Gräfrather Heimatspiegel Nr. 1/21

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Nr. 1 / 73. Jahrgang April 2021

Gräfrather Heimatspiegel

Solingen-Gräfrath e.V.

So verändert Corona unseren sonst so belebten Gräfrather Ortskern. Frohe Ostern und einen guten Start in den Frühling.


Inhaltsverzeichnis HEIMATVEREIN INTERN 03 05 07 78 79 80 81 82

Zum Titelbild: Es war einmal ... Einladung zum Maiansingen Vereinsbeiträge Nachruf Reinold Eisenbart Neue Mitglieder / Verstorbene Mitglieder Impressum Geburtstagskinder Feststehende Termine 2021 ALLGEMEINE INFORMATIONEN UND BERICHTE

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GartenLeben Schloss Grünewald ARGE Ougenbleck ens! Fanpost Sommer & Herbst 1845 - Gräfrath zu Zeiten der de Leuws Die neue Bezirksschornsteinfegerin ist da! Aus der Vergangenheit Was tat sich sonst noch so in Gräfrath? „Gräfrath hilft" GRÄFRATHER VEREINE UND MUSEEN

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Gräfrath-Museum Klingenmuseum Solingen Kunstmuseum Solingen Neues aus der Bezirksvertretung Tierpark Fauna e.V. Solingen Aus der katholischen Pfarrgemeinde Kirchenchor Katharina St. Clemens, Solingen Evangelische Kirchengemeinde Gräfrath Freiwillige Feuerwehr Solingen Löscheinheit 6, Gräfrath Freundeskreis zur Unterstützung der Freiwillige Feuerwehr in Gräfrath e.V. St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1590 Solingen-Gräfrath Sängerbund Gräfrath 1846 e.V. Ballspielverein Gräfrath e.V. Handballspielverein Solingen-Gräfrath Hahneköpp-Verein „Haut Ihn“ 1929 Solingen-Gräfrath Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. Heimatverein Nümmen e.V.


Zum Titelbild: Es war einmal …

... ein kleiner, idyllischer Ort, dessen hoher Wohn- und Freizeitwert von vielen Menschen geschätzt und genutzt wurde. Drei Museen von überregionaler Bedeutung lockten Besucher von nah und fern und boten Einblicke in Kunst und verfemte Kunst, in die Welt der Klingen und Messer sowie in die reiche Historie unseres Stadtteils. Einige Ateliers und Galerien erweiterten das Angebot von Kunst und künstlerischem Schaffen und machten Gräfrath zu einem Mekka von Kunst und Kultur. Eine internationale Gastronomie lockte Gourmets in Gräfraths Altstadt, und an Sommertagen sonnten sich Hunderte auf dem Markt und Umgebung. Die Menschen waren aufgeschlossen und feierfreudig und trafen sich gerne zu geselligem Zusammensein bei Maiansingen, Marktfest, Feuerwehrfest, Zeltfest, Jazzfrühschoppen, Lichterzauber und vielen weiteren Festen. Es war ein Ort voller Gemeinsamkeit, Geselligkeit und Kommunikation. Doch dann kam die Zäsur: Die CoronaEpidemie veränderte radikal das Leben der Bürger, ein Lockdown folgte dem

HEIMATVEREIN INTERN

nächsten. Abstand und angeordnete Isolation trennten Familien, Freunde und vertraute Gruppen. Die Gastronomen mussten ihre Türen schließen, den Einzelhändlern brachen bis auf das Online-Geschäft alle Einnahmen weg, für viele Selbstständige wurde es ein Kampf ums Überleben. Krankenhäuser, Feuerwehr, Verwaltungen sowie Eltern und Schulen gelangten an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Alle standen vor einer weltweiten Bedrohung, der man ohne Erfahrung und Vorkenntnisse begegnen musste. Der Gräfrather Markt lag wie ausgestorben da und nur in der Eisdiele von Julia und Thomas sowie im Käsestand von Frau Kretzer erloschen die Lampen nicht und nährten die Hoffnung auf das Licht am Ende des Tunnels. Wir haben den Kampf angenommen und es gibt kleine, langsame Fortschritte und Hoffnungsschimmer, auch weil die meisten Disziplin bewahren und sich sehr viele für das Wohl und das Überleben der Gesellschaft und des Einzelnen einsetzen. Ihnen gilt unser Dank und unsere Anerkennung. Es wird die Zeit kommen, in der wir uns wieder auf dem Markt treffen zum Plausch, zum Essen und Trinken und zum gemeinsamen Feiern. Bis dahin trefft die richtigen Entscheidungen, lasst Vernunft walten, haltet Abstand und vor allem bleibt gesund. Karl Gerd Hankammer 3


GartenLeben Schloss Grünewald Das Gartenevent im Schloss Grünewald an 4 Tagen

Inspirationen für Garten, Kunst und Wohnen:

130 Aussteller präsentieren an vier Tagen (um Christi Himmelfahrt) auf dem historischen Gelände von Schloss Grünewald duftende Pflanzen, Kräuter, hochwertige Gartenmöbel, Wohnaccessoires, Kunstwerke und viele andere Lifestyleprodukte. Ein „Pflanzendoktor“ gibt Tipps zu Schädlingen an mitgebrachten Pflanzen. Abgerundet wird dieses Event durch ein außergewöhnliches kulinarisches Angebot und ein abwechslungsreiches Programm. Weitere Infos unter: www.GartenLeben.net Öffnungszeiten: Do-So 10.00 - 18.00 Uhr Fr. 12.00 - 18.00 Uhr Anschrift: Haus Grünewald 1 42653 Solingen-Gräfrath ÖPNV: Buslinie 683 Haltestelle „Roßkamper Straße“ Eintritt: 10 Euro im Vorverkauf (an 4 Tagen gültig mit Wiedereinlassbändchen), 12 Euro an der Tageskasse, Kinder bis einschließlich 16 Jahre frei. Die Karten im VVK sind erhältlich unter www.omms.net 4


EINLADUNG

EINLADUNG ZUM MAIANSINGEN Freitag, 30. April 2021 auf dem Markt Auch in diesem Jahr findet am Nachmittag vor dem 1. Mai das traditionelle Maiansingen mit der „Winterverbrennung“ auf dem Markt statt. Mitwirkende sind die Kindergärten, die Turngruppe des GTSV, die Grundschule Gerberstraße und die Kinderchöre der evangelischen Kirchengemeinde. Der Heimatverein lädt hierzu alle Kinder, Eltern, Großeltern und Freunde herzlich ein. Wir können uns jetzt schon wieder auf fröhliche, bunte Darbietungen freuen. Also nicht vergessen: 30. April um 17.15 Uhr auf dem Markt.

Mitgliederversammlung des Heimatvereins Solingen-Gräfrath eV. Aufgrund der Corona bedingten Einschränkungen musste die für den 7. März 2021 geplante Mitgliederversammlung des Heimatvereins Solingen-Gräfrath e.V. verschoben werden. Aus dem gleichen Grund können Veranstaltungen, die im Veranstaltungskalender des Heimatvereins für 2021 angekündigt sind, ausfallen. Wir werden Sie gegebenenfalls rechtzeitig über den Ausfall einer Veranstaltung durch Presse und unsere Internetseite informieren. Über den neuen Termin der Mitgliederversammlung werden wir in dem Heimatspiegel von August und auf unserer Internetseite informieren. Der Vorstand

Gräfrath im Internet: www.heimatverein.eu 5


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HEIMATVEREIN INTERN

Vereinsbeiträge Wie in vielen anderen Vereinen, ist auch in unserem Heimatverein das Thema rückständige Beitragszahlungen ein Thema, das den Schatzmeister mit Schreiben von Mahnungen, „Hinterherlaufen“ und persönlichen Erinnerungen erheblich beschäftigt. Die meisten Mitglieder haben natürlich längst überwiesen, und angesichts unseres Mindestbeitrages von nur 12,00 EUR im Jahr (seit 2009) runden viele die Zahlung dankenswerterweise mit einer teils sehr großzügigen Spende auf. Obwohl unsere Vereinssatzung die Zahlung des Beitrages im 1. Quartal eines jeden Jahres vorschreibt, zahlen eine Reihe von Mitgliedern erst im Laufe des Jahres. Hier bitte ich darum, den Dauerauftrag oder die Erinnerung im persönlichen Kalender auf die Monate Januar, Februar oder März umzustellen. Diejenigen, die auch noch Beitragsrückstände aus dem vergangenen Jahr haben, bitte ich diese doch mit dem Beitrag für dieses Jahr umgehend zu begleichen. Neue Mitglieder fragen ab und an nach der Möglichkeit, den Beitrag per Lastschrift einziehen zu lassen. Hierzu bräuchten wir von jedem Mitglied eine schriftliche Erlaubnis und unter dem Aspekt, dass viele Mitglieder zu dem Beitrag noch eine Spende in sehr unterschiedlicher Höhe zahlen, wäre das ein verhältnismäßig aufwändiges Verfahren. Die einfache Alternative ist die Einrichtung eines Dauerauftrages mit dem jeweiligen Betrag bei Bank oder Sparkasse. Die Bankverbindung: Stadt-Sparkasse Solingen IBAN: DE78 3425 0000 0000 4000 10 BIC: SOLSDE33XXX Der Schatzmeister

Werde MITGLIED im HEIMATVEREIN SOLINGEN-GRÄFRATH e.V. Der Heimatspiegel wird Ihnen dann 3 x im Jahr kostenlos zugeschickt. 7


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BERICHTE

ARGE Liebe Leserinnen und Leser,

Wir wollen die weitere Entwicklung abwarten und uns Mitte März mit dem Ordnungsamt in Verbindung setzen, um die möglichen Voraussetzungen zu erfahren und mit unserem Vorstand zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen.

Als nächste Aufgabe steht nun für uns als ARGE das Marktfest im Mai 2021 auf dem Kalender. Nach der Absage in 2020 hatten wir mit allen Künstlern und Bands eine Vereinbarung für den Auftritt in 2021 getroffen. Nun erleben wir zu dieser Zeit, Mitte-Ende Januar, einen Höchststand an Corona-Zahlen und der Lockdown wurde bis Mitte März verlängert. Unser Marktfest steht zurzeit in den Sternen.

Unser Herz sagt ja, aber die Fakten sprechen momentan eine ganz andere Sprache. Wie dem auch sei, wir werden unsere Entscheidung auf jeden Fall durch die Presse bekannt geben. Bleiben Sie uns gewogen. Ihre Arbeitsgemeinschaft Gräfrather Vereine e. V.

wir haben nun Anfang Januar bei Kälte und letzten Schneeresten die Weihnachtsbeleuchtung um den Gräfrather Markt wieder abgebaut und sicher und trocken in unserer Hütte eingelagert.

Helmut Schurr (1. Vorsitzender)

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BERICHTE

Ougenbleck ens! Corona? Emmer noch Corona. Do hät ömmes gesaiht, de Pandabären hädden dat Virus egeschleppt, doher wüört ouch dat Wort Pandemie kuomen. Ongertöschen wierd do jo völl Blödsenn vertault on dann dat Gedöns met der Impfereï. Nee, wat wor dat ne Verstell met dem Ameilen. Online udder mem Telefon, nirges kuom men durch. Men vertault, datt für eïn Omma döckes vier Enkel am Werk woren, öm nen Termin te kriegen, derbeï wör dat ganze System affgestürzt. Sugar usen Oberbürgermeïster hät üöwer die Organisatiun geschangkt. Men hädden üöwer de Stadt all Termine eïfacher per Post vergewen können. Wo he reiht hät, do hät he reiht, wie alt beïm Wehßelongerricht en den Schulen. Beïm Impfen denkt men rösteg an de Kengkheït teröck. Met der ganzen Schulklasse wor men do ongerweges, öm sech en Sprütze affteholen. Wenn wer ouch völl Schiss derbeï hadden, men hät et es sech nit amerken loten. Doch beï der nächsten Balgereï hatt men nen Grongk te sagen: „Pass op minne Arm op, ech hann en Impfe.“ Men woß meïst gar nit wo geen men geimpft wuort. Mir wor dat alt emmer klor: Geen minne Wellen. Na dann, bes dohen. Üren Welm

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BERICHTE

Fanpost Es ist selten, dass es Resonanzen zu einem Heimatspiegel gibt. Um so mehr haben wir uns über einige Äußerungen in Facebook, via Messanger, per Mail oder Whatsapp gefreut. Ich habe heute den neuen Heimatspiegel erhalten. Wie immer ist er sehr interessant und toll redigiert. Auch die Sonderausgabe ist hochinteressant. Meine Frau und ich lesen den Heimatspiegel direkt nach Erhalt von Anfang bis Ende. Danke für Deine Arbeit. Vielen Dank für die Übersendung des aktuellen Heimatspiegels inkl. Sonderheft. Ich sende sie direkt weiter an meine "Mit-Arbeiterin", als Dank für ihre fortwährende Unterstützung, Obwohl sie in Wesseling wohnt und noch nie in Gräfrath war, ist sie mittlerweile auch ein Fan von Gräfrath und vom Heimatspiegel! Wie immer ein tolles Heft, diesmal besonders genial "Die Erinnerungen eines Gräfrathers" VIELEN Dank! Perfekt! Deine Kritik über den Schildbürgerstreich „rechts vor links” hat nicht nur mir gut gefallen. Zutreffend beschrieben. Bleibt alle gesund.

Andreas Vesper, vielen Dank für deinen Artikel im neuen Gräfrather Heimatspiegel. "Virenbefall" in Form von unsinnigen "rechts-vor-links" Regelungen und aufstellen von Papp-Polizisten. Du hast den Nagel mal wieder auf den Kopf getroffen! Ich habe sehr gelacht. Ich möchte Dir zu diesem Bericht ein großes Kompliment machen!!! Du hast bestimmt vielen aus der Seele gesprochen. Wenn das eine Schularbeit gewesen wäre, würdest Du von mir eine 1+ bekommen. Ein weiser Mensch soll ja mal gesagt haben: „Höret auf, geistige Dürre fruchtbar zu machen". Melde gehorsamst das Eintreffen des neuen Heftes. Es war mir ein Bedürfnis, vor dem Öffnen, Dir für ein erneutes Jahr toller Beiträge zu danken!! Solch positiven Stimmen entnehmen wir, dass wir immer noch einen interessanten Heimatspiegel herausbringen und nehmen diese als Motivation, weitere Exemplare zu erstellen und unseren Mitgliedern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Andreas Vesper

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Sommer & Herbst 1845 - Gräfrath zu Zeiten der de Leuws -

BERICHTE

(*1817) wanderte in die Eifel. Nur Louis blieb, obwohl bis zum Berufseinstieg in der väterlichen Praxis noch neun Monate vergehen würden.

Bild 1: Gräfrather Haus mit Kartoffelgarten

Der Spätsommer „1845 brachte schöne warme Witterung, so dass die Äcker gehörig bearbeitet und die Wintersaat günstig bestellt werden konnte“, überliefert eine Chronik. Im Juli 1845 war der nun promovierte Arzt Louis de Leuw nach Gräfrath zurückgekehrt. Die glückliche Heimkehr war aber vom Tod seiner 13-jährigen Schwester Adeline überschattet (Hsp. 2/2018). Wer „seine Lieben hat leiden sehen“, schrieb der Vater, „und sie für diese Welt verlieren mußte, der fühlt, wie unaushaltbar … es … würde, wenn nicht der himmlische Trost uns wäre, sie … wiederzufinden, wo … ewig keine Trennung mehr ist.“ Sein 53. Geburtstag und der 30. Hochzeitstag im August wurden wohl nicht gefeiert. Sohn Eduard (*1820) wohnte mit Frau und Kind auf Gut Buchenhofen, Constantin (*1823) betrieb auf Grünewald eine Milchwirtschaft und Friedrich

Im August 1845 kam die Kartoffelfäule nach Gräfrath (Bild 1). Die „Armuthsnot“ war ohnehin schon so groß, dass der Solinger Lehrer Heinr. Moll im März sein 2. Buch dazu veröffentlichte. Aber nun meldete das ‚Solinger Kreis-Intelligenzblatt‘, dass „die Preise für den Winter in die Höhe gehen, und … den Armen … die Möglichkeit genommen … wird, sich Kartoffeln, das nothwendigste und fast einzige Mittel zum Lebens-Unterhalt, zu beschaffen“. Wahrscheinlich suchte auch Louis nach der Ursache, denn 1839 hatte T. Schwanns Buch „Mikroskopische Untersuchungen … der Thiere und Pflanzen“ die Zelllehre begründet, und Louis besaß spätestens 1847 ein Mikroskop. Vielleicht beschäftigte ihn auch, wo Adeline sich angesteckt hatte. Denn es lag schon vier Monate zurück, dass die 17-jährige Pastorentochter Arnoldina an „Nervenfieber“ (Typhus) starb, und die nächsten Fälle würde es erst am 7. Oktober und 10. November geben. Zudem schrieb Pastor Wiedenfeld, dass Arnoldina „plötzlich“ und „unerwartet“ ging. Louis‘ Vater erfreute am 17. August die Verleihung des Roten Adlerordens 3. Klasse mit Schleife, den landesweit nur eine Handvoll Personen erhalten hatte. Ab dem 31. August sorgte die Kirmes vier Tage für Ablenkung. „Krämer und Handelsleute“ bauten Stände auf, und ab 16.00 Uhr wurde Tanzmusik gespielt. 15


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Bild 2: Wm. Müller, Silhouettenschneider

In Solingen waren kurz zuvor eine Giraffe, ein Rinozheros und Panoramen berühmter Schlachten und Weltgegenden zu sehen. In Düsseldorf stieg ein Mann im Ballon auf. Vielleicht besuchte der Silhouettenschneider Wilhelm Müller Gräfrath (Bild 2, *1804), von dem noch 1926 „zwei Rahmen mit 46 Bildchen“ im Hotel zur Post hingen. Nur „Glücksspiele und insbesondere die … Döppchen und Würfelspiele sind unbedingt verboten“, verfügte Bürgermeister Uesseler. Am 17. September predigte der berühmte Pastor Friedr. Wm. Krummacher aus Elberfeld (*1796) in Gräfrath. Friedrich Engels (*1820) beschrieb Krummacher als „von imposanter Gestalt“ (Bild 3): Seine „Predigten sind nie langweilig, … vorzüglich stark ist er in dunkelschattigen Schilderungen – seine … Hölle ist stets neu und kühn … Dann rennt er in allen

Richtungen auf der Kanzel umher, beugt sich nach allen Seiten, schlägt auf den Rand, stampft wie ein Schlachtroß und schreit dazu, daß die Fenster klirren und die Leute auf der Straße zusammenfahren.“ Den Gräfrathern erklärte er, dass die „sogenannten Denker“ die Bibel „zu einem menschlichen Wahn- und Mythenbuche“ erklärten, obwohl selbst Jesus sie als „unfehlbare Gottesoffenbarung angeschaut“ habe. Mit seiner Einladung erwies sich Pastor Wiedenfeld als Anhänger des Pietismus. – Zwei Tage später brachte der 35-jährige Ludw. Liebich die erst 1839 erfundene Fotographie nach Gräfrath (Hsp. 3/20). Am 24. Oktober wurde Haus Nr. 135 am Markt versteigert. Es gehörte dem minderjährigen Carl Wm. Braches. Vielleicht war der Hunger Grund für den Verkauf, denn am 3. November versprach der Bürgermeister „der bedürftigen Bevölkerung Zuwendungen an Lebensmitteln infolge der Teuerung ... Aus freiwilligen Spenden wurden 462 Reichstaler … aufgebracht.“ Der Preis für ein 7-Pfund-Brot stieg von 4 Silbergroschen, 4 Pfennig (Ende

Bild 3: F.W. Krummacher, G. Deutsch, 1854 17


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Aug.) auf 6 Sgr., 4 Pf. Ende Dezember. „Auszehrung“ wurde zur häufigsten Todesursache. Diebstahlsmeldungen nahmen zu. Schuld war neben der Kartoffelfäule das sog. „Trucksystem“: statt mit Geld wurden die Arbeiter mit unnützen, überteuerten Waren entlohnt. Vielleicht hätte Louis das Haus gern übernommen, denn später wohnte er am Markt, aber noch verdiente er kein Geld, und der Vater kaufte nur Höfe im Umland. Am 8. November wurde die letzte Prangerstrafe in Gräfrath vollzogen: „Südlich … neben dem Springbrunnen auf dem Markt stand ein großer, schwerer Holzpfahl, … daran hingen an Ketten ein eisern Halsband und ein eisernes Schwerdt. Vor dem Pfahl lag ein großer Stein, auf welchem der … Verurtheilte stehen mußte“ (Bild 4). Es war der 30-jährige Seidenweber Aug. Rosenkaimer „wegen Ablegung eines falschen Zeugnisses von mittags 12.00 bis 1.00 Uhr in Anwesenheit einer

zahlreichen Menge Menschen“, berichtete der Bürgermeister. Nach dem Tod seiner Frau Wilhelmine Weber (*1813) am 28. Sept. 1840, mit der er drei Töchter – Emilie (*1836), Bertha (*1838) und die drei Monate zuvor getaufte Anna Cornelia – hatte, gab ihm W‘mine Wester (*1822) am 16. Juli 1844 in Haan das JaWort. Aber die Frage, ob er schon mal verheiratet war, verneinte er. Die Zeremonie wurde abgebrochen. Nachdem am 1. Juni 1845 aber Robert geboren wurde, fand die Heirat am 3. August in Gräfrath statt. Dennoch musste er noch 5 Jahre ins Elberfelder Zuchthaus. Der damals 13-jährige Wilh. Rauh aus Nümmen erinnerte sich noch 1910: „In diesen Jahren sah ich auch einen Menschen, der einen Meineid geschworen hatte, in Gräfrath … am Pranger stehen, was mir so leid tat, dass ich wegging“. Ebenfalls im November begann der Bürgermeister, die erste Wahl der 18

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Gemeinderäte vorzubereiten. Sie würde am 25. Mai 1846 stattfinden. Wahlberechtigt und wählbar waren die „Meistbeerbten“, d.h. in Gräfrath, wer 3 Thaler Grundoder 5 Thaler Klassensteuer zahlte, somit 123 Männer. Der Winter 1845/46 brachte Regen und Sturm, aber kaum Frost und Schnee. In der Zeitung lasen die Gräfrather von einem der ersten Solinger Demokraten, Wilhelm Jellinghaus (*1812), „daß die hohen Behörden in den lügenhaften Schilderungen des Herrn Peter Knecht Veranlassung finden …, mit dem Gesetz gegen das Waarenzahlen … nicht zu eilen.“ Knecht, der alternde Solinger Waffenfabrikant (*1798), behauptete, seit 25 Jahren gegen das Trucksystem zu kämpfen, wurde aber im Fabrikengericht hinter dem klug und gemäßigt auftretenden Jellinghaus nur Vizepräsident. Und so verriet Knecht der Öffentlichkeit, dass Jellinghaus‘ Vater den Sohn auf Unterhalt verklagte. Dieser beichtete den Lesern am Weihnachtstag seine „unglückliche(n) Familienverhältnisse“: Alkoholsucht und Rumtreiberei des Vaters. – Der Nationalversammlung wurde das Truckverbot erst am 24. Oktober 1848 vorgelegt.

Da hatte die Revolution schon begonnen. Dr. Monika Krause Für die Dokumente danke ich dem Stadtarchiv SG, für Netzrech. & Transkript. Maike Hoffmann

Bild 4: Brunnen, vor dem der Pranger stand

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BERICHTE

Die neue Bezirksschornsteinfegerin ist da! Guten Tag Frau Koonen, erst einmal ein herzliches Willkommen im schönen Gräfrath. Das größte Interesse haben unsere Leser/innen bestimmt daran, warum eine junge Frau überhaupt Schornsteinfegerin wird. Was hat Sie dazu bewegt? Der Beruf Schornsteinfeger liegt in den Genen. Mein Vater ist auch Schornsteinfeger und somit konnte ich schon ab und an während meiner Kindheit und Jugend in den Beruf reinschnuppern. Was reizt Sie an Ihrem Beruf? Schon als kleines Mädchen liebte ich es, irgendwo hinauf zu klettern und dies kann ich nun in meinem Beruf fortsetzen. Aber nicht nur das ist es, was mich an diesem Beruf reizt. Allein die Vielfältigkeit, die der Beruf Schornsteinfeger mit sich bringt, ist super. Wir sorgen mit unserer Kehrtätigkeit für den Brandschutz, durch unsere Messtätigkeiten für die Sicherheit und durch die Unabhängigkeit können wir neutral beraten. All diese Punkte unterstützen heute umso mehr den wichtigen Umweltschutz. Mussten Sie sich erst in der Männerdomäne durchsetzen? In der Ausbildung vor 17 Jahren wurde man noch ein wenig als Frau belächelt, aber dies hat sich mittlerweile geändert, da es nun schon einige weibliche Schornsteinfeger gibt und es immer mehr werden. Durchsetzen musste man sich nicht, man 22

musste sich nur beweisen und zeigen, dass man auch als Frau die „schweren“ Arbeiten ausführen kann. Hat man sich einmal bewiesen, wurde man auch nicht mehr belächelt, eigentlich wie in allen anderen männerdominierten Berufen. Was sagen Ihre Freunde und Bekannten zu Ihrer Berufung? Alle meine Freunde und Bekannte finden es super. Bei ihnen bin ich immer nur die Glücksbringerin. Leute, die ich neu kennenlerne, sind erstmal überrascht, wenn sie mich nach meinem Beruf fragen, aber dann auch begeistert und löchern mich mit Fragen. Früher kam der „Kaminkehrer“ mit dem Besen und der dicken Kugel dran. Das gehört wohl der Geschichte an. Was erwartet uns in der Zukunft über die elektronischen Messgeräte hinaus? Standby-Leitungen zur direkten Erfassung von Umweltsündern?


Der Besen mit der Kugel ist immer noch unser täglicher Begleiter, auch wenn er nicht mehr so oft zum Einsatz kommt. Geschichte ist er noch lange nicht, da viele Kunden sich wieder für einen Kaminofen entscheiden oder sich für eine zentrale Feuerstätte mit festen Brennstoffen begeistern (z.B. Pellets). Hier wird mittlerweile auch auf die Feinstaubbelastung geachtet, was bedeutet, die Öfen und Heizungen werden immer fortschrittlicher und umweltfreundlicher. Unsere Aufgabe ist es, nicht nur die Heizung zu messen und zu überprüfen, ob die Abgaswerte in Ordnung sind. Es ist viel umfangreicher. Wir überprüfen die Heizung auf einen ordnungsgemäßen Zustand, indem wir uns die Heizung genau ansehen und mit einem Messgerät überprüfen, ob an der Heizung irgendwelche Undichtigkeiten sind. Außerdem überprüfen wir das Abgasrohr und den Schornstein bzw. die Abgasleitung. Dies ist mit einer einfachen Datenübermittlung nicht möglich. Somit werden wir als Schornsteinfeger weiterhin unsere Arbeiten vor Ort beim Kunden tätigen, um diesem auch ein sicheres Gefühl geben zu können.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Was hat es mit dem Zylinder für eine Bedeutung? Mir wurde beigebracht, dass man nur als Schornsteinfeger-Meister einen Zylinder tragen darf. Er gehört einfach zum Outfit des Schornsteinfegers dazu. Früher hatte er auch den Zweck der Aufbewahrung während der alltäglichen Arbeit, z.B. von Schreibutensilien. Allerdings ist er bei der täglichen Arbeit ein wenig störend und somit kommt er nur bei besonderen Anlässen bei mir zum Einsatz. Vielen Dank, Frau Koonen, für Ihre Zeit und weiterhin viel Freude in Ihrem Beruf. Das Interview führte Andreas Vesper.

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Der Heimatspiegel wird Ihnen dann 3 x im Jahr kostenlos zugeschickt.

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BERICHTE

Aus der Vergangenheit Unser Mitglied Christel Füser gab uns für das Gräfrath-Museum Dokumente ihres Vaters, die wir teilweise veröffentlichen werden. (Es muss ja auch noch ein Anreiz für einen Besuch im Museum bleiben.)

die Straßen rollten. In den USA hatte mit gut 26 Millionen Fahrzeugen die Massenmotorisierung längst begonnen. Kurze Zeit nach der Machtübernahme verkündete Hitler das ehrgeizige Ziel: Spitzengeschwindigkeit 100 km/h, Platz für vier Personen, günstig in der Anschaffung und sparsam im Verbrauch – so sollte der „Volkswagen“ beschaffen sein. (Quelle: Wikipedia) Das Markenkleben war so hoch angesiedelt, dass man sogar eine offizielle Bestätigung der Deutschen Arbeitsfront bekam.

KdF-Wagen-Sparkarte

Sicherlich zu der Gräfrather Vergangenheit gehört auch die KdF-Wagen-Sparkarte, die mir als 1964er absolut nichts sagte. Rabattmarken vom Coop kenne ich noch, aber Sammelhefte für einen Volkswagen waren mir völlig unbekannt. Also befragte ich das Internet. Im Rahmen einer breitgestreuten Werbekampagne der NS-Organisation KdF wurde der Kauf des Volkswagens propagiert: „Fünf Mark die Woche musst Du sparen – willst Du im eignen Wagen fahren.“ Es hatten bereits Hunderttausende einen Sparvertrag abgeschlossen, noch bevor der Grundstein für das KdF-Werk gelegt wurde. Deutschland war damals im europäischen Vergleich untermotorisiert. 1930 gab es nur etwa eine halbe Million registrierte Kraftfahrzeuge. Das Reich rangierte deutlich hinter Frankreich oder Großbritannien, wo bereits mehr als 1,5 Millionen Autos über

Bestätigung für den KdF-Wagen zur Bestellung 2141

Für unsere Generation und die folgenden ist das alles unvorstellbar. Wir gehen in ein Autohaus oder zum Fachhändler und kaufen so mal eben ein Auto. Ich muss bei der Recherche von eingereichten Dokumenten immer wieder feststellen, wie einfach und gut wir es doch haben. Auch, wenn uns eine Pandemie ausbremst. Worüber klagen wir eigentlich? Andreas Vesper 25


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Was tat sich sonst noch so in Gräfrath? Neue Asphaltdecke auf der Lützowstraße Kurz vor Weihnachten war es dann endlich geschafft. Nachdem diverse Unternehmen Kabel, incl. Glasfaser, Rohre und sonst noch was verlegt hatten, rückten große Fräsmaschinen zum Abtragen der alten Asphaltdecke und ebenso große Maschinen zum Auftragen der neuen (fast ebenen) Asphaltdecke an. Das ging dann im Verhältnis zu den Bodenarbeiten doch sehr schnell. Somit ist das Straßenstück zwischen EugenMaurer-Haus und Wuppertal wieder gut und störungsfrei befahrbar.

Neue Abfallbehälter an der Fauna Unser Mitglied Diana Schmitz hatte bei der Bezirksvertretung Gräfrath Stadt vorgeschlagen, die oben offenen Abfallbehälter im Umfeld der Fauna gegen welche mit Deckel zu tauschen. Durch Wind und Vögel war in früheren Zeiten der Inhalt herausgeflogen bzw. gerupft worden und verteilte sich somit ziemlich unansehnlich in den Grünanlagen. Anfang Februar montierte die Stadt neue Abfallbehälter mit „Dach“, so dass weitere Verunreinigungen vermieden werden. Es zeigt, dass man mit konstruktiven Vorschlägen etwas erreichen kann. Vielen Dank!

BOB in Gräfrath Bei dem Thema um die 30er Zone mit der „rechts-vor-links“ Vorfahrtsregelung auf Huttenstraße und Abteiweg hatten wir ja schon unsere berechtigten Zweifel, ob der lange und schwere BOB überhaupt die Linie 695 befahren kann. Diese Sorgen hatten wohl auch die Verkehrsbetriebe. Plötzlich fuhr der BOB die Linie 683 nach und von Vohwinkel. Pünktlich zur Wärme, Mitte Februar, kehrte er als 695er wieder zurück.

Elektrotechnik Pfankuchen Am 01. März 2001 machte sich unser Inserent Guido Pfankuchen mit seinem Betrieb im Elektrohandwerk selbstständig. Er ist nunmehr seit 20 Jahren erfolgreich auf vielen „Baustellen“ in der Region unterwegs. Als Diplom-Ingenieur Elektrotechnik versteht er sein Metier. Der ehemalige 1-Mann-Handwerksbetrieb beschäftigt inzwischen 10 qualifizierte Mitarbeiter. Infos unter: www.pfankuchen24.de. Herzlichen Glückwunsch! Andreas Vesper

Gräfrath finde ich gut! 27


BERICHTE

„Gräfrath hilft“ Inhaltsverzeichnis Auch wir, Gräfrath hilft, mussten leider aufgrund der Pandemie unser Begegnungszentrum „Libelle“ schließen. Wir hoffen sehr, dass wir alsbald die Türen wieder öffnen können und wir allen Bedürftigen mit Kleidung und Küchenutensilien aushelfen können. Wir vermissen das bunte Treiben von Groß und Klein an den Samstagen sehr und weisen an dieser Stelle gerne auf unsere reguläre Öffnungszeit hin: Begegnungszentrum „Libelle“ Schulstraße 2, 42653 Solingen-Gräfrath - Samstags 14.00 bis 16.00 Uhr Spenden-Annahme und Spenden-Ausgabe. Auch Kinder sind immer sehr herzlich willkommen! Wir haben einen tollen Spieleraum mit Puzzles, Brettspielen, Puppen, Autos u.v.m. und für die „Großen“ gibt es einen Kicker und einen Billardtisch. So können die Kids miteinander spielen, während die Eltern in Kleiderkammer oder Küche stöbern können. So manches Baby haben wir auch schlafend, weinend oder brabbelnd auf dem Arm, um den Eltern etwas Zeit für einen Kaffee, eine Beratung bezüglich eines Formulars oder eine Unterhaltung zu geben. Wirklich schade: dieser enge Kontakt ist momentan nicht möglich, aber wir halten Kontakt zu unseren Schützlingen, so gut es geht über WhatsApp oder telefonisch. Es gibt sogar Nachhilfe per Zoom. Leider müssen die Schüler schon seit vielen Wochen auf den Präsenzunterricht verzichten. Das ist für nichtdeutschsprachige Kinder besonders schwer, da 28

innerhalb der Familien oft nur die Muttersprache gesprochen wird. Aber auch momentan können wir helfen: Anfragen für die Kleiderkammer nehmen wir gerne über facebook „Gräfrath hilft“ entgegen. Wir stellen nach Bedarf Taschen mit der gewünschten Kleidung zusammen und es erfolgt eine kontaktlose Übergabe. Hier sei erwähnt, dass wir ALLEN Bedürftigen helfen und auch nach der Öffnung für alle wieder live da sind! Auch mit Maske, Hygienekonzept und Desinfektionsmittel freuen wir uns auf alle, die kommen! Und natürlich freuen wir uns über alle Spenden – saubere Kleidung, Küchenutensilien, Fahrräder, Roller, Handtücher, Bettwäsche, Spiele…. sind sehr gerne gesehen. Wir danken allen Spendern für die tolle Unterstützung, ohne sie würde unsere Initiative nicht funktionieren! Danke, dass Sie uns seit 2015 so toll unterstützen und an uns denken, wenn Sie etwas abzugeben haben. Lassen Sie uns gemeinsam unseren Stadtteil und Solingen etwas bunter machen. Auch sind Sie immer herzlich eingeladen, sich ein Bild vor Ort zu machen, besuchen Sie uns mal in der Schulstraße! Mit Freude sehen wir dem Tag der Wiedereröffnung entgegen und hoffen, dass Sie alle gesund bleiben! Das ehrenamtliche Team von „Gräfrath hilft“


Kleiderkammer Küche

Kinderspiele

Kleiderkammer Kinder

Deutschkurs 29


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GRÄFRATHER MUSEEN

Gräfrather Gräfrath-Museum Museen

Gräfrath-Museum in den Kellerräumen des Deutschen Klingenmuseums

Der Heimatverein Solingen-Gräfrath hat am 19. Juni 2005 in den Kellerräumen des Deutschen Klingenmuseums sein „Gräfrath-Museum“ eröffnet. Hier befinden sich in zwei Räumen Zeittafeln, Bilder und sonstige historische Gegenstände und Informationen über die Geschichte Gräfraths und das Gräfrather Vereinsleben. Der historische Ortskern von Gräfrath mit Marktplatz, Kirchtreppe und Klosterkirche gehört zu den städtebaulichen Attraktionen des Bergischen Landes. In seiner fast 900-jährigen Geschichte erlebte Gräfrath viele Ereignisse, die es verdienen in Erinnerung zu bleiben: Von der Klostergründung über einen Wallfahrtsort mit überregionaler Bedeutung, die auch die Augenheilkunde eines Dr. de Leuw im 19. Jahrhundert besaß, bis hin zur Epoche der Industrialisierung. Das Gräfrath-Museum mit seinen zahlreichen Exponaten, Bildern, Dokumenten und Informationen gewährt einen anschaulichen Einblick in die historische Entwicklung des Ortes wie auch interessante Begebenheiten und Ereignisse der jüngeren Gräfrather Geschichte. Das Museum ist eine Fundgrube für

Büste von Hofrat Dr. Friedrich Hermann de Leuw

Interessierte, in dem z. B. in aufwändiger Handarbeit bestickte Vereinsfahnen, alte Vereinsfotos, Katasterauszüge oder liebevoll aufbereitete und beschriftete Fotoalben sowie diverse Filme dazu verführen, gespannt nach bekannten Namen und Orten zu stöbern und sich über die vielfältigen gesellschaftlichen und baulichen Veränderungen im Laufe der Zeit zu informieren. Öffnungszeiten: Jeden 1. Sonntag im Monat von 14.00 bis 16.00 Uhr. Zu diesen Terminen stehen Vorstandsmitglieder des Heimatvereins für Informationen zur Verfügung. Freier Eintritt über den Hintereingang des Klosterhofes. Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch in unserem Gräfrath-Museum und haben folgende Bitte: Wenn Sie im Besitz von Bildern, Dokumenten, Fotos, Gegenständen o. ä. aus der Geschichte Gräfraths sind, wäre es ganz toll, wenn Sie diese dem Heimatverein für sein GräfrathMuseum zur Verfügung stellen könnten. Ansprechpartner: Peter Wilhelm Steinheuer Telefon: 0212/591783 steinheuerpw@web.de 31


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GRÄFRATHER MUSEEN

Die unendliche Geschichte Klingenmuseum Solingen BERLIN, WIEN, SOLINGEN Das Büro merz merz entwickelt das Zukunftskonzept des Deutschen Klingenmuseums Die Arbeit an der Neukonzeption des Deutschen Klingenmuseums ist im vollen Gange: Im Sommer 2021 wird das Zukunftskonzept vorgelegt werden. Es wird nicht nur den Rahmen der neuen Dauerausstellung beschreiben, sondern auch Fragen der Betriebsstruktur, nötige bauliche Maßnahmen und vor allem den geschätzten Finanzierungsbedarf darstellen. Auch dank Förderung durch die Freunde des Deutschen Klingenmuseums e. V. konnte für die Mitarbeit am Zukunftskonzept eines der renommiertesten Ausstellungsbüros Deutschlands gewonnen werden: Das Büro merz merz mit Niederlassungen in Berlin und Stutt-

gart ist nicht nur auf die Konzeption von Ausstellungen, sondern auch auf die Architektur von Museen und Bauen im denkmalgeschützten Bestand spezialisiert. Die Liste der von merz merz betreuten Häuser liest sich wie ein best of der deutschsprachigen Museumswelt: die Alte Nationalgalerie Berlin, das Ruhr Museum Essen, das Mercedes-Benz Museum Stuttgart, die Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum Wien … Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Erfahrung mit waffenbezogenen Themen sammelte das Büro bei der Arbeit am Militärhistorischen Museum Dresden. Man darf also gespannt sein, welches Konzept merz merz in Abstimmung mit der Leitung des Klingenmuseums bis zum Sommer entwickeln wird. Dabei sind merz merz nicht die einzigen Fachleute, die dem Haus während der Neukonzeption zur

Das Büro merz merz im Klingenmuseum (v.l.n.r.: Dr. Sixt Wetzler, Dr. Pablo von Frankenberg, Prof. Dr. HG Merz, Sophie Merz, Dr. Isabell Immel). Foto: Wolfgang Peter-Michel. 33


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Seite stehen. Als externer Berater fungiert auch Jan-Christian Warnecke vom Landesmuseum Württemberg. Warnecke war Sprecher des Arbeitskreises Ausstellungsplanung im Deutschen Museumsbund und ist gefragter Referent zum Thema. Basis des Zukunftskonzepts ist die inhaltliche Neuordnung, die von der Museumsleitung entwickelt wurde. Sie wird die vor über dreißig Jahren ersonnene, chronologische Abfolge durch eine thematische Darstellung ersetzen. Die geplanten Leitthemen lauten dabei: Der Ort und seine Schätze; Klingenstadt Solingen; die „Klinge an sich“ – Klingenproduktion und Schmiedehandwerk; Klingenkunst und Angewandte Kunst; Essen und Tafelkultur; Jagd und Schlachtung; Fechten und Kampfkunst; Verletzung, Gewalt

und Krieg. Außerdem wird die Anlegung eines Schaudepots diskutiert. Die neue Dauerausstellung wird das Fundament sein, auf dem die weitere Arbeit des Klingenmuseums ruht – von den Sonderausstellungen über die Museumspädagogik bis zur wissenschaftlichen Forschung. Bis zur Eröffnung des neuen Klingenmuseums gibt es noch viel zu tun: Das Zukunftskonzept wird zwar den Rahmen der Neuausrichtung beschreiben, aber nicht bis zur einzelnen Vitrine vorgeben, wie die Dauerausstellung aussehen wird. Nach seiner Vorlage gilt es also, einerseits positive politische Gremienbeschlüsse zu erzielen und Fördergelder einzuwerben, andererseits die Planung im Detail auszuarbeiten. Sixt Wetzler

Gräfrath finde ich gut! 35


GRÄFRATHER MUSEEN

Kunstmuseum Solingen

Anlässlich des hundertsten Geburtstages von Max Kratz präsentiert das Kunstmuseum Solingen vom 13. März bis zum 25. April 2021 eine Auswahl seiner Werke. Kratz, am 3. Mai 1921 in Remscheid geboren, absolvierte ein Studium an der Werkkunstschule in Krefeld und legte dort seine Gesellenprüfung als Goldschmied ab. 1941 begann er ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie, das er im gleichen Jahr unterbrach, um bis 1945 seinen Kriegsdienst in Frankreich und Russland zu absolvieren. Von 1946 bis 1950 setzte er sein Studium bei Professor Sepp Mages an der Düsseldorfer Kunstakademie fort. Anschließend lebte er als freier Bildhauer bis zu seinem Tod im Jahre 2000 in Düsseldorf. Verheiratet war er seit 1951 mit der Bildhauerin Gerda Kratz, mit der er eine Familie gründete. Es dauerte einige Jahre, bis er erste öffentliche Aufträge erhielt. 1970 ging er als Dozent an die Folkwangschule Essen und war von 1973 bis 1985 Professor an der dortigen Gesamthochschule. Vor dem Essener Hauptbahnhof steht eines seiner Hauptwerke: Ein markantes „Bergarbeiter-Denkmal (Steile Lagerung)“, das 1988 umgesetzt wurde. Monumental und kraftvoll stellt es die beschwerliche Arbeit unter Tage dar, die das Ruhrgebiet über Jahrzehnte prägte. Zahlreiche öffentliche Aufträge in seiner Wahlheimat Düsseldorf gehören dort zum Stadtbild: Bereits 1951 entstand der 36

„Delphinbrunnen“, der im Benrather Hallenbad steht. Die reduzierte und klare Formensprache abstrahiert die drei in die Höhe springenden Tiere, die aus einer Form mit glatter, polierter Oberfläche erwachsen. Die Gruppe „Schwimmer“ wurde 1961 im Freibad Lörrick installiert. Die schnelle Bewegung der in der Horizontale befindlichen Sportler ist Form geworden. Die Schwimmer scheinen sich wie spitze Pfeile vorwärts zu bewegen. Ein „Pylon“ aus Edelstahl ragt seit 1962 am Düsseldorfer Flughafen in die Höhe und weist spitz die Richtung gen Himmel. Eine „Daphne“ (1965) steht am Schwimmbad Düsselstrand. Max Kratz hat die Figur der griechischen Mythologie, die sich von einer Meerjungfrau in einen Lorbeerbaum verwandelt, mehrfach dargestellt. Das Motiv der Verwandlung ist in der angedeuteten Drehung des Körpers und der Veränderung der Oberfläche sichtbar geworden. Für zahlreiche Sakralbauten hat Max Kratz Kreuze, Altäre und Taufbecken gestaltet. In Banken und Verwaltungsgebäuden finden sich überregional Türgriffe, Wandbilder und Plastiken, die der Bildhauer geschaffen hat. Der Salinenbrunnen in Düsseldorf, Brunnenskulpturen in Freiburg, Sieglar oder Bad Pyrmont gehörten


ebenso zu seinem Repertoire wie freistehende Figuren oder Skulpturengruppen. Das Bandwirkerdenkmal, das seit 1979 vor dem Ronsdorfer Rathaus steht, ist seitdem so etwas wie ein Wahrzeichen des Wuppertaler Stadtteils geworden. In Solingen findet sich seit 1963 eine große Figurengruppe „Finale“ an einer Wand im Innenraum des Theater- und Konzerthauses. In Solingen Wald gehört die Arbeit „Fischer un sin Frau“ zum Ortsbild. Max Kratz war seit den sechziger Jahren bis 1993 im Kunstbeirat der Stadt Solingen. 1994 hat er dem damals entstehen-

den Kunstmuseum Solingen 134 seiner Skulpturen geschenkt, die auch im Außenbereich des Museums zu sehen sind. Auch aus diesem Grunde findet vom 13. März bis zum 24. April 2021 eine Ausstellung mit ausgewählten Arbeiten von Max Kratz im Kunstmuseum Solingen statt. Sollte das Kunstmuseum Solingen in dieser Zeit nicht öffnen können, wird es auf der Webseite des Museums digitale Hinweise auf die Schau und den Bildhauer Max Kratz geben. Gisela Elbracht-Iglhaut

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BERICHTE

Neues aus der Bezirksvertretung Vier Sitzungen hat die Bezirksvertretung Gräfrath nun schon in der neuen Konstellation durchgeführt. Gerade zu Beginn einer neuen Wahlperiode gibt es natürlich viel Organisatorisches zu klären. Erschwert hat den Start natürlich besonders das viel zu frühe Ableben unseres Bezirksbürgermeisters Udo Vogtländer, der parteiübergreifend hohen Respekt genossen hat und eine große Lücke hinterlässt. In der ersten Sitzung wurde Peter Hanz (SPD) einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt. Neue Stellvertreter sind Jonathan Bürger (CDU) und Dr. Ruth Fischer-Biniek (Grüne). Die vielen neuen Mitglieder mussten sich trotz Corona erstmal beschnuppern - wenngleich drei von vier Sitzungen digital und auf Abstand stattfinden mussten. An inhaltlicher Arbeit konnte uns das nicht hindern. So hat sich die neue BV bereits umfänglich mit dem Baumbestand im Bezirk beschäftigt, auch mit Blick auf die großen Waldschäden. Auf Anfrage der CDU entwickelt die Verwaltung nun ein umfassendes Konzept für den Waldumbau. Außerdem: Auch bei gefahrenbedingten Fällungen von Naturdenkmälern könnte nach dem Willen der BV künftig eine Ersatzbepflanzung angeordnet werden. Auch hierzu wird die Verwaltung Vor-

schläge unterbreiten. Ebenso wird auf Antrag von SPD, Grünen und Linken von der Verwaltung untersucht, ob das Zusammenleben von Flora und Fauna mit Wanderern und Mountainbikern im Wald verbessert werden kann. Die Lage beim offenen Ganztag an den Gräfrather Schulen bleibt angespannt; darüber hat die Verwaltung informiert. Obwohl Gräfrath im Solinger Vergleich recht gut dasteht, konnten nicht alle Bewerbungen berücksichtigt werden, hier insbesondere an der Grundschule Yorckstraße. Für die BV ist das Ziel klar: Nach Möglichkeit sollen die Wartelisten an allen Gräfrather Schulen künftig eher wie die der Grundschule Gerberstraße aussehen - nämlich leer. Weiterhin beschäftigt uns natürlich die Entwicklung des ehemaligen Bahnhofsgeländes - dass hier tatsächlich der ersehnte Vollsortiment-Supermarkt entsteht, rückt leider in weite Ferne. Ärgerlich bleibt, dass Informationen zum Sachstand nur zweitrangig und scheibchenweise an die BV kommuniziert wurden. Sollten nicht kurzfristig Fortschritte erzielt werden, muss sich die BV auch mit alternativen Nutzungskonzepten auseinandersetzen.

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Ob es einen digitalen Rundgang mit 360°-Bildern durch Gräfrath geben kann, hatten zuletzt FDP und SPD unabhängig voneinander angeregt. So könnten zum Beispiel Einzelhändler, Gastronomen, aber auch Museen und Kirchen künftig auch im Netz besucht werden - ein ähnliches Projekt wurde in Ohligs bereits realisiert.

unklar. Den Sorgen der Anwohner und Nutzer hat sich die CDU-Fraktion angenommen und die offenen Fragen in einem weiteren Antrag formuliert - ausdrücklich inklusive der Option, zur alten Regelung zurückzukehren. Antworten der Verwaltung dazu stehen aus. Die Diskussion der Problematik in der BV ist sicher noch nicht zu Ende.

Der Ärger über die neue Tempo-30-Regelung samt Rechts vor Links auf Abteiweg und Huttenstraße war natürlich auch in der BV spürbar. Vor allem deshalb, weil in der vergangenen Wahlperiode ausdrücklich eine Vorfahrtsberechtigung für die beiden genannten Straßen beschlossen wurde. Ob die Verwaltung nicht vor Umsetzung der Zonenregel nochmal die BV hätte konsultieren müssen, bleibt weiter

Viele weitere Themen werden in den nächsten Monaten auf das Tableau kommen - Scheuen Sie sich aber bitte nicht, auch andere Probleme, Anregungen und Ideen an die Bezirksvertretung heranzutragen. Die inhaltliche Arbeit im neuen Team beginnt schließlich gerade erst! Jonathan Bürger stellv. Bezirksbürgermeister Solingen-Gräfrath

Gräfrath im Internet: www.heimatverein.eu 41


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GRÄFRATHER FAUNA

Tierpark Fauna e.V. Solingen Nur 5 Monate nach dem Tod von Gerd Postelmann trauert der Tierpark Fauna um seinen langjährigen Vorsitzenden, Geschäftsführer und Reinold Ehrenmitglied Herrn ReiEisenbart nold Eisenbart. Er starb am 28. Januar 2021, 2 Monate vor seinem 95. Geburtstag, den er so gerne in der Fauna gefeiert hätte. Der Verein hat Reinold Eisenbart unendlich viel zu verdanken: Im Jahr 1968 übernahm er das Amt des 1. Vorsitzenden von seinem Vater Wilhelm Eisenbart, das er bis 1990 ununterbrochen ehrenamtlich innehatte. Unterstützt wurde er dabei intensiv von seiner Ehefrau Hanna.

Die Fauna war eines seiner „Kinder“ und er war bis ins hohe Alter täglich interessiert an allen Vorgängen rund um den Park. Im Alter von 88 Jahren wurde er noch einmal zum Beisitzer in den Vorstand gewählt - wir wussten seine große Erfahrung zu schätzen und waren dankbar für seine Ratschläge. Im Jahr 2018 legte er mit 92 Jahren aus Altersgründen sein Amt als Beisitzer nieder und genoss von diesem Zeitpunkt an seine regelmäßigen „privaten“ Spaziergänge durch den Park. Er liebte es, auf einer Bank in der Sonne zu sitzen und mit Stolz zu betrachten, was auch dank seines Engagements im Laufe der Jahre aus dem kleinen Heimattiergarten geworden ist.

Linolschnitt und Gedicht von Reinold Eisenbart 43


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Der Vorstand und die Mitarbeiter*innen vermissen ihn und werden ihn nie vergessen – der Tierpark Fauna wird für immer mit seinem Namen verbunden sein. Der Tierpark ist inzwischen seit insgesamt fast 6 Monaten für die Besucher geschlossen – im Frühjahr 2020 für 6 Wochen und seit dem 01. November 2020 ununterbrochen! Der Betrieb hinter den Kulissen läuft natürlich unverändert weiter, denn wir konnten unsere Tiere bisher noch nicht zur Selbstversorgung animieren.

Geschlossener Park im Winter

Uns bleibt weiterhin nur die Hoffnung, dass wir in naher Zukunft endlich wieder die Türen für die Besucher öffnen dürfen. Das Sicherheitskonzept im vergangenen Jahr mit Einbahnstraßen – begrenzter Besucherzahl – Fütterungsverbot - Maskenpflicht und einer zusätzlich eingestellten Reinigungskraft für unsere Sanitäranlagen, hatte sich gut bewährt. So waren wir eigentlich der Meinung, dass ein Spaziergang an der frischen Luft nicht ansteckender sein kann als ein Besuch im Supermarkt – aber wir müssen uns der Coronaschutzverordnung fügen – so schwer es auch fällt. Umso mehr wissen wir die unermüdliche Unterstützung der Bevölkerung zu schätzen, ohne deren Hilfe wir diese schwere Zeit nicht überstanden hätten! Danke dafür! Wir sind unglaublich stolz auf den Stellenwert, den der Tierpark Fauna in Solingen und der Umgebung hat.

Winterwunderland Fauna

Die Renovierung unseres Warmhauses ist fast fertiggestellt. Die neue Anlage für Zwergotter stockt im Moment noch ein wenig. Dafür bitten wir um Verständnis, denn momentan stellen wir größere Investitionen noch zurück, bis wir verlässlich wissen, wann wir wieder mit Eintrittsgeldern rechnen können. Vorerst stehen die Versorgung unserer Tiere und der Erhalt der Arbeits- und Ausbildungsplätze an erster Stelle. 45


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Zum Schluss noch ein wichtiger Hinweis an die Spaziergänger in den Gräfrather Anlagen:

WICHTIG!!! BITTE füttert unsere Tiere nicht!!!

Zwei Tiere unseres Damwilds sind Mitte Januar elendig verstorben. Nachweislich an einer Eibenvergiftung. Die Pflanzen wachsen in den Anlagen und wurden in Mengen über den Zaun ins Gehege geworfen. Sie sind hoch giftig und führen bei den Tieren zu einem qualvollen Tod. Ob es Absicht war, oder sogar gut ge-

Damwildkitz Anna erholt sich von der Vergiftung

meint, weiß keiner, aber lasst bitte die Finger davon. Unsere Tiere bekommen auch in der für uns schweren Zeit genug Futter und werden gut versorgt, wie immer. Wenn Ihr uns helfen wollt, was wir auch sehr schätzen, stellt Futterspenden oben an den Eingang, oder ruft uns an. Diesen Tod hat keiner verdient. Mit der großen Hoffnung, vielleicht Ostern die ersten Besucher begrüßen zu dürfen, verbleiben wir mit herzlichen und dankbaren Grüßen aus dem Tierpark Fauna.

Damwild mit gespendeten Tannenbäumen

Damwild mit Heuraufen der Fa. Heimann

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ST. MARIÄ HIMMELFAHRT

Aus der katholischen Pfarrgemeinde Weihnachten

Im Gegensatz zu den Osterfeiertagen konnten die Messen an Weihnachten in der gerade üblichen Art stattfinden. Zur Freude der Messbesucher hat unser bewährtes Krippenteam diese auch wieder aufgestellt. Da aber natürlich aufgrund der geringeren Anzahl der Messbesucher unsere Kirche gerade nicht sehr frequentiert werden kann, wurde die Krippe in diesem Jahr nicht so aufwendig wie sonst üblich unter der Kanzel aufgebaut und auch nicht unter einem besonderen Motto, sondern schlicht und ergreifend vor dem Altartisch. Diese auf das Wesentliche konzentrierte Darstellung der Heiligen Familie kam bei allen Messbesuchern sehr gut an, zumal die Krippe während der vier Adventssonntage zunehmend wuchs und passende Gebetszettel zum Mitnehmen auslagen. Außerdem wurde sie noch sehr festlich von zwei Weihnachtsbäumen umrahmt, welche vom auch bewährten Weihnachtsbaumteam aufgestellt wurden. Wir sind froh, dass wir diese beiden Teams in unserer Gemeinde haben, welche uns Jahr für Jahr unsere Kirche zu Weihnachten festlich schmücken! Unterstützt werden sie von unserer Küsterin, die sich auch nicht nehmen lässt, den Aufbauern von Krippe und Weihnachtsbäumen ein Proviantpäckchen mit auf den Weg zu geben! In diesem Jahr fand die Christmette um 22.00 Uhr statt. Auch wenn sie nur für die zur Zeit üblichen 42 angemeldeten Messbesuchern zugänglich war, wurde sie feierlich zelebriert und musikalisch

von Flöten-, Violinen- und Orgelmusik begleitet. Das war besonders schön, da die Messbesucher hinter ihren Masken nicht singen durften. Auch die Kinderkrippenfeier um 16.00 Uhr musste in veränderter Form stattfinden. Ohne die Kommunionkinder, welche sonst in jedem Jahr das Krippenspiel aufführen, trafen sich ca. 70 Personen hinter dem Klingenmuseum, um der Vorlesung der Weihnachtsgeschichte im Vergleich zwischen heute und vor 2.000 Jahren zu folgen. Untermalt wurde dies von 4 Bläsern, die stimmungsvoll Weihnachtslieder spielten und bestimmt bis zum Markt herunterschallten. Abgerundet wurde die aufgekommene Weihnachtsstimmung noch von den angezündeten Kerzen. Da zeigte sich wieder einmal die gelebte Ökumene in Gräfrath, denn die Kerzen waren am Licht von Bethlehem angezündet worden, welches wir aus der evangelischen Kirche am Markt vorab zu uns mit hochgenommen hatten. So konnten die Familien das Licht mit nach 49


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Hause nehmen. Und auch die Gemeindemitglieder, die man im Moment weniger sieht, da ja keine Treffen der Gemeindegruppen stattfinden, konnten sich über ein Zeichen der Gemeinschaft freuen: Über 200 Weihnachtskarten mit den Wünschen für ein besseres neues Jahr wurden vom Ortsausschuss verschickt.

Sternsinger

Normalerweise sieht man zu Beginn des Jahres die Heiligen 3 Könige durch Gräfrath ziehen. In fünf Gruppen schwärmen sie aus und bringen Gottes Segen zu den Familien. In diesem Jahr durften sie nicht gruppenweise losziehen. Aber wer sich angemeldet hatte, bekam den Aufkleber mit dem Segensspruch „20*C+M+B+21“ in den Briefkasten geworfen. Anstatt in die Spendenbox der Sternsinger musste das Geld für unser Hilfsprojekt Untkhana in Indien überwiesen werden. Obwohl man diesen umständlicheren Weg einschlagen musste, kam wieder sehr viel Geld zusammen: über 5.805 Euro kann sich das Heim in Untkhana freuen!

Weltgebetstag

Auch der Weltgebetstag am 5. März, der von Frauen unserer Gemeinde, als auch der ev. Gemeinden Gräfrath und Ketzberg gestaltet wurde, fand in diesem Jahr in anderer Weise statt. Wie es sich bei unserer Schwesterngemeinde schon bewährt hat, wurde ein Spaziergang mit Stationen durch Gräfrath angeboten. Zudem konnte man sich einen Video-Gottesdienst auf

der Homepage der ev. Kirche Gräfrath anschauen. Durch diesen neuen Weg stieß vielleicht auch die eine oder der andere zufällig auf dieses kirchliche Angebot, was vielleicht sonst nicht der Fall gewesen wäre.

Ostern

Es ist kaum zu glauben, aber mittlerweile leben wir bereits ein Jahr mit diesen Einschränkungen, die auch unsere Gemeindearbeit beeinflussen. So stellt sich wie im letzten Jahr wieder die Frage, wie wir die Ostertage in der Gemeinde begehen können. Das im Jahr 2020 ausgefallene Triduum soll nun in St. Mariä Himmelfahrt nachgeholt werden. Allerdings werden bis Ostern bestimmt nicht die Beschränkungen bzgl. der Anzahl der Messbesucher von 42 aufgehoben sein. Somit kann wieder nur ein kleiner Teil der Gemeinde in der Kirche die feierlichen Osterriten mitfeiern. Wie dann die Osterfeier in unserer Gemeinde aussah, davon können wir im nächsten Heimatspiegel berichten. Wir wünschen uns sehr, dass sich nach Ostern die Mitglieder der einen oder anderen Pfarrgruppe erneut treffen können, damit unser Pfarrleben wieder etwas persönlicher und lebendiger wird. Wenn schon die Gemeinde und ihre Gäste nicht zum Frauen- bzw. Pfarrkarneval zusammenkommen konnten, hoffen wir, dass wir wenigstens das Pfarrfest im August nachholen können! Regine Jäger-Zimmer 51


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Kirchenchor Katharina St.Clemens, Solingen Obwohl wir vorhatten, vor Weihnachten wieder mit den Proben zu beginnen, haben sich diese Hoffnungen leider nicht erfüllt. Um dennoch ein gemeinsames Treffen unter Corona konformen Bedingungen zu ermöglichen, bereiteten Frau Jäger-Zimmer und Herr Schruff einen Gottesdienst nur für Chormitglieder und deren Angehörige vor.

Alle drei Jubilarinnen erhielten einen wunderschönen Blumenstrauß.

Der Gottesdienst fand am Mittwoch, dem 9. Dezember in St.Mariä Himmelfahrt in Gräfrath statt. Die Chormitglieder konnten sich vorab für den Gottesdienst anmelden. 18 Chormitglieder nutzten diese Möglichkeit. Unser Präses Kaplan Dr. Lennartz gestaltete den Gottesdienst und unser Chorleiter Herr Schruff begleitete uns mit der Orgel. Mit großem Abstand und Maske sangen wir Lieder zum Advent.

Alle Pläne für neuerliche Proben im Jahr 2020 sind am 16. Dezember fehlgeschlagen. Der zweite harte Lockdown war beschlossen, voraussichtlich bis zum 10. Januar 2021 durften wir uns nicht mehr treffen. Wie wir wissen hielt diese Maßnahme bis mindestens Ende Februar an.

Vor dem Schlusssegen wurden drei Chormitglieder für langjähriges Singen in Chören geehrt: Maria Belen-Ries für 30 Jahre Karin Zimmer für 45 Jahre Magret Dippert für 65 Jahre

Im Anschluss konnten wir nicht wie gewohnt persönliche Gespräche führen, sondern mussten uns mit einem freundlichen Lächeln verabschieden. Es war ungewohnt, trotzdem haben wir zusammen “gefeiert”.

Eine schöne Überraschung erhielten alle Chormitglieder Mitte Dezember. Die Vorsitzende Regine Jäger-Zimmer und der Chorleiter Michael Schruff schickten jedem Chormitglied eine handgeschriebene Karte mit Dank für die Treue zum Chor und guten Wünschen für das Jahr 2021. In dieser Karte hofften und vertrauten sie darauf, dass das Jahr 2021 besser wird, für jeden von uns und für unsere Chorgemeinschaft. Ob wir bereits bei Erscheinen dieses Heimatspiegels die Chorproben wieder aufnehmen konnten, steht im Moment noch in den Sternen. Maria Belen-Ries Schriftführerin 53


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Evangelische Kirchengemeinde Gräfrath Gottesdienst als Videokonferenz Zugegeben, ein Gottesdienst als Videokonferenz war auch für mich neu. Mit „Zoom“ z.B. geht das recht einfach. Unternehmen halten damit Konferenzen, der Pfarrkonvent nutzt es und viele andere. Warum nicht für einen Gottesdienst nutzen. Im November feierten wir damit schon einen Jugendgottesdienst. Das klappte gut. An Heilig Abend zu später Stunde und an Silvester nahmen immerhin so knapp 20 Leute daran teil. Man sieht sich und kommt ins Gespräch. Manche benutzen ihr Smartphone, viele ihren Laptop. Es lassen sich leicht Beiträ-

ge aus dem Internet einspielen, Lieder oder sogar ein Weihnachtsquiz, bei dem viele mitgeraten haben. Wir nutzten auch das Werkzeug „Umfrage“: Jeder konnte anklicken wie gut oder schlecht gerade die Stimmung ist. Die „Kurzpredigt“ kam auch nicht zu kurz – witzig. Gebetsanliegen wurden im Chat gesammelt und kamen als Fürbitten bei Gott genauso wie sein Segen bei uns so wie im „normalen“ Gottesdienst, auf den ich allerdings sehnsüchtig warte. Dennoch sind wir froh, dass die moderne Technik es uns möglich macht, Online Gottesdienste zu übertragen und auch solche Zoom-Gottesdienste zu feiern.

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Männer-Fahrradtour 2. bis 4. Juli 2021 nach Bremen

In diesem Jahr wollen wir weit in den Norden. Dabei wollen wir sowohl die beiden Städte Bremen und Bremerhaven etwas näher kennenlernen als auch die schöne Fahrt zwischen den beiden Städten genießen. Kosten zwischen 100,– Euro und 130,– Euro (je nach Mehrbett-, Zweibett- oder Einbettzimmer). Anmeldung erbeten bei Thomas Schorsch, Telefon: 5 97 67 oder E-Mail: t.schorsch@kirche-graefrath.de

Gräfrath finde ich gut!

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Freiwillige Feuerwehr Solingen Löscheinheit 6, Gräfrath Liebe Leserinnen und Leser, beginnen wollen wir mit einem Überblick über das Einsatzgeschehen, welches in den letzten Monaten recht umfangreich war. Neben einigen Wachbesetzungen zur Sicherstellung des Grundschutzes in Solingen wurden noch weitere Einsätze abgearbeitet: 26. Oktober 2020, 23.27 Uhr Alarmierung zu einem Kellerbrand auf die Lützowstraße. Die Gräfrather Wehr rückte mit beiden Löschgruppenfahrzeugen (LF) aus. Vor Ort hatten die Kräfte der Berufsfeuerwehr den Brand bereits gelöscht und das Brandgut nach draußen gebracht. Eine Tätigkeit vor Ort war nicht mehr notwendig, sodass die ausgerückten Kräfte gegen 00.15 Uhr wieder einrücken konnten. 06. November 2020, 20.14 Uhr Erneute Alarmierung zu einem Kellerbrand auf die Lützowstraße. Auch diesmal wurde mit beiden LF ausgerückt. Vor Ort brannte ein Kellerraum in voller Ausdehnung. Von der Gräfrather Wehr stand ein Trupp unter Atemschutz in Bereitstellung und es wurde bei diversen Maßnahmen vor Ort unterstützt. Der bereitstehende Trupp ging im weiteren Verlauf zwecks Nachlöscharbeiten in den Keller vor. Endgültig eingerückt werden konnte gegen 00.30 Uhr. 27. Dezember 2020, ab 12.00 Uhr Ein Sturmtief zog über Solingen hinweg

und ließ Äste herabfallen sowie Bäume umstürzen. Durch die Besatzung des Rüstwagens (RW) wurden bis 15.00 Uhr diverse kleinere Einsatzstellen abgearbeitet, bei welchen Bäume und Äste entfernt wurden mussten. 14. Januar 2021, 05.17 Uhr Alarmierung zur Wachbesetzung. In Merscheid brannte eine Schreinerei, sodass hier diverse Kräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr gebunden waren. Im weiteren Verlauf wurden durch die Löscheinheit 6 weitere Materialien zur Einsatzstelle gebracht und vor Ort der Atemschutzcontainer von zwei Kameraden besetzt. Gegen 08.40 Uhr erfolgte die Alarmierung des ersten LF zwecks weiterer Unterstützung zur Merscheider Straße. Zwei Trupps der Gräfrather Wehr gingen jeweils unter Atemschutz vor und führten Nachlöscharbeiten durch. Die Einsatzstelle konnte gegen 11.30 Uhr verlassen werden. Nach Bestückung und Reinigung der Fahrzeuge konnte der Einsatz um 13.00 Uhr beendet werden. 24. Januar 2021, ab 07.15 Uhr Aufgrund von massivem und andauerndem Schneefall mussten bei den Fahrzeugen die Schneeketten aufgezogen werden. Um 08.00 Uhr erfolgte dann ein Gesamtalarm der Feuerwehr Solingen, im Zuge dessen alle Gerätehäuser besetzt werden mussten. Durch den schweren Schnee knickten im gesamten Stadtgebiet Äste ab und Bäumen fielen um. Die Gräfrather Wehr war auch hier mit beiden LF im Einsatz und arbeitete 59


diverse Einsatzstellen ab, indem Bäume und Äste, zum Teil mittels Kettensäge, entfernt wurden. Endgültig eingerückt werden konnte um 12.17 Uhr.

Gut geschützt mit Helm Foto: Uwe Emmers

10. Februar 2021, 18.31 Uhr Alarmierung zu einem gestürzten Pferd auf einem Reiterhof an der Nümmenerstraße. Vor Ort wurde zusammen mit den Kräften der Wache III der Berufsfeuerwehr versucht, mittels Schläuchen, Hebegeschirr und Teleskoplader dem gestürzten Pferd wieder auf die Beine zu helfen. Während des Einsatzes wurde das Pferd von einem Tierarzt betreut. Witterungs- und altersbedingt verschlechterte sich der Zustand des Pferdes immer weiter, sodass dieses letztendlich vor Ort eingeschläfert werden musste. Während des Einsatzes wurden am Gerätehaus der Rüstwagen und das zweite LF 60

besetzt. Der Einsatz abgeschlossen und die Wachbesetzung aufgehoben werden konnte gegen 21.00 Uhr.

Aktuelles

Leider ist der Dienstbetrieb in der Freiwilligen Feuerwehr und auch der Jugendfeuerwehr weiterhin ausgesetzt. Um sich dennoch in verschiedenen Themen fortbilden zu können, wurden einige Dienste im Onlineformat durchgeführt. Auch wir hoffen, dass die Dienste bald wieder in Präsenzform abgehalten werden können. Pölscheschießen und andere Veranstaltungen sind auf dem Gelände auch weiterhin nicht gestattet, sodass auf diese ebenfalls bis auf weiteres verzichtet werden muss. Sobald es hier Änderungen gibt, werden diese umgehend bekannt gegeben.

Jugendfeuerwehr

Für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr gab es vor Weihnachten eine besondere Überraschung: seitens der Jugendfeuerwehr Solingen wurde für jedes Mitglied ein Weihnachtsgeschenk besorgt, welches durch die einzelnen Gruppen


ergänzt werden konnte. So fuhren an einem schönen Samstagnachmittag im Dezember zwei Betreuer der Gräfrather Gruppe rum und verteilten die Geschenke. Gefüllt waren die seitens der Stadtjugendfeuerwehr besorgten Taschen mit einem neuen Helm, Gutscheinen, Heldensocken, einem Seil zum Üben von Knoten und Stichen sowie dem obligatorischen Schokoweihnachtsmann. Seitens der Gruppe VI wurde das Geschenk um eine Taschenlampe, einen Schlüsselanhänger und einer kleinen feuerwehrtechnischen Fachlektüre ergänzt. Wir hoffen, dass Sie weiterhin das Beste aus der Situation machen und dass es

bald die Gelegenheit für ein Wiedersehen geben wird. Mit kameradschaftlichen Grüßen Bastian Schurr

Weihnachtsgeschenk an die Mitglieder der Jugendfeuerwehr

SERVICE

schreiben wir jetzt für alle Marken groß

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Freundeskreis Unterstützung der Die unendlichezur Geschichte Freiwilligen Feuerwehr in Gräfrath e.V. Liebe Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Gräfrath, der Frühling kommt in großen Schritten und wir sind alle voller Hoffnung, dass ein Zusammentreffen in größerem Kreis im Laufe der nächsten Monate wieder möglich wird. Daher hoffen wir, dass dann auch unsere diesjährige Jahreshauptversammlung

stattfinden kann. Wir werden die Mitglieder natürlich rechtzeitig informieren. Bis dahin – bleibt gesund und seid weiterhin zuversichtlich! Freundeskreis zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr in Gräfrath e. V. Am Brandteich 6, 42653 Solingen Telefon (0212) 2435 8999 freundeskreis@lg6.de - www.lg6.de

Gräfrath im Internet: www.heimatverein.eu

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St. Sebastianus Schützenbruderschaft 1590 Solingen-Gräfrath Ein Jahr Stillstand bei den Schützen Am Anfang der Krise gab es noch ein wenig Hoffnung, die sich dann zum Schützenfest hin aber „Wappen Gräfrath“ zerschlug. Das Einzige „Sebastianus“ was uns vom Fest blieb war ein Freiluftgottesdienst und im Anschluss ein gemütliches Beisammensein am Schweinestall. Zunächst hatten wir unseren Schießstand so umgebaut, dass

wir die Hygienemaßnahmen erfüllen konnten. Die Auflagen wurden immer weiter verschärft, so dass dann alle Aktivitäten gestoppt werden mussten. Leider fängt das neue Jahr nicht viel besser an. Noch planen wir unser Fest, aber die Aussichten sind nicht besonders gut. So sind bei den Schützen auf Bundesebene schon diverse Großveranstaltungen abgesagt. Stefan Spranger

Gräfrath finde ich gut! 63


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Sängerbund Gräfrath 1846 e.V.

Das Jahr 2021 ist bereits einige Wochen alt.

2021, unser Jubiläumsjahr! Der Sängerbund Gräfrath wird 175 Jahre alt! Solch ein Jubiläum muss gefeiert werden. Natürlich! Die Planungen liefen bereits auf Hochtouren. Aber jetzt? Sie wissen es schon! Alles abgesagt! Anfang des Jahres haben wir uns schweren Herzens entschlossen, das große Galakonzert, das im Herbst stattfinden sollte, endgültig abzusagen. Unsere Chorproben fallen jetzt schon über ein Jahr aus, und es ist völlig ungewiss, wann wir wieder proben können. Ohne intensive Proben ist kein Konzert möglich. Aber wir werden es nachholen. Wir werden nachfeiern im nächsten oder übernächsten Jahr. Ganz bestimmt! Der Sängerbund Gräfrath hat schon einmal nachfeiern müssen. Vor 100 Jahren, also im Jahre 1921 wurde der Chor 75 Jahre alt. In den Annalen wird dieses Jubiläum nicht erwähnt. Warum wurde 1921 nicht gefeiert? Nachwehen des Krieges oder die Folgen der „Spanischen Grippe“, die in Europa wütete? Erst 1923, also 2 Jahre später, schreibt Schriftführer W. Haarhaus: „Im Oktober rüstete der Verein zur Feier seines 75jährigen Bestehens. Die Jubelfeier hätte schon im Jahre 1921 stattfinden müssen, konnte aber wegen der BESATZUNG nicht abgehalten werden. Das Fest fand in einem größeren Rahmen in der Stadthalle unter Mitwirkung des Höhscheider Sängerbundes

und des Opernsängers Adolf Löltgen statt. Bei dieser Gelegenheit wurde dem Verein vom Herrn Minister für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung das STAATSDIPLOM verliehen.“ Unterzeichnet wurde das Dokument vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz „Coblenz, d. 23. Juli 1923“. Also erst 2 Jahre später. Dieses Staatsdiplom im handlichen Format von 67x79 cm hängt gerahmt, mit weiteren Urkunden, in meinem Zimmer, da der Sängerbund leider kein eigenes Vereinsheim besitzt, in dem solche Schätze angemessen präsentiert werden können. Liebe Leserinnen und Leser, freuen Sie sich auf unsere Nachfeier! Wir wünschen Ihnen einen sonnigen Frühling, der die Stimmung hebt und das Virus killt. Vergessen Sie Ihren Sängerbund Gräfrath 1846 nicht und bleiben Sie gesund! Ursula Winters / Ehrenvorsitzende 65


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Zusammenfassung der Corona-Saison der Ersten Mannschaft des BVG Nachdem die Saison 2019/2020 aus den bekannten Gründen abgebrochen wurde, traf sich die Erste Mannschaft unseres BV Gräfrath am 19. Juli 2020 zum Trainingsauftakt für die Saison 2020/2021. An diesem Tag durften wir einige neue/ altbekannte Gesichter am Flockertsholz begrüßen. Seit dem Sommer 2020 zählen folgende neue Spieler zum Kader der Ersten Mannschaft: Christopher Otto, Denis Petti, Serkan Gürdere, Valery Houssou, Marvin Cichon, Orkun Bal, Christopher Birkendahl, Florian Kölmel, Sascha Liebehenze und Niklas Simons. Verabschiedet wurden: Mathias Merten und Harald Rübenstrunk (beide zur TG Burg) und Sebastian Eckhoff (Altersteilzeit). Obwohl die Vorbereitung aufgrund der Corona Pandemie und der Erneuerung des Kunstrasens am Flockertsholz unter schwierigen Bedingungen stattfand, gelang es Mannschaft und Trainerstab schnell zusammenzufinden und in einem Großteil der Testspiele zu überzeugen. Hervorzuheben sind hierbei die beiden deutlichen Siege gegen die Bezirksligisten Britannia Solingen und SC Sonnborn (5:0 und 7:2). Nebenbei wurden im Rahmen der Vorbereitung noch die letzten beiden Spie-

le aus dem Kreispokal der vergangenen Saison nachgeholt. Auch hier gelangen unserem Team in 2 sehr starken Spielen gegen die Bezirksligisten HSV Langenfeld (4:2) und Solingen-Wald 03 (4:1) überzeugende Siege. Zur Belohnung wartet nun im Niederrheinpokal der Oberligist Spvgg. Sterkrade-Nord. Voller Vorfreude ging es dann am 06. September 2020 in die neue Saison, an deren Ende endlich der lang ersehnte Wiederaufstieg in die Bezirksliga stehen sollte. Diese Ambitionen bestätigte man dann auch direkt im ersten Spiel gegen Genclerbirligi Opladen (10:1). Am zweiten Spieltag folgte beim 3:3 gegen den 1.FC Solingen ein kleiner Dämpfer, ehe gegen die TG Burg (8:0), Inter Monheim (2:1) und SSVg Haan (3:1) die nächsten Siege folgten. Die Corona Pandemie holte unsere Jungs dann am 6. Spieltag wieder ein, als das Spiel gegen Witzhelden aufgrund von Krankheitsfällen beim Gegner abgesagt werden musste. Am 7. Spieltag gelang unserer Ersten Mannschaft im Spitzenspiel gegen Tuspo Richrath ein 2:0 Sieg. Das darauffolgende Spiel gegen Anadolu Munzur wurde ebenfalls wegen Corona Fällen beim Gegner abgesagt. Auch in unserer Mannschaft gab es kurz danach 67


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den ersten positiven Fall, wodurch ein Großteil des Teams in Quarantäne geschickt wurde. Wenige Tage nach dieser Nachricht wurde die Saison bis zum heutigen Tage unterbrochen. Wann und wie es weiter geht, kann man aktuell leider nicht sagen. Fest steht allerdings, dass die Erste Mannschaft des BV Gräfrath sich in den absolvierten 6 Spielen eine gute Ausgangslage im Aufstiegsrennen erspielt hat. Doch auch in der Zwangspause hat sich einiges in und um die Mannschaft getan. Nachdem die Spieler Tom Walther, Steffen Mielenbrink und Sandro Avanzato (spielender Co-Trainer) aus beruflichen/Pandemie bedingten Gründen die

Schuhe vorerst an den Nagel gehangen haben, gelang es unserer sportlichen Leitung in Ivan Solida vom Landesligisten VfB Solingen einen echten Hochkaräter zu verpflichten. Willkommen heißen konnten wir ihn bisher leider nur digital in unsere Whatsapp Gruppe, über die unsere Mannschaft Kontakt hält. Als Co-Trainer wird unser langjähriger Betreuer und gute Seele des Vereins Andy Buchholz unserem Coach Ali Soysal bis zum Saisonende unter die Arme greifen. Aktuell halten sich unsere Spieler mit individuellen Laufeinheiten fit, in der Hoffnung bald wieder zusammen auf dem Platz zu stehen und an unserem großen Ziel Aufstieg weiterzuarbeiten. BVG Fabian Schulten

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HSV-Damen suchen weiterhin die Form der Hinrunde Noch vor wenigen Wochen hing der Himmel über Solingens schönstem Stadtteil voller Geigen, denn nach dem 8. Spieltag der Hinrunde lagen die Damen des HSV Solingen-Gräfraths sensationell mit 13:3 Punkten auf dem 4. Tabellenplatz der 2. Handball-Bundesliga der Frauen und in Schlagdistanz zum Spitzentrio Berlin, Zwickau und Herrenberg. Der Heimsieg gegen das Spitzenteam aus Zwickau gab Selbstvertrauen und selbst die Niederlage (31:28) beim zwischenzeitlichen Tabellenzweiten in Herrenberg, brachte die Mädels nicht aus der Fassung. Nachdem man als Saisonziel stets den Nichtabstieg als oberstes Ziel ausgegeben hatte, lief es einfach nicht mehr rund, als auch noch die wohl notwendigen 20 Pluspunkte in der Presse auftauchten. Konnte man im Januar mit Siegen in Leipzig (33:34) und beim Heimspiel gegen den Tabellenletzten Freiburg (32:25) noch überzeugen, begann mit den beiden letzten Partien der Hinrunde eine kleine Pechsträhne. Mit 24:25

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unterlag das Team von Trainerin Kerstin Reckenthäler beim Tabellennachbar in Lintfort äußerst unglücklich durch ein Gegentor 3 Sekunden vor Schluss. Es folgte mit einem überzeugenden Sieg (34:30) im Heimspiel gegen Lokalrivalen TV Beyeröhde Wuppertal, wobei jedoch in den letzten Minuten ein besseres Ergebnis verschenkt wurde, noch ein kurzes Hoch, um danach einen 0:6 Lauf folgen zu lassen. Einer unnötigen 2-Tore-Niederlage in Bremen (26:24) folgte eine erneut äußerst knappe Niederlage in Kirchhof (27:26). Da war deutlich mehr drin, führte man doch in der 57. Minute noch 25:23. Auch im letzten Heimspiel im Februar war nix zu holen gegen den starken Tabellendritten aus Herrenberg. Hier setzte es eine deutliche 24:28 Niederlage und schon steht man in der Tabelle nur noch mit 19:15 Punkten da. Somit sucht man weiterhin nach der Form der so überragenden Hinrunde und nach dem ersehnten 20. Pluspunkt, zumal die nächste Hürde, beim Auswärtsspiel beim Aufstiegsaspiranten im fernen Zwickau,


auf das Team wartet. Die Sachsen werden brennen, wollen sie doch die Auswärtsniederlage in Solingen aus dem Hinspiel unbedingt wettmachen und den Anschluss an den punktgleichen Tabellenführer Füchse Berlin im Aufstiegsrennen nicht verlieren. Beim HSV haben derweil das Gros der Mannschaft Ihre Verträge verlängert und Stefan Bögel, Geschäftsführer der Frauen Power GmbH, dem wirtschaftlichen Träger, hat fristgerecht die Lizenzunterlagen beim Deutschen Handballbund eingereicht. Somit steht einer weiteren Saison in Deutschlands zweithöchster Spielklasse von dieser Seite nichts im Wege. In den neun verbleibenden Spielen der Saison 20/21 hat die HSV-Sieben sportlich also noch genug Gelegenheiten, den ersehnten 20. Pluspunkt einzufahren und vielleicht in der Endabrechnung sogar noch auf dem 7. Rang einzulaufen. Top-Torschützin Vanessa Brand führt weiterhin die Torschützenliste an und es wird spannend sein zu sehen, wie die 21-Jährige bis zum Saisonende damit umgeht. Bei derzeit 11 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz (Plätze 12, 13 und 14 steigen ab), sollte man doch den ein oder anderen Punkt noch holen können und somit das viel zitierte Abstiegsgespenst möglichst bald aus den Köpfen vertreiben. Wolfgang Klein

Fotos: Lars Breitzke 71


Hahneköppverein Haut Ihn 1929 e.V. Neues vom Hahneköppverein “Haut Ihn“ 1929 e.V. Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie es in der Überschrift bemerkt? Zugegeben; auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass sich hinter unserem 92 Jahre alten Vereinsnamen nun das Kürzel e.V. befindet. Denn der HKV ist seit Ende des Jahres 2020 nun endlich ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Viel Arbeit und Zeit hat dies insbesondere den Vorstand gekostet, dem ich auf diesem Wege nochmal für die allzeit gute und konstruktive Zusammenarbeit danken möchte. Doch was bedeutet gemeinnützig eigentlich? Laut Definition von Oxford Languages bedeutet gemeinnützig: „dem allgemeinen Wohl dienend.“ Genau das wollen wir ab jetzt vermehrt machen. In der aktuellen Lage ist es selbstverständlich schwierig, gemeinnützige Aktionen zu planen, wie beispielsweise den Grillnachmittag im Eugen-Maurer-Haus, den wir in den letzten Jahren veranstaltet haben. Hier hoffen wir alle, dass solche Veranstaltungen bald wieder stattfinden können. In der Zwischenzeit wollten wir aber auch nicht untätig dasitzen und haben daher Organisationen mit Spenden unterstützt, die in diesen schwierigen Zeiten dringend auf Hilfe angewiesen sind. Also haben wir als Verein den Tierpark Fauna, den Solinger Vogel- und Tierpark und das Kinderfamilienhaus am Eipaß mit 72

Spenden bedacht. Hinzu kam eine weitere Spende der Vereinsmitglieder eine: versteigerte Flasche Schnaps brachte zusätzlich beachtliche 300 € ein, die wir der Fauna zukommen lassen konnten. Über die Dankesschreiben der Organisationen haben wir uns sehr gefreut, exemplarisch anbei ein Schreiben der Fauna, die uns dankenswerterweise die Patenschaft für den Hahn „Hans“ für ein Jahr übertragen hat. Doch ich darf Sie beruhigen, Hans bleibt selbstverständlich in der Fauna und wird nicht im Köppgestell landen.

„Schwer ruht das Haupt, das eine Krone drückt.“ Dieses Zitat von Shakespeare könnte auch auf unseren König Torsten Knipp zutreffen, der zwar seit fast zwei Jahren die Königswürde trägt, dabei jedoch ohne Hofstaat und königliche Auftritte auskommen muss. Diese Last können wir ihm nicht gänzlich nehmen, aber wir können ihn und zukünftige Majestäten zumindest ein wenig „entlasten.“ Wer einmal unsere Königskette gesehen hat, kann sich vorstellen, dass diese


nach ein paar Stunden Tragezeit schwer auf den Schultern lastet. Bei über 10 kg Metall kein Wunder. Zur Entlastung des königlichen Bewegungsapparates haben wir nun, dank der Hilfe und Arbeit der Galerie Goldbarsch, eine zweite Königskette in Besitz, die „Ausgehkette.“ Diese kann der amtierende König dann beispielsweise auf Festen tragen oder wenn wir als HKV an Veranstaltungen anderer Vereine teilnehmen. Dem amtierenden König Torsten gefällt sie auf jeden Fall schon mal sehr gut.

berichten zu können, besonders hoffen wir als Verein natürlich, dass bald wieder Veranstaltungen mit Ihnen als Gästen planbar und möglich sein werden. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich! Herzlichst, Sebastian Meya

Schriftführer des Hahneköppvereins “Haut Ihn“ 1929 e.V.

Gerne würde ich Ihnen schon Termine für das Jahr 2021 mitteilen, da wir durch die Kontaktbeschränkungen jedoch unsere Jahreshauptversammlung noch nicht abhalten konnten, stehen viele Termine noch nicht fest. Sollte dieses Jahr jedoch das Stiftungsfest gefeiert werden können, wird dieses vom 13. bis 15. August stattfinden. Ich hoffe, in der nächsten Ausgabe mehr über Termine und das Stiftungsfest

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Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. man besonders an schönen Tagen sehen kann. Besonders die Makrofotografen kommen auf ihre Kosten, auch zahlreiche Wildbienen, Schmetterlinge und andere interessante Insekten sind tolle Fotomotive – oder einfach nur schöne Beobachtungsobjekte. Und wenn Ihnen die Blütenpracht gut gefällt und Sie so etwas auch im eigenen Garten haben möchten: Zum Ende der Blühzeit wird bekanntgegeben, wann man in den Botanischen Garten kommen und die Blumenzwiebeln für eigene Zwecke – gegen eine kleine Spende – ausgraben darf. Die Termine dafür werden in der örtlichen Presse und natürlich auch auf der Website bekannt gegeben.

Frühlingsgefühle Ein Besuch im Botanischen Garten Solingen Der Botanische Garten Solingen, gelegen am Vogelsang, ist immer einen Besuch wert. Aber das Frühjahr lockt ganz besonders, denn dann gibt es hier etwas Besonderes zu sehen: die Tulpenpflanzung. Schon vom Eingang Vogelsang her leuchten die Farben dieser prächtigen Frühjahrsblüher herüber. Zahlreiche Sorten in vielen Farben – unterstützt von Hyazinthen und Narzissen – begrüßen den Besucher. So kommt viel Farbe in den Alltag und man hat etwas in diesen nicht unproblematischen Zeiten, an dem man sich erfreuen kann. Und für Fotografen ist dies ein gefundenes Fressen, wie 74


Auch der Botanische Garten leidet unter den Coronabedingungen. So kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden, wann die Gewächshäuser wieder für das Publikum geöffnet werden dürfen. Das wird für die regelmäßigen Besucher besonders spannend, denn auch im Inneren hat sich einiges verändert, beim Tropenhaus kann man es ja schon von außen sehen. Wenn irgend möglich, ist wie gehabt an Sonn- und Feiertagen der Kiosk geöffnet und bietet neben Kaffee, Tee und Kaltgetränken die verschiedensten selbstgebackenen Kuchen – für jeden dürfte etwas dabei sein.

Im Moment laufen auch die Planungen für den Garten- und Blumentag am ersten Maiwochenende auf Hochtouren, und da es eine Freilandveranstaltung ist, gehen wir davon aus, dass es – unter der Maßgabe einiger Hygieneregelungen, die sicher auch dann noch gelten werden – wieder das wichtigste Ereignis im Gartenjahr des Botanischen Gartens werden kann. Aktuelles dazu und noch viel mehr finden Sie auch auf der Website des Botanischen Gartens, www.botanischer-garten-solingen.de. Text & Fotos: Harro Hieronimus für die Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. 75


Heimatverein Nümmen e.V. Schon wegen der Kinder sollte diese Tradition nicht dem Virus zum Opfer fallen. Zu schön sieht es aus, wenn in der Adventszeit der Weihnachtsbaum im Dunkeln vor dem Nümmener Treff funkelt. Ich habe schon so oft Familien auf ihrem Spaziergang vor dem Treff verweilen sehen und erst dann ist richtig Adventszeit. Normalerweise machen wir Nümmener gerne eine kleine Party daraus. Möglichst viele (Männer) fahren mit Äxten, Kettensäge und Seilen in den Wald, oder wo auch sonst immer der Baum geschlagen werden kann, diskutieren über die beste Methode zum Fällen, wie die Lichter zu montieren sind und der Baum aufzustellen ist.

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Danach gibt es Essen und Trinken für alle, auch die zahlreichen Schaulustigen, die sich in Nümmen dazugesellen. Oft haben wir schon bis zur Dunkelheit vor unserem Baum gestanden.

Schon zum zweiten Mal haben wir den Baum in Wuppertal abgeholt und immer wurden wir mit Kaffee und Keksen verwöhnt. So was ist auch nicht selbstverständlich!


Anders in diesem Jahr. Nur zu viert haben wir uns auf den Weg nach Wuppertal gemacht, wo der Baum im Garten eines Arbeitskollegen von Marcus Hallbauer geschlagen werden sollte (von dort war auch schon der Vorjahresbaum gekommen.) Vor Ort gab es Unterstützung durch den Baumbesitzer und seine Familie, dazu Kekse und heißen Kaffee. Vielen Dank dafür!!!! Es war nicht einfach, den wirklich großen Baum auf dem Hänger zu befestigen, aber am Ende kam er sicher in Nümmen an. Hier hatten sich nun doch einige Zuschauer eingefunden und mit den nötigen Sicherheitsabständen wurde der Baum aufgestellt und dann doch noch ein verdientes Bierchen getrunken. Vielleicht nicht ganz coronakonform, aber Spaß hat es gemacht. Dirk Schulenberg 1. Vorsitzender Heimatverein Nümmen

Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Baum aufgestellt. Ein herrlicher Tag.

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Nachruf : Am 28. Januar 2021 verstarb im Alter von 94 Jahren Reinold Eisenbart In seinem langen, aktiven Leben hat er viel bewegt: Er war ein Gründungsmitglied im Heimatverein Solingen-Gräfrath und in den fünfziger Jahren als Schriftführer im geschäftsführenden Vorstand tätig.

Reinold Eisenbart hat maßgeblich bei der Gestaltung der ersten Heimatspiegel mitgewirkt. Er arbeitete im Medienbereich und kannte sich mit dem Drucken gut aus. Auch das frühere Logo des Heimatvereins stammt aus seiner Feder. Bis ins hohe Alter bereicherte er den Heimatspiegel mit seinen Texten und alten Fotos. Andreas Vesper

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Die Entwicklung des Heimatvereins hat er stets interessiert verfolgt und aktiv begleitet. Seine große Liebe gehörte dem Tierpark Fauna, in der er seit 1951 Mitglied war.Dem Tierpark stand er von 1968 bis 1990 als Vorsitzender vor, und die Fauna war eine Herzensangelegenheit, die er ge- und vererbt hat. Für sein Engagement für die Fauna wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Als Kunstkenner und Kunstliebhaber wurde er Ausrichter von privaten Ausstellungen, und Gemälde waren ein wesentlicher Gestaltungsfaktor in seinem Haus. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und trauern mit seiner Familie. Der Vorstand des Heimatvereins


Solingen-Gräfrath e.V.

Neue Mitglieder - Heimatverein Solingen-Gräfrath Dzamastagic, Dario Ley, Charlotte Es ist schön, dass Sie durch Ihren Beitrag und Ihre Spende bei der Unterstützung der Vorstandsarbeit zur Verwirklichung von Gräfrather Zielen mithelfen möchten. Wir werden Sie mittels des „Heimatspiegels“ über die umfangreichen Tätigkeiten dreimal jährlich informieren.

Mit tiefem Bedauern nehmen wir Abschied von den verstorbenen Vereinsmitgliedern: Venjakob, Klaus

24. Januar 2021

Eisenbart, Reinold

28. Januar 2021

In stillem Gedenken, Heimatverein Solingen-Gräfrath

E-mail Adressen unserer Mitglieder

Es gibt einfachere und günstigere Wege der Kommunikation als den Briefverkehr. Um diese zu nutzen, wären wir unseren Mitgliedern sehr dankbar, wenn Sie uns Ihre E-mail Adresse an unsere schicken: info@heimatverein.eu

Werde MITGLIED im HEIMATVEREIN SOLINGEN-GRÄFRATH e.V. Der Heimatspiegel wird Ihnen dann 3 x im Jahr kostenlos zugeschickt. 79


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Impressum Herausgeber:

HEIMATVEREIN SOLINGEN-GRÄFRATH e.V. – Postfach 18 02 06 – 42627 Solingen, Steuer-Nr.: 128/5833/4388, USt-IdNr.: DE120872393

Bankverbindung: Stadt-Sparkasse Solingen, IBAN: DE78 3425 0000 0000 4000 10, BIC: SOLSDE33XXX Vorsitzender:

Karl Gerd Hankammer, Abteiweg 2b, 42653 Solingen, Tel. (0212) 59 16 40, gabi.gerdhankammer@t-online.de

Stellv. Vors.:

Thomas Rauh, Mobil (0172) 255 7996, thomas.rauh67@t-online.de

Schatzmeister: Harald Engels, Tel. (0212) 59 32 77, harald.engels.he@t-online.de Schriftführerin: Annemarie Jacob, Tel. (0212) 59 12 04

Redaktion:

Andreas Vesper, Abteiweg 105, 42653 Solingen, Tel. (0212) 259 1105, Mobil (0172) 253 1964, vesper.solingen@arcor.de

www.heimatverein.eu – info@heimatverein.eu

Redaktionsschluss des Heimatspiegels: verbindlich 15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober Alle Berichte der Vereine, Institutionen und von Freunden des Heimatspiegels, die uns bis zu diesen Terminen vorliegen, werden gern veröffentlicht. Alle in dieser Ausgabe erschienenen Artikel, Bilder und Anzeigen dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion weiter verwendet werden. Eingereichte Berichte/Artikel werden ohne Rücksicht darauf veröffentlicht, ob die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten mit der Meinung der Redaktion bzw. des Vorstandes übereinstimmen. Die Redaktion behält sich vor, Sinn wahrende Kürzungen vorzunehmen. Für nicht angeforderte Originalvorlagen und Bilder übernimmt die Redaktion keine Haftung bei Verlust oder Beschädigung. Der Inserent schaltet die Anzeige bis auf Widerruf. Dieser hat der Redaktion spätestens vier Wochen vor dem nächsten Redaktionsschluss in schriftlicher Form vorzuliegen. Wir danken den Inserenten für deren Unterstützung des Heimatvereins und bitten die Kunden um Berücksichtigung bei ihren Einkäufen, Beauftragungen und Besuchen. Layout und Produktion: Schulenberg&Werbung, Solingen, www.schwub.de

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Glück und Gesundheit für unsere Geburtstagskinder Wienhöfer, Dr. Elmar Fey, Ulrike Ostermann, Manfred De Kerf-Van De Kerkhove, Ilka Mertgen, Willi Hölterhoff, Heinz Meinsma, Brigitte Hoelzel, Horst Baden, Heinz Meya, Helmut Vesper, Renate Reusch, Dieter Ising, Margret Steinheuer, Herbert Venjakob, Klaus Feck, Renate Imbusch, Karl-Josef Specht, Wilhelm Püschel, Wolfram H. vom Stein, Volker Lettermann, Rolf Weber, Christel Vollmer, Horst Quint, Gisela Becker, Irene Krings, Käthe Patten, Hans-Jürgen Schütze, Ulla Krämer, Horst Löbach, Wolfgang

21. April 1939 24. April 1938 24. April 1938 27. April 1945 27. April 1936 06. Mai 1939 06. Mai 1948 22. Mai 1940 23. Mai 1928 25. Mai 1934 31. Mai 1937 04. Juni 1942 10. Juni 1944 15. Juni 1939 16. Juni 1936 29. Juni 1942 29. Juni 1942 03. Juli 1932 09. Juli 1940 10. Juli 1940 11. Juli 1942 16. Juli 1940 16. Juli 1946 18. Juli 1926 21. Juli 1925 22. Juli 1931 23. Juli 1946 24. Juli 1930 27. Juli 1939 28. Juli 1937

Eine Bitte an unsere Mitglieder Jahrgang 1951 und älter: Wer noch nicht im obigen „Geburtstagskinder“-Register aufgeführt ist, das aber wünscht, möge sein Geburtsdatum dem Heimatverein Solingen-Gräfrath e.V., Postfach 18 02 06, 42697 Solingen, info@heimatverein.eu oder telefonisch (0212) 593277 an Harald Engels, mitteilen. 81


Feststehende Termine 2021 Ob die geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden können, hängt von den jeweiligen Einschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie ab. Bitte beachten Sie aktuelle Informationen.

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Fr. 30. April 2021 17.15 Uhr

Heimatverein

Maiansingen auf dem Gräfrather Markt

Fr. 30. April 2021

Feuerwehr

Tanz in den Mai

Sa. + So. 1. + 2. Mai 2021

Feuerwehr

Feuerwehrfest

Sa. + So. 1. + 2 Mai 2021

Botanischer Garten

11. Botanischer Garten- und Blumenmarkt

So. 2. Mai 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

Fr. - So. 7. - 9. Mai 2021

ARGE

Marktfest auf dem Gräfrather Markt

Do. - So. 13. – 16. Mai 2021

Privat

GartenLeben auf Schloss Grünewald

So. 6. Juni 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

So. 4. Juli 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

So. 1. August 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

Fr. – So. 13. – 15. August 2021

Schützen Hahneköpper

Zeltfest am Brandteich

So. 5. September 2021 Heimatverein 11.00 Uhr

Jazz-Frühschoppen mit der Climax Band Cologne und Oldtimer Treff auf dem Gräfrather Markt

So. 5. September 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

So. 3. Oktober 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

Fr. 29. Oktober 2021 Heimatverein 19.30 Uhr

Gräfrath-Abend Sälchen

So. 7. November 2021

Heimatverein

Gräfrath-Museum *

Mi. 10. November 2021 ARGE 17.15 Uhr

Martinszug Eugen-Maurer-Haus


So. 14. November 2021 Heimatverein 11.00 Uhr

Gedenkfeier zum Volkstrauertag Friedhofskapelle Parkfriedhof Gräfrath

Fr. - So. alle Adventswochenenden Privat

Romantischer Weihnachtsmarkt Schloss Grünewald

So. 5. Dezember 2021

Gräfrath-Museum *

Heimatverein

Fr. 31. Dezember 2021 Heimatverein 18.45 Uhr

Silvester-Rundgang mit dem Nachtwächter Gräfrather Markt

* Gräfrath-Museum geöffnet von 14.00 – 16.00 Uhr, freier Eintritt über den hinteren Eingang Klosterhof. Vorstandsmitglieder sind anwesend und stehen für Fragen und Informationen zur Verfügung.

Alle Termine finden Sie auch in unserem digitalen Terminkalender im Internet unter: www.heimatverein.eu > Termine in Gräfrath

E-mail Adressen unserer Mitglieder Es gibt einfachere und günstigere Wege der Kommunikation als den Briefverkehr. Um diese zu nutzen, wären wir unseren Mitgliedern sehr dankbar, wenn Sie uns Ihre E-mail Adresse an unsere schicken: info@heimatverein.eu 83



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