JungesSchauSpielHaus - Spielzeit 2014/15

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JungesSchauSpiel HausHamburg Spielzeit14/15


Das Theater für junges Publikum will Geschichten erzählen, die Mut machen – ohne dabei die Realität aus den Augen zu verlieren, mit ihren Nöten, aber auch mit ihren Glücks­ momenten. Geschichten, die kleine und größere Seelen weiter wachsen lassen und ihnen Flügel verleihen. Übrigens profitiert ein erwachsenes Publikum meist auch davon! Umso besser, wenn die Wirklichkeit Geschichten bereithält, die bezeugen, dass man dem Schicksal die Stirn bieten kann. Das Stück „Malala – Mädchen mit Buch“ des britischen Autors Nick Wood erzählt von dem weltberühmten pakistanischen Mädchen, das sich für das Recht auf Bildung einsetzt. Obwohl Taliban-Kämpfer ihr 2012 in den Kopf schossen, setzt sie ihren Kampf seitdem unbeirrt fort. Sie ist erfreulicherweise 2014 erneut für den Friedensnobelpreis nominiert. Wir sind tief beeindruckt und fragen uns: Woher nimmt man solchen Mut? Auch das Kultbuch „Supergute Tage“ von Mark Haddon erzählt von einem besonderen Jungen: Christopher hat Asperger-Syndrom und lebt in schwierigen modernen Familien­ verhältnissen, die viele Kinder heutzutage kennen. Obwohl er nie die eigene Nachbarschaft verlassen hat, reist er allein nach London, um seine tot geglaubte Mutter zu finden – und wächst dabei über sich hinaus. Mit wieviel Humor sich im Theater für Kinder von Katastrophen erzählen lässt, zeigt das Erfolgsstück „An der Arche um Acht“ von Ulrich Hub. Angesichts der drohenden Sintflut gelingt es zwei Pinguinen – gegen den Willen der Taube, Noahs und Gottes – ihren Freund, einen dritten Pinguin, in einem Koffer als blinden Passagier an Bord der Arche zu retten. „Einmal ans Meer“ von Andreas Schertenleib zeigt auch, dass es sich manchmal lohnt, sich Autoritäten zu widersetzen: Die 9-jährige Rahel fährt gegen den Willen ihrer Eltern mit der 80-jährigen Frau Loosli an die französische Küste, damit die alte Dame einmal im Leben das Meer sieht. Theater für junges Publikum klammert die Katastrophen menschlicher (und tierischer) Schicksale nicht aus. „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel konfrontiert uns mit den Auswüchsen einer zum Dogma pervertierten Moral: Sie treibt ein junges Mädchen dazu, all seinen Mut zusammenzunehmen – doch nicht für das Leben, sondern für den Tod. Sie begeht Selbstmord, weil sie ihn für den einzigen Ausweg hält, um die Familienehre zu retten. Voll Trauer, dass so viel Mut in diesem Fall nicht für das Leben eingesetzt wird, schauen wir in die „Himmel“ von Wajdi Mouawad, der es heutzutage wagt, moderne Tragödien in einen großen, Generationen übergreifenden Sinnzusammenhang zu stellen. In „Himmel“ erzählt er von Terrorismus und Kunst, von Zerstörung und Schönheit. Und wir fragen uns mit ihm: Gibt es eigentlich – trotz Gewalt und Schrecken – einen Sinn in dem großen Ganzen? Und wie gelingt es uns, ihn zu entdecken? Wir glauben: Dazu braucht es Mut! Wir wollen uns mit Ihnen und Euch fragen: Woher nimmt man solchen Mut? Und wofür setzen wir ihn ein? Wir wünschen Ihnen und Euch eine inspirierende und Mut machende Spielzeit 2014-2015! Klaus Schumacher Künstlerischer Leiter

Stanislava Jević Dramaturgin

Vorwort

„Woher nimmt man solchen Mut?“


An der Arche um Acht [5+]

Mitten in dieser philosophischen Debatte beginnt es plötzlich heftig zu regnen; das Wasser steigt und steigt: Die Sintflut kommt. Eine Taube erscheint mit zwei rettenden Tickets für die Arche Noah: „Hier sind die Tickets. Aber verliert sie nicht. Und denkt dran: an der Arche um acht. Wer zu spät kommt, ertrinkt.“ Das stellt jedoch die beiden auserwählten Pinguine vor ein großes Problem: Was geschieht mit dem dritten Pinguin? Unmöglich können sie ihren Freund zurücklassen und schmuggeln ihn in einem Koffer als blinden Passagier an Bord der Arche. Die Taube, die streng über die genaue Einhaltung der Passagierliste wacht, muss dabei geschickt ausgetrickst werden. Eine spannende Reise nimmt ihren Lauf…

„Gott ist kein Pinguin.“ „An der Arche um Acht“ ist eines der großen Erfolgsstücke der letzten Jahre und gilt bereits als Klassiker des Kindertheaters. 2006 wurde es mit dem „Deutschen Kindertheaterpreis“ ausgezeichnet. Dem Erfolgsautor Ulrich Hub ist mit diesem Stück eine amüsante und spannende Verwechslungskomödie mit philosophischem Tiefgang geglückt.

von Ulrich Hub

Regie Gertrud Pigor Ausstattung Katrin Plötzky Musik Thomas Esser, Jan Fritsch

Premiere 14/9/2014 Ort JungesSchauSpiel Haus Gaußstraße

Premieren

Drei Pinguine im Eis. Da sonst nicht viel passiert, streiten sie sich aus lauter Langeweile und vertiefen sich in die großen Fragen des Lebens: Gibt es einen Gott oder gibt es ihn nicht? Gott soll groß und mächtig sein, aber er hat doch ganz offensichtlich einen entscheidenden Nachteil: Er ist unsichtbar. Wie soll man da mit Sicherheit wissen, ob es ihn gibt? Inmitten von Schnee und Eis stellen die Pinguine fest, dass dem angeblichen Schöpfer zumindest bezüglich ihrer Heimat, dem ewigen Eis, nicht besonders viel eingefallen ist. Außerdem hat Gott bei den Pinguinen einiges durcheinander gebracht: „Wir sind Vögel und riechen nach Fisch. Wir haben Flügel, aber können nicht fliegen.“


Malala Yousafzai ist die wohl jüngste Menschenrechtsaktivistin der Geschichte. Sie kämpft seit 2008 gegen das Bildungsverbot für Mädchen in ihrer Heimat Pakistan. Schon im Alter von 11 Jahren begann sie für die BBC ein Blog-Tagebuch über ihren Alltag unter den pakistani­ schen Taliban zu schreiben. Ihre Geschichte sorgte international für Erschütterung, als sie im Oktober 2012 im Alter von 15 Jahren auf ihrem Weg zur Schule von Taliban-Kämpfern brutal niedergeschossen wurde. Die Kugel traf Malala aus nächster Nähe in den Kopf; doch wie durch ein Wunder kam sie mit dem Leben davon. Die Taliban wollten sie zum Schweigen bringen, doch sie erreichten genau das Gegenteil. Das weltberühmte Mädchen setzt sich weiter unbeirrt für das Recht auf Bildung ein und wurde dafür in diesem Jahr erneut für den Friedensnobelpreis nominiert. An ihrem 16. Geburts­tag hielt sie ihre erste öffentliche Rede vor den Vereinten Nationen, die von ihrem Mut zeugt:

„Die Terroristen dachten, sie könnten unsere Ziele ändern und un­ sere Ambitionen stoppen, aber in meinem Leben hat sich nichts verändert, außer: Schwäche, Angst und Hoffnungslosigkeit sind gestorben. Stärke, Kraft und Mut sind geboren. Ich bin die gleiche Malala. Meine Ambitionen sind die gleichen. Meine Hoffnungen sind die gleichen. Meine Träume sind die gleichen.“ Der preisgekrönte britische Autor Nick Wood hat mit „Malala - Mädchen mit Buch“ einen Monolog für junges Publikum geschrieben, der sich der Geschichte dieses außergewöhn­ lichen Mädchens fragend annähert. In seinem Stück tastet sich eine Autorin aus unserer westlichen Perspektive an Malalas Geschichte heran: Sie trägt Blog-Einträge und Zeitungs­ artikel zusammen, konfrontiert sich selbst mit ihren Vorurteilen gegenüber dem Islam und vergegenwärtigt für kurze Momente alltägliche und dramatische Situationen aus Malalas Leben. Dieses Stück zeigt, dass das mutige Handeln eines einzelnen Menschen entschei­ dend sein kann für die Art und Weise, wie wir die Welt sehen.

von Nick Wood

Regie Clara Weyde Ausstattung Julia Joline Bach

Premiere 24/9/2014 Deutschsprachige Erstaufführung

Ort Foyer JungesSchauSpiel Haus Gaußstraße

Premieren

Malala – Mädchen mit Buch [12+]


Dritter Pinguin: „Bei uns hat Gott irgendwie etwas durcheinander gebracht. Wir sind Vögel und riechen nach Fisch. Wir haben Flügel, aber können nicht fliegen.“ Erster Pinguin: „Aber wir können schwimmen.“ Zweiter Pinguin: „Pinguine sind hervorragen­ de Schwimmer.“ Dritter Pinguin: „Jedenfalls hat sich Gott mit diesem Schmetterling mehr Mühe gege­ ben. Mit seinen Flügeln kann er überall hin­ fliegen. Vor allem kann er wegfliegen. Das ist ungerecht. Deshalb murkse ich diesen Schmetterling jetzt ab.“ Ulrich Hub: An der Arche um Acht


Christopher Boone ist fünfzehn Jahre, drei Monate und zwei Tage alt. Er kennt alle Länder der Welt und ihre Hauptstädte. Und alle Primzahlen bis 7507. Er lebt mit seinem alleinerzie­ henden Vater in der Kleinstadt Swindon in England. Er kann nicht lügen und hasst die Farbe gelb. Supergute Tage sind für ihn die, an denen er besonders viele rote Autos sieht. Er liebt Sherlock Holmes-Geschichten, ist ein Mathe-Ass und kennt alle Theorien zur Entstehung und zum Zerfall des Weltalls. Er weiß aber nicht, was eine U-Bahn ist und hat nie den enge­ ren Umkreis seiner Nachbarschaft verlassen. Liebevoll kümmert er sich um seine Ratte Toby, hat aber Angst vor menschlichen Berührungen. Christopher Boone ist Asperger-Autist. Als Christopher eines Tages den Nachbarshund Wellington mit einer Mistgabel erstochen im Garten findet, will er auf eigene Faust den Täter finden und fängt an, ein Buch darüber zu schreiben. Doch bei der Suche nach dem „Mörder“ stößt er auf Geheimnisse seiner eige­ nen Familiengeschichte und begibt sich auf eine spannende Reise nach London…

„Aber wo ist Gott?“ „Supergute Tage“ erzählt poetisch und humorvoll von komplizierten modernen Familienver­ hältnissen und von einem besonderen Jungen, der über sich hinauswächst und schließlich positiv in die Zukunft blickt. Mark Haddon hat mit „Supergute Tage“ einen internationalen Bestseller gelandet. Auch in Deutschland gilt der Roman als Kultbuch. Die kongeniale Bühnenadaption des Dramatikers Simon Stephens wurde in London mit großem Erfolg uraufgeführt. Stephens gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Dramatiker Europas und wurde mehrfach von der Fach­ zeitschrift „Theater heute“ zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt.

von Mark Haddon in einer Fassung von Simon Stephens

Regie Klaus Schumacher Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Tobias Vethake

Premiere 28/11/2014 Ort JungesSchauSpiel Haus Gaußstraße

Premieren

Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone [12+]


Rahel ist neun und hat eine ganz besondere Freundin: Frau Loosli, fast achtzig, ohne Zunge. Darum kann sie auch nicht richtig sprechen – aber dafür wunderbar singen. Einmal pro Woche ist sie bei Baumgartners zum Mittagessen eingeladen. Die vier Jungen der Familie machen sich oft lustig über Frau Loosli und ihre komische Aussprache. Rahel, das einzige Mädchen, auch. Darum muss sie sich bei Frau Loosli, die alleine in einem kleinen Häuschen am Rande des Dorfes lebt, entschuldigen und lernt sie so besser kennen. Frau Loosli hat eine Sammlung mit Briefmarken aus 57 verschiedenen Ländern, aber ist noch nie aus ihrem Dorf rausgekommen. Und: Sie hat noch nie das Meer gesehen. Darum kommt Rahel auf die Idee, sie in die Camping-Ferien nach Südfrankreich mitzuneh­ men. „Ich bing goch gnich i önigin fon Englang“, meint Frau Loosli, und sie könne gut in einem Zelt schlafen. Doch die Familie ist nicht einverstanden. Also packen das Mädchen und die alte Dame heimlich ihre Sachen und verreisen ganz alleine nach Saintes Maries de la Mer. Nur mit ein paar Brocken Französisch schlagen sie sich durch, schlafen am Strand, fahren Achterbahn, nehmen an einem großen Fest von Zigeunern teil und lernen dort – trotz Frau Looslis Vorurteilen – „fremde“ Menschen kennen…

Rahel: „Du befiehlst immer.“ Frau Loosli: „Ich bin erwachsen und du bist ein Kind.“ Rahel: „Aber ich war schon mal im Ausland. Du nicht.“ Das Stück ist eine Parabel vom Aufbrechen, Ankommen und Anderssein und von der mög­ lichen Nähe zwischen unterschiedlichen Menschen. Einfühlsam, mit trockenem Witz und vielen musikalischen Einlagen erzählt es von der Begegnung zwischen alten und jungen Menschen und der Angst vor dem „Fremden“.

nach „Frau Loosli“ von Andreas Schertenleib deutsche Bearbeitung von Taki Papaconstantinou

Regie Taki Papaconstantinou Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Thomas Esser

Premiere 31/1/2015 Deutschsprachige Erstaufführung Ort JungesSchauSpiel Haus Gaußstraße

Premieren

Einmal ans Meer [7+]


Himmel [15+]

„Seht das Blut: Wer befiehlt, dass es vergossen wird? Die Väter die Väter! Wer hat es vergossen? Die Söhne die Söhne! Jeder Mann, der einen Mann tötet, ist ein Sohn, der einen Sohn tötet. Unweigerlich schrecklich unweigerlich.“ In „Himmel“ verknüpft Wajdi Mouawad mehrere Handlungsfäden wie in einem Spionage­ thriller und streift dabei unterschiedlichste Themen aus Kunst, Geschichte und Politik. Mühelos schlägt er den Bogen von klassischer Bildkomposition über den Aufstand der Jugend bis hin zu Verschwörungstheorien. Das Stück untersucht das Verhältnis von Kunst und Gewalt in einer durch Terror und Überwachung tief verunsicherten Welt. „Himmel“ ist der letzte Teil von Mouawads Zyklus „Das Blut der Versprechen“, zu dem auch sein erfolg­ reiches Stück „Verbrennungen“ gehört.

von Wajdi Mouawad

Regie Konradin Kunze Ausstattung Léa Dietrich Musik Octavia Crummenerl

Video Jürgen Salzmann

Premiere 20/2/2015 Deutschsprachige Erstaufführung Ort JungesSchauSpiel Haus Gaußstraße

Premieren

An einem geheimen Ort scannt ein Team von Geheimdienstmitarbeitern die globale Kom­munikation auf der Suche nach versteckten Botschaften. Als Teil einer internationalen Operation versuchen sie, die Nachrichten einer Terrorgruppe zu entschlüsseln, um bevor­ stehende Anschläge zu verhindern. Mit ihren engsten Angehörigen halten sie per Telefon und Internet Kontakt, dürfen aber nicht über ihre Arbeit sprechen. Als ein Mitarbeiter aus unbekannten Gründen Selbstmord begeht, wird ihre Mission um unbestimmte Zeit ver­ längert. Die Stimmung im Team verdüstert sich, und das Gewirr aus kryptischen Nach­ richten und abgehörten Telefonaten verdichtet sich zu einer realen Bedrohung. Ein junger Dekodierungsexperte soll nun versteckten Hinweisen auf dem Laptop des Verstorbenen nachgehen. Doch seine Entdeckung führt zu Streit: Könnte es sein, dass ein Gemälde des Renaissancemalers Tintoretto als Vorlage dient für eine Szenerie des Grauens? Nutzen die jungen, global vernetzten Terroristen Gedichte, um ihre Anschlagspläne zu verschlüsseln? Kann Schönheit Zerstörung hervorbringen?


Team JungesSchauSpielHaus


Maria Magdalena [14+]

„Mein Schlaf hat den Gaukler verabschiedet und einen Propheten in Dienst genommen, der zeigt mir mit seinem Blutfinger hässliche Dinge, und ich weiß nicht, wie’s kommt. Alles scheint mir jetzt möglich.“ Als Karl beschuldigt wird, Juwelen gestohlen zu haben, brauen sich dunkle Wolken über dem bürgerlichen Haus zusammen. Die Mutter erleidet einen Schock und stirbt. Meister Anton droht Klara mit Selbstmord, falls auch sie Schande über die Familie bringen sollte. Als jedoch der berechnende Leonhard erfährt, dass Meister Anton die gesamte Mitgift Klaras verschenkt hat, sagt er sich von ihr los. Obwohl Klara Leonhard zutiefst verachtet und einen anderen liebt, will sie Leonhard zurückgewinnen, um die Familienehre nicht zu gefährden. Falls er sie nicht heiratet, sieht sie nur einen Ausweg: den Selbstmord. Friedrich Hebbels Tragödie „Maria Magdalena“ zeigt, wie eine Familie an starren Moral­ vorstellungen und einem dogmatischen Weltbild zerbricht. Indem das Stück von der Enge und Begrenztheit erzählt, erzählt es gleichzeitig vom Wert der Freiheit. Die „enge“ Welt des Meister Anton tritt zu unserer „freien“ Welt in Kontrast und öffnet gleichzeitig den Blick auf ähnlich rigide „Parallelwelten“ unserer Gesellschaft.

von Friedrich Hebbel

Regie Alexander Riemenschneider

Premiere 24/4/2015

Ort JungesSchauSpiel Haus Gaußstraße

Premieren

Meister Anton ist das Muster eines Kleinbürgers. Er hat eine ebenso tugendhafte Frau. Sei­ ne fügsame Tochter Klara ist im Begriff sich mit dem beruflich aufstrebenden Leonhard zu verheiraten. Dass sie ihn nicht liebt, scheint dabei ohne Bedeutung. Nur Sohn Karl macht ihm Kummer: Er treibt sich herum und ist höher verschuldet, als die Familie ahnt. Auch weiß die Familie nicht, dass sich Klara in eine schwierige Situation gebracht hat: Um ihrem Verlobten zu beweisen, dass sie ihm treu ergeben ist, hat sie mit ihm geschlafen – und ist nun schwanger.


„Und wenn die Explosion des Universums vorbei ist, werden alle Sterne langsamer, wie ein Ball, den man in die Luft wirft, und sie kommen zum Stillstand, und dann beginnt ihr Sturz zurück zum Zentrum des Univer­ sums. Und nichts wird uns mehr daran hin­ dern, alle Sterne der Welt zu sehen, weil, sie kommen alle auf uns zu, immer schneller und schneller, und wir werden wissen, dass das Ende der Welt bevorsteht, weil, wenn wir nachts zum Himmel hochblicken, wird da keine Dunkelheit sein, sondern das glei­ ßende Licht von Abermilliarden stürzender Sterne.“ Mark Haddon: Supergute Tage


Ein Schaf fürs Leben [5+]

Wolf stapft hungrig durch den Schnee. Als er das gut gelaunte Schaf kennenlernt, lädt er es zu einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“ ein… Ein musikalisches Stück über eine ungewöhnliche Freundschaft. Empfohlen für die Klassenstufen 1-4 sowie Vorschulklassen von Gertrud Pigor

nach dem Bilderbuch von Maritgen Matter

Regie Gertrud Pigor

Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Jan Fritsch

Wann gehen die wieder? [5+]

von Gertrud Pigor

nach dem Bilderbuch von Ute Krause

Regie Gertrud Pigor

Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Jan Fritsch

Alice im Wunderland [8+]

Alice langweilt sich. Als ein weißes Kaninchen durch den Garten eilt und in einem Erdloch verschwindet, folgt sie ihm blind. Und plötzlich landet Alice in einem Land voller verrückter Figuren und Begebenheiten. Barbara Bürk entfesselt mit diesem Klassiker ein sinnliches Feuerwerk. Ausgezeichnet mit dem deutschen Theaterpreis „Der Faust“ 2012. Empfohlen für die Klassenstufen 3-7 nach dem Roman Regie von Lewis Carroll Barbara Bürk

Ausstattung Anke Grot

Musik Clemens Sienknecht

Der Zauberer von Oz [7+]

Dorothy lebt mit Tante und Onkel auf einer beschaulichen Farm im grauen Kansas. Eines Tages treibt ein Wirbelsturm alle Farmbewohner in den Sturmkeller. Nur Dorothy wird samt Farmhäuschen vom Orkan davon getragen. Sie erwacht in einem fantastischen Land na­ mens Oz, in dem sie neue Freunde gewinnt und über sich hinauswächst. Empfohlen für die Klassenstufen 1-7 nach dem Roman Regie von Lyman Barbara Bürk Frank Baum

Ausstattung Anke Grot

Musik Clemens Sienknecht

Repertoire

Der Räuberpapa zieht aus der Familienhöhle aus. Deshalb müssen die sieben Räuberge­ schwister zwischen Mama und Papa hin und her pendeln. Als der Räuberpapa sich auch noch in eine Prinzessin verliebt, schmieden die Räuberkinder einen teuflischen Plan… Eine turbulente Komödie zum Thema Patchworkfamilie. Das gleichnamige Bilderbuch ist erschienen bei arsEdition GmbH, München, 2010. Empfohlen für die Klassenstufen 1-4 sowie Vorschulklassen


Über die Grenze ist es nur ein Schritt [10+]

Friedrich Hebbel: Maria Magdalena

von Michael Müller

Regie Johan Heß

Ausstattung Anja Wendler

Nathan [11+]

Warum bekriegen sich Christen, Juden und Moslems? Wir springen nach Jerusalem in die blutige Zeit der Kreuzzüge und stellen uns aktuelle Fragen: Woher kommt der Hass? Woran glauben wir? Und wir erfahren von einer Familie zwischen den Religionen, die zueinander findet. Empfohlen für die Klassenstufen 5-13 nach Gotthold Regie Ephraim Lessing Grete Pagan

Ausstattung Lena Hinz

Musik David Pagan

Krieg. Stell dir vor, er wäre hier [12+]

Mitten in Europa! Mit deiner Familie fliehst du in ein friedliches Land des Nahen Ostens und bleibst Zeit deines Lebens fremd dort. Janne Teller macht durch einen Perspektivwechsel klar, was es bedeutet, ein Kriegsflüchtling zu sein. Empfohlen für die Klassenstufen 6-13 von Janne Teller

Regie Anne Bader

Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Sönke Sommer

FUN [13+]

Zwei Jungen werfen zum Spaß Steine von einer Autobahnbrücke und töten dabei einen Mann. Zwei Mädchen steigern sich in einen Erlebnisrausch und ermorden eine alte Frau. Wo endet jugendlicher Spaß? Wann beginnt die Schuldfähigkeit eines Menschen? Und steckt „die Lust am Bösen“ nicht in uns allen? Empfohlen für die Klassenstufen 7-13 von James Bosley, Regie Tom Lycos und Klaus Stefo Nantsou Schumacher

Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Tobias Vethake

Repertoire

„Wodurch willst Du denn für das Leben dan­ ken, als dadurch, dass Du lebst? Jauchze Vogel, sonst verdienst du die Kehle nicht!“

Der junge Afrikaner Dede geht in Deutschland zur Schule und fühlt sich hier heimisch. Doch dann fliegt sein illegaler Aufenthalt auf, und er muss vor der Polizei fliehen. Der Not „illegaler“ Migranten wird ein Gesicht, eine Geschichte gegeben. Das Stück ist mobil für Schulaulen buchbar. Empfohlen für die Klassenstufen 5-13


So lonely [14+]

Ein junger Mann findet in alten Kartons eine Reihe von Gegenständen, die ihn an seine erste Liebe erinnern: an den ersten Blick, das erste Mal und an all die euphorischen Momente – aber auch an den unendlichen Liebeskummer. Ein Stück über die erste große Liebe, die das heranwachsende Ich ganz erfüllt und es im Moment der Enttäuschung zu zerstören droht. Empfohlen für die Klassenstufen 9-13 von Per Nilsson

in einer Fassung Regie von Michael Müller Hermann Book

Ausstattung Sibylle Meier

Wut [14+]

von Max Eipp

Regie Klaus Schumacher

Ausstattung Katrin Plötzky

Musik Tobias Vethake

Plötzlich war er aus der Welt gefallen [14+]

Karl erzählt seiner Freundin Helena von seiner Freundschaft mit Johann, mit dem er in der Schulzeit in eine Parallelwelt abglitt und in Allmachtsfantasien versank. Ein Stück über zwei durchschnittlich wirkende Jugendliche auf der Suche nach Halt. Ein brisantes Klassenzim­ merstück zum Thema Schulamoklauf. Das Stück ist mobil für Klassenzimmer buchbar. Empfohlen für die Klassenstufen 9-13 von Michael Müller

Regie Grete Pagan

Ausstattung Lena Hinz

Die Gerechten [15+]

Moskau 1905: Eine Gruppe junger Sozialrevolutionäre plant einen Anschlag auf den Groß­ fürsten gegen die zaristische Tyrannei. Mit diesen russischen Terroristen landen wir bei aktuellen Fragen zur Legitimität politischer Anschläge: Wie weit darf man gehen für den Kampf um Gerechtigkeit? Empfohlen für die Klassenstufen 10-13 von Albert Camus

Regie Bühne Alexander Katrin Plötzky Riemenschneider

Kostüme Rimma Starodubzeva

Musik Gregor Schwellenbach

Repertoire

Felix, Sohn der gutsituierten Familie Laub, ist einerseits fasziniert von dem Deutschtürken Can und wird andererseits von ihm „abgezogen“. Als Felix‘ Vater versucht, in das Gesche­ hen einzugreifen, entspinnt sich eine tödliche Gewaltspirale. Der Clash der Kulturen als psychologisches Kammerspiel. Empfohlen für die Klassenstufen 9-13


Theater sehen bedeutet bei uns mehr als nur zuschauen! Mit unseren Angeboten fördern wir einzigartige Begegnungen mit dem Theater und einen aktiven Austausch zwischen Publikum und dem Team des JungenSchauSpielHauses. Wir führen das junge Publikum ans Theater heran und vermitteln ihm die Lust daran! Die umfassende Kooperation mit Schulen spielt für uns dabei eine wichtige Rolle. Mit Materialmappen und Publikumsgesprächen begleiten wir den Aufführungsbesuch von Schulklassen. Auf diese Weise schaffen wir eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Themen und künstlerischen Formen der Stücke. Wir machen das Erleben der Zeichenwelt „Theater“ zu einem spannenden und lustvollen Ereignis! Wir informieren Sie per Brief und E-Mail: Sie erhalten monatliche News der Theaterpäda­ gogik zu allen Premieren und Informationen zu Aktionen und attraktiven Angeboten. Mit speziellen LehrerInnen-Karten haben Sie die Möglichkeit zu prüfen, ob eine Aufführung für Ihre Kurse geeignet ist. Sollten SchülerInnen in Ihrer Klasse finanziell schlechter gestellt sein, können Sie für diese über die „Klassenkasse“ ermäßigte Theaterkarten beantragen.

Neu: Startpilot – Kooperationsprojekt

Wie proben Regie-Profis? Wie arbeiten SchauspielerInnen? Mit „Trial and Error“ bieten wir LehrerInnen einen exklusiven Einblick in die Proben unserer Produktionen. Zu einem frühen Zeitpunkt schauen Sie unseren RegisseurInnen und SchauspielerInnen beim Proben zu und kommen mit dem gesamten Team ins Gespräch.

Tandemklassen – Exklusiver Einblick in Proben für Klassen

Wie proben RegisseurInnen und SchauspielerInnen am Jungen­ SchauSpielHaus? Tandemklassen begleiten den Entstehungs­ prozess einer Produktion von Beginn bis zum Ende der Proben­ zeit. Wir bieten Schulklassen die Gelegenheit, Einblicke in die Probenarbeit zu gewinnen und gemeinsam mit dem Team über das Gesehene zu sprechen.

Theater-Workshops für LehrerInnen

Im Zentrum unserer Workshops steht das Vermitteln des Zei­ chensystems „Theater“ anhand ausgewählter Inszenierungen des Spielplans. Die TeilnehmerInnen untersuchen und reflektie­ ren spielpraktisch und theoretisch die Inszenierungen auf ihren Inhalt und ihre Ästhetik. Dabei gestaltet sich jeder Workshop – je nach Inszenierung – thematisch und praktisch anders. Ein gemeinsamer Theaterbesuch beschließt das Treffen. Für „FUN“ und „Maria Magdalena“ und andere Inszenierungen bieten wir Workshops an.

Startpilot führt SchülerInnen und LehrerInnen in die Welt des Theaters ein und ermöglicht einen regelmäßigen Austausch zwischen Schule und Theater über einen Zeitraum von jeweils vier Jahren. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Spaß am Theatersehen zu vermitteln. SchülerInnen und LehrerInnen bekommen die Möglichkeit, das Medium Theater als eine besondere, einma­ lige Ausdrucksform zu entdecken und eine eigene Sichtweise auf Themen und Stücke zu entwickeln. Auf diese Weise werden die SchülerInnen zu ExpertInnen des Theaters.

Mitmachen! – BACKSTAGE

→ Als kooperierende Schule starten Sie mit ausgewählten Klassen, Kursen oder Jahrgangs stufen der Klassenstufen 1 bis 9. → Sie besuchen in jedem Schuljahr eine oder mehrere altersgerechte Aufführungen des JungenSchauSpielHauses, die Sie aus unserem Programm auswählen. → Sie erhalten den aktuellen Spielplan vor der Veröffentlichung und kaufen die Karten zur ermäßigten Startpilot-Kondition von 5 € (inkl. HVV-Ticket). → Zu den ausgewählten Vorstellungen bieten wir theaterpädagogisches Begleitmaterial, themenbezogene Einführungen oder Nachgespräche an. → Eine LehrerInnenfortbildung pro Schuljahr vertieft die inhaltliche Beschäftigung und erweitert Ihr Methodenrepertoire für den Unterricht.

Neu: Expertenclub

BACKSTAGE, der Jugendclub des SchauSpielHauses, geht in sein zweiundzwanzigstes Jahr. Wir erarbeiten auch in dieser Spielzeit gemeinsam mit den TeilnehmerInnen Theaterprojekte, bei denen sie sich mit anderen „Theaterwütigen“ ausprobieren und entfalten können. Das BACKSTAGE-Festival auf der MalerSaalbühne wird im Sommer 2015 der Höhepunkt unserer Arbeit sein. Im Expertenclub werden Stücke aus unserem Spielplan ins Visier genommen. Textmaterial wird gesichtet und der thematische Schwerpunkt untersucht. Es wird probiert, experimentiert und dis­ kutiert. Mit den unterschiedlichsten Sichtweisen begeben wir uns auf eine Spurensuche in die Vorstellung und überprüfen, wie das Stück auf die Bühne gebracht wurde. Wer also Theater erfahren, machen, wer sich wundern und begeistern will, meldet sich bei: nicole.dietz@schauspielhaus.de Tel. 040/248 71-271, -148, -110

Theaterpädagogik

Theater sehen, erfahren, machen!

Trial and Error – Exklusiver Einblick in Proben für LehrerInnen


Karten

Erwachsene 12 € Kinder/Jugendliche 7 €

Gruppenpreise für Kinder/ Jugendliche 6€

Gruppenpreise für Kinder unter 6 Jahren 5€

Kartenbüro

Kirchenallee 39 / 20099 Hamburg / Mo-Sa 10.00 - 19.00 040.24 87 13 / kartenservice@schauspielhaus.de www.schauspielhaus.de Bankverbindung Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG IBAN: DE 40 200 3000 0000 305243; BIC: HYVEDEMM300 Familienpreise: Ab drei Personen zahlt ein Erwachsener den vollen Preis, jede weitere Person 6 €.

Wahlabo JungesSchauSpielHaus

Acht Gutscheine für die Vorstellungen des JungenSchauSpielHauses, flexibel einzusetzen für die ganze Familie und zum Preis von 48 €. Theaterpädagogik 040.24 87 1-271 / -148 / -110 Schülerkarten: 040.24 87 12 99 / schulkarten@schauspielhaus.de

Gaußstraße

H Bahrenfelder Straße

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Haltestelle Gaußstraße

Fabrik

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Bahnhof Hamburg-Altona

S

JungesSchauSpielHaus Gaußstraße 190 / 22765 Hamburg. Am besten erreichen Sie unsere Spielstätte in der Gauß­ straße mit der Buslinie 2 vom Bahnhof Altona (Haltestelle Gaußstraße). Von der Bushaltestelle aus biegen Sie links in die Gaußstraße ein und haben nach 200 m das JungeSchauSpielHaus erreicht.

Barrierefreiheit

Der Zugang zur Interimsspielstätte JungesSchauSpielHaus Gaußstraße ist nicht barrierefrei, für Rollstuhlfahrer jedoch mithilfe einer Hubeinrichtung zu erreichen. Die Hubeinrichtung ist leider nicht für elektrische Rollstühle geeignet. Eine rollstuhlgerechte Toilette ist vorhanden. Impressum: Neue Schauspielhaus GmbH V.i.S.d.P: Intendantin: Karin Beier, Kfm. Direktor: Peter F. Raddatz, Künstlerischer Leiter Junges­ SchauSpielHaus: Klaus Schu­macher / Redaktion: Stanislava Jevi´c / Gestaltung: Julian Regenstein / Fotos: Sinje Hasheider / Druckerei: DCT / Redaktionsschluss: 5/5/2014 – Änderungen vorbehalten.

Service

Infos, Beratung und Material für Schulen


www. SchauSpiel Haus.de


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