Norddeutsches Handwerk 8/2021

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Foto1: HWK

Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen

Obermeisterin Svenja Fricke diskutiert mit Landratskandidatin Marlies Dornieden (CDU) auch über die Möglichkeiten der Kommunen, sich für die Nachwuchsgewinnung im Handwerk einzusetzen.

Nachwuchsgewinnung, aber wie? Das Handwerk sieht die Nachwuchsgewinnung als zentrales Thema der kommenden Jahre. Einfache Antworten gibt es nicht. Doch gemeinsames Handeln mit der Politik kann helfen. Wenn Betriebsinhaber, Fachkräfte oder auch Politiker gefragt werden, welches Thema das Handwerk besonders umtreibt, dann fällt meistens genau dieses: Nachwuchsgewinnung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Kernforderungen des Handwerks auch zu den kommenden Wahlen eng an diese Aufgabe angelehnt sind. Doch was genau spielt dabei eine Rolle? Welche Faktoren können einen positiven Effekt auf diese Herausforderung haben?

Geld ist nicht alles, aber mehr als nichts!

„Wir brauchen den Nachwuchs dringend, wir müssen aber auch die Möglichkeiten

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haben, die Entlohnung so stabil zu setzen, um auch später eine Familie zu ernähren können. Da sind wir leider noch weit von der Industrie weg“, stellt etwa Svenja Fricke fest, Betriebsinhaberin aus Scharzfeld. Auch wenn der Faktor Geld nicht immer das entscheidende Kriterium für einen Beruf ist (siehe auch S. 13), spielt es dennoch für die Lebensplanung eine nicht unwichtige Rolle. An dieser Stelle ist es wichtig, dass Handwerk und Politik eng zusammenarbeiten, um einen „Nachteil“ durch zu geringe Bezahlung zu vermeiden. Dieses Thema begleitet Betriebsinhaberin Svenja Fricke auch bei Schulbesuchen im Zuge der Berufsorientierung. „Natürlich

kommt da auch immer die Frage auf, was man in diesem oder jenem Beruf verdient. Und wenn ich sehe, wie groß die Unterschiede zur Industrie sind, dann ist klar, das uns dort die Fachkräfte abwandern, die wir eigentlich unbedingt halten müssten.“ Hierbei könnten natürlich Förderprogramme nützlich sein, aber auch entsprechende Anpassungen bei Gebühren und Abgaben. Für Göttingens Landratskandidatin Marlies Dornieden (CDU) gibt es da nicht überall Möglichkeiten. „Bei kommunalen Gebühren können wir leider nicht unterschiedliche Maßstäbe zwischen den Zahlenden ansetzen, das ist rechtlich

NDH 08/2021


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