ParacelsusToday
Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität für Salzburg und Nürnberg
DENKER GRÜNDER MACHER
Rektor Herbert Resch im Interview
WIEVIEL SPORT IST GESUND? Neue Erkenntnisse zur Vorbeugung von plötzlichem Herztod
POWER TWINS AN DER PARACELSUS UNI Zwei Brüder wollen im Gleichschritt den Doktortitel
DIE 200 MLLIONEN DOLLAR-SPENDE Ein US-Milliardär beschenkt die Mayo Clinic
NR. 3 I DEZEMBER 2018 I € 3,–
Editorial
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Faszination Zukunft Die medizinische Entwicklung wird merkbar durch technischen Fortschritt beeinflusst. Das hat auch gute Seiten, obwohl die Technik – arbeiten vielleicht bald Roboter statt Pflegende am Krankenbett? – den Mensch nur bedingt ersetzen wird können. Ein Beispiel, in welcher Form Technik den Mediziner unterstützt, können Sie in diesem Heft lesen. Ein Roboter arbeitet mit höchster Präzision bei urologischen Eingriffen. Geführt und bedient wird er trotzdem vom Operateur. Wie der Patient davon erheblich profitiert, erfahren Sie natürlich auch. Wir haben zum Abschluss des 15-jährigen Bestandsjubiläums der Paracelsus Universität ein ausführliches Gespräch mit Gründungsrektor Herbert Resch geführt. Er sieht die Veränderungen in der Medizin. Digitalisierung; Robotisierung, Tele-Medizin werden immer mehr Teil von Diagnosen und Behandlungen. Wunsch des Rektors: Ein Studiengang „Medizintechnologie“ in Salzburg in Zusammenarbeit mit einer technischen Universität. Das Tun der Paracelsus Universität ist die Gegenwart, die Zukunft hat die Uni dennoch gedanklich fest im Griff. Im März nächsten Jahres lädt die PMU zu einem internationalen Symposium zum Thema „Zukunft der Med-Unis“. Wir wollen Studierenden in einer schnelllebigen Zeit immer die beste Ausbildung ermöglichen. Für den Patienten. Weil die Zukunft schon morgen Gegenwart ist. Danke für Ihr Interesse. Ihr Dr. Gottfried Stienen Chefredakteur
FEEDBACK ERWÜNSCHT: Wie gefällt Ihnen das neue Magazin von Paracelsus Today? Teilen Sie uns Ihre Meinung und Ihre Anregungen mit: paracelsus@pmu.ac.at Sichern Sie sich Ihr Gratis-Abo So verpassen Sie keine Ausgabe von Paracelsus Today und erhalten das neue Magazin bequem nach Hause geliefert: www.pmu.ac.at/abo
ParacelsusToday 3/2018
Mustertext
4 Short Cuts. Neues aus der Uni.
Impressum Paracelsus Today ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 32.100 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. +43 (0)662/24200, www.pmu.ac.at • Verlag: Magazinmanagement und Verleger: Schoba & Partner GmbH, Friaulweg 4, 8042 Graz, www. schoba.at, Geschäftsführerin: Mag. Eva Schoba • Chefredakteur: Dr. Gottfried Stienen • Chefin vom Dienst: Sabine Ritzinger • Art-Direktor: Josef Wiedenig • Produktion: Styria Media Design GmbH & Co KG, Gadollaplatz 1, 8010 Graz • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Andreas Aichinger, Sabine Ritzinger, Ilse Spadlinek, Dr. Gottfried Stienen, Dr. Karl Vanas • Fotos: i-Stock, Christoph Oberschneider, Klinikum Nürnberg/Uwe Niklas, Paracelsus Universität, Salk, shutterstock, wild&team fotoagentur gmbH • Coverfoto: wildbild fotoagentur gmbh • Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG • Alle Angaben ohne Gewähr. Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.
Inhalt
Offenlegung nach § 25 (2) des Mediengesetzes „Paracelsus Today“ ist das Universitätsmagazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. Die Themenschwerpunkte umfassen Aus- und Weiterbildung, Forschung sowie gelebte Kooperationen im Bereich Health Sciences. 3 Mal jährlich werden unsere Sponsoren, Partner, Freunde und Abonnenten über das Leben und Arbeiten an der Universität informiert. Herausgegeben wird das Magazin vom Rechtsträger der Universität, der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg – Privatstiftung. (FN 191581m, Landesgericht Salzburg), die damit gleichzeitig als Medieneigentürmer fungiert. Der Stiftungszweck ist vorrangig auf die Förderung, den Betrieb und Erhalt der Universität ausgerichtet.
6 Spotlight. Förderdinner im historischen Schloss Leopoldskron. 8 Inside. Das ausführliche Interview mit Rektor Herbert Resch. 15 Jahre Paracelsus Universität waren aufregend und herausfordernd – die Zukunft wird nicht minder spannend.
12 Outside. Tony Windebank,
vormaliger Dean der Mayo Medical School, ist von der Entwicklung der Paracelsus Uni begeistert.
16 Education. Gemeinsam zum
Doktor der Humanmedizin. Erstmals studiert ein Zwillingspaar an der Paracelsus Universität.
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20 Focus On. Zeitgemäße Ausbildung in der Pharmazie für ein breites Berufsspektrum. 22 Update. Gibt es ein Comeback der Masern? Die Weltgesundheitsorganisation ruft zur Ergreifung von Maßnahmen auf. 26 Very Personal. Urologie ist
mehr als die Behandlung von Prostata. Ein Porträt von Primar Lukas Lusuardi.
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30 Alumni. Von Hongkong über Salzburg nach Zürich. Unfallchirurgin Andrea Frey ist Alumna und Förderin der Paracelsus Uni. 36 Inside. Die Zukunft der Medizinischen Universitäten: Salzburg lädt 2019 zu einem internationalen Symposium. 38 Point of View. Gratulation an
unseren Partner: Die Mayo Clinic School of Medicine ist zur besten Klinik der USA gewählt worden.
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Short Cuts
Ein besonderer Tag im Leben Oh Freude: 49 Absolventinnen und Absolventen der Humanmedizin, 29 der Pflegewissenschaft und 10 Masters of Science des Universitätslehrgangs „Health Sciences & Leadership“ der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität feierten im Oktober im außergewöhnlichen Ambiente des Hangar-7 ihren Studienabschluss.
Vier von sieben Vorstandsmitgliedern des Alumni Clubs vor der Paracelsus-Skulptur. Patricia Neumaier, Margarita Nagele (Vorsitzende), Tabea Klausner, Sara Denicolò (von links)
Frauen-Power leitet den Alumni Club Sogar die Ehemaligen waren davon überrascht. Der Alumni Club der Paracelsus Universität wurde im Sommer 2018 zehn Jahre alt. Grund genug, sich wieder an der Alma Mater in Salzburg zu treffen, und viele folgten der Einladung des Vorstandes. Bleiben wird doch gleich beim Thema Vorstand. Die Führung des Clubs ist nach erfolgter Neuwahl auch künftig in Frauenhand, Margarita Nagele hält für weitere zwei Jahre den Vorsitz. Das Alumni ClubTreffen wurde ein schönes Wochenende mit Austausch von vielen Erinnerungen und Gemeinsamkeiten. An der Universität begrüßte Rektor Herbert Resch die Ehemaligen und lerfuhr Interessanntes über den Werdegang der einzelnen (Jung)-Ärztinnen und Ärzte, die im In- und Ausland erfolgreich arbeiten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit weiteren Vertretern der Paracelsus Universität stand u.a. eine Salzach-Schifffahrt auf dem Programm. Im Alumni Club sind mittlerweile 249 Mitglieder (Humanmedizin und Pflegewissenschaft) registriert. Glückwunsch zum Zehner und ad multos annos!
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Da die diesjährige Promotions-, Master- und Bachelorfeier auch mit dem 15-jährigen Bestehen der Paracelsus Universität zusammenfiel, gab Rektor Herbert Resch in seiner Festrede einen Überblick über der Universität seit 2003. Mehr als 1550 Studierende befinden sich aktuell in den grundständigen Studiengängen Medizin, Pharmazie und Pflegewissenschaft sowie in drei Doktoratsstudiengängen – ein weiterer befindet sich zurzeit in Akkreditierung – und fünf Universitätslehrgängen. Mit 22 Universitätsinstituten, die in Lehre und Forschung tätig sind, und einem zweiten Standort in Nürnberg, der 2014 gegründet wurde, ist die Paracelsus Universität mittlerweile eine anerkannte gesundheitswissenschaftliche Univer-
sität, die neben der Medizin auch verwandte Disziplinen vereint. „Unsere Studierenden haben eine hohe sozial-ethische Einstellung und kümmern sich um bedürftige Menschen am Rande unserer Gesellschaft, unter anderem mit den Erlösen aus verschiedenen Charity-Veranstaltungen und durch Freiwilligendienste. Es ist uns aber wichtig, ihnen neben einer exzellenten praktischen und wissenschaftlichen Ausbildung auch Verhaltensweisen im täglichen Umgang mit Patienten und ein generelles VerRektor antwortungsbewusstsein Herbert anderen gegenüber Resch mitzugeben. Es geht um eine ,Salzburger Prägung´, an der man die Absolventinnen und Absolventen der Paracelsus Universität erkennen soll: nicht nur daran, dass sie viel wissen und können, sondern auch an ihrer Haltung“, betonte der Rektor. Stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen ließen Katharina Neudorfer und Edwin Li die fünf Jahre Humanmedizinstudium Revue passieren. Für die Pflege hielten Elisabeth Bürgler und Johanna Haimburger die Abschlussrede. Es war die zehnte Promotionsfeier, die die PMU 2018 im Hangar-7 feierte.
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Short Cuts Salzburgs Vizebürgermeister Bernhard Auinger (links) betonte die richtungsweisende Forschungsarbeit von Mario Gimona.
Capital Bank schafft Kapital für Stipendien
Ausgezeichnet mit dem Förderpreis für Wissenschaft und Forschung Mario Gimona (rechts im Bild) forscht seit 2012 an der Paracelsus Universität im GMP Labor (Good Manufacturing Practice) zur Herstellung von therapeutischen Zellen. Für seine unermüdliche wissenschaftliche Arbeit erhielt der gebürtige Salzburger Ende November den Förderpreis für Wissenschaft und Forschung des Kulturfonds der Stadt Salzburg. Der Vorsitzende des Kulturfonds, Vizebürgermeister Bernhard Auinger überreichte den mit 6000 Euro dotierten Preis. Die Paracelsus Universität gratuliert und freut sich mit Mario Gimona.
Ein bisschen Geduld ist noch vonnöten, die Neugierde natürlich vorhanden. Also lud die Paracelsus Universität die Pharmaziestudierenden zu einem Baustellenbesuch im Haus D ein. Dieses Gebäude wird in den ersten Monaten 2019 nach und nach bezogen werden und vor allem für die Pharmazie der Studienund Forschungsmittelpunkt sein. Gebäudemanager Helmut Zacher (mit Helm) führte die künftigen „Bewohner“ durch das Haus.
ParacelsusToday 3/2018
Die Capital Bank Salzburg veranstaltete im Herbst im Golf & Country Club Gut Altentann in Henndorf bei Salzburg zum zweiten Mal ihr Charity-Golfturnier zugunsten der Paracelsus Universität. In diesem Jahr war das Turnier auch erstmals Teil der österreichweit beliebten Business Golf League. Die geladenen Gäste gaben ihr Bestes, um eine möglichst hohe Spendensumme zu erspielen. Jeder Punkt erhöhte die Spende der Capital Bank. Mit dem diesjährigen Erlös von Euro 10.000 werden Studierende aus weniger begüterten Gesellschaftsschichten unterstützt. Die Paracelsus Universität stellt durch universitätseigene Stipendien und sonstige finanzielle Beihilfen sicher, dass finanzielle Aspekte kein Ausschlusskriterium für ein Studium sind. Herzlichen Dank an alle Mitspieler und die Capital Bank für ihr Engagement!
Ba l l d e r Paracelsus Uni 9. Februa 2019
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Spotlight
Tolles Ambiente, köstliches Essen, ein großartiger Künstlerauftritt und nette Gesellschaft: Das war das Sponsorendinner der PMU.
Kurzweil im Schloss und ehrlicher Dank D
er Anlass hat schon Tradition, das Ambiente war einzigartig, die Gesellschaft in guter Laune. Zum 15-jährigen Bestandsjubiläum feierte die Paracelsus Universität das alljährliche Dinner für Förderer und Freunde im historischen Schloss Leopoldskron in Salzburg, und kein Stuhl blieb an diesem Abend unbesetzt. Rektor Herbert Resch bedankte sich bei den vielen anwesenden Gönnern, Förderern und Mäzenen für die unglaubliche Unterstützung in all den Jahren und skizzierte die (noch) kurze, Auch Landeshauptmann Wilfried Haslauer war unter den Gratulanten.
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doch erfolgreiche Geschichte der Silberschneider Universität. Landeshauptmann und dankte mit Wilfried Haslauer gratulierte Ovationen. Der herzlich zum Jubiläum und hochprämierte beschrieb die Paracelsus Steirer musste Universität als wichtigen Bilnach seinem dungs-, Wissenschafts- und Auftritt unverWirtschaftsfaktor für Stadt züglich in die Schauspieler und Land Salzburg. Das raSalzburger InJohannes Silberschneider sche Wachstum der Universität nenstadt eilen, um in Bildungsangebot und Forschung, bei den Festspielen die Kooperationen mit renommierten Inauf der Jedermann-Bühne stitutionen im In- und Ausland sowie die als „Glaube“ mitzuwirken. Außerdem zahlreichen nationalen und internatioehrte die Universität wieder langjährige nalen Kongresse machten die PMU seit Förderer (Hypo Salzburg, die Österrei2003 zu einer anerkannten Ausbildungschische Ärzte- und Apothekerbank und und Forschungsstätte. Ein gerne gehörWoerle) für deren schon zehnjährige Untes Lob. terstützung mit einer Paracelsus Medaille, gestaltet von der Künstlerin Lotte Ranft. Tenor dieses wunderbaren Abends: DieDie erlesene Gästeschar genoss nebst se Universität ist aus Salzburg nicht mehr einem mehrgängigen Menü der Rosenwegzudenken, die universitäre Medizin heimer Cateringfirma Prinzipal eine Lehat in der Mozartstadt wieder Fuß gesung des bekannten und beliebten ösfasst. Paracelsus würde sich freuen. • terreichischen Schauspielers Johannes
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15 Jahre und noch ein Wunschtraum Herbert Resch, Gründungsrektor der Paracelsus Universität, blickt im Interview auf aufregende Jahre zurück. Und lüftet das Geheimnis um seinen Traum von einem neuen Studiengang. Interview: Andreas Aichinger • Foto: Paracelsus Uni/wildbild
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aracelsus Today: Am Faschingsdiens-
tag 1998 wurde Ihnen in Wien mitgeteilt, dass es in Salzburg keine öffentliche medizinische Fakultät geben wird. Seither ist viel passiert – worauf sind Sie besonders stolz? Herbert Resch: Darauf, dass es gelungen ist, eine medizinische Universität zu gründen. Um uns herum gab es seinerzeit ja eine Riesenskepsis. Es war eigentlich für die meisten Leute undenkbar, eine private Uni ins Leben zu rufen. Wir haben uns am Anfang nahezu unter Geheimhaltung und fast konspirativ getroffen, niemand hat erfahren, was wir da machen. Aber es hat Menschen gegeben, die uns trotzdem massiv unterstützt haben und die unmittelbar mit uns an diesem Projekt gearbeitet haben. Einerseits hat uns das Land Salzburg gefördert, und andererseits gab es sehr viele Privatpersonen. Ohne diese Menschen – wir haben in Summe 8,1 Millionen Euro von Privaten bekommen – wäre die damals nahezu sensationelle Gründung der Universität nicht möglich gewesen.
Paracelsus Today: Im vergangenen Jänner konnte die Universität bereits ihren 15. Geburtstag feiern. Was waren denn aus heutiger Sicht die wichtigsten Meilensteine seit der Gründung im Jahr 2003? Herbert Resch: Als wir 2008 die „Forschungsmillion“, den PMU-Forschungsförderungsfonds, gegründet haben, hat uns das in der Forschung einen massiven Impuls gegeben. Dann natürlich die einzigartige 70-Millionen-Euro-Privatspende
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von Dietrich Mateschitz im Jahr 2012, die unsere Grundlagenforschung – immerhin eine wichtige Säule einer Universität – in Wahrheit erst ermöglicht hat. Dann die Ausweitung des Studienangebots – 2007 kamen die Pflegewissenschaften hinzu, 2017 die Pharmazie – und der durch viele Zuwendungen ermöglichte Aufbau unserer Gebäude-Infrastruktur. Und natürlich die Eröffnung unseres Standortes in Nürnberg im Jahr 2014.
Paracelsus Today: Weil Sie die anfängliche Skepsis erwähnt haben. Ist die Paracelsus Privatuniversität mittlerweile im öffentlichen Bewusstsein als qualitätsvolle Alternative zu den öffentlichen Medizinunis angekommen? Herbert Resch: Ja, ich sehe und ich höre, dass wir dort angekommen sind. Wir sind bei den anderen Universitäten akzeptiert, das höre ich immer wieder, auch von den anderen Rektoren. Wenn sie sich kritisch über private Universitäten äußern, dann nehmen sie im kleinen Kreis uns Salzburger immer ausdrücklich aus. In der Lehre sind wir mit Sicherheit angekommen: Wir waren und sind in manchen Dingen – vom Unterricht in Kleingruppen bis zum frühen Patientenkontakt – nicht nur Vorreiter, sondern haben auch andere animiert, es ähnlich zu machen. Auch in der Forschung sind wir akzeptiert und anerkannt, weil wir sehr stark auf die Forschung und auf die Grundlagenforschung setzen. Trotz des kleineren Budgets betreiben wir diese in einem Ausmaß, das fast schon an jenes der öffentlichen Universitäten herankommt. Unser Budget ist übrigens auch deshalb wesentlich kleiner, weil wir keine 3/2018 ParacelsusToday
Inside
Wir haben uns am Anfang nahezu unter Geheimhaltung und fast konspirativ getroffen, niemand hat erfahren, was wir da machen.“
Mittel für den laufenden „klinischen Mehraufwand“ (Anm.: entspricht den zusätzlichen Kosten, die an den Universitätskliniken Wien, Graz und Innsbruck durch Forschung und Lehre über die normale Krankenversorgung hinaus anfallen) vom Bund bekommen. Das ist doch sehr viel Geld, und das bekommen wir als Privatuni eben nicht.
Paracelsus Today: Die Universität war ja von Beginn an auch als attraktivitätssteigernder Katalysator für das Universitätsklinikum gedacht. Eine letztlich erfolgreiche Strategie, oder? Herbert Resch: Ich glaube schon sagen zu können, dass wir die medizinische Qualität des Landeskrankenhauses auf seinem Weg hin zum jetzigen Uniklinikum steigern konnten. Durch gute Leute, aber auch durch die Anwesenheit von kritischen Studierenden mit hohem Wissen, die eben nicht alles schlucken. Und das wiederum fordert auch die Unterrichtenden. Die Ärzte am Klinikum müssen immer selbst auf dem letzten Stand sein, und das bereitet den Boden für eine ganz wichtige Geisteshaltung. Aber auch die Forschung verändert das Bewusstsein der Menschen, die im Krankenhaus arbeiten. Forschung war früher ein reines Hobby, jetzt ist sie ein wichtiger Auftrag. Viele Entwicklungen und Verbesserungen im Haus werden heute durch Ärzte und Ärztinnen angestoßen, die den Rückhalt dafür unter anderem in der Grundlagenforschung finden. Da hat sich wirklich Wesentliches getan, die medizinische Entwicklung am Uniklinikum ist absolut herzeigbar. Wir wollten ja immer auch eine überregionale Größe werden, und das ist uns auch gelungen.
Paracelsus Today: Bei allen Erfolgen: In welchen Bereichen sehen Sie noch Luft nach oben, wo besteht Handlungsbedarf? Herbert Resch: Wir müssen uns vehement und verstärkt der Digitalisierung widmen, beginnend mit der Ausbildung. Da sind wir sicherlich noch nicht gut genug aufgestellt, aber das müssen wir angehen. Die Zukunft der medizinischen Entwicklung wird meiner Meinung nach entscheidend durch die Technologie ParacelsusToday 3/2018
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Paracelsus Today: Ihr ethischer Anspruch an die Studierenden ist es, niemals den Menschen hinter dem Patienten aus den Augen zu verlieren. Sind Sie in diesem Punkt zufrieden? Herbert Resch: Zufrieden kann man nie sein. Aber wir legen ja schon beim dreistufigen Auswahlverfahren und besonders beim Trotz des kleineren Budgets betreiben wir Forschung a b s c h l i e ß e n in einem Ausmaß, das fast schon an jenes der öffent- den Interview sehr großen lichen Universitäten herankommt.“ Wert auf die tik über Telemedizin bis hin zu Big Data, ärztliche Gesinnung und versuchen, die Machine Learning, Robotik und Artificial ethische Ausrichtung schon frühzeitig Intelligence. Wir müssen unseren Studiezu erkennen. Dann während des Sturenden im Zuge des Studiums wenigsdiums sind uns soziale und kommunitens die Grundkenntnisse mitgeben, um kative Kompetenzen sehr wichtig, die mit den neuen Möglichkeiten einer digientsprechende Lehrveranstaltung zieht talisierten Welt gut umgehen zu können. sich durch alle fünf Jahre hindurch. Wir wollen den Studierenden darüber hinaus Paracelsus Today: Wie werden sich dievermitteln, dass die medizinische Täse neuen Möglichkeiten Ihrer Meinung tigkeit auch durch äußere Einflüsse wie nach auf die zukünftige Arbeit eines ökonomische Zwänge oder begrenzte Arztes, einer Ärztin auswirken? Zeitressourcen eingeschränkt ist. Wobei Herbert Resch: Die Digitalisierung kann es beim ökonomischen Zwang natüreine Riesenchance sein, wenn ich nur lich auch eine Grenze gibt, an der man an die Telemedizin denke. Bei Alltagserals Arzt oder Ärztin Rückgrat beweisen krankungen wird man gerade als Berufsmuss, um den hippokratischen Eid betätiger nicht mehr den Arzt aufsuchen ziehungsweise die Genfer Konvention müssen, sondern oft allein durch eine einhalten zu können. Wir müssen den telemedizinische Begleitung gut versorgt Studierenden beibringen, in kurzer Zeit sein. Dank der medizintechnischen MögEmpathie aufbauen und dem Patienten lichkeiten können zudem Parameter wie Glaubwürdigkeit vermitteln zu können. Puls, Blutdruck, Blutzucker oder UrinstaWir müssen angehende Ärzte lehren, tus aus der Ferne überwacht werden. Es auch mit wenig Zeit klar und verständlich ist theoretisch sogar möglich, dass man so zu kommunizieren, so dass gleichsam von Salzburg aus in Zell am See oder in auch die Psyche der Patienten behandelt Schwarzach virtuell auf Visite geht, ohne wird. den Patienten verlegen zu müssen. Röntgenaufnahmen und Laborwerte wiedeParacelsus Today: Diese kommunikatirum werden wahrscheinlich maschinell ve Kompetenz ist ja heute tatsächlich ausgewertet werden. Ein praktischer Arzt mehr gefordert denn je. Die Patienten wird dank der Telemedizin einen größesind im Schnitt selbstbewusster und ren Bereich überwachen können als jetzt. besser informiert als früher… Das sind ja alles heute bereits existente Herbert Resch: Das ist natürlich ein ganz Techniken, ich sehe da große Chancen wichtiger Punkt. Es ist wie gesagt ein und Möglichkeiten. Und ich hoffe, dass wesentlicher Teil unseres Curriculums, wir umgekehrt die dadurch gesparte Zeit dass die Studierenden diesen Umgang in echte Face-to-Face-Gespräche – beiund diese Kommunikation lernen. Patispielsweise mit schwerkranken Patienten enten und ihre Informationsbedürfnisse – investieren können. sind ja unterschiedlich, und wir müssen bestimmt werden. Wir sollten uns nicht nur auf Medizin, Pharmazie und Pflegewissenschaft konzentrieren, sondern auch die technischen Aspekte stärker ins Auge fassen – in der Ausbildung ebenso wie in der Forschung. Das umfasst ja einen weiten Bogen von Themen rund um die Medizintechnik, von Bioinforma-
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auf jeden eingehen. Genau das unterscheidet einen Arzt von einem Mediziner. Mediziner sind alle, die Medizin studiert haben. Ein Arzt oder eine Ärztin hingegen muss wissen und spüren, was der Einzelne individuell braucht. Wir versuchen unseren Studierenden zudem tatsächlich zu vermitteln, dass Patienten heute häufig schon einiges an Informationen und Google-Wissen mitbringen. Aber auch da gibt es einen Punkt, an dem er oder sie von mir die fachliche Interpretation dazu haben will. Man muss den Patienten also erzählen lassen und merkt dabei, was er oder sie schon weiß. Und dann muss man eben den konkreten Fall für ihn oder sie interpretieren. Natürlich gab und gibt es Menschen, die zum Beispiel auch mich selbst ein bisschen testen und auf die Probe stellen wollen. Aber auch das ist kein Problem, damit muss ein Arzt heute umgehen können.
Paracelsus Today: Sie wurden vom Stiftungsrat für weitere drei Jahre zum Rektor bestellt. Was wollen Sie denn in dieser Periode noch anstoßen, was wollen Sie noch erreichen? Herbert Resch: Wie erwähnt, möchte ich erreichen, dass wir verstärkt dem technischen Fortschritt Rechnung tragen. Die medizinische Entwicklung wird in Zukunft sicher sehr stark von der Technik bestimmt werden. Es wäre mein Wunschtraum, hier an unserer Universität gemeinsam mit einer technischen Universität als Partner noch einen Studiengang „Medizintechnologie“ einzurichten. Allein der Austausch von Studierenden der Medizintechnik mit denen der Medizin, Pharmazie oder Pflegewissenschaft wäre wichtig und brächte eine wechselseitige Horizonterweiterung mit sich. Ich weiß nicht, ob uns das gelingen wird. Aber wir werden versuchen, eine technische Universität als Partner dafür zu gewinnen. Darüber hinaus wünsche ich mir, dass wir noch stärker eine Universität von überregionaler Bedeutung werden. Eine Universität, die auch national ein unübersehbarer und unübergehbarer Faktor ist. •
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Outside
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aracelsus Today: 15 years of
Paracelsus Medical University: What are your memories of the start of the cooperation between the Mayo Clinic/Mayo Medical School and the PMU? Anthony Windebank: In 1998 or 1999, the founding Dean of the PMU, Prof. Herbert Resch, and Dr. Robert Cofield, an orthopedic surgeon and international colleague of him, met at an international conference at the Mayo Clinic. Dr. Cofield was at that time the Dean of the Mayo School of Graduate Medical Education Coincidently, Prof. Resch was working jointly with a group of colleagues on strategies to start the first medical school in Salzburg. The biggest challenges at this early stage were to secure funding and to organize a medical school from scratch. In the discussion with Dr. Cofield he re-
Der Erfolg der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität ist eng an die langjährige Kooperation und Freundschaft mit der Mayo Clinic/Mayo Medical School in Minnesota/USA geknüpft. Ex-Dean und NeurologieProfessor Anthony Windebank erzählt über die Anfänge und Entwicklung der Zusammenarbeit. Interview: Sabine Ritzinger Foto: Paracelsus Uni
Vorbild Partner Pionier
alized that the beginnings of the Mayo Medical School might provide important lessons for the new development in Salzburg. Especially since the Mayo Medical School had been heavily dependent on philanthropic funding during its start-up phase almost 100 years after the founding of the Mayo Clinic. While I was discussing the early stages of the Mayo medical school with Prof. Herbert Resch in a teleconference, I was very impressed with the enthusiasm, honesty and sincerity of him. It was then decided that I would make an exploratory visit to Salzburg.
Paracelsus Today: When did you meet Prof. Herbert Resch and Prof. Julian Frick the first time? And what did you think about the idea to start a private medical university in Salzburg?
Anthony Windebank (rechts im Bild), hier mit dem inzwischen verstorbenen Ehrendoktor der PMU, Julian Frick, erhielt 2010 die Ehrendoktorwürde der Paracelsus Universität.
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Outside
Anthony Windebank: In 1999, I met both jointly with a number of other faculty members to discuss their plans. I was deeply touched by their energy and enthusiasm for the new medical school. At this occasion, I gave a presentation to the faculty and management of both the Salzburger Landeskliniken and the Paris Lodron University Salzburg. I also met the Landeshauptmann Dr. Franz Schausberger. The aim was to explain the value of a medical school to the Land Salzburg and the local Communities. Interestingly, the idea of starting a private medical university was not the initial goal of these discussions at that time. The first idea was to establish a medical school within the existing University of Salzburg that were to be based in the Salzburger Landeskliniken. Although the government had approved the concept of a medical school here in Salzburg, it did not allocate any funds to support it. It was therefore necessary to raise philanthropic donations to support the new medical school. For a number of reasons, a privately funded school could however not be supported within the context of a public University. This was the birth hour of the idea to start a private medical university. This plan came only to fruition because of the very generous support from local sponsors. Unintentionally, the early development of the PMU mirrored the beginning of the Mayo Medical School. It was also a very novel concept in Europe where there is no tradition of private institutions in higher education.
Paracelsus Today: What were the original ideas or purpose of the cooperation? How did the collaboration develop over all these years? Anthony Windebank: The most important factor that determined the success of the early development of the Paracelsus Medical University were the efforts of Professor Frick. Julian Frick was a
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semi-retired urologist who was recruited to develop the first curriculum. He spent a lot of time at the Mayo Medical School, attending all of the 1st and 2nd year medical school lectures while having discussions with the Mayo faculty and students. He was a well liked person at the faculty of the Mayo Medical School. During these months he wrote the PMU curriculum. Eventually it was Julian Frick, together with Herbert Resch, who presented this curriculum to the European authorities and gained approval for a five
vances in teaching and research? Anthony Windebank: The development of PMU has been very successful. When the University was first proposed and then started there was a lot of skepticism from medical educators in Austria, Germany and Europe in general. Over the past 15 years, this skepticism has been completely dispelled. This is mainly because of the excellence of the graduates from the PMU. It is now regarded as one of the best medical schools in Europe. It is highly competitive for students to enter the University. The Paracelsus Meeical University is now The second sign of success is regarded as one of the best medical universi- that this special model has been replicated in Nuremberg in Gerties in Europe.“ many. This was initiated by the Prof. Dr. Anthony Windebank, Mayo Clinic, leadership of the Nuremberg Rochester/Minnesota (USA) hospital with their request for guidance in establishing a PMU Campus year medical school here in Salzburg. at their hospital. The original cooporation agreement Also the growth of medical research describes the founding intentions of the has been extremely successful as illuscooperation. Today it is very rewardning trated by the Spinal Cord Injury and to see that over the years all of these inTissue Regeneration Center Salzburg tentions have been completed. The most (SCI-TReCS). The vision of the PMU masuccessful and longstanding developnagement and the sponsors to establish ment of the cooperation has been that a research institute with a focus on spinal 115 Paracelsus students completed their cord injury has been a leading effort in research trimesters at the Mayo Clinic. Europe. The founding donations allowed We are currently working on a pathway for the recruitment of top rank investifor Mayo medical students to come to gators, who have rapidly established an the PMU to conduct research. Such a internationally competitive research hub mutual student exchange will establish at the PMU. a more defined and innovative pathway. There have been several visits of faculty delegations and individuals from Paracelsus Today: Many students of the the PMU to the Mayo Clinic. Also a larPMU spent their research trimester in ge number of Mayo faculty members Rochester. What are your impressions and students have come to Salzburg to of them? advice on the curriculum development At the end of each trimester, we ask the with the aim to support PMU students in Mayo investigator, who advised the PMU being successful in the challenging USMstudent to rate them in comparison with LE test (United States Medical Licensing the Mayo medical students. 80 percent Examination). of the 115 PMU students were rated as “as good as” or “better than” Mayo medical students. I personally had about a Paracelsus Today: What do you think dozen students working in my laboratory about the general development of Paand they have all been outstanding. ● racelsus Medical University, and the ad-
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Outside
Erster Endspurt in Nürnberg Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Doch was hat die studentischen Pioniere am Standort Nürnberg besonders verzaubert? Und was hat sich überhaupt seit dem Startschuss im Jahr 2014 getan? Autor: Andreas Aichinger • Foto: Uwe Niklas, privat
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ie Vorbereitungen für das neue Medizinstudium am Standort Nürnberg seien anfangs schon eine „Riesenherausforderung“ gewesen, gab Wolfgang Söllner in der letzten Ausgabe von Paracelsus Today unumwunden zu. Doch der Vizerektor der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) verlieh gleichzeitig auch seiner Freude Ausdruck, dass die Herausforderung mit „viel Improvisation, viel Engagement und viel Enthusiasmus“ sehr gut bewältigt worden sei. Aber wie sehen das eigentlich die, um die sich an einer Universität nun einmal alle Anstrengungen drehen? Welches erste Resümee ziehen die Studierenden in Nürnberg, wo nunmehr der Vollausbau mit insgesamt 250 Studentinnen und Studenten erfolgreich umgesetzt worden ist? Und was haben vor allem die Erfahrensten von ihnen zu sagen, also die 50 Studierenden des allerersten Jahrgangs, die 2014 ihr Medizinstudium begonnen haben und nunmehr im fünften Studienjahr auf die Ziellinie zusteuern? Zwei von ihnen sollen hier zu Wort kommen: Universitärer Aufwind. „Seitdem wir hier in Nürnberg als erster Jahrgang angefangen haben, hat sich sehr viel getan“, erzählt Annika Droste. Die 22-Jährige, die dank ihrer Familie schon „von klein auf großes Interesse“ an der Medizin entwickelt hat, führt neben der neu geschaffenen Gebäude-Infrastruktur und der Etab-
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lierung der Lehrstühle für Anatomie und Physiologie vor allem einen Aspekt ins Treffen: den Einfluss der Paracelsus Universität und ihrer Studierenden auf das Klinikum Nürnberg. Drostes Beobachtung: „Man merkt mittlerweile, dass die Universität auch in den einzelnen Kliniken und bei den Ärzten angekommen ist.“ Das würde sich auch „in einer kontinuierlich verbesserten Lehre und praktischen Ausbildung“ widerspiegeln, so die gebürtige Fränkin, die in der Oberpfalz aufge-
Frage: Wie fühlt es sich eigentlich an, in Nürnberg zu studieren? Annika Droste hat eine eindeutige Antwort darauf: „Ich könnte mir kaum eine bessere Stadt zum Studieren vorstellen als Nürnberg.“ Bei einer überschaubaren Größe („man kann alles ohne größeren Zeitaufwand mit dem Fahrrad erreichen“) gebe es trotzdem viele Freizeitangebote. Besonders der Stadtteil St. Johannis – in dem sich auch das Universitätsklinikum Nord befindet – hat es der angehenden Medizinerin angetan: „Dieser Stadtteil gefällt Unsere Ideen wurden ernst genommen mir besonders gut, weil es hier neben vielen Cafés und Biergärten und weitestgehend umgesetzt.“ auch die Möglichkeit gibt, sich im Johannes Rüther, Medizinstudent der PMU Grünen aufzuhalten.“ Und genau im fünften und letzten Studienjahr das gehört auch zu den Liebwachsen ist. Annika Droste: „Vielleicht lingsbeschäftigungen der Studentin: „Ich bringen die vielen jungen Studierenden versuche, so viel Zeit wie möglich drauetwas frischen Wind und verändern das ßen an der frischen Luft zu verbringen Klima.“ Einige Böen hat es wohl allerund Freunde zu treffen.“ Trotz mancher dings auch während des Studiums ge„Berg- und Talfahrten“ samt anfänglicher geben, vor allem in Phasen mit „extrem organisatorischer Schwierigkeiten ist sich hoher Lernbelastung“ und „hoher Klausudie angehende Absolventin somit trotzrendichte“, wie sie erzählt. dem schon jetzt sicher: „Das Studium war rückblickend eine tolle Zeit, die mir Lebenswertes Nürnberg. Grund zur extrem viel Spaß gemacht hat.“ Freude bietet aktuell hingegen die Aussicht auf das Klinisch-Praktische Jahr, Reizvolle Pionierrolle. „Um ehrlich zu das in diesem Studienjahr erstmals am sein, hatte ich beim Antritt des Studiums Standort Nürnberg umgesetzt wird. schon Zweifel, ob alles reibungslos funkDroste: „Ich freue mich besonders auf tionieren und ob das Medizinstudium in die Zeit in der Onkologie in Nürnberg und Nürnberg Bestand haben wird“, gesteht auf zwei chirurgische Abschnitte an den Johannes Rüther. Doch der 23-Jährige, Universitätskliniken Heidelberg und Münder in Bocholt in Nordrhein-Westfalen unchen.“ Bleibt noch eine gerne gestellte weit der niederländischen Grenze aufge-
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Outside
Ich könnte mir kaum eine bessere Stadt zum Studieren vorstellen als Nürnberg.“ Annika Droste, Medizinstudentin der Paracelsus Universität im fünften und letzten Studienjahr
Auch in diesem Jahr begannen 50 neue Medizinstudierende am Standort Nürnberg.
wachsen ist, entschied sich damals ganz bewusst für den neuen Standort der Paracelsus Medizinischen Privat-universität. Seine Motivation: „Ich wollte mich selbst beim Aufbau der Uni einbringen. Die Möglichkeit, etwas bewegen zu können, und die Gewissheit, dass unser Feedback Auswirkungen auf das weitere Studium haben wird, waren für mich einfach sehr reizvoll.“ Einen ähnlichen Reiz hat von Anfang an die „sehr schöne Stadt“ Nürnberg auf den Medizinstudenten ausgeübt. Rüther: „Die Innenstadt mit ihrer Burg und den vielen alten Fachwerkhäusern macht ihren Charme aus.“ Nachsatz: „Nürnberg
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ist zwar keine klassische Studentenstadt, kann aber – von Geschichte bis Zukunft und von Kultur bis Kneipen – alles bieten, was ein Studierender braucht.“ Enormes Engagement. Generell sei das Studium – abgesehen von unausweichlichen Startschwierigkeiten – bis dato sehr gut gelaufen, zieht Johannes Rüther Bilanz. Zu diesen anfänglichen „Störfaktoren“ hätten falsch konfigurierte Prüfungs-Laptops und schlechte WLANVerbindungen ebenso gehört wie das Fehlen eines hauptberuflichen Pharmakologie-Professors. Die gute Nachricht: „All
diese Schwierigkeiten konnten dank des enormen Engagements aller Beteiligten und vieler guter Lösungsansätze bewältigt werden.“ Besonders positiv bewertet er heute den sehr engen Kontakt zu den Lehrenden: „Die Dozenten und Kliniker haben von Beginn an großes Interesse daran gezeigt, uns ihren Fachbereich näher zu bringen.“ Eines aber hat dem begeisterten Golfer und Hobby-Fußballer, dessen medizinisches Herz für die Chirurgie schlägt, ganz besonders gefallen:„Die Möglichkeiten zur Mitbestimmung waren immens. Unsere Ideen wurden ernst genommen und weitestgehend umgesetzt.“ •
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Alumni
Ces que debis modipsam net enisi ut autempe maximus alignat istiatur, sequam harchicias eneceperes exererum et rem voluptaes as doluptios et fuga. Nequamet etur? Eveliquis eosame cuptis solum es que vid etum simoditius pos ea estis assit
Fabian (li.) und Patrick Vogl haben vor ihrem Medizinstudium an der PMU bereits gemeinsam eine Lehre und ein Bachelorstudium in Deutschland abgeschlossen. „Mehr denn je eint uns das gemeinsame Ziel“, sagen die 24-Jährigen.
Power Twins
Studium im Doppelpack
Die Zwillinge Fabian und Patrick Vogl sind seit jeher unzertrennlich – und studieren seit Ende August gemeinsam Medizin an der Paracelsus Universität in Salzburg. Autorin: Sabine Ritzinger • Foto: Paracelsus Uni/Ritzinger
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Alumni
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ie sind nicht die ersten Geschwister, die an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) Medizin studieren, jedoch das erste Zwillingspaar – und deshalb auch die ersten, die für das gleiche Studienjahr aufgenommen wurden. Dass Fabian und Patrick Vogl das Auswahlverfahren bravourös bestehen und auch noch beide in den Einzelinterviews überzeugen konnten, hätten sich die Brüder aus Viechtach im Bayerischen Wald nicht träumen lassen. „Wir hatten bis drei Wochen vor dem schriftlichen Test an der Paracelsus Universität noch an unserer Bachelorarbeit geschrieben und deshalb nicht viel Zeit, uns vorzubereiten; waren also eher skeptisch, was das Abschneiden betraf“, erklären sie. Das Studium der Elektrotechnik hatten sie im März 2018 als „Bachelors of Engineering“ abgeschlossen. Nächste Stufe zum Traum. Das Interesse an Elektronik war den Zwillingen durch ihren Vater, einen Elektriker, vermittelt worden. Nach der Realschule und einer Lehre in Betriebstechnik – „eher durch Zufall in der gleichen Firma“ – hatten sie das Fachabitur und damit die Zulassung zu einem technischen Studienzweig erlangt: Es wurde das Studium zum Elektroniker für Betriebstechnik in Deggendorf. Schon als Kinder begannen sich die Brüder in ihrer Freizeit bei der Wasserwacht zu engagieren, als 17-Jährige starteten sie als Rettungsdiensthelfer durch. Ihr Lehrmeister, die Firma REHAU, stellte sie für Einsätze frei, und auch im Studium blieb genug Zeit für Rettungseinsätze zu Land und zu Wasser. Nebenbei bestritten sie eifrig und erfolgreich Rettungsschwimm-Wettbewerbe: Fabian ist fünffacher Deutscher Meister, Patrick gar sechsfacher Champion. „Bei den Rettungsdiensten kann man so vieles lernen, wirklich mit anpacken und den Patienten helfen, bis sie in der Notaufnahme sind. Das ist eine sehr erfüllende Tätigkeit und schöne Bestätigung“, schwärmt Fabian. Und so weckte die Begeisterung für das Ehrenamt die Leidenschaft für Medizin. „Wir wollten auch schon während unseres Elektrotechnik-Studiums Medizin studieren“, erzählt Patrick.
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da noch die Freunde aus dem Studium, Check-in an der Wunschuni. Und so mit denen sie sich in der Freizeit treffen. bewarben sich die 24-Jährigen in ihrem Freizeit, die dann etwas knapper werden letzten Studienjahr an verschiedenen mewird, wenn die beiden angehenden Medizinischen Universitäten, unter anderem diziner einen weiteren Schritt erreicht haan der Paracelsus Universität in Salzburg, ben: Sie haben sich bereits bei den „Pre„unsere erste Wahl, weil wir den Kleinmedics“ beworben, jener Gruppe von gruppenunterricht, die persönliche BeMedizinstudierenden, die für das Rote treuung und die fünfjährige Studiendauer Kreuz in Salzburg Dienste im eigenen, attraktiv fanden“. Und schließlich lagen an der PMU stationierten, Rettungsauto sogar mehrere Zusagen vor – für die Uniübernimmt. Zuerst müssen sie aber noch versität Witten-Herdecke in Deutschland ihre bereits in Deutschland erworbene sowie für die Semmelweis Universität und die Universität Pécs in Ungarn. Dass sie schließlich Durch unser Alter und die Vorerfahrungen an ihrer Wunschuniversität in Studium und Arbeit, stehen wir sicher mit in Salzburg gelandet sind, mehr Ernst hinter der Sache.“ lässt das Brüderpaar auch Patrick Vogl, Medizinstudent an der PMU im jetzt noch strahlen: „Es ist 1. Studienjahr genau so, wie wir es uns vorgestellt und erhofft haQualifikation umschreiben lassen und die ben: Die Rahmenbedingungen an der Prüfung zum sicheren Einsatzfahrer (SEF) Paracelsus Universität sind optimal, das machen, bevor sie wieder „Hands-on“Medizinstudium ist hochinteressant und Hilfe für verletzte und kranke Menschen die Gemeinschaft sehr gut.“ Dass sie unleisten können – „und das, ohne dass eiter den Älteren ihres Jahrgangs sind und nem jemand über die Schulter schaut wie den meisten ihrer Kolleginnen und Kollebei unseren Praktika am Uniklinikum“. gen bereits ein abgeschlossenes Studium und Arbeitserfahrungen voraus haben, Zukunft nach Plan. Dass die Eltern ansei von Vorteil, weil sie mit „sehr viel Ernst fangs skeptisch auf ihren Studienwunsch hinter der Sache stehen“ würden. Und reagiert hatten und auch die Studiengewie (fast) immer, sind sich die Brüder sobühren an der Paracelsus Medizinischen gar beim künftigen Berufswunsch einig, Privatuniversität dabei ein Thema waren, schwebt ihnen doch beiden die Facharzhat sich gänzlich in Wohlgefallen aufgetausbildung zum Anästhesisten vor, weil löst. Mama und Papa sind inzwischen diese auch die Notfallmedizin beinhaltet. „superstolz“ auf ihre Kids; Erstere erfährt jeden Tag hautnah über WhatsApp, was Gemeinsam zum Ziel. Da sich Fabiin Salzburg läuft. Dass ihre Kinder keine an und Patrick auch die Wohnung tei„großen Fortgeher“ und „eher ausgeglilen, liegt spätestens jetzt folgende Frachen“ sind und das Studium sehr ernst ge nahe: Gehen sie sich eigentlich nie nehmen, trägt wohl zur Familienharmoauf die Nerven bei all der Nähe? „Nicht nie bei. Und die Lösung, wie die beiden wirklich“, kommt es mit einem SchmunStudenten das Geld für ihre Ausbildung zeln zurück, „wir haben manchmal einen aufbringen, ist eine mit Doppelnutzen: kurzen Schlagabtausch, aber danach ist „Wir haben uns bei den Aberlandklinialles wieder vergessen. Uns eint ja das ken in Viechtach/Zwiesel verpflichtet und gemeinsame Ziel.“ Sogar gelernt wird beginnen nach dem Studium die Fachimmer in Reichweite des jeweils andearztausbildung dort. Im Gegenzug erren, und das gegenseitige Abprüfen sei halten wir ein Darlehen zur Finanzierung ein Vorteil. Und einen weiteren positiven unseres Studiums“, erläutern die beiden Nebeneffekt habe ihre Zweier-WG noch: Macher mit einem zufriedenen Lächeln. „Wenn einer von uns zum Lernen anWas soll da noch schiefgehen beim Paarfängt, beginnt der andere aus schlechtem lauf in die Zukunft? • Gewissen auch damit.“ Außerdem gibt es
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Inside
Alpenreisen – Erlebnis, Raumtransformation, Imagination Es ist ein Jahrhundert-Buch, in dem die Autorinnen und Autoren der Frage nachgehen, wie die bedrohten Alpen als „Ort des Glücks“ bewahrt werden könnten. Ein Beispiel dafür liefern auch die PMU-Wissenschafter Arnulf Hartl und Christina Pichler vom Institut für Ecomedicine. Autorin: Ilse Spadlinek • Foto: iStock/William Fawcett
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ie Alpen – kaum eine Region in Europa ist mehr eine Sehnsuchtsdestination … als Tourismushabitat sind die Alpen ein Ort des Glücks, eine emotional aufgeladene Geographie für die Reisenden, die im Zuge der dynamischen Mobilisierung heute in die Hunderte Millionen geht.“ So beginnt die Einleitung zum Buch „Alpenreisen“ der Herausgeber Kurt Luger und Franz Rest, in dem die Autorinnen und Autoren aus unterschiedlicher Sicht eine eindrucksvolle „Standortbestimmung mit Rück- und Fernblick“ liefern. Denn die Alpen als „Ort des Glücks“ sind gefährdet: durch den Klimawandel, eine ungezügel-
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te Entwickung und vielfach auch durch mutwillige Zerstörung der ökologischen Grundlagen. Es braucht eine nachhaltige regionale Entwicklungsperspektive, eine Strategie des „bewahrenden Fortschritts“, sagen Kurt Luger und Franz Rest. Der Tourismus als „Illusionsindustrie mit Erfüllungsanspruch“ sei ein Nutznießer der Schönheit des Alpenraums, aber er müsse im Rahmen einer nachhaltigen regionalen Entwicklungsperspektive auch seinen Beitrag leisten. Alpiner Gesundheitstourismus. Ein Beispiel dafür ist die „Alpine Gesundheitsregion SalzburgerLand“, an der
Wissenschafter des Instituts für Ecomedicine der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) wesentlichen Anteil haben. „Es war eine Ehre für uns, als uns der ‚Doyen der Alpenforschung‘ Kurt Luger eingeladen hat, anhand dieses Beispiels den evidenzbasierten Gesundheitstourismus näher zu beschreiben“, erklärt Institutsleiter Arnulf Hartl, der dieser Aufforderung gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Christine Pichler gerne gefolgt ist. Die beiden Wissenschafter zeigen in ihrem Beitrag Entwicklungsmöglichkeiten und Erfolgsfaktoren im alpinen Gesundheitstourismus auf, ausgehend von den rasanten gesellschaftlichen Ver-
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Inside
änderungen, wie der steigenden Urbanisierung (erstmals lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten!) und damit einhergehend der Entfremdung von der natürlichen Umwelt. Eine Folge davon ist die starke Zunahme von Zivilisationskrankheiten, aber auch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein. Symbiose aus Medizin und Tourismus. „Man kann sich den Alpenraum wie eine grüne Lunge inmitten eines Meeres von Feinstaub vorstellen“, beschreibt es Arnulf Hartl. Die Nutzung natürlicher Ressourcen für die Gesundheit hat im Bundesland Salzburg eine lange Tradition, schon sehr früh wurde hier auf medizinisches Wissen Bezug genommen. Die Paracelsus Medizinische Privat universität hat sich in den letzten Jahren über das Institut für Ecomedicine darauf spezialisiert, alpine Gesundheitsressourcen in klinischen Studien und Grundlagenforschung zu analysieren. Auf diesen
Erkenntnissen basiert auch die „Alpine Gesundheitsregion SalzburgerLand“, die von der Innovations- und Technologietransfer Salzburg GmbH (ITG) gemeinsam mit dem Land Salzburg und der SalzburgerLand Tourismus GmbH – und mit Unterstützung von Experten der PMU – entwickelt wurde. Als „Bündelung der Kompetenzen von Medizin und Tourismus“ bezeichnet Arnulf Hartl die erfolgreiche Initiative, deren Partner eine gesamte Region, eine Hotelkooperation oder auch ein einzelnes Hotel oder eine Klinik sein können. Und ergänzt: „Zum ersten Mal sind die Alpen nicht nur ein ökologisches Reservat für Pflanzen und Tiere. Auch der Mensch, der aus immer stärker urbanisierten Gesellschaften kommt, findet ein medizinisches Psychotop in diesen wunderbaren alpinen Naturräumen. Somit sichert dieser Naturraum auf Basis medizinischer Evidenz eine nachhaltige Transformation vom Tourismusort zum Heilort.“ •
Das natürliche He ilmit tel gegen trockene Kehlen
Buch-Tipp: „Alpenreisen – Erlebnis, Raumtransformationen, Imagination“ lautet der vollständige Titel des empfehlenswerten Buches von Kurt Luger und Franz Rest. Die Herausgeber , beide Kommunikationswissenschafter der Universität Salzburg, sind weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt – so ist Kurt Luger UNESCO-Lehrstuhlinhaber „Kulturelles Erbe und Tourismus“. Das Buch basiert auf den Vorträgen beim 13. Internationalen Salzburger Tourismusforum aus Anlass des Jubiläumsjahres 2016 „200 Jahre Salzburg bei Österreich“. In 38 Beiträgen gehen die Autorinnen und Autoren der Frage nach, wo der Alpentourismus heute steht und wohin er sich entwickeln wird – und welche Strategien notwendig sind, um Bewohnern und Reisenden die Alpen als „Ort des Glücks“ zu bewahren.
Der Mensch findetGebraut in den wunderbaren mit alpinen Naturräumen ein mediziniWildshuter sches Psychotop.“ Urgetreide Priv.-Doz. Dr. Arnulf Hartl, Leiter des Instituts für Ecomedicine der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität
Stiegl-Paracelsus Bio-Zwickl
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Braukunst auf höchster Stufe.
Focus On
Lust am Lehren, Lust am Lernen Das junge Studium der Pharmazie an der Paracelsus Universität in Salzburg hat eingeschlagen. Weil vieles anders ist. Autor: Gottfried Stienen • Fotos: Paracelsus Uni/wildbild
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ie Begeisterung bei den Studierenden ist sichtbar, die Freude und das Engagement der Lehrenden spürbar. Seit dem Wintersemester 2017/18 studieren nun zwei Jahrgänge nach einem neuen Lehrplan. „Innovation, Praxis, Zusammenhalt. Diese drei Begriffe beschreiben vermutlich das Studium der Pharmazie an der Paracelsus Universität Salzburg am besten. Bereits jetzt kann ich sagen, dass man diese Universität keinesfalls mit den staatlichen Universitäten vergleichen kann.“ Diese Aussage einer Pharmaziestudentin wird von vielen geteilt und bestätigt die Überlegungen der Univerantwortlichen in der Konzeptionsphase. Gemeinsam mit Experten des Apothekerverbandes wurde ein fünfjähriges Bachelor- und Masterstudium entwickelt, das sich bewusst von den Angeboten an öffentlichen Universitäten unterscheidet. Zeitgemäße Ausbildung. Die Ausbildung ist für die Berufsbilder der heutigen, sich rasch ändernden Gesellschaft und Arbeitswelt maßgeschneidert. Die Absolventinnen und Absolventen der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) sollen ihre beruflichen Möglichkeiten in Apotheke, Industrie, Klinik, Forschung oder Öffentlichen Dienst wahrnehmen können. Im Lehrplan ha-
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ben deshalb kaufmännische Inhalte genauso Anteil wie gesundheitsökonomische Grundkenntnisse, sowie soziale und kommunikative Kompetenz. „Die Vernetzung zu Apotheke und Industrie mit der Möglichkeit, die Masterarbeit extern zu erarbeiten, ist zweifelsfrei vorteilhaft“, meint Daniela Schuster, Professorin
Studium der Pharmazie: Ansprechpartnerin: Mag. Elisabeth Prähauser 0043 (0) 662/24 20 -802 50 e.praehauser@pmu.ac.at Anmeldung: 1. Jänner bis 1. Juni 2019 https://pharmazie.pmu.ac.at/
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Update
Egal, in welcher Instanz man sich bewegt, man wird stets mit Respekt und Achtung behandelt und fühlt sich ab der ersten Minute willkommen. Der gesamte Aufbau des Studiums ermöglicht, eine breitgefächerte Expertise zu erlangen und durch die vielen Praktika/ Exkursionen ist es bereits während des Studiums möglich, die vielen verschiedenen Facetten der Pharmazie zu entdecken.“ Theresa aus Steyr, Studentin
und Abteilungsleiterin für Pharmazeutische und Medizinische Chemie an der Paracelsus Universität. Breites Berufsspektrum. Stichwort Industrie: Das junge Institut für Pharmazie in Salzburg sucht die Zusammenarbeit mit der Industrie, ist ergo stark der Forschung zugewandt und hat bereits die ersten Kooperationen geschlossen. Norbert Fuchs, Geschäftsführer von Nutropia Pharma GmbH aus dem Salzburger Lungau, ist übrigens der Meinung, dass der Beruf des Pharmazeuten bislang unterschätzt und zu sehr mit dem klassischen Bild des Apothekers verknüpft worden ist. „Wir haben eine breite Ausbildung, naturwissenschaftlich, medizinisch, biologisch, insgesamt ein sehr fächerübergreifendes Wissen, aber wir werden nicht immer so erkannt und gesehen.“ Und zum Studium in Salzburg – an der privaten PMU sind Studiengebühren zu entrichten, doch Stipendien sind verfügbar – hat Fuchs ebenfalls eine klare Meinung: „Wenn ich zahle, kann ich Qualität verlangen. Verlasse ich bestens qualifiziert die Paracelsus Universität, kann ich im weiteren Berufsleben mein ins Studium investierte Geld durch ein gutes Gehalt ohnehin wieder zurückverdienen.“ Topausbildung. Die Salzburger Studiengangsleitung kann mit diesem modernen Curriculum auch auf etwaige Marktveränderungen flexibel reagieren – immer mit dem Fokus, die Absolventen topausgebildet in die Berufswelt zu entlassen. Der Unterricht in kleinen Gruppen ermöglicht intensives Lernen mit interaktivem Austausch, in den Praktika und im Labor haben alle einen gesicherten Platz. Ab Beginn des Sommersemesters wird in einem neu errichteten Gebäude gelehrt, die Vorfreude darauf ist groß. „Es ist eine Freude, den Stoff mit den Studierenden zu erarbeiten und ein intensives Lehrerlebnis zu spüren“, schwärmt Daniela Schuster. Das ist Lust zum Lehren, Lust zum Lernen. •
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Update
Masern ohne Mythen Mongolen, Märchen und Missverständnisse: Eine Krankheit, die längst ein Fall für die Geschichtsbücher sein sollte, feiert ein gefährliches Comeback: die Masern. Autor: Andreas Aichinger Fotos: Shutterstock; iStock
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Das Masernvirus ist extrem ansteckend: Ein einziger Erkrankter kann 15 bis 18 ungeschützte Menschen anstecken.
ind Mongolen-Herrscher Dschingis Khan und der spanische Eroberer Francisco Pizarro schuld daran, dass sich das Masernvirus so erfolgreich über den Globus ausgebreitet hat? Ganz so einfach ist die Sache dann doch nicht. Aber sie hat wohl einen wahren Kern. Viele Experten glauben heute nämlich, dass sich das Masernvirus irgendwann evolutionär aus dem eng verwandten Rinderpestvirus entwickelt haben könnte. Und das dürfte durch die Hunnen und später die mongolischen Horden samt tierischem Anhang aus Asien bis an die Pforten Europas getragen worden sein. In Süd- und Mittelamerika wiederum gehörten die Masern später zu jenen Krankheiten, die die Urbevölkerung völlig unvorbereitet trafen und entsprechend verheerende Folgen hatten. Kein Wunder: Masern sind hochansteckend und potenziell sehr gefährlich. Bis zum heutigen Tag. 41.000 Fälle in sechs Monaten. Die ersten Masern-Symptome ähneln eher einem grippalen Infekt, eine sichere Diagnose lässt sich erst anhand des typischen rot-fleckigen Hautausschlages stellen. Und dann ist es natürlich zu spät. Gerade in den letzten Jahren sind die Masern
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Update
Das die Masern eine Kinderkrankheit seien, ist ein besonders gefährlicher Mythos, der besonders alteren Menschen zum Verhängnis werden kann.
– die durch Tröpfcheninfektion, also beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen werden – auch in Europa wieder im Kommen. Zählte die Weltgesundheitsorganisation WHO im Jahr 2016 in ihrer Europäischen Region knapp 5300 Fälle, so waren es 2017 bereits an die 24.000. Allein in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 schließlich haben sich mehr als 41.000 Kinder und Erwachsene mit Masern infiziert, mindestens 37 Tote waren zu beklagen. Am stärksten betroffen war die Ukraine mit mehr als der Hälfte aller Fälle, in Serbien gab es die meisten masernbedingten Todesfälle. Und Österreich? Hierzulande wurden im ersten Halbjahr 2018 insgesamt 62 Masernfälle bekannt. Allerdings offenbar ebenfalls mit steigender Tendenz: Im gesamten Jahr 2017 hatte es hier 95 verbriefte Masernkranke gegeben. Im öffentlichen Bewusstsein ist das aktuelle Problem trotzdem nur zum Teil angekommen: Der Mythos von der „harmlosen Kinderkrankheit“ hält sich nämlich immer noch hartnäckig. Gefährliche Gehirnentzündung. Im Gegensatz dazu kommt es im Schnitt bei jedem fünften Masernfall zu Komplikationen wie einer Bronchitis, einer Mittelohr- oder gar einer Lungenentzündung. Bei einem von 1000 Erkrankten verursacht das Vi-
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rus sogar eine lebensbedrohliche Gehirnentzündung. Die Masernfolgeerkrankung SSPE, also die „subakute sklerosierende Panenzephalitis“, ist dabei besonders tückisch. Diese Form der Gehirnentzündung tritt erst Monate oder bis zu zehn Jahre nach der eigentlichen Maserninfektion auf. Dabei zerstört das im Vorfeld unauffällige Virus die Nervenzellen seines Opfers, verschiedenen Stadien des geistigen Abbaus folgt am Ende unausweichlich der Tod. Auch in Österreich starben in den Folgejahren nach einer großen Masern-Epidemie Mitte der 1990er-Jahre insgesamt 16 Kinder daran. Auch in Deutschland kennt man die Gefahr: „Wir sehen im Durchschnitt drei bis sieben Todesfälle im Jahr aufgrund von Masern oder der Masernfolgeerkrankung SSPE“, bestätigt Lothar Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. Die falsche Wahrnehmung einer ungefährlichen Krankheit hat indes aber dennoch einen nachvollziehbaren Hintergrund: Kein Kinderspiel. Seit den 1960er-Jahren gibt es eine gut wirksame und sichere Masern-Schutzimpfung. Seither ist die Anzahl der Masernerkrankungen massiv zurückgegangen. Die logische Folge ist, dass kaum jemand die Krankheit und ihre teils schwerwiegenden Folgen gleichsam
hautnah im eigenen Familien- und Freundeskreis miterlebt hat. Gerade der Erfolg der Impfung aber führt somit zu einem trügerischen Sicherheitsgefühl und einem sinkenden Risikobewusstsein. Zu diesem „Impfdilemma“ kommt noch die ferne Erinnerung an die Masernkranken früherer Jahrzehnte. Das waren nämlich meist kleine Kinder, während die älteren Kids und Erwachsenen oft bereits immun und so verschont geblieben waren. Der Mythos einer „Kinderkrankheit“ kann heute indes besonders älteren Menschen zum Verhängnis werden. Ausgerechnet sie sind oft noch nicht geimpft, hatten aber auch sonst noch nie in ihrem Leben Kontakt mit dem Virus – und sind ihm so schutzlos ausgeliefert. Das Problem wird dadurch verstärkt, dass das Masernvirus tatsächlich extrem ansteckend ist: Seine „Basisreproduktionszahl“ (Anzahl der ungeschützten Menschen, die ein einziger Erkrankter im Schnitt infiziert) liegt mit einem Wert zwischen 15 und 18 deutlich höher als etwa bei Ebola oder der echten Grippe. Fake News als Impf-Bremse. „Ein gesundes junges Kind geht zum Arzt, wird mit verschiedenen Impfstoffen vollgepumpt, fühlt sich nicht gut und ist wie ausgewechselt – AUTISMUS. Viele derar-
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Update Masernvirus zu stoppen: Sie muss demnach bei mindestens 95 Prozent liegen.
Eine Illustration aus dem Jahre 1887 führt die Masern als Hautkrankheit an (unten rechts).
tige Fälle!“ Niemand geringerer als Donald Trump war es, der diese Nachricht im Jahr 2014 via Twitter verbreitet hat. Und sie ist genau das, was der US-Präsident gerne seinen Gegnern vorwirft: Fake News, also eine blanke Falschmeldung. Die Sache mit dem Autismus geht nämlich – wie sich
heit“. Doch Masern-Märchen aller Art sind nicht die einzigen Impfbremsen, die das Virus weiter am Leben erhalten:
Einmal ist keinmal. Eltern vergessen nämlich gar nicht selten auf die unverzichtbare zweite Masern-Schutzimpfung ihrer Kinder. Manche halten „Wir appellieren an alle Länder, unversie wohl für verzichtbar, anzüglich umfassende und situationsgerechte dere wissen gar nicht um die Maßnahmen zur Unterbindung der einschlägige Empfehlung einer weiteren Ausbreitung der Krankheit zu ergreifen.“ zweiten Schutzimpfung. Das Problem an der Sache: ImmerZsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa hin 15 Prozent der geimpften längst eindeutig nachweisen lässt – auf Kinder entwickeln nach der ersten Teileinen Artikel des britischen Arztes Andrew impfung noch keine Immunität. Beispiel Wakefield zurück. Der hatte 1998 einen Deutschland: Während bei der ersten Zusammenhang zwischen der MumpsMasernimpfung noch eine gute bundesMasern-Röteln-Impfung und dem Auftreweite Impfquote von 95 Prozent erreicht ten von Autismus hergestellt und damit wird, sind es bei der zweiten nur mehr einen drastischen Rückgang der Impfbe92,9 Prozent. Vor allem Kinder unter zwei reitschaft ausgelöst. Schon nach ein paar Jahren werden oft zu spät geimpft. In ÖsJahren wurde aber bekannt, dass der terreich sind in Summe etwa 20.000 zweiMann manipuliert und Geld von Autismusbis fünfjährige Kinder gar nicht, weitere Anwälten kassiert hatte. Der Artikel wurde 76.000 Klein- und Schulkinder kein zweizurückgezogen, Wakefield schließlich mit tes Mal geimpft. Jenseits der individuellen Berufsverbot belegt. Doch diese falsche Gefährdung ist das auch ein Problem für Erzählung steht nach wie vor bei Impfdie öffentliche Gesundheit. Aus der beskeptikern und -gegnern hoch im Kurs. reits erwähnten Basisreproduktionszahl Einer von ihnen, der kürzlich verstorbene bei Masern lässt sich nämlich genau jene Österreicher Johann Loibner, verharmDurchimpfungsrate einer Gesamtbevölkeloste Masern sogar als „Erkältungskrankrung errechnen, die notwendig ist, um das
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Impfpflicht als Lösung? Auch aus sozialer und gesellschaftspolitischer Sicht lässt sich somit eine Verpflichtung ableiten. Besonders Säuglinge, Krebspatienten und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind auf eine intakte „Herdenimmunität“ angewiesen, da sie sich nicht selbst schützen können. Wer also umgeimpft ist, in seiner Kindheit nur einmal geimpft worden ist oder aber seinen Impfstatus nicht mit Sicherheit kennt, sollte daher nicht zögern – und sich gegen die Masern impfen lassen. „Wenn Appelle und Aufklärungskampagnen nicht zum Ziel führen, ist ein verpflichtender Impfschutz unumgänglich“, forderte Volksanwalt Günther Kräuter Ende August sogar. Als Hebel schlug er die Auszahlung von Sozialleistungen im Rahmen des MutterKind-Passes vor. Tatsache ist: Die WHO will die Krankheit weltweit bis zum Jahr 2020 eliminieren. In der Europäischen Region sollte diese Vorgabe eigentlich bereits 2010 und danach 2015 erreicht werden – beides bislang ein Fehlschlag. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, trat im Spätsommer neuerlich an die Öffentlichkeit: „Wir appellieren an alle Länder, unverzüglich umfassende und situationsgerechte Maßnahmen zur Unterbindung der weiteren Ausbreitung der Krankheit zu ergreifen.“ Und weiter: „Gesundheit für alle fängt bei Impfungen an, und solange diese Krankheit nicht eliminiert ist, werden wir unseren Verpflichtungen aus den Zielen für nachhaltige Entwicklung nicht gerecht.“ Übrigens: Das Rinderpestvirus konnte im Gegensatz zum menschlichen Verwandten bereits im Jahr 2010 ausgerottet werden. •
20 Antworten zu Schutzimpfungen Das Robert Koch-Institut und das Paul-Ehrlich-Institut in Deutschland haben 20 der häufigsten Einwände gegen das Impfen samt fundierten Gegenargumenten übersichtlich zusammengestellt: www.rki.de/DE/Content/Infekt/ Impfen/Bedeutung/Schutzimpfungen_20_Einwaende.html
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Mit Leidenschaft gegen unbemerkte Leiden Der Urologe Lukas Lusuardi rückt am Uniklinikum dem Prostatakarzinom zu Leibe, auch mit Hilfe von modernsten präzisen technischen Geräten. Autor: Gottfried Stienen Fotos: Paracelsus Uni/wildbild
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änner sind Vorsorgemuffel. Ein Vorurteil? Nein, obwohl in den letzten zehn Jahren prozentuell mehr Männer eine Gesundenuntersuchung absolvieren. Dennoch erkranken mehr als 5000 Männer in Österreich jährlich neu an Prostata, und das Prostatakarzinom umfasst beinahe 30 Prozent der Krebserkrankungen des (vordergründig starken) männlichen Geschlechts. Lukas Lusuardi, Primar der Universitätsklinik für Urologie und Andrologie in Salzburg, erklärt die Zurückhaltung der Männer: „Im Gegensatz zu den Frauen findet nach der Pubertät eine Anbindung an einen Arzt nicht statt. Noch immer werden Männer von ihren Frauen zur Untersuchung überredet.“ Magna cum laude-Absolvent. Lusuardi zieht seit Mai 2017 als Vorstand der Uniklinik die
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Very Personal
In Salzburg sind wir medizin-technisch top ausgerüstet, die kaufmännische Geschäftsführung unterstützt unseren Drang, mit neuester Technik arbeiten zu wollen.“ Univ.-Prof. Dr. Lukas Lusuardi, Vorstand der Universitätsklinik für Urologie und Andrologie Salzburg
Fäden in Salzburg. Der gebürtige Südtiroler war zuvor als Primar im Krankenhaus Brixen tätig. Salzburg ist ihm bestens bekannt, zumal er schon ab 2010 mehrere Jahre als Oberarzt in Salzburg gearbeitet und 2015 an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität habilitiert hatte. Der Weg in die Medizin war für ihn anfangs nicht klar gezeichnet. In jungen Jahren habe ihn das „Bauwesen, aber auch die Medizin“ fasziniert. Letztlich fiel die berufliche Entscheidung auf letztere Disziplin, und Lusuardi absolvierte in Verona sein Studium und schloss mit Magna cum laude ab. „Ich stamme aus einer Mediziner-Dynastie“, erzählt der Klinikvorstand, „doch die Technik und die damit verbundene Möglichkeit, präzise zu arbeiten, haben mich immer begeistert.“ Diese Neugierde bewirkt beim 48-Jährigen auch eine Innovationsfreude und die stete Bereitschaft, Neues aufzugreifen. Ein Beispiel von hoher Qualität. Die Universitätsklinik setzt das DaVinciSystem der neuesten Generation für die Entfernung der Prostata ein. „Diese roboterunterstützte Operationstechnik verdrängt wegen ihrer hohen Präzision und Sicherheit immer mehr die konventionelle offene und die laparoskopische Operation“, betont Lusuardi. Die Vorteile für den Patienten sind gleich mehrere: weniger Schmerzen, reduziertes Infektionsrisiko, weniger Blutverlust und geringere Narbenbildung sowie ein kürzerer Aufenthalt in der Klinik. Der schnelle Heilungs-
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prozess ermöglicht ferner eine raschere Wiederaufnahme der körperlichen Aktivitäten und einen früheren Wiedereinstieg in den Arbeitsprozess. „In Salzburg sind wir medizin-technisch top ausgerüstet, die kaufmännische Geschäftsführung unterstützt unseren Drang, mit neuester Technik arbeiten zu wollen“, erklärt der Urologe. Interdisziplinäres Verständnis. Am Uniklinikum Salzburg arbeiten derzeit 14 Ärzte an der Urologie, die Station umfasst 48 Betten. Das Fach ist ein breites; neben der allgemeinen Ambulanz gibt es Spezialambulanzen. Die Schwerpunkte liegen in der Behandlung von allen urologischen Tumorerkrankungen (Prostata, Niere, Blase, Hoden, Nebenniere, Penis), der Inkontinenz sowie in der rekonstruktiven, funktionellen Urologie und Neuro-Urologie. Lusuardi – in seinem Lebenslauf sind auch vier Jahre auf der Kinder-Urologie in Linz angeführt und fünf Jahre in Bozen mit dem Aufbau einer Kinderurologie – ist interdisziplinär denkend. Zusammengearbeitet wird zum Beispiel mit der Chirurgie oder Gynäkologie. Der begeisterte Wanderer (als Südtiroler fast eine Vererbung) ist Nichtraucher und kann den Drang vieler Menschen zum blauen, gesundheitsschädigenden Dunst nicht verstehen. „Österreich zählt leider weltweit zu den führenden Ländern in puncto Rauchen. Das spiegelt sich auch in den viel zu hohen Zahlen von Operationen zur Entfernung der Blase wider.
Leider werden die Blasenkarzinome nicht weniger.“ Und dazu kommt: Viele junge Frauen greifen zum Glimmstengel. Weites Wirkungsfeld. Lukas Lusuardi präsentiert sich im Gespräch in seinem farbenfroh und modern ausgestalteten Büro ruhig und wählt seine Worte mit Bedacht. Unter seinen Fachkollegen gilt er als „Urologie-Junkie“, diese Betitelung darf getrost als positiv betrachtet werden. Die Leidenschaft, mit der er die Urologie lebt, motiviert sein gesamtes Team – und er will auch die jungen, in Ausbildung stehenden Studierenden und Jungärzte mitreißen. „Wir bleiben beim Patienten von A bis Z aktiv, also von der Diagnose über die Therapie und Behandlung bis zur Betreuung danach“, beschreibt der Mediziner und Wissenschafter seine Tätigkeit. Lehre und Forschung sind für ihn selbstverständlich. „Als Uniklinikum sind wir dazu ohnehin verpflichtet, grundsätzlich sollten viele gerne forschen. Das universitäre Umfeld, also die Chance, mit Gleichgesinnten zu arbeiten, ist perfekt. Auch die Pharmaziestudierenden werden nun nach Salzburg gezogen und können sich mit ihren Humanmedizinkollegen interdisziplinär austauschen. Salzburg ist nun für viele Menschen attraktiv, weil eben eine Universität da ist“, spricht der Mann, der seinen Beruf mit Leidenschaft lebt und von dessen medizinischem Wissen noch viele Männer profitieren werden. Vorausgesetzt, Mann sorgt vor. •
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Mustertext Body Check
Hexenschuss Schmerz aus heiterem Himmel Autor: Dr. Karl Vanas • Fotos: iStock; Christoph Oberschneider
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ls Hexenschuss bezeichnen wir einen plötzlich einsetzenden Schmerz im unteren Rücken. Zumindest einmal im Leben sind 85 Prozent der Bevölkerung betroffen, somit gehören die Rückenschmerzen zu den häufigsten Erkrankungen in Österreich. Meistens erwischt der Hexenschuss Patienten zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Häufig genügt ein kleiner Auslöser, z.B. eine plötzliche Drehbewegung oder unübliche Belastung, aber auch psychische Belastungen können zu den plötzlichen Schmerzen führen. SYMPTOME Der Schmerz beim Hexenschuss sitzt im unteren Rückenbereich bis zum Gesäß,
meist auf einer Seite. Der Schmerzcharakter wird als bohrend, ziehend oder stechend empfunden und kann von der Intensität unerträglich werden. Eine vornüber gebeugte Haltung bessert häufig die Schmerzen und wird als Schonhaltung eingenommen, das Aufrichten gelingt meist nicht. Eine „Stufenlagerung“ mit angewinkelten Beinen in Rückenlage kann die Beschwerden ebenfalls lindern. DIAGNOSTIK Um einen „unspezifischen akuten Kreuzschmerz“ (Hexenschuss) zu diagnostizieren, sind das Gespräch mit dem Patienten und die klinische Untersuchung ausreichend. Eine Bildgebung ist für unkomplizierte Fälle zunächst nicht notwen-
Dr. Karl Vanas ist Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie und Leiter der Spezialambulanz für degenerative Wirbelsäulenerkrankungen an der Universitätsklinik für Othopädie und Traumatologie Salzburg.
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dig. Bei längerer Schmerzdauer (mehr als vier Wochen) oder bei Alarmsignalen („red flags“) sollten allerdings zunächst ein Röntgen und gegebenenfalls eine weiterführende Schnittbildgebung (MRT/ CT) bzw. Laboruntersuchungen durchgeführt werden. Alarmsignale sind vor allem Gefühlsstörungen bzw. Schwäche in den Beinen und Füßen sowie Harn- oder Stuhlinkontinenz. Insbesondere bei Letzteren sollte sehr dringend ein spezialisierter Facharzt aufgesucht werden und eine weiterführende Untersuchung erfolgen. THERAPIE Lokal wärmende Maßnahmen, wie ein heißes Bad oder Wärmepflaster, sind sinnvoll. Bei stärkeren Schmerzen können zeitlich begrenzt Schmerzmittel sowie muskelentspannende Mittel eingenommen werden. Physikalische Maßnahmen (z.B. Moorpackungen, Massagen) und ein Training der Rücken- und Bauchmuskulatur lindern ebenfalls den Schmerz und beugen auch weitere Hexenschüsse vor. •
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Alumni
Grenzenlose Medizin
Von Hongkong über Österreich in die Schweiz: Kosmopolitin Andrea Frey hat ihre medizinische Ausbildung an der Paracelsus Universität in Salzburg absolviert – und blieb ihrer Alma Mater aus Dankbarkeit als Sponsorin verbunden. Autorin: Sabine Ritzinger • Foto: Paracelsus Uni/Ritzinger
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ass es Alumni der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) nach ihrem Studium in die weite Welt zieht, war an dieser Stelle schon öfter nachzulesen – die internationalen Karrieren sind beeindruckend. Doch kommt es eher selten vor, dass Studierende aus fernen Ländern für ihr Medizinstudium nach Salzburg kommen, nachdem das Curriculum – nicht zuletzt, um einwandfreie Patientenkommunikation zu ermöglichen und vorwiegend Ärztinnen und Ärzte für den heimischen Markt auszubilden – zu 80 Prozent in Deutsch gehalten ist. Andrea Frey, Absolventin des Humanmedizinstudiums an der Paracelsus Universität, ist diesbezüglich eine „Exotin“. Von Hongkong nach Salzburg. Geboren und aufgewachsen in Hongkong, hatte sie ihr Abitur dort an einer internationalen Schule abgelegt. Ihr Vater, ein gebürtiger Schweizer, war vor über 40 Jahren nach Hongkong ausgewandert, hatte eine Firma übernommen und ihre Mutter, eine Einheimische, kennen und lieben gelernt. Aufgrund ihrer Mehrsprachigkeit (neben Chinesisch auch Deutsch und Englisch) und den Ferienaufenthalten in der Schweiz waren die familiären Wurzeln in Europa immer präsent – und so bewarb sich Andrea Frey, nach einem Zwischenjahr mit Sprachaufenthalten in Frankreich und Italien, an Medizinuniversitäten in
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deutschsprachigen Ländern. „Das Curriculum an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität mit der fünfjährigen Studiendauer und der verpflichtenden Absolvierung der US Medical Licensing Examination hat mir schließlich am besten gefallen“, erzählt die 29-Jährige. Doch gerade Letztere, die amerikanische Staatsprüfung für Ärzte (USMLE, Step 1), war auch eine der herausfordernsten Aufgaben während des Studiums: „Ich hatte den massiven Lernaufwand zu dieser Zeit verflucht, muss allerdings rückblickend bestätigen, dass diese externe Evaluierung der ärztlichen Fähigkeiten ein international anerkanntes Qualitätsmerkmal ist und viele Türen öffnet.“ Schlagkräftige PMU-Benefits. Auch die geringe Anzahl an Studierenden und die daraus resultierende intensive Betreuung („Die PMU ist klein, persönlich und jeder kennt jeden“) seien für die Lehre und Forschung auf Top-Niveau verantwortlich: „Darüber hinaus bietet das Medizinstudium in Salzburg Möglichkeiten wie kein anderes: durch die patientenorientierte und individuelle Lehre mit dem Fokus auf soziale Kommunikation, durch das verpflichtende Forschungstrimester und die Möglichkeit von Famulaturen im Ausland.“ Das Forschungstrimester und eine ihrer Famulaturen verbrachte die weltoffen aufgewachsene Studentin in den USA, an der renommierten Mayo Clinic
in Rochester/Minnesota, einem engen Kooperationspartner der Paracelsus Universität. Weitere klinische Praktika führten sie an die Mayo Clinic in Scottsdale/ Arizona (USA) und an Kliniken in London (GB), Bangkok (Thailand), Neuseeland, Schweiz, Shanghai (China) und Hongkong. Gerade die Internationalität des PMU-Studiums vermittle einen guten Einblick, wie die medizinische Versorgung in anderen Ländern funktioniert: „Das bereichert mich heute in der Patientenversorgung.“ Wahlheimat Schweiz. Ihre zweite Heimat Schweiz wurde schließlich auch zum Arbeitsort: Andrea Frey trat nach ihrem Studienabschluss 2015 eine Stelle als Assistenzärztin in der Unfallchirurgie am Unispital Zürich an. Nach zwei Jahren Grundausbildung (Common Trunk) wechselte sie an die Universitätsklinik Balgrist in Zürich, um sich auf die Orthopädie zu spezialisieren. Die gemeinnützige private Institution ist in der Schweiz die Anlaufstelle für Probleme am Bewegungsapparat schlechthin und genießt einen hervorragenden Ruf in der Orthopädie und Paraplegiologie – sowohl in der Patientenbetreuung als auch in der Forschung. Die Wahlzüricherin liebt den Patientenkontakt, die medizinische Versorgung und das Operieren, fühlt sich aber auch in der Forschung, in ihrem Fall der Wirbelsäulenchirurgie, ganz zu
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Alumni
Die Internationalität des Medizinstudiums an der PMU bereichert mich heute in der Patientenversorgung.“ Dr. Andrea Frey, Assistenzärztin an der Universitätsklinik Balgrist in Zürich
Hause. „Mein Beruf ist anstrengend und zeitintensiv, aber er ist auch sehr befriedigend und macht Spaß“, schwärmt sie. Das Leitbild der Mayo Clinic „The needs of the patients come first“ und dass dieser Grundwert dort auch wahrhaftig gelebt wird, hat sie schon während ihres dortigen Forschungstrimesters gefesselt und geprägt.
Von Herzen Sponsorin. Was die Zukunft bringen wird, kann die Medizinerin noch nicht mit Gewissheit sagen, denn insgeheim liebäugelt sie damit, ihre Facharztausbildung in Salzburg abzuschließen und mit dem Ph.D.-Programm an der Paracelsus Universität zu kombinieren. Oder vielleicht zieht es die Kosmopolitin, die in ihrer Freizeit gerne
in der Welt herumreist, ja auch wieder in neue Gefilde. Dass sie den Mut hat, Neuland zu betreten, hat Andrea Frey ja schon als Jugendliche mit der Wahl des Studienortes Salzburg bewiesen. Sie ist der Paracelsus Universität und Salzburg sehr dankbar, dass sie ihre Ausbildung abseits der Heimat absolvieren konnte – und gibt dies ihrer Alma Mater deshalb als Sponsorin zurück: „Das Medizinstudium ist teurer und die Kosten werden durch die Studiengebühren bei weitem nicht abgedeckt. Ich bin nicht mal in Österreich geblieben, daher fühle ich mich verpflichtet, etwas zurückzugeben. Außerdem ist es für mich wichtig, durch Stipendien auch jenen Studierenden weiterzuhelfen, die nur wenig Geld zur Verfügung haben.“ •
Ein herzliches Dankeschön den Freunden und Förderern: ACM Projektentwicklung GmbH | Agrana Zucker GmbH | Aicher, Max | Alumni Club der Paracelsus Universität | Angelini Pharma Österreich | Apomedica | Ball Beverage Packaging Ludesch Corporation | Bankhaus Carl Spängler & Co. AG | Bayer Austria Ges.m.b.H. | BTU Beteiligungs GmbH | Capital Bank | DBS Gesellschaft - Kubin, H. und Kainberger, P. | Die Hayward Privatstiftung | dm drogeriemarkt GmbH | DOLL Bauunternehmen GmBH | DS Smith Packaging Deutschland Stiftung & Co. KG | Dyckerhoff & Widmann Gesellschaft m.b.H. | EVER Neuro Pharma GmbH | Frey, Andrea | G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H. | Gassner GmbH | GEBRO Holding GmbH | Gebrüder Woerle Ges.m.b.H. | GlaxoSmithKline Pharma GmbH | Greither, Andreas | Hagleitner Hygiene International GmbH | Hansjörg Wyss Foundation | Herba Chemosan | HYPO Salzburg | Jacoby GM Pharma | Johnson & Johnson Medical Companies | Kastner & Partners | Kellerhals, Helga | Krones AG | KS Pharma GmbH | Kuhn Holding GmbH | Kuhn, Irmgard | Kuhn, Stefan | Kwizda Pharmahandel GmbH | Lethmate Stiftung | M. Kaindl Holzindustrie | MED-EL | Melasan Produktions- & Vertriebsges.m.b.H. | Miele GesmbH | Moosleitner Ges.m.b.H | NUTROPIA PHARMA GmbH | Österreichische Ärzte- und Apothekerbank AG | Österreichische Lotterien GesmbH | Pappas Holding GmbH | Paracelsus Rotary Club | Pro Salzburg Stiftung - Ruckser-Giebisch, Gertraud | Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG | Red Bull - Mateschitz, Dietrich | Richter Pharma AG | Roche Austria GmbH | Ruhnke, Traudl | SALLMANN GmbH | Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation | Salzburg Aluminium AG | Salzburger Sandund Kieswerke Gesellschaft m.b.H. | Salzburger Sparkasse Bank AG | Schön Holding SE & Co. KG | Schröcksnadel, Peter | Schülke & Mayr GmbH | Schwarzbraun, Familie | SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH | Senoplast Klepsch & Co GmbH & Co KG | Siemens AG Österreich | SPAR Österreichische Warenhandels-AG | Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co KG | Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH | Train, Detlef | von Schilgen, Eva Maria | VR - meine Raiffeisenbank eG, Altötting-Mühldorf (D) | Winkler, Fritz Wolfgang und Winkler-Berger, Helga | Zürcher Kantonalbank Österreich AG
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Research
Wie viel Sport ist optimal? Das Universitätsinstitut für präventive und rehabilitative Sportmedizin setzte mit einer preisgekrönten Forschungsarbeit einen wichtigen Schritt in Richtung individualisierte Medizin und Patientensicherheit. Autorin: Sabine Ritzinger • Fotos: Paracelsus Uni/Ritzinger, Fotolia
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sich auch, wenn akute Errotz aller positiven krankungen im menschEffekte von Sport lichen Organismus aufund Bewegung treten beziehungsweise kommt es vor, dass vor dann, wenn chronische allem sonst untrainierte Krankheiten bestehen. Menschen aufgrund von Aus diesem Grund werkörperlicher Anstrengung den microRNAs bereits an akutem Herzinfarkt seit vielen Jahren in der oder plötzlichem Herztod Diagnostik von diversen sterben. Bislang ist es Krebserkrankungen vernicht in allen Fällen mögwendet. lich, gefährdete Personen im Vorfeld zu identifiziePrognosemarker geren; auch das Belastungssucht. Im Bereich der EKG bringt keine hunHerz-Kreislauf-Erkrandertprozentige Sicherheit. kungen ist man noch auf Dem Universitätsinstitut der Suche nach passenfür präventive und rehaden microRNAs, die als bilitative Sportmedizin Josef Niebauer und Barbara Mayr identifierten Substanzen im Blut, welche Marker für die Erkennung Salzburg gelang es, Sub- die Genauigkeit von Belastungs-EKGs steigern können. und Prognose von Erstanzen zu identifizieren, krankungen dienen können. Diese sollen Risikofaktor körperliche Anstrengung. welche die Genauigkeit und Wertigkeit – zusätzlich zu den derzeitigen UntersuIn der Forschungsarbeit geht es um die von Belastungs-EKGs steigern. Im Rahchungsmethoden – noch spezifischere Effekte maximaler körperlicher Anstrenmen der diesjährigen Jahrestagung der und exaktere Auskünfte über den Krankgung auf die microRNAs bei Patienten Österreichischen Kardiologischen Gesellheitsverlauf liefern. Es ist bekannt, dass mit koronarer Herzkrankheit – und deren schaft in Salzburg wurde Barbara Mayr regelmäßiges Training das Risiko, an eiVerwendung als mögliche Risiko- bzw. aus der Arbeitsgruppe von Josef Niebauner koronaren Herzkrankheit zu erkranPrognose-Marker für krankheitsbedingte er, Vorstand des Universitätsinstituts für ken beziehungsweise daran zu sterben, Ereignisse. MicroRNAs sind kurze Fragpräventive und rehabilitative Sportmedireduziert. Dennoch können intensive mente der Ribonukleinsäure (RNA), einer zin am Universitätsklinikum Salzburg, für Anstrengungen vor allem bei UntrainierStruktur, welche für die Produktion von die beste klinisch-wissenschaftliche Arten auch ein Auslöser für einen akuten Eiweißen (Proteinen) im Körper verantbeit mit dem „Best Abstract-Award CliniHerzinfarkt oder den plötzlichen Herztod wortlich ist. Als Kontrollmechanismus recal Science“ ausgezeichnet. Die studierte sein. Intensivere körperliche Belastungen gulieren sie den Zeitpunkt der ProteinbilBiologin und Biomedizinische Analytikeoder sportliches Training haben Einfluss dung in Abhängigkeit vom Bedarf – und rin absolviert zurzeit ein Doktoratsstudiauf das Vorhandensein verschiedenster ihre Menge (Expression) in Blut oder Geum am Universitätsinstitut für präventive microRNAs im menschlichen Körper. Es webe variiert. Diese Expression verändert und rehabilitative Sportmedizin.
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Research
Wir erhoffen uns von der neuen Messmethode bessere Vorhersagen und eine optimierte individuelle Beratung.“ Univ.-Prof. Dr. Dr. Josef Niebauer, Vorstand des Universitäts instituts für präventive und rehabilitative Sportmedizin Salzburg. soll also erforscht werden, inwieweit sich molekulare Veränderungen von microRNAs nach einer maximalen körperlichen Belastung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit identifizieren lassen und damit als Prognose- bzw. Risikomarker eignen. Den microRNAs auf der Spur. Im Zuge einer Studie analysierte die Forschungsgruppe die Blutproben von zehn Männern und zehn Frauen mit koronarer Herzkrankheit, und zwar vor und nach einem Belastungs-EKGs mit maximaler Ausbelastung. Jede Blutprobe wurde auf 187 verschiedene microRNAs getestet, und zwar auf solche, die mit einer krankheitsbedingten Einschränkung der Funktion von Blutgefäßen bzw. einem Herzinfarkt oder plötzlichem Herztod in Zusammen-
hang stehen. Im Zuge dieser Analyse fand das Team heraus, dass sich bei 57 microRNAs die Menge nach der körperlichen Anstrengung signifikant veränderte. Dabei handelt es sich um microRNAs, die entscheidend sind für das Sauerstoffgleichgewicht im Körper, die Energiebereitstellung, den oxidativen Stress sowie das Glukose- und Lipid-Gleichgewicht; alles wesentliche Faktoren, die für gesunde Blutgefäße wichtig sind. Die Reaktion auf den Bewegungsreiz war bei Männern und Frauen außerdem unterschiedlich. Persönliche Risikoermittlung. In einer Folgeuntersuchung mit gesunden Patienten wurden vier dieser microRNAs dahingehend identifiziert, dass sie zusammen mit Parametern der körperlichen Leistungsfähigkeit eine Unterscheidung zwi-
schen Gesunden und Kranken mit einer Genauigkeit von 92,5 Prozent erlauben, was die Aussagekraft eines BelastungsEKGs in Zukunft weiter verbessern sollte. Diese Studie ist somit der erste Schritt, um mögliche krankheitsspezifische microRNAs zu identifizieren, die mit einem erhöhten Risiko für einen Herzinfarkt oder plötzlichen Herztod einhergehen. Die Forscher erhoffen sich langfristig einen Marker, der dabei hilft vorherzusagen, bei wem ein Herz-Kreislauf-Ereignis droht. Dies stellt einen weiteren Schritt zur individualisierten Medizin und Patientensicherheit dar. •
Studienleitung: Univ.-Prof. Dr.Dr.Josef Niebauer, MBA, Vorstand des Universitätsinstituts für präventive und rehabilitative Sportmedizin, und Doktorandin Barbara Mayr, MSc.
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Inside
Europa-Reise für ein Curriculum
Der Weg ist das Ziel, und er führt durch 23 Länder: Andreas Stähli hat nach seiner langen Reise im Dienst eines neuen WHO-PalliativpflegeLehrplans für ganz Europa viel zu erzählen. Autor: Andreas Aichinger • Fotos: privat
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ndreas Stähli ist weit herumgekommen in den letzten Monaten. Sage und schreibe 23 Länder in Osteuropa und Zentralasien hat er zwischen April und September besucht. Und die ausgedehnte Reise des gebürtigen Müncheners, der im Hauptberuf die Fortbildungs-Akademie des Johannes-Hospizes in Münster leitet, hat eine spannende Vorgeschichte: Seit Jänner 2016 ist das Institut für Pflegewissenschaft und -praxis der Paracelsus Universität nämlich auch ein „WHO-Kooperationszentrum für Pflegeforschung und -ausbildung“ (WHO Collaborating Centre for Nursing Research and Education, WHOCC), und zwar das erste unter pflegewissenschaftlicher Leitung im deutschsprachigen Raum überhaupt. Bereits eines seiner ersten Projekte hat das Potenzial, Europas Palliative Care-Landschaft nachhaltig zum Guten
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zu verändern. Institutsvorstand Jürgen Osterbrink erklärt: „Im Rahmen der Versorgungsforschung unterstützen wir die WHO dabei, einen multidisziplinären und interprofessionellen PalliativpflegeLehrplan für alle 53 Mitgliedsländer der europäischen WHO-Region zu erstellen, diesen zu testen und während der Implementierungsphase in diesen Ländern beratend zu unterstützen.“ Infos aus erster Hand. Die besondere Herausforderung dabei: Das neue postgraduelle Palliative Care-Curriculum muss auf die teils völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den Zielländern Bedacht nehmen. Als Mittel zur Erhebung des jeweiligen Ist-Zustandes in Sachen Palliativpflege-Ausbildung fiel die Wahl auf eine Projektreise respektive Feldstudie. Und genau hier kommt Andreas Stähli ins
Spiel: „Es war meine Idee, das in Form einer Reise zu machen.“ Statt einen Fragebogen auszuschicken, habe man so eine viel positivere Botschaft an die Ansprechpartner in den Ländern ausgesendet: „Ich bin interessiert an euch, eurer Arbeit und an dem Ort, an dem ihr arbeitet.“ Anfang April macht sich der 55-Jährige tatsächlich im Auftrag des Instituts für Pflegewissenschaft und -praxis alleine auf den Weg. Seine erste Station war Kirgisistan. „Sie leisten eine sehr wichtige und dringend notwendige Arbeit“, ermutigte ihn seine lokale Ansprechpartnerin Taalaigul Sabyrbekova. Ein guter Anfang. 23 Länder in fünf Monaten. Eines ist Stähli, der unter anderem Ausbildungen in Altenpflege, Palliative Care und Leadership, einen Philosophie-Doktor und 14 Jahre Erfahrung in der Palliativpflege mit-
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Inside 23 Länder – darunter Türkei, Moldawien und Usbekistan (v.l.n.r.) – in fünf Monaten: Andreas Stähli sammelte vorort wichtige Daten für das WHO-Projakt eines gemeinsamen Palliativpflege-Lehrplans.
bringt, von Beginn an klar: Von „Höchstentwicklung bis hin zu gar keiner Entwicklung“ existiert sowohl in der strukturellen Palliative Care als auch hinsichtlich der damit eng verbundenen postgraduellen Ausbildungen ein deutliches West-OstGefälle. Um dem Rechnung zu tragen, setzte Stähli auf eine Kombination aus schon im Vorfeld verschickten Surveys zu quantitativen Entwicklungs- und Strukturfragen und einem Interview vor Ort. Im Zentrum seiner Bemühungen standen somit die Bestandsaufnahme zum jeweiligen Status quo der Palliativpflege(ausbildung), das Etablieren von tragfähigen Kontakten vor Ort und das Einholen von Expertenmeinungen, vor allem auch mit Blick auf das angestrebte einheitliche Palliative Care-Curriculum. Dass der Deutsche seine Tour mit den entsprechenden KontaktAnbahnungen professionell vorbereitet hatte, zahlte sich jetzt aus. Mitte September 2018 hatte Stähli 23 Länder besucht: Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Griechenland, Kasachstan, Kirgisistan, Lettland, Litauen, Polen, Moldau, Rumänien, Russland, Tadschikistan, Tschechien, Türkei, Turkmenistan, Ukraine, Ungarn, Usbekistan, Weißrussland und Zypern. Curriculum-Reise als Meilenstein. Heute, mit ein paar Monaten Abstand zu den vielen, oft auch belastenden Ein-
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man noch ein bisschen feilen, aber dieser drücken und nicht selten beschwerlichen Rahmen hat sich bewährt und ich bin sehr Etappen, zieht der Reisende im Auftrag glücklich darüber.“ Nach der Auswertung des Salzburger WHO-Kooperationszentder Daten der Feldstudie in den kommenrums ein positives Resümee. „Diese Feldden Monaten hält der Deutsche einen studie ist für mich ein wichtiger MeilenPilotversuch für wünschenswert; im weststein für das Gelingen des Projekts, weil ukrainischen Iwano-Frankiwsk hätte man wir jetzt von den jeweiligen Experten Dadazu bereits die Bereitschaft signalisiert. ten gewonnen haben. Die vielleicht wichVor allem aber gilt es, bis ins Jahr 2020 tigste Erkenntnis ist, dass das, was wir das angestrebte Palliative Care-Curricuhier tun, wirklich gebraucht wird.“ Darüber hinaus konnten Kontakte geknüpft, eine Die Frucht der Projektreise, alles was wir jetzt Vertrauensbasis gewissen, soll in das Curriculum einfließen.“ legt und letztlich auch Dr. Andreas Stähli, Projektmitarbeiter des WHO Colladie Werbetrommel borating Centre for Nursing Research and Education am für das WHO-Projekt Institut für Pflegewissenschaft und –praxis der PMU eines gemeinsamen Palliativpflege-Lehrlum weiter so auszuformulieren, dass es plans gerührt werden: „Sie kennen mich universell länderübergreifend anwendbar und unser Projekt jetzt aus erster Hand ist. Auch wenn noch nicht ganz klar ist, und werden auch in Zukunft ein offenes welche Rolle der Experte dabei im RahOhr haben. Das ist auch für die weitere men des Salzburger WHOCC-Teams um Evaluierung sehr wichtig.“ Stähli weiter: Jürgen Osterbrink und Palliativ Care-Pro„Ich glaube daher, dass das neue Currifessor Stefan Lorenzl genau spielen wird. culum auch wirklich benutzt werden und Seine Bereitschaft („ich habe größtes Intenicht in einer Schublade verschwinden resse und große Freude daran“) formuliert wird.“ er ebenso glasklar wie seine Wunschvorstellung. Andreas Stähli: „Die Frucht der Zeithorizont 2020. Ein weiteres SchlüsProjektreise, alles was wir jetzt wissen, selergebnis ist, dass der im Rahmen der soll in das Curriculum einfließen. Die BeInterviews vorgestellte erste Entwurf eines troffenen in den verschiedenen Ländern, Kern-Curriculums inklusive eines berufsdie Kranken und ihre Familien, sollen am spezifischen Teils Anklang gefunden hat. Ende davon profitieren.“ • Stählis Fazit: „An manchen Punkten muss
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Inside
Die Zukunft der
Medizinischen
Universitäten ... ist Thema des internationalen Symposiums, das am 28. und 29. März 2019 an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg stattfindet und hochkarätige internationale Expertinnen und Experten vereint.
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ie Zukunft der Medizinischen Universitäten und ihrer Universitätskliniken als Stätten der Wissensvermittlung, Hochleistungsmedizin und Forschung ist eng mit den rasanten Entwicklungen in Medizin, Wissenschaft und Gesundheitssystemen verknüpft. Die enorme Vermehrung des wissenschaftlichen und technologischen Wissens, die digitale Transformation sowie ökonomische und gesundheitspolitische Umbrüche stellen die Akteure vor enorme Herausforderungen. Internationaler Thinktank. Mit dem internationalen Symposium „Forum Medizin 21: Die Zukunft der Medizinischen Universitäten“ am 28. und 29. März 2019 holen die Paracelsus Medizinische Privatuniversität und die Maastricht University – in Zusammenarbeit mit den Universitätskliniken Salzburg, Maastricht University Medical Centre+, Association of Academic Health Centers International (AAHCI) und AAHCI European Regional Office – internationale Expertinnen und Experten nach
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Salzburg. Sie kommen aus Hochschulbereich, Universitätskliniken, Wissenschaft, Technologie und Forschung und diskutieren im Beisein von Univ.-Prof. Dr. Heinz Faßmann, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung über die zentralen Zukunftsfragen. Infoerwerb und Diskussion. Neben der Teilnahme an den Referaten und Impulsvorträgen der hochkarätigen Vortragenden gibt es zahlreiche Möglichkeiten, mit den Expertinnen und Experten über die brennendsten Herausforderungen zu diskutieren – u.a. mit Prof. Dr. Antonio Loprieno (Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrates), Dr. Klement Tockner
(Präsident des FWF Wissenschaftsfonds), Prof. Richard Weinshilboum (Mayo Clinic), DI Dr. Sabine Herlitschka (Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG) sowie Vertreterinnen und Vertretern nationaler und internationaler Medizinuniversitäten und Universitätskliniken. So werden unter anderem der Wert der Universitätsmedizin der Zukunft oder deren Digitalisierung thematisiert, aber auch die personalisierte Medizin und der künstlich generierte Wissenserwerb über Machinery Learning und Neuronale Netze. Nähere Informationen zu Programm, Referenten und Anmeldung gibt es unter http://forummedizin21.at. •
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SO KAMMER. ParacelsusToday 3/2018
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Point of View Die 1889 von den Brüdern William James und Charles Horace Mayo gegründete Klinik erlangte durch innovative Behandlungsmethoden und Spitzenforschung Weltruf.
Die Mayo Clinic Best of the Best Top gerankt als beste Klinik in den USA – und eine 200 Mio. Dollarspende: Die Mayo Clinic und ihre Medical School schwimmen auf der Erfolgswelle.
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azu darf, dazu muss man neidlos gratulieren, und die Paracelsus Universität macht dies gerne: Die Mayo Clinic in Rochester/Minnesota (USA) – gemeinsam mit der Mayo Clinic School of Medicine seit 15 Jahren enger Kooperationspartner der Paracelsus Uni – ist im diesjährigen Ranking des „U.S. News & World Report Best Hospitals for Procedures & Conditions“ zur besten Klinik der USA gekürt worden. Außerdem wurde in folgenden sechs Kategorien Platz eins belegt: Diabetes & Endokrinologie, Gastroenterologie & Gastroenterologische Chirurgie, Geriatrie, Gynäkologie, Nephrologie und Neurologie & Neurochirurgie. In den Kategorien Kardiologie & Herzchirurgie, Orthopädie, Pulmonologie und Urologie kam die Kli-
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nik auf Rang zwei, in weiteren Fächern erreichte sie ebenfalls Top-Platzierungen. Der Report evaluierte mehr als 4500 Kliniken in den USA. Die außergewöhnliche Qualität nützt natürlich den Patienten, lockt aber auch finanzkräftige Partner. Im Dezember hat die Mayo Clinic eine beinahe unfassbare Spende über 200 Millionen Dollar (Umgerechnet rund 180 Millionen Euro) von Jay Alix, einem bekannten Philanthropen aus Michigan/US und Gründer des Unternehmens Alix Partners, erhalten. Die bislang größte Spende für die Mayo Clinic School of Medicine wird für Forschung und Lehre verwendet. Zudem wird der Name auf Mayo Clinic Alix School of Medicine geändert.
Das besondere Ausbildungskonzept dieser weltberühmten Medical School galt der Paracelsus Universität seit ihrer Gründung als Vorbild für die Entwicklung des Curriculums und der Lehrmaterialien. „Schon bei meinem ersten Gespräch mit Rektor Resch war mir klar, dass hier jemand entschlossen ist, etwas Neuartiges und Wertvolles für Österreich und Europa hervorzubringen“, erinnert sich der damalige Rektor Anthony Windebank, der als Professor der Neurologie an der Mayo Clinic in Rochester und Lehrender des Studiums der Humanmedizin arbeitet. „Das ist der Grund, warum unser Leitungsteam – trotz Dutzender Anfragen täglich – eine Partnerschaft mit der PMU zur Gründung einer medizinischen Privatuniversität in Europa einging“ (siehe auch S. 12-13).“ Die Medizinstudierenden der Paracelsus Universität aus dem vierten Studienjahr, die regelmäßig für ihr Forschungstrimester an die drei Standorte in Rochester/ Minnesota, Phoenix-Scottsdale/Arizona und Jacksonville/Florida kommen, sind in der Mayo Clinic begehrt. 2017 wurden die Plätze für PMU-Studierende sogar aufgestockt. Windebank – er betreut koordinativ die Kooperation seitens des USPartners – streut Rosen: „Wir haben vor kurzem wieder neue PMU-Studierende der Standorte Salzburg und Nürnberg willkommen geheißen. Sie sind sehr engagiert und repräsentieren für uns die besten Studierenden in Europa.“ Seit dem vergangenen Jahr haben Wissenschafter der Mayo Clinic die Möglichkeit, im Rahmen eines Sabbaticals bis zu vier Monate lang an der Paracelsus Universität in Salzburg im Bereich der Regenerativen Medizin zu forschen. Darüber hinaus können nun Ärztinnen und Ärzte der Mayo Clinic zwei bis vier Wochen lang in Salzburg im chirurgischen Bereich mitarbeiten. •
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