ISSN 2512-7519
1/2020
Blütenpresse Schutzgebühr 2 €
Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V.
Blütenpresse
Inhalt Heft 1-2020 Impressum 2 Editorial 3 Ein Leben mit und für besondere Pflanzenschätze! 4 Botanische Trüffel 7 Der Ursprung des S(t)eins 8 Zu „S(t)einzeit“ 10 Ars consulendi spendet 1500 Euro 11 Die Spendertafeln am Eingang Vogelsang 12 Weitere Themengärten erhalten Infoschilder 13 Neue Tore für den Botanischen Garten 14 Winterexkursion 2020 15 Schönheit von kurzer Dauer 16 „Motivmomente“ 18 Die Solinger Freiwilligen-Agentur 18 Plan des Botanischen Gartens 22/23 Der Stadtdienst Natur & Umwelt 25 Zu Besuch auf der IPM in Essen 27 Der Teilbetrieb Stadtgrün und Stadtpflege stellt sich vor 28 Die Bäume im Botanischen Garten 31 Die Gartenformen der Rotbuche 35 Rundgang durchs Palliative Hospiz 36 Gemeinsam für Gräfrath! 39 Helfer gesucht – Mitmachen erwünscht! 40 Mitgliedsantrag 42 Stiftungsfahrt 2020 43 Das Titelfoto zeigt Thunbergia mysorensis, eine der Lieblingspflanzen von Baldur Bert. Foto: S. Kurlbaum-Pitsch
Impressum Redaktion: Harro Hieronimus (v.i.S.d.P.) Matthias Nitsche Zuschriften an: H. Hieronimus Dompfaff weg 53 42659 Solingen Tel.: 0212-819878 redaktion@bluetenpresse.de Die Blütenpresse ist eine Zeitschrift für die Mitglieder der Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. sowie die Besucher des Botanischen Gartens. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Abonnementsmöglichkeiten bitte bei der Redaktion erfragen. Veröffentlichte und namentlich gekennzeichnete Manuskripte stellen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers dar. Für den Inhalt sind die Autoren selbst verantwortlich. Jegliche Gewährleistung für
beschriebene Verfahren oder Geräte wird nicht von der Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. oder der Redaktion übernommen. Für unverlangt eingesandte Artikel wird keine Gewährleistung übernommen. Jeder Einsender erklärt sich mit der redaktionellen Bearbeitung seiner Artikel einverstanden. Eine Rücksendung von Manuskripten oder Bildvorlagen findet nur nach besonderer Absprache statt. Angenommen werden auch Artikel, die bereits in einer anderen Zeitschrift abgedruckt wurden, wenn das Einverständnis der erstveröffentlichenden Zeitschrift beigefügt ist bzw. ein Abdruck in einer Zeitschrift erfolgte, die den Nachdruck ausdrücklich genehmigte. Alle Anfragen und Einsendungen sind möglichst direkt an die Redaktion zu richten.
www.botanischer-garten-solingen.de
Blütenpresse Foto: Privat
Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V.
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde des Botanischen Gartens Solingen, Corona hat auch den Botanischen Garten im Griff. Nachdem der Garten sogar für eine Woche komplett geschlossen worden war, ist er, während ich dies schreibe, zumindest im äußeren Bereich – bis auf den Spielplatz – wieder geöffnet. Wann aber die Schauhäuser und der Spielplatz wieder geöffnet werden dürfen und ab wann auch Gruppen von mehr als zwei Personen (größere Gruppen müssen aus einem Haushalt stammen) wieder durch den Botanischen Garten schlendern dürfen, ist derzeit noch offen. Angepeilt ist Ende April, aber das ist momentan keineswegs sicher. Diese Corona-Krise genannte Situation ist eine schwere Zeit für den Botanischen Garten und vor allem die Stiftung. Denn durch die Absage zahlreicher Veranstaltungen mindestens bis Ende Mai, nicht zuletzt des größten Ereignisses im Jahresverlauf, des Garten- und Blumentags, gehen der Stiftung auch wichtige Einnahmen verloren. Natürlich ist die Situation auch für viele Beschäftigte und Selbstständige eine ganz besondere Herausforderung, deren Betriebe oder Geschäfte geschlossen sind und denen nun Umsätze fehlen, die auch nach dem Ende der Krise wohl kaum komplett aufgeholt werden können. Auch die staatlichen Hilfen werden zwar schnell ausgezahlt, ebenso hilft das Kurzarbeitergeld, aber das ist keinesfalls ein kompletter Ersatz der ausgefallenen Einnahmen und Gehälter. Und die Stiftung kann daran natürlich nicht partizipieren, denn da wir ja alle ehrenamtlich tätig sind, mag die Arbeit zwar einen Geldwert haben, der aber als Spende der Stiftung an Stadt und Bürger gegeben wird. Aber ungeachtet der Corona-Krise können auch Sie helfen. Vielleicht kennen Sie ja jemanden, der trotz dieser schwierigen Situation die Stiftung mit einer Spende unterstützen kann. Unsere Schautafeln am Eingang haben noch einige leere Plätze. Dazu aber mehr in dieser Ausgabe. Wann es wieder in vollem Umfang im Botanischen Garten und mit seinem Veranstaltungsprogramm weitergehen kann, lässt sich derzeit noch nicht einmal abschätzen. Die Vermutungen gehen dahin, dass in Kürze wieder die meisten Geschäfte öffnen dürfen, Kunden aber nur in geringer Anzahl und mit großer Distanz zueinander eingelassen werden dürfen, wie wir es derzeit bei den Discountern und Supermärkten erleben. Veranstaltungen mit Körperkontakten, wie größere Sportveranstaltungen und natürlich auch die beliebten Tanztees im Botanischen Garten, werden wahrscheinlich noch längere Zeit nicht möglich sein. Aktuelle Informationen finden Sie unter www.botanischer-garten-solingen.de und auf Facebook. Bleiben Sie gesund! Mit den besten Wünschen Ihr Harro Hieronimus 3
Ein Leben mit und für besondere Pflanzenschätze! Am 15. Januar 2020 verstarb unser Blumenfreund Baldur Bert im Alter von fast 85 Jahren. Er gehörte der Stiftung Botanischer Garten Solingen seit 2003 an und war somit Mitglied der frühen Gründungsgeneration der Stiftung, die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Stadt Solingen bei der Erhaltung des Botanischen Gartens durch ehrenamtliche Mithilfe zu unterstützen. Es waren nicht nur Orchideen, sondern auch Thunbergien, Passionsblumen und Baumfarne, um die er sich in den Gewächs- und Schauhäusern des Gartens in den letzten Jahren hauptsächlich kümmerte. Seit 2016 half ich Baldur bei der Betreuung seiner Schützlinge und lernte von ihm vieles über die Pflege, die Herkunft der Pflanzen und wie so mancher Ableger auf zum Teil abenteuerlichem Weg nach Deutschland gelangte. So erzählte er von Exoten, die er – achtlos am Straßenrand weggeworfen – irgendwo in Südamerika fand. Der Zoll musste sie erst einmal begutachten und freigeben, bevor die Orchideen dann den Flug mit ihm antreten durften. Baldur hat viele Naturstandorte seiner botanischen Lieblinge in Süd- und Mittelamerika – darunter auch in Nicaragua – besucht, um die Wachstumsbedingungen zu erkunden, aber auch um die Schönheit der ursprünglichen und ungestörten Natur zu erleben.
4
Seine Lieblingsinsel aber war Madeira, die er schon zu Zeiten besuchte, als es dort noch Kneipen mit Hockern aus Walwirbeln und Zäune aus Walrippen gab und der er auch bis ins fortgeschrittene Alter treu geblieben ist. Der Botanische Garten Solingen verdankt Baldur viele ungewöhnliche und seltene Blumen und Pflanzen, für die er Stecklinge oder Samen von seinen vielen Reisen mitbrachte. Es gelang ihm, den blau-türkis blühenden Jadewein (Strongylodon ma-
crobotrys) – eine seltene Liane der Tropen und inzwischen in ihrer philippinischen Heimat bedroht, da die Regenwälder immer stärker abgeholzt werden – aus einem Steckling zu ziehen. Ebenso zog er eine Thunbergia grandiflora (Synonym Thunbergia azul) heran, die mit ihrer Fülle an zartblauen Blüten schon oft Besucher begeisterte, und besonders gut gelang ihm die Kultur einer weiteren Thunbergie, der Himmelsblume (Thunbergia mysorensis) aus Indien, die mit ihren bis 40 cm langen, rotgelben Blütentrauben eine Attraktion der Orchideenhalle ist. Eine weitere Gruppe von Rank- und Kletterpflanzen, die ihm sehr am Herzen lagen, war die der Passionsblumen. Ca. 15 verschiedene Arten und Sorten kultivierte Baldur, unter denen besonders die Passiflora „Inspiration“ – eine Hybride der P. incarnata mit P. cinnicata – hervorzuheben ist. Sie wird uns hoffentlich auch dieses Jahr mit ihren großen, duftenden, dunkel blau-violetten Schaublüten in der Orchideenhalle erfreuen.
Die unterschiedlichsten Orchideen brachte Baldur zum Blühen. Darunter seltene Exemplare, die er von Naturstandorten mitbrachte: z.B. Laelia rubescens und Lycaste aromatica. Besonders aber liebte er Oncidium coeboleta und Schomburgkia superbiens. Für Besucher des Botanischen Gartens, die mit ihren kränkelnden oder zu groß gewordenen Orchideen in den Botanischen Garten kamen, nahm
5
sich Baldur viel und gerne Zeit. Er gab den Blumenfreunden wertvolle Tipps für eine bessere, weitere Pflege, oder – in heiklen Fällen – topfte er die Pflanzen sofort um. Sein ganzes Können als Pflanzenpfleger brauchte es aber für die Vermehrung der urweltlichen Baumfarne, die in unseren Breiten zwar als Versteinerungen gefunden werden, deren noch lebende Vertreter der Gattungen Cyathea und Dicksonia aber in den Tropen der Welt beheimatet sind. Eine Reihe sehr schöner Exemplare in der Orchideenhalle waren sein ganzer Stolz und sind Beleg für die Nachzucht von Cyathea cooperi, die Baldur aus den sehr feinen Sporen gelang. Ein schwieriges Unterfangen, das nur ein Experte – wie Baldur einer war – fertigbringen konnte. Bis zu vier Mal die Woche schaute er nach seinen Baldur Bert bei seinem letzten Vortrag in der Orchideenhalle. Blumen und Farnen! Von seiner Begeisterung für die tropische Pflanzenwelt, seinem Wissen und seinem unermüdlichen Einsatz profitierten der amtlerinnen Einsatz seine Pflanzen – unter denen Botanische Garten und seine Besucher. Die Kollegen und Mitglieder in der Stiftung ver- es viele Besonderheiten und Schätze gibt – noch lieren mit seinem Tod einen sehr sympathischen, lange die Besucher und uns erfreuen werden. immer hilfsbereiten und liebenswürdigen Freund. Text & Fotos: Silvia Kurlbaum-Pitsch Ich hoffe, dass dank meiner und anderer Ehren-
6
Botanische Trüffel Es war wieder soweit. Der Botanische Garten Solingen öffnete mit seiner 3. Saatgutbörse die Pforten für Gartenliebhaber, Blümchenfreunde, Förderer unserer Insekten und experimentierfreudige Hobby-Botaniker. Auf den wieder großen Andrang bereiteten wir uns schon eine Weile vor. In diesem Jahr gab es noch eine besondere Spezialität, nämlich unsere „Saatgut-Trüffel“. Am Anfang stand die Idee für schöne Saatenmischungen, von denen unsere heimischen Insekten auch profitieren.Mit viel Spaß haben wir die Idee in die praktische Kugelform gebracht. Dazu wird torffreie Erde mit Tonerde gemischt. Hinein kommt ein Anteil der Saaten. Anschließend wird die Masse angefeuchtet, bis sie zu Kugeln gerollt werden kann. Die Kugeln brauchen Zeit zum Trocknen, dann können sie verpackt und transportiert werden. Will der Naturfreund damit unschöne Plätze beleben oder seinen eigenen Garten aufwerten, legt er die
Saatgut-Trüffel einfach an Ort und Stelle ab. Der Regen oder die Gießkanne sorgen für das Keimen der Saat. Wenn der Pflanzenfreund auf diese Art einsät, hat er viel weniger Umstand als bei der herkömmlichen Vorgehensweise. Mit den Kugeln sollten aber keine fremden Privatgärten oder fremde Grundstücke eingesät werden, sonst ist Ärger vorprogrammiert. Text & Fotos: Carmen Dörner
7
Der Ursprung des S(t)eins Wer sind wir? Wo kommen wir her? Wer lebt noch mit uns auf dieser Erde? Essenzielle Fragen des Lebens und seiner Entstehung sind es, die den Bildhauer Berthold Welter in seiner künstlerischen Arbeit antreiben. Dabei geht er weit zurück bis hin zur Entstehung von Leben im Wasser, bis hin zu urzeitlichen Wesen und deren Lebensräumen in der Natur. Und heute? Auch wenn in der modernen Welt der Blick oftmals nicht mehr da ist für unsere unmittelbare Umgebung und deren Schönheit und Überraschungen, so existiert dennoch viel mehr als das, was uns bewusst ist. Diese Wesen begegnen uns nun. Welter nimmt den Besucher mit auf eine Zeitreise, die ihresgleichen sucht. Ohne Vorwarnung steht man Wesen gegenüber, die surreal, manchmal befremdlich, eigenartig an vorzeitliche Wesen erinnern. (Die Skulpturen platziert er im Botanischen Garten/Alten Friedhof in Solingen. – Die Redaktion –) Dazu wählte er Orte jenseits der allgemeinen Aufmerksamkeit aus. Die Skulpturen stehen da,
8
ohne einen Kommentar oder Hinweis, sie haben keinen Namen und keine erklärte Geschichte. Sie könnten irgendwo in unserem Lebensraum existieren oder existieren dort auch, zum Beispiel als Mikroorganismen im Wasser. Sie begegnen uns nun in großer, aufgeblähter Form, die erschreckend, aber auch erhellend wirkt. Sie machen uns auf die Natur in unserer Umgebung aufmerksam, lenken das Bewusstsein auf jene Lebewesen, die wir als Menschen in unserem Umfeld nicht wahrnehmen, bestenfalls vermuten, die aber dennoch den Lebensraum mit uns teilen. So werden nicht nur Kunst und Natur als Inspirationsquelle in den Vordergrund gehoben, sondern die Aufmerksamkeit ebenfalls auf die Besonderheiten des Ortes und die umgebende Natur gelenkt. Dabei bezieht der Künstler sich in seinen Projekten auf die Umgebung, für die sie geschaffen werden. Berthold Welter ist ein Künstler mit dem handwerklichen Hintergrund des Steinmetzes. Seine
Skulpturen zeichnen sich durch eine technische Perfektion aus, gepaart mit einer ungewöhnlichen, sensibel durchdachten Auswahl und Zusammenstellung der Materialien. Inspiriert wird Welter durch Formen in der Natur oder im Wasser, die er jedoch nicht fotografiert oder skizziert. Um nicht der Gefahr einer bloßen Nachahmung zu erliegen, lässt er während des Arbeitsprozesses am Stein aus der Erinnerung heraus neue Wesen und Formen entstehen. Somit gibt in gewisser Weise der Stein selbst die Form vor, die sich im Laufe des Arbeitsprozesses herauskristallisiert. Welter forscht nach dem Ursprung des Seins – und bedient sich dazu des Materials Stein. Er versucht, sich im Schaffensprozess mit seiner Meinungsfindung zur entstehenden Skulptur zurückzuhalten, denn sein Ziel ist es, das Material selbst sprechen zu lassen. Eine schwierige Gratwanderung, eine Skulptur zu erschaffen, aber dennoch nicht ihr Schöpfer zu sein. Um sich selbst einen Teil der visuellen Kontrolle zu nehmen, arbeitet Welter oft bewusst bei schlechten, dämmrigen Lichtverhältnissen. Welter kombiniert Materialen, setzt seinen Figuren beispielsweise Stacheln oder tentakel-
artige Auswüchse ein. Dies geschieht durch Bohrungen im Stein, in die Löcher werden Moniereisen eingesetzt und dann mit flüssigem Epoxidharz vergossen, sodass schließlich die miteinander verbundenen Teile perfekt ineinander sitzen und unsichtbar im Inneren gehalten werden. In dieser Art haben viele der Wesen Welters eine Wehrhaftigkeit ausgeprägt, die einerseits filigran wirkt und oftmals der gängigen Schwerkraft zu widersprechen scheint, andererseits aber größten Respekt einflößt und Feinde und Angreifer schon durch den bloßen Anblick vertreibt. So erobern die Wesen Welters ihren Lebensraum, wehren und schrecken den Menschen ab und ziehen ihn gleichzeitig an Die Skulpturen wirken so, als hätten sie schon immer dort an ihrem jeweiligen Platz gelegen. Teils sind sie überwuchert von Pflanzen oder verdeckt vom Laub der Bäume. So ist die Natur zum natürlichen Lebensraum der Kunst geworden – ganz leise und selbstverständlich, ohne aufdringlich zu wirken, aber dennoch mit Überraschungsmomenten und großer Wirkung.
9
Berthold Welter Bildhauer – künstlerischer Werdegang *1959 1976-1979 Ausbildung mit erfolgreichem Abschluss zum Steinmetz- und Steinbildhauergesellen 1979-1987 als Steinmetzgeselle tätig 1987-1989 Bildhauerseminare bei Pierre Roy 1987-1989 Fachhochschule für Bildende Kunst in Köln seit 1993 freiberufliches Arbeiten im eigenen Atelier
seit 2000 Mitglied im Bergischen Künstlerbund seit 2001 eigenes Seminarhaus seit 2002 Mitglied bei Regioarte Berthold Welter lebt und arbeitet in Leichlingen (Rhld). Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung von Dr. Mayarí Granados Stv. Direktorin/Kunstreferentin Lippische Kulturagentur Landesverband Lippe
Zu „S(t)ein-Zeit“
10
Lebewesen und Formen unter Wasser sieht. Sie helfen ihm, Gestalten im Stein zu finden, die er durch seine Bearbeitung frei legt. Dafür fertigt er keine Skizzen oder Pläne an, sondern entwickelt die Formen im Laufe seiner Arbeit. Die ursprüngliche Gestaltungsidee kann sich verändern und weiter entwickeln. Die Evolution des Steines im künstlerischen Prozess führt zu organischen Formen, die sowohl tierischer als auch pfl anzlicher Herkunft sein könnten. Workshop Im Verlauf der Ausstellungszeit wird der Künstler am 4. und 5. Juli einen Workshop anbieten, bei dem die TeilnehmerInnen selbst auf die Suche nach der Gestalt im Stein gehen können und unter der Anleitung Berthold Welters einen Stein bearbeiten werden. Anmeldungen dazu sind an den Künstler persönlich zu richten. Anmeldungen können erfolgen per E-Mail an: info@weltersbeste.de. Für weitere Infos steht der Künstler gerne unter der obigen Adresse oder mobil unter 01798702117 zur Verfügung. Sabine Schulze-Wolff
Der Künstler bei der Planung.
Foto: Privat
„Stein-Zeit“ ist der Titel der Skulpturenausstellung mit Arbeiten des Künstlers Berthold Welter aus Leichlingen, die im Sommer im Botanischen Garten Solingen im Bereich des alten Friedhofs stattfinden wird. Sein Arbeitsmaterial Stein, bearbeitet oder unbearbeitet, überdauert Zeiten. Es ist ein Relikt vergangener Zeiten und der Künstler transferiert seine Ausdrucksmöglichkeiten in die Jetztzeit: Die Motive stammen aus der Wahrnehmung und Phantasie des Künstlers, der mit seinen Fähig- und Fertigkeiten den Stein bearbeitet und die Form daraus entwickelt, ganz im Sinne Michelangelos, der die Aufgabe des Bildhauers darin sieht, die Gestalt, die in jedem Steinblock enthalten ist zu entdecken. Die vollendeten Werke finden ihren Platz zwischen steinalten Pfl anzen, deren Lebendigkeit in der Pracht der Rhododendronblüte ihren Ausdruck findet. Natur und Kunst unterstützen sich gegenseitig. Die Vernissage (Ausstellungseröffnung) wird am 26.4.2020 (sofern möglich) stattfinden, die Finissage am 5.9.2020. Bei der Vernissage wird Bert Welter persönlich in die Ausstellung einführen und Führungen anbieten. Die BesucherInnen werden mit Musik von der Orchideenhalle zum Ort der Ausstellung geleitet. Dort werden die Steinobjekte nicht auf den ersten Blick ins Auge fallen, sondern sie sind absichtlich so aufgestellt, dass man sie suchen und finden muss. Sie fügen sich in die parkähnliche Landschaft des alten Friedhofs ein , Natur und Kunst werden eins. Die uralten blühenden Rhododendren bieten Unterschlupf für die wunderlich erscheinenden Bildhauerarbeiten, die an Urtiere und den Ursprung des Lebens aus dem Wasser erinnern. Berthold Welter wird inspiriert durch Tauchgänge, bei denen er die merkwürdigsten
Ars Consulendi GmbH spendet 1.500 Euro an den Botanischen Garten Solingen Am 23. Januar überreichten Tanja Zielke (Assistentin der Geschäftsleitung) und Frank Wolter (Geschäftsführer) von der Ars Consulendi GmbH einen symbolischen Scheck über 1.500 Euro an die Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. Der Scheck wurde im Tropenhaus von Bärbel Mentzel (Stellv. Vorsitzende) und Valeria Luhn (Schatzmeisterin) entgegengenommen. Die Stiftung bedankt sich recht herzlich bei der Ars Consulendi GmbH, die sich entschlossen hat, in diesem Jahr erneut nach 2016 an den Botanischen Garten in Solingen zu spenden, da es sich hierbei um eine besondere Grünanlage handelt, die für jeden als Erholungsort frei zugänglich ist. Neben den Gartenanlagen und Schauhäusern gehören auch eine Lesehalle sowie ein Kinderspielplatz zu der Einrichtung. Auf diese Weise dient der Ort nicht nur der Erholung und Besinnung, sondern bietet auch Raum für Bildung und Unterhaltung. Die Parkanlage ist ganzjährig kostenfrei geöffnet. Jeder hat die Möglichkeit, inmitten dieser grünen Oase zur Ruhe zu kommen oder bei Führungen und Konzerten mit anderen Menschen zusammenzutreffen. Der Scheck ist in der Info-Vitrine vor dem Stiftungsbüro in der Orchideenhalle ausgestellt.
Die Ars Consulendi GmbH unter Leitung des Geschäftsführers Frank Wolter ist eine moderne, kreative Unternehmensberatung mit 35 Mitarbeitern, die ihren Kunden einen Full-Service im nationalen und internationalen Direktmarketing anbietet. Das Unternehmen mit Sitz an der Wittkuller Straße in Solingen hat sich entschlossen, auch in diesem Jahr keine Weihnachtspräsente an seine Geschäftspartner zu verschenken, sondern den Betrag zu spenden. Bereits seit seiner Gründung im Jahr 2006 fördert das Unternehmen unterschiedliche Institutionen mit einer Spende. Unterstützt werden dabei vornehmlich Einrichtungen in Solingen und Umgebung. Die Stiftung Botanischer Garten Solingen würde sich sehr freuen, wenn es noch viele Nachahmer geben würde. Es gibt noch viele Projekte im Botanischen Garten, die nur durch Spenden realisiert werden können. Wer den Botanischen Garten Solingen mit einer Spende unterstützen möchten, kann dies gerne über folgendes Spendenkonto tun: Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. IBAN: DE26 3425 0000 0005 4490 20 BIC: SOLSDE33XXX Text und Fotos: Matthias Nitsche
11
Am Haupteingang Vogelsang stehen sie: die Spendertafeln. Die Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. hat es sich bekanntermaßen zur Aufgabe gemacht, den Botanischen Garten Solingen dauerhaft zu erhalten. Dazu tragen zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter bei, aber auch viele Spender. Wer eine größere Spende getätigt hat, kann mit einer Tafel auf einem der drei Ständer zeigen, dass er den Garten unterstützt. In dieser Zeit müssen viele Firmen um ihr Überleben kämpfen. Auch die Stiftung muss große Einnahmeverluste durch die ausgefallenen Veranstaltungen hinnehmen. Einige Firmen, sicher auch manche Privatleute, sind aber noch in der Lage, den Botanischen Garten zu unterstützen und seinen Bestand in der derzeitigen Form weiter zu sichern. Wer also die Stiftung und damit den Botanischen Garten Solingen unterstützen will, kann sich unter info@botanischer-garten-solingen.de weitere Informationen einholen oder auf das Konto auf der Vorseite einzuzahlen. Und natürlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit, den Botanischen Garten durch ehrenamtliche Mitarbeit zu unterstützen. Mehr dazu auf S. 40 und 41. Redaktion
12
Fotos: Redaktion
Die Spendertafeln am Eingang Vogelsang
Weitere Themengärten erhalten Infoschilder Am 16. November trafen wir uns, um weitere elf Edelstahlrahmen für die Infotafeln aufzustellen, die auf unsere Themengärten hinweisen. Einige dieser Infoschilder sind ja schon am Kräutergarten, Heilpflanzengarten, Rosenbeet, Bibelgarten oder Irisgarten zu finden. Die Schilder geben einen Überblick über den jeweiligen Themengarten, die dort zu findenden Pfl anzen und einen Übersichtsplan, der in Handarbeit von unserem Mitglied Carmen Dörner gezeichnet wird. Weitere Informationen über die Gärten kann man sich natürlich über den QR-Code am Infoschild mittels Smartphone abrufen. Die Schilder werden jetzt nach und nach erstellt und auf die Rahmen geschraubt. Fertig sind schon die Schilder für den Bauerngarten und die Farnmauer. Zusammen mit den schon fertigen neun Infoschildern werden wir dann 20 Informationstafeln im Garten haben. Weitere sollen noch folgen. Herzlichen Dank an alle Helfer für das Aufstellen der Rahmen. Text und Fotos: Matthias Nitsche
13
Neue Tore für den Botanischen Garten Das Tor neben dem Tropenhaus wurde vom TBS ersetzt. Das alte Tor war ein zweiflügliges Tor mit zwei gleichgroßen Torhälften. Da die Gäste des Hospiz von dort während der Öffnungszeiten den Garten betreten, gab es immer wieder Probleme beim Schließen des Tors. Das alte, schwere Tor konnte nicht von jedem Gast des Hospiz geschlos-
14
sen werden und blieb so häufig offen. Das führte zu ungebetenen Besuchern im Bereich unseres Topfschuppens. Die Versuche, das Tor mit einer Rückholautomatik auszurüsten, schlug aufgrund der Schwere der Torflügel fehl. Die Lösung war dann ein neues, leichteres Tor, deren Torflügel im Verhältnis 1/3 zu 2/3 angeordnet sind. Die TBS
bestellte dann unter strengen Auflagen des Denkmalamtes ein identisch aussehendes Tor mit dem beschriebenen Torflügelverhältnis. Zurzeit ist das Tor nur feuerverzinkt und wird in den nächsten Wochen gestrichen. Dabei soll dann auch das zweite Tor, welches den Betriebshof zum Haupteingang hin einfriedet, gestrichen werden. Bei diesem Tor hatten wir das Problem, das immer wieder Personen über das Gelände des Hospiz den Weg in den Garten abgekürzt haben und sich am Torpfosten des abgeschlossenen Tores vorbeiquetschten. Hier konnten wir mit Unterstützung der Jugendhilfewerkstatt das Schlupfloch schließen. Auch hinter dem Gewächshaus 1 gibt es jetzt ein stabiles Tor, welches den Bereich der Stiftung, den wir schon eingefriedet hatten, vom Bereich des Hospiz und des ehemaligen Betriebshofs abtrennt. Dieser Bereich soll ja in Zukunft für kliniknahe Projekte neu bebaut werden. Text und Fotos: Matthias Nitsche
Winterexkursion 2020 Es ist Winter im Botanischen Garten Solingen und dennoch gibt es viel zusehen. Traditionell im Winter lädt die Stiftung zur Winterexkursion durch die Schauhäuser ein. Am 9. Februar war es wieder soweit. Ab 14 Uhr konnten die Schauhäuser unter fachkundiger Leitung erkundet werden. Ab 15 Uhr begann dann die Fachführungen durch die einzelnen Häuser. Für die Sukkulenten stand Dr. Hartmut Richter, für die Orchideen Christoph Feyer, für die Bromelien Hans-Werner Hammen, für die Zitruspflanzen Tim Preuss und für unser Aquarium Harro Hieronimus zur Verfügung. Die Besucher, die trotz
des Orkans „Sabine“ den Weg in die Schauhäuser gefunden hatten, konnten sich das Anziehen von tropischen Pflanzen aus erster Hand erklären zulassen oder sich im Bromelienhaus mit der größten öffentlich zugänglichen Bromelien-Sammlung (Ananasgewächse) NRWs alles über die süße gelbe Frucht erklären lassen. Vor zwei Jahren hat die Stiftung mit dem Aufbau einer Zitrussammlung begonnen, die an normalen Öffnungstagen der Schauhäuser noch nicht zu besichtigen ist. Die ersten Ergebnisse unsere Zuchtversuche konnten, ebenfalls am 9. Februar, nicht nur begutachtete, sondern auch probiert wer15
den. Im Aquarienhaus wurde anhand unseres 2000 chen und mit unserem Gärtnerteam ins Gespräch Liter fassenden Aquariums Interessantes zur Aqua- kommen. Allen Mitwirkenden herzlichen Dank für ristik vorgestellt. Wer eine Pause brauchte, konnte es den gelungenen Nachmittag. sich bei einem Heißgetränk und Gebäck an einem der Stehtische in der Orchideenhalle gemütlich maText und Fotos: Matthias Nitsche
Schönheit von kurzer Dauer Magnolien gehören im Frühjahr zu den besonders auffälligen Blühern. Ihre großen, in Gärten meist rosafarbenen Blüten sind sehr auffällig. Oft ist es die Tulpen- oder Garten-Magnolie (Magnolia x soulangeana), die aber bis neun Meter hoch und acht Meter breit ist und in Farbvarianten von Weiß bis Rot im Handel ist. Allerdings ist diese Blütenpracht von kurzer Dauer und die heruntergefallenen Blätter schrecken viele Interessenten davon, sich einen solchen Baum in den Garten zu pflanzen. Eine gewisse Ausnahme stellt die Stern-Magnolie (Magnolia stellata) dar. Sie bleibt deutlich kleiner als die meisten ihrer 200 Verwandten. Die maximale Höhe wird mit drei, selten bis zu fünf Metern an16
gegeben, da braucht das Exemplar in direkter Nähe zum Eingang Vogelsang noch einige Jahre, bis diese Höhe erreicht ist. Das Exemplar dort blüht in Weiß, eine häufig gesehene Farbe. Allerdings wird die Sternmagnolie auch in weiteren Farben von Rosa bis Rot angeboten. Das Schöne an dieser Magnolie ist weiterhin, dass sie sehr schnell zur Blüte kommt. Schon ein Jahr nach dem Kauf einer nicht zu kleinen Pflanze können die Blüten erscheinen. Man muss sie aber nicht unbedingt kaufen, eine Vermehrung ist auch über Samen (Frostkeimer, draußen liegen lassen oder im Herbst pflanzen) oder Stecklinge erfolgen. Text & Foto: Harro Hieronimus
17
„Motivmomente“ So lautete der Titel meiner Ausstellung, die ich vom 9. bis 30. November 2019 in der Stadtbibliothek in den Clemensgalerien ausrichtete. Der Reinerlös aus dem Verkauf von acht Bildern in Höhe von 206,44 kam der Stiftung Botanischer Garten zugute. Im Sommer des vergangenen Jahres kam ich bei einem Besuch des Botanischen Gartens mit dem Stiftungsvorsitzenden Dr. Horst Fleischer ins Gespräch, den ich vor vielen Jahren im Rahmen meines Zivildienstes kennengelernt hatte und den ich hier beim Blumengießen wiedertraf. Der erzählte mir, dass der Botanische Garten kaum von der Stadt gefördert würde, dass die Stadt das Gelände sogar am liebsten als Bauland nutzen würde. Das führte bei mir zu der Entscheidung, den Reinerlös meiner Fotoausstellung, die ich gerade vorbereitete, der Stiftung zugute kommen zulassen. Ich finde, dass es sich lohnt, den Botanischen Garten als Ruhepunkt, nicht zuletzt für das nahegelegene Krankenhaus, zu erhalten. Es wäre ein großer Verlust für unsere Stadt, wenn es diese grüne Oase, die bereits seit 1963 unzählige Menschen nicht nur aus Solingen erfreut, nicht mehr geben würde. Dirk Frohn
Die Solinger Freiwilligen-Agentur – ein Kurzporträt Mehr Lebensqualität durch bürgerschaftliches Engagement Eine Stadt lebt vom Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger. Bürgerschaftliches Engagement ist eine unverzichtbare gesellschaftliche Aufgabe, ein Beitrag für Mitmenschen und Umwelt. Dieses Engagement will die Solinger Freiwilligen Agentur fördern und dazu beitragen, dass unsere schöne Klingenstadt lebenswerter und attraktiver wird. Faszination Ehrenamt Anderen Menschen helfen, kulturelle oder soziale Einrichtungen unterstützen, etwas Sinnvolles tun und das gute Gefühl gebraucht zu werden: Ein Ehrenamt macht Freude – und zwar Helfern wie Hilfebedürftigen. Mitanpacken, wo es nötig ist. Helfen, wo Unterstützung gefragt ist. Da sein, wo 18
man gebraucht wird - das alles leistet ein Ehrenamt. Und es gibt dabei eine Menge zurück. Denn ehrenamtliches Engagement ist eine Herzensangelegenheit und ein Gewinn für beide Seiten. Die Solinger Freiwilligen Agentur e. V. - SoFrei Seit über fünfzehn Jahren bringt die Solinger Freiwilligen Agentur diese beiden Seiten zusammen: vermittelt potenzielle Ehrenamtliche an soziale Träger, gemeinnützige Vereine, öffentliche Institutionen und kulturelle Einrichtungen. Ob Vorlesepate für Kinder, Freizeitbegleiter für Senioren, Familienhelfer für Alleinerziehende oder, oder, oder… – die Möglichkeiten für den Einsatz sind vielfältig. Denn ehrenamtliche Helfer werden über-
all benötigt. Eins jedoch gilt für jedes Ehrenamt gleichermaßen – es bereichert nicht nur das Leben Anderer, sondern auch das eigene. Dies spüren die SoFrei-Berater in Gesprächen mit den Ehrenamtlichen Tag für Tag. Über 1.500 Solingerinnen und Solinger haben mit unserer Hilfe ein Ehrenamt gefunden, das ihnen Freude bereitet. Gemeinsam erreichen, was alleine unmöglich erscheint, anderen eine unbeschwerte Zeit bescheren, auch wenn deren Lebensumstände gerade schwierig sind, das eigene Wissen weitergeben und so anderen helfen, sich selbst zu helfen – das und vieles mehr macht die Faszination Ehrenamt aus. Jeder, der seine Zeit, sein Engagement, sein Können ehrenamtlich einbringen möchte, ist in unseren Beratungsgesprächen herzlich willkommen! Wir besprechen mit Interessierten, wo und wie sie sich in Solingen ehrenamtlich betätigen können. Wir finden gemeinsam eine Aufgabe, die dem Ehrenamtler am Herzen liegt. Selbstverständlich können auch Menschen mit Handicap ehrenamtlich helfen. Das Gleiche gilt natürlich auch für Menschen mit Migrationshintergrund. Jede Hilfe ist wertvoll und wichtig: ganz gleich, ob sich jemand nur eine Stunde im Monat oder gleich mehrere Tage die Woche ehrenamtlich engagieren möchten. Das Ehrenamt ist kein „Jobkiller“, es unterstützt die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie wissen die Hilfe der Ehrenamtler zu
schätzen, kommunizieren mit ihnen auf Augenhöhe und stehen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Einsatzmöglichkeiten für Ehrenamtliche: • Kinder- und Jugendarbeit: Lesepaten, Hausaufgabenhilfe, Leihoma oder -opa, Ausbildungspaten • Senioren: Betreuung von Bewohnern in Altenheimen oder zu Hause, Begleitung von Demenzkranken, Begleitung von Menschen mit Behinderung • Soziales: Familienhilfe, Klinikbibliothek, Telefonseelsorge, Tumorzentrum, Tafel • Technik und Natur: Arbeiten in Tierparks oder -heimen, Park- oder Gartenpflege, Hausmeistertätigkeiten • Kultur: Aushilfe im Museumsshop, Mitarbeit beim Klinikradio, Hilfe im Theater- und Konzerthaus • und vieles mehr… Selbstverständlich haben wir auch engen Kontakt zum Botanischen Garten und einige Ehrenamtler dorthin vermittelt. Eine Dame arbeitet sogar im Vorstand der Stiftung mit. Es freut uns besonders, wenn wir solch positive Rückmeldungen bekommen und unseren Partnern helfen können. Flüchtlingshilfe: Gemeinsam mit der Stadtbibliothek bietet SoFrei den „Dialog in Deutsch“© für unsere neuen Mit-
Der Stand der Solinger Freiwilligen-Agentur auf dem Blumen- und Gartenmarkt 2019.
19
bürgerinnen und Mitbürger an. Willkommen ist jeder, der seine Deutschkenntnisse erweitern und anwenden möchte. In kleinen Gesprächskreisen, die von geschulten ModeratorInnen geleitet werden, kann ohne Rücksicht auf Grammatik „frei von der Leber weg“ erzählt, diskutiert, gefragt… werden. Unsere Beratungstermine: SoFrei-Beratungen finden in Solingen-Mitte (Stadtbibliothek) und in allen Stadtteilen statt, seit Mitte 2019 auch samstags. Alle Beratungstermine werden in der örtlichen Tagespresse bekanntgegeben. Alle Termine werden stets aktualisiert auch auf der SoFrei-Homepage: www. solinger-freiwilligen-agentur.de oder auf Facebook unter www.facebook.com/SoFreiSG veröffentlicht. Bei Bedarf bietet SoFrei auch Sondertermine an. Das SoFrei-Angebot ist für die Bürgerinnen und Bürger und für die Organisationen und Einrichtungen selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.
Der SoFrei-Vorstand. V.l.n.r.: Franz Metzinger, Ulrich von zur Gathen, Toni Siepmann, Annette Mjartan, Hans-Reiner Häußler es fehlt: Helmut Sättler.
bisher immer gefunden haben. Ihnen gilt unser besonderer Dank.
Unser Team Alle Ehrenamtler kommen aus den unterschiedlichsten kaufmännischen, technischen und sozialen Berufen. Sie kümmern sich um: Beratung und Vermittlung organisatorische und andere Verwaltungsaufgaben Internetauftritt (einschl. Facebook) Finanzen Presse Finanzierung SoFrei finanziert sich über moderate Mitglieds- Geleitet wird SoFrei von einem sechsköpfigen beiträge – Anfang 2020 haben wir 55 Mitglieder. Vorstand. Der Gründer, Karl Willi Bick, ist EhDie Mitgliedschaft ist möglich für natürliche und renvorsitzender (alle, bis auf die Schatzmeisterin, für juristische Personen. Für größere Projekte be- sind auch in der Beratung tätig). Schirmherr ist der nötigen wir Sponsoren, die wir erfreulicherweise gebürtige Solinger Jörg Schönenborn, Fernsehdirektor des WDR. Die Solinger Freiwilligen Agentur e. V. wurde Ende 2004 auf Initiative des Solinger Unternehmers Karl Willi Bick gegründet und ist seit Anfang 2005 tätig. Die Solinger Freiwilligen Agentur ist gemeinnützig, überkonfessionell, überparteilich und unabhängig. Ihre Finanzierung erfolgt über Mitgliedsbeiträge (für Einzelpersonen 20 €/Jahr, Firmen ab 100 €/Jahr) und Spenden. Spendenquittungen werden auf Wunsch gerne ausgestellt. Alle bei der Solinger Freiwilligen Agentur beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus. Links: Karl Willi Bick, Gründer und Ehrenvorsitzender der Solinger Freiwilligen-Agentur e. V. Rechts: Hans-Reiner Häußler, Vorsitzender der Solinger Freiwilligen-Agentur e. V.
20
Die Fotos sind Eigentum von SoFrei. Alle abgebildeten Personen sind mit einer Veröffentlichung einverstanden.
Der Stadtdienst Natur & Umwelt Der Botanische Garten ist eine öffentliche Grünfläche und gehört zum Stadtdienst Natur und Umwelt. Die Stiftung Botanischer Garten e.V. hat für Teile des Botanischen Gartens eine Patenschaft übernommen. Seit über 20 Jahren besteht diese Patenschaft mit der Klingenstadt Solingen und ist einzigartig in der Region. Aus diesem Grund stellt sich der Stadtdienst Natur und Umwelt in dieser Ausgabe der Blütenpresse den Unterstützenden der Stiftung näher vor. „Unsere Aufgabe ist der Schutz, die Erhaltung und die Entwicklung der natürlichen Lebensgrundlagen in Solingen.“ Wir, der Stadtdienst Natur und Umwelt, tragen maßgeblich dazu bei, in Solingen ein intaktes und gesundes Wohnumfeld zu entwickeln und zu sichern. Mensch und Umwelt stehen für uns dabei an erster Stelle. Die Lebensqualität und Gesundheit zu erhalten, indem wir Boden, Wasser und Luft vor Verunreinigungen schützen und so Natur, Landschaft und städtische Freiräume bewahren, ist unser oberstes Ziel. Die konkreten Aufgaben des Stadtdienstes Natur und Umwelt sind vielfältig und verfolgen sowohl den Vorsorge- als auch den Nachsorgegedanken. Das bedeutet, dass z.B. die Entwicklung von Pflegekonzepten für den Botanischen Garten oder an-
deren Flächen genauso dazu gehört wie die Beseitigung von Mängeln. Der Stadtdienst Natur und Umwelt ist in vier Fachabteilungen gegliedert. Die Fachabteilung Wald und Landschaft (67-2) ist für die Waldpflege der städtischen Wälder, den Holzverkauf, die Pflege der Eigenjagdbezirke und die Landschafts- und Biotoppflege zuständig. Die Untere Umweltschutzbehörde für Wasser, Abfall und Immissionen (67-3) regelt die Genehmigung und Überwachung von betrieblichen Anlagen im Bereich Immissionen, Abfall und Abwasser. Sie kontrolliert den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen, Umweltchemikalien, Kleinkläranlagen, Versickerungen, Gewässern und Grundwasser. Zum Aufgabenbereich der Untere Bodenschutzbehörde/Umweltplanung (67-4) gehören unter anderem der Umgang mit Altlasten, Grundwasserverunreinigungen, vorsorgender Bodenschutz, Umweltverträglichkeitsprüfungen, kommunaler Klimaschutz, Lärmminderungs- und Luftreinhalteplanung. Die Fachabteilung Grün- und Freiflächen/Untere Naturschutzbehörde (67-5) betreut die städtischen Grün- und Freiflächen, Biotop- und Waldflächen sowie Kleingärten. Sie ist zuständig für die Land-
Mitarbeiterinnen der Abteilung Untere Naturschutzbehörde / Grün- und Freiflächen: v.l. Christiane Ikier, Nicole Knott, Claudia Wackerl, Marie Thöne, Annette Fritz, Diana Wohlgemuth (Foto: M. Kistenich).
25
schaftsplanung, den Baum- und Artenschutz sowie den Naturschutz. Als diejenige Abteilung, mit der die Stiftung besonders intensiven Kontakt hat, wollen wir hier etwas näher auf unsere Mitarbeitenden und unsere Aufgaben eingehen. Bei uns arbeiten neun engagierte Kolleginnen und Kollegen, darunter vier Landschaftsplanerinnen, eine Landschaftsökologin, eine Forstassessorin, ein Forstwirt und zwei Verwaltungsmitarbeiterinnen. Die Untere Naturschutzbehörde bearbeitet beispielsweise die Solinger Baumschutzsatzung, mit ca. 800 gestellten Anträgen für Baumfällungen pro Jahr. Außerdem werden ca. 350 Bauanträge im Jahr ökologisch begleitet und für gefällte Bäume Ersatzpflanzungen festgesetzt oder Kompensationsmaßnahmen für Neuversiegelungen festgelegt. Bei Baumaßnahmen wie Kanalarbeiten, Straßenausbau und Neubausiedlungen überprüft die Untere Naturschutzbehörde die Planungen frühzeitig auf Auswirkungen auf Natur und Landschaft hin und entwickelt ggf. Alternativen, die beispielsweise weniger Flächenversiegelung bedeuten. Sie sorgt für die notwendigen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen. Darüber hinaus spielen die Entwicklung der Schutzgebiete und der Schutz und die Förderung besonderer Tier- und Pflanzenarten eine wichtige Rolle in der täglichen Arbeit. Hier werden Maßnahmenkonzepte beauftragt und umgesetzt. Dazu werden auch Fördergelder beantragt oder Sponsoren gesucht. Aktuell gibt es z.B. ein durch die Europäische Union gefördertes Projekt zur Entwicklung von „Atlantischen Sandlandschaften“. Dadurch bekommt die Stadt Solingen die Möglichkeit, Maßnahmen im Wert von ca. 90.000 € in der Ohligser Heide umzusetzen. Der Botanische Garten gehört als städtische Grünfl äche zu dieser Fachabteilung. Als Ansprechpartnerin für die Stiftung Botanischer Garten ist sie bei allen Fragen zu den Grünfl ächen der Anlage beteiligt. Zusammen mit anderen städtischen Abteilungen und der Stiftung Botanischer Garten wird an einer stetigen Weiterentwicklung des Botanischen Gartens gearbeitet. Im Moment wird z.B. ein Pfl anzkonzept für die Baumbepfl anzung erstellt. Es geht aktuell aber auch darum, wie wir Starkregenereignissen begegnen können. Wie kann Regenwasser bei Starkregenereignissen geregelt abfließen, ohne Ausspülungen in Wegen oder andere Schäden zu verursachen? Die enge Zusammenarbeit mit 26
den ehrenamtlich Engagierten der Stiftung ist dabei von besonderer Bedeutung. Durch das große Engagement von ehrenamtlichen Naturschützerinnen und Naturschützern in Solingen, konnte der Lange Tag der StadtNatur auf die Beine gestellt werden. Er wurde im Jahr 2019 zum ersten Mal veranstaltet. Hauptort dieses Aktionstages, bei dem es um die Entdeckung der Natur in der Stadt, also vor der eigenen Haustür, geht, ist der Botanische Garten. Der Erfolg des ersten Langen Tages der StadtNatur hat uns Ansporn gegeben, auch im Jahr 2020 einen Langen Tag der StadtNatur, mit dem Botanischen Garten als einem der Hauptorte, zu planen. Der Botanische Garten versorgt uns als „grüne Lunge“ mit Sauerstoff, bindet das Wasser, bietet Schatten bei Hitze, ist ein Ort für Entspannung und für verschiedene Veranstaltungen und wertet sein gesamtes Umfeld auf. Deshalb ist es so wichtig, ihn zu schützen und ihn für die Zukunft zu bewahren – das machen wir für Solingen.
mehr
unter
@tanja_gross_architektur
w w w . t a n j a - g r o s s - a r c h i t e k t u r . d e
Zu Besuch auf der IPM in Essen Vom 28.-31. Januar war es wieder soweit: In Essen fand die IPM statt, die Internationale Pflanzenmesse, ist die Weltleitmesse für Garten- und Landschaftsbau. Als Fachmesse ist der Zugang nicht für jeden Besucher möglich, aber natürlich war auch die Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. mit einer Abordnung am 31. Januar auf der Messe unterwegs. Valeria Luhn, Christoph Feyer und Matthias Nitsche starteten nach einer kurzen Wartezeit am Parkhaus gegen 9.30 Uhr am Eingang West ihren Rundgang durch die acht Messehallen. Die Karten für den Messebesuch wurden freundlicherweise von einem unserer Lieferanten kostenlos zur Verfügung gestellt. Am Eingang West war mit der Halle 3 gleich die größte Halle der Messe unser Startpunkt. Hier wurde alles zu den Bereichen, Gewächshausbau, Zubehör oder auch Pflanzenproduktion angeboten. Viele Neuheiten oder Optimierungslösungen für Gewächshäuser wurden hier vorgestellt und angeboten. Da wir ja als Stiftung das Tropenhaus sanieren wollen und auch die anderen Gewächshäuser mit Instandhalten müssen gab es hier natürlich für uns viel zu sehen und zu erfragen. Auch das tierische Wohl war auf der Messe vertreten. Nur zum schmusen waren die Tiere nicht, denn die waren recht winzig. Valeria Luhn und Matthias Nitsche machten beim Blick durch das Mikroskop große Augen während mir die Vorzüge und Einsatzgebiete der nützlichen Tiere noch einmal erläutert wurden. Vielleicht können wir im
Botanischen Garten auch einige dieser Nützlinge antreffen, da wir einige Florfliegen und verschiedene Marienkäferarten auf der IPM beim Abbau von einem Anbieter geschenkt bekommen haben. Das war natürlich noch nicht alles, was auf der IPM geboten wurde. In anderen Hallen wurde alles für die Floristikbranche geboten, oder große Maschinen und Anlagen für den Garten- Baumschul oder Zierpflanzenbau. Natürlich dürften auf der IPM auch nicht die Pflanzen zu kurz kommen, Neben Baumschulen, die 5 oder 6m hohe Baume ausstellten ,gab es auch Zier- und Nutzpflanzen, Sämereien, Orchideen, Rosen, Kräuter, Sukkulenten uvm. zu bestaunen. Sobald wir in eine neue Halle kamen, traten wir in eine andere Welt ein. Eben noch Zierpflanzen waren es eine Halle weiter schon Gartenwerkzeuge und unzählige Variationen von Dekoartikeln für den Garten, von Springbrunnen, Skulpturen, Gartenbeleuchtung über Gartenmöbel bis zu Fachbüchern über Gartenkultur und Gestaltung. Auf der Messe waren über 1500 Aussteller aus 50 Nationen vertreten. Wir konnten uns über Trends und Waren für die kommende Saison, Klimawandel und Nachhaltigkeit informieren. Unter den Ausstellern haben wir die Küferei Kardos auch entdeckt und besucht. Die Küferei hat den Botanischen Garten bereits vor drei Jahren mit Blumenkübeln aus Akazienholz in verschiedenen Größen beliefert. In einem freundlichen Gespräch konnten wir uns über die Produktpalette der Firma Kardos ein Bild machen.
27
Unter den Ausstellern war auch die Gartenbau Versicherung, bei der die Stiftung seit Jahren die Gewächshauskonstruktion, Kulturen und Pflanzen, Bedachungsmaterial gegen Hagel, Sturm und Feuerschäden versichert. Da die Stiftung dieses Jahr die Renovierung des Tropenhauses vorhat, haben wir uns über eine mögliche Bauherrenversicherung vor Ort beraten lassen. Wir konnten wunderschöne Blumenkompositionen und unterschiedliche Ideen für vertikale Begrünung bewundern. Vollgepackt mit Informationsmaterial und Pflanzen, ab 15 Uhr darf man am letzten Tag Pflanzen kaufen oder mitnehmen, traten wir gegen 18 Uhr ten Jahr werden wir der IPM sicher wieder einen wieder den Heimweg nach Solingen an, natürlich Besuch abstatten. nicht ohne vorher noch im Botanischen Garten Text: Christoph Feyer, Valeria Luhn & Matthias Nitsche unsere Pflanzenausbeute unterzustellen. Im nächsFotos: Valeria Luhn
Die Technischen Betriebe Solingen sind ein moderner und wachsender Dienstleister im Konzern Klingenstadt Solingen. Unsere mehr als 500 Beschäftigten sorgen u. a. durch Abfallentsorgung, Straßenreinigung und Winterdienst für eine saubere Stadt, erzeugen im Müllheizkraftwerk Strom und Fernwärme, planen und unterhalten städtische Tiefbau- und Verkehrsinfrastrukturen, planen und bauen Kommunikationsnetze. Innerhalb der Technischen Betriebe kümmert sich der Teilbetrieb Stadtgrün und Stadtbildpflege, der im Wesentlichen aus dem ehemaligen Gartenamt der Stadt Solingen hervorgegangen ist, vor allem auch um die Planung und Pflege des Stadtgrüns und der kommunalen Friedhöfe. 28
Foto: Schell-Grüntechnik
Der Teilbetrieb Stadtgrün und Stadtbildpflege der TBS stellt sich vor
In der Tradition des ehemaligen Gartenamtes gehört zu unseren kontinuierlichen Tätigkeitsfeldern die gartenarchitektonische Betreuung sowie die Pflege und Unterhaltung des Botanischen Gartens der Stadt Solingen. Hier sind regelmäßig Gärtner/-innen im Rahmen von 1,5 Vollzeitstellen vor Ort und werden bei Bedarf durch weitere Mitarbeiter/-innen unterstützt. Gemeinsam sorgen sie für gepflegte Rasenflächen und saubere Wege und kümmern sich um alle Flächen, die nicht durch die Stiftung gepflegt werden, wie z. B. den Heide-, Primel-, Stauden- und Irisgarten, die Teichanlage und ihre Nebenflächen, den Spiel- haus in seiner bei den Bürgern beliebten Pracht platz und die Rahmenpflanzungen. erhalten. Naturgemäß und leider auch durch die klimatischen Veränderungen bedingt erkranken immer wieder schöne alte Bäume, wie zuletzt die Fichten an der Lesehalle. Hier stellt sich dann die Frage, welche Gehölze wir dort nachpflanzen oder ob sich aus den ursprünglichen Planungen des Botanischen Gartens möglicherweise Freiflächen ableiten lassen. Deshalb erarbeiten die Technischen Betriebe aktuell ein Baumkonzept, das zukünftig darüber Auskunft geben soll, welche Baumstandorte mit welchen Arten dauerhaft erhalten bleiben sollen, wo neue Standorte auf der Grundlage von
Mit regelmäßigen Pflege- und Erziehungsschnitten verhelfen sie den vielen kleinen und großen Sträuchern zu schönen Blüten und gesundem Wachstum. Bei zu starkem Wachstum und altersbedingtem Ausfall ist unsere Baumpflegekolonne vor Ort, um die teils seltenen Bäume mit gezielten Maßnahmen solange wie möglich zu erhalten und die Verkehrssicherheit im Garten zu gewährleisten. Eine Kernaufgabe unserer Gärtner/-innen ist die Pflege und Bewirtschaftung des denkmalgeschützten Tropenhauses. Durch Pflegeschnitt, Wässerung, Düngung und Belüftung bleibt das Schau29
historischen Fotos und Karten entwickelt bzw. welche Sichtachsen langfristig wiederhergestellt werden sollten. Hierbei werden wir tatkräftig durch Mitglieder der Stiftung unterstützt. Regelmäßig sind die Auszubildenden der Technischen Betriebe im Botanischen Garten anzutreffen. In diesem Frühjahr werden sie die beiden Holzunterstände „Heidehaus“ und „Pilz“ reparieren und mit einer fachmännischen Dachbegrünung versehen. Die häufiger werdenden Starkregen hinterlassen auch an den Wegen im Botanischen Garten sichtbare Spuren. Derzeit arbeiten wir an einem Konzept, um in Zukunft das anfallende Regenwasser schneller von den Wegen und Plätzen abzuleiten, bevor es dort größere Schäden durch Ausspülungen anrichten kann. Ein großer Teil des Niederschlagswassers soll direkt in die Rasen- und Pflanzflächen geführt werden, dort versickern und so den Pflanzen wieder zugutekommen. Der Rest muss zügig über die Einläufe abgeleitet werden. Dazu haben die Technischen Betriebe im vergangenen Winter einen Teil der Einläufe vom Mischwasserkanal abgekoppelt und an den Regenwas-
68
sersammler im Frankfurter Damm angeschlossen. Dies führte nicht zuletzt zu einer Entlastung der immer wieder überfluteten Hofschaft Eigen. Mit Blick auf die Zukunft arbeiten wir derzeit zusammen mit der Stadtentwicklung und dem Stadtdienst Natur und Umwelt an dem Förderprojekt „Integriertes Stadtentwicklungskonzept Wald“ (ISEK Wald). Hier soll ein zukunftsfähiges Entwicklungskonzept entworfen werden, auf dessen Grundlage gezielt Maßnahmen innerhalb des Botanischen Gartens in das Förderprojekt integriert werden können. Die rege Tätigkeit der Stiftung Botanischer Garten unterstützen wir nach Kräften, so zum Beispiel bei der Errichtung der neuen E-Bike-Tanksäule, wie in der letzten Ausgabe der Blütenpresse zu lesen war. Wie schon im vergangenen Jahr hatten wir geplant, uns auch am kommenden „Langen Tag der Stadtnatur“ im Juni mit einem Stand im Botanischen Garten zu präsentieren und hätten uns gefreut, Sie dort begrüßen zu dürfen. Text: Claudia Mettenmeyer (TBS); Fotos: TBS
Die Bäume im Botanischen Garten Solingen Der erste Eindruck zählt! Und es sind Bäume, die den ersten Eindruck prägen, wenn man den Botanischen Garten Solingen betritt: Hat man das Haupttor an der Straße Vogelsang passiert, beginnt linkerhand eine Allee aus ursprünglich sechs (und heute acht) Winterlinden (Tilia cordata) und die Bänke auf der rechten Seite mit Blick auf das Alpinum werden von einer etwa 15 m hohen Esche (Fraxinus exelsior) beschirmt. Betritt man den Botanischen Garten hingegen vom unteren Eingang am Frankfurter Damm aus, steht man nach 50 m vor einem prächtigen Exemplar der Morgenländischen Platane (Platanus orientalis), deren Zweige weit über den Teich reichen und die den Hosta zu Füßen des Baumes den notwendigen Sonnenschutz geben. Wählt man den 3. Eingang in den Garten von der Korkenziehertrasse aus in Richtung Pergola, fällt direkt linker Hand eine wunderschöne Form der Blutbuchen (Fagus sylvatica f. purpurea) ins Auge:
zusätzlich zur dunkel roten Färbung (die zum Sommer hin leicht vergrünt) zeigen die Blätter weiße bis leicht rosafarbene Randstreifen, weshalb der Baum den zusätzlichen Sortenname „Tricolor“ trägt (s. den nachstehenden Artikel über die Buchen des Botanischen Gartens Solingen) . Die genannten Bäume gehören zur „Erstausstattung“ des Botanischen Gartens am Vogelsang: sie wurden in den 1970er-Jahren gepflanzt und sind also etwa 40 bis 50 Jahre alt. Die gärtnerische Leitung des Gartens hat sich in jenen Jahren bemüht, neben einheimischen und allgemein bekannten Baumarten wie Linden, Buchen und Eichen bei den Laub- sowie Fichten, Tannen und Kiefern bei den Nadelgehölzen auch Vertreter der amerikanischen, der osteuropäischen und der ostasiatischen Baumflora anzupflanzen. Eine Gesamtzahl des Bestands aus den frühen Jahren des Gartens ist dem Autor leider nicht bekannt, aber eine Liste des Jahres 2004 verzeichnet 210 Exemplare aus ca.
Morgenländische Platane (Platanus orientalis) am Eingang Frankfurter Damm.
Eindrucksvoller Urweltmammutbaum auch ohne Nadeln (Metasequoia glyptostroboides).
31
Allee der Winterlinden (Tilia cordata) mit Blick auf den Eingang Vogelsang.
80 verschiedenen Arten/Sorten und dokumentiert somit doch eine ansehnliche Gehölzvielfalt. Leider ist festzustellen, dass die heute „erwachsenen“ Vertreter der Erstbepflanzung nun zunehmend auch unter Krankheiten (Pilze, Schadinsekten) und den sich verändernden klimatischen Einflüssen (Trockenheit, Sturm, milde Winter) leiden oder aber auch einfach ihre natürliche Lebenserwartung erreicht haben. Zur Gewährleistung der Sicherheit der Gartenbesucher oder aber um die Ausbreitung von Krankheiten zu unterbinden, mussten daher in den vergangenen Jahren eine Reihe von Bäumen gefällt und fachgerecht entsorgt werden. Die aktuelle Zählung weist heute (Stand 2019) noch einen Bestand von 180 Exemplaren aus, was einem Verlust von ca. 30 Bäumen in 15 Jahren entspricht. Während in der freien Natur die Verluste durch das Keimen von Samen aus dem Bestand oder eingetragener Samen (durch Vögel, Nagetiere) zwar teilweise und über längere Zeiträume ausgeglichen werden, ist dies in einem Kulturbestand in intensiver Pflege kaum der Fall. Viele Baumarten und insbesondere Sorten aus gärtnerischer Auslese können ohnehin nur durch vegetative Anzucht (Stecklinge, Wurzelausschläge, Pfropfungen) ge- Winterliche Schönheit auch ohne Blätter: Weißblättrige Himalayazielt vermehrt und wiederbeschafft werden. Birke (Betulus utilis var. jaquemontii). 32
Letzter Gruß des Herbstes: Fruchtstand mit Kapselfrüchten des Blauglockenbaumes (Paulownia tomentosa).
Um eine weitere Verarmung des Baumbestands des Botanischen Gartens aufzuhalten und bereits entstandene Lücken nach und nach wieder zu schließen, hat sich im Sommer des vergangenen Jahres eine Arbeitsgruppe zusammengefunden, in der Vertreter verschiedener städtischer Abteilungen und der Stiftung gemeinsam ein Konzept und Maßnahmen für den Erhalt des Baumbestands erarbeiten werden. Bereits in den ersten Gesprächen wurde allerdings deutlich erkennbar, dass ein „einfaches“ Ersetzen
der verlorengegangenen Bäume „nach Muster Erstbepflanzung“ nicht möglich sein wird. Eine Reihe von neuen/modernen Gegebenheiten engen die Möglichkeiten z. Teil stark ein, können allerdings auch interessante neue Aspekte aufzeigen: - Die Anlage des Botanischen Gartens Solingen einschließlich des angrenzenden Friedhofs ist seit dem Jahr 2006 ein anerkanntes Gartendenkmal. Maßnahmen, die den ursprünglichen, geschützten Charakter verändern könnten, sind in der Regel nicht zulässig. Dies betrifft die Auswahl der Arten/Sorten zu pflanzender Bäume, ihre Anordnung im Garten, aber auch das Zusammenwirken mehrerer Bäume in Gruppen („Wäldchen“), mit Unterpflanzung (Rhododendrum-„Unterholz“, Heidegarten) oder das Öffnen von Sichtachsen (z. B. Blick vom oberen Plateau zum Teich). - Die vorhandenen und in ihrer großen Mehrzahl gesunden Bäume haben sich sowohl im Wurzel- wie im Kronenbereich so raumgreifend entwickelt, dass oftmals für ein Nachpflanzen der früheren und ursprünglichen Nachbarn kein ausreichender Platz mehr ist.
Erster Frühlingsgruß: Blühende Zweige der Kornelkirsche, des einheimischen Hartriegels (Cornus mas).
33
- Bereits erfolgte und zukünftig zu erwartende Veränderungen der klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa sowie die Verbreitung von Krankheiten und Schadorganismen, die zur Gründungszeit des Gartens unbekannt oder nur von geringer Bedeutung waren, haben heute gravierenden Einfluss auf die Pflanzenauswahl. - Sicherlich sind Gärtnereien und Baumschulen heute wesentlich reichhaltiger sortiert als in den 1950/60er-Jahren. Dadurch wird es leicht möglich, die in Anfängen vorhandenen „Sammlungen“, wie die der Rotbuchen-Sorten (s. auch nachstehenden Artikel) oder der Ahorne zu erweitern und die Vielfalt einzelner Arten bzw. Gattungen herauszustellen. Als erste Maßnahme nach Bestandsaufnahme und Diskussion der heute und in Zukunft zu beachtenden Gegebenheiten wurde die Neubepflanzung einer zur Zeit freien Fläche neben der Lesehalle an der nördlichen Gartengrenze vorbereitet: Aus der ursprünglich dort vorhandenen Gruppe von fünf Serbischen Fichten (Picea omorika) war eine bereits 2015 umgebrochen, zwei weitere waren in 2017/2018 abgestorben und da auch die verbliebenen zwei erkrankt waren, musste der Standort im Sommer 2019 geräumt werden. Serbische Fichten stammen aus einem sehr kleinen natürlichen Ausbreitungsgebiet im Tara-Gebirge in Serbien. Im Wuchs schlanker/eleganter als die heimische Rotfichte, durch ihre Herkunft in 800 m bis 1200 m Höhe an starke Schneefälle und späte Fröste angepasst und wegen einer stabilen Widerstandskraft gegen Luft verunreinigungen im städtischen Raum, galten sie in den 1950/60iger Jahren als gut geeignete immergrüne Gehölze für größere Gärten und Parks. Die zunehmend trockenen Sommer der letzten 10-20 Jahre haben allerdings die natürlichen Widerstandskräfte geschwächt, so dass neben Pilzbefall auch tierische Schädlinge wie die Sitkafichtenlaus und verschiedene Borkenkäfer die Pflanzen so stark schädigen können, dass sie absterben und gefällt werden müssen. Obwohl somit nur noch eine Serbische Fichte im Botanischen Garten (Nähe Heidegarten) vorhanden ist, wurde aus den letztgenannten Gründen eine Nachpflanzung von Serbischen Fichten verworfen. Zur Nachpflanzung am frei gewordenen Standort wurde stattdessen eine fünfnadelige Mazedonische (Rumelische) Kiefer (Pinus peuce) vorgeschlagen. Auch sie ist eine endemische Nadelbaumart aus den Gebirgslandschaften der Balkanhalbinsel, gilt 34
Neu gepflanzte Mazedonische Kiefer (Pinus peuce) neben der Lesehalle.
allerdings als gut pilzresistent und hat daher sowohl in ihrem Herkunftsland, aber auch nach Norden bis Skandinavien Bedeutung für die Forstwirtschaft erlangt. Mit der Pflanzung der Mazedonischen Kiefer wird auch der Verlust einer anderen fünfnadeligen Kiefer ausgeglichen: Im Jahr 2006 musste eine Weymouthkiefer (Strobe) (Pinus strobus) gegenüber der Lindenallee im Eingangsbereich gefällt werden, die ebenfalls nach massivem Schädlingsbefall nicht mehr lebensfähig war. Die Beschaffung und Pflanzung der Mazedonischen Kiefer neben der Lesehalle ist im Übrigen das erste Beispiel für ein neues Unterstützungsprogramm der Stiftung für den Botanischen Garten Solingen. In seiner Sitzung am 03.12.2019 hat der Stiftungsvorstand beschlossen, die Aktivitäten der Stadt Solingen zur Erhaltung des Baumbestands des Botanischen Gartens jedes Jahr mit einem zweckgebundenen (Beschaffung und Pflanzung) Betrag von 1.000,- € zu unterstützen. Dr. Hartmut Richter
Die Gartenformen der Rotbuche Die Buchen (Gattung Fagus) sind ausschließlich auf der Nordhalbkugel mit acht Arten vertreten. Nur eine davon ist in Mitteleuropa heimisch, die Rotbuche (Fagus sylvatica). Andererseits wurden und werden von Sammlern in der Natur aufgefundene Mutationen dieser Art gärtnerisch vermehrt. Diese Mutationen können in drei Gruppen eingeordnet werden: - Veränderung der Wuchsform, des sogenannten Habitus, - Veränderung der Blattform, - Veränderung der Blattfarbe. Am bekanntesten sind die sog. Hänge- oder Trauerformen, die auch bei der Buche häufig gepflanzt werden: Fagus sylvatica ‚Pendula’ sowie die Blutbuche, Fagus sylvatica ‚Atropurpurea’, deren Blätter tiefrot bis kupferfarben sind. Sie präsentiert sich mit imposanten Exemplaren in vielen Parkanlagen.
Fagus-Arten mit besonderem Habitus sind die große Hängebuche an der Südost-Ecke, deren Krone stark nach unten gebogen ist und somit eine „Peitschenform“ aufweist. Gleich daneben steht eine kleine Hängebuche mit rundherum nach unten hängenden Zweigen, so daß man sich im Innern des Baumes verstecken kann. Dieser Baum hat zudem rote Blätter, so daß hier zwei Mutationen in einer Buche auftreten.
Rechts: Fagus sylvatica ‚Purpurea pendula’
Den gegenteiligen Habitus, dass nämlich alle Äste nach oben weisen, findet man bei der Säulenbuche, Fagus sylvatica ‚Fastigiata’. Diese Form wird gern an Straßenrändern angepflanzt, damit der Verkehr nicht beeinträchtigt wird. Im oberen Garten (Friedhof) steht eine rotlaubige Säulenbuche, Fagus sylvatica ‚Atropurpurea fastigiata’. Bei Sammlern beliebt sind Bäume, an denen Mutationen aus allen drei Gruppen auftreten, z.B. die Rohanbuche, Fagus sylvatica ,Rohanii’ mit fastigiaten Ästen und roten, eichenförmigen Blättern. Eine besonders dekorative Buche nahe dem Ausgang Süd zur Korkenziehertrasse zeigt rosa-gerandete Blätter: Fagus sylvatica ,Roseo-marginata’ auch als Fagus sylvatica ‚Tricolor’ bezeichnet. Den Höhepunkt bilden zwei stattliche Farnblättrige Buchen Fagus sylvatica ‚Asplenifolia’. Die eine Fagus sylvatica ‚Pendula’ (Peitschenform) steht gegenüber der großen Blutbuche, die andere unterhalb der Treppe nahe dem Bücherschrank. Es gibt über 100 Gartenformen der Rotbuche, Sieht man nur das Blatt, so würde man nicht direkt wovon einige auch im Botanischen Garten Solin- auf eine Buche schließen. Doch mit dem glatten, gen zu finden sind. Auf diese will ich mich hier grauen Stamm, den langen spitzen Blattknospen beschränken. und – sobald vorhanden – den Buchecker-Früch35
Fagus sylvatica ‚Roseo-marginata’.
Fagus sylvatica ‚Quercifolia’.
ten. Bei den meisten Mutationen ist schon nach zwei Generationen nur noch die Nominatform vorhanden. Man kann bei den Gartenformen oft die Veredelungsstelle erkennen, wo gepfropft wurde, manchmal nur als ringförmigen Wulst, manchmal als unschöne Verwachsung. Bei den gepfropften Exemplaren wehrt sich der Baum oft gegen die „unnatürliche“ Form. So sieht man bei der ‘Fastigiata’ einen Ast, der nicht nach oben wächst, sondern – wie sonst üblich – nach der Seite absteht. Und bei der ‚Asplenifolia’ gibt es einen ganzen Bereich, an dessen Ästen die Blätter nicht mehr farnförmig geschlitzt sind, sondern wieFagus sylvatica ‚Asplenifolia’. der die Normalform des Buchenblatts angenommen haben. Man kennt das „Rückschlagen“ von veredelten läßt sich schnell die Gattung Fagus erkennen. Entsprechendes gilt für die eichenblättrige Buche, ten Kirschen, bei denen die Wildtriebe aus der Unterlage entfernt werden müssen, damit die veredelte Fagus sylvatica ‚Quercifolia’. Allen Gartenformen gemeinsam ist, dass sie sich Form nicht eines Tages überwuchert wird; d.h. fast nur gärtnerisch vermehren lassen. Selbst wenn ein alle der spontan aufgetretenen Mutationen überleben Teil der Bucheckern der Blutbuche wieder zu ei- nur dank Manipulation durch den Menschen. ner Blutbuche austreibt, so ist der Prozentsatz jeDr. Wolf-Achim Roland doch zu gering, um die Form langfristig zu erhal-
Rundgang durchs Palliative Hospiz Solingen, direkter Nachbar des Botanischen Gartens Ein wirkliches Zuhause zu schaffen für die Menschen, die in unser Hospiz einziehen, um dort ihre letzte Lebensphase zu verbringen, war unsere Leitidee für den Neubau. Sie sollten dort alle Möglichkeiten haben, das Leben noch genießen zu können, allein oder in Gesellschaft ihre Zeit so zu verbringen, wie jeder individuell das möchte. In diesem Sinn wurde geplant und gebaut. Das Hospiz verfügt nun über zehn 36
Gäste- und ein Angehörigenzimmer, die sich um einen 100 qm großen Innenhof gruppieren, ähnlich wie der Wandelgang in Klosteranlagen. Jeweils an einer Stirnseite finden sich das Wohn-Esszimmer mit integrierter Küche sowie gegenüberliegend das Dienstzimmer des Pflegepersonals nebst Medikamentenraum. Hier findet sich auch der Empfang, der sich am Haupteingang des Hospizes befindet und einen ersten
Eindruck von lichtdurchflutetem, großzügigem Raum entstehen lässt.
Der Blick geht direkt geradeaus in den Innenhof oder fällt links auf Fotografien des Solinger Fotografen Christian Beier. Er hat mit seinen Arbeiten unseren Wunsch umgesetzt, die Natur ins Haus zu holen. In den Fluren rund um den Innenhof hängen großformatige Bilder, die Stimmungen schaffen durch Licht und Farbe. Die direkte Nachbarschaft zum Botanischen Garten wird so auch ins Haus getragen.
Rechts im Eingangsbereich findet sich unser Holztisch wieder, der auch schon in den vorherigen Räumlichkeiten eine wichtige Funktion übernommen hatte: Auf ihm findet sich unser Erinnerungsbuch und unsere Erinnerungskerze. Sie brennt zum Gedenken an den Gast, der verstorben ist, solange, bis der Gast das Haus verlassen hat und die letzten guten Gedanken ihn begleitet haben. In dem Buch findet jeder Gelegenheit, seine letzten Wünsche/Worte für den Gast nieder zu schreiben. Der Tisch selber ist ein Geschenk unserer ehemaligen, leider früh verstorbenen, Pflegedienstleiterin Hildegard Thull-Regett und so ist ein Teil von ihr ein Bestandteil unseres neuen Hauses geworden. Miteinander leben ist ein wichtiger Aspekt in diesem Haus. So wird in der Küche frisch gekocht
und wer mag, darf helfen. Entweder in direktem Tun oder auch im Dabeisein; dem gemeinsamen Kochen und Backen steht nun nichts mehr im Wege. Im direkt angeschlossenen Wohn-Esszimmer kann jeder Gast und Angehörige Zeit verbringen, ein Tässchen Tee oder Kaffee trinken, ein Glas Wasser am Trinkbrunnen zapfen und vor allem miteinander sprechen- manchmal auch gemeinsam schweigen. Niemand muss allein bleiben in diesem Haus, aber jeder darf es, wenn er möchte. Mahlzeiten können auf Wunsch und nach Möglichkeit gemeinsam eingenommen werden, auch gemeinsames Singen und Musizieren finden hier statt. Der Raum bietet genug Platz für Fernseh- oder Spieleabende – ebenso, wie man es vom eigenen Wohnzimmer kennt.
Vielleicht auch noch ein Bad genießen in unserem Pflegebad mit Multifunktionsbadewanne, die so konstruiert ist, dass tatsächlich jeder Gast sie nutzen kann. Es gab durchaus Gäste, die sich zu ihrem Bad ein Glas Sekt kredenzen und passende Musik auflegen ließen. Genuss ist ein wichtiges Wort im Leben und ist es auch bei uns. Im Friseurbereich des Bades mit eigenem Kopfwaschbecken bekommen Gäste auf Wunsch den Service eines Friseurbesuchs.
Ein weiterer wichtiger Raum in unserem neuen Hospiz ist der Raum der Stille für Momente des 37
selbstverständlich auch geholfen. Der begrünte Innenhof mit der Möglichkeit, die Glastüren zu öffnen und dort geschützt zu sitzen, gemeinsam zu grillen und ggf. auch zu feiern, rundet das Platzund Hilfsangebot unseres Hauses ab. Aber ein Zuhause schaffen immer die Menschen, die dort leben und arbeiten. Und so ist es an jedem selbst, die Chance wahr zu nehmen, die wir jedem unserer Gäste bieten. Text & Fotos: Cordula Scheffels Foto: H. Hieronimus
Rückzugs und Innehaltens, des Trauerns und Gedenkens, aber auch zum einfach Sein oder Beten. Notwendige Funktionsräume, wie z.B. das Dienstzimmer für die hauptamtlichen Mitarbeiter zur Dokumentation, ein Büro für die Leitungskräfte, damit diese gut erreichbar sind, einen großen Besprechungsraum für die Teambesprechungen, Supervisionen und Workshops, Personalumkleide, Toiletten und Lagerräume gibt es natürlich auch im Haus. Über die räumlichen Angebote hinaus gibt es aber eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten für unsere Gäste. So bieten unsere Mitarbeiter zusätzlich den Einsatz ätherischer Öle an als unterstützende Maßnahme zur Linderung verschiedener, immer wieder auftretender Symptome. Aromapflege hat auf einer weiteren Ebene einen durchaus positiven Effekt: Der Gast kann entspannen, fühlt sich wahrgenommen. Letztlich geht es immer um die Verbesserung der Lebensqualität all der Menschen, die zu uns ins Hospiz kommen. Wer kreativ sein möchte, der findet jemanden der/ die mit ihm malt oder anders kreativ tätig wird, wer etwas eingekauft haben möchte, dem wird
Ein Frühlingsgruß aus dem Botanischen Garten.
38
Gemeinsam für Gräfrath! Auch mit Ihrer Unterstützung? Der Heimatverein Solingen-Gräfrath besteht aus etwa 700 Mitgliedern sowie einem elfköpfigen Vorstand. Wir bemühen uns mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktivitäten, unseren Heimatort attraktiver zu gestalten und seinen Bewohnern und Besuchern etwas Unterhaltung und Anregungen zu bieten. •Beim Maiansingen bringen wir 250 Kinder auf die Bühne, die mit Liedern, Tänzen und Texten den Frühling stimmungsvoll begrüßen. •Am Marktfest nehmen wir mit unserem Infostand und der legendären Froschbowle teil. •Wir feiern mit den Bewohnern des KolpingHeims einen heiß erwarteten Grillnachmittag. •Beim Sommerfest des Eugen-Maurer-Hauses sowie beim Piratenfest des Klingenmuseums backen wir die beliebten Reibekuchen mit und ohne Apfelmus. •Wir richten ein sehr unterhaltsames und spannendes jährliches Pöhlschesturnier aus. •Wir nehmen am Schützenumzug und Zapfenstreich im Rahmen des Zeltfestes teil. •Wir laden Jazzfreaks und Motorsportfans zum Jazzfrühschoppen mit Oldtimertreff auf den Gräfrather Markt ein. •Ein Jahreshöhepunkt ist der Gräfrath-Abend mit bekannten Gräfrather Künstlern, und wir verleihen den Gräfrathaler für besondere Verdienste um Gräfrath und seine Bewohner. Neben diesen Veranstaltungen leisten wir weitere Aktivitäten: Dreimal im Jahr erstatten wir im Heimatspiegel detailliert Bericht über aktuelle Geschehnisse in Gräfrath. Wir haben das Gräfrath-Museum eingerichtet, in dem sich Interessierte über Geschichte und Gegenwart Gräfraths informieren können. Wir sorgen dafür, dass das Grab von Hofrath Friedrich Herman de Leuw, das Kriegerdenkmal in der Anlage, die offiziellen Wanderwege in Gräfrath sowie die 4 Schaukästen gepflegt werden. Wir unterstützen „Gräfrath hilft“ und führen soziale Aktionen zur Unterstützung von Kinder- und Jugendarbeit durch. Wir sind Mitglied der ARGE und des Initiativkreises und noch einiges mehr. Diese Veranstaltungen und Aktivitäten erfordern ein hohes Maß an Zeitaufwand und Leistungsbereitschaft, die fast ausschließlich vom elfköpfigen Vorstand erbracht werden, von den meisten
seit über 20 Jahren. Altersbedingt schwindet ein wenig die Kraft und Dynamik, um das volle Programm niveauvoll zu stemmen. Dafür brauchen wir ganz dringend Nachwuchs, der bereit ist, Funktionen, Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, damit der Heimatverein in seinem Wesen und Wirken auch in Zukunft Bestand hat. Es wird sicher einige geben, die sich die Frage nach der Notwendigkeit eines Heimatvereins stellen. Sollten Sie da anderer Meinung sein, dann signalisieren Sie dem Vorstand des Heimatverein Solingen-Gräfrath e.V. Ihre Bereitschaft, sich aktiv in die Vorstandsarbeit einzubringen. Nicht nur der Vorstand des Heimatvereins würde sich darüber sehr freuen. Mehr über den Heimatverein und alle anderen Aktivitäten rund um unseren schönen Stadtteil erfahren Sie im Netz unter www.heimatverein.eu. Man sieht sich in Gräfrath! Karl Gerd Hankammer
39
Helfer gesucht – Mitmachen erwünscht Die Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. hat sich zur Aufgabe gemacht, Solingens grüne Lunge, den Botanischen Garten, zu erhalten und zu attraktivieren. Unter unserem Wahlspruch „Gemeinsam für ein schönes Stück Solingen“ suchen wir Gleichgesinnte, die Lust haben, unsere einzelnen Arbeitsteams zu unterstützen. Ihre Hilfe wird dringend benötigt, vielleicht schnuppern Sie einfach bei einem unserer Teams rein. Unser Freilandpflegeteam Die Stiftung pflegt einige Beete im Freigelände, u.a. den Bauerngarten, den Heilpflanzengarten, den Bibelgarten oder die Wechselbepflanzungsfläche. Die Teams treffen sich mittwochs und samstags oder nach Absprache und jäten Unkraut, mähen den Rasen, schneiden den Ilex, pflanzen Blumen u.v.m.
Unser Schauhauspflegeteam Die Stiftung hat die Pflege des Sukkulentenhauses, des Bromelienhauses und der Orchideenhalle übernommen. Auch hier sind weitere Mitstreiter jederzeit herzlich willkommen. Auch für die Anzuchtarbeiten im „Mutterpflanzenhaus“ wird immer Verstärkung gebraucht.
Kiosk und Küchenteam Seit 2008 bietet die Stiftung in ihrem Kiosk Kaffee, Kuchen, Eis und Erfrischungsgetränke an. Von Ostersonntag bis Ende Oktober wird dieser ehrenamtliche Service für die Besucher an jedem Sonn- und Feiertag von 14-18 Uhr angeboten. Vielleicht haben Sie Spaß dabei, uns im Verkauf, in der Küche, beim Kaffeekochen und Spülen oder oder beim Backen von Kuchen- und Tortenspenden zu unterstützen. Ohne Kuchen gibt es natürlich auch keinen Verkauf, daher freuen wir uns immer über Kuchen- und Tortenspenden. 40
Reparaturtungsteam
und
Instandhal-
Dazu werden Bastler und Tüftler gesucht. In einem Botanischen Garten mit über sechs Hektar Fläche gibt es viel instandzusetzen und zu reparieren. Sie haben Spaß am Schrauben, Malern, Mauern, Schreinern usw.? Dann ist dieses Team vielleicht etwas für Sie. Mitglieder verschiedenster Gewerke arbeiten hier ehrenamtlich Hand in Hand für den Botanischen Garten. Veranstaltungsteam Der Botanische Garten ist bekannt für seine vielen abwechslungsreichen Veranstaltungen, von Konzerten über Tanztees bis hin zu Vorträgen und Führungen. Auch für den Auf-, Abbau und die Durchführung dieser Veranstaltungen werden wieder viele fleißige Hände benötigt. Bei einigen Veranstaltungen werden auch ein Grill und ein Getränkestand aufgebaut, deren Betreuer sich über weitere Verstärkung freuen würden.
Schließ- und Aufsichtsdienst Dieses Team ist unsere dienstälteste Gruppe. Seit 2004 schließt die Stiftung jeden Tag den Botanischen Garten ab und an Wochenenden und Feiertagen auch auf. Auch die Aufsicht in den Gewächshäusern an Sonn- und Feiertagen hat die Stiftung übernommen, damit die Häuser für die Besucher weiter offenbleiben können. Auch hier suchen wir zuverlässige Verstärkungen. Sie haben Interesse, Lust und Spaß, uns in einer der verschiedenen Gruppen zu unterstützen, möchten mehr erfahren oder einfach mal bei uns reinschnuppern, dann nehmen Sie doch einfach Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf Sie: info@botanischer-garten-solingen.de 41
42
Stiftungsfahrt 2020 zur Laga in Kamp-Lintfort Am Samstag, den 29. August, fahren wir um 8.00 Uhr vom Parkplatz Vogelsang/Ecke Frankenstraße mit einem Reisebus der Firma Latzel Reisen pünktlich los. (Bitte um 7.45 Uhr am Treffpunkt sein!) Die Landesgartenschau Kamp-Lintfort 2020 ist die 18. Veranstaltung dieser Art in NRW. Lagas gibt es in NRW seit den 1970er-Jahren, mittlerweile schreibt das LWM sie im Drei-Jahres-Rhythmus aus. Kern einer jeden Landesgartenschau ist es, Blumen, Gärten und Natur zu zeigen. Schön, trendig und zukunftsweisend. So ist das auch in Kamp-Lintfort. Als ehemalige Zechenstadt ist Kamp-Lintfort sehr dem Bergbau verbunden. Auch während der Landesgartenschau wird dieses Thema ein zentraler Bestandteil von Führungen und Ausflügen sein, und das künftige Zentrum für Bergbautradition ein Teil des Landesgartenschaugeländes. Bestandteil des großen Landesgartenschauparks wird zudem die Kamp-Lintforter Spiel- und Tieroase, kurz Kalisto, sein. Dort bieten sich naturnahe Spiel-, Erlebnis- und Erholungsmöglichkeiten. Im rund 1,5 Hektar großen Tiergehege werden sowohl heimische als auch andere Haus- und Nutztiere gezeigt. Ein Streichelgehege wird die kleinen Gäste besonders begeistern! Für alle Wissbegierigen bietet das Green FabLab der Hochschule Rhein-Waal auf dem Landesgartenschaugelände einen Treffpunkt. Ein offenes Haus, in dem nicht nur klassisch Forschung und Lehre betrieben wird. Events und kulturelle Veranstaltungen für alle Altersklassen runden das gesamte Angebot der Landesgartenschau ab. Am 29. August gibt es spezielle Informationsangebote, so informieren u.a. Tourismus NRW und seine touristischen Partner in der Orangerie über die schönsten Ausflüge zu Schlössern, Burgen und der Gartenkunst in NRW, aber auch das Bienenhaus ist an diesem Tag geöffnet.
Wir werden gegen 9:30 Uhr auf dem Landesgartenschaugelände ankommen. Das LandesgartenschauGelände besteht aus drei Teilen. Der eintrittspflichtige Zechenpark wird durch den frei zugänglichen WandelWeg mit dem ebenfalls eintrittspflichtigen Kamper Gartenreich verbunden. Wer gut zu Fuß ist und etwas mehr Zeit hat, kann nach einem Besuch des großen Parks einen Spaziergang entlang des WandelWeges hoch zum Kloster Kamp machen. Natürlich steht auch ein kostenloser Shuttle-Service zwischen den beiden Parkbereichen zur Verfügung. Die Größe des Gesamtareals beträgt 40 ha. Die große, offene Parklandschaft mit den zentralen Ausstellerbereichen vor der denkmalgeschützten Industriekulisse im Zechenpark misst von 25 ha. Die historische Gartenanlage mit barockem Terrassengarten und den Paradiesgärten unterhalb von Kloster Kamp beträgt 5 ha. Der circa 2,7 Kilometer lange WandelWeg, entlang der Großen Goorley zwischen Zechenpark und dem Kamper Gartenreich, nimmt eine Fläche von 10 ha ein. Für die Besichtigung des Geländes und des Klosters haben wir bis 17:45 Uhr zur freien Verfügung. Um 18 Uhr treten wir dann die Rückfahrt an und werden gegen 19:30 Uhr auf dem Parkplatz am Vogelsang/Frankenstraße wieder ankommen. Die Teilnahmegebühr inkl. Eintritt (40 ha) sowie Busfahrt beträgt 29 € für Mitglieder und 34 € für Gäste von Mitgliedern. Jugendliche bis einschl. 17 Jahre zahlen 15 €. Die Gruppengröße ist auf 63 Personen beschränkt. Verbindliche Anmeldung unter der Telefonnummer 310385. Die Teilnahmegebühr ist umgehend nach der Anmeldung auf das Konto der Stiftung 5449020 bei der Stadtsparkasse Solingen BLZ 3425000 Stichwort „Stiftungsfahrt“ zu überweisen (IBAN: DE26342500000005449020; BIC: SOLSDE33XXX).
75