Einleitung
und dass der zweite Autor später die Umstellung der Art in die hier aufgeführte Gattung vorgenommen hat. Der vom Klammerautor verwendete Name sowie andere ältere, nicht mehr akzeptierte Namen sind in diesem Buch gelegentlich noch hinter dem deutschen Namen als Synonym in Klammern aufgeführt, jedoch ohne Autor. Die Synonymie kann eine rein nomenklatorische (z. B. Neslia = Vogelia, Legousia = Specularia) oder aber häufig in der Systematik (= Hierarchie und Verwandtschaft) begründet sein, durch veränderte Anschauungen der Botaniker. Bei den Unterarten (vgl. unten) weist der Klammerautor meist auf eine ebenfalls frühere, aber in einer anderen Rangstufe erfolgte Kreierung des Namens. Zwei Beispiele: (1) Clematis alpina (L.) Mill. (späterer, in diesem Buch angenommener Name) = Atragene alpina L. (früherer Name): Die von Linné unter der Gattung Atragene beschriebene Alpenrebe ist in diesem Buch in der Gattung Clematis eingeschlossen. Da der Name Atragene alpina aber noch da und dort erscheint, ist es angezeigt, ihn auch noch aufzuführen, als Synonym in Klammern. – (2) Senecio incanus L. subsp. carniolicus (Willd.) Br.‑Bl.: Der Klammerautor «Willd.» (= Willdenow) bezieht sich auf den (hier nicht mehr aufgeführten) Artnamen S. carniolicus Willd., der älter ist als der Name der Unterart. Willdenow hatte das Kreuzkraut als selbständige Art beschrieben. Braun‑Blanquet (= Br.‑Bl.) degradierte diese Art später zu einer Unterart von S. incanus, und das ist in diesem Buch akzeptiert.
4. Taxonomie (Klassifikation) Art und untergeordnete Einheiten: Wie eine Art (Species) abzugrenzen ist, ist nicht immer eindeutig. In gewissen Fällen wird sie weiter gegliedert in Unterarten (subspecies, subsp.), Varietäten (varietas, var.) und Formen (forma, f.). Die Unterart unterscheidet sich von der Art durch einige wichtige Merkmale, ist aber mit ihr durch gelegentlich vorkommende nichthybride Zwischenformen verbunden. Varietät und Form sind von geringerem systematischem Wert als die Unterart. Der Übersichtlichkeit halber werden manchmal mehrere, oft schwieriger zu bestimmende (Klein‑)Arten mit eigenem Namen zu Kleinartengruppen (Aggregaten, aggr.) zusammengefasst; es folgt kein Autorname. Bastarde (Hybriden) sind durch Befruchtung entstandene Kreuzungen (Zeichen: ×) von zwei, meist verwandten Arten (selten von drei Arten: Tripelbastarde) derselben Gattung. Sie treten bei einigen Gattungen nicht selten oder sogar häufig auf, und es ist in diesem Buch bei den stark zu Bastardisierung neigenden Gattungen am Schluss ein entsprechender Vermerk angebracht. Namentlich aufgeführt sind fast nur die zur Art gewordenen Bastarde (z. B. bei Drosera oder Medicago). Auch unter Arten verschiedener Gattungen kommen Bastarde vor, sogenannte intergenerische Bastarde (bei Poaceae, Rosaceae und besonders Orchidaceae). Übergeordnete Einheiten: Die Pflanzenfamilien und ihre übergeordneten taxonomischen Einheiten sind in der Übersicht über die taxonomischen Einheiten (Seite 705) zusammengestellt. Diese folgt der neuen Systematik (Gefäs15