JungesSchauSpiel HausHamburg Spielzeit15/16
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„Fürchtet ihr euch etwa vor dem Nichts?“ fragt ein 13-Jähriger in dem Jugendbuchklassiker „Nichts“ von Janne Teller und stellt für sich fest: „Nichts bedeutet irgendetwas.“ Radikaler kann man eine Aufforderung über den Sinn des Lebens nachzudenken nicht formulieren. Diese Sinnfrage stellt sich umso mehr, wenn man es mit jungem Publikum zu tun hat. So viele Weichen sind noch nicht gestellt, so viele Wege noch nicht eingeschlagen und so viele Fragen sind noch nicht beantwortet. Unsere Aufgabe ist paradox: Den Sinn schaffen, im Bewusstsein, dass dieser relativ und subjektiv ist, dass er für andere Menschen und Kulturen nicht unbedingt gelten muss; dass er vergänglich ist und die nächste Generation andere Bedeutungen schaffen wird. Gerade im Theater für Kinder und Jugendliche sollten wir die Welt als eine solche Aufgabe betrachten, die uns alle gemeinsam herausfordert. Der Roman „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller hält das dialektische Versprechen, das sein Titel verheißt: Er erzählt die Geschichte von Heranwachsenden, die radikal am Sinn des Lebens zweifeln und dabei gleichzeitig auf schmerzlichste Art erfahren, dass der Mensch seine eigene Wahrheit beanspruchen muss, wenn er nicht an der Welt verrückt werden soll. „Apathisch für Anfänger“ von Jonas Hassen Khemiri thematisiert radikal die Manipulierbarkeit von gesellschaftlicher Wahrheit und Erinnerung. Im Zentrum stehen Flüchtlingskinder in Schweden, die apathisch wurden. In den Medien entbrannte eine Debatte darüber, ob sich die Kinder die Aufenthaltserlaubnis nur erschleichen wollten. Wir müssen uns fragen: Welche Wahrheiten können und wollen wir sehen? Und wo bringt uns unser Zweifel einer anderen Wahrheit, nämlich der Wahrheit der Anderen, näher? „funny girl“ von Anthony McCarten zeichnet sehr präzise die Widersprüche unserer modernen Welt anhand einer typisch europäischen Existenz zwischen den Kulturen. Erzählt wird die Geschichte einer jungen kurdisch-stämmigen Frau in der Weltmetropole London, die sich ihren großen Traum erfüllen will: als erster weiblicher, kurdischer Comedy-Star in Burka aufzutreten. Dabei verlässt die Geschichte das Terrain einer der großen Meta-Erzählungen unserer Zeit – vom zwingend in der Katastrophe endenden „Clash der Kulturen“. McCarten bringt eine andere Art der Distanzierung zum Absolutheitsanspruch der Bedeutung in den Diskurs hinein: den Humor. Er erzählt berührend davon, dass Lachen und Humor unsere Leiden lindern, Grenzen sprengen – und aus uns allen eine Familie zu machen vermögen. In unserem neuen Theaterstück für Kinder ab 5 Jahren erzählen wir von zwei Mäusekindern, die sich unter der Erde wiederfinden und davon träumen, an die Oberfläche der Welt zu gelangen. Auf dem Weg nach oben entdecken sie allerdings ein unterirdisches Tunnelsystem und erkennen, dass es sich auch unter der Erde wunderbar leben lässt. Wir freuen uns auf eine inspirierende Spielzeit mit Ihnen – erfüllt mit Bedeutung und Sinn, mit Relativität und Humor, voller Überraschungen, Widersprüche und Zweifel! Klaus Schumacher Künstlerischer Leiter
Stanislava Jević Leitende Dramaturgin 3
Vorwort
„Wenn wir die Bedeutung aufgeben, bleibt nichts mehr übrig.“
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In der fiktiven dänischen Kleinstadt Tæring steht der 13-jährige Pierre Anthon plötzlich von seinem Stuhl auf und weigert sich, weiterhin in die Schule zu gehen. Er nistet sich von nun an in einem Pflaumenbaum ein und behauptet, dass nichts auf der Welt eine Bedeutung habe. Seine Mitschüler fühlen sich davon derart provoziert, dass sie ihm um jeden Preis das Gegenteil beweisen wollen: Sie fangen an, alles, was ihnen etwas bedeutet, zu „opfern“. So wächst ein „Berg von Bedeutung“ an: Was leicht und spielerisch mit den grünen Lieblingssandalen eines Mädchens beginnt, wird zunehmend schwer und eskaliert, als die Jugendlichen voneinander immer höhere Einsätze fordern – bis hin zur Jungfräulichkeit eines Mädchens und dem kleinen Finger eines Gitarre spielenden Jungen. Je größer und schmerzlicher die Opfer, umso mehr wachsen die Rachefantasien an. Es entspinnt sich eine Gewaltspirale zwischen den Jugendlichen, die in der Katastrophe mündet.
„Fürchtet ihr euch etwa vor dem Nichts?“ Janne Tellers preisgekrönter Jugendroman löste in Dänemark einen Skandal aus und war zeitweise sogar verboten. Offenbar hatte man Sorge, dass hier nihilistische Thesen verbreitet werden und vielleicht sogar Nachahmungseffekte entstehen. Inzwischen ist er in vielen Sprachen übersetzt, wird an mehreren namhaften Bühnen gespielt und ist sogar Schulstoff geworden. Die Leistung des Romans besteht darin, dass die nihilistische Position bis an ihre Grenze geführt wird, dorthin, wo die Bedeutung des Menschen anfängt: im Schmerz. Die Geschichte ist eine präzise Parabel, die radikal den Sinn des Lebens hinterfragt, menschliche Abgründe aufzeigt – und dazu auffordert, selbst zu überprüfen, ob und welche Bedeutung das eigene Leben hat.
von Janne Teller
Regie Klaus Schumacher Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Tobias Vethake Video Jürgen Salzmann
Premiere 11/9/2015
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Premieren
Nichts. Was im Leben wichtig ist [13+]
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Maus unter [5+] In unserem neuen Theaterstück für Menschen ab 5 Jahren erzählen wir von zwei Mäusen, die sich irgendwo unter der Erde an einem unbekannten Ort wiederfinden. Sie wissen nicht, wie sie hierher gekommen sind, wie sie wieder nach oben gelangen können und ob sie hier wirklich allein sind. Von ihrer Neugier getrieben, nehmen sie ihren Mut zusammen und machen sich auf die Suche nach dem Oben, das es doch irgendwo geben muss. Dabei merken sie bald, dass sie tatsächlich nicht die Einzigen unter der Erde sind, dass es hier viele unterschiedliche und fremdartige Bewohner gibt und dass man auch unter der Erde wunderbar leben kann.
„Maus unter“ wird eine philosophische Parabel über die Neugier, die Welt zu entdecken, über die Kraft der Freundschaft und das Finden von Glück an überraschenden Orten. Aber auch eine Erzählung über das Unbekannte. Denn schließlich ist vieles aus der Geschichte auch uns Theatermachern noch nicht bekannt: Vielleicht heißt die neugierige, freche Maus Mucks, die schon ein paar Mal auf die Nase gefallen ist, weil sie vieles wagt. Vielleicht heißt die ängstlich-hysterische Maus Mäuschen, die sich wenig traut, aber inspiriert von Mucks und den Abenteuern und Hindernissen über sich hinauswächst. Vielleicht treffen sie einen merkwürdigen Regenwurm, der immerzu mit seinem Hinterteil spricht. Und vielleicht zeigt ihnen ausgerechnet der blinde Maulwurf den Weg an die Sonne. All das werden wir bei dieser Stückentwicklung erst zur Premiere am 7. November erfahren. Der mehrfach ausgezeichnete Hamburger Autor David Gieselmann hat bereits in der Spielzeit 2007/2008 zusammen mit Klaus Schumacher die schwarze Komödie „Louis und Louisa“ für das Junge SchauSpielHaus geschrieben. Zuletzt wurde er für sein Stück „Über Jungs“ mit dem JugendStückPreis des Heidelberger Stückemarkts 2013 ausgezeichnet. „Maus unter“ wird sein erstes Stück für Menschen ab 5 Jahren sein.
von David Gieselmann
Regie Hermann Book Ausstattung Katharina Philipp Musik Octavia Crummenerl
Premiere 7/11/2015 Uraufführung
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Premieren
Eine Maus: „Hast du zufällig eine Lupe dabei?“ Eine andere: „Nein. Leider nicht. Warum denn?“ Eine Maus: „Weil hier jemand ist, der ist so klein, dass ich… Hallo? Jetzt ist er weg.“
„Ist die Bedeutung nicht wichtiger als alles andere?“ Janne Teller: Nichts
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Apathisch für Anfänger [15+]
„Im Fall der apathischen Kinder mussten wir als Nation verzweifelt daran glauben, dass es um Manipulation ging. Denn wären sie wirklich erkrankt, hätten wir etwas zutiefst Beunruhigendes in uns und unserer Gesellschaft erkennen müssen.“ Der junge Autor Jonas Hassen Khemiri konfrontiert uns in „Apathisch für Anfänger“ mit allen wesentlichen Fragen zur europäischen Flüchtlings- und Asylpolitik – einem Thema, bei dem wir täglich an unsere moralischen Grenzen stoßen: Was ist, wenn unsere Asylpraxis diese Kinder krank gemacht hat? Warum dürfen wir uns weltweit frei bewegen und andere Menschen nicht? Haben Wirtschaftsflüchtlinge nicht die gleichen Rechte wie politische Flüchtlinge? Wie können wir es zulassen, dass wir Menschen ihrer Würde berauben? Gemeinsam mit einem Ermittler, der inneren Stimme seines Gewissens und weiteren vier Darstellern begeben wir uns auf eine spielerische Suche nach der Wahrheit. Jede Szene, die den Fall beleuchtet, ist eine erinnerte und stellt damit ihren Wahrheitsgehalt zur Disposition. Khemiri nimmt zwar Bezug auf die dokumentarische Buchreportage des Journalisten Gellert Tamas, die diesen wahren Fall beleuchtet, er verwandelt den Stoff allerdings in eine surreale Groteske über die Manipulierbarkeit gesellschaftlicher Wahrheit und Erinnerung.
von Jonas Hassen Khemiri
Regie Anne Bader Bühne Fabian Wendling
Kostüme Luisa Wandschneider Musik Matthias Schubert
Premiere 24/1/2016
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Premieren
In Schweden erkrankten Mitte der Nuller Jahre zahlreiche Flüchtlingskinder schwer. Sie hörten auf zu essen und zu trinken und wurden apathisch. Ihre Familien erwarteten entweder eine Ablehnung ihres Asylantrags oder hatten sie schon bekommen. Es entstand eine Protestbewegung, die die Politiker dazu aufforderte, die kranken Kinder im Land zu lassen. Gleichzeitig verbreiteten sich in den Medien Gerüchte darüber, dass die Eltern ihre Kinder vergiftet hätten, um sich auf diese Weise eine Aufenthaltsgenehmigung zu erschleichen. Letztlich wurden die Familien zwangsweise abgeschoben. Was ist wirklich passiert? Was ist wahr? Und wer ist schuld?
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funny girl [14+]
„Also, ich habe eine Mission. Ich will Vorurteile bekämpfen. Das ist mein Kreuzzug. Ich will euch zeigen, dass sogar Fatwa und Terrorismus und religiöser Extremismus ihre lustigen Seiten haben.“ Anthony McCartens Roman ist eine hochexplosive interkulturelle Gesellschaftskomödie, in der alle gängigen Klischees und Themen – Ehrenmord, islamischer Selbstmordterrorismus, die Rolle der Frau – aufgegriffen und anhand einer packenden, unterhaltsamen Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden. Sein Roman, in dem eine kurdisch-stämmige Familie durch das Lachen wieder zueinander findet, ist eine Verbeugung vor dem Humor, der über Hass, Intoleranz und gegenseitiges Unverständnis triumphiert – und Menschen zu verbinden vermag.
von Anthony McCarten
Regie Clara Weyde Bühne Hanna Lenz
Kostüme Clemens Leander Musik Thomas Leboeg
Premiere 19/3/2016 Deutsche Erstaufführung 13
Premieren
Die junge Londonerin Azime stammt aus einer kurdischen Familie. Sie ist der Prototyp einer interkulturellen Existenz und fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Ost und West, Islam und Säkularismus, Kopftuch und bauchfreiem Oberteil. Ihre Eltern sind stolze Kurden, die ein Möbelgeschäft in einem typisch migrantisch geprägten Londoner Vorort betreiben. Ihre Mutter will die eigenwillige Azime so schnell wie möglich verheiraten. Sie aber träumt davon, Comedy-Star zu werden und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Als ihre kurdische Schulfreundin auf mysteriöse Weise ums Leben kommt und plötzlich Bomben in den U-Bahnen von London hochgehen, beginnt Azime ihre Stimme zu erheben. Heimlich besucht sie einen Comedy-Kurs und feiert bald Erfolge als erster weiblicher, kurdischer Comedy-Star – in Burka. Ihre Eltern sind entsetzt, und im Internet erhält sie Morddrohungen. Auf sich allein gestellt, muss Azime herausfinden, ob und wie es ihr gelingen kann, diese unvereinbar scheinenden Welten miteinander zu verbinden und dabei ihren eigenen Weg zu finden...
„Die Frage ist, wer die Wahrheit gesehen hat.“ Jonas Hassen Khemiri: Apathisch für Anfänger
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Team Junges SchauSpielHaus
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Das doppelte Lottchen [7+]
„So eine Frechheit! Die hätten uns zuerst fragen müssen, ob sie uns halbieren dürfen. Und dann hätte ich nein gesagt.“ Erich Kästner verfasste den Roman, der diesem Theaterstück zugrunde liegt, in den frühen 1950er Jahren, als das Thema Ehescheidung noch tabu war. Mit seinen Geschichten, in denen Kinder in ihrem Denken und Handeln stets selbstständig sind, fördert Kästner deren Selbstvertrauen. Die Geschichte der getrennten Zwillinge, die sich zufällig kennen und lieben lernen, ihre Rollen tauschen und eine Wiedervereinigung der Familie einfädeln wollen, wird mit Ernsthaftigkeit, Humor und einer gehörigen Portion Musik erzählt.
von Erich Kästner
Regie Taki Papaconstantinou Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Thomas Esser
Premiere 21/5/2016
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Premieren
Im Ferienlager stehen sich Luise und Lotte plötzlich das erste Mal in ihrem Leben gegenüber und müssen feststellen: Sie gleichen sich äußerlich wie ein Ei dem anderen. Lotte findet es anfangs unverschämt, dass eine daherkommt, die genauso aussieht wie sie. Es entbrennt zunächst eine Feindschaft zwischen den beiden Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Luise ist still und fleißig; Lotte ist frech und aufmüpfig. Doch bald finden sie heraus, dass sie am selben Tag in derselben Stadt geboren sind und dass Lotte nur ihre Mutter und Luise nur ihren Vater hat. Klar, dass da etwas faul sein muss! Mutig und selbstbewusst nehmen sie ab sofort ihr Leben selbst in die Hand und schmieden einen Plan: Sie wollen die Rollen tauschen. Damit die Sache nicht auffliegt, müssen sie ein regelrechtes Training absolvieren: Luise muss zu Lotte werden und Lotte zu Luise. Nach den Ferien ist es soweit: Luise fährt anstelle von Lotte zur Mutter und Lotte fährt anstelle von Luise zum Vater...
Zehn Jahre Junges SchauSpielHaus – Geburtstag! Das Junge SchauSpielHaus feiert seinen 10. Geburtstag. Zu einem Festtag im Herbst laden wir unser Publikum herzlich ein: Einen ganzen Tag lang wird gespielt, gegessen, getanzt und diskutiert. Geburtstagsfest: 21/11/2015 Junges SchauSpielHaus Gaußstraße
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ErfahrungsRaum Theater im Rahmen von Hart am Wind Das Projekt ErfahrungsRaum Theater im Rahmen des Festivals Hart am Wind ermöglicht Schulklassen einen spielerischen Einstieg ins Theatersehen und Theatermachen. Unter Anleitung von Theaterpädagogen und Theatermachern experimentieren die Schüler zu Themen und Formen einer Inszenierung und entwickeln eigene künstlerische Ideen, die während des Festivals präsentiert werden. Interessierte Klassen können sich für dieses Projekt bewerben. Die Teilnahme ist kostenlos. Bewerbungen bitte an: nicole.dietz@schauspielhaus.de. Hart am Wind wird ermöglicht durch die Kulturbehörde Hamburg und die Freunde des SchauSpielHauses, sowie unterstützt durch die Hamburgische Kulturstiftung, die Hapag-Lloyd Stiftung und den Bühnenverein Nord.
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Festival
Vom 25. – 29. Mai 2016 wird das Junge SchauSpielHaus in Kooperation mit dem LICHTHOF Theater und der Internationalen Vereinigung der Theater für Kinder und Jugendliche ASSITEJ Deutschland das 5. Norddeutsche Kinder- und Jugendtheatertreffen Hart am Wind ausrichten. Dieses Festival wird alle zwei Jahre in einer anderen norddeutschen Stadt veranstaltet und zeigt ausgewählte aktuelle Inszenierungen der professionellen Kinder- und Jugendtheater aus den Bundesländern Hamburg, Bremen, Niedersachsen, MecklenburgVorpommern und Schleswig-Holstein. Auf fünf Hamburger Bühnen wird Hart am Wind ein vielfältiges Programm von Inszenierungen für alle Altersgruppen der unterschiedlichsten Theaterformate und damit spannende und anregende Einblicke in die gegenwärtigen Strömungen an den Kinder- und Jugendtheatern präsentieren. Eine Besonderheit des Festivals ist, dass es gemeinsam von den Staats- und Stadttheatern und der freien Szene ausgerichtet und bestritten wird. Somit ist es auch eine wichtige Standortbestimmung für die Theatermacher, deren gemeinsames Anliegen es ist, professionelles Theater für Kinder und Jugendliche zu machen. Begleitend zum Hauptprogramm des Festivals werden wir ein umfangreiches Rahmenprogramm gestalten, das unserem jungen Publikum neben bewährten Formaten wie Publikumsgesprächen und Workshops auch neue vermittelnde Projekte, wie beispielweise dem ErfahrungsRaum Theater, anbieten wird. Wir freuen uns auf eine spannende Festivalwoche voller gemeinsamer Erlebnisse, Erfahrungen und Inspirationen!
„Hoffen wir, dass wir ein Teil des Leids mit unseren Witzen weglachen können.“ Anthony McCarten: funny girl
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An der Arche um Acht [5+] Ulrich Hubs Erfolgsstück erzählt die Geschichte der Sintflut aus der Sicht dreier befreundeter Pinguine. Gegen den Willen Noahs schmuggeln sie heimlich einen dritten Pinguin an Bord der Arche. Eine philosophische Verwechslungskomödie für Groß und Klein. Empfohlen für die Klassenstufen 1-6 von Ulrich Hub
Regie Gertrud Pigor
Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Thomas Esser, Jan Fritsch
Ein Schaf fürs Leben [5+] Wolf stapft hungrig durch den Schnee. Als er das gut gelaunte Schaf kennenlernt, lädt er es zu einer Schlittenfahrt nach „Erfahrungen“ ein… Ein musikalisches Stück über eine ungewöhnliche Freundschaft. Empfohlen für die Klassenstufen 1-4 sowie Vorschulklassen nach dem Bilderbuch von Maritgen Matter
Regie Gertrud Pigor
Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Jan Fritsch
Repertoire
von Gertrud Pigor
Wann gehen die wieder? [5+] Als der Räuberpapa auszieht, wird es für die Räuberkinder kompliziert: Mal wohnen sie bei Mama, mal bei Papa! Doch es kommt noch schlimmer: Bei Papa ziehen lauter Prinzessinnen ein… Eine turbulente Komödie zum Thema Patchworkfamilie. Das gleichnamige Bilderbuch ist erschienen bei arsEdition GmbH, München, 2010. Empfohlen für die Klassenstufen 1-4 sowie Vorschulklassen von Gertrud Pigor
nach dem Bilderbuch von Ute Krause
Regie Gertrud Pigor
Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Jan Fritsch
Der Zauberer von Oz [ 7+] Dorothy lebt mit Tante und Onkel im grauen Kansas. Eines Tages wird sie von einem Orkan davongetragen und erwacht in dem fantastischen Land namens Oz, in dem sie über sich hinauswächst. Ein musikalischer Klassiker für die ganze Familie. Empfohlen für die Klassenstufen 1-7 nach dem Roman Regie von Lyman Barbara Bürk Frank Baum
Ausstattung Anke Grot
Musik Clemens Sienknecht 23
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Einmal ans Meer [ 7+] Da die achtzigjährige Nachbarin Frau Loosli noch nie in ihrem Leben das Meer gesehen hat, kommt die neunjährige Rahel auf eine geniale Idee: Ohne Rahels Eltern zu informieren, reisen sie gemeinsam an die französische Mittelmeerküste. Eine Parabel über die Freundschaft zwischen den Generationen und die Sehnsucht nach der Ferne. Empfohlen für die Klassenstufen 2-7 von Andreas Schertenleib
Regie Ausstattung Taki Katrin Plötzky Papaconstantinou
Musik Thomas Esser
Alice im Wunderland [8+] Alice langweilt sich. Als ein weißes Kaninchen in einem Erdloch verschwindet, folgt sie ihm blind und landet plötzlich in einem Land voller verrückter Figuren und Begebenheiten... Barbara Bürk entfacht ein sinnliches Feuerwerk. (Deutscher Theaterpreis „Der Faust“ 2012) Empfohlen für die Klassenstufen 3-7 Ausstattung Anke Grot
Musik Clemens Sienknecht
Repertoire
nach dem Roman Regie von Lewis Carroll Barbara Bürk
Nathan [11+] Warum bekriegen sich Christen, Juden und Moslems? Wir springen nach Jerusalem in die Zeit der Kreuzzüge und fragen uns: Woher kommt der Hass? Woran glauben wir? Und wir erfahren von einer Familie zwischen den Religionen, die zueinander findet. Empfohlen für die Klassenstufen 5-13 nach Gotthold Regie Ephraim Lessing Grete Pagan
Ausstattung Lena Hinz
Musik David Pagan
Krieg. Stell dir vor, er wäre hier [12+] Mitten in Europa! Mit deiner Familie fliehst du in ein friedliches Land des Nahen Ostens und bleibst Zeit deines Lebens fremd dort. Janne Teller macht durch einen Perspektivwechsel klar, was es bedeutet, ein Kriegsflüchtling zu sein. Empfohlen für die Klassenstufen 6-13 von Janne Teller
Regie Anne Bader
Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Sönke Sommer
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„Läuft eure Fantasie schon Amok?“ Anthony McCarten: funny girl
Malala – Mädchen mit Buch [12+] Nick Wood erzählt von einer westlichen Autorin, die versucht, sich der Geschichte des pakistanischen Mädchens Malala anzunähern. Obwohl Malala von den Taliban beinahe getötet wurde, setzt sie ihren Kampf für Bildung unbeirrt fort. Malala erhielt 2014 den Friedensnobelpreis. Empfohlen für die Klassenstufen 6-13 von Nick Wood
Regie Clara Weyde
Ausstattung Julia Joline Bach
Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone [12+] Christopher Boone kennt alle Primzahlen bis 7507. Er ist Asperger-Autist. Als er eines Tages den Nachbarhund erstochen findet, macht er sich auf die Suche nach dem „Mörder“ und stößt dabei auf seine eigene Familiengeschichte. Empfohlen für die Klassenstufen 6-13
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von Mark Haddon in einer Fassung von Simon Stephens
Regie Klaus Schumacher
Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Tobias Vethake
Maria Magdalena [14+] In Friedrich Hebbels Trauerspiel erleben wir, wie eine junge Frau aufgrund eines rigiden Moral- und Wertesystems in den Tod getrieben wird. Aber sind es wirklich die Anderen, die Klara in den Selbstmord treiben? Woher kommt der Druck? Von außen oder von innen? Empfohlen für die Klassenstufen 10-13 von Regie Bühne Friedrich Hebbel Alexander Rimma Riemenschneider Starodubzeva
Kostüme Lili Wanner
Musik Tobias Vethake
Wut [14+] Felix, Sohn der gutsituierten Familie Laub, wird von dem Deutschtürken Can „abgezogen“. Als Felix‘ Vater versucht in das Geschehen einzugreifen, entspinnt sich eine tödliche Gewaltspirale. Der Clash der Kulturen als psychologisches Kammerspiel. Empfohlen für die Klassenstufen 9-13 Regie Klaus Schumacher
Ausstattung Katrin Plötzky
Musik Tobias Vethake
Repertoire
von Max Eipp
Himmel [15+] Eine Anti-Terrorzelle hört an einem geheimen Ort Nachrichten aus aller Welt ab und versucht, einen Terroranschlag zu verhindern. Wajdi Mouawads Stück ist ein spannender und philosophischer Spionage-Thriller zu den Themen Überwachung, Terrorismus und Kunst. Empfohlen für die Klassenstufen 10-13 von Wajdi Mouawad
Regie Konradin Kunze
Ausstattung Léa Dietrich
Musik Octavia Crummenerl
Mobile Stücke Das Junge SchauSpielHaus hat zwei mobile Stücke weiterhin im Programm: „Über die Grenze ist es nur ein Schritt“ [10+] von Michael Müller erzählt von „illegalen“ jungen Migranten in Deutschland und ist für Schulaulen buchbar. (Empfohlen für die Klassenstufen 5-13) Außerdem spielen wir das brisante Klassenzimmerstück „Plötzlich war er aus der Welt gefallen“ [14+] von Michael Müller zum Thema Amoklauf an Schulen. (Empfohlen für die Klassenstufen 9-13)
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Erfahrungsräume öffnen! Spielräume gestalten! Theater sehen und Theater machen sind sinnliche Erlebnisse. Wir laden dazu ein, sich aktiv und neugierig auf den besonderen Dialog zwischen Bühne und Zuschauerraum einzulassen, wach und aufmerksam neue Erfahrungs- und Spielräume zu entdecken und Geschichten in vielfältigen Formen zu folgen und zu erzählen. Theater ist eine Kunstform, die Menschen mit den unterschiedlichsten Ideen und Talenten miteinander verbindet und zum Austausch anregt. Mit unseren theaterpädagogischen Angeboten wollen wir mit dem Publikum in einen Dialog treten und dabei neue, tiefere Begegnungen schaffen. Wir öffnen Erfahrungs- und Spielräume für unser junges Publkum, in denen es sich sowohl mit künstlerischen als auch politischen und sozialen Themen auseinandersetzen kann. Wir laden Euch und Sie ein: zum Schauen, Spielen, Forschen, Nachdenken und Diskutieren. Mit Workshop-Angeboten, Vorbereitungen, Einführungen, Publikumsgesprächen und Materialmappen begleiten wir Euren/Ihren Aufführungsbesuch. Zu Beginn der Spielzeit laden wir Sie wie jedes Jahr herzlich zu unserer Spielzeitvorschau ein. Wir informieren alle interessierten LehrerInnen per Brief und E-Mail: Sie erhalten monatliche Neuigkeiten der Theaterpädagogik zu allen Premieren und Informationen zu Aktionen und attraktiven Angeboten. Mit speziellen LehrerInnen-Karten haben Sie die Möglichkeit zu prüfen, ob eine Aufführung für Ihre Kurse geeignet ist. Sollten SchülerInnen in Ihrer Klasse finanziell schlechter gestellt sein, können Sie für diese über die „Klassenkasse“ oder über unser Patenprogramm ermäßigte Theaterkarten beantragen.
LehrerInnen – Trial and Error
Wie proben Regie-Profis? Wie arbeiten SchauspielerInnen? Mit „Trial and Error“ bieten wir LehrerInnen einen exklusiven Einblick in die Arbeitsprozesse unserer Produktionen. Zu einem frühen Zeitpunkt schauen Sie unseren RegisseurInnen und SchauspielerInnen bei szenischen Proben zu und kommen mit dem gesamten Team ins Gespräch.
SchülerInnen – Tandemklassen
Die Tandemklassen begleiten den Entstehungsprozess einer Produktion: SchülerInnen bekommen die Gelegenheit, sich inhaltlich intensiv mit den Themen und Formen des Stückes zu beschäftigen, Einblicke in die Probenarbeit zu gewinnen, die szenische Arbeit von RegisseurInnen und SchauspielerInnen am Jungen SchauSpielHaus aktiv zu verfolgen und in einen Austausch mit ihnen zu kommen. 28
Theater-Workshops für LehrerInnen- und SchülerInnengruppen
Die TeilnehmerInnen untersuchen spielpraktisch und theoretisch die Inszenierungen auf ihren Inhalt und ihre Ästhetik. Ein gemeinsamer Theaterbesuch beschließt das Treffen. Für „Nichts. Was im Leben wichtig ist“, „Das doppelte Lottchen“ und „Maria Magdalena“ sowie eine Reihe weiterer Inszenierungen bieten wir diese besondere Theaterarbeit an.
Startpilot – Kooperationsprojekt
Startpilot führt SchülerInnen und LehrerInnen in die Welt des Theaters ein und ermöglicht einen regelmäßigen Austausch über einen Zeitraum von zwei bis vier Jahren. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Spaß an der Theaterrezeption zu vermitteln und das Theater als eine einmalige Ausdrucksform zu entdecken. Auf diese Weise werden die SchülerInnen zu ExpertInnen des Theaters. Fast vierzig Schulen nehmen bereits an diesem Programm teil. Theater und Schule werden Partner für zwei Jahre. Die Partnerschaft wird kontinuierlich von künstlerischen Aktionen, Workshops und stufenübergreifenden Themenschwerpunkten begleitet und vielfältige Theaterformen können spielend erforscht werden. In der Spielzeit 2015/2016 arbeiten wir mit den 1.-4. Klassen der Partnerschule Bahrenfelder Straße an den Themen unseres neuen Kinderstücks „Maus unter“, das der Hamburger Autor David Gieselmann für das Junge SchauSpielHaus schreibt.
Öffentliche LehrerInnenprobe
Zu den Hauptproben unserer Premieren haben Sie die Möglichkeit, die öffentlichen LehrerInnenSichtungsproben zu besuchen. Die jeweiligen Termine werden im Monatsleporello, auf der Homepage und im Newsletter bekannt gegeben.
Werden Sie Pate für eine Klasse!
Bei diesem Projekt suchen wir Menschen aus der „Großeltern-Generation“, die sozial benachteiligten Schülern einen Theaterbesuch ermöglichen. Die Patenklassen erfahren, wer ihr Pate ist, und Sie als Pate erhalten ein Foto Ihrer Patenklasse.
Play and Stay – Der Familiensonntag im Jungen SchauSpielHaus
Nach dem Motto „Play and Stay“ ist ein Sonntag im Monat Familientag im Jungen SchauSpielHaus. Im Anschluss an das Stück geht es weiter mit einer spielerischen Aktion, bei der sowohl Kinder als auch Erwachsene (Eltern, Großeltern) zum Mitmachen eingeladen sind.
Mitmachen! – BACKSTAGE
Ab November 2015 wird der Jugendclub des SchauSpielHauses wieder starten. Jugendliche ab zwölf Jahren, StudentInnen und LehrerInnen können sich für die verschiedenen Projekte der Spielclubs bewerben. Im Rahmen eines Festivals stellen wir am Ende der Spielzeit die Ergebnisse im MalerSaal des SchauSpielHauses vor. Schriftliche Bewerbungen bis Oktober 2015 an: michael.mueller@schauspielhaus.de. Ansprechpartnerin für die unterschiedlichen Angebote und Formate: nicole.dietz@schauspielhaus.de; Tel. 040.24 87 12 71.
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Theaterpädagogik
TUSCH – Partnerschaft
Fotos
Titelseite: Florence Adjidome, Florens Schmidt, Seite 2: Johannes Nehlsen, Angelina H채ntsch, Seite 4: Philipp Kronenberg, Seite 6: Florens Schmidt, Seite 8: Jan Fritsch, Seite 10: Hermann Book, Seite 12: Johannes Nehlsen, Seite 14-15: Ensemble und Team Junges SchauSpielHaus, Seite 16-17: Marius Bistritzky, Cedric von Borries, Seite 18: Christine Ochsenhofer, Seite 21: Angelina H채ntsch, Seite 22: Philipp Zemmrich, Seite 24: Hermann Book, Seite 26: Florence Adjidome, Seite 30: Maureen Havlena, Clemens Sienknecht, R체ckseite: Sophia Vogel
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Karten
Erwachsene 13 € Kinder/Jugendliche 7,50 €
Gruppenpreis für Kinder/ Jugendliche 6,50 €
Gruppenpreis für Kinder unter 6 Jahren 5,50 €
Familienpreis: Ab drei Personen zahlt ein Erwachsener den vollen Preis, jede weitere Person 6,50 €.
Kartenbüro
Kirchenallee 39 / 20099 Hamburg / Mo–Sa 10.00 – 19.00 Tel. 040.24 87 13 / kartenservice@schauspielhaus.de www.schauspielhaus.de Bankverbindung Bayerische Hypo- und Vereinsbank AG IBAN: DE 40 200 3000 0000 305243; BIC: HYVEDEMM300
Wahlabo Junges SchauSpielHaus
Acht Gutscheine für die Vorstellungen des Jungen SchauSpielHauses zum Preis von 52 €, flexibel einzusetzen für die ganze Familie.
Gaußstraße
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Haltestelle Gaußstraße
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ße
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Bahnhof Hamburg-Altona
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Junges SchauSpielHaus Gaußstraße 190 / 22765 Hamburg. Am besten erreichen Sie unsere Spielstätte mit der Buslinie M2 vom Bahnhof Altona (Haltestelle Gaußstraße). Von der Bushaltestelle aus biegen Sie links in die Gaußstraße ein und haben nach 200 m das Junge SchauSpielHaus erreicht.
Barrierefreiheit
Der Zugang zur Interimsspielstätte Junges SchauSpielHaus Gaußstraße ist nicht barrierefrei, für Rollstuhlfahrer jedoch mithilfe einer Hubeinrichtung zu erreichen. Die Hubeinrichtung ist leider nicht für elektrische Rollstühle geeignet. Eine rollstuhlgerechte Toilette ist vorhanden. Impressum: Neue Schauspielhaus GmbH V.i.S.d.P: Intendantin: Karin Beier, Kfm. Direktor: Peter F. Raddatz, Künstlerischer Leiter Junges SchauSpielHaus: Klaus Schumacher / Redaktion: Stanislava Jević / Konzept: Julian Regenstein, grafische Realisierung: Alexia Thonet / Fotos: Sinje Hasheider / Druckerei: DCT / Redaktionsschluss: 20/6/2015 – Änderungen vorbehalten.
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Service
Infos, Beratung und Material für Schulen
Theaterpädagogik Tel. 040.24 87 12 71 Schülerkarten: Tel. 040.24 87 12 99 / schulkarten@schauspielhaus.de
www. SchauSpiel Haus.de