsfeste Wild aus heimischen Revieren lo­ chen Bonusleistungen. wie der „Hiataeinzug“, Weinfeste, cken nicht nur Einheimische, son­ das Kabarett am See und der „Gän­ dern auch Gäste in die Wirtshäuser. Neusiedler See Martini Card sestrich“, die die Gäste aus nah und Nur hier, rund um den Neusiedler fern in die Region ziehen. Hunderte See: Spezialitäten vom Steppenrind Mit der Neusiedler See Martini Winzer öffnen ihre Kellertüren zur aus dem Nationalpark, vom Manga­ Card können an den Martini-Wo­ Verkostung des heurigen Jahrgangs. lizaschwein, von den Neusiedler- chenenden viele Angebote vergüns­ Denn erst, wenn der „Staubige“ See-Fischen, der Leithaberger Edel­ tigt oder gratis genutzt werden. Die heft 5|2017

Martinibuslinien bringen Sie sicher und bequem ans Ziel. Die ganze Vielfalt der prämierten Tropfen kann dann mit gutem ­Gewissen und mit Sicherheit voll ausgekostet werden. ///

info

Neusiedler See Tourismus GmbH Obere Hauptstraße 24 A-7100 Neusiedl am See Tel. +43/2167/86 00 Fax +43/2167/86 00-20 E-Mail: info@neusiedlersee.com www.neusiedlersee.com

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FÜNF JAHRE STRÖCK BARISTA-AKADEMIE, 20 JAHRE BIO-FAIRTRADE

Kaffee beim Ströck

Der Kaffee ist eines der Lieblingsgetränke der ÖsterreicherInnen. Ohne den ­Koffein-Kick in der Früh, zu Mittag, am Nachmittag und zwischendurch wäre der Tag für viele von uns ein wenig länger. Bei der Bäckerei Ströck pflegt man schon seit Jahren den Kaffeegenuss, gemütlich im Sitzen oder auch für unterwegs.

Beste Bohnen, beste Zubereitung

„Die Trommelröstung ist eine besonders schonende Zubereitungsmethode und holt nochmal mehr Aromen aus der Bohne. Das schmeckt herrlich im Espresso und in der Melange.“ Gabriele Ströck

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SEIT ÜBER 20 JAHREN serviert man in den Filialen BIO-FAIR­ TRADE-Kaffee, im Herbst steht jetzt ein besonderes Jubiläum an: Die Barista-Akademie, in der mittlerweile über 300 Mitarbeiter zu Kaffee-Profis ausgebildet wurden, feiert ihren fünften Geburtstag. Die Barista-Akademie

Wenn man sich ein wenig mit Kaffee beschäftigt, weiß man: Das beste Produkt allein reicht nicht immer, um perfekten Kaffeegenuss zu zaubern, man muss auch wissen, wie man den Kaffee richtig zubereitet. Deswegen wurde vor fünf Jahren die Barista-Akademie gegründet, in der die Filial-Mitarbeiter von Ströck die Möglichkeit haben, das Handwerk des Barista zu erlernen und köstlichen Kaffee zu brühen. Über 300 Mitarbeiter wurden bereits ausgebil-

Mit der Einführung des neuen IKACoffees, der selbstverständlich BIOFAIRTRADE ist, hat das Wiener Traditionsunternehmen nochmal an der Qualitätsschraube gedreht. Er besteht zu 100 % aus Arabica-Bohnen und kommt aus einem Anbaugebiet („Single Origin“). „Die Trommelröstung ist eine besonders schonende Zubereitungsmethode und holt nochmal mehr Aromen aus der Bohne. Das schmeckt herrlich im Espresso und in der Melange“, erklärt Gabriele Ströck weiter. In allen Filialen profitiert der Kunde von diesem Qualitätssprung: Wenn der Alltag zu stressig ist, macht man mit dem Kaffee beim Ströck alles richtig. Für Kaffeeliebhaber gibt es beim ­Bäcker das volle Programm, es gibt auch saisonale Spezialitäten. Egal ob Melange, Cappuccino oder Latte, zur Auswahl stehen Bio-Milch, laktosefreie Halbfettmilch oder Soja­ drink: So ist für jeden Geschmack etwas dabei.

KeepCup gegen den Müll

Immer mehr Menschen holen sich ihren Kaffee in der Filiale, um ihn beispielsweise im Büro zu genießen. Um die Umwelt nicht unnötig zu belasten, bietet Ströck den KeepCup an, einen Mehrwegbecher, der speziell für den Genuss von Kaffee und anderen Heißgetränken entwickelt wurde. Es gibt ihn in vielen bunten Farben. Die erste Befüllung ist beim Kauf dabei und wenn man den KeepCup verwendet, spart man bei jedem Heißgetränk zehn Cent. Der Kaffeesammelpass ist die perfekte Ergänzung: Für jeden getrunkenen Kaffee erhält man einen Stempel, ­jeder zehnte Kaffee ist gratis. So macht der Kaffeegenuss gleich noch mehr Freude. /// info

Bäckerei Ströck GmbH Johann-Ströck-Gasse 1, 1220 Wien Telefon 01/204 39 99-0 www.stroeck.at • Mehr als 70 Filialen in Wien, Parndorf und Kittsee • Zwei Produktionsstandorte in Wien-Donaustadt • 1970 von Kittsee nach Wien übersiedelt • 20 Jahre BIO-FAIRTRADE • Seit 2011 100 % Öko-Strom • Ströck-Feierabend als Abendlokal mit eigenem Garten in Wien-Aspern

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FOTOS: LUKAS LORENZ

det, somit ist gesichert, dass in allen Ströck-Filialen immer jemand steht, der sich mit dem liebsten Heiß­ getränk bestens auskennt. „Kaffee war uns schon immer wichtig, wir waren der erste Bäcker der Stadt, der sich auch zu diesem Thema Gedanken gemacht hat“, so Geschäftsführerin Gabriele Ströck, „die BaristaAkademie war nach dem Finden des richtigen Kaffees der nächste logische Schritt.“


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schaualacarte SCHMACKHAFTE ORTE

Österreichs beste Küchen

Zwei Spitzenköche teilen sich heuer den 1. Platz: Heinz Reitbauer und Andreas Döllerer führen die Bestenliste an.

Der soeben neu erschienene Gourmetführer A la Carte 2018 bewertet die besten Restaurants in Österreich.

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sind die erklärten Flaggschiffe der österreichischen Kulinarik, kostspielig in der Erhaltung für die Eigner wie auch für die Gäste. 60 Tester anonym unterwegs

Die spannenden Neuerungen entstehen auf der Ebene darunter. Es sind nicht selten die ehemaligen Mitarbeiter der Spitzenlokale, die nach einigen Jahren den Sprung in die Selbstständigkeit wagen und ihre Idee von moderner Gastronomie präsentieren: In Form lässiger Restaurants mit hohem Küchenstandard oder als sogenannte Casual-Lokale, die neben einem ungemein spannenden (Natural-)Weinprogramm auch noch eine bemerkenswerte Speisenstilistik aufweisen. Beispielhafte Referenz-Stichworte für diese Entwicklung sind Mast, Heunisch & Erben, Holzpoldl, Buxbaum, Leontine, Grace, Gasthaus zur Palme, Muto, Allerley. Diese Lokale und noch viele andere stehen für die junge Bistronomy à la Österreich. Die Restauranttests wurden von knapp 60 von uns beauftragten und gebrieften Privatpersonen durch­ geführt, die die Lokale anonym besucht haben und danach ihre ­ ­Meinung im standardisierten TestProtokoll darlegten. Es sind Menschen, die Leidenschaft für Ess- und Trinkkultur besitzen, die durch ge-

meinsame Esserlebnisse auf einen möglichst identen Beurteilungslevel gebracht wurden. Die theoretische Höchstnote sind 5 Sterne 100 Punkte. Ab 80 Punkten geht es in der Küche schon sehr ambitioniert zu. Jeder Tester vergibt Punkte in den Kategorien Service, Tischkultur, Ambiente, Getränke und vor allem für die Küche. Letztere macht in der Gesamtrechnung mehr als 50 Prozent aus, weshalb ausdrücklich darauf hingewiesen sei, dass sich auch im Bereich von 65 Punkten abwärts hervorragende Restaurantküchen finden – gute Küche pur, mit weniger aufwendigem Beiwerk und guter Atmosphäre. Immerhin listet der neue Guide A la Carte 2018 insgesamt 963 empfehlenswerte Restaurantadressen. ///

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A la Carte 2018 Herausgegeben von Christian Grünwald Seit 1992, 27. Ausgabe D+R Verlag, Wien,
430 Seiten, Auslieferung mit A la Carte-WeinFührer, 25,–Euro, im Buchhandel oder bei www.alacarte.at

FOTOS: KANIZAJ MARIJA, ALEXANDER MARIA LOHMANN

PLATZ EINS teilen sich Heinz Reitbauer und Andreas Döllerer mit jeweils 5 Sternen und 99 Punkten. Die beiden Spitzenköche, der eine in Wien, der andere in Salzburg beheimatet, sind das Nonplusultra wenn es um regional orientierte Küche im zeitgemäßen Stil geht. Sowohl das Steirereck wie auch Döllerer’s Restaurant können auch im internationalen Vergleich punkten. In der Wertungszone von 98 bis 95 Punkten finden sich, über das gesamte Bundesgebiet verteilt, 20 Spitzenrestaurants. Die Leistungen der Toplokale sind bemerkenswert konstant. Wer im absoluten Spitzenfeld der österreichischen Gastronomie nach Veränderungen sucht, muss schon ganz genau nach Detailverschiebungen Ausschau halten. Zum Beispiel Andreas Senns Aufstieg in die erlauchte Riege der 5-Sterne-Köche in Salzburg; oder das erfreuliche Comeback des Wiener „Das Loft“-Restaurants mit Küchenchef Anton Gschwendtner. Und da ist auch noch die bemerkenswerte Wertung für das Pramerl & the Wolf, ein im Wirthaus-Ambiente verkleidetes Restaurant, das mit unerwartet toller High-Level-Cuisine punktet – 87, um genau zu sein. Letzteres Beispiel zeigt, wohin die Entwicklung im heimischen Restaurant-Business möglicherweise geht. Die etablierten Luxusrestaurants

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SO WERTET A LA CARTE: Punkte sind möglich. Maximal i und

100

i 99 Steirereck/Wien/Heinz Reitbauer Birgit und Heinz Reitbauer führen ein Restaurant, welches zum neu erwachten kulinarischen Ruf Österreichs viel beigetragen hat. Kaum jemand hat eine Vorstellung davon, wie viel Arbeit, ­Disziplin und Liebe hinter dem tagtäglichen ­Gelingen der Aufführung „Steirereck“ steckt, so leichtfüßig, so unprätentiös wird diese ­inszeniert. Einfach traumhaft, wie es der Küche gelingt, hier jedem einzelnen Produkt und Aroma zu einem Auftritt zu verhelfen, der sich im Geschmacksgedächtnis festfräst.

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Die Besten in … Wien

i 99 Steirereck i 98 Konstantin Filippou i 98 Silvio Nickol i 95 Le Ciel by Toni Mörwald i 95 Mraz & Sohn o 93 Amador‘s o 91 Bauer o 90 Das Loft o 87 Pramerl & the Wolf o 87 Shiki Burgenland

i 96 Taubenkobel, Schützen p p p p ü ü ü ü ü ü

am Gebirge 82 Csencsits, Harmisch 82 Gut Purbach, Purbach am See 82 Wachter-Wieslers Ratschen, Deutsch Schützen 81 Wiegand am Friedrichshof, Zurndorf 78 Greißlerei beim Taubenkobel, Schützen am Gebirge 75 SpeiseAtelier, Zahling 75 Zur Dankbarkeit, Podersdorf am See 73 Der Reisinger, Pöttsching 72 Wirtshaus im Hofgassl, Rust 70 Die Kanzlei, Güssing

Niederösterreich

i 98 Landhaus Bacher, Mautern o 94 Toni M., Feuersbrunn i 99 Döllerer’s Genießerrestaurant/Golling/ Andreas Döllerer

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Andreas Döllerer hat sich den Platz als einer der relevantesten Chefs Österreichs mit beeindruckender Geschwindigkeit erarbeitet. Das Aushängeschild des kochenden Österreichs ist dabei wohltuend am Boden geblieben, steht nahezu immer am Pass in der Küche oder am Empfang, kümmert sich höchstselbst um allerlei Organisationsfragen. Und hat dabei auch noch Zeit und Energie für wunderbare Kreationen, die mehrheitlich von den Produkten der Umgebung getragen sind. Cuisine Alpine eben.

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am Wagram 84 Triad, Krumbach 83 Das Wolf, Langenlebarn 83 Floh, Langenlebarn 82 Hofmeisterei Hirtzberger, Weißenkirchen i. d Wachau 82 Late im Kloster Und, Krems an der Donau 82 Sodoma, Tulln 82 Zum Blumentritt, St. Aegyd am Neuwalde 80 Mörwald –Schloss ­Grafenegg, Grafenegg 79 Bründlmayer Heurigenhof, Langenlois

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Konstantin Filippou/Wien/Konstantin Filippou

Landhaus Bacher/Mautern/Thomas Dorfer

Konstantin Filippou ist ein extrem guter Cuisinier, der niemals daran denken würde, sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen, sondern stetig voranstrebt. Alles gehorcht einer Logik, nichts wirkt aufgesetzt oder bemüht. Eine Küche, die mit internationalen Mitteln arbeitet und auch den internationalen Vergleich sucht – und diesen besteht.

Das Landhaus Bacher zählt zu den populärsten Marken des kulinarischen Österreich. Umso bemerkenswerter ist, dass Thomas Dorfer das Haus mit seiner individuellen Küche prägt. Moden hat er längst hinter sich gebracht, die Küche hat enorm an Persönlichkeit zugelegt. Großartige Rotisserie, aber auch die vegetarischen Speisen sind hier äußerst bemerkenswert.

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Silvio Nickol/Wien/Silvio Nickol

Alexander/Fügenberg/Alexander Fankhauser

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Silvio Nickol – ein wahrer Meisterkoch. Hier arbeitet ein großartiges Team im Service, perfekt gebrieft auch von der Küche, locker und dennoch präzise in den Abläufen. Es sind Kleinigkeiten, die dieses wunderbare Essen ausmachen. Für manche Gäste, die einfach bloß gut essen wollen, vielleicht fordernd, aber wie heißt es auf der Speisekarte: Pflege deine Neugier.

Was Alexander Fankhausers Küche bietet, ist schlicht große Kochkunst. Perfektes Handwerk, tolle und innovative Interpretationen von Klassikern, immer leichtfüßig, stimmig, dennoch spannend und mit entsprechender Tiefe – wirklich herausragend. Das ist mitunter auch alte französische Schule, selbstverständlich auf zeitgemäßem Niveau.

Frierss Feines Eck/Villach/Stefan Lastin

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Paznauner Stube/Ischgl/Martin Sieberer

Schlossstern/Velden am Wörthersee/Armin Gupf

i 96 Gourmet Restaurant Aurelio’s/Lech am Arlberg/Christian Rescher Die „Natural Art Cuisine“ von Christian Rescher passt perfekt in dieses luxuriöse Haus, das vom aufwendig sortierten Weinkeller bis hin zum außerordentlich aufmerksamen Service einfach alles bietet. Die Zuger Lachsforelle mit Habichtpilz ersetzt hier den Meeresfisch. Grandios auch das Signature Dish Pfirsich mit Entenleber.

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Als läge Ischgl im Hinterland der Bretagne und nicht in den Tiroler Alpen, stellt sich das Angebot Martin Sieberers dar, mit dem er die Gäste in die große weite Welt und ihre Geschmäcker entführt. Hummer hier, Steinbutt da, Wolfsbarsch dort. Diese Art von Küche befindet sich ganz in der Tradition alter Grand Hotels.

Alpin und heimatverbunden ist hier höchstens die köstliche Kaspressknödelsuppe, die Simon Taxacher zum Käsegang (von Bernard Antony, klar) reicht. Sonst ist man hier auf köstliche Weise in mehr oder weniger internationalen Gefilden unterwegs. Die Küche arbeitet dabei präzise wie ein Uhrmacher. Allein die Phalanx an Amuse-Bouches enthält mehr Ideen und Geschmacksbilder als beim Mitbewerb mitunter ein ganzes Menü.

Stefan Lastin hat asiatische Currys genauso drauf wie tiefgründige französische Saucen, weiß, wie man mit Meerestierchen umgeht und wie man einen Saibling einfühlsam gart. Lastin ist ein wahrer Tausendsassa des Kochens – hier passt einfach alles.

Das kulinarische Flagship des Schlosses Velden, ein glamouröser Ort, an dem regionale Produkte mit internationalen Aspekten gefragt sind. Da wird die Kärntner Kasnudel zum asiatischen Dumpling, da betört der Schlosshuchen mit seiner wunderbar zarten Konsistenz.

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FOTOS: GERHARD WASSERBAUER, PETR BLAHA, GABRIEL BUECHELMEIER, PALAIS COBURG, HOTEL LAMARK, FRIERSS, AURELIO LECH AM ARLBERG, TROFANA ROYAL, FALKENSTEINER HOTELS & RESIDENCES

Restaurant Simon Taxacher/Kirchberg in Tirol/ Simon Taxacher

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FOTOS: SEE RESTAURANT SAAG/LUKAS KIRCHGASSER, STEIRA WIRT, TAUBENKOBEL, JOERG LEHMANN, BERLIN; BURG VITAL RESORT, HELGE KIRCHBERGER PHOTOGRAPHY/RED BULL HANGAR-7, STEPHANIE FÜSSENICH, GRAND HOTEL WIEN, CLEMENS THURN-VALSASSINA, ANDREAS KOLARIK

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See Restaurant Saag/Techelsberg am Wörther- Steira Wirt/Trautmannsdorf/Richard Rauch see/Hubert Wallner

Taubenkobel/Schützen am Gebirge/Alain Weissgerber

Es liegt an der Küche Hubert Wallners, dass das „Saag“ das Bild der See-Gastronomie dominiert und darüber hinaus als Kärntner Paradebetrieb wirkt. Wallners Signature Dish etwa ist die Techelsberger Kasnudel mit Trüffel, Grammeln, Sellerie und Nussbutter – ein herzhaftes, mustergültiges Stück Kärnten.

Der kleine Ort Trautmannsdorf wurde durch Richard Rauch längst zur Feinschmecker-Pilgerstätte. Sein Mix aus international angelegter Spitzenküche und steirischer Urtümlichkeit stellt den Gast vor das ewig gleiche Problem: Greift man zu Rauchs experimentell und kreativ konzipiertem Menü, oder soll es doch lieber einmal Klachelsuppe und Bluattommerl sein.

Der Rahmen ist bekannt, doch die Ästhetik, mit der sich Alain Weissgerber ans Kochen, Kreieren und Anrichten macht, verleiht dem „Taubenkobel“ stets spannende Aktualität. Manches erinnert an die sogenannte nordische Regionalität, mit viel Grün und noch mehr Purismus am Teller, etwa der wunderbare Neusiedler Karpfen nach Sashimi-Art.

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Yscla-Stüva/Ischgl/Benjamin Parth

Griggeler Stuba/Lech am Arlberg/Thorsten Probost

Ikarus/Salzburg/Martin Klein

Benjamin Parth ist ein Meister der Suppen und Saucen und hat nichts über für regionale Dogmen, dafür umso mehr Leidenschaft für perfekte Produkte. Der junge Mann hat darüber hinaus auch ordentlich Mut. Ungewöhnliches zu paaren, ist für ihn kein Problem. Faszinierend, wie puristisch klar viele seiner Kreationen sind.

In der „Griggeler“-Küche ist alles harmonisch abgestimmt und ganz auf den Charakter der Zutaten bezogen.Thorsten Probost kocht mit seiner Crew fast ausschließlich mit regionalen Produkten, fokussiert sich bei vielen Gelegenheiten auf gesunde und verträgliche Zutaten.

Das Gastkochkonzept im Hangar-7 am Salzburger Flughafen ist nun seit bald eineinhalb Jahrzehnten ein großer Erfolg. Das „Ikarus“-Team unter Martin Klein setzt sämtliche Küchen dieser Welt nahezu perfekt um. So manche Menüfolge gelingt hier fast besser als am Originalschauplatz.

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Johanna & Johannes Maier/FilzLe Ciel by Toni Mörwald/Wien/­ moos/Johanna und Johannes Maier Roland Huber Von Johanna Maier bekocht zu werden, ist nach wie vor ein Vergnügen, wobei sich Filius Johannes Maier in der Küche immer stärker bemerkbar macht. Dem Gast ist es nicht so wichtig, wer von den beiden gerade am Herd steht, es geht um das, was auf den Teller kommt. Für beide Menüs gilt: Produktqualität und Saucen sind top.

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Roland Huber zählt zu den stillsten und gleichzeitig besten Köche Österreichs. In Toni Mörwalds City-Flagship-Restaurant wird ein best of der heimischen Küche unter Verwendung von High-End-Zutaten wie Hummer, Mieral-Geflügel oder etwa Wagyu-Beef zelebriert. Sie können sich vorstellen, wie gut das schmeckt.

i 95 Mraz & Sohn/Wien/Markus Mraz Markus Mraz steht für unverwechselbare Stilistik und große Klasse. Zügellosigkeit im Kreativen ist bei ihm ein Charakterzug, ein Hang zur Theatralik auch; beides werfen ihm nur jene vor, denen vermutlich einfach der Humor fehlt, um Mraz' Küche zu verstehen. Die Vielfalt an Geschmäckern steht sich nicht im Weg, sondern lässt etwas Neues entstehen.

Senns.Restaurant/Salzburg/Andreas Senn Der neue 5-Sterner in einem Loft am nördlichen Salzburger Stadtrand. Andreas Senn erweist sich nicht nur als Meister der Optik, er geht auch geschmacklich in die Tiefe, belässt den Produkten, die an Qualität eigentlich nicht mehr zu übertreffen sind, ihren Charakter und Geschmack. Immer wieder findet er neue Komponenten, wandelt spielerisch zwischen asiatischen und mediterranen Akzenten.

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schaurela THERME LAA IM HERBST

Neue Kraft tanken durch Spezielle Auszeit in der Therme Laa im herbstlichen Weinviertel: Die für SILENT SPA entwickelte Anwendung „Silentium“ stärkt den Rücken, gönnt Ihren Beinen eine Auszeit und macht Ihren Kopf frei.

Treatment „Silentium“ Stille Auszeit Behandlungszeit: 90 Minuten Behandlungskosten: 115 Euro Buchung & Information Telefon 02522/84 700-588 E-Mail silentspa@therme-laa.at www.silentspa.at

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SILENT SPA ist Verwöhnung in höchster Vollendung. Das Kosme­ tikteam pflegt Sie bei Gesichts­ behandlungen und Massagen mit naturbelassenen Ölen, Cremen und Essenzen. Gönnen Sie sich und Ih­ rem Körper in den Spa-Suiten, auf

den bequemen handgefertigten ­ iegebetten, im Dampfbad und in L der Doppelbadewanne Ruhe und Erholung. Ein besonderes Angebot ist das exklusive Treatment „Silen­ tium“. Drei Elemente machen die 90-minütige Behandlung so besonders. Rückenstark

Spüren Sie bei dieser Rückenmas­ sage die pflegenden Eigenschaften kaltgepressten Traubenkernöls auf Ihrer Haut. Lassen Sie die Lasten des Alltags hinter sich und fühlen Sie sich entspannt und frei. Leichtfüßig

Die wohlverdiente Auszeit für Ihre Beine. Wir massieren Ihre Fußre­ flexzonen und die Waden bis zum

Knie. Die anschließende TraubenBasenpackung pflegt Ihre Beine in­ tensiv und hinterlässt ein Gefühl der Leichtigkeit. Kopffrei

Diese Kopfmassage gefolgt von ei­ ner Gesichtsmassage mit der VINOBLE Rotweinmaske sorgt für einen freien Kopf und vollkommene Entspannung. Wertvolle Rotweinex­ trakte pflegen und regenerieren Ihre Haut. Spüren Sie die positive Ener­ gie der roten Trauben des Weinvier­ tels auf Ihrer Haut. Genießen Sie zum Abschluss das angenehme Ge­ fühl einer in Barrique-Weinbad ge­ tränkten, wärmenden Kompresse auf Ihren Beinen. Alle Details fin­ den Sie links im Kasten.

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FOTOS: THERME LAA – HOTEL & SILENT SPA (2), TETESEPT

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EINFACH NUR STILLE. Gibt es das noch? Einfach entspannen, nichts tun. Stille, sonst nichts. Zeit und Ruhe gehören zu den wertvolls­ ten Gütern unserer Tage. Ruhe su­ chen wir an besonderen Orten, die uns den Alltag für eine Weile verges­ sen lassen. Sie sehnen sich genau da­ nach? Dann auf zum Krafttanken und Relaxen ins neue SILENT SPA der Therme Laa. Dort finden Sie kein Spa wie jedes andere. Hier bleibt der Lärm nämlich wirklich draußen – komplett.


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Stille Kein Tag wie jeder andere

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Therme Laa & Silent Spa Thermenplatz 1 2136 Laa a. d. Thaya 02522/84 700-770 www.therme-laa.at www.silentspa.at

Rundum wohlfühlen – ausgeglichen und erholt! Merz Consumer Care Austria bie­ tet unter verschiedenen Dachmar­ ken innovative Produkte, die die Lebensqualität spürbar verbessern. Zum Portfolio zählen qualitativ hochwertige Produkte zum Wohl­ erfühlen. Ein Beispiel ist die Pro­ duktlinie „tetesept“ – vom Bade­ zusatz bis hin zum Nasenspray.

Der Bade­zusatz „Ausgleich & Er­ holung“ enthält Litseaöl, Blut­ orangenöl, Vetiver und Grapefruit. Körper und Geist werden sanft re­ generiert, Erschöpfung wird redu­ ziert. Sie fühlen sich in Balance und bereit für Neues. Perfekt zur sanften Aufmunterung. www.tetesept.at

Urlaub auf höherer Ebene Kurzurlaub auf der Alm • 3 Nächte inklusive AlmGenussPension mit Buffetfrühstück, AlmGenussPause und Kaffee & Kuchen nachmittags und 6-Gänge-Gourmetmenü abends • Benützung von Pierers AlmSpa & AlmGarten • 1 duftende Almkräutermassage (50 Min.) • 1 Körperpackung mit feuchtigkeitsspendender Ziegenbuttercreme in der Softpackliege (20 Min.) • 1 Flasche Wein der Edition Pierer für zu Hause

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FN 65550Y, © Harald Eisenberger

Seit 1. Oktober sind im SILENT SPA noch mehr Leistungen im Ta­ geseintritt inkludiert. Von neun bis zwölf Uhr wird der Gast mit einem exquisiten Frühstücksbuffet ver­ wöhnt und erhält zudem 15 Prozent Ermäßigung auf Massage- und Kos­ metikbehandlungen. Am Freitag be­ ginnt im SILENT SPA der Wochen­ ausklang bereits um 13 Uhr mit dem After-Work-Ticket und am Sonntag kann von neun bis 14 Uhr genüsslich gebruncht werden. Gönnen Sie sich und Ihrem Körper eine herbstliche Auszeit in der Therme Laa & SILENT SPA! ///


schaurelax Drei natürliche Heilmittel an einem Ort gibt es österreichweit nur in Bad Tatzmannsdorf. Sie ­bilden die Basis für ganzheitliche Behandlungsund Entspannungsmöglichkeiten.

Urlaub auf den Spuren der „heilsamen Drei“

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2 1 Wirksame Entspannung: Kompetent durchgeführte Massagen runden Ihren Auf­ enthalt ab. 2 Moor: heilender Schatz aus der Tiefe

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lette bewährter Anwendungen. Er- kurärztlichen Betreuung und einer gänzende Massagen und weitere The- breiten Palette an physikalischen rapien sowie Bewegung und Therapiemöglichkeiten sind sie seit individuelle Ernährungsberatung Generationen das Geheimnis der sind die perfekte Abrundung einer Heilerfolge der Bad Tatzmannsdorfer Gesundheits-Auszeit. Das heilsame Kur. Moor wird vor allem aufgrund Loslassen des Alltags bestimmt hier seiner schmerzlindernden Wirkung das entspannte Tempo. Und dazu bei der Behandlung von Erkrankunträgt auch ein komfortables Ambi- gen des Stütz- und Bewegungsappaente in den Hotels des Resorts bei. So rats – wie Wirbelsäule oder Gelenke zeichnen sich die beiden 4*S Ther- – eingesetzt. Mit Bädern in natürlimenhotels, das REDUCE HOTEL chem Kohlensäuremineralwasser VITAL und das REDUCE HOTEL werden Durchblutungsstörungen THERMAL, durch zwei großzügige und BlutdruckregulationsbeschwerThermen- & Saunalandschaften aus, den behandelt. die nur Hotelgästen zugänglich sind. Weitere Zusatzangebote im REDUCE – das Wort wurzelt im REDUCE sind: Krafttraining nach Lateinischen: „reducere“. Zurück- Nicht nur in den Innen-, sondern Kieser, Fitnessanalysen und Personal führen. Auf den Punkt bringen. Auf auch in den wunderbar gestalteten Training, sportwissenschaftliche das Wesentliche, das wirkt. Und das Außenbereichen taucht man in woh- Beratung, medizinische Hypnose ist gerade in Bad Tatzmannsdorf al- liges Thermalwasser ein. Die hotelei- sowie Meditation. /// les andere als wenig. Finden sich hier gene Thermen-, Sauna- und Sinnesdoch gleich drei Naturheilmittel: das welt bietet eine behagliche kohlensäurehältige Mineralwasser, Atmosphäre und sinnliche Entspandas Heilmoor und die 1988 erschlos- nung. Nach einer abwechslungsreisene Therme. chen Saunatour zieht man sich gerne in das „Reich der Sinne“ zurück: Dreifaches Erlebnis KlangReich mit Wasserbetten, FühlReich, SehReich, GeschmackReich Das Bewusstsein, sich Gutes zu tun, und DuftReich laden zum Relaxen info stellt sich im REDUCE GESUND- ein. HEITSRESORT Bad Tatzmannsdorf rasch ein: bei einer satten Moor- Gesundheit und Regeneration packung, im prickelnden Heilwasser, liebevoll „Champagnerbad“ genannt, Das Kurangebot im REDUCE oder im entspannenden Thermalwas- GESUNDHEITSRESORT Bad So finden Sie uns ser und bei speziellen Behandlungen, Tatzmannsdorf zeichnet sich durch Das REDUCE GESUNDHEITS­ die Rücken und Gelenke sozusagen seine ganzheitsmedizinische Betrach- RESORT BAD TATZMANNSDORF tung des Menschen aus. Die Basis da- befindet sich inmitten der runderneuern. Rund um diese drei Schätze aus der für sind die drei natürlichen Heilmit- Thermenregion Burgenland. Natur nutzen Ärzte und Therapeuten tel, die in ihrer Vielfalt einzigartig in Telefon 03353/82 00 50 für die Gäste eine wirkungsvolle Pa- Österreich sind. Gemeinsam mit der www.reduce.at heft 5|2017

FOTOS: REDUCE GESUNDHEITSRESORT BAD TATZMANNSDORF/BRUCKNER

TEXT VON MICHAEL KRAUSE


Sich zurückziehen in die ­hoteleigene Thermen-, Sauna- und Sinneswelt

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schaurelax Das AVITA Resort****Superior zählt zu den ­schönsten Wellness-Resorts in ganz Österreich und wurde drei Mal in Serie zu Österreichs ­„Wellnesstherme des Jahres“ ausgezeichnet. AVITA RESORT****SUPERIOR

Wellness, Exklusivität und Lifestyle

Auf den Spuren von Adam & Eva

Wenn sich dies wie ein Paradies für Sie anhört, dann haben Sie Glück! Denn dieses irdische Schlaraffenland ist nicht allzu weit entfernt. Sollten wir uns nicht alle ein wenig Himmel auf Erden gönnen, wenn dieser so nah ist? Inmitten der sanfthügeligen Landschaft des Südburgenlandes, auf halbem Weg zwischen Wien und Graz, Es wartet eine der schönsten Saunalandschaften Österreichs.

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ist dieses kleine Paradies zu finden: Das AVITA Resort hat sich österreichweit als Top-Wohlfühladresse etabliert, denn hier taucht man ein in reinstes Thermalwasser und erlebt die perfekte Kombination aus stilvollem Luxus, spürbarem Wellnessgenuss und kulinarischen Höhepunkten. Himmlisches Thermalwasser – eine Wohltat!

in eine schier unendliche Menge an Energie in seiner reinsten Form. In einem der 15 Wohlfühlbecken lässt es sich wunderbar relaxen und wenn es draußen ungemütlich wird, genießt man am besten unter freiem Sternenhimmel im glasklaren 36 °C warmen Erlebnisbecken inmitten des Naturbadeteiches den Blick in die verträumte Landschaft des Südburgenlandes. Sauna Garten Eden

Einfach unerhört ungestört! Vier Wohlfühlsaunen bringen die Damenwelt ganz schön ins Schwitzen – vom Aromadampfbad über das Laconium bis hin zur Solegrotte. Für Frauen, die es ganz besonders heiß mögen, gibt es die klassische finnische Aufgusssauna. Die Erfrischungsecke mit Wasser, Tee und frischem Obst rundet das Angebot ab und aktuelle Frauen-Magazine sorgen für reichlich Gesprächsstoff.

Seit Tausenden Jahren in 896 MeParadiesische Vielfalt tern Tiefe gereift und nun ans Tages- Damit man es anschließend richtig licht gebracht. Dieses wohlig-warme warm hat, lädt die Saunalandschaft Hotelgäste können sich in den hoNass hat nur eines im Sinn: Ihrer mit 20 Saunakabinen auf ein heißes teleigenen Wasser-, Sauna- und RuHaut, Ihrem Körper, Ihrem Geist Vergnügen ein und stärkt mit wohl- hebereich „AVITA Exklusiv“ zuund Ihren Sinnen Wohlbefinden zu tuenden Saunaaufgüssen das Im- rückziehen und unter freiem bescheren. Das Eintauchen in Ther- munsystem. Ein einzigartiges Sau- Himmel im Schwebebecken mit ermalwasser bedeutet das Eintauchen naerlebnis in einer der schönsten gonomischen Wassersofas entspanSaunalandschaften Österreichs ge- nen. Umgeben von der sanften nießen und dabei im bezeichnenden Wärme erlebt man hier kostbare Sauna Garten Eden und AVITA Momente der Entschleunigung. Lady’s Spa entspannen. Ein feines Nicht zu vergessen die hervorragende Himmelreich für Wellnessanhänger Küche! Sobald Küchenchef Jürgen und jene, die es noch werden möch- Zach mit seinem Team den Koch­ ten. Die einzelnen Saunakabinen löffel schwingt, läuft bei den AVITAlassen jeden Saunagang zu einem Gästen das Wasser im Mund zusamheißen, duftenden und einzigarti- men. Sorgfältig ausgewählte Zutaten werden raffiniert gewürzt und gen Erlebnis werden. verführerisch zubereitet – diese GeLady’s Spa schmackskompositionen möchten vor allem eines: Glücksgefühle bereiWenn Mädls lieber unter sich bleiben ten! Jürgen Zach: „Meine Philosomöchten, dann tut sich hier ein wah- phie ist es, aus frischen, hochwertigen res Schlaraffenland auf. Die Rede ist Produkten mit viel „Handwerksvom AVITA Lady’s Spa. Hier kann kunst“ kreative Gerichte zuzubereifrau einfach mal abtauchen, unbe- ten, die den Geschmacksnerv der schwert relaxen, den Alltag vergessen. Gäste punktgenau treffen.“ /// heft 5|2017

FOTOS: AVITA RESORT

2.000 QUADRATMETER Wasserflächen, 20 Wohlfühlsaunen und der hoteleigene Wasser-, Sauna- und Ruhebereich AVITA Exklusiv mit Schwebebecken und vier exklusiven Wohlfühlsaunen sowie Tee- und Früchtebar sorgen für himmlisches Wellnessvergnügen.


Auch die Beleuchtung trägt zur Entspannung bei.

Poollandschaft AVITA Exklusiv, links der Ruheraum

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AVITA Resort Thermenplatz 1 A-7431 Bad Tatzmannsdorf Tel.: +43 (3353) 8990-0 info@avita.at www.avita.at

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schaulivin EXPERTENKOLUMNE BAUEN & WOHNEN

wie bitte? leistbare reihenhäuser und wohnungen – und das seit 70 jahren! Besuchen Sie unsere Website und finden Sie Ihr neues Zuhause!

DAS NEUE BAUEN: AUFBRUCH IM UMBRUCH. Themen. Thesen. Vorschläge. Von Dr. Richard Woschitz www.woschitzgroup.com

Ein aktuelles EBSGProjekt in Pöttsching

So hat Heizen Zukunft Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser! Kosten sind. Außerdem wirken sich bei Luftwärmepumpen unter­ schiedliche Nutzereigenschaften ­sowie schlecht gedämmte Häuser wesentlich stärker aus als bei ­anderen Heizungen. Wenn ein zu kleines Gerät berechnet wurde, ­aufgrund von falschen Nutzer-An­ nahmen oder höherem Energiebe­ darf in den Wintermonaten, wird das Gerät in einem sehr schlechten Wirkungsbereich betrieben. Dies wiederum führt zu einem erhöhten Stromverbrauch. Der Strompreis setzt sich zurzeit aus 32 % Strom­ preis, 41 % Steuern und 27 % Netz­

„Alternative Heizsysteme sind gut fürs Klima – das Börsel schonen sie aber nur bedingt.“ Alleine im Burgenland heizten laut Statistik Österreich im Jahr 2015 bereits 24.878 Haushalte mit einer Wärmepumpe. Vor allem Luftwär­ mepumpen werden immer belieb­ ter. Ihr Vorteil liegt sicherlich in den geringen Anschaffungskosten. Allerdings gibt es bereits Prognosen, die besagen, dass durch den Anstieg der Energiepreise das Heizen mit Luftwärmepumpen wesentlich ­teurer werden wird. Diese Geräte erzeugen aus der Umgebungsluft Wärme für Gebäude. Jedoch sinkt ihr Wirkungsgrad, je kälter die Au­ ßentemperatur ist. Daher bedeuten tiefe Temperaturen, dass mehr zu­ sätzliche Energie benötigt wird. Untersuchungen haben ergeben, dass die tatsächlichen Heizkosten meist höher als die berechneten 86 schau

bereitstellung zusammen. Vor allem die Bereitstellung der Netze könnte durch die Förderung der Elektromobilität künftig zu einem Kostentreiber beim Strompreis wer­ den. Daher ist es aus heutiger Sicht schwer zu sagen, welche Heizung in Zukunft die billigste im Betrieb sein wird. Aus Gründen des Klima­ schutzes sollten wir jedoch soweit wie möglich auf fossile Brennstoffe verzichten. Herzlichst, Ihr Dr. Richard Woschitz Der Autor ist Gründer und Eigentümer der Woschitz Group, einem Netzwerk an Ziviltechnik-Büros in Wien, Feldkirchen (RWT Plus), Eisenstadt, Oberwart (Woschitz Engineering) und Mödling (DWP Ingenieure). Dazu kommen Kompetenzzentren für die Projektentwicklung (Pannonia Consult) und die Immobilienbewertung (InterREC).

Auch in Neufeld werden derzeit neue Wohnungen gebaut.

70 Jahre EBSG 10.000 leistbare Wohnungen und Reihenhäuser als komfortables Zuhause für 30.000 Menschen. Alles begann im Jahre 1947 mit einer kleinen Schicksalsgemeinschaft hilfsbereiter Menschen. Um der Wohnungsnot nach dem Krieg zu begegnen, schlossen sich 30 Pött­ schinger zu einem ambitionierten Projekt zusammen, das die Geschichte des burgenländischen Wohnbaus für immer verändern sollte: Die Erste Burgenländische ­G emeinnützige Siedlungs­ genossenschaft, kurz EBSG, war ins Leben gerufen worden. Gebaut wurden zunächst nur Einfa­ milienhäuser. Anfang der 1970erJahre begann man damit, die ersten Wohnhausanlagen in Oberpullen­ dorf und Mattersburg zu errichten. Damit begann eine neue Ära, die den Grundstein für das heutige Wirkungsfeld der EBSG legen sollte. Zu Beginn der 80er-Jahre kam ein weiteres Standbein hinzu: die Er­ richtung von Kommunalbauten. In den kommenden Jahren wurden zahlreiche Gemeindezentren, Feu­ erwehrhäuser, Mehrzweckhallen und Schulen errichtet. Im Jubiläumsjahr 2017 präsentiert sich die über die Jahrzehnte erfolg­

reich gewachsene Unternehmens­ gruppe der EBSG moderner und wirtschaftlich gefestigter denn je. Im Portfolio finden sich Wohnun­ gen und Reihenhäuser für Junges Wohnen, Familien, Betreubares Wohnen und zahlreiche Referenz­ projekte im Kommunalbauwesen. Beachtlich ist, dass es trotz dieser starken Entwicklung gelungen ist, dem Grundgedanken des leistbaren Wohnens stets treu zu bleiben. EBSG-Geschäftsführer Peter Schlappal: „Wir schaffen leistbaren Wohnraum für alle Generationen und gehen dabei innovative Wege.“ info

Erste Burgenländische ­ emeinnützige Siedlungs­ G genossenschaft EBSG Amtsgebäude 1 7033 Pöttsching Hotline: 02631/22 05-0 office@ebsg.at www.ebsg.at

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FOTOS: WWW.WETZELSDORFER.AT, EBSG (2), WOLFGANG SZIDERICS, WNG

In den Medien kann man mittler­ weile sehr viel über alternative Hei­ zungsanlagen lesen. Angefangen von Hackgut- oder Stückholzhei­ zungen über Anlagen, die mit der Kraft der Sonne betrieben werden, bis hin zu elektrisch betriebenen Heizungen. Darunter fallen Wär­ mepumpen- sowie echte Elektro­ heizungen. Bei all diesen Anlagen werden theoretisch keine fossilen Brennstoffe verwendet. Theoretisch deshalb, weil der Strom in Öster­ reich im Jahr 2015 noch immer zu 12 % aus fossilen Brennstoffen er­ zeugt wurde.


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Landeshauptmann Hans Niessl und Landesrätin Astrid Eisenkopf präsentieren die Wohnbauberatung mit Energie.

Wohnbauberatung mit Energie Das Land Burgenland ermöglicht mit der besten Wohnbauförderung aller Bundesländer nicht nur leistba­ res Wohnen. Auch das Thema Ener­ gie hat im Rahmen der burgenländi­ schen Wohnbauförderung einen sehr hohen Stellenwert. Kluges Bauen & Sanieren

Sie planen, ein Haus zu bauen oder das bestehende Eigenheim zu sanie­

ren? Informieren Sie sich schon vor der Planungsphase über wichtige energietechnische Themen und spa­ ren Sie dabei Geld. Denn im Nach­ hinein sind bereits gesetzte Maß­ nahmen nur schwierig und mit erheblichen Kosten zu korrigieren. Seitens des Landes gibt es neben der Förderung von Alternativenergie­ anlagen auch eine kostenlose Ener­ gieberatung bei Neubauten und bei der Sanierung bestehender Häuser. Profitieren auch Sie von optimalen Energielösungen und Fördermög­ lichkeiten. Unabhängige Beratung

JETZT NEU IM BURGENLAND: Die kostenlose Wohnberatung zahlt sich aus! und unabhängige Beratung aus einer Hand für Ihr Bau- oder Sanierungsvorhaben. Profitieren auch Sie von optimalen Energie­ lösungen und Fördermöglichkeiten und sichern Sie sich noch heute einen Termin für Ihre persönliche Beratung! post.a3­energie@bgld.gv.at, Telefon: 057/600 DW 2801

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aus. Die kostenlose Beratung infor­ miert Sie umfassend über ener­ gierelevante Themen in den Berei­ chen Neubau und Sanierung von Gebäuden, die Beheizung und ­Klimatisierung von Gebäuden sowie Stromapplikationen.

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Die Gemeinnützige B ­ au-, Woh­ nungs- und Siedlungsgenossenschaft in Wiener Neudorf errichtet bis ­Dezember 2017 Wohnungen in der Badener Straße in Wiener Neustadt. Auf dem Grundstück werden ein Objekt mit 35 Wohnungen zum Mieten und Kaufen sowie 35 Abstell­ plätze gebaut. Alle Wohnungen haben Freiflächen in Form von ­ ­Balkon, Garten oder Terrassen. Von klein bis groß

Ziel der WNG ist es, moderne Lebens- und Wohnqualität zu schaf­ fen. Die Wohnungsgrößen reichen von ca. 45 Quadratmetern bis ca. 130 Quadratmeter. Ausgestattet sind die Einheiten unter anderem mit ­k eramischem Ziegelmauerwerk, Fliesen, Fußbodenheizung, Parkett­ böden (Eiche) u. v. m. Im Haus befinden sich außerdem Aufzüge ­

und Kellerabteile. Eine Fernwärme­ heizung sorgt für wohlige Tempera­ tur in den Wohnräumen. Wurde Ihr Interesse geweckt? Gerne beantworten wir im Vorfeld Ihre ­Fragen. Eine unverbindliche Besich­ tigung ist jederzeit möglich. Immo­ bilienmakler Florian Kramberger freut sich auf Ihre Kontaktauf­ nahme!

Das Grundstück befindet sich an der Badener Straße auf dem Gelände der ehemaligen Bechtoldsheim-Kaserne.

Gemeinnützige Bau-, Wohnungsund Siedlungsgenossenschaft in Wr. Neudorf „WNG“ eGen.m.b.H. Reisenbauer-Ring 2/1/1 2351 Wiener Neudorf Tel. 02236/457 67 E-Mail office@wng.at www.wng.at


schauliving Rechnitz

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FOTOS: OSG

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Nachhaltiges Bauen in gewachsenen Strukturen TEXT VON MICHAEL KRAUSE

Ein immer wichtigeres Thema für die OSG wird das Bauen in gewachsenen Strukturen. Nirgends in Europa wird mit dem Land so sorglos umgegangen wie in Österreich. Ein großes Problem dabei stellt die tägliche Neuverbauung von rund 20 Hektar (= 30 Fußballfelder) an Äckern und Wiesen während der letzten Jahre dar. DAS THEMA der Nutzung von brach liegenden Industrie-, Gewerbe- und Wohnflächen wird also immer wichtiger, um den Bodenverbrauch nachhaltig einzudämmen. Die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft hat diesen Weg vor Jahren bereits eingeschlagen und gezielt Projekte durchgesetzt, indem sie brach liegende Liegenschaften und Gebäude gekauft und darauf neu gebaut oder aber saniert und moderne Wohnprojekte geschaffen hat. Auch im Südburgenland werden einige solcher Projekte durchgesetzt. Loipersdorf

Das ehemalige Gasthaus Ruiter wurde in den vergangenen Monaten

Markt Allhau

in ein topmodernes Wohnhaus umgebaut. Neben Wohnungen im Erdgeschoß, die gezielt für Senioren im Rahmen des betreubaren Wohnens konzipiert sind, entstanden im Obergeschoß Startwohnungen für junge Menschen. Großzügige Dachterrasse mit Blick ins Grüne machen diese Wohnungen besonders attraktiv. Markt Allhau

Früher stand das Gasthaus Hagenauer hier – nun wird ein Multifunktionsgebäude errichtet, in dem nicht nur der neue Nahversorger seinen Platz findet, sondern zusätzlich auch Wohnungen für Senioren im Rahmen des betreubaren Wohnens sowie schicke Dachgeschoßwohnungen errichtet werden. Rechnitz

Hier wurde zu Sommerbeginn im ehemaligen Gasthaus Rose ein neuer Eissalon samt Kaffeehaus eröffnet. Vorbereitungen für ein weiteres Lokal, nämlich ein modernes Pub, Kleinwohnungen für junge Menschen als Startwohnungen und betreute Wohnungen für ältere Menschen sind im Gange. Zusätzlich werden hier drei großzügige Penthouse-Wohnungen mit herrlichem Ausblick über ganz Rechnitz entstehen. Ollersdorf

Markt Allhau vorher

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Nach den Abbrucharbeiten im Vorjahr war es heuer soweit – auf dem Standort des ehemaligen Gasthaus

Graf, in wunderbar zentraler Lage, wurde in den vergangenen Monaten ein modernes „Haus der Generationen“ errichtet. Bei diesem Wohnhaus entstanden zum einen Wohnungen für Senioren im Rahmen des betreubaren Wohnens. Diese Wohnungen sind sowohl für alleinstehende Senioren als auch für Paare bestens geeignet. Die Wohnungen im Obergeschoß sind als Startwohnungen besonders für junge Menschen konzipiert. Wohnungen sind noch frei und sofort beziehbar! Jennersdorf

Mit dem Kauf des ehemaligen ­Burgenlandhofes der Familie Kern wurde der Startschuss für ein besonderes Projekt in Jennersdorf gegeben. Hier entstehen neben einem klassischen Dorfgasthaus betreute Wohnungen für die Mutter Teresa Vereinigung, Ordinationen, Büros sowie schicke PenthouseWohnungen.  /// info

Oberwarter Siedlungs­ genossenschaft (OSG) Rechte Bachgasse 61 7400 Oberwart Tel. 03352/404 oberwart@osg.at www.osg.at Schon gesehen? Wenn nicht, klick Dich rein! Der OSG-WohnBLOCK auf Facebook: facebook.com/OSGWohnBLOCK

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Die mattschwarz l­ackierte ­Motorhaube ist ein typisches ­Abarth Erkennungsmerkmal. Rallye-­Altmeister Rauno Aaltonen hat sich d ­ arauf sogar verewigt.

Abarthig, wirklich!

Zeigen Sie uns Ihr GARAGENGO LD garagengold@ . schaumedia.a t

TEXT VON ALEX KRISTAN, FOTOS: ADRIAN BATTY

Als Roadster stand der Fiat 124 Spider sinnbildlich für das Italien der Sechzigerjahre mit Dolce Vita unter südlicher Sonne. Wir haben eine der raren Rally-Versionen mit Abarth-Kriegsbemalung und Straßenzulassung entdeckt.

info

Unser Autor Aktuell tourt Alex Kristan als Comedian mit seinem aktuellen Soloprogramm LEBHAFT durch ganz Österreich. Mit ­punktgenauen Parodien und der maßgeschneiderten „Individual Comedy“ ist er einer der beliebtesten Acts bei Top-Events in ganz Österreich. Infos und Termine auf: www.alexkristan.at

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VOR RUND fünfzig Jahren war „Stradale“ kam, war den damaligen der Fiat 124 Spider die Inkarnation Homologationsvorschriften für die der bezahlbaren „Bella macchina“, Gruppe 4 zu verdanken. 500 Exemdie im betörenden Pininfarina- plare mit Straßenzulassung mussten Blechkleid alle Roadster-Rivalen gefertigt werden, um als Spezialverblassen ließ. 1966 vorgestellt, Gran-Turismo an der Rallye-WM war er der schöne Nebenbuhler teilnehmen zu dürfen. des damaligen Konzernbruders Alfa Weg mit dem Speck ­Spider. Auf dem Genfer Salon von 1972 zeigte Fiat dann die Rally-Version Die Abarth-Ingenieure verpassten des Italo-Schönlings im Abarth- dem Serien-Spider eine SchlankLook mit mattschwarzen Hauben, heitskur, indem sie auf die hinteren fixem Hardtop und breiten Backen. Sitze verzichteten, Motorhaube und Dass es überhaupt zur Straßenver- Kofferraumdeckel durch Kunststoffsion des Fiat 124 Abarth Rally teile ersetzten und dünnwandige

­ üren aus Alublech montierten. T Auch Stoßstangen, Handschuhfachdeckel, Serientürgriffe und Sonnenblenden wurden entfernt. Am Ende war der Wagen 100 Kilo leichter. Dass der 124 Abarth Rally dann mit vollen Tanks trotzdem immerhin noch 945 Kilo Kampfgewicht auf die Waage brachte, hatte in erster Linie damit zu tun, dass man einen Überrollbügel einbaute, ein Hardtop aufsetzte und die vorher starre Hinterachse durch Einzelradaufhängungen mit umgekehrten Dreieckslenkern, Längslenkern, Federbeinen und Schraubenfedern ersetzte. heft 5|2017


top tipps

schaugaragengold

Helden von heute Beim Motor wurde der Register­ vergaser durch zwei Weber-Fallstrom-Doppelvergaser ersetzt, darüber hinaus wurden die Ventile des Vierzylinders vergrößert und den beiden oben liegenden Nockenwellen größere Ventilzeitenüberschneidungen auf den Weg mitgegeben, sodass am Ende, auch durch eine modifizierte Auspuffanlage, 128 anstatt 118 PS zu Buche standen. Bei den Gruppe-4-Werksautos kitzelte man noch deutlich mehr aus der Technik. Mit 160 PS am Anfang bis 210 PS am Ende wurde deutlich, welches Potenzial in dem Aggregat steckte. Dieses Exemplar ist eines von ins­ gesamt rund 1.000 Stück jemals ­gebauter „Stradale“-Versionen des 124 Abarth Rally und befindet sich im Besitz eines Wiener Oldtimer-

Enthusiasten, der bereits als Navi­ gator die legendäre Ennstal Classic ein Mal gewinnen konnte und zwei Mal den zweiten Platz belegte. „Bei ­Classic Rallyes sitze ich lieber am Beifahrersitz und rechne, als selber zu fahren.“ Seine Auto-Leidenschaft ist durchaus italophil und so steht für den Alltagsgebrauch ein Fiat 500 vor der Tür. Selbstverständlich auch in der flotten Abarth-Version wie der Urahn in der Garage. Nicht nur fürs Auge

Der Abarth Rally Spider wurde vor zwölf Jahren einem Salzburger abgekauft und es wurde nur „das Notwendigste gemacht“. Nötig waren die Überholung des Fahrgestells, neue Dämpfer und Gummis und auch die Bodenplatte wies Löcher

auf. Dennoch war dem neuen Eigner wichtig, aus dem Auto kein steriles Schauobjekt zu machen, wie es bei der Restaurierung von Klassikern derzeit recht modern geworden ist. „Ich verstehe das Auto im wahrsten Sinn als Fahrzeug. D ie artgerechte Bewegung und Gebrauchsspuren gehören da einfach dazu.“ Der Spider wird in der Tat regelmäßig bei Veranstaltungen auf gesperrter Strecke seiner Urbestimmung zugeführt und sehr forciert am Limit bewegt. Heute gelten die Abarth Rally Spider als gesuchte Liebhaberstücke, von denen sich mit 250 Exemplaren die meisten in Italien befinden. Dann folgt schon Deutschland mit mindestens 70 Stück und in England werden sieben Stück gemeldet. Wir wissen in Österreich von einem. Am Wiener Stadtrand.  /// 1

1 Rundinstrumente hinter dem Sportlenkrad geben Aufschluss über Tempo, Drehzahl und die Flüssigkeiten.

In Zeiten politisch korrekter Mobilität geht es um Entgiftung, Elektrifizierung und Entspaßung des Individualverkehrs. Als Antithese dazu brennen diese Brüder im Geiste rotz­­­­frech die DNA ihrer berühmten Vorfahren in den Asphalt.

FIAT 124 ABARTH RALLY Der Skorpion sticht wieder. Als Derivat des legendären Mazda MX 5 verströmt der offene Zweisitzer mit seinen RecaroSitzen, dem straffen Fahrwerk und ker­ nigem Sound den Geist des legendären Wiener Fiat Tuners Carlo Abarth. Der 1,4-Liter-Motor mit 170 PS macht durchaus Freude. Herr Abarth selig hätte wohl das 1,8-Liter-Aggregat mit 245 PS aus dem Alfa 4C als stimmiger empfunden.

2 Zwei Endrohre machen klar: Hier spielt die Musik. 3 Der Skorpion im Abarth Logo verrät das Sternzeichen des Firmengründers. 4 Schalensitze und H-Gurte als Rückver­ sicherung bei hoher Querbeschleunigung.

Renault Alpine 110

FOTOS: FIAT CHRYSLER AUTOMOBILES N.V., RENAULT SAS/SEAN KLINGELHOEFER, BMW AG

5 Damit man auch lesen kann von wem man gerade überholt wird.

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Ebenfalls große Schuhe zieht sich die Neuauflage des Rallye-Weltmeisters von 1971 und 1973 an. Die Rezeptur des neuen Mittelmotorsportlers stimmt. Wie schon der Urvater steht der neue A ­ lpine für kompromisslose Sportlichkeit und konsequenten Leichtbau. 252 PS und etwas mehr als 1.000 kg Leergewicht versprechen Fahrspaß pur.

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MINI John Cooper Works Auch sein Vorfahre darf sich den Gewinn der legendären Rallye Monte Carlo an die Fahnen heften. Im aktuellen John Cooper Works besinnt sich MINI seiner legendären Rennsportgeschichte und lässt mit 6-Gang-Schaltgetriebe, Sportsitzen, Sportfahrwerk sowie einem Heckspoiler Rennfeeling aufkommen. Auch als Clubman und Countryman erhältlich.

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL

30 Jahre: Seitenblicke auf Promis, Stars & Sternchen

Der „Rock-Revolutionär“ hat’s mitunter schwer Musikalisches Wunderkind: Bereits im zarten Alter von zwölf Jahren erhielt der deutsche Geigenvirtuose David Garrett (37) seinen ersten Plattenvertrag. Im September war er in Wien, wo er in Barbara Stöckls „Nighttalk“ zu Gast war und sein aktuelles Album „Rock Revolution“ promotete. Statt mit Storys aus dem Privatleben, aktuell ist er Single, will David jetzt wieder mit seiner Musik Schlagzeilen machen.

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1 Zum Jubiläum gab‘s von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz eine Riesentorte. 2 Prost auf 30 Jahre: (v. l. n. r.) Nils, Rudolf, Inge und Niki Klingohr 3 Feierten mit: Felix Dvorak, Waltraud Haas und Harald Serafin 4 Kamen gemeinsam zum Fest: Christina, Jacqueline und Richard Lugner 5 Marianne Mendt findet bei Daniel Serafin eine Schulter zum Anlehnen. 6 Opernsängerin Natalia Ushakova mit TV-Legende und ÖBB-Stimme Chris Lohner 7 Fesch: Opernsänger Clemens Unterreiner und Dagmar Koller 8 Mister summerstage Ossi Schellmann mit Gattin Gabriele 9 Beim „Seitenblicken“: Peter Weck, Lotte Tobisch und Christine Reiler.

Ja, ja, mein Beziehungsstatus – ich weiß schon, dass euch der am meisten interessiert …

…, aber heute geht‘s ums neue Album. Also, das Geigerl stimmen und jetzt Konzentration bitte …

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Achtung: Hier kommt Margot Pölz, die aktuelle Miss Burgenland, geflogen.

Schwindelfrei und kreativ: Die Promis hingen sich mutig ans Bungee-Seil, Farbflaschen in der Hand.

FOTOS: HERBERT PFARRHOFER, KRISTIAN BISSUTI (12), JOHANN KORLATH (3)

BISSUTIS KALEIDOSKOP

Am 28. September 1987 knallte um 21.50 Uhr der erste Signation-Sektkorken auf ORF 2. Seither hat sich das kultige „Logo-Auge“ als ­optisches Synonym für die heimische Societyberichterstattung im TV etabliert. Auch nach 30 Jahren scheint das Interesse ungebrochen – mit durchschnittlich 753.000 Sehern und einem Marktanteil von 31 % zählt das Format zu den Lieblingssendungen der Österreicher. Zum ­Jubiläum gab’s eine Party in den Interspot-­ Studios. Na dann: Prost auf 30 weitere Jahre!

Zufrieden: Jasmin Pfeiler, ­Geschäftsführer vom ­Parndorfer Fashion Outlet Thomas Seikmann und Julia Dujmovits.

Bungee-Art: Kreative Promis hingen am Gummiseil

… Oh, wie ist das herrlich. Wenn meine Geige singt, jede noch so indiskrete Frage rasch verklingt.

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Beim belieben Late Night Shopping im Fashion Outlet Parndorf gab’s heuer eine besondere Attraktion. Gemeinsam mit Künstler Tim Norden ließen zahlreiche Prominente zugunsten der St. Anna Kinderkrebsforschung ihrer Kreativität freien Lauf. Und so ging es u. a. für ­Olympiasiegerin Julia Dujmovits, Boxweltmeisterin Eva Voraberger, Entertainerin Ulrike Kriegler und Synchron-Turmspringer Fabian Brandl am Bungeeseil in die Tiefe. Ausgestattet mit Farbflaschen wurden damit am Boden liegende Leinwände bespritzt – und so in ­„abstrakte Kunstwerke“ verwandelt. Diese werden jetzt für den guten Zweck versteigert.

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Splitter Schade, dass Sie da nicht dabei waren Der kanadisch-deutsche Tenor Michael Schade ist nicht nur bekannt für die besondere Qualität seiner Stimme. Er gilt auch als großer Philantrop und Genießer. Und so nutzte er seinen Aufenthalt in Österreich – bei den Sommerkonzerten im Stift Melk sang er im Kolomanisaal unter dem Titel „Von Liebe und Wahn – Von Schubert bis Wagner“ ein Benefizkonzert zugunsten von „Auro Danubia“ –, um bei seinem Haberer Gerhard Urbanek am Naschmarkt vorbeizuschauen. Mit dabei hatte er seine Mama und Ehefrau Dee McKee (r.). Logisch, dass dabei mit dem einen oder anderen Glaserl angestoßen wurde.

Respekt, Herr Vranitzky Charity-Aufbrezeln Unterstützen die Aktion: Moderatorin Barbara Stöckl mit Schauspieler Rudolf ­Roubinek. Freuten sich über den Erfolg: NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Sissi Pröll, Präsidentin von „Hilfe im eigenen Land“.

Im Dirndl unterwegs für den guten Zweck

FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (7), MARKUS KREINER/FAIRPLAYFOTOS.NETW

Seit 2009 ruft die Initiative „Wir tragen Niederösterreich“, organisiert von der Volkskultur Niederösterreich gemeinsam mit Partnern, jeweils am ­zweiten Sonntag im September zum Tragen von Tracht auf. Beim „Natur im Garten“-Fest im Museumsdorf Niedersulz, Niederösterreichs größtem Freilichtmuseum, wurde nicht nur gefeiert, sondern es gab auch einen Losverkauf für den ­guten Zweck . So werden Hilfsprojekte von „Hilfe im eigenen Land“ und damit unschuldig in Not geratene Menschen unterstützt.

In seinem neuen Buch „Rückkehr zum Respekt“ fordert Altkanzler Franz Vranitzky genau das, was der Titel erwarten lässt. Gemeinsam mit Co-Autor Peter Pelinka ­erläutert Vranitzky auf 160 Seiten, warum Anfeindungen und Untergriffe niemandem nützen. Denn auf Aggression folge immer Gegen­ aggression – und das kommt laut ­Vranitzky bei der Bevölkerung gar nicht gut an.

Brotsalon mit dem Segen von ganz oben Zum dritten Mal lud Doris Felber ­Genießer, Partner, Freunde und Kunden zum „Brotsalon“ in den Dachboden des Stephansdoms, um vier spezielle Felber-Brote zu verkosten. Im Bild: Auch Karl Mahrer, Barbara Van Melle, Vera Russwurm und Dompfarrer Toni Faber folgten der Einladung der Wiener Meisterbäckerin (2. v. r.) zu Brot und Wein.

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Jubiläum: Austria Triathlon in Podersdorf

So sche ist‘s am See: Von 1. bis 3. September feierte der Austria Triathlon 30-jähriges Jubiläum – standesgemäß mit einem neuen Teilnehmerrekordvon knapp 2.500 Startern aus 29 Nationen. Die glücklichen Sieger wurden im Ziel vom zweiten Landtagspräsidenten Ing. Rudolf Strommer, der ­Podersdorfer Bürgermeisterin Michaela Wohlfart, Austria-Triathlon-­ Organisator Daniel Döller, Podersdorf-Tourismus-Chefin Doris Neger und Burgenland-Tourismus-Geschäftsführer Hannes Anton mit einem kräftigen Applaus empfangen.

Ganz nach dem Vorbild von Regine Sixt am Münchener Oktoberfest lud Sonja Kato-Mailath-Pokorny zur Wiener Damenwiesn in den Prater. Davor stand aber erstmal das obligatorische Aufbrezeln auf dem Programm. Bei der Gastgeberin und Kranzl-Queen Niki Osl legte Georg Bundy Hand an. Mit Erfolg: Der Abend brachte 7.000 Euro für die Pink-Ribbon-Aktion der Österreichischen Krebshilfe. Bravo.

Ein Hollywood-Star legt in Wien auf Chris Masterson kennt man nicht nur durch seine Rolle als Francis in der Serie „Malcom mittendrin“. Auch als DJ hat er sich einen ­Namen gemacht. Vor seinem Set im „Bollwerk Vienna“ schlenderte er durch die City und besuchte PromiFriseur Josef Winkler in seinem Hair-Couture-Salon am Judenplatz.

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL 1

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Gürtlers-Enkerl in der Josefstadt

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Zum Saisonauftakt wurde im Theater in der Josefstadt der nagelneue Bühnenboden eingeweiht. Die Bretter, die die Welt bedeuten, wurden von den Österreichischen Bundesforsten übrigens im südlichen Wienerwald geschlagen. Auf dem Programm für die Premiere im doppelten Sinn stand der „Engel mit der Posaune“ aus der Feder von Ernst Lothar. Im Mittelpunkt der Handlung steht das Schicksal der Wiener Klavierbauerdynastie Alt. Dem Publikum gefiel‘s und so wurde das Ensemble rund um Michael Dangl, André Pohl, Marianne Nentwich, Maria Köstlinger und Alexander Absenger eifrig beklatscht. Besonders aufregend war der Abend für Valentin Winkler. Der Sohn von Sacher-Chefin Alexandra Winkler und Ehemann Matthias Winkler stand als Hans Alt Junior auf der Bühne. Elisabeth Gürtler war vom Schauspiel ihres Enkelsohns verzückt.

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1 Premierengäste: Paulus Manker und Elisabeth Auer 2 Matthias und Alexandra Winkler drückten ihrem Sohn, der auf der Bühne stand, die Daumen. 3 Harald Serafin kam mit seiner Gattin Ingeborg, kurz „Mausi“. 4 Elisabeth Gürtler mit Peter Weck im Premierengetümmel. 5 Herbert Föttinger, Sandra Cervik, Michael Dangl 6 Der Jüngste im Ensemble: Valentin Winkler lässt sich feiern. 7 Bitte lächeln: Seine Oma, Elisabeth Gürtler, hält den besonderen Augenblick mit dem Handy fest.

Wiener Hilfswerk: Zeitreise zum Siebziger

Die Vampire tanzen wieder im Ronacher 1

Erika Pluhar sorgte mit einer Lesung für Gänsehaut im Publikum. Gratulierten: die Schauspieler Barbara Wussow und Albert Fortell.

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Seit Kurzem dreht sich im Ronacher wieder alles rund um Blut, Knoblauch und Kruzifixe. Zum 20-jährigen Jubiläum kehrte das Kultmusical nach Wien, seinen Uraufführungsort, zurück. Die Proben waren zum Anbeißen. Karin Praniess-Kastner (Präsidentin Wiener Hilfswerk), Ingrid Korosec und Othmar Karas (Präsident Hilfswerk ­Österreich)

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FOTOS: KRISTIAN BISSUTI

Pflege, Kinderbetreuung oder Nachbarschaftszentren: Seit 1947 engagiert sich das Wiener Hilfswerk im Sozialbereich. Zum Jubiläum gab es ein Riesenfest im Studio 44 der Österreichischen Lotterien. Die Gäste erlebten dabei eine Zeitreise. Videoeinspielungen erinnerten an die Besonderheiten der sieben Jahrzehnte und eine Musik-Combo spielte die jeweils zum Zeitgeist passenden Stücke.

1 Regisseur Cornelius Baltus und Musical-Intendant Christian Struppeck freuen sich auf die neue Spielzeit. 2 Diana Schnierrer wird gleich von Drew Sarich angeknabbert. 3 Gebissen? Schwamm drüber!

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neug er mehr

wecken.

MUSEEN erforschen – Kultur hautnah erleben. Die vier Museen der Wien Holding – das Mozarthaus Vienna, das Kunst Haus Wien, das Jüdische Museum Wien und das Haus der Musik – machen Kunst und Kultur auf eine ganz besondere Weise erlebbar. Tickets erhältlich bei www.wien-ticket.at oder direkt bei den Museen. www.wienholding.at


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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: CHRISTOPH BERNDL

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Society-Lady mit Herz für Kinder Bereits 2014 ehrte das Hilfswerk Austria International im Rahmen seiner Benefizgala zum 25-jährigen Bestehen im Haus der Industrie Jeannine Schiller für ihren unermüdlichen Einsatz als Botschafterin für Kinder in Not. Und die Society-Lady stellt sich nach wie vor in den Dienst der guten Sache und lud traditionellerweise zu ihrem alljährlichen Charity-Event. Auch heuer folgten wieder zahlreiche Promis der Einladung ins Modehaus Hämmerle auf der Wiener Mariahilfer Straße, um als Modeberater den Charityverkauf für behinderte Kinder in Moldawien anzukurbeln.

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Hans Klok lädt ins „House of Mystery“

1 Jeannine Schiller im Einsatz für Kinder in Not. 2 Machten begeistert mit: Christoph Fälbl und Gabriele Benesch. 3 Reinhard Nowak und Barbara Karlich sichten erste Schnappschüsse. 4 Karl Schranz mit Ehefrau Evelyn und Wolfgang Schwarz (l.) 5 Ramesh Nair und Susanna Hirschler 6 Elisabeth Engstler kam mit Tochter Amelie. 7 Die Gastgeberin begrüßt Nina Blum. 8 Bestens gelaunt: Die Showdance-Profis Willi Gabalier, Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov. 9 Christina „Mausi“ Lugner mit Schauspieler und Dancing-Star Oguz „Mike“ Galeli 10 Zum Abbusseln: Intendant und Schaupieler Christian Spatzek herzt seine Ehefrau Sun Young.

Klarer Fall: Manfred Ainedter ist 66 1

Das gibt es doch gar nicht: Hans Klok zuabert ein Kartendeck aus dem Mund.

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Im Gerichtssaal ist der Topanwalt gefürchtet . Jetzt startet er in „Rechthaberer“ auf Puls 4 durch. Davor gab’s eine Riesensause am Dach des Justizpalastes.

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FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (15)

Er gilt als der schnellste Illusionist der Welt. Der Niederländer Hans Klok sorgt bei seinen Fans seit Jahren für erstaunte Blicke und offene Münder – nicht nur wegen seiner markanten Fönwelle. Im März 2018 kommt er mit seiner neuen Show „House of Mystery“ nach Österreich . Beim Promoauftritt gab’s einen ersten Vorgeschmack. Am Ende blieb eine Frage im Raum: Danach bringt er kurz mal ein Tisch zum Fliegen –unglaublich, aber wahr. Wie macht der Klok das bloß?

1 Die ORF-Lady Nadja Bernhard präsentierte ein ZIB-Special über den Jubilar. 2 Der Jubilar ist ein Dauertelefonierer. Daher gab es eine „Smartphone-Torte“. 3 Auch die Kollegen, Peter Philipp (l.) und Rudolf Mayer, kamen gratulieren.

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Dominic hat den Kick Nicht nur gelbe Filzbälle liebt er. Auch das runde Leder hat es Austro-Tennisstar Dominic Thiem angetan. Dafür hat er sogar einen Verein gegründet: den TFC Matzendorf. Bei einem Match kickte er jetzt 90 Minuten lang höchstpersönlich für seinen Club. 1

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1 Wort gehalten: Andi Herzog wurde von Dominic Thiem als Trainer für das Match des TFC Matzendorf „verpflichtet“. 2 Ballgefühl hat Dominic auch in den Beinen. 3 Voller Einsatz statt Showkickerl. Herzog hat Thiem bereits in Monaco auf dem Feld erlebt und war begeistert: „Der kickt ja wie Ronaldo.“ 4 Die ganze Bank fiebert mit.

Traum-„Hopfzeit“ im Hause Kolarik

FOTOS: KRISTIAN BISSUTI (6), BERNHARD BERGMANN (3)

1 Top-Barmixer sevierten die besten Cocktails. 2 „Cuba Libre“ heizte musikalisch ein. 3 Bei der Eröffnung: (v. l. n. r.) Christian Kowald, Bgm. Werner Gutzwar, Mag. Doris Fritz, Hannes Wagner, Hoteldirektorin Sandra Sifkovits, Pfarrer Alois Schlemmer, Bgm. Herbert Spirk und LAbg. Hubert Lang. Ab sofort wird unter demselben Nachnamen angezapft: Die Brauteltern Karl und Hanni Kolarik mit Tochter Regina und Neo-Schwiegersohn Michael.

Wenn die Tochter einer der bekanntesten Praterfamilien Wiens heiratet, wird das natürlich standesgemäß gefeiert. Da der Name Kolarik untrennbar mit Bier verbunden ist, dominierte bei der Trauung in der Franziskanerkirche Hopfen statt der üblichen Rosen. Auch der Brautstrauß und die weiße Kutsche, mit der es anschließend zum Feiern ins Schweizerhaus ging, waren mit der wichtigen Bierzutat geschmückt.

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Bier-Dynastien: (v. l. n. r.) Sigi Menz (­ Ottakringer), Karl Kolarik (Budweiser), Marcus Mautner Markhof (Grieskirchner), Eva Menz und Christiane ­Wenckheim (Ottakringer).

Da geht die Sonne auf Nach nur dreimonatiger Umbauzeit wurde jetzt das Thermenhotel DAS SONNREICH**** wieder eröffnet. Um die gelungene Revitalisierung des Hotels entsprechend zu feiern, lud man zur Party nach Loipersdorf. Nach dem Segen von Stadtpfarrer Alois Schlemmer und Ansprachen von LAbg. Hubert Lang und Bgm. und Beiratsvorstand Werner Gutzwar hatten die Gäste die Möglichkeit, die neuen Bereiche des Hotels zu erkunden. Anschließend lockte ein köstliches Abendessen im Restaurant Styria. Der absolute Höhepunkte folgte dann in der Sunny Bar. Die Band „Cuba Libre“ servierte karibische Rhythmen. Dazu gab’s außergewöhnliche Cocktails von Mario Hofferer (Cocktail World Champion Catering) und Jakob Trummer (Bar Sanatorium in New York) sowie ausgelassene Stimmung bis weit nach Mitternacht.

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WORÜBER MAN SPRICHT. WER BEWEGT. WAS WICHTIG WIRD. REDAKTION: MICHAEL KRAUSE

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2 Perlen des Humors ILLUSTRATION: ANDREAS RAMPITSCH

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Wenn der Großmeister des Humors auf die Bühne tritt, dann ist Lachen garantiert. In Otto Schenks neuem Programm gibt es ein „Wiederhören“ – mit beliebten Lesestücken, den besten Sketchen und historischen TV-Szenen. www.wien-ticket.at

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Söllner, ungehorsam 17. Oktober, Stadthalle Ybbs

Das System von unten aufrollen – das möchte Hans Söllner. Er appelliert an Mut und Humor der Menschen und zeigt Möglichkeiten auf, die ­Strategien der anderen Seite ­durcheinanderzubringen. www.fg-eventproductions.com

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Urbaner Blues 15. Oktober, MuseumsQuartier Wien

Fink, aka Fin Greenall, ist wohl einer der meistunterschätzten SingerSongwriter. Ein Künstler, der keine Kompromisse macht und eine ­unglaubliche Bühnenpräsenz vorweist. Mit dem neuen Album „Hard Believer“ im Gepäck sorgt er mit ­seinen Bandkollegen für Emotionen. www.wien-ticket.at

Käfig voller Narren

Apropos Pferd

Fotografie, Reise, Outdoor

12. November, Kongresszentrum ­Eisenstadt

5.–8. Oktober, Arena Nova

11. & 12. November, Messe Wien

Pferdesport und Pferdezucht hautnah erleben kann man traditionell bei der „Apropos Pferd“ in der Arena Nova. Die größte und beliebteste Fachveranstaltung rund um ein PS für Profis, Anfänger, Interessierte, Modebewusste, Schaulustige und Familien.

Auch in ihrer 11. Ausgabe bietet die Photo+Adventure zahlreiche Vorträge und Workshops, bei denen weder Präsentationen aktueller Trenddestinationen noch die Vorstellung der neuesten technischen Entwicklungen der Fotobranche zu kurz kommen.

www.arenanova.com

www.photoadventure.at

Nach 20 Jahren steht endlich die österreichische Wiederaufführung und damit der Besuch im Haus des schwulen Nachtclubinhaber-Pärchens Albin alias „Zaza“ und George bevor. bgld-kulturzentren.at

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FOTOS: KARL SATZINGER, TELIKO82 VIA VISUALHUNT/CC BY-NC, PAVEL BOIKO VIA VISUAL HUNT/CC BY-NC, ANDREAS IVANCSICS, ISTOCKPHOTO, HAASMANN LANDSCHAFTSFOTOGRAFIE

22. Oktober, Orpheum Wien


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