Paracelsus Today Salzburg

Page 1

Paracelsus Today Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg & Nürnberg

NR. 3 I DEZEMBER 2014 I € 3,–

Abgehört! Das Stethoskop wird 200 Jahre und ist zeitlos jung. SEITEN 32-34

Der Saubermacher Förderer Christian Wozabal sorgt für reine Wäsche.

Wieder akkreditiert

Nürnberg feiert

Die Arbeitserlaubnis der Paracelsus Universität wurde verlängert. S. 6

Paracelsus Uni hat die Würdenträger am zweiten Standort bestellt. S. 8-9

S. 42-45



Editorial

Wir wachsen weiter! Höre nie auf, deine Träume oder Wünsche erleben zu wollen! Zehn Wörter, ein Satz, oft gehört, auffordernd, ermutigend. Redakteur Andreas Aichinger hat eine Dame getroffen, die mit ungeheurem Elan durchs Leben „powert“. Mit 40 Jahren hat sie das Studium der Pflegewissenschaft an der Paracelsus Universität begonnen und abgeschlossen. Viel Kraft und positive Energie ist an unserer Universität zu fühlen. Von Wachstumsstörungen ist nichts zu spüren. Während in Salzburg im Herbst wieder junge Ärzte und Pflegende ihren Abschluss feierten, gewöhnen sich auch am zweiten Uni-Standort in Nürnberg die 50 HumanmedizinStudierenden des ersten Jahrganges an die universitäre Herausforderung. Bei der Inaugurationsfeier wurden 23 Chefärzte des Klinikums Nürnberg zu Lehrstuhlinhabern der Paracelsus Universität ernannt. Die Wissenschaft ist allerorten sichtbar: Am 29. November 2013 haben wir in Salzburg ein neues Haus für Forschung und Lehre mit vielen Instituten eröffnet und die Betriebsamkeit dürfte mittlerweile gleich einem Bienenstock sein, nur Honig wird nicht produziert. Wissen zu erwerben ist das eine, darüber mit internationalen Kollegen zu diskutieren ein anderer, durchaus üblicher Schritt. Allein im Herbst 2014 tauschten mehr als 2100 Gäste bei zahlreichen wissenschaftlichen Veranstaltungen an der Paracelsus Universität in Salzburg ihr Wissen aus.

Inhalt 4 Short Cuts. Neues aus der Uni. 6 Spotlight. Wieder akkreditiert! 8 Inside. Salzburg & Nürnberg: Stärker zu zweit. 10 Education. Geschafft: Der feierliche Studienabschluss. 12 Outside. Die Pest in Zeiten von Ebola. 16 Alumni. Klara Mörwalds Traumberuf. 18 Research. Volkskrankheit Diabetes – eine bitter-süße Seuche. 22 Update. Great Place to Work. 24 Research. Potente Stammzellen. 26 Outside. 50 Jahre Sanofi-Stiftung. 28 Very Personal. Christian Pirich spielt auf vielen Tastaturen. 30 Education. White Coat Ceremony. 32 Focus On. Das zeitlose und unverzichtbare Stethoskop? 36 Body Check. Das Wichtigste über Krampfadern.

Keinesfalls neu, sondern ziemlich alt ist das wichtigste primäre Diagnosegerät in der Medizin. Welches gemeint ist, und die Geschichte dazu erfahren Sie in dieser Ausgabe von Paracelsus Today. Wünsche Ihnen eine spannende Lektüre und eine gute Zeit. Dr. Gottfried Stienen Chefredakteur

Impressum

Paracelsus Today ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 35.000 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. +43 (0)662/24200, www.pmu.ac.at • Verlag: Magazinmanagement und Verleger: Schoba & Partner GmbH, Albrechtgasse 9, 8010 Graz, +43 (0)316/820082, www.schoba.at, Geschäftsführer: Mag. Helmut Schoba • Chefredakteur: Dr. Gottfried Stienen • Chefin vom Dienst: Stefanie Illmer • Art-Direktor: Tom Wagner • Produktion: m4! Mediendienstleistungs GmbH & Co KG, Schönaugasse 64, 8010 Graz • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Andreas Aichinger, Wolfgang Bauer, Sabine Ritzinger, Ilse Spadlinek, Dr. Siegmund Guggenbichler, Dr. Gottfried Stienen • Fotos: wild+team fotoagentur gmbh, iStock, AQ Austria, Uwe Niklas, FACE Diabetes/OEDG, Veronika Kub, Berger+Parkinnen, Sanofi Österreich, Science Museum London, Christian Medical College Vellore, Privatfotos • Coverfoto: istock • Herstellung: Druck Styria GmbH & Co KG • Alle Angaben ohne Gewähr. Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satzund Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.

Paracelsus Today 3/2014

38 Alumni. Die Metamorphose der Gertraud Escher. 40 Inside. Der neue Präsident des Alumni Clubs. 42 Friends. Was Sparschwein-Chips mit weißer Wäsche zu tun haben. 46 Point of View. Achim Hopach: Was macht eine Universität aus?

Offenlegung nach § 25 (2) des Mediengesetzes:

Feedback erwünscht

„Paracelsus Today“ ist das Universitätsmagazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. Die Themenschwerpunkte umfassen Aus- und Weiterbildung, Forschung sowie gelebte Kooperationen im Bereich Health Sciences. 3-mal jährlich werden unsere Sponsoren, Partner, Freunde und Abonnenten über das Leben und Arbeiten an der Universität informiert. Herausgegeben wird das Magazin vom Rechtsträger der Universität, der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung (FN 191581m, Landesgericht Salzburg), die damit gleichzeitig als Medieneigentümer fungiert. Der Stiftungszweck ist vorrangig auf die Förderung, den Betrieb und Erhalt der Universität ausgerichtet.

Sichern Sie sich Ihr Gratis-Abo

Wie gefällt Ihnen die aktuelle Ausgabe von Paracelsus Today? Teilen Sie uns Ihre Meinung und Anregungen mit: paracelsus@pmu.ac.at

So verpassen Sie keine ParacelsusToday-Ausgabe und erhalten das neue Magazin bequem nach Hause geliefert: www.pmu.ac.at/abo

3


Short Cuts

300 Anatomen in Salzburg Die 109. Jahrestagung der Anatomischen Gesellschaft fand im Herbst an der Paracelsus Universität statt, organisiert vom Institut für Anatomie. Die 1886 gegründete Gesellschaft ist eine der ältesten wissenschaftlichen Gesellschaften Europas. Zum Kongress kamen mehr als 300 Teilnehmer aus sieben Ländern sowie zehn Industrieaussteller. Besonders erfreulich: die große Zahl von jungen Wissenschaftlern und Studierenden. Den Auftakt bildete ein Workshop zum Thema „Leh-

ren in der Anatomie“. An drei Tagen wurden 48 wissenschaftliche Vorträge sowie 194 Poster präsentiert. Vier Keynotes – Dirk Strunk und Ludwig Aigner von der Paracelsus Universität, Ralph Müller von der ETH Zürich und Sieg-

fried Trattnig vom MRT Exzellenzzentrum der MedUni Wien – setzten weitere wissenschaftliche Höhepunkte. Zur Jahrestagung gehörte diesmal auch eine Fortbildungsreihe, um junge Anatomen für das Fach zu begeistern.

Universitäre Medizin garantiert

Mayo meets Paracelsus Auf Einladung von Rektor Herbert Resch (rechts im Bild) weilte die neue Rektorin der Mayo Medical School in Rochester/Minnesota (USA), Prof. Dr. Sherine Gabriel, erstmals einige Tage an der Paracelsus Uni. Gabriel ist als Neurologin an der Mayo Clinic in Forschung und Patientenbetreuung tätig und als Rektorin der Mayo Medical School für die Lehre und medizinische Ausbildung des Medizinernachwuchses verantwortlich. In vielen Gesprächen mit der Universitätsleitung, den Studiengangsleitungen Humanmedizin und Pflegewissenschaft, Vertretern der universitätseigenen Forschungsinstitute und mit Medizinstudierenden, die ihr Forschungstrimester in Rochester verbracht haben, wurde reger Gedankenaustausch über Lehre und Wissenschaft betrieben.

4

Mit der Unterzeichnung eines neuen Kooperationsabkommens zwischen den beiden langjährigen Partnern Salzburger Landeskliniken (SALK) und Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU), unterschrieben auch vom Land Salzburg, wurden die strategischen und operativen Grundlagen für die Zukunft der Universitätsmedizin in Salzburg festgelegt. „Universitätsmedizin bedeutet einen Qualitätssprung in der Patientenversorgung und sichert deren hohes fachliches Niveau. Die Erneuerung der Kooperation zwischen SALK und PMU festigt unsere gemeinsamen Ziele und Vorgehensweise als gleichwertige Partner“, betonte

Priv.-Doz. Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken. Rektor Resch sieht in der Zusammenarbeit auch einen Garant für spitzenmedizinische Forschung und natürlich hohe Qualität in der medizinischen und pflegerischen Versorgung der Patienten. Das Universitätsklinikum Salzburg steht für spitzenmedizinische und pflegerische Versorgung, stellt den Menschen mit Fachkompetenz, Teamarbeit und Menschlichkeit in den Mittelpunkt, bildet selbst qualifizierten Nachwuchs in Medizin und Pflege aus und schafft durch Lehre und Forschung in nationalen und internationalen Netzwerken eigenes Wissen.

3/2014 Paracelsus Today


Short Cuts

Rektor Herbert Resch mit dem frischgebackenen Ehrensenator Franz Schausberger und seiner Gattin Heidi.

Ehrensenator Franz Schausberger Diese Ehre wurde an der Paracelsus Universität erst zum dritten Mal verliehen. Bei einem Festakt im Rehn-Auditorium wurde Univ.-Prof. Dr. Franz Schausberger am 23. Oktober 2014 von Rektor Herbert Resch mit der EhrensenatorenWürde für besondere Verdienste um die Paracelsus Universität ausgezeichnet. Der ehemalige Landeshauptmann von Salzburg hatte im Vorfeld und in den Anfängen der Universität mit seiner politisch-institutionellen und ideellen Unterstützung eine Gründung im Jahr 2002 maßgeblich ermöglicht. Der Rektor würdigte den Einsatz und die Unterstützung

von Schausberger in der Gründungsphase der Privatuniversität und die damit verbundenen politischen Risiken, die er mit der Aufbringung der Hälfte des Stiftungskapitals und einem Darlehen an die Universität einging. „Heute ist die Paracelsus Uni für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Umso mehr ist es notwendig, an die wichtigen Geburtshelfer wie Franz Schausberger zu erinnern“, betonte Resch in seiner Rede. Konsul Rudolf Frey fand in seiner Laudatio ähnliche Worte und erinnerte an die langen Bemühungen Salzburgs um eine öffentliche Medizin-Fakultät.

Fünf Jahre hat Privatdozentin Rosemarie Forstner das Dekanat für studentische Angelegenheiten geführt. Forstner legte im September 2014 diese Funktion zurück und hat nun mehr Zeit und Kraft für ihre ärztliche Tätigkeit an der Universitätsklinik für Radiologie. Zudem wurde sie im Oktober zur assoziierten Professorin bestellt und wird sich verstärkt ihrer wissenschaftlichen Karriere widmen. Vizerektorin Eva Rohde dankte Forstner bei einer akademischen Feier im Namen der Universität herzlich für das bisherige Engagement als Dekanin und überreichte ihr die von der Künstlerin Lotte Ranft gestaltete Paracelsus-Medaille.

Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, istock

Für einen guten Zweck Die Premiere im Vorjahr war dermaßen gelungen, dass es keiner besonderen Motivation bedurfte, es wieder zu tun. Der Ball der Paracelsus Uni wird am 17. Jänner ab 19 Uhr in den neuen, sehr schönen Räumlichkeiten des PitterEvent-Centers in der Stadt Salzburg veranstaltet. Als Motto wurden diesmal die „Roaring Twenties“ gewählt. Geboten wird nebst Speis und Trank und guter Musik – natürlich zum Tanzen – auch eine Tombola mit wertvollen Preisen. Der erhoffte Erlös der Veranstaltung wird den Clown Doctors gespendet. Ein sehr engagiertes Organisationsteam mit sieben Humanmedizin-Studierenden des vierten Jahrgangs der Universität freut sich sehr über Ihre Teilnahme. BallkartenBestellung: unter ball2015@pmu.ac.at

Paracelsus Today 3/2014

Ball derUni Paracelsus hr, 5 ab 19 U 17. 1. 201 r, te n e ent-C Pitter-Ev rg Salzbu Motto:

Twenties“ „The Roaring ✯

and G l ü h w e i n s t 14

Soziale Kompetenz und persönlichen Einsatz für Menschen, denen das Schicksal nicht die schöne Seite gezeigt hat, beweisen heuer zur Adventzeit wieder die Alumni der Paracelsus Uni. Auf einem Stand am Alten Markt in der Salzburger Innenstadt werden am 17. und 18. Dezember (Mittwoch und Donnerstag) ab 16 Uhr wärmende Getränke, auch Glühwein, von jungen Ärzten ausgeschenkt. Jeder eingenommene Euro wird der Salzburger Wärmestube gespendet. Eine gute Tat kann in diesen kalten Wintertagen das Herz vieler Menschen wärmen.

2. 20 17.–18. 1 r, ab 16 Uh t, rk a Alter M rg u b lz Sa

5


Spotlight

Ein Qualitätsbeweis Am 6. November 2014 tagte das Board der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) in Wien. Ein Punkt auf der langen Tagesordnung war die Entscheidung zur Verlängerung der Akkreditierung der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität … Autorin: Stefanie Illmer ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team

N

och am selben Tag erreichte Michael Nake, Kanzler der Paracelsus Universität, ein später Anruf aus Wien. Gemäß dem Motto „geteilte Freude ist doppelte Freude“ informierte Nake unverzüglich Rektor Herbert Resch: „Die Universität wurde ohne wesentliche Auflagen für ihre Kernprozesse Lehre und Forschung für die nächsten sechs Jahre akkreditiert. Das ist sehr erfreulich – ein Grund zum Feiern!“ Mehr noch: Auch den Anträgen auf Akkreditierung des Bachelorstudiums „Pflegewissenschaft 2in1-Modell Bayern“, des Universitätslehrgangs „Early Life Care“ sowie der Doktoratsstudien „Medizinische Wissenschaft“ und „Nursing & Allied Health Sciences“ wurde stattgegeben. Die AQ Austria ist eine in Österreich und anderen Ländern des europäischen Hochschulraums tätige Qualitätssicherungsagentur. Als zuständige Einrichtung für Akkreditierung und Auditierung im österreichischen Hochschulwesen (siehe auch den Kommentar des Geschäftsführers, Achim Hopbach, auf Seite 46) hat sie das formale Qualitätsprüfungsverfahren der Paracelsus Universität und ihrer Studiengänge geleitet und wird nun dem Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft ihren Bescheid zur Genehmigung vorlegen.

„Die Begegnung mit den internationalen Gutachtern bringt Bestätigung für den bisherigen Weg, aber auch Anregungen für Weiterentwicklungen.“ Dr. Michael Nake, Kanzler der Paracelsus Universität

6

Die Verpflichtung zur Akkreditierung (lat. „accredere“ für glauben, vertrauen) und regelmäßigen Reakkreditierung von Privatuniversitäten und ihrer Studiengänge ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu öffentlich-rechtlichen Universitäten. Im wachsenden Aus- und Weiterbildungsmarkt bietet das Qualitätssiegel der AQ Austria Orientierung und Sicherheit, dass die Privatuniversitäten und ihre

Bildungsangebote internationalen Mindestanforderungen entsprechen und die Abschlüsse staatlich anerkannt sind. Die regelmäßige Überprüfung der Paracelsus Universität und ihrer Studiengänge durch die AQ Austria sieht Michael Nake durchaus positiv: „In der Vorbereitung für das Reakkreditierungsverfahren wird vieles auf den Prüfstand gestellt, die nächste Akkreditierungsperiode geplant und die letzte schon intern evaluiert. Die Begegnung mit den internationalen Gutachtern bringt Bestätigung für den bisherigen Weg, aber auch Anregungen für Weiterentwicklungen. So gesehen ist die Akkreditierung ein wichtiges Instrument der Qualitätsentwicklung!“ •

Bildungsangebote der Paracelsus Universität • Diplomstudium Humanmedizin • Doktoratsstudium Molekulare Medizin Medizinische Wissenschaft * Nursing & Allied Health Sciences * • Bachelorstudium Pflegewissenschaft 2in1-Modell Pflegewissenschaft 2in1-Modell Bayern * Pflegewissenschaft Online • Masterstudium Pflegewissenschaft • Universitätslehrgang Early Life Care * Palliative Care Führungskräfte im Gesundheitswesen – Basales und Mittleres Pflegemanagement Health Sciences and Leadership • Lehrgang Medizindidaktik Medizinische Führungskräfte – Abteilungs- und Krankenhausleitung *) vorbehaltlich der Genehmigung des Bescheides der AQ Austria durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

3/2014 Paracelsus Today


Das Beste kennt keine Alternative. Das neue C-Klasse T-Modell. Jetzt bei Ihrem Partner der Pappas Gruppe. Kraftstoffverbrauch (NEFZ) 4,3–6,0 l/100 km, CO2-Emission 108–140 g/km. www.pappas.at/c-klasse Im Leasing ab

Euro 189,–* * Kalkulationsbasis: Modell TC 180 BT; Listenpreis Euro 36.630,–; Nutzenleasingangebot von Mercedes-Benz Financial Services Austria GmbH, Laufzeit 36 Monate; Laufleistung 10.000 km p.a.; Restwert garantiert, Euro 10.100,– Vorauszahlung, einmalige, gesetzliche Vertragsgebühr nicht enthalten, zzgl. einmaliger Bearbeitungsgebühr in Höhe von Euro 150,–, sämtliche Werte inkl. NoVA und MwSt. Aktion gültig bis 31.12.2014 bzw. bis auf Widerruf.

Pappas Gruppe Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner; Unternehmen der Pappas Gruppe sind: Georg Pappas Automobil AG, Pappas Automobilvertriebs GmbH, Retterwerk GmbH, Konrad Wittwar Ges.m.b.H., Pappas & Werlin GmbH, Pappas Auto Magyarország Kft.


Inside

M

an kennt sich, man mag sich, man vertraut einander. Die Salzburger und Nürnberger Verantwortlichen, die ein mutiges Projekt auf den Weg gebracht haben: einen neuen Standort der Paracelsus Universität, an dem im August die ersten 50 jungen Humanmediziner ihr Studium aufgenommen haben. Die Paracelsus Uni und das Klinikum Nürnberg haben in Kooperation mit der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm die Voraussetzungen und Strukturen geschaffen, um die angehenden Ärztinnen und Ärzte auf hohem Niveau auf das Berufsleben, die Behandlung der Patienten und die Forschungsarbeit im bio-medizinischen Bereich vorzubereiten. 23 Chefärzte des Klinikums Nürnberg wurden nun zu Universitätsprofessoren der Paracelsus Universität ernannt und die von ihnen geleiteten klinischen Einrichtungen zu Universitätskliniken bzw. -instituten erhoben. Auch universitäre Organe wurden bestellt: Wolfgang Söllner, Chefarzt der Universitätsklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, wird den Universitätsstandort in Nürnberg als Vizerektor leiten. Ihm zur Seite stehen Martin Wilhelm, Chefarzt

Stärker zu zweit Freude und Stolz waren bei der stimmungsvollen Inaugurationsfeier der Paracelsus Universität am Standort in Nürnberg im historischen Rathaussaal zu spüren. Lob, aber auch mahnende Worte waren zu hören. Autorin: Sabine Ritzinger ∙ Fotos: Uwe Niklas

der Universitätsklinik für Innere Medizin 5 mit Schwerpunkt Onkologie/Hämatologie, als Vizedekan für Forschungsangelegenheiten, sowie Thomas Papadopoulos, Chefarzt des Universitätsinstituts für Pathologie, als Vizedekan für Klinische Angelegenheiten, Studium und Lehre. Von Anfang an sei ihm bewusst gewesen, dass ein Vorhaben wie die Etablierung des Humanmedizinstudiums

in Nürnberg zum Politikum werden und nicht nur Freunde finden würde, räumte der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly in seiner Festrede ein. Überzeugt hätten ihn – sowie den Verwaltungsrat des Klinikums und den Stadtrat – letztendlich die Besonderheiten des Studiums, die Chancen für die Nachwuchsförderung am Klinikum Nürnberg und die dort herrschenden günstigen Rahmenbedingungen und Strukturen. Darüber hinaus sei die Paracelsus Uni seit 2003 in Österreich etabliert und erfolgreich tätig. „Die Kooperation ist strategisch wichtig und richtig. Damit wird nicht nur die medizinische Qualität des Klinikums Nürnberg auf höchstem Niveau gesichert, sondern auch der Hochschulstandort Nürnberg beflügelt“, bekräftigte Maly. Rektor Herbert Resch räumte ein, dem Ansinnen des Klinikums Nürnberg zur Kooperation mit der Paracelsus Uni anfangs skeptisch begegnet zu sein. Der Unterschied zu anderen, vormaligen Interessenten habe ihn jedoch überzeugt: „Das Klinikum Nürnberg ist ein großes, anerkanntes Klinikum mit allen notwendigen Spezialfächern, einer hohen Anzahl von habilitierten Chefärzten

Nürnbergs Oberbürgermeister Ulrich Maly freut sich über die Aufwertung des Hochschulstandortes Nürnberg.

Die neuen Lehrstuhlinhaber der Paracelsus Universität in Nürnberg.

8

3/2014 Paracelsus Today


Inside

Neurochirurg Bernd Richling schilderte die Arbeit der Überprüfungskommission zur Bestellung der Universitätsprofessoren.

und einer beachtlichen Wissenschaftsleistung.“ Doch letztlich seien für ihn die Entschlossenheit und der unbedingte Wille der gesamten Klinikleitung – einschließlich der Chefärzte – ausschlaggebend gewesen, diese Kooperation umzusetzen. Das eindrucksvolle Votum der Stadtregierung mit Oberbürgermeister Maly an der Spitze hätte das Übrige dazu beigetragen, den Weg zu einem weiteren Universitätsstandort der Paracelsus Universität zu wagen. Resch: „Wir wünschen uns eine gegenseitige Befruchtung in Lehre, Forschung und Patientenbetreuung, die der Bevölkerung zugute kommt. Es ist eine große Verantwortung, die wir uns auferlegt haben. Es ist aber auch eine große Chance für Nürnberg und Salzburg.“

Vizerektor Wolfgang Söllner erzählte vom Enthusiasmus der Studierenden und der Begeisterung der Lehrenden. Zum Abschluss erläuterte Günter Niklewski, ärztlicher Direktor des Klinikums Nürnberg, die Vorteile „zum Wohle unserer Patienten“: Die Heranbildung eigenen Nachwuchses mittels sehr praxisorientierter Medizinerausbildung und hoher Wissenschaftsorientierung, die Qualifizierungsmöglichkeit für Ärzte mit Möglichkeiten zur Habilitierung und die Intensivierung der Forschung. Niklewski zeigte sich davon überzeugt, dass die Anwesenheit der Studierenden sich zudem positiv auf die Kultur des Klinikums auswirken werde, „nicht nur, weil sie uns in die Pflicht nehmen werden, viel intensiver über das tägliche Tun nachzudenken“. •

„Was die beiden Institutionen, Paracelsus Universität und Klinikum Nürnberg, auf den Weg gebracht haben, dient letztlich uns allen – nämlich der ständigen Weiterentwicklung der Krankenversorgung und Medizin.“ Hermann Imhof, MdL, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für Patienten und Pflege

„Forschung und Lehre gewährleisten eine spitzenmedizinische Maximalversorgung.“ Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch, Rektor der Paracelsus Universität

Der ärztliche Direktor Günter Niklewski gab einen Ein- und Ausblick zur Situation am Klinikum Nürnberg.

V.l.n.r.: Herbert Resch (Rektor) mit den jüngsten universitären Würdenträgern: Martin Wilhelm (Vizedekan für Forschungsangelegenheiten), Thomas Papadopoulos (Vizedekan für Klinische Angelegenheiten, Studium und Lehre) und Wolfgang Söllner (Vizerektor).

Paracelsus Today 3/2014

9


Education

Ein Abschieds- und Festtag! Doctores Medicinae Universae (Diplomstudium Humanmedizin) Reinhard Angermann, Carola Bacher, Ulrich Karl Ferdinand Bechler, Christian Beurle, Simon Bonadio, Laura Braumann, Eva Deininger, Sabrina Deser, Marie Dietrich, Patricia Dürheimer, Hannah Eberle, Paul Edelhofer, Ernst Forsthuber, Andrea Frey, Nora Frick, Susanne Hamler, Kristin Hettche, Martin Holzgruber, Doris Kammerhofer, Jonas Kamp, Clara Kirchner, Christiane Klinkhardt, Patrizia Knorr, Lena-Sophie Koenig, Lukas Lampe, Michael Basil Panjikaran, Andrea Peitler, Sebastian Pesch, Anna Pink, Julia Pongracz, Carmen Portenkirchner, Stephan Reumann, Anna Schneider, Kyrill Schuller, Karl Schwaiger, Marc Stadlbauer, Rupert Stadlhofer, Teresa Stanek, Florian Steiner, Mirja Franziska Tammi, Magdalena Unger, Christina Villefort, Markus Wallner, Stephanie Weichselbaumer, Iris Wieser, Maria-Theresia Zeibig Bachelor of Science in Nursing (Online-Studium & 2in1-Modell Pflegewissenschaft) Yvonne Brückl, Evelyn Büchler, Elisabeth Bürgler, Dagmar Geschke, Elisabeth Mark, Michaela Schiebl, Beatrix Schmidt, Stefanie Weiß

10

Der 12. September 2014 kennzeichnet den Sprung in einen neuen Lebensabschnitt der jüngsten Absolventinnen und Absolventen der Paracelsus Universität. Autorin: Stefanie Illmer ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

H

eute ist Ihr Tag – noch in vielen Jahren werden Sie sich an ihn erinnern. Es ist ein Abschiedstag, ein Festtag, und der Tag, an dem ein neues Leben für Sie beginnt“, wandte sich Michael Studnicka, Dekan für Studium und Lehre, an die frischgebackenen 49 Humanmediziner und acht Pflegewissenschafter der Paracelsus Universität in Salzburg, die im Hangar-7 ihren Studienabschluss feierten. „Sie dürfen darauf vertrauen, alles im Rucksack zu haben, um guten Schrittes auf diesem neuen Weg zu gehen“, beteuerte der Dekan und unterstrich mit zwei lebhaften Episoden zur Arzt-Patienten-Kommunikation die Bedeutung der sozialen neben der fachlichen Kompetenz.

Vizerektor Wolfgang Söllner zeigte sich zuversichtlich, dass die Absolventen aufgrund ihres Studiums, welches „in hervorragender Weise theoretisches Wissen, praktische Fertigkeiten und eine ärztliche Grundhaltung, die sich zuallererst am Wohl des Patienten orientiert, vermittelt“, auch gute Arbeits- und Weiterbildungsplätze finden würden. Zugleich regte er an, die im Studium geweckte Neugierde zu bewahren: „Es ist wichtig, die Nase auch in fremde Kochtöpfe zu stecken und zu lernen.“ Die Paracelsus Universität wünscht den Absolventinnen und Absolventen alles Gute für die Zukunft!

3/2014 Paracelsus Today


5 G E N E R AT I O N E N

1 LEIDENSCHAFT

www.woerle.at

Gerhard Woerle Geschäftsführer & Käsemeister

125 Jahre WOERLE. 125 Jahre Käsegenuss. Es war im Jahr 1889, als Johann Baptist Woerle die erste Emmentaler-Käserei Österreichs gründete. Heute, 125 Jahre später, ist Woerle eine der größen Privatkäsereien des Landes und seinen ursprünglichen Werten noch immer treu verbunden. Und so sind das „Reinheitsgebot von 1889“, die Achtung von Mensch und Natur, die Verwendung bester Rohstoffe und gelebte Handschlagqualität nach wie vor oberste Prinzipien.

Jubiläums-Video hier anschauen:


Outside

Die Pest in Zeiten von Ebola Der Ebola-Schock sitzt tief. Um im Kampf Mensch gegen Mikrobe aber auf Dauer bestehen zu können, braucht es drei ungleiche Waffen: Top-Forschung. Dazu mehr Hygiene-Bewusstsein. Und gesellschaftliche Risikokompetenz. Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: istock

D

ie alte Propellermaschine kämpft gegen die Schwerkraft. Und gegen den Tropensturm, der gleich beim Start losgebrochen ist. Der überladene Transport-Flieger streift einige Baumwipfel, gewinnt schließlich an Höhe, sackt dann wieder im Sturzflug ab. Es ist Mitte Dezember, wir schreiben das Jahr 1976. Die Passagiere können sich mangels Gurten nur schwer in ihren Sitzen halten, auf diesem Flug nach Kinshasa, heute Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Auch die Ladung ist nicht gesichert und fliegt durch den Innenraum des Flugzeugs. Der belgische Arzt und Mikrobiologe Pe-

12

ter Piot hat Angst. Und denkt in diesen Sekunden wohl an jene noch viel gefährlichere Luftpost, die der Grund seiner Afrika-Reise gewesen ist: Eine blaue Thermoskanne, die er wenige Monate zuvor im Institut für Tropenmedizin in Antwerpen erhalten hat. In dem harmlosen Behältnis befindet sich damals aber nicht Tee oder Kaffee, sondern Blut. Es stammt von einem der ersten Opfer einer Krankheit, die in Yambuku – einem kleinen Dorf im Kongo – ausgebrochen war. Piot und seine Kollegen isolieren schließlich das Virus, das in der Folge den Namen eines nahen Flusses bekommen wird: Ebola. Wie durch ein Wunder steckt sich trotz einer zerbrochenen Ampulle keiner der belgischen Forscher an.

Im Gegenteil: Piot und seine Kollegen brechen nach Afrika auf, um die Epidemie in Yambuku einzudämmen. Am 16. Dezember 1976 ist es geschafft – die Quarantäne kann aufgehoben werden, fast 300 Menschen waren aber der neuen Seuche zum Opfer gefallen. Zeitsprung ins Jahr 2014: 38 Jahre nach der Entdeckung des Virus wird Westafrika von der bisher schlimmsten Ebola-Epidemie der Geschichte heimgesucht. Mit Ende Oktober zählt die Weltgesundheitsorganisation WHO in Summe 13.703 Fälle, 4922 der Infizierten fanden bisher in Liberia, Sierra Leone und Guinea den Ebolafieber-Tod. Und die ganze Welt fiebert mit. Fünf Fälle in den USA und Spanien heben das Thema endgültig in die medialen Schlagzeilen auch der westlichen Welt.

3/2014 Paracelsus Today


Outside

„Cito, longe, tarde!“ Mittelalterliche Empfehlung in Zeiten der Pest, etwa: „Fliehe rasch, weit weg und komme spät zurück.“

„Für mich war das Fliegen gefährlicher als der Umgang mit Ebola-Patienten oder Virus-Proben.“ Peter Piot in der Financial Times

„Es fehlt der Bevölkerung an Risikokompetenz.“ Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Risikoforscher

Dabei häufen sich zu Redaktionsschluss (7. November) langsam auch… …die guten Nachrichten: Nachdem die Ebola-Welle in Nigeria und Senegal rasch aufgehalten werden kann, verlässt auch die spanische Krankenschwester Teresa Romero geheilt das Spital. Romero hatte sich bei der Behandlung zweier Infizierter angesteckt und war in der Folge mit Blutplasma von Ebola-Überlebenden behandelt worden. Im bisher am schlimmsten betroffenen Liberia wiederum sei die Zahl der Neuinfektionen „ganz klar“ zurückgegangen, verkündet WHOExperte Bruce Aylward Ende Oktober. In Frankreich schließlich glaubt man, einen 15-Minuten-Schnelltest auf der Basis von Ebola-Antikörpern entwickelt

Paracelsus Today 3/2014

zu haben, der von der Funktionsweise an Schwangerschaftstests erinnert. Und auch österreichische Forscher mischen mit: Herta Steinkellner von der Abteilung für Angewandte Genetik und Zellbiologie der Universität für Bodenkultur in Wien gehört zu den Co-Autoren einer 2011 publizierten wissenschaftlichen Arbeit, auf die der zuletzt vielzitierte AntikörperCocktail „ZMapp“ aufbaut. Das Produktionssystem für die Antikörper, auf denen viele Hoffnungen ruhen, bilden übrigens gentechnisch veränderte Tabakpflanzen. Aber nicht nur an der antiviralen Front gibt es Fortschritte. Das experimentelle, ebenfalls auf österreichische Forschungen zurückgehende Medikament „FX06“ soll in Frankfurt einen der zentralen Ebola-Folgeschäden bei einem afrikanischen

Patienten hintan gehalten haben. Und zwar, indem das Peptid die durch porös gewordene Gefäßwände („Vascular Leak“) verursachten Blutungen bremsen konnte. Weckruf aus Salzburg. Anfang Oktober läuteten auch in Salzburg erstmals die Ebola-Alarmglocken. Ein Flüchtling aus Liberia war – klinisch gesund, aber mit massiver Verdachtslage – ins Universitätsklinikum der Paracelsus Universität eingeliefert worden. Einer der wichtigsten Experten in diesen kritischen Stunden ist der Krankenhaushygieniker Markus Hell, Leiter des Zentrums für Krankenhaushygiene und Infektionskontrolle am Uniklinikum.

13


Outside

Konsequente Hanghygiene und richtiger Umgang mit den Schutzanzügen sind im Krisenfall das Gebot der Stunde.

Die Herausforderung ist klar: Sollte der Patient tatsächlich das Ebola-Virus in sich tragen, muss jeder Handgriff sitzen. Hell heute: „Meine Aufgabe war die permanente Hygieneabschätzung und die Ko-Koordination sämtlicher Hygienemaßnahmen.“ Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin sorgt der Mediziner – der sich vor kurzem habilitiert hat – dafür, dass keine Fehler passieren. „Das größte Problem ist das Ausziehen der Schutzanzüge“, ist er sich bewusst. Dabei müssten Ärzte und Pflegekräfte unmittelbar und vor Ort Anweisungen für die korrekte und schrittweise Vorgangsweise erhalten. „Sie dürfen von sich aus nichts aktiv tun, denn dazu sind sie in diesen Situationen nicht imstande.“ Als nach wenigen Tagen Entwarnung gegeben werden kann, sind Erleichterung und Zufriedenheit über den funktionierenden Notfallplan groß. Trotzdem ist der Chef-Hygieniker nicht ganz glücklich.

Personal, das sich in permanentem Training befindet. Vorbildlich seien die Standards im Norden Europas und im Norden Amerikas, wo das Ebola-Virus trotz seiner Anpassungsfähigkeit und hohen Kontagiosität „keine Chance“ gehabt hätte. Hell, der auch die Salzburger Hygienetage (www.hygienetage.at) veranstaltet: „Es ist kein Zufall, dass sich die bisherigen Fälle von Übertragungen auf Mitarbeiter außerhalb Afrikas in Südeuropa und den US-Südstaaten ereignet haben.“ Doch egal, ob Ebola-Viren oder potenziell ebenfalls brandgefährliche panresistente Bakterien – aus hygienischer Sicht gibt es so etwas wie ein erstes Gebot, gegen das leider noch immer allzu oft verstoßen wird: konsequente Handhygiene (siehe auch www.who.int/ gpsc/5may/en). Hell: „Auch bei Ebola wäre weniger passiert, wenn man darauf mehr geachtet und dafür ausreichend Mittel zur Verfügung gehabt hätte.“

Hochsicherheit & Handhygiene. Und zwar mit Blick auf die Infrastruktur für derartige Krisenfälle. Hell: „Es ist jetzt in Österreich klar geworden, dass es bis dato keine entsprechende räumliche Infrastruktur gibt.“ Statt der nunmehr auf Order aus Wien in den Bundesländern implementierten Lösungen hätte er sich eine bundeseinheitliche Vorgangsweise auf nationaler Ebene gewünscht. Will heißen: eine zentrale HochsicherheitsIsoliereinheit für ganz Österreich, eine von Zentralspitälern bewusst räumlich getrennte bauliche Sonderstruktur. Dazu

Das Erbe der Pest. Doch die EbolaMedaille hat auch eine ganz andere Seite, die unter anderem mit (Medizin-) Kommunikation, Psychologie und Statistik zu tun hat. BSE, SARS, Vogelgrippe, Schweinegrippe und jetzt Ebola: Allein im letzten Jahrzehnt scheinen EpidemieNews ein echter, sich ständig beschleunigender Renner geworden zu sein. Und der Schein trügt nicht, wie sich anhand des tatsächlichen Ausmaßes einschlägiger Medienberichte (etwa unter http:// bit.ly/1gmTs3E) gut zeigen lässt. Die unübersehbare Diskrepanz zwischen den

14

Fakten und der medialen Hysterie hat aber wohl auch mit einem psychologischen Phänomen zu tun: Panik entsteht aus der Angst, dass viele Menschen in einem sehr kurzen Zeitraum ihr Leben verlieren könnten. Dazu passt auch die Hypothese, dass sich das Trauma des „Schwarzen Todes“ – die Pest forderte zwischen 1347 bis 1353 geschätzte 25 Millionen Todesopfer in Europa, ein Drittel der damaligen Bevölkerung – irgendwie in unser kulturelles Gedächtnis eingebrannt hat. Ein Panikmuster, das bis heute nachwirken würde, wie der Medizinhistoriker Robert Jütte kürzlich in der NZZ meinte. Jütte: „Wir Europäer haben nur diese unsere eigene Geschichte verdrängt – und das Verdrängte kehrt in Gestalt von Ängsten vor einer ‚neuen Pest’ wieder.“ Der prominente Risikoforscher Gerd Gigerenzer wiederum spricht in einem Interview mit der Zeit einen vielleicht noch wichtigeren Aspekt an: „Es fehlt der Bevölkerung an Risikokompetenz. Viele stellen nicht die richtigen Fragen: Gibt es Studien? Gibt es Evidenz?“ Manchmal macht aber schlicht auch der Hausverstand Probleme. So staunte der eingangs erwähnte Peter Piot anno 1976 nicht schlecht, als er den eilig im Dorf Yambuku errichteten „Sanitätskordon“ zu Gesicht bekam. Die Nonnen vor Ort hatten den eigentlich ein „Sperrgebiet“ bezeichnenden Begriff allzu wörtlich übersetzt. Und einfach ein Band (französisch: „cordon“) um das Krankenlager gespannt… •

3/2014 Paracelsus Today


, 7 Tage 24 Stunden eöffnet: die Woche g m.at www.meind

Für echtes Wohlbefinden, das einem jeden Tag neue Lebensfreude schenkt. Genauso wie die Lust an der Bewegung, die einem neue Energie bringt. Für bewusste Ernährung, die dem Körper gut tut. Einfach für alles, das Ihnen dabei hilft, ein aktives Leben zu führen. � www.meindm.at www.dm-drogeriemarkt.at � www.facebook.com/dm.oesterreich


Alumni

Traumberuf Hausärztin Kaum eine andere medizinische Tätigkeit ist so vielfältig wie der Beruf eines Hausarztes. Findet die junge Medizinerin Klara Mörwald. Und nimmt alles auf, was ihr Wissen und ihre Erfahrung für dieses Berufsziel bereichern könnte. Autor: Wolfgang Bauer ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

K

lara Mörwald ist neugierig und offen für alles, was die Medizin zu bieten hat. So war es im Studium der Humanmedizin, das sie zwischen 2004 und 2009 an der Paracelsus Universität absolvierte. So war es für die gebürtige Pongauerin auch im Turnus, der sie an verschiedene Universitätskliniken in Salzburg führte. Als spannend und lehrreich charakterisiert sie diese Jahre, überall konnte sie profitieren und wertvolle Erfahrungen sammeln für das große Ziel: Hausärztin zu werden. Patient im Mittelpunkt. Was findet sie an dieser Tätigkeit so attraktiv? Bei dieser Frage muss sie nicht lange nachdenken. Es geht um den jeweiligen Patienten und seine Beschwerden. Deren Behandlung macht häufig ein Bündel an

„Jeder Hausarzt drückt seiner Tätigkeit den eigenen Stempel auf und macht praktisch seine eigene Medizin.“

16

3/2014 Paracelsus Today


Alumni

Maßnahmen aus Erfahrung und Bauchgefühl erforderlich. „Was kann ich als Hausärztin selbst alles versuchen, wann muss ich Patienten zu Fachärzten oder in spezielle Einrichtungen weiterverweisen – das sind ungemein spannende Herausforderungen“, schätzt die Jungmedizinerin. Außerdem drücke jeder Hausarzt seiner Tätigkeit einen eigenen Stempel auf, mache praktisch seine eigene Medizin. Seit Ende des Turnus arbeitet Mörwald zu 50 Prozent in der Privatklinik Wehrle als Sekundar- bzw. Stationsärztin. Die restliche Zeit kann sie der HausarztTätigkeit widmen. Sie vertritt Ärzte, die auf Urlaub oder bei Fortbildungen sind, außerdem werden diese auch hin und wieder krank und fallen aus. „Eine super Kombination!“ sagt sie über ihre abwechslungsreichen Tätigkeiten als Stations- und Vertretungsärztin. Auch ihre Mutter hat sie bereits mehrmals vertreten können. Medizinisch vorbelastet. Mörwalds Mutter ist Allgemeinmedizinerin mit einer Praxis in Bischofshofen, der Vater ist Pflege-Pädagoge, also in der Aus- und Weiterbildung für Pflegekräfte tätig. Nur ihr Bruder arbeitet als Einziger der Familie nicht in einem medizinischen Bereich. Ob ihr Weg durch Mutter Elfriede vorgezeichnet war? – Ja und nein, so ihre Antwort: „Ich kenne die Tätigkeit von der Mutter recht gut, ich weiß auch, wie weit so eine Arbeit mit der Familie vereinbar ist oder wie die Buchhaltung einer Ordination funktioniert.“ Die 28-Jährige

Paracelsus Today 3/2014

„Es ist faszinierend, wie vielfältig und abwechslungsreich die Medizin ist.“ Dr. med. univ. Klara Mörwald

kennt aber auch die Kehrseite des Jobs: Nacht- und Bereitschaftsdienste, knapp bemessene Freizeit. Sie erinnert sich, dass ihre Mutter als diensthabende Ärztin am Wochenende nicht selten gerade dann gerufen wurde, wenn die Familie gemütlich beisammen war. Aber solche Anforderungen sind für Klara Mörwald ganz selbstverständlicher Teil dieses Jobs. „Solange man jung ist, ist das sicher kein Problem“, fügt sie hinzu. Zusatzausbildungen als Bereicherung. Das Notarzt-Diplom hat sie bereits, zurzeit absolviert sie die Ausbildung in manueller Medizin. Sie findet es faszinierend, allein mit den Händen und Fingern diagnostizieren oder therapieren zu können. Außerdem – so Mörwald – könne man durch Berührungen eine intensivere Beziehung zu den Patienten aufbauen. Auch die nötige Infrastruktur sei denkbar einfach: Im Grunde benötige man in der Ordination lediglich eine Liege und einen Hocker, um manuelle Medizin anbieten zu können. Was sie ebenfalls ins Auge fasst, sind Vertiefungen in den Bereich der Geriatrie und der Palliativmedizin – alles Dinge, die in einer Hausarztpraxis überaus hilfreich sind. Dass sie sich wie ihre Mutter (die erste Frau im österreichischen Bergrettungsdienst in den 1980er Jahren) als Ärztin in der Bergrettung engagiert, kann sie sich eher nicht vor-

stellen. Lieber widmet sich Mörwald der Kindertanzgruppe Tenneck. Dabei lernen rund 20 Kids unter ihrer Anleitung Volkstanzen. Auch Wandern und Laufen gehören zu den gern gepflegten Hobbys. Freizeit mit Freunden. Klara Mörwald bezeichnet sich als „ständig zeitlich vergeben“. Was aber keinen Stress für sie bedeutet, sondern einen hohen Freizeitwert darstellt, denn soziale Kontakte sind ihr immens wichtig. „Ich koche gerne für viele“, sagt sie. Diese Vorliebe stammt noch aus der Studentenzeit, in der sie in einer Wohngemeinschaft gewohnt hat. Von den fünf Frauen der WG haben vier Medizin studiert, alle im gleichen Jahrgang. Die fünfte ist Biologin geworden. Sie treffen sich immer noch, unternehmen etwas gemeinsam. So wie die Jungärztin auch zu anderen Kolleginnen und Kollegen ihres Jahrgangs Kontakte pflegt. So sehr sie ihre derzeitige Entdeckungsreise durch die Welt der Medizin auch schätzt, so sehr nimmt Klara Mörwalds Zeitplan zur Verwirklichung ihres Berufswunsches allmählich Konturen an. Vielleicht übernimmt sie einmal die Ordination ihrer Mutter, wenn diese in etwa fünf Jahren in Pension geht. Bis dahin kann sie noch eine Menge Erfahrung sammeln. „Dann bin ich Anfang/Mitte 30. Dann könnte es passen!“ Bei diesem Ausblick verwendet sie bewusst den Konjunktiv, wie es scheint. Bei so vielen spannenden Möglichkeiten, die die Medizin zu bieten hat! •

17


Research

Bitter-süße Seuche Der Vormarsch der Volkskrankheit Diabetes scheint unaufhaltsam – rund 600.000 Österreicher sind bereits betroffen. Doch die Medizin rüstet auf.

Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: istock, privat, Face Diabetes/OEDG, Veronika Kub

H

18

beispielsweise Feinstaub (aus Quellen wie Autoverkehr oder Passivrauchen) oder so genannte „Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe“ sowie Dioxine, wie sie etwa mit dem „Hausbrand“ von veralteten Holzheizungen ausgestoßen werden. Studien, unter anderem aus Deutschland und Dänemark, zeigen hier eindeutige statistische Übereinstimmungen, die Wirkungszusammenhänge werden aber noch nicht hinreichend verstanden. Unblutige Blutzucker-Messung. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Der Leiter der Abteilung für Innere Medizin an der Klinik Diakonissen in Salzburg und frühere Präsident der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG), Raimund Weitgasser, kennt sie aus erster Hand. Zuletzt hatte er nämlich als Tagungspräsident des weltweit größten DiabetesKongresses die Fäden gezogen. Sage und schreibe 17.500 Teilnehmer aus 132 Ländern waren im vergangenen September nach Wien gekommen, um im Rahmen der 50. Jahrestagung der „European Association for the Study of Diabetes” (EASD) die aktuellsten News aus der Diabetes-Forschung auszutauschen. Vor allem auch die Medizintechnik hat bedeutsame Fortschritte erzielt, die die Lebensqualität von Diabetikern schon sehr bald merkbar verbessern dürften. Weitgasser nennt ein Beispiel: „Ich glaube, dass die Blutzuckermessung aus dem Finger in den nächsten fünf Jahren langsam zurückgedrängt werden wird. Und wahrscheinlich in zehn

Jahren verschwunden sein wird.“ Neue Insulinpumpen mit modernster Sensortechnik, die den Blutzucker kontinuierlich mit Hilfe haarfeiner Nadelsysteme – und somit unblutig – im Unterhautgewebe messen, sind für Typ-1-DiabetesPatienten ein Meilenstein. Weitgasser: „Die ersten klinischen Studien laufen schon. Diese Technik bedeutet auf jeden Fall eine große Steigerung der Lebensqualität der Patienten.“ Gleichzeitig gibt es auch an der Medikamenten-Front bedeutende Fortschritte. Neue Medikamente. „Vor allem bei der Medikation, die beim Darmhormon GLP1 ansetzt, hat sich viel getan“, erzählt Weitgasser, der auch an der Paracelsus Universität unterrichtet. Zur Erklärung: Ein Anstieg von GLP-1 senkt vereinfacht gesagt den Blutzucker, neben den so genannten DPP-4-Hemmern setzen auch die „GLP-1-Rezeptor-Agonisten“ wie „Dulaglutid“ hier an. Das seit kurzem in den USA erhältliche DulaglutidMedikament „Trulicity“ soll es erwachsenen Typ-2-Diabetikern ermöglichen, die Frequenz der nötigen Injektionen auf lediglich einmal wöchentlich zu reduzieren. Eine weitere Gruppe von DiabetesMedikamenten wiederum sorgt dafür, dass der üblicherweise über den Harn ausgeschiedene Zucker nicht in der Niere doch noch rückresorbiert wird. Weitgasser ist auch hier hoffnungsfroh: „Man verhindert damit die Zuckerspitzen nach den Mahlzeiten und baut zusätzlich Gewicht ab.“ Klar wurde beim Kongress aber auch: Nur mit immer besseren Me-

3/2014 Paracelsus Today

alle Barry, Diego Maradona, Jazz Gitti, Karl Moik – nur eine kleine Auswahl von prominenten Namen, die zum immer größer werdenden Kreis der Diabetes-Kranken zählen. Prinzipiell handelt es sich bei Diabetes mellitus um eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, deren Hauptmerkmal ein chronisch überhöhter Blutzuckerspiegel ist. Übrigens: Die Bezeichnung (wörtlich: „honigsüßer Durchfluss“) lässt erahnen, dass die „Zuckerkrankheit“ von den Ärzten vergangener Jahrhunderte per UrinGeschmackstest diagnostiziert wurde. Es gibt zwei Haupttypen der Erkrankung: Da wäre einerseits der klassische Insulinmangel-Diabetes (Typ-1-Diabetes, früher auch als „Jugenddiabetes“ bekannt), bei dem die für die Insulinproduktion zuständigen Inselzellen der Bauchspeicheldrüse schon in jungen Jahren durch körpereigene Antikörper zerstört werden. Und andererseits der ungleich häufigere Typ-2-Diabetes („Altersdiabetes“), der sich dadurch auszeichnet, dass eine verminderte Insulin-Empfindlichkeit quasi zu einer Erschöpfung der insulinproduzierenden Zellen führt. Etwa 85 bis 90 Prozent der 600.000 österreichischen Diabetiker gehören zu zweiterer Gruppe. Experten schätzen, dass es im Jahr 2030 in Österreich bereits 800.000 Diabetiker geben könnte. Die Hauptursachen sind bekannt: ungesunder Lebensstil, Bewegungsmangel, einseitige Ernährung, Übergewicht. Durch jüngere Daten rücken zusehends auch neue Verdächtige ins Rampenlicht: Umweltschadstoffe wie


Research

Die AwarenessKampagne „FACE Diabetes“, hier mit Comedian Dirk Stermann, will auf die gesellschaftliche und gesundheitspolitische Dimension der Erkrankung aufmerksam machen.

Paracelsus Today 3/2014

19


Research

„Beginnend im Vorschulalter müssten körperliche Aktivitäten, Bewegung und Sport einen wesentlich höheren Stellenwert erhalten.“

„Ich glaube, dass die Blutzuckermessung aus dem Finger in den nächsten fünf Jahren langsam zurückgedrängt werden wird.“

Univ.-Prof. Dr. Thomas Wascher

Univ.-Doz. Dr. Raimund Weitgasser

thoden der Therapie und Symptombekämpfung wird die bitter-süße Seuche Diabetes nicht in den Griff zu bekommen sein. EASD-Präsident Andrew Boulton fand entsprechend drastische Worte und bemühte einen anschaulichen Vergleich: „Vor hundert Jahren begann der katastrophale 1. Weltkrieg. Es gab rund 17 Millionen Tote. Im Jahr 2013 waren weltweit rund fünf Millionen Menschenleben durch die Folgen von Diabetes zu beklagen, wobei das Problem epidemisch anwächst.“ Und auch in Österreich spricht man wieder Tacheles. Sugar-FACE. Und das hat – bei allem menschlichen Leid – wohl auch mit den explodierenden Kosten zu tun. Im Jahr 2010 entfielen in Österreich bereits fünf Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben in der Höhe von 31,6 Milliarden Euro auf Kosten im Zusammenhang mit Diabetes (vor allem Typ-2). Bis zum Jahr 2030 könnte sich der Finanzbedarf

auf mehr als acht Milliarden Euro hochschrauben, glauben Experten. Mehr noch: Die Kosten eines frühzeitigen Ausstiegs aus dem Erwerbsleben sind hier noch gar nicht berücksichtigt. Erst im November hat die ÖDG eine Awareness-Kampagne unter dem doppeldeutigen Namen „FACE Diabetes“ (www. facediabetes.at) ins Leben gerufen, um das öffentliche Bewusstsein rund um die Erkrankung – vor allem mit Blick auf Vermeidung und Früherkennung – zu verbessern. Mit zahlreichen öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen – etwa einem TV-Spot mit Comedian Dirk Stermann im Zuckerlgeschäft – sollte so auf die gesellschaftliche und gesundheitspolitische Dimension der Erkrankung aufmerksam gemacht werden. Thomas Wascher vom Wiener Hanusch-Krankenhaus und Nachfolger Weitgassers als ÖDG-Präsident: „Wir sind alle gefordert, uns über das Problem bewusst zu werden.“ Das umso mehr, als „Altersdiabetes“ mittler-

weile sogar bei Kindern im Steigen begriffen sei, wie er warnt. Auch Hermann Toplak von der Medizinischen Uni Graz fordert eindringlich: „Wir müssen die Gesellschaft aufmerksam machen.“ Ungesunde Technik. Die fortschreitende Technisierung im Alltag – man denke nur an Aufzüge, Rolltreppen, überall verfügbare Verkehrsmittel – würde zwar Menschen mit Behinderungen den Alltag erleichtern, aber mittlerweile gleichsam „die gesunden Menschen behindern“, so Toplak. Alle Experten sind sich indes einig, dass primär eine Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung die Basis einer erfolgreichen Behandlung von Typ2-Diabetes-Patienten bilden. Übrigens: Der im Englischen längst gebräuchliche Begriff „Diabesity“ bringt die enge Verbindung zwischen Diabetes und Fettleibigkeit („obesity“) perfekt zum Ausdruck. Weitgasser rät zur Strategie der kleinen Schritte, und zwar im wahrsten

Unblutiger Hoffnungsträger?! In klinischen Studien werden zur Zeit neue Insulinpumpen zur Blutzuckermessung von Typ-1-Diabetes-Patienten getestet.

20

3/2014 Paracelsus Today


Research

Weitgasser plädiert für die „Strategie der kleinen Schritte“ wie Stiege statt Lift.

Sinn des Wortes: „Das Wichtigste ist, bei den kleinen Dingen anzufangen und beispielsweise die Stiege statt des Lifts zu nehmen.“ Auch schnelle Spaziergänge wären für Sport-Verweigerer durchaus eine lohnende Option, so der Salzburger. Doch es gibt noch ein anderes Problem: jene bis zu 200.000 Österreicher, die gar (noch) nicht wissen, dass sie zuckerkrank sind. Was die Frage aufwirft: Wie merke ich, dass ich Diabetes habe? Zu den Warnsignalen gehören unter anderem gesteigerter Harndrang und mehr Durst, Müdigkeit und Antriebslosigkeit, oder auch unbeabsichtigter Gewichtsverlust. Das Dilemma: Da Diabetes nicht weh tut, leiden viele Betroffene zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits unter Folgeschäden. Was tun? Ein guter erster Schritt könnte das Ausfüllen des Diabetes-Risiko-Tests sein, den FACE Diabetes online anbietet (siehe www. facediabetes.at/findrisk.html). Und wie gesagt: Bewegung ist Leben. •

Das natürliche He ilmit tel gegen trockene Kehlen. Die Kunst, die Natur zu geniessen:

Stiegl-Paracelsus-Zwickl.

Österreichs Nr.1 Zwickl – 100 % biologisch.

Tausendmal Ebola Laut „Österreichischem Diabetesbericht 2013“ sind in Österreich rund 430.000 Menschen mit Diabetes mellitus diagnostiziert. Auf Basis von Studien aus Süddeutschland muss aber zusätzlich von einer Dunkelziffer von weiteren rund 150.000 bis 200.000 Diabetes-Kranken ausgegangen werden. In Mitteleuropa ist die Zahl der „Zuckerkranken“ in den letzten 15 Jahren um rund 40 Prozent gestiegen. Im Jahr 2030 könnte es demnach in Österreich sage und schreibe 800.000 Diabetiker geben, so die Schätzungen der ÖDG. Schon heute stirbt in der Alpenrepublik alle 50 Minuten ein Mensch an den Folgen von Diabetes – die meisten dieser rund 10.000 Todesfälle pro Jahr sind auf Herzinfarkt und Schlaganfall zurückzuführen. Weltweit sollen 2013 rund fünf Millionen Menschenleben durch die Folgen von Diabetes zu beklagen gewesen sein. Damit wäre der jährliche Blutzoll der Zuckerkrankheit etwa tausendmal so hoch wie jener des zuletzt medial allgegenwärtigen Ebola-Fiebers.

Paracelsus Today 3/2014

21

Braukunst auf höchster Stufe.

www.facebook.com/stieglbrauerei


Update

Raum für Entwicklung Vor einem Jahr wurde das „Haus C“ der Paracelsus Universität in Salzburg feierlich eröffnet und bietet seither zahlreichen Mitarbeitern, Studierenden und Nutzern ihr tägliches Arbeitsumfeld. Hier einige Stimmen zu Möglichkeiten und Arbeitsumfeld des Forschungs- und Lehrgebäudes. Fotos: Paracelsus Universität, Berger+Parkinnen

„Für das Medizinische Simulationszentrum ist es ein großer Vorteil, Basic Skills-, Advanced Skills- und Teamtrainings an einem Ort durchführen zu können. Das ermöglicht uns, ein breites Spektrum von Inhalten und Formaten maßgeschneidert anzubieten. Beispiele für den themenspezifischen spezifischen Einsatz verschiedener Methoden sind der Neonatologie-Workshop und das neue Modellprojekt »Simulation in der Anatomie«.“ Priv.-Doz. Dr. Florian Lagler, Geschäftsführer des Clinical Research Centers Salzburg

„Das Haus C bietet bessere Möglichkeiten zur Interaktion mit anderen Forschungsgruppen. So erfolgt bei uns in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Experimentelle Neuroregeneration gerade der Aufbau eines High-end-Elektrophysiologie-Messplatzes zur Charakterisierung von Zellen in Gehirnschnitten.“ Priv.-Doz. Dr. Martin Jakab, Institut für Physiologie und Pathophysiologie

„Wir setzen auf die Förderung des wissenschaftlichen Austausches. Das neue Forschungs- und Lehrgebäude bietet mit dem fl flexiblen exiblen Auditorium, dem offenen Foyer und der zeitgemäßen Technik einen idealen Ort für Symposien und Kongresse. Ein Ambiente, in dem Begegnungen – stattfinden thematisch passend beheimatet – stattfi nden können.“ Mag. Katharina Tschernutter, Veranstaltungs- und Kongressmanagement

„Die Möglichkeit, seinen zukünftigen Arbeitsplatz nach Wunsch und Bedarf zu gestalten, stellte für uns eine riesige Chance dar. Nach einer hektischen Umzugsphase wurde schnell spürbar, dass das Raumkonzept mit gemeinsamen Labor- und Aufenthaltsräumen die Interaktionen zwischen den Forschungsinstituten deutlich verstärkt hat.“ Univ.-Prof. Dr. Sébastien Couillard-Després, Vorstand des Instituts für Experimentelle Neuroregeneration

„Die Infrastruktur, die mit diesem neuen Gebäude geschaffen wurde, erlaubt uns, Forschung und Entwicklung auf einem hohen Niveau zu betreiben. Für alle SCI-TReCS-Mitarbeiter bietet sich nun die Möglichkeit, mit verbesserter internationaler Sichtbarkeit wertvolle Beiträge zum wissenschaftlichen Fortschritt zu leisten.“ Univ.-Doz. Dr. Mario Gimona, Leiter Herstellung GMP & Core Facility Mikroskopie, Spinal Cord Injury & Tissue Regeneration Center Salzburg (SCI-TReCS)

22

3/2014 Paracelsus Today


Paracelsus Shop

PARACELSUS SHOP Ganz in der Tradition renommierter internationaler Hochschulen bietet auch die Paracelsus Universität edle und praktische Produkte im Paracelsus Shop zum Kauf an. Besuchen Sie uns unter www.pmu.ac.at/shop

Funktionsjacken Kaffeehäferl mit Karikaturen von Thomas Wizany Kapuzenpullover Mousepads Polo-Shirts Pullover Regenschirme Schlüsselbänder Seidenkrawatten Seidentücher T-Shirts USB-Sticks

Paracelsus Today 3/2014

PARACELSUS SHOP

23


Research

Das große Ganze und die Stammzelltherapie Dirk Strunk leitet das Forschungsinstitut für experimentelle und klinische Zelltherapie und erforscht die enorme Potenz von Stammzellen und deren Wirkung für neue Therapieverfahren. Autorin: Ilse Spadlinek ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

D

ie ersten Blutstammzelltransplantationen hat Nobelpreisträger Edward D. Thomas in den 50er-Jahren in Seattle durchgeführt – an hundert Patienten, die an unheilbarer Leukämie litten und dem Tod geweiht waren. Zehn dieser Erkrankten haben letztlich überlebt. Eine äußerst riskante Therapie ist es noch heute, aber neue Forschungserkenntnisse und die Zusammenarbeit vieler Wissenschafter und Ärzte weltweit haben die Ergebnisse für die Patienten bedeutend verbessert, vor allem bei Bluterkrankungen wie Leukämie und Lymphomen. Dabei wird nach einer Chemo- oder Strahlentherapie das blutbildende System des Patienten durch die Transplantation von frischen Blutstammzellen, die man direkt aus

dem Blut oder aus dem Knochenmark gewinnt, wieder aufgebaut. Als „Stammzelltransplanteur mit mehr als 15 Jahren Erfahrung, der auch in Emergency-Room und Forschung tätig war“, kam Dirk Strunk 2012 vom Universitätsklinikum Graz nach Salzburg, um hier das Forschungsinstitut für experimentelle und klinische Zelltherapie an der Paracelsus Uni aufzubauen und zu leiten. Stammzellen faszinierten den Internisten mit Ausbildung in Hämatologie, medizinisch-internistischer Onkologie und Immunologie seit jeher: „Wir hatten in Graz sehr gute Erfolge mit der Entwicklung neuer Stammzelltherapien, darauf wollte ich mich konzentrieren. Ich habe Ausschau gehalten nach einer

Am Monitor verfolgen Strunk und sein Team die Regeneration der Zellen.

24

Umgebung und Leuten mit ähnlichen Interessen – so bin ich relativ rasch in Salzburg gelandet“. Derzeit steht Strunk „mit beiden Beinen im Labor, spätestens Anfang nächsten Jahres ist ein Fuß bereits wieder in der Klinik, wo wir gemeinsam mit den Neurologen die erste Studie starten.“ Das Forschungsinstitut für experimentelle und klinische Zelltherapie ist Teil des Zentrums für Querschnitt- und Geweberegeneration (SCI-TReCs), wo die Ergebnisse der Grundlagen- und der klinischen Forschung zusammenlaufen. Dabei ist die Koordination und die Vernetzung der Forschungsgruppen untereinander ein besonders wichtiges Anliegen: „Es ist ja so, dass beispielsweise die Experten für Neuroregeneration und wir als Experten für Gewebe- und Immunsystemregeneration quasi auf unterschiedlichen Planeten leben“, sagt der Institutsvorstand. „Wir haben so viel Spezialwissen, dass wir teilweise nicht einmal die Terminologie der anderen verstehen. Das soll sich ändern.“ Der Fokus von Strunk und seinem Team liegt auf den mesenchymalen Stamm-/ Progenitorzellen, adulten Stammzellen im Blut, dem blutbildenden Knochenmark und anderen Geweben. Diese „multipotenten“ Stammzellen können nicht nur Bindegewebe, Knochen und Knorpel bilden, sie modulieren auch das Gewebesystem in der Umgebung der Organe und beeinflussen das Immunsystem. „Nach einer Verletzung oder ei-

3/2014 Paracelsus Today


Research

Univ.-Prof. Dr. Dirk Strunk ist Vorstand des Forschungsinstituts für experimentelle und klinische Zelltherapie.

ner Virusattacke mobilisiert der gesunde Körper die Stammzellen und leitet sie durch die Blutbahn dorthin, wo sie gebraucht werden. Wir messen die kleinen Mengen an Stammzellen, isolieren sie und vermehren sie mit Hilfe neuartiger Verfahren – Stichwort Tissue-Engineering (Anm. der Red.: Gewebekonstruktion, -züchtung). Nach unseren ,Protokollen‘ können dann im GMP-Labor die Zellen hergestellt werden, die das fehlende körpereigene Regenerationspotenzial ersetzen. Das ist das Grundkonzept der regenerativen Stammzelltherapie: Den Körper bei seiner eigenen Regeneration dort zu unterstützen, wo er das nicht schafft oder wo die Fähigkeit dazu abnimmt. Beim Herzinfarkt beispielsweise, bei Parkinson, bei schwerem Schlaganfall und auch in der Frühphase der Querschnittslähmung durch Regeneration des Immunsystems.“ Spektakuläre Erfolge gibt es bereits bei der Geweberegeneration, wie das Beispiel eines Unfallpatienten von Herbert Resch, dem Rektor der Paracelsus Uni und Primar der Salzburger Uniklinik für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, gezeigt hat. Ein fehlendes Knochenstück im Bein des Patienten konnte wieder nach- bzw. zusammenwachsen – nachdem Dirk Strunk dem Hüftknochen

Paracelsus Today 3/2014

körpereigene Stammzellen entnommen, in Graz mittels Tissue-Engineering behandelt und dann wieder zurücktransplantiert hatte. Heute kann der Patient wieder laufen und Motorradfahren. „Um klarzustellen, ob das bei jedem Patienten gleich gut funktioniert, braucht man jedoch umfassende klinische Studien“, sagt Strunk. Wie lange dauert es, bis die Forschungsergebnisse beim Patienten ankommen? Dazu meint der Wissenschafter: „Zehn Jahre, mal kürzer, mal länger. Von der ersten Blutstammzelltransplantation bis heute ist ein halbes Jahrhundert vergangen und erst jetzt wissen wir ungefähr, wo wir sind. Wir haben die Pflicht, sehr vorsichtig zu sein, denn wir wissen um die enorme Potenz der Stammzellen und auch um mögliche unerwartete Wirkungen, wenn die Zellen ihr Potenzial entfalten. Die oberste Prämisse lautet »First do no harm«. Es ist sicherzustellen, dass wir dem Patienten helfen und ihn nicht schädigen. Ich sage also: Lasst es uns schrittweise machen ...“ •

„Es ist ein unschätzbarer Vorteil des Regenerationszentrums, dass die Forscher neue Stammzell-Therapiekonzepte entwickeln, die Erfordernisse der Herstellung von Medizinprodukten direkt mit dem Team im GMP-Labor abstimmen und am selben Campus mit den Partnern in den Unikliniken optimale klinische Protokolle erarbeiten können.“ Univ.-Prof. Dr. Dirk Strunk

25


Outside

50 Jahre Sanofi Stiftung Mit dem Sanofi-Preis fördert die Sanofi Stiftung seit 50 Jahren hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Medizin in Österreich. Neben den medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck wird der Preis seit 2010 auch an der Paracelsus Universität in Salzburg vergeben. Autorin: Sabine Ritzinger ∙ Foto: Sanofi Österreich

„Die jungen Wissenschafter legen mit ihren Arbeiten auf dem Gebiet der Grundlagenforschung den Grundstein für Innovationen, die essenziell für Weiterentwicklung und die Gewinnung neuer Erkenntnisse in den Naturwissenschaften sind.“ Mag. Sabine Radl, Geschäftsführerin Sanofi Österreich

A

nlässlich des Jubiläums zu 50 Jahren Sanofi Stiftung bat Sanofi Österreich am 18. September 2014 zur Feier in die Räumlichkeiten der Börsensäle in Wien. Über 200 ehemalige Preisträger der vergangenen 50 Jahre trafen zusammen, um diesen Anlass gemeinsam zu feiern und die diesjährigen herausragenden Wissenschafter zu ehren. Gemeinsam mit Forschungsdekan Gerd Rasp waren auch die ehemaligen Preisträger der Paracelsus Universität und Salzburger Universitätskliniken, Vizerektorin Eva Rohde, Helmut Hintner (emeritierter Vorstand der Universitätsklinik für Dermatologie), Richard Greil (Vorstand der Universitätsklinik für Innere Medizin 3) und Markus Paulmichl (Vorstand des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie) angereist. Die Sanofi Preise werden von den medizinischen Unis in Österreich einmal im Jahr ausgeschrieben und dort von einem Kuratorium aus Professoren ermittelt. Gefördert werden sollen vor allem jene Arbeiten, die eine wesentliche Grundlage zur Entwicklung neuer Therapiestrategien sowie auch zur Prophylaxe von Erkrankungen und Gesundheitserhaltung darstellen. Seit 2010 erfolgt die Verleihung auch an der Paracelsus Universität, die vom Pharmaunternehmen für ihre Preisträger – identisch zu den Medizinuniversitäten Wien, Graz und Innsbruck – einen Betrag von 9000 Euro zur Verfügung gestellt bekommt. Die jeweiligen Rektoren

26

V.l.n.r.: Sabine Radl, Geschäftsführerin von Sanofi Österreich, mit Vizerektorin Eva Rohde, den Preisträgern Eva Grössinger, Sebastian Hofbauer, Christina Gruber und Ulrich Koller sowie Forschungsdekan Gerd Rasp von der Paracelsus Universität.

– im Fall der Paracelsus Uni Vizerektorin Eva Rohde – und Sabine Radl, Geschäftsführerin von Sanofi Österreich, übergaben die Preise. Einen Überblick über die einzelnen Arbeiten lieferten die Preisträger selbst: allerdings nicht live, sondern in einem zuvor aufgezeichneten Video. Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner gratulierte per Videobotschaft und würdigte das langjährige und kontinuierliche Engagement des Unternehmens in der Förderung junger Forscher. Die Preise der Paracelsus Uni gingen an

folgende vier Wissenschafter: Eva Grössinger (Targeting proliferation of chronic lymphocytic leukemia cells through KCa3.1 blockade) und Sebastian Hofbauer (Tiam1/Rac1 signals contribute to proliferation and chemoresistance but not motility of chronic lymphocytic leukemia cells), beide zum Zeitpunkt der Einreichung an der Salzburger Uniklinik für Innere Medizin 3, sowie an Christine Gruber und Ulrich Koller von der Salzburger Uniklinik für Dermatologie (The design and optimization of RNA trans-splicing molecules for skin cancer therapy).

3/2014 Paracelsus Today


tion fer a r pe rans o o e K how T g i r äh now- s! j g lan en K Praxi e i r d nend aft – ü f ke span nsch n a D inen isse e W und

„Ich mach mir keine Sorgen im Alter, denn bei SeneCura fühle ich mich rundum wohl.“ Cäcilia Wichernik, Bewohnerin SeneCura Sozialzentrum Grafenwörth

www.senecura.at


Very Personal

„Wir müssen noch viel mehr leisten“

D

ie offenkundig nicht vorhandene Freude über eine erbetene fünfminütige Pause am PET/ CT an der Salzburger Universitätsklinik für Nuklearmedizin und Endokrinologie ist der ärztlichen Mitarbeiterin von Vorstand Christian Pirich anzusehen. Die Zeit drängt, oder anders formuliert: Patienten warten, und ein Foto vom Chef für Paracelsus Today könne doch auch anderswo gemacht werden. Spontan einsetzendes schlechtes Gewissen und Einsicht vertreiben beinahe wortlos Fotograf, Journalist und den Primar aus diesem Raum – ohne Fotoshooting. Warum diese Situation geschildert werden musste, ist mit Zahlen deutlich festzumachen: Pro Jahr werden 27.000 Patienten an der Nuklearmedizin in Salzburg von nur sieben Ärzten diagnostisch behandelt. Zeit ist also kostbar! Die Universitätsklinik für Nuklearmedizin beschäftigt sich mit der Anwendung von radioaktiven Stoffen zur Therapie und Diagnose verschiedener Krankheiten, die Endokrinologie mit der Diagnose und Therapie von Osteoporose und Schilddrüsenerkrankungen. Funktionsstörungen und Erkrankungen diverser

28

Das Tätigkeitsfeld von Christian Pirich ist weit – nur so viel vorneweg: Mit radioaktiven Substanzen ortet der erfahrene Mediziner beispielsweise kleinste Krebszellen bei Patienten oder therapiert erkrankte Schilddrüsen. Als neuer Dekan für Studium und Lehre der Paracelsus Universität will er mit hoher Qualität und Internationalität den künftigen Absolventen die Weichen für eine gute berufliche Zukunft stellen. Autor: Gottfried Stienen Foto: Paracelsus Uni/wild+team

Organe (zum Beispiel Durchblutungsstörungen des Herzens, eingeschränkte Nierenfunktion) oder tumoröse Knochenerkrankungen können zu einem frühen Zeitpunkt festgestellt werden, um dann die nötige Therapie einzuleiten oder anzupassen. Die Diagnostik und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen mit PET/CT ist ein Haupteinsatzgebiet. Mit der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) werden Stoffwechselprozesse von Körperzellen sichtbar, Krebszellen erscheinen auf dem PET-Bildschirm als leuchtende Punkte. Die Computer-

Tomographie (CT) lokalisiert die Zellen und stellt die Gewebestruktur dar. Selbst kleinste Tumore können aufgespürt werden. PET/CT ist die modernste Technik und ermöglicht einerseits ein rechtzeitiges Erkennen der Krankheit, eine exakte Diagnose und danach eine optimale Therapieplanung. Ein Satz noch zur technischen Entwicklung: Vor zehn Jahren lag der Patient noch zirka 45 Minuten in dieser Röhre, heute nur noch maximal 15 Minuten. Eine Erleichterung für die Patienten und Zeitgewinn. Christian Pirich hat mit seinen ärztlichen Mitarbeitern also reichlich Arbeit, doch „in einem guten Team zu arbeiten macht Freude und ist keine Belastung“. Belastet sei jeder Patient mit seiner Krankheit und den damit verbundenen Ängsten. Das PET/CT-Gerät, obwohl groß und beeindruckend, bereite den Patienten keine Angst, auch eine mögliche Behandlung mit radioaktiven Stoffen erzeuge keine Unsicherheit oder gar Furcht. „Angehörige empfinden das anders“, erzählt Pirich. „Die Momente, wo man nicht mehr helfen kann, machen tief betroffen, auch mich. Zugleich sind derartige Situationen eine Stimulation, was man noch besser machen könnte.

3/2014 Paracelsus Today


Very Personal

Christian Pirich empfindet die Arbeit im Team als Freude. Auch als Dekan für Studium und Lehre der Paracelsus Uni will er nicht als Einzelperson handeln.

Es entsteht ein starker innerer Antrieb, nach neuen Erkenntnissen zu forschen.“ Als universitäre Einrichtung müsse noch mehr geleistet werden, auch die Politik sei gefordert. Salzburg habe in einigen Fächern einen sehr hohen Standard, doch in der Bildgebung gebe es auf technischer Seite noch bessere Möglichkeiten. Erlaubt sei ein (neidischer) Seitenblick auf das AKH Wien.

ken und Handeln Wert legen. „Mit der Entwicklung der Paracelsus Universität darf man durchaus zufrieden sein, aber nicht selbstzufrieden. Das Hinterfragen, die Neugierde, die Leistungsbereitschaft in Lehre und Forschung sind für mich Attribute einer Universität.“ In den USA sei dieser „spirit nach mehr“ vorhanden und spürbar. Das soll auch in Salzburg so sein.

„Wir messen uns in Salzburg als Universitätsstandort am europäischen Standard“, betont Pirich und geht mit viel Ambition an seine neue Aufgabe als Dekan für Studium und Lehre der Paracelsus Universität heran, die er mit 1. Jänner 2015 als Nachfolger von Michael Studnicka wahrnimmt. „Wir dürfen dieses Ziel nie aus den Augen verlieren“, meint der knapp 50-Jährige, der sein Medizinstudium in Wien absolviert und vom AKH Wien vor zehn Jahren den Weg nach Salzburg gefunden hat. Natürlich war der Chefposten in Salzburg Beweggrund zum Wechsel von der Donau an die Salzach, doch auch „die neu gegründete private Universität war für mich hoch attraktiv“. Als Dekan will er auf weiterhin hohe Qualität in der Ausbildung und mehr internationales Den-

Die Aufbauarbeit im Bereich Studium und Lehre sei bisher ausgezeichnet erledigt worden, es gebe für ihn nichts wesentlich Neues zu organisieren oder aufzustellen. Es gehe um mittelfristige Entwicklungen, die Pirich nicht als Einzelperson, sondern im Team machen wolle. Internationalität entstehe für eine wissenschaftliche Fakultät durch die Zuwendung und Interaktion mit anderen Institutionen in anderen Städten und Ländern. Der zweite Standort der Paracelsus Universität mit dem Humanmedizinstudium in Nürnberg sei dafür der richtige Schritt gewesen: „Man lernt dazu und steht auch im Vergleich mit den klinischen Partnern.“ Dem gebürtigen Steirer wird Geduld abverlangt werden, einiges muss sich erst noch in den Köpfen etablieren. Ausdauer bringt Pi-

Paracelsus Today 3/2014

rich mit – er ist begeisterter Läufer über längere Strecken und trainiert dreimal wöchentlich. Als Dekan weiß er, dass die Bedingungen für die Studierenden stimmen müssen, an beiden Standorten. Seinen Beobachtungen in Salzburg zufolge sollten die Medizinstudierenden für die Unikliniken der Paracelsus Uni noch mehr begeistert und besonders beim Berufsstart gut begleitet werden. Feedback könne man sich mittlerweile von den Alumni holen. Beweggründe, einen Arbeitsplatz anzunehmen, sind heute nicht Gehalt und Arbeitszeit allein. Trotzdem sollen junge Ärzte auch woanders hingehen, ins In- oder Ausland. „Dort kann jeder sich individuell weiterbilden und arbeiten.“ Nur müsse der Qualitätsanspruch der Unikliniken der Paracelsus Uni hochgehalten werden, dann würden Alumni später auch gerne nach Salzburg oder Nürnberg an die Klinik zurückkehren. Sein Handeln sieht Christian Pirich als „konsequent, nicht stur“. Konsequentes Tun als Dekan wird nötig sein – im Sinne der Qualität für die Universität und deren Studierende und zu guter Letzt für alle Patienten. •

29


Education

Die jüngsten Humanmedizin-Jahrgänge der Paracelsus Uni in Nürnberg (Bild oben) und Salzburg (Bild unten) bei der White Coat Ceremony.

White Coat Ceremony

Von wegen Götter in Weiß: Was wirklich hinter der White Coat Ceremony steckt. Und was daraus werden könnte. Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: Paracelsus Uni

Im

November 2008 ist Salzburg zu Besuch in Rochester, Minnesota. Unter der Leitung von Rektor Herbert Resch nehmen 17 Primarärzte und acht wissenschaftlich besonders engagierte Oberärzte des Universitätsklinikums der Paracelsus Universität am „Mayo Salzburg Clinical and Translational Science Symposium“ teil. Ziel der Mission ist es, den Austausch mit der Mayo Medical School zu pflegen und vom großen Vorbild und Partner zu lernen. Ebenfalls mit von der Partie sind die Dekane der Paracelsus Uni, darunter der Pneumologe Michael Studnicka, damals Dekan für Akademische Angelegenheiten. Neben vielen Impulsen und großen Ideen nehmen die Salzburger auch eine kleine Idee mit nach Hause: die in den USA weit verbreitete „White Coat Ceremony“ auch in Salzburg – und somit in Österreich – einzuführen. Gesagt, getan: 2009 feiert die White Coat Ceremony, bei der die Studienanfän-

30

ger symbolisch erstmals einen weißen Arztkittel anlegen, auch an der Salzach Premiere. Ziel, nicht Status. „Die White Coat Ceremony steht dafür, eine ärztlich-professionelle Haltung einzunehmen“, erklärt Studnicka. Die tiefere Bedeutung des „weißen Mantels“ für die berufliche Zukunft der Humanmedizin-Studierenden als Arzt oder Ärztin erklärt er so: „In dem Augenblick, in dem ich den Mantel anziehe, kann mein Gegenüber – meist der Patient oder sein Angehöriger – mit meiner Professionalität rechnen. Mit meiner Empathie, meiner ärztlichen Schweigepflicht und der Zurverfügungstellung meines Wissens.“ Rosemarie Forstner, bis vor kurzem Dekanin für Studentische Angelegenheiten, hat die Zeremonie für die Erstsemestrigen der Paracelsus Uni in den letzten Jahren geleitet. Eine Unterscheidung ist ihr wichtig: „Die White Coat Cerem-

3/2014 Paracelsus Today


„Mit der White Coat Ceremony wird die Professionalität bewusst gemacht – im Sinne von ‚Kleider machen Leute‘.“ Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka ony ist ein Ritual, das die Paracelsus Universität an den Anfang des Medizinstudiums setzt. Der Mantel signalisiert aber keinen Status, sondern das gemeinsame Ziel von Paracelsus Uni und Studierenden – nämlich Anforderung und Anspruch des ärztlichen Berufsstandes zu erfüllen.“

SALZBURG – WIEN – SALZBURG

Chicago 1989. Die Wiege der an US-amerikanischen Medizinuniversitäten weit verbreiteten Zeremonie dürfte 1989 an der University of Chicago gestanden sein. Die damalige Studiendekanin Norma Wagoner hatte sich daran gestoßen, dass Studienanfänger immer wieder bei Gelegenheiten mit „Shorts und mit Baseball-Kappen“ auftauchen würden, bei denen „Patienten ihre Herzen ausschütten“ würden. Übrigens: Wie die Wissenschaft heute weiß, eignen sich Rituale perfekt dazu, um besondere Momente zu markieren. Übergangsrituale aller Art – von den Freimaurern bis hin zu den Pfadfindern – nehmen dieses Wissen seit langem vorweg. Gut 30 Jahre später ist die bei den Studierenden beliebte White Coat Ceremony längst fixer Bestandteil der Paracelsus-DNA und wird alljährlich im Beginners Seminar des ersten Studienjahres abgehalten, auch um einen Verhaltenskodex zu transportieren und über die spezifischen Klinikspielregeln zu informieren. Mit dem Studienstart 2014 wurden erstmals auch am neuen Studienstandort Nürnberg weiße Arztkittel ausgeteilt – und mit freudestrahlenden Gesichtern angezogen.

VORTEILSCARD Family: lohnt sich schon ab der 1. Reise

Patientenkittel! Aber natürlich gibt es auch die Gefahr, missverstanden zu werden. Standesdünkel sind in einer Welt, die die „Götter in Weiß“ von früher nicht mehr gut findet und in der traditionelle, aber fragwürdige Begriffe wie „Patientengut“ längst auf Verständnislosigkeit stoßen, eben einfach fehl am Platz. Wer sich diese Gefahr aber bewusst macht und ihr entgegentritt, hat ausgezeichnete Argumente auf seiner Seite, die White Coat Ceremony zu genießen: So werden dadurch zweifellos das Zusammengehörigkeitsgefühl zur Uni und die Motivation für das Studium gestärkt. Und stolz darf man ja ruhig auch sein. Manche glauben sogar, dass der weiße Mantel die Empathie seines Trägers fördern kann. Andererseits: Gerade die Fähigkeit zu Empathie und Perspektivenwechsel könnten durch den gegenteiligen Ansatz vielleicht noch besser gefördert werden – das Anlegen der in Krankenhäusern üblichen Patientenkittel. Übrigens eine Diskussion, die mittlerweile in den USA (siehe etwa http://bit.ly/1xlChJF) geführt wird. Wie wäre es eigentlich, an der Paracelsus Universität zusätzlich zum White Coat symbolisch auch einen Patientenkittel zu überreichen? •

VORTEILSCARD Jugend: lohnt sich schon ab der 1. Reise

VORTEILSCARD Senior: lohnt sich schon ab der 1. Reise VORTEILSCARD Classic: lohnt sich schon ab der 3. Reise

G´SCHEIT SPAREN. ÖBB FAHREN. MIT DER ÖBB VORTEILSCARD.*

Jetzt online n! bestelle Alle Infos auf oebb.at/VORTEILSCARD

* Angaben beziehen sich auf Reisen von Salzburg nach Wien BUCHTIPP When Doctors Become Patients – Robert Klitzman, Oxford University Press 2007, ISBN-13: 978-0195327670

Paracelsus Today 3/2014

31

und retour über den verkehrsüblichen Weg in der 2. Klasse. Ab der angegebenen Reiseanzahl ist der Gesamtpreis für VORTEILSCARD und ermäßigte ÖBB Standard-Tickets günstiger als unermäßigte ÖBB Standard-Tickets. Basis für die VORTEILSCARD Family: ein Erwachsener und mindestens ein mitreisendes Kind von 6 bis 14 Jahre. Es gelten die Tarifbestimmungen und AGB der ÖBB.


Fokus On

32

3/2014 Paracelsus Today


Fokus On

Zeitlos, unverzichtbar – oder nicht? Abgehört! Dieses Wort, gelesen oder gehört, erzeugt Aufmerksamkeit. Und ein beklemmendes Gefühl. Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: istock, Science Museum London, Christian Medical College Vellore

A

bgehört. Abhörskandal, Überwachung, sogar global, Spionage. Alles Wörter, die Gedanken mit einem schlechten Gefühl auslösen. Wer will schon gerne überwacht, abgehört werden? Der Amerikaner Edward Snowden hat die Welt mit seinen Enthüllungen über Abhörmethoden schockiert. Und doch ist mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit jeder von uns schon mindestens einmal im Leben abgehört worden. Wer kennt nicht das Gefühl, die Luft anhalten zu müssen und auf seiner Haut für einen kurzen Augenblick die Kälte eines Metallringes zu spüren, bevor man abgehört wird? Gemeint ist das Abhören mit dem Stethoskop, diesem scheinbar so unscheinbaren Gerät in der Medizin. In der medizinischen Terminologie wird der Vorgang des Abhörens „Auskultation“ genannt. Ein sehr sperriger Ausdruck, abhören klingt wohl gefälliger – wenn man in der Welt der Medizin bleibt. Das Stethoskop ist ein einfaches, ganz wichtiges Diagnosemittel zur Untersuchung von Lunge, Herz und Darm und wird in der Human- und Veterinär-

Paracelsus Today 3/2014

medizin angewendet. „Das Stethoskop dient zur Primärdiagnostik und spielt bei niedergelassenen Ärzten, aber auch bei Spitalsärzten eine große Rolle“, betont Wolfgang Blümel, praktischer Arzt in Salzburg. Dieses einfache Gerät, das man auch aus vielen Doktorfilmen, ungezählten TV-Arztserien und natürlich in der Realität kennt, ist aus dem ärztlichen Alltag auch heute nicht wegzudenken. Dieses Diagnosewerkzeug ist wie eine „alte Dame“ und schon fast 200 Jahre alt. Erfunden wurde das Stethoskop im Jahr 1816 von René Théophile Hyacinthe Laennec in Frankreich. Der Legende nach brachten spielende Kinder im Oktober 1815 den jungen Arzt bei einem Spaziergang vorm Louvre auf die Idee. Er beobachtete, wie ein Bub mit einem Nagel am Ende eines Astes kratzte. Seine Spielkameraden hatten ihre Ohren auf das andere Ende des Astes gelegt und freuten sich über die Geräusche, die vom Holz übertragen wurden. Einige Monate später wurde der Mediziner in Paris von einer jungen Frau mit Herz-

„Das Stethoskop ist ein einfaches diagnostisches Medizinergerät, aber es kann sehr viel.“ Univ.-Prof. Dr. Rainald Seitelberger, Universitätsklinik für Herzchirurgie in Salzburg

beschwerden aufgesucht. Die damals übliche Methode – das ärztliche Ohr direkt auf den Brustkorb zu legen und solchermaßen zu „hören“, was der Patientin fehlen könnte – kam bei besagter Frau aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Einer der Gründe soll die Dickleibigkeit der zu Untersuchenden gewesen sein – Zeugen dafür gibt es nicht. Also nahm Laennec ein Blatt Papier, rollte es fest zusammen, legte es an das Herz der Patientin, sein Ohr an das andere Ende, horchte und – staunte: die Herzschläge waren nun viel deutlicher zu hören als mit bloßem Ohr. Auch die so genannten „Rasselgeräusche“ der Lunge ließen sich viel besser unterscheiden. Die Entwicklung des Stethoskops wurde nun von Laennec vorangetrieben. Aus der Papier-Abhör-Methode kam als nächster Schritt ein starres, hölzernes Hörrohr – ein zwischen 25 und 31 Zentimeter langes Holzrohr, unten trichterförmig gestaltet, und oben mit einer runden Scheibe versehen, der so genannten Ohrplatte, gewöhnlich aus Elfenbein. Das untere Ende von rund 2,6 bis 3,9 Zentimeter Durchmesser musste abgerundet sein, damit es beim Aufsetzen auf die Haut nicht schmerzhaft einschneidet. Heute bestehen die gebräuchlichsten Stethoskope aus den drei Grundelementen: Ohrbügel, Gummischlauch und Bruststück (oder Schallkopf). Im Bruststück befindet sich eine Membran, die die akustischen Wellen aufnimmt, dadurch selbst in Schwingungen versetzt wird und diese an die Luftsäule im Stethoskop-Schlauch wei- 

33


Fokus On

tergibt. Über die Ohrbügel werden die Wellen an das Trommelfell des Untersuchenden geleitet. Die am Ende des Ohrbügels angebrachten „Oliven“ aus hartem oder weichem Kunststoff dichten die Gehörgänge ab. „Das Stethoskop ist ein einfaches diagnostisches Medizinergerät, aber es kann sehr viel“, behauptet Professor Rainald Seitelberger von der Salzburger Universitätsklinik für Herzchirurgie und fügt Wesentliches hinzu: „Man muss es wie jedes andere medizinische Gerät bedienen können.“ Eine Binsenweisheit oder doch nicht? Der Arzt hört verdächtige Geräusche, wird gemeinhin behauptet. Nun, jeder Nichtmediziner versuche mal etwas zu hören: Beim Autor dieser Zeilen gab es eine klassische Fehlanzeige! Ein diffuser Klangbrei, ein Rauschen, mehr nicht. Oder ist ein Besuch beim Ohrenarzt anzuraten? Nochmals Seitelberger: „Das Stethoskop gibt u. a. genaue Hinweise auf Veränderungen in einer der Herzklappen. Diese kann verengt oder undicht sein. Wenn ich verdächtige Geräusche höre, wird eine Ultraschalluntersuchung notwendig.“ Eine vergrößerte Herzkammer etwa kann man nicht abhören, jedoch im Ultraschall exakt abbilden. Sehr gute, erfahrene Ärzte können in solchen Fällen die richtige Diagnose stellen, es bleibt aber eine subjektive Bewertung, was der Arzt hört. Bei der Auskultation des Herzens liegt die genaue diagnostische Trefferquote, je nach Fragestellung, manchmal nur bei rund 20 Prozent. Fazit: Erfahrung ist unabdingbar vorteilhaft. Wahr und erwiesen ist: Das Stethoskop vermittelt vielen Patienten so etwas wie ärztliche Kompetenz. Es flößt Vertrauen ein, ist weitläufig bekannt und tut nicht weh. Es ist nicht vorstellbar, dass das Stethoskop abgeschafft wird, lautet der Tenor der Ärzte. Blümel betont ferner, dass man damit sehr rasch einen Überblick über die Gesundheit des Patienten gewinne, ob

34

Bild rechts: Portrait von Laennec beim „auskultieren“. Bild unten: In den Anfängen diente ein starres, hölzernes Hörrohr als diagnostisches Gerät. Die Abbildung zeigt das Original von Laennec.

nun „die Atemwege verengt sind, sich Wasser in der Lunge befinde oder HerzRhythmusstörungen vorliegen“. Das Stethoskop hat nichts mit dem Alter von Ärzten zu tun, auch junge Ärzte wollen dieses diagnostische Gerät nicht missen. Schon im Medizinstudium werden Studierende damit früh konfrontiert. In einem Lehrbuch aus dem Jahr 1868 wird das Stethoskop als „Signatur des wissenschaftlichen Arztes“ bezeichnet. Sogar die 1895 entdeckten Röntgenstrahlen konnten diesem einfachen Hilfsmittel der Mediziner nicht den Garaus machen. Ein MR- oder CT-Bild ist unstreitbar klar, aber eine Frage wird immer wieder zu Recht gestellt: Muss jeder, der hustet, zum Lungenröntgen geschickt werden? Das bedeutet Strahlenbelastung und ist wesentlich teurer und aufwändiger als die Auskultation mit einem Stethoskop. Mögen diese letzten Sätze wie ein Plädoyer für das Stethoskop zu verstehen sein: Es ist nur eine Facette dieses scheinbar zeitlosen Abhörgerätes. Hören ist gut, ist Sehen besser?

Das Stethoskop ist noch immer das Aushängeschild in der Medizin. Es ist ein Teil des Arzt-Images. Wie viele tausende gedruckte Geschichten in der Medizin wurden mit einem Stethoskop bebildert? Viele medizinische Sachbücher haben

auf dem Cover ein Stethoskop. Kinder, schon die kleinsten, verbinden den Doktor in ihrer Wahrnehmung mit diesem „Gummischlauchgerät“ ... Studenten spüren die Symbolkraft des Stethoskops, Spitalsärzte werden häufig mit lässig um den Hals gehängten Stethoskop gesehen. Florian Lagler, Kinderarzt am Universitätsklinikum Salzburg, weist auf noch einen Aspekt hin. Es gibt viele unterschiedliche Formen: für Neu- und Frühgeborene, Kinder/Jugendliche/Erwachsene mit unterschiedlicher Größe, etwa bei der Membran. Und Lagler erinnert sich heute noch an die Freude, als er als junger Kinderarzt an der Uniklinik der LMU München ein Stethoskop geschenkt bekommen hat. Geschenkt von Dietrich Knorr, dem damaligen Leiter der Abteilung für pädiatrische Endokrinologie, an seinem letzten Tag an der Klinik. Wie viele Jahre oder Jahrzehnte das Stethoskop noch im medizinischen Alltag eingesetzt werden wird, ist nicht vorhersehbar. Die hochmoderne Technik ist indes zu einem hervorragenden Diagnosemittel geworden. Noch ist das Stethoskop unverzichtbar. Der Patient ist Mensch und begibt sich in die Hände eines Arztes. Es symbolisiert die patientennahe Heilkunde, in der die Zuwendung auch bildlich – der Arzt beugt sich zum Kranken, um ihn abzuhören, – die wichtigste Rolle spielt. Es könnte ein fataler Fehler sein, den Menschen nur noch technischem Equipment zu übergeben. •

3/2014 Paracelsus Today


happy day Sirup. Mehr Frucht geht nicht!

NEU !

Probieren Sie jetzt die neuen happy day Sirupe von RAUCHmit 20% Fruchtgehalt und ganz ohne Konservierungsstoffe. Ein besonderer Fruchtgenuss.

RAUCH. Frucht, Familie & Natur. Seit 1919.


Body Check

Krampfadern – nur ein Schönheitsfehler?

Das Wort Krampfader leitet sich vom althochdeutschen „krimpfan“ (krümmen) ab und beschreibt die sichtbaren Folgen der chronisch venösen Insuffizienz (CVI). Das Auftreten der CVI ist streng mit Alter und Geschlecht korreliert. Die Häufigkeit nimmt im höheren Lebensalter zu, Frauen sind öfter betroffen als Männer. Die Krankheit weist eine hohe Prävalenz auf, schwere Ausprägungen wie das Unterschenkelgeschwür haben jedoch in den letzten 20 Jahren abgenommen. Autor: Siegmund Guggenbichler ∙ Fotos: istock, Paracelsus Uni/wild+team

S

Im Anfangsstadium treten ein Schwereund Spannungsgefühl der Beine sowie eine leichte Schwellneigung nach längerem Stehen auf, meist begleitet von Juckreiz, Wadenkrämpfen oder Sensibilitätsstörungen. In späteren Stadien können sich zudem Hautveränderungen am Unterschenkel bilden. Diese umfassen Indurationen, vermehrte Pigmentierung oder ein Ekzem. Im Endstadium kann ein Unterschenkelgeschwür (Ulcus Cruris) auftreten, das ohne adäquate Behandlung nicht abheilt.

D  T

Ziel der Diagnostik ist, die Ursache der CVI aufzudecken und eine Beteiligung vom tiefen Venensystem oder eine begleitende periphere arterielle Verschlusskrankheit auszuschließen. Neben einer exakten klinischen Untersuchung wird eine farbcodierte Ultraschalluntersuchung zur Beurteilung des Venensystems durchgeführt. Die Therapie erfolgt stadiengerecht mittels Kompression, Verödung oder operativen Maßnahmen. Die Kompression gelingt am besten mit

36

Dr. Siegmund Guggenbichler ist Facharzt für Allgemeine Chirurgie und seit Februar 2014 an der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie in Salzburg tätig. Zuvor absolvierte er seine chirurgische Ausbildung am Klinikum Fürth, wo er zuletzt auch hauptsächlich in der Gefäßchirurgie tätig war. Neben dem Management chronischer Wunden ist die periphere Bypasschirurgie ein Schwerpunkt seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit.

Kompressionsstrümpfen der Klasse II bis zur Leiste. Verödungen kommen bei der Behandlung von Seitenästen oder bei wiederaufgetretenen Krampfadern zum Einsatz. Bei der operativen Behandlung wird der Hauptstamm der betroffenen Vene entweder durch gezielte Hitze verschlossen oder über kleine Schnitte entfernt. Im Anschluss an eine Operation sollte die Kompressionsbehandlung mit Strümpfen für mindestens vier bis sechs Wochen konsequent weitergeführt werden.

P

Personen mit erhöhtem Risiko, wie etwa mit stehenden Berufen oder einer bekannten Bindegewebsschwäche, sollten schon vor dem Auftreten von sichtbaren Krampfadern mit einer Kompressionstherapie beginnen. Damit kann der Beginn des Krampfaderleidens verhindert oder zumindest hinausgezögert werden.

3/2014 Paracelsus Today


Das neue VIBRANT SOUNDBRIDGE System

Der neue Standard in Mittelohrimplantaten • MR-tauglich bei 1.5 Tesla („MR Conditional“)

• Überarbeitetes Implantat-Design und leichtere Handhabung • Mehr Coupling-Möglichkeiten für mehr Flexibilität während der OP • SAMBA* Audioprozessor überzeugt durch preisgekröntes Design und modernste Hörtechnologie Scannen Sie den Code oder besuchen Sie uns auf www.medel.com/soundbridge

28544 1.0

* SAMBA vorbehaltlich regulatorischer Genehmigung

MED-EL Niederlassung Wien | Fürstengasse 1 | 1090 Wien Tel. +43 1 317 24 00 | office@at.medel.com | medel.com

medel.com


Alumni Gertraud Escher erhielt den nach Professor Elisabeth Seidl (links im Bild) benannten Seidl-Preis für ihre pflegewissenschaftliche Abschlussarbeit.

I Eschers Metamorphose Top im Job als Krankenschwester, zweifache Mutter, hochaktiv in der Freizeit. Und trotzdem ist da der Wunsch nach mehr: Zu welchen neuen Ufern Gertraud Escher jetzt mit ihrem Pflegewissenschafts-Abschluss aufbricht. Autor: Andreas Aichinger ∙ Bilder: privat, istock

ch bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich noch nicht zu alt bin, um ein Studium zu beginnen“, findet Gertraud Escher. Warum auch? Escher, die im März 1969 im oberbayrischen Rosenheim das Licht der Welt erblickt hat, ist gerade einmal 40 Lenze jung, als sie sich in einer beruflichen Reflexions- und Findungsphase befindet. Die heute 45-Jährige, die Ende der 90er-Jahre ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegekraft am Klinikum Rosenheim absolviert hat, über ihre Motive, damals im Jahr 2009: „Ausschlaggebend war meine private Situation, da die Kinder aus dem Gröbsten ’raus waren, im Gymnasium erfolgreich ihren Weg gingen und ich so meine berufliche Perspektive genauer unter die Lupe nehmen konnte.“ Nachsatz: „Schließlich hatte ich zum damaligen Zeitpunkt noch 27 Jahre Arbeit vor mir.“ Die Anzeige im Fachblatt „Die Schwester Der Pfleger“, in der ein neues OnlineStudium der Pflegewissenschaft an der Paracelsus Universität in Salzburg beworben wird, kommt da genau richtig. Escher heute: „Pflegewissenschaft hat mich schon immer interessiert.“ Eine Online-Informationsveranstaltung überzeugt die Deutsche rasch vom Konzept der Paracelsus Uni, sie nimmt im August 2010 „voll motiviert“ ihr berufsbegleitendes Bachelor-Studium der Pflegewissenschaft in Angriff. Ohne Online kein Preis. Wie ihr berühmter Namensvetter Maurits C. Escher, der als Grafiker durch seine „Metamorphosen“ und „unmöglichen

38

3/2014 Paracelsus Today


Alumni

Figuren“ Weltruhm erlangt hat, macht auch Getraud Escher in der Folge das (fast) Unmögliche möglich. „Es war eine sehr arbeitsintensive Zeit. Ich habe meine Motivation während des gesamten Studiums aber nie verloren. Es war genau das Richtige für mich.“ Nur dank des Online-Modells (in Kombination mit schicht-tauschwilligen Kollegen und einem tragfähigen Netzwerk) ist das Studium überhaupt zu schaffen. Denn: „Ich wollte ja weder meinen Beruf noch meine Familie vernachlässigen.“ Im September 2013 hat Gertraud Escher als eine der ersten Absolventinnen ihren Abschluss als „Bachelor of Science in Nursing“ (BScN) in der Tasche. Mehr noch: Der glücklichen Deutschen wird eine besondere Anerkennung zuteil: Im Rudolfinerhaus in Wien wird ihr im Juni 2013 der nach der österreichischen Pflegewissenschafts-Pionierin benannte „Elisabeth Seidl Preis“ für ihre Bachelor-Arbeit zum Thema „Schulungsmaßnahmen für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz im Setting Krankenhaus“ verliehen. Die stolze Preisträgerin heute: „Das ist einfach der Wahnsinn und gibt mir unheimlichen Auftrieb und die Motivation, mich weiter fortzubilden. Und ebenfalls als Pionierin der Pflegewissenschaft meinen kleinen Beitrag zu leisten.“ Eine provokante Frage. Ihren beruflichen Beitrag hat Escher in den letzten Jahren im Rahmen einer Chest Pain Unit (CPU) am Klinikum Kaufbeuren im Allgäu geleistet. Escher: „Die Arbeit auf einer CPU ist sehr spannend und fordert neben gutem Einfühlungsvermögen

Paracelsus Today 3/2014

„Ich kann dieses Studium allen empfehlen, die eine neue Perspektive in der professionellen Pflege suchen.“ DGKS Gertraud Escher, BScN

eine hohe Fachkompetenz, da man oft schnell agieren muss, wenn Patienten eingeliefert werden.“ Anders formuliert: jede Minute zählt. Etwa, wenn ein Patient mit retrosternalen (hinter dem Brustbein lokalisierten) Schmerzen von Rettungssanitätern und Notarzt übernommen wird und die Pflegekräfte noch während des EKG-Schreibens eine Erstinterpretation durchführen. Logische Folge: „Einen vorhersehbaren, festen Schichtablauf gibt es nicht. Jeder Tag läuft anders ab, was die Arbeit reizvoll und spannend macht.“ Andererseits war da immer diese „starke Unruhe und das Bestreben, die erworbenen Kenntnisse stärker in meinem Berufsalltag umsetzen zu können“. Denn: „Die Strukturen in der Pflege sind, aus meiner persönlichen Erfahrung heraus, in Deutschland und in Bayern noch nicht auf uns Pflegewissenschaftler vorbereitet.“ Aber wird Pflege durch Wissenschaft wirklich besser? Wie ist es um die Praxisrelevanz der Pflegewissenschaft im Job bestellt? „Das ist eine durchaus provokante Frage“, findet Getraud Escher. Doch die klare Antwort kommt wie aus der Pistole geschossen: „Ja, sie wird besser.

Der Ausbau der Pflegewissenschaft ist dringend notwendig, um den aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen zu begegnen.“ Und weiter: „Pflegewissenschaft gibt uns die Chance, Wissen zu überprüfen, zu systematisieren und neues Wissen zu entwickeln.“ Wohngruppe & Weiterbildung. Neues Wissen wird im beruflichen Alltag der Paracelsus-Alumna schon bald eine größere Rolle spielen als bisher. Ab Anfang 2015 wird Escher eine neue Stelle bei einem privaten Träger für außerklinische Intensivpflege antreten, der eine Wohngruppe für beatmete Menschen in der Kleinstadt Buchloe unterhält. Neben der Arbeit als Krankenpflege-Fachkraft wird sie aber auch am Aufbau eines internen Instituts für Fort- und Weiterbildung mitarbeiten: „Eine meiner Aufgaben wird es sein, die unterschiedlichen Fachkompetenzen der Mitarbeiter zu erfassen, Lücken aufzudecken und so den Fortbildungsbedarf zu erheben – und in der Folge zu organisieren.“ Und last but not least: „Mein Ziel ist, die Qualität der Fortbildung auf ein wissenschaftliches Niveau zu heben und aktuelles Pflegewissen zu vermitteln.“ Apropos Fortbildung: Derzeit erwirbt die begeisterte Handwerkerin, Köchin und Yoga-Anhängerin, die sich auch im kirchlich-caritativen Bereich engagiert, noch eine pädagogische Zusatzqualifikation. Und Spanisch lernt sie daneben auch noch. Aber wahrscheinlich braucht die Pionierzeit der Pflegewissenschaft genau solche Powerfrauen und -männer. Denn Escher ist sich sicher: „Die Zukunft gehört uns.“ •

39


Inside

Club der engagierten Absolventen Als neuer Präsident des Alumni Clubs der Paracelsus Universität setzt sich Herwig Brandtner für die Kommunikation und Kooperation der Absolventen untereinander und mit ihrer ehemaligen Ausbildungsstätte ein. Foto: Paracelsus Uni/wild+team

Paracelsus Today: Bitte skizzieren Sie kurz Ihren beruflichen Werdegang. Brandtner: Nach Abschluss meines Studiums an der Paracelsus Universität im Juli 2011 folgte der sechsmonatige Grundwehrdienst als Militärassistenzarzt beim Österreichischen Bundesheer. Danach startete ich meine Facharztausbildung für Gerichtsmedizin und bin nun seit April 2012 als Assistenzarzt am Interfakultären Fachbereich (IFFB) für Gerichtsmedizin der Universität Salzburg tätig. Es war anfangs ein großer Schritt, mich gänzlich vom größtenteils im Rahmen des Studiums vermittelten therapeutisch-kurativen Ansatz der Medizin zu verabschieden. Ich stellte jedoch schnell fest, dass dem Aufgabenspektrum der Gerichtsmedizin eine zumindest gleich große gesellschaftliche Bedeutung zukommt und es sich nicht zuletzt dadurch um eine zutiefst ärztliche Tätigkeit handelt. Paracelsus Today: Worin sehen Sie die Aufgaben des Alumni Clubs und von dessen Vorstand? Brandtner: Das Hauptziel des Alumni Clubs ist der Aufbau eines Netzwerkes zwischen den Absolventen und Absolventinnen der Paracelsus Universität, wobei dadurch sowohl die Kommunikation und Kooperation untereinander als auch zur Universität gefördert werden soll. Dieser gegenseitige Austausch soll auch zur persönlichen, fachlichen und beruflichen Weiterentwicklung jedes Mit-

40

die Angebote des Clubs, der Führung des Mitgliederverzeichnisses, dem Kontakt zu Sponsoren bis zu der Organisation caritativer Veranstaltungen.

„Das Studium an der Paracelsus Universität war für mich eine intensive, prägende Erfahrung, durch die eine gewisse Verbundenheit zur Universität entstanden ist.“ Dr. med. univ. Herwig Brandtner, Vorstand des Alumni Clubs der Paracelsus Universität

glieds beitragen und zur gegenseitigen beruflichen Unterstützung. Der Alumni Club ist als Verein organisiert, die operative Vereinsführung wird von einem im Rahmen der Mitgliederversammlung auf zwei Jahre gewählten Vorstand übernommen. Das Aufgabenspektrum erstreckt sich hierbei von der Organisation unseres jährlichen Treffens, der Information von Absolventen über

Paracelsus Today: Welche Pläne haben Sie für den Alumni Club? Brandtner: Die beiden wichtigsten Punkte sind einerseits die Gewinnung neuer Mitglieder, um das kontinuierliche Wachstum des Alumni Clubs zu sichern, und andererseits, den bestehenden Mitgliedern auch ein attraktives Angebot an Aktivitäten anzubieten. Diese beiden Ziele gilt es auch im neuen Vorstand weiter zu verfolgen. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Fortführung unseres zu wohltätigen Zwecken bereits in der Vergangenheit ausgerichteten Glühweinstandes in der Adventzeit am Alten Markt in Salzburg. Wir versuchen damit eine gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen. Paracelsus Today: Treffen sich die Absolventen auch außerhalb des jährlichen Meetings? Brandtner: Es haben bereits regionale Alumni-After-Work-Treffen in Salzburg, München und Berlin stattgefunden. Diese zusätzlichen Treffen sind ein guter Weg, sich auch auf regionaler Ebene besser zu vernetzen. Der Vorstand plant, noch weitere derartige Treffen anzuregen und diese auch noch in anderen Städten anzubieten. Das Interview führte Sabine Ritzinger.

3/2014 Paracelsus Today


DiePresse.com/abo

AUS LEIDENSCHAFT ZUM HANDWERK.

Der Wunsch, etwas zu erschaffen. Die Kraft, die einen innerlich antreibt. Die Liebe zum Detail. Der Stolz, sein fertiges Werkst체ck in H채nden zu halten. Wir erleben dieses Gef체hl jeden Tag.

Wir schreiben seit 1848


Friends

Ein Chip wird zum Sparschwein Als Tuchschneiderei hat die Unternehmensgeschichte von Wozabal 1896 begonnen. Heute werden in den Betrieben von Wozabal 134 Tonnen Wäsche gewaschen – täglich! Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

C

hristian Wozabal sitzt auf den grün gepolsterten Bänken im „Green Corner“ der Paracelsus Universität und parliert mit dem Gefühl eines erfolgreichen Unternehmers über Themen, die uns alle betreffen: Nachhaltigkeit, Gesundheit, Verantwortung, Ausbildung, Forschung, Innovation. In diesen knapp eineinhalb Stunden des Gesprächs mit Paracelsus Today werden in seinen Betrieben mehrere Tonnen Wäsche gereinigt. Damit kann man nicht nur Geld verdienen, sondern Kosten für andere reduzieren und ordentlich Müll vermeiden. Klingt alles logisch – oder etwa nicht? Ein bisschen Aufklärung tut not. In vierter Generation führt Christian Wozabal seine Unternehmensgruppe mit sieben Betrieben. In vier strategischen Geschäftsfeldern – Gesundheitswesen, Seniorenheim, Industrie & Gewerbe sowie Hotel & Co – stellt der Oberösterreicher mit einem speziell zugeschnittenen Logistiksystem die Versorgung mit Dienstbekleidung sicher. In exakt definierten Mengen, Qualitäten und Größen. 65 LKW transportieren täglich knapp eine halbe Million (!) Teile zu ihren Abnehmern – Krankenhäuser, Seniorenheime, Hotels und andere Betriebe in vier Ländern. Dies mag beeindrucken, doch Wäsche zu reinigen und danach auszuliefern ist noch nichts Außergewöhnliches,

42

wenngleich achtenswert. Es steckt mehr dahinter und dies sei an dieser Stelle einen Versuch wert, zu erläutern, denn Wäsche ist nicht gleich Wäsche. Beispiel Operationssaal. Wozabal hat speziell zugeschnittene Versorgungsprogramme für den OP-Bedarf. Im Sortiment von OP-Material gibt es natürlich Teile, wie Klingen oder Tupfer, die nur einmalig verwendet werden dürfen. OPTischtücher oder -Kleidung etc. kann mit dem Mehrwegsystem wieder verwendet werden, bedarf daher einer sterilen Reinigung. Das kann Wozabal leisten und auf innovative Art. Diese vielen Tonnen Wäsche aus den Krankenhäusern zur Reinigung abzuholen ist eine relativ leichte Übung – die Bedarfserfassung, die Dokumentation, die richtige Zulieferung nach der Reinigung, etwa personifizierte Arztmäntel etc., schon schwieriger. Die Entwicklung eines neuen UHF-Chips (Ultra High Frequency) im Gesundheitswesen ermöglicht Wozabal die lückenlose Dokumentation des Wäschemanagements, Statistiken über die Anzahl an Waschzyklen oder die exakten Verbrauchsmengen. Dadurch wird automatisch eine bedarfsorientierte Wäschebestellung ausgelöst. In jedem einzelnen Textil ist dieser leistungsstarke Mini-Chip eingewebt und kann mit de facto 100-prozentiger Sicherheit eingelesen werden. „Der Kunde erspart sich

ergo die Arbeit der Bestellung“, betont Christian Wozabal. „Der Chip ist so klein, daher beim Tragen der Wäsche und bei der Arbeit nicht störend.“ Diese Technologie ermöglicht es, zu jedem Zeitpunkt festzustellen, wo sich die Textilien gerade befinden. Wozabal kann daher seine Kunden (derzeit 67 Krankenhäuser) bei der durchgängigen Organisation des Wäschelagers unterstützen. Weitere Vorteile: „Es liegt Kostentransparenz vor, und der Energiebedarf und die dafür anfallenden Kosten werden gesenkt“, erklärt Wozabal. Da mutiert doch ein Chip zum Sparschwein. Rund 900 Mitarbeiter sorgen für einen ökologischen Fußabdruck, der umweltschonend ist. Das Angebot der Mehrwegreinigung dieser vielen tausend Textilien und anderer Geräte erspart viel CO2-Ausstoß wegen wesentlich weniger Müllverbrennung. Pro Tag werden durch Mehrweg rund zehn Tonnen Müll vermieden. Das „Chip-Sparschwein“ hat offenbar eine grüne Farbe... Nachhaltigkeit, Verantwortung für die Umwelt und ständiges Suchen nach neuen Möglichkeiten treiben den Unternehmer. „Wir helfen mit unseren Dienstleistungsangeboten mit, dass sich Ärzte und Pfleger in Krankenhäusern oder Seniorenheimen auf ihre Kernaufgaben, nämlich die persönliche Betreuung, konzentrieren können. Wir übernehmen

3/2014 Paracelsus Today


Friends

„Wir übernehmen definierte Teile im Gesundheitsmanagement und suchen intelligente, ökologische und ökonomische Lösungen und neue Entwicklungen.“ Ing. Christian Wozabal, MBA

definierte Teile im Gesundheitsmanagement und suchen intelligente, ökologische und ökonomische Lösungen und neue Entwicklungen.“ Hohe Qualität in allen Leistungen, anwendungsorientierte Lösungen sind für den 43-Jährigen unverzichtbar. Man müsse sensibel auf die Bedürfnisse der Kunden in einer sich verändernden, auch älter werdenden Gesellschaft in einem noch immer ausgezeichneten Gesundheitssystem eingehen und vorausdenken. Christian Wozabal sucht gerne die Herausforderung, das war schon in der Schule so. Nach der HTL machte er im zweiten Bildungsweg die Matura, in Toronto erwarb er den MBA und im schweizerischen St. Gallen besuchte er eine Managementschule. Seit 1995 arbeitet er als Geschäftsführer im Unternehmen, bis 2010 an der Seite seines in diesem Jahr verstorbenen Vaters Karl.

Christian Wozabal führt seine Unternehmensgruppe mit sieben Betrieben in vierter Generation.

Paracelsus Today 3/2014

Vertrauen ist für Christian Wozabal ein wichtiger Wert im Leben. „Ich höre mir die Anliegen meiner Mitarbeiter gerne an. Das ermöglicht mir, Verbesserungen in diversen Bereichen zu erzielen.“ Jeder solle sich im Unternehmen wohlfühlen, sich einbringen dürfen und auch entfalten können. Ein gut eingeführtes Konfliktmanagement-System stellt das richtige Handeln bei (seltenen) Konflikten sicher. „Das Vertrauen meiner Mitarbeiter ist mir wichtig, natürlich auch das

43


Friends der Kunden.“ Nur aus einer gelebten Beziehung kann mit ehrlichem Handeln Vertrauen entstehen – das gelte im Geschäftsleben, aber auch privat. Wozabal ist glücklich verheirateter Familienvater von drei Kindern, mit denen er gerne Zeit verbringt – bei allen Belastungen als Chef des im 100-prozentigen Familienbesitz befindlichen Betriebes. Eine Passion von Wozabal ist der Wein und das Verkosten desselben. Die Leidenschaft zu Trauben, Rebenstock und vor allem dem trinkbaren Produkt hat Christian von Vater Karl geerbt. Einladungen zu Weinverkostungen im hauseigenen Kellergewölbe sind nicht nur in Enns heiß begehrt, sondern bei vermutlich allen Geschäftspartnern und Freunden. Und bei einem Glaserl Wein redet man sich schon leichter – auch über das eine oder andere zukünftige Geschäft. Aktuell ist Wozabal mit einer millionenschweren Investition beschäftigt. In Enns wird eine neue Wäscherei errichtet. Zusätzlich zum bestehenden Medizinproduktezentrum wird der Betrieb mit einer rund 4000 Qua-

Dank den Förderern

dratmeter großen Halle erweitert, um die Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit halten zu können beziehungsweise neuen Anforderungen gewachsen zu sein. Viel Geld wird auch für die fachliche Ausund Weiterbildung der Mitarbeiter in die Hand genommen. Der Unternehmer hat eine eigene Akademie eingerichtet und für jeden Mitarbeiter 500 Euro im Jahr im Budget für die Weiterbildung eingestellt. Schwerpunkte in der Akademie sind die Steigerung der fachlichen Kompetenz, Bereits seit über zehn Jahren unterstützt die Firma Wozabal die Paracelsus Universität.

aber auch der Managementqualität von Führungskräften. Die Paracelsus Universität darf das erfolgreiche Unternehmen seit vielen Jahren als treuen Unterstützer an der Seite wähnen. Beim Förderdinner 2014 überreichte Rektor Herbert Resch die Paracelsus Medaille an Christian Wozabal als Dank für die mittlerweile 10-Jährige Unterstützung. „Ich finde den Austausch mit der Paracelsus Uni befruchtend, in medizinischen Themen, auch in der Pflegewissenschaft“, meint Wozabal in seiner bescheidenen, zurückhaltenden Art und denkt sogleich voraus: „Die demographische Entwicklung wird zuwenig beachtet. Das Thema Pflege wird eine riesige Herausforderung.“ Als flexibler Partner für führende Seniorenheimbetreiber (260 in Österreich) und Pflegedienstleister sorgt das Unternehmen schon heute für mehr Lebensqualität. „Es wird noch viel zu tun sein, schon morgen wieder“, sagt Wozabal. Die perfekte Versorgung von 2000 zufriedenen Kunden ist zu gewährleisten. Und es sollen mehr werden. •

E  D

Neben dem Land und der Stadt Salzburg sowie den Salzburger Gemeinden unterstützen folgende namhafte Persönlichkeiten, Firmen und private Mäzene die Paracelsus Medizinische Privatuniversität in Salzburg:

ACM Projektentwicklung GmbH | Agrana Zucker GmbH | Aicher, Max | Angora Med Gesellschaft mbH | Bankhaus Carl Spängler & Co. AG BTU Beteiligungs GmbH | Capsumed Pharm GmbH | Chiesi Pharmaceuticals GmbH | DBS Gesellschaft – Kubin, H. und Kainberger, P. DBW Industrieberatung Naue KG | DEBRA Austria | die ärztebank | Die Hayward Privatstiftung | dm drogeriemarkt GmbH | Frey, Bernhard Fürst Developments GmbH | G. Hinteregger & Söhne Bauges. mbH. | Gebrüder Woerle Ges.m.b.H. | Georg Pappas Automobil AG Greither, Andreas | Großglockner-Hochalpenstraßen AG | Hagleitner Hygiene International GmbH | Hansjörg Wyss Foundation Imtech ICT Austria GmbH | Intertops Sportwetten GmbH – Train, Detlef | Jacoby GM Pharma – Jacoby, Heinrich Johnson & Johnson Medical Companies | Kastner & Partners | Kellerhals, Helga & Erich | Knauf-Wahl, Jutta | Köhn & Kollegen GmbH Krones AG | Kuhn Holding GmbH | Kuhn, Irmgard | Lagermax | Landeshypo Salzburg | Lenz, Gerhard | Lohmann & Rauscher GmbH M. Kaindl Holzindustrie | MedAustron GmbH | MED-EL | Miele GesmbH | Moosleitner Ges.m.b.H | Mubea Carbo Tech GmbH Mundipharma GmbH | Neumann, Jacob und Daniel | Österreichische Lotterien | Papp, Christoph | Paracelsus Rotary Club Pro Salzburg Stiftung – Ruckser-Giebisch, Gertraud | Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co OG | Red Bull – Mateschitz, Dietrich | Rexam Roche Group | Sallmann Bürotechnik | Salzburg AG | Salzburg Aluminium AG | Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH Salzburger Sparkasse Bank AG | Sanitas Ges.m.b.H. | Schön Privatstiftung | Schröcksnadel, Peter | Schwarzbraun, Familie Segafredo Zanetti Austria Ges.m.b.H. | SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH | Senoplast Klepsch & Co GmbH & Co KG Siemens AG Österreich | Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co KG | Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH Straniak Stiftung, Hermann und Marianne | von Schilgen, Eva Maria und Wolf | VR – meine Raiffeisenbank eG, Altötting-Mühldorf (D) Wozabal Textilservice GmbH & Co KG | Zürcher Kantonalbank Österreich AG

44

| | | | | | | | | | | | | | | | |

3/2014 Paracelsus Today


STADTWERK, Salzburg

Raum für Wirtschaft, Wissen und Kreativität Das STADTWERK ist ein kombinierter Arbeits- und Lebensraum mit Fokus auf die zukunftsgerichteten Branchen: Life Sciences, Kreativwirtschaft und Bildung. Der Standort liegt zentral in Salzburg, in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Salzburger Landeskliniken (SALK) und zur Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU). Die modern ausgestatteten Mietflächen reichen von klassischen Büros bis hin zu Ordinationen mit individueller Ausstattung. Im revitalisierten STADTWERK Hochhaus sind Mietflächen kurzfristig verfügbar, das Gebäude Strubergasse 24 im Bereich Campus „Mitte“ wird im kommenden Jahr fertiggestellt. Informationen zum Standort und Mietmöglichkeiten unter +43/662/87 52 62.

PRISMA Unternehmensgruppe, www.prisma-zentrum.com Salzburg (A) - Dornbirn (A) - Innsbruck (A) - Wien (A) - Friedrichshafen (D) - Heerbrugg (CH)


Point of View

Akkreditierung von Privatunis: Mehr als nur eine Betriebserlaubnis Autor: Achim Hopbach ∙ Foto: AQ Austria

D

ie erfolgreiche Reakkreditierung der Paracelsus Universität durch die Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria) im November 2014 bedeutet mehr als nur die Bestätigung der Übereinstimmung mit den gesetzlichen Bestimmungen sowie den Qualitätsanforderungen als Grundlage für die Fortführung des universitären Betriebs. Nach Jahren des Aufbaus und der Etablierung der Privatuniversitäten in Österreich markiert das Jahr 2011 einen Einschnitt in der Entwicklung des österreichischen Hochschulsystems. Durch die Gesetzesreform wurde ein gemeinsamer Referenzrahmen für Qualitätssicherung in den drei Hochschulsektoren der öffentlichen Universitäten, der Privatuniversitäten und der Fachhochschulen geschaffen, um „gemeinsame (Mindest-) Standards für hochschulische Angebote“ durchzusetzen und „die Festlegung gemeinsamer und sektorenübergreifender Standards und Kriterien für Qualitätssicherungsverfahren“ zu ermöglichen. Diese Neuausrichtung der externen Qualitätssicherung fördert einen doppelten Integrationsprozess. Zum einen ist dies ein inner-österreichischer Integrationsprozess, der vor allem die Privatuniversitäten und die Fach-

46

hochschulen aus gesetzlich bedingten Sondersituationen herausführt. Zum anderen befördert die strikte internationale Ausrichtung der Qualitätssicherung die Integration im europäischen Hochschulraum, was angesichts der wachsenden Rolle der externen Qualitätssicherung für die internationale Anerkennung der Leistungen der Hochschulen und ihrer Abschlüsse von Bedeutung ist. Allerdings kann derzeit von einer Aufhebung der „Zersplitterung der Verfahren“ noch nicht gesprochen werden, da die Entscheidung für einen Verfahrenstyp nach wie vor im Wesentlichen entlang der Grenzen der drei Hochschulsektoren getroffen wird. (Akkreditierung an

Privatuniversitäten und Fachhochschulen, Audit an öffentlichen Universitäten und Fachhochschulen.) Grenzen der Vereinheitlichung resultieren auch aus dem unterschiedlichen Bildungsauftrag und aus der unterschiedlichen Rolle der Forschung. Die Angleichung der Standards und Qualitätsansprüche eröffnet jedoch die Möglichkeit, ein gemeinsames Verständnis über Fragen zu finden wie: Was macht eine Universität aus? Was macht eine Hochschule aus? Was bedeutet akademisches Lehren und Lernen? Welche Rolle spielen Forschung und Entwicklung? Etc. In der sektorenübergreifenden Ausgestaltung von Qualitätsansprüchen ist daher nicht nur ein folgerichtiger, sondern ein notwendiger Schritt zu sehen, um nach der erfolgreichen Etablierung des Fachhochschul- und des Privatuniversitätensektors in Österreich zu einem gemeinsamen Hochschulverständnis zu kommen. Die einzelnen Hochschulen werden auch im Wettbewerb gestärkt, da sie sich trotz der Unterschiede in Typus und Profil an ähnlichen Ansprüchen messen lassen können. •

Dr. Achim Hopbach ist Geschäftsführer der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria.

3/2014 Paracelsus Today


JETZT NOCHMAL 10% EXTRA RABATT SICHERN*

Nur 10 Min. vom Salzburger Stadtzentrum A1 Ausfahrt Flughafen Salzburg

DesignerOutletSalzburg.at *Einfach diese Anzeige an der Center-Information vorlegen, um Ihren 10% Fashion Passport zu erhalten.


Wer mit uns kalkuliert,

kann mit dem Besten rechnen. Für den KliniKeinKauF bieten wir iHnen das wesentlicHe: die in Jeder HinsicHt besten lösunGen. als weltweit größter und vielfältigster Hersteller von medizinprodukten zeichnet sich unsere arbeit durch höchste Produktqualität, wegweisende serviceleistungen und zahlreiche innovationen aus. Dabei haben wir den gesamten einkaufsprozess im Blick und realisieren lösungen zu einem hervorragenden Preis-/leistungsverhältnis, die nachhaltige effizienz garantieren. Johnson & Johnson Medical Products GmbH a-1020 Wien, Vorgartenstr. 206B | tel. +43 (0)1 360 25-0 | jnjmedicalaustria@its.jnj.com | www.jnjmedical.at


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.