Nr. 3 / 72. Jahrgang Dezember 2020
Gräfrather Heimatspiegel
Solingen-Gräfrath e.V.
Der Heimatverein Gräfrath wünscht eine besinnliche und gesunde Advents- und Weihnachtszeit. Und einen guten Start ins neue Jahr 2021.
Inhaltsverzeichnis HEIMATVEREIN INTERN 03 05 07 09 76 79 80 81 82
Zum Titelbild: Abstand halten Einladung zur Jahreshauptversammlung 2021 Vereinsbeiträge Einladung zum Silvester-Rundgang 2020 Nachruf Udo Vogtländer Neue Mitglieder / Verstorbene Mitglieder Impressum Geburtstagskinder Feststehende Termine 2020/2021 ALLGEMEINE INFORMATIONEN UND BERICHTE
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Volkstrauertag 2020 Ougenbleck ens! Was tat sich sonst noch so in Gräfrath? „Gräfrath hilft" Heimatverein spendet Fanny & die Frauen - Gräfrath zu Zeiten der Augenärzte de Leuw Virenbefall in Gräfrath?! Bilder der Vergangenheit Das Ehrenamt Kammerspielchen GRÄFRATHER VEREINE UND MUSEEN
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Gräfrath-Museum ARGE Tierpark Fauna e.V. Solingen Aus der katholischen Pfarrgemeinde Kirchenchor Mitte – Nord Solingen-Gräfrath Evangelische Kirchengemeinde Gräfrath Sängerbund Gräfrath 1846 e.V. Freiwillige Feuerwehr Solingen Löscheinheit 6, Gräfrath Freundeskreis zur Unterstützung der Freiwillige Feuerwehr in Gräfrath e.V. Ballspielverein Gräfrath e.V. Handballspielverein Solingen-Gräfrath Hahneköpp-Verein „Haut Ihn“ 1929 Solingen-Gräfrath Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V.
Zum Titelbild: Schöne neue – alte Welt
HEIMATVEREIN INTERN
gangspunkt einer ausgedehnten, grünen Erholungslandschaft entlang der beiden Talhänge der Wupper. Hier kann man wandern und entspannen, es sei denn, man verläuft sich trotz der markierten Wanderwege.
Jeder kennt die Geschichte vom halbvollen oder halbleeren Glas für den Optimisten oder den Pessimisten. In Corona-Zeiten hat die zweite Sichtweise wahrscheinlich mehr Anhänger, denn die resultierenden Einschränkungen belasten fast alle Bewohner unseres blauen Planeten. Gerade darum ist es wichtig, dass wir Augen für das schöne in unserem Leben haben, so wie unser Fotograf Andreas Vesper, dem dieser prachtvolle Schnappschuss zum Titelbild gelungen ist. Welch eine wunderschöne, nostalgische Winterlandschaft, eher ein Relikt der Vergangenheit, der schönen alten Welt. Aus unserer Zeit ist der Schnee fast völlig verbannt und der anhaltende Klimawandel gibt ihm auch keine Zukunft, sehr zum Leidwesen unserer Kinder. Der glasklare Himmel rundet die Ästhetik der Landschaft ab. Die ist geprägt von weiten, schneebedeckten Feldern und der dunklen Baum-Silhouette des Stadtwaldes, Aus-
Die Felder gehören zum Bauernhof der Familie Meinsma, der sich in der Bildmitte befindet. Die Familie hat ihren landwirtschaftlichen Betrieb zum Vorzeige-Hof entwickelt, auf dem sich auch der anspruchsvollste Konsument mit hochwertigen landwirtschaftlichen Produkten aus der Region versorgen kann. Ein Jahreshöhepunkt ist der ökumenische Erntedank-Gottesdienst auf dem Hof. All das wird überragt von dem technisch-künstlerischen Meisterwerk von Johannes Dinnebier, der den Lichtturm zum Wahrzeichen Gräfraths gemacht hat, das uns von der A46 kommend sicher den Weg zu unserem geliebten Heimatort weist. Wir sind wieder daheim, und so schlimm ist dieses Zuhause wiederum nicht, als dass man sich nicht in Zeiten eines Beherbergungsverbotes für eine Zeit lang hier zurückziehen könnte, bis sich die Tore hoffentlich bald wieder ganz öffnen für öffentliches Leben, wirtschaftliche Erholung und Geselligkeit. Ich wünsche mir, dass ihr, liebe Leser des Heimatspiegels, wieder das halbvolle Glas vor euch seht. Bleibt gesund und dem Heimatverein gewogen. Karl Gerd Hankammer 3
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Einladung zur Jahreshauptversammlung am 07. März 2021
EINLADUNGEN
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
Am Sonntag, dem 07. März 2021, um 11.00 Uhr findet im Meistermannsaal Kunstmuseum Solingen, Wuppertaler Str.160, unsere Jahreshauptversammlung und ordentliche Mitgliederversammlung statt. Tagesordnung: 1. Begrüßung und Totenehrung 2. Jahresbericht des Vorstandes 3. Jahreskassenbericht – Bericht der Kassenprüfer 4. Entlastung des Gesamtvorstandes 5. Neuwahl der Kassenprüfer 6. Personalien 7. Jahresarbeitsplan 8. Gräfrath Aktuell 9. Verschiedenes
WIR LADEN HIERZU HERZLICH EIN.
Bitte merken Sie sich den Termin vor. Anträge zur Tagesordnung müssen dem Vorstand bis zum 23. Februar 2021 schriftlich vorliegen. Heimatverein Solingen-Gräfrath e.V. Der Vorstand
SIE FINDEN UNS BEI FACEBOOK UNTER: „Heimatverein Solingen-Gräfrath e.V.“ 5
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HEIMATVEREIN INTERN
Vereinsbeiträge Wie in vielen anderen Vereinen, ist auch in unserem Heimatverein das Thema rückständige Beitragszahlungen ein Thema, das den Schatzmeister mit Schreiben von Mahnungen, „Hinterherlaufen“ und persönlichen Erinnerungen erheblich beschäftigt. Die meisten Mitglieder haben natürlich längst überwiesen, und angesichts unseres Mindestbeitrages von nur 12,00 EUR im Jahr (seit 2009) runden viele die Zahlung dankenswerterweise mit einer teils sehr großzügigen Spende auf. Obwohl unsere Vereinssatzung die Zahlung des Beitrages im 1. Quartal eines jeden Jahres vorschreibt, zahlen eine Reihe von Mitgliedern erst im Laufe des Jahres. Hier bitte ich darum, den Dauerauftrag oder die Erinnerung im persönlichen Kalender auf die Monate Januar, Februar oder März umzustellen. Diejenigen, die auch noch Beitragsrückstände aus dem vergangenen Jahr haben, bitte ich diese doch mit dem Beitrag für dieses Jahr umgehend zu begleichen. Neue Mitglieder fragen ab und an nach der Möglichkeit, den Beitrag per Lastschrift einziehen zu lassen. Hierzu bräuchten wir von jedem Mitglied eine schriftliche Erlaubnis und unter dem Aspekt, dass viele Mitglieder zu dem Beitrag noch eine Spende in sehr unterschiedlicher Höhe zahlen, wäre das ein verhältnismäßig aufwändiges Verfahren. Die einfache Alternative ist die Einrichtung eines Dauerauftrages mit dem jeweiligen Betrag bei Bank oder Sparkasse. Die Bankverbindung: Stadt-Sparkasse Solingen IBAN: DE78 3425 0000 0000 4000 10 BIC: SOLSDE33XXX Der Schatzmeister
Werde MITGLIED im HEIMATVEREIN SOLINGEN-GRÄFRATH e.V. Der Heimatspiegel wird Ihnen dann 3 x im Jahr kostenlos zugeschickt. 7
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EINLADUNGEN
Silvester-Rundgang 2020 (Muss evtl. kurzfristig abgesagt werden)
Wie jedes Jahr zieht am Silvesterabend ein Nachtwächter durch die Gassen von Gräfrath und Umgebung, um den Bewohnern die letzten Stunden des Jahres auszurufen. Zur vollen Stunde kehrt er auf den Markt zurück und verkündet die Uhrzeit. Um 18.45 Uhr wird der Nachtwächter, der dieses Jahr von der Freiwilligen Feuerwehr gestellt wird, durch den Vorsitzenden des Heimatvereins auf dem Marktplatz mit musikalischer Begleitung zu seinem Rundgang verabschiedet. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Entsendung des Nachtwächters von den anwesenden Bürgern als willkommener Auftakt für eine stimmungsvolle Silvesternacht angenommen wird. Besuchswünsche können vor Ort mit dem Nachtwächter abgesprochen werden. Der Vorstand freut sich sehr über Ihren Besuch.
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BERICHTE
Volkstrauertag 2020 Aufgrund der Corona-Einschränkungen konnte die übliche gemeinsame Feierstunde und Kranzniederlegung der Gräfrather Vereine und Institutionen am Mahnmal auf dem Kommunalfriedhof in diesem Jahr nicht stattfinden, da diese Veranstaltung in Gräfrath für die aktuellen Bedingungen eine zu große Resonanz hat und die Zahl der potentiellen Teilnehmer nicht vorhersehbar war.
Der Vorstand des Heimatvereins hat eine vereinsinterne Kranzniederlegung am Mahnmal vorgenommen, um an das wichtige Anliegen des Volkstrauertags, das Gedenken an die Toten der beiden Weltkriege sowie die Opfer von Terror und Gewalt, zu erinnern. Karl Gerd Hankammer
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BERICHTE
Ougenbleck ens! Ongertöschen föllt men sech doch döckes jet alleïn op döser Weilt. Dat Virus mackt us alles kaputt, de Gesellegkeït on de Kompeneïen met anger Lüden vermesst men doch büs. Wat well men maken, wir mötten all de Ougen ophaulen, datt wir us nix holen. Et nötzt doch nix, wenn men sech nur noch met en paar Lüden treffen darf on weït nit wer met wem vürher tesamen wor. Bei allem mott men iersch ens üöwerlegen, wo gonn ech hen udder nit. Alles wird egeschrengkt udder affgesaiht, men merkt et fehlt eïnem wat. Wer äwwer meïnt nix utloten te mötten, de mott em Kopp hann, datt he nit nur vür sech wat reskiert. Derbeï emmer an uns Blagen denken, die Kleïnen begriepen den ganzen Verstell noch nit. Doch nu geïht et flöck op Chreßdag aan on en der Adventstiet mäuht men gern teamensetten on an et Chreßtekengken denken. Met ner Maske on Affstangk können wer vleïhts hie on do derbeï sinn udder eïfach en der Familleg bliewen. Men seht, datt wir Aulen besongersch achtgewen mötten, do denk ech an den Nikelos, de es jo ouch nit mieh su jongk. Ouch de es em Ougenbleck met ner Maske ongerweges. Äwwer de mott oppassen, wenn he sech irges endragen mott, bluß nit „Nikelos“ schriewen, dat kost beï us 250 Euro. Na dann, bes dohen. Üren Welm
Gräfrath finde ich gut! 13
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Was tat sich sonst noch so in Gräfrath? 15 Jahre PTT – PhysioTherapieTeam Vor 15 Jahren am 01. September 2005 eröffneten Jörg Knop und Thomas Eckhardt in dem alten Postamt In der Freiheit 29 ihre Praxis für Physiotherapie. Im historischen Ambiente können sie und ihr Team ihre fachliche Kompetenz an den Mann oder die Frau bringen. Inzwischen gibt es einige Standorte in Solingen, Wuppertal und Langenfeld. Mehr Infos können Sie unter www.therapieteam.com ersehen. Wir gratulieren sehr herzlich und freuen uns, dass sich ein weiteres Geschäft so erfolgreich in Gräfrath etabliert hat.
15 Jahre Gartenbau Kathöfer Seit nunmehr 15 Jahren beschäftigt sich Thomas Kathöfer mit der Gestaltung und Pflege von Grab-, Beet-, und Grünflächen. Am 17. September 2005 packte der gerade noch 24-Jährige allen Mut zur Selbstständigkeit zusammen. In vielen Gärten und Anlagen ist er nun mit seinen Mitarbeitern kreativ und pflegend unterwegs. Unter www.gartenbau-kathoefer.de finden Sie weitere Infos zu seiner Schaffenskraft. Herzlichen Glückwunsch und weiterhin einen „Grünen Daumen“. Andreas Vesper
Gräfrath im Internet: www.heimatverein.eu 15
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BERICHTE
Gräfrath hilft
18. Juli 2020 war es soweit, die Türen der Libelle wurden wieder geöffnet. Aber vorher gab es noch sehr viel zu tun. Das Möbellager wurde geräumt, bis dahin nicht vermittelte Möbel wurden mit viel „Manpower“ dem Sperrmüll übergeben. In das geräumte Lager wurden unsere Spielgeräte wie Kicker, Billard, Tischtennisplatte und Dartspiel verbracht. Auf diese Art ist ein geräumiger Spielsalon entstanden.
Bevor es denn zur ersten Öffnung kam, mussten alle Schutzmaßnahmen und Hygienevorschriften Anwendung finden. Es wurden Desinfektionsbehälter angebracht und zusätzlich Sprühflaschen aufgestellt. Zahlreiche Hinweise wurden angebracht und Wege gekennzeichnet. Am Eingang wurde ein Tisch platziert um dort Anwesenheitslisten zu erstellen. Leider heißen unsere Gäste nicht Müller oder Schmitz, sondern Rakmatalillaeva oder Abbaszdehiramloo, das erfordert viel Konzentration und Geduld.
Die Kinderkleidung wurde mit in die große Kleiderkammer geräumt, aber erst nachdem dort auch gründlich aufgeräumt wurde. Inzwischen wird die gesamte Kleiderkammer von Fauzia aus Afghanistan, Ola und Aja aus Syrien, sowie Sarah aus dem Irak verwaltet und geführt. Sie machen diese Sache mit viel Liebe und Organisationstalent. Danke! Die Kinderspielecke von Anke wurde durch den Wegfall der Kinderkleidung sehr geräumig. Sie hat jetzt für jede Altersgruppe eine bespielbare Ecke, einschließlich Babydecke für die ganz Kleinen. 17
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Der Ansturm auf unsere Einrichtung hielt sich seitdem in Grenzen, aber wir haben auch davon Abstand genommen, umfangreiche Informationen über die Wiedereröffnung zu geben. Viele von denen, den wir in den letzten fünf Jahren geholfen haben, finden den Weg nicht mehr zu uns. Ist das schlecht? Nein, es ist ein gutes Zeichen dafür, dass sie sich inzwischen sehr gut selber helfen können. Ist das mal nicht der Fall, steht Gräfrath hilft gerne zur Verfügung.
Unser Fahrradreparaturdienst hatte auch in den vergangenen Wochen viel zu tun. Die gespendeten Räder wurden fachgerecht repariert und an dankbare Abnehmer verteilt. Seit 31. August 2020 findet jeden Montag in der Libelle ein Deutschkurs statt,
jeweils 2 Schulstunden ab 17.00 Uhr. Alle Nationalitäten sind willkommen und bisher wurde von den Teilnehmern bestätigt, dass es sehr informativ und locker zugeht. Die Teilnahme ist kostenlos, ein Zertifikat wird hierdurch nicht erreicht. Gerne sind noch Teilnehmer willkommen. Gräfrath hilft bedauert es natürlich, dass wegen Corona keine Veranstaltungen mehr gemacht werden können; auch das gemütliche Beisammensein mit Kaffee und Kuchen ist momentan nicht möglich. Auch wissen wir nicht, welche Folgen der Herbst und der Winter haben werden. Bleiben wir zuversichtlich. Ich persönlich möchte mich an dieser Stelle verabschieden, fünf Jahre Helfen hat gut getan. Es geht sicherlich auch ohne mich weiter. Bleiben Sie gesund! Mit herzlichen Grüßen Christel Füser Spendenkonto: Heimatverein Gräfrath Stichwort „Gräfrath hilft“ SSS DE95 3425 0000 0001 5039 52
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BERICHTE
Heimatverein spendet Als Vertreter der „Brunnenfreunde Täppken“ (4 Familien, die in der Garnisonstrasse wohnen), welche seit 2014 und im Ehrenamt den Wasserverbrauch für das Brunnenwasser des Doppelbrunnens bezahlen und den Brunnen pflegen und sauber halten. Neben einem Eigenanteil der o.g. 4 Familien haben wir in den vergangenen Jahren stets ein sogenanntes Brunnenfest veranstaltet, bei dem wir über Spendeneinnahmen einen Großteil der Kosten
decken konnten. So ein Fest ist in Zeiten von Corona natürlich nicht durchführbar. Allerdings haben wir den Brunnen dennoch nicht eingestellt in diesem Jahr. Um so mehr haben wir uns daher gefreut, dass der Heimatverein Gräfrath sich bereit erklärt hat, uns in diesem Jahr mit 500 € zu unterstützen. Das ist eine sehr große Hilfe für uns und wir bedanken uns sehr herzlich dafür. Frank Balkenhol
BILD FEHLT VOM BRUNNEN TÄPPKEN
Bild gemalt von Heike Leichsenring 21
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Fanny & die Frauen - Gräfrath zu Zeiten der Augenärzte de Leuw -
Mädchen m. Zopf & Band, (c) M. Hoffmann
„Es ist ein schöner Anblick, alle Mädchen aus der Nachbarschaft am Brunnen bei der Arbeit,“ schrieb die englische Patientin Margaret Raine im 19. Jahrhundert beim Gräfrather Augenarzt F. H. de Leuw. „Sie lachen und schwatzen. Viele haben sehr schönes Haar, das sie sorgfältig flechten … Sommer wie Winter tragen sie keine Kopfbedeckung, nur hin und wieder ein buntes Band“. 1839 verliebte sich dort vielleicht auch der 20-jährige Louis de Leuw in die knapp 17-jährige Fanny Reiffen (*29.11.1822). Vom Kölner Gymnasium bat er die sechs Jahre ältere Auguste v. d. Steinen, ihr einen Brief zu überbringen (s. Hsp. 1/2018). Fanny war das erste Kind von Carolina Rüttgers (*1800) und H.H. Carl Reiffen (*1801), dem dritten Sohn des Müllers vom Hammerstein (Sonnborn). Zunächst bekam sie drei Schwestern: Julie (1823), Mathilde (1826) und Alwine (1828). Die
BERICHTE
1830 geborene Emilie starb nach wenigen Wochen an Krämpfen. Die Reiffens betrieben mit wechselnden Knechten und einer Magd eine Landwirtschaft auf dem Piepersberg, 750 Meter nördlich des Markts, wo heute hinter dem Zaun der Fa. Item noch Mauerreste verborgen sind. 1833 starben dort zwei Brunnenbauer durch Stickgase, was sogar im Bayerischen Landboten gemeldet wurde. Die 1835, 37 und 42 geborenen Mädchen, Bertha, Arnoldine und Lina, überlebten, während 1841 der einzige Sohn, Theodor Wm. Carl, mit 61/2 Monaten an Schwindsucht starb. Fanny heiratete am 7. Februar 1844, im vierten Monat schwanger, den neun Jahre älteren Optiker Rudolph von Brosy (*1813). Auf der Heiratsurkunde ist ihre verwehte Unterschrift zu sehen, und die ihrer Mutter, die noch kaum schreiben konnte (Bild 2).
Bild 2: Unterschrift auf Heiratsurkunde, 1844
Kurz darauf kam Louis, wie in jeden Ferien, vom Studium aus Berlin nach Hause und hätte – nachdem er seit dem 21. Januar 25 Jahre alt war, ohne Erlaubnis seiner Eltern heiraten können. Stattdessen blieb er die nächsten 1,5 Jahre in Berlin. 23
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Die „Mädchen scheinen so aufgezogen zu werden, dass sie glauben, die erste und einzige Pflicht ihres Lebens sei zu heiraten“, schrieb M. Raine. „Eine Braut brüstet sich mit der Anzahl selbstgestrickter Strümpfe“. Wie es unehelich Schwangeren erging, zeigen Amalia Güsken (*1809) und Mathilde Baus (*1814). Amalia, kath. Tochter des 1830 verstorbenen Schreiner-Schmieds Christian Güsken aus Frechen, bekam 1832 unehelich einen Sohn (Carl Wm.), war Tagelöhnerin und starb 1851 im Armenhaus. – Mathilde, ev. Tochter des Firmengründers Pet. Dan. Baus, heiratete im selben Jahr im siebten Monat schwanger den Elberfelder Bankangestellten Julius Schönian (*1824). Dafür musste sie ihre zwei Monate später geborene Tochter Auguste bei ihrem Bruder Friedrich lassen. – Nicht so Fannys Schwestern: Julie bekam 1852 einen Sohn (Karl), ohne auch nur den Namen des Vaters zu nennen. Ledig blieben auch Mathilde und Alwine so lange es ging. Diesem ‚Übel‘ wollte der Sozialmediziner Joh. Pet. Frank schon 1779 abhelfen: „Dem weiblichen Geschlechte, als welchem es nicht freisteht, nach Willkür Ehen einzugehen, … (die darum) bei ihren … Eltern herumschmachten und … jungen, fruchtbaren Wittwen … (sollten) Gelder mitgegeben“ werden. Aber das Geld verdienten sich die Schwestern wohl lieber selbst oder verließen sich auf ihre große Familie. Vater Reiffen war bis 1841 Agent einer Feuerversicherung, ließ sich 1848 als Wähler für die Vertreter der Nationalversammlung aufstellen, war 1851 Bürgermeister in Haan und 1857 Stadtverordneter in Gräfrath.
Seine Schwester Henriette war mit Reinh. Brass in Gräfrath ‚copuliert‘, und ihre Brüder lebten in Leichlingen, Düssel und Sonnborn. Mindestens fünf Brüder der Mutter – der Bäcker August und der Brauer-Wirt des „Neuen Schwanen“ (Markt 6) Joh. Friedr. Rütgers – wie auch ihre mit dem Lohgerber Joh. Adolph Stöcker verheiratete Schwester Julie lebten gleichfalls in Gräfrath. 1855, als Fannys Mutter an Schwindsucht starb, zog der Vater mit fünf Töchtern und Enkel Karl zum Markt (Garnisonstr.1), wo sie ein „Spezereiengeschäft“ führten. Constantin de Leuw (*1823) hatte seinen Laden kurz zuvor aufgegeben. Zwei jüngeren Schwestern war das wohl zu eng. Bertha verschwand 1855/56 und Arnoldine war 1856 „Ladengehülfin“ in Elberfeld. Erst nach dem Tod der de Leuws, deren Patienten auch Gastwirte und Krämer ernährt hatten, heirateten Alwine, Mathilde und Arnoldine. 1862 ehelichte Alwine den Bäcker Pet. Carl Weber (*1828), Mathilde 1864 den katholischen Bäcker, Wirt und Ackerer Wm. Edm. Schneider (*1825) und Arnoldine den Feuerwerker und Gefängnisdirektor Joh. Wm. Kaldewey aus Elberfeld, mit dem sie über Münster nach Allenstein und zurück nach Kassel und Friedenau (Berlin) zog.Bis 1867 erlitt Alwine fünf Fehlgeburten, bevor sie 1869 an einem „Brustleiden“ starb. Ihr Grabstein ist noch erhalten Bild 3: Grabstein Alwine (Bild 3). Auch MatReiffen hilde hatte zwei 25
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Fehlgeburten, bevor es ihr Sohn Carl 1867 schaffte. Aber auch sie starb wenig später mit nur 47 Jahren. Fanny lebte am Täppken 13/15, wo wahrscheinlich ein Foto von ihr entstand. Denn ab dem 19. September 1845 wohnte der 35-jährige Daguerreotypist Ludw. Liebich aus Weilburg für eine Woche bei den von Brosys (Bild 4).
Bild 4: Daguerreotypist Ludw. Liebich
In den nächsten 20 Jahren gebar sie zwei Jungen und weitere sieben Mädchen, unter deren Taufpaten der Bruder ihres Mannes (Buchbinder Herm. Brosy, *1811) fehlt, obwohl er – mit Ausnahme seiner Mutter – Männer bevorzugte. Als Fannys Schwestern heirateten, war ihre Älteste – Anna Maria Carolina (*1844) – bereits erwachsen und ehelichte 1868 den 20 Jahre älteren Witwer von Mathilde Baus, J. Schönian, mit dem sie Zwillingsmädchen bekam (Hsp. 3/18). Annas Bruder Franz C. E. (*1846) folgte nicht
dem Vater in die Optik, sondern gründete 1872 die Schneidwarenfabrik an der Wuppertaler Str. 251,wo er seinem Namen den Adelstitel ‚Steinberg‘ anfügte. – Karl, der uneheliche Sohn von Fannys Schwester Julie, bestieg 1874 ein Schiff nach New York, wobei er sich als Kaufmann bezeichnete. Als Fannys Vater 1879 starb, führte die ledige Julie die „Carl Reiffen Spezereien- u. Manufacturwarenhandlung u. Schenkwirtschaft“ als Inhaberin fort. Kurz darauf, am 17. Juli 1880, starb auch Fanny mit 58 Jahren. Ihr Name stammte aus H. Fieldings Roman ‚Joseph Andrews‘ und wurde in Gräfrath ab 1821 mind. 14-mal vergeben. M. Raine meinte, dass Gräfrather Frauen mehr lasen als ihre Klasse in England. Maria Lenzen, Louis‘ Dorstener Cousine, schrieb sogar eigene Romane. „Die Frauenemanzipation schreitet in Deutschland … auf eine merkwürdige Weise vorwärts,“ fand das Solinger Kreis-Intelligenzblatt 1845. „In den … glänzenden Zirkeln sprechen Mädchen … von … Durchsuchungsgesetzen, die an’s Fabelhafte gränzt. Viele … Miniatur-Georges-Sand verschmähen schon jetzt die Zigarre nicht; neulich kam es sogar vor, daß eine elegante Dame einen Herrn mit brennender Cigarre … anhielt, um die ihrige anzuzünden“. Dr. Monika Krause Dem Stadtarchiv SG danke ich für die Dokumente, Maike Hoffmann für Recherche, Transkription und Foto. Siehe auch Coolibri 7/1993 (S.11) & 11/94 (15). 27
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BERICHTE
Virenbefall in Gräfrath?! Mitte September, (zufällig) kurz nach der Kommunalwahl, hatte man an vielen Gräfrather Straßenkreuzungen das Gefühl, es gäbe einen Virenbefall.
„rechts-vor-links“ Virenschilder
In einer mehr oder weniger Nacht- und Nebelaktion schossen Straßenschilder und Pappkameraden aus der Erde, ähnlich eines Pilzbefalls im Herbst. Was war los? Handelte es sich um ein ernstgemeintes Geschehen oder um einen Schildbürgerstreich. Das Wort Schildbürgerstreich würde eigentlich besser passen. Die Bezirksvertretung hatte einige Dinge in 2018 beschlossen, die bei jetziger, objektiver Betrachtung so nicht richtig durchdacht waren. Jetzt kam aber auch durch das forsche Nachhaken des Schreibers heraus, dass der damalige Beschluss von dem städtischen Betrieb übereifrig umgesetzt wurde. Es hieß ganz klar, dass Huttenstraße und Abteiweg vorfahrtsberechtigt bleiben. Der Beschluss ist daher eigentlich rechtswidrig.
Wie kann man an Steigungsstrecken, wie Huttenstraße und Abteiweg, den Verkehr so ausbremsen, dass, wenn wir mal wieder Winter oder Glätte haben, kaum noch ein PKW vorwärtskommt? Die schweren Busse sowieso nicht. Dazu kommen noch die PKW-Fahrer/innen, die vielleicht etwas Probleme mit dem Anfahren am Berg haben. Bleiben wir bei diesen beiden Steigungsstrecken. Der Bus muss jetzt nicht nur 1x an der Haltestelle „Heiliger Born“ bremsen und komplett neu durchstarten, nein, er muss dieses nun 4-5x an jeder Kreuzung machen. Andere Verkehrsteilnehmer/innen übrigens auch. Das schont bestimmt nicht die Umwelt. Gleiches gilt auf der Huttenstraße. Bergab sieht es am Abteiweg nicht besser aus. Konnte man früher den Wagen förmlich rollen lassen, so bremst man nun, wenn man wie ich ganz oben wohnt, 3x ab, um dann wieder Gas zu geben. Die Umwelt bedankt sich! Auf den Winter „freue“ ich mich auch schon, wenn man bergab komplett abbremsen muss. Hoffentlich geht das immer gut. Seit 50 Jahren wohne ich auf dem Abteiweg, habe nur von einem Unfall etwas mitbekommen. Also warum sollten dann aus Sicherheitsgründen alle Kreuzungen in rechts-vor-links gedreht werden? Mein Schulweg war es vor knapp 50 Jahren auch. Damals hatte sich keiner so komische Gedanken der Verkehrsblockade gemacht. Übrigens hatte der Abteiweg früher schon einmal diese Regelung. Sie wurde aber abgeschafft, weil die Verkehrsbetriebe interveniert hatten. 29
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Zone 30 wäre für mich noch in Ordnung gewesen, aber den Verkehrsfluss dermaßen zu blockieren, ist für mich und auch andere Anwohner völlig unverständlich. Die Maßnahme hat angeblich nur € 9.800 gekostet. Bei dem Aufwand in „ganz“ Gräfrath die Straßenmarkierungen auszufräsen, alle Vorfahrtsstraßen in rechtsvor-links zu ändern und unnötige „30“ Markierungen zu malen, Schilder abbzw. aufzuhängen und Pappkameraden aufzustellen, gehe ich persönlich von einem wesentlich höheren Betrag aus. Es wäre schön, wenn sich die Bezirksvertretung noch einmal mit dem Thema auseinandersetzt. Hier sollte nachgebessert werden! Obgleich ich kaum glaube, dass sich etwas ändern wird. Die 2.500 Bewohner fahren wie immer sehr diszipliniert, es hat durch die Umstellung auf rechts-vor-links keine Unfälle gegeben
und wer schneller als 30 km/h fährt hat selber schuld.
Geschwindigkeitsanzeige
Aber wäre es von der Stadt nicht deutlich fairer gewesen, eine Geschwindigkeitsanzeige aufzustellen, als sofort den blitzenden Caddy? Man sah bestimmt das schnelle Geld, aber nicht den Bürger. Eigentlich schade, aber so ist es in dieser „komischen“ Zeit. Andreas Vesper
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BERICHTE
Bilder der Vergangenheit Der Gräfrather Bahnhof steht leider schon lange nicht mehr. Umso schöner ist, wenn man alte Fahrkarten und Bilder zur Verfügung gestellt bekommt.
Getümmel auf dem Bahnhof
Fensterplatz ergattert
Na, wer erkennt sich auf den Bildern? Wenn Sie auch so schöne Erinnerungen haben und Sie diese mit Bildern und Texten weitergeben möchten, so freuen wir uns auf Ihre Nachricht. Andreas Vesper
Fahrkarte des Schülersonderzuges
1965 starteten 250 Schüler der evangelischen Grundschule Schulstraße mit deren Eltern und Begleitern von Gräfrath an den Rhein nach Siegburg. Um die insgesamt 566 Fahrgäste musste der Sonderzug ganze 13 Wagen lang sein. Kaum vorstellbar heute. 33
BERICHTE
Das Ehrenamt Selbst in den doch recht schwierigen Corona-Zeiten kommt man nicht umhin, unserem Gemeinwesen vor allem im internationalen Vergleich Anerkennung für die getroffenen Maßnahmen im Kampf gegen die Pandemie zu zollen, auch wenn Reichsbürger, Querdenker und Verschwörungstheoretiker anderer Ansicht sind. Es gibt Gott sei Dank viele Menschen, die in Politik, Verwaltung und Wirtschaft verantwortungsbewusst handeln, und so mit ihrem beruflichen Engagement dem Land helfen. Doch unser Deutschland würde viel von seinem aktuellen Niveau und Leistungsstand einbüßen, wenn sich nicht so viele Menschen ehrenamtlich zum Wohle des Staates und seiner Bürger einbringen würden. Da setzen sich Menschen mit großem Engagement bisweilen bis zur physischen und psychischen Erschöpfung für das soziale, kulturelle oder wirtschaftliche Wohl ihrer Mitbürger ein, ohne dafür einen Cent zu bekommen, teilweise bringen sie ihr eigenes Geld in die Sache ein. Da ist es leicht nachvollziehbar, dass diese Leute auch schon mal als nützliche Idioten gesehen und bezeichnet werden. Daher ist die Bereitschaft, ehrenamtlich tätig zu werden, durchaus überschaubar: Der Nachwuchs steht nicht Schlange. Die Rekrutierung läuft meist so ab: Die/Der Auserwählte wird angesprochen und um Mitarbeit gebeten. Die/Der sträubt sich zunächst, doch nach einigen weiteren Versuchen gibt die/der schließlich nach 34
und erklärt seine Bereitschaft mitzuarbeiten. Nur in seltenen Fällen melden sich potenzielle Mitstreiter von sich aus. Vor 40 Jahren durchlief ich die erste Variante und erklärte mich bereit, zunächst in der Kirchengemeinde, dann in der ARGE und zuletzt im Heimatverein ehrenamtliche Funktionen zu übernehmen. Ich hatte keine Ahnung, was auf einen Vorsitzenden des Heimatvereins so alles zukommt, doch nach 24 Jahren im Amt habe ich vieles dazu gelernt. Da ist zunächst einmal das Verantwortungsgefühl für einen Verein mit 750 Mitgliedern und einem 10 – 12köpfigen Vorstand, die sorgenvollen Nächte vor einer größeren Veranstaltung: Sind alle Genehmigungen beantragt? Sind alle Handlungsträger informiert? Wie wird das Wetter? Und viele Fragen mehr. Ein Viertel Jahrhundert hatten Termine des Heimatvereins Vorrang vor privaten. Es gab so viel zu gestalten, zu schreiben und zu sagen. Ohne meine großartigen Vorstandskollegen/kolleginnen wären die vielfältigen Aktivitäten nie durchführbar gewesen. Sie haben einen großartigen Anteil an der Präsentation des Heimatvereins in der Öffentlichkeit, der immer Angebote an die Gräfrather und Besucher, eigentlich nie eigenes Feiern als Ziel hat. In 24 Jahren hat es einige Enttäuschungen gegeben, z.B. eine Modenschau zur Kirmes im Zelt vor leeren Stuhlreihen und deprimierten Mitwirkenden oder einen Jazzfrühschoppen mit sintflutartigen Regengüssen, die Musiker samt Beschal-
lung sowie alle Hoffnungen der Veranstalter auf einen tollen Sonntagvormittag die Kirchtreppe herunter spülten. Aber es hat vor allem wunderbare Momente gegeben, die uns für den großen Aufwand und die Mühen belohnt haben. Da war z.B. dieser großartige Augenblick auf der Aussichtsplattform des Drachenfels während der letzten Studienfahrt oder der dankbare Abschied der Bewohner des Kolping-Heims am Ende eines gemeinsamen Grillnachmittags. Die Funktion im Heimatverein hat mich mit vielen interessanten Menschen zusammengebracht, sie hat mich positiv
gefordert und gefördert. Aber nun ist es an der Zeit Adieu zu sagen. Die Gründe sind vielschichtig: Alter, Gesundheit, Verharren in Routine. Der Heimatvereinsvorstand hat viele gute Leute, die einen erfolgreichen Weg weitergehen werden. Ein großer Wunsch ist, dass viele (junge) Leute sich für die Arbeit im Heimatverein interessieren und der Vorstand erweitert wird, damit die vielfältigen Anforderungen gemeistert werden können zum Wohle Gräfraths und seiner Bewohner. Ein gutes Gelingen für alle zukünftigen Aktivitäten des Heimatvereins! Karl Gerd Hankammer
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GRÄFRATHER MUSEEN
Gräfrather Gräfrath-Museum Museen
Gräfrath-Museum in den Kellerräumen des Deutschen Klingenmuseums
Der Heimatverein Solingen-Gräfrath hat am 19. Juni 2005 in den Kellerräumen des Deutschen Klingenmuseums sein „Gräfrath-Museum“ eröffnet. Hier befinden sich in zwei Räumen Zeittafeln, Bilder und sonstige historische Gegenstände und Informationen über die Geschichte Gräfraths und das Gräfrather Vereinsleben. Der historische Ortskern von Gräfrath mit Marktplatz, Kirchtreppe und Klosterkirche gehört zu den städtebaulichen Attraktionen des Bergischen Landes. In seiner fast 900-jährigen Geschichte erlebte Gräfrath viele Ereignisse, die es verdienen in Erinnerung zu bleiben: Von der Klostergründung über einen Wallfahrtsort mit überregionaler Bedeutung, die auch die Augenheilkunde eines Dr. de Leuw im 19. Jahrhundert besaß, bis hin zur Epoche der Industrialisierung. Das Gräfrath-Museum mit seinen zahlreichen Exponaten, Bildern, Dokumenten und Informationen gewährt einen anschaulichen Einblick in die historische Entwicklung des Ortes wie auch interessante Begebenheiten und Ereignisse der jüngeren Gräfrather Geschichte. Das Museum ist eine Fundgrube für
Büste von Hofrat Dr. Friedrich Hermann de Leuw
Interessierte, in dem z. B. in aufwändiger Handarbeit bestickte Vereinsfahnen, alte Vereinsfotos, Katasterauszüge oder liebevoll aufbereitete und beschriftete Fotoalben sowie diverse Filme dazu verführen, gespannt nach bekannten Namen und Orten zu stöbern und sich über die vielfältigen gesellschaftlichen und baulichen Veränderungen im Laufe der Zeit zu informieren. Öffnungszeiten: Jeden 1. Sonntag im Monat von 14.00 bis 16.00 Uhr. Zu diesen Terminen stehen Vorstandsmitglieder des Heimatvereins für Informationen zur Verfügung. Freier Eintritt über den Hintereingang des Klosterhofes. Wir freuen uns sehr über Ihren Besuch in unserem Gräfrath-Museum und haben folgende Bitte: Wenn Sie im Besitz von Bildern, Dokumenten, Fotos, Gegenständen o. ä. aus der Geschichte Gräfraths sind, wäre es ganz toll, wenn Sie diese dem Heimatverein für sein GräfrathMuseum zur Verfügung stellen könnten. Ansprechpartner: Peter Wilhelm Steinheuer Telefon: 0212/591783 steinheuerpw@web.de 39
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BERICHTE
ARGE Liebe Leserinnen und Leser,
nach der Absage des Marktfestes verlief der Sommer für uns als Arbeitsgemeinschaft recht ruhig. Unsere nächste Aufgabe war es ja, den Gräfrather Martinszug zu organisieren. Jedoch ließ uns das Corona-Virus keine Ruhe. Steigende Fallzahlen im September und Oktober sowie Gespräche mit dem Ordnungsamt ließen uns bei unserer Vorstandssitzung einstimmig zu dem Entschluss kommen, den Martinszug abzusagen. Bei geschätzten knapp 2.000 Teilnehmern, Reiter und Kapelle sowie den vielen Besuchern und den Engstellen ist es leider nicht möglich, Abstände und Hygienekonzepte einzuhalten und zu kontrollieren. Diese Entscheidung ist uns allen nicht leicht gefallen. Normalerweise verteilen wir während des Martinszugs rund 600 Weckmänner kostenlos an die teilnehmenden Kinder. Diese Weckmänner werden üblicherweise mit einer Spende der Stadtsparkasse Solingen und der Stadtwerke Solingen finanziert. Wir haben uns überlegt, den Gräfrather Kindern, trotz ausgefallenem Martinszug, eine Freude zu bereiten. Wir wollen die Weckmänner kostenlos an die Kinder der Grundschule Gerberstraße, des evangelischen und katholischen Kindergartens, das Jugendheim Eipaßstraße, die Jugendfeuerwehr in Gräfrath sowie die Bewohner des Eugen-MaurerHauses und Adolf-Kolping-Hauses verteilen. Wir hoffen damit, in den schwierigen Zeiten der Corona-Krise ein positives Zeichen zu setzen und etwas Freude zu bereiten. Unsere letzte Aufgabe für das
Jahr 2020 ist üblicherweise das Aufhängen der Weihnachtsbeleuchtung sowie das Aufstellen des Adventskranzes. Wir hoffen sehr, dass dies mit der neuen Corona-Schutzverordnung auch möglich sein wird. Gegebenenfalls müssen wir prüfen, ob sich eventuell kleinere, alternative Lösungen finden lassen. Besuchen Sie Gräfrath und schauen Sie selbst. Eine schöne Adventszeit sowie fröhliche Weihnachten wünscht Ihnen Ihre / Eure Arbeitsgemeinschaft Gräfrather Vereine. Helmut Schurr (1. Vorsitzender)
Werde MITGLIED im HEIMATVEREIN SOLINGEN-GRÄFRATH e.V. Der Heimatspiegel wird Ihnen dann 3 x im Jahr kostenlos zugeschickt.
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GRÄFRATHER FAUNA
Tierpark Fauna e.V. Solingen
Wir trauern um Gerd Postelmann Große Trauer und Freude liegen oft ganz nah beieinander und es fällt uns unglaublich schwer, das miteinander zu verbinden. Es kann sich also an dieser Stelle nur um einen Versuch handeln: Am 29. August 2020 mussten wir Abschied von Gerd Postelmann nehmen. Gerd war nicht nur 2. Vorsitzender und Ehrenmitglied der Fauna – er war unser Freund. Es gab kaum einen Tag, an dem er nicht wenigstens einmal im Tierpark war. Er war immer ansprechbar und kannte die Fauna wie seine Westentasche. „Welche Leitung, welches Rohr, welcher Anschluss liegt wo?“ - „Könntest du noch mal eine Zeichnung machen?“ - “Kannst du dich um die Handwerker und die Baustelle kümmern?“
- „Kannst du dich bitte eine halbe Stunde an die Kasse setzen?“ - „Kannst du bitte diese Woche die Kassenabrechnung machen und die Einnahmen einzahlen?“ = Alles kein Problem, Gerd war zur Stelle. Nahezu alle Häuser, Gehege und Volieren im Park tragen seine Handschrift in Form der technischen Zeichnungen. Die letzten Wochen im August musste er im Krankenhaus verbringen und war auch dort noch immer telefonisch mit uns verbunden und interessiert an den Dingen, die in der Fauna passierten. Sein Tod hinterlässt eine riesengroße Lücke. Wir sind betroffen und sehr traurig, werden uns aber immer wieder gerne an die Zeiten mit ihm erinnern und ihn nicht vergessen. 43
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In der Jahreshauptversammlung am 27. September 2020 wurde Oliver Witte (vorher Beisitzer) einstimmig zum neuen 2. Vorsitzenden gewählt. Neue Beisitzer im Vorstand sind Alexandra Lonken und David Becher. Leider fanden nur 19 von ca. 190 Mitgliedern den Weg in die Jahreshauptversammlung – darunter 6 Vorstandsmitglieder und 3 Mitarbeiter der Fauna. Das enttäuscht uns ein wenig, aber vielleicht lag es an Corona. Wir würden uns sehr wünschen, dass unsere Mitglieder die Arbeit des Vorstandes enger begleiten und unterstützen. Positiv für die Fauna war die Reaktion der Bevölkerung auf die Corona-Krise und die zwischenzeitliche 6-wöchige Schließung des Parks. Ob Geld- oder Futterspenden, Patenschaften für unsere Tiere, Kauf von Jahreskarten während der Schließung des Parks, ehrenamtliches Engagement, Verkauf von Masken und Fruchtaufstrich zu Gunsten der Fauna - alles das hat uns geholfen, den Park und die Arbeits- und Ausbildungsstellen zu erhalten. Vorstand, Mitarbeiter*innen und Ehrenamtler*innen waren überwältigt von der großen Hilfsbereitschaft. Mit diesem Bild möchten wir uns ganz herzlich für die große Unterstützung bedanken und das gesamte Team stellt sich kurz selbst vor: Zoologische Leitung Linda Bunzenthal: Ich bin Linda Bunzenthal, 42 Jahre alt und habe mich nach der Uni in Düsseldorf, 13 Jahre beruflich ausschließlich mit der Terraristik beschäftigt. Jetzt habe ich das Glück, seit knapp einem
Jahr hier als Zoologische Leitung mitspielen zu dürfen, was ich schon als Kind geplant hatte. Im Gegensatz zu Herrn Lucke habe ich schon meinen Käfig (Büro), nur füttert mich niemand hier!? Privat bin ich jemand, der auch gerne mal mit Hund und Zelt durch die Natur stromt. Tierpfleger*in und Teamleitung John Lucke: „Hallo mein Name ist John Lucke - 52 Jahre alt. Meine Ausbildung zum Tierpfleger machte ich von 1986 bis 1989, danach arbeitete ich in einem anderen Fachbereich, bevor ich dann im Februar 2000 zum Fauna Team kam. Mit nunmehr 20 Jahren Fauna gehöre ich bereits zum Inventar und bekomme wohl bald einen eigenen Käfig. Wir sehen uns im Tierpark. Josefine Busekroos: Mein Name ist Josefine Busekroos, 28 Jahre und gebürtiges Nordlicht aus Bremerhaven. Seit knapp 12 Jahren arbeite ich als Zootierpflegerin und darf meine Leidenschaft im Tierpark Fauna mit Leib und Seele ausüben. Als Ausbilderin versuche ich unseren Auszubildenden zu vermitteln, welch tollen Beruf sie gewählt haben. Mein eigenes Haustier – der Mops – begleitet mich jeden Tag auf Schritt und Tritt. Tierpfleger*in Svenja Klockenbrink: Mein Name ist Svenja Klockenbrink. Ich bin 32 Jahre jung und habe meine Ausbildung zur Tierpflegerin 2010 in Wien abgeschlossen. 2015 führte mich mein Weg in die Fauna, wo ich seitdem zum Team der Tierpfleger*innen gehöre. Die Arbeit im Tierpark umfasst viele verschiedene Bereiche, zu denen neben 45
dem Versorgen und Pflegen der Tiere auch die Tierparkschule sowie Führungen durch den Park gehören.
wie z. B. das Einfangen von Tieren, gehören zum abwechslungsreichen und sehr interessanten Alltag.
Martina Kruse: „Moin Moin, mein Name ist Martina, bin 31 Jahre jung und komme gebürtig aus Niedersachsen. Als gelernte Zootierpflegerin lebe ich meinen Traum. Die Ausbildung beendete ich 2014 in Bayern. Danach führte mich mein Job an die Nordsee und nach Niedersachsen. Seit November letzten Jahres lebe ich in NRW und arbeite in der Fauna. Meine Lieblingstiere sind seit einem Praktikum die Erdmännchen und Tapire. Hier in der Fauna freue ich mich, wenn ich unseren Luchs "Troll" pflegen und versorgen darf. Aber natürlich sind die anderen Tiere auch super. Zuhause pflege ich unter anderem zwei Madagaskar Taggeckos. Dies sollen aber nicht meine letzten Haustiere sein.“
Parkpfleger Nabeel Mandalawi: „Ich heiße Nabeel Mandalawi und bin 55 Jahre alt. Ich komme aus dem Irak und lebe seit 5 Jahren mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen in Solingen. Seit 2 Jahren arbeite ich im Tierpark Fauna als Parkpfleger und bin hier vor allem im Bereich Bau und Wartung tätig. Ich liebe meine Arbeit in der Fauna sehr. Vor allem freut es mich zu sehen, wie viel Spaß die Kinder im Tierpark mit den Tieren haben."
Joachim Joppe: „Ich habe nur einen männlichen Kollegen namens John und ich bin der ganz Alte! Vor 42 Jahren habe ich meine Ausbildung zum Tierpfleger abgeschlossen und wusste damals schon, dass es nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung ist bzw. war. Hier in der Fauna darf ich nach 30 Jahren diesen Traum wieder leben.“ Garten- und Landschaftsbauer und Haustechniker Dirk Groß: Erst Minijob, dann Vollzeitjob – so fing es an. Seit 15.03.2018 kümmere ich mich als Landschaftsgärtner und Hauswart um die Parkanlagen, Bauarbeiten und Reparaturen. Jeden Tag gibt es Unerwartetes zu erledigen. Außergewöhnliche Aktionen, 46
Auszubildende Franziska Nolte: Hallo mein Name ist Franzi und ich bin 21 Jahre alt. Ich mache meine Ausbildung in der Fauna und bin jetzt im dritten Lehrjahr. Meine Lieblingstiere sind Mähnenwölfe und sämtliche Raubkatzen. Bei uns arbeite ich am liebsten mit den Lamas und Eseln/Alpakas. Nach meiner Ausbildung möchte ich mich auf Raubtiere spezialisieren. Lara Kersten: Mein Name ist Lara Justine Kersten, 18 Jahre und lebe in Haan. Ich mache seit August 2019 meine Ausbildung zur Zootierpflegerin im Tierpark Fauna, wo ich mein Hobby zum Beruf machen durfte. Im Tierpark pflege ich am liebsten die Erdmännchen und unseren Senior Luchs „Troll“, aber auch die Schweine finde ich cool. Mein Lieblingstier ist dennoch der Löwe. Zu Hause warten 5 Katzen auf mich - ab nächstem Jahr aber nur noch 3, die mir den Abend versüßen.
Alina Kuchenreuther: Mein Name ist Alina Kuchenreuther, ich bin im 2. Ausbildungsjahr im Tierpark Fauna e.V.. Seit ich klein bin, spielen Tiere eine essenzielle Rolle in meinem Leben. In der Fauna konnte ich meine Tierliebe zum Beruf machen - hier gibt es immer etwas Neues und es wird nie langweilig. Sarah Puzynowski: Ich bin 19 Jahre alt, lebe in Solingen und habe 2019 meine Ausbildung zur Zootierpflegerin begonnen. Privat habe ich einen Hund, Kaninchen und Schlangen. Mein Lieblingstier ist der Papagei. Luana Gutjahr: Ich bin Luana Gutjahr, 18 Jahre alt und habe im September 2019 in der Fauna meinen BFD begonnen. Inzwischen habe ich hier sogar einen Ausbildungsplatz zur Zootierpflegerin erhalten. Mein großer Wunsch ist es, einmal in einer Auffangstation für Wildtiere arbeiten zu können. 1-€-Job Nora E.: Ich bin 31 Jahre alt und gelernte Schreinerin. In der Fauna unterstütze ich seit ein paar Wochen das Team der Parkpflege und bin quasi „Mädchen für alles“. Meine privaten Interessen sind handwerkliche und künstlerische Arbeiten, Spiritualität, Pole Dance und Yoga. Spannend finde ich das ganzheitliche Zusammenspiel von Körper, Seele und Geist bei Mensch und Tier. Kasse (Ehrenamt) Helga Bunzenthal: „Ich bin 69 Jahre, arbeite seit über 4 Jahren eine (oder mehrere) Woche(n) im Monat in einem sehr netten
Team. Ich liebe Tiere und den Umgang mit netten Besuchern.“ Rosemarie Holweg: Seit 15 Jahren bin ich das „Urgestein“ an der Kasse der Fauna und habe immer viel Spaß mit den Besuchern und den Kolleg*innen. Berühmt bin ich außerdem für meinen Waffelteig. Leider muss ich mit 82 Jahren jetzt aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten, komme aber immer wieder gerne zu Besuch. Ramona Lengyel: „Ich bin 59 Jahre und arbeite gerne mit Menschen und Tieren. Da dies im Kassenbereich der Fauna für mich gegeben ist, kann ich mir keinen besseren Job für mich vorstellen. Es ist schön, seit über 4 Jahren in einem so tollen Team arbeiten zu können.“ Else Schmitz: „Ich bin 72 Jahre alt und meine Liebe zu Tieren hat mich in die Fauna geführt. Ich freue mich, seit dem 14. April 2015 ein Teil des tollen Teams zu sein.“ Sabine Groß: Ich stecke regelmäßig im Kassenhäuschen. Als Neu-Rentnerin war mir etwas langweilig und die Begeisterung meines Mannes Dirk für die Fauna war ansteckend. Der Kontakt mit gut gelaunten Besuchern, woraus sich das eine oder andere nette Gespräch ergibt, sowie lustige Begebenheiten, vorwiegend mit unseren kleinen Gästen, gestalten die Tage sehr angenehm und abwechslungsreich. Bundesfreiwilligendienst Aylin Rampe: Hallo mein Name ist Aylin, ich bin 18 Jahre alt und mache einen Bundes47
freiwilligendienst im Tierpark Fauna. Meine Lieblingstiere sind die Waschbären und die Stachelschweine. Später möchte ich als Tierpflegerin arbeiten, weswegen ich eine Ausbildung in diese Richtung anstrebe. Klaudia Szyprowska: Beginn des Bundesfreiwilligendienstes am 15. Oktober 2020, nach Redaktionsschluss. Parkpflege Ehrenamt Anja Schramm: Mein Name ist Anja Schramm (nicht verwandt und nicht verschwägert mit den Vorstandsmitgliedern), ich bin 54 Jahre alt und unterstütze seit April 2019 ehrenamtlich das Team der Parkpflege. Dabei kümmere ich mich vorrangig um die Pflege unserer Blumen und habe dem Unkraut den Kampf angesagt... Unser gemeinsames Ziel ist es, die schöne Parkanlage in Schuss zu halten, damit sich neben unseren Tieren auch unsere Besucher wohlfühlen.
Vorstand 1. Vorsitzender Ulrich Schramm: Ich bin seit 2015 ehrenamtlich als Vorstandsmitglied in der Fauna tätig. Zunächst als 2. Vorsitzender und nach dem Rücktritt des 1. Vorsitzenden am 29. Februar 2016 als 1. Vorsitzender. Zugegebenermaßen habe ich den zeitlichen Aufwand und die mit dieser Position verbundene Verantwortung am Anfang unterschätzt. Die Fauna ist inzwischen kein kleiner „Verein“ mehr, der aus dem Vorstand und einer Handvoll ehrenamtlich tätiger Mitgliedern besteht, sondern ein kleines Wirtschaftsunternehmen mit fest angestellten Mitarbeitern, Auszubildenden, Bufdis, 1-€-Jobbern und Ehrenamtlern. 2. Vorsitzender Oliver Witte: Ich bin 51 Jahre alt und beschäftige mich seit über 30 Jahren mit Herpetologie. Als Fachbeirat für Sachkunde der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e.V. Vorne von links nach rechts: Alina Kuchenreuther (Azubi) - Josefine Busekroos (Tierpflegerin) - Luana Gutjahr (Azubi) - Joachim Joppe (Tierpfleger Mitte von links nach rechts: Aylin Rampe (Bundesfreiwilligendienst) N.N. - Martina Kruse (Tierpflegerin) - Arwen Kurz (Bundesfreiwilligendienst) - Linda Bunzenthal (Zoologische Leiterin) - Dirk Groß (Landschaftsgärtner) Hinten von links nach rechts: Lara Kersten (Azubi) - Sarah Puzynowski (Azubi) - John Lucke (Tierpfleger) - Svenja Klockenbrink (Tierpflegerin) - Vera Schramm (Vorstand) - Ulla Hösterey (Vorstand) - Ulrich Schramm (Vorstand) Auf dem Bild fehlen leider: Gerd Postelmann (Vorstand) - Oliver Witte (Vorstand) - Franziska Nolte (Azubi) - Nabeel Mandalawi (Parkpfleger), unsere "Kassendamen" und Anja Schramm (Ehrenamt)
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bin ich dort auch als Justitiar tätig - weiterhin Sachkundeprüfer gem. § 2 und § 11 TierSchG sowie für Gefahrtiere im Bereich Terraristik. Seit Anfang 2019 engagiere ich mich im Vorstand des Natur- und Vogelschutzvereins Tierpark Fauna e.V. - seit dem 27. September 2020 als 2. Vorsitzender. Insbesondere kümmere mich um das Terrarienhaus und als IHK-anerkannter Ausbilder für die Ausbildung zum Tierpfleger, Fachrichtung Zoo, natürlich auch um unseren Nachwuchs. Hauptberuflich bin ich als Schulungsleiter in einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Düsseldorf tätig. Geschäftsführerin Vera Schramm: Ich bin in Gräfrath und in der Fauna aufgewachsen und habe vor 14 Jahren als ehrenamtliche Geschäftsführerin das „Familienerbe Fauna“ angetreten. Seit 1986 kümmere ich mich bereits um die Buchhaltung und die Personalverwaltung. Als Bankkauffrau befinde ich mich daher seit 01. Oktober 2020 im absoluten „Unruhestand“. Es ist schön, so viel Unterstützung in der Bevölkerung erfahren zu haben, damit die Fauna weiter existieren kann. Ein wenig traurig macht mich, dass die Zahl der Mitglieder und damit das Interesse am Verein immer geringer wird, was man leider auch extrem an der geringen Beteiligung bei den Jahreshauptversammlungen merkt. Schriftführerin Ulla Hösterey: Hallo! Mein Name ist Ulla Hösterey. Ich war Realschullehrerin und brauchte nach fast 40 Jahren Klassenzimmerduft frischen Wind um die Nase. Den habe ich in der Fauna gefunden, zunächst als „Blumenfrau“ und
dann als Schriftführerin im Vorstand der Fauna. Ich liebe die Fauna seit meiner Kindheit, da schon mein Vater viele schöne Stunden mit lustigen Erlebnissen hier mit mir verbrachte. Immer, wenn ich komme, drehe ich eine große Runde durch den Tierpark und habe meine Freude an den vielen Tieren, die mich inzwischen kennen und mehr oder weniger lautstark ihr erlaubtes „Leckerchen“ von mir fordern. Der Kontakt mit den Tieren tut einfach gut, und die schöne Lage der Fauna mit dem wunderbaren alten Baumbestand begeistert mich immer wieder neu. Ich hoffe, dass ich noch lange meiner ehrenamtlichen Tätigkeit in der Fauna nachkommen kann. Beisitzerin Alexandra Lonken: Mein Name ist Alex. Ich bin die Neue und sitze seit dem 27. September 2020 im Vorstand dabei! Die Fauna gehört mein ganzes Leben schon zu mir, deswegen freut es mich sehr, dass ich jetzt auch zur Fauna gehöre und mich im Vorstand einbringen kann. Beisitzer David Becher: Auch ich darf mich im Anschluss kurz vorstellen: Mein Name ist David Becher, ich wurde Ende September 2020 als ehrenamtlicher Beisitzer in den Vorstand der Fauna gewählt. Da mir eine gewisse Affinität zu technischen Dingen nachgesagt wird und ich dem Tierpark seit frühester Jugend eng verbunden bin, möchte ich dem Team der Fauna fortan bei allen Projekten beratend zur Seite stehen.
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ST. MARIÄ HIMMELFAHRT
Aus der katholischen Pfarrgemeinde
Auch seit der letzten Ausgabe des Heimatspiegels im Juni blieb unsere Kirche St. Mariä-Himmelfahrt lange Zeit für Messen geschlossen. Dank einer Initiative von unserem Kaplan Lennartz und der Schützenbruderschaft St. Sebastianus konnten wir jedoch am Samstag, den 15. August, einen Freiluft-Gottesdienst bei bestem Wetter hinter dem Klingenmuseum feiern. Unter Beachtung der Corona-Regeln nutzten wir den gesamten Platz aus, um möglichst vielen Gemeindemitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen. Auch durch die Unterstützung von drei Bläsern und zahlreichen Messdienern war es einfach eine schöne Messe und für viele auch Grund zur Hoffnung, dass bald ein wenig Normalität an unseren Kirchort zurückkehren könnte. Dies sollte jedoch zunächst nicht der Fall sein. Auch bis kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe fanden die Messen weiterhin nur in St. Clemens und St. Suitber50
tus statt. Die gute Nachricht kam jedoch mit den Pfarrnachrichten für den Zeitraum 03. Oktober bis 18. Oktober 2020 zu uns, denn seit dem 11. Oktober 2020 finden in St. Mariä Himmelfahrt in Gräfrath und in St. Josef auf der Krahenhöhe an Sonntagen, jeweils um 9.30 Uhr, wieder Heilige Messen statt. Zu den Fragen Wie? und Wann? kann man den Pfarrnachrichten folgende Informationen entnehmen: Wie? Selbstverständlich sind auch in diesen beiden Kirchen die mittlerweile normalen Dinge zu beachten: AHA = Abstand, Hygiene, Alltagsmasken. Beim Betreten, beim Umhergehen (v.a. auch zum Kommunionempfang und wieder in die Bank) und beim Hinausgehen tragen alle Masken, am Eingang in die Kirche steht ein Desinfektionsspender bereit, die Bänke sind entsprechend der Abstandsregeln markiert.
Da beide Kirchen kleiner sind als die Pfarrkirchen wird es entsprechend weniger Plätze geben: In St. Mariä Himmelfahrt zunächst 42 und in St. Josef zunächst 36. Wir werden dann, wie auch in St. Suitbertus und St. Clemens, abhängig von ersten Erfahrungen und der allgemeinen Entwicklung der Pandemie unter Umständen auch die Zahl verändern können. Anmeldung zu den Hl. Messen: Für die Gottesdienste in unseren Kirchen ist eine Voranmeldung nötig, die problemlos über die App Cocuun erfolgt. Diese App legt besonderen Wert auf Datenschutz und ist für Sie kostenfrei. Ein kleines Kontingent ist für die reserviert, die das Internet nicht nutzen: Dazu rufen Sie bitte im Pastoralbüro St. Clemens an. Den Zugangscode und nähere Informationen finden Sie auf unserer Homepage (www.kathsg.de). Wann? In St. Mariä Himmelfahrt beginnen wir am Sonntag, den 11. Oktober, wieder mit der Feier der Messe am Sonntag. Hier danke ich
denen, die schon seit geraumer Zeit in St. Clemens mitgeholfen haben und so bereits viel Erfahrung sammeln konnten, wie in diesen Zeiten der Dienst an der Kirchentür funktioniert, vor allem auch dann, wenn jemand leider abgewiesen werden muss. Bitte beachten Sie: Es ist unbedingt notwendig, sich im Vorfeld zu den Messen anzumelden! Vor allem in St. Mariä Himmelfahrt und St. Josef wird es nicht möglich sein, ohne Anmeldung zur Messe zu kommen. Dann müssten Sie leider damit rechnen zu hören: Es tut mir leid, aber wir sind schon komplett voll! Auch weiterhin können sich natürlich alle für alle Messen an allen Orten anmelden. Wir freuen uns also darauf, möglichst viele von Euch und Ihnen bald wieder in St. Mariä-Himmelfahrt begrüßen zu dürfen. Für den Ortsausschuss Christopher Chumchal Schriftführer
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Kirchenchor Mitte – Nord im Pfarreienverband MiNor Solingen Die „Corona Krise“ hält uns weiter fest im Griff. Chorproben unter normalen Bedingungen sind nach wie vor nicht möglich. Darum haben sich die Chormitglieder am 16. September zu einem weiteren gemütlichen Treffen mit Getränken und viel Zeit zum Erzählen eingefunden. Dank des anhaltend warmen Wetters konnte dieses Treffen wieder im Garten hinter dem Pfarrzentrum von Gräfrath stattfinden. Die Vorsitzende Frau Jäger-Zimmer erläuterte die Möglichkeit, wie der Chor zukünftig proben könnte. Voraussetzung hierfür wäre ein größerer Raum, in dem genügend Abstand zwischen den Chormitgliedern bestünde. Die erste Probe nach mehr als einem halben Jahr unfreiwilliger Pause fand demzufolge im Franziskussaal in St. Clemens statt. An diesem Abend waren 8 Chormitglieder anwesend. Bis zum eigenen Platz bestand Maskenpflicht und ich glaube, alle waren sehr gespannt, ob es möglich wäre, mit Abstand zu dem jeweiligen Nachbarn gemeinsam singen zu können. Zu Beginn sangen wir den Kanon „Schalom“ von Heinz Martin Lonquich, vierstimmig, jeweils 2 Chormitglieder pro Stimme. Das funktionierte schon gut. Danach probten wir weiter an dem Gloria aus der Messe in G von Christopher Tambling. Nach einer halben Stunde musste der Raum gelüftet werden. Wir öffneten die Fenster und gingen in der Pause eine Viertelstunde in den Clemenssaal. Herr Schruff erklärte jetzt, dass ein kleiner
Chor Heiligabend in der Christmette in Gräfrath singen könnte, aus jeder Stimme höchstens 2 bis 3 Chormitglieder. Nach der Pause sangen wir zum Abschluss einige Lieder von einem Liedzettel, der uns stets auf unseren Chorausflügen begleitet: Ein schöner Tag ward uns beschert..., Freu dich über jede Stunde… (Nach der Melodie: Freude schöner Götterfunken) und die „Irischen Segenswünsche“. Wann weitere Proben stattfinden können hängt davon ab, zu welchen Zeiten die Räume in St. Clemens zur Verfügung stehen. Herr Schruff wird einen Plan erstellen mit Terminen bis ins nächste Jahr. Jedes Chormitglied erhält den Plan per Post nach Hause. Die erste gemeinsame Probe war ungewohnt und anstrengender als sonst, alle waren froh, dass wir endlich wieder singen konnten. Da man sich noch nicht mit zu vielen Personen in einem Saal aufhalten darf, haben wir uns als Chorgemeinschaft entschlossen, in diesem Jahr unser Chorfest Ende November ausfallen zu lassen. Wir hätten keine Gäste einladen und auch nicht gemeinsam singen dürfen. Und beides entspricht nicht unseren Vorstellungen von einem schönen Chorfest. Wir werden mal abwarten, was uns das Neue Jahr dann so bringt! Schriftführerin Maria Belen-Ries Oktober 2020 53
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Evangelische Kirchengemeinde Gräfrath Südsee, Römer und Kilometergeld
Dieses Jahr sollte uns die Gemeindefreizeit in die Jugendherberge der alten Römerstadt Xanten führen. Das Wetter meinte es gut mit uns, und somit konnten wir bei herrlichem Wetter anreisen.
Erntedankfest am 4. Oktober
Neben dem Open-Air-Erntedankgottesdienst vorm Kindergarten, in dem auch die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden begrüßt wurden, gab es an der Kirche wieder eine kleine Aktion, um das Erntedankfest sichtbar in die Öffentlichkeit zu tragen.
Die Jugendherberge ist passenderweise im römischen Atriumstil erbaut, und die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet und geräumig. Als Gruppe stand uns ein eigener Aufenthaltsraum zur Verfügung, in dem gegessen und gespielt wurde, und in dem man am Abend den Tag mit Gesprächen und geselligem Beisammensein ausklingen ließ. Der erste Abend wurde mit einer Nachtwanderung und anschließender Andacht beendet, bei der alle Kinder und Erwachsenen viel Spaß hatten. Am Samstag stand Kultur auf dem Programm, denn es wurde von der ganzen Gruppe der Archäologische Park Xanten besucht, wobei sowohl die Kinder, als auch die Erwachsenen in den Genuss einer Führung kamen, bei denen beiden Gruppen auf unterschiedliche Weise das Leben der Römer in der Stadt Xanten nähergebracht wurde.
Verschiedene Impulse, Gedanken und Bilder, teilweise gemalt von Kidstreff-Kindern, hingen an den bewährten Wäscheleinen vor der Kirche. Dazu eine Karte mit einem süßen Gruß, für alle zum Mitnehmen. Text und Fotos: Bärbel Albers 55
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Nach dem abschließenden Gottesdienst am Sonntag endete eigentlich die Gemeindefreizeit, aber da es das Wetter immer noch gut mit uns meinte, hat der größte Teil der Freizeitgruppe noch an einer gemeinsamen Bootstour über die Xantener Nord- und Südsee teilgenommen. Da es sich ja um eine Gemeindefreizeit gehandelt hat, sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass der Glaube nicht zu kurz gekommen ist. Unter Bezug auf die Nähe der Jugendherberge zur Südsee, wurden die Andachten durch das Thema „Seegeschichten“- Jesus und seine Jünger am See Genezareth – liebevoll und visuell wirkungsvoll dargestellt, und erinnerten uns noch einmal daran, wieviel Liebe und Vertrauen uns der Glaube gibt.
Liebe Gemeinde, das Bläserensemble Pustekuchen kann, aufgrund von Corona, dieses Jahr leider kein Weihnachtskonzert geben.
P.S.: Das Kilometergeld im Titel bezieht sich auf das Corona-Hygienekonzept der Jugendherberge. Da es nur einen Aufund Abgang zu den Zimmerfluren gab, konnte man die Länge der Flure „in vollen Zügen“ genießen.
Damit Sie trotzdem in den Genuss der schönen Weihnachtslieder kommen, werden wir am 3. / 10. und 17. Dezember 2020, wenn wir dürfen und das Wetter es erlaubt, um 18.00 Uhr auf dem Marktplatz für Sie Weihnachtslieder spielen. Dabei werden wir Spenden für die Jugendarbeit unserer Gemeinde sammeln. Bis bald und bleiben Sie gesund.
Silvia Hefer
Petra Wolfertz
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Sängerbund Gräfrath 1846 e.V. Liebe Leserinnen und Leser, Corona
hat uns weiter im Griff. Was wir für eine vorübergehende Notlösung gehalten haben, ist inzwischen zur Gewohnheit geworden. Gemeint ist das Proben in Kleingruppen. 4 Gruppen mit jeweils 6-7 Personen proben nacheinander. Wir sind sehr froh, dass wir diese Möglichkeit haben, aber ideal ist das nicht. Die Gemeinsamkeit leidet darunter. Gemeinschaft gibt es z.Zt. nicht. Manchen Sänger, manche Sängerin hat man seit Monaten nicht gesehen. Wenn die letzte Chorgruppe probt, ist die erste schon wieder zu Hause. Wir haben einmal den Versuch gemacht, uns im Botanischen Garten zu treffen. Da konnten wir in einer größeren Gruppe miteinander singen und uns vor allem endlich einmal wiedersehen. Corona macht erfinderisch. Unser Gemischter Chor ConBrio hat des Öfteren in
der Konzertmuschel im Botanischen Garten geprobt, weil der frühere Proberaum nicht freigegeben war. Nun, das wunderschöne Sommerwetter kam ConBrio entgegen, aber das ist längst vorbei. Kälte und frühe Dunkelheit machen das Proben im Freien unmöglich. ConBrio hat momentan einen neuen Proberaum in Aussicht, und wir hoffen, dass es klappt. Pläne machen, das ist etwas Schönes. Der Sängerbund macht Pläne für das nächste Jahr, unser Jubiläumsjahr. Ein Jubiläumskonzert, ein großes, festliches im Konzertsaal, das wünschen wir uns. Aber schnell kommen Zweifel auf. Werden wir unsere Pläne realisieren können? Was wird, wenn wir im Konzertsaal nur jeden zweiten oder dritten Platz besetzen dürfen? Dann haben wir möglicherweise zu allen anderen Problemen auch noch ein finanzielles. Schluss mit dem Pessimismus! Zuversichtlich bleiben!
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Das Plänemachen geht weiter. Eine kleine Arbeitsgruppe hat sich Gedanken gemacht, wie man das musikalische Repertoire etwas bunter, moderner und vielfältiger gestalten kann. Es soll in Zukunft einen Popchor geben, der sich mit den Bereichen Rock, Pop und Musical befasst. Chorleiter Stefan Steinröhder unterstützt diese Pläne und hofft auf neue Mitglieder. Die Idee ist noch ganz neu, deshalb können noch keine Einzelheiten genannt werden. Wünsche und Vorschläge bezüglich der Liedauswahl sind willkommen. Wenn Sie sich angesprochen fühlen, melden Sie sich bitte bei Lara Schneider / Tel. 0176 - 57 80 35 58.
in der nächsten Adventszeit wieder zu einem Weihnachtskonzert einladen können. Bleiben Sie gesund! Sängerbund Gräfrath 1846 e.V Ursula Winters / Ehrenvorsitzende
Das Jahr 2020 ist fast zu Ende und die Adventszeit hat begonnen. Sie wird in diesem Jahr sicherlich noch stiller ausfallen als sonst. Wir wünschen Ihnen eine besinnliche Zeit und hoffen, dass wir Sie
Gräfrath finde ich gut! 61
SERVICE
schreiben wir jetzt für alle Marken groß
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Freiwillige Feuerwehr Solingen Löscheinheit 6, Gräfrath Liebe Leserinnen und Leser, zu Beginn wieder ein Überblick über das Einsatzgeschehen:
aller Maßnahmen konnte endgültig gegen 21.00 Uhr wieder eingerückt werden.
14. August 2020, 10.36 Uhr Alarmierung zu einem Gefahrgutunfall auf der Martinstr. Bei dem Transport eines IBC-Behälters mit Flusssäure kam es bei einem Unternehmen zu einem Unfall, wobei der Behälter leck schlug. Die Flusssäure trat daraufhin aus und verteilte sich großflächig in dem Raum. Zusammen mit der Berufsfeuerwehr und weiteren Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr wurde der Dekontaminationsplatz, durch welchen die eingesetzten Trupps den Einsatzbereich verlassen, gereinigt und die Schutzanzüge ausgezogen werden, aufgebaut und betrieben. Auch ging ein Trupp der Gräfrather Wehr unter Chemikalienschutzanzügen in den betroffenen Bereich vor und streute die ausgelaufene Säure ab, ein weiterer stand in Bereitstellung. Gegen 16.00 Uhr wurde die Einsatzstelle an ein Spezialunternehmen übergeben. Nach dem Rückbau aller Maßnahmen und Gerätschaften konnte die Feuerwehr Gräfrath gegen 18.30 Uhr endgültig einrücken.
Der Dienstbetrieb in der aktiven Einsatzeinheit wurde Anfang Juni wieder aufgenommen und die Jugendfeuerwehr konnte ab dem 01. September 2020 wieder mit ihren wöchentlichen Diensten starten. Die jeweiligen Dienste wurden unter Einhaltung der Hygieneregeln, Abstand und vorwiegend im Freien oder der Fahrzeughalle mit begrenzter Teilnehmerzahl durchgeführt. Leider macht auch die aktuelle Entwicklung vor uns nicht halt, sodass der Dienstbetrieb mit Beginn der Herbstferien in allen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr und Gruppen der Jugendfeuerwehr erneut eingestellt wurde. Auch sonst ist das so rege Leben bei der Feuerwehr Gräfrath weiterhin nahezu stillgelegt: Auf gemeinsame Grillabende und andere geplante gemeinsame Aktivitäten muss leider weiterhin verzichtet werden. Pölschesschießen und andere Veranstaltungen sind auf dem Gelände weiterhin nicht gestattet, sodass auf diese ebenfalls bis auf weiteres verzichtet werden muss. Sobald es hier Änderungen gibt, werden diese umgehend bekannt gegeben.
21. September 2020, 19.05 Uhr Alarmierung zu einem Brand auf dem ehemaligen SILAG-Gelände an der Wuppertalerstraße. In einer kleinen Halle brannten Unrat und Kartonagen. Zusammen mit der Berufsfeuerwehr wurde die Brandbekämpfung eingeleitet und eine Wasserversorgung von der Wuppertalerstraße aus aufgebaut. Nach Beendigung
Aktuelles
Wir hoffen, dass Sie weiterhin das Beste aus der Situation machen und dass es bald die Gelegenheit für ein Wiedersehen geben wird. Mit kameradschaftlichen Grüßen Bastian Schurr 63
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Freundeskreis Unterstützung der Die unendlichezur Geschichte Freiwilligen Feuerwehr in Gräfrath e.V. Liebe Freunde der Freiwilligen Feuerwehr Gräfrath, die Sommerwochen haben wir genossen und gehofft, dass alles besser wird. Aber nun müssen wir einsehen, dass sich das Corona-Virus nicht so leicht bekämpfen lässt. Unsere Jahreshauptversammlung 2020 wird daher in diesem Jahr nicht mehr stattfinden können. Wir planen diese jedoch mit der nächsten Jahreshauptversammlung 2021 zusammen zu legen. Normalerweise würde diese im April stattfinden und wir hoffen sehr, dass das auch klappt. Die Aktivitäten des Freundeskreises haben sich auf wenige Dinge beschränkt, unter anderem konnten wir jedoch drei neue Schnittschutzjacken für die Feuerwehrkameraden anschaffen.
... mit einer sicheren Ausrüstung
Danke an Matthias Lautenschlager, der mit der Beflockung/Beschriftung der Jacken dafür gesorgt hat, dass man sieht, dass die Jungs der Löscheinheit 6 Gräfrath im Einsatz sind. Wir danken allen Mitgliedern und Freunden für die Unterstützung und wünschen eine besinnliche und frohe Weihnachtszeit! Und für das Neue Jahr wünschen wir uns sicher alle dasselbe – Gesundheit und Zuversicht, dass wir in 2021 die Krise gemeinsam bewältigen werden!
Die Löscheinheit 6 im Einsatz …
Freundeskreis zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr in Gräfrath e. V. Am Brandteich 6, 42653 Solingen Telefon (0212) 2435 8999 freundeskreis@lg6.de / www.lg6.de 65
Aufstieg in die Niederrheinliga (Verbandsliga) Direkt im Anschluss an das letzte Qualifikationsspiel am 20. September gegen DJK Rhede haben wir den Aufstieg in die Niederrheinliga mit den Spielerinnen, Trainern, Betreuern und Eltern noch am Platz ausgiebig gefeiert. Nach längerer Zeit konnte sich mal wieder ein Solinger U17-Team für die höchste Spielklasse des FVN qualifizieren, und das auf Anhieb! Es sind genau die Jahrgänge (2004 und 2005), mit denen wir hier in Gräfrath das Projekt Mädchenfußball im Jahr 2015 starteten, die nun die NR-Qualifikation erfolgreich geschafft haben. Im Kader sind sowohl „Eigengewächse“, die bei uns ihr allererstes Fußballtraining hatten und nun Leistungsträger der U17 sind, wie auch Zugänge von talentierten Spielerinnen der letzten Jahre aus Wuppertal und Remscheid. Nachdem die coronabedingten Trainingsbeschränkungen Mitte Mai 2020 aufge-
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hoben wurden, haben wir beim BVG in allen Jahrgängen einen enormen Zulauf. So auch bei den B-Juniorinnen. Aktuell haben wir 27 spielberechtigte Mädchen in dieser Altersklasse. Kaderliste Tor: Julyn Eymann, Stefany Stefanova Abwehr: Ida Achilles, Anna Fetzer, Milla Pieper, Michelle Schade, Sarah Knuhr, Luna Amiti Mittelfeld: Isabel Schmidt, Lena Rupp, Alexandra Schwarzwald, Liana Jirova, Emma Schneider, Tinka Likus Angriff: Anna Dehnke, Carla Droppmann, Ronja Domkowski, Malina Dörner Im erweiterten Kader sind Alina Gießelmann, Simona Di Michele, Zoé Zensen und Emilia Kowalczyk (alles Jahrgang 2004 und 2005). Meine Co-Trainer sind Lukas Manhold und Günter Schmidt.
Zwei unserer Stammspielerinnen haben in diesem August bereits eine Ausbildung im Einzelhandel begonnen, was ihnen regelmäßig auch Arbeitszeiten an Samstagen beschert. Insofern kommt es uns sehr entgegen, dass unsere Pflichtspiele nun sonntags stattfinden und die zwei uns dann immer zur Verfügung stehen können. Wir waren also quasi „gezwungen“ für die beiden aufzusteigen. Wir freuen uns auf die Spiele der Verbandsliga wegen des höheren Niveaus, dass unsere Mädels auch in ihrer Entwicklung ein ganzes Stück weiterbringen kann. Gerade, wenn man um jedes Tor, um jeden Punkt und um jeden Sieg kämpfen und dafür auch regelmäßig bis an die Grenzen gehen muss, ist das Erreichen der nächsten Entwicklungsstufe möglich.
Außerdem ist es schön mal gegen Teams zu spielen, die man noch nicht oder noch nicht so gut kennt (z.B. Marathon Krefeld, FC Kray, FV Mönchengladbach, BW Mintard). Unser Ziel ist es in dieser Saison und auch in den nächsten Jahren auf jeden Fall die Klasse zu halten. Idealerweise ohne in die Quali zu müssen, also Platz 4 oder besser. Aber auch vor einer Qualifikation im nächsten Sommer haben wir keine Scheu. Immerhin haben wir beim BVG in allen Jahrgängen leistungsorientierte Mannschaften, so dass wir uns nachhaltig in der U17-Niederrheinliga festsetzen könnten. Gerade die nachfolgenden Jahrgänge 2006, 2007 und 2008 sind sehr stark. Liebe Grüße Andreas
Quelle: BVG 67
HSV Damen mischen 2. Bundesliga auf In der 2. Bundesliga der Frauen sorgt der HSV Solingen-Gräfrath zum Saisonstart für Furore. Nach fünf Spieltagen rangiert das Team von Trainerin Kerstin Reckenthäler überraschend auf Platz drei. Nicht nur der Tabellenstand verwundert die Fachwelt, sondern vor allem, wie die einzelnen Ergebnisse zustande kamen. Doch der Reihe nach. In der letzten Ausgabe des Heimatspiegels stellten wir die neue Mannschaft, mit 7 Abgängen und 4 Neuzugängen, kurz vor. Dass alle Neuverpflichtungen so einschlagen würden, war beim besten Willen nicht zu erwarten. Die Saison begann dann auch direkt mit einem Kracher. Das bergische Derby beim Ortsnachbarn TV Beyeröhde Wuppertal stand am 05. September 2020 als erstes Saisonspiel auf dem Plan. Derbys haben bekanntermaßen ihren eigenen Charakter, hier kam jedoch noch hinzu, dass mit Torfrau Natascha Krückemeier und Linkshänderin Melina Fabisch zwei Wuppertaler Leistungsträgerinnen der letzten Saison in die Klingenstad gewechselt waren. Der HSV dominierte im Spiel von Anfang an das Geschehen und siegte schließlich souverän mit 29:23 in der Fremde. Trainerin Reckenthäler bremste dann auch nach Spielschluss die aufkeimende Euphorie und meinte in der anschließenden Pressekonferenz: „Das sind nur die ersten beiden Punkte, von mindestens 18, zum Klassenerhalt“. Alle Spielerinnen fieberten nun dem ersten Heimspiel am 68
12. September 2020 entgegen. Nachdem Stefan Bögel, der Geschäftsführer der Frauen Power Spielbetriebs GmbH, ein Team zusammengestellt hatte, um einen reibungslosen Ablauf unter den geforderten Corona-Regeln durchführen zu können, war der Zuschauerzuspruch, mit ca. 250 von maximal möglichen 300, durchaus respektabel. Zu Gast war Werder Bremen, ebenso, wie unsere Mannschaft, in der vergangenen, abgebrochenen Saison ein potentieller Abstiegskandidat. Durch das gesteigerte Selbstvertrauen vom Saisonauftakt ließ man von Beginn an keinen Zweifel daran, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Mit 31:22 wurde das Team von Trainer Robert Nijdam, früher selbst als Profi in Solingen aktiv, zurück an die Weser geschickt. Das Solinger Tageblatt titelte dann in seiner Montagsausgabe „Beste Hälfte der HSV-Geschichte“, so dominant trat unsere Mannschaft hier auf. Der Spielplan wollte es, dass auch mit Spiel 3 ein weiteres Heimspiel anstand. Diesmal zu Gast in der Klingenhalle die SG Kirchhof aus Melsungen in Hessen. Auch hier setzte der HSV seine Erfolgsgeschichte mit einem nie gefährdeten 35:23 Sieg fort. Gästetrainer Gernot Weiss, ebenfalls früher als Spieler bei der SG Solingen aktiv, musste die spielerische Überlegenheit anerkennen und schüttelte während der Partie, ob der Leistung seiner Mannschaft, einige Male seinen Kopf. Die Tabelle nach drei Spieltagen müsste man wirklich einrahmen: 6:0 Punkte, Tordifferenz +27 und Tabellenplatz 2 – sensationell.
Das dies nicht so weitergehen konnte, war eigentlich Jedem klar. Und so kam es auch. Am 4. Spieltag, nach einer langen Anreise gen Stuttgart, setzte es die erste Niederlage. Bei Topteam SG Herrenberg gab es eine knappe 31:28 Niederlage. Nach dem Halbzeitstand von 16:13 ließ sich der HSV, trotz eines zwischenzeitlich 5 Tore Rückstands, nicht abschütteln und gestaltete die 2. Hälfte auf Augenhöhe. Am Ende verhinderte eine nicht optimale Chancenverwertung ein noch knapperes Endergebnis. „In der letzten Saison hätten wir ein solches Spiel mit 10 Toren verloren“ meinte die nicht ganz unzufriedene Trainerin. Weiter ging es mit dem dritten Heimspiel am 17. Oktober gegen den designierten Aufstiegskandidaten Sachsen Zwickau. In einer intensiven und ganz engen Partie, mit ständig wechselnden Führungen, gelang Rechtsaußen Merit Müller 1 Sekunde vor
Schluss der Siegtreffen zum 25:24. Danach kannte der Jubel keine Grenzen und auch der Blick auf die Tabelle lohnte abermals. 6 Spiele, 8:2 Punkte und + 25 Tordifferenz – wer hätte das gedacht, zudem unser Neuzugang auf Halbrechts krankheitsbedingt wohl bis Dezember ausfällt. Doch nun ist der Siegeszug erst einmal unterbrochen. Das planmäßige Auswärtsspiel am 24. Oktober musste coronabedingt kurzfristig abgesagt werden. Abgesagt wurden auch sämtliche Spiele von Jugend- und Seniorenmannschaften im Amateurbereich. Hier ruht der komplette Spielbetrieb vorerst bis zum 30. November 2020. In der nächsten Ausgabe des Heimatspiegels werde ich dann hoffentlich weitere Nachrichten und Ergebnisse, auch aus dem Jugendbereich, des HSV Solingen-Gräfrath vermelden können. Wolfgang Klein
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Hahneköppverein Haut Ihn 1929 Hahneköpper ohne Hahneköppen; das Jahr 2020 Das Jahr 2020 wird wahrscheinlich auf ewig mit der COVID19-Pandemie verbunden werden. Was 2019 noch schier unmöglich schien, wurde 2020 zur harten Realität; ein ganzes Land bleibt zuhause, hortet Toilettenpapier, näht Masken und diskutiert, da ja ohnehin kein Fußball läuft, über Virologen, R-Werte und Fallzahlen. Jeder hoffte, dass die zweite Jahreshälfte besser laufen würde. Mittlerweile stehen wir kurz vor dem zweiten Lockdown und die Einkaufswagen füllen sich abermals mit Toilettenpapier. Die Weihnachtszeit rückt näher, doch das Fest der Liebe mit Kontaktbeschränkungen und Abstandsregeln zu verbringen; wie soll das möglich sein? Auch für uns Hahneköpper war es ein schwieriges Jahr. Ein Geselligkeitsverein funktioniert ohne Geselligkeit nicht wirklich. So war auch Mitte des Jahres schnell klar, dass unter den gegebenen Umständen unser Stiftungsfest und damit auch das Königsköppen nicht stattfinden kann. Schweren Herzens mussten wir das Zeltfest absagen. Um zumindest ein wenig Geselligkeit zu haben, trafen wir uns am 15. August auf dem Gräfrather Marktplatz und begingen zumindest ein kleines „Stiftungsfest“ im Kaffeehaus. Auf viele Tische verteilt, mit meistens genügend Abstand und sogar begleitet von einer Blaskapelle konnten wir bei überwiegend
gutem Wetter so ein paar Stunden unter Freunden verbringen. Für viele von uns ein Highlight des Jahres.
Dank hervorragender Planung durch unseren Festausschuss konnten wir am 26. September sogar unsere Bustour durchführen. Mit abgesperrten Reihen fuhr uns der Bus ins schöne Sauerland, wo wir eine Führung an der an diesem Tag wirklich frischen Luft durch die Wisent-Wildnis am Rothaarsteig in Bad Berleburg machen durften. Trotz Zäunen kam man den bis zu 500 kg schweren Tieren doch beträchtlich nahe. Nach knapp zweistündiger Wanderung sollte es dann ins 50km entfernte Meschede gehen. Leider hatte der Busfahrer sein Navi wohl auf Fahrradwege eingestellt, anders können wir uns nicht erklären, warum wir in den folgenden 2 ½ Stunden Irrfahrt durchs Sauerland immer wieder in Sackgassen oder auf Radwegen landeten. 71
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Mit ordentlich Verspätung kamen wir endlich in Meschede an, wo wir im Langasthof „Xaver’s Ranch“ ein leckeres Abendessen und ein paar kühle Getränke genießen konnten. Auf der Rückfahrt wiederholte sich die Posse mit dem Busfahrer leider, nichtsdestotrotz war es insgesamt ein schöner Ausflug.
Wochen dann ein gemeinnütziger e.V. werden können. Gerne hätte ich an dieser Stelle schon auf Termine für 2021 verwiesen, die aktuelle Situation macht eine langfristige Planung aber schier unmöglich. Unsere Karnevalsveranstaltung im Sälchen mussten wir leider bereits absagen. In der nächsten Ausgabe werde ich Termine für das nächste Jahr mitteilen, in der Hoffnung, dass diese Veranstaltungen dann auch stattfinden können und dürfen. Der Hahneköppverein „Haut Ihn 1929“ wünscht allen Leserinnen und Lesern eine besinnliche und friedliche Weihnachtszeit und einen guten und sicheren Rutsch in ein hoffentlich besseres neues Jahr.
Nach langer und harter Arbeit konnten wir am 01. Oktober auf unserer Halbjahresversammlung eine neue Satzung verabschieden, mit der wir in den nächsten
Bleiben Sie gesund, passen Sie gut auf sich und Ihre Liebsten auf und vor allem: Bleiben Sie zuversichtlich! Herzlichst, Sebastian Meya
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Stiftung Botanischer Garten Solingen e.V. Hilfe für den Boden Wir hatten das dritte Jahr in Folge einen sehr trockenen Sommer. Es ist nicht abzusehen, wann sich daran etwas ändert. Die Pflanzen müssen mit dem Boden zurechtkommen, in den wir sie setzen. Also muss der Gärtner überlegen, was er tun kann. Jetzt kommt erst mal ein wenig Bodenkunde: Der normale Gartenboden ist in mehreren Schichten aufgebaut. In der Mulch-Schicht (die Oberfläche, die wir sehen) befinden sich ein Teil Regenwürmer, Spinnen, Tausend - und Hundertfüßer, Schnecken, Asseln, Käfer und Ameisen. Sie sind am direkten Zersetzungsprozess beteiligt, d. h. das verrottende Pflanzenmaterial wird zersetzt und gefressen und die Nährstoffe wandern zurück in die Erde. Direkt unter der Mulch-Schicht befindet sich der Oberboden. Dort leben Bärtierchen, Rädertierchen, Amöben, Pilze aber auch Regenwürmer, Gliederfüßer und Springschwänze; auch sie sind an der wichtigen Rotte beteiligt. Wer tiefer gräbt, stößt auf den Unterboden. Er ist fester, hat eine mineralische Struktur und ist oft braun gefärbt. Auch dort sind Regenwürmer zu Hause, aber auch die Pilze, die mit den Pflanzen eine Symbiose (Mykorrhiza) eingehen können, von der Beide einen Vorteil haben. Das Pilzgeflecht sorgt dafür, dass Wasser und Nährstoffe leichter transportiert werden und der Boden aufgelockert wird. Die Regenwürmer tragen mit ihren langen 74
schmalen Röhren dazu bei, dass das Wasser in die unteren Bodenschichten gelangen kann. Was schon angerottet ist, wird von ihnen in die Röhre gezogen und verdaut. Was dabei (hinten) heraus kommt ist feinster Wurmhumus. Unter der Unterschicht liegt die Gesteinsschicht. Dort ist der Boden sehr kiesig oder man stößt direkt auf Felsen. So ein Boden kann humosig, sandig, kiesig, lehmig, tonig oder moorig sein. Lehmig-humosiger Boden ist optimal für die meisten Pflanzen und die Bodentiere, am besten ist es, wenn er nicht zu sauer und nicht zu alkalisch ist. Jede Art dieser winzigen Lebewesen lebt in seiner optimalen Schicht, darum ist es eigentlich fatal, den Gartenboden umzugraben. Was in dunklen, kühlen, feuchten Erdschichten lebt, würde ans Licht und die Trockenheit befördert und dort zu Grunde gehen; viele Bodentiere, die im Dunkeln leben sind empfindlich gegen UV-Strahlung. Was an der Luft und Sonnenwärme lebt würde nach unten befördert und muss sich mühsam wieder nach Oben graben. Ein besserer Weg ist, die Grabegabel tief in den Boden zu stecken und am Stiel etwas hin und her zu bewegen. So kommt Luft in den Boden, die Krume wird aufgebrochen und die nützlichen Tierchen nicht gestört. Sinnvoll ist, über den Winter das Laub auf dem Beet liegen zu lassen bzw. dort aufzubringen. Laub (Eiche hat zu viel Gerb-
säure) enthält viele Nährstoffe (Stickstoff ) und der Boden tendiert dann bei der Verrottung nicht in den sauren Bereich. Je saurer der Boden ist, desto artenärmer ist das Leben darin. Wer über das Jahr seinem Boden etwas Gutes tun will, kann auch die Fläche mit allem organischen Material, das keine Unkräuter enthält, abdecken. Man nennt dieses Verfahren Flächenkompostierung. So können wir unserem Boden helfen, etwas besser mit der Trockenheit zurecht zu kommen.
Das neue Pflanzkonzept für den Bauerngarten im Botanischen Garten Das Pflanz-Konzept des Bauerngartens, welches immer gut funktioniert hat, solange es feuchte Sommer gab, zeigt sich jetzt von seiner problematischen Seite. Zweimal im Jahr wird der Boden fast komplett abgeräumt und neu bepflanzt. Bei jeder Bepflanzung wird zwar gut verrotteter Kompost eingearbeitet, aber die sich langsam zersetzenden Pflanzenbestandteile fehlen fast völlig. Durch die Trockenheit sind die bei der Verrottung beteiligten Bodentiere sehr zurückgegangen, da die Unterschicht kaum Wasser erhalten hat. Die Artenvielfalt muss dort wieder aufgebaut werden. Dafür brauchen wir eine Menge Pflanzenmaterial, das sich an der Oberfläche zersetzen kann. Also haben wir angefangen für die Sommerzeit in den Bauerngarten zusätzliche Pflanzen anzusiedeln.
Unter anderem hatten wir dort Kürbisse, Zucchini, Stockrosen, Bauerntabak, Estragon, Sonnenblumen, Kugelprimeln, Ringelblumen, Kapuzinerkresse und Jungfer Im Grünen und etliche Schattenstauden zusätzlich gepflanzt und eingesät. Durch die dichtere Bepflanzung verdunstet nicht so viel Wasser, die Blattmasse sorgt dafür, dass der Boden beschattet wird. Wenn die Sommerbepflanzung ausgeräumt wird, ist es günstig, die alten Kulturpflanzen kleinzuschneiden (Schredder) und auf dem Boden verrotten zu lassen. Eine Laubschicht sorgt dafür, dass der Boden neu mit Nährstoffen angereichert wird und die Stauden Winterschutz bekommen. Carmen Dörner
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Nachruf Udo Vogtländer
Wir trauern um unseren langjährigen Bezirksvorsteher und Bezirksbürgermeister. Ein großes Herz, nicht zuletzt für Gräfrath, hat aufgehört zu schlagen. Nach einem bewundernswerten Kampf gegen eine lange, schwere Krankheit ist Udo Vogtländer am 30. Oktober 2020 von uns gegangen.
Udo Vogtländer In unserer Erinnerung wird er noch lange fortleben, denn durch sein außergewöhnliches Engagement für unseren Stadtteil hat er sich großes Ansehen bei der Bevölkerung, bei Institutionen und Vereinen erworben. Als Denker und Lenker hat er die Entwicklung unseres Ortes sowie die Kultur des Zusammenlebens wesentlich geprägt und vorangetrieben. Udo war ein Glücksfall für Gräfrath. Seine soziale Kompetenz, seine kommunikativen Fähigkeiten und sein aufgeschlossenes Verhalten zu seinen Mitmenschen haben ihn zu einer besonderen Persönlichkeit gemacht, deren Tod eine große Lücke in unserem Gemeinwesen hinterlässt. Udo Vogtländer wurde am 5. Februar 1949 geboren, erlernte das Schlosserhandwerk, war im Betriebsrat der Stadtwerke aktiv und wurde Gewerkschaftssekretär bei ÖTV und Verdi. Seine offizielle politische Karriere begann 1973 mit dem Eintritt in die SPD, für die er 41 Jahre Mitglied der Gräfrather Bezirksvertretung war, die er 26 Jahre als Bezirksvorsteher bzw. Bezirksbürgermeister leitete.
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Die Lebensdaten belegen Kontinuität und Verlässlichkeit. Udo Vogtländer war von Gräfrath begeistert, er schätzte den Zusammenhalt in der Bevölkerung und liebte die Menschen. Viele Konflikte konnten durch sein Geschick als Vermittler friedlich gelöst werden. Viele Diskussionsrunden und Verhandlungen hat er als Moderator erfolgreich zum Abschluss gebracht. Er war stets vor Ort, wenn es wichtig war, brachte sich ein mit seinen Vorstellungen und Ideen. Auf allen Veranstaltungen war er ein gern gesehener Gast und Gesprächspartner, der feste Wertvorstellungen und Ideale hatte, die er fair, aber auch konsequent vertrat. Viele Gräfrather, Vereine und Institutionen haben seine Hilfe gesucht und gefunden, wie zum Beispiel „Gräfrath hilft“ oder der Reibekuchenstand beim Marktfest. Er war einfach ein liebenswerter, umtriebiger und zielorientierter Mensch. Das Verhältnis Heimatverein – Bezirksvertretung/Udo Vogtländer ist traditionell gut. Wir haben oft und gerne zusammengesessen und Informationen und Meinungen ausgetauscht. Trotz seines schönen Wohnortes Nümmen war der Gräfrather Markt sein Lieblingsplatz, und manchmal hat er sich emotional dazu geäußert: „Schau mal da rauf, ist das nicht wunderbar?“ Leider hat er seinen großen Traum, die neue Bühne für den Markt, nicht mehr in ihrer Funktion erleben dürfen. Udo Vogtländer hinterlässt eine große Lücke und ein schweres Erbe für seine Nachfolger. Wir blicken in Dankbarkeit zurück auf die vielen Jahre, die wir gemeinsam in unserem schönen Ortsteil erleben durften. Danke Udo! Der Vorstand des Heimatvereins
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Solingen-Gräfrath e.V.
Neue Mitglieder - Heimatverein Solingen-Gräfrath Klein, Jan Langenscheidt, Bettina Langenscheidt, Guido Es ist schön, dass Sie durch Ihren Beitrag und Ihre Spende bei der Unterstützung der Vorstandsarbeit zur Verwirklichung von Gräfrather Zielen mithelfen möchten. Wir werden Sie mittels des „Heimatspiegels“ über die umfangreichen Tätigkeiten dreimal jährlich informieren.
Mit tiefem Bedauern nehmen wir Abschied von den verstorbenen Vereinsmitgliedern: Richartz, Günter Lehmann, Helga Smetsers, Horst Stein, Bernd Tang, Heinz Postelmann, Gerd Leuther, Peter Vogtländer, Udo Sauer, Lore
28. Mai 2020 01. Juli 2020 14. Juli 2020 17. Juli 2020 09. August 2020 29. August 2020 02. September 2020 30. Oktober 2020 30. Oktober 2020
In stillem Gedenken, Heimatverein Solingen-Gräfrath
E-mail Adressen unserer Mitglieder
Es gibt einfachere und günstigere Wege der Kommunikation als den Briefverkehr. Um diese zu nutzen, wären wir unseren Mitgliedern sehr dankbar, wenn Sie uns Ihre E-mail Adresse an unsere schicken: info@heimatverein.eu 79
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Impressum Herausgeber:
HEIMATVEREIN SOLINGEN-GRÄFRATH e.V. – Postfach 18 02 06 – 42627 Solingen, Steuer-Nr.: 128/5833/4388, USt-IdNr.: DE120872393
Bankverbindung: Stadt-Sparkasse Solingen, IBAN: DE78 3425 0000 0000 4000 10, BIC: SOLSDE33XXX Vorsitzender:
Karl Gerd Hankammer, Abteiweg 2b, 42653 Solingen, Tel. (0212) 59 16 40, gabi.gerdhankammer@t-online.de
Stellv. Vors.:
Thomas Rauh, Mobil (0172) 255 7996, thomas.rauh67@t-online.de
Schatzmeister: Harald Engels, Tel. (0212) 59 32 77, harald.engels.he@t-online.de Schriftführerin: Annemarie Jacob, Tel. (0212) 59 12 04
Redaktion:
Andreas Vesper, Abteiweg 105, 42653 Solingen, Tel. (0212) 259 1105, Mobil (0172) 253 1964, vesper.solingen@arcor.de
www.heimatverein.eu – info@heimatverein.eu
Redaktionsschluss des Heimatspiegels: verbindlich 15. Februar, 15. Juni und 15. Oktober Alle Berichte der Vereine, Institutionen und von Freunden des Heimatspiegels, die uns bis zu diesen Terminen vorliegen, werden gern veröffentlicht. Alle in dieser Ausgabe erschienenen Artikel, Bilder und Anzeigen dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion weiter verwendet werden. Eingereichte Berichte/Artikel werden ohne Rücksicht darauf veröffentlicht, ob die darin zum Ausdruck gebrachten Ansichten mit der Meinung der Redaktion bzw. des Vorstandes übereinstimmen. Die Redaktion behält sich vor, Sinn wahrende Kürzungen vorzunehmen. Für nicht angeforderte Originalvorlagen und Bilder übernimmt die Redaktion keine Haftung bei Verlust oder Beschädigung. Der Inserent schaltet die Anzeige bis auf Widerruf. Dieser hat der Redaktion spätestens vier Wochen vor dem nächsten Redaktionsschluss in schriftlicher Form vorzuliegen. Wir danken den Inserenten für deren Unterstützung des Heimatvereins und bitten die Kunden um Berücksichtigung bei ihren Einkäufen, Beauftragungen und Besuchen. Layout und Produktion: Schulenberg&Werbung, Solingen, www.schwub.de
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Glück und Gesundheit für unsere Geburtstagskinder Zimmer, Hans-Werner Seibert, Elisabeth Hottgenroth, Klaus Helbig, Doris Manz, Günter Arnosch, Brigitte Keull, Heinz Broich, Marlies Zimmer, Karin Merten, Hermann Zimmer, Karl-Günter Steinheuer, Kurt Krasuski, Lech Jaspers, Lieselotte Zolper, Hans Rottner, Ute Weber, Willy Venjakob, Monika Kaufer, Doris Rose, Ursula Zühlke, Hartmut Diel, Günter Kraemulat, Klaus Freihoff, Udo Keull, Ursula Hoven, Ursula Siebert, Elisabeth Wortmann, Paul Eisenbart, Reinold
06. Dezember 1942 07. Dezember 1944 08. Dezember 1934 15. Dezember 1935 20. Dezember 1933 27. Dezember 1946 05. Januar 1945 12. Januar 1928 13. Januar 1943 14. Januar 1933 20. Januar 1945 24. Januar 1942 26. Januar 1933 28. Januar 1934 02. Februar 1936 02. Februar 1948 07. Februar 1937 10. Februar 1944 19. Februar 1942 20. Februar 1939 26. Februar 1944 27. Februar 1935 08. März 1939 08. März 1944 13. März 1945 17. März 1944 25. März 1937 27. März 1943 31. März 1926
Eine Bitte an unsere Mitglieder Jahrgang 1950 und älter: Wer noch nicht im obigen „Geburtstagskinder“-Register aufgeführt ist, das aber wünscht, möge sein Geburtsdatum dem Heimatverein Solingen-Gräfrath e.V., Postfach 18 02 06, 42697 Solingen, info@heimatverein.eu oder telefonisch (0212) 593277 an Harald Engels, mitteilen. 81
Feststehende Termine 2020 / 2021 Ob die geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden können, hängt von den jeweiligen Einschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie ab. Bitte beachten Sie aktuelle Informationen. So. 6. Dezember 2020
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Heimatverein
Gräfrath-Museum *
Do. 31. Dezember 2020 Heimatverein 18.45 Uhr
Silvester-Rundgang mit dem Nachtwächter - Gräfrather Markt
So. 3. Januar 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
So. 7. Februar 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
So. 7. März 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
So. 7. März 2021 Heimatverein 11.00 Uhr
Mitgliederversammlung Meistermannsaal Kunstmuseum Solingen
So. 4. April 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
Fr. 30. April 2021 17.15 Uhr
Heimatverein
Maiansingen auf dem Gräfrather Markt
Fr. 30. April 2021
Feuerwehr
Tanz in den Mai
Sa. + So. 1. + 2. Mai 2021
Feuerwehr
Feuerwehrfest
Sa. + So. 1. + 2 Mai 2021
Botanischer Garten
11. Botanischer Garten- und Blumenmarkt
So. 2. Mai 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
Fr. - So. 7. - 9. Mai 2021
ARGE
Marktfest auf dem Gräfrather Markt
Do. - So. 13. – 16. Mai 2021
Privat
GartenLeben auf Schloss Grünewald
Sa. + So. 23. + 24. Mai 2021 Heimatverein
Nümmener Heimatfest Nümmen
So. 6. Juni 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
So. 4. Juli 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
So. 1. August 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
Fr. – So. 13. – 15. August 2021
Schützen Hahneköpper
Zeltfest am Brandteich
So. 5. September 2021 Heimatverein 11.00 Uhr
Jazz-Frühschoppen mit der Climax Band Cologne und Oldtimer Treff auf dem Gräfrather Markt
So. 5. September 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
So. 3. Oktober 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
Fr. 29. Oktober 2021 Heimatverein 19.30 Uhr
Gräfrath-Abend Sälchen
So. 7. November 2021
Heimatverein
Gräfrath-Museum *
Mi. 10. November 2021 ARGE 17.15 Uhr
Martinszug Eugen-Maurer-Haus
So. 14. November 2021 Heimatverein 11.00 Uhr
Gedenkfeier zum Volkstrauertag Friedhofskapelle Parkfriedhof Gräfrath
Fr. - So. alle Adventswochenenden Privat
Romantischer Weihnachtsmarkt Schloss Grünewald
So. 5. Dezember 2021
Gräfrath-Museum *
Heimatverein
Fr. 31. Dezember 2021 Heimatverein 18.45 Uhr
Silvester-Rundgang mit dem Nachtwächter Gräfrather Markt
* Gräfrath-Museum geöffnet von 14.00 – 16.00 Uhr, freier Eintritt über den hinteren Eingang Klosterhof. Vorstandsmitglieder sind anwesend und stehen für Fragen und Informationen zur Verfügung.
Alle Termine finden Sie auch in unserem digitalen Terminkalender im Internet unter: www.heimatverein.eu > Termine in Gräfrath 83