50 Jahre Verein für Kinderstuben e.V. Solingen

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Gemeinsam für die Zukunft unserer Kinder

50 JAHRE

1968 – 2018


Solingen, im September 2018


Herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag, Solinger Kinderstuben! 1968 aus der Taufe gehoben, nahm eine gute Idee immer mehr Fahrt auf. Ihre Geschichte zeigt, wie aus der Initiative einzelner und mit Unterstützung vieler Solingerinnen und Solinger eine Institution werden kann, die wichtige gesellschaftliche Aufgaben übernimmt. Die Idee ist bis heute dieselbe: Kinder zu fördern und auch in schwierigen Lebenssituationen zu unterstützen. Vor 50 Jahren entstand die erste Kinderstube an der Grimmstraße, heute betreibt der Verein drei Kitas und zertifizierte Familienzentren am Börkhauser Feld, an der Cheruskerstraße und der Zietenstraße, außerdem den Offenen Ganztag an der Grundschule Yorckstraße. Die Unterstützung für diese Arbeit ist groß und eng mit der Geschichte des Solinger Zöppkesmarktes verknüpft, der in diesem Jahre ebenfalls sein 50-jähriges Bestehen feiert. Seit 1970 kommt der Erlös aus der Zöppkesmarktlotterie und der traditionellen Zöppkesmahlzeit den Solinger Kinderstuben zugute. Diese Unterstützung passt zu uns. Der Zöppkesmarkt ist ein Stadtfest im besten Sinne, hier handeln Solinger für Solingen. Das schließt soziales Engagement mit ein, und es gilt dasselbe Prinzip: Wir treten füreinander ein und bemühen uns, dass es allen gut geht in unserer Stadt. Auf diesen Zusammenhalt bin ich stolz. Mein Dank gilt all denen, die die Solinger Kinderstuben mit Leben erfüllen und die sie unterstützen. Kinder sind unsere Zukunft, sie werden irgendwann den Staffelstab des solidarischen Miteinander weitertragen. Ihr und Euer

Tim Kurzbach

Oberbürgermeister

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50 Jahre Solinger Kinderstuben – Herzlichen Glückwunsch! Seit 1968 setzt sich der Verein für Kinderstuben vorbildlich für Kinder und ihre Familien aus schwierigen sozialen Verhältnissen ein. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen und fördern die Kinder heute in drei Kindertagesstätten, die zugleich zertifizierte NRW-Familienzentren und somit zentrale Anlaufstelle für ratsuchende Eltern sind. Durch das Ganztagsangebot in der Grundschule Yorckstraße kann der Verein die Kinder auch über das Kindergartenalter hinaus begleiten. Die Stadt-Sparkasse Solingen unterstützt die Arbeit des Vereins für Kinderstuben nahezu seit Anbeginn: 1970 haben wir die erste Zöppkesmarktlotterie und Zöppkesmahlzeit organisiert und den Reinerlös an die Solinger Kinderstuben gespendet. Das ist auch bis heute so – und das aus gutem Grund. Denn die Arbeit der Kinderstuben ist in unserer Stadt ein wichtiger Bestandteil zur Förderung benachteiligter Kinder; es werden dort Angebote geschaffen, wo es an Alternativen fehlt. Zum 50-jährigen Jubiläum möchten wir nicht nur gratulieren, sondern gleichzeitig allen Verantwortlichen und Mitwirkenden für ihr beständiges Engagement danken: Sie tragen dazu bei, dass Kinder in Solingen eine Umgebung haben, in der sie sich wohlfühlen können.

Stefan Grunwald

Vorstandsvorsitzender der Stadt-Sparkasse Solingen

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Sehr geehrte Damen und Herren, 50 Jahre Verein für Kinderstuben e.V. Solingen sind ein Anlass zu feiern, aber auch zurückzuschauen auf ein halbes Jahrhundert Vereinsgeschichte. Seit der Gründung haben nun bereits mehrere Generationen von Solinger Kindern unsere Einrichtungen besucht. Vieles konnte bewegt werden. Auch wenn sich die Welt seit damals verändert hat – die Aufgabe, Kinder und ihre Familien zu begleiten und zu unterstützen, stellt sich heute immer noch genauso wie vor 50 Jahren. Unser Jubiläum möchten wir zum Anlass nehmen, allen Spendern und Unterstützern des Vereins zu danken, allen voran der Stadt Solingen und der Stadt-Sparkasse Solingen, aber auch den vielen Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen, auf deren Hilfe wir schon so lange zählen dürfen! Auch unseren Mitarbeiter/innen danken wir an dieser Stelle herzlich für ihren Einsatz. Nur gemeinsam konnten wir das Erreichte schaffen.

Gerd Brems, Bettina Quadt-Wendel, Claudia Ulbrich und Karolina Wüsthof Vorstand des Vereins für Kinderstuben e.V.

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Chronik Kinderstuben 2. Oktober

1967

November

Eröffnung der 1. Kinderstube Grimmstraße durch Hans Kümpel (1909–1996)

1967

Eröffnung Kinderstube Menzelstraße (Schließung Ende 1968)

Was in Solingen sonst geschah: Einweihung des Krankenhauses Bethanien

21. Februar

1968

Vereinsgründung

Einweihung des ersten Parkhauses in der Goerdelerstraße

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Was in Solingen sonst geschah: Erster Zöppkesmarkt Eröffnung Karstadt und Turmzentrum Solingen hat mit 177.087 seine höchste Einwohnerzahl Erste Zöppkesmahlzeit 13)

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1. Mai

1970

Eröffnung Hort Lützowstraße

November

1970

Eröffnung Hort Grimmstraße

Seit

1970

Erhalt der Erlöse von Zöppkesmahlzeit, Zöppkesmarktlotterie, gemeinnützigen Vereinen auf dem Zöppkesmarkt


Was in Solingen sonst geschah: 4. November

1968

Dr. Bernhard Boll ermordet Einweihung der ersten Altenwohnungen der „Alten-Stiftung“ der SSG

Eröffnung Kinderstube Walder Busch

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Anfang

1969

1. Februar

Eröffnung Kinderstube Lützowstraße

1969

Eröffnung Kinderstube Richrather Straße (Schließung Ende 1971)

Juni

1969

Eröffnung Kinderstube Mangenberg

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9) 12)

Was in Solingen sonst geschah:

1971

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Fertigstellung der SBV-Siedlung Hasseldelle

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Was in Solingen sonst geschah:

Picasso-Ausstellung im Turmhotel 15)

1972

1973

1974

Vier Kinderstuben

Elisabeth Roock (SPD) zur zweiten weiblichen OB einer bundesdeutschen Großstadt gewählt

600 Jahre Solingen

Beginn der Hausaufgabenhilfe, organisiert und finanziert durch den Soroptimist International Club Solingen

Ölkrise – autofreie Sonntage

Walter Scheel wird Bundespräsident

1976

Seit Vier Horte


Was in Solingen sonst geschah: 1. Juli

1981

Eröffnung des „Lädchens“ als Einnahmequelle (Schließung 1991)

September

1984

Erstmals Waffelstand beim Zöppkesmarkt

Erste Hausbesetzung in der KonradAdenauer-Straße 39

November

1989

Bernd Kurzrock löst Hans Kümpel als 1. Vereinsvorsitzender ab

1993 Verleihung des Ehrenrings der Stadt Solingen an Hans Kümpel

Was in Solingen sonst geschah: Mai

2001

Bernd Kurzrock verstirbt. Gerd Brems wird 1. Vereinsvorsitzender

3. Dezember Eröffnung der Kita Zietenstraße

2001

19. Juli

2002

Eröffnung der Kita Börkhauser Feld

Solingen ist ICE-Stadt

8. November

2003

Eröffnung der Kita Nibelungenstraße

19)


Was in Solingen sonst geschah:

Was in Solingen sonst geschah:

1993

1996

1999

Solinger Brandanschlag

Hans Kümpel verstirbt

Neues Konzept für Kinderstuben Die 4 Kinderstuben Grimmstraße, Mangenberger Straße, Lützowstraße und Walder Busch sollen in zwei Regelkindergärten übergehen 18)

Was in Solingen sonst geschah:

2005

2006

4. Juli

2007

Integrationspreis für Solingen des Bundesinnenministeriums und der Bertelsmann Stiftung

Übernahme der Trägerschaft für den Offenen Ganztag in der Grundschule Yorckstraße

Kita Börkhauser Feld erhält das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ und den Innovationspreis „Familienzentrum NRW“

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Franz Haug erster direkt gewählter Oberbürgermeister Niedrigster Stand von sozialversicherungspflichtigen Stellen seit Beginn der Statistik Aus für Krups


Was in Solingen sonst geschah:

2008

Schließung Karstadt

Umzug der Kita Nibelungenstraße in die Cheruskerstraße

Erster Spatenstich für ein neues Polizeipräsidium

Schließung des Hortes Zietenstraße

2009

2011

Kita Zietenstraße: 2. U3-Gruppe und Eröffnung einer Hausaufgabengruppe

Kita Cheruskerstraße erhält die Zertifizierung zum „Familienzentrum NRW“ und beginnt den Umbau für die U3-Betreuung

Kita Zietenstraße erhält das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ und eröffnet 1. U3-Gruppe

Was in Solingen sonst geschah:

Kita Zietenstraße: Eröffnung des Jugendraums

Was in Solingen sonst geschah:

2014

2015

Verleihung der „Schärfsten Klinge“ an Nobelpreisträgerin Herta Müller

Kita Cheruskerstraße: Planung und Bau eines Ü3-Klettergerüsts

Solingen erwartet bis zu 3000 Flüchtlinge Fertigstellung des „Henri-Dunant-Dorfes“ am Monhofer Feld Eröffnung des Zentrums für verfolgte Künste

2016 Kita Cheruskerstraße: Planung und Bau eines U3-Klettergerüsts Kita Zietenstraße: Erneuerung und Erweiterung des Außengeländes Teilnahme am Bundesprogramm „Sprach-Kita – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“


Was in Solingen sonst geschah: Sprengung des Turmzentrums

Was in Solingen sonst geschah:

2012 Kita Zietenstraße: Teilnahme am Sprachförderprogramm „Schwerpunkt-Kita Sprache und Integration“ Kita Cheruskerstraße: Ende des Jahres Einweihung der neuen Räume für drei U3-Gruppen

Tätliche Auseinandersetzung zwischen Pro NRW und Salafisten Razzia gegen radikale Salafisten

Was in Solingen sonst geschah:

2013 Kita Börkhauser Feld: Zertifizierung zum Bewegungskindergarten Kita Zietenstraße: Zertifizierung über das Bundesprogramm „verbal“ Sprachliche Bildung im Alltag

Was in Solingen sonst geschah:

2017

2018

Kita Zietenstraße: Renovierung und Erweiterung der Kita

50 Jahre Solinger Kinderstuben

Umzug der Geschäftsstelle des Vereins in die Zietenstraße 31.12. Erwin Puslat verstirbt

Das „Getaway“ schließt Der BHC ist nach einer eindrucksvollen Saison zurück in der 1. Handball-Bundesliga Die Solingen Paladins steigen im American Football als ungeschlagener Meister in die 2. German Football League auf 50 Jahre Zöppkesmarkt

Eröffnung des Hofgartens


Hans Kümpel

Der Vater der Kinderstuben Hans Kümpel, langjähriger Solinger Jugendamtsleiter, sah während seiner Dienstzeit in den 1960er Jahren immer wieder die Not Solinger Familien in den damaligen „sozialen Brennpunkten“. Mangels angemessener Betreuung der Kinder in den Familien waren Verhaltensauffälligkeiten und Schulschwierigkeiten an der Tagesordnung. Kindergartenund Hortplätze standen ebensowenig in ausreichender Zahl zur Verfügung wie andere geeignete Hilfen. Nahmen die Probleme überhand, erfolgte die Heimeinweisung von Amts wegen. Entgegen dieser gängigen Praxis ging Kümpel davon aus, dass man den Kindern vor Ort besser helfen könnte. 1967 ergriff er die Initiative, mietete eine Wohnung in der Grimmstraße an, richtete diese in Eigenarbeit her und eröffnete alsbald die erste „Kinderstube“. Mit der Wahl dieses Namens wollte er die äußere Form und den besonderen Zweck seiner Einrichtung hervorheben. Die Eröffnung weiterer Kinderstuben folgte.


In den Kinderstuben erlebten die betreuten Kinder angemessene, liebevolle individuelle Fürsorge und Förderung durch qualifizierte und persönlich engagierte pädagogische Mitarbeiterinnen. Eltern erhielten bei der Erziehung ihrer Kinder in Gesprächen, Elternabenden etc. konkrete Hilfestellungen. Nach einigen Jahren zeigten sich bereits Erfolge. Auch dank der von den Soroptimisten organisierten und mit Engagement durchgeführten Hausaufgabenhilfe für die Schulkinder verringerte sich die Zahl der „Sonderschüler“ deutlich. Am liebsten hätte Kümpel es gesehen, wenn eine Ganztagesbetreuung sowie eine Betreuung „seiner“ Kinder unter drei Jahren möglich gewesen wäre. – Was damals noch nicht denkbar war, ist inzwischen fast der Normalfall. Die Solinger Service-Clubs, Solinger Firmen, engagierte Bürger, Banken u.v.a. gaben seit damals bis heute durch finanzielle Zuwendungen und Sachspenden die immer dringend notwendige Unterstützung.

Oberbürgermeister Gerd Kaimer übergibt an den „Vater der Solinger Kinderstuben“ den ihm vom Rat der Stadt verliehenen Ehrenring.

Eine besondere Idee zur Aufbesserung der Finanzen hatte der Werbekaufmann „Z1“, Karl-Ernst Evertz: Gemeinsam mit dem Journalisten Wolfgang P. Getta rief er 1969 den ersten Zöppkesmarkt ins Leben, an dem sich auch Vereine beteiligten, die den erzielten Erlös dem Verein für Kinderstuben spendeten. Außerdem „erfand“ er 1970 die Zöppkesmahlzeit, eine inzwischen traditionelle Wohltätigkeitsveranstaltung – ebenso wie die Zöppkesmarkt-Lotterie unter dem Kuratorium der Stadt-Sparkasse Solingen, deren Erlös dem Verein für Kinderstuben e.V. Solingen bis heute zugute kommt.


Kinderstuben heute 50 Jahre nach der Vereinsgründung werden in den Einrichtungen des Vereins nicht mehr ausschließlich arme Kinder aus sozial benachteiligten Familien betreut und gefördert. Unsere Einrichtungen befinden sich heute überwiegend in Wohnsiedlungsgebieten. Sie sind Stadtteileinrichtungen mit einem Angebot an alle Kinder und Familien des Stadtteils. Gleichwohl steht der Verein wie auch seine sozial engagierten Mitarbeiter/innen in der Tradition Kümpels und identifiziert sich weiterhin voll und ganz mit seinen Leitgedanken, nämlich das Kind und seine Lebenssituation in den Mittelpunkt pädagogischen Handelns zu nehmen und schwierige Lebenslagen sowie (drohende) Benachteiligungen nach Möglichkeit abzufedern. In Zeiten einer wachsenden Zahl von Familien, die auch in Deutschland in prekären Verhältnissen leben

und damit verbunden einer gestiegenen Kinderarmut, ist dieser Leitgedanke leider immer noch aktuell. Die langjährige Erfahrung hilft uns hier, die Kinder und ihre Familien angemessen zu unterstützen. Allerdings orientiert sich unser pädagogisches Handeln dabei an neuesten, allgemein anerkannten pädagogischen Erkenntnissen und Ansätzen, um so im Interesse der Kinder den Herausforderungen unserer Zeit gerecht zu werden. Alle unsere voll ausgebildeten Mitarbeiter/innen nehmen hierfür an regelmäßigen Weiterqualifizierungsmaßnahmen teil. Eine große Bandbreite besonderer Förder- und Unterstützungsmaßnahmen ist Ausdruck dieses Selbstverständnisses: Sprachfördermaßnahmen, Kurse, Beratungsangebote, Ferienfreizeitangebote und viele Leistungen mehr.


In den Jahren 2006/2007 begann die damalige Landesregierung mit der Schaffung von Familienzentren. Hier sollten Eltern Zugang zu niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten erhalten, um ihnen dabei zu helfen, den wachsenden Herausforderungen an den Familienalltag zu begegnen. Bereits im Jahr 2007 wurde die Kindertagesstätte Börkhauser Feld als eine der ersten Einrichtungen mit dem Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ ausgezeichnet. Die anderen beiden Kindertagesstätten zogen später nach. Als Familienzentren sind unsere Einrichtungen Ansprechpartner für Familien mit Kindern aus dem jeweiligen Sozialraum. Wir unterstützen und beraten Familien in ihren verschiedenen Lebenssituationen und sind ein Ort der Begegnung. Die Familienzentren sind vernetzt mit verschiedenen Kooperationspartnern. Diese Vernetzung ermöglicht eine Konzentration und Vielfalt von Unterstützungsangeboten, die eine Kita allein nicht leisten könnte.

„Sprach-Kita – weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, ist der treffende Name eines der vielen verschiedenen staatlichen Sprachförderprogramme, an denen unsere Einrichtungen bereits seit vielen Jahren teilnehmen. Die Sprachförderung stellt in allen unseren Kitas einen Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit dar. Es hat sich gezeigt, dass dies erforderlich ist, da nicht etwa nur Kinder mit einem Migrationshintergrund, deren Muttersprache nicht deutsch ist, sondern auch Kinder aus deutschsprachigen Familien immer häufiger sprachliche Defizite aufweisen, die es ihnen letztlich erschweren werden, Schule und spätere berufliche Bildung erfolgreich zu absolvieren.


Unsere Einrichtungen

Die Kindertagesstätte Börkhauser Feld liegt in einem Wohngebiet, in dem Familien mit ihren Kindern unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft in einem naturnahen Umfeld leben. In den hellen Räumen der Kita begleiten und fördern engagierte pädagogische Fachkräfte 60 Kinder im Alter von 2-6 Jahren. www.börki.de

Die Kita trägt das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“ seit 2007. Im Juli 2013 wurde die Kita als anerkannter Bewegungskindergarten des Landessportbundes NRW zertifiziert. Gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern wie dem Netzwerk “Sei Aufderhöhe – sei fair!“ sowie dem Coppelstift, der Lebenshilfe Solingen e.V., der Heilpädagogischen Ambulanz der Ev. Kinder- und Jugendhilfe Hossenhaus gGmbH, dem Ohligser Turnverein 1988 e.V. oder auch der Stadt Solingen bietet die Kita ein


breites Spektrum an Möglichkeiten, um die Kompetenzen der Kinder zu stärken und Familien in ihren Erziehungsaufgaben zu unterstützen. Das Familienzentrum ist für Kinder, deren Familien und die Bewohner des Viertels eine zuverlässige Anlaufstelle in ihrem Lebensraum. Sie finden in allen Lebenslagen vertrauensvolle Ansprechpartner, die ihnen bei Bedarf auch Hilfeangebote und/oder Beratungsgespräche vermitteln.


Unsere Einrichtungen Damit dies möglich wurde, fanden von 2011 bis 2012 mit Unterstützung der PariSozial gGmbH aufwendige und umfangreiche Umbauten statt. Ende 2012 konnten die neuen Räumlichkeiten dann eingeweiht werden. Die Kindertagesstätte Cheruskerstraße liegt in einer ruhigen, aber zentralen Lage der Stadt, nahe dem Städtischen Klinikum und dem Botanischen Garten, der in unmittelbarer Nähe Erkundungsmöglichkeiten bietet. In allen drei Gruppen der Einrichtung werden auch Kinder unter drei Jahren betreut. www.kita-cheruskerstrasse.de

Seit 2011 trägt die Kita das Gütesiegel „Familienzentrum NRW ‚Hand in Hand‘“ im Verbund mit der integrativen Kita „Grüner Drache“ aus Solingen. Insgesamt besuchen 60 Kinder im Alter von 2–6 Jahren unterschiedlicher ethnischer und sozialer Herkunft die Kita für jeweils 35–45 Wochenstunden.


Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit liegen auf der Persönlichkeitsbildung, der Selbstständigkeitserziehung und Sprachförderung. Die Mitarbeiter/innen fördern die Kinder individuell, stärken ihre Gruppenfähigkeit und erweitern ihre Wissensund Handlungskompetenzen. Besonders stolz sind Einrichtung und Träger auf das schöne und vor allem kindgerechte Außengelände mit unterschiedlichen Spielgeräten (z.B. Nestschaukel, Sandkasten, Klettergerüste), über das die Einrichtung seit 2012 verfügt.


Unsere Einrichtungen

Die Kindertagesstätte Zietenstraße ist eine Einrichtung mit kultureller Vielfalt, in der sich Kinder und Eltern aus bis zu 20 verschiedenen Nationen begegnen, austauschen, voneinander und miteinander lernen, spielen und Feste feiern. Die Erziehung zu Toleranz und die Förderung der Integration haben hier hohen Stellenwww.kita-zietenstrasse.de

wert. Ein ebenso großer Schwerpunkt liegt auf der Sprachförderung. In drei Gruppen begleitet, unterstützt und fördert das Team 63 Kinder ab einem Alter von 2 Jahren bis zum Wechsel in die Schule. Die Eltern haben die Möglichkeit, zwischen 25, 35 oder 45 Stunden Betreuungszeit in der Woche zu wählen. Als „Familienzentrum NRW“ seit 2008 ist die Kita gut vernetzt mit verschiedenen Kooperationspartnern. Im „Netzwerk Mitte“ treffen Leitung und Team auf unterschiedliche Institutionen und Einrichtungen aus Solingen Mitte, mit denen ein gegenseitiger Austausch und wechselseitige Unterstützung bei der Umsetzung


verschiedener Angebote und Projekte im Bereich der Kinder-, Jugend- und Sozialraumarbeit erfolgt. Seit 2011 nutzt die Jugendinitiative „Zietos Nietos“ des Bürgervereins „Rund um die Zietenstraße e.V.“ drei ausgebaute Kellerräume der Kita. Dort haben die Jugendlichen des Viertels endlich die Möglichkeit, sich zu treffen und unter sozialpädagogischer Begleitung sinnvolle Angebote zur Freizeitgestaltung wahrzunehmen. Ermöglicht wurde dies in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Bürgerverein „Rund um die Zietenstraße“ und dem Spar- und Bauverein Solingen eG.


Unsere Einrichtungen

Im offenen Ganztag an der Grundschule Yorckstraße werden Grundschulkinder betreut. Durch enge Zusammenarbeit von Lehrern und Erzieher/innen wird hier die Entwicklung der Kinder im Schulunterricht einerseits und in der Betreuungszeit andererseits gefördert. www.ogs-yorckstrasse.de

Seit der Eröffnung der ersten Gruppe vor 12 Jahren ist die Anzahl der betreuten Kinder inzwischen auf 160 angewachsen. Kinder, Eltern und Lehrer wissen die zuverlässige Betreuung in 5 OGS-Gruppen, die auch ein warmes Mittagessen und Hausaufgabenbetreuung umfasst, sowie 3 ÜMI-Gruppen zu schätzen. In der Betreuungszeit am Nachmittag können die Kinder an verschiedenen Freizeitangeboten aus den Bereichen Sport und Musik, aber auch an Arbeitsgemeinschaften und Projekten teilnehmen, die von unseren Kooperationspartnern angeboten werden.



Der Vorstand

Im vierköpfigen, ehrenamtlichen Vorstand des Vereins haben sich Personen verschiedener Professionen für die gemeinsame gute Sache zusammengefunden. Unterschiedliche Lebens- und Berufserfahrungen, aber auch gesellschaftliches und kommunalpolitisches Engagement ergänzen sich hier und fließen in die Arbeit des Vereins mit ein.

Die Vorsitzenden Seit der Gründung im Jahr 1968 leitete Hans Kümpel als 1. Vorsitzender die Geschicke des Vereins, bis er den Vorsitz im Jahr 1990 an den Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen in Solingen und ehemaligen Bürgermeister, Bernd Kurzrock, abgab. Aufgrund seines engagierten Eintretens für die Belange von Kindern und Jugendlichen genoss auch Herr Kurzrock hohes Ansehen in der Stadt. 21)

Nach Herrn Kurzrocks plötzlichem Tod im Jahr 2001 trat Gerd Brems nicht nur seine Nachfolge im Amt des Kreisgruppen3) geschäftsführers an, sondern übernahm auch – ohne zu zögern – dessen Amt als 1. Vorsitzender beim Verein für Kinderstuben e.V.. Selbst nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2017 nimmt Herr Brems seine Aufgaben als Vorsitzender immer noch gerne und engagiert wahr.

Vorstandstätigkeit heute Nicht nur die Arbeit in den Einrichtungen, sondern auch die Vorstandstätigkeit ist im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stets Veränderungen unterworfen gewesen. Die zunehmende Komplexität unserer Umwelt findet ihren Niederschlag auch in der Vorstandsarbeit. So gleicht diese inzwischen eher der Führung eines mittelständischen Unternehmens als der Bekleidung eines Ehrenamtes.


Sich ständig wandelnde gesellschaftliche Gegebenheiten, verbunden mit komplexen rechtlichen Vorschriften aus vielen unterschiedlichen Bereichen, stellen auch den Vorstand vor die anspruchsvolle Aufgabe, die Betreuung und Förderung der anvertrauten Kinder mit ihren Familien nach modernsten pädagogischen Maßstäben zu ermöglichen. Die Mitgliedschaft des Vereins im Paritätischen ermöglicht es sowohl dem Vorstand als auch den Mitarbeiter/innen, dessen Fachberatung in pädagogischen und organisatorischen Fragen in Anspruch zu nehmen. Im pädagogischen Bereich waren vor allem im vergangenen Jahrzehnt Entscheidungen über den Ausbau der U3-Betreuung zu treffen. Die Zertifizierung und wiederholte Rezertifizierung der Einrichtungen zu Familienzentren sind ebenfalls jeweils vom Vorstand zu begleiten. Während der letzten 10 Jahre wurden verschiedene staatliche Förderprogramme, etwa im Bereich der Sprachförderung oder der Integration von Menschen mit Migrationshintergrund, aufgelegt, an denen die Einrichtungen teilnehmen. Den Vorstand trifft hier die Aufgabe der Initiierung der Teilnahme sowie die Bean-

tragung und Verwaltung von Fördermitteln, die Einstellung entsprechend qualifizierten Personals sowie die Begleitung der Einrichtung bei der Durchführung sowie schließlich bei Evaluationen. Vor allem aufgrund des U3-Ausbaus waren Aus- und Umbauten unter Beachtung vielfältiger Vorschriften zu planen und umzusetzen. Hierbei durften wir allerdings jederzeit auf die tatkräftige und unbürokratische Hilfe des Spar- und Bauvereins eG Solingen zählen, bei dem wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken! Ohne diese Unterstützung wäre vieles nicht möglich gewesen. Last not least: Was wäre der Vorstand ohne die Mitarbeiter/innen in den Einrichtungen und in der Geschäftsstelle? Die außergewöhnlichen Gegebenheiten der Familienzentren, der Betreuung von Kindern aus rund 20 Nationen in der Kita und vieles mehr erfordern von unseren Mitarbeiter/innen viel professionelles und auch persönliches Engagement. Nur wegen dieses besonderen Einsatzes sowie des ständigen, vertrauensvollen Austausches kann auch die Vorstandsarbeit gelingen.


Ehrenmitglieder Nach rund 20-jähriger Vorstandstätigkeit haben sich unsere Vorstandsmitglieder Frau Dr. Maria Hofbauer und Herr Erwin Puslat vor einiger Zeit aus der aktiven Tätigkeit zurückgezogen. Für ihr persönliches Engagement und in Anerkennung ihrer Verdienste für den Verein wurden beide zu Ehrenmitgliedern ernannt. Frau Dr. Hofbauer konnte als Ärztin und Leiterin des Stadtdienstes Gesundheit in Solingen insbesondere ihre fachliche Kompetenz in allen Fragen zu Themen der Gesundheit im Kindergarten einsetzen. Bis heute verfolgt sie mit Interesse das Geschehen im Verein und ist bei uns ein stets gern gesehener Gast. Wie der Vereinsgründer Hans Kümpel arbeitete Herr Erwin Puslat bis zu seinem Ruhestand für den Stadtdienst Jugend in Solingen. Da ihm die Belange von Kindern und Jugendlichen stets besonders am Herzen lagen, stellte er sich mit viel Engagement und Herzblut als Vereinsvorstand in den Dienst der guten

Sache. Auch nach seiner aktiven Vorstandstätigkeit blieb er dem Verein persönlich verbunden und stand uns auch weiterhin mit seinem kompetenten fachlichen Rat zur Seite. Am 31.12.2017 ist Herr Puslat verstorben. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Geschäftsstelle Frau Kirsten Eichler leitet die Geschäftsstelle des Vereins für Kinderstuben e.V. Solingen. Sie steht für Fragen zur Verfügung. Bürozeiten: Montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr Verein für Kinderstuben e.V. Solingen Zietenstraße 40 42651 Solingen Tel.: 0212 33 25 44 Fax: 0212 5 94 84 29 info@solinger-kinderstuben.de


Ausblick Mit der Eröffnung der ersten Kinderstube und der darauffolgenden Vereinsgründung startete ein beispielloses Sozialprojekt der Solinger Bürger, welches bis heute erfolgreich fortgeführt wird. Hans Kümpel hatte eine Initiative ins Leben gerufen, um die Lebensumstände vieler Kinder und ihrer Familien in der Stadt zu verbessern, für die aber staatliche Hilfe nicht bzw. nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stand. An dieser Situation hat sich bis heute kaum etwas geändert. Nach wie vor sind Spenden überlebenswichtig für den Verein. Ohne sie wäre nicht nur das besondere Leistungsspektrum, sondern auch die Existenz der Einrichtungen an sich bedroht. Wir sind und bleiben weiterhin auf Spenden angewiesen, um unsere Arbeit fortsetzen zu können. Der Verein ist inzwischen längst fester Bestandteil der Bildungsund Soziallandschaft Solingens und mit seinen vier Einrichtungen und umfassenden Angeboten hier auch nicht mehr wegzudenken. Er erfreut sich großer Bekanntheit in der Solinger Bevölkerung und genießt ihr besonderes Vertrauen, was sich natürlich auch in der großen Nachfrage nach Betreuungsplätzen widerspiegelt.

Erfreulicherweise ist die Spendenbereitschaft der Solinger auch 50 Jahre nach Vereinsgründung ungebrochen. Für das damit verbundene Vertrauen bedanken wir uns ausdrücklich bei allen Solinger Unternehmern, Serviceclubs und Privatpersonen, die uns seit Jahrzehnten unterstützen und wünschen uns, dass dies auch in Zukunft so bleibt, damit der Verein seine Arbeit für die Kinder und ihre Familien fortsetzen kann.

Weitere Informationen über uns finden Sie im Internet unter www.solinger-kinderstuben.de


Unser Spendenkonto: Stadt-Sparkasse Solingen IBAN: DE16 3425 0000 0005 0669 23

Verfasserin: Claudia Ulbrich, Verein für Kinderstuben e. V. Solingen Bildnachweise: 1) Stadt Solingen 2) Stadt-Sparkasse Solingen 3) Christian Beier 4) LICHTSCHACHT – Studio für Fotografie 5) Christian Beier 6) Claudia Eisel 7), 8), 9), 10), 11), 12), 13), 14), 15) und 17) Stadtarchiv Solingen 16) Soroptimist International Club Solingen, Archiv 18) Zöppkesmahlzeit 1999, Christian Beier, Solinger Tageblatt 19) Spendenübergabe 2002, Christian Beier, Solinger Tageblatt 20) Zöppkesmarkt-Lotterieloseverkauf 2007, Uli Preuss, Solinger Tageblatt 21) Archiv Solinger Tageblatt alle anderen Bilder: Solinger Kinderstuben Wir danken der Agentur „Schulenberg und Werbung“ (www.schwub.de) für die kreative Umsetzung und Produktion dieser Festschrift.

Verein für Kinderstuben e.V. Zietenstraße 40 42651 Solingen Tel.0212/33 25 44 info@solinger-kinderstuben.de www.solinger-kinderstuben.de www.facebook.com/Solinger.Kinderstuben/


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