Paracelsus Today Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg
NR. 2 JULI 2013 I € 3,–
Kraftvoll
Bewegung ist Teil gesunden Lebens. Bleiben Sie nicht sitzen!
Hörerlebnisse Ewald Thurner fördert die Paracelsus Uni und besseres Hören. SEITE 34
Vielseitige Alumna
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Sigrid Schwarzenbacher hat eine Praxis für Allgemeinmedizin eröffnet.
Herz für Herz
SEITE 28
Primar Rainald Seitelberger geht für seine Patienten an die Grenzen.
Editorial
Mit Hirn und Herz Endlich Sommer! Fast hörbar war das Aufatmen hierzulande nach langen trüben Winter- und Frühlingsmonaten. Viele wollen nun den „eingerosteten“ Körper aktivieren, das Gestalten der Freizeit fällt leichter in der warmen Jahreszeit, die Möglichkeiten dazu sind vielfältiger. Doch Vorsicht: Bewegung ist richtig – ob Gehen, Laufen, Radfahren, Schwimmen etc. Aber alles mit Maß und Ziel bitte. Die Belastung des Organismus (Herz, Lunge) und der Gelenke ist individuell zu sehen, prüfen Sie sich daher selbst. Versuchen Sie auch eine Ausgewogenheit zwischen Freizeit und Arbeitsbelastung zu finden – vermeiden Sie Freizeitstress. Mit den Be- oder Überlastungen des Körpers und möglicher Folgen beschäftigen wir uns für Sie in diesem Heft. Herzklopfen hatte Jürgen Osterbrink, als ihn die Nachricht von einer besonderen Ehrung aus der Kanzlei des Bundespräsidenten ereilte. Herzklopfen hatte Alumna Sigrid Schwarzenbacher, die im Juni eine eigene Hausarztpraxis eröffnete – alles Gute. Herzklopfen hatten auch die Absolventen des 2in1-Modells Pflege bei ihrer Sponsionsfeier. Vielleicht kein Herzklopfen, aber eine Portion Stolz, erfüllte Rektor Herbert Resch bei seinem Besuch an der Mayo Clinic in den USA angesichts der geäußerten Komplemente für die Paracelsus Uni. Redakteur Wolfgang Bauer hat zuerst Rainald Seitelberger bei seiner Antrittsvorlesung als Vorstand der Universitätsklinik für Herzchirurgie zugehört, dann mit ihm gesprochen und ein lesenswertes Porträt verfasst. Ein Herz hat leider aufgehört zu schlagen: unser ehemaliger Dekan für Forschung, Christoph Stuppäck, ist verstorben. Wir trauern mit seiner Familie! Ihnen viel Vergnügen beim Lesen und einen schönen Sommer! Dr. Gottfried Stienen Chefredakteur
Impressum Paracelsus Today ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 30.200 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. +43 (0)662/4420020, www.pmu.ac.at • Verlag: Magazinmanagement und Verleger: Schoba & Partner GmbH, Albrechtgasse 9, 8010 Graz, +43 (0)316/820082, www.schoba.at, Geschäftsführer: Mag. Helmut Schoba • Chefredakteur: Dr. Gottfried Stienen • Chefin vom Dienst: Stefanie Illmer • Art-Direktor: Tom Wagner • Produktion: m4! Mediendienstleistungs GmbH & Co KG, Schönaugasse 64, 8010 Graz • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Andreas Aichinger, Sabine Ritzinger, Dr. Gottfried Stienen, Wolfgang Bauer, Manfred Eppel • Fotos: wild&team fotoagentur gmbH, iStock, SALK, MED-EL, Schön Klinik München-Harlaching, Stadt Salzburg, Privatfotos, Druckerei Huttegger, ÖGKV • Coverfoto: istock • Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG • Alle Angaben ohne Gewähr. Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.
Paracelsus Today 2/2013
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Inhalt 4 Short Cuts. Neues aus der Uni. 6 Spotlight. Die Republik ehrt Jürgen Osterbrink. 8 Inside. Über „Manski“ vom Medizinischen Simulationszentrum Salzburg. 12 Outside. Resch meets Mayo. 14 Education. Partner in der Lehre – gemeinsam besser, zusammen stark. 16 Alumni. Sigrid Schwarzenbacher und die Faszination Fernost. 18 Research. Knie-Forschung am Institut für Anatomie: Henne oder Ei? 22 Research. Ein neues Institut mit Sport-Forschern und Schichtarbeitern. 24 Focus On. Wenig Stress, mehr Lebenszeit: Stimmt diese Formel? 26 Body-Check. Das Wichtigste über das „Fuß-Verknöcheln“ 28 Very Personal. Das Skalpell mit Demut führen. Der Herzchirurg Rainald Seitelberger im Porträt. 30 Update. 100 Jahre Augenklinik Salzburg – 100 Jahre Erfolgsgeschichte. 32 Education. Habemus baccalaureus: Ein Freudentag für die Absolventen des 2in1-Modells Pflege. 34 Friends. Schon gehört? Eine Medizintechnik-Firma hilft Menschen mit Hörproblemen. 38 Point of View. Im Gespräch mit Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden.
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Short Cuts
Teddyärzte im Einsatz
Engagement und soziale Kompetenz bewiesen unsere Studierenden am 16. Juni einmal mehr: Nach der Großgruppenkonferenz von Universitätsklinikum und Paracelsus Universität zum gemeinsamen Strategieprojekt „Universitätsmedizin 2016“ betreuten sie am Sommerfest hingebungsvoll die „Puppen- und Teddybärenklinik“ der Universität. Medizinisch bestens ausgerüstet – sogar mit gebasteltem EKG, Ultraschall- und Röntgengerät – wurden die Kuscheltiere und Puppen der Kinder untersucht, behandelt und sogar operiert. Spaß gemacht hat es den Teddyärzten und kleinen Besuchern gleichermaßen.
Die besten Fußballfans
Der Kader: Reinhard Angermann, Arne Estler, Daniel Gharehbaghi, Jonas Kamp, Robert Lehmann, Christof Mittermair, Christian Rusche, Alexander Schneidinger, Thomas Seier, Tobias Spingler, Lukas Steinkellner, Clemens Vanicek, Tim Vespermann, Stefan Vriesen.
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Platz eins und ein Award Alumna Katja Blöcker, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Anatomie der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, hat auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Biomechanik vom 15. bis 17. Mai 2013 in Neu-Ulm den mit tausend Euro dotierten Young Investigator Award gewonnen. Der von Blöcker eingereichte Abstract war unter insgesamt 178 Beiträgen als einer der fünf Besten bewertet worden. Die fünf ausgewählten Wissenschafter hatten in einer Young Investigator Session ihr Thema vorzutragen und mussten sich im Anschluss einer kritischen Diskussion stellen. Obwohl es für Katja Blöcker der erste Vortrag auf einem Kongress war, konnte sie sich souverän gegen die anderen vier Teilnehmer durchsetzen und den ersten Platz gewinnen. Die Arbeitsgruppe war auf der Tagung mit insgesamt sechs Vorträgen und zwei Postern vertreten.
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Fotos: Paracelsus Universität
Ein Vergleich zwischen dem Fußballteam der Paracelsus Universität und dem deutschen Profiklub Borussia Dortmund ist natürlich gewagt. Auf dem Feld sind die Dortmunder höher einzuschätzen (es fehlt jedoch der Vergleich…), bei den Fans können die Salzburger (fast) mithalten. Beim Cup der Privaten (CDP), wo sich jährlich Studierende aus ganz Europa zu einem Turnier Ende April in Berlin treffen, hat die Salzburger Auswahl den stimmgewaltigsten Anhang mitgenommen. Dieses Jahr waren rund 80 Medizin-Studierende mit dem Flugzeug oder der Bahn nach Berlin angereist. Eingekleidet mit neuen Dressen (von GEO-Reisen gesponsert) schaffte man immerhin den Einzug ins Achtelfinale der besten 16 Teams. Dieses Jahr waren 64 Universitäts-Mannschaften aus Europa (Istanbul, Valencia, South Essex, Toulouse, Mailand, Monaco, Kopenhagen, Hamburg, München usw.) angetreten, gespielt wurde mit vier Feldspielern und einem Torwart auf Kleinfeldern in der Halle. „Wir haben unser letztes Hemd gegeben und sind letztlich zufrieden“, erklärt Tormann Christian Rusche. Und ergänzt mit Stolz: „Wir haben die besten Fans.“
Short Cuts
Auszeichnung der Lehre
Neues Unigebäude im Zeitplan Die Vorfreude nimmt zu: Das neue Universitätsgebäude für Forschung und Lehre in der Strubergasse mit zirka 8000 Quadratmetern Bruttofläche ist laut ausführenden Baumeistern im Zeitplan. Die offizielle Eröffnung findet am 28. November statt; bis dahin ist noch viel zu tun – vor allem im Innenbereich. Im Zentrum des Großprojekts steht ein neues Querschnitt- und Geweberegenerationszentrum mit angeschlossenem GMP-Labor. Die Forscher der Paracelsus Universität und der Universitätskliniken haben ihre Planungen für die neuen Labors
weitgehend abgeschlossen und die baldige Übersiedlung vorbereitet. Mit einer großzügigen Spende hat sich Andreas Greither, ein langjähriger Förderer der Paracelsus Universität, eingestellt und für die diversen Labore bei der Ausstattung großzügig geholfen. Dafür auch an dieser Stelle ein herzliches Danke.
Beim alljährlichen Jahresabschlussfest wurden die von den Studierenden der Paracelsus Universität gewählten Lehrenden bzw. Lehrabteilungen geehrt. Gratulation allen Ausgezeichneten! Teacher of the Year: • Falk Schrödl vom Institut für Anatomie und muskuloskelettale Forschung der Paracelsus Universität (Humanmedizin, 1. Studienjahr), • Martin Jakab vom Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Paracelsus Universität (Humanmedizin, 2. Studienjahr) • Franz Allerberger von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungswissenschaft (Humanmedizin, 3. Studienjahr) • Fabio Monticelli vom Fachbereich Gerichtsmedizin der Universität Salzburg (Humanmedizin, 4. Studienjahr) • Patrick Kutschar (2in1-Modell Pflege) • Margitta Beil-Hildebrand (Online-Studium Pflegewissenschaft) Lehrabteilung des Jahres: • Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Salzburg (Humanmedizin, 4. Studienjahr) • Universitätsklinik für Anästhesiologie, Perioperative Medizin und Allgemeine Intensivmedizin in Salzburg (Humanmedizin, 5. Studienjahr) Lehrpraxis des Jahres: • Walter Wührer und Wolfgang Radlinger
Christoph Stuppäck ist tot Die Nachricht vom Ableben hat alle an der Paracelsus Universität und am Universitätsklinikum Salzburg getroffen. Christoph Stuppäck ist am 16. Juni im 57. Lebensjahr nach einem schweren Leiden erlegen. Prof. Stuppäck war Vorstand der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 1 und hat sich durch seine Arbeit nicht nur im Bundesland Salzburg, sondern als Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie international einen Namen gemacht. An der Paracelsus Universität hatte er mehrere Jahre die leitende Funktion des De-
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kans für Forschungsangelegenheit inne. Die Forschungsförderung war über seine gesamte Amtszeit einer der wichtigsten Tätigkeitsbereiche. Unterstützt vom Forschungsbüro der Paracelsus Uni wurden der Forschungsförderungsfonds ausgebaut und die Anzahl der universitätseigenen Förderprogramme in den letzten drei Jahren verdoppelt. Ebenso erfolg-
reich war Stuppäcks Bemühen um den Ausbau der Forschung an der Universität. Im Zeitraum seines Dekanats wurden etwa acht neue Forschungsinstitute, -programme bzw. -initiativen gegründet, was eine Verdoppelung bedeutet, und er war bis zuletzt aktiv ins universitäre Leben eingebunden. Rektor Herbert Resch („Christoph Stuppäck war als Arzt, Wissenschafter und Mensch hoch geschätzt“) und alle Kolleginnen und Kollegen werden sich immer an den großartigen Menschen Christoph Stuppäck erinnern und sein Andenken in Ehren bewahren.
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Spotlight
Die Republik ehrt Osterbrink Eine Dienstreise nach Bregenz ist an und für sich nichts Außergewöhnliches – doch manch‘ eine schon. Autor: Gottfried Stienen ∙ Foto: ÖGKV/Sabina Loacker
V.l.n.r.: Dr. Christian Bernhard (Landesrat für Gesundheit in Voralberg), Univ. Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Osterbrink, Mag. Schwaiger (Vizepräsident des ÖGKV) und Dr. Alois Stöger (Bundesminister für Gesundheit).
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rbeiten und feiern hat in dieser Reihenfolge durchaus eine Berechtigung, speziell im Erfolg. Anerkennung tut gut, in welcher Form auch immer. Eine besondere Form von Anerkennung durfte im Juni Jürgen Osterbrink erfahren. Der Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis der Paracelsus Universität wurde auf Entscheidung des österreichischen Bundespräsidenten Heinz Fischer mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich geehrt! Bevor nun die Sektkorken imaginär aus den Flaschenhälsen gezogen werden, sind an dieser Stelle noch Erklärungen notwendig. Warum Jürgen Osterbrink, warum diese hohe Auszeichnung? Der stellvertretende Präsident des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV), Karl Schwaiger, verlautete bei der Ehrung in Bregenz die Gründe. Osterbrink habe in den vergangenen Jahren in Salzburg Meilensteine in Lehre und Forschung gesetzt und Maßgebliches bewegt. So beeinflusse das Projekt „Optimiertes Schmerzmanage-
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ment in Altenpflegeheimen“, das gemeinsam mit SeneCura durchgeführt wird, beispielsweise direkt die Versorgung von Menschen in österreichischen Pflegeheimen. Mit ALFIT, einem Trainingsprogramm für Hochbetagte, konnte erreicht werden, dass in jedem Pflegeheim der SeneCura-Gruppe ein individualisiertes gewichtgestütztes Trainingsprogramm angeboten wird. Durch die von Jürgen Osterbrink mitgegründete Gesellschaft Certkom wurde jede Fachabteilung der Universitätsklinik Graz im Jahr 2012 schmerzmanagementbezogen zertifiziert. Und mit dem Aufbau und der Akkreditierung von mittlerweile fünf Studiengängen konnten fast 200 Pflegende mit Bachelor- und Master-Abschlüssen in Krankenhäusern, der ambulanten Versorgung und in Pflegeheimen tätig werden. Damit werde die interprofessionelle Versorgung auf hohem Niveau ermöglicht. Ein besonderes Anliegen Osterbrinks sei die Verbindung von Theorie und Praxis, führte der Laudator weiter aus. Dies werde neben der Forschung beispielsweise in der intensiven Zusammenarbeit mit den Lehrkranken-
häusern für Pflegewissenschaft deutlich. Osterbrink selbst auf die Frage, wie er diese Auszeichnung bewerte: „Die Wichtigkeit der Ehrung wird mir wahrscheinlich sehr viel später bewusst.“ Schön sei, dass die Arbeit in Salzburg nun auch in Wien stärker wahrgenommen werde, das sei für ihn und für die Paracelsus Universität wichtig. Zudem weist Osterbrink auf die „feinfühlige Art“ von Rektor Herbert Resch hin, der ihm die Möglichkeit schaffe, dass Medizin und Pflege in der Versorgung als Einheit zu sehen und zu organisieren seien. Der Freude nicht genug: Osterbrink wurde am 25. Vierjahreskongress des International Council of Nurses (ICN) in Melbourne in den Board of Directors gewählt. Seine Aufgabe dort ist die ländespezifische Versorgungsplanung für die Pflege und den Bereich Gesundheit in der Region Mittel- und Südeuropa. Die 15 gewählten Mitglieder des Boards repräsentieren über 13 Millionen Pflegekräfte auf der Welt. Also, die Paracelsus Universität gratuliert, ist stolz und erhebt das Glas! •
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Inside
Sie nannten ihn Manski
Höhere Patientensicherheit und bessere Ausbildung: Das Medizinische Simulationszentrum Salzburg ist Spitze – vor allem auch in der Anästhesie. Autor: Andreas Aichinger Fotos: Paracelsus Uni/wild+team
Zum Wohle des Patienten: Der Human Patient Simulator (HPS) ermöglicht Ärzten und Studierenden ein realitätsnahes Training, um höchste Behandlungsqualität und Sicherheit für die Patienten zu gewährleisten.
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eter Gerner ist einer der weiß, wovon er spricht: „Ich bin davon überzeugt, dass die Paracelsus Universität mit dem Simulationszentrum ihrer Zeit einen Schritt voraus ist”. Der Primar der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Perioperative Medizin und Allgemeine Intensivmedizin, der nach 14 erfolgreichen Jahren an der Harvard University nach Salzburg gekommen ist, gehört zu den Großen seines Fachs. Und er ist sich sicher: „Das Simulationszentrum bietet ein hervorragendes Trainingsangebot. Ich halte es für absolut notwendig, im Rahmen der Ausbildung ein Training im Simulationszentrum anzubieten.” Schließlich könnten dort selbst komplexe Szenarien aus Bereichen wie Anästhesiologie, Notfallund Intensivmedizin unter nahezu realen Bedingungen durchgespielt werden. Eine bessere Vorbereitung für den Berufsalltag von Anästhesisten und Notfallmedizinern, aber auch von Pflegepersonal, gibt es nicht, ist Gerner überzeugt. Doch halt: Was passiert in einem medizinischen Simulationszentrum eigentlich? Manski nennen ihn die Studierenden manchmal. Manski ist ein Patient. Er spricht, verfügt über Puls und andere zentrale Körperfunktionen, die ihn sehr menschlich machen. Doch Manski ist kein Mensch. Sondern ein HPS, ein „Human Patient Simulator“. Dieser hochentwickelte Patienten-Simulator ist das Herzstück der Anästhesie-Simulation im Salzburger Simulationszentrum. Der HPS erlaubt überaus realitätsnahes, klinisches Patienten-Monitoring, sogar einen Atemgas-Austausch. Mit anderen Worten: Er revolutioniert Aus- und Weiterbildung. Ganz so, wie das Flugsimulatoren in der Luftfahrt getan haben. Und so ist es nur konsequent, dass Anästhesisten und Intensivmediziner des Salzburger Universitätsklinikums flächendeckend entsprechende Trai-
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„Das Simulationszentrum bietet ein hervorragendes Trainingsangebot.” Univ.-Prof. Dr. Peter Gerner Vorstand der Universitätsklinik für Anästhesie in Salzburg nings durchlaufen. Primar Gerner: „Das Training sorgt nicht nur dafür, dass Zwischenfälle schneller erkannt und gelöst werden können, sondern steigert auch die Patientensicherheit.” Logisch, dass der Top-Anästhesist den Stellenwert des flächendeckenden Trainings „ausgesprochen hoch“ ansetzt. Lehrabteilung des Jahres. Dass auch die Studierenden der Paracelsus Universität die topmodernen Möglichkeiten überaus zu schätzen wissen, haben die Verantwortlichen seit kurzem ebenfalls Schwarz auf Weiß. Die Kür der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Perioperative Medizin und Allgemeine Intensivmedizin zur „Lehrabteilung des Jahres“ durch den Humanmedizin-Jahrgang 2008 spricht Bände. Jahrgangs-Sprecher Moritz Messner: „Die tolle Betreuung und diese faszinierende Art der Lehre waren ausschlaggebend dafür, dass wir uns entschlossen haben, das mit unserer Wahl zur Abteilung des Jahres zu honorieren.” Die Studierenden haben im Zentrum die Möglichkeit, Einleitung, Aufrechterhaltung und Ausleitung der Anästhesie unter sehr realistischen Bedingungen zu üben. Lehrreiche Komplikationen sind da Part of the Game, etwa wenn das Team im Kontrollraum dafür sorgt, dass die High-Tech-Puppe Erbrochenes einatmet. Die Studierenden lernen so hautnah, derartige Herausforderungen zu meistern, aufgetretene Schwierigkeiten werden ausführlich diskutiert. Moritz Messner: „Durch diese Feedback-Run-
den verhelfen uns die Anästhesisten zu einem einmaligen Lernfortschritt.“ Paracelsus-Pioniertat. Dass die Paracelsus Uni und das Universitätsklinikum heute mit Fug und Recht stolz darauf sein können, das erste interdisziplinäre medizinische Simulationszentrum Österreichs zu haben, kommt nicht von ungefähr. Insider wissen, dass es vor allem Rektor Herbert Resch gewesen ist, der von Anfang an auf die Simulations-Karte gesetzt und das Projekt konsequent verfolgt hat. „Die Paracelsus Universität ist bei der Gründung vorausgegangen, hat ein hochmodernes interdisziplinäres Simulationszentrum eingerichtet und durch Kontakte in das Simulationszentrum der Mayo Clinic in den USA und nach Tübingen eine erstklassige Ausbildung der Trainer ermöglicht”, bestätigt Florian Lagler. Lagler ist Geschäftsführer des Clinical Research Center Salzburg (CRCS), an dem Universität und Universitätsklinikum jeweils zu 50 Prozent beteiligt sind und unter dessen Ägide das Medizinische Simulationszentrum betrieben wird. Lagler: „Das Simulationszentrum konnte nur ins Leben gerufen werden, weil sich Universität und Universitätsklinikum gemeinsam dafür eingesetzt haben.“ In Österreich einzigartig. Die Trainer wiederum hätten die Idee des Crisis Resource Management (CRM) und des Human Factors Trainings (Üben von Krisenbewältigungs-Strategien in Extremsituationen) in das Uniklinikum hineingetragen, weiß Lagler. Mittlerweile hätten die Teams aus den Bereichen OP und Intensivstationen der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin fast vollständig und zum Teil mehrfach Schulungen durchlaufen. „Das ist nach unserer Kenntnis in Österreich einzigartig und ein klares Signal für das außerordentliche Engagement für Patientensicherheit
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Inside
Am Medizinischen Simulationszentrum werden unter
Beobachtung und mit Feedback von ausgebildeten
Simulationstrainern Standardabläufe und
Krisensituationen trainiert.
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an den Salzburger Universitätskliniken“, freut sich der CRCS-Chef. Zusammenfassend lässt sich also festhalten: Das Medizinische Simulationszentrum Salzburg bietet sowohl Ganz- als auch Halbtagstrainings für alle Niveaus an, neben den internen (und auch für externe Interessenten angebotenen) Anästhesie- und Intensivteam-Trainings kommen auch Turnusärzte und, wie erwähnt, die Studierenden der Paracelsus Uni in den Genuss der Trainings. Seit Herbst 2012 werden zudem interdisziplinäre Schockraumtrainings mit Ärzten, Pflegekräften und anderen Mitarbeitern aus Unfallchirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin und Radiologie angeboten.
Nummer eins von 1400 Abstracts. Otto(kar) Stundner macht Urlaub in der Türkei. Und es ist ein wohlverdienter Urlaub. Denn Stundner, der im Juli 2010 sein Humanmedizin-Studium an der Paracelsus Uni „magna cum laude“ abgeschlossen hat, hat dieser Tage einen tollen Erfolg zu feiern. Beim großen Fachkongress „Euroanesthesia“ in Barcelona hat der 27-jährige Vorarlberger den Best Abstract Award unter 1400 Einreichungen gewonnen: „Es war nicht ganz leicht, da cool zu bleiben. Immerhin haben all meine Mitstreiter ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeiten und Präsentationen hingelegt, die zu überbieten ich mir nicht hätte vorstellen können“, ist Stundner glücklich. Der Paracelsus-Alumnus gehört indes einer jungen Generation angehender Anästhesisten an, die bereits mit dem Simulationszentrum groß geworden sind und mittlerweile selbst ihr Wissen an die Studierenden von heute weitergeben. Otto Stundner hat die Entwicklung der Simulationstrainings praktisch von Stunde null an miterlebt: „Zuerst als Student und Assistenzarzt, also als Teilnehmer. Und jetzt als Coach und Steuermann.“ Doch selbst für einen, der bei der Simulation als Operator Regie führt, haben die Trainings noch viele Lernerfahrungen in petto. Stundner: „Ich selbst lerne jedes Mal neue, interessante Aspekte kennen.“
Ein guter Anästhesist muss nicht nur ein fachlicher Spezialist mit schnellen Händen sein, glaubt Otto Stundner, sondern auch ein „aktiver Promotor positiver und sicherer Zusammenarbeit“. In Sachen Zusammenarbeit hat Stundner übrigens im Vorjahr während eines einjährigen Fellowships selbst eine Menge gelernt. Vor allem eine Erfahrung am Weill Cornell Medical College in New York hat den jungen Wissenschafter aus Österreich beeindruckt: „Als bemerkenswert habe ich empfunden, wie offen und leger die Kommunikation mit hochrangigen Wissenschaftern dort oft abläuft, und welch beeindruckende Bescheidenheit sie auszeichnet.“ Und das wäre dann irgendwie doch eine Lektion, die sich nicht einmal im besten Simulationszentrum der Welt vermitteln lässt. Aber auch in dieser Hinsicht ist Otto Stundner ja glücklicherweise bestens aufgehoben – bei seinem Lehrmeister und Klinikchef Peter Gerner. • Infos: www.pmu.ac.at/simulation, www.crcs.at
Trainingsformen am Medizinischen Simulationszentrum Salzburg Interdisziplinäres Crises Ressource Management für Anästhesie und Intensivmedizin am Human-Patient-Simulator • Ganz- als auch Halbtagstrainings auf unterschiedlichen Niveaus • Interne und externe Anästhesie- und Intensivteamtrainings • Turnusärzte- und Studententrainings • Interdisziplinäre Schockraumtrainings mit Ärzten, Pflegekräften und anderen Mitarbeitern aus Unfallchirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin und Radiologie Skills-Training • Training fachlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten an realitätsnahen Modellen • Umsetzung von theoretischem Knowhow in die Praxis Advanced Skills am GI-Mentor und Lap-Mentor • Schlüssellochchirurgie • Magen-, Darmspiegelung • Grundfertigkeiten bis hin zu komplexen Operationen • Für Studierende und Ärzte • Für Trainer aus Chirurgie, Medizin, Kinderchirurgie, Gynäkologie
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Segeln Sie sich gesund! Ein Erlebnis der besonderen Art
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Yoga in Harmonie mit dem Segeln am Meer Segeln als beste Medizin gegen Burn-out Maßgeschneiderte Konzepte für Senioren Teamgeist erlernen durch direkte Erfahrung Mediterrane Ernährung als Mittel gegen Übergewicht Segeln mit Behinderung Intensivkurs Business-Englisch
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Outside
Ein zufriedenes Lächeln „It is an honor to continue this partnership“, hat Tony Windebank, vormaliger Rektor der Mayo Clinic, in der letzten Ausgabe von Paracelsus Today gemeint. Diese Worte sind keine wohl überlegten Höflichkeitsfloskeln, sind nicht inhaltsleer, sondern sehr ernst gemeint. Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: Mayo Clinic, Paracelsus Uni/wild+team
Herbert Resch (links) bei seinem Besuch der neuen Rektorin der Mayo Medical School in Rochester/USA, Sherine E. Gabriel, und ihrem Vorgänger, Anthony Windebank.
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artnerschaften bedürfen, wie Freundschaften, einer steten Pflege. Auch aus dieser Überlegung ist Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Universität, im Mai nach Übersee geflogen und hat in Rochester (USA, Minnesota) der Mayo Clinic seine Aufwartung gemacht. Dieser Besuch diente auch dem Kennenlernen der neuen Rektorin der Mayo Medical School, Sherine E. Gabriel.
Vornweg darf festgehalten werden, dass Resch das eine oder andere Mal sehr verlegen gewirkt haben muss, fast beschämt ob vieler Komplimente der doch ungleich berühmteren Universität und Klinik. Besonders die Studierenden aus Salzburg, die an der Mayo Clinic im vierten Studienjahr ein viermonatiges Forschungstrimester absolvieren, eroberten die Herzen der Amerikaner. Sätze wie „We are so happy with the austrian students“ bis „Give us more austrians“ wurden ausgesprochen. Auffallend oft wurden die Arbeitsleistung, der Einsatz und die Haltung, das persönliche Auftreten der Salzburger Studierenden im hellsten Licht geschildert. „Alle Salzburger sind immer sehr rasch in die Arbeitsgruppen eingebunden und auch im sozialen Gefüge an der Mayo Clinic integriert“, erzählt Resch. Nun wird erhoben, wo die jungen Ärzte der Paracelsus Universität, die an der Mayo Clinic geforscht haben, im Berufsleben stehen. Jeder einzelne Studierende aus Salzburg – mittlerweile waren schon knapp 100 in Minnesota – wird nach dem absolvierten Forschungstrimester von seinem Mayo-Betreuer evaluiert – und die Ergebnisse sind hervorragend. Mehrheitlich werden die Salzburger in die beste Kategorie gereiht, d. h. sie sind vergleichbar oder sogar besser als die besten „Mayaner“. „He was an outstanding student“ oder „His four months with us were an amazing success, for him and for us“ sind nur Auszüge aus den Beurteilungen. Das darf Herbert Resch schon das eine oder andere zufriedene Lächeln ins Gesicht zaubern. Genug der Lobhudelei: Resch hat auch die Gespräche bezüglich eines gemeinsamen Ph.D-Studiums mit dem US-Verantwortlichen weiter vertieft. Jeweils sechs Monate sollen Studierende im Austausch an den beiden Universitäten arbeiten, als Teil der dreijährigen Ausbildung. Vielleicht schon 2014 könnte dieses Ziel gemeinsam begonnen werden.
Im 16-wöchigen Forschungstrimester arbeiten die Humanmedizin-Studierenden der Paracelsus Universität an einem klinischen oder theoretischen Forschungsprojekt mit.
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Bei den Führungskräften der Mayo Clinic hat sich in den Jahren der Kooperation ein spürbarer Stolz auf den Juniorpartner aufgebaut. Darcy Reed (für das Curriculum verantwortlich, hier gibt es seit Jahren eine intensive inhaltliche Zusammenarbeit) oder die neue Rektorin Gabriel sind nicht nur an der Weiterführung der Partnerschaft interessiert, sondern wollen mehr. Nicht nur „more austrians“. •
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Education
Gemeinsam besser, zusammen stark
Die Schön Klinik in München-Harlaching ist eine hochmoderne, international anerkannte Spezialklinik für die Akutbehandlung orthopädischer Erkrankungen von der Wirbelsäule bis zum Fuß, von der Hand bis zur Hüfte.
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er Dialog von Lehre, Forschung und Patientenversorgung hat für die Paracelsus Universität seit jeher höchste Priorität. Denn am Ende des Studiums der Humanmedizin soll der handlungskompetente Arzt stehen – ein Absolvent also, der nicht nur medizinisch-theoretisches Wissen hat, sondern bereits über einsetzbare Fertigkeiten verfügt. Deshalb wird im Lehrplan viel Wert auf frühen Patientenkontakt und den Erwerb praktischer Fähigkeiten gelegt. Dies findet Ausdruck in Hospitationen bei allgemeinmedizinischen Lehrpraxen, wo die Studierenden das Wirken eines Hausarztes als Primärversorger kennen lernen, in zahlreichen klinischen Praktika und Rotationen an den Kliniken, Instituten, Lehrkrankenhäusern oder internationalen Partnerinstitutionen
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der Paracelsus Uni, die einen breiten Erfahrungshintergrund für das zukünftige ärztliche Handeln bieten, oder dem Forschungstrimester, wo die Studierenden an einem theoretischen oder klinischen Forschungsprojekt mitarbeiten. Auch beim Studium der Pflegewissenschaft wird mit Lehrkrankenhäusern zusammengearbeitet. Beim 2in1-Modell Pflege werden Wissenschaftsfundierung und Forschungskompetenz mit einer intensiven pflegepraktischen Ausbildung an den kooperierenden Gesundheits- und Krankenpflegeschulen der Lehrkrankenhäuser verbunden. Mit diesem dualen Studium erwerben die Studierenden sowohl den Bakkalaureatsabschluss in der Pflegewissenschaft als auch die Berufsberechtigung in der allgemeinen oder der psychiatrischen Gesundheits- und Krankenpflege.
Die Lehrkrankenhäuser und Lehrabteilungen der Paracelsus Universität sind wertvolle Partner beim Studium der Humanmedizin und dem 2in1-Modell Pflege. Autorin: Sabine Ritzinger ∙ Fotos: Schön Klinik München Harlaching
Gütesiegel und Qualitätsgarant. Die Anerkennung als „Lehrkrankenhaus“ oder „Lehrabteilung“ der Paracelsus Universität wird als Gütesiegel an herausragende Krankenanstalten bzw. deren Abteilungen verliehen. Sie sollen kontinuierliche Fortbildungsaktivitäten aufweisen und wegen ihres besonders hohen klinischen Standards für den praktisch-medizinischen bzw. pflegepraktischen Unterricht herangezogen werden. Michael Studnicka, der Dekan für Akademische Angelegenheiten, erinnert sich an die Anfänge der Zusammenarbeit: „Anfangs fuhren Rektor Resch und ich noch persönlich durch die Lande, um Lehrkrankenhäuser zu akquirieren, doch inzwischen übersteigt das Angebot unsere Nachfrage.“ Beispiel Schön Kliniken. Ein Beispiel fruchtbarer Zusammenarbeit im Bereich der Medizinerausbildung an der Paracelsus Universität sind die Schön Kliniken in Bayern. Im Rahmen der klinischen Rotationen im fünften Studienjahr können die Studierenden an der Schön Klinik in Vogtareuth an der Klinik für Wirbelsäulenchirurgie hospitieren oder im Berchtesgadener Land im Fachzentrum für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin an Europas größtem Zentrum zur Vor- und Nachbehandlung von Lungentransplantationen mitarbeiten. Auch München-Harlaching ist Partner in Lehre und Forschung. Die Schön Klinik in München-Harlaching kooperiert seit 2009 mit der Paracelsus Universität und ermöglicht den an-
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Education gehenden Ärzten einen Einblick in die Forschung und Praxis orthopädischer Hochleistungsmedizin. Geschätzt wird vor allem die Mitarbeit der Studierenden während des 16-wöchigen Forschungstrimesters im vierten Studienjahr, nachdem diese bereits ein Basiswissen in theoretischen Teilgebieten der Medizin und eine gewisse Erfahrung mit klinischen Fragestellungen gesammelt haben. Als Lehrkrankenhaus veröffentlicht die Schön Klinik München-Harlaching zu bearbeitende wissenschaftliche Themen in der Dissertationsbörse der Paracelsus Uni. Die Studierenden wählen ein für sie interessantes Thema aus und bearbeiten dieses unter Aufsicht und Anleitung eines habilitierten Betreuers (Doktorvaters). Die klinisch, experimentell oder durch Datenbankanalyse (in silico) gewonnenen Daten stellen die Grundlage für die spätere Diplomarbeit dar. „Zum einen geht es uns darum, die Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens zu vermitteln – die Studenten haben allerdings auch die Möglichkeit,
„Hier besteht nahezu immer eine Win-Win-Situation.“ Univ.-Prof. Dr. Michael Mayer, Chefarzt am Wirbelsäulenzentrum der Schön Klinik MünchenHarlaching
im klinischen Alltag mitzuarbeiten“, sagt Michael Mayer, Chefarzt im Wirbelsäulenzentrum der Klinik. Die Einbindung der Studierenden in den klinischen Alltag sei problemlos und werde intern sehr gut aufgenommen. Mayer: „In der
Regel bedeutet es zwar Mehrarbeit, da die Doktoranden intensiv betreut werden müssen und sollen, allerdings ergibt sich aus dieser Betreuungsarbeit auch der Vorteil, dass wissenschaftliche Themen durch Doktoranden schneller bearbeitet werden können.“ Die Anbindung an die Paracelsus Universität wird von den Mitarbeitern der Schön Klinik auch geschätzt, weil die Möglichkeit zur Habilitation besteht. Darüber hinaus besteht eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Forschern der Universitätsinstitute und -kliniken in Salzburg und der Schön Klinik München Harlaching, indem man sich an Projekten des jeweils anderen beteiligt. Zudem partizipiert Mayers Team am wissenschaftlichen Know-how in Salzburg, beispielsweise wenn der Biostatistik-Service in Anspruch genommen wird. „Hier besteht nahezu immer eine Win-Win-Situation“, zeigt sich der Abteilungsvorstand über die Zusammenarbeit und den Status als Lehrkrankenhaus zufrieden. •
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Alumni
Die Grenzgängerin Als „Brücke zwischen Wurzeln und Flügeln“ bezeichnet Alumna Sigrid Schwarzenbacher den Ansatz ihres ärztlichen Denkens. Die Sekundarärztin in der Landesklinik St. Veit kombiniert in ihrer Praxis die Schulmedizin mit Traditioneller Chinesischer Medizin und Akupunktur.
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Autorin: Sabine Ritzinger ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team
bwohl sie bereits vor fünf Jahren promovierte, ist Sigrid Schwarzenbacher noch etlichen Leuten an der Paracelsus Universität gut in Erinnerung. Nicht nur, weil sie wie alle Medizinstudierenden des allerersten Jahrganges ein Teil der damals noch kleinen, aufstrebenden und familiär anmutenden Junguniversität war. Sondern vielmehr, weil sie anders war: Abgeschlossene Ausbildung im Vorfeld, fixer Nebenjob während des Studiums und kritischwacher Verstand, der sie des Öfteren mit Anregungen bei den Univerantwortlichen vorstellig werden ließ. Attribute wie „selbstbewusst“, „schon etwas älter“ und „nebenher berufstätig“ fallen den ehemaligen Wegbegleitern zu ihr ein – ja, und da war noch das Mini-Cabrio, mit dem sie herumsauste … Das Mini-Cabrio gibt es noch immer – allerdings nicht mehr als fahrbaren Untersatz, sondern als Dekoration vor Schwarzenbachers Akupunktur-TCMPraxis und Werbeagentur in Bischofshofen. Dort eröffnete die Pongauerin dieser Tage zusätzlich eine Praxis für Allgemeinmedizin. Diese wird sie als Wahlärztin für Allgemeinmedizin, Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) an zwei Wochentagen betreiben – an drei Tagen pro Woche arbeitet sie als Sekundarärztin in der Abteilung für Innere Medizin der Landesklinik St. Veit. Umtriebig und hellwach wirkt sie nach wie vor, wobei sie die Werbeagentur aus Zeitgründen künftig an jemand anderen übergeben will. Eine untypische Studentin. Als Schwarzenbacher 2003 ihr Medizinstu-
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dium aufnahm, hatte sie bereits eine Ausbildung in Grafikdesign an der Kunstgewerbeschule in Graz und sechs Jahre Selbstständigkeit mit ihrer eigenen Werbeagentur hinter sich. „Der menschliche Körper hat mich schon immer fasziniert, das ist mir vor allem beim Aktzeichnen in der Kunstgewerbeschule bewusst geworden“, erzählt sie. Ein Mamma-Karzinom ihrer Mutter und eine Palliativausbildung taten das Übrige. So entschloss sie sich im Alter von 29 Jahren, noch das Medizinstudium an der Paracelsus Uni anzuhängen.
„Als erster Jahrgang der neu etablierten Privatuniversität hatten wir viele Vorteile, weil wir die Ersten, die Vorreiter, waren – so konnten wir noch viele Dinge mitgestalten“, erinnert sich die Alumna. Studieren bei Tag und arbeiten bei Nacht waren ihr Alltag. Das verschulte Studiensystem an der Paracelsus Universität sei nach der jahrelangen Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit anfangs recht ungewohnt für sie gewesen: „Doch das
klassische Studentenleben konnte ich ohnehin nicht führen: aufgrund meiner Erwerbstätigkeit und weil ich weiterhin im Pongau gewohnt habe.“ Europäerin mit Fernost-Faible. Das Forschungstrimester im vierten Studienjahr absolvierte Schwarzenbacher in Salzburg und konnte unter anderem bei Primar Gernot Pauser an der Uniklinik für Anästhesiologie, perioperative Medizin und Allgemeine Intensivmedizin ihre Kenntnisse in Akupunktur vertiefen. Die Famulaturen im fünften Studienjahr führten Schwarzenbacher in verschiedene Krankenhäuser in Stadt und Land Salzburg. Darüber hinaus, der Liebe zur fernöstlichen Medizin geschuldet, verbrachte sie einen Teil des letzten Studienjahres in China und Nepal. Beim Aufenthalt in China konnte sie ihr Wissen über chinesische Kräuter und die Diagnostik auf TCM-Basis erweitern. In Nepal famulierte sie in der Abteilung für Interne Medizin eines großen Krankenhauses. So verwundert es nicht, dass Schwarzenbachers Dissertation den Schwerpunkt Akupunktur hatte. Nach Studienabschluss investierte die frisch gebackene „Doktorin der gesamten Heilkunde“ ein Jahr in Ausbildungen, die ihr Spezialgebiet Komplementärmedizin vertiefen sollten. „Mein Schwerpunkt war seit jeher die Traditionelle Chinesische Medizin, doch meine Basis war immer die Schulmedizin und dort wollte ich ebenfalls am Laufenden bleiben“, definiert Schwarzenbacher den Ansatz ihres ärztlichen Denkens. Ihren Turnus verbrachte sie in der Landesklinik St. Veit (Innere Medizin), am Salzbur-
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Alumni
„Mein Ratschlag an die Medizinstudierenden: Ausprobieren, viel anschauen, viele Kontakte knüpfen und über den Tellerrand hinausschauen.“ Dr. med. univ. Sigrid Schwarzenbacher ger Universitätsklinikum (Kardiologie), in einer Praxis für Allgemeinmedizin und Akupunktur und beendete ihn im Jänner 2013 im Krankenhaus Schwarzach. Danach noch einmal eine Reise nach Asien, bevor sie die Stelle als Sekundarärztin in St. Veit annahm und jetzt zusätzlich mit ihrer eigenen Praxis durchstartet. „Ich wollte schon immer eine eigene Praxis – und in der Wahlpraxis habe ich mehr Zeit für meine Patienten als in einer Kassenpraxis.“ „Brücke zwischen Wurzeln und Flügeln“ – so bezeichnet sie ihr Denken. Fest verankert im Salzburger Land und in der österreichischen Tradition: Dirndlkleid und
die „Goiserer Klarinettenmusi“ bei der Praxiseröffnung veranschaulichen es. Erst beschäftigte sie sich mit den heimischen Kräutern („Was wir brauchen, ist schon da, aber nicht so erforscht wie in der Traditionellen Chinesischen Medizin“). Danach folgte der Blick über die Grenzen hin zur fernöstlichen Medizin und ihren Anwendungen. So schwört die Medizinerin auf eine Kombination von Schulmedizin, Akupunktur, westlichen Kräutern und TCM. „Ausprobieren, viel anschauen, viele Kontakte knüpfen und über den Tellerrand hinausschauen“, ist ihr Ratschlag an aktuelle und künftige Medizinstudenten. Sie empfiehlt auch, in andere Disziplinen zu schnuppern und zum Beispiel einen Abend im Gespräch mit einem Physiker oder Theologen zu verbringen, wenn es die Zeit erlaubt. Ansonsten sei die Medizinausbildung an der Paracelsus Universität eine sehr gute Vorbereitung auf den medizinischen Alltag – sagt eine Frau, die schon oft und ausgiebig „rausgeschnuppert“ hat. •
HEALTH – Das Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften stellt sich vor
Public Relations
HEALTH, das Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften, ist ein Bindeglied zwischen der medizinischen Grundlagenforschung und der industriellen Anwendung. Die Kernkompetenzen im medizinischen Bereich sind in vier Forschungsschwerpunkten gebündelt: Biomedizinische Technik und Monitoring, Bioanalytik und Metabolomics sowie Gesundheitswissenschaften. Die Steiermark – ein fruchtbarer Boden für Life Sciences Ein wesentlicher strategischer Vorteil von HEALTH liegt darin, ganzheitliche Lösungen für wissenschaftliche Fragestellungen anbieten zu können und eine enge Anbindung zur Medizinischen Universität Graz und zum LKH-Univ.-Klinikum zu fördern. Generell ist die Steiermark ein Hotspot der Life Sciences, da es eine unvergleichbare Nähe und Zusammenarbeit
Paracelsus Today 2/2013
zwischen Wirtschaft, Forschung und Politik zur Förderung des medizinischen Bereichs gibt. Hier arbeiten Technologieführer bei Medizinprodukten – gestärkt durch den Humantechnologie-Cluster – in unmittelbarer Nachbarschaft mit Universitäten und Forschungszentren. Am Gelände des LKH-Univ.-Klinikums entsteht zurzeit das Zentrum für Wissensund Technologietransfer in der Medizin (ZWT), wo sich auf 1.600m² Labor- und Büroflächen, Forschungseinrichtungen, Spin-offs und Firmen ansiedeln werden.
2014 wird HEALTH dorthin übersiedeln und damit u.a. in direkter Nähe zu Europas größter Biobank mit 4,5 Mio medizinischen Proben sein. Zu den Auftraggebern von HEALTH zählen nationale und internationale Pharmaunternehmen, Medizinprodukthersteller sowie Entscheidungsträger und Leistungsbringer im Gesundheitswesen. Speziell im Bereich Gesundheitswissenschaften beschäftigt man sich mit der Erforschung und Begleitung von Maßnahmen zur Reformierung des öffentlichen Gesundheitswesens. Dabei entstehen Projekte wie der „Regionale Strukturplan Gesundheit Steiermark“ oder das steirische Disease-Managementprogramm Diabetes.
Weitere Informationen unter: www.joanneum.at/health
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Research
Knie: Henne oder Ei? Eine junge Arbeitsgruppe zeigt dem Schmerz im Knie ihre Forscher-Fäuste. Und schwärmt vom Studium der Medizinischen Wissenschaft. Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: Paracelsus Universität/wild+team
M
anche Menschen wissen schon in der Sandkiste, was sie später einmal werden wollen. Bundeskanzler zum Beispiel. Andere sitzen zwar auch in der Sandkiste, spielen aber vor allem einmal mit dem faszinierenden, körnigen Medium. Auch Anja Ruhdorfer war so ein Fall. „Ich bin nicht in der Sandkiste gesessen und habe erzählt, dass ich einmal Forscherin werden will“, erzählt die 25-jährige Halleinerin mit einem Lächeln auf den Lippen. Und doch hat Ruhdorfers bisheriger Weg just an die Ufer des großen Wissenschafts-Ozeans geführt, in dem noch unendlich viele ungehobene Forschungs-Schätze nur darauf warten,
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von klugen Köpfen aufgespürt zu werden. „Dieser Weg war nicht von Anfang an geplant. Ich kann mich noch gut an mein Interview zur Aufnahme an die Paracelsus Uni erinnern“, blickt die Salzburgerin zurück. Was denn die Pläne für die Zeit nach dem Studium wären, wird Ruhdorfer damals gefragt. Ihre Antwort ist unspektakulär. Eckstein zieht Kreise. Eine eigene Praxis, arbeiten als selbstständige Ärztin – das wäre schon was! Doch es folgt auch eine kleine Einschränkung mit aus heutiger Sicht prophetischem Touch: „Ich antwortete, dass man immer für Möglichkeiten und Gelegenheiten offen sein müsse und in fünf Jahren Studium
ja viel passieren könne.“ Beispielsweise, falls es ein Angebot eines renommierten Instituts geben sollte. Vier Jahre später – Anja Ruhdorfer ist gerade im letzten Studienjahr ihres Humanmedizin-Studiums – gibt es tatsächlich so ein Angebot. Es kommt von keinem Geringeren als Felix Eckstein, dem international renommierten und österreichweit gefragten Vorstand des Instituts für Anatomie und muskuloskelettale Forschung. Und Ecksteins Angebot, der ursprünglich nur Tutoren für den großen Sezierkurs im zweiten Studienjahr gesucht hatte, zieht rasch weitere Kreise. Und wird durch die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Mitarbeit am Institut noch unwiderstehlicher. Ruhdorfer packt die Gelegenheit
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Research
V.l.n.r.: Felix Eckstein, Vorstand des Instituts für Anatomie und muskuloskelettale Forschung, mit Anja Ruhdorfer, Martina Sattler und Torben Dannhauer
am Schopf. „Ich finde es wichtig, stets an der Erweiterung des eigenen Horizonts zu basteln“, sagt sie heute. Horizont-Erweiterungen. Auch der Luftfahrtingenieur (sic!) Torben Dannhauer und die Biologin Martina Sattler haben sich aus ähnlichen Überlegungen begeistern lassen. „Nach meinem technischen Studium in München wollte ich noch einmal den Horizont erweitern“, bestätigt der 31-jährige Techniker. Und Sattler, ursprünglich auf Zoologie und Tierbiologie fokussiert, ergänzt: „Schon während meiner naturwissenschaftlichen Ausbildung habe ich das Interesse an der Medizin, speziell der Anatomie des menschlichen
Körpers, entdeckt. Dazu kommt meine Neugierde, den Dingen auf den Grund zu gehen.“ Es gibt also durchaus Gemeinsamkeiten zwischen der Medizinerin, der Biologin und dem Techniker. Vor allem aber verbinden zwei Dinge das Trio: Einerseits die gemeinsame Forschungsarbeit am besonders für seine Knorpelforschung bekannten EcksteinInstitut, die vor allem Licht in die Zusammenhänge zwischen Muskelschwund und Kniegelenksarthrose bringen soll. (Mehr zu den ersten, spannenden Er-
Das Institut für Anatomie der Paracelsus Universität erforscht das muskuloskelettale System unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen, wobei in erster Linie die Form-Funktions-Beziehungen des Knorpel- und Knochengewebes und die Charakterisierung krankhafter Veränderungen dieser Gewebe bei Osteoarthrose, der weitverbreitetsten Erkrankungen des Bewegungsapparates, beschäftigen. Die neueste Forschungsarbeit widmet sich der Form-Funktions-Beziehung des Muskels.
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kenntnissen inklusive Henne-Ei-Dilemma später im Text.) Vor allem aber eint das unterschiedliche Gespann auch ein attraktives Doktoratsstudium, mit dem die Paracelsus Universität dem wissenschaftlichen Nachwuchs seit einigen Jahren Tür und Tor öffnet. Das postgraduelle Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft verfolgt im Prinzip das Ziel, wissenschaftlichen Nachwuchs auf dem Gebiet der medizinischen Wissenschaften heranzubilden und zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit zu befähigen. „Mit dem Dr. Scient. Med.-Studium haben wir ein Doktorat, das speziell die Bedürfnisse der an der Paracelsus Universität und am Universitätsklinikum tätigen Naturwissenschafter und Mediziner in der Überschneidung dieser Disziplinen berücksichtigt“, präzisiert Tobias Kiesslich. Fachübergreifende Forschungsprojekte seien in der aktuellen medizinischen Wissenschaft schließlich nicht mehr wegzudenken. Und Kiesslich, seines Zeichens Studiengangsleiter für die Postgraduellen Doktoratsstudien der Universität, verrät auch, wohin die Reise gehen soll: „Als gelernter Naturwissenschafter ist es mir persönlich sehr wichtig, ein attraktives Doktoratsstudium anbieten zu können. Durch das Upgrade ab 2014 sind wir auch für die Zukunft im internationalen Kontext gut aufgestellt.“ Pardon – Upgrade? Neuausrichtung ab Herbst 2014. Hintergrund: Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben arbeitet Kiesslich derzeit
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Research
daran, das beliebte Studium – seit 2007 werden jährlich zehn Studienplätze angeboten – weiter aufzuwerten. Konkret ist geplant, das Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft ab Herbst 2014 in Richtung eines dreijährigen Dr. Scient. Med.-Studiums als Ph.D.-Doktorat weiterzuentwickeln. Neben der Konzeption des neuen Curriculums für das Ph.D.-Studium der Medizinischen Wissenschaft arbeitet Kiesslich derzeit daran, die entsprechende Antragstellung an die AQ Austria (Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria) vorzubereiten. Apropos Antrag: Bewerbungen von Studieninteressenten setzen eine fixe Betreuungszusage eines an Universität oder Universitätsklinikum tätigen Betreuers voraus. Tobias Kiesslich: „Nachdem die Arbeit an der Dissertation und die damit erforderliche Betreuung den Hauptteil des Doktoratsstudiums ausmachten – und auch im neuen Curriculum ausmachen werden – sehen wir das auch als unabdingbare Voraussetzung für die Bewerbung.“ Eigene Software. Anja Ruhdorfer, Torben Dannhauer und Martina Sattler haben diese Bewerbung längst erfolgreich hinter sich. Das Trio mit den reichlich unterschiedlichen fachlichen Backgrounds verkörpert heute den Geist des Studiums der Medizinischen Wissenschaft perfekt. Ein Beispiel: Torben Dannhauer, der Diplomingenieur aus Kassel, fungiert als Software-Experte der Arbeitsgruppe. Zur Erklärung: Einen wichtigen Teil ihrer Daten gewinnen die drei jungen Forscher aus Magnetresonanztomographie-Bildanalysen, die wiederum auf groß angelegte Untersuchungen mit 5000 Probanden in den USA zurückgehen. Die Software zur Segmentierung dieser Bilddaten ist eine Eigenentwicklung des Institutsmitarbeiters Wolfgang Wirth und wurde von Dannhauer an die Bedürfnisse der aktuellen Forschung angepasst und erweitert. Dannhauer: „Für Techniker ist das Schöne am Dr. Scient.
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„Neben einer adäquaten Schmerztherapie ist auch ein effektives Muskeltraining wichtig.“ Dr. med. univ. Anja Ruhdorfer
Med.-Studium, dass man medizinisches Wissen als Bereicherung der eigenen Primärausbildung vermittelt bekommt, um beides gemeinsam anzuwenden.“ Und genau diese gemeinsame Anwendung trägt bei den drei jungen Forscherpersönlichkeiten – finanziell unterstützt durch den „Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität“ (PMU-FFF) – bereits erste Erkenntnisfrüchte: Eine Verminderung von Muskelmasse und Muskelkraft ist demnach offenbar tatsächlich mit dem Vorhandensein von Schmerzen im Knie assoziiert. Schmerz durch Muskelschwund? Haben die Schmerzen vielleicht ihre Ursache in der Muskulatur selbst? Instituts-Chef Felix Eckstein winkt ab: „Die Schmerzen im Gelenk treten wohl aufgrund eines Muskelschwundes auf, der Muskel selbst ist bei der von uns untersuchten Erkrankung – Arthrose – aber nicht schmerzhaft.“ Für nähere Ausführungen verweist der Professor auf seine drei jungen Doktoranden. Bereits 2010 hatte Martina Sattler – damals Studentin an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Salzburg – ihre Masterarbeit zum Thema Muskelschwund und Kniegelenksarthrose am AnatomieInstitut geschrieben. Sattler: „In dieser Studie konnten wir feststellen, dass bei Personen mit immer wiederkehrenden
Knieschmerzen die Muskelquerschnittsflächen und die Muskelkraft deutlich reduziert sind.“ Die Folge war nicht nur die Idee zum Doktoratsstudium, sondern letztlich auch die Formung der Arbeitsgruppe. Ihr Hauptaugenmerk liegt heute auf axialen MRT-Aufnahmen des Oberschenkels, anhand derer die Muskelquerschnittsflächen von Muskelgruppen – etwa des Oberschenkelmuskels samt seiner vier Köpfe – bestimmt werden können. Erkenntnisse werden speziell auch durch den Vergleich unterschiedlich fortgeschrittener Arthrosen in den beiden Kniegelenken ein und derselben Person gewonnen. Doch da wäre noch ein Problem… Forschung im Teufelskreis. Klar ist: Muskelschwund und Knieschmerzen gehen entsprechend der bisherigen Ergebnisse Hand in Hand. Aber wie beurteilen die jungen Forscher und Forscherinnen den kausalen Zusammenhang? Sprich: Sorgt wirklich ein wie auch immer bedingter Muskelschwund für die Pein im Kniegelenk? Oder verursacht umgekehrt eine Beeinträchtigung durch Schmerzen erst diesen Verlust an Muskelmasse? Anja Ruhdorfer hat eine Erklärung, die in ihrer bildhaften Klarheit vielen gestandenen Wissenschaftern gut anstehen würde: „Die Frage nach der Henne und dem Ei beschäftigt uns ausführlich und ist bis dato noch nicht ausgeleuchtet.“ Im Zentrum der künftigen Forschung stünde daher auch die Hypothese, dass sich beide Faktoren quasi zu einem Circulus vitiosus, einem Teufelskreis, aufschaukeln könnten, so die 25-Jährige. Und weiter: „Das ist auch der Mittelpunkt zukünftiger Arbeiten, um diese Zusammenhänge besser verstehen zu können.“ Immerhin: „Wir können bereits jetzt vermuten, dass neben einer adäquaten Schmerztherapie auch ein effektives Muskeltraining wichtig ist, um den Muskel wieder aufzubauen.“ Es gibt bereits Studien, die eine Besserung der Schmerzsituation durch gezielten Muskelaufbau belegen: „Das
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Research
hilft in weiterer Folge dabei, den Muskelschwund einzudämmen und diesen Teufelskreis zu durchbrechen.“ Mrs. Sporty mit Science-Extra. Auf etwas andere Weise will Kollegin Martina Sattler das Problem gleichsam an der Muskelfaser packen: Neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist die 27-Jährige nämlich auch an der Sportfront aktiv – als Trainerin in einem Fitnessclub für Frauen. Sattler: „Ich arbeite bei Mrs. Sporty, da es mir große Freude macht, mein bisher erworbenes theoretisches und praktisches Wissen nicht nur Forschern, sondern auch Normalverbrauchern zur Verfügung zu stellen.“ Kundinnen mit Arthrose-Schmerzen gibt die Doktorandin der Medizinischen Wissenschaft dann schon einmal effektive und maßgeschneiderte Übungen mit auf den Weg, um so deren Schmerzsituation wieder deutlich zu verbessern. Dass hinter solchen Tipps eine junge, erfolgreich forschende Truppe und ein ganz besonderes Studienangebot der Paracelsus Universität stehen, dürfte dabei wohl nicht allen bewusst sein. Und Torben Dannhauer? Neben der Forschung samt Software-Optimierung im Rahmen der Arbeitsgruppe und seinem Studium geht der IT-Spezialist schon bald die nächste Horizonterweiterung an. Und zwar eine der besonderen Art: Dannhauer wird im September seine Freundin Ulrike heiraten. Wir gratulieren schon jetzt! •
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Stiegl-Paracelsus Zwickl. Braukunst auf höchster Stufe.
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft Ab Herbst 2014 wird das seit 2007 bestehende Dr. Scient. Med.Studium in Form eines dreijährigen Ph.D.-Studiums mit international anerkanntem Studienabschluss neu angeboten. Das Studium ist nicht berufsbegleitend konzipiert. • Studienplätze: zehn pro Jahr • Zulassungsvoraussetzungen: abgeschlossenes Studium der Human-, Zahn- oder Veterinärmedizin, der Pharmazie oder eines facheinschlägigen, naturwissenschaftlich ausgerichteten Diplomstudiums • Bewerbung: schriftlich • Nähere Infos: www.pmu.ac.at/medizinische-wissenschaft
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Research
Sport-Forscher und Schichtarbeiter
Das neue Forschungsinstitut für Molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin legt los. Die ersten Projekte sind überaus spannend.
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Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: SALK
rank Sinatra ist unschuldig. Dabei sorgt „New York, New York“, die weltbekannte Liebeserklärung an die Stadt, die niemals schläft, noch heute für urbanes Fernweh in Reinkultur. Doch dem Sinatra-Song haften gleich zwei Schönheitsfehler an: Zum einen wurde er ursprünglich von Liza Minnelli gesungen. Und zum anderen steht er paradigmatisch für einen Lebensstil, der krank macht. Denn Fakt ist: Der moderne Lifestyle hat unseren Lebensrhythmus in den letzten Jahrzehnten ganz schön durcheinander gewirbelt. Immer mehr Menschen machen immer öfter die Nacht zum Tag, sei es aus ökonomischer Notwendigkeit im Job – Stichwort: Schichtarbeit – oder aus simpler Freude am Nachtleben. Nicht wenige Zeitgenossen sind heute buchstäblich rund um die Uhr erreichbar, und auch das keineswegs immer freiwillig. Wenn aber Lichtstrahlen
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während der Nachtstunden unsere Pupillen treffen, kommt unsere innere Uhr leicht außer Tritt. Und die Folgen wiegen oft schwer. Krankenschwestern, die regelmäßig Nachtschichten ableisten, haben beispielsweise ein fünffach erhöhtes Risiko, Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln. Sport statt sterbender Schwan. „Man weiß, dass durch Nachtschichten die innere Uhr verstellt wird und dass das – vergleichbar mit einem Jetlag – den Körper außer Rand und Band bringt“, bestätigt Josef Niebauer. Doch der international renommierte Primar des Instituts für präventive und rehabilitative Sportmedizin des Landes Salzburg und der Paracelsus Universität kennt ein Gegenmittel, das selbst passionierten Vielfliegern neu sein dürfte. Richtig geraten: Sport. Niebauer: „Man fühlt sich schneller wieder wohl, wenn man Sport
betreibt. Wenn man beispielsweise laufen geht, fühlt man sich danach besser, als wenn man sich ins Bett legt und den sterbenden Schwan spielt.“ Doch warum ist das so? Die gute Nachricht: Niebauer, übrigens als erster NichtAmerikaner mit dem nach dem US-amerikanischen Fitness-Pionier Michael Lee Pollock benannten „Investigator Award“ ausgezeichnet, wird in den kommenden Jahren noch bessere Bedingungen vorfinden, um die entsprechende Grundlagenforschung betreiben zu können: und zwar als Vorstand des neu gegründeten Forschungsinstituts für Molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin der Paracelsus Universität. Für Patienten, aber auch für Breitenund Hochleistungssportler, ein modernes sportmedizinisches Forschungszentrum zu etablieren, das ist die Zielvorgabe des im September 2012 mit Unterstützung des Landes Salzburg gegründeten Instituts. Niebauer, der seit über 20 Jahren einschlägig forscht: „Mein Anliegen ist, dass wir nicht nur klinische Forschung betreiben, sondern auch Grundlagenforschung.“ So sollen einerseits Erkenntnisse aus dem Labor unmittelbar den Patienten zugutekommen, und umgekehrt im Sport oder an Patienten beobachtete Phänomene im neuen Forschungsinstitut unter die Lupe genommen werden. Dass die schon länger gewälzten Ideen jetzt wirklich umgesetzt werden können, ist dabei vor allem der Tatkraft und Konsequenz Niebauers zu verdanken. Der Primar, der nicht nur Facharzt für Sport-
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Research
„Ich sehe hier hervorragende Möglichkeiten.“ Dr. rer. nat. Martin Schönfelder, Leiter des Forschungsinstituts für Molekulare Sport- und Rehabilitationsmedizin der Paracelsus Universität (re.)
„Mein Anliegen ist, dass wir nicht nur klinische Forschung betreiben, sondern auch Grundlagenforschung.“ Univ.-Prof. DDr. Josef Niebauer, MBA, Vorstand des Universitätsinstitutes für präventive und rehabilitative Sportmedizin in Salzburg (li.)
medizin, sondern auch für Innere Medizin sowie Kardiologie ist, hatte nicht lockergelassen, erfolgreich EU-Fördertöpfe angezapft und mit Unterstützung der Paracelsus Universität auch die Salzburger Verantwortlichen überzeugt. Erfreuliche Folge: Neben der Laborausstattung finanziert das Land eine Forschungsprofessur für zunächst drei Jahre (Größenordnung insgesamt rund 640.000 Euro) und macht so die Einwerbung von Drittmitteln erst möglich. Martin Schönfelder, der kurz vor seiner Habilitation steht, hat die Herausforderung als Leiter des jungen Forschungsinstituts angenommen. Der 42-Jährige, der in Heidelberg Biologie und Sport studiert und zuletzt als wissenschaftlicher Assistent an der TU München gearbeitet hat, freut sich sichtlich auf die neuen Aufgaben: „Ich sehe hier hervorragende Möglichkeiten. Wir werden zunächst schwerpunktmäßig molekularbiologisch arbeiten. Es wird ein kleines, feines Labor werden, in dem wir eigenständig Spezialanalytik betreiben können.“ Aufbauend auf schon initiierte Forschungsarbeiten und durch die enge Verzahnung mit dem Institut für präventive und rehabilitative Sportmedizin im Universitätsklinikum soll es im Sommer – sobald
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die bereits bestellte Laborausrüstung einsatzbereit ist – losgehen. Eines der ersten Projekte wird dann die Arbeit an der eingangs erwähnten Schichtarbeiter-Sport-Thematik sein. Im Rahmen der EU-geförderten Multicenter-Studie EuRhythDia (www.eurhythdia.eu) werden die Benefits von körperlichem Training auf das Schlafverhalten und die innere Uhr von Schichtpersonal evaluiert werden. Ski-Comeback. Wer Josef Niebauer und seine Forschungsarbeit kennt, weiß auch um seine medial viel beachteten Arbeiten rund um die Positiv-Wirkungen des alpinen Skilaufs. Kein Wunder also, dass sich Niebauer und Schönfelder als zweites zentrales Projekt, unterstützt durch eine wissenschaftliche Mitarbeiterin, verstärkt dem Skisport widmen wollen. Dabei sollen die gesundheitsfördernden Effekte von Alpinski- und Langlauf studiert werden, und zwar speziell bei Wiedereinsteigern ab 50 Jahren, die erhöhte kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweisen. Niebauer: „Wir wollen sehen, wie wir diese Zielgruppe zum Wintersport auf zwei Brettern bringen können und welche Effekte das für die Gesundheit hat.“ Und Martin Schönfelder ergänzt: „Diese Studie ist über drei Mona-
te angelegt, das Training soll von Jänner bis März 2014 absolviert werden.“ Maßgeschneiderte Trainings für alle Ansprüche zu entwickeln, das ist der dritte große Brocken, den sich das junge Institut vorgenommen hat. Die Arbeit im Grenzbereich von Sport- und ambulanter kardiologischer Rehabilitationsmedizin soll es ermöglichen, die mechanistischen Prozesse des körperlichen Trainings gezielt zu analysieren und Trainings somit zielgerichteter anwenden zu können. Und mehr Spaß sollen die sportlichen Aktivitäten durch die individuelle Abstimmung von Ausdauer- und Intervall-Einheiten auch machen: „Das erhöht die Motivation. Auch Leistungssportler haben da ja durchaus ihre Vorlieben, und das ist beim Patienten ebenso“, weiß Schönfelder, dessen Ziele auch auf diesem Gebiet durchaus ambitioniert sind. Schönfelder: „Ich möchte die ambulante kardiologische Rehabilitation so weit integrieren, dass letztlich jeder Patient, der zu uns kommt, auch ein Studienpatient ist.“ Nur eines haben Niebauer und Schönfelder – beide selbst waschechte Sportskanonen – bis dato noch nicht geschafft: gemeinsam Sport zu betreiben. Aber auch das ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. •
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Focus On
Wenig Stress, mehr Lebens z Forscher in aller Welt sind den Mechanismen und Ursachen des Alterns auf der Spur. Einer der Fixstarter: chronischer Stress.
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Autor: Andreas Aichinger . Foto: istock
ie Nachricht schlug in der Fachwelt ein wie eine Bombe – und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die breite mediale Öffentlichkeit die Lunte riecht: Einer Forschergruppe vom Albert Einstein College of Medicine der Yeshiva University in New York ist jüngst ein bedeutender Schritt zum besseren Verständnis von Alterungsprozessen gelungen. Laut einer im Fachjournal Nature publizierten Studie der Autoren rund um Dongsheng Cai kommt demnach einem Proteinkomplex (NF-κB) im Hypothalamus (dem Steuerzentrum im Zwischenhirn) eine Schlüsselrolle zu. Im Rahmen der Studie hatten die Wissenschafter den entsprechenden Signalweg über diesen Proteinkomplex im Gehirn von Mäusen aktiviert beziehungsweise blockiert und die Auswirkungen studiert. Und die hatten es in sich: Die Alterung der Tiere ließ sich tatsächlich verlangsamen, die durchschnittliche Lebenserwartung um respektable 20 Prozent steigern. Anti-Aging-Zentrale. Die Ergebnisse der New Yorker Forscher zeigen vor allem auch, dass Alterungsprozesse in verschiedenen Geweben offenbar nicht unabhängig voneinander im Sinn quasizufälliger Abnützung ablaufen. „Unsere Studie zeigt klar, dass viele Aspekte des Alterungsprozesses vom Hypothalamus kontrolliert werden“, so Erstautor Cai. Und weiter: „Es ist aufregend, dass es – wenigstens bei Mäusen – möglich ist, die Signalwege im Hypothalamus zu beeinflussen, die Alterung zu verlangsamen und so die Lebensspanne zu verlängern.“ Andererseits: Völlig neu ist die Vorstellung von einer zentralen
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Steuerung der Länge unseres Lebensfadens nicht. Mit einer gewissen Berechtigung könnte man diese Lebensfäden in den Telomeren – den Endstücken unserer Chromosomen – wiedererkennen. Hintergrund: Bei jeder Zellteilung werden diese gleichsam als Schutzkappen fungierenden Telomere ein Stück kürzer. Je älter eine Zelle ist, desto deutlicher ist dieser Effekt. Und irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht – und der Zelltod die Folge. Göttinnen & Grenzen. Die Sache mit den Lebensfäden geht übrigens auf eine sehr alte Vorstellung zurück. Schon in der griechischen Sagenwelt gab es drei Schicksalsgöttinnen, die so genannten Moiren. Klotho musste den Lebensfaden eines Menschen spinnen, Lachesis maß diesen Faden aus und bestimmte seine Länge, und Atropos kam die zweifelhafte Ehre zu, den Lebensfaden eines Menschen am Ende durchzuschneiden. Als eine Art moderne Lachesis fungierte hingegen der US-amerikanische Gerontologe Leonard Hayflick in den 60er-Jahren. Er konnte zeigen, dass Zellen mit der später nach ihm benannten „Hayflick-Grenze“ tatsächlich ein Ablaufdatum eingebaut haben und sich somit keineswegs unbegrenzt teilen können. Die australische Nobelpreisträgerin Liz Blackburn schließlich sorgte mit der Entdeckung des Enzyms Telomerase – sie kann unter bestimmten Rahmenbedingungen Telomere erneuern – nicht nur für hoffnungsfrohe Perspektiven, sondern auch für einen noch klareren Blick auf die Kehrseite der Medaille. Immerhin ist der durch den Telomer-Lebensfaden
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s zeit: Stimmt diese Formel? vorprogrammierte Zelltod auch eine Versicherung gegen die Entartung von Zellen und somit gegen Krebs. Stress lässt alt aussehen. „Menschen, die sich mehr bewegen und besser schlafen, haben längere Telomere“, ließ Molekularbiologin Liz Blackburn erst kürzlich wieder in der deutschen Wochenzeitung „Die Zeit“ aufhorchen. Klar ist, dass der Lebensstil auch in punkto Alterung eine gewichtige Rolle spielt. Und das gilt speziell auch für chronischen Stress: Schwedische Forscher von der Umeå University konnten zeigen, dass chronischer Stress – messbar durch den erhöhten Spiegel des Stresshormons Cortisol – in der Tat mit kürzeren Telomer-Längen in weißen Blutkörperchen assoziiert ist. Sprich: Andauernder Stress beschleunigt die Alterung. Und das beginnt schon im Mutterleib: Neurologen des Universitätsklinikums Jena erforschen im Rahmen des EU-Verbundprojekts Brain Age (www.brainage.eu), wie sich Stress während der Schwangerschaft auf die Gehirnalterung der Ungeborenen und in der Folge auf deren spätere Anfälligkeit für altersassoziierte Erkrankungen wie Demenz oder Schlaganfall auswirkt. Epigenetik. Andere Untersuchungen – etwa im Zusammenhang mit Missbrauchs-Erfahrungen oder Terroranschlägen – legen nahe, dass traumatischer Stress auch jenseits der Telomere seine Spuren im Erbgut hinterlässt. Und zwar in Form von epigenetischen Markierungen, beispielsweise durch Methylierungen der DNA. Deren Sequenz selbst wird dabei zwar nicht verändert, vereinfacht gesagt können so jedoch ganze Chromosomen ein- oder ausgeschaltet
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werden. Wenn also ein traumatisches Erlebnis einen Menschen „um Jahre altern“ lässt, dann hat es in der Regel auch seine epigenetischen Spuren hinterlassen. Doch selbst wenn das hochkomplexe Zusammenspiel aus Telomerlängen und Telomerase, oxidativem Zellstress und freien Radikalen sowie den genannten epigenetischen Prozessen noch sehr viel Forschungsarbeit notwenig macht. Klar ist: Die Effekte sind zum Teil erheblich. Eine Untersuchung von vergleichbaren Testpersonen – allerdings unterschiedlicher Stressniveaus – legte vor einigen Jahren nahe, dass die Telomer-Verkürzungen dem Äquivalent von bis zu zehn Lebensjahren entsprechen könnten. Eine gute Nachricht gibt es aber auch noch. An der Stanford University School of Medicine konnten Forscher erst kürzlich zeigen, dass Stress durchaus auch positiv sein kann. Allerdings nur dann, wenn er von kurzer Dauer ist. Dann aber ließen sich durchaus positive Trainingseffekte für das Immunsystem belegen, so die Wissenschafter um Firdaus Dhabhar. Im Rahmen einer im Fachjournal „Psychoneuroendocrinology“ publizierten Studie konnten sie Licht in das komplexe Zusammenspiel von Stresshormonen und unterschiedlichen Typen von Immunzellen bringen. Die durch leichten Stress angestoßene Mobilisierung von Immunzellen in Ratten hätte dabei an einen Truppenaufmarsch angesichts einer bevorstehenden Krise erinnert, so die Stanford-Forscher. Der tiefere evolutionäre Sinn dieser kurzfristigen Stressreaktion liegt indes auf der Hand: Sie ermöglicht dem Jäger das Jagen, der Beute die Flucht, und auch dem Menschen rasche Reaktionen auf außergewöhnliche Umstände. O-Ton Firdaus Dhabhar: „Mutter Natur hat uns die Fight-or-Flight-Stressantwort gegeben, um uns zu helfen. Und nicht, um uns zu töten.“ •
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Bodycheck
... den Fuß verknöchelt Bis zu 40 Prozent der Sportverletzungen sind auf das „Verknöcheln“ zurückzuführen. In ca. 80 Prozent der Fälle werden die äußeren Bänder des oberen Sprunggelenks beim so genannten „Supinationstrauma“, der klassischen Form des Umkippens, verletzt. Betroffene sind vor allem Ballsportler, Läufer, Tänzer. Zusätzlich fordern Unachtsamkeit, Bodenunebenheiten oder zu anspruchsvolles Schuhwerk ihren Tribut. Autor: Manfred Eppel ∙ Fotos: privat, istock
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Das Sprunggelenk „knickt“ weg, der Schmerz schießt brennend ein, leitet sich hinter dem Außenknöchel bis zum Unterschenkel hinauf fort. Auftreten ist im Moment schmerzbedingt nicht möglich oder nach einem zeitlichen Intervall eingeschränkt („…muss eine Zeitlang humpeln“). Der schmerzhafteste Punkt liegt vor dem Wadenbein in einer Grube, die nun durch zunehmende Schwellung verstreicht. Nicht selten schmerzt es über dem Innenknöchel. Nach einigen Tagen tritt eine Blauverfärbung am äußeren Fußrand auf.
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Sportspezifisches Schuhwerk, zusätzlich Stützbandagen oder Tapeverbände, sofern dadurch die sportartspezifisch notwendige Bewegungsfreiheit erhalten bleibt. Dabei gilt: Je stabiler, desto mehr Bewegungsbehinderung. Sowohl im Training als auch während des Wettkampfes empfiehlt sich die Stützbandage oder das Tapen des Sprunggelenks. Vor Sportbeginn sollten Gleichgewichtsübungen ohne Sprunggelenks-Protektion durchgeführt werden, wodurch das Verletzungsrisiko jeder Altersgruppe reduziert wird. •
Dr. Manfred Eppel ist Unfallchirurg und gerichtlicher Sachverständiger. Er ist Oberarzt an der Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie in Salzburg, wo er die Fuß- und Sprunggelenks-Ambulanz leitet. Die Ausbildung absolvierte er nach dem Turnus im KH Klosterneuburg an der Uniklinik für Unfallchirurgie im AKH Wien. In seinem Spezialgebiet ist er als Referent und Kursinstruktor an nationalen und internationalen Veranstaltungen aktiv. Als ehemaliger Leistungssportler und begeisterter Hobbysportler betreut er medizinisch Sportvereine.
T:
Hochlagern, kühlen, schonen als Erstmaßnahmen. Obligat ist eine eingehende Untersuchung. Auszuschließen sind knöcherne oder knorpelige Verletzungen, die routinemäßig ein Röntgen und eventuell auch ein MRT erfordern. In der Regel muss das Sprunggelenk ein paar Tage geschont und gegebenenfalls auch durch Lagerung im Gips entlastet werden. Nach Abschwellen wird für einige Wochen eine Schiene verordnet. Zumeist heilen die eingerissenen Bänder. Es empfiehlt sich ein spezielles Training, um die Sicherheit und Geschicklichkeit wiederzuerlangen. Selten bedarf es eines operativen Eingriffs: Akut, wenn Knochen oder Knorpel verletzt sind, oder später, wenn es zu wiederholtem Umkippen kommt und man kein sicheres Gefühl mehr im Sprunggelenk hat.
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as Herz beschäftigt Rainald Seitelberger von Kindesbeinen an. Denn ein angeborener Herzfehler machte ihm als kleinen Buben das Leben schwer. Eine der vier Herzklappen, die Pulmonalklappe, war verengt. So ein Problem ist heute ein Routineeingriff, damals jedoch war die Operation selbst für Herzspezialisten eine große Herausforderung. Erst im Alter von vier Jahren konnte er in München
operiert werden, in einem der wenigen Kinderherzzentren, die es zu Beginn der 1960er-Jahre gab. „Bis zu diesem Alter musste ich mich schonen und bin häufig mit einem Wagerl transportiert worden, Belastungen waren tabu“, erinnert sich Seitelberger. Dem Chirurgen zollt er heute noch Respekt, denn der Herzfehler wurde bestens und mit nachhaltigem Erfolg behoben. Sein Leben verlief von da an ohne gesundheitliche Einschränkungen.
Dieses Kinderschicksal war jedoch keineswegs ausschlaggebend für den Wunsch, Herzchirurg zu werden. Überhaupt hat der gebürtige Wiener (Jahrgang 1958), Sohn eines Hirnforschers und einer Germanistin, erst allmählich zum Medizinstudium gefunden. Nach Ausschluss aller anderen Möglichkeiten, die ihm nach der Matura offen gestanden sind, wie er sagt. Und er hat dieses Studium in Wien lange Zeit relativ neutral und ohne Spezialisierung betrieben.
Das Skalpell mit Demut führen Dass Herzlichkeit und Herzoperation zusammenpassen, zeigt sich in der Person von Rainald Seitelberger. Der neue Chef der Salzburger Universitätsklinik für Herzchirurgie setzt nicht nur auf die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Er plädiert auch für eine gewisse Demut im OP. Autor: Wolfgang Bauer Fotos: Paracelsus Uni/wild+team
Die Universitätsklinik für Herzchirurgie in Salzburg bietet das komplette Leistungsspektrum der Herzchirurgie an. Die Patienten profitieren zudem von der interdisziplinären Zusammenarbeit, internationalen Studien zur klinischen Verwendung neuer Operationstechniken und der wissenschaftlichen Tätigkeit der Universitätsklinik.
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der Implantation einer künstlichen oder biologischen Klappe überlegen“, betont Seitelberger. Neue, schonende und auch minimalinvasive Verfahren über sehr kleine Wundöffnungen machen es überdies möglich, dass immer mehr ältere Patienten therapiert werden können und auch die Mobilisierung und Rehabilitation deutlich schneller möglich ist.
Bis er auf der II. Chirurgie des AKH Wien sein Chirurgiepraktikum absolvierte. „Dort wurde auch Herzchirurgie betrieben, was mich vom ersten Tag an begeistert hat“, sagt Seitelberger. Es folgten einige Jahre wissenschaftlicher Forschungen in Wien und den USA, einige Jahre an der Uniklinik Freiburg im Breisgau, danach 18 Jahre am AKH Wien an der Abteilung des bekannten Herzchirurgen Ernst Wolner. Dieser hat übrigens über seinen ehemaligen Oberarzt bei dessen Antrittsvorlesung in Salzburg gesagt, dass er – Seitelberger – ausgezeichnet an die hiesige Universitätsklinik passe. „Vielleicht, weil ich mit den Mitarbeitern einen guten Umgang pflege. Aber auch, weil mir das medizinische Spektrum hier in Salzburg entgegenkommt“, versucht Seitelberger seinen Ex-Chef zu interpretieren. Jedenfalls schätzt er es, seine über viele Jahre gesammelten Erfahrungen im In- und Ausland in der Leitung einer Universitätsklinik umsetzen zu können. In Salzburg wird ausschließlich Herzchirurgie am erwachsenen Menschen betrieben, keine Kinderherzchirurgie, keine Transplantationen – das geschieht in speziellen Zentren. „Wir haben uns auf Bypass-, Herzklappen- und Aneurysmaoperationen inklusive thorakale Stentimplantationen spezialisiert. Das sind unsere Prioritäten, die etwa 650 Operationen pro Jahr erforderlich machen und die wir in höchster Qualität anbieten.“ Dazu kommen jährlich noch etwa 250 Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren. Viele Patienten kommen aus Bayern und Vorarlberg. Das westlichste Bundesland verfügt nämlich über keine eigene herzchirurgische Abteilung, weshalb die Patienten auf die jeweiligen Kliniken in Innsbruck und Salzburg verteilt werden. Wie andere Disziplinen der Medizin, so entwickelt sich auch die Herzchirurgie permanent weiter. Menschen mit ko-
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„Wenn ich einen Bypass lege oder eine verengte Herzklappe austausche, dann gewinnen die Patienten ganz enorm an Lebensqualität. Daher habe ich täglich Erfolgserlebnisse.“ Univ. Prof. Dr. Rainald Seitelberger, Vorstand der Universitätsklinik für Herzchirurgie in Salzburg
ronarer Herzkrankheit wurden immer häufiger durch die Implantation eines Stents und weniger oft durch eine Bypass-Operation therapiert. „Der Bypass verliert dadurch nicht an Bedeutung“, sagt Seitelberger. „Im Gegenteil, die Zahl der Bypass-Operationen nimmt weltweit wieder deutlich zu, da sich in großen internationalen Studien gezeigt hat, dass die Bypass-Operation der Stentimplantation vor allem dann signifikant überlegen ist, wenn die Herzkranzgefäße schwer erkrankt oder auch mehrere Gefäße verengt sind“. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit für eine neuerliche Behandlung bei der Anwendung der Bypass-Operation geringer. Was die in Salzburg häufig praktizierte Chirurgie der Herzklappen anbelangt, so gewinnen die erhaltenden Eingriffe immer mehr an Bedeutung. „Das Sanieren einer undichten Klappe ist häufig
So hoch entwickelt die chirurgischen Verfahren inzwischen auch sind – was die Einstellung und Haltung im OP betrifft, so versucht Rainald Seitelberger täglich engagiert, aber auch demütig, an die Sache heranzugehen und sich nicht allein auf die Routine zu verlassen. „Wir haben mit jeder Herzoperation einen neuen großen Fall vor uns, den wir lösen wollen. Dafür müssen wir täglich an unsere Grenzen gehen“, betont der Mediziner. Seit September 2011 ist er als Primar in Salzburg tätig, seit dieser Zeit versucht er auch die Zusammenarbeit mit anderen Kliniken – wie Kardiologie oder Anästhesiologie – schrittweise weiterzuentwickeln. „Es funktioniert bisher ausgezeichnet“, so sein Resümee. Nur ein interdisziplinäres Herzzentrum Salzburg gewährleiste seiner Ansicht nach eine optimale Versorgung der Patienten. Dass er Menschen erst helfen kann, wenn es für einfache Maßnahmen wie Lebensstiländerungen zu spät ist, stört Seitelberger nicht. „Wenn ich einen Bypass lege oder eine verengte Herzklappe austausche, dann gewinnen die Patienten ganz enorm an Lebensqualität. Daher habe ich täglich Erfolgserlebnisse“, meint der Herzchirurg. Was ihm Stress bereitet? – Wenn er für seine Mitarbeiter nicht erreichbar ist. Der Vater von zwei Töchtern, der gerne mit seiner Familie Reisen unternimmt, möchte auch fernab von Salzburg zumindest für Anfragen zur Verfügung stehen. Da scheint jemand wirklich sein Hobby zum Beruf gemacht zu haben, wie ihm Kollegen nachsagen. •
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Update
100 Jahre Augenklinik Salzburg –
100 Jahre Erfolgsgeschichte Bereits zu Beginn ihres Bestehens spielte die Augenklinik am St.-Johanns-Spital eine überaus wichtige Rolle im Salzburger Gesundheitswesen. Die heutige Universitätsklinik zählt dank zahlreicher wissenschaftlicher Mitarbeiter und modernster Technologie, zu den führenden Augenzentren Österreichs.
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Autor: Wolfgang Bauer ∙ Fotos: SALK, Druckerei Huttegger (Urgroßvaters Bilderschatz)
as dreistöckige Gebäude, das 1913 seinen Betrieb aufnahm, bot alles, was anno dazumal eine moderne Klinik ausmachte: Untersuchungs- und Ambulanzräume im Erdgeschoß, im ersten Stock Krankenzimmer mit großen Fenstern und teilweise überdachten Terrassen – offenbar zur Durchführung von Liegekuren bei tuberkulösen Augenleiden, wie Brettenthaler und Feurstein in ihrer Geschichte des seit 1692 bestehenden St.-JohannsSpital vermuten.* Einen Stock darüber Operationsräume sowie weitere Krankenzimmer und – das heben die Autoren besonders hervor – je eine von der Männer- und Frauenzimmerseite zugängliche Toilette.
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Diese Klinik war jedoch nicht die erste Augenklinik Salzburgs. Bereits 1877 gründete Österreichs erste praktizierende Ärztin Rosa Kerschbaumer-Putjata zusammen mit ihrem Mann Friedrich in der Rainerstraße eine private Augenklinik, die 1881 in die Schwarzstraße übersiedelte. Mehr als 40 Betten in mehreren Krankenzimmern standen dort den Patienten zur Verfügung, es gab außerdem zwei Operationszimmer. Von 1886 an machte es ein Abkommen mit dem St.-Johanns-Spital möglich, dass in der privaten Augenheilanstalt auch Spitalspatienten betreut werden konnten, bis das Krankenhaus um eine eigene Augenklinik erweitert werde, so stand es im Vertrag. Diese Erweiterung geschah 1892 unter Primar Karl Gamp, der we-
nig später den Neubau des dreistöckigen Gebäudes veranlasste, das 1913 seiner Bestimmung übergeben wurde. Die private Augenklinik in der Schwarzstraße schloss übrigens 1896. Rosa Keschbaumer, die sich inzwischen von ihrem Mann getrennt hatte, ging in ihr Heimatland Russland zurück und wirkte als erfolgreiche Augenärztin an verschiedenen Kliniken**. Zurück zum Spital: „Der Grund für die Errichtung einer Augenklinik am St.Johanns-Spital war, die Versorgung der Salzburger Bevölkerung zu verbessern. Es gab nämlich hierzulande – Salzburg war ja erst spät zur Habsburgermonarchie gekommen – auffällig viele Blinde“, weiß Günther Grabner, Vorstand der in-
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Update zwischen zur Universitätsklinik avancierten Augenabteilung. Aus der zuvor erwähnten Kerschbaumer-Biographie geht hervor, wie verbesserungswürdig gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Situation für Patienten mit Augenleiden im Kronland Salzburg war. Die Volkszählung von 1880 ergab, dass auf 10.000 Einwohner 15 Blinde kamen – im gesamten Habsburgerreich waren es durchschnittlich neun Blinde. Auch in den Städten Wien, Graz und Innsbruck, in denen bereits Augenkliniken bestanden, gab es eine deutlich niedrigere Blindenquote. Die Situation besserte sich durch die Errichtung der privaten und späteren Spitals-Augenklinik grundlegend. Nicht zuletzt aufgrund einiger bahnbrechender Innovationen, auf welche die aufstrebende Augenheilkunde um 1900 aufbauen konnte: Mit dem von Hermann von Helmholtz im Jahr 1851 entwickelten Augenspiegel konnte man nicht nur die Netzhaut am lebenden Menschen, sondern auch den Augenhintergrund mehrfach vergrößert betrachten. Desinfektionsmittel ermöglichten ein keimfreieres Operieren von Augenkrankheiten. Und 1906 gelang Eduard Zirm die erste erfolgreiche Transplantation der Hornhaut – um nur einige Erfolge der Augenheilkunde jener Zeit zu nennen. „Allerdings gab es damals noch keine Antibiotika. Daher war das Infektionsrisiko enorm. Auch die Zuckerkrankheit konnte man seinerzeit noch nicht adäquat behan-
Jahre in Salzburg habilitiert. Außerdem sind die Salzburger Ärzte in ständigem wissenschaftlichem Austausch mit internationalen Forschungszentren.
„Zurzeit sind wir die modernste Augenklinik Österreichs.“ Univ.-Prof. Dr. Günther Grabner, Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie in Salzburg
deln, so dass viele Diabetiker erblindeten“, so Günther Grabner rückblickend. Weitere Stationen in der Geschichte der Augenklinik am St.-Johanns-Spital waren: In den 1950er-Jahren entstanden eine Schielstation und Ambulanzräume und es erfolgte die Gründung der „Salzburger Sehschule“. 1964 wurde die medizinisch technische Schule für den orthoptistischen Dienst ins Leben gerufen. Dazu kamen räumliche Erweiterungen und die Anschaffung moderner Geräte. Immer vor dem Hintergrund von lange währenden Wirkperioden der Vorstände. „Ich bin in der hundertjährigen Geschichte der Augenklinik erst der fünfte Primar“, resümiert Grabner. Er ist derjenige, der Wissenschaft und Forschung an die Klinik brachte, die durch die Gründung der Paracelsus Universität zur Universitätsklinik wurde. Neun Augenärzte haben sich in den vergangenen
Heute kommt an der Salzburger Universitätsklinik vor allem modernste Laser-Technologie bei verschiedenen Augenkrankheiten, wie dem weit verbreiteten Grauen Star (eine Trübung der Augenlinse, die die Farben zu „grau“ verschwimmen lässt), zum Einsatz. Diese Behandlung erfolgt mit hoher Präzision, bei der auch eine vorliegende Hornhautverkrümmung gleich mitoperiert werden kann. Laser-Technologie ist es auch, mit der sich im Zuge der „refraktiven Chirurgie“ mittels einer kurzen, schonenden Behandlung Fehlsichtigkeiten korrigieren lassen und die eine Brille überflüssig macht. Nicht zu vergessen die Laserbehandlung von Netzhauterkrankungen, etwa bei Patienten mit Diabetes oder nach Gefäßverschlüssen am Auge. Und: „Wir operieren heute mehr als 10.000 Fälle pro Jahr an der Klinik, davon auch viele Therapien (IVOM) der MakulaDegeneration, das ist eine besonders häufige und altersbedingte Netzhautverkalkung. Vor 20 Jahren waren es nur 700 Operationen jährlich“, sagt Grabner nicht ohne Stolz. Zählt doch seine Klinik nicht nur beachtenswerte 100 Jahre, sondern auch zu den führenden Universitätsaugenkliniken Österreichs. • ** Brettenthaler, Josef/Feurstein, Volkmar: Drei Jahrhunderte St.-Johanns-Spital Landeskrankenhaus Salzburg, Salzburg 1986 ** Veits-Falk, Sabine: Rosa Kerschbaumer-Putjata (1851–1923). Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg, 2. Auflage 2012
Links: Augenklinik und Kinderzimmer. Rechts: Primarius Dr. E. Kutschera am Operationsmikroskop.
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Education
Habemus baccalaureus!
Der 5. April 2013 kennzeichnet den Sprung in einen neuen Lebensabschnitt der jüngsten Absolventinnen und Absolventen der Paracelsus Universität.
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Autor: Gottfried Stienen ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team
ieben Semester wurde intensiv auf diesen Tag hingearbeitet – teils an der Paracelsus Universität, teils an den kooperierenden Gesundheits- und Krankenpflegeschulen. Anfang April folgte endlich die persönliche Belohnung bei der Sponsionsfeier in der Großen Aula der Paris Lodron Universität: Die Absolventen des zweiten Studienjahrgangs des 2in1-Modells Pflege erhielten ihr Diplom in der allgemeinen Gesundheitsund Krankenpflege und den Bachelor of Science in Nursing.
versität, diesen engagierten Menschen eine tolle Ausbildung angeboten zu haben. In Kooperation mit ausgewiesenen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen kann ein hochwertiger Unterricht, theoretisch und praxisorientiert, geleistet werden – vor dem Hintergrund einer wissenschaftlichen Basisausbildung. Jürgen Osterbrink, der Vorstand des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis, ist ein höchst engagierter Vertreter dieser einzigartigen Ausbildung in der Pflege und war sichtlich stolz auf „seine“ Absolventen.
Der Rahmen dieser akademischen Feier war würdig, die Stimmung natürlich bestens an diesem Freudentag. Vizey wies in seiner rektor Felix Sedlm Sedlmayer Ansprache auf die N Notwendigkeit und Bedeutung der Pflege in der gesamten medizinischen Versorgungskette hin und betonte den Stolz der Paracelsus Uni-
Gratulation den Bachelor of Science in Nursing: Stephan Aichinger . Diana Arabatzis . Dominik Babinsky . Andrea-Christine Baumgartner . Eva-Maria Baumgartner . Martin Binder . Su Susaner . K b . ne Böttinger Kerstin Braunsberger erger . Tina Brenner . Nicole e Vera Bremberger h Brückler . Monika Duftschmid . Elisabeth
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Ematinger . Magdalena Fischill . Cornelia Fleischmann . Silvia Freudenthaler . Sarah Gerstendorfer . Roxane Gholami . Carina Hacker . Christina Hofer . Daniel Jahl . Anna-Lisa Just . Anna Klappacher . Martha Kornberger . Herbert Kothgassner . Anita Kranawetter . Michaela Kuenz . Andrea Maria Kurz . Alicia Maria Lanzerstorfer . Felicitas Lehr . Manuela Lorenz . Elisabeth Mühlberger . Raquel Pentieiro . Valentina-Elisabeth Prall . Elisabeth Anna Pree . Sandra Preinknoll . Victoria Radl . Sabine Rastl . Michaela Roswitha Gertrude Rieder . Martina Rohringer . Evelin Christine Roitner . Sara Rosenauer . Astrid Rosner . Michaela Scherrer . Elisabeth Maria Schima . Sarah Christina Schöberl . Jelen Jelena Maria Schüller . Julia onnleit Cosima Sonnleitner . Bianca Rebekka p Spilka . Antigone Tahiri . Eva Maria Wagen genhuber . Marion Wallisch . Julia Anna Wei Weissenborn . Anna Magdalena Zöpfl . Ann lia W Anna Julia Weyringer. •
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Friends
Schon gehört? „Nicht sehen trennt den Menschen von den Dingen. Nicht hören trennt den Menschen von Menschen.“ Autor: Gottfried Stienen . Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, MED-EL
Die Produkte von MED-EL sind das Ergebnis von 30 Jahren fokussierter Forschung. Bei den Hörimplantaten wird durch die Einführung langer Elektrodenträger von der Basis bis zur äußersten Spitze die maximale Nutzung des Potentials der gesamten Cochlea gewährleistet.
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ie Bedeutung des Hörens in unserem täglichen Leben hat der deutsche Philosoph der Aufklärung Immanuel Kant mit diesen zwei Sätzen treffend beschrieben. Stark reduziertes Hörvermögen ist für den Betroffenen belastend. Man denke an Alltagssituationen im privaten wie beruflichen Leben. Jede Gesprächsführung ist anstrengend, erfordert ein besonders hohes Maß an (Hör-)Konzentration, und die Ermüdung tritt rascher als bei einem gesunden Menschen ein. Ein kompletter Hörverlust wiegt ungleich schwerer und kann bis
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zur sozialen Isolation führen. Die Medizintechnik ist dank intensiver Forschung in den vergangenen drei Jahrzehnten in diesem Thema gottlob sehr erfolgreich und kann Menschen mit Hörproblemen vielseitig helfen. Ein Unternehmen nimmt dabei eine Führungsrolle ein: der Hörgeräte-Hersteller MED-EL. Diese Medizintechnik-Herstellerfirma arbeitet im wissenschaftlichen Bereich weltweit mit Universitätskliniken zusammen, auch in Salzburg. Schon seit Mitte der 70erJahre wurde in Salzburg zum Thema Hören viel Gutes geleistet – der Name Klaus Albegger hat heute noch seinen
Klang, obwohl der ehemalige Chef der Universitätsklinik für Hals,- Nasen- und Ohrenkrankheiten mittlerweile emeritiert ist. Albegger war einer der Vorreiter beim operativen Einbau von Cochlea-Implantaten, die den Patienten eine gewisse Hörkraft wiedergeben konnten. Erste analoge Implantate wurden z. B. auf der HNO-Klinik in Wien unter Kurt Burian eingesetzt. Diese medizinischen Erfolge trieben die Wissenschafter und Ärzte weiter und führten zu neuen Entwicklungen in Zusammenarbeit mit der Industrie.
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Friends
Ewald Thurner ist Area Manager von MED-EL, dem technologisch führenden Unternehmen auf dem Gebiet implantierbarer Hörlösungen.
Die technische Führerschaft hat derzeit MED-EL mit Firmensitz in Innsbruck und weiterer Niederlassung in Wien inne. In Tirol arbeiten mehr als 500 Techniker. „Wir haben den Fortschritt zugelassen und wollen ihn auch zulassen – und arbeiten dafür täglich hart“, betont Ewald Thurner, gelernter Elektrotechniker mit Diplom und ein „Urgestein“ bei MEDEL, im Gespräch mit Paracelsus Today. Seit 1993 ist Thurner dem unbändigen Drang verfallen, Nichthörenden das einzigartige und verbindende Hörerlebnis wiederzugeben oder es zu verbessern. „Hören ist Lebensqualität“, sagt Thurner – und natürlich für alle Hörenden selbstverständlich. Er ist heute Leiter bei MEDEL in Wien mit interner Berufsbezeichnung „Area Manager“ – auf gut Deutsch darf man ihn auch als Regionaldirektor Österreich bezeichnen. Doch Titel sind dem waschechten Tiroler nicht wichtig, die Arbeit muss professionell getan und Entwicklungen für die Patienten vorangetrieben werden. Seine Chefin, die geschäftsführende MED-EL-Eigentümerin Ingeborg Hochmair, lebt den Drang, die Lust zum Erfolg vor. „Sie ist stark wissenschaftlich orientiert und ein großartiger Mensch. Hausintern ist die Chefin mit jedem Mitarbeiter per Du“, erzählt Thurner und gibt einen kurzen Blick ins Firmeninnenleben frei.
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DI Ewald Thurner
trophe. Die modernen Implantate haben den Schrecken des Nichthörens zwar noch nicht gänzlich vertrieben, doch sie sind sehr gute Lösungen, am sozialen Leben wieder merklich uneingeschränkter teilnehmen zu können. Das war nicht immer so. „Die Stigmatisierung von Menschen mit Hörgeräten war spürbar“, behauptet Thurner. Viele alte Hörgeräte waren noch zu groß, klobig, daher am Kopf oder am Ohr gut sichtbar. „Der Mensch mit einem Hörgerät wurde angeschaut. Das ist keinesfalls angenehm“, schildert er die Gefühlswelt von zahlreichen Patienten aus vielen persönlichen Gesprächen mit Betroffenen. Die gestiegene Qualität von implementierten Hörgeräten, die Kleinheit von Hörhilfen und die daraus vernachlässigbare Sichtbarkeit am Kopf hat vieles zum Positiven verändert. MED-EL war auch in diesem psychisch belastenden Bereich der Patienten tätig. Das Unternehmen hat Selbsthilfegruppen intensiv gefördert, wo die Betroffenen in regelmäßigen Meetings ihre guten und schlechten Erfahrungen austauschen. Noch ein klei-
Noch mehr zur Qualität der Produkte: Heute sind Implantate schon individuell exakt programmierbar. Jeder ImplantatNutzer kann seinen persönlichen Hörerfolg optimieren. „Die Funktionalität des Implantats wird durch Telemetrie geprüft“, erklärt Thurner. Der Bedarf an Hörimplantaten sei sehr groß, nicht nur in Europa, auch im asiatischen Raum. Zu den neuesten Entwicklungen aus Innsbruck zählt die so genannte Bonebridge-Technik, ein neues Knochenleitungsimplantat. Dabei werden das Hörimplantat unter der Haut und der dazugehörige Prozessor im Haar getragen: Ästhetische Bedenken und Kabelprobleme rücken vollends in den Hintergrund. Erfreuliches Faktum ist, dass „sogar bei hochgradiger Schwerhörigkeit bzw. Gehörlosigkeit ein sehr gutes Sprachverstehen wiedererlangt werden kann.“ In Salzburg gab es dazu eine schöne Geschichte. Am 28. November 2012 wurde an der HNO-Klinik ein zwölfjähriger kenianischer Bursch namens Nuru behandelt. Unter Leitung von Primar Gerd Rasp wurde die Ohrmuschel rekonstruiert und in das operativ vorbereitete Ohr eine Bonebridge einge-
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Hören ist für den Menschen im Allgemeinen normal, Nichthören eine Katas-
„Jeder will Elite sein, keiner will den elitären Weg gehen.“
nes Beispiel: Heute ist ein Hörgerät beim Waschen, Duschen oder Schwimmen kein Problem mehr und muss auch nicht abgenommen werden – früher war das anders.
Friends setzt und online geschaltet. Die Kosten hierfür wurden zum Teil von Sponsoren getragen, die Erstanpassung wurde von MED-EL-Techniker Roberto Zobernig vorgenommen. Eine weitere Verbindung zu Salzburg – neben der wissenschaftlichen mit der HNO-Klinik – gibt es mit der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität. MED-EL zahlt in den Stipendientopf für sozial bedürftige Studierende an der Universität ein – gerne und schon seit einigen Jahren. Zur Ausbildung findet Thurner prägnante, klare Worte. „Das macht in Salzburg Sinn, hier fördern wir gute Köpfe in der ärztlichen Ausbildung.“ Und zum viel diskutierten Thema Studiengebühren und ausgewählten Studierenden: „Jeder will Elite sein, keiner will den elitären Weg gehen.“ Der 49-Jährige Familienvater (eine Toch-
Dank den Förderern
ter, zwei Söhne) darf sich zudem als ausgewiesener Kenner der A1-Autobahn betrachten. „Meine Reisetätigkeit mit den vielen Fahrten von Innsbruck nach Wien und retour empfinde ich aber nicht als Belastung. Es gehört halt dazu.“ Sollte – und das ist selten – das Flugzeug als Verkehrsmittel gewählt werden (müssen), ist Economy zu buchen. „Einerseits ist die Flugzeit wahrlich nicht lange, und andererseits sind wir von MED-EL auf dem Boden geblieben“, meint er. Die in die Höhe schießenden Wachstumszahlen verlangen einen hohen Grad an Bodenhaftung. Jahr für Jahr wächst MEDEL im zweistelligen Prozentbereich, die Betrachtung ist dem 2er (z. B. 25) zu widmen. Mehr als 1400 Beschäftigte haben im Geschäftsjahr 2010/11 einen Umsatz von 158 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Tendenz – steil nach oben – bleibt erhalten. Momentan gibt es 28
Niederlassungen in 96 Ländern. Die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft, speziell in Europa, spielt einem Unternehmen auf diesem medizinischen Sektor zwar in die Karten, doch „befinde man sich nicht allein auf dem Weltmarkt“. Um das Bewusstsein für die Bedeutung des Hörens und für Hörhilfen zu verbessern, hat MED-EL mit einer Millioneninvestition in Innsbruck (auch das Land Tirol hat finanziell mitgeholfen) jüngst ein interaktives Hörmuseum eröffnet. Auf 1700 Quadratmetern Ausstellungsfläche mit Namen „Audioversum“ kann man dem Hören nahe kommen. Durch Klangwelten, akustische Landschaften, spürt jeder Besucher, dass Hören ein echtes Abenteuer ist. Und Abenteuer verbinden die Menschen, wie das Hören … siehe die Aussage von Kant. •
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Neben dem Land und der Stadt Salzburg und den Salzburger Gemeinden unterstützen folgende namhafte Persönlichkeiten, Firmen und private Mäzene die Paracelsus Medizinische Privatuniversität:
Aktive Förderer: ACM Projektentwicklung GmbH | Agrana Zucker GmbH | Aicher, Max | Bankhaus Carl Spängler & Co. AG | Brettenthaler, Rainer | Capsumed Pharm GmbH | Chiesi Pharmaceuticals GmbH | DBS Gesellschaft - Kubin, H. und Kainberger, P. | DBW Industrieberatung Naue KG | die ärztebank | Die Hayward Privatstiftung | dm drogeriemarkt GmbH | Dragenopharm Apotheker Püschl GmbH | Frey, Bernhard | Fürst Developments GmbH | G. Hinteregger & Söhne Bauges. mbH. | Gebrüder Woerle Ges.m.b.H. | Genelin, Ellen & Frank | General Electric Austria GmbH | Georg Pappas Automobil AG | Greither, Andreas | Großglockner-Hochalpenstraßen AG | Hagleitner Hygiene International GmbH | Hansjörg Wyss Foundation | Imtech ICT Austria GmbH | Intertops Sportwetten GmbH - Train, Detlef | Jacobs, Klaus J. † | Jacoby Pharmazeutika AG - Jacoby, Heinrich | Johnson & Johnson Medical Companies | Kastner & Partners | Kellerhals, Helga & Erich | KnaufWahl, Jutta | Krones AG | Kuhn Holding GmbH | Kuhn, Irmgard | Lagermax | Landeshypo Salzburg | Lenz, Gerhard | Lohmann & Rauscher GmbH | M. Kaindl Holzindustrie | MED-EL | Miele GesmbH | Moosleitner Ges.m.b.H | Mubea Carbo Tech GmbH | Mundipharma GmbH | Neumann, Jacob und Daniel | Oesch-Hayward, Irene | Österreichische Lotterien | Papp, Christoph | Paracelsus Rotary Club | Pro Salzburg Stiftung - Ruckser-Giebisch, Gertraud | Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co | Red Bull - Mateschitz, Dietrich | Rexam | Roche Diagnostics GmbH | Roche Group | Sallmann Bürotechnik | Salzburg Aluminium AG | Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH | Salzburger Sparkasse Bank AG | Sanitas Ges.m.b.H | Schön Privatstiftung | Schröcksnadel, Peter | Segafredo Zanetti Austria Ges.m.b.H. | SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH | Senoplast Klepsch & Co GmbH & Co KG | Siemens AG Österreich | Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co KG | Stieglbrauerei zu Salzburg. Privatbrauerei | Straniak Stiftung, Hermann und Marianne | von Schilgen, Eva Maria und Wolf | VR | meine Raiffeisenbank eG, Altötting-Mühldorf (D) | Weidl & Company GmbH. | Wozabal Textilservice GmbH & Co KG | Zürcher Kantonalbank Österreich AG Vormalige Förderer: Ambience Sound + Light GmbH | Angora Med Gesellschaft mbH | Asamer & Hufnagl Kies- und Betonwerke GmbH | Bayer AG Austria | Ebewe Pharma Ges.m.b.H. Nfg. KG | Eli Lilly Gesellschaft m.b.H. | HALI Büromöbel GmbH | Institut für Computerthomographie - Schuster, Werner | Kahn, Donald | Kirchmair, Veronika & Haslauer, Claus | Laber Holding und Laber Druck | Laber, Inge | Molkerei Meggle Wasserburg GmbH & Co. KG | Omnimed Medizintechnik | Österr. Gesellschaft für Zahn-Mund-Kieferheilkunde Sbg. | Pfizer Cooperation Austria GmbH | Quehenberger, Rudolf | Sanitätshaus Tappe | Schwarzkopf, Klaus | von Mierka, Johanna † | Wiberg GmbH | Windhager, Gernot | Wittschier, Otto † | Wüstenrot Versicherungs-AG
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tion fer a r pe rans o o e K how T g i r äh now- s! j g lan en K Praxi e i r d nend aft – ü f ke span nsch n a D inen isse e W d n u
„Ich mach mir keine Sorgen im Alter, denn bei SeneCura fühle ich mich rundum wohl.“ Cäcilia Wichernik, Bewohnerin SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth
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Point of View
„Eine Auszeichnung für Salzburg“ Seit 1999 ist Heinz Schaden Salzburgs erstmals direkt gewählter Bürgermeister. Im selben Jahr wurden per legem die Gründung von privaten Universitäten in Österreich erlaubt und in Salzburg die ersten konkreten Gedanken gefasst, statt einer jahrelang erfolglos angestrebten medizinischen Fakultät an der Universität Salzburg, eine private medizinische Universität zu errichten. Foto: Stadt Salzburg
P T: Die Universität ist zehn Jahre im Studienbetrieb. Ihre spontanen Gedanken dazu? H S: Eine schöne, erfolgreiche Geschichte. Sie wissen, dass ich damals skeptisch war, deshalb ist es für mich umso erfreulicher. Mich freut die hohe Qualifikation der Lehrenden, dazu die große Unterstützung vieler Förderer – allen voran Herr Mateschitz – und die Entwicklung in der Forschung. P T: Die Paracelsus Universität mit zirka 200 MitarbeiterInnen hat auch qualitätsvolle Arbeitsplätze geschaffen und liefert Steuern an die Stadt ab – wohl eine Bereicherung für Salzburg? Passt die Uni zu Salzburg? H S: Die Paracelsus Universität ist eine Auszeichnung für Salzburg. Die Leistungen in Lehre und Forschung lassen sich tatsächlich sehen, das Thema Arbeitsplätze ist natürlich positiv. P T: Sie haben kürzlich das Schlagwort „Wissensstadt“ in den Mund genommen. Was darf man darunter verstehen? H S: Wir erheben, was es in der Stadt Salzburg zu diesem Thema gibt und es ist ein erster erstaunli-
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cher Befund – nicht nur wegen der universitären Angebote. Wir wollen dann Strategien für die Zukunft entwickeln und hoffen im Herbst schon weit zu sein. Die Paracelsus Universität ist dabei eine sehr positive Adresse. P T: Salzburg ist beileibe keine Studentenstadt wie etwa Graz. Stimmen Sie dem zu? H S: Wir sind von der Geschichte her nicht so etabliert wie etwa Graz, das ist richtig, Außerdem haben wir viele Studenten, die pendeln. Mit dem neuen Unipark in Nonntal, der Paracelsus Universität auf dem Competence Park in Lehen wird das Bewusstsein in Salzburg zu diesem Thema stärker und auch sichtbarer. P T: Ihr persönlicher Zugang zur Medizin? H S: Ich bin ein Konsument und hatte schon intensive Begegnungen, gottlob alle mit gutem Ausgang. P T: Studiengebühren sind in Österreich ein Dauerthema. Ihre aktuelle Meinung dazu? H S: Ich bin kein Freund von unterfinanzierten Massenstudien an
den öffentlichen Universitäten. Das ist für die Studierenden nicht fair und kein seriöses Angebot. Daher bin ich eher ein Befürworter von Gebühren. Auch an den Fachhochschulen werden Gebühren verlangt. Der so genannte freie Bildungszugang ist nicht mehr gegeben. Das Freiheitsprinzip ist in dieser Frage sehr relativiert. P T: Die Stadt Salzburg hat seit Studienbeginn die Paracelsus Universität auch finanziell projektbezogen unterstützt. Bleibt das so? H S: Ja. Und ich wünsche der Paracelsus Uni weiteres Wachstum, vor allem im Sinne der Weiterentwicklung und Qualität in der Forschung, auch wegen des Standortes. P T: Sie selbst sind Steirer, ein Grazer. Hegen Sie noch Verbindungen zu Ihrer Heimat? H S: Ich besuche regelmäßig meine Mutter. Sie ist schon 92 Jahre. Freundschaften konnte ich über die vielen Jahre – ich bin seit 1976 mit vierjähriger Unterbrechung in Salzburg – nicht dauerhaft halten. • Die Fragen stellte Gottfried Stienen.
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