2. Ausgabe M채rz/April 2012
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Unser Wald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Nationalparke | Natur des Jahres Unser Wald 1 I 2012
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Inhalt
Editorial 3 Schwerpunkt: Wald – Nationalparke
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Wege in die Wildnis Nationalpark Berchtesgaden Nationalpark Eifel Nationalpark Harz Nationalpark Sächsische Schweiz
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Natur – Moore
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Geheimnisvolle Moore
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Wald – Tiere
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Der Hirschkäfer – Symbol für naturnahe Umwelt
Posterserie
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Waldtypen der Welt
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Bücher und Co.
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Natur des Jahres
21 – 24
Foto: F. Exß
Die Basteibrücke ist ein Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Dieses Bild wurde uns zur Verfügung gestellt von: Tourismusverband Sächsische Schweiz, Tel.: 03501/470147, info@saechsische-schweiz.de, www. saechsische-schweiz.de
Impressum Herausgeber: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 0228/9459830, Internet: www.sdw.de, E-Mail: unser-wald@sdw.de Im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V. Chefredakteurin: Sabine Krömer-Butz, Bonn Kontakt: 0228/9459835, E-Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de Redaktion: Lothar Gössinger, München; Julia Hoffmann, Bonn; Christoph Rullmann, Bonn Anschrift der Redaktion: Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn Telefon: 0228/9459830, Telefax: 0228/9459833 Geschäftsführer: Jens Stengert, Bonn Konten: Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 031 019 797, BLZ 370 501 98 Gesamtherstellung: LAMBERTZ+SCHEER GbR, Von-Hünefeld-Str. 1a, 50829 Köln Telefon: 0221/16998232, Fax: 0221/16998233 Internet: www.lambertzscheer.de, E-Mail: info@lambertzscheer.de Erscheinungsweise: zweimonatlich Bezugspreis: Jahresabonnement 17,50 € einschl. Versandkosten und 7 % MwSt. Einzelheft: Preis 3,00 € Fotos: Für die Fotos in den Landesverbandsnachrichten sind die jeweiligen Landesverbände verantwortlich.
Aktion Leser werben Leser
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Kommentar 26 Naturschutz gegen Forstwirtschaft?
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Umweltnachrichten 27 SDW-Verbandsnachrichten
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Bundesverband 28 Deutsche Waldjugend 30 Baden-Württemberg 32 Bayern 34 Berlin 36 Brandenburg 38 Hamburg 40 Hessen 42 Mecklenburg-Vorpommern 44 Niedersachsen 46 Nordrhein-Westfalen 48 Rheinland-Pfalz 50 Sachsen 52 Sachsen-Anhalt 54 Schleswig-Holstein 56 Thüringen 58
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Inhalt
Unser Wald 2 I 2012
Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser, Seit Jahrhunderten nutzt der Mensch in Mitteleuropa den Wald. Früher wurde das Vieh in den Wald getrieben, um dort Futter zu finden, heutzutage ist vor allem Holz als wertvoller und umweltfreundlicher Rohstoff gefragt.
Dr. Wolfgang von Geldern
Die Kulturlandschaft Wald weckt aber auch die Sehnsucht nach dem „Urwald“, dem Wald ohne menschliche Einflüsse, in dem man die ursprüngliche Wildnis genießen kann. Diese Urwälder gibt es in Mitteleuropa leider nicht mehr. Dennoch möchten die Nationalparke, von denen wir Ihnen in dieser Ausgabe vier vorstellen, die Wälder wieder ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, so dass dort langfristig wieder „Urwälder“ entstehen können. Ein Kennzeichen dieser „Urwälder“ ist das Vorkommen von alten Bäumen der so genannten Zerfallsphase und von Totholz. Dieses morsche Holz bietet einen wichtigen Lebensraum für einige Tier- und Pilzarten. Ein typischer und gut bekannter Vertreter dieser Tierarten ist der Hirschkäfer, den wir als Insekt des Jahres 2012 nicht nur in dem abgedruckten Faltblatt zur Natur des Jahres 2012 vorstellen, sondern ihm einen eigenen Artikel widmen. Dieser auffällige Käfer ist ein Symbol für die Naturnähe unserer Wälder.
Dass 2011 das Internationale Jahr der Wälder war, werden wohl nicht nur die Leser von Unser Wald gemerkt haben. Doch auch 2012 soll auf die Bedeutung der Wälder weltweit hingewiesen werden. Dazu trägt auch die Posterserie „Waldtypen der Welt“ der SDW bei. Gerade für Schulklassen sind die Poster wärmstens zu empfehlen. Da wir nicht alle Poster in der Zeitschrift veröffentlichen konnten, haben wir nur die „Buchenwälder“ als Beispiel abgedruckt. Auf DIN A1 wirken die Bilder und Informationen natürlich noch besser. Ich freue mich jetzt schon auf das Frühjahr im Wald und denke, dass es vielen von Ihnen ähnlich gehen wird!
Viel Spaß beim Lesen!
Dr. Wolfgang von Geldern
Manche von uns verbinden mit Wald auch etwas Dunkles und Unheimliches. Ein Ort der Mythen und Märchen. Ein anderes Ökosystem, das bei einigen Menschen schaurige Gedanken hochkommen lassen mag, ist das Moor. Die Ökologie und Bedeutung der selten gewordenen Moore stellen wir Ihnen in einem Beitrag vor.
Unser Wald 2 I 2012
Editorial
Foto: Nationalpark Berchtesgaden
Hängebrücke im Klausbachtal im Nationalpark Berchtesgaden
Wege in die Wildnis Sabine Krömer-Butz Wer in Deutschland Natur pur oder Wildnis pur erleben möchte, den zieht es oft in die sogenannnten „Schutzgebiete“. Dazu zählen in Deutschland die 14 Nationalparke, 17 Biosphärenreservate und die über 90 Naturparke. In dieser Ausgabe von Unser Wald wollen wir Ihnen vier Wald-Nationalparke vorstellen, in denen sie besonders gut die Faszination des Waldes und seiner Tier- und Pflanzenwelt kennen lernen können.
Wald – Nationalparke
Nationalparke haben von allen ausgewiesenen schützenswerten Flächen die höchste Schutzkategorie und sollen laut Bundesnaturschutzgesetz vor allem der Erhaltung eines möglichst artenreichen heimischen Tier- und Pflanzenbestandes dienen. Während der erste Nationalpark in den USA, der YellowstoneNationalpark, bereits im Jahre 1872 ausgerufen wurde, gibt es in Deutschland erst im Jahr 1970 den ersten Nationalpark im Bayerischen Wald. Bis 1978 blieb er der einzige und – wie bekannt – mit seinen Maßnahmen sehr umstritten. Man denke an die Debatte über die Borkenkäfer und das Nichteingreifen der Nationalparkverwaltung gegen die Borkenkäferinvasion und damit an die weiträumigen kahlgefressenen Berghänge. Nationalparke sollten ferner möglichst großflächig und von „besonderer“ Eigenart sein und sich in einem vom Menschen unbeeinflussten Zustand befinden. Besonders die letzte Forderung erfüllt in Deutschland kaum einer der 14 Nationalparke. In den sogenannten Entwicklungs-Nationalparken sollen mithilfe von Steuerungsmaßnahmen innerhalb von 20 bis 30 Jahren die Voraussetzungen geschaffen werden, dass künftig in einem überwiegenden Teil der Fläche der Natur der Vorrang eingeräumt wird.
Unser Wald 2 I 2012
Wald – Nationalparke
Ferner werden alle Nationalparke in verschiedene Zonen geteilt. In der Kernzone hat der Schutz der Natur höchste Priorität. In der Puffer- oder Trägerzone sind nur Forschung, Umweltbildung, gelenkter Tourismus und ökologische Landwirtschaft zugelassen. Bei den in dieser Ausgabe vorgestellten Nationalparken haben Berchtesgaden 66 % Kernzonenflächen, der Harz 52 % und die Sächsische Schweiz 37 %, alle liegen damit unterhalb der international geltenden Vorgaben von 75 %. Die Eifel wird zwar mit 82 % Kernzonenfläche angegeben, aber nur 40 % davon sind ohne Maßnahmen. Auch die empfohlene Mindestgröße von 10.000 ha kann in Deutschland aufgrund seiner hohen Bevölkerungsdichte nicht immer eingehalten werden.
Harz 24.732 ha
Nachdem 2002
die sogenannten Entwicklungs-Nationalparke jedoch gesetzlich abgesichert wurden, ist eine Ausweisung weiterer Nationalparke leichter möglich. Dies führte auch im Jahre 2004 zur Ausweisung zweier neuer Nationalparke in der Eifel in Nordrhein-Westfalen und in Kellerwald-Edersee in Hessen. Bei beiden handelt es sich um Waldökosysteme, die bisher im Nationalparksystem Deutschlands unterrepräsentiert waren. Die Ausweisung des Nationalparks Eifel trägt insbesondere im atlantischen Bereich zum Lückenschluss im bundesweiten Großschutzgebietssystem bei. Sein fachliches Ziel ist die Wiederherstellung intakter Lebensräume für Luchs, Wildkatze, Biber und verschiedene Wald-Fledermausarten. Im Nationalpark Kellerwald-Edersee wird es mit seinen geschlossenen Buchenwäldern kurzfristig möglich, 90 % der Fläche der natürlichen Entwicklung zu überlassen. Von den großen Bundesländern haben bisher Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz noch keine Nationalparkflächen. Diskussionen darüber sind in beiden Ländern bereits im vollen Gange. Insgesamt gesehen sind die Nationalparkflächen auf dem Festland verschwindend gering. Nur 0,54 % der Landfläche Deutschlands sind in Nationalparken geschützt.
Als Wald-Nationalparke sind – außer den in dieser Ausgabe ausgesuchten – natürlich noch der Bayerische Wald, der Hainich und der Nationalpark Kellerwald-Edersee, die wir in den vergangenen Ausgaben bereits öfters vorgestellt haben, zu nennen. Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Nationalpark im Hinteren Bayerischen Wald direkt an der Grenze zu Tschechien. Seit der Erweiterung vom 1. August 1997 hat er eine Größe von 24.250 Hektar. Geschützt werden vor allem fichtenreiche Hochlagenwälder, Bergmischwälder aus Tannen, Buchen und Fichten sowie Auefichtenwälder in den Tälern. Obwohl einige Urwaldreste vorhanden sind, ist das Nationalparkgebiet noch stark von der ehemaligen Forstwirtschaft geprägt. Neben den Hochwäldern erstrecken sich dort auch noch ökologisch wertvolle Hochmoore mit Moorseen und ehemalige Hochweiden, die sogenannten Schachten. Mit über 700.000 Besuchern pro Jahr ist der Nationalpark ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der strukturschwachen Region des Bayerischen Waldes. Mit einer Gesamtfläche von etwa 16.000 Hektar ist der Hainich seit 1997 Nationalpark. Im Dreieck der thüringischen Städte Eisenach, Mühlhausen und Bad Langensalza gelegen, befindet
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Eifel 10.880 ha
Sächsische Schweiz 9.350 ha
Berchtesgaden 20.804 ha
sich der Hainich etwa in der Mitte Deutschlands und ist das größte zusammenhängende Laubwaldgebiet Deutschlands. Es weist eine große Vielfalt von Buchenwaldgesellschaften auf, in denen neben der Buche auch andere in Mitteleuropa typische Laubbaumarten wie Esche, Ahorn, Linde und die seltene Elsbeere vorkommen. In den Kammlagen des Hainich erreicht die Rotbuche ihr klimatisches Optimum. Verbreitet sind Waldmeister-Buchenwälder und Waldhaargersten-Buchenwälder. Zentrale Bereiche des Nationalparks Hainich wurden 2011 zum Weltnaturerbe erklärt. Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist ein 5.700 ha großer Nationalpark in Hessen. Er liegt etwa 40 km südwestlich von Kassel und befindet sich innerhalb der Grenzen des Naturparks Kellerwald-Edersee. Seit dem 25. Juni 2011 ist das BuchenwaldGebiet des Nationalparks Teil der UNESCO-Weltnaturerbestätte „Buchenurwälder in den Karpaten und alte Buchenwälder in Deutschland“. Die charakteristische Waldgesellschaft dieses Nationalparks ist der bodensauere Hainsimsen-Buchenwald. Nach so viel Zahlen und Vorinformationen tauchen Sie jetzt ein in die interessante Welt der Wälder in den Nationalparken. Vielleicht entdecken Sie dabei Ihr nächstes Urlaubsziel!
Autorin Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de
Wald – Nationalparke
Foto: Nationalpark Berchtesgaden
Nationalpark Berchtesgaden – Steinböcke vor dem Watzmann
Nationalpark Berchtesgaden Carolin Scheiter „Vertikale Wildnis“ ist das Schlagwort im einzigen Alpen-Nationalpark Deutschlands: Die eigenständige Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt steht im Schutzgebiet rund um Watzmann und Königssee im Vordergrund. Zu ihrer „Selbstverwirklichung“ haben Tiefseesaibling, Murmeltier und Steinadler vom Grund des Königssees bis zum Gipfel des Watzmanns auf über 2.300 Höhenmetern ausreichend Gelegenheit. Der Nationalpark befindet sich im Südosten des Freistaats Bayern und grenzt an das österreichische Bundesland Salzburg. Er umfasst eine Fläche von rund 210 Quadratkilometern und befindet sich ausschließlich in staatlichem Eigentum. Innerhalb der Nördlichen Kalkalpen gehört der Nationalpark Berchtesgaden dem Naturraum Berchtesgadener Alpen an, der sich im westlichen, südlichen und östlichen Umgriff des Schutzgebietes auf österreichischer Seite als Naturraum Salzburger Kalkhochalpen fortsetzt. Die Berchtesgadener Alpen zeichnen sich durch GipfelhöWald – Nationalparke
hen weit über 2.000 m.ü.NN und Plateaugebirge mit ausgedehnten Bereichen oberhalb der Waldgrenze aus. Hohe Berge mit steil aufragenden und schroffen Felswänden bestimmen das Bild dieser Hochgebirgslandschaft ebenso wie die von eiszeitlichen Gletschern geformten Trogtäler. Die größte Erhebung ist der Watzmann (2.713 m), dessen Ostwand mit 1.800 Metern reiner Wandhöhe die höchste Wand der Ostalpen darstellt. Den tiefsten Punkt markiert der Königsseespiegel mit 603 m ü.NN, der Grund des Königssees liegt bis zu 200 Meter darunter. Im Nationalpark Berchtesgaden sind 44,1 % Wälder, 21,0 % (Mager-)Rasengesellschaften, 19,3 % Fels und Schuttfluren, 12,4 % Latschen- und Grünerlengebüsche sowie 3,2 % Seen und Gletscher.
Dass sich das Schutzgebiet auch auf internationaler
Ebene hoher Wertschätzung erfreut, beweist die Verleihung des Europadiploms der Kategorie A für Gebiete mit herausragender ökologischer Bedeutung im Jahre 1990 durch den Europarat. Diese Auszeichnung wurde 2010 für weitere zehn Jahre verlängert. In der IUCN-Liste wird der Nationalpark Berchtesgaden unter Kategorie II geführt, das heißt es ist ein Gebiet mit größter Bedeutung für den Naturschutz. Unser Wald 2 I 2012
Wald – Nationalparke
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Die klimatische Variabilität im Nationalpark Berchtesgaden führt zu einer ausgeprägten Höhenzonierung der Vegetation. In den Tieflagen dominieren submontane Buchenmischwälder, in der montanen Stufe sind es vorrangig Fichten-Tannen-Buchenwälder. In der subalpinen Stufe herrschen Fichten-, Fichten-Lärchen- und LärchenZirben-Wälder vor, die alpine Stufe wird von Alpenrosen-, Latschen- und Grünerlengebüschen, Rasengesellschaften sowie Felsspalten- und Felsschuttgesellschaften eingenommen. In den Berchtesgadener Alpen wachsen zahlreiche ostalpine Pflanzenarten, die im übrigen bayerischen Alpenraum fehlen, so beispielsweise die Christrose, Einseles Akelei oder das Tauernblümchen.
Über 100 Jahre Naturschutzgeschichte Im Jahr 2013 feiert der am 1. August 1978 gegründete Nationalpark sein 35-jähriges Bestehen. Damit ist der Nationalpark Berchtesgaden nach dem Bayerischen Wald der zweitälteste Nationalpark Deutschlands. Doch die Geschichte des Naturschutzes in der Region geht deutlich weiter zurück: Nach der Gründung eines „Vereins zum Schutze und zur Pflege der Alpenpflanzen“ im Jahr 1900 wurde zehn Jahre später ein Pflanzenschonbezirk eingerichtet und 1921 das Naturschutzgebiet Königssee ausgewiesen. Alpine Artenvielfalt Der Nationalpark Berchtesgaden ist geprägt von einer bemerkenswerten Artenvielfalt. Bisher sind hier 15 Fisch-, 8 Amphibien-, 6 Reptilien-, ca. 100 Brutvögel- und 40 Gastvogel- sowie 55 Säugetierarten bekannt sowie rund 2.000 Pilz-, 640 Flechten-, 400 Moosund über 1.000 Gefäßpflanzenarten. Rund um Königssee und Watzmann treffen Wanderer unter anderem auf Reh-, Rot- und Gamswild, Steinböcke, Murmeltiere, Schneehasen, Raufußhühner sowie den „König der Lüfte“, den Steinadler. Der Greifvogel spielt im Nationalpark Berchtesgaden eine besondere Rolle und steht im Mittelpunkt des Interesses zahlreicher Besucher. Im Klausbachtal wurde erstmals im Jahr 2011 eine Kamera in der Nähe eines Steinadlerhorstes angebracht, die LiveBilder von der Aufzucht des Jungvogels auf einen Monitor in der Informationsstelle Hintersee übertrug. Im Nationalpark leben vier Brutpaare des Steinadlers, im gesamten Alpenraum wird der Bestand auf etwa 1.300 Paare geschätzt. Die Ranger des Nationalparks bieten ganzjährig am Donnerstag kostenfreie Führungen „Ins Tal der Adler“ an. Auch die Vielfalt der Flora des Nationalparks ist bemerkenswert: Neben alpinen Klassikern wie Almrausch, Schneerose und Enzian blühen im Nationalpark auch so seltene Pflanzenarten wie Schweizer Mannsschild, Frauenschuh und Pyrenäen-Drachenmaul.
Foto: Nationalpark Berchtesgaden
Bindalm im Klausbachtal im kostenfreien Wanderprogramm werden ganzjährig ausschließlich vom nationalparkeigenen Personal durchgeführt. Dies sind zum Beispiel Wanderungen für Kinder mit Ponys, Eseln und Ziegen ins Klausbachtal, Murmeltierbeobachtungen oder Exkursionen zum Thema „Wälder im Nationalpark“, die sich mit dem Einfluss des Borkenkäfers auf die Bergwälder im Nationalpark beschäftigen. Hinzu kommen weitere über 300 Fachexkursionen sowie mehr als 100 Veranstaltungen mit den Kindergruppen des Nationalparks.
Neu ab 2013: „Haus der Berge“ Im Frühjahr 2013 wird Berchtesgaden um eine weitere Attraktion reicher: Das „Haus der Berge“ als neues Nationalpark-Zentrum für Umweltinformation und Bildung eröffnet auf einem rund 17.000 qm großen Areal im Herzen von Berchtesgaden. Das „Haus der Berge“ wird mehr sein als „nur“ ein Informationszentrum, denn es vereint Ausstellung, Bildungswerkstätten sowie das Erlebnisgelände zu einem „alpinen Dreiklang“ – gekleidet in modernste Architektur. Infos zum Wanderprogramm gibt es unter www.nationalpark-berchtesgaden.de
Ausflugsziel Nr. 1 in der Region Rund 1,5 Millionen
Gäste besuchen den Nationalpark jährlich. Damit ist das Schutzgebiet das Top-Ausflugsziel der Region. Seiner Verantwortung für die touristische Wertschöpfung in der Region ist sich das Nationalparkmanagement bewusst: Das ganze Jahr über bietet der Nationalpark seinen Gästen ein vielfältiges Programm. Über 300 Veranstaltungen
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Autorin Carolin Scheiter ist Leiterin der Kommunikation im Nationalpark Berchtesgaden; E-Mail: carolin.scheiter@npv-bgd.bayern.de
Wald – Nationalparke
Foto: R. Hövel
In der inmitten des Nationalparks gelegenen ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang entsteht ein internationales Ausstellungs- und Bildungszentrum.
Nationalpark Eifel Michael Lammertz Im Nationalpark Eifel kann sich die Natur frei entfalten. Ehemals von Menschenhand gestaltete Landschaften verwandeln sich nach und nach wieder in „Buchen-Urwälder“. Heute unterliegen in dem 2004 gegründeten Entwicklungs-Nationalpark bereits über die Hälfte der insgesamt 11.000 Hektar dem Prozessschutz. Nach 30 Jahren, also bis 2034 werden es über 75 % sein. Neben offenen Graslandflächen setzt sich die Vegetation zu 80 % aus Waldgebieten zusammen. Primäres Ziel im Nationalpark Eifel ist der Schutz und die freie Entwicklung der bodensauren Rotbuchen-Mischwälder in Mittelgebirgslagen. Da sich das natürliche Verbreitungsgebiet der Rotbuche auf Europa beschränkt, kommt Wald-Nationalparken wie dem in der Eifel auch global eine besondere Bedeutung zu. Rund 13 Millionen Hektar Wald werden jährlich weltweit vernichtet, das ist mehr als die gedamte deutsche Waldfläche. Nur wenn wir unserer VerantworWald – Nationalparke
tung zum Schutz der bei uns heimischen Wälder entsprechend nachkommen, können wir von anderen Ländern den großflächigen Schutz ihrer Wälder fordern. Der Nationalpark Eifel ist bislang der einzige im Westen und Südwesten der Republik.
Wildnarzissen, Rothirsche, Wildkatzen & Co Nationalparks sollen ausdrücklich auch der Umweltbildung und dem Naturerleben dienen. Und im Nationalpark Eifel lässt sich so einiges erleben, 365 Tage im Jahr: Wilde Narzissen verwandeln die Talwiesen im Süden des Nationalparks jedes Frühjahr in ein gelbes Blütenmeer. Im Sommer wachsen auf den Wiesen duftende Wildkräuter. Wenn der September die ersten kalten Nächte bringt, wird es laut im Nationalpark. Mit etwas Glück ist dann bei herbstlichen Wanderungen der Ruf des Rothirsches zu hören. Auf leisen Pfoten dagegen schleichen Wildkatzen durch die Dämmerung. Spuren im Schnee verraten die Anwesenheit der scheuen „Eifeltiger“. In den Gewässern der Region baut der Biber seine Burgen und über den Stauseen ziehen Milane ihre Kreise. In den Mittelgebirgsbächen tummeln sich Bachforellen, Neunaugen und Elritzen. Der Schwarzstorch dagegen sucht besonders gerne in flachen Tümpeln nach Nahrung. Insgesamt wurden bereits 6.200 Unser Wald 2 I 2012
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Tier- und Pflanzenarten im Nationalpark Eifel nachgewiesen, über 1.400 davon mit einem aktuellen Rote-ListeStatus.
Besucher – herzlich willkommen Ob wandernd, mit dem Rad, auf Skiern oder zu Pferd: Ein markiertes Wegenetz macht den Nationalpark für Besucher erlebbar. Wer das Gebiet lieber in fachkundiger Begleitung kennen lernen möchte, kann aus jährlich über 600 Ranger-Touren, Familientagen sowie speziellen Programmen für Kinder und Jugendliche wählen. Barrierefreie Angebote, wie zum Beispiel in Gebärdensprache übersetzte Rangerführungen, machen den Nationalpark für Menschen mit Behinderung erlebbar. Gruppen können bei der Nationalparkverwaltung exklusive Touren mit speziell ausgebildeten Waldführern buchen. Erster Anlaufpunkt eines jeden Nationalparkbesuchers sollte eines der fünf NationalparkTore sein. Diese Informationshäuser kombinieren touristische Servicestellen mit unterschiedlichen Ausstellungen zu der Tier- und Pflanzenwelt des Schutzgebietes. Alle Nationalpark-Tore bieten mehrere Filme zur Auswahl und sind barrierefrei ausgestattet. Teilweise verfügen sie über Blindenleitsysteme und Audioführer. Bei freiem Eintritt sind die Nationalpark-Tore täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Wildnis-Trail Eine wahre Herausforderung ist der 85 Kilometer lange Wildnis-Trail. Vom südlichen Ende in Monschau-Höfen bis zur nördlichen Spitze in Hürtgenwald-Zerkall führt der Wanderweg in vier Tagesetappen längs durch den gesamten Nationalpark. Wanderstrecken zwischen 18 und 25 Kilometern Länge machen dabei sämtliche Landschaften und Lebensräume des Nationalparks erlebbar. Das Wandererlebnis ist auch als Arrangement mit Übernachtungen und Shuttle zum Ausgangspunkt buchbar. Gepäcktransport, Begleitung durch einen Nationalpark-Waldführer und „Faulenzertage“ sind buchbare Zusatzoptionen. Den Wildnis-Trail gibt es auch als Bildungsurlaub. www.wildnis-trail.de Nationalpark-Gastgeber Speziell geschulte und auf Nationalpark-Besucher ausgerichtete Restaurants sorgen für das leibliche Wohl ihrer Gäste. Über Fortbildungen qualifizierten sich Hotels, Ferienwohnungen, Campingplätze, ein Wohnmobilhafen und ein barrierefreies Gästehaus zu Nationalpark-Gastgebern. 14 der Nationalpark-Gastgeber haben sich auf Menschen mit Behinderung ausgerichtet. www.nationalpark-gastgeber.eu Wildnis für Alle Mit Gründung des Schutzgebietes im
Jahr 2004 hat sich die Nationalparkverwaltung Eifel das Ziel gesetzt, das Großschutzgebiet barrierefrei erlebbar zu machen. Daher werden bei der Entwicklung von Naturerlebnis- und Umweltbildungsangeboten konsequent die Belange von Menschen mit und ohne Behinderungen berücksichtig. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern stehen bereits eine ganze Reihe von Führungen, Ausstellungen und umweltpädagogischen Programmen für Menschen mit und ohne Behinderungen
Unser Wald 2 I 2012
Foto: Nationalparkforstamt Eifel
Der Ranger erklärt anhand einer Relieflandschaft die Besonderheiten des Nationalparks. zur Auswahl. Seit Mai 2011 ermöglicht der Naturerlebnisraum „Wilder Kermeter“ es allen Menschen, dieses Herzstück des Nationalparks auf eigene Faust zu erkunden: Ein fünf Kilometer langes, rollstuhlgerechtes Wegenetz mit Blindenleitsystem und zahlreichen Rastmöglichkeiten führt zum Felsvorsprung Hirschley. Dieser wohl schönste Aussichtspunkt im Nationalpark Eifel eröffnet einen grandiosen Panoramablick über die Wald-Seen-Landschaft, die auf einem dreidimensionalen Tastmodell aus Bronze erläutert wird. Sinnesliegen an drei verschiedenen Standorten ermöglichen eine neue Perspektive in die entstehenden Urwälder aus zweiter Hand.
Vogelsang Umgeben vom Nationalpark Eifel liegt oberhalb des Urftsees die 100 Hektar große Enklave der ehemaligen NS-Ordensburg Vogelsang. Ab 1934 errichtet, sollte sie als Ausbildungszentrum für den nationalsozialistischen Parteinachwuchs dienen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges übernahmen die britischen Streitkräfte die Anlage. Rund um Vogelsang richteten sie den Truppenübungsplatz Vogelsang ein. 60 Jahre lang war die Fläche aufgrund der militärischen Übungen für die Öffentlichkeit weitgehend gesperrt. Als Teil des Nationalparks ist das Areal heute wieder auf einem markierten Wegenetz von 50 Kilometern Länge für Besucher erlebbar. Die Anlage Vogelsang wird zu einem internationalen Ausstellungsund Bildungszentrum entwickelt. Einer von insgesamt 14 Nationalpark-Infopunkten hält im Besucherzentrum Vogelsang Infomaterial zum Nationalpark bereit. Weitere Infos unter www.nationalpark-eifel.de Autor Michael Lammertz ist im Nationalpark Eifel Fachgebietsleiter für Kommunikation und Naturerleben; E-Mail: info@nationalpark-eifel.de
Wald – Nationalparke
Foto: zeitwildnisharz.de
Blick von Rabenklippe im Eckertal zum Brocken, dem höchsten Berg Norddeutschlands.
Nationalpark Harz Friedhart Knolle Der Nationalpark Harz ist seit dem 1.1.2006 der erste länderübergreifend fusionierte Nationalpark in Deutschland. Mitten darin liegt der sagenumwobene Brocken – mit 1.141 m die höchste Erhebung im Park. Der Park bewahrt und entwickelt eine einzigartige Mittelgebirgslandschaft mit Wäldern, Mooren und Fließgewässern. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, die anderswo selten geworden sind, kommen hier vor.
Der Nationalpark Harz besticht besonders durch die Vielfalt seiner Naturräume. An seinem Nord- und Südrand finden wir ausgedehnte Buchenwälder, die vor allem im Frühjahr und Herbst zu einer Wanderung einladen. In den Hochlagen des Harzes prägen Moore, Fichtenwälder und Felsen das Bild. Die Oberharzer Moore zählen zu den besterhaltenen Deutschlands. Einen Einblick in den Extremlebensraum Hochmoor mit seinen hochspezialisierten Pflanzen bieten Bohlenstege für unsere Besucher. Wald – Nationalparke
Die Waldböden sind oft von einem dicken Teppich üppigen Grüns bedeckt. Bedingt durch die hohe Luftfeuchtigkeit wachsen hier dicke Moospolster und bizarre Flechtenkrusten überziehen die Bäume am Wegesrand. Die eingestreuten Felsformationen und Blockhalden – Meere aus Stein – beeindrucken dagegen durch ihre Kargheit. Überall im Nationalpark Harz spielte und spielt Wasser eine entscheidende Rolle. In früheren Zeiten wurde es in großem Umfang für den Bergbau genutzt. Heute kommt es wieder verstärkt der Natur zu Gute, sprudelt in naturnahen Harzer Bächen zu Tal und bietet vielen Tieren wie Schwarzstorch oder Wasseramsel Lebensraum.
Größe und Ausdehnung Der Nationalpark Harz erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung vom Nordharzrand bei Bad Harzburg und Ilsenburg über die Hochlagen bis zum Oderstausee am Südharzrand bei Bad Lauterberg und von der Hochlage in südwestlicher Richtung über den Acker-Bruchberg-Zug bis hinab in die Harzrandlagen um Herzberg. Damit sind praktisch alle unterschiedlichen Klimazonen, Luv- und Leeseiten, geologischen Formationen und die wesentlichen Lebensraumtypen des Harzes repräsentativ erfasst. Die menschlich unbeeinflusste Naturdynamik gibt jetzt schon reizvolle, vielfältige und reich strukturierte Waldbilder in dem fast komplett bewaldeten Nationalpark. Unser Wald 2 I 2012
Wald – Nationalparke
Schutzwürdigkeit Der Nationalpark Harz weist durch
Lage, Geologie und Klima eine Vielzahl von Besonderheiten auf, die ihn für den Naturschutz außerordentlich wichtig machen. In seinen Hochlagen herrschen klimatische Bedingungen, die ihn deutlich von anderen deutschen Mittelgebirgen unterscheiden. Diese Klimabedingungen ähneln den subalpinen Klimazonen der Hochgebirge bzw. den borealen Klimabedingungen Nordeuropas. Als Folge hat sich hier eine Tier- und Pflanzenwelt entfaltet, die speziell an diese Lebensverhältnisse angepasst ist und außerhalb der Harzhochlagen bundesweit nur sehr selten anzutreffen ist. Bedingt durch die klimatischen und geographischen Unterschiede und die sich dadurch ändernden ökologischen Bedingungen gibt es im Harz natürlicherweise mehrere Waldtypen. Im Gebiet des Nationalparks findet man in den unteren und mittleren Hanglagen Buchenwälder, in den oberen Hanglagen Buchen-Fichten-Mischwälder und in den Hochlagen Bergfichtenwälder. Die Abfolge der Waldgesellschaften Mitteleuropas von den wärmeliebenden Eichen-Buchen-Mischwäldern bis in die Moorlandschaften kann man hier in einer Halbtageswanderung im Zeitraffer durchstreifen – hautnah können die Wanderer diese biologische Vielfalt auf kleinem Raum erleben.
Waldentwicklung Oberstes Ziel im Nationalpark ist es, den Wald der natürlichen Dynamik zu überlassen. Da es in Mitteleuropa praktisch keinen Urwald mehr gibt und der Harz im Verlauf der Jahrtausende alten Bergbaugeschichte in seiner Waldentwicklung stark verändert wurde, verfolgt unsere Waldentwicklung ausschließlich das Ziel, die Naturnähe des Waldes hinsichtlich Baumarten und Struktur zu erhöhen, um sie schließlich der natürlichen Entwicklung zu überlassen. Die Naturdynamikzone (Kernzone) umfasst derzeit 52 % – hier finden keine waldbaulichen Maßnahmen mehr statt. Dennoch werden in einem Randbereich zu benachbarten Waldgebieten zum Schutz der hier befindlichen Wirtschaftswälder die Borkenkäfer bekämpft. Die Naturentwicklungszone, in der sich mittels schonender Waldentwicklungsmaßnahmen die Lebensräume sukzessive in Richtung Naturdynamik weiterentwickeln können, umfasst 47 % – auch hier werden bei Bedarf noch aktive Borkenkäfer-Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt. Die Nutzungszone für spezielle Pflegemaßnahmen umfasst 1 % Fläche. Ziel ist es, dass sich 2022 insgesamt 75 % der Flächen in der Kernzone befinden. Öffentlichkeitsarbeit Neben dem vorrangigen Schutz der Natur und einer möglichst unbeeinflussten Entwicklung der Waldökosysteme gehört es zu den wichtigsten Aufgaben des Nationalparks Harz, den Menschen Begegnungen mit Natur und natürlichen Prozessen zu ermöglichen. Die Informations- und Bildungsarbeit des Nationalparks Harz erreicht mit dem Nationalpark-Bildungszentrum Sankt Andreasberg, den Nationalparkhäusern und Nationalpark-Informationsstellen sowie der Nationalparkwacht Harz eine breite Öffentlichkeit. Herauszuheben ist hier das Haus der Natur in Bad Harzburg – Unser Wald 2 I 2012
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es wird von der SDW Niedersachsen e.V. gemeinsam mit den Niedersächsischen Landesforsten und dem Nationalpark Harz betrieben.
Die Nationalparkwacht Harz Die Einhaltung der Regelungen der Nationalparkgesetze wird in der Fläche von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nationalparkwacht Harz, im Volksmund nur „Ranger“ genannt, überwacht. Sie sind zu Fuß, mit dem Mountainbike oder im Winter auch auf Skiern unterwegs. Die Nationalparkwacht Harz ist Teil der Nationalparkverwaltung Harz und besteht heute aus etwa 40 Männern und Frauen, die als ausgebildete Forstwirte alle eine besondere Fortbildung als „Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger“ absolviert haben. Sie organisieren geführte Wanderungen zu verschiedenen Themen wie Naturerlebnis- oder Fledermauswanderungen, informieren über den Nationalpark und sagen Ihnen gern, „wo es lang geht“.
Foto: F. Steingass
Romantischer Bachlauf im Ilsetal.
Anreise und Unterkunft Mit der Bahn: Von Norden
bis Bad Harzburg oder Wernigerode; von Süden nach Herzberg oder Bad Lauterberg. Weiterreise mit dem Bus (Infos unter: www.fahrtziel-natur.de) oder der Dampf betriebenen Schmalspurbahn zum Brocken (www.hsb-wr. de). Mit dem Auto: Von Norden über die Bundesstraßen B 6 (Goslar – Bad Harzburg – Wernigerode) oder B 81 von Magdeburg. Von Süden auf der Bundesstraße B 243 über Herzberg. Für Ihre Übernachtung empfehlen wir unsere Nationalparkpartner: www.nationalpark-harz-partner.de. Weitere Infos unter www.nationalpark-harz.de
Autor Dr. Friedhart Knolle ist im Nationalpark Harz für Presse, Marketing & Regionalentwicklung zuständig; E-Mail: info@nationalpark-harz.de
Wald – Nationalparke
Foto: Enrico
An vielen Stellen warten atemberaubende Ausblicke auf das Elbtal.
Nationalpark Sächsische Schweiz Hanspeter Mayr „Wenn Sie zum Strand wollten, sind Sie hier 100 Millionen Jahre zu spät.“ Dieser Hinweis beim Eintritt in das Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau verdeutlicht Besuchern, dass sie ein Gebirge gesucht, aber eine Erosionslandschaft gefunden haben.
Wald – Nationalparke
In einem fjordartigen Becken lagerte das Meer der Kreidezeit ein bis zu ein Kilometer mächtiges Sandpaket ab. Tektonische Kräfte hoben die inzwischen verfestigte Sandsteintafel an und fügten ihr ein System von senkrechten Klüften zu. Später eindringendes Regenwasser, Frost, Bäche und Flüsse modellierten die heutige Felslandschaft mit hohen Türmen, tiefen engen Schlüchten – wie die Sachsen sagen – und dem beherrschenden Elbcanyon heraus. Mächtige Tafelberge, wie der Lilienstein, das Wahrzeichen des einzigen sächsischen Nationalparks überragen die Szenerie und ermöglichen Wanderern Genüsse, die sonst Bergsteigern vorbehalten sind. Vulkankegel, wie der Rosenberg im Nationalpark Böhmische Schweiz durchbrachen mancherorts die Sandsteinplatte und schaffen für den Betrachter einen optisch reizvollen Gegensatz. Geologen fassen die Sächsische und Böhmische Schweiz grenzüberschreitend zum Elbsandsteingebirge zusammen. Der vulkanische Basalt ist inzwischen zu nährstoffreichen Böden verwittert und bietet die Grundlage für naturnahe Buchenwälder mit einer vielfältigen Flora. Unser Wald 2 I 2012
Wald – Nationalparke
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Mitten zwischen Dresden und Prag gelegen zieht diese Wald-Fels-Landschaft mit ihrem unverwechselbaren Charakter jeden in ihren Bann, der sich auf die dramatischen Höhenunterschiede, den unmittelbaren Kontakt zum Felsen und den Kontrast zwischen windigen Gipfeln und lieblichem Elbtal, endlosen Wäldern und größeren landwirtschaftlichen Flächen einlässt. So erging es auch den Malern der Romantik, allen voran Adrian Zingg und Anton Graff. Die beiden Schweizer machten sich von der Dresdner Kunstakademie auf, die wilde Felsnatur zu entdecken. Faszinierende Ausblicke, spektakuläre Felsformationen, versteckte Wasserfälle, trutzige Burgen und malerische Dörfer boten reichlich Motive, deren Abbilder künftig viele Besucher hierher locken sollten. Die Namensgebung „Sächsische und Böhmische Schweiz“ soll ebenfalls auf die beiden Künstler zurückgehen. Nicht nur die landschaftlichen Reize lockten die Menschen an. Die Bedeutung von Sandstein und Holz als Rohstoff wuchs immer mehr, zumal sich die schweren Lasten vergleichsweise leicht über die Elbe in das nahe Dresden transportieren ließen.
Rund 500 Jahre Waldnutzung sind dokumentiert, bis
kurz vor der politischen Wende auch in Form von großflächigen Kahlschlägen. Wiederaufforstung vor allem mit Fichte schien der Weg, den nicht nachlassenden wirtschaftlichen Zwängen nachkommen zu können. Beide Nationalparke Sächsische und Böhmische Schweiz müssen mit diesem Erbe umgehen. Naturnahe Wälder blieben vor allem in unzugänglichen Schluchten und auf Felsriffen erhalten. Sie bedeckten bei Gründung des sächsischen Nationalparks 1990 rund ein Drittel seiner Fläche. Nationalparke bezwecken, Natur ohne lenkende Eingriffe ihrer eigenständigen Entwicklung zu überlassen. Außerhalb der Naturzone A hat die Nationalparkverwaltung Wälder so umgestaltet, dass heute rund 57 % des Nationalparks ohne weitere Pflege sich selbst überlassen werden können. Gemäß internationaler Vorgaben wird dieser Anteil mittelfristig auf mindestens 75 % der Nationalparkfläche erweitert werden. Die Pflanzen- und Tierwelt des Elbsandsteingebirges ist weniger durch Artenreichtum gekennzeichnet als vielmehr durch typische, den Reliefextremen angepasste Vertreter der Flora und Fauna. So wächst in den feucht-kühlen Schluchten auf Grund des so genannten „Kellerklimas“ montaner Tannen-(Fichten) Buchenwald (Schluchtwald). Die trockenen Felsriffe mit im Winter eisigen, im Sommer heißen Temperaturen können nur sehr anspruchslose Kiefernwaldgesellschaften besiedeln. In einigen Schluchten sind noch Eiszeitrelikte zu beobachten wie das Gelbe Veilchen. Angepasst an die wilde Felsenwelt haben sich beispielsweise Wanderfalke, Uhu oder Schwarzstorch, die in der Sächsischen Schweiz in den Felsen brüten.
Tourismus hat in der Sächsischen Schweiz eine über 200-jährige Tradition. Historische Berggasthäuser genießen im Nationalpark Bestandsschutz. 400 km bestens markierte Wanderwege erschließen über 100 Aussichten Unser Wald 2 I 2012
Foto: Enrico
Östlich von Bad Schandau befinden sich die stark zerklüfteten Affensteine. und zahllose Schluchten. Intensive Naturerlebnisse für die Menschen auf der einen Seite ermöglichen auch ruhigere Bereiche, in denen die Tierwelt Rückzugsräume behält. Ähnlich konzipiert ist der Bergsport. Über 700 Klettergipfel bieten ein breites Angebot für Kletterer. Es dürfen jedoch nur die einzeln stehenden Klettergipfel beklettert werden. Die weit überwiegende Felsfläche der Massive bleibt damit von Menschen unberührt. Weitere Selbstverpflichtungen enthalten die anspruchsvollen Sächsischen Kletterregeln. Sie sichern die naturverträgliche Ausübung des Klettersports.
Ein hervorragendes Nahverkehrssystem erschließt die Nationalparkregion Sächsische und Böhmische Schweiz für die Besucher. Deutschlands erster Nationalparkbahnhof Bad Schandau ist im Halbstundentakt an das Dresdner S-Bahnnetz und an die EuroCity-Linie Hamburg - Budapest angeschlossen. Von hier erreichen Wanderer alle Highlights diesseits und jenseits der Grenze bequem mit Bus, Fähre oder Bahn. Im wildromantischen Kirnitzschtal fährt Deutschlands einzige Straßenbahn in einem Nationalpark. Die historischen Züge werden zu großem Teil mit Solarstrom angetrieben. Ein deutsch-tschechischer Wanderfahrplan bietet mehr Angebote, als man nutzen kann. Günstige Familientarife machen es schwer, wieder aufs Auto umzusteigen. Naturerlebnis und Entschleunigung in der schönsten Art genießen Gäste auf einer Elbschifffahrt mit den historischen Raddampfern der „Sächsischen Dampfschiffahrt“. Seit 1838 bringen die edlen liebevoll restaurierten Schiffe Gäste von Dresden in die Sächsische Schweiz. Weitere Infos unter www.nationalpark-saechsische-schweiz.de Autor Hanspeter Mayr ist Pressesprecher des Nationalparks Sächsische Schweiz; E-Mail: hanspeter.mayr@smul.sachsen.de
Wald – Nationalparke
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Foto: S. Krömer-Butz
Das Wollgras hat sich an die Lebensbedingungen im Moor gut angepasst.
Geheimnisvolle Moore Julia Hoffmann Moore galten lange Zeit als unheilvoll, unheimlich und gefährlich. Geschichten und Mythen über Menschen und ganze Dörfer, die darin versunken sein sollen, gibt es zu Hauf und von fast jedem Moor. Heute weiß man jedoch, dass Moore keineswegs unheilvoll, sondern vielmehr einzigartige Lebensräume für oftmals sehr seltene Arten sind.
Natur – Moore
Durch die ganz besonderen Wasserund Nährstoffverhältnisse können nur spezialisierte Arten in Mooren überleben. Und auch für unser Klima sind Moore als große CO2-Senken von äußerster Wichtigkeit. Nach dem Ende der letzten Eiszeit kam es in vielen Gebieten zu besonders hohen Niederschlägen. Durch das Schmelzen der Eispanzer wurde weiteres Wasser freigesetzt und zahlreiche Täler, Senken und Niederungen wurden überflutet, wodurch es zur Bildung von Moorgebieten kam.
Wie ein Moor entsteht, war lange Zeit ein Rätsel. Heute kennt man den Vorgang sehr genau und unterscheidet im Allgemeinen zwischen Hoch-, Nieder- und Zwischenmooren. Der Unterschied liegt dabei vor allem darin, aus welcher Wasserquelle das Moor gespeist wird. Hochmoore haben keine Verbindung zum Grundwasser und werden ausschließlich durch Regenwasser gespeist. Dadurch sind
sie sehr nährstoffarm und sauer. Daher können nur wenige besonders gut angepasste Arten hier leben. Für diese stellt eine Veränderung des Nährstoffhaushaltes große Schwierigkeiten dar. Der Nährstoffeintrag, auch Eutrophierung genannt, ist in unserer heutigen Zeit ein zunehmendes Problem. Da die Stoffproduktion der Pflanzen höher liegt, als der Abbau von totem Material im Moor, sammelt sich Pflanzenmaterial an und das Moor wächst. Ein intaktes Moor wächst auf diese Weise rund einen Millimeter pro Jahr. Für einen Torfkörper von etwa zehn Metern muss ein Hochmoor also rund 10.000 Jahre lang wachsen. Dies zeigt die Schwierigkeit, ein zerstörtes Moor wieder zu renaturieren.
Niedermoore bilden sich vor allem in Senken und Niederungen durch Verlandung von Seen oder Versumpfung durch besonders hoch anstehendes Grundwasser. Im Gegensatz zu den Hochmooren werden sie sowohl Unser Wald 1 I 2012
Natur – Moore
durch Regen- als auch durch Grundwasser gespeist. Sie sind somit sehr nährstoffreich und sie sind Lebensraum für sehr gut angepasste und meist sehr selten vorkommende Spezialisten der Tier- und Pflanzenwelt, wie beispielsweise den Großen Feuerfalter, das Wollgras oder die Seggen. Auch beim Niedermoor wächst der Torfkörper nur wenige Millimeter im Jahr. Auf Grund des fast luftdichten Abschlusses im Torf läuft der Zersetzungsprozess nur sehr langsam und unvollständig ab, wodurch neue Torfschichten entstehen.
Als Zwischenmoore bezeichnet
man die Übergangsphase zwischen Nieder- und Hochmoor. Durch ständige Torfneubildung im Niedermoor wird die wachsende Torfschicht zu einer immer größeren Barriere für die Speisung durch Grundwasser. Das Wachstum von Pflanzen im Moor entzieht dem Boden Nährstoffe. Nach und nach sinkt der Nährstoffgehalt und das Niedermoor wird zum Hochmoor.
Moore sind nicht nur als Lebensraum seltener Arten besonders wichtig. Sie dienen als Grundwasserfilter und können einzelne Regionen als Rückhaltefläche vor Hochwasser schützen. Bei Starkregen können sie sich vollsaugen wie ein Schwamm und so die Abflussgeschwindigkeit des Regenwassers verlangsamen. Wichtig für den Klimaschutz ist der Erhalt der Moore, da durch deren Zerstörung und die Nutzung des Torfs klimawirksame Gase, wie beispielsweise CO2, freigesetzt werden, die vorher in 11.000 Jahren festgelegt wurden. Die Entwässerung und Nutzung der Moore verursachen rund 10 % des weltweiten CO2-Ausstoßes.
Zwar sind nur etwa 3 % der Erde von Mooren bedeckt, dennoch sind in ihnen circa ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs gebunden. Heute sind bis zu 95 % der Moorflächen zerstört oder werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Neben der Nutzung des Torf ist vor allem die Entwässerung der Moore ein Hauptpro-
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blem. Durch die Entziehung des Wassers schrumpft der Torf, die Mooroberfläche sackt ein und Sauerstoff kann in den zuvor wassergesättigten Boden gelangen. Es kommt zur Freisetzung von Nährstoffen und Gasen und das Moor wird von der Kohlenstoffsenke zur Kohlenstoffquelle. Ein ähnliches Problem stellt hier die fortschreitende Klimaerwärmung dar, die zum Austrocknen der Moore führt. Noch aus einem anderen Grund sind die Moore ein Juwel: Aus der Zusammensetzung des Torfs lassen sich frühere Vegetations- und Klimaverhältnisse ablesen und oftmals findet man Spuren ehemaliger Nutzung und Besiedlung. Moore gelten daher als wichtige Archive der Natur- und Kulturgeschichte, die Aufschluss über die Vergangenheit geben. Autorin Julia Hoffmann ist Projektkoordinatorin beim SDW-Bundesverband; E-Mail: julia.hoffmann@sdw.de
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Natur – Moore
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Fotos: H. Rothacher
Hirschkäfer-Männchen bei einem Kommentkampf, dem Rivalen-Kampf um ein Weibchen.
Der Hirschkäfer – Symbol für naturnahe Umwelt Bernhard Klausnitzer
War schon die Große Kerbameise (Formica exsecta) als Insekt des Jahres 2011 eine Wahl, die es ermöglichte, den Wald als vielfältigen und naturnahen Lebensraum in das öffentliche Interesse zu rücken, so gilt das für den Hirschkäfer (Lucanus cervus) als Insekt des Jahres 2012 gleichermaßen. Man sieht in ihm gern ein Glied der Waldfauna – das stimmt auch, aber nicht ganz.
Wald – Tiere
Als wärmeliebende Tierart besiedelt er auch baumbestandenes Offenland, z. B. alte Obstgärten. Zuerst denkt man beim Hirschkäfer an alte Eichen als unmittelbaren Lebensbereich, auch das ist richtig, aber der Hirschkäfer ist plastischer – auch andere Laubbaumarten eignen sich als Brutsubstrat. Schauen wir deshalb zuerst auf den Lebenslauf.
Etwa im Mai schlüpfen zunächst die Männchen aus dem Boden. Ihr erster Weg führt sie zu Saftstellen, die sich meist an alten Eichen finden. Mehrere Kilometer können in einer Flughöhe bis zu 10 m zurückgelegt werden. Der Flug der großen Käfer ist beeindruckend: laut brummend, mit einer Geschwindigkeit von 4 bis 7 km/h wird eine Saftstelle aufgesucht. Die meisten Individuen bleiben in der
Umgebung ihres Entwicklungsortes. Je weiter die Tiere fliegen müssen, desto größer werden die Verluste. Es ist also wichtig, Lebensräume zu erhalten, wo Brutsubstrat und Saftstellen nahe beieinander liegen. Die Saftmale sind unerlässlich, sie sind Treffpunkt der Geschlechter und dienen als Nahrungsquelle. Unterkiefer und Unterlippe formen ein großes, gefiedertes, gegabeltes, gelbliches „Pinselchen“, mit dem der Saft aufgenommen wird. Der Baumsaft ist nicht nur Nahrung, er enthält auch Schlauchpilze, die für die Reifung der Keimzellen erforderlich sind. Die Weibchen kommen etwas später aus der Erde, sie fliegen selten, sondern laufen meist zu den Saftmalen. Sobald ein Weibchen eingetroffen ist, werden weitere Männchen angelockt, denn es Unser Wald 2 I 2012
Wald – Tiere
gibt Sexuallockstoffe (Pheromone) ab. Nun kommt es zu Rivalenkämpfen der Männchen untereinander. Mit den „geweihartigen“ Oberkiefern versuchen sie, einander herunterzuwerfen – diese Kommentkämpfe haben sicher zu einem Vergleich mit dem Rothirsch eingeladen und den Namen „Hirsch“käfer mit verursacht. Der Sieger stellt sich über das Weibchen, wobei die Köpfe in die gleiche Richtung zeigen und hindert mit seinen Mandibeln (Oberkiefer) das Weibchen am Fortlaufen. Das Männchen bleibt in dieser Stellung unter Umständen mehrere Tage und verteidigt die Leckstelle und das Weibchen. Schließlich erfolgt die Paarung.
Nach Beendigung der Paarung
verlässt das Weibchen die Saftstelle und sucht einen weißfaulen Wurzelstock (bevorzugt Eiche) auf und gräbt sich neben diesem 30 – 50 cm tief in die Erde ein. An der Außenseite des Wurzelholzes werden die Eier abgelegt. Dann kommt das Weibchen wieder zu einer Saftstelle zurück. Es muss Nahrung aufnehmen, und es kommt zu einer erneuten Paarung, an die sich wieder eine Eiablageaktion anschließt. Dieser Zyklus wiederholt sich mehrere Male. Insgesamt werden 50 – 100 Eier abgelegt. Die weißlich-gelben, leicht ovalen Eier haben einen Durchmesser von 3,0 x 3,4 mm, ihr Gewicht beträgt 0,02 g. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen die Larven. Sie ernähren sich von mehr oder weniger in Zersetzung befindlichem, morschem, feuchtem, verpilztem Holz, das sie mit der Zeit zu Mulm umsetzen und abbauen. Die Larven häuten sich zweimal, die drei Stadien unterscheiden sich in ihrer Größe erheblich und erreichen schließlich eine Länge von 100 – 120 mm. Für ihre Entwicklung benötigen sie meist fünf Jahre, es können aber auch sechs bis acht Jahre bis zur Verpuppung vergehen. Ein besonderes Kennzeichen der Hirschkäferlarven ist das Vorhandensein eines Stridulationsorgans (Lauterzeugung durch Reiben) auf der Rückseite der Hüften der Mittelbeine und der Vorderseite der Schenkelringe der Hinterbeine.
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Durch Reiben gegeneinander können Töne erzeugt werden. Der Laut besteht aus einem kurzen Knarren, das manchmal wiederholt wird.
Die Larve fertigt während zwei
bis drei Wochen aus Erde und Mulm 15-20 cm tief in der Erde in der Umgebung des Brutsubstrates einen bis faustgroßen ovalen Kokon an, der als Puppenwiege dient. Seine Wände sind bis zu 20 mm dick und innen mit Nahrungsbrei und pilz- und bakterienhemmenden Sekreten geglättet und verfestigt. Der Kokon der männlichen Larve ist wesentlich größer, vor allem länger als der eines Weibchens. Es muss Platz bereitgestellt werden für die Mandibeln, die der geschlüpfte männliche Käfer ausgestreckt hält (an den Puppen sind die Oberkiefer der Männchen nach der Bauchseite eingeschlagen!). Dieses Verhalten ist äußerst bemerkenswert, man sagt „genetisch fixiert“. Nach etwa sechs Wochen schlüpfen die Käfer, bleiben aber den Winter über im Boden, den sie erst im Frühjahr verlassen. Wir haben gesehen, dass der Hirschkäfer nicht gerade zu jenen Insekten gehört, die zu Massenvermehrungen neigen. Im Gegenteil, seine Bestände gehen zurück, die Ursachen liegen vor allem im Mangel an den beiden wichtigen Säulen im Leben eines Hirschkäfers: Saftstellen und ein geeignetes Brutsubstrat. Hinzu kommt eine zunehmende Isolierung der Vorkommen mit einer daraus folgenden Verringerung des genetischen Austauschs. Der Rückgang hat dazu geführt, dem Hirschkäfer besonderen Schutz angedeihen zu lassen. Die Bundesartenschutzverordnung stuft ihn hoch ein, die Roten Listen bescheinigen einen hohen Gefährdungsgrad, vor allem aber ist er im Anhang II der FFH-Richtlinie genannt. Er ist damit eine Tierart von allgemeinen Interesse, und es ist Pflicht, den Fortbestand durch geeigneten Schutz zu sichern, auch muss die Entwicklung der Bestände überwacht werden.
Was kann man tun? Mangelt es an geeignetem Entwicklungssubstrat können „Hirschkäferwiegen“ Hilfe bieten, für die es gute Erfahrungen
Hirschkäfer-Larven aller drei Stadien. gibt. Saftstellen lassen sich hingegen nur schwer mit menschlicher Hilfe erzeugen, deshalb ist die Erhaltung von Vorhandenem besonders wichtig. Saftflüsse werden meist durch Frostrisse, Windbruch und Blitzschlag hervorgerufen. Ihre Existenzzeit reicht von einer Vegetationsperiode bis zu mehreren Jahren. Hilfe kann die Unterschutzstellung geeigneter Habitate und damit die Erhaltung alter Laubbäume bringen sowie die Vermeidung weiterer Verinselung und Isolierung der noch vorhandenen Populationen. Schirmherr für das Insekt des Jahres 2012 ist Forstdirektor Hubertus Kraut (Potsdam), und es gibt zahlreiche Aktivitäten zur Erfassung („HirschkäferVolkszählungen“), zum Schutz (Weiterentwicklung der „Hirschkäfermeiler“) und vor allem auch im Hinblick auf waldpädagogisches Wirken, z. B. durch Forstmeister Klaus Radestock und Revierförster Ralf Bekker. Die SDW ist seit letztem Jahr Mitglied im Kuratorium „Insekt des Jahres“.
Autor Prof. Dr. sc. nat. Dr. rer. nat. h. c. Bernhard Klausnitzer ist Zoologe und befasst sich vor allem mit der Erforschung von Käfern; E-Mail: klausnitzer.col@t-online.de
Wald – Tiere
Wälder der Welt
Eine Posterserie zum Internationalen Jahr der Wälder
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buchenwälder
sind die dominierende natürliche Vegetation der sommergrünen Laubwälder im Tief-, Hügel-, und Bergland Mitteleuropas. Die Buche als konkurrenzstarke Schattbaumart prägt das Erscheinungsbild der Wälder. Je nach Region, Meereshöhe, Wasserhaushalt, Basen- und Nährstoffausstattung der Böden zeigen Buchenwälder eine unterschiedliche Artenzusammensetzung. Häufige Begleitbaumarten sind Traubeneiche, Esche, Bergahorn, Hainbuche und Linde, aber auch Tanne und Eibe.
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Mäßig warmes, maritim beeinflusstes Tief- und Berglandklima. Die Höhe der Niederschläge ist zu allen Jahreszeiten größer als die Verdunstung. Typisch ist eine 4 bis 6 Monate dauernde warme Vegetationszeit (Tagesmittel von über 10°C) und eine 3 bis 4 Monate dauernde Winterzeit mit Temperaturen wenig unter 0°C.
impressum: Posterserie „Wälder der Welt“: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, www.sdw.de Konzeption: SDW Landesverband Bayern e.V., Ludwigstraße 2, 80539 München, www.sdw-bayern.de Fotos: © aid infodienst Bonn, Institut für Weltforstwirtschaft, G. Aas/ÖBG, L. Albrecht, W.A. Bajohr, D. Stahl/LBV, N. Wimmer, Ch. Moning/LBV; Fotolia.com: T. Dietrich, C. Eder, K. Jähne, lenana, lillehorn, A. Mörath, S. Thiermayer; Shotshop.com: H. Fuchs; Wikimedia: Först, Hahneburger, Haynold, Kulac, A. Salo Quellen: www.climatediagrams.com
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Bach- und Flusstäler durchziehen die Landschaften als pulsierende Lebensadern. An der Nässegrenze des Waldes kommen hier Au-, Sumpf- und Bruchwälder vor, die zeitweise im Jahr überschwemmt sind. Bruchwälder sind durch einen hohen Grundwasserspiegel dauernd nass und die oberen Bodenschichten werden von Torf gebildet. Dominierende Baumart ist die Schwarzerle. Im Unterschied dazu sind Auwälder, die entlang von Fließgewässern vorkommen, durch periodische Überflutungen und Sedimentablagerungen geprägt.
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sind die Wälder der montanen und subalpinen Höhenstufe der höheren Mittelgebirge und Hochgebirge Europas wie der Alpen. In der Montanstufe wachsen Bergmischwälder vor allem mit Buche, Tanne und Fichte. Schluchtwälder, Schutthänge und schneereiche Lagen sind reich an Bergahorn und Bergulme. In der subalpinen Stufe bis zur Waldgrenze dominieren Gebirgsnadelwälder aus Fichte, Kiefer, Lärche und Zirbe.
Eine Posterserie zum Internationalen Jahr der Wälder
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ist kühl bis kalt und frostreich. Mit zunehmender Meereshöhe nehmen die Temperaturen ab, die Niederschläge und vor allem die Schneemengen zu. Die Vegetationszeit (Tagesmittel über 5°C) ist kurz und beträgt im Bergmischwald 160 bis 200 Tage, im Gebirgsnadelwald weniger als 160 Tage. Die Wintertemperaturen liegen deutlich unter 0°C.
impressum: Posterserie „Wälder der Welt“: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, www.sdw.de Konzeption: SDW Landesverband Bayern e.V., Ludwigstraße 2, 80539 München, www.sdw-bayern.de Fotos: © aid infodienst Bonn, Institut für Weltforstwirtschaft, G. Aas/ÖBG, L. Albrecht, W.A. Bajohr, D. Stahl/LBV, N. Wimmer, Ch. Moning/LBV; Fotolia.com: T. Dietrich, C. Eder, K. Jähne, lenana, lillehorn, A. Mörath, S. Thiermayer; Shotshop.com: H. Fuchs; Wikimedia: Först, Hahneburger, Haynold, Kulac, A. Salo Quellen: www.climatediagrams.com
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Die amphibischen Wälder sind stärker von der Bodenfeuchte als vom Klima geprägt. Es gibt aber klimatisch bedingte Abwandlungen. So sind Schwarzerle, Flatterulme und Stieleiche für Niederungen und Stromtäler tieferer Lagen typisch, während an Oberläufen und Quellsümpfen im Gebirge Grauerle und Fichte vorkommen.
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Wälder der Welt
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Au-, Sumpf- und Bruchwälder kommen fast überall in Mitteleuropa vor und sind ganz von fließendem, stehendem www.obg.uni-bayreuth.de oder Niederschlags-Wasser geprägt.
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Eichenwälder kommen unter sehr unterschiedlichen Klimabedingungen vor, von nemoral bis submediterran, von ozeanisch bis subkontinental. Für das Gedeihen von Eichen ist lediglich eine ausreichend lange Vegetationszeit erforderlich, damit die Eicheln ausreifen können. Eichenwälder gibt es deshalb vor allem im Tiefund Hügelland.
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wachsen dort, wo die Schattbaumart Buche aus standörtlichen, aus arealgeografischen oder aus Gründen der historischen Waldnutzung fehlt. Je nach Klima, Lage und Boden dominieren die Stiel- oder Traubeneiche sowie in sehr warmen Lagen auch die Flaumeiche. Häufigere Begleitbaumarten sind Hainbuche, Linde und Ulme, typisch auch das Vorkommen seltener Baumarten wie Elsbeere und Wildbirne.
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gesamtniederschlag/ jahr 625 mm durchschnittstemperatur/ jahr 10,5 °c
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Posterserie „Wälder der Welt“: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, www.sdw.de Konzeption: SDW Landesverband Bayern e.V., Ludwigstraße 2, 80539 München, www.sdw-bayern.de Fotos: © aid infodienst Bonn, Institut für Weltforstwirtschaft, G. Aas/ÖBG, L. Albrecht, W.A. Bajohr, D. Stahl/LBV, N. Wimmer, Ch. Moning/LBV; Fotolia.com: T. Dietrich, C. Eder, K. Jähne, lenana, lillehorn, A. Mörath, S. Thiermayer; Shotshop.com: H. Fuchs; Wikimedia: Först, Hahneburger, Haynold, Kulac, A. Salo Quellen: www.climatediagrams.com
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franKreich/ orleans (•siehe Karte)
Niederschlag in mm
Mäßig warmes, maritim beeinflusstes Tief- und Berglandklima. Die Höhe der Niederschläge ist zu allen Jahreszeiten größer als die Verdunstung. Typisch ist eine 4 bis 6 Monate dauernde warme Vegetationszeit (Tagesmittel von über 10°C) und eine 3 bis 4 Monate dauernde Winterzeit mit Temperaturen wenig unter 0°C.
Verbreitung in mitteleuropa Institut für
www.sdw.de
D
Klima
www.lwf.bayern.de
www.vti.bund.de
www.obg.uni-bayreuth.de
Eine Posterserie zum Internationalen Jahr der Wälder
Wälder der Welt
Eine Posterserie zum Internationalen Jahr der Wälder
Wälder der Welt
Eine Posterserie zum Internationalen Jahr der Wälder
Tropische Feuchtwälder
malaysia/ Kuching (•siehe KarTe)
Niederschlag in mm 500
Temperatur in °C 40
gesamtniederschlag/ jahr 4158 mm durchschnittstemperatur/ jahr 25,7 °c
400
30
Tropische Trockenwälder 20
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gross-schmeTTerling
Nördlicher Wendekreis
Äquator
Südlicher Wendekreis
0
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50
-40
0
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indonesisches ndonesisches dorf am fluss
grüne agame
VerbreiTung
250
200
Tropische feuchTwälder wälder
kommen zwischen dem Wendekreis des Krebses 23°26’ N und dem Wendekreis des Steinbocks 23°26’ S vor. Sie können sich als immergrüne oder regengrüne Feuchtwälder von den Tiefebenen bis in montane Regionen erstrecken (Wolkenwälder). Die größten Vorkommen befinden sich im Amazonas- und Kongobecken sowie im insularen SO-Asien. Unberührte Naturwälder (Primärwälder) können eine sehr hohe floristische und faunistische Vielfalt aufweisen. Großbäume erreichen bis 60 m Höhe. Durch Umwandlungen gehen jährlich ca. 13 Mio. ha tropischer Wälder verloren. ein KooperaTionsprojeKT Von:
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impressum:
www.vti.bund.de
Temperatur in °C 40
500
lemur
www.obg.uni-bayreuth.de
Nördlicher Wendekreis
Äquator
Südlicher Wendekreis
gesamtniederschlag/ jahr 578 mm durchschnittstemperatur/ jahr 19,1 °c
400 350
20 10
Mangrovenwälder
holzkohlegewinnung
250
0
200
-10
150
-20
100
-30
50
-40
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sTrahlenschildkröTe
Tropische Trockenwälder
nehmen rund 250 Mio. ha Fläche ein. Sie erstrecken sich weit über die Wendekreise hinaus und bilden den Übergang von feuchteren Waldformationen zu den Dornsavannen und Halbwüsten. Es sind niedrige, lichte, an Trockenheit angepasste, artenarme Wälder, die Anpassungs ihre Blätter in der Trockenzeit abwerfen und spezielle Anpassungsmechanismen entwickelt haben. Die größten Areale liegen in Afrika südlich der Sahara, in Mittel- und Südamerika im Regenschatten der Gebirge und im Chaco sowie in Australien. Besonders in Afrika sind Trockenwälder und angrenzende Savannen sehr wildreich. Feuer stellen für Trockenwälder eine große Gefährdung dar.
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www.obg.uni-bayreuth.de
Nördlicher Wendekreis
Äquator
40 30 20
350
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Boreale Wälder 250
0
200
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0
bengaliSCHer tiger
ven
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Temperatur in °C
gesamtniederschlag/ jahr 1739 mm durchschnittstemperatur/ jahr 26,9 °C
500 400
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KliMa
MangrovenWälder
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20 10
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Wapiti
Posterserie „Wälder der Welt“: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, www.sdw.de Konzeption: SDW Landesverband Bayern e.V., Ludwigstraße 2, 80539 München, www.sdw-bayern.de Fotos: © aid infodienst Bonn, Institut für Weltforstwirtschaft, G. Aas/ÖBG, L. Albrecht, W.A. Bajohr, D. Stahl/LBV, N. Wimmer, Ch. Moning/LBV; Fotolia.com: T. Dietrich, C. Eder, K. Jähne, lenana, lillehorn, A. Mörath, S. Thiermayer; Shotshop.com: H. Fuchs; Wikimedia: Först, Hahneburger, Haynold, Kulac, A. Salo Quellen: www.climatediagrams.com
Verbreitung Institut für
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30
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iMpreSSuM:
ein KooperationSprojeKt von:
www.sdw.de
Temperatur in °C
gesamtniederschlag/ jahr 213 mm Durchschnittstemperatur/ jahr -10,2 °c
400
sind tropische Waldgesellschaften, die im Bereich des Gezeitenhubs am ist durch ganzjährig hohe Temperaturen und Niederschläge Meer oder im Mündungsbereich von Flüssen gedeihen. Ihre Verbreitung gekennzeichnet. Das feucht-heiße Klima erreicht MittelStandortfak geht kaum über die Wendekreise hinaus. Beherrschender Standortfaktemperaturen von 22 bis 28°C und Niederschläge von 2.000 bis tor ist die periodische Überschwemmung mit Salzwasser. Luftwurzeln über 4.000 mm. Allerdings spielen die Niederschläge für die gewährleisten den lebensnotwendigen Gasaustausch während der Mangroven kaum eine Rolle, da sie ihren Wasserbedarf aus dem Überflutung, Stelzwurzeln sichern die Standfestigkeit. Bei einigen Arten Meer- bzw. Brackwasser decken. keimen die Samen bereits an der Mutterpflanze aus und fallen später wie ein Senkblei in den Schlick. Mangroven tragen wesentlich zum Küstenschutz bei und erfüllen wichtige ökologische Funktionen im semi-terrestrischen Bereich. Mangroven sind stark von Umwandlungen bedroht. Dreizehenspecht KanaDische rocKy mountains
Südlicher Wendekreis
russLanD/ jaKutsK (•siehe Karte)
Niederschlag in mm
-50
500
Posterserie „Wälder der Welt“: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, www.sdw.de Konzeption: SDW Landesverband Bayern e.V., Ludwigstraße 2, 80539 München, www.sdw-bayern.de Fotos: © aid infodienst Bonn, Institut für Weltforstwirtschaft, G. Aas/ÖBG, L. Albrecht, W.A. Bajohr, D. Stahl/LBV, N. Wimmer, Ch. Moning/LBV; Fotolia.com: T. Dietrich, C. Eder, K. Jähne, lenana, lillehorn, A. Mörath, S. Thiermayer; Shotshop.com: H. Fuchs; Wikimedia: Först, Hahneburger, Haynold, Kulac, A. Salo Quellen: www.climatediagrams.com
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indien/ KalKutta (•SieHe Karte)
Niederschlag in mm
ist durch 5 bis 7 aride Monate gekennzeichnet. Die Höchsttemperaturen können 40°C überschreiten. Die Niederschläge erreichen bis zu 700 mm im Jahr, allerdings können große Unterschiede im Gesamtniederschlag und in der Niederschlagsverteilung auftreten.
verbreitung Institut für
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F
klima
Mangro impressum:
ein kooperaTionsprojekT Von:
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30
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simbabwe/ bulawayo (•siehe karTe)
Niederschlag in mm
ist durch ganzjährig hohe Temperaturen und Niederschläge gekennzeichnet. Das feucht-heiße Klima mit Mitteltemperaturen von 22 bis 28°C und Niederschlägen von 2.000 bis über 10.000 mm ermöglicht schnelles Pflanzenwachstum. Die Temperaturschwankungen im Tagesverlauf sind größer als im ganzen Jahr, weshalb man von „Tageszeitenklima“ spricht. Nur im Einwirkungsbereich der Passatwinde sorgen NO- und SO-Monsun für eine saisonale Niederschlagsverteilung.
VerbreiTung Institut für
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F
Klima
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Nördlicher Wendekreis
Äquator
Südlicher Wendekreis
boreaLe WäLDer,
in Russland auch Taiga genannt, kommen in der nördlichsten Vegetationszone zwischen ca. 50° N und 70° N vor, die noch Wälder ausbildet. Sie reichen, ausschließlich auf der Nordhalbkugel, von Alaska und Kanada über Fennoskandien und Russland bis nach NO-China und in die O-Mongolei. Je weiter im Norden, desto lückenhafter sind die Wälder. Es dominieren Nadelbäume wie Fichten, Kiefern, Tannen und Lärchen, mit langen, schmalen Baumkronen, die dem Schnee wenig Angriffsfläche bieten. Die häufigsten Laubbäume sind Birken, Weiden und Pappeln. Obwohl das Baumwachstum wegen des kalten Klimas gering ist, beherbergen diese Wälder große, bislang nur wenig genutzte Holzvorräte. ein KooperationsprojeKt Von:
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Die Jahresniederschläge im ozeanisch geprägten Teil erreichen 400 bis über 600 mm, mit zunehmender Kontinentalität sinken sie auf 200 mm und weniger. Charakteristisches Merkmal sind Permafrostböden in Teilen Russlands, Kanadas und Alaskas, womit bis in große Tiefen (mehrere 100 m) durchfrorene Böden gemeint sind. Sie tauen im Sommer auf einige Dezimeter Tiefe auf.
impressum: Posterserie „Wälder der Welt“: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, www.sdw.de Konzeption: SDW Landesverband Bayern e.V., Ludwigstraße 2, 80539 München, www.sdw-bayern.de Fotos: © aid infodienst Bonn, Institut für Weltforstwirtschaft, G. Aas/ÖBG, L. Albrecht, W.A. Bajohr, D. Stahl/LBV, N. Wimmer, Ch. Moning/LBV; Fotolia.com: T. Dietrich, C. Eder, K. Jähne, lenana, lillehorn, A. Mörath, S. Thiermayer; Shotshop.com: H. Fuchs; Wikimedia: Först, Hahneburger, Haynold, Kulac, A. Salo Quellen: www.climatediagrams.com
Institut für
www.sdw.de
KLima
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Die Ära der Ökologie Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für jeden Ökobewegten. Auf über 700 Seiten erweckt Joachim Radkau das Zeitalter der Ökologie in seiner ganzen Vielgestaltigkeit und globalen Bedeutung zum Leben. Er widmet den Vorläufern der Bewegung im 18. und 19. Jahrhundert zwar einige Aufmerksamkeit, doch er setzt seinen Schwerpunkt ganz eindeutig auf die Entwicklung der letzten 40 Jahre, also einem Zeitraum, den die meisten der heutigen Leser ganz oder teilweise miterlebt haben. Mit dem Lesen begibt man sich auf eine Reise in die eigene Vergangenheit! Das Buch berichtet über ausschlaggebende Ereignisse und Erfahrungen wie die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl genauso wie über den Mythos des deutschen „Waldsterbens“ und beleuchtet die Zusammenhänge mit anderen historischen Strömungen. Portraits von Organisationen wie Friends of the Earth oder Greenpeace und charismatische Vorkämpferinnen wie Rachel Carson, Petra Kelly und die Chinesin Dai Qing ergänzen den Rundblick. Joachim Radkau Die Ära der Ökologie Verlag C.H.Beck ISBN-13 978-3406613722 Preis: 29,95 €
Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten In der be-
kannten aid-Broschürenreihe „Wissen in Bestform“ ist ein neuer Band über Heil- und Gewürzpflanzen erschienen, der für alle Kleingärtner von großem Interesse ist. Kräuter vom eigenen Balkon oder aus dem Garten sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch besonders praktisch. Viele Menschen entscheiden sich, Kräuter selbst anBücher & Co.
Bücher & Co.
zubauen und freuen sich, ihre Speisen täglich frisch und nach Belieben schmackhaft und bekömmlich würzen zu können. Auch Heil- und Duftkräuter liegen im Trend und finden in vielen Gärten ihren Platz. Bleibt nur noch die Qual der Wahl: Welche Pflanzen sollen es sein? Bei der Auswahl aus der riesigen Vielfalt hilft das frisch überarbeitete und um zehn Arten erweiterte aid-Heft „Heil- und Gewürzpflanzen aus dem eigenen Garten“. Insgesamt 76 Heil- und Gewürzpflanzen stellt das Heft in übersichtlichen Steckbriefen vor. Jede Pflanze präsentiert sich dabei in Wort und Bild. Neben den Kulturansprüchen sind jeweils die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten in Küche und Naturheilkunde erläutert. Zusätzlich werden Verfahren zum Konservieren erklärt und Tipps für die Gartenanlage gegeben. Kräuterliebhaber finden so garantiert die richtigen Arten für ihren Garten und ihre Küche. Das Heft (Bestellnummer: 1192) kann für 3,00 Euro unter www.aid.de bestellt werden.
Wir sind jung und brauchen die Welt Sie nutzt die Macht der Neuen
Medien und kennt in ihrem Enthusiasmus keine Grenzen: Die Jugend der Welt will ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen und den Klimawandel stoppen. Der Autor Daniel Boese hat sich in diese neue Jugendbewegung hineinbegeben, Aktivisten in Indien besucht, Atomkraftgegner in Gorleben interviewt und auf dem Kopenhagener Klimagipfel recherchiert. Auf 251 Seiten beschreibt er begeistert über seine Begegnungen und Erkenntnisse. Das Buch macht deutlich, dass die jungen Klimarevolutionäre voller Ideen stecken, wild entschlossen sind und in verschiedenen Unternehmen, Prominenten und der IT-Branche mächtige Verbündete gefunden haben.
Der Enthusiasmus, den die beschriebenen jungen Charaktere an den Tag legen, ist in der Tat ansteckend und wird dem Leser von der ersten Seite des Buches an eindrucksvoll vermittelt. Legt man am Ende das Buch weg, so ist man beeindruckt vom Engagement, das beschrieben wird und hat das gute Gefühl, dass tatsächlich etwas passiert und die dargestellten Intitiativen wirklich etwas erreichen können. Daniel Boese Wir sind jung und brauchen die Welt ISBN-13 978-3865812520 Preis: 14,95 €
Unter meinen Schwingen der Wind Die Störche Adebar und
Schneeweiß sind zwar Geschwister und schlüpfen im selben Nest, dennoch treibt sie ihr Instinkt in zwei ganz unterschiedliche Richtungen. Durch das Gebiet, in dem sie geboren werden verläuft die sogenannte Zugscheide, an der sich die beiden Zugrouten über Gibraltar oder den Bosporus trennen. Beide Störche fliegen auf unterschiedlichen Wegen nach Afrika und erleben viele spannende Abenteuer und Überraschungen. Sehr naturnah und wortreich beschreibt Rebecca Netzel in ihrem Buch die Reise aus der Sicht der beiden Störche. Die Autorin beschreibt in diesem sorgfältig zoologisch recherchierten Roman in ansprechender Erzählform Wissenswertes und Interessantes über die schützenswerten Großvögel. Ein schönes Lese- und Vorlesebuch für Kinder und Erwachsene! Rebecca Netzel Unter meinen Schwingen der Wind Triga-Verlag ISBN 978-3-89774-781-4 Preis: 11,50 €
Unser Wald 2 I 2012
Wald. Deine Natur.
Natur des Jahres | 2012 Die Europäische Lärche Baum des Jahres – Die Europäische Lärche ist der einzige heimische Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln abwirft. Von Natur aus kommt sie nur in vier relativ kleinen Verbreitungsgebieten vor und entsprechend werden vier Unterarten unterschieden: die Alpen-, Sudeten-, Karpaten- und Polen-Lärche. Deutschland ist nur kleinflächig in den Allgäuer Alpen betroffen, aber schon seit dem 16. Jahrhundert wird sie landesweit angebaut. Die Europäische Lärche ist eine Baumart des kontinental geprägten Klimas. Als Lichtbaumart mit Pioniercharakter und Winterfrosthärte kommt sie im Alpenraum in Höhenlagen bis 2.500 m vor und bildet dort mitunter die Waldgrenze. Zudem ist sie ausgesprochen sturmfest und widerstandsfähig gegen Schneebruch. Lärchenstreu ist schwer zersetzlich, weshalb sie insbesondere als Beimischung in Buchenwäldern empfohlen wird. Europäische Lärche
Foto: R. Roloff
Dohle
Lärchenholz gehört zu den härtesten heimischen Nadelhölzern und ist wegen des hohen Harzgehaltes wetterfest und unter Wasser jahrhundertelang haltbar. Neben Innenausbau und Möbelbau kann es sehr gut im Außenbereich (Fassadenverkleidungen, Fensterrahmen, Dachschindeln) oder Wasserbau (Bottiche, Schiffsbau) verwendet werden. Foto: M. Vollborn
Steckbrief Name: Europäische Lärche (Larix decidua) Alter: bis 600 (-800) Jahre Höhe: bis 54 Meter Rinde: im Alter bis zu 10 cm dicke Borke, rotbraun, tiefgefurcht Nadeln: bis 30 mm lang und 0,5 mm breit, biegsam und weich; an Kurztrieben rosettig in Büscheln, an Langtrieben einzeln schraubig angeordnet Blüte: einhäusig, getrenntgeschlechtlich; männliche Kätzchen sind 1 cm groß und schwefelgelb, die weiblichen Blüten bis 2,5 cm und auffällig dunkelrot Früchte: hellbraune, eiförmige, bis 4 cm lange und 2 cm breite Zapfen; Samenschuppen am oberen Rand nur minimal nach außen gebogen (im Gegensatz zur Japanischen Lärche) Holz: Splint schmal und gelblich; Kern rotbraun, sehr fest und harzreich Vorkommen: weit über ihr natürliches Vorkommen angebaut, v.a. als Vorwald- und Mischbaumart Verbreitung: Mitteleuropa Gewählt vom: Kuratorium „Baum des Jahres“
Die Dohle Vogel des Jahres – Als kleinster Vertreter unserer Raben und Krähen können Dohlen in Einzelfällen bis 20 Jahre alt werden. Sie galten früher als Unglücksbringer, der Krankheiten wie die Pest ankündigte und auf mittelalterlichen Abbildungen waren sie oft zusammen mit Hexen zu sehen. Merklich gebessert hat sich ihr Image durch die Studien des Verhaltensforschers Konrad Lorenz, der fasziniert war von diesen lernfähigen und intelligenten Singvögeln mit ihrem geselligen wie geordneten Kolonieleben. Dohlenpaare sind sich ihr Leben lang treu, bauen gemeinsam mit dem Partner ein Nest und auch die Nestlinge werden von beiden Eltern gefüttert. Als Kulturfolger hatten sich die ursprünglichen Steppenbewohner in der menschlichen Nachbarschaft gut eingerichtet: Hohe Gebäude boten ihnen vorzüglichen Unterschlupf und Weiden, Felder und Wiesen einen reich gedeckten Tisch. Vor allem in Westeuropa geht der Bestand in einigen Regionen stark zurück, da durch den Abriss und die Sanierung alter Gebäude viele Brutplätze verloren gehen und sich mit Intensivierung der Landwirtschaft vielerorts die Nahrungsgrundlagen verschlechtern. In Deutschland brüten nach gegenwärtigem Stand rund 100.000 Dohlenpaare.
Steckbrief Name: Dohle (Coloeus monedula) Aussehen: schwarz-graues Gefieder, kurzer, kräftiger Schnabel und hellblaue Augen Fortpflanzung: Brutzeit April bis Mai; Gelege aus 4 bis 5 Eiern, Brutzeit 17 bis 18 Tage, Jungen nach 30 bis 35 Tagen flügge Nahrung: vorwiegend Insekten und Pflanzensamen, aber auch Fallobst, Eier und Aas; Nahrungssuche meist am Boden Verbreitung: vom Nordwesten Afrikas über beinahe ganz Europa, den Iran, den Nordwesten Indiens bis nach Sibirien Ausgerufen durch: Naturschutzbund Deutschland
In Kooperation mit:
Wald. Deine Natur.
Die Große Höhlenspinne Spinne des Jahres – Die Große Höhlenspinne wird auch Höhlenkreuzspinne genannt, obwohl sie nicht zur Familie der Radnetzspinnen, sondern zu den Streckeroder Kieferspinnen gehört. Sie ist auf Grund ihrer Größe eine der auffälligsten Höhlenbewohner in unseren Breiten. Die Tiere leben ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern mit mittlerer Feuchtigkeit, bei konstanten Temperaturen ab 7°C. Gemieden werden Höhlen mit zu großer Feuchtigkeit und zu hoher Zugluft. Anders als die meisten einheimischen Spinnen, die nur ein Jahr leben, erreicht die Große Höhlenspinne ein Alter von 2 bis 3 Jahren. Das 20 bis 30 cm große Netz der Höhlenspinne ist als stark rudimentär anzusehen und wird selten zum Beutefang genutzt. Sie hält sich überwiegend in der Nähe der Höhlenwand auf, wo sie Asseln, Käfer, Tausendfüßer, überwinternde Schmetterlinge und andere Kleintiere erbeutet. Die Paarung der Spinnen findet meist im Frühsommer statt. Das Weibchen baut von Mitte Juli bis Anfang August einen etwa 2 bis 3 cm großen Kokon, der an einem Fadenstrang aufgehängt wird und ca. 200 bis 300 Eier enthält. Große Höhlenspinne
Foto: Heiko Bellmann
Graue Leistling
Gegen Ende August zerfallen die Eiballen, aber erst im Frühjahr verlassen die Jungspinnen den Kokon. Steckbrief Name: Große Höhlenspinne (Meta menardi) Aussehen: Männchen 11 bis 13 mm, beim Weibchen 14 bis 17 mm groß; insgesamt meist ziemlich dunkle Färbung, Vorderkörper rötlichbraun, Hinterkörper helloder dunkelbraun, jeweils mit schwarzen Zeichnungen und oft mit 2 großen Punkten; die Beine sind braun und schwarz geringelt Lebensraum: leben ganzjährig in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern mit mittlerer Feuchtigkeit, bei konstanten Temperaturen ab 7°C Verbreitung: in Mitteleuropa zumeist im Bergland, besonders häufig in großen Karstgebieten wie der Fränkischen oder der Schwäbischen Alb Ausgerufen durch: European Society of Arachnology
Foto: Marco Gebert
Der Graue Leistling Pilz des Jahres – Der Graue Leistling, auch Graue Kraterelle genannt, ähnelt dem TrompetenPfifferling und tatsächlich ist er mit dem Pfifferling verwandt. Der schmackhafte Speisepilz ist stark gefährdet, mit deutlicher Rückgangstendenz. Von September bis Oktober fruktifiziert der Graue Leistling büschelig in Laubwäldern. Er ist ein Mykorrhizapilz, der insbesondere mit Rotbuchen eine Symbiose eingeht. Entsprechend wächst die Art v.a. in Buchen- und Hainbuchen/Eichen-Wäldern auf eher basenreichen, flachgründigen Böden. Der Fruchtkörper besitzt einen 1 bis 6 cm breiten, glattrandigen, trichterförmigen Hut. Die schwarzbräunliche bis aschgraue Oberseite ist fein seidig-filzig strukturiert. Auf der Unterseite befinden sich bis 1 mm breite, bläulichgrau bis aschgrau gefärbte und weiß bereifte Leisten. Der kahle, abwärts zugespitzte Stiel misst 3 bis 7 cm in der Länge, 2 bis 8 mm in der Breite und hat erst eine graubraune, dann rußgraue Farbe. Geruch und Geschmack sind angenehm.
Steckbrief Name: Graue Leistling (Cantharellus cinereus) Aussehen: 3 bis 7 cm langer, kahler Stiel; glattrandiger, trichterförmiger Hut mit schwarz-braun bis aschgrauer Ober- und gestreifter, bläulich-grauer Unterseite Lebensraum: in Laubwäldern auf eher basenreichen, flachgründigen Böden Verbreitung: in West-, Mittel- und im südlichen Nordeuropa Ausgerufen durch: Deutsche Gesellschaft für Mykologie
Die Gämse Wildtier des Jahres – Die Gämse, von Jägern auch kurz Gams genannt, gehört zur Unterfamilie der Ziegenartigen. Ihr Lebensraum bzw. Rückzugsraum ist der obere Waldgürtel der Hochgebirge. Früher waren sie nachweislich auch in den Mittelgebirgen verbreitet. Das größte Revier Europas befindet sich im Hochschwabgebiet in der Steiermark. Nach Auswilderungen existieren zudem wieder kleine Populationen im Lausitzer Gebirge, im Schwarzwald, den Vogesen, dem Jura sowie auf der Fränkischen Alb. Weibchen und Jungtiere leben in Herden zu 15 bis 30 Tieren. Ein Tier der Herde ist stets als Wächter abgestellt und warnt die anderen bei Gefahr durch einen Pfiff. Zum Winter hin wird der Herdenzusammenhalt lockerer. Böcke leben einzelgängerisch und suchen erst im Spätsommer eine Herde auf; die Paarung erfolgt in der zweiten Novemberhälfte. Gämsen sind durch herabrollende Felsstücke sowie durch Lawinen gefährdet. Die strengen hochalpinen Winter setzen v.a. den Jungtieren zu. Ihre natürlichen Feinde sind Luchs, Wolf und Bär, aber auch der Steinadler kann ein Gamskitz schlagen.
Hirschkäfer
Steckbrief Name: Gämse (Rupicapra rupicapra) Aussehen: 110 bis 130 cm lang, am Widerrist ca. 75 cm hoch; 30 bis 50 kg schwer, gedrungener Körperbau, spitze Ohren; beide Geschlechter tragen bis zu 25 cm lange, drehrunde und an der Spitze rückwärts gebogene Hörner (“Krucken”); Färbung im Sommer schmutzig rotbraun mit schwarzbraunem Aalstrich, unterseits hell rotgelb, an der Kehle fahlgelb; im Winter oben braunschwarz, am Bauch weiß, am Kopf gelblichweiß Fortpflanzung: Paarung im November, nach 6 Monaten Tragzeit 1 (2 bis 3) Junge, werden 3 Monate gesäugt, im 3. Jahr ausgewachsen, Höchstalter bis zu 20 Jahre Nahrung: junge Triebe von Sträuchern (Alpenrose, Erle, Weide, Wacholder, Kiefer), Kräuter, Gräser, im Winter auch aus Moose und Flechten Lebensraum: oberer Waldgürtel der Hochgebirge Verbreitung: gesamte Alpenraum sowie Teile des Balkans und der Karpaten Ausgerufen durch: Schutzgemeinschaft Deutsches Wild
Gämse
Foto: Paul Hermans
Foto: Ralf Bekker
Der Hirschkäfer
Steckbrief
Insekt des Jahres – Obwohl überaus selten, kennt den Hirschkäfer eigentlich jeder. Seinen Namen erhielt er aufgrund der geweihartig vergrößerten männlichen Mandibeln (Oberkiefer). Mit bis zu 9 cm (Weibchen bis 6 cm) sind sie die größten Käfer in Mitteleuropa. Die Männchen brauchen ihr Geweih nur bei Rivalenkämpfen und zum Festhalten der Weibchen während der Paarung. Hirschkäfer schwärmen von Mitte Juni bis Ende Juli an lauen Abenden mit lautem Brummen in Laubwäldern. Nach der Begattung gräbt sich das Weibchen 30 bis 50 cm tief in die Erde ein, um 50 bis 100 weißlich gelbe Eier außen an morsche Wurzelstöcke, vor allem von Eichen, zu legen. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen die Larven, die sich von morschem, feuchtem und verpilztem Holz ernähren. Nach 5, manchmal auch erst nach 6 oder 8 Jahren im Boden bauen sich die Larven einen faustgroßen Kokon. Etwa 6 Wochen nach der Verpuppung schlüpfen die Käfer, bleiben aber den Winter über im Boden. Erst im Frühjahr graben sie sich nach oben durch und leben dort nur wenige Wochen. Es fehlen v.a. geeignete Lebensräume wie totholzreiche Alteichenwälder, weshalb der Hirschkäfer in der Roten Liste als „stark gefährdet“ geführt wird.
Name: Hirschkäfer (Lucanus cervus, von lateinisch lucanu‚ Waldbewohner‘, und cervus ‚Hirsch‘) Aussehen: schwarzbraune Grundfärbung, die Deckflügel und die Mandibeln (Oberkiefer) der Männchen sind braunrot; die Weibchen haben einen schmaleren Kopf und tragen auf der Oberseite ihrer Vorderbeine charakteristische, gelb behaarte runde Flecken Hauptflugzeit: zwischen Ende Mai und Ende Juli Lebensraum: Laubwälder, bevorzugt alte Eichenwälder Vorkommen: Süd-, Mittelund Westeuropa, nördlich bis in den Süden Schwedens Gewählt vom: Kuratorium „Insekt des Jahres“
Wald. Deine Natur.
Die Heidenelke
Neunauge
Foto: Herbert Frei
Neunauge Fisch des Jahres – Neunaugen gehören zur ältesten, noch lebenden Wirbeltierklasse der Erdgeschichte. Sie sind Rundmäuler, denn statt des gewöhnlichen Fischmauls mit Ober- und Unterkiefer haben sie einen kreisförmigen, innen bezahnten Saugmund auf der unteren Seite des Kopfes. Der Körper der Neunaugen ist aalförmig und hat keine Schuppen. Ihr Name geht auf eine falsche Beschreibung zurück, wonach man dem eigentlichen Auge auch die Nasenöffnung und die sieben seitlichen Kiemenspalten als Augen zurechnete - also neun “Augen” auf jeder Körperseite. Bei uns kommen Bach- und Flussneunauge, Ukrainisches Neunauge sowie das Meerneunauge vor. Sie alle laichen im kühlem, sauerstoffreichem Oberlauf von Bächen und Flüssen. Nach dem Schlüpfen vergraben sich die Larven („Querder“) in sandigen Abschnitten und fischen feine Nahrungspartikel (Plankton) aus dem Wasser. Das Larvenstadium ist die längste Lebensphase, denn sie dauert mindestens 5 Jahre. Fluss- und Meerneunauge sind Wanderarten, die bis zu 18 Monate als Parasiten, gewöhnlich nahe der Küste leben. Ihre Beutetiere sind Fische, an denen sie sich festsaugen, Blut trinken und Fleischstücke herausraspeln. Demgegenüber bleibt das Bachneunauge im
Süßwasser und nimmt bis zum Ablaichen keine Nahrung mehr zu sich. Neunaugen wurden fischereilich genutzt und waren als Nahrungsmittel bis ins 20. Jahrhundert beliebt. Durch Verschmutzung und Verbau der Gewässer ist der Bestand stark zurückgegangen und alle Arten von Neunaugen befinden sich heute auf der Roten Liste. Steckbrief Name: Neunaugen (Petromyzontidae) Aussehen: aalförmig, langgestreckter, schuppenloser Körper, der mit einem flossenartigen Rücken- und Schwanzsaum besetzt ist Nahrung: Wanderarten wie Fluss- und Meerneunauge leben parasitisch, als Larven von Plankton Fortpflanzung: laichen im kies- und sauerstoffreichen Oberlauf von Bächen und Flüssen Verbreitung: in Küstengewässern und Süßwasser der kalten und gemäßigten Zonen Ausgerufen durch: VDSF, ÖKF, BfN und VDST
Blume des Jahres – Die mehrjährige Heidenelke bildet kleine Horste oder Rasen und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 40 cm. Die stark verzweigten, aufrechten Stängel tragen schmale Blätter, wie sie für Pflanzen trockener Standorte typisch sind. Die Blüten messen 1 bis 2 cm im Durchmesser und besitzen fünf purpurrote bis lilafarbene Blütenblätter. Diese sind außen gezähnt und tragen einzelne weiße Punkte (wie Heidesand) sowie eine unregelmäßige rote Linie, die zusammen mit den anderen Blütenblättern einen Kreis ergibt. Die Blüten schließen sich abends. Vom Juni bis in den September sind die Blüten der kleinen Nelken zu entdecken. Die Heidenelke ist wämeliebend, weshalb man sie kaum in Höhen über 1.000 Metern findet. Häufig ist sie auf bodensauren Sandtrokken- und Silikatmagerrasen zusammen mit dem Roten Straußgras oder dem Gewöhnlichen Flügelginster anzutreffen. Früher war die Heidenelke in sandigen Gegenden ein allgegenwärtiger sommerlicher Anblick. Wiesen und Trockenrasen wurden jedoch oft umgewandelt oder durch Düngung wurden konkurrenzstärkere Arten gefördert. In vielen Bundesländern wird die Heidenelke daher auf der Roten Liste der gefährdeten Arten geführt. Heidenelke
Steckbrief Name: Heidenelke (Dianthus deltoides) Erscheinung: ausdauernde, krautige Pflanze mit Wuchshöhen von 10 bis 40 cm; kurz behaarter, nur am Grund verzweigter Stängel; gegenständig angeordnete Laubblätter mit einer bis 2,5 cm langen, schmal linealischen, dicht kurz behaarten Blattspreite Blüte: Juni bis September, einzelne, gestielte, fünfzählige, purpurne Blüten Standort: häufig auf bodensauren Sandtrocken- und Silikatmagerrasen; meidet kalkhaltige Böden Verbreitung: fast ganz Europa bis nach West-Sibirien; Flach- bis Hügelland Ausgerufen durch: Stiftung Naturschutz Hamburg & Stiftung Loki Schmidt
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| Elsbeere Tiere in der Stadt
– Baum des Jahres
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Kommentar
Naturschutz gegen Forstwirtschaft? Jens Stengert Mitte Januar findet traditionell die Internationale Grüne Woche statt. Auf dieser Messe geht es hauptsächlich um landwirtschaftliche Produkte, doch auch Umweltthemen werden beleuchtet. Einige Naturschutzverbände nutzten die erhöhte Aufmerksamkeit der Medien, um einen sofortigen Einschlagsverzicht für alte Buchenwälder in den öffentlichen Wäldern Deutschlands zu fordern. Dabei berufen sie sich in ihrer Argumentation auf die 2007 verabschiedete „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ der Bundesregierung. In dieser wurde beschlossen, 5 % der Waldfläche aus der forstlichen Nutzung zu nehmen, um damit die biologische Vielfalt zu fördern. Da die öffentlichen Wälder, also v.a. Wälder in Besitz der Bundesländer, eine besondere Vorbildfunktion haben, wurde diese Forderung schnell umformuliert und eine Flächenstilllegung von 10 % in öffentlichen Wäldern gefordert.
Für die Umweltschutzverbände
wie Nabu, BUND oder Greenpeace stand schnell fest, dass vor allem die Buchenwälder, die für die Biodiversität eine besondere Bedeutung haben, aus der Nutzung herausgenommen werden sollen. Seit dem Beschluss 2007 wird untersucht, wieviel Prozent der Waldfläche schon jetzt nicht mehr forstlich genutzt werden. Nun also die neue Forderung nach einem sofortigen Einschlagstopp, damit die Buchenwälder nicht weiter durch forstliche Maßnahmen „zerstört“ werden. Den Forstbetrieben wird dabei vorgeworfen, durch die Ernte alter Buchen nur an einem kurzfristigen Gewinn orientiert zu sein. Zur Untermalung der Schutzbedürftigkeit der Buchenwälder in Kommentar
Deutschland werden diese mit dem Amazonas in Brasilien verglichen.
Die Forstseite sperrt sich gegen diese Vorwürfe und untermauert dies mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit, nach dem seit fast 300 Jahren die Wälder bewirtschaftet werden. Der Wald ist heute zum größten Teil das Ergebnis einer langen Nutzung. Die Zahlen der Bundeswaldinventuren haben zudem gezeigt, dass der Anteil alter Laubwälder in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat. Die SDW unterstützt die „Nationa-
le Strategie zur biologischen Vielfalt“ genauso wie die im Jahr der Wälder beschlossene „Waldstrategie“. Wir müssen mehr Wälder der natürlichen Entwicklung überlassen. Dadurch werden Arten, die auf die Zerfallsphase in Wäldern angewiesen sind, profitieren. Seit Beginn der neunziger Jahre wurden insgesamt 125.000 Hektar vom Bund unentgeltlich als nationales Naturerbe in die Obhut der Länder sowie Naturschutzorganisationen übergeben. Im letzten Jahr hat die UNESCO fünf deutsche Buchenwälder in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Das ist auch eine Anerkennung für eine mit Verantwortung für die Natur betriebene Forstwirtschaft. Deutschland ist das holzreichste Land Europas. Dennoch darf man einen ganz wesentlichen Punkt nicht aus den Augen verlieren: In Deutschland gibt es keine Urwälder mehr. Der größte Teil wird, anders als die Urwälder Brasiliens, seit Jahrzehnten und Jahrhunderten nachhaltig bewirtschaftet. Dass es in Deutschland als dichtbesiedeltem Land überhaupt gelungen ist, 30 % der Landesfläche als Wald zu erhalten, wird vom Ausland hoch geachtet. Daher hinkt der Vergleich mit dem Amazonas in Brasilien. Der Urwald in Brasilien muss geschützten werden. Denn er ist jetzt noch vorhanden! Und er wächst aufgrund der klimatischen Verhältnisse vor Ort nach der Nutzung
nicht mehr nach. Es entsteht nur ein so genannter Sekundärwald, der die Funktionen des Urwaldes nicht mehr erfüllen kann.
Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff in Deutschland. Jede Nachhaltigkeitsstrategie setzt auf Holz. 45% der erneuerbaren Energie beruht auf der energetischen Nutzung von Holz. Wenn wir Holz nicht als Rohstoff nutzten, müsste es durch andere Rohstoffe, die wesentlich weniger umweltfreundlich sind, wie z. B. Stahl oder Aluminium, ersetzt werden. Ein Einschlagstopp in alten Buchenwäldern würde nicht schlagartig zum Verzicht der Konsumenten auf diesen Rohstoff führen. Die Sägewerke und Holzverarbeiter würden das Holz aus dem Ausland importieren müssen. Doch bei Importen ist eine nachhaltige Nutzung nicht immer sichergestellt. Man würde sich die „heile Welt“ vor der Haustür erhalten, sich aber um die Verhältnisse in anderen Regionen der Erde nicht kümmern. Und was ist mit der biologischen Vielfalt? Diese sieht in einem Wald mit sehr alten oder gar abgestorbenen Bäumen sicherlich anders aus als in einem Wirtschaftswald. Die Strukturvielfalt im „Urwald“ und die Bäume der sogenannten Zerfallsphase sorgen dafür, dass Arten, die speziell auf diese Lebensräume angewiesen sind, dort vorkommen und sich wohlfühlen. Wenn man aber die Buchenwälder so bewirtschaftet, dass man die o.g. Strukturen fördert, kann man ökologische und ökonomische Ansprüche an den Wald kombinieren. Hier sind deutlich differenzierte Ansätze gefordert. Pauschalforderungen, egal von welcher Seite, helfen da nicht weiter. Autor Jens Stengert ist Geschäftsführer der Verlagsgesellschaft Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de
Unser Wald 2 I 2012
Umweltnachrichten
Naturgucker.de Die Internetseite www.naturgucker. de ist ein Netzwerk für Naturbeobachter und alle, die es werden wollen. Die Website bietet Raum, Naturbeobachtungen aufzuzeichnen und so
gen, Naturbildern und Beobachtungsgebieten weltweit. Jeder Besucher der Webseite kann diese Daten frei anschauen, filtern und gegebenenfalls auch zitieren. Wer selbst Daten hinzufügen möchte, muss sich dafür einen kostenlosen Account anlegen. Sollte bei der Bestimmung einmal ein Fehler unterlaufen, so steht neben den anderen Nutzern auch ein Fachbeirat zur Verfügung, der in diesen Fällen gern hilft.
Wandern für die biologische Vielfalt anderen Nutzern und gegebenenfalls auch dem Naturschutz verfügbar zu machen. In erster Linie geht es den Machern des Netzwerks aber vor allem darum, Menschen für die Naturbeobachtung zu begeistern. Zentraler Bestandteil des Internetauftritts ist der freie Zugang zu allen Beobachtun-
Bundesumweltminister Norbert Röttgen und BfN-Präsidentin Beate Jessel rufen zu einer breiten Beteiligung an Wanderaktionen für die biologische Vielfalt auf. „Wir suchen konkret weitere Vereine, Verbände und andere Einrichtungen aus Naturschutz, Sport und Tourismus sowie engagierte
Transparenz für die Verbraucher Auf einen Blick und auf einen Klick können sich die Verbraucher unter www.lebensmittelwarnung.de seit Oktober 2011 über die Sicherheit der Lebensmittel in Deutschland erkundigen. Ob Bakterien in Käse, hoher Methanol-Gehalt in Wodka oder 70 %-ige Essigsäure, die keinen kindersicheren Verschluss hat und mit einem Getränk verwechselt
werden kann – all diese Infos findet man auf diesem neuen Portal. Die Infos kann man sich auch genau für sein Bundesland anzeigen lassen. Aufgrund der großen Nachfrage sind für die Zukunft sowohl ein Newsletter, der über neu eingestellte Informationen berichtet, als auch der Internetdienst Twitter geplant.
Foto: Helene Souza/pixelio.de
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Privatpersonen, die vor Ort Wanderungen organisieren und ausrichten. Aber auch Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schulklassen sind aufgerufen mitzumachen“, so BfN-Präsidentin Jessel. Der Aktionszeitraum für die themenbezogenen Wanderungen dauert vom 17. Mai bis zum 22. Juli 2012. Anlass ist der 22. Mai 2012, der Internationale Tag der biologischen Vielfalt. Der bundesweite Wandertag ist ein wichtiger Beitrag zu der von Bundesumweltminister Röttgen im November 2011 eröffneten UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011 bis 2020 (www.un-dekade-biologische-vielfalt. de). „Vielfalt genießen – Natur-Zeit als Freizeit“ heißt das Dekade-Motto für 2012. Weitere Informationen, Anmeldung und Termine unter: www.wandertag.biologischeVielfalt.de
Jugend-Studie des UBA Die junge Generation hat angeblich kein Interesse an Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen. Zur Überprüfung
Foto: Jerzy Sawluk/pixelio.de
dieser These gab das Umweltbundesamt (UBA) eine Studie in Auftrag, die nun gedruckt und zum Download vorliegt. Das Ergebnis: Die Jugend will selbst bestimmen können. Auf Basis einer Literaturrecherche zu Jugendkulturen und der Ergebnisse der Umweltbewusstseinsforschung wurden zehn Empfehlungen erarbeitet, die Umwelt- und Nachhaltigkeitskommunikation mit Jugendlichen erleichtern sollen. Selbstbestimmung ist demnach elementares Kriterium für Jugendliche – auch beim Umweltengagement. Einblick in die Jugendkultur – Das Thema Nachhaltigkeit bei der jungen Generation anschlussfähig machen , Texte Nr. 11/2011, Umweltbundesamt. Studie unter www.bmu.de einsehbar. Umweltnachrichten
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Bundesverband
Exkursion 2012 Die diesjährige Exkursion führt nach Rheinland-Pfalz. Mit dem Thema „Vom westlichen Hunsrück in die Nordpfalz“ findet vom 13. bis 16. September 2012 ein interessantes Programm statt. Am ersten Tag wird es eine Podiumsdiskussion zum Thema „Gründung eines Nationalparks in RheinlandPfalz“ geben. Am zweiten Tag führt die Exkursion ins Forstamt Saarburg. Die Themen dort werden sein: „Lebensraummodell Saar-Hochwald – ein partizipativer Ansatz mit Modellcharakter zur Lösung der WaldWild-Problematik“ sowie „Niederwaldbewirtschaftung im westlichen Hunsrück. Eine historische Waldnutzungsform mit neuer Zukunft durch die Energiewende?“. Mit einer Stadtführung durch Trier wird der zweite Tag enden. Am dritten Tag fahren die Teilnehmer in das Forstamt Hochwald sowie das Bundesforstamt Rhein-Mosel mit dem Truppenübungsplatz. Als Themen stehen auf
Foto: T. Rissmann/pixelio.de
Porta Nigra in Trier der Tagesordnung: „Das BAT-Konzept von LandesForsten Rheinland-Pfalz. Der Biber im Forstamt Hochwald“ und „Multifunktionale Forstwirtschaft als Dienstleistung im Rahmen der militärischen Nutzung“.
Wer Interesse hat, meldet sich bitte wie immer beim SDW-Bundesverband, Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Tel.: 0228-9459830 oder per E-Mail: info@sdw.de an. Die Kosten betragen 70 Euro pro Person.
SOKO Wald im Klimahaus Bremerhaven 8° Ost hieß es am 1. und 2. März für die SOKO Wald. Im Rahmen des 1. Bildungsforums im Klimahaus in Bremerhaven wurde das Projekt den Teilnehmern vorgestellt. Die Veranstaltung richtete sich an Lehrkräfte aller Schulformen, Mitarbeitende in Kinderta-
geseinrichtungen, Mitarbeiter aus Erwachsenenbildungsinstituten und Pädagogen aller Fachrichtungen. Im Rahmen von Vorträgen und Workshops wurden den Teilnehmern verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten für Bildung für nachhaltige Entwicklung
Foto: J. Hoffmann
In unserem Alltag benutzen wir Waldprodukte aus der ganzen Welt. Bundesverband
(BNE) vorgestellt. Gemeinsam mit anderen Bildungsträgern und regionalen Anbietern präsentierte die SDW in diesem Rahmen ihre SOKO Wald. An Hand von Weltkarte und bereitgestellten Waldprodukten konnten die Teilnehmer sich selbst als SOKO Wald versuchen und auf die Suche nach den Spuren des Unsichtbaren gehen. So lernten sie das Erfolgsprojekt des Internationalen Jahrs der Wälder aktiv kennen und es gab an beiden Tagen den ein oder anderen „Aha-Effekt“ bei den Ermittlern auf Zeit. Auf Grund des großen Erfolges im letzten Jahr geht die SOKO Wald auch 2012 wieder auf große Deutschlandtour. Das vorgestellte Projekt stieß bei den Besuchern in Bremerhaven auf großes Interesse und so ist die ein oder andere zusätzliche Station des Waldmobils im Hohen Norden nicht ausgeschlossen. Unser Wald 2 I 2012
Bundesverband
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Jakesch-Brüder mit Umweltpreis geehrt In diesem Jahr gab es zum zweiten Mal seit 1975 zwei Preisträger. Die Brüder Andreas und Ulrich Jakesch wurden für ihre jahrzehntelange Naturschutzarbeit in der Waldjugend ausgezeichnet. Überreicht wurde ihnen der Preis von Dr. Wolfgang von Geldern, Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), anlässlich der Grünen Woche in Berlin. In seiner Laudatio bedankte sich von Geldern für ihr Engagement und überreichte die Anerkennungsurkunden. Das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld stifteten beide Preisträger einem gemeinsamen Waldjugendprojekt, der Errichtung
eines Landeszentrums in NRW.Andreas Jakesch ist seit den späten 70er Jahre der Deutschen Waldjugend als Mitglied ver bunden und übernahm dort in Leichlingen die Horstleitung. Später wechselte er in die Lan desleitung Nordrhein-Westfalen und wurde dort auch zum Landesleiter gewählt. 2008 war er maßgeblich an der Gründung einer zweiten Waldjugendgruppe in Baden-Württemberg beteiligt und hat dadurch die Deutsche Waldjugend in Süddeutschland revitalisiert. Ulrich Jakesch ist etwas später seinem älteren Bruder in die Waldju-
gend gefolgt, ebenfalls in Leichlingen, wo er die Gruppenleitung und später das Amt des Schatzmeisters übernahm. Auch in der Landesleitung Nordrhein-Westfalen war er vertreten und bis zum Jahr 2006 dort Landesleiter. Ende der 80er Jahre haben die beiden Brüder gemeinsam den Förderverein der Deutschen Waldjugend NRW e.V. gegründet und engagieren sich dort bis heute. Derzeit sind sie aktiv dabei, neben dem Viersener Horsthaus ein Landeszentrum zu errichten, welches weitgehend in Eigenleistung durch die Waldjugend geschieht.
Nicht vergessen! Posterserie „Wälder der Welt“
Foto: J.Stengert
SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern überreicht die Urkunden an Andreas (M.) und Ulrich Jakesch (r.)
Neue Faltblätter zu bestellen Vom Baum des Jahres 2012, der Europäischen Lärche, gibt es ein vierseitiges Faltblatt im DIN A4-Format. Auf der Rückseite ist ein Poster im DIN A2-Format abgedruckt. Das Faltblatt/ Poster kann beim Bundesverband für 0,25 Euro bestellt werden. Bei Bestellungen per Post bitte 1,45 Euro in Briefmarken beifügen. Für 0,20 Euro plus Versandkosten im Shop oder 1,45 Euro in Briefmarken können Sie auch das Faltblatt Natur des Jahres 2012 bei uns bestellen, das in dieser Ausgabe von Unser Wald abgedruckt ist. Unser Wald 2 I 2012
Die 8-teilige Posterserie „Waldtypen der Welt“ kann gegen eine Aufwandsentschädigung von 5€ für Porto und Versand bestellt werden. Die Posterserie liegt im DIN A1-Format vor und umfasst folgende Waldtypen: 1. Buchenwälder, 2. Eichenmischwälder, 3. Au-, Sumpf- und Bruchwälder, 4. Bergwälder, 5. Tropische Feuchtwälder, 6. Tropische Trockenwälder, 7. Mangrovenwälder, 8. Boreale Wälder. Bestellung unter info@ sdw.de (siehe Seite 18 und 19). Kontakt SDW · Bundesverband Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Tel.: 0228/9459830 Fax: 0228/9459833 E-Mail info@sdw.de www.sdw.de Präsident: Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern Geschäftsführer: Christoph Rullmann
Bundesverband
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Deutsche Waldjugend
Bundeslagermotto 2013 Anderthalb Jahre und somit die Hälfte unserer Amtszeit als Bundesleitung sind nun schon ins Land gegangen. Obwohl es im Moment für die meisten noch etwas fern scheint, laufen die Vorbereitungen für das Bundeslager 2013 in Kleinhau nicht erst seit gestern. Und weil die Zeit von nun an rasen wird, freuen wir uns, mit dieser Ausgabe das Lagermotto präsentieren zu können: „Feuer Wasser Erde Luft“. Das Thema ist mit dem Hintergrund entstanden, nach einem Bundeslager mit dem kulturell und musisch geprägten Thema „Afrika“ ein Thema zu wählen, welches eine Verbindung zum Naturschutz darstellt.
Die vier Elemente sollen dabei nicht unbedingt nur als solche betrachtet werden, sondern vielmehr als Metaphern, die zur heutigen Problematik in allen Bereichen von Politik, Gesellschaft und Umwelt- und somit auch zu unserer eigenen Arbeit innerhalb der DWJ passen. Wir möchten, dass die vier Elemente, wie sie auch in unserem Wald und in jedem gesunden Ökosystem zu finden sind, alle Bereiche, in denen wir uns als Waldläufer und auch persönlich engagieren können, repräsentieren. Darauf aufbauend möchten wir diese auf und um das Bundeslager erkunden und zugänglich machen.
Feuer: Neben dem Bild des Feuers, das uns auf jedem Lager, auf jeder Fahrt begleitet, kann das Feuer auch als Synonym für Energie und unseren Umgang mit Energie verstanden werden.
Wasser: Nicht nur im Alltag, auch
auf dem Lager und auf Fahrt freuen wir uns über ein sauberes Gewässer zum Schwimmen, als Trinkwasserquelle und als romantisches Erinnerungsbild. Ebenso geht es allen Bewohnern dieses Lebensraumes, vom Lachs bis hin zum Wasserläufer und Otter. Der Staudamm am Lagerplatz ist ein tolles Beispiel für den nachhaltigen und bewussten Umgang mit der Ressource.
Erde: Der Boden, Lebensraum für Würmer, Insekten, Pilze, Mikroben und Bakterien und zur gleichen Zeit Lebensgrundlage für Bäume, Sträucher, Pflanzen und uns. Doch was macht einen gesunden Boden aus? Was genau trägt unsere Waldjugendarbeit zu einem gesunden Boden bei und welchen Einfluss haben Bioprodukte? Diesen Fragen wollen wir nachgehen. Luft: Lebensraum, Luft zum Atmen
und Klimawandel. Vor allem letzteres steht schon seit Jahren wieder in der Diskussion in zahlreichen Gremien. Unser ehrgeiziges aber erklärtes Ziel ist es, durch Baumpflanzungen und Bewusstseinsschaffung ein CO2neutrales Lager zu gestalten. Zur weiteren Einstimmung auf das Bula soll noch in diesem Jahr ein Fang zum Thema entstehen, der sich mit den verschiedenen Bereichen auseinandersetzt, Tipps, Anregungen, Gespräche und Ideen zur Umsetzung enthält. Und dann heißt es im Sommer 2013 – auf nach Kleinhau und umsetzen! Maren Peters
Foto: Flor Lisa vom Hofe
SDW-Landesverbandsnachrichten
Unser Wald 2 I 2012
Deutsche Waldjugend
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Dem kleinen Troll zu Ehren – Peter-RohlandSingewettstreit auf der Burg Waldeck 2012 Denkt man an die Liedermacherszene, auch und vor allem die der ´68er-Bewegung, taucht eine Burg immer wieder in diesem Zusammenhang auf: Die Burg Waldeck. Musikalische Größen wie Hannes Wader und Reinhard Mey gaben sich hier, im Baybachtal nahe Koblenz, schon früh die Ehre und präsentierten einem bunt gemischten Publikum ihre Lieder. Peter Rohland, Namensgeber des Singewettstreits, der nun seit 1964 alljährlich stattfindet, stammte aus der bündischen Szene und war studierter Musikwissenschaftler und –ethnologe. Vor allem mit Liedern der bürgerlichen Revolution im 19. Jahrhundert in Deutschland setzte er sich auseinander, vertonte einige Gedichte dieser Zeit auch spöttischkritisch und legte alte Volkslieder neu auf. Weithin bekannt geworden auch in der Waldjugend sind vor allem „Die freie Republik“ und „Drum lustig, lustig ihr lieben Brüder“. Als Mitglied einer Studentischen Arbeitsgemeinschaft initiierte er mit anderen Studenten vor fast 50 Jahren dann die Waldeck-Festivals, die nicht nur dem deutschsprachigem, sondern auch internationalem Liedgut gewidmet waren. Ihm zum Gedächtnis veranstaltet die Arbeitsgemeinschaft Burg Waldeck seit 13 Jahren den Peter-Rohland-Singewettstreit. SängerInnen einzeln oder in Gruppen können sich nun im freundschaftlichen Wettbewerb in Kreativität, Stimmklarheit und -vielfalt und Instrumentenbeherrschung messen. Doch nicht nur der Wettbewerb als Kern des Peter-Rohland-Singewettstreits, auch das Rahmenprogramm bietet musische Beteiligung und Ohrenschmause aller Art. Aus besonderem Anlass wollen wir deshalb auf einen Vortrag mit Liedern am Unser Wald 2 I 2012
dern und beklatschen. Bisher hat noch nie eine Waldjugendgruppe am Peter-Rohland-Singewettstreit teilgenommen. In diesem Jahr ist die DWJ zum ersten Mal dabei, und zwar singt die Gruppe aus Hassloch. Hierzu laden wir herzlich zum Fahrtenabschlusstreffen auf die Burg Waldeck ein! Wir freuen uns schon darauf, mit euch den legendär heißen Sommer Revue passieren zu lassen. In Kürze die Fakten zusammengefasst Freitag, den 7. September 2012 um 20.30h hinweisen, der einem unserer älteren und sehr geschätzten Waldläufer gewidmet ist. Erik Martin (76), Fahrtenname Mac, stammt aus dem Horst Viersen in NRW und hat mit seinen Liedern die bündische Szene nachhaltig beeindruckt. Auf Fahrten mit seiner Horte im Grenzwald und in Skandinavien entstanden unvergessliche Texte wie „Wenn der Abend naht“ oder „Der kleine Troll“. Der inzwischen pensionierte Deutsch- und Biologielehrer leistete für die Waldjugend und die bündische Szenen einen enormen Beitrag in Sachen Naturschutz und musikalischer Tradition. Ihm und seinen Liedern zu Ehren ist der Freitagabend des Singewettstreits gewidmet, wozu wir herzlich einladen wollen. Den Vortrag über Macs Leben und Werk hält Iris, Mitglied seiner früheren Nordlandfahrer-Horte. Wir hoffen, dass viele WaldläuferInnen die Chance nutzen, das obligatorische Fahrtenabschlusswochenende mit der Ehrung unseres Liedermachers zu verbinden, und laden darüber hinaus auch alle an der Waldjugend interessierten und Musikbegeisterten ein, Macs Liedern zu lauschen und am folgenden Samstag die SängerInnen des Wettstreits zu bewun-
Wo: Burg Waldeck (RLP) Wann: 07.09.2012 – 09.09.2012 Wann besonders: 07.09.2012 um 20.30h zum mac-Lieder-Vortrag Wer: alle Musikbegeisterten sowie Gruppen und EinzelsängerInnen mit musikalischen Beiträgen Wir freuen uns auf ein zahlreiches Kommen! Flora
Kontakt Bundesverband Deutsche Waldjugend Auf dem Hohenstein 3 58675 Hemer Telefon: 02372/660849 Telefax: 02372/62361 E-Mail: geschaeftsstelle@ waldjugend.de www.waldjugend.de Bundesleiter: Daniel Gilliam Geschäftsführer: Jörg Franz
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Baden-Württemberg
Neue Waldkönigin für Baden-Württemberg Die Forstwirtauszubildende Martina Gottlieb wurde zur 3. Waldkönigin für Baden-Württemberg gewählt Sie strahlte, die neue Waldkönigin: Das „Kuratorium Waldkönigin BadenWürttemberg“ hatte sie im Dezember zur neuen Waldkönigin auserkoren. Die 18-jährige Forstwirtauszubildende aus Ebhausen war diejenige Bewerberin, die die Jury mit ihrem Charme und ihrem Fachwissen überzeugte. „Ich freue mich auf mein Ehrenamt. Ich bin im Schwarzwald aufgewachsen und nicht nur aus beruflichen Gründen liegt mir der Wald als wertvolles Ökosystem am Herzen“, so die neue Amtsträgerin bei ihrem Vorstellungsgespräch. Ihre Krönung und damit die Amtsübernahme wird am 21. März, dem „Tag des Waldes“ in Nagold im Beisein von Minister Alexander Bonde stattfinden. Dann wird die noch amtierende Waldkönigin Anja Debertshäuser aus Calmbach Holzkrone, Zepter und Amt an ihre Nachfolgerin überreichen. Auch die Vorsitzenden der Trägervereine waren am Wahlabend zufrieden: „Wir freuen uns ganz besonders, dass
Foto: SDW
Ulrich Burr und Hermann Eberhardt gratulieren der Waldkönigin 2012 2012 der Baden-Württembergische Wald von einer jungen Dame aus dem Schwarzwald repräsentiert werden wird“, so SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr. „Ihre Vorgängerin kam aus derselben Region und wir haben durchweg gute Erfahrungen mit Schwarzwälder Waldfrauen gemacht!“ Träger der Idee sind der Verein Waldarbeitermeisterschaften Landesver-
band Baden-Württemberg e.V., der Landesverband Baden-Württemberg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V (SDW) und die Forstkammer Baden-Württemberg. Unterstützt wird die Waldkönigin außerdem von der AG Wald Baden-Württemberg und ForstBW. Die Waldkönigin kann über die Landesgeschäftsstelle der SDW für Veranstaltungen eingeladen werden.
Meldungen aus dem Landesvorstand Seebach/Ruhestein: am 1. Februar
trafen sich Mitglieder des Landesvorstands mit den Kreisverbänden Calw und Karlsruhe (Oberrheinische Waldfreunde) sowie Mitgliedern aus dem Suchraum des in Erwägung gezogenen Nationalparks zum Meinungsaustausch zu diesem Thema. Bei der Landesvorstandssitzung am 18. Februar (nach Redaktionsschluss) sollen die entstandenen Fragen diskutiert werden.
Stuttgart: Am Montag, den 6. Fe-
bruar fand ein erstes Treffen der AG Wald Baden-Württemberg, in welcher die SDW Mitglied ist, mit Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Alexander Bonde (Grüne) statt. SDW-Landesverbandsnachrichten
Foto: W. Erb
U. Kienzler (Forstverein), Ph. Riedel (Geschäftsführer der AG Wald) Minister A. Bonde, A. Rupf (VfS), N. Fürmann (SDW), D. Hellmann (BdF), M. Reger (LFP) Unser Wald 2 I 2012
Baden-Württemberg
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Lose kaufen, Bäume pflanzen – 2.000 Bäume für Malaysia „Ohne Wald kein Geschenkpapier“ und „Ohne Wald kein Buch unterm Weihnachtsbaum“ waren die Botschaften der Abschlussveranstaltung zum „Int. Jahr der Wälder“ am dritten Adventwochenende auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Aus dem Tombolaerlös wird ein Aufforstungsprojekt in Malaysia mit 2.000 € unterstützt. Im Rahmen der Veranstaltung konnte man für den Preis von 1 € Lose kaufen und gemäß dem Motto „Für jedes Los wird ein Baum gepflanzt“, ein Aufforstungsprojekt unterstützen. Verstärkung erhielt die Aktion durch die beiden Stuttgarter Krimi-Autoren Sigrid Ramge („Cannstatter Zuckerle“, „Tot im Trollinger“) und Thomas Hoeth („Erblast“, „Herbstbotin“). Die Autoren stifteten Bücher für die Verlosung und signierten diese vor Ort. Die 2.000 Bäume werden über die Schülerinitiative „Plant for the Planet“ für die Wiederaufforstung von Mangrovenwäldern in Kuala Gula, einem Fischerdorf in Malaysia, ver-
Foto: SDW
wendet. Mangroven sind in der Region ein wichtiger Nährboden für Fische, Krabben und Krebstiere, welche die Hauptquelle für Nahrung und Einkommen vor Ort sind. Zudem sind diese „Gezeitenwälder“ Lebensraum zahlreicher und z. T. bedrohter Vogelarten und mindern als natürlicher Erosions- und Küstenschutz die Auswirkungen von starkem Wind und Wellen. Forstkammer BW
Neuer Kreisverband der SDW in Freiburg Am 20.10.2010 wurde im Waldhaus in Freiburg ein Kreisverband der SDW gegründet, wodurch die SDW jetzt auch im südbadischen Raum vertreten ist. Wesentlicher Grund für die Gründung war der Beschluss der Schutzgemeinschaft Freiburger Mooswald e.V., sich auf zu lösen und sich der SDW anschließen zu wollen. Der neu gewählte Vorstand des Kreisverbandes setzt sich aus kompetenten Frauen und Männern zusammen, die im fachlichen und politischen Umfeld bereits gut vernetzt sind: Walter Krögner (1. Vors.), Andreas Hoffmann Unser Wald 2 I 2012
und Christopher Traiser (stellv. Vorsitzende) sowie Hella Heuer-Klug, Gisela Maass, Wolfgang Kraft und Hans-Martin Stübler. Für das neue Jahr wurden schon die ersten Aktivitäten geplant, so wird z.B. zusammen mit dem städt. Forstamt die Pflanzung des Baumes des Jahres durchgeführt. Der neue Kreisverband freut sich auf weitere Mitglieder – auch über bereits der SDW angehörende Mitglieder, die in Freiburg und Umgebung wohnen bzw. arbeiten! A. Hoffmann
Termine 21. März: Krönung der 3. BadenWürttembergischen Waldkönigin in Nagold 16. Juni: Mitgliederversammlung des Landesverbandes und Einweihung des WaldMobils in Bopfingen 7. Juli: Exkursion des SDW Landesverbandes zum Bannwald „Wilder See“
Kontakt SDW · Baden-Württemberg Königsträßle 74 70597 Stuttgart Tel.: 0711/616032 Fax: 0711/616044 E-Mail: sdw.bawue@rpt.bwl.de www.sdw-bw.de Kontaktzeiten der Landesgeschäftsstelle: Di bis Fr von 9:30 bis 12:30 Uhr Landesvorsitzender: Ulrich Burr Ehrenvorsitzender: Ventur Schöttle Geschäftsführer: Christian Heß
SDW-Landesverbandsnachrichten
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„Lechpioniere“ Die ersten staatlich zertifizierten Waldpädagogen außerhalb der Bayerischen Forstverwaltung haben ihre auf 2 Jahre verteilte Fortbildung beendet. Nach 18 Tagen Fortbildung, 40 Stunden Praktikum und einer praktischen Prüfung am Walderlebniszentrum Ziegelwies in Füssen erhielten 13 Teilnehmer die Urkunden zum staatlich zertifizierten Waldpädagogen. Der Leiter der Bayerischen Forstverwaltung Ministerialdirigent Georg Windisch überreichte am 21.12.2011 in einem feierlichen Rahmen am Walderlebniszentrum Ziegelwies die Urkunden. Die Teilnehmer der „Lechpioniere“, den Namen gab sich die Gruppe selbst, waren ne-
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ben Waldbesitzern auch Forstleute, Erzieher, Gärtner, Koch und Lehrer. Diese Berufsmischung bereicherte die Ausbildung. Die Ausbildung ist sehr praxisorientiert. Nach den Grundlagen über die Pädagogik und den Wald mussten die Teilnehmer unter Anleitung eigenständig Führungen vorbereiten. Die Zielgruppen reichten von Schulklassen über Blinde bis zu Personen in psychischer Behandlung. Wie bereits eine Erzieherin in ihrer Abschlussrede bei der Urkundenverleihung richtig sagte, mangelt es bei den nicht forstlich ausgebildeten Teilnehmern vor allem an den forstlichen Grundlagen, welche jedoch in so kurzer Zeit nicht unterrichtet werden können. Der Betreuung durch die Bildungsbeauftragten der Forstverwaltung kommt hier zusätz-
lich eine große Bedeutung zu. In diesem Bereich sollte über eine Verbesserung nachgedacht werden. R. Blacek
Die SDW-Landesgeschäftsstelle beglückwünscht Frau Raphaela Blacek (im Bild ganz rechts) zur „Staatlich zertifizierten Waldpädagogin“ sehr herzlich und wünscht weiterhin viel Freude bei dieser für uns wichtigen Aufgabe.
Gratulation! Die Stadt Memmingen ist seit 50 Jahren Mitglied in unserer SDW! Unser Vorsitzender, Josef Miller, selber dort zu Hause und Stadtrat, übergab in einer kleinen Feierstunde eine Jubiläumsurkunde an Oberbürgermeister Ivo Holzinger. Teilgenommen haben auch das AELF Mindelheim mit Hr. LFD Rainer Nützel, der Forstbetrieb Ottobeuren mit FOR Benedikt Leonhard, sowie Forstleute des Stadtwaldes Memmingen mit Forstamtsleiter Georg Jutz. Helmut Horneber hat in den letzten Tagen des vergangenen Jahres seinen 85. Geburtstag gefeiert. Aus seinem vor vier Jahrzehnten aufgebauten Waldmuseum wurde das inzwischen mehrfach, zuletzt im vergangenen Jahr um einen Vortragsraum, erweiterte Walderlebniszentrum Tennenlohe. Als älteste dieser Einrichtungen der Bayerischen Forstverwaltung ist es immer bestrebt neue waldpädagogische Konzepte zu entwickeln und umzusetzen. Hermann Rüth unser ”Allgäuer Urgestein”, der allerdings aus dem SDW-Landesverbandsnachrichten
Spessart stammt, konnte vor wenigen Wochen seinen 80. Geburtstag feiern. Als langjähriger Amtsleiter des Forstamtes Immenstadt hat er in unsere SDW die besonderen schwäbischen Gesichtspunkte eingebracht. In geschickte Weise konnte er immer Forstliches und Politisches erfolgreich verbinden. Wolfgang Weigl, seit vielen Jahrzehnten unser ”kurzer Draht” zum Kreisverband Würzburg und nun auch schon viele Jahre Geschäftsführer, feierte seinen 70. Geburtstag. Allen Jubilaren wünschen wir Gesundheit und weiterhin alles Gute! Der Markt Oberelsbach, unser Mitglied seit 1979, hat den alle 2 Jahre vergebenen Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung erhalten. Erste Bürgermeisterin Birgit Erb konnte diese besondere Würdigung aus der Hand von Staatsminister Helmut Brunner am 8. Dezember 2011 in der Münchner Residenz in Empfang nehmen (siehe Bild).
Dr. Georg Sperber unser Mitglied seit 1971 wurde von Bundesumweltminister Norbert Röttgen mit dem Ehrenpreis des Deutschen Naturschutzpreises ausgezeichnet. Er würdigte damit das jahrzehntelange persönliche Engagement für den Schutz der Buchenwälder und den Waldnaturschutz.
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„Nachhaltig“ – ein Unwort! Die Gesellschaft für Deutsche Sprache ermittelt in bestimmten Abständen ein sogenanntes „Unwort“ im gesamtdeutschen Sprachschatz zur Pflege der deutschen Sprache. Es handelt sich dabei um Worte, die durch übermäßigen Gebrauch an falscher Stelle oder durch Unschärfe bei ihrer Anwendung in die Kritikwürdigkeit geraten und daher aus dem allgemeinen Sprachgebrauch verschwinden sollten. Als kritikwürdig erweist sich in diesem Zusammenhang die Verwendung des aus der Forstwissenschaft stammenden des Begriffes „nachhaltig“, im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet im Sinne von dauerhaft. Der Sinngehalt dieses Begriffes ist jedoch damit nur lückenhaft, denn von der ursprünglichen Verwendung her bezieht er sich auf einen modellhaften Waldbestand. Bei diesem werden für die Gültigkeit dieses Begriffes bestimmte Voraussetzungen an den Modellfall geknüpft, die bei der sachgemäßen Anwendung nicht fehlen dürfen. Der frühere Ertragskundler und Waldbauprofessor Baader (München) hat
diese Voraussetzungen als zwingenden Bestandteil des Begriffes in Merksätzen zusammengefaßt, die insbesondere im Falle der naturgemäßen Waldwirtschaft ihre prüfungsfähige Anwendung finden sollen. (Grundsatzforderung ist dabei, die Steuerung eines Forstbetriebes so zu gestalten, daß aus dem Modell nicht mehr entnommen wird als meßbar nachwächst). Insoweit kann es sich bei einem Nachhaltsbetrieb eigentlich nur um den Umgang mit nachwachsenden Rohstoffen aus dem Tier- oder Pflanzenreich handeln. Ein nachhaltig bewirtschafteter Betrieb, gleich welcher Art, muß also folgende Bedingungen erfüllen: • die von ihm erwarteten Leistungen müssen dauerhaft erfolgen • sie müssen in gleicher Qualität erfolgen • sie müssen in regelmäßigen Abständen erfolgen. Die genannten Bedingungen für die Verwendung des Wortes Nachhaltigkeit lassen eine undifferenzierte Anwendung nicht zu. Daß sich auch die forstliche Praxis auf den erweiterten Sinnbegriff des ertragskund-
lichen Wortes eingestellt hat, zeigen auch die einschlägigen Arbeiten von Krutzsch/Haller an den ehemaligen Forstämtern Bärenstein. Auch Hornsmann erkannte schon vor Jahrzehnten die mißbräuchliche Verwendung des „Unwortes“ im industriellen Bereich und bezeichnete sie spöttisch als „grüne Feder am Hut“. Abschließend stellen wir fest, daß die Sichtweise auf die Waldnutzung sich heutzutage gegenüber der damaligen insofern geändert hat, als damals die Leistung des Waldes sich vor allem auf die Holzproduktion beschränkt hat und mittlerweile nach neuester Erkenntnis dem Wald weit umfassendere Leistungen zugesprochen werden (z.B. CO2-Abbau, Erosionsschutz, Erholungsfunktion), die wir heute als Wohlfahrtsleistungen bezeichnen. Meine Stellungnahme zum Unwort sollte zur künftigen Vermeidung von Mißverständnissen dienen, nachdem bleibende Produktionszahlen den Beweis der Nachhaltigkeit liefern sollen. H.-W. Jordan, Muhr am See
Dorothee Redslob verstorben Am 8. Januar 2012 verstarb unsere über Jahrzehnte hinweg enge Weggefährtin und Gönnerin Dorothee Redslob im 91. Lebensjahr. Das Ehepaar Redslob aus Assling bei Ebersberg, war regelmäßiger Besucher unserer Jahresversammlungen und eine Institution in unserer SDW. Die anthroposophische Künstlerin steuerte manches Bild zu unseren Merkblättern bei und auch ihr Ehemann Hannjörg Redslob († 1999) zeichnete als Architekt etliche Graphiken dazu. links: Dorothee Redslob bei der Verleihung der Umweltmedaille posthum an ihren Mann im Jahr 2000. Unser Wald 2 I 2012
Kontakt SDW · Bayern Ludwigstraße 2 80539 München Tel.: 089/284394 Fax: 089/281964 E-Mail: sdwbayern@t-online.de www.sdw-bayern.de Landesvorsitzender: Josef Miller, MdL, STM a.D. Geschäftsführer: Lothar Gössinger SDW-Landesverbandsnachrichten
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Berlin
Holznot und gestörte Nachhaltigkeit wegen „Energiewende“ in Berlin Am 2. Februar 2012 gab es ein Gespräch zwischen dem Berliner Energieversorger Vattenfall und Vertretern der Berliner Umweltverbände. Es ging um viel Holz. 340.000 t jährlich braucht das Großkraftwerk Moabit, weitere 65.000 t sollen im Kraftwerk „Märkisches Viertel“ verfeuert werden. Würde man alles Holz verbrennen, das auf den 28.000 ha der Wälder Berlins (innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen) zuwächst und nachhaltig genutzt werden kann, dann würde das diesen Holzhunger nur zu knapp einem Drittel stillen können. Die Kraftwerke stehen bereit, jedoch Lieferverträge für den Rohstoff Holz in der Region fehlen völlig oder wurden von den Forstbetrieben in der weiteren Umgebung Berlins nur zugunsten anderer Unternehmen abgeschlossen. Vattenfall verweist auf den stark globalisierten Holzmarkt, der „nachhaltig“ genügend „zertifiziertes“ Energieholz liefern könne. Als eine Quelle zur Deckung dieses Berliner Bedarfs werden unter anderem allen Ernstes Resthölzer aus überalterten Kautschukplantagen in Liberia genannt, aber auch Regenwälder Westafrikas und des Kongobeckens.
Vattenfall möchte sich bei einem Teil seiner Energieproduktion nicht mehr auf die inkriminierten fossilen Brennstoffe (insbesondere Braunkohle) verlassen, sondern die Energie aus erneuerbaren, CO2-neutralen Quellen, also vorrangig aus Holz gewinnen. Zum Nachweis der nachhaltigen Erzeugung dieses Holzes sollen die Lieferbetriebe garantieren, dass ihre Lieferungen aus zertifizierten Wäldern oder Plantagen stammen. Von den Berliner Umweltverbänden erhofft sich das Unternehmen Unterstützung für diese prinzipiell umweltfreundlichen Bemühungen.
Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg bis Sachsen-Anhalt, dahingehend auswirkt, dass statt dessen in fernen Ländern der Wald überstrapaziert und zerstört wird. Welche
Abgesehen von der Übergröße des Vorhabens herrscht jedoch bei den Umweltverbänden auch Skepsis gegenüber der Holzbeschaffung auf globalen Märkten vor. Nachhaltigkeitsvereinbarungen und die Einhaltung der aus Zertifizierungen erwachsenden Verpflichtungen lassen sich global und besonders in vielen Entwicklungsländern kaum überprüfen. Es wird die Gefahr gesehen, dass sich die fehlende heimische Rohstoffbasis, also die nicht vorhandenen Liefermöglichkeiten aus den Wäldern der Großregion zwischen
indirekten Wirkungen darüber hinaus die neue große Holznachfrage in den überwiegend armen Herkunftsländern haben kann, ist weitgehend unbekannt. Unter diesen Umständen kann das Vorhaben nicht als umweltfreundlich gewertet werden und auch keine Unterstützung durch die Umweltverbände erwarten. Das Berliner Projekt erscheint groß, stellt aber in Wirklichkeit nur einen kleinen, wenn auch typischen Teil einer langfristigen und großräumigen Strategie dar. Das Großunternehmen Vattenfall will 2020 10 Millionen Tonnen Holz in seinen Kraftwerken verfeuern. In der EU sollen es nach einer Studie des Unternehmens bis 2020 jährlich insgesamt 105 Millionen Tonnen sein. Längerfristig rechnet man in der EU sogar mit einem Jahresbedarf von 880 Millionen Tonnen, von denen etwa die Hälfte importiert werden müsste. Es gehört unter solchen Voraussetzungen nicht sehr viel Prophetie dazu, Holznot und Störungen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zu erwarten, nicht nur irgendwo in der Welt, sondern durchaus auch hierzulande, in Berlin und Brandenburg. Hartmut Kenneweg, SDW, LV Berlin
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Pflanzaktion des Deutschen Historischen Museums mit Schülern zung der Erkenntnisse aus der Museumsausstellung übernahmen dann die Schüler und Schülerinnen der Dr.Hugo-Rosenthal-Oberschule aus Hohen Neuendorf und der Katholischen Schule Sankt Franziskus aus BerlinSchöneberg. Unterstützung fanden die 40 Schüler bei ihrer gemeinsamen Pflanzung bei den 80 geladenen Gästen, zu denen unter anderem der Ausstellungskurator Bernd Ulrich, Dr. Hans-Martin Hinz von der Geschäftsleitung des DHM, Henry Repkow, Leiter der Oberförsterei Borgsdorf, Karl-Heinz Marx, Leiter des Forstamtes Tegel und Vorstandsmitglied des SDW Berlin und der Bürgermeister von Hohen Neuendorf Hans-Dieter Hartung, gehörten. Foto: C. Fischer
Eine gelungene Aktion zum Ausklang des Internationalen Jahr des Waldes bot sich am 24.02.2012 für Berliner und Hohen Neuendorfer Schüler mit einer Baumpflanzaktion am Naturschutzturm in Bergfelde. Zusammen mit dem Deutschen Historischen Museum (DHM) und der Deutschen Waldjugend, finanziell unterstützt durch die Bremer Manfred HermsenStiftung hatte Manfred Przybilla von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) diese Pflanzaktion organisiert. Sie stellt den Schlusspunkt
der im Deutschen Historischen Museum gezeigten Ausstellung „Unter Bäumen – Die Deutschen und der Wald“, die am 04. März 2012 endete, dar. Über 40.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, diese zeitlich begrenzte Wechselausstellung zu besuchen. Unter den verschiedenen Facetten der Ausstellung, so z. B. Forstund Holzwirtschaft, Wald in der Malerei, Literatur, nahm auch die Arbeit und die Darstellung der Geschichte der SDW einen großen Raum ein. Der Versuch einer praktischen Umset-
Gepflanzt wurden auf dem ehemaligen Grenzstreifen 5 europäische Lärchen. Die europäische Lärche ist in diesem Jahr der „Baum des Jahres“. Allen Helfern sei für die gut organisierte Pflanzaktion gedankt. Besonderer Dank gilt Herrn Przybilla von der SDW, der durch sein Engagement die Gestaltung im DHM maßgeblich mit beeinflusst hat. Sein umsichtiges Auswählen der Exponate aus dem Fundus der SDW ist hier besonders hervorzuheben. Karl-Heinz Marx Vorstand im Landesverband SDW Berlin
Kontakt SDW · Berlin Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin Tel.: 030/84721920 E-Mail: waldmuseumwaldschule@web.de www.sdw-berlin.de Landesvorsitzender: Oliver Schworck
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Brandenburg
1. Runde für das Waldpädagogikzertifikat im Land Brandenburg
Ab Montag, dem 20.02.2012, werden 22 Landesforstbedienstete wieder die Schulbank drücken, um im Rahmen einer 4-wöchigen Weiterbildung das staatliche Zertifikat in Waldpädagogik zu erwerben. Sie werden die Ersten sein, die das neue Ausbildungsangebot in Brandenburg erproben, bevor ab dem nächsten Semester dann auch die Studenten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, Eberswalde (HNEE) Gelegenheit haben werden sich für das Zertifikat anzumelden. Seit 2007 gibt es in Deutschland das länderübergreifende „Zertifikat Waldpädagogik“, das verbindliche Standards für die Bildungsarbeit im Wald festlegt. Während einzelne Länder schon vor den Beschlüssen der Forstchefkonferenz entsprechende Angebote hatten, dauerte es in Brandenburg bis zum Frühjahr 2011 bis die Entwicklung auf den Weg ge-
bracht war. Am 24.02.2011 wurde im Hörsaal des Wilhelm-Pfeil-Auditoriums der HNEE mit einer Vereinbarung die enge Zusammenarbeit der Hochschule mit dem Landesbetrieb Forst für die studentische und berufliche Qualifizierung bei der Waldpädagogik besiegelt. Nach einem Jahr intensiver Vorbereitungen durch den Prüfungsausschuss ist es nun soweit, und das Waldpädago-
Robert Boljahn (li.) und Klaus Radestock, anläßlich der Eröffnung des Waldtheater im Haus des Waldes zu Gräbendorf gikzertifikat Brandenburg kann die 1. Runde einläuten. Der Ausschuss setzt sich zusammen aus Vertretern der HNEE und dem Landesbetrieb
Forst. Unter diesen finden sich auch zwei Mitglieder des Landesverbandes Brandenburg der SDW. Klaus Radestock und Robert Boljahn haben sich über viele Jahre als Pioniere in der Waldpädagogik bewiesen und nun ihren gewaltigen Erfahrungsschatz in die Gestaltung des Zertifikats eingebracht. Radestock leitet seit vielen Jahren die Waldschule „Haus des Waldes“ in Gräbendorf, er ist Vorstandsmitglied und hat mit dem Infodienst Wald viele Jahre die Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes geleitet. Robert Boljahn gilt als Erfinder des Waldtheaters, er leitet die Waldschule „Am Rogge-Busch“ in Müllrose, sowie den Arbeitskreis „Wald & Bildung“ des Landesverbandes. Nicht zu Letzt Ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass der Landesbetrieb Forst Brandenburg auf seiner Webseite speziell die Schutzgemeinschaft für ihre Vorreiterrolle in der Waldpädagogik hervorhebt. Der Landesverband Brandenburg wünscht den Teilnehmern des Waldpädagogikzertifikates alles Gute und freut sich über die Aufwertung der forstlichen Bildungsarbeit in unserem Land.
Wald-Solar-Heim Eberswalde neues Waldpädagogikzentrum Brandenburg
Wald-Solar-Heim Eberswalde Im Zuge der aktuellen Forstreform wird das „Wald-Solar-Heim“ Eberswalde ab 2012 zum neuen Waldpädagogikzentrum für Brandenburg. Das SDW-Landesverbandsnachrichten
Umweltbildungszentrum mit Übernachtungsmöglichkeit bietet seit der Eröffnung im Jahre 2005 vielfältige Programme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die die Natur erleben und erfahren möchten. Mit der Ernennung zum Waldpädagogikzentrum durch die Landesforstverwaltung Brandenburg erfährt das Wald-Solar-Heim Anerkennung und Verantwortung als Aushängeschild der brandenburgischen Waldpädagogik. Gleichzeitig steuert und koordiniert die Geschäftsleitung die die
Entwicklung der forstlichen Dienstaufgabe Waldpädagogik im Land. Ab 2012 bietet das Wald-Solar-Heim in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) die Weiterbildung zum zertifizierten Waldpädagogen an. Die Einrichtung ist ebenfalls Veranstaltungsort für Seminare der forstlichen Weiterbildung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Leiter des Waldpädagogikzentrums: Thomas Simon. Unser Wald 2 I 2012
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Die Landesgeschäftsstelle ist umgezogen Seit dem 01. Januar 2012 hat die Geschäftsstelle der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Brandenburg eine neue Adresse. Die neuen Räumlichkeiten befinden sich auf dem Gelände des Wald-SolarHeims in Eberswalde. Wir teilen uns das neue Büro mit dem E.I.C.H.E. e.V. (Eberswalder Informationszentrum für Erneuerbare Energien).
Sie finden uns von nun in der: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Brandenburg e.V. Brunnenstr. 26 16225 Eberswalde Tel: 03334/382356 Fax: 03334/380238 geschaeftsstelle@sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de
Neue Geschäftsstelle des Landesverbands
Waldzustandsbericht 2011 Das Landwirtschaftsministerium hat im Januar den Waldzustandsbericht Brandenburg Berlin 2011 auf ihrer Internetseite (www.mil.brandenburg.de) veröffentlicht. Seit 2002 arbeiten die Forstverwaltungen der beiden Länder bei der jährlichen Erfassung des Waldzustands eng zusammen. Der Gesundheit der Wälder blieb dabei relativ stabil. 52 Prozent der Waldfläche wiesen keine und 39 Prozent nur geringe Schäden auf. Der Anteil deutlicher Schäden hat gegenüber dem vergangenen Jahr um 2 Prozent zugenommen und liegt jetzt bei 9 Prozent. Jedoch sind die Schäden sehr unterschiedlich auf die Baumarten verteilt. „Der Kiefer, mit 710 240 Hektar (74,2 Prozent) klar die dominierende Baumart, gehe es gut, die Eiche hingegen bleibt
Infodienst Wald zurück in der Geschäftsstelle Die Öffentlichkeitsarbeit des Landesverbandes liegt seit dem Jahresbeginn 2012 wieder bei der Geschäftsstelle in Eberswalde. Für lange Jahre hat Klaus Radestock als Leiter der Waldschule „Haus des Waldes“ in Gräbendorf diese Aufgabe übernommen. Mit der Neubesetzung des Geschäftsführerpostens geht die Verantwortung für die Pressearbeit und die Gestaltung der Landesseiten für „Unser Wald“ auf Moritz Wenning über. Der Landesverband bedankt Unser Wald 2 I 2012
sich bei Klaus Radestock für die großartige Arbeit in den letzten Jahren. Mitglieder, die sich an der Öffentlichkeitsarbeit beteiligen möchten, bzw. Veranstaltungen entsprechend beworben haben möchten, wenden sich bitte an die Landesgeschäftsstelle. Wir freuen uns über eine rege Beteiligung um die Arbeit der Regionalverbände bundesweit Bekannt zu machen.
das Sorgenkind der Förster“, so ein Sprecher des Ministeriums bei der Vorstellung des Berichts. Die Gesundheit der Bäume wird unter anderem am Zustand der Kronen festgemacht. Während bei der Kiefer nur 5% der Baumkronen deutliche Schäden aufweisen, waren es bei der Eiche 34% und nur 9% wurden als vollständig gesund eingestuft. Im Jahre 2009 lag die Zahl der deutlich geschädigten Eichen noch bei 26%. Die Ursachen für den Anstieg der Schäden bei der Eiche sind vielfältig. Sie leidet besonders unter der durch den Klimawandel verstärkten Trockenheit in Brandenburg. Gleichzeitig wird Sie vermehrt Opfer von intensiven Fraßschäden durch eine Vielzahl von Schadinsekten, wie z.B. dem Eichenprozessionsspinner.
Kontakt SDW · Brandenburg Brunnenstraße 26 16225 Eberswalde Tel.: 03334/382356 Fax: 03334/380238 E-Mail: geschäftsstelle@ sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de Landesvorsitzender: Moritz Wenning Geschäftsführer: Moritz Wenning
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Hamburg
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
SDW Waldpädagogik in Hamburg
die Wald- und Umweltpädagogik der SDW Hamburg kooperiert seit vielen Jahren erfolgreich mit Schulen und Kitas. Auch das Nachmittagsprogramm für Familien sowie die Ferienangebote erfreuen sich hoher Beliebtheit. Da wundert es kaum, dass eine aktuelle Studie wieder einmal bestätigt, was wir schon immer wussten: Kinder wollen in den Wald!
Aktuelle Studie: Grundschulkinder wollen öfter in den Wald
Ein Wunsch, den wir ihnen erfüllen sollten, denn schließlich sind wir als Kinder doch selbst gern durch Wald und Wiesen gelaufen. Unser neuer Veranstaltungskalender bietet für jede Altersgruppe wieder viele spannende Angebote im und mit dem Wald – zu jeder Jahreszeit. Sie können den Kalender in der SDW Geschäftsstelle beziehen oder von unserer Homepage herunterladen. Das Jahr 2012 ist für die SDW ein ganz besonderes Jahr. Im April feiern wir bundesweit den 60. Jahrestag „Tag des Baumes“ in Deutschland. Es begann alles 1952 im Bonner Hofgarten, als Bundespräsident Theodor Heuss und der Präsident der SDW, Bundesminister Robert Lehr zusammen einen pflanzten. Wir werden den „Tag des Baumes“ ganz in alter Tradition mit einer schönen Pflanzaktion feiern. Den genauen Ort und Termin werden wir Ihnen rechtzeitig bekannt geben. Wir verabschieden uns vom „Haus des Waldes“ – nein, keine Angst – nur vom Namen. Unser Gebäude heißt nun WÄLDERHAUS und wird im Sommer diesen Jahres eröffnet. Im März, wenn die Stockwerke zwei bis vier stehen, wird voraussichtlich das Richtfest gefeiert. Freuen Sie sich mit uns! Viel Freude beim Lesen! Ihr
Wolfgang Pages Vorsitzender SDW-Landesverbandsnachrichten
Die Waldpädagogik ist ein essentieller Bestandteil der Arbeit der SDW Hamburg. Viele unterschiedliche Programme für Jung und Alt bieten unsere Umweltpädagogen im Wald an. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt in der Altersgruppe der drei bis 12 jährigen Kindern. Ein Alter, in dem sich Kinder besonders für die Natur interessieren und sich gern in ihr aufhalten. Viele Studien haben gezeigt, dass sich der Waldbesuch dieser Altersgruppe positiv auf die Entwicklung der Kinder auswirkt.
kommen diesbezügliche Berichte. Zudem zeigt sich, dass das Kinderspiel in so genannten Naturerfahrungsräumen komplexer, kreativer und selbstbestimmter ist. Die Vielfalt der Formen, Materialien und Farben regt die Fantasie an, sich mit der Welt und auch mit sich selbst zu befassen,“ so der Professor in einem Interview mit SCA.
„Wälder für Kinder“ Eine aktuelle Untersuchung der Firma SCA „Wälder für Kinder“ untermauert diese Aussage. Hier wurden 1000 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 7 und 14 Jahre von TNS Emnid befragt. Ein wichtiges Ergebnis für uns und auch für Eltern und Lehrer ist der Wunsch der Kinder, mehr Zeit im Wald zu verbringen. Dies gaben 58% der befragten Kinder im Alter zwischen 7 und 9 Jahren an. Die SDW hat für diese Altersgruppe ein umfangreiches waldpädagogisches Programm entwickelt, das auf die Bedürfnisse der Kinder abgestimmt ist. Im Vordergrund stehen das Entdecken, Beobachten, Erleben, Spielen sowie das Ausleben der persönlichen Kreativität im und mit dem Wald. Im aktuellen SDW-Veranstaltungskalender finden Lehrer, Erzieher und Eltern die entsprechenden Angebote. Auch der Hamburger Professor Dr. Ulrich Gebhard vom Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Hamburg beschäftigt sich seit langem mit dem Thema Kinder und Natur. Er kommt zu dem Ergebnis, dass der Waldbesuch die Konzentration und die Aufmerksamkeit fördern. „Naturerfahrungen wirken sich positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Dazu wurden Waldspaziergänge in dieser Hinsicht mehrfach untersucht. Auch aus Waldkindergärten
Ein Waldbesuch ist also mehr als das bloße Genießen einer Kulisse, wie der Wald von vielen Menschen bei ihren Outdooraktivitäten bloß wahrge- nommen wird. Die Kinder wollen im Wald spielen, Tiere beobachten und die Ruhe genießen, so die Antworten auf die Frage, warum sie mehr Zeit im Wald verbringen wollen. Als Ort der Ruhe und Erholung ist der Waldbesuch ein idealer Ausgleich für gestresste Großstadtkinder, die zwischen Schule, Hort und Freizeitunterricht pendeln. Die Untersuchung bestärkt uns, unsere waldpädagogische Arbeit stetig auszubauen und zu verbessern, denn schließlich sind unsere Kinder die Erwachsenen von Morgen, die über unsere Natur entscheiden. Und ganz zum Schluss noch eine Erkenntnis, die uns bestärkt weiter zu arbeiten: Nur 47% der Kindern wussten, wer „Meister Lampe“ ist. Nein, weder das Glühwürmchen (17%) noch der Erfinder der Taschenlampe (12%). Die SCA Studie „Wälder für Kinder“ ist unter www.waelder-fuer-kinder.de im Internet zu finden.
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Hamburg
Das WÄLDERHAUS Das WÄLDERHAUS in Wilhelmsburg wächst weiter. Geschossfläche Null und Eins stehen und sind mit einer schönen Lärchenholzfassade verkleidet. Auch der Innenausbau hat bereits begonnen. Im März werden voraussichtlich die in Fabrikhallen vormontierten Geschossflächen zwei bis vier in Holzbauweise errichtet. Dann steht dem Richtfest nichts mehr im Wege. Eröffnung soll im Sommer 2012 sein. Erste Informationen über das Angebot im WÄLDERHAUS gibt es seit kurzem auf unserer neuen Homepage www.waelderhaus.de
Das WÄLDERHAUS vereint unter seinem Dach eine Ausstellung rund um das Thema Wald sowie einen Hotel- und Gastronomiebetrieb.
Tierspurenprogramm für Kitas und Schulen. Ein Erlebnisbericht. Aaah und oooooh, so könnte man meinen, sind Klagelaute der Kinder aufgrund der Februarkälte in Hamburg. Aber nein, aaah und ooh, das sind die Laute der Kinder, als sie unsere kleine, aber liebevoll eingerichtete Tierspurenausstellung betraten. Rund 250 Kinder waren im Januar mit den Waldpädagogen „Auf den Spuren unserer Waldtiere“ unterwegs im Winterwald. Nach der Begrüßung und einem kleinen Frühstück in unserem Seminarraum, ging es zum ausgiebigen entdecken in die Ausstellung. Neugierig wurden die ausgestopften Präparate von Familie Marder, dem Hasen, Dachs, Fuchs, Habicht, Reh und vielen weiteren Tieren bestaunt. Auch die Hinterlassenschaften der Waldtiere, wie Geweih, Losung, Gewölle, Fußund Nagespuren an Zapfen und Nuss wurden genauestens untersucht, beäugt und teilweise auch befühlt. Die Waldpädagogen wiesen auf die Besonderheiten der Tierspuren hin und wie man sie von Tier zu Tier unterscheidet. Mit all dem Wissen wurde es dann auch langsam „zappelig“ im Raum. Die Kinder waren ganz heiß darauf, die Spuren selbst im Schnee zu finden.
Diese einzigartige Kombination eröffnet dem Besucher eine Vielzahl an Möglichkeiten. Ob als Informationszentrum zum Thema Nachhaltigkeit, Tagungsort oder Ausflugsziel für die ganze Familie, das WÄLDERHAUS in Hamburg ist ein neuer Anziehungspunkt für die ganze Region. Adresse: Am Inselpark 19, 21109 Hamburg. Das Haus ist gut von der Neuenfelder Str. zu sehen.
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Noch ein kurzer Stopp am Tor, um die Regeln im Wald zu besprechen und dann ging es los. Links und rechts des Weges wurde gesucht und beobach-‐ tet.
Als nächstes stieß die Gruppe auf einen Wildwechsel. Beim genaueren betrachten ließen sich die kleinen Schalenabtritte (Hufe) der Rehe im verschneiten Boden ausmachen und auch die Losung vom Reh wurde auf dem Wechsel gefunden. Was für ein Erfolg! Schnell wurde der Gips angerührt und ein Abdruck gemacht. Gepackt vom „Suchfieber“ entdeckten die Kinder noch Haare vom Reh, Federn, geknackte Nüsse und den Verbiss an jungen Eschentrieben.
Schnell ging der Vormittag vorbei. Und obwohl am Ende nicht ein einziges Tier gesichtet wurde, waren alle zufrieden. Denn anhand der Spuren konnten wir beweisen, dass es sie zuhauf im Niendorfer Gehege gibt. Das Programm „Auf den Spuren unserer Waldtiere“, ist ganzjährig für Kitas und Schulen bei der SDW zu buchen.
Kontakt
Die ersten Spuren waren schnell gefunden, ein Hase war am Abend zuvor kreuz und quer am Waldrand entlang gehoppelt. Das erste Kind rief dann auch schon, LÖSUNG ich hab LÖSUNG gefunden, alle stürmten herbei, um den Kot vom Hasen zu betrachten.
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Unter den Fichten fanden die Kinder Fichtenzapfen mit Fraßspuren vom Eichhörnchen. Es waren so viele, dass fast jedes Kind stolz einen in der Hand hielt.
Landesvorsitzender: Wolfgang Pages
Lokstedter Holt 46 22453 Hamburg Tel.: 040/530556-0 Fax: 040/530556-18 E-Mail: sdw@wald.de www.sdw-hamburg.de
Geschäftsführer: Rüdiger Kruse
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Hessen
Treffen der Jugendwaldheimleiter Im Jugendwaldheim Petershainer Hof trafen sich am 10. Februar die Leiter der vier Hessischen Jugendwaldheime mit dem Landesgeschäftsführer der SDW Hessen. Das von guter Stimmung getragene Treffen diente vor allem dem Informationsaustausch und der Planungen für das Jahr 2012. Sehr erfreulich ist, dass sich alle Einrichtungen einer sehr guten Nachfrage erfreuen und so teilweise schon Buchungen bis ins Jahr 2016 hinein haben.
Jedes Jugendwaldheim hat eigene Schwerpunkte weshalb sich die einzelnen Häuser kaum konkurrieren. Während beispielsweise der Petershainer Hof ein neues Konzept „Nachhaltige Ernährung“ für Klassenfahrten ergänzend anbietet, arbeitet das Jugendwaldheim Weilburg mit Partnerschulen zusammen, die regelmäßig als Tagesgäste ins Jugendwaldheim kommen und sich gewissen Waldthemen intensiver widmen. Wesentliches Thema der Besprechung
war auch die Koordinierung des gemeinsamen Auftretens in Form abgestimmter Briefköpfe, Infomaterialien und Rollups für Veranstaltungen. Die Jugendwaldheime werden von der SDW in Kooperation mit dem Landesbetrieb Hessen-Forst und mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen betrieben. Die Geschäftsstelle der SDW koordiniert die Zusammenarbeit der Jugendwaldheime untereinander und mit den Partnern.
’Die große Hirschkäferpirsch in Hessen’ SDW in Kooperation mit FENA und HMUELV Der Hirschkäfer wurde zum ’Insekt des Jahres 2012’ gekürt. Zu diesem Anlass trat der Landesverband Hessen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in Kooperation mit der Forsteinrichtung und Naturschutz (FENA) von Hessen-Forst, sowie mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV). Zum Hirschkäfer wurde bereits 2011 erfolgreich durch die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Dort konnte man sich von Seiten der SDW über Erfahrungen austauschen und wertvolleTipps erhalten. Seinen Namen erhielt das prächtige Insekt aufgrund der charakteristischen geweihartigen Mundwerkzeuge bei männlichen Tieren. Er gehört zu den größten und auffälligsten Käfern in Europa. Er genießt hohe Popularität und mit ihm wurden mystische Bedeutungen in Verbindung gebracht. So wiesen ihm bereits die Germanen als „heiliges Tier“ des Gottes Thor die Fähigkeit zu, Blitze anzulocken. Dadurch kamen auch seine vielen Namen wie z.B. Donnerkäfer, Hausbrenner oder Feuerschröter zustande. Im Mittelalter wurden die Mandibeln (Mundwerkzeuge) als Mittel gegen Zauberei, Orakel und SDW-Landesverbandsnachrichten
Foto: Udo Sodeikat/pixelio.de
Glücksbringer genutzt. Schon zur Zeit der Römer wurden dem Hirschkäfer heilende Wirkungen bei der Abwehr von Krankheiten zugesprochen. Zu diesem Zweck wurde aus den Hirschkäferköpfen Ketten und Schmuck hergestellt. Spuren dieses Brauches finden sich z.B. noch Bayern. All diese historischen Sichtweisen und verschiedenen Nutzungen des Käfers führten im Jahr 1935 dazu, dass die Art erstmals gesetzlich geschützt wurde. Ziel des gemeinsamen Projektes ist die weitere, großflächigere Bekanntmachung der gefährdeten Art. Der Hirschkäfer gilt laut Anhang II der
Fauna-Flora-Habitate-Richtlinie (FFHRL) als schutzbedürftig. Außerdem soll das Wissen zu den hessischen Vorkommen erweitert werden. Der Zugewinn an Artendaten soll über Häufigkeit, Seltenheit und temporäre Schwankungen im Bestand Aufschluss geben. Man entschloss sich zunächst ein gemeinsames Faltblatt zu gestalten, welches über das Projekt informieren und über die Verteilungskanäle der Partner die verschiedenen Zielgruppen erreichen sollte. Durch die Kooperation mit der SDW Hessen sollen neben dem eigenen Jugendverband ’Waldjugend’, den angeschlossenen Unser Wald 2 I 2012
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hessischen Jugendwaldheimen und eigenen Unterverbänden vor allem Schulklassen, andere Naturschutzverbände und Naturschutzzentren angesprochen werden, Hirschkäfermeldungen an die FENA zu richten. Die Daten werden zentral am Fachbereich Naturschutz der FENA im Hirschkäferbeobachternetz gesammelt. Hier werden die ehrenamtlichen Daten auch auf Qualität geprüft, da Falschmeldungen aufgrund von Ähnlichkeiten zu verwandten Arten nicht ausgeschlossen werden können. Meldungen können ebenso auf postalischem Wege, per Fax und E-Mail an die SDW Hessen gerichtet werden. Weitere Informationen zu Hilfsmaßnahmen, wie eine Bauanleitung zur Anlage einer Hirschkäferwiege, sowie Unterrichtsmaterialien werden auf den Webseiten von FENA und der
SDW Hessen zu finden sein. Aus der waldpädagogischen Expertise der SDW heraus sollen Materialien für Umweltbildung entstehen, die anhand des Hirschkäfers aufzeigen, wie Bildung zur Nachhaltigen Entwicklung umgesetzt werden kann. SDW-Mitglied und Biologin Karola Meister hat als Biologie-Lehrerin gearbeitet und war Mitherausgeberin eines führenden Biologie-Lehrbuchs im Diesterweg-Verlag. Sie wird die Arbeitshilfen für Lehrer und Arbeitsblätter für Schüler aus ihrer Erfahrung heraus entwickeln. Für den Hessentag 2012 in Wetzlar planen FENA und SDW Hessen eine gemeinsame Präsenz zur Vorstellung des Projektes vor einer breiten Öffentlichkeit. Das HMUELV ist an einer breiteren Basis von Artendaten interessiert, und tritt daher als Förderer des Projektes auf. Durch die
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Zusammenarbeit des Ministeriums mit denen fachlich zuständigen Naturschutzbehörden des Landes (den hessischen Regierungspräsidien und FENA) beim Naturschutzinformationssystem NATUREG sollen allen interessierten Nutzern eine organisationsübergreifende, möglichst vollständige Sicht auf die Inhalte ermöglicht werden. Grundlage der Darstellung in NATUREG bieten Geographische Informationssysteme (GIS). Um auf das Informationssystem NATUREG zugreifen und sich einzelne Daten betrachten zu können, wird ein sogenannter GIS-Viewer angeboten. Damit müssen Anwender nicht mehr unterscheiden welche Naturschutzbehörde für welche Art der Datenhaltung zuständig ist. Steffen Zimmermann Praktikant
Einladung zur Landesdelegiertenversammlung Zur Landesdelegiertenversammlung 2012 lädt der Landesvorstand alle Mitglieder und Freunde der SDW am 21. April 2012 ab 10 Uhr in den Hessenpark ein. In der „Scheune aus Gottstreu“, die direkt am Marktplatz des Freilichtmuseums liegt, werden die Delegierten den Bericht des Landesvorstands entgegen nehmen, über die Arbeit des Jahres 2012 diskutieren und einen neuen Landes-
vorsitzenden wählen. Der bisherige Vorsitzende Gerd Mehler stellt aus beruflichen Gründen sein Amt zur Verfügung, wie er auf einer erweiterten Landesvorstandssitzung im November in Flörsheim bekannt gab. Vor der Versammlung wird ein interessanter Vortrag zur aktuellen Diskussion über den Zustand des Waldes im Hessischen Ried gehalten werden.
Tag des Baumes mit Ministerin Puttrich in Schlüchtern Zum Tag des Baumes 2012 hat Staatsministerin Lucia Puttrich zugesagt, nach Schlüchtern zu kommen. Zusammen mit dem Bezirksvorsitzenden Dr. Constantin von Brandenstein, zahlreichen Schulkindern und SDWMitgliedern wird sie am 25. April am Fuße der Burg Brandenstein in Schlüchtern-Elm Lärchen, den Baum des Jahres 2012, pflanzen. Außerdem Unser Wald 2 I 2012
wird es eine etwas unkonventionelle Überraschung geben. Alle SDWMitglieder sind zu dieser besonderen Veranstaltung herzlich eingeladen. Für eine kleines Rahmenprogramm wird gesorgt. Um den genauen Veranstaltungsbeginn zu erfahren, wenden Sie sich bitte an die Landesgeschäftsstelle.
Anschließend ist ausreichend Zeit zum Diskutieren vorgesehen. Nach der Tagung gegen 15 Uhr wird bei einer Führung durch den Hessenpark u.a. der von Hessen-Forst, Hessenpark und SDW angelegten HartigWalderlebnis-Pfad gezeigt und der von der Waldjugend angelegte und gepflegte Niederwald besucht.
Kontakt SDW · Hessen Rathausstraße 56 65203 Wiesbaden Tel.: 0611/300909 Fax: 0611/302210 E-Mail: kontakt@sdwhessen.de www.sdwhessen.de Landesvorsitzender: Gerd Mehler Geschäftsführer: Christoph von Eisenhart Rothe
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Mecklenburg – Vorpommern
Nationalparke Wieder ein Thema, dass für uns in Mecklenburg – Vorpommern beinahe schon Pflicht ist. Unsere Großschutzgebiete, darunter drei Nationalparke, waren das Tafelsilber der Wiedervereinigung. Drei der vierzehn Nationalparke Deutschlands befinden sich bei uns in Mecklenburg – Vorpommern. Einmalige Naturräume sind in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft wegen ihrer Besonderheit und Schönheit in unserem Bundesland geschützt worden.
Foto: A. Nehring
Kreideküste, Jasmund So haben wir drei Nationalparke, 286 Naturschutzgebiete, 147 Landschaftsschutzgebiete, 3 Biosphärenreservate und 7 Naturparke. Wir haben ein Land zum Natur erleben, die Naturvielfalt zu erfahren, zum Entspannen und Erholen und die Natur, unseren eigenen Lebensraum, in all seiner Schönheit und Naturvielfalt zu genießen. Dabei stellt sich Mecklenburg – Vorpommern erfolgreich der Aufgabe Tourismus und Naturschutz miteinander zu vereinbaren. Unser Land lädt ein zum Erfahren und Verweilen, wie unser Landesslogan sagt: Mecklenburg-Vorpommern tut gut. Nationalparke sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz großflächige Gebiete, die im überwiegenden Teil die Voraussetzungen eines Naturschutzgebiets erfüllen und sich in einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden oder geeignet sind, sich in einen Zustand zu entwickeln oder in einen Zustand entwickelt zu werden, der einen möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen DySDW-Landesverbandsnachrichten
namik gewährleistet. Nationalparke haben zum Ziel, im überwiegenden Teil ihres Gebiets den möglichst ungestörten Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik zu gewährleisten, so sagt das Naturschutzgesetz. Jetzt werden sicher viele sagen, was soll denn das, wir haben hier in Deutschland doch seit vielen tausend Jahren eine intensiv genutzte Kulturlandschaft, wo gibt es denn da noch Landschaften, die sich einem vom Menschen nicht oder wenig beeinflussten Zustand befinden! Aber grade heute wo wir, unsere Gesellschaft, mehr und mehr auf Technik setzen und setzt, wir uns mehr und mehr von der Natur entfernen und schon glauben, dass alles machbar ist, ist es um so wichtiger Räume zu haben und vor allem zu erhalten in denen ein möglichst ungestörter Ablauf der Naturvorgänge in ihrer natürlichen Dynamik gewährleistet ist. Die Natur muss ihr „Handwerkszeug“ behalten, dass sie in die Lage versetzt, die Wunden, die wir ihr ständig schlagen auch wieder heilen zu können, d.h. Räume zu erhalten in denen sich ökologische Vielfalt von uns unbeeinflusst erhalten und entwickeln kann. Doch nun zu unseren Nationalparken selbst. Unser kleinster Nationalpark, zugleich der kleinste Deutschlands, ist der Nationalpark Jasmund auf der Halbinsel Jasmund im Nordosten der Insel Rügen. Hier finden wir Zeitzeugen unterschiedlicher Epochen der Erd- und Menschengeschichte. Rügener Kreide mit Fossilien und Feuersteinen, dabei auch die von vielen gesuchten „Hühnergötter“, Feuersteinknollen mit einem natürlichem Loch als Glücksbringer. Dazu uralte Granite und Gesteine aus Skandinavien, die von eiszeitlichen Gletschern hier abgelagert wurden, daneben Bodendenkmäler aus frühgeschichtlicher Zeit, die von der ersten Besiedlung zeugen. Rügen ist seit der mittleren Steinzeit bewohnt. Bis vor rd. 1.700 Jahren siedelte dann hier der germanische Stamm der Rugier.
Serrahner Buchenwald mit Totholz Große Flächen des Nationalparks sind mit ursprünglichen Buchenwäldern bestockt, auf den vielfältigen Standorten gedeihen aber auch noch seltene Wildobstgehölze und Eiben. In den Mooren sind Wollgräser, Fieberklee, Sonnentau, Riesenschachtelhalm und seltene Moose zu finden und an den Hängen z.T. verschiedene, seltene Orchideenarten, darunter auch der Frauenschuh. Allen bekannt sein wird der markanteste Punkt des Nationalparks Jasmund, der 118 m hohe Kreidefelsen des Königsstuhls, von hier aus hat man einen imposanten Blick auf die Kreidefelsen und die Ostsee. Wunderschöne Gemälde von den Kreidefelsen von Caspar David Friedrich haben schon in der Romantik begeistert. Stahlstiche von Johann Friedrich Rosmäsler dokumentieren heute die Küstendynamik mit ihren Uferabbrüchen und ihren ständigen Veränderungen. Rügens Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund sind auch das Motiv einer Sonderbriefmarke, die im Januar dieses Jahres herausgegeben wurde. Der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft ist unser größter Nationalpark und zugleich der drittgrößte in Deutschland. Er liegt Unser Wald 2 I 2012
Mecklenburg – Vorpommern
nordöstlich von Rostock an der Ostsee- und Boddenküste Mecklenburg – Vorpommerns und schließt die Insel Hiddensee mit ein. Er ist ein Nationalpark mit einer aktiven Küstendynamik. Strand und Steilküsten, die westlich von der Ostsee abgetragen werden, werden an den Haken wieder angelandet, mit beginnender Vegetation, Dünen und Sandauftrag bildet sich hier neues Land. Prägendes Element des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft ist die Veränderung, dadurch entsteht eine Vielzahl von durch die Ostsee geprägten Lebensräumen mit einer schier unendlichen Zahl von Lebensgemeinschaften. Gäste in den Gewässern des Nationalparks sind die Kegelrobben, auch Seehunde kann man beobachten sowie auch gelegentlich noch Schweinswale. Den vorkommenden Fischotter bekommt man allerdings aber nur selten zu Gesicht. Viele seltene Vogelarten brüten hier, von denen allein 67 Arten auf der Roten Liste Deutschlands stehen. Sie
Foto: I. Stodian
Ostsee, im NP Vorpommersche Boddenlandschaft fallen aber weiter nicht auf neben den bis zu 65.000 Kranichen, die hier alljährlich zwischen September und November und teilweise auch hier im Frühjahr Rast machen. Aber ebenso faszinierende Wanderungen während der Hirschbrunft machen den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft zu einem besonderen und unvergesslichen Erlebnis. Am besten lässt sich der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft bei geführten Wanderungen den mit sachkundigen und engagierten Rangern des Nationalparks erkunden. Unser Wald 2 I 2012
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Unsere Nationalparke sind Name
Größe
Weitere Informationen bei
Nationalpark Jasmund
3.100 ha
Nationalpark Jasmund Stubbenkammer 2a, 18546 Saßnitz www.nationalpark-jasmund.de
Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
78.600 ha
Nationalparkamt Vorpommern Im Forst 5, 18375 Born www.nationalpark-vorpommerscheboddenlandschaft.de
Müritz - Nationalpark
32.200 ha
Nationalparkamt Müritz Schlossplatz 3, D-17237 Hohenzieritz www.mueritz-nationalpark.de
Der Müritz – Nationalpark mit seinen 320 km² liegt in mitten der mecklenburgischen Seenplatte. Der größte Teil des Nationalparks (rd. 260 km²) liegt am Ostufer der Müritz, dem größten deutschen Binnensee. Der Serrahn, der zweite, kleinere Teil des Nationalparks (rd. 60 km²) liegt östlich von Neustrelitz. Mehr als zwei Drittel des Nationalparks sind von Wald bedeckt. Über einhundert Seen, dazu Moore, Wiesen und Weiden prägen ihn und bescheren ihm einen großen Artenreichtum in Flora und Fauna. Orchideenwiesen mit Fettkraut, Seeadler und Fischadler, Kranichrastplätze, Fischotter und die heimischen Wildarten können am besten bei geführten Wanderungen und Exkursionen beobachtet werden. Eine Besonderheit ist im Informationshaus in Federow die Möglichkeit dem Fischadler beim Brüten ins Nest und ihm der Aufzucht seiner Jungen zuzuschauen. Eine Vielzahl von touristischen Möglichkeiten mit Boot, Schiff, Fahrrad, Bus und Wanderungen lässt den Müritz – Nationalpark zu einem absolut unvergesslichen Erlebnis werden. Im Sommer möchten wir, die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Mecklenburg – Vorpommern, nach Voranmeldung und in Absprache mit dem Müritz – Nationalpark, eine Radtour mit Wanderung anbieten, die einen kleinen Einblick in den Naturreichtum des Nationalparks bieten wird und zugleich ein für jeden nachvollziehbarer Beweis für die Notwendigkeit von Nationalparken in
Wienpietschseen unserer Zeit und unserer Landschaft sein wird. Auf diese Exkursion mit Termin etc. wird in der nächsten Ausgabe von Unser Wald hingewiesen. Hans-Arnold Scheele
Die Bilder wurden freundlicherweise von den Nationalparken zur Verfügung gestellt.
Kontakt SDW · Mecklenburg-Vorpommern Gleviner Burg 1 18273 Güstrow Tel.: 03843 / 85 59 903 Fax: 03843 / 85 59 905 E-Mail: sdw-mv@t-online.de www.sdw-mv.de www.schulwald-guestrow.de Landesvorsitzender: BGM Dietrich Daedelow Geschäftsstellenleiterin: Angelika Schätzel
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Niedersachsen
Windenergieanlagen im Wald – Tagung 2012
Foto: Dieter Schütz, pixelio
Am Freitag, den 4. Mai veranstaltet die SDW Niedersachsen in Hannover ihre diesjährige Tagung zum Thema „Windenergieanlagen im Wald – das
Ende eines Tabus? Unter der Überschrift „Windenergieanlagen im Wald – technisch möglich!“ soll es zunächst um die Anlagen selber gehen, um den Flächenbedarf für Aufbau und Betrieb, um Anforderungen an Wegezustände und Kurvenradien. In einem Vortrag „Windenergieanlagen im Wald – durchaus konfliktreich!“ soll dann das Genehmigungsverfahren skizziert werden. Hier werden auch die speziellen Konfliktfelder rund um Flächenauswahl, Genehmigung, um Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen thematisiert. Die aktuelle
Schalenwild im Wald Eine niedersächsische Erklärung zum „Wald-Wild-Konflikt“ hat Landwirtschaftsminister Gert Lindemann kürzlich zusammen mit einschlägigen niedersächsischen Akteuren unterzeichnet. Die Beteiligten sind sich einig, dass Wald und Wild untrennbar zusammengehören, der Wildbestand dabei aber im Einklang mit den landund forstwirtschaftlichen Belangen stehen muss. Weiterhin soll Niedersachsen eins von fünf Bundesländern bleiben, in dem die ziehenden Schalenwildarten wandern dürfen. Durch Ruhezonen und Daueräsungsflächen sollen die Lebensbedingungen des Wildes weiter verbessert werden. Die
bisherige Fütterungsregelung soll bei der nächsten Änderung des Landesjagdgesetzes aber zur Notzeitenregelung hin geändert werden. Der Rehwildabschussplan soll ein Mindestabschussplan mit 30% Überschreitungsmöglichkeit werden, ohne dass dafür eine behördliche Genehmigung notwendig wird. Schließlich soll die Übererfüllung des Abschussplanes im Rahmen von Drückjagden zukünftig nicht mehr sanktioniert werden. Eine Wald-Wild-Kommission soll bereits im Frühjahr Brennpunkte aufsuchen und hier mit allen Beteiligten vor Ort nach Lösungen suchen.
Foto: Ibefisch, pixelio
SDW-Landesverbandsnachrichten
Belastung der Naturräume in Niedersachsen mit Windenergieanlagen, die Repowering-Potentiale in Niedersachsen und eine raumplanerische Sicht auf den Wald als Flächenressource für Windenergieanlagen wird Thema des letzten Vortrags „Windenergieanlagen im Wald – sinnvoll und notwendig?“ sein. Zwischen den Vorträgen ist Platz für Fragen und Diskussion vorgesehen. Der Nachmittag wird wie gewohnt der Mitgliederversammlung vorbehalten sein.
Mitgliederversammlung der SDW Niedersachsen am 4. Mai 2012 in Hannover Im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung findet im Anschluss an die vormittägliche Vortrags- und Diskussionsveranstaltung die Mitgliederversammlung des Landesverbandes statt. Beginn: 14:30 Uhr. Schriftliche Einladung folgt. Alle Mitglieder – und solche die es werden wollen – sind herzlich eingeladen.
„Walther Freist – Käte Straub Förderpreis für Walderleben“
Im Rahmen der diesjährigen Tagung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, LV Niedersachsen am 4. Mai (siehe oben) verleiht die Stiftung Zukunft Wald (Landesforsten-Stiftung) erstmalig den „Walther Freist – Käte Straub Förderpreis für Walderleben“.
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Niedersachsen
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Feuerstättenzählung Niedersachsen 2010 für holzbefeuerte Anlagen Um die Marktentwicklung bei Holzheizanlagen in Niedersachsen zu dokumentieren erstellt das 3N-Kompetenzzentrum in Zusammenarbeit mit dem Landesinnungsverband für das Schornsteinfegerhandwerk Niedersachsen im Auftrag des Niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums jährlich eine Feuerstättenzählung für holzbefeuerte Anlagen bis 1 Megawatt. Der Bestand an Scheitholz-Feuerungen in Niedersachsen betrug 2010 rund 1,2 Mio. Anlagen und wuchs im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 2,7 %. Die Anzahl der Pellet-Feuerungen stieg insgesamt um 18,7 % auf
12.662 Anlagen. Der Bestand an Holzhackschnitzel-Feuerungen stieg insgesamt um 15,4 % auf 2.517 Anlagen. Der gesamte Holzverbrauch aller Anlagen unter 1 MW stieg im Jahr 2010 um ca. 6 % und lag bei etwa 2,7 Mio. Festmetern. Diese Menge verteilt sich zu 79 % auf Scheitholz-Feuerungen, 16 % auf Holzhackschnitzel-Feuerungen und 5 % auf Pellet-Feuerungen. Durch den Einsatz des Energieträgers Holz ergibt sich eine Einsparung an fossilen Energieträgern von ca. 5,2 Mio. MWh. Die Holzfeuerungsanlagen verringerten den Kohlendioxidausstoß in Niedersachsen 2010 um ca. 1,2 Mio. Tonnen.
Foto: Leobär, pixelio
Waldpädagogik-Angebot der Landesforsten auf der „didacta“ Die Niedersächsischen Landesforsten stellten mit einem neu gestalteten Messestand ihr weiterentwickeltes Waldpädagogikangebot auf der Bildungsmesse didacta in Hannover vor. Unter dem Motto „Waldreich – LehrReich“ konnten sich Besucher neben Informationen zu den vielfältigen Angeboten im Bereich Wald- und Erlebnispädagogik durch erfahrene Waldpädagoginnen und -pädagogen direkt auf dem Stand beraten lassen. Auch die SDW Niedersachsen war
hier vertreten. Die zehn Waldpädagogikzentren zwischen Harz und Heide bieten je nach Ausstattung neben dem klassischen ein- bis zweiwöchigen Jugendwaldeinsatz neuerdings auch Projekt- und Erlebnisklassenfahrten sowie Kurzzeitangebote und Tagesprogramme an. Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben hier die Möglichkeit, den Wald hautnah zu erleben und sich mit dem komplexen Begriff der Nachhaltigkeit vertraut zu machen. Die Bildungsmesse „didac-
ta“ ist mit rund 100.000 Besuchern die größte Fachmesse für Lehrkräfte aller Bildungsbereiche in Europa und die wichtigste Weiterbildungsveranstaltung der Branche. Sie findet jährlich an wechselnden Standorten in Deutschland statt. Viele hundert Aussteller zeigen hier ihre Angebote aus den Bereichen Kindergarten, Schule, Hochschule, Ausbildung, Beratung, Qualifikation und Weiterbildung.
Kontakt SDW · Niedersachsen Johannssenstraße 10 30159 Hannover Tel.: 0511/363590 Fax: 0511/3632532 E-Mail: info@sdw-nds.de www.sdw-nds.de Landesvorsitzender: Frank Oesterhelweg MdL Foto: NLF
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Geschäftsführer: Friedrich Gregorius
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Nordrhein-Westfalen
„SOKO Wald“ ermittelt im Düsseldorfer Landtag Am 21. März schickten Landtagspräsident Uhlenberg und Umweltminister Remmel das NRW-WaldMobil auf seine „SOKO Wald“-Tour durch zahlreiche Großstädte NordrheinWestfalens. Am 8. Dezember wurde nun Bilanz gezogen im Rahmen einer Gesamtpräsentation aller Aktivitäten zum „Internationalen Jahr der Wälder“ in der Wandelhalle des Düsseldorfer Landtags. Und diese Bilanz kann sich sehen lassen, denn an insgesamt 24 Einsatztagen gastierte das NRW-WaldMobil in den Innenstädten von Paderborn, Dortmund, Essen, Köln, Bochum, Hagen, Bielefeld, Bonn, Wuppertal Aachen, Duisburg und Düsseldorf. Dort gingen die Schülerinnen und Schülern zwischen 9 und 14 Uhr unter Anleitung der SDW-Waldpädagogen Andrea Hirsch und Peter Vieres auf Spurensuche, denn sie sollten erkunden, in welchen Produkten Wald steckt, wo der Wald in der Stadt zu finden ist und warum man überhaupt Wald in der Stadt braucht.
Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg (5.v.r.), Umweltminister Johannes Remmel (2.v.l.) und die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse (3.v.l.) waren begeistert von dem enormen Zuspruch, den die „SOKO-Wald“-Tour durch NRW erfahren hat. Ausgestattet mit Kameras und Diktiergeräten zogen die Teilnehmer los, um Produkte zu finden, die aus
Die Europäische Lärche in NRW Wie in den Vorjahren veranstaltet die SDW gemeinsam mit der ANW, dem Forstverein und dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW eine eintägige Fachtagung zum „Baum des Jahres 2012“. Die im Fortbildungsprogramm der Forstverwaltung gelistete Veranstaltung findet am 22. Mai auf Schloss Fürstenberg in Bad Wünnenberg statt. Die nachmittägliche Exkursion führt in die angrenzenden Wälder der Forstamtes des Grafen von Westphalen dem „Lärchen-Mekka“ NordrheinWestfalens. Wie bei den Tagungen zur Vogelkirsche und Elsbeere erhalten alle Teilnehmer ein Plakat zur Europäischen Lärche in NRW.
SDW-Landesverbandsnachrichten
dem Wald stammen und diese mit Fotos festzuhalten. Eine andere Gruppe fragt Passanten nach der Bedeutung des Waldes für sie und die Stadt. Zu den gefundenen Produkten recherchiert die „Soko“ dann am Waldmobil ihre Herkunft weltweit und präsentiert die Ergebnisse der Klasse. Was natürlich viele Fragen aufwirft – angefangen bei der Art der Waldbewirtschatung, über die Rahmenbedingungen bei der Produktherstellung bis hin zu den weiten Transportwegen. Die Lehrer erhielten abschließend eine CD mit den Rechercheergebnissen ihrer Schüler, so dass das Thema im Schulunterricht weiter vertieft werden konnte.
Das SDW-Plakat zur Europäischen Lärche in NRW im Format DIN A 1 ist bereits erarbeitet und gedruckt.
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Nordrhein-Westfalen
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Sonderschau „Natur erleben“ auf der JAGD & HUND Mit rund 72.000 Besuchern ging die diesjährige JAGD & HUND (31. Januar bis 5. Februar 2012) in Dortmund zu Ende. Europas größte Messe für Jagd und Angelfischerei präsentierte in diesem Jahr 686 Aussteller aus 34 Ländern. Sie zeigten in insgesamt sieben Messehallen ein umfassendes Einkaufs- und Informationsangebot zu den Themen Jagd, Angeln, Hunde und Natur. Schon traditionell bestritt die SDW gemeinsam mit Lernort Natur der Jä-
gerschaft und Ruhr Grün die Sonderschau „Natur erleben“, wobei diese wie immer mit der angebotenen Kinderbetreuung kombiniert war. „Tiere in der Stadt“ standen in diesem Jahr im Fokus und im Rahmen einer kleinen „Waldrallye“ wurden die Kinder spielerisch an dieses Thema herangeführt. Das SDW-WaldMobil war in diesem Rallye-Parcours integriert und die SDW-Waldpädagogin Andrea Hirsch konnte gezielt auf die Kinder eingehen.
Andrea Hirsch und Hans Schild bei der Verlosung, die täglich um 16.00 Uhr stattfand und an der alle Kinder teilnahmen, die den Parcours absolviert hatten.
Neue Vorsitzende in Wuppertal: Claudia Schmidt Bei der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Wuppertal hat es einen Wechsel in der Führungsspitze gegeben. Die bisherige Vorsitzende Brita Krempel gab den Vorsitz ab und als neue Vorsitzende wurde Claudia Schmidt einstimmig gewählt. Ebenfalls neu im Vorstand ist Stefanie Höing als Vertreterin der Waldjugend. Neben ihrer neuen Aufgabe als SDWVorsitzende ist Claudia Schmidt im Auftrag der Unteren Landschaftsbehörde auch Landschaftswächterin für den Bezirk Cronenberg. Für die SDW strebt Sie einen noch engeren Schulterschluss mit den bereits involvierten Institutionen wie z. B. den Wuppertaler Bürgervereinen an, um die Gedanken und Ideen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort aufzugreifen, zu diskutieren und ggfs. im Sinne des Biotop- und Artenschutzes, der Landschaftspflege und des Naturschutzes umzusetzen. Auch der Kontakt zur Jugend soll weiter ausgebaut werden: „Wir möchten Kinder und Jugendliche noch mehr für den Einklang zwischen Mensch Unser Wald 2 I 2012
und Natur sensibilisieren und alle Interessierten und die Verantwortlichen z. B. in den Schulen und Jugendeinrichtungen dazu einladen, daran mitzuwirken“. Die Zusammenarbeit zwischen der Station Natur und Umwelt und der Schutzgemeinschaft wird bereits im nächsten Jahr ausgeweitet: Die Waldjugend wird im Sommer 2012 erstmalig ein AbenteuerZeltlager für Kinder auf dem Stationsgelände durchführen.
Kontakt SDW · Nordrhein-Westfalen Ripshorster Straße 306 46117 Oberhausen Telefon: 0208/883188-1 Telefax: 0208/883188-3 E-Mail: info@sdw-nrw.de www.sdw-nrw.de Die Cronenbergerin Claudia Schmidt ist mit ihrem Hund Quincy täglich im Wuppertaler Süden unterwegs und damit prädestiniert für die Aufgabe als Landschaftswächterin
Landesvorsitzende: Marie-Luise Fasse, MdL Geschäftsführer: Gerhard Naendrup
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Rheinland-Pfalz
Kooperation naturgucker.de und SDW-RLP Naturgucker.de ist ein Netzwerk, das Naturbeobachtungen sammelt, zudem bietet die Seite vielfältige Möglichkeiten des Austausches sowie Hintergrundwissen zu den Arten. Das Motto von Naturgucker.de lautet: Naturgucken macht Spaß, informiert und trägt zum Schutz des Waldes und der Natur bei! Sachliche Gründe für ein Monitoring im Naturschutz gibt es viele: Beispielsweise die Dokumentation der Verbreitung seltener Arten oder wertvoller Lebensräume. Diese Daten zu sammeln, macht aber auch Freude, ge-
nauso wie der Austausch mit anderen Naturguckern! Auch findet sich auf der Seite interessantes Fachwissen zu den einzelnen Arten; beispielsweise schon bei der Eingabe der Daten erhalten die Beobachter bei seltenen Arten fundierte Fachhinweise. Diese Informationenen bilden zudem eine erste Qualitätskontrolle. Die Qualität der Daten zu sichern, ist ein besonderes Anliegen des Netzwerkes. Deshalb ist die Gemeinschaft der Naturbeobachter dazu aufgerufen, bei Unstimmigkeiten nachzufragen. Zudem werden die Beobachtungen von einem Fachbeirat regelmäßig evaluiert.
Foto: naturgucker.de
Die SDW-RLP lädt jeden herzlich ein, mitzumachen: www.naturgucker.de/ sdw-rlp oder dem Link auf www.sdwrlp.de folgen! (Munzinger)
1 Jahr Waldjugend Kaifenheim! Im Sommer 2011 gründete sich in Kaifenheim (Osteifel) ein neuer Horst der DWJ-RLP. 6 Waldläufer und ihr Horstleiter blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück: Auf dem Landeslager in Kell a.S. wurde der Horst
offiziell in den Landesverband aufgenommen. Im Herbst ging es in das Wald-Jugendheim Kolbenstein, wo sich schnell Freundschaften aufbauten. Höhepunkt für die 4 Pimpfe: Sie bekamen feierlich ihr Halstuch verlie-
Foto: Google maps
hen. Schnell ging es dann weiter: Zusammen mit dem Jugendpfleger der Verbandsgemeinde fand eine Heckenpflanzaktion statt, Apfelsaft wurde gepresst und auf dem Waldtag des FA Daun und dem Weihnachtsmarkt des FA Koblenz war man aktiv! Jahresabschluss bildete die Waldweihnacht im Forstrevier Hochpochten. Nach Silvester wurden Weiden geköpft und Pläne für das Jahr 2012 geschmiedet. Schwerpunkte werden Aktivitäten im Bereich Wildkatze und Fledermaus werden. All das ist nur möglich, durch die Unterstützung der FÄ Cochem, Daun und Koblenz sowie der KV Cochem–Zell, der VG Kaisersesch und der OG Kaifenheim. Ganz besonders bedanken wollen wir uns bei der Sparkasse Eifel–Mosel–Hunsrück und der Fa. Motorgeräte Ternes, die unsere Arbeit durch großzügige Spenden gefördert haben. (Thönnes)
30 Jahre SDW-RLP in Obermoschel Im Jahr 1981 wurde die Geschäftstelle der SDW–RLP im Amtsgerichtgebäude eröffnet. Die Stadt Obermoschel und der Verband pflegen seitdem ein sehr gutes Verhältnis. Ein Beispiel: Der Geokulturpfad in Obermoschel, dessen Entstehung vom ehemaligen Geschäftsführer, Dr. Guse, mit begleitet wurde. SDW-Landesverbandsnachrichten
Bürgermeister Weirich bedankt sich bei der SDW für die erfolgreiche Zusammenarbeit und überreichte anlässlich des Neujahrsempfanges das Stadtwappen an Arno Mohr (Schatzmeister) und A. Grauer.
Foto: Löffel
Unser Wald 2 I 2012
Rheinland-Pfalz
Bundessieger im Malwettbewerb kommen aus Sippersfeld!
Foto: Malo
Die Freude in der Grundschule Sippersfeld, Donnerbergkreis, war groß, als der Brief von der SDW eintrudelte! Die Klassen 3a/b haben mit ihrem Waldbuch die „Was habt Ihr im Wald entdeckt“-Jury überzeugt und sich gegen 7.500 andere Einsendungen durchgesetzt. Die Siegerklassen haben eine dreitägige Wald-Klassenfahrt mit ihrem Waldbuch gewonnen. Am 14.02. gratulierte Landrat Werner, SDW-Vorsitzender, den Klas-
sen und den beiden Lehrerinnen, Frau Böhr und Frau Malo, und überreichte ihnen die Urkunde. Der tolle Erfolg ist aber nicht aus dem Himmel gefallen. An der GS Sippersfeld ist das Thema Wald immer Bestandteil des Unterrichts und wird lebendig aufgearbeitet! Diesen Unterricht hat die SDW-RLP noch einmal mit einem Waldrucksack, der Lehrmaterialien und Präsente für die Kinder enthält, belohnt.
Vortrag in Rockenhausen: Wälder in RLP Ökologisch wertvoll, ökonomisch unersetzlich, kulturhistorisch und geologisch spannend, vor der Haustür und doch meist weit weg: Wälder in RLP! Diese Distanz wollte der Seniorenkreis der Stadt Rockenhausen als Abschluss des Internationalen Jahres der Wälder 2011 überbrücken! Da das Wetter nicht zu einem Waldspazier-
gang einlud, luden die SDW–RLP und der Seniorenkreis zu einem virtuellen Spaziergang durch Erdzeitalter und Wälder für den 17.01. ein! Rund 30 Senioren aus der VG Rockenhausen genossen die etwa einstündige Präsentation. Falls Sie Interesse an dem Vortrag haben, rufen Sie einfach in der Geschäftsstelle an!
Holger Euskirchen verlässt uns Nach fast 6 jähriger Tätigkeit als Jugendbildungsreferent der SDW-RLP wechselt Holger aus familiären Gründen auch beruflich in seine Wahlheimat, das Saarland! Wir, das Team der SDW-RLP, danken ihm herzlich für seine gute und erfolgreiche Arbeit. Mit Humor hat er uns immer auf eine erfrischende Art seine Blickwinkel vermittelt. Viele neue Aspekte traten so zu Tage! Mit Kreativität und Wortwitz gelingt es Unser Wald 2 I 2012
ihm, Kinder und Jugendliche für den Wald und seine Bewohner zu begeistern. Holger wird auch weiterhin „seinen Job“ machen und seine Talente dort einsetzen, wo sie gebraucht werdenfür Menschen und Natur! Auf diesem Weg wünschen wir ihm bestes Gelingen, Spaß und Freude! Danke Holger! Das Team vom Haus des Waldes
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Termine Jubiläumspflanzung 60 Jahre Tag des Baumes 25.04.1952: In Bingen pflanzt Minister a.D. Dr. Haberer den 1. Baum des Jahres bei uns. 60 Jahre später pflanzen wir wieder einen Baum in Rheinhessen - diesmal aber im Appenheim. In dem rheinhessischen Dorf hat Herr Müller, langjähriges SDW-Mitglied, zusammen mit Gleichgesinnten fast jedes Jahr einen Baum des Jahres gepflanzt; inzwischen ist ein kleines Arboretum entstanden. Am 25. April möchten wir im Rahmen einer kleinen Feierstunde dem Arboretum einen neuen Baum hinzufügen: Die Lärche! Wir freuen uns auf Ihren Besuch! RLP Tag 2012: 01.-03.06. in Ingelheim Die SDW–RLP wird am RLP-Tag mit einem Infostand zum Schwerpunktthema CO2 vertreten sein. Wenn Sie als Mitglied Ihr Engagement in diesem Themenbereich an unserem Stand vorstellen möchten, bspw. Kommunen ihr Klimaschutzkonzept, setzen Sie sich mit der Geschäftsstelle in Verbindung.
„Die SDW-RLP sucht einen Nachfolgerin/Nachfolger für Holger als Jugendbildungsreferentin/Referenten. Näheres unter www.sdw-rlp.de!“
Kontakt SDW · Rheinland-Pfalz Richard-Müller-Straße 11 67823 Obermoschel/Pfalz Tel.: 06362/9932-00 Fax: 06362/564448 E-Mail: sdw@sdw-rlp.de www.sdw-rlp.de Landesvorsitzender: Winfried Werner, Landrat Geschäftsführer: Andreas Grauer SDW-Landesverbandsnachrichten
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Sachsen
Die Waldjugendspiele in Sachsen 2011 und Ausblick auf die Saison 2012 Mit der Durchführung der Waldjugendspiele im Freistaat Sachsen seit dem Jahr 1999 verfolgt die SDW das Ziel der flächendeckenden Vermittlung von Grundwissen zum Thema Wald im Grundschulalter. Spielerisch sollen mögliche Berührungsängste dem Wald gegenüber genommen und offene Fragen beantwortet werden. Aber die Waldjugendspiele sollen auch neugierig machen auf alles das, was mit dem Wald in Zusammenhang steht, z.B. die Menschen, die im Wald arbeiten, ihn pflegen und erhalten. Spiele sollen anregen, künftig mehr Zeit mit der Familie im Wald zu verbringen und selbst das Unbekannte zu ergründen. Von Beginn an war die enge Kooperation zwischen den beteiligten Ministerien (SMUL und SMK) und der SDW die Voraussetzung für das Gelingen und die Erfüllung eines hohen fachlichen Anspruches des Projektes. Mit den Waldjugendspielen möchte die SDW die Arbeit der Projektpartner unterstützen. Seit 2007 ist die Waldpädagogik als Aufgabe der Forstbehörde (Staatsbetrieb Sachsenforst) im §37 SächsWaldG verankert. Die Waldjugendspiele, die fast ausschließlich im Landeswald von den Sächsischen Forstbezirken durchgeführt werden, sind landesweit das umfangreichste waldpädagogische Projekt und ein
wichtiges Aushängeschild des Staatsbetriebes Sachsenforst auf dem Gebiet der Waldpädagogik geworden. Das SMK erhält Unterstützung in Form eines unterrichtsbegleitenden Projekts mit Praxisbezug bei der Behandlung des Themas Wald in den Klassenstufen 3/4 und 6. Seit etwa 3 Jahren fragen verstärkt auch Kindergärten nach, ob es nicht möglich wäre, mit Vorschulkindern dieses spielerische Kennenlernen des Waldes umzusetzen. Erste Testveranstaltungen haben zu der Erkenntnis geführt, dass bestimmte Inhalte der Spielstationen entsprechend aufgearbeitet werden können. Das Wissen konnte nachweislich nachhaltig vermittelt werden. Seit 2010 wurden entsprechende Veranstaltungsmodule für diese Zielgruppe entwickelt und das Thema Wald vorbereitend auf die Grundschule erschlossen. Die Waldjugendspiele 2011 fanden als Kernprojekt im Zeitraum zwischen dem 03.05.2011 und dem 06.07.2011 statt. Es beteiligten sich 12 Sächsische Forstbezirke, die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, die Biosphärenreservatsverwaltung Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, die Naturschutzgebietsverwaltung Königsbrücker Heide und Elbniederterrassen Zeithain, die Stadt Dresden sowie die Geschäftsleitung des Staatsbetriebes
Sachsenforst. Nach ersten Auswertungen nahmen 6.067 SchülerInnen aus 169 Schulen des Freistaates teil. Der Schwerpunkt der Veranstaltungen befasste sich mit den Inhalten des Grundschulprogramms. Für SchülerInnen der Klassenstufe 6 wurden 4 Spieltage (213 Teilnehmer) ausgerichtet. Im Rahmen einer Befragung von FachlehrerInnen und BetreuerInnen wurden Fragebögen zur Auswertung der Waldjugendspiele verteilt. Daraus konnten wichtige Erkenntnisse zum Fortbildungsbedarf und zur Erarbeitung von Unterrichtsmaterialien abgeleitet werden. Gleichzeitig wurde auf diesem Weg jedem Schüler ein Stundenplan mit der Ausschreibung eines bundesweiten Kreativwettbewerbes zum internationalen Jahr der Wälder zugesandt. Drei Kindertagesstätten (Kita Kühren, Kita Bennewitz, Kita Deuben) nahmen an der Erprobung von Vorschul-Modulinhalten teil. Ziel ist die Einführung einer Art „Waldpass“, den die Kinder als Nachweis für das in den Veranstaltungen erworbene Wissen erhalten und somit auf entsprechende Lerninhalte in der Grundschule vorbereitet sind.
Ausblick auf die Waldjugendspiele 2012 Die Waldjugendspiele 2012 werden in 16 Sächsischen Forstbezirken (inkl. Nationalpark, NSG-Verwaltung, Geschäftsleitung Sachsenforst) durchgeführt. Annähernd 6.000 Schüler werden an ihnen teilnehmen. Die SDW wird versuchen, die Mitarbeiter des Staatsbetriebes Sachsenforst wieder bei der Durchführung vor Ort personell zu unterstützen. Dazu ist die Mitwirkung vieler freiwilliger SDW-Landesverbandsnachrichten
Mitglieder erforderlich. Die SDWGeschäftsstelle bittet Sie daher, sich bei Interesse an einer Veranstaltung mit den zuständigen MitarbeiterInnen der Forstbezirke in Verbindung zu setzen (siehe Tabelle). Von uns aus schon mal vielen Dank im Voraus!
Unser Wald 2 I 2012
Sachsen
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Forstbezirk
Termin
Ansprechpartner
Taura Leipzig Dresden Neustadt Bärenfels NLP Sächsische Schweiz GL SBS Graupa Chemnitz Marienberg Neudorf Eibenstock Plauen Adorf Oberlausitz NSG Königsbrücker Heide
02.05./03.05./09.05./10.05./23.05./24.05. 09.05./10.05./21.05.-25.05./30.05./31.05. 09.05./23.05./30.05./06.06./13.06./20.06./27.06. 09.05./16.05./23.05./30.05. 22.05./23.05./03.07./04.07. 03.05./04.05. 16.05. 15.05./16.05./30.05./31.05./12.06./14.06. 25.06.-28.06. 08.05.-11.05. 24.04./25.04. 09.05./10.05./06.06./07.06. 05.06./06.06. 08.05./09.05./05.06./06.06./19.06./20.06. 22.05./31.05.
Herr Wolfram (034221/541923) Herr Ostendorf (0341/8608024) Frau Weisbach (0351/2530828) Frau Findeisen (03596/585730) Frau Dunger (035052/613215) Frau Jendrzejewski (035022/900622) Frau Schmiedel (03501/542179) Frau Uhlig (03727/956617) Herr Köhler (03735/6611162) Herr Berger (037342/141112) Herr Siegl (03771/23102) Frau Bimberg (03741/104811) Frau Stransky (037464/3309206) Frau Hornschuh (03591/216116) Frau Schlegel (035795/4990150)
60 Jahre Tag des Baumes in Deutschland – Bitte melden Sie uns Ihre Pflanzaktionen 2012 Mitte des 19. Jahrhunderts siedelte der amerikanische Journalist Julius Sterling Morton in den US- Bundesstaat Nebraska um. Dort bewirtschaftete er seit 1854 eine kleine Farm. Aufgrund der baumarmen Gegend beschloss er, als Erosionsschutz Büsche und Bäume zu pflanzen. Anfang 1872 fasste Morton in der „Arbor Day-Resolution“ seine im Laufe der Jahre gesammelten Erkenntnisse zusammen und forderte einen jährlichen „Tag des Baumes“. Am 10.04.1872 pflanzten dann erstmals die Bürger und Farmer Nebraskas über eine Million Bäume. 1874 wurde der zweite Mittwoch im April vom Gouverneur von Nebraska zum Baumtag bestimmt. 1885 erließ man ein weiteres Gesetz, in dem der 25.04., Mortons Geburtstag, als „Tag des Baumes“ ausgewählt wurde. 1875 übernahmen die Staaten Tennessee und Kansas den Feiertag, 1876 folgte Minnesota und zwei Jahrzehnte später beteiligten sich alle US- Staaten daran. Die SDW beschloss, diesen Tag auch nach Deutschland zu holen. Ziel der Veranstaltung war es, der Bevölkerung und dabei vor allem der Jugend durch symbolhafte Pflanzungen die Unser Wald 2 I 2012
Bedeutung des Baumes ein Stück näher zu bringen und dafür zu begeistern. Am 25.04.1952 erfolgte die erste Baumpflanzung zu diesem Feiertag durch den damaligen Bun-
Heute führen zahlreiche Städte, Gemeinden, Forstämter und natürlich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald bundesweit viele Veranstaltungen zum Schutz der Bäume durch. Jährlich werden bei diesen Aktionen über 100.000 Bäume gepflanzt, dank vieler freiwilliger Helfer und der finanziellen Unterstützung durch Sponsoren und Spender. Der Tag des Baumes jährt sich 2012 zum 60. Mal. Die Geschäftsstelle unterstützt auch Ihre Bemühungen zum Gelingen dieses Tages im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ihre privaten Projekte senden Sie bitte an die Geschäftsstelle des SDW-Landesverbandes. Kontakt
despräsidenten Prof. Dr. Theodor Heuss gemeinsam mit dem Innenminister Dr. Robert Lehr. Während und auch nach dem II. Weltkrieg wurden die Wälder eindeutig übernutzt und durch „Reparationshiebe“ zusätzlich geschwächt, wodurch ein Kahlschlag auf über 10% Waldfläche stattfand. Der „Tag des Baumes“ sollte demzufolge auch einen Beitrag zur Rückbesinnung auf Nachhaltigkeit leisten.
SDW · Sachsen Floßplatz 13 · 04107 Leipzig Tel.: 0341/3090814 Fax: 0341/3090888 E-Mail: sdw-sachsen@gmx.de Landesvorsitzender: Dr. Eberhard Lippmann Geschäftsführer: Olaf Kroggel
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Sachsen-Anhalt
Hochglanz am Waldlehrpfad Im Landkreis Mansfeld –Südharz gibt es einen Waldlehrpfad. Der ist wunderbar gelegen und auch genau so wunderbar angelegt. Das ist leicht zu erklären. Er verläuft im schönen Wippertal entlang der Hangsohle, begleitet gewissermaßen das Flüßchen Wipper, ist fast eben ohne Steigungen, immer unter Bäumen lang führend und bringt dem Wanderer viele Informationen. Das ist gekonnt gemacht vom Staatlichen (damals Einheits- ) Forstamt. Auf sieben großen Informationstafeln kann man die einheimischen Laub- und Nadelbaumarten kennen lernen, wird über die Erholungsfunktionen des Waldes informiert, werden die heimischen Vögel mit ihren Nestern und Eiern vorgestellt und vieles andere mehr. Daß man sich zwischendurch auf Bänken oder auf Sitzgruppen ausruhen und über das Gesehene nachdenken kann, ist selbstverständlich. Aber mit dem Waldpfad gibt es auch ein Problem. Vor mehr als 15 Jahren wurde er in einer ABM-Maßnahme durch die Gemeinde unter Betreuung des Forstamtes angelegt. Aber nun hat die Gemeinde seit Jahren kein Geld – und die Maßnahme ist ohne hin vorbei. Was tun? Die SDW konnte doch nicht zusehen, wie so ein wertvolles Objekt der Öffentlichkeitsarbeit langsam aber sicher verkommt. Und wie so häufig, finden sich Partner, die sich näher kommen und schließlich unterstützen. So ein Partner wurde das Wohnzentrum des Trägerwerkes Soziale Dienste Sachsen- Anhalt, das am Rande des Ortes Wippra seinen Standort hat. Dieses Wohnzentrum ist für körperlich oder geistig behinderte Jugendliche eingerichtet. Sie leben dort, gehen je nach Eignung betreuten Arbeiten nach oder auch nicht. Sie haben sich eine Wohngemeinschaft geschaffen, verantwortungs- und liebevoll Tag und Nacht umsorgt von Fachpersonal. Und der glückliche Zufall ließ diese jungen Menschen das Jahr 2009 zum SDW-Landesverbandsnachrichten
„Integrativen Jahr des Waldes“ gestalten ( so zu sagen: vor der UNO !). Dieses Jahr stand unter dem Motto: „Der Zauber vom Wurzeln schlagen, wachsen und verzweigen“. Das macht auch die inhaltliche Zielstellung deutlich: Die jungen Menschen sollen gelenkt werden, dort, wo sie leben sich wohl zu fühlen, einbringen in die Gemeinschaft, von dieser integriert zu werden, und so ein erfülltes Leben finden. Der Wald ist ein sehr eindrucksvolles Sinnbild für diese Aufgabe, die Umsetzung dieses Mottos. Neben vielen anderen Projekten, wollten diese jungen Menschen auch Praktisches für den Wald tun, was für den Ort, in dem sie leben, gut war. Und darum wandten sie sich an die SDW. Ergebnis war ein zweitägiger Einsatz an dem Waldlehrpfad im Wippertal, der es so nötig hatte. Mit 15 bis 20 jungen Menschen ging es im Frühjahr an einem Samstag und einem Sonntag zur Sache. In den vielen Jahren davor war genug Pflege liegen geblieben, die jetzt nachgeholt werden mußte. Also wurden alle Informationstafeln gesäubert, dann frisch mit Farbe ansehnlich gemacht. Die Sitzgruppen wurden gesäubert und repariert. Tina und ihre Freundinnen fanden eine Menge, besser eine Unmenge Müll und Unrat, sammelten ihn auf rund entsorgten alles. An drei Stellen hatten sich Schlammpfützen gebildet. Dort haben Dirk und Olaf Wasserabzüge angelegt, damit der Weg wieder trocken und besser begehbar wird. Der Weg, der inzwischen von vielen jungen Bäumchen und Sträuchern begann zu zuwachsen, mußte wieder frei geschnitten werden, zumal er auch von Radfahrern benutzt wird. Das war eine Sache für Frank, der schon im Gartenbau gearbeitet hat. Es war also genug zu tun. Aber es machte das gemeinsame Schaffen ganz offensichtlich allen viel Freude. Das viel geschafft wurde, liegt am Eifer der jungen Menschen des Wohnzentrums, aber auch daran, daß neben den Betreuern aus dem Wohn-
zentrum für jede der sechs Arbeitsgruppen, in die aufgeteilt worden war, ein erfahrenes Mitglied aus dem Kreisverband der SDW Anleitung für den Ablauf der Arbeiten gab. Unser Mitglied Herr Franke genoß bei den jungen Männern besondere Anerkennung, denn er war der Mann mit der Motorsäge für die groben Arbeiten. Als er dann dem Steve seinen Arbeitsschutzhelm aufsetzte und der ihn auch noch behalten durfte, war Herr Franke das Idol. Am Sonntagnachmittag war trotz ausgiebiger Mittagspause – natürlich am offenen Waldfeuer mit Würstchen am Spieß – der alte Waldlehrpfad wieder auf „Hochglanz“ und gut gerüstet für die ersten Frühjahrswanderer. Als Dank für unser Zusammenwirken hat das Wohnzentrum die SDW-Mitglieder im September zum großen Waldfest eingeladen. Gefördert von der „Aktion Mensch“ wurde mit vielen begeisterten Zuschauern aus dem Ort und der Umgebung ein ganzer Tag von den Jugendlichen gestaltet. Höhepunkt war ihr selbst einstudiertes und aufgeführtes Musical mit vielen Waldtieren, den Elfen, aber auch der bösen Hexe „Habgira“. Der Kreisverband der SDW trug auch zum Gelingen bei, denn an einem Informationsstand wurden Fragen der Besucher angeregt und beantwortet. Das Jahr des Waldes wurde für diese jungen Menschen „zu einer besonderen, bunten, begegnungsreichen Zeit“ (Leiterin des Wohnzentrums Frau Silke Zinke) und die SDW hat einen Teil dazu beigetragen. Seit diesem „Jahr des Waldes“ 2009 haben die Jugendlichen des Wohnzentrums organisiert von SDW-Mitgliedern jedes Jahr im Frühjahr im Wald ihren Arbeitseinsatz durchgeführt. Für das Jahr 2012 steht der Termin auch schon fest, denn nach drei Jahren gemeinsamen arbeiten im Walde sind die nötigen Absprachen unkompliziert. Von beiden Seiten wird die Fortsetzung gewünscht. Unser Wald 2 I 2012
Sachsen-Anhalt
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Projekt „ Waldfuchs der SDW“ auch im Jahr 2012 auf Erfolgskurs Dank der Mitfinanzierung durch das Landeszentrum Wald und der LottoToto GmbH Sachsen-Anhalt kann auch im Jahr 2012 das sehr erfolgreiche Projekt „ Waldfuchs der SDW“ in Sachsen-Anhalt fortgeführt werden.
Bereits zu Beginn des Jahres meldeten sich viele neue Kindertagesstätten für dieses Projekt an, so dass wir auch in diesem Jahr mit einer sehr guten Beteiligung rechnen können. Es zeigte sich, dass die Kinder aus den Vorjahren, welche an diesem Projekt teilnahmen, ihre Kenntnisse in den Bereichen Flora und Fauna um ein Vielfaches erweitern konnten und nach Aussage einiger Lehrer es sich auch positiv auf das Lernverhalten auswirkte. Sehr hilfreich waren speziell die Arbeitsmappen, die Ausrüstung sowie der Erfahrungsschatz der zuständigen Betreuer. Von den angebotenen Themen wurden viele während der Projekttage anschaulich und kindgerecht dargestellt. So lernten sie z.B. unsere heimische Tierwelt über Spuren, Geräusche, Präparate und visuelle Beobachtungen während der durchgeführten Wanderungen kennen. Anderseits wurden vielerorts die heimischen Baumarten, deren Blätter und Bewohner sowie deren Standraum und Ansprüche, deutlich den Kindern vorgestellt. Unser Wald 2 I 2012
Besonders die Pflanzaktionen wurden mit großem Interesse praktisch umgesetzt und durchgeführt. (z.B. Pflanzung von Bäumen des Jahres) Im Jahre 2011 konnten in 54 Kindertagesstätten die Vorschulkinder dieses Projekt erfolgreich abschließen, welche auch zum Waldfuchs der SDW ernannt wurden. Im gleichen Jahr begannen 34 Kindertagesstätten mit diesem Projekt. Diese werden dann im Jahr 2012 fertig und ernannt. Die Verteilung im Land Sachsen-Anhalt kann zunehmend als flächendeckend bezeichnet werden. So befindet sich der größte Anteil der teilnehmenden KITA`s in den Bereichen Dessau, Annaburg, Wittenberg und der Altmark.
Kita Wippra Nach Einschätzung ist letztendlich eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Der Bildungsauftrag in diesem Projekt ist klar definiert und wird auch als pädagogisch wertvoll eingestuft. In enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, dem Landeszentrum Wald, den Forstämtern, Naturschutzstationen, Kindertagesstätten, Eltern, ehrenamtlichen Betreuern und nicht zuletzt unseren Förderern, wird es uns auch in Zukunft gelingen, Vorschulkinder sinnvoll zu bilden um somit einen entscheidenden Beitrag auf dem Gebiet der Umweltbildung geleistet zu haben.
Kita Hakeborn Aber auch im waldarmen Salzlandkreis konnten 2011 mehrere Kindergärten, Dank vieler Helfer, mit diesem Projekt beginnen.
Dirk Bartsch Projektleiter
Kontakt SDW · Sachsen-Anhalt
Um eine noch größere Streuung zu erreichen, muss in der nächsten Zeit noch mehr Öffentlichkeitsarbeit geleistet werden, damit eine noch größere Akzeptanz für den Bildungsauftrag, von Seiten der Eltern und Erzieher zu bekommen ist.
Maxim-Gorki Straße 13 39108 Magdeburg Tel.: 0391/6628372 Fax: 0391/6628374 E-Mail: sdw-sa@t-online.de
So werden auch 2012 Präsentationen und Projekt begleitende Maßnahmen durchgeführt, um eine langfristige Sicherstellung des Projektes zu gewährleisten.
Landesvorsitzender: Ralf Geisthardt MdL
Ehrenvorsitzender: Wolfgang Braun
Geschäftsführerin: Sabine Sonnenberg
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Schleswig-Holstein
Waldgespräch zur Zukunft des Waldes in Schleswig-Holstein Abgeordnete des Landtages erläutern ihre Vorstellungen Am 6. Mai wird in Schleswig-Holstein ein neuer Landtag gewählt. Die SDW lud die waldpolitischen Sprecherinnen und Sprecher der Fraktionen ein, ihre Vorstellungen vor einem fachkundigen Publikum zu erläutern. Hartmut Hamerich (CDU), Sandra Redmann (SPD), Günther Hildebrand (FDP) und Marlies Fritzen (Grüne) waren der Einladung gefolgt und diskutierten fachkundig und engagiert unter der bewährten Leitung von Pierre Gilgenast. Die Vorsitzende, Dr. Christel HappachKasan MdB, führte in die Diskussion ein. Die SDW hat seit ihrer Gründung das Ziel verfolgt, den Waldanteil in Schleswig-Holstein zu steigern. 1956 waren es 7,8 % heute sind es 10 %, Fernziel sind 12 %. Die SDW erkennt an, dass das hochverschuldete Land – erst die gegenwärtige christlich-liberale Regierung hat ernsthafte Schritte zur Haushaltskonsolidierung unternommen – nicht in der Lage ist, ein großzügiges Aufforstungsprogramm zu finanzieren. Deshalb ist es nach Meinung der SDW besonders unverständlich, dass so wenig über Ausgleichsmaßnahmen für die Waldmehrung getan wird. Der Aufbau heimischer Mischwälder dient dem Naturschutz, denn auch Schleswig-Holstein wäre ohne menschliche Tätigkeit von Wald bedeckt. Weiterhin wird in Schleswig-Holstein im Rahmen der Umsetzung des Moorerlasses Wald ohne entsprechenden Ausgleich vernichtet. Die SDW hat gegen eine solche Zerstörung eines 80 Jahre alten Waldes Widerspruch eingelegt. Es ist im Rahmen eines von der EU geförderten Vorhabens geplant, 14 ha Wald umzubrechen und den Humusboden abzutragen. Weiterhin ist die SDW besorgt, dass die Haushaltsmittel für die Gemeinwohlleistungen im Wald von zuSDW-Landesverbandsnachrichten
von links: MdL Sandra Redmann SPD, Pierre Gilgenast SDW. Dr. Christel Happach-Kasan, MdL Hartmut Hamerich CDU, MdL Marlies Fritzen Bündniss 90/Die Grünen und MdL Günther Hildebrand FDP nächst 4,2 Mio., gegenwärtig 3,2 Mio. weiter gekürzt werden und damit der Erhalt des Erlebniswaldes Trappenkamp, der von der SDW geförderten Jugendwaldheime und der weiteren waldpädagogischen Arbeit nicht aufrecht erhalten werden kann. Gemeinsam wollen die Abgeordneten sich auch in der kommenden Legislaturperiode für den Erhalt der Gemeinwohlleistungen einsetzen. Die Chancen, dies auch umsetzen zu können, bewerteten sie allerdings vorsichtig. Gemeinsam wollen sie auch das Ziel weiterverfolgen, den Waldanteil auf 12% zu steigern, auch wenn dies noch mehrere Jahrzehnte dauern wird… Strittig wurde jedoch der Moorerlass bewertet, der für Naturschutzmaßnahmen eine Waldvernichtung ohne Ausgleich erlaubt. Sandra Redmann stellte heraus, dass das Moorschutzprogramm ohne diesen Erlass finanziell nicht darstellbar sei. Das Thema Ausgleich für Eingriffe in die Natur ist
in Schleswig-Holstein auf Grund der Ziele des Ausbaus der Windkraft, des erforderlichen Neubaus von etwa 700 km Stromleitungen und der geplanten Fehmarnbeltquerung von besonderer Brisanz. Während die Abgeordneten der Regierungskoalition sehr wohl einen finanziellen Ausgleich als sinnvoll ansahen, um mit den Mitteln Flächen ökologisch aufzuwerten, wollten die Oppositionsabgeordneten die Gelder weiter für den Ankauf von landwirtschaftlich genutzten Flächen verwenden. Von den Zuhörern wurde bedauert, dass Wald in Schleswig-Holstein noch immer politisch als minderwertig angesehen wird. Alf Jark: „Wir brauchen eine Aufwertung des Waldes!“ Die Vorsitzende schloss die engagierte Diskussion mit der Bitte an die Abgeordneten, auch im Parlament gemeinsam so engagiert für den Wald zu streiten, wie sie es während der Veranstaltung getan haben.
Unser Wald 2 I 2012
Schleswig-Holstein
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Ein Symbol für das Zusammenwachsen In unserem Kreisverband RendsburgEckernförde ist es bereits Tradition, dass wir Zusammenschlüsse von Ämtern und Gemeinden symbolisch – für eine harmonische gemeinsame Zukunft – mit einer Doppeleiche bedenken. Nachdem nun ein geeigneter „eiszeitlicher“ Findling gefunden wurde, ist dem Bürgermeister der neuen Gemeinde Ahlefeld-Bistensee ein Hinweis-Schild für die bereits vor einem Jahr gepflanzte Doppeleiche überreicht worden.
Der Text des Schildes „Zusammenwachsen-gemeinsam gedeihen“ entspricht unserem Wunsch für die neue Gemeinde. Peter Struck
Foto: Gehrke
links nach rechts: Karl Arthur JägerVolk SDW, Detlef Kroll Bürgermeister, Peter Struck SDW
Einladung zum Tag des Waldes Sonntag, den 18. März 2012, 10.30Uhr in 23829 Kükels, Kreis Segeberg im Wald der Gemeinde Kükels Sehr verehrte Damen und sehr geehrte Herren, aus Anlass des internationalen Tags des Waldes wird die „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald SchleswigHolstein“ auch in diesem Jahr traditionell einen Waldbesitzer auszeichnen, der mit der Bewirtschaftung seines Waldes beispielhaft die Kriterien der Nachhaltigkeit erfüllt, seinen Wald wirtschaftlich effizient und in Verantwortung für die Natur und unser soziales Gemeinwesen bewirtschaftet. Wir laden Sie herzlich ein, an dieser feierlichen Veranstaltung im Walde teilzunehmen.
11.00 Uhr • Jagdhornklänge • Begrüßung und Überreichung des Preises an den Bürgermeister der Gemeinde Kükels, Herrn Holger Möller durch die Landesvorsitzende Dr. Christel Happach-Kasan • Ansprache zum Tag des Waldes Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf • Grußworte • Jagdhornklänge 12.00 Uhr
• Treffen am Feuerwehr/Gemeindehaus, Transport zum Wald des Jahres 2012 Unser Wald 2 I 2012
Sonntag, 15. April Zentrale Landesfeier zum Tag des Baumes 11.00 Uhr in Lehmkuhlen zusammen mit der DWJ und der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein 05.-06.Mai Holzaktionstage Trappenkamp Mai Mitgliederversammlung des Landesverbandes Mai / Juni Jugendwaldspiele in den Kreisen Juni Verleihung des Landesschulwaldpreises
• Rundgang unter Führung durch den prämierten Wald Abschließend wird ein Imbiss gereicht. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Mit schönen Grüßen,
Festprogramm 10.30 Uhr
weitere Termine
Dr. Christel Happach-Kasan (MdB) Landesvorsitzende
Um Anmeldung wird gebeten bis zum 11.03.2012
Kontakt SDW · Schleswig-Holstein Dorfstraße 13 24241 Reesdorf Tel.: 04322/508479 E-Mail: info@sdw-sh.de www.sdw-sh.de Landesvorsitzende: Dr. Christel Happach-Kasan MdB Geschäftsführerin: Ann-Kathrin Jacobs
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Thüringen
„Ein Kind – Ein Baum“ Die Schaffung naturnaher Lebensräume für Kinder ist eine wichtige Investition für den Naturschutz. Seit seiner Gründung beschränkte sich unser Landesverband nicht allein auf das Thema Walderhaltung, sondern widmete sich der gesamten Breite des Naturschutzes. Ein Kernstück der Arbeit war und bleibt dabei die Umweltpädagogik. Den Kindern in ihrem Schulalltag die Gelegenheit zur Naturbegegnung zu bieten, wird die Entwicklung einer positiven Haltung zur Natur und Umwelt ganz entscheidend prägen. Bereits seit 1992 werden unter dem Motto „Ein Kind – Ein Baum“ alljährlich an Thüringer Schulen, in Kindergärten, Förderzentren und anderen pädagogischen Einrichtungen gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Lehrern einheimische Bäume und Sträucher gepflanzt. Die Mitarbeiter der Landesgeschäftsstelle standen dabei oft vor Ort den verantwortlichen Lehrern und Erziehern beratend
Foto: GS Roßdorf
3.11.2011 - mit voller Begeisterung pflanzen Schüler der Grundschule Roßdorf einen Baum. zur Seite. Oftmals waren planerische Überlegungen ebenso gefragt wie die richtige Pflanzenauswahl.
richtungen insgesamt 2.548 Bäume, Sträucher und Hecken in die Erde gebracht.
Von Nordhausen bis Sonneberg und von Geisa bis Altenburg entstanden seit dieser Zeit „Grüne Klassenzimmer“, freiwachsende Blütenhecken, Streuobstwiesen oder Arboreten. Im Jahr 2011 wurden im Frühjahr und im Herbst an 66 pädagogischen Ein-
Die SDW Thüringen e.V. bedankt sich bei dem Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz für die finanzielle Unterstützung sowie bei allen Beteiligten für das Engagement bei der Umsetzung.
„Im Jahr der Wälder“: Mehr als 43.000 Bäume und Sträucher gepflanzt Weltweit stand ein Jahr lang der WALD im Mittelpunkt des öffentlichen Geschehens. Die besondere Ver-
antwortung für die Wälder sollte allen Menschen wieder ins Bewusstsein geholt werden. Auch unser Landes-
verband hat sich aktiv an unterschiedlichen Kampagnen, insbesondere an Baumpflanzaktionen, beteiligt. Wir können eine erfolgreiche Bilanz ziehen. Insgesamt wurden im vergangen Jahr 43.256 Bäume und Sträucher gepflanzt – ein Rekord. Damit brachten die Helfer täglich 118 Bäume und Sträucher in die Erde. So viele Bäume in einem Jahr sind durch den Landesverband im Freistaat noch nie gepflanzt worden. Jeder gepflanzte Baum ist für uns ein Ausrufezeichen für den Schutz unserer Wälder.
Foto: RS Eisfeld
Bei der Auwaldpflanzung mit dem Forstamt Schönbrunn halfen die Schüler der Regelschule Eisfeld. SDW-Landesverbandsnachrichten
Als wichtiger und verlässlicher Partner für die Umsetzung vieler Vorhaben stand der ThüringenForst mit fachlicher Hilfe zur Seite. Beispielsweise beUnser Wald 2 I 2012
Thüringen
gleitete das Forstamt Sondershausen eine Pflanzung an einer Kali-Abraumhalde oder das Forstamt Erfurt/Willrode gestaltet zum „Tag des Waldes“ eine Pflanzung in Utzberg. Darüber hinaus wurden auch in den Forstamtsbereichen Leinefelde, Jena, Paulinzella, Schönbrunn, Bleicherode/Südharz, um nur einige zu nennen, weitere Aktionen zum Waldumbau realisiert. Für die Arbeit des Landesverbandes ist es aber auch wichtig, mehr Grün in Städte und Gemeinden zu bringen. So wurden allein fünf Pflanzprojekte
in der Stadt Mühlhausen finanziell gefördert, darunter auch eine Straßenbepflanzung mit Alleecharakter. Am Gieselsberg bei Schmalkalden unterstützte die SDW die Pflanzung einer Allee mit „Bäumen des Jahres“. Um den Wald und seine vielfältigen Funktionen auch in Thüringen zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten haben wir seit unserer Gründung insgesamt 262.330 Bäume und Sträucher in die Erde gebracht. Sie würden eine Fläche von ca. 3.500 Fußballplätzen füllen.
Foto: SDW Thüringen
Mühlhausen: Straßenbegleitpflanzung in Mühlhausen.
Unsere Glückwünsche zum 70. Geburtstag Herr Dr. Volker Düssel, unser stellvertretender Landesvorsitzender, feierte am 11. Januar 2012 seinen 70. Geburtstag. Der frühere Leiter der Landesforstverwaltung gab sich nie mit seinen beruflichen Erfolgen zufrieden, sondern engagierte sich außerordentlich stark in der SDW in Thüringen und auf Bundesebene. Durch seinen aktiven Einsatz für den Wald und die Umwelt hat er die SDW in Thüringen entscheidend mitgestaltet und geprägt. Unser Vorstandsmitglied, Herr Martin Haberkorn, beging am 29. Januar 2012 seinen 70. Geburtstag. Als Landesgeschäftsführer setzte er sich bis zum Januar 2007 zehn Jahre für die Belange und Interessen der SDW in Thüringen ein. Als jetziger Vorsitzender des SDW Kreisverbandes Unstrut-Hainich nutzt er auch weiterhin seine reichhaltigen Erfahrungen bei der Umsetzung von Projekten und Aktivitäten. Die SDW Thüringen wünscht Herrn Dr. Düssel und Herrn Haberkorn weiterhin viel Gesundheit, alles erdenklich Gute und Wohlergehen.
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Termine Pflanzung mit Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht am 20. März 2012 auf dem Erfurter Domplatz 14. Messe „Reiten-Jagen-Fischen“ vom 23. bis 25. März 2012 in Erfurt Pflanzung mit Minister Jürgen Reinholz, TMLFUN, zum „Tag des Baumes“ am 25.04.2012 in Erfurt Für die 20. Wald-Jugendspiele waren bis zum Redaktionsschluss nachstehende Termine bekannt: 03.05. 09.05. 10.05. 22.05. 23.05. 23.05. 24.05. 24.05. 30.05. 31.05. 06.06. 06.06. 07.06. 07.06. 07.06. 07.06. 07.06. 12.06. 14.06. 19.06. 20.06. 28.06. 13.09. 19.09. 20.09.
Forstamt Kaltennordheim Forstamt Hainich-Werratal Forstamt Weida Forstamt Bleicherode Forstamt Oberhof Forstamt Bad Berka Forstamt Schmalkalden Forstamt Kaltennordheim Forstamt Leutenberg Forstamt Schwarza Forstamt Oldisleben Forstamt Kaltennordheim Forstamt Oldisleben Forstamt Erfurt-Willrode Forstamt Gehren Forstamt Frauenwald Forstamt Jena Forstamt Neuhaus Forstamt Marksuhl Forstamt Bad Salzungen Forstamt Bad Salzungen Forstamt Paulinzella Forstamt Stadtroda Forstamt Leinefelde Forstamt Sondershausen
Kontakt SDW · Thüringen Lindenhof 3 99998 Weinbergen/OT Seebach Tel.: 03601/427040 Fax: 03601/402903 E-Mail: info@sdw-thueringen.de www.sdw-thueringen.de Landesvorsitzender: Matthias Wierlacher Geschäftsführerin: Birgit Luhn
SDW-Landesverbandsnachrichten
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