4. Ausgabe Juli/August 2011
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Unser Wald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Weltnaturerbe Buchenw채lder | Baumwipfelpfade Unser Wald 4 I 2011
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Inhalt
Editorial 3 Schwerpunkt: Buchenwälder
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Weltnaturerbe Buchenwälder Zukunft der Buchenwälder Was ist der richtige Weg für unsere alten Buchenwälder?
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Wald – Zecken
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Zähe Zecken
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Baumwipfelpfade
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Nervenkitzel über den Baumwipfeln
Aktion Leser werben Leser
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Natur – Vögel
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Pendler zwischen Taiga und Savanne
Jahr der Wälder 2011 Bücher & Co. Foto: V. Brockhaus/www.naturparkfotos.de
Buchenkeimling: Jede Buche fängt klein an.
Impressum Herausgeber: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 02 28/9459830, Internet: www.sdw.de, E-Mail: unser-wald@sdw.de Im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V. Chefredakteurin: Sabine Krömer-Butz, Bonn Kontakt: 0228/9459835, E-Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de Redaktion: Lothar Gössinger, München; Christoph Rullmann, Bonn Anschrift der Redaktion: Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn Telefon: 0228/9459830, Telefax: 0228/9459833 Geschäftsführer: Jens Stengert, Bonn Konten: Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 031 019 797, BLZ 370 501 98 Gesamtherstellung: LAMBERTZ+SCHEER GbR, Von-Hünefeld-Str. 1a, 50829 Köln, Telefon: 02 21/16 99 82 32, Fax: 02 21/16 99 82 33, Internet: www.lambertzscheer.de, E-Mail: info@lambertzscheer.de Erscheinungsweise: zweimonatlich Bezugspreis: Jahresabonnement 17,50 € einschl. Versandkosten und 7 % MwSt. Einzelheft: Preis 3,00 € Fotos: Für die Fotos in den Landesverbandsnachrichten sind die jeweiligen Landesverbände verantwortlich.
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Faltblatt: Buche
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Umweltnachrichten
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SDW-Verbandsnachrichten
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Bundesverband 32 Deutsche Waldjugend 34 Baden-Württemberg 36 Bayern 38 Berlin 40 Brandenburg 42 Hamburg 44 Hessen 46 Mecklenburg-Vorpommern 48 Niedersachsen 50 Nordrhein-Westfalen 52 Rheinland-Pfalz 54 Sachsen 56 Sachsen-Anhalt 58 Schleswig-Holstein 60 Thüringen 62
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial übernehmen Verlag und Redaktion keine Verantwortung: Die Redaktion behält sich Kürzungen und Überarbeitungen, insbesondere bei Leserbriefen, vor. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Die von den Autoren vertretenen Meinungen sind nicht in jedem F alle mit den Ansichten des Herausgebers oder der Redaktion identisch.
Inhalt
Unser Wald 4 I 2011
Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
Dr. Wolfgang von Geldern
Terra aut silvis horrida aut paludibis foeda – ein Land, bedeckt von schrecklichen Wäldern oder abscheulichen Sümpfen, so beschrieb Tacitus im 1. Jahrhundert Germanien. Was er hiermit beschreibt sind ausgedehnte vom Menschen noch weitgehend unbeeinflusste Buchenwälder. Sie bedeckten damals zu mehr als 70 % Deutschland. Ein Anblick, der für einen an bewirtschaftete Kulturlandschaften gewöhnten römischen Zeitgenossen sicher eindrucksvoll gewesen sein muss! Viel ist uns davon nicht geblieben – vom Menschen unbeeinflusste Wälder gibt es kaum und der Waldanteil liegt heute bei 31 %. Aber eines ist bis heute geblieben. Deutschland ist das Buchenland, denn wir befinden uns im Kerngebiet ihres Verbreitungsgebietes. So wäre die Buche in Deutschland von Natur aus die häufigste Baumart. Von ihrem einstigen Areal sind uns aber nur ca. 7 % erhalten geblieben. Aktuell kommt sie auf rund 15 % der Waldfläche der Bundesrepublik vor. Davon ist aber nur ein kleiner Anteil von 6 % älter als 160 Jahre.
Deutschland ist im Waldfieber. Das Internationale Jahr der Wälder wird allerorts mit vielen Aktionen und Initiativen mit Leben erfüllt. Was als kleine Aktion in den Köpfen weniger Menschen entstanden ist, hat nun zu einer breiten Kampagne geführt. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz besonders bei denjenigen bedanken, die dieses Waldjahr vor Ort mit Leben erfüllen und ich möchte Sie alle aufrufen, kommen Sie in den Wald und „Entdecken Sie Deutschlands Waldkulturerbe“ – denn was wären wir alle „Ohne ihn“. Herzlichst Ihr
Wolfgang von Geldern
Grund genug, der Buche diese Ausgabe von UNSER WALD zu widmen und Grund genug, die großen zusammenhängenden Buchenwälder zum Weltnaturerbe zu erklären. Deutschland hat eine große Verantwortung für den Schutz und den Erhalt der Buche. Hier hat sich viel getan in den letzten Jahren, aber es gibt auch noch viel zu tun, um der Buche den Stellenwert zurückzugeben, der ihr zusteht. Wir möchten Ihnen mit dieser Ausgabe einen aktuellen Überblick über diese Bemühungen geben. Wir möchten aber auch Ihnen einige der schönsten Buchenwälder Deutschlands vorstellen. Sie sind einzigartig und sie sind wunderschön. Tauchen Sie mit uns ein in diese „schrecklichen Wälder“. Unser Wald 4 I 2011
Editorial
Fotos: Nationalparkamt Kellerwald – Edersee
Weltnaturerbe Buchenwälder Karin Kaiser, Achim Frede, Manfred Großmann Bisher gab es unter den 33 UNESCO-Welterbestätten in Deutschland lediglich zwei Naturerbestätten (Grube Messel 1995 und Wattenmeer 2009). Diese Situation hat sich seit wenigen Tagen jedoch geändert: Am 25. Juni 2011 hat das UNESCO-Welterbekomitee in Paris die „Alten Buchenwälder Deutschlands“ als Erweiterung des bereits bestehenden Welterbes „Buchenurwälder der Karpaten“ als UNESCO Weltnaturerbe anerkannt. Diese mit Spannung erwartete Entscheidung der UNESCO belegt, dass die für uns so „normalen“ Buchenwälder doch etwas ganz Besonderes sind und mit Welterbestätten wie dem Yellowstone-Nationalpark oder den Galapagos-Inseln auf eine Stufe gestellt werden können.
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Dies erfreut all diejenigen, die immer wieder auf die globale Bedeutung alter, besonders naturnaher Buchenwälder hingewiesen haben und sollte nun auch die letzten Skeptiker überzeugen – wie die Vision „Weltnaturerbe Buchenwälder“ Wirklichkeit wurde.
Das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Na-
turerbes der Welt (kurz: Welterbekonvention) wurde 1972 von der UNESCO verabschiedet und trat 1975 in Kraft. Bis heute sind 187 Staaten dem Übereinkommen beigetreten (Deutschland 1976). Zentrale Idee der Konvention ist, dass weltweit einmalige Kulturdenkmäler und Naturerbestätten nicht allein dem jeweiligen Staat gehören, sondern ideeller Besitz der gesamten Menschheit sind und erhalten werden müssen. Unter den ersten Welterbestätten waren die Altstadt von Krakau, die Galapagos-Inseln und als erste deutsche Stätte der Aachener Dom. Aktuell (Stand: 28.06.2011) umfasst die Welterbeliste 931 Stätten (720 Kultur, 183 Natur- und 28 gemischte Stätten), davon 36 in Deutschland. Kulturstätten dominieren seit jeher auf der UNESCO-Welterbeliste. Dies war der Grund für das Bundesamt für NaUnser Wald 4 I 2011
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turschutz, 2004 eine Studie in Auftrag zu geben, die mögliche Weltnaturerbegebiete Deutschlands identifizieren sollte. Unsere Rotbuchenwälder gehören dazu. Nachdem eine zusätzlich in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie eindeutig belegte, dass eine Nominierung ausgewählter Buchenwaldgebiete durchaus Aussicht auf Erfolg haben könnte, beschlossen die Länder Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen, den Antrag auf Aufnahme von fünf deutschen Buchenwaldgebieten an die UNESCO zu stellen. Im Februar 2007 wurde daher die deutsche Meldeliste um den Vorschlag „Deutsche Buchenwälder“ erweitert. Rechtzeitig zum 01. Februar 2010 konnte der UNESCO die länderübergreifende Nominierung vorgelegt werden. Im September 2010 erfolgte eine Begutachtung durch einen von der Weltnaturschutzunion IUCN beauftragten Experten. IUCN sprach auf der Grundlage dieser Bereisung und weiterer Expertenmeinungen eine Empfehlung gegenüber dem Welterbekomitee aus. Die Entscheidung über die Aufnahme in die Welterbeliste fiel bei der diesjährigen Sitzung des Welterbekomitees am 25. Juni 2011 in Paris. Das Nominierungsverfahren, das die „Alten Buchenwälder Deutschlands“ zuvor durchlaufen mussten, ist sehr aufwändig und genau vorgegeben. Um als Welterbe anerkannt zu werden, muss ein „außergewöhnlicher universeller Wert“ (Fachbegriff in der Konvention: outstanding universal value) belegt werden. Dies ist gegeben, wenn das Gut mindestens einem der von der UNESCO genau vorgegebenen zehn Kriterien des Welterbeübereinkommens entspricht.
Die „Alten Buchenwälder Deutschlands“ wurden als Weltnaturerbe nominiert, als „außergewöhnliches Beispiel bedeutender in Gang befindlicher ökologischer und biologischer Prozesse in der Entwicklung und Evolution von Land-, Süßwasser-, Küsten-, und Meeresökosystemen sowie Pflanzen- und Tiergemeinschaften“ Aufgrund der frühen und dichten Besiedlung Europas sind unsere Laubwälder historisch und zivilisatorisch meist stark überprägt, natürliche und naturnahe Ausbildungen stark zurückgedrängt oder vielerorts ganz erloschen. Durch die ihnen eigene Physiologie und Waldgeschichte weisen die alten Rotbuchenwälder im globalen Vergleich durchaus außergewöhnliche Alleinstellungsmerkmale auf: Unsere Buchenwälder sind Laubwälder, die nur von einer Baumart, der Rotbuche (Fagus sylvatica), absolut geprägt werden. • Die Rotbuche gibt es nur in Europa! • Ohne Einfluss des Menschen würden Buchenwälder in Mitteleuropa landschaftsprägend sein und allein rund zwei Drittel der Landfläche Deutschlands bedecken. • Die Buche hat es aufgrund ihrer großen ökologischen Potenz geschafft, nach der Eiszeit aus kleinen Rückzugsgebieten im Süden und Südosten Europas heraus Unser Wald 4 I 2011
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in den letzten 4.000 Jahren weite Teile Europas zu besiedeln. Dieser ökologische Prozess dauert noch an und stellt ein weltweit einmaliges Beispiel dar, wie eine einzige Baumart sich gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzen und auf großer Fläche dominieren kann. • Buchenwälder besiedeln ein breites Spektrum an Standorten in einem weiten Klima- und Höhengradienten, von der Küste bis ins Gebirge, von trocken bis feucht, von nährstoffarm bis nährstoffreich, von stark sauer bis kalkreich. Die verschiedenen Buchen-Waldgesellschaften stellen trotz der Dominanz nur einer Baumart in unseren Breiten einen Haupt-Lebensraum für die hier lebenden Pflanzen, Tiere und Pilze dar. Besonders seit längerer Zeit unbewirtschaftete Buchenwälder zeichnen sich durch eine hohe Artenvielfalt aus, bedingt durch alte Bäume mit einer Vielzahl von Kleinstrukturen, kleinräumigen Wechsel von Bestandsstrukturen und Waldentwicklungsphasen sowie großen Mengen von Totholz unterschiedlicher Exposition und Zersetzung. Zahlreiche Untersuchungen der letzten Jahre haben den „Mythos Artenarmut“ in Buchenwäldern widerlegt. So wird allein die Zahl der Tierarten in Buchenwäldern auf über 6.000 Arten geschätzt.
Neben dem außergewöhnlichen universellen Wert ist die Unversehrtheit (integrity) der potenziellen Welterbestätte sehr wichtig. Hier stellt sich die Situation unserer Buchenwälder nicht unproblematisch dar. Im einstigen (Buchen-)Waldland Deutschland sind Buchenwälder auf nur noch 7,6 % ihrer potenziellen Fläche erhalten geblieben. Der derzeitige Anteil der Buchen an der Waldfläche Deutschlands beträgt 16 %. Nur 6 % dieser Buchenwälder sind älter als 160 Jahre. Größere zusammenhängende Flächen sind selten, echte Buchen-Urwälder sind in Deutschland längst verschwunden.
Mit den „Alten Buchenwäldern Deutschlands“ werden die fünf wertvollsten verbliebenen, größeren Reste naturnaher Buchenbestände Deutschlands als Vertreter unterschiedlicher Ausbildungen der „Mitteleuropäischen Buchenwälder“ repräsentiert. Gradmesser sind Waldkontinuität, Dauer der Nutzungsfreiheit, Strukturvielfalt, Vollständigkeit natürlicher dynamischer Prozesse, Anteile an Urwaldrelikten – um nur einige zu nennen. Forstliche Nutzung findet hier seit längerer Zeit nicht mehr statt. Alle Weltnaturerbegebiete liegen in bereits bestehenden Schutzgebieten und sind damit rechtlich gesichert. Die fünf deutschen Weltnaturerbegebiete sind im Einzelnen: Der Hainich repräsentiert den Buchenwald auf Kalkgestein in mittlerer Höhenlage. Dieser Wald zeichnet sich durch besonders reiche Frühblüherbestände und einen großen Baumartenreichtum aus. Der Hainich ist Lebensraum für die Wildkatze, sieben Spechtarten und einer großen Zahl holzbewohnender Insekten. In den Zentralbereichen fand seit rund 40 Jahren keine Nutzung mehr statt. Das ausgewählte Gebiet umfasst den Kernbereich
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des Nationalparks Hainich, der mit ca. 5.000 ha die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands aufweist. Bundesland: Thüringen Größe der Welterbefläche: 1.573,4 ha Größe der Pufferzone: 4.085,4 ha Schutzgebiet: Nationalpark Hainich
Foto: T. Stephan
Ein bekannter Frühblüher ist der Bärlauch. Im Nationalpark Hainich kommt er flächenhaft vor.
Der Kellerwald repräsentiert den für die deutschen Mittelgebirge typischen bodensauren nährstoffarmen Buchenwald auf Schiefer und Grauwacke. Das kompakte Buchenwaldgebiet ist von Straßen unzerschnitten und frei von Siedlungen. Rund ein Drittel des Gebietes ist seit vielen Jahrzehnten ohne Nutzung. Mehr als 1.000 ha Altbuchen über 160 Jahre, teils in sehr bizarren Wuchsformen, kleine Urwaldrelikte, Bachtäler und wertvolle Sonderbiotope beherbergen eine reiche Ausstattung an laubwald-typischen Lebensgemeinschaften. Das Welterbegebiet liegt im Nationalpark Kellerwald-Edersee, der mit einem Flächenanteil von ca. 90 % ohne Nutzung die derzeit größte Prozessschutzzone im Silikatbuchenwald zumindest in Deutschland verkörpert. Bundesland: Hessen Größe der Welterbefläche: 1.467,1 ha Größe der Pufferzone: 4.271,4 ha Schutzgebiet: Nationalpark Kellerwald-Edersee
Jasmund zählt innerhalb der „Mitteleuropäischen Buchenwälder“ zu den artenreichen Buchenwäldern der Tiefebenen. Eine der grandiosesten Naturlandschaften Mitteleuropas, maßgeblich geprägt durch den hochdynamischen Küstenabbruch – die Kreide-Steilküste mit natürlichem Buchenwaldmosaik. Die Steilhangwälder sind von menschlicher Nutzung unberührt. Das Welterbegebiet Jasmund ist Teil des Nationalparks Jasmund, des größten verbliebenen Buchenwaldkomplexes im Tiefland des nördlichen Mitteleuropas. Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Größe der Welterbefläche: 492,5 ha Größe der Pufferzone: 2.510,5 ha Schutzgebiet: Nationalpark Jasmund
Bizarre Wuchsformen im Ringelsberg-Urwald im Nationalpark Kellerwald-Edersee.
Im Serrahnteil des Müritz-Nationalparks wächst ein ca. 200 ha großer Buchenwald, der erahnen lässt, wie Buchenurwälder einstmals ausgesehen haben können. Auf Sanden der Weichseleiszeit hat sich nach fast vollständiger anthropogener Entwaldung in slawischer oder frühdeutscher Zeit (vor etwa 800 Jahren) ein Buchenwald entwickelt, der in Teilen seit 50 Jahren nicht mehr bewirtschaftet wird und der das Regenerationspotenzial von Buchenwäldern beeindruckend erlebbar macht. Der Serrahner Buchenwald repräsentiert die basenarme Variante des Tieflands-Buchenwaldes im Komplex einer eiszeitlichen Seenlandschaft. Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Größe der Welterbefläche: 268,1 Größe der Pufferzone: 2.568,0 ha Schutzgebiet: Müritz-Nationalpark
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Im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin befinden sich die größten noch zusammenhängenden Tieflandbuchenwälder Europas. Der Grumsin ist dabei das größte Totalreservat. Er ist geprägt von den Endmoränenzügen der Weichseleiszeit, mit tiefen Senken und schroffen Höhenzügen. In den Senken befinden sich Moore verschiedenster Ausprägung. Der vorherrschende Waldökosystemtyp ist der Flattergras-Buchenwald. Waldgeschichtliche Nachforschungen haben ergeben, dass der Grumsin ein alter Waldstandort ist, wenn es auch einen Wandel der Nutzungsarten und -intensitäten gab. Das Gebiet ist seit 20 Jahren nutzungsfrei. Bundesland: Brandenburg Größe der Welterbefläche: 590,1 Größe der Pufferzone: 274,3 ha Schutzgebiet: UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Echte Buchen-Urwälder finden sich heute lediglich noch in unzugänglichen Gebirgen Südosteuropas, v.a. in den Karpaten. Zehn dieser Gebiete in der Slowakei und der Ukraine mit einer Gesamtfläche von ca. 30.000 ha wurden im Juni 2007 als Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten“ aufgenommen. Dies erwies sich in vielerlei Hinsicht als ein Glücksfall für uns, hätte eine deutsche Nominierung alleine letztendlich wenig Aussicht auf Er-
Foto: M. Weigelt
Buchenwälder auf den berühmten Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund.
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folg gehabt. Dadurch, dass diese fünf deutschen Gebiete die unterschiedlichen Buchenwaldtypen im weltweiten Zentrum des Buchenwaldareals repräsentieren, bilden sie eine hervorragende Ergänzung zum UNESCO-Welterbegebiet der Ukraine und Slowakei in den Gebirgslagen der Karpaten. Diese Auffassung teilte das UNESCO-Welterbekomitee: Es stimmte am 25. Juni 2011 der transnationalen Erweiterung des bestehenden UNESCO-Weltnaturerbes der „Buchenurwälder der Karpaten“ durch die „Alte Buchenwälder Deutschlands“ unter dem Namen: „Primeval Beech Forests of the Carpathians and Ancient Beech Forests of Germany“ auf der Welterbeliste zu.
Foto: A. Hoffmann
Im Serrahnteil des Müritz-Nationalparks wechseln sich Wälder mit Seen und Mooren ab.
Das Einverständnis der Ukraine und Slowakei gegenüber der UNESCO zur Erweiterung ihres bereits bestehenden UNESCO-Weltnaturerbes durch die deutschen Gebiete war die wichtigste und großzügigste Grundlage für unsere Nominierung. Aber auch die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit, der enge fachliche Austausch und die enorme Unterstützung durch diese beiden Nationen haben die Einschreibung der deutschen Erweiterungsnominierung überhaupt erst ermöglicht und im eigentlichen Sinne den Geist der Welterbekonvention – die Völkerverständigung – hier zum Leben erweckt. Gemeinsam will man der großen Verantwortung für die europäischen Buchenwälder nachkommen. Nähere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de
Foto: A. Hoffmann
Stehendes Totholz im Grumsin des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin.
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Autoren Dr. rer. nat. Karin Kaiser ist Referatsleiterin im Hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Wiesbaden Dipl.-Biol. Achim Frede ist Sachgebietsleiter für Naturschutz, Forschung und Planung im Nationalpark Kellerwald-Edersee Manfred Großmann ist Leiter des Nationalparks Hainich in Thüringen und gehört wie Karin Kaiser und Achim Frede der deutschen Lenkungsgruppe „Weltnaturerbe Buchenwälder“ an.
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Foto: A. Kern, pixelio.de
Zukunft der Buchenwälder Jens Stengert Deutschland ist ein Buchenland. Und hätte der Mensch im Laufe der letzten 2.000 Jahre den Wald nicht durch sein Eingreifen so stark beeinflusst, bestünde heute der Wald zum Großteil aus Buchen. Vom Naturschutz kommt seit einiger Zeit die Forderung auf, die vorhandenen Buchenwälder in Deutschland besser zu schützen, am besten dadurch, dass sie durch neue Nationalparks aus der Nutzung genommen werden. Dadurch sollen auch Tier- und Pflanzenarten, die an den Lebensraum angewiesen sind, besser geschützt werden. Die Forstseite kontert, dass die Fläche der Buchenwälder in den letzten Jahren zugenommen hat und die naturnahe Bewirtschaftung dieser Wälder Voraussetzung dafür ist, dass auch in Zukunft alle Ansprüche an Buchenwälder befriedigt werden können.
Wir stellen Ihnen deshalb die kontroversen Meinungen des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) als Vertreter der Forstseite und von Greenpeace als Vertreter des Naturschutzes vor.
Deutschland liegt im Verbreitungsgebiet der Buchenwälder. Wird Deutschland Ihrer Meinung nach seiner internationalen Verantwortung zum Buchenwaldschutz gerecht? Greenpeace: Nein! Was der Amazonas für Brasilien ist, sind die Rotbuchenwälder für Deutschland und Europa. Sie beheimaten zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und sind wichtig für die Speicherung von Kohlenstoff. Dies gilt besonders für geschützte, naturnahe und forstwirtschaftlich ungenutzte Buchenwälder. Doch trotz der großen internationalen Verantwortung für die Buchenwälder ist Deutschland beschämendes Schlusslicht in ihrem Schutz. Die Bundesländer tragen neben der Bundesregierung einen Großteil der Verantwortung für den mangelnden Schutz des „Amazonas“ Europas – der Buchenwälder Deutschlands. Das ist ein Skandal! DFWR: Diese Frage beantworten wir mit einem eindeutigen Ja. Die Buche ist die häufigste Laubbaumart Deutsch-
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lands. Ihr Anteil an der Baumartenverteilung beträgt aktuell rund 15 % – Tendenz steigend! In den letzten 15 Jahren hat sich die Buchenfläche um ca. 150.000 ha erhöht. Überwiegend naturnah bewirtschaftet sind Buchenwälder das Musterbeispiel einer nachhaltigen, multifunktionalen Forstwirtschaft. Der Buchenwald steht der Bevölkerung als Erholungsraum zur Verfügung und ist naturnaher Lebensraum einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Gleichzeitig wird hochwertiges, vielseitig verwendetes Buchenholz produziert. Der integrative Ansatz dieser multifunktionalen ausgerichteten Bewirtschaftung ist ein ideales Beispiel für die Erfüllung der Ziele des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD).
Die nationale Strategie zur biologischen Vielfalt der Bundesregierung aus dem Jahr 2007 sieht vor, 5 % der Waldfläche Deutschlands einer natürlichen Entwicklung zu überlassen. Wird damit der Buche geholfen? Wie könnte eine Umsetzung aussehen? Greenpeace: Ja, damit wird den Buchenwaldgesellschaften erheblich geholfen. Für das Grundgerüst eines nationalen Buchenwald-Verbundsystems und zur Grundsicherung des Bestandes spielen große nutzungsfreie Waldflächen als Schlüsselgebiete und „Urwälder von Morgen“ eine zentrale Rolle. Insgesamt werden laut Gutachten im Auftrag von Greenpeace in 34 Waldlandschaften national bedeutende Schlüsselgebiete identifiziert. In zehn Gebieten wird die Ausweisung von großen nutzungsfreien Waldflächen als Nationalparke empfohlen (Mindestgröße 5.000 Hektar). In weiteren 16 Gebieten sollten Buchenwälder in Naturschutzgebieten mit großflächigen nutzungsfreien Kernzonen (jeweils 1.000 bis 5.000 Hektar) unter Schutz gestellt werden. Im Buchenwald-Verbundsystem erlangen als Korridore und als Trittstein ausgewiesene Gebiete große Bedeutungen. Sie stellen wichtige Verbindungselemente sowie Einwanderungswege für Großsäuger zwischen den national bedeutenden Schlüsselgebieten dar und schaffen Kontakt über die deutsche Staatsgrenze hinaus zu einem möglichen europaweiten Wald-Verbund. In 21 Waldlandschaftsräumen müssten im größeren Umfang WaldumbauMaßnahmen durchgeführt werden. All diese Funktionen bilden das Grundgerüst eines Vorschlags für den Buchenwald-Schutz, der zeitnah diskutiert und bis spätestens 2020 umgesetzt werden sollte. DFWR: Eine naturnahe Waldbewirtschaftung gewährleistet eine hohe Biodiversität unter Beachtung der Naturnähe der Baumartenzusammensetzung einschließlich der genetischen Aspekte, der Nischenvielfalt sowie der Habitatkontinuität. Das Credo lautet somit: Es geht auch ohne „Stilllegung“ von Waldflächen, sofern im Rahmen einer ökologisch nachhaltigen Forstwirtschaft auf weiterer Fläche erhebliche Verbesserungen der Habitatstrukturen auf Basis wissenschaftlicher Grundlagen in die Waldnutzung integriert werden. Hinzu kommt, dass diese Frage nicht losgelöst von der aktuellen Klimaschutzdiskussion behandelt werden kann. Indem sie CO2 aufnehmen und als Kohlenstoff binden, leisten Wälder Buchenwälder
Foto: A. Hoffmann
einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Entgegen der gängigen Vorstellung ist ein naturbelassener Wald zwar unbestritten gut für die Artenvielfalt, aber deshalb nicht auch automatisch optimal für den Klimaschutz. Im Gegenteil: Um möglichst viel CO2 zu binden, sollten Wälder in Europa aktiv bewirtschaftet und regelmäßig durchforstet werden. Für die Fortsetzung dieser Umsetzung spricht auch, dass junge nachwachsende Wälder wesentlich mehr Kohlendioxid aufnehmen als alte, deren Speicher nahezu gesättigt sind. Insofern hilft man auch der Buche am meisten, wenn weiterhin mit langem Atem waldbauliche Maßnahmen zur Überführung naturferner Nadelbaumbestände in naturnahe Mischwälder unternommen werden.
as muss Ihrer Meinung nach von Deutschland W noch getan werden? Greenpeace: Die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz müssen prioritär Schlüsselgebiete für den Buchenwald-Verbund einrichten. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind nationale Verantwortung und Nachholbedarf am größten! Im Zuge des Buchenwald-Verbunds ist auch ein – gegebenenfalls grenzüberschreitendes – Wildnisgebiet mit einer Größe von mehr als 50.000 Hektar zu suchen. Zur Umsetzung des Buchenwald-Verbundsystems und seinen positiven Wirkungen auf Klima, Biodiversität und Regionalentwicklung sollten der Bund und die Länder bis 2020 jährlich rund 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen. Für alle Buchenwald-Bestände, die älter als 140 Jahre sind, sollten Bund und Länder ein sofortiges Moratorium für Unser Wald 4 I 2011
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die Holznutzung beschließen. Es soll solange gelten, bis es ein bundesweit abgestimmtes und umgesetztes Verbundkonzept für den Buchenwaldschutz gibt. Alle waldpolitischen Entscheidungen sind zukünftig – vor allem im öffentlichen Wald – auf der Grundlage von Ökologie und Klimaschutz im Sinne der Vorratssteigerung, also der Erhöhung des Holz- und Biomasseanteils in Wäldern, zu treffen. Ökologische Waldnutzung und Wildtiermanagement sollen verbindlich für die öffentlichen Wälder festgeschrieben und durch Dritte kontrolliert werden, etwa durch eine FSC- oder Naturland-Zertifizierung. DFWR: Deutschland ist im Vergleich zu anderen europäischen Ländern gut aufgestellt, sodass kein zwingender Bedarf einer grundlegenden anderen Handlungsweise besteht. Für die rund 2 Millionen Waldbesitzer ist der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Ökosystem Wald ein wichtiger Erfolgsfaktor. Rund 70 % der 11 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind nach den Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft von unabhängigen Dritten zertifiziert und dokumentieren diese Haltung. Umso wichtiger ist es, dass die vielen privaten Waldbesitzer, die rund die Hälfte des Waldes bewirtschaften, nicht durch weitere überzogene Ansprüche an eine politische Waldstrategie überfordert werden. Insofern sollte ein ganzheitlicher Ansatz im Sinne einer nachhaltigen und multifunktionalen Forstwirtschaft zum Wohle künftiger Generationen im Mittelpunkt stehen.
Greenpeace schlägt die Ausweisung weiterer Nationalparks und Schutzflächen vor, um die Buchenwälder zu schützen. Auf der anderen Seite wächst der Druck auf die Holznutzung im Wald, da Holz zu den erneuerbaren Energien gehört. Wie können beide Forderungen in Einklang gebracht werden? Greenpeace: Laut der Waldgesetze in Deutschland sind Wälder sehr viel mehr als Produktionsstätte von Holz. In den öffentlichen Wäldern ist die Holznutzung der Sozialund Umweltfunktion sogar untergeordnet. Neben einer sehr viel extensiveren Nutzung von Holz auf etwa 90 Prozent der Waldfläche, die Greenpeace mit seinem Konzept der ökologischen Waldnutzung explizit begrüßt, hat sich der Deutsche Bundestag im Oktober 2010 erneut verpflichtet, alle waldrelevanten Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie bis 2020 zügig umzusetzen. Dazu zählen ein Stopp der Holznutzung auf fünf Prozent der gesamten Waldfläche und auf zehn Prozent der öffentlichen Wälder sowie der Buchenwaldschutz. Somit sollen Räume für den Rückzug von Arten entstehen, Lernflächen, die Möglichkeit zur natürlichen Anpassung an den Klimawandel geschaffen werden, sowie in den Urwäldern von Morgen vermehrt Kohlenstoff gespeichert werden. Diese Gesamtkonzeption bestimmt das Holzangebot aus den Wäldern und nicht die Nachfrage für stoffliche und energetische Verwertung. Durch die Extensivierung der Holznutzung können zudem die Wälder in Deutschland wieder zu einer relevanten Senke für CO2 werden. Eine effiziente Nutzung Unser Wald 4 I 2011
Foto: L. Gössinger
von Holz über Kaskaden könnte zudem den Konflikt überbrücken helfen. DFWR: Buchenwälder haben neben unstrittigen und wichtigen ökologischen und sozialen Funktionen auch eine wesentliche ökonomische Komponente, die nicht übersehen werden darf. Weitere Flächenstilllegungen und Totalreservatsausweisungen würden die Beschäftigungs- und Wertschöpfungsmöglichkeiten in der Forstund Holzwirtschaft beschneiden und zu Risiken in der Rohstoffversorgung führen. Holznutzung schafft Arbeit und Einkommen und sichert Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Der DFWR bekennt sich zu einer nachhaltigen Erzeugung von Holzprodukten und deren verstärkter Verwendung zur Erreichung klima-, energie-, umwelt- und ressourcenpolitischer Ziele. Letztendlich muss es uns einfach gelingen zu verdeutlichen und in die Öffentlichkeit zu tragen, dass der Weg des integrativen Naturschutzes, wie ihn die Forstwirtschaft seit Jahrhunderten propagiert und erfolgreich beschreitet, der bessere Weg ist, um sowohl den Belangen des Arten- und Naturschutzes, der Rohstoffversorgung und des Klimaschutzes als auch den Interessen der Menschen im ländlichen Raum gerecht zu werden. Auch eine jüngst veröffentlichte Stellungnahme der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt kommt zu dem Schluss, dass das Gutachten von Greenpeace einer abgewogenen und ökologisch fundierten Lösung vorgreift. Damit bietet es keinen zielführenden Lösungsweg an, sondern trägt eher zur Verhärtung der bereits bestehenden Konflikte um nutzungsfreie Wälder bei.
Autor Jens Stengert ist Geschäftsführer der Verlagsgesellschaft Unser Wald; E-Mail: jens.stengert@sdw.de
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Was ist der richtige Weg für unsere alten Buchenwälder? Günter Biermayer Wie schon in den vorangegangenen Interviews zu erkennen war, gibt es ganz unterschiedliche Ansätze, wie die Buchenwälder den Ansprüchen nach Artenschutz und nach Nutzung als regenerativer Rohstoff gerecht werden können. Günter Biermayer vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gibt uns im nachfolgenden Artikel seine Sichtweise wieder. Dabei geht er darauf ein, dass die Forstwirtschaft in Deutschland eine lange Tradition hat. Die heutigen Wälder in Deutschland sind Ergebnis einer nachhaltigen Bewirtschaftung seit 300 Jahren. Das dichtbesiedelte Deutschland hat es geschafft, sich ein Bewaldungsprozent von 30 % zu bewahren. Dies wird in vielen Teilen der Welt bewundert.
Wer sich um den Erhalt der Wälder sorgt und für den Urwaldschutz weltweit wirklich etwas tun will, muss sich bei uns zu allererst für eine bewusste Ernährung, für maximales Energiesparen, für den optimalen Einsatz von jeder Art regenerativer Energie einsetzen. Und er muss sich dafür einsetzen, dass möglichst viel heimisches Holz aus unseren naturnah und pfleglich bewirtschafteten Wäldern verwendet wird. Dieses Holz aus unseren Wäldern ist nämlich ein einzigartig umweltfreundliches Material, weil es der einzige nachwachsende Rohstoff unter seinen Wettbewerbern vom Stahl bis zum Kunststoff ist. Nachhaltige Forstwirtschaft nach unserem Muster wirkt deswegen auch beim Klimaschutz gegenüber unbewirtschafteten Wäldern vierfach. Kohlenstoff wird gebunden und in die Biomasse eingebaut. Ihr Holz erspart den Einsatz anderer Rohstoffe, Werkstoffe und Produkte. CO2 wird in langlebigen Erzeugnissen oder Bauwerken gespeichert. Energetisch genutzt ersetzt ihr Holz fossile Energie. Das Holz aus naturnaher Forstwirtschaft hat auf diese Weise eine unschlagbare Ökobilanz. Die Konsequenz daraus muss internationale Arbeitsteilung sein. Echte Wildnis muss dort erhalten werden, wo es sie noch gibt und wo wie beispielsweise in vielen tropischen Regenwäldern, Flora, Fauna und Böden durch Nutzung unwiederbringlich zerstört werden. Unsere nutzungsgünstigen Wald- und Bodenverhältnisse müssen wir dagegen für die Eigenversorgung nutzen.
Walderhaltung bei uns und weltweit: Weltweit sind Wälder in großer Gefahr. Jährlich wird die vierfache Waldfläche Bayerns – 10 Mio. Hektar vor allem in den Tropenregionen der Erde – unwiederbringlich vernichtet. Hauptursachen sind Armut, Hunger und kommerzielle, oft illegale Holznutzung sowie Rodung für Plantagen für Lebensmittel und agrarische Rohstoffe. Bei uns liegt die Epoche großer Rodungen geschichtlich weit zurück. Die heutige Waldfläche ist gesichert und der verbliebene Wald wird geschätzt und von seinen Bewirtschaftern pfleglich behandelt. Damit ergibt sich ein völlig unterschiedlicher Handlungsbedarf. Wo der Wald weitgehend regellos – wie ein Steinbruch – genutzt wird, ist es sinnvoll und oft unverzichtbar, die geschützten Flächen von jeder Nutzung freizuhalten. Wo der sorgsame Umgang mit dem Wald Tradition hat und gleichzeitig alle Teile des Landes seit langem besiedelt sind, ist es möglich, Schutz und Nutzen auf der gleichen Fläche zu verbinden. Buchenwälder
Hintergründe zur Wildnisidee: Die Sehnsucht nach
Wildnis kommt nicht aus Europa. Sie war eine Gegenbewegung zum grenzenlosen Zerstören und Ausplündern vieler Landschaften im Zuge der „Eroberung“ des nordamerikanischen Kontinents. Im Zug nach Westen beuteten die Neusiedler den scheinbar unerschöpflichen Reichtum von Böden, Wäldern, Bodenschätzen ungehemmt aus. Waren alle Ressourcen ohne Rücksicht aufgebraucht, zog man einfach weiter. Weitsichtige Menschen erkannten Ende des 19. Jahrhunderts den Irrweg eines solchen Verhaltens. Sie formulierten die Ziele von erhaltendem Naturschutz mit einem Leitbild Wildnis. Die großartigen Schutzgebiete Nordamerikas sind aber auch Ausdruck des Luxus-Standpunkts eines ‘way of life‘, der die Reichtümer der ganzen Erde verschwenderisch verbraucht und sich zum Ausgleich für die Freizeit und die Seele Wildnis hält. Europa hat eine gänzlich andere Kulturgeschichte. Äcker und Wälder werden seit sehr langer Zeit genutzt, ohne dass sie zerstört werden. Naturschutz in Deutschland Unser Wald 4 I 2011
Buchenwälder
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ist nicht als Schutz von Wildnis entstanden, sondern als Schutz der von Generationen geformten Heimat gegen die Bedrohungen durch Intensivierung und Industrialisierung. Wir brauchen deshalb eine andere „Wildnis“ als Nordamerika. Unsere Wildnis muss durch naturnahen Umgang in den bewirtschafteten Wald eingebaut sein, damit er sich natürlich verjüngen kann, elastisch auf Störungen reagiert und seine Entwicklungs- und Anpassungsfähigkeit behält. Wir sollten das Erleben von Schönheit, Vielfalt und Eigenständigkeit naturnaher Wälder in der Kulturlandschaft anstreben. Nicht symbolische Schutzgebiete in einer ansonsten der Zerstörung preisgegebenen Welt helfen weiter. Wir müssen unsere ganze Heimat so behandeln, dass sie lebenswert bleibt.
Mehr Waldnaturschutz – nicht weniger: Naturschutzvertreter begründen die Forderungen nach großen Buchenwaldschutzgebieten hauptsächlich mit folgenden Punkten:
• Die Buche sei gefährdet und geschädigt. • Nur durch großflächige Totalschutzgebiete könnten unsere Kinder noch uralte Baumriesen und die ganze Vielfalt der Schöpfung erleben. • Ohne großflächige Stilllegung könnten die an die Buche gebundenen Lebensgemeinschaften nicht erhalten werden. • Ungenutzter Wald bedeute mehr Klimaschutz. • Deutschland habe sich zu Schutzgebietsausweisungen international verpflichtet. • Nationalparks seien wirtschaftlich vorteilhaft.
Die Fakten sehen anders aus: Wiederholte Inventuren belegen, dass die Buchenfläche in Bayern und auch ihr Durchschnittsalter und ihr Holzvorrat seit Jahrzehnten wachsen. Von einem systematischen Abholzen alter Buchen kann im ganzen Land keine Rede sein. Der Holzvorrat insgesamt und die Menge an Starkbuchen haben in allen Waldbesitzarten zugenommen. Die vorhandenen Schutzgebiete sichern Altbäume und Uraltbestände innerhalb des auf ganzer Fläche hochwertig und pfleglich behandelten Wirtschaftswalds. Zusammen mit Totholzund Biotopbäumen bilden sie das beste Biodiversitätsmosaik für die an die Buche gebundenen Lebensgemeinschaften. Ein hoher Kohlenstoffvorrat im bewirtschafteten Dauerwald und laufende Holznutzung für langlebige Produkte haben zusammen bestmögliche Klimaschutzwirkung. Die internationalen Verpflichtungen Deutschlands zum Schutz von Wäldern können nach Auffassung von Experten auch mit anderen Schutzgebietskategorien ohne vollständige Stilllegung erfüllt werden. Die ökonomische Wirkung eines Waldnationalparks in unserem Land ist die einer auf öffentlichen Zuschüssen beruhenden Unser Wald 4 I 2011
Foto: J. Wattjes, pixelio.de
„Verbrauchswirtschaft“, während pfleglich bewirtschaftete Wälder sich mindestens selbst tragen, in Zeiten guter Holzpreise sogar beträchtlich Gewinn abwerfen. Die wirtschaftlichen Impulse im Fremdenverkehr gehen bei genauer Betrachtung von Schutzgebietsregionen nicht vorrangig auf die Attraktivität von Wildnis, sondern auf zusätzliche Einrichtungen, gute Werbung und attraktive Leistungen für die Gäste zurück. Der Naturschutz kann entsprechend dem europäischen Konzept NATURA 2000 in die Bewirtschaftung der Buchenwälder auf großer Fläche integriert werden. Die Biodiversität ist im Wald nach Gelände und Boden intensiv über die Landschaft verteilt. Die heutige hohe Artenvielfalt bewirtschafteter Wälder wird am besten für die Zukunft gesichert, wenn wir die flächige naturnahe Bewirtschaftung weiterführen. Unsere pfleglich behandelten Wirtschaftswälder sind reiche Lebensräume für viele Pflanzen- und Tierarten. Sie liefern uns gleichzeitig den einzigartigen Roh- und Wertstoff Holz, der uns bei der Energiezukunft hilft. Wir sollten deshalb in keinen Wettbewerb um Wildnisanteile eintreten, sondern die Kulturleistung des pfleglichen Umgangs mit dem Wald unserer Heimat darstellen und verbreiten.
Autor MR Günter Biermayer ist Leiter des Referates Forschung, Innovation und Waldpädagogik im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten E-Mail: guenter.biermayer@stmelf.bayern.de
Buchenwälder
Foto: www.zecken.de
Nach dem Spielen in der Natur sollten Kinder nach Zecken abgesucht werden.
Zähe Zecken Martin Komorek Jedes Jahr müssen wir uns wieder mit diesen Plagegeistern beschäftigen. Durch Forschungen erfahren wir immer mehr, aber die Gefahr als Krankheitsüberträger bleibt trotzdem bestehen. Zwar sind die FSMEImpfungen laut Robert-KochInstitut für Einwohner oder Reisende in Risikogebiete ohne Einschränkungen empfehlenswert, aber eine Impfung gegen die viel häufigere Borreliose ist noch nicht in Sicht.
Der Biologe Dr. Hans Dautel aus Berlin hat sich mit der Überlebensfähigkeit der Zecke, auch Gemeiner Holzbock genannt, beschäftigt. Wie zäh sie wirklich sind, hat Dautel mit einem „Zeckenhärtetest“ auf die Probe gestellt. Die Studie beschäftigte sich unter anderem mit einer pragmatischen Frage: „Was passiert mit den Zecken, die an Kleidungsstücken haften und in der Waschmaschine landen?“ Sind die kleinen Blutsauger in der Lage, einen Waschgang zu überleben? Zahlreiche Experimente untersuchten die Überlebensfähigkeit der Zecke in Wohnungen, unter Wasser und im Tiefkühlfach bei minus 12 Grad.
Inzwischen ist bekannt, dass wer
sich vor Zecken schützen möchte, bei seinem Aufenthalt im Freien lange Hosen anzieht und die Hosenbeine in Socken oder Gummistiefel steckt. Das macht es einer Zecke schwer, ein Stückchen Haut zum Saugen zu finden. Die
Wald – Zecken
Folge: Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle krabbelt die Zecke eine ganze Weile herum. Im Zweifelsfall so lange, bis die Kleidung in der Waschmaschine landet. Hier, so könnte man meinen, ist für die Zecke Endstation. Aber leider nein! „Waschgänge bei 40 Grad sind – inklusive Schleudergang – für Zecken kein grundsätzliches Problem“, erklärt der Biologe. Getestet wurden nicht vollgesogene Exemplare aller drei Entwicklungsstadien der Zecke, also Larven, Nymphen und adulte Zecken. Die Mehrzahl der Zecken überlebte den Waschgang. Vor allem bei den Nymphen und den weiblichen Zecken war die Überlebensrate extrem hoch – in zwei der insgesamt drei Versuchsreihen lag sie bei 100 %. Dies ist insofern bedeutend, da diese Stadien für den Menschen am gefährlichsten sind – nicht nur als lästige Blutsauger, sondern vor allem als Überträger von Krankheiten wie FSME und Borreliose. Unser Wald 4 I 2011
Wald – Zecken
Die Ergebnisse der Studie belegen:
Zecken überstehen einen Schleudergang bei 40 Grad, können wochenlang unter Wasser leben, ertragen Minusgrade und überleben mehrere Tage in einer Wohnung. Als entscheidenden Faktor für das Überleben der Zecken hat Dautel die Temperatur des Waschgangs identifiziert. Klar ist für Dautel auch: Zecken ertrinken nicht in der Waschmaschine. Dies wird zusätzlich von einer weiteren Testreihe gestützt: Um die Überlebensfähigkeit von Zecken unter Wasser zu untersuchen, steckte Dautel sie in ein Aquarium. Das Ergebnis: Zecken überleben bis zu drei Wochen. Und damit nicht genug: „Die überraschendste Beobachtung war die Tatsache, dass sich vollgesogene Larven unter Wasser häuten können, also von einem Entwicklungsstadium zum nächsten übergehen.“ Kritisch wird es für sie erst, wenn die Temperatur des Waschganges über 40 Grad ansteigt. „Bei 60 Grad waren alle Testzecken hinüber“, berichtet Dautel. Gleiches gilt für eine Runde im Wäschetrockner: Auch hier liegt die Sterblichkeit der Zecken bei 100 %. „Wer wirklich sicher gehen möchte, muss seine Wäsche nach einem Aufenthalt im Freien also mit 60 Grad waschen oder in den Wäschetrockner geben. Bei geringeren Waschtemperaturen ist dagegen nicht auszuschließen, dass selbst nach dem Waschen noch lebendige Zecken in der Kleidung verbleiben“, rät Dautel.
Kalte Temperaturen sorgen bei Ze-
cken für weit weniger Probleme als erwartet: Im Tiefkühlfach bei minus 12 Grad Celsius gibt es nach 24 Stunden immer noch überlebende Zecken. In der freien Natur dürfte es noch einfacher sein: Unter einer geschlossenen Schneedecke sind die Temperaturen selbst bei Dauerfrost noch moderat. Und auch in Wohnungen gehen Zecken nicht sofort zugrunde: Der Zeckenhärtetest hat vielmehr ergeben, dass ungesogene Exemplare, die zum Beispiel von einem Spaziergang mit nach Hause gebracht werden können, mehrere Tage in der Wohnung überdauern. Hierbei konnten Nymphen – das Zeckenstadium, welches Menschen am häufigsten befällt – bei 55 % rela-
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tiver Luftfeuchte drei bis fünf Tage und erwachsene Zecken sogar zehn Tage überleben. Dieses Zeckenstadium kann unter Umständen durch Haustiere in Wohnungen eingebracht werden. Wie man auf den Verbreitungskarten der Internetseite www.zecken.de sehen kann, sind die Gefahren an einer FSME zu erkranken ein europaweites Problem. Auch in Russland wird deshalb in diesem Bereich geforscht, da dort im Durchschnitt mehr als 3.000 Kinder und Erwachsene an FSME erkranken. Hier konnte man in Versuchsreihen eine Beobachtung einer deutschen Studie untermauern, dass der FSME-Virus häufiger bei Zecken anzutreffen war, die an Menschen gefunden wurden, als an Zecken im Freiland. Das Ergebnis der Untersuchungen bestätigte, dass infizierte Zecken tatsächlich aktiver und zielstrebiger und auch gegenüber Zeckenabwehrmitteln nicht so empfindlich sind. Daraus zu folgern, dass Zeckenabwehrmittel (= Repellent) sinnlos sind, ist aber nicht richtig. Denn bei einer Konzentration von 10 % des Wirkstoffs DEET wurden auch die infizierten Zecken vom Weiterkrabbeln abgehalten. Die meisten der im Handel befindlichen Zeckenrepellents haben mindestens eine Konzentration von 20 % DEET. Für die Forscher ist deshalb klar: Zeckenabwehrmittel sind sinnvoll, müssen aber so oft aufgetragen werden, wie es die Hersteller empfehlen. Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass sich der FSME-Virus während des Saugvorganges stärker vermehrt, was bedeutet, dass die Zecken so rasch wie möglich entfernt werden müssen.
Die hohen Erkrankungszahlen haben in Russland dazu geführt, die Bevölkerung durch mehr Impfungen vor der FSME zu schützen. Eine so hohe Durchimpfungsrate, wie zum Beispiel in Österreich, ist aber noch lange nicht erreicht. Auch in diesem Jahr hat das zuständige Robert-Koch-Institut seine Empfehlung für naturverbundene Reisende wiederholt, sich impfen zu lassen, wenn man in FSME-Risikogebiete reist. Dazu gehören in Deutschland viele beliebte Urlaubsziele wie der Schwarzwald, die Bodenseeregion, der Bayerische Wald
Foto: www.zecken.de
Die Impfung gegen FSME ist zu empfehlen. und das Berchtesgadener Land. Eine Impfung kann auch noch kurz vor Reiseantritt gegeben werden. Zwei Impfungen im Abstand von 14 Tagen bauen einen wirksamen Schutz gegen die Hirnhautentzündung auf. Eine dritte Impfung nach fünf bis zwölf Monaten schließt die Grundimmunisierung ab und sorgt für einen Langzeitschutz von drei bis fünf Jahren.
Schutz für Hund und Co. Auch oder gerade unsere Hunde sind durch die Krankheiten der Zecken gefährdet. Hunde erkranken durch ihr tägliches Stromern des öfteren an der Borreliose. Die Hauptsymptome reichen von der akuten Gelenkentzündung über Fieber, Appetitlosigkeit und Fieber bis zu Schädigungen an dem Nervensystem. Wie beim Menschen ist die Behandlung möglich, aber meist langwierig und kostspielig. Hier gibt es im Handel einige Zeckenabwehrmittel. Auch eine Impfung gegen Borreliose ist beim Hund seit ungefähr zehn Jahren möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, was für Ihren Hund, aber auch für die Katze, das Richtige ist!
Autor Martin Komorek von der convergo GmbH betreut die Internetseite www.zecken.de. E-Mail: m.komorek@convergo.de
Wald – Zecken
Foto: Baumwipfelpfad Neuschönau
Der über 40 Meter hohe Baumturm in Neuschönau beeindruckt auch durch seine Architektur.
Nervenkitzel über den Baumwipfeln Sabine Krömer-Butz Eine neue Form des Walderlebens breitet sich in Deutschland aus. Kinder sind davon begeistert. Aber auch eingefleischte Waldanhänger schwärmen davon. Erst recht Natur- und Wanderfreunde, die auch mal einen besonderen Kick suchen. Gemeint sind die Baumwipfelpfade, die den Besuchern den Wald aus einer neuen Perspektive erleben lassen. Unser Wald stellt Ihnen die Baumwipfelpfade Deutschlands vor.
Baumwipfelpfade
Wandert man durch den Wald, bekommt man nur einen kleinen Ausschnitt von den Bäumen mit. Das meiste schaut man sich von unten an, je weiter entfernt, desto undeutlicher. Das ist bedauerlich, da der Wald auch im Wipfelbereich durchaus faszinierend ist. Durch die Anlage eines Wanderweges in luftiger Höhe kann man ihn erleben, der sonst nur kletternden oder fliegenden Tieren vorbehalten ist. Diese Nähe zu den Baumspitzen und das andere Erleben sind der Grund für den Erfolg der Baumkronenpfade. Seit 2003 haben sich sieben Baumkronenpfade etabliert.
Der Baumkronenpfad Hainich ge-
hörte zu den ersten Pfaden und gibt einen Einblick in einen Buchenwald. Er liegt im Süden des Hainich, knapp zehn Kilometer westlich von Bad Langensalza in Thüringen. Von hier aus
erreicht man ihn über die Landstraße (Parkplatz Thiemsburg) oder mit dem Bus. Er besteht aus zwei Schlaufen mit 238 bzw. 308 Metern und erreicht mit dem Aussichtsturm 44 Meter Höhe. Der Aufstieg zum Pfad erfolgt über eine Treppe oder per Lift. Die Tour beginnt auf 13 Meter Höhe und jeder Wegabschnitt mündet in eine kleine Ruhezone. Auf dem ersten Abschnitt entdeckt man den Lebensraum der Fledermäuse, die sich gerne im Totholz naturnaher Wälder einrichten. Sodann geht es weiter zu den Mittelspechten, wo man mit etwas Glück auch den einen oder anderen Bewohner sehen kann und weiter zu einer Ausstellung über die Wildkatzen. Ab der vierten Ruhezone sind die Baumspitzen erreicht. Eine Erweiterung des Baumkronenpfades, fertiggestellt Unser Wald 4 I 2011
Baumwipfelpfade
2009, bringt nicht nur 200 Meter mehr Wanderpfad in den Baumkronen, sondern drei neue Erlebnisbereiche. Sie dienen als Informations-, Ruhe- und Ausblickzonen. Inhaltlich aufgegriffen werden die Themen Photosynthese, Baumarten, Wildnisschutz weltweit und in Deutschland sowie Baumkronenforschung. Von der Aussichtsplattform hat man dann einen weiten Ausblick auf die größte nutzungsfreie Laubwaldfläche Deutschlands. Der Baumwipfelpfad in Neuschönau wurde vor zwei Jahren eröffnet und ist der bis heute längste Baumwipfelpfad der Welt. Er wurde im Nationalpark Bayerischer Wald direkt neben dem Nationalparkzentrum gebaut. Mit einer Gesamtlänge von 1.300 Metern und einer Höhe von acht bis 25 Meter schlängelt sich der Baumwipfelpfad durch die Buchen, Tannen und Fichten. Spektakulär ist der Weg durch den 44 Meter hohen Baumturm. Die luftige Architektur und ihr Bau rund um die drei uralten bis zu 38 Meter hohen Tannen und Buchen beeindrucken. Vom Parkplatz beim Tier-Freigelände aus erfolgt der Zutritt über einen Einstiegsturm, der mit Hilfe seines Aufzugs auch Senioren, Rollstuhlfahrern und Eltern mit Kinderwagen einen bequemen und unbeschwerten Besuch ermöglicht. Die überwiegend aus Holz bestehende Konstruktion ist behutsam in den herrlichen Bergmischwald integriert und vermittelt ein unverfälschtes Na-
Rügen bekommt Baumkronen-Pfad Rügen – als Deutschlands Ferieninsel Nummer eins – wird bis 2013 um zwei touristische Attraktionen reicher: Gebaut wurde ein Baumkronenlehrpfad in Nähe des denkmalgeschützten „Alten Forsthauses Prora“ und ein Umweltinformationszentrum mit Ausstellung mit einem Investitionsvolumen von rund 13,5 Millionen Euro. Die Holzkonstruktion soll auf 650 Metern Länge barrierefrei in eine Höhe von fünf bis 20 Metern hinaufführen.
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turerlebnis. Der Ausblick reicht von einem besiedlungsfreien Gebiet mit Wald und Wildnis pur in Richtung Lusen, zum anderen auf die gepflegte Kulturlandschaft des Bayerischen Waldes bis hin zu den Alpen.
TreeTopWalk heißt der Baumkronenweg in Hessen. Seit letztem Jahr wirbt er mit dem schönsten Ausblick auf Hessen. Der Baumkronenweg am Edersee kann mit einer Länge von 250 Meter und einer Höhe von 30 Meter punkten. Er bietet Familien und Kindern ein spektakuläres Wald- und Wandererlebnis. Besucher lernen auf dem Rundweg den Facettenreichtum des Waldes kennen. Der Eichhörnchenpfad komplettiert das lehrreiche Konzept des TreeTopWalks, denn er führt die Besucher zum Beginn des Baumkronenwegs hin und überrascht durch ungewöhnliche Installationen, die Phänomene aus Baum, Wald und Forstwirtschaft zeigen. Dem Eichhörnchen gleich erleben Familien mit Kindern, Senioren und Einzelbesucher die unterschiedlichen Lebensräume des Waldes, vom Laubboden bis zur belaubten Krone. Naturparkführer des Naturparks Kellerwald-Edersee bieten darüber hinaus für Schülerund Besuchergruppen Führungen und Exkursionen an. Außerdem kann man auch exklusive Events wie zum Beispiel ein Candle-Light-Dinner in luftiger Höhe buchen. Der Baumkronenweg ist ab dem 1. April täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Ein großer Parkplatz steht zur Verfügung; man kann den Baumkronenweg aber auch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Auch der Baumkronenweg Waldkirch bietet seinen zahlreichen Besu-
chern ein „aktives Naturerlebnis“ und hält am Schluss noch einen besonderen Adrenalinschub parat. Zunächst geht es zu Fuß, vom Stadtrainpark kommend, über den 1.100 Meter langen Sinnesweg. Entlang des Sinnesweges und auf dem Baumkronenwegs ziehen die zahlreichen, interaktiven Stationen gerade Kinder immer wieder in ihren Bann und vermitteln spielend Wissen zur Natur. Am Baumkronenweg oben angekommen, lockt ei-
Foto: TreeTopWalk Edersee
TreeTopWalk heißt der Baumkronenweg in Hessen.
ne imposante Holz-Stahlkonstruktion barrierefrei zwischen die Baumwipfel. Der Endturm erreicht eine Höhe von 23 Meter und bietet herrliche Ausblicke ins Elztal, in die Vogesen und auf die umliegenden Schwarzwaldberge. Am Fuße des Baumkronenwegs sind Barfuß- und Abenteuerpfad in das natürliche Waldbild eingebettet. Barfuß die Fußsohlen massieren oder auf den Hängebrücken des Abenteuerpfads seine Grenzen ausloten – beides ist möglich. Am Schluss gibt es für die ganz Mutigen den schnellen Abgang – mit der 190 Meter längsten Hochgeschwindigkeits-Röhrenrutschbahn Europas. Das urige Baumhaus mit Kinderrutsche, eine Drehscheibe für zukünftige Vogelexperten und Nisthöhlen für allerlei Waldgetier ziehen die kleinen Besucher an. Das Ausflugsziel ist für Familien, Vereine, Schulklassen und alle Naturfreunde geeignet. Baumwipfelpfade
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Baumwipfelpfade
und zum Bodensee. Der Aufstieg ist über einen sanft ansteigenden Pfad mit Treppen und Podesten am Waldrand entlang, über Treppen oder einen Aufzug im Aussichtsturm möglich. So bietet der Baumwipfelpfad auch Familien mit Kinderwagen und Rollstuhlfahrern die Möglichkeit, dieses einzigartige Naturerlebnis in der Höhe zu genießen.
Foto: Baumwipfelpfad Waldkirch
Erleben und Lernen sind beim Baumwipfelpfad Waldkirch ideal kombiniert.
Foto: Baumwipfelpfad Hainich
Blick auf den Baumwipfelpfad Hainich.
Der älteste Baumwipfelpfad bei Fischbach führt im Zickzackurs
durch die Kronen des Pfälzerwaldes. Er schlängelt sich in 18 Meter Höhe durchs Geäst bis zur Aussichtsplattform in 35 Meter Höhe. Gigantisch ist der Ausblick auf den Pfälzerwald, faszinierend der Einblick in die Natur. Der hölzerne Pfad steht im Biosphärenreservat Pfälzerwald/Vogesen. Er wird von 19 Stahlstämmen getragen, ist insgesamt 200 Meter lang und auch Rollstuhlfahrern zugänglich. Zehn Mitmach-Stationen vermitteln unterwegs spielerisch alles Wissenswerte rund um die Baumkrone – und was sich in den Wipfeln alles abspielt. Mit zahlreichen Elementen wie Rutschen und Seilbrücken ist der Lehrpfad für Kinder gut geeignet. Am Baumwipfelpfade
Ende des Parcours kann man, wenn man will, den Pfad aus 24 Metern Höhe per Rutsche verlassen. In Sankt Englmar-Maibrunn im Bayerischen Wald gibt es seit 2009 einen Waldwipfelweg. Der Pfad ist 370 Meter lang und bis zu 30 Meter hoch. Sein kleinerer Teil führt an Baumwipfeln entlang, sein größerer Teil ist als Aussichtsplattform konzipiert. Von dort kann man in den Bayerischen Wald und das Donaugebiet sehen.
Baumwipfelpfad skywalk allgäu heißt der seit Ende letzten Jahres geöffnete Pfad im Westallgäu nahe Scheidegg. Er ist 540 Meter lang und eröffnet tolle Ausblicke in die Alpen
Baumkronenpfad Nationalpark Hainich, Bei der Marktkirche 9 99947 Langensalza Tel. 03603/390728 www.nationalpark-hainich.de Baumwipfelpfad Nationalpark Bayerischer Wald Böhmstraße 37 94556 Neuschönau Tel. 08558/974074 www.baumwipfelpfad.by TreeTopWalk am Edersee, Brühlfeld 1 34549 Hemfurth Tel. 06032/8699888, www.treetopwalk.de Baumkronenweg Waldkirch Erwin-Sick-Straße 79183 Waldkirch Tel. 07823/961279 www.baumkronenwegwaldkirch.de Biosphärenhaus Pfälzerwald/ Nordvogesen Am Königsbruch 1 66996 Fischbach bei Dahn Tel. 06393/92100 www.baumwipfelpfad.de WaldWipfelWeg St. Englmar Familie Six, Maibrunn 2 94379 Sankt Englmar Tel. 09965/80087 www.waldwipfelweg.de skywalk allgäu Schaezlerstraße 34 86152 Augsburg Tel. 08381 / 896 - 1800 www.skywalk-allgaeu.de
Autorin Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de
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Drinnen erleben, was draußen los ist:
BLZ
des Jahres 2011 | Elsbeere – Baum XXXX Tiere in der Stadt Unser Wald 6 I 2010
Foto: www.birdpictures.de
Der Gartenrotschwanz ist einer der attraktivsten einheimischen Vogelarten.
Pendler zwischen Taiga und Savanne Martin Lauterbach Nach dem Kormoran, fiel die Wahl des Vogels des Jahres in 2011 auf den Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus). Im Gegensatz zu den Diskussionen, die der „Fischjäger“ letztes Jahr ausgelöst hat, dürften diese beim Gartenrotschwanz weniger kontrovers ausfallen. Die Botschaften aber, die mit dem kleinen Singvogel transportiert werden sollen, könnten aktueller und brisanter kaum sein. Nach dem Internationalen Jahr der Biodiversität und im Internationalen Jahr der Wälder ist der attraktive Vogel deshalb sehr gut platziert.
Verbreitung und Wanderungen
Der Gartenrotschwanz hat in Europa ein großes Brutareal. Seine Ost-WestVerbreitung reicht vom Baikalsee bis zur Atlantikküste. Von Norden nach Süden findet man ihn sowohl in der borealen Zone nördlich des Polarkreises, als auch auf der Südspitze des italienischen Stiefels. Er ist bei uns jedoch nur Sommervogel und verlässt Europa im Winter gen Süden. Als Langstreckenzieher überwindet er dabei viele tausend Kilometer, bis er schließlich die Sahelzone West- und Zentralafrikas erreicht. Der Herbstzug beginnt bei uns ab Mitte Juli. Das Geschehen ist schwer zu beobachten, weil die Vögel nachts und überwiegend einzeln ziehen. Zugzeitpunkt und -dauer sind so terminiert, dass die Tiere erst mit dem Ende der Regenzeit in den Savannen Afrikas eintreffen und dann dort einen reich gedeckten Tisch vorfinden.
Erkennungsmerkmale und Verwandtschaftsgrade Die früher als
„Kleindrosseln“ bezeichneten Vögel rechnet man nach neueren Erkenntnissen inzwischen zur Familie der Schnäpperverwandten. Hierzu gehören nicht minder interessante Arten wie die selNatur – Vögel
ten gewordenen Fliegenschnäpper, das Blau- und Braunkehlchen oder auch das häufige Rotkehlchen. Innerhalb dieser Familie bilden die Rotschwänze, die in Mitteleuropa nur durch Gartenund Hausrotschwanz vertreten sind, eine eigene Gattung. Der Name ist Programm und findet sich auch in der wissenschaftlichen Bezeichnung wieder: Phoenic-urus setzt sich aus dem griechischen phoinix- (= purpurrot) und -ura (= Schwanz) zusammen. Der Gartenrotschwanz gehört wohl mit zu den attraktivsten einheimischen Vogelarten. Er unterscheidet sich vom Hausrotschwanz durch ein deutlich kontrastreicheres Gefieder. Besonders die Männchen bestechen zur Brutzeit durch kräftige Farben. Das Gesichtsfeld und die Kehle sind schwarz. Die Stirn ist weiß und die Brust leuchtend orange-rot. Dieses Prachtkleid entsteht jedoch nicht durch einen Gefiederwechsel. Vielmehr nutzen sich über den Winter die hellen Spitzen der im Spätsommer frisch gemauserten Federn ab. So kommt pünktlich zur Brutzeit die darunter liegende Farbe besser zur Geltung. Die Weibchen sind viel unscheinbarer gefärbt und ihnen fehlt, genau wie den Jungvögeln, das schwarze Gesichtsfeld. In seltenen Fällen kann es Unser Wald 4 I 2011
Natur – Vögel
zu Kreuzungen zwischen Haus- und Gartenrotschwanz kommen. Die unfruchtbaren Hybriden weisen dann Übergänge der jeweiligen Artmerkmale auf.
Hart umkämpfter Brutplatz Bereits ab Mitte März, aber überwiegend im April, kommen die Vögel in ihr Brutgebiet zurück. Die Männchen treffen ein paar Tage früher als die Weibchen ein, um sich vorab die besten Reviere zu sichern. Diese sind meist ca. einen Hektar groß und werden gegen Artgenossen aggressiv verteidigt. Gartenrotschwänze sind ortstreu und können deshalb – bei einem durchschnittlichen Alter von drei bis fünf Jahren – ein Revier auch über mehrere Jahre beanspruchen. Sobald ein Weibchen im Revier eintrifft, kommt neben dem Gesang auch die kräftig gefärbte Brust des Männchens zum Einsatz. Mit ihr und dem immer wieder aufgefächerten Schwanz werden der zukünftigen Gattin die erfolgversprechendsten Brutplätze vorgeführt („Höhlenzeigen“). Lebensraum und Nahrung Der Gartenrotschwanz besiedelt natürlicherweise lichte Wälder. Er wurde früher auch Waldrotschwanz genannt. Der aktuelle Verbreitungsschwerpunkt in den Nadelmischwäldern Finnlands bekräftigt dies. In Mitteleuropa wäre er am ehesten in Aue-Landschaften, in trocken-warmen Laubmischwäldern oder in lichten Mittelgebirgswäldern mit hohem Totholzanteil zu finden. Auch in den wüchsigen Buchen-Mischwäldern, die derzeit unser Land größtenteils bedecken würden, wäre er in den Zerfallsphasen alter Baumbestände anzutreffen. Was haben nun ein borealer Kiefernwald und ein Buchenmischwald in der Zerfallsphase gemein? In beiden Lebensräumen sind Brutplätze und Nahrungshabitate für den Vogel eng miteinander verzahnt: Der Gartenrotschwanz ist Halbhöhlenbrüter, der sowohl in Baumhöhlen als auch in Nischen in Felsen oder an Wurzeltellern etc. brütet. Alte, lichte und strukturreiche Baumbestände mit viel Totholz und Biotopbäumen liefern viele Höhlen und Nischen und sind deshalb besonders geeignet. Bezüglich seiner Nahrung ist der Vogel wählerisch. Er ist Insektenfresser, der seine Beute überwiegend am Boden und nur selten im RüttelUnser Wald 4 I 2011
flug fängt. Meist stürzt er sich dabei von einer Warte aus auf das erspähte Insekt herab. In dichter Vegetation ist das Angebot an Hautflüglern, Käfern, Schmetterlingen, Zweiflüglern, aber auch Spinnen und anderen Wirbellosen insgesamt wohl höher, aber hier kann er diese schlechter erbeuten. Er benötigt deshalb zur Nahrungssuche Stellen mit kurzrasiger, lückiger Vegetation. Lichte Wälder auf mageren, trockenen Standorten oder Wälder, die punktuell – z.B. durch den Zerfall alter Bäume oder durch Windwurf – aufgelichtet wurden, befriedigen diese Ansprüche sehr gut. Nur während der Zeit des Wegzugs werden auch Beeren nicht verschmäht. Dadurch wird vermutlich die dann so wichtige Speicherung von Depotfett im Körper unterstützt. Strukturreiche Heckenlandschaften und Waldränder dienen deshalb gerade während des Zuges als wichtige Rastplätze.
Vom Wald- zum Gartenvogel
Durch die einsetzende Landnutzung des Menschen hat sich das Landschaftsbild in Mitteleuropa deutlich gewandelt. Wälder wurden großflächig aufgelichtet und intensiv genutzt (z.B. Brennholzund Streunutzung, beweidete Hutewälder). Es entstanden auf großer Fläche parkartige Wälder. Die Übergänge zum kleinbäuerlichen Kulturland waren vielerorts fließend. Für den Gartenrotschwanz sind hierdurch gerade in Ortsnähe äußerst wertvolle Lebensräume entstanden. Einige Nutzungsformen wurden und werden besonders gern besiedelt. So stellen z.B. hochstämmige Streuobstwiesen oder Kopfweidenbestände ideale Lebensräume für die Art dar. Die Strukturen, die hier von Menschenhand entstehen, ähneln denen lichter Waldphasen und sie ähneln natürlich auch den Strukturen im Überwinterungsgebiet: denen der Trockenoder Feuchtsavannen mit lockerem Baumbestand.
Bestandstrend und Gefährdungen Den aktuellen Brutbestand in
Deutschland schätzt man auf 110.000 bis 160.000 Brutpaare. Damit ist der Gartenrotschwanz noch relativ häufig. Jedoch hat der Bestand von 1980 bis 2005 schätzungsweise um 50 % abgenommen. Ursachen hierfür liegen sowohl in großflächigen landschaftlichen
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als auch klimatischen Veränderungen. Allein die Anbaufläche von Streuobstbeständen ist in Deutschland von 1950 bis 2000 um gut 70 % zurückgegangen. Gleichzeitig führen hohe Stickstoffeinträge im Wald und im Freiland, mit rund 15 bzw. 10 Kilogramm je Hektar und Jahr, zu einer einseitigen Überdüngung und Versauerung der Böden. Auf mageren Standorten wird dadurch die artenreiche aber nur lückige Krautvegetation von konkurrenzkräftigeren Arten (z.B. Grasfluren) überwuchert. Ebenso stehen mögliche Nahrungshabitate in Bestandslücken oder in jungen Sukzessionsphasen in Wäldern viel kürzer zur Verfügung, da sie durch das raschere Baum- und Strauchwachstum schneller ausgedunkelt werden. Eine zunehmende Gefährdung für Langstreckenzieher sind außerdem klimatische Extreme: Dürreperioden in der Mittelmeerregion und in der Sahelzone verschlechtern die Nahrungssituation während der Zugzeit und der Überwinterung. Die deutliche Ausdehnung von Wüsten im Sahel seit Ende der 60er Jahre, erschwert die Überquerung dieser unwirtlichen Landschaften und verkleinert die benachbarten, nahrungsreichen Überwinterungsgebiete. Dieses Schicksal teilt der Gartenrotschwanz auch mit anderen Arten wie dem Waldlaubsänger oder dem Trauerschnäpper. Umso wichtiger wird es werden, zumindest die Brutgebiete in einem guten Zustand zu wahren.
Erhalt vielfältiger Landschaften
Der Gartenrotschwanz steht also stellvertretend für wertvolle Lebensräume in Wäldern und im extensiv genutzten, halboffenen Kulturland. Nutzen wir den Vogel als Botschafter, diese Flächen zu erhalten. Der Erfolg unserer Bemühungen lässt sich an seinem Bestand messen. Autor Martin Lauterbach arbeitet in der Abt. 6 Biodiversität, Naturschutz, Jagd der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF). E-Mail: Martin.Lauterbach@ lwf.bayern.de
Natur – Vögel
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Jahr der Wälder 2011
Faszination Wald und „Ohne ihn…“-Fotowettbewerb Profifotografen, hat die ersten sechs Monatssieger gekürt. Die jeweiligen Erstplatzierten möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Foto: S. Ritte
Siegerfoto im Monat April: „Ohne ihn… steht die Welt auf dem Kopf“
Foto: T. Ulrich
Siegerfoto im Monat Mai: „Ohne ihn keine Fachwerkidylle“ „Was wäre in Ihrem Leben anders, ohne den Wald?“ unter diesem Motto suchen wir gemeinsam mit dem Verband Deutscher Naturparke und dem Kampagnenbüro des Internationalen Jahr der Wälder Fotos, die dieses Thema kreativ und fantasieJahr der Wälder 2011
voll umsetzen. Seit dem 21. März, dem Start des Wettbewerbs, sind mittlerweile rund 1.700 Fotos im Online-Portal eingestellt worden. Zum 30. April und 31. Mai endeten die ersten beiden Abstimmungszeiträume und die Jury, bestehend aus drei
Sieger im Monat April wurde das Bild „Ohne ihn… steht die Welt auf dem Kopf“, in dem die Jury die Idee des Wettbewerbs am besten umgesetzt sieht. „Die Absicht der Aufnahme ist die Illustration einer Redewendung, die für Ausnahmezustände, Katastrophen und Unvorstellbares gebraucht wird, für Situationen, in denen nichts mehr so ist, wie es war. Die Annahme, es gäbe keinen Wald mehr, ist für uns Menschen genau dies: eine nicht vorstellbare Katastrophe. Durch den optischen Effekt, den der Blick durch ein Wasserglas verursacht, wird der Sinn der besagten Redewendung elegant und überzeugend visualisiert. Mit einfachsten Mitteln entsteht ein Blick auf eine Idylle, die in wahrsten Sinne des Wortes auf dem Kopf steht.“ so die Begründung der Jury für ihre Entscheidung des Fotos von Stefan Ritte. Das Siegerfoto im Monat Mai trägt den Titel „Ohne ihn keine Fachwerkidylle“. Thomas Ulrich überzeugte die Jury mit seinem Bild, da es die Aufgabenstellung des Wettbewerbs, Ideen visuell umzusetzen, die zeigen, welche Rolle der Wald in unserer alltäglichen Lebenswelt spielt und was in unserem Alltag ohne den Wald fehlen würde, sehr gelungen umsetzt. „Das Bild einer Gasse, deren Häuser im Fachwerksstil gebaut wurden, ist ein gelungenes Beispiel für die Thematisierung des Baustoffes Holz. Ohne diesen Baustoff wäre eine große Anzahl zivilisatorischer Errungenschaften der Menschheit nicht möglich gewesen, wozu auch Bauwesen und Architektur gehören. Thomas Ulrich thematisiert diesen Aspekt des Waldes: Der Wald als Lieferant wertvollen Baumaterials. Holz ist der grundlegende Baustoff dieser Fachwerkhäuser, die wahrscheinlich schon im Mittelalter errichtet wurden und heute mit Sicherheit als Kulturerbe unter Denkmalschutz stehen.“ so die Jury. Unser Wald 4 I 2011
Jahr der Wälder 2011
Internationaler Waldpädagogik-Kongress
Fotowettbewerb Faszination Wald
Vom 25. bis 27. Juli findet im KardinalDöpfner-Haus in Freising der 6. Internationale Waldpädagogik-Kongress des Forest Communicator Network (FCN) Subgroup Forestpedagogics in Kooperation mit der SDW und der Bayerischen Forstverwaltung statt. Wir freuen uns sehr über das rege Interesse der rund 140 angemeldeten Teilnehmer aus 16 Nationen. Die Waldpädagogik-Experten sind eingeladen, den Kongress unter dem Thema „Waldpädagogik – Global denken, lokal handeln“ zum gemeinsamen Erfahrungsaustausch zu nutzen und neue Konzepte für die tägliche Arbeit vor Ort zu entwickeln.
„Was hast Du im Wald entdeckt“ – Malwettbewerb Viele SDW Gruppen, Forsteinrichtungen und Schulen haben den Stundenplan zum Malwettbewerb bereits angefordert. 300.000 Stück der Stundenpläne wurden gemeinsam mit dem Verband Deutscher Naturparke (VDN) gedruckt und verteilt. Die ersten sehr schönen und kreativen Kunstwerke der kleinen Künstler haben uns bereits erreicht. Sowohl Einzelteilnehmer als auch Klassen haben sich auf ein Abenteuer in den Wald begeben und uns ihre Bilder zum Thema „Was hast Du im Wald entdeckt“ geschickt. Noch bis zum 31. Oktober können Schülerinnen und Schüler ihre Bilder einschicken. Gerne senden wir Ihnen weitere Stundenpläne zur Verteilung in Schulen, bei Festen und Aktionen zu.
IdeenExpo Hannover 27. Aug. bis 4. Sept. 2011 Noch wenige Wochen bis zum Start der 3. IdeenExpo in Hannover, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Forschergeist bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu wecken, um so langfristig dem Fachkräftemangel in naturwissenschaftlichen und technischen Berufsfeldern entgegen zu wirken. Die Besucher Unser Wald 4I 2011
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Foto: VDN/BNVH
Und auch im Fotowettbewerb Faszination Wald gibt es Sieger für den Monat Mai. Mit dem wunderschönen Bild „Malerblick“ hat der Fotograf die Jury von sich überzeugt und die Bedeutung der Wälder für die Lebensqualität eines jeden Einzelnen von uns auch im hochtechnisierten, naturfernen Alltag unserer Gesellschaft eindrucksvoll dargestellt.
können spannende Entdeckungen machen und bekommen die Gelegenheit, Naturwissenschaften und Technik hautnah aus einer anderen Perspektive zu entdecken. Das Herzstück der IdeenExpo sind Exponate mit Erlebnischarakter. „Lernen mit allen Sinnen“ – nach diesem Kriterium werden die Exponate und MitmachStationen ausgesucht. Die SDW wird mit dem Workshop „SOKO Wald“ und einem Informationsstand zur CO2-Speicherkapazität von Wäldern vertreten sein. Interessierte Schulklassen können sich für den SOKO Wald Workshop anmelden, bei dem sie die Chance bekommen, wie bei der Tour der WaldMobile Ermittler in Sachen Wald in der Stadt zu werden. Im Exponat zur CO2-Speicherkapazität von Wäldern wird eindrucksvoll gezeigt, wie viel CO2 ein Baum einer gewissen Größe speichern kann. Außerdem wird den Besuchern verdeutlicht, wie viel CO2-Ausstoß gewisse Aktivitäten wie Flugreisen oder die Produktion eines T-Shirts verursachen. So wird den Besuchern vor Augen geführt, wie wichtig der Wald als
CO2-Senke ist, um den täglich produzierten CO2-Ausstoß auszugleichen.
„Was wäre ohne ihn …“ ist auch bei Veranstaltungen ein Renner.
Autorin Julia Hoffmann ist Projetkoordinatorin für das Jahr der Wälder bei der SDW; E-Mail: julia.hoffmann@sdw.de
Jahr der Wälder 2011
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Ein deutscher Wandersommer
Lehrreich und sehr persönlich schildert Andreas Kieling, der uns aus dem Fernsehen durch seine waghalsigen Abenteuer zu den letzten Arten bekannt ist, seine 1.400 Kilometer lange Wanderung entlang der ehemaligen deutschen Grenze, acht Bundesländer in sieben Wochen. Er hat dabei die Wildnis mitten in Deutschland gefunden wie die Flussperlmuscheln in der bayrischen Regnitz, Mufflons im Thüringer Wald, Luchse im Harz, wilde Orchideen im Hainich oder vom Aussterben bedrohte Birkhähne in Hessen. Wer von dem Buch einen Reiseführer über das Grüne Band erwartet, liegt aber falsch. Für Kieling sind nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen entlang der Grenze eine Erwähnung wert. Es geht ihm auch um die Menschen, die an der ehemaligen Grenze leben und seine eigene Geschichte, da er mit 17 Jahren aus der DDR geflohen ist. Ein sehr lesenswertes Buch mit vielen Informationen am Rand, dass ich sicher noch mal zur Hand nehmen werde. (SKB) Andreas Kieling Ein deutscher Wandersommer ISBN-13: 978-3890293936 Preis: 22,95 Euro
Kosmos Naturführer für unterwegs Auch die aktuellen Naturführer
von Kosmos überzeugen durch ihre Machart, ihrer handlichen Größe (mit wetterfester Plastikhülle) und ihrem Preis. Egal ob Anfänger oder Experte – der Führer ist für jeden geeignet! Der Kosmos Naturführer für unterwegs beinhaltet die 550 wichtigsten und bekanntesten Tiere und Pflanzen Mitteleuropas und macht mit viel
Bücher & Co.
Bücher & Co.
Bildmaterial, einer Gliederung nach Lebensräumen und allen typischen Merkmalen auf einem Blick das Bestimmen kinderleicht. Nützlich: die wichtigsten essbaren Pflanzen, die häufigsten Giftpflanzen. Ein tolles Preis-Leistungsverhältnis! Franz Hecker Kosmos-Naturführer für unterwegs ISBN: 978-3-440-12570-0 Preis: 6,95 Euro
Vögel beobachten Ein Leitfaden für alle Naturliebhaber, die mehr über ihre gefiederten Nachbarn erfahren und spannende Einblicke in die wunderbare Welt der Vögel gewinnen wollen. Das Buch hilft vor allem Einsteigern, sich mit den Vögeln in ihrer näheren Umgebung vertraut zu machen. Es ersetzt zwar kein Vogelbestimmungsbuch, hat aber zahlreiche Hinweise zur Vogelbeobachtung für Naturfreunde mit wenig Vorkenntnissen und auch Kenner finden in diesem Buch Spannendes und Neues aus der Vogelbiologie sowie nützliche, nicht alltägliche Beobachtungstipps. Ein schön geschriebenes Fachbuch über die Nachbarschaft zwischen Mensch und Vogel. Frank Allmer Vögel beobachten Gute Nachbarschaft mit Amsel, Drossel, Fink und Star ISBN: 978-384043006-0 Preis: 19,90 Euro
Neue Ideen für Hochbeete Rückenfreundliches
Gärtnern, hohe Erträge und freie Standortwahl machen die praktischen Beete so beliebt. Brigitte Kleinod stellt in ihrem aktuellen Buch eine Vielzahl neuer Ideen vor:
Von Hochbeeten für Selbstversorger und junge Familien über Tischbeete zum barrierefreien Gärtnern oder Terrassenbeete an Hanglagen bis zu mobilen Lösungen für Hinterhöfe und Balkon. Schritt für Schritt erklärt die Autorin, worauf es beim Bauen, Befüllen und Bepflanzen ankommt und was bei Fertigbauelementen zu beachten ist. Gewusst wie, lassen sich die Hochbeete an die Lebenssituation anpassen und immer wieder neu bepflanzen. Auch Futterplätze für Schmetterlinge und Wildbienen oder Tierquartiere für Eidechsen und Igel können mit einem Hochbeet geschaffen werden. Wer glaubt, Gärtnern geht nur mit Garten auf ebener Erde, wird mit diesem Buch eines Besseren belehrt. Brigitte Kleinod Neue Ideen für Hochbeete ISBN: 978-3-89566-287-4 Preis: 14,00 Euro
Wälder brauchen Vielfalt! An-
lässlich des Jahr der Biologischen Vielfalt 2010 und des Internationalen Jahr der Wälder 2011 hat das Projekt Wald in Not eine Informationsbroschüre zum Thema „Wälder brauchen Vielfalt!“ herausgegeben. Eine Reihe von Gefahren bedrohen die biologische Vielfalt der Wälder. Dazu gehören die Zerschneidung zusammenhängender Waldflächen, die Überhege von Rehund Rotwild, der Eintrag von Schadstoffen und Fehler bei der Waldbewirtschaftung, aber auch der Klimawandel. In der Broschüre wird über Möglichkeiten informiert, etwas für die biologische Vielfalt der Wälder zu tun. Die Broschüre ist erhältlich bei der Geschäftsstelle des Projektes Wald in Not der DBU Naturerbe GmbH, Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn. Bei Bestellung von Broschüren bitte 0,85 € Rückporto in Briefmarken beifügen.
Unser Wald 4 I 2011
Wald. Deine Natur.
Die Buche
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Fagus sylvatica
Die Buche I Fagus sylvatica Die Buche steht in enger Beziehung zu unserer deutschen Muttersprache. Der „Buchstabe“ war ursprünglich ein Buchenstab, auf den Runen eingeritzt waren, der geworfen und dann (auf)gelesen wurde. Beschriftete Buchenholztafeln, welche zusammengeheftet wurden, haben dem „Buch“ seinen Namen gegeben. Die Buche ist in ganz Mitteleuropa verbreitet. Unter natürlichen Bedingungen wäre der größte Teil Deutschlands mit Buchen- oder Buchen-Mischwäldern bedeckt. Weltweit gesehen besitzt unsere Rotbuche ein sehr kleines Verbreitungsgebiet, das sich im wesentlichen auf Zentraleuropa beschränkt. Aus dieser Verbreitung ergibt sich die große Verantwortung, die gerade Deutschland für den Erhalt der noch verbliebenen naturnahen Buchenwälder besitzt. Die Buche hat in Deutschland einen Anteil von rund 15% an
denverhältnisse. Sie wird deshalb auch „Mutter des Waldes“ genannt. Die dreikantigen, braunglänzenden Bucheckern sitzen zu zweit in einem vierlappigen Fruchtbecher. Reichen Fruchtbehang gibt es bei der Buche alle fünf bis acht Jahre. Bucheckern enthalten im Durchschnitt 15 bis 20% Öl, das nach entsprechender Behandlung Speiseöl abgibt. Der Genuss roher Bucheckern kann durch den Wirkstoff Fagin zu Vergiftungserscheinungen führen.
Waldbau Verjüngung
SDW
der Gesamtwaldfläche von 11,1 Mio. ha. Ausgedehnte Buchenwälder finden wir in Deutschland noch in Schleswig-Holstein, Mecklenburg, im Eichsfeld sowie in den Mittelgebirgen z.B. Spessart und in den Hanglagen der bayerischen Alpen. Als bedeutender Waldbaum erreicht die Buche Höhen von 30 bis 35 Meter, zuweilen auch über 40 Meter. Im Gegensatz zu manchen anderen Baumarten hält bei ihr das Wachstum bis ins hohe Alter unvermindert an. Kennzeichnend für die Buche ist eine dünne, glatte und zunächst silbergraue, unverborkte Rinde. Einzelne Buchen, die Borkenbildung zeigen, werden „Steinbuchen“ genannt. Weiße, handtellergroße Flecken auf der silbergrauen Buchenrinde werden von einem für sie harmlosen Pilz, dem Weißen Rindenpilz, hervorgerufen. Die Blätter der Buche sind eiförmig, ganzrandig und kurz gestielt. Wegen ihres reichen Laubfalles (ca. 900 g/m2) und ihrer intensiven Durchwurzelung auch tieferer Bodenschichten sorgt die Buche für gute Bo-
Die Buche liebt luftfeuchte Lagen und gleichbleibende bodenfrische und gut durchwurzelbare Böden. Besten Wuchs zeigt sie auf frischen, basenreichen Böden, z.B. auf Kalk oder Basalt. Die Buche meidet Blockfelder, sehr trockene, staunasse oder regelmäßig überflutete Standorte. Sie fehlt daher in der Baumartenpalette des ursprünglichen Auwaldes. Allgemein wurde die Buche von ihren natürlichen Standorten in früheren Jahrzehnten sehr stark zurückgedrängt. In den letzten 10 bis 20 Jahren wurde sie jedoch wieder verstärkt in die Wälder als führende Baumart oder Mischbaumart eingebracht. Kennzeichnend für die Buche ist ihre hohe Schattenverträglichkeit, die nur noch von Tanne und Eibe übertroffen wird. Buchenwälder können sehr gut, z.B. über Schirmschlagverfahren, natürlich verjüngt werden. In Nadelwaldreinbeständen muss die Buche künstlich im Schutz der Altbestände eingebracht werden. Waldbauliches Ziel ist es, durch entsprechende Pflege qualitativ hochwertiges und damit wertvolles Buchenstammholz zu erhalten.
Lebensraum Buchenwald Je nach Standort können verschiedene Buchenwaldtypen, so z. B. der Kalkbuchenwald mit der Frühlingsplatterbse und verschiedenen Orchideenarten, der Braunerde-Buchenwald mit Waldmeister, Perlgras, Eichen- und Buchenfarn oder der bodensaure Buchenwald mit Hainsimse (z.B. auf Buntsandsteinböden) unterschieden werden.
www.euforgen.org
Buchenwälder sind die wichtigsten und am weitest verbreiteten Pflanzengesellschaften in Mitteleuropa. Um dieser naturschutzfachlichen Bedeutung der Buchenwaldgesellschaften gerecht zu werden, wurden in die europaweite Flora-Fauna-Habitatrichtlinie (FFH) auch einige Waldgesellschaften der Buchenwälder als schutzwürdige Lebensraumtypen aufgenommen. Nach der kalten Jahreszeit müssen viele Bodenpflanzen des Buchenwaldes das kurze Frühjahr bis zur vollen Blattentfaltung der Buche nutzen, denn nur im März und April dringt genügend Licht zum Waldboden vor. Dann blühen Buschwindröschen, Seidelbast, Leberblümchen und Lungenkraut. Auf feuchteren nährstoffkräftigeren Standorten sind es Lerchensporn und Bärlauch. Wichtige Mischbaumarten der Buche sind auf bodensauren Standorten die Traubeneiche, im Verzahnungsbereich zu Schluchtwäldern der Bergahorn und die Esche sowie auf kalkreichen Sonderstandorten die Eibe und Elsbeere. In den mittleren Lagen der süddeutschen Mittelgebirge und der Alpen treten die Tanne, in den höheren die Fichte als Mischbaumarten zur Buche. Der sich daraus entwickelnde sogenannte Bergmischwald vereinigt in besonderer Weise die Ansprüche der Ökonomie und der Ökologie. Daneben bietet der mitteleuropäische Buchenwald einer Vielzahl von Tieren Lebensraum. Etwa 7.000 Tierarten sind auf den Buchenwald angewiesen. Darunter befinden sich viele kleine Lebewesen, die im Boden und in der Streuschicht für die Zersetzung und Einarbeitung des Falllaubes sorgen, wie z.B. Springschwänze, Hornmilben, Asseln, Fadenwürmer und Tausendfüßler. Wegen seines ausgeglichenen, feuchten Bestandsin-
Buschwindröschen
Buchfink
A. Wolter
nenklimas stellt der Buchenwald gerade für viele Schnecken (ca. 70 Arten) einen geeigneten Lebensraum dar. Daneben beherbergt der Buchenwald noch eine große Zahl von Insekten, wie Schmetterlinge und Käfer. Typische Schmetterlinge des Buchenwaldes sind der Nagelfleck, der Buchenspinner mit seiner bizarren Raupe, der Buchenzahnspinner sowie der Buchenrotschwanz und die Buchenkahneule. Insgesamt leben im heimischen Buchenwald über 5.000 Insektenarten. Abgestorbenes, totes Buchenholz - sowohl stehend oder liegend - in verschiedenen Zersetzungsphasen stellt für viele holzbewohnende Pilze (über 250 Arten) und Käferarten einen wichtigen Lebensraum dar. Stellvertretend für die Vielzahl der Bockkäfer seien hier der Buchen- und der Alpenbock genannt. Ein weiterer wichtiger Teil der Tierwelt unserer Buchenwälder sind die Vögel. Viele unserer einheimischen Vogelarten (ca. 70) sind auf den Wald allgemein als Lebensraum angewiesen. Vor allem unseren einheimischen Spechtarten kommt wegen ihrer Fähigkeit zum Höhlenbau eine Schlüsselrolle in der vielschichtigen Lebensgemeinschaft des Waldes zu. So werden die Höhlen des Schwarzspechtes, dessen hauptsächlicher Brutraum die Buche ist, sehr gerne z.B. von der Hohltaube als „Nachmieter“ genutzt. Im Buchenwald kommen viele Vogelarten vor, die auch andere Waldtypen besiedeln, so z.B. der Kuckuck, die Kohlmeise und der Vogel, dem die Buche ihren Namen gab: Der Buchfink. Weitere typische Vogelarten im Buchenwald sind z.B. der Waldlaubsänger, der Grauspecht und der Zwergschnäpper, der gerne alte Buchenwälder mit reichem Unterholz oder Verjüngung in luftfeuchten Lagen besiedelt. Im Winter fallen große Schwärme der nordischen Bergfinken in unsere Buchenwälder ein, um die nahrhaften Bucheckern zu verzehren.
M. Dumat
Holz Frisches Buchenholz hat eine rötlich-weiße Farbe, im gedämpften Zustand erscheint es mehr rötlich-braun. Auf diese Holzfärbung bezieht sich der Name Rotbuche. Ältere Bäume weisen jedoch häufiger durch außergewöhnliche Verkernungsvorgänge einen rotbraunen Kern (sogen. Rotkern) auf. Dieser bedeutet keine qualitative Verschlechterung des Holzes und wird in den letzten Jahren wegen der lebendigen Zeichnung und der Möglichkeit zur individuellen Gestaltung immer häufiger nachgefragt. Buchenholz ist zerstreutporig mit feinen Poren, deutlich markierten Jahrringgrenzen und auffälligen Holzstrahlen. Buchenholz ist von feiner, gleichmäßiger Struktur und von mittelschwerem Gewicht (mittlere Rohdichte 0,72 g/cm3). Es ist von hoher Härte, dabei zäh, aber wenig elastisch. Kennzeichnend für Buchenholz ist die hohe Abriebfestigkeit. Buchenholz ist anfällig für Pilzbefall und daher ohne Schutzbehandlung ungeeignet für eine Verwendung im Außenbereich. Mit rund 250 bekannten Verwendungsgebieten ist die Buche in den letzten Jahren zu der am vielseitigsten gebrauchten Holzart unter den einheimischen Hölzern geworden. Zu den Haupteinsatzbereichen der Buche zählt die Möbelherstellung (z. B. Stühle, Schul- und Büromöbel). Besonders berühmt sind die aus dampfgebogenen Buchenhölzern gefertigten Cafehaus-Stühle des Tischlermeisters Thonet geworden. Weiter liefert Buche ein ausgezeichnetes Holz
für Parkett- und Holzpflasterböden und für den Treppenbau. Vielfältige Verwendung findet die Buche für Kleinartikel des täglichen Bedarfs, so z.B. Frühstücksbretter, Nudelrollen, Messergriffe, Rührlöffel und Schüsseln. Holzspielzeug wird bevorzugt aus Buchen- oder Ahornholz gefertigt. Buchenindustrieholz, d. h. schwächeres Buchenholz, wird in der Hauptsache von der Zellstoff-und Papierindustrie sowie von der Span- und Faserplattenindustrie verarbeitet. Buche war früher die Hauptholzart für die Fertigung von Eisenbahnschwellen. Schälfurniere aus Buchenholz werden für die Sperrholzherstellung benötigt. Letztendlich wird Buchenholz wegen seines hohen Brennwertes gerne als Brennholz verwendet. Neben Bau-, Geräte- und Brennholz haben die Menschen früherer Zeiten aus Buchenholz auch Holzkohle und Pottasche zur Glasherstellung gewonnen.
Klimawandel Die Buche spielt als wichtigste Baumart beim Waldumbau, um klimatolerante Wälder aufzubauen, eine bedeutende Rolle. Mischbestände, häufig mit der Buche, sollen das Risiko in Zeiten der Klimaerwärmung auf verschiedene Baumarten verteilen.
Brauchtum Wegen der Bedeutung des Holzes und der weiten Verbreitung sind allein in Deutschland rund 1.500 Ortschaften mit ihrem Namen auf die Buche zurückzuführen.
Die Rinde
Das Holz
Die Buchecker
A.-E. Arnold
Die Blätter
SDW
SDW
Eigenartig ist die Tatsache, dass die Buche trotz ihrer großen Verbreitung im Volksglauben nur eine untergeordnete Rolle spielt. In der Literatur hat Annette von Droste-Hülshoff der Buche in ihrer Erzählung „Die Judenbuche“ ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Die Knospe
Waldschäden SDW
Die Buche
SDW
| Steckbrief
Name:
→
Rotbuche, Fagus sylvatica
Familie:
→
Buchengewächse (Fagaceae)
Alter:
→
bis 300 Jahre
Höhe:
→
bis über 40 m
Durchmesser:
→
bis 150 cm
Rinde:
→
anfangs bleigrau bis graubraun, im Alter silbergrau, glatt
Blätter:
→
wechselständig, länglich-elliptisch bis eiförmig, Blatt mit 8 bis 10 Nervenpaaren, Blattrand ist wellig, 5 bis 10 cm lang und 3 bis 7 cm breit
Blüte:
→
einhäusig (männliche und weibliche Blüten befinden sich auf dem gleichen Baum)
Frucht:
→
Bucheckern, etwa 2 cm lang, scharf dreikantig
Gefährdung:
→
Wildverbiss, Schleimflusskrankheit
Holz:
→
hart, rötlichweiß mit breiten Markstrahlen, Splint und Kern haben gleiche Farbe
Verwendung:
→
Furnier, Sperrholz, Möbel, Parkett, Spielzeug, Brettschichtholz (Neuentwicklung), Brennholz
Im allgemeinen gilt die Buche vor allem im Vergleich mit den Nadelhölzern Fichte und Kiefer als relativ stabile und krisenfeste Baumart. Massenvermehrungen gefährlicher Forstinsekten, die zum Absterben ganzer Waldbestände führen können, treten bei der Buche kaum auf. In den letzten Jahren führten häufig auftretende starke Fruchtausbildungen (Fruktifikation) dazu, dass die Buchen weniger Laub ausgebildet hatten und daher Kronenverlichtungen zeigten. Von den klimatischen Gefahren wirken sich bei der Buche in der Hauptsache Spätfrost in der Jugend und bei zu rascher Freistellung in der Verjüngungsphase oder z.B. bei Trassenaufhieben unmittelbare starke Sonneneinstrahlung (Rindenbrand) schädigend aus.
Impressum: Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Bundesverband e. V. (SDW) Meckenheimer Allee 79 · 53115 Bonn Tel. 0228-945983-0 · Fax: 0228-945983-3 info@sdw.de · www.sdw.de Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn Konto.Nr. 31 019 995 BLZ 370 501 98 Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Text: O. Schmidt Titelfoto, Inhaltfotos: M. Arbesmeier
Umweltnachrichten
25 Jahre deutsche Umweltpolitik
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Weltweiter CO2-Ausstoß erreicht Rekordwerte
Vor einem Vierteljahrhundert wurde das Bundesumweltministerium gegründet. Die Gründung war eine direkte Reaktion auf die Nuklearkatastrophe in Tschernobyl. Dadurch rückte die Umweltpolitik in Deutschland von einem Randthema ins Zentrum der Politik. Wer sich darüber mehr informieren möchte, findet unter www. umweltchronik.de weitere Informationen. Die gedruckte Broschüre können Sie beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Referat Öffentlichkeitsarbeit, 11055 Berlin bestellen.
Geringe Schäden durch Waldbrände 2010 gab es in Deutschland insgesamt 780 Brände mit einer Schadensfläche von 522 Hektar. Der geschätzte Schaden liegt bei 1,1 Millionen Euro. Damit reihte sich das Jahr 2010 in die Reihe der letzten sieben Jahre ein, in denen in Deutschland unterdurchschnittlich Waldbrände und Schäden zu verzeichnen waren. Die meisten Brände gab es im Juli, gefolgt von den Monaten Juni und April. Mit Abstand die meisten Brände mit der Hälfte des Schadenswertes gab es wieder in Brandenburg, gefolgt von Niedersachsen und Bayern. Von der Hälfte der Brände hat man keinen Hinweis auf die Ursache. 21 % der Brände wurden vorsätzlich gelegt und 16 % entstanden durch Fahrlässigkeit.
35 Millionen für Waldklimafonds Die Bundesregierung hat mit dem Entwurf zum Bundeshaushalt 2012 die finanziellen Grundlagen für die Errichtung eines Waldklimafonds geschaffen. Für den Fonds, der zum 1. Januar 2013 unter gemeinsamer Federführung des Bundeslandwirtschafts- und des Bundesumweltministeriums errichtet werden soll, sind Mittel in Höhe von 35 Millionen Euro jährlich vorgesehen. Damit sollen insbesondere Maßnahmen zur Wiederherstellung eines ausgeglichenen Unser Wald 4I 2011
Foto: H. Lange, pixelio
Der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen hat im vergangenen Jahr ein neues Rekordhoch erreicht. Das berichtet der Focus in seiner Online-Ausgabe. Im Jahr 2010 betrug der weltweite Kohlendioxid-Ausstoß 30,6 Gigatonnen. Das ist der Internationalen EnergieLandschaftswasserhaushaltes, zur besseren Anpassung an Klimaveränderungen, der Erhalt und die Sicherung von Waldmooren, die Neuanlage von kohlenstoffreichen Au- und Feuchtwäldern sowie die Einrichtung von Referenzflächen aber auch der Ausbau des CO2-Minderungspotenzials von Holz geplant werden. Vorgesehen sind ebenfalls Maßnahmen zur Prävention und Bewältigung großflächiger Schadensereignisse wie Stürme oder Waldbrände. Zusätzlich sollen Forschung, Monitoring, Kommunikation und Wissenstransfer unterstützt werden.
EU will Plastiktüten verbieten 500 Plastiktüten aus Polyethylen verbraucht der EU-Bürger durchschnittlich im Jahr. Meist nutzt er die Plastiktüte nur einmal, bis er sie dann einfach wegwirft. Müllberge von vielen Tausend Tonnen Plastik ent-
agentur zufolge der höchste Wert, der seit Beginn der Messungen aufgezeichnet wurde. Nach einer von der britischen Zeitung „The Guardian“ kürzlich veröffentlichten Bilanz der Internationalen Energieagentur (IEA) stieg der CO2-Ausstoß 2010 um insgesamt 1,6 Gigatonnen an. stehen dabei Jahr für Jahr. Für ihre Beseitigung sind enorme finanzielle und logistische Aufwendungen notwendig. Oft aber wird daran gespart, und die Plastiktüten verschwinden in dunklen Kanälen, bis sie irgendwo in den Weltmeeren wieder auftauchen. Allein im Mittelmeer befinden sich rund 250 Milliarden Kunststoffteilchen mit einem Gesamtgewicht von 500 Tonnen. Fische halten Plastik für Nahrung – so kommt mit dem Fisch beim Verbraucher auch Plastik auf den Tisch. Kunststoffe enthalten Schadstoffe, wie u.a. Weichmacher, die sich erst in mehreren hundert Jahren zersetzen. Kommen Menschen auf Dauer mit den Schadstoffen in Berührung, bleiben gesundheitliche Schädigungen nicht aus – es ist höchste Zeit zu handeln. Bisher hat nur Italien die Plastiktüte gesetzlich verboten. Die Umweltminister aller Mitgliedsstaaten der EU wollen ein generelles Verbot von Plastiktüten aus Polyethylen erreichen. Umweltnachrichten
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Umweltnachrichten
Neuer Service für Radfahrer im Rheinland
Foto: J. Kuhlemann, pixelio
Die Stadt Bonn und die Bonner Radstation beteiligen sich im Rahmen des Tourismusprojekts „RadRegionRheinland“ am neuen Einweg-MietSystem. Räder müssen ab Pfingsten nicht mehr zum Leihort zurückgebracht werden, sondern können an allen kooperierenden Radstationen abgegeben werden. Einbezogen sind die Radstationen der Mitgliedsstädte Bonn, Köln, Brühl, Neuss, Grevenbroich, Kerpen-Horrem (nach Eröffnung) und Düsseldorf, die nun untereinander im Rahmen
Holzeinschlag 2010 – deutlich gestiegen Nach Angaben des statistischen Bundesamtes stieg der Holzeinschlag in Deutschland im vergangenen Jahr um gut 13 % auf 54,42 Mio. Festmeter (Fm = Kubikmeter). Beim Nadelholz zeigte sich sogar ein Anstieg um 14,5 % auf 42,44 Mio. Festmeter. Das stärkste Plus war mit 18,7 % bei der Holzartengruppe Kiefer zu verzeichnen. Hier wurden im vergangenen Jahr 12 Mio. Festmeter geerntet. Aber auch bei der Fichte war mit 30,45 Mio. Festmeter ein beachtlicher Anstieg um 13 % zu verzeichnen. Im Laubholz fiel die Zunahme mit 8,7 % auf 11,98 Mio. Festmeter geringer aus. Am stärksten ausgeprägt war Umweltnachrichten
des Projekts RadRegionRheinland kooperieren. Das Rheinland rund um Bonn und Köln gilt schon lange als ein Eldorado für Radfahrer. Die beteiligten Radstationen sind vom ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club) ausgezeichnete Stationen an Bahnhöfen, die die Funktion eines Fahrradparkhauses besitzen. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre langen Öffnungszeiten, auch an den Wochenenden, sowie ihr qualifiziertes Personal aus. Weitere Infos unter www.radregionrheinland.de. sie hier bei der Buche. Die Erntemenge lag bei dieser Baumart bei 9,86 Mio., somit einem Plus von immerhin 9,1 %. An Eichenholz wurden mit 1,8 Mio. Fm 6,8 % mehr eingeschlagen als im Vorjahr und an Buntlaubholz (Ahorn, Esche u.a.) mit 315.000 Fm 4,6 % mehr.
Mais und Raps – schlechte Bilanz Die „Bioenergie-Platzhirsche“ auf deutschen Äckern sind Mais und Raps, allerdings schneiden sie bei Treibhausgasbilanzen sehr schlecht ab. Diese Tatsache wurde auf einer Forschertagung des von-Thünen-Instituts (vTI) in Braunschweig erneut sehr deutlich. Mais und Raps sind
energie- und nährstoffhungriger als die alternativen Energiepflanzen, wie Pappeln und Chinagras. Der hohe Stickstoffbedarf, der energieaufwändige Herstellungsprozess von Stickstoffdüngern und die Freisetzung von Lachgas – 300-mal so klimaschädlich, wie CO2 – nach der Düngung machen die Bilanz kaputt. Ganz anders die Pappeln und das Chinagras, welche zwischen 40 und 99 % weniger Lachgas freisetzen und auch im Winter geerntet werden können, wenn die Pflanzen ihre Nährstoffe in den Wurzeln gespeichert haben. Bei Weiden und Pappeln kommt noch ein wichtiger positiver Effekt hinzu: Durch Humusaufbau über mehrere Jahre hinweg wird Kohlenstoff festgelegt und es entsteht neuer Lebensraum für Tiere. Axel Don vom vTI resümiert: „Die deutsche Bioenergieförderung hat die effizientesten Klimaschutzwege bisher vernachlässigt!“
Foto: SKB
Ein Hot-Spot der Artenvielfalt verschwindet Die Stiftung „Unternehmen Wald“ weist auf ihrer Internetseite auf die geplante Zerstörung eines wertvollen 60.000 Hektar großen Regenwaldgebietes in Kamerun hin. Dieser Wald ist ein Hot-Spot der Artenvielfalt. Hier kommen 25 % aller afrikanischen Primaten-Spezies vor, darunter Schimpansen und die sehr seltenen Drills. Auch 45.000 Menschen würden durch den Bau der Palmölplantage ihr Land und damit ihre Existenzgrundlage verlieren. Kenia, Liberia, die Elfenbeinküste und andere afrikanische Länder haben bereits große Teile ihrer Regenwälder für PalmölPlantagen aufgegeben. Jetzt will die Blackstone Gruppe auch in Kamerun Ölpalmen anbauen. Sie gehört zu den größten Finanzinvestoren der Welt Unser Wald 4 I 2011
Umweltnachrichten
und hält unter anderem Aktien der Deutschen Telekom, der Allianz SE sowie ein Milliarden schweres Immobilienpaket der Deutschen Bank. Eine geschickte Werbekampagne sorgt für weltweite Akzeptanz dieses Projektes. Der Firmenchef von Sithe Global, Bruce Wrobel, gründete die Organisation „All for Africa“. Unter diesem Namen sammelt er Spendengelder, um eine Million Bäume zu pflanzen, die einen „nachhaltigen Mehrwert für ganz Afrika“ erzeugen sollen. Dass die „Bäume“ Ölpalmen sind und für ihre Pflanzung erst einmal Regenwald gerodet und Familien von ihrem Land vertrieben werden, erfahren die Spender und Spenderinnen nicht. Naturefund setzt sich gemeinsam mit dem SAVE Wildlife Conservation Fund, Rettet den Regenwald e. V. und vielen anderen Organisationen dafür ein, den Ausbau der Palmölplantagen in Afrika zu stoppen. Ein öffentlicher Brief wurde an die Firmenleitung der Blackstone Gruppe sowie an den Chef der Sithe Global, Bruce Wrobel, geschickt. Das Schreiben wurde auch im Internet veröffentlicht.
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12 Millionen Jahre alter Baumstamm entdeckt Eine ganz besondere Entdeckung machten die Mitarbeiter im Tagebau Garzweiler: Mehr als 12 Millionen Jahre alt und neuneinhalb Meter lang ist der gut erhaltene Zypressen-Stamm mit einem Durchmesser von 80 Zentimetern. Die fossile Zypresse belegt einmal mehr, dass im Tertiär, dem Zeitalter der Braunkohlen-Entstehung, im Rheinland im Vergleich zu heute ein deutlich wärmeres und vor allem viel feuchteres Klima herrschte. Im Alter von über 500 Jahren stürzte der Nadelbaum vor Jahrmillionen um und wurde bald darauf von mächtigen Meeres-Sandschichten bedeckt. Der außergewöhnliche Fund kam unterhalb von Flöz Frimmersdorf rund 150 Meter tief im Erdboden bei Abbauarbeiten ans Licht. Damit das fossile Holz an der Luft nicht zerfällt und für die Nachwelt erhalten bleibt, soll der Urzeitstamm nun konserviert werden. In den letzten Jahrzehnten wurde im rheinischen Revier kein vergleichbarer Fund gemacht. Die Nachfrage nach dem beachtlichen Stamm für Forschungszwecke ist groß. Der Konservierungsprozess wird rund vier bis fünf Jahre in Anspruch nehmen. In einem mit Sand gefüllten Container kann das fossile Holz langsam entwässern und verhärten und dann endlich von Besuchern bewundert werden.
Neue Hausgeräte Große Haushaltsgeräte wie Kühlschrank oder Wäschetrockner sind für rund 50 % der Stromkosten in privaten Haushalten verantwortlich. Wer alte Geräte gegen moderne, energieeffiziente Modelle austauscht, kann seine Kosten für Strom und Wasser deutlich senken: So bringt bereits der Austausch eines zehn Jahre alten Wäschetrockners gegen ein sparsames Modell eine Ersparnis von rund 100 Euro pro Jahr. Werden darüber hinaus noch Geschirrspüler, Kühl- und Gefrierkombination und Waschmaschine ausgetauscht, steigt die Ersparnis auf rund 230 Euro pro Jahr. Die Initiative EnergieEffizienz der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) unterstützt Verbraucher mit einer OnlineDatenbank unter www.topgeraete.de beim Kauf energieeffizienter Haushaltsgeräte. Der Online-Service enthält Angaben zu Leistungsmerkmalen, Stromverbrauch und jährlichen Unser Wald 4 I 2011
Foto: RWE Power AG
Stromkosten bei Nutzung der Geräte. Die Suchergebnisse können als Liste ausgegeben, ausgedruckt und als übersichtliche Einkaufshilfe für den Gang durch den Elektromarkt genutzt werden. Orientierung beim Kauf neuer Geräte bietet Verbrauchern das EU-Label: Es zeigt auf einen Blick, wie energieeffizient ein elektrisches Gerät ist. Für Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen und Geschirrspüler kann seit Ende 2010 das neue EU-Label mit der höchsten Energieeffizienzklasse A+++
verwendet werden. Das neue Label gilt auch für Fernsehgeräte, dort steht zunächst die Klasse A für höchste Energieeffizienz. Für Wäschetrockner, Elektrobacköfen, Raumklimageräte und Haushaltslampen gilt das Label in seiner bisherigen Form mit der höchsten Energieeffizienzklasse A. Mit der TopGeräte-Datenbank der dena können Verbraucher auf einen Blick den Stromverbrauch unterschiedlicher Modelle miteinander vergleichen – und somit schnell und unkompliziert das sparsamste Modell am Markt finden. Umweltnachrichten
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Bundesverband
Umweltfestival GRÜNE LIGA Berlin Am 05. Juni 2011 stand Berlin bei strahlendem Sonnenschein ganz im Zeichen der Umwelt. Die GRÜNE LIGA veranstaltete am „Internationalen Tag der Umwelt“ das 16. Umweltfestival auf der Straße des 17. Juni. Direkt am Brandenburger Tor luden rund 270 Stände verschiedenster Aussteller die rund 100.000 Besucher ein, sich zu einer Vielzahl von Umweltthemen zu informieren und Verbände und Initiativen kennen zu lernen. Gemeinsam mit dem Kampagnenbüro des Internationalen Jahr der Wälder war auch die SDW mit einem Stand vertreten. Auf einer kleinen „Waldmeile“ wurde das Jahr der Wälder vorgestellt und auf die vielen Veranstaltungen und Aktionen hinge-
cher mit einem Waldpass ihr Wissen zum Jahr der Wälder und dem Baum des Jahres, die Elsbeere unter Beweis stellen.
Das Jahr der Wälder stand bei vielen Ständen im Mittelpunkt.
Der Auftritt der SDW stand ganz im Zeichen der SOKO Wald. Mit der so genannten SpürSinnDatei wurden die Besucher des Festivals selbst zum Teil der SOKO Wald und konnten ihre Sinne zum Thema Wald schärfen, genau wie es sonst die Schulklassen auf der WaldiTour tun.
wiesen. Neben einer Buttonmaschine, bei der die kleinen Besucher des Festivals die verschiedenen Motive des Logos zum Internationalen Jahr der Wälder ganz individuell gestalten durften, konnten die übrigen Besu-
„Ohne ihn… – Kein Umweltfestival“ unter diesem Motto waren interessierte Besucher eingeladen, ihre ganz eigenen „Ohne ihn…“-Gedanken zu formulieren und schriftlich festzuhalten.
Foto: J. Hoffmann
Frühlingsmarkt in Bonn Am 16. April stand der Münsterplatz in Bonn ganz im Zeichen von Frühling, Gartenlust und Naturschutz, denn zum alljährlichen „Frühlingsmarkt“ hatte die Stadt Bonn wieder Verwaltungen, Vereine und Firmen eingeladen, sich zu präsentieren. Belohnt wurden die Veranstalter und Teilnehmer mit sonnigem Wetter, das sehr viele Besucher in die Bonner Innenstadt lockte, um sich über Nutzpflanzen, Nutztiere, Naturschutz und Umweltthemen zu informieren.
Doch nicht nur die SDW klärte über Waldthemen auf. Das Kampagnenbüro hatte seinen Stand direkt gegenüber und war dadurch eine ideale Ergänzung. Dort wurde Infomaterial zur Kampagne zum Jahr der Wälder verteilt. Auf beide Stände wurden die Besucher schon von weitem durch die Heliumballons aufmerksam ge-
macht, die besonders von kleinen Kindern mit großen Augen bewundert wurden. Auch die Forstabteilung des Amts für Stadtgrün der Stadt Bonn sowie das Regionalforstamt stellten ihre Arbeiten und Aufgaben unter den Schwerpunkt Jahr der Wälder.
Der SDW-Bundesverband nutzte im Internationalen Jahr der Wälder die Gelegenheit, die Besucher über den Wald zu informieren. Schwerpunkt des Infostandes war die Elsbeere, der Baum des Jahres 2011, die man nicht nur als kleine Bäume bewundern, sondern deren getrocknete Beeren man probieren konnte. Der Großteil der Leute hatte noch nie eine Elsbeere gesehen, viele noch nicht einmal den Namen gehört. Daher waren die Besucher dankbar, sich über die unbekannte Baumart informieren zu können. Bundesverband
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SDW-Geschäftsführertagung Im ErlebnisWald Trappenkamp stehen in diesem Jahr auch alle Veranstaltungen im Zeichen des Internationalen Jahr der Wälder. Dieses größte waldpädagogische Zentrum Schleswig-Holstein in der Nähe von Bad Segeberg hat im Jahr über 200.000 Besucher. Auf dem 330 Hektar großen Gelände kann man grillen und gleichzeitig Waldfeste besuchen oder waldpädagogische Angebote für jedes Alter nutzen. Auch ein Spaziergang quer durch den Erlebniswald oder auf den angebotenen Themenpfaden macht Spaß und erweitert das Wissen über den Wald. Hier fand im Juni die halbjährliche SDW-Geschäftsführertagung statt. Im Rahmenprogramm konnten sich die Geschäftsführer über die Vielfalt des Angebotes im ErlebnisWald informieren. Auch die gemütliche Seite kam durch den Grillabend in der Köhlerhütte nicht zu kurz.
Wechsel in Brandenburg Der Bundesverband möchte sich beim langjährigen Geschäftsführer der SDW Brandenburg, Dr. Klaus Spichale, für die gute Zusammenarbeit bedanken und wünscht ihm alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Wir begrüßen den neuen Geschäftsführer Moritz Wenning und wünschen einen guten Start. Kontakt
Bei der Geschäftsführertagung in Bad Segeberg wurde die langjährige Geschäftsführerin von Schleswig-Holstein Frauke Schramm verabschiedet. Frauke Schramm hatte die SDW-Geschäftsführer gebeten, für die Tagung in den hohen Norden zu reisen. So war die Tagung für sie ein „Heimspiel“. Als Schatzmeisterin bleibt sie dem SDW-Landesverband jedoch noch erhalten. Christoph Rullmann überreichte als Dankeschön einen prächtigen Blumenstrauß. An dieser Stelle möchten wir der Nachfolgerin Ann-Kathrin Jacobs viel Glück und Erfolg für die zukünftige Aufgaben wünschen!
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SDW · Bundesverband Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Tel.: 0228/9459830 Fax: 0228/9459833 E-Mail info@sdw.de www.sdw.de Präsident: Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern Geschäftsführer: Christoph Rullmann
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Waldjugend
Südwester das Ölzeug und Isländer Wams – Landeslager der Norder in Kellenhusen Pfingsten ist in dem Kalender eines jeden Waldläufers eine feste Größe, denn jedes Jahr oder alle zwei Jahre finden die Landeslager der Landesverbände statt, zu denen alle Horten und Horste eingeladen sind. In NRW fanden sich Hunderte Waldläufer im niederrheinischen Kleve zusammen, um drei Tage lang im Reichswald zu lagern. Sonne, Sand und Meer warteten dagegen in Nord auf den urlaubsreifen Waldläufer, denn das diesjährige Landeslager fand an der Ostsee im lauschigen Kellenhusen statt. Drei Fünftel der Bundesleitung waren dazu der Einladung der Norder gefolgt, mit ihnen Hajk, Wettstreite und Singerunden zu begehen. Im Schein der untergehenden Sonne bauten die angereisten Gruppen am Freitagabend ihre Kohten und Jurten auf, viele junge und aufgeweckte Pimpfe tollten über den Lagerplatz, knüpften Planen zusammen und kochten an lodernden Feuern ein spätes Abendessen. Auf einer Dreickseckswiese inmitten eines Wäldchens fanden die Zelte mehr als genug Platz, sodass zur Eröffnungsrunde alle pünktlich im großen Kreis zusammen kommen konnten. Zur Begrüßung in den maritimen Gefilden schmetterten alle Waldläufer das Lagerlied „Am Westermanns Lönstief“, wobei sich angesichts des dunkelblauen Sternenhimmels abzeichnete, dass wir in den nächsten drei Tagen weder Ölzeug noch Wams benötigen würden. Dennoch war die Nacht doch härter als gedacht, da half auch alles Warmsingen in den Singerunden nichts. Also tiefer in den Schlafsack gemummelt und eingerollt. Der nächste Tag begann für zwei Pimpfe mit einem GeburtstagsSDW-Landesverbandsnachrichten
ständchen, das wir gegen 8°°h zum Guten Morgen sangen. Doch lange wurde nicht gefeiert, der Hajk wartete auf die Gruppen. Ausgestattet mit Wasser und Äpfeln stiefelten bald die ersten Gruppen los, um ihr Wissen über Bäume, Sträucher und Erste Hilfe unter Beweis zu stellen. Insgesamt acht Kilometer quer durch den Wald, über Stock und Stein und am Strand entlang liefen die Gruppen Station für Station ab. Der Lagerplatz blieb
deswegen bis nachmittags verhältnismäßig ruhig. Auf die ankommenden Pimpfe wartete das freundliche Team des Café Klöns, bei dem man sich Naschi für 5ct erwerben konnte. Für die Älteren wartete man mit einer äußerst günstigen Kaffeeflat auf, die bei allen mehr als gut ankam. Der Lagerplatz ließ viel Raum für Spiele bis in den frühen Abend hinein, ob Volleyball oder Fangen, man stand sich nicht im Weg. So verflog die Zeit bis zur Landesvöllerei wie im Fluge, zu der alle Gruppen was leckeres gekocht hatten. Die Flensburger kredenzten Graupensuppe, die Kieler hatten sich an das afrikanische Couscous gewagt, die Hamburger gaben sich gutbürgerlich mit Käsespätzle. Zum Nachtisch gab es vom Team Klön aka Pifis eimerweise Schokopudding und Apfelkompott mit Zimt und Zu-
cker. Mit vollem Magen saßen alle später etwas sediert am großen Feuer zusammen und sangen bis weit über Mitternacht von Fahrten und Abenteuern. Sonntage sind Ausschlaftage, so auch in Nord. Nach einer späten Morgenrunde trafen wir uns für den Bläserwettstreit. In drei Kategorien stellten die Jüngsten ihr großes Können unter Beweis, da fiel der ein kleiner Kiekse kaum auf. Der Sieger in der Kategorie war bereits während des Wettbewerbs schon entschieden, da leider nur eine Gruppe antrat. Doch auch diese begeisterten. Direkt im Anschluss blieb es mit dem Singewettstreit musisch. Die Burger hatten sich ein eigenes Liedchen überlegt, während die Hüttener von Portugal träumten und sangen. Nach diesen musikalischen Auftakten ging es nahtlos in den Freizeitspaß über, am Strand traf man viele der kleinen und großen Grünhemden zwischen den roten Plauzen der Touristen. Trotz der doch etwas kalten Wassertemperaturen wagten einige den Sprung ins kalte Nass. Gänsehaut und blaue Hände sprachen aber eine eindeutige Sprache, der Sommer war doch noch nicht da. Beim Kochwettstreit konnten sich die frierenden Wildlinge am heißen Feuerchen wieder aufwärmen, da sie aus Fencheln, Kartoffeln und Kohlrabi was leckeres zaubern sollte. Die Jury wurde mit Drei-Gänge-Menüs davon überzeugt, dass man bei einer Größe von unter 1,50m gigantisches Essen zubereiten kann. Beim großen Landesfeuer, das einige starke Waldläufer während des Tages aufgebaut hatten, wurde die große Spannung, wer was gewonnen hatte, endlich gelöst. Unter Jubelrufen Unser Wald 4 I 2011
Waldjugend
durften sich die Gewinner ihre Preise abholen, und bekamen ein warmes Händchen von ihrem Landesleiter Frank. Wie die Abende zuvor sangen die Norder am Feuer zu den Sternen und wärmten sich die Glieder, die unter der nächtlichen Kälte zu leiden
hatten. Nach dieser Nacht begrüßte uns die Sonne am Montagmorgen um so strahlender, sodass der Abbau ein Wettlauf gegen den Sonnenbrand wurde. Schnell, schnell wurden die Zelte abgebrochen, in die passenden Kisten verpackt und mit dicken Um-
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armungen verabschiedeten sich die Waldläufer in ihre Heimatorte. Auch noch Raum für Spiele und gemütlichen Runden blieb, innerhalb von zehn Minuten war man jedoch auch am Strand und konnte den dicken Zeh in die Ostsee halten.
Landeslager der Waldjugend NRW Am Pfingstwochenende war es wieder soweit. Das alljährliche Landeslager fand dieses Jahr im Reichswald in Kleve statt. Aufgrund ihres 50 jährigen Jubiläums richtete der Horst Kleve das Lager in diesem Jahr aus. Als Lagerplatz diente dazu der Rotbuchenbestand neben der Waldjugendhütte am Mönnekenwald.
Pimpfe zum Haijk auf. Ein Haijk ist ein Geländespiel, bei dem die jüngeren Waldläufer spielend ihr Wissen unter Beweis stellen konnten. Als die Gruppen dann ganz geschafft wieder zurück kamen, war es Zeit für den Höhepunkt des Tages: die Landesvöllerei
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Anreise und des Aufbaus. Nachdem rund 500 Waldläufer mit Bahn, Bus, Auto, Rad und auch per Boot auf dem Lagerplatz angekommen sind, mussten noch schnell einige Kohten und Jurten aufgebaut werden um den Teilnehmern des Lagers einen trockenen Schlafplatz zu bieten. Am Samstag Morgen um 11 Uhr wurde das Lager dann offiziell eröffnet. Dazu sprachen der Klever Bürgermeister, der Landespatenförster, die Landesleitung und der Klever Horstleiter begrüßende Worte und das Programm für das Wochenende wurde vorgestellt. Als erster Programmpunkt für den Samstag stand der Forsteinsatz auf dem Plan. Passend zum 50. Jährigen Jubiläum des Horstes Kleve wurden 50 Elsbeeren gepflanzt. Kurz danach brachen die
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Der Horst Kleve hatte zwei Spanferkel für das ganze Lager zubereitet und jeder Horst steuerte dazu eine Beilage oder einen Nachtisch bei, so dass am Ende ein großes Buffet den Lagerplatz zierte. Nachdem sich dann alle satt gegessen hatten, klang der Abend mit diversen Singerunden am Lagerfeuer aus. Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst, der auf dem Meilerplatz ganz in der Nähe stattfand und danach war das Lager für Besucher geöffnet. Diese konnten dann gegen Mittag auch direkt den Wettstreiten beiwohnen. In einer Kiesgrube in der Nähe wurden der Singe- und der Bläserwettstreit ausgetragen. Beim Singewettstreit trugen 8 Gruppen jeweils zwei Lieder vor. Nach den ersten vier Singegruppen traten dann die Bläser auf, die jeder zwei selbst-
gewählte Signale vortrugen. Im Anschluss traten dann die letzten vier Singegruppen auf. Den Abschluss des Lagers bildete dann am Sonntag Abend das Landesfeuer, welches auf einem Feld in der Nähe stattfand. Dort wurden dann die neuen Pimpfe in die Waldjugend aufgenommen und auch die neuen Späher und Kundschafter geehrt. Zudem gab es auch die Siegerehrungen für die Wettstreite und den Haijk. Der Abend fand dann seinen Abschluss in verschiedenen Singerunden. Am Pfingstmontag wurde dann das, was am Freitag alles aufgebaut wurde, wieder eingepackt und in die Autos verstaut. Nach einer kurzen Abschlussrunde machten sich dann alles Waldläufer wieder auf den Weg nach Hause schon in Vorfreude auf das Landeslager im nächsten Jahr. Kontakt Bundesverband Deutsche Waldjugend Auf dem Hohenstein 3 58675 Hemer Telefon: 02372/660849 Telefax: 02372/62361 E-Mail: geschaeftsstelle@ waldjugend.de www.waldjugend.de Bundesvorsitzender: Daniel Gilliam Geschäftsführer: Jörg Franz
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Baden-Württemberg
Änderung des Veranstaltungsorts der Mitgliederversammlung des Landesverbands am Samstag, den 30. Juli 2011, Beginn 10:00 Uhr, Ende 11:30 Uhr. Im Anschluss Eröffnungsfestakt des Waldtages mit Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart Dr. Wolfgang Schuster.
Die Veranstaltung findet im 1. Stock des „Bärenschlössle“ am Bärensee in Stuttgart statt. Vom Parkplatz „Schattengrund“ (an der Mahdentalstr.) in 10. Minuten Fußweg zu erreichen. Es verkehren ab 9.45 Uhr auch
Shuttle-Busse ab Universität Stgt.Vaihingen – Details hierzu erfragen Sie bitte bei der Geschäftsstelle. Hier erhalten Sie auch einen Anfahrtsplan zum Veranstaltungsort.
Kreisverband Böblingen pflanzt zum Tag des Baumes eine Elsbeere Waldjugend aktuell An Ostern half die Kappelrodecker Waldjugendgruppe beim „Forsteinsatz“ im hessischen Messbach und verbrachte schöne Tage dort im Wald. Die Waldjugendgurppe begrünte den Spielplatz in Kappelrodeck mit dem „Baum des Jahres“, der Elsbeere. Schon im vergangenen Jahr wurde dort eine Kirsche gepflanzt – der Baum der Jahres 2010.
Foto: Berner
v.l.n.r.: BM der Gemeinde Ehningen Claus Unger Kreisverbandsvorsitzender BM Bernd Dürr, Erster Landesbeamter Wolf Eisenmann, Landrat Roland Bernhard, Leiter der UFB Landkreis Böblingen Reinhold Kratzer.
Eine neue Aufgabe für die Waldungendhorte „Eichhörnchen“: sie übernahmen zum 1. Juni die Patenschaft für den Steinebach im Bereich Hintermatt. Die Gruppe verpflichtet sich damit, den Bach zu beobachten, die Böschungen zu pflegen und mögliche ökologische Aufwertungen vorzunehmen. A. Jakesch
„Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, Am 21. April 2011 wurde bei schönstem Frühlingswetter der diesjährige Baum des Jahres gepflanzt. Traditionell wird dies im Beisein von Landrat Roland Bernhard und dem Kreisvorsitzenden der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bürgermeister Bernd Dürr durchgeführt. GemeinSDW-Landesverbandsnachrichten
sam pflanzten Sie in diesem Jahr im Gemeindewald Ehningen. Herzlich begrüßt und unterstützt wurden Sie dabei vom Ehninger Bürgermeister Claus Unger und einer bunter Schar Kinder. Voller Freude und mit großer Schaffenskraft haben die Kinder aus ihren Gießkannen dem
frisch gepflanzten Baum reichlich Wasser mit auf den Lebensweg gegeben. Und ein musikalisches Ständchen gab es obendrein. „Bei einer solchen Fürsorge wird aus unserer noch jungen Elsbeere sicher mal ein stattlicher Baum werden“ waren sich Landrat Bernhard und Bürgermeister H. Lohrer Dürr sicher. Unser Wald 4 I 2011
Baden-Württemberg
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Termine: 15. Juli: Politische Waldfahrt der AG Wald mit den Abgeordneten des Baden-Württembergischen Landtages 30. Juli: Mitgliederversammlung des SDW Landesverbands in Stuttgart 30./31. Juli: Waldtag der Landeshauptstadt Stuttgart rund um den Bärensee
Foto: SDW
Baden-Württembergische Waldkönigin Anja Eberhardt beim Waldtag des Landkreises Tuttlingen im Mai mit Landrat Guido Wolf
26.-28. August: Ilsfelder Holztage mit der Baden-Württembergischen Waldkönigin
Landesvorstand lehnt Solarpark im Wald bei Königsbronn ab. Weitere Rodung kann nicht Basis für zukunftsfähige Lösung an dieser Stelle sein Der Landesvorstand diskutierte in seiner jüngsten Sitzung über den Konflikt zwischen regenerativer Erzeugung von Energie und Schutz des Waldes. Konkreter Anlass ist ein Solarpark-Vorhaben im Wald bei Königsbronn-Ochsenberg, zu dessen Realisierung mehrer Hektar Wald gerodet werden müssten. Der Landesvorstand, unter Vorsitz von Ulrich Burr, sprach sich zwar einstimmig für die Nutzung regenerativer Energien aus, im Konfliktfall mit der Walderhaltung muss aber jeweils eine Einzelfallabwägung erfolgen. Konkret bedeutet dies für das Vorhaben in Ochsenberg, dass die Solarnutzung auf andere Flächen verwiesen wurde und der Walderhalt Vorrang hat. Immer wieder werden Waldflächen als Standorte für größere SolarparkUnser Wald 4 I 2011
Anlagen vorgesehen. Dabei sind häufig Vornutzungen der Ausgangspunkt, die im Wald schon seit Jahren und Jahrzehnten aus ökologischer Sicht unpassend waren. Dies gilt auch für die aktuelle Planung des Solarparks im Landkreis Heidenheim. Die Gemeinde Königsbronn führt derzeit ein Bebauungsplanverfahren durch, mit dem auf einem ehemaligen Munitionsdepot in einem 46 ha großen zusammenhängenden Waldgebiet ein Solarpark ermöglicht werden soll. Heute sind aus der militärischen Vornutzung davon lediglich 9 Hektar ohne Baumbestand, der Rest ist Wald, von dem erhebliche Flächen der künftigen Nutzung weichen müssten. Nach Recherchen des SDW-Kreisverbandes Heidenheim würden darüber hinaus am vorgesehenen Standort Windräder als Alternative gegenüber der Solarnutzung maßgebliche Vorteile haben. Sie könnten etwa die doppelte Energiemenge bereitstellen und würden keinen zusätzlichen
Waldverbrauch notwendig machen. Allerdings müsse auch hier auf eine naturverträgliche Erschließung und nicht zuletzt auch auf das jeweilige Landschaftsbild geachtet werden, so Ulrich Burr. Ch. Heß
Kontakt SDW · Baden-Württemberg Königsträßle 74 70597 Stuttgart Tel.: 0711/616032 Fax: 0711/616044 E-Mail: sdw.bawue@rpt.bwl.de www.sdw-bw.de Landesvorsitzender: Ulrich Burr Ehrenvorsitzender: Ventur Schöttle Geschäftsführer: Christian Heß
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Bayern
Miller am WEZ Roggenburg Mit einer Spende der Volksbanken in Senden und in Illertissen für waldpädagogischen Zwecke konnten wir das Walderlebniszentrum im Kloster Roggenburg fördern. Mit dem Betrag von 1.000.- € konnten 250 Bausätze für Vogelnistkästen angeschafft werden. Unser Vorsitzender Josef Miller war bei der symbolischen Aufhängung des ersten Nistkastens dabei und wurde durch den Leiter des WEZ, Albin Huber, dabei unterstützt.
Die Nistkästen sollen in den kommenden Monaten im Lernrevier, das dem WEZ zur Verfügung steht, durch Kinder aufgehängt oder von ihnen zu Hause im eigenen Garten verwendet werden. Die Bausätze wurden von der Lindenhofschule in Senden, einem Heilpädagogischen Zentrum und Förderschule hergestellt. Damit konnten gleich zwei positive Effekte erzielt werden: die praktischen Fähigkeiten der SchülerInnen wurden gestärkt und die Natur hat
eine Hilfe erhalten. Solange noch nicht genügend Totholz und damit natürliche Nisthöhlen vorhanden sind, stellen die Nistkästen wichtige Ausweichplätze für die Vogelwelt dar. Das WEZ Roggenburg, das unser Vorsitzender selber vor 10 Jahren eingeweiht hat, lockt derzeit mit seinem Lernrevier jährlich über 90 Klassen an und bringt den Kindern die „Sache mit dem Wald“ näher.
Miller zu Gast bei Kneipp Unser Vorsitzender Josef Miller pflanzte am 5. Mai, gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Holitschek, Staatssekretär Franz Pschierer und Forstbetriebsleiter Wolfgang Haugg den diesjährigen Baum des Jahres, eine Elsbeere. Miller setzte damit eine Pflanztradition fort, die er in Bad Wörishofen schon seit Beginn der Aktion regelmäßig begleitet. Der einzige kommunale Erholungswald, der nach dem BayWaldG (Art.12) ausgewiesen ist, gehört der Stadt Bad Wörishofen. Im Jahr 1999 wurde dort, auf einem ehemaligen
Kneipp-Waldweg angegliedert ist die „Allee der Jahresbäume“, die vollständig die bisherigen 22 Jahresbäume vereinigt.
Waldlehrpfad, mit Beteiligung des damaligen Bayerischen Forstamts Mindelheim ein Kneipp-Waldweg ausgewiesen und fortentwickelt. Dem
Der Kneipp-Waldweg umfasst bisher 40 Stationen, denen fast allen Erläuterungen zum Wald und seiner Natur, sowie seinen gesellschaftlichen Aufgaben gewidmet sind. Gleichzeitig mit der Elsbeeren Pflanzung wurde die Station „Ort der Erinnerung“ eröffnet. Hier ist eine Baumscheibe einer 160jährigen Esche zu sehen, mit Hinweisen auf historische Daten zum Leben von Pfarrer Kneipp und der Stadt Bad Wörishofen.
Amtsübergabe am Nationalpark Mit einem Festakt wurde der bisherige Leiter des ältesten deutschen Nationalparks, Karl-Friedrich Sinner, nach 13-jähriger Amtszeit verabschiedet und der neue Leiter, Dr. Franz Leibl in sein Amt eingeführt. Kurzfristig hat die Leitung der Veranstaltung der Amtschef des Umweltministeriums Wolfgang Lazik übernehmen müssen, da Minister Söder wegen der „Energiewende“ in München aufgehalten wurde. Die Philosophie, Natur Natur sein lassen, habe zu großer Anerkennung – SDW-Landesverbandsnachrichten
auch international– für den Nationalpark geführt; Sinner hat diese mit viel Fingerspitzengefühl, das in der Region notwendig ist, durchsetzen können und ein bestelltes Haus hinterlassen, wie sich Ministerialdirektor Lazik ausdrückte. Der Nationalpark hat inzwischen jährlich über 760.000 Besucher. Sinner erhielt abschließend die Bayerische Umweltmedaille, nicht zuletzt auch für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW).
An dem Festakt am 6. Mai 2011 nahmen auch unser stellvertretender Vorsitzender Prof. Ulrich Ammer und Geschäftsführer Lothar Gössinger teil; beide sind auch Mitglied im Beirat des Nationalparks. Unser Wald 4 I 2011
Bayern
Elsbeere – es tut sich was! Der SDW-Kreisverband Landsberg am Lech eine Such-Aktion nach Elsbeeren gestartet. Landsberger Tagblatt und Kreisbote berichteten darüber. Hans Streicher, unser örtlicher Geschäftsführer und Mitglied der Landesvorstandschaft hatte diese gute Idee, denn das Verbreitungsgebiet des Baum des Jahres 2011 endet nicht im Fränkischen, sondern es gibt etliche Nachweise auch im Gebiet um Ammer- und Starnberger See; hier soll die Aufforderung weitere Erkenntnisse bringen. In den ersten Tage haben sich bereits rund ein Dutzend Personen gemeldet, die Elsbeeren im Wald (v.a. am Ammersee-Westufer) gefunden haben. Startschuß der Aktion war eine Elsbeerenpflanzung mit SchülerInnen der Schloßbergschule in Landsberg.
Ganz regulär liefen die Walderlebnistage im Landkreis ab. Allerdings haben die Kinder in diesem „Internationalen Jahr der Wälder“ zusätzlich einen großen Beitrag für die Wälder erbracht: ein 5.000 m² großes Feld wurde mit 2.000 Bäumen bepflanzt. Als Anerkennung erhielten die „Pflanzer“ eine Urkunde der Organisatoren, Städtisches Forstamt, AELF, LBV und SDW.
Museumstag in Augsburg Am 18.05.2011 fand anlässlich des Internationalen Tags des Museums eine Veranstaltung von SDW KV Augsburg und dem Walderlebniszentrum Oberschönenfeld ebendort statt. Herr Buchwald, der Leiter des WEZ und Herr
Ripperger vom SDW-KV hatten für die Kinder das Glücksrad zum Int. Jahr der Wälder mit Preisen (Bäumchen, Holzspielzeug) „bestückt“. Zum Jahr der Fledermaus gab es Fledermauskastenbausätze und die passenden Gummi-
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Wussten Sie, dass ….. die Italiener die europäischen Spitzenverbraucher von Plastiktüten sind? Seit dem 1. Januar 2011 jedoch ist der Verkauf der Tüten verboten und es wird auf Papiertüten und Tüten aus Maisstärke umgestellt. Bisher verbrauchten die Italiener rund 25 Milliarden Tüten pro Jahr oder 300 Stück pro Kopf! Süddeutsche Zeitung - 04.01.11 Mais, entgegen der landläufigen Meinung, kaum zur direkten Ernährung verwendet wird? Nur 14% der Welternte wandert direkt in den Kochtopf; nur in Lateinamerika und im Süden Afrikas ist es fast die Hälfte. 50% der Welternte von insg. 830 Mio. Tonnen gehen als Tierfutter indirekt in die menschliche Ernährung. Weitere 30% gehen in die industrielle Nutzung (Stärke, Kleber, Polymere) und in die Bioethanolherstellung. Bayer research 2010
fledermäuse dazu im Angebot. Außerdem bot Herr Buchwald eine Waldführung mit anschließender Verköstigung von „Försterblut“ an (Waldmeister mit Apfelschorle). Insgesamt eine Veranstaltung mit guter Resonanz.
Tagung Elsbeere Die einzigartige Laubfärbung im Herbst ist die schönste Zeit diesen besonderen Baum des Jahres 2011 vorzustellen! Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald LV Bayern e.V. (SDW), gemeinsam mit dem Universitätsforstamt Sailershausen (bei Haßfurt), widmen diesem seltenen Baum am 17. September 2011, eine Tagung. Fast nur in Franken vorkommend, wird diese Baumart durch den Klimawandel gefördert und künftig ihr Verbreitungsgebiet deutlich ausweiten. Das besondere Holz könnte ein einheimischer Ersatz für attraktive Tropenhölzer werden. Grund genug für Waldbauern, Naturschützer, Garten- und Naturfreunde sich mit dem Unser Wald 4 I 2011
Elsbeere. Anmeldung und Details bei SDW-Bayern Tel. 089-284394 und unter www.sdw-bayern.de. Kontakt SDW · Bayern Ludwigstraße 2 80539 München Tel.: 089/284394 Fax: 089/281964 E-Mail: sdwbayern@t-online.de www.sdw-bayern.de Baum zu befassen. Die Tagung findet statt, am 17.09.2011 in Haßfurt-Augsfeld ab 10 Uhr mit Busexkursion ab 14 Uhr in das bayerische Mekka der
Landesvorsitzender: Josef Miller, MdL, STM a.D. Geschäftsführer: Lothar Gössinger SDW-Landesverbandsnachrichten
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Berlin
Durch die Abwicklung von 4 Flughäfen waren und sind Naturpotentiale zu gewinnen! Welche andere große Stadt kann das bieten – die Flächenpotentiale von 4 (in Worten: vier!) aufgegebenen Flughäfen für die Planung einer für vieles offenen Folgenutzung?! Nur in Berlin gibt es das, es ist eine Spätfolge aus dem Nachkriegsstatus und der Aufteilung der Stadt in die vier Sektoren der Siegermächte, und in allen vier Fällen kann jeweils ein Teil der alten Verkehrsflächen für Natur und Erholung gewonnen werden: (1) Der alte und traditionsreiche Flugplatz Johannisthal war in der Vorkriegszeit zugleich zentraler Standort der Forschungs- und Versuchsanstalt für die Luftfahrt. Die Fliegereiforschung in seiner Nachbarschaft („Adlershof“) blieb und überdauerte sogar das Ende der DDR. Der Flugbetrieb allerdings endete bald nach Kriegsende, weil die Grenze zwischen sowjetischem und amerikanischem Sektor sehr nahe war; das Militär, speziell das DDR-Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ übernahm die Liegenschaft, obwohl es so viel Fläche kaum nutzen konnte. Große Teile des Areals und viele Gebäude verfielen in einem Dornröschenschlaf. Die Biodiversität wuchs. Heute grenzt das quirlige Technologie- und Innovationszentrum Adlershof an den aus dem Flugfeld entwickelten und bisher noch nicht sehr belebten Volkspark Johannisthal. Auf anderen Teilflächen kann sich lockere Wohnbebauung entwickeln. Im Zentrum des Platzes gibt es ein durch Besucherlenkung ruhig gestelltes Naturschutzgebiet. Gar nicht weit von dichter Bebauung trifft man hier im Frühjahr auf jubilierende Feldlerchen, im Sommer auf blökende Schafe als Biotoppfleger und zu allen Jahreszeiten auf eine erstaunliche Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren der trockenen, wärmegetönten Standorte. Es gibt sogar einige Bäume, aber Waldentwicklung auf einem traditionell seit Jahrzehnten kahlen Flugfeld, das konnten oder mochten sich die Planer der künftiSDW-Landesverbandsnachrichten
gen Landschaftsentwicklung nicht vorstellen.
Militär-Fliegermuseum erinnert heute an die fliegerische Vergangenheit.
(2) Nur im britischen Besatzungssektor gab es bei Kriegsende keinen Flugplatz, die anderen drei Besatzungsmächte hatten einen. Das konnte nicht so bleiben. Deshalb wurde der Berliner Stadtteil Staaken gegen die brandenburgischen Dörfer Gatow und Kladow getauscht. Unmittelbar nach Kriegsende ging so etwas noch, wenig später wäre es undenkbar gewesen. Auf der Gemarkung Gatow, nunmehr am äußersten westlichen Rand West-Berlins, gab es seit 1935 einen Militärflugplatz. Dazu konnten Kasernen, Rieselfelder sowie land- oder forstwirtschaftlichen Nutzflächen mitgenutzt werden. So entstand der Flugplatz Gatow im britischen Sektor. Zur Zeit der Berlin-Blockade war er wichtig, bekam sonst aber nie die gleiche Bedeutung wie die anderen West-Berliner Flughäfen Tempelhof und Tegel. Mit der Grenzöffnung wurde der Flugbetrieb eingestellt. Die Nachnutzungsplanung sah vor, dass zwar die historische Nutzung als Flugplatz erkennbar und erlebbar bleiben sollte, dass aber sonst Siedlungs-, Natur- und sogar Waldentwicklung auf den frei werden Flächen vorgesehen waren. Der Natur bleibt fast mehr Entwicklungsraum als eigentlich vorgesehen, denn die Nachfrage nach Baugrundstücken (vorgesehen für Bundesbeamte, deren Umzug von Bonn nach Berlin erwartet wurde), weitab vom Stadtzentrum und dazu noch verkehrsungünstig gelegen, blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Eine Verbuschung oder sogar eine Waldentwicklung ist auch auf Teilflächen zu beobachten, die eigentlich in Erinnerung an früheren Flugbetrieb offen gehalten werden sollten. Hier macht sich bereits bemerkbar, dass die arme Stadt kaum über die erforderlichen Finanzmittel zur Offenhaltung und Pflege solcher größerer Flächen verfügt. Hauptsächlich ein
(3) Am Muttertag 2011, zugleich Gedenktag für das Kriegsende (8. Mai 2011), konnte der erste Jahrestag der Entstehung des Volksparks Tempelhof aus dem vormaligen Zentralflughafen Tempelhof gefeiert werden. Die endgültige Stilllegung des historischen Flughafens mit seinen gewaltigen Gebäudekomplexen war lange heftig umstritten gewesen. „Wie kann man diesen einmaligen, zentralen Flugort, Erinnerungsstätte an die Luftbrücke, diesen einmaligen Flugplatz des offenen Himmels im vormals eingekesselten Westberlin aufgeben?!“ war das Argument. Konflikte und Streit gab es danach auch um die Öffnung des Flugfeldes für die Öffentlichkeit. Am 8. Mai 2010 war es dann so weit. Auch die SDW beteiligte sich mit Infostand und Baumpflanzung an dem großen Fest der Eröffnung („Unser Wald“ berichtete.). Das Konzept für die Entwicklung vom Flughafen zum Volkspark war denkbar einfach: „Tore auf!“- und das war schon fast alles. Der Erfolg war, ist und bleibt überwältigend: 380 Hektar offene Freifläche inmitten des dicht bebauten „Steinernen Berlin“ locken immer noch an schönen Tagen Zehntausende in die große Freiheit und Offenheit zu Aktivität oder Ruhe. Man stört sich nicht, auch 50.000 Leute können sich hier aus dem Wege gehen. Dadurch, dass das große, flache Areal überschaubar und kontrollierbar ist und die Tore nachts verschlossen bleiben, konnten Vandalismus, sich auftürmende Abfallberge und Randale (sonst in der Stadt Alltagserscheinungen) bisher vermieden werden. An der Pflege der großen Flächen fallen konzeptionelle Veränderungen gegenüber der Zeit als Flughafen bisher noch nicht auf. Das Mähen erscheint als Routine, und Klagen über zu hohe Kosten wurden bislang noch nicht publiziert. So gewaltige „leere“, „nutzlose“ Flächen mitten im Zentralbereich einer Unser Wald 4 I 2011
Berlin
Metropole sind allerdings für Planer aller Art auf die Dauer kaum auszuhalten. Internationale Wettbewerbe, Bauausstellung, Gartenausstellung, das Baggern von Seen, das Errichten künstlicher Felsen, „städtebauliche Akzente“ unterschiedlicher Art werden von Interessenten in die öffentliche Diskussion gebracht, und einiges davon wird sicherlich früher oder später auch realisiert werden. Der Berliner Wald wird an dieser Stelle keinen Flächenzuwachs erfahren, obwohl die im Beisein der Senatorin für Stadtentwicklung 2010 gepflanzten Vogelkirschen (Baum des Jahres 2010) gut gedeihen. Einzelne Baumgruppen fallen hier nicht auf, und ein großer Teil des Areals wird sicherlich auf Wunsch der Bevölkerung „Park des Offenen Himmels“, also baumfrei bleiben. (4) 2012 soll auch „TXL“, der gegenwärtig noch sehr betriebsame und sogar aus allen Nähten platzende Flughafen Berlin-Tegel vom wichtigsten Start- und Landeplatz für Flugreisende aus Berlin und seiner weiteren Umgebung zugunsten des neuen Flughafens „BBI“ (Berlin-Brandenburg International) in den Ruhestand versetzt und nach einem der zahlreichen Nachnutzungskonzepte umgestaltet werden. Ziemlich unstrittig ist, dass der bebaute und stärker versiegelte Bereich um die jetzigen Terminals im Süden und die angrenzenden Flächen im Südosten des Areals zu einer gewerblichen oder industriellen Nachnutzung bestimmt sind. Die anzutreffenden benachbarten Flächennutzungen sollen auch sonst mitbestimmend für die zukünftige Aufteilung des Flugfeldes werden. Für den nordwestlichen Bereich ist dementsprechend eine naturnahe Landschaftsentwicklung vorgesehen. Anders als beim Flughafen Tempelhof besteht in der Umgebung des Flughafens keine ausgesprochene Mangelsituation an Erholungsflächen, so dass Naturschutzziele für eine Fläche von mehreren hundert Hektar ausschlaggebend werden könnten. Das soll nicht heißen, die Erholung spiele hier keine Rolle. Eine Hälfte des Flughafensees unmittelbar nördlich des Flugfeldes und Objekt des ersten Berliner Landschaftsplans war schon bisher einer der beliebtesten BadeUnser Wald 4 I 2011
seen der Stadt, während die andere Hälfte des Sees für den Naturschutz abgesperrt blieb. Die Waldbestände der Jungfernheide westlich und nordwestlich vom Flugfeld – heute in den Einflugschneisen vor den Landebahnen charakterisiert durch für die Flugsicherheit gekappte Bäume – werden nach Beendigung des Fluglärms als Erholungsraum an Bedeutung gewinnen. Wie genau die einzelnen Nachnutzungsformen gegeneinander abgegrenzt werden könnten, ist noch strittig. Der Teufel steckt im Detail: Es wird in den nächsten Jahren noch viele Diskussionen geben. Einen kleinen Vorgeschmack darauf gab es schon im Kreise der Naturschützer. Die anerkannten Naturschutzverbände sind in der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) zusammengeschlossen. Die BLN hat eine von allen beteiligten Verbänden mitgetragene Stellungnahme erarbeitet. Darüber, dass ein möglichst großer und weitgespannter Flächenanteil für Naturschutzzwecke reserviert bleiben muss, gab es in diesem Kreise keine Meinungsverschiedenheit. Sogar auf die Forderung, dass aus vegetationskundlichen Gründen (Heide- und Trockenrasen mit dem Vorkommen botanischer Raritäten) weite Flächenteile offen gehalten werden sollten, konnte man sich problemlos einigen. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Berlin, schlug darüber hinaus dann allerdings vor, die Fläche trotzdem als Wald zu schützen. Dafür sprechen mehrere Argumente: „Wald“ muss nicht zwingend „Aufforstung“oder „Bestockung“ heißen. Offenlandflächen (Wiesen Heiden) können zum Wald gehören, wofür es viele Beispiele in Berlin gibt. Das Forstrecht zusätzlich zum Naturschutzrecht kann die Wirksamkeit von Schutzbestimmungen erhöhen und erweitern. Mit der Forstverwaltung (Berliner Forsten) steht eine staatliche Stelle mit personeller und technischer Ausrüstung sowie einschlägiger Erfahrung bereit, die große und regelmäßig
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zu erfüllende Aufgabe der Pflege zu übernehmen. Es erscheint – auch naturschutzfachlich - nicht sonnvoll, wie gegenwärtig in Tempelhof, das komplette Flugfeld stur und rigoros baumfrei und offen zu halten. Vielmehr würde es der Bereicherung des Landschaftsbildes und der Steigerung der Biodiversität dienen, wenn man die jetzt schnurgerade geschnittenen Waldränder umgestalten und auch verlängern würde. Eine gewisse Reduktion der Offenlandflächen zugunsten bestockter Waldflächen müsste die vegetationskundlichen Schutzziele nicht beeinträchtigen, könnte aber dazu beitragen, die erheblichen Pflegkosten zu reduzieren und Finanzmittel für andere, effizientere Maßnahmen frei zu bekommen. Andere Verbände mochten diese Argumentation nicht mittragen. Die Gefahr einer Vernachlässigung des Offenlandschutzes zugunsten der „Aufforstung“ erschien ihnen zu groß. Für die SDW war abzuwägen: Geben wir – trotz grundsätzlicher inhaltlicher Übereinstimmung bei den Zielen - die Gemeinsamkeit der Verbände auf und formulieren ein Sondervotum, oder unterdrücken wir unser „besseres Wissen“ zugunsten der für uns weniger überzeugenden, aber aus anderen Gründen wichtigen Gemeinsamkeit? Ein Kompromiss wurde gefunden. Wir bleiben in der Gemeinschaft, aber unsere abweichenden Vorstellungen sind (wenn auch gekürzt) in der Stellungnahme genannt. H. Kenneweg, SDW LV Berlin
Kontakt SDW · Berlin Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin Tel.: 030/84721920 E-Mail: waldmuseumwaldschule@web.de www.sdw-berlin.de Landesvorsitzender: Prof. Dr. Hartmut Kenneweg
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Brandenburg
Informationsdienst Wald Nationales Waldpädagogik-Forum Noch 2011 wird auf Initiative von Bund Deutscher Forstleute (BDF) und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in Bonn des Nationale Waldpädagogik-Forum der Bundesrepublik Deutschland gebildet. Kontakt: Ines von Keller, Fon 030-40816550 oder Christoph Rullmann, Fon 02289459830
6. europäischer Waldpädagogik-Kongress Vom 24. bis 27. Juli 2011 findet unter dem Motto Waldpädagogik – global denken, lokal handeln in Freising/ Bayern der sechste europäische Waldpädagogik-Kongress statt. Er setzt eine seit 2006 bestehende Tradition fort: Nach dem Start im ungarischen Sopron fanden bisher Tagungen in Österreich, Luxemburg, der Schweiz und Finnland statt. Veranstalter sind die Subgroup Forest Pedagogics des Forest Communicators Network (FCN), die Bayerische Forstverwaltung und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW).
Waldpädagogik-Zertifikat nun bald auch in Brandenburg Studenten der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und Mitarbeitern der brandenburgischen Forstverwaltung (und künftig wahrscheinlich auch SDW-Partnern) wird ab dem kommenden Wintersemester ermöglicht, ein staatliches Waldpädagogik-Zertifikat zu erwerben. Es geht voraussichtlich im Februar/März 2012 los.
Waldpädagogik in einer alternden Gesellschaft Was bedeutet der demographische Wandel für die Waldpädagogik? Wie können wir „Unruheständler“ einbeziehen? Näheres findet man hier.
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„Bildungsgut Wald“
10 Jahre Hirschkäfer-Welt
Vor nunmehr 5 Jahren vertrat der Bund Deutscher Forstleute (BDF) mit der Formulierung „Waldpädagogik in Deutschland - eine Aufgabe mit Zukunft!“ erstmals öffentlich die These vom und plädierte für die Waldpädagogik als forstliche Dienstaufgabe. In einer von seinem Arbeitskreis „Forstliche Umweltbildung“ vorbereiteten Denkschrift urteilte der deutsche forstliche Berufsverband damals auch: „Waldpädagogik tut Not“. Näheres zur Thematik „Der Förster als Waldpädagoge“ finden Sie hier.
Mit einem Familienwaldtag startete kürzlich am Märkischen Haus des Waldes die Hirschkäfer-Welt-Saison des Waldjahres 2011. Es ist dies ein ganz besonderer Termin, weil: Zum Hirschkäferfest 2001 wurde diese erste, in Kooperation mit der SDW betriebene, Walderlebniswelt unseres Globus nach dreijähriger Entwicklungs- und Bauzeit eröffnet. Sie besteht also nunmehr 10 Jahre. Rund 42.000 begeisterte Besucher, vor allem Grundschüler, konnten seitdem hier einmal im Leben selbst „Hirschkäfer sein“, den Wald, ihre Mitschüler und sich selbst mit Käfer-Augen sehen und auf ganz neue Weise verstehen lernen.
Übrigens: Brandenburg ist in dieser Sache „Vorreiter“ – seit 1995 ist hier Waldpädagogik forstliche Dienstaufgabe, seit 2004 der per WaldgesetzPräambel der märkische Wald (auch) „Bildungsort“; seit 2010 ist die märkische SDW per Vereinbarung herausgehobener forstlicher „Waldpädgogik-Partner“
Besuch aus Südkorea Am 30. Juni 2011 findet am Märkischen Haus des Waldes der bereits 3. waldpädagogische Erfahrungs- und Informationsaustausch Brandenburg – Südkorea statt. Im Schwerpunkt geht es um den gemeinsam mit der SDW betriebenen „Doktor-Wald-Parcours“.
„Waldtheater-Durchbruch“ nun auch an der Ostsee? Der Müllroser Forstwirtschaftmeister Roland Boljahn und sein dreiköpfiges Waldschulteam führen am 6. Juni 2011 einen großen Waldtheater-Tag an der Ostseeküste durch. Im Anschluss wird die dortige Landesforstverwaltung über die weitere Entwicklung dieses interessanten, maßgeblich auch durch die SDW entwickelten, waldpädagogischen Angebots im Nordosten Deutschlands entscheiden.
Erzieher-Förster-Tandems Die Universität Freiburg plant ein Projekt zur Stärkung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Wald-/ Naturkindergärten. Dabei ist u.a. geplant, in einigen Bundesländern „Erzieher-Förster-Tandems“ zu bilden. Auch Brandenburg macht mit.
Rollstuhlparcours für die Hoheitsoberförsterei Eberswalde Am 25. August 2011 wird in Eberswalde der erste Hindernisparcours für Rollstuhlfahrer aus einheimischen Holzarten eröffnet. Behinderte und Nichtbehinderte Menschen sind eingeladen gemeinsam in der Natur aktiv zu werden. Der Perspektivwechsel soll dabei für die besonderen Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern sensibilisieren. Gleichzeitig wird das Bewusstsein aller Teilnehmer für die Vielseitigkeit des Waldes und ins Besondere des Rohstoffs Holz gestärkt. Der Parcours ist mobil und kann nach der Eröffnung in der Hoheitsoberförsterei Eberswalde ausgeliehen werden. Bei Interesse kontaktieren Sie Herrn Thomas Simon unter der Telefonnummer: 03334-380237
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Brandenburg
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Baum des Jahres 2011 Der Landesverband Brandenburg e.V. der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat am Freitag, den 13.05.2011, um 10.00 Uhr im Revier Hessenhagen / Oberförsterei Milmersdorf (Uckermark) in Kooperation mit Vertretern des Landesbetriebes Forst Brandenburg die Präsentation der mit 27,9 m höchsten märkischen Elsbeere – Baum des Jahres 2011 – durchgeKlaus Radestock führt.
Natur wird zur Bühne der Gefühle Rüganer spielen zum Umwelttag 2011 „Waldtheater“ am Forstamt Neu Pudagla auf Usedom Usedom: Roland Boljahn wusste schon vorher, welche tollen Ideen die Kinder bei der Landesveranstaltung zum Umwelttag 2011 am Forstamt Neu Pudagla entwickeln würden, wenn sie in starken Gruppen Waldtheaterstücke nach vorgegebenen Themen umsetzen. Das pädagogische Konzept, das der Brandenburger 1994 entwickelt hatte und das die Rugard-Schule aus Bergen als erste in M-V umsetze, hat bereits Scharen von Kindern bewegt, sich viele Gedanken um Natur und Umwelt zu machen und in Theaterstücken umzusetzen. Das klappte auch gestern auf Usedom. Die Geschichte der Rüganer von der Fledermaus auf Haussuche begeisterte nicht nur den Umweltminister. Till Backhaus (SPD) arbeitete im Gespräch mit den Kindern die Ursache für jüngste Naturkatastrophen heraus: „Die Menschen behandeln die Umwelt nicht richtig.“ Seine Behauptung, dass deshalb schon 30 Prozent der gegenwärtig auf der Erde existierenden Tiere und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht seien, überraschte die Kinder dann doch. Dennoch hatten sich die Usedomer recht gut auf den Umwelttag und das Theater spielen vorbereitet. Lukas Schäfer aus Koserow sagte dem Minister ungefragt: „Wenn wir Unser Wald 4 I 2011
die Natur beschädigen, nehmen wir Pflanzen und Tieren den Lebensraum. Und wenn sie nicht mehr existieren, können auch wir nicht mehr leben.“ Im Zuge der Projektarbeit erfuhren die Schüler, dass Waldtheater mehr als Umweltbildung ist. Wenige Tipps reichten aus, um sie in die Themen einzuarbeiten. Selbst wurden Masken gefertigt, hinter denen es offenbar leichter fiel, Emotionen freien Lauf zu lassen, Ideen zu entwickeln und miteinander Theater zu spielen. Anregungen erhielten sie dabei u.a. am Fledermausbastelstand von Angelika Wehnes-Stüve und durch Birgit Engel, die eine alte Buttermaschine umfunktioniert hat, um mit deren Hilfe Farbenlehre und physikalische Gesetze zu vermitteln und zu Partnerarbeit zu inspirieren. Gerade das Theaterstück, das die Rückkehr des Wolfes im Land thematisierte, gefiel den Gästen am Ende besonders. „Ich finde toll, wie es den Kindern gelang, die verschiedenen Ansichten und somit das gesamte Konfliktpotenzial des Themas umzusetzen“, zeigte sich Forstdirektor Norbert Sündermann begeistert. Die Masken durften die Kinder am Ende behalten. Die Bastelarbeiten werden sie noch lange an einen wunderschönen Waldtheatertag am Forstamt Neu Pudagla erinnern.
Kommentar: Die richtige Mischung macht’s. Die Waldtheater-Idee des Forstwirtschaftsmeisters Roland Boljahn von der märkischen Waldschule „Am
Rogge-Busch“ greift nun weiter um sich. Sie zum Umwelttag 2011 in Neu Pudagla vielen Usedomer Kindern schmackhaft zu machen, wird ihre Wirkung hoffentlich nicht verfehlen. Immerhin - die Konkurrenz der Freizeitbeschäftigungen ist stark, jede Art von Bildschirm von einer enormen Anziehungskraft für den Nachwuchs. Da bedarf es schon starker Zugpferde, wie mit Freunden ein WaldtheaterStück einzustudieren, um Kinder aus dem Haus zu locken. Dass sie sich und ihre Stärken dabei selbst entdecken, ist ein schöner Nebeneffekt. Ein Entweder-oder steht allerdings nicht zur Debatte. Am besten wäre natürlich, die naturnahe Umweltbildung mit Internet und vernünftig dosiertem Fernsehen zu kombinieren; sozusagen Bildung und Gefühl miteinander zu verbinden. Denn auch bei der Umwelterziehung heißt es heute: Die richtige Mischung macht’s. Kontakt SDW · Brandenburg Eberswalder Str. 28 16227 Eberswalde Tel.: 03334/279576 Fax: 03334/279576 E-Mail: geschäftsstelle@ sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de Landesvorsitzender: Dr. Meinhard Ott Geschäftsführer: Moritz Wenning
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Liebe Leserinnen, Liebe Leser, Hamburgs erste Nachhaltigkeitsmesse veranstaltete die SDW im Jahr 2002 unter dem Titel Rio+10 auf dem Hamburger Gänsemarkt. Es folgten sechs weitere Messen und auf dem Rathausmarkt als Austragungsort. Aufbauend auf unseren Erfolgen wurde Ende Mai erstmals die Nachhaltigkeitsmesse „goodgoods“ durch die Messe Hamburg in den Messehallen ausgerichtet. Natürlich durfte die SDW mit ihrer langjährigen Erfahrung nicht als Partner fehlen. Mehr dazu lesen Sie in dieser Ausgabe. Die WaldSpiele der SDW waren auch im Mai bestens ausgelastet. Prominenten Besuch erhielten wir am letzten Spieltag im Niendorfer Gehege. Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke war unserer Einladung gefolgt und übernahm persönlich die Siegerehrung. Ein besonderer Tag, nicht nur für die Schülerinnen und Schüler der Eimsbüttler Grundschulen. Fahrrad fahren macht Spaß – besonders wenn die Tour durch Wälder und Naturschutzgebiete verläuft. Wenn dann auch noch Wald- und Vogelexperten interessante Geschichten zu erzählen haben, gibt es kaum noch Gründe, zuhause zu bleiben. So war es kaum verwunderlich, dass unsere erste Fahrradführung auch restlos ausgebucht war. Unser Haus des Waldes ist weiter am gedeihen. Es wird ordentlich gebaggert und geschaufelt. Schöne Bilder gibt es voraussichtlich erst wieder in der nächsten Ausgabe – haben Sie noch ein wenig Geduld.
Viel Freude beim Lesen! Ihr
Wolfgang Pages Vorsitzender SDW-Landesverbandsnachrichten
Hamburg
Fahrradtour durch Hamburgs grünen Nord-Osten Vom NSG Höltigbaum zum NSG Wohldorfer Wald Die SDW bietet seit vielen Jahren Führungen durch die betreuten Naturschutzgebiete an – allerdings bisher immer nur zu Fuß. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Hamburg ist Umwelthauptstadt“ wurde erstmals auch eine Fahrradtour durch die Wälder und Naturschutzgebiete im Nordosten Hamburgs angeboten. Unter Federführung unserer Waldund Vogelexperten startete die Gruppe mit einer Teilnehmerstärke von 31 Radlerinnen und Radlern am Pfingstmontag um 11.00 Uhr im NSG Höltigbaum am Haus der Wilden Weiden. Nach einer kurzen Einführung zur Historie und Geologie des Gebietes setzte der Tross sich in Bewegung. Aufgrund der Gruppengröße und dem damit verbundene Geräuschpegel zeigen sich leider nur die unempfindlichen Vogelarten. Trotzdem hatte die Gruppe Glück und konnte auf der von der SDW entkusselten Fläche eines der wenigen Brutpaare der Feldlerche hören. Zu Gesicht zeigte sich der seltene Sommergast leider nicht. Nach dem NSG Höltigbaum ging es weiter
zum Kiwittsmoor über verschiedene Wälder, die alle keinen Namen haben, bis hin zum NSG Wohldorfer Wald. Zwischendurch wurde immer wieder Halt gemacht, um ornithologische und waldbauliche Besonderheiten aufzuzeigen. Der eigentliche Plan,
auch das NSG Hainesch Iland und das NSG Rodenbeker Quellental zu besuchen, wurde verworfen, da die Zeit nicht mehr ausreichte. Nach rund 20 km und vier Stunden wurde der Endpunkt der Fahrt erreicht - ein Waldrestaurant am Randes des Wohldorfer Waldes. Bei Kaffe und Kuchen wurde viel erzählt und gelacht und einige meldeten sich auch gleich für die nächste Führung im Oktober an.
Waldspiele im Niendorfer Gehege – Bezirksamtsleiter Torsten Sevecke übernimmt Siegerehrung Anfang Mai richtete die SDW wieder die Waldspiele für rund 3500 Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen aus. Auf dem Parcours durch die Hamburger Wälder Bergedorfer Gehölz, Volksdorfer Wald, Niendorfer Gehege, Hausbruch und den Altonaer Volkspark entdeckten die Kinder den Wald und seine Bewohner, machten tolle umweltpädagogische Spiele und stärkten das Gemeinschaftsgefühl. Am Ende jeden Waldspieltages wurde bei einer Preisverleihung die Siegerschule verkündet und symbolisch über eine Urkunde den Hauptpreis, ein Obstbaum für den Schulhof übergeben. Einen besonderen Ehrengast konnten wir für die Siegerehrung am 20. Mai im Niendorfer Gehege gewinnen. Der Bezirksamtsleiter von
Eimsbüttel, Torsten Sevecke, freute sich sehr über die Preisverleihung,
die nicht nur ihm offensichtlich sehr viel Freude bereitet hat. Wir danken Herrn Sevecke für sein Engagement und würden uns sehr freuen, ihn wieder im Niendorfer Gehege bei den Waldspielen begrüßen zu dürfen. Unser Wald 4 I 2011
Hamburg
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SDW – Partner der Nachhaltigkeitsmesse goodgoods Vom 27. - 29. Mai 2011 fand in den Hamburger Messehallen erstmals die Indoormesse für nachhaltigen Konsum, die goodgoods, statt. Veranstalter war die Hamburg Messe und Congress GmbH. Auf dem Gänsemarkt begann es mit der ersten Nachhaltigkeitsmesse Rio+10, organisiert von der SDW, zuletzt dann als Rio+16 auf dem Rathausmarkt. Und nun mit noch mehr Platz eine Nachhaltigkeitsmesse in den Messehallen. Klar, dass die SDW gern als Partner der Hamburg Messe dabei war. 90 Aussteller präsentierten den Besuchern nachhaltige und innovative Produkte, Dienstleistungen und Projekte aus den Bereichen Wohnen, Mode, Technologie, Mobilität, Ernährung und Gesundheit.
mit der Zertifizierung der Herstellung von Papier, dass Axel Springer AG ein Verlagshaus mit einem eigenen Waldnutzungsstandard ist, lange bevor es FSC (Forest Steward Council) gab. Die Springer-Leute waren Vorhut einer Bewegung. Herbert Schalthoff betonte, „Der Begriff Nachhaltigkeit ist extrem sperrig, man sollte ihn immer runter brechen auf ein Thema“. Als Beispiel führte er die nicht nachhaltige Wohnungsbaupolitik des Vorgängersenates an im Gegensatz zur gezielten Wohnungsbaupolitik des neuen Senates, die jedoch wiederum nicht energiebewusst ist. Beides ist nicht nachhaltig.
Podiumsdiskussion Die SDW als Kooperationspartner dieser Nachhaltigkeitsmesse veranstaltete am Samstag, 28. Mai von 16.3017.30 Uhr eine gut besuchte, kurzweilige Podiumsdiskussion zu dem Thema „Medien und Nachhaltigkeit. Kann man Nachhaltigkeit inzwischen kommunizieren?“ Als Gäste begrüßte Rüdiger Kruse, SDW-Geschäftsführer und Moderator der Diskussionsrunde, Angelika Hillmer vom Hamburger Abendblatt, Martin Kopp von Die WELT und Herbert Schalthoff von Hamburg 1, Fernsehen. Hier ein kurzer Einblick: Auf die erste Frage, „Ist Nachhaltigkeit inzwischen etabliert?“ stellte Frau Hillmer klar fest, bei manchen Leuten ja, aber nicht beim Gros der Bevölkerung. Das Konkrete ist wichtig, Beispiel Fahrradfahren. Martin Kopp betonte, deutsche Unternehmen legen Nachhaltigkeitsberichte vor. Der Begriff Nachhaltigkeit wird von Unternehmen sehr inflationär verwendet. Nachhaltig, bloß weil sie eine Solaranlage auf das Dach setzen?, das ist zu wenig. Natürlich stimmt es auch, dass sich viele Gedanken machen. Angelika Hillmer erwähnte im Zusammenhang Unser Wald 4 I 2011
H. Schalthoff, A. Hillmer, R. Kruse und M. Kopp im regen Austausch Zum Thema Hamburg, 2011 Umwelthauptstadt Europas, erklärte Herr Kopp, dass für ihn neben Ökologie und sozialen Belangen der Aspekt der Ökonomie, das Wesentliche ist. Die Betonung liegt dabei auf „anders mit Ressourcen umgehen“. Der Nachhaltigkeit voraus geht der Begriff der Endlichkeit, ein Hauch haben wir im Bankgeschäft: Endlichkeit des Wachstums. Seiner Meinung nach ist es Aufgabe der Medien, bei dem Projekt „Aus der Region - Für die Region“ Nachhaltigkeit herauszuarbeiten, obwohl das Wort im Titel nicht erscheint. Zum Thema „Stellt die Vielzahl der Gütesiegel für nachhaltige Produkte eine Überforderung für den Verbraucher dar?“ bestätigte Frau Hillmer, sie hat mittlerweile den Überblick verloren und wählt den Mittel-
weg. Das Biozeichen für ökologisch erzeugte Lebensmittel, der sechseckige Benzolring, bzw. die Zeichen der anerkannten deutschen Anbauverbände wie Bioland, Demeter, Naturland etc. kann man gut finden. Auf die Frage von Rüdiger Kruse, „Was werden Sie in ihren Medien in den nächsten zwei Monaten für Hamburgs Nachhaltigkeit machen“? antwortete Herbert Schalthoff, „am Dienstag, die Sendung Wissenschaftsstandort Hamburg und in den Nachrichten wird nachhaltiges Bauen ein großes Thema sein“. Am 21. Juni werden drei Seiten zur Umwelthauptstadt, Thema Ressourcenschutz, im Abendblatt erscheinen, so Frau Hillmer. Das Thema Schadstoffausstoß von Schiffen, Stichwort Schwefelbelastung durch Schiffe, findet sich im Tageszeitungs-journalismus. Martin Kopp will sich mit dem wirtschaftspolitisch spannenden Thema „Wie schafft es der Hamburger Senat, die Haushaltsziele einzuhalten?“ beschäftigen. Herr Kruse bedankte sich bei den Journalisten für ihr Kommen und bestätigte dieser Messe für nachhaltigen Konsum ein Zukunftsformat. Er beendete die Diskussionsrunde mit den Worten „Schön, dass Hamburg Messe sich dem Thema Nachhaltiger Konsum mit einer eigenen Messe annimmt.“ Monika Mura Kontakt SDW · Hamburg Lokstedter Holt 46 22453 Hamburg Tel.: 040/530556-0 Fax: 040/530556-18 E-Mail: sdw@wald.de www.sdw-hamburg.de Landesvorsitzender: Wolfgang Pages Geschäftsführer: Rüdiger Kruse
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Hessen
SDW wirbt äußerst erfolgreich auf dem Hessentag für Fledermäuse Fledermäuse die aus Baumhöhlen eines dicken Baumes fliegen und im Kuppelzelt ihre Kreise drehen. Kinder die Fledermauskästen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz bauen und das Logo des Internationalen Jahres der Wälder auf kleine Holzscheiben brennen. Das ganze im Hin-
Der Wildkatzenweitsprung wurde auch vom Hessentagspaar getestet. Staatssekretär Weinmeister und andere staunen. tergrund begleitet von großen Waldpostern und Übersichts-Karten über das aktuelle Vorkommen der unterschiedlichen Fledermausarten im Vorder- und Hochtaunus. Auf der andere Seite eines Info-Tresens die ersten zwei Meter hohen Rollup-Poster der neuen SDW-Ausstellung „Ohne Wald…“ umrahmt von jungen Elsbeeren, die zum Verkauf angeboten wurden. So präsentierte sich der Auftritt des SDW-Landesverbandes auf dem diesjährigen Hessentag in Oberursel Mitte Juni. Das hessische Umweltministerium und Hessen-Forst hatten alle Verbände wieder zum Mitmachen bei der Sonderausstellung „Der Natur auf der Spur“ aufgefordert. Im gemeinsamen fast 40 Quadratmeter großen Kuppelzelt zeigten sich SDW und BUND Hochtaunus sehr gut einander ergänzend. Der BUND Hochtaunus widmete sich den Themen Wildkatze und Klimaschutz. Hier konnten Kinder bei einem Quiz kleine Preise gewinnen, den Wildkatzenweitsprung versuchen (der Rekordhalter sprang aus dem Stand 2,80 Meter!!!) SDW-Landesverbandsnachrichten
oder den Klimaballon aufpumpen, der zeigt, wie viel Kohlendioxid ein Mitteleuropäer am Tag freisetzt. Wie gut das geschmückte und ausgestaltete Kuppel-Zelt ankam, zeigte sich nicht nur durch die tausende Besucher die sich sehr beeindruckt zeigten. Viele trugen sich mit sehr positiven Kommentaren ins Gästebuch ein. Auch viel Prominenz besuchte das SDW/BUND-Zelt und wollte es unbedingt gesehen haben. Dazu zählten die Staatsministerinnen Puttrich und Henzler, Staatssekretär Weinmeister, Landrat Krebs und der erste Kreisbeigeordnete des Hochtaunuskreises Kraft sowie viele Besucher aus ganz Hessen. Alleine über 60 eingeladene Besucher aus Politik und Verwal-
Bernd Böhm stellt die unterschiedlichen Modelle der Fledermauskästen vor. tung waren am ersten Samstag zum Empfang der beiden Kreisverbände gekommen und genossen die angenehme Atmosphäre weit über den geplanten Zeitrahmen hinaus. Es kam zu vielen interessanten Gesprächen über die Themen Naturschutz, Wald und Artenschutz. Die Betreuung des Standes wurde durch mindestens drei SDWler ge-
Staatsministerin Puttrich, SDW Landesgeschäftsführer v. Eisenhart Rothe und SDW-Landesvorstandsmitglied Stys besuchen die Ausstellung von SDW und BUND. währleistet und funktionierte reibungslos. Vor allem Bernd Böhm, Ehrenamtlicher der Geschäftsstelle und Markus Trepte engagierten sich sehr und wurden unterstützt durch SDWler aus den Verbänden Nidda, Friedberg, Freunde Arboretum, Lahn-Dill, Kronberg, Oberursel und Julia Hoffmann vom Bundesverband. An den Wochentagen kamen vor allem Schulklassen an das Zelt und brachten dann an den übrigen Tagen Ihre Eltern, Onkel, Tanten und Großeltern mit. Oft war es sehr voll am Stand und die Gäste hatten viele Fragen zu Fledermäusen und Wildkatze. Über 1000 Holzbrettchen wurden in den Tagen mit dem Logos des Jahres der Wälder bebrannt und an die Kinder verschenkt. Hinzu kamen fast 200 Fledermauskästen und Vogelnistkästen, die direkt am Stand unter fachkundiger Hilfe zusammengebaut werden konnten. Besonderer Höhepunkt war allerdings der Schmetterlingstag am Pfingstsonntag, an dem Herr Alfred Westenberger von Apollo e.V. Frankfurt rund 60 gezüchtete Schmetterlinge in einem Zelt am BUND/SDWStand fliegen ließ. Die Kinder durften dieses Zelt dann betreten. So konnten Sie die Schmetterlinge genauer ansehen und auf ihren Händen beobachten. Der Andrang war sehr groß und lockte besonders viele Familien an. Schließlich wurden um 16 Uhr die Unser Wald 4 I 2011
Hessen
farbenfrohen heimischen Schmetterlinge in die Freiheit entlassen, so dass sie rechtzeitig vor der Nacht ein geeignetes Biotop erreichen konnten. Insgesamt fast 400.000 Besucher sollen sich die Sonderschau „Der Natur auf der Spur“ im Maasgrundtal von Oberursel angesehen haben. Will man diesen Zahlen Glauben schenken, so hat dann sicher ein gutes Drittel den gemeinsamen Stand besucht. Ein rie-
Das organisch anmutende Kuppelzelt lockte sehr viele Besucher an.
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siger Erfolg für uns, gibt es doch ansonsten kaum eine Gelegenheit sich so gut und substanziell einem breiten und äußerst interessierten Publikum zu zeigen. Allen Helfern und Unterstützern sei an dieser Stelle herzlich gedankt, nicht zuletzt auch dem Umweltministerium, der Stadt Oberursel und Hessen-Forst für die materielle Unterstützung und dem Hochtaunuskreis und der Firma Friedwald für die finanzielle Förderung.
Neue Bänke zum Jahr der Wälder Die SDW Seligenstadt, Hainburg und Mainhausen hat zum Internationalen Jahr der Wälder fünf Holzbänke mit einem Forstunternehmer aufgestellt. Dieser hat die Bänke im eigenen Betrieb gefertigt. Das Eichenholz aus den heimischen Wäldern ist Ausdruck der Wertschätzung für die wirtschaftliche Bedeutung der Holzwirtschaft und der Verarbeitung vor Ort. Dies ist neben dem Naturschutz und der Pflege als Kulturgut ein weiteres Motto des Internationalen Jahres der Wälder. Die Bänke sind an Waldrändern und Hauptwegen in der Wald- und Feldflur platziert und mit einem Hinweis auf den Stifter, der SDW, versehen.
Walter Linkmann verstorben Die SDW – Kreisverband Darmstadt Dieburg trauert um Walter Linkmann, langjähriges Mitglied des Kreisvorstandes. Der studierte Forstmann war lange Zeit im hessischen Forstdienst tätig bevor er zuletzt als Landesforstmeister 1974 in den Ruhestand ging. Er unterstützte die SDW im Arbeitskreis „Landespflege“ mit seinen dienstlichen Erfahrungen. Dies tat er ebenso im Kreisvorstand Darmstadt-Dieburg der SDW, dessen Geschäftsführer er von 1975 bis 1986 war. Er wurde Ehrenmitglied des Kreisvorstandes, an dessen Arbeit er sich weiter aktiv beteiligte.
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Der Verstorbene holte Fachleute zu vielbeachteten Vorträgen, organisierte Pflanzaktionen und Exkursionen. Etliche Stellungnahmen zu Planvorgaben verfasste er, und die kritische Haltung der SDW war längst aktuell, als der Verband im Sinne der heutigen Mitwirkungsrechte „anerkannt“ wurde. Die SDW nahm am 20. April 2011 auf dem Darmstädter Waldfriedhof von Walter Linkmann Abschied. Wir danken ihm für sein großes Engagement und werden ihm ein großes Andenken bewahren. Konrad Heinrich Leißler SDW KV Darmstadt Dieburg
Malwettbwerb „Was hast du im Wald entdeckt?“ Für Kinder der 3. und 4. Klasse liegen noch Aufrufe für den Malwettbwerb „Was hast du im Wald entdeckt?“ in der Geschäftstelle bereit und können kostenlos angefordert werden. Kontakt SDW · Hessen Rathausstraße 56 65203 Wiesbaden Tel.: 0611/300909 Fax: 0611/302210 E-Mail: kontakt@sdwhessen.de www.sdwhessen.de Landesvorsitzender: Gerd Mehler Geschäftsführer: Christoph von Eisenhart Rothe
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Mecklenburg-Vorpommern
Mitgliederversammlung des Landesverbandes in der Forstsamendarre Jatznick Zur diesjährigen Mitgliederversammlung der SDW M-V am 19. März 2011 hatte der Vorstand in die Forstsamendarre der Landesforstanstalt Mecklenburg – Vorpommern in Jatznick eingeladen. Der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden zeigte, dass im Jahr 2010 mehr Aktivitäten stattfanden als in den Jahren zuvor, und sich der Bekanntheitsgrad der SDW in Mecklenburg-Vorpommern verbesserte. Doch ist seit vielen Jahren die Mitgliederzahl des Landesverbandes stabil, wie in vielen anderen Vereinen und Verbänden- fehlt auch bei uns der Nachwuchs. In den Kreisen Güstrow und Mecklenburg-Strelitz war die SDW M-V mit dem Schulwald „Grüne Welle“ und dem Waldmuseum „Lütt Holthus“ sehr aktiv, was ohne die Unterstützung verschiedener Kooperationspartner nicht möglich wäre. Die Projektidee „Alte, starke Bäume in M-V“ die bei der Mitgliederversammlung im Jahr 2010 entstand, wurde begonnen, konnte aber wegen mehrerer unglücklicher Umstände nicht weiter umgesetzt werden, hier will der Vorstand am Ball bleiben und bei der nächsten Mitgliederversammlung erste Ergebnisse präsentieren. Nach Rechenschafts- und Kassenbericht wurde der Vorstand entlastet und der Vorstand neu gewählt. Der neue Landesvorstand setzt sich wie folgt zusammen: Herr Dietrich Daedelow (Vorsitzender) Herr Klaus Rogga (stellvertretender Vorsitzender) Herr Joachim Hirthe (Beisitzer) Herr Hans-Arnold Scheele (Beisitzer) Frau Katja Powils (Beisitzerin) Frau Angelika Schätzel (Schatzmeisterin) SDW-Landesverbandsnachrichten
Wir wünschen dem neuen Vorstand viel Erfolg, Kraft und Freude bei der Erfüllung seiner Aufgaben! Für ihre Verdienste im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für unseren Landesverband wurden Herr Klaus Borrmann, Herr Burkhard Floeter, Herr Eduard Gorynia, Herr Manfred Hübner, Herr Christian Lange, Frau Helga Penner, Herr Klaus Rogga und Herr Hans-Arnold Scheele geehrt. Anlässlich des 20jährigen Bestehens der SDW in Mecklenburg-Vorpommern wurde auf dem Gelände der Forstsamendarre Jatznick eine Elsbeere, der Baum des Jahres 2011, gepflanzt.
Foto: M. Hübner
Nach der Mitgliederversammlung und dem Pflanzen der Elsbeere führte uns Herr Eberhard Behrendt, der Leiter der Forstsamendarre, unterhaltsam und informativ durch die Forstsamendarre und das umgebende Gelände, das besonders unter waldpädagogischen Gesichtspunkten, alles zum Lernen und Erleben, gestaltet worden ist.
Aus der Geschichte und der Gegenwart der Forstsamendarre Jatznick Die Forstsamendarre Jatznick wurde im Jahre 1923 von der preußischen Staatsforstverwaltung errichtet. Sie diente am Anfang hauptsächlich der Bearbeitung der Baumart Kiefer.
Am 27.12.1935 wurde sie durch einen Großbrand bis auf die Grundmauern zerstört. In den Jahren 1936/1937 erfolgte der Wiederaufbau in der jetzigen Form. Durch einen Tieffliegereinsatz auf den Bahnhof Jatznick in den letzten Tagen des II. Weltkrieges wurde die Einrichtung stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Reparaturarbeiten hielten bis in das Jahr 1947 an. Die Samendarre Jatznick gehörte seit ihrer Gründung bis 1945, und seit dem 01.01.1992 zum Forstamt Rothemühl. Von 1952 bis zur Wiedervereinigung gehörte sie zum Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb, anschließend bis zu dessen Abwicklung, zum Forstbetrieb Torgelow. Im Jahre 1965 erfolgte auf den Fundamenten des alten Wohn- und Geschäftshauses die Errichtung eines neuen Wohn- und Geschäftsgebäudes. Durch das permanente Betreiben seit 1947 und mangelnder Pflege und Unterhaltung der Anlage, bedingt durch fehlendes Baumaterial bzw. entsprechender Unternehmen, ergab es sich zwangsläufig, dass der Ruf nach einer Grundsanierung immer lauter wurde. Auf Initiative des damaligen Forstamtsleiters, Herrn Forstoberrat Peter Neumann bildete sich am 03.03.1998 der „Förderverein Samendarre Jatznick e.V.“ mit zunächst 27 Mitgliedern, nach knapp 12 Jahren erfolgreicher Tätigkeit wurde durch einen Mitgliederbeschluss der Verein aufgelöst. Durch die Existenz des Fördervereins wurde es möglich, Fördermittel für entsprechende Machbarkeitsstudien in Auftrag zu geben. Es schloss sich eine Auswahl der am besten geeigneten und am leichtesten zu finanzierenden Studie an. Dieses war aber nur möglich durch die tatkräftige Unerstützung der Kommunalgemeinschaft Pommerania e.V. Auf der Grundlage des EU-Förderprogramms INTERREG III A wurde anUnser Wald 4 I 2011
Mecklenburg-Vorpommern
schließend zeitnah mit der Realisierung des Projektes „Forstsamendarre Jatznick – historische Produktionsstätte der Kommunikation, Lehre und Begegnung“ begonnen. Aus diesem Grunde wurde am 28.09.2001 durch den Minister für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Fischerei des Landes M-V, Herrn Dr. Till Backhaus und dem Landrat des Landkreises Uecker-Randow, Herrn Siegfried Wack, für die Umsetzung dieses Vorhabens eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Der Landkreis wurde dadurch zum Auftragnehmer und Bauherrn für das geplante Vorhaben.
Anlässlich der 10jährigen Wiederkehr dieses Tages besteht die Absicht, einen „Tag der offenen Tür“ am 28.09.2011 mit „Aktivisten“ von damals, von jetzt Verantwortung Tragenden und der heimischen Bevölkerung bei hoffentlich schönem Wetter zu begehen. Durch das Forstamt Rothemühl wurde im November 2001 die Aufgabenstellung formuliert, auf deren Grundlage die Projektierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Um- und Ausbauarbeiten auf dem Gelände der Forstsamendarre Jatznick begannen im Jahre 2005 und wurden am 14.12.2006 durch die Übergabe an den Nutzer, der Landesforstanstalt M-V, durch den Minister Dr. Till Backhaus im Wesentlichen abgeschlossen. Parallel zu diesen großen Baumaßnahmen wurde mit Unterstützung des zweiten Arbeitsmarktes ein altes Anschlussgleis zu einer Draisinenstrecke mit zwei Draisinen ausgebaut, ein Dendrologischer Garten mit Grill- und Kinderspielplatz Unser Wald 4 I 2011
und eine Alemannsche Hütte errichtet. Ohne die Unterstützung und den Fleiß der Mitarbeiter des zweiten Arbeitsmarktes würde sich das Ensemble der Forstsamendarre nicht in diesem Zustand befinden. Die Forstsamendarre Jatznick ist eine von neun Einrichtungen dieser Art und besitzt seit dem Jahre 1994 den Status eines technischen Denkmals. Sie ist zwar nicht die älteste Anlage, aber die größte und die einzige im gesamten Norden unseres Vaterlandes. In der Forstsamendarre sind derzeitig sechs Vollzeitmitarbeiter in zwei Geschäftsbereichen tätig. Ein Geschäftsbereich umfasst den Saatgutankauf, Aufbereitung/ -lagerung, Auslieferung und Verkauf, der zweite die Umweltbildung / Waldpädagogik. Die Vergabe der EU – Fördermittel war an die Verpflichtung gebunden, das Ensemble der Forstsamendarre Jatznick der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Seit dem Jahre 2007 werden in der Woche von Montag bis Freitag jeweils um 10.00 und 14.00 Uhr und an den Wochenenden und Feiertagen nach Vereinbarung Führungen angeboten. Geplant ist es, zwischen 5000 – 6000 Besucher im Jahr in die Geheimnisse der Waldentwicklung einzuweihen sowie die Geschichte der Forstwirtschaft und der Samendarre anschaulich und nachhaltig darzustellen. Die Forstsamendarre stellt aber kein Museum, sondern einen funktionierenden Produktionszweig des Forstamtes Rothemühl, jetzt in der Verwaltungsgemeinschaft der Forstämter Rothemühl / Torgelow dar. In ihr wurden bisher über 90 Baum- und Straucharten bearbeitet, welche alle mehrsprachig beschriftet, im Dendrologischen Garten der Einrichtung betrachtet werden können. Alle diese Pflanzen befinden sich auch im Herbarium der Darre. Im sogenannten Tourismusgebäude der Forstsamendarre sind auf über 500 m² eine ständige Ausstellung, ein Catering, ein Seminarraum, Sanitäreinrichtungen und die Verwaltung der Forstsamendarre untergebracht.
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Tag des Baumes In diesem Jahr fanden zum Tag des Baumes gleich zwei Pflanzungen im Schulwald „Grüne Welle“ statt. Die Schüler der Inselsee-Schule erweiterten die Allee „Bäume der Jahre“ mit der Elsbeere. Eine Vertreterin des Internet-Radiosenders www.retter-radio.de (Förderer des Schulwaldes) pflanzte ebenfalls eine Elsbeere. Im Anschluss an die Pflanzaktion wurde das Eingangsschild feierlich enthüllt.
Dank des Um- und Ausbaus und der gut ausgebildeten und hoch qualifizierten Mitarbeiter ist die Forstsamendarre Jatznick auch in Zukunft in der Lage, die geplanten Aufgaben in Menge und Qualität, gerade auch durch die sich abzeichnende Klimaveränderung zu erfüllen. Eberhard Behrend / Angelika Schätzel
Kontakt SDW · Mecklenburg-Vorpommern Gleviner Burg 1 18273 Güstrow Tel.: 03843 / 85 59 903 Fax: 03843 / 85 59 905 E-Mail: sdw-mv@t-online.de www.sdw-mv.de www.schulwald-guestrow.de Landesvorsitzender: Dietrich Daedelow Geschäftsstellenleiterin: Angelika Schätzel
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Niedersachsen
Das große Krabbeln Deutschlands größtes AmeisenGehege eröffnet In einem so genannten Formicarium können Besucher in Bad Harzburg seit kurzem das Leben der Kahlrückigen Waldameise beobachten. Mit geschätzten 100.000 Ameisen und mehr als sechs Königinnen hat das dortige „Haus der Natur“ Anfang Mai das deutschlandweit größte Formicarium eröffnet. Die Ameisen wurden in einem naturnahen Außenbereich angesiedelt. Vor menschlichen Einflüssen durch einen Holzzaun geschützt, können die Tiere dort ungestört an ihrem Nest bauen. Eine Ameisenstraße führt durch einen teilweise einsehbaren Verbindungsgang hinein in die Walderlebnisausstellung, wo die Tiere gefüttert wer-
den. Aus nächster Nähe kann man verfolgen, wie die Ameisen Obst bzw. Fleisch einsammeln, Maden überwältigen und zum Nest bringen oder ihre Toten bestatten. Die Attraktion entstand dank der Niedersächsischen
Bingo-Umweltstiftung und der Kooperationspartner im Haus der Natur (SDW, Nieders. Landesforsten und Nationalpark Harz), sowie der fachlichen Betreuung durch die Niedersächsische Ameisenschutzwarte.
3000 junge Eichen für den Heseler Wald Schüler-Einsatz zum Tag des Baumes Erich Delfs, Vorsitzender des SDW-KV Leer präsentierte stolz den „Baum des Jahres“, die Elsbeere. Auch sie steht seit Ende März auf einer Lichtung, die der verheerende Sturm des Jahres 2009 in den Heseler Wald gerissen hatte. Dort haben die beiden 6. Klassen der Schule Kloster Barthe unter Anleitung von Mitarbeitern der Landesforsten und der Jägerschaft
Foto: Delfs
jetzt 3000 junge Eichen gepflanzt. „Solche Aktionen starten wir in jedem Jahr, um den Schülern frühzeitig
den Umgang mit der Natur hautnah nahezubringen“, sagte Delfs. Auch Bürgermeister Uwe Themann war mit von der Partie. Er griff nicht nur selber mit zum Spaten, sondern sorgte auch dafür, dass die Jungen und Mädchen nach getaner Arbeit nicht hungrig oder durstig nach Hause gehen mussten. Themann lobte die gute Zusammenarbeit zwischen den Landeforsten, der Schule Kloster Barthe, der SDW und der Gemeinde.
„Gut gemeint“ reicht oft nicht ... Artenschutz-Seminar an der SDW-Akademie Handeloh am 1. September 2011 Wer darf eigentlich wann, wo und wie Organismen oder Teile von ihnen an sich nehmen, damit umgehen oder bestimmte Flächen überhaupt betreten? Für wen oder was gibt es Ausnahmen oder Sonderregelungen? Wo, wann und von wem können oder müssen Anträge SDW-Landesverbandsnachrichten
Foto: Margot Kessler, pixelio
gestellt werden? Das aktuelle Seminar der SDW-Akademie Handeloh räumt mit Unsicherheiten auf. Es gibt eine grundlegende Orientierung über die aktuelle Rechtslage – als Grundlage für eigenes Handeln und für eine korrekte Anleitung von Mitarbeitern. Das Seminar vermittelt den allgemein immer als “trocken” empfundenen Rechtsstoff ausgesprochen kurzweilig und anwendungsorientiert. Weitere Infos und Anmeldung in der Landesgeschäftsstelle. Unser Wald 4 I 2011
Niedersachsen
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Gerhard Fokuhl und Lothar Küneke verstorben SDW Niedersachsen trauert um zwei langjährige Mitstreiter Der Lehrer, Umweltschützer und Schriftsteller Gerhard Fokuhl verstarb am 6. Mai im Alter von 76 Jahren. Gerhard Fokuhl war seit 1974 Mitglied des SDW-KV Friesland. Er kam seinerzeit zur SDW, weil die SDW Niedersachsen die von ihm begründete Bürgeraktion „Rettet den Upjever Forst“ dabei unterstützte, zwei km2 Wald vor der Rodung für eine 2. Startund Landebahn des bestehenden NATO-Flugplatzes zu bewahren. Ab 1993 wurde Gerhard Fokuhl örtlicher Be-
Lothar Küneke
Gerhard Fokuhl
auftragter der SDW für die Verbändebeteiligung und füllte dieses Amt bis Ende 2009 engagiert aus. Am 27. Mai verstarb der Lehrer und Schulwaldbegründer Lothar Küneke im Alter von 83 Jahren. Lothar Küneke war seit
1957 Mitglied im SDW-KV Soltau-Fallingbostel. Schon gleich zu Beginn seiner Mitgliedschaft legte er an seiner Schule mit Schülern einen Schulwald an, für den sogar ein Teil der Pflanzen in einem eigenen Pflanzgarten selber gezogen wurden. Anlässlich seiner Goldenen Hochzeit überreichte Lothar Küneke eine größere Spende, aus der waldpädagogisches Material angeschafft wurde und schon seit einigen Jahren Baumpflanzungen zum Tag des Baumes bezahlt werden können. Die SDW Niedersachsen wird das Andenken dieser beiden engagierten Männer in Ehren halten.
Auf den Spuren von Leonardo da Vinci
Foto: Löb
Gewusst wie – Brückenbau nach da Vinci
Pfingstfahrt der Waldjugend Niedersachsen Inspiriert durch die Da Vinci-Ausstellung des Lüneburger Salzmuseums richtete die Waldjugend Niedersachsen über Pfingsten in der Lüneburger Heide ein dreitägiges Wanderfahrtenspiel aus. Spielidee war, dass der „König von Lopau“ die brillantesten Köpfe zu einer Olympiade unter dem Motto „Technicus, Magicus und der lange Weg zum Fortschritt“ aufrief, damit auch den rückständigen Provinzen des Königreichs die Segnungen des Fortschritts zu teil würden. Der Einladung folgten rund 50 junge Waldläuferinnen und Waldläufer im Alter von 9-17 Jahren. Ausgerüstet mit Karte und Kompass mussten die Kinder und Jugendlichen zahlreiche Stationen anlaufen. Je nach Unser Wald 4 I 2011
Alter und Ehrgeiz der Gruppenmitglieder waren Tagesstrecken zwischen 20 und 40 km zu bewältigen. An den Stationen galt es die unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen. Beispielsweise fanden die Teilnehmer in der Nähe der Schwindequelle PVC-Röhren und Gartenschläuche vor, aus denen sie eine funktionstüchtige ArchimedesSchraube konstruierten. An einer anderen Station sollte die Lopau überquert werden – hier war die von Da Vinci ersonnene Brückenkonstruktion aus Baumstämmen nachzubauen. An einem Teich im Marxener Paradies galt es, mit einem kurzen Seil den Durchmesser des Gewässers zu ermitteln. Nur wer den Satz des Pythagoras kannte, konnte diese Aufgabe trocken bewältigen. An jeder Station erwarteten „königliche Patentbeamte“ die Kinder
und Jugendlichen. Nach erfolgreicher Bewältigung der Aufgaben wurden die mitgeführten „Patentbücher“ abgestempelt. Während der dreitägigen Wanderung versorgten sich die Teilnehmer übrigens weitgehend selbst. Geschlafen wurde in Schutzhütten, in Feld und Flur, und nicht selten auch in der Scheune eines freundlichen Bauern. Am Pfingstmontag trudelten die Gruppen am Nachmittag völlig erschöpft aber glücklich nach und nach im Landesheim der Waldjugend in Lopau ein. Nach einem ausgiebigen Bad im Teich und einem großen Festessen fand schließlich die Siegerehrung statt. Bis spät in die Nacht saßen die Waldläufer mit der Gitarre am Lagerfeuer, sangen und tauschten sich über die Erlebnisse der vergangenen Tage aus. Stephan Löb Kontakt SDW · Niedersachsen Johannssenstraße 10 30159 Hannover Tel.: 0511/363590 Fax: 0511/3632532 E-Mail: info@sdw-nds.de www.sdw-nds.de Landesvorsitzender: Frank Oesterhelweg MdL Geschäftsführer: Friedrich Gregorius
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Nordrhein-Westfalen
Welchen Wald braucht NRW? – Prominentenspaziergang im Siebengebirge Auf Einladung der Vorsitzenden des Kreisverbandes Bonn/Rhein-Sieg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Andrea Milz MdL, nahmen am 6. Mai rund 40 Gäste, darunter zahlreiche Politiker aus der Region, an einem Waldspaziergang durch das erste, vom Verschönerungsverein Siebengebirge ausgewiesene, „Wildnisgebiet“ in Deutschland außerhalb der Nationalparks teil, um im Anschluss auf dem Ölberg mit Fachreferenten über die Frage „Welchen Wald braucht NRW?“ zu diskutieren. Dr. Georg Verbücheln, Leiter der Abteilung Naturschutz, Landschaftspflege und Fischerei im Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) erläuterte die Waldstrategie 2050 des Landes NRW, wonach zukünftig Wälder im Staatswald in sogenannte Wildnisgebiete umgewandelt und sich selbst überlassen werden. „Ursprünglich waren 80 % des Landes
von Buche bedeckt. Heute sind es nur noch 4 %. Aus Achtung vor der Schöpfung haben wir Buchenwälder mit Bäumen älter als 120 Jahre im
Bertram Welz, unterstrich, dass die Waldbesitzer bisher wirksam und zukunftsfähig unter Beachtung aller gemeinnützigen, betriebswirtschaftlichen und ökologischen Aspekte die Wälder bewirtschaftet und solche Wälder geschaffen hätten, die heute der Naturschutz nun stilllegen möchte. „Wer Vielfalt im Wald will, der soll den Waldbesitzer vielfältig wirtschaften lassen. Ordnungsrecht und pauschale Vorgaben für Flächenstilllegungen im Wald führen nicht automatisch zu mehr Vielfalt Foto: M. Magunia im Wald“, so das Fazit von Welz. Staatswald als Wildnisgebiete vorgeschlagen. Dies macht gerade einmal In der anschließenden Diskussions2 % der Waldfläche aus“, so Verbü- runde wurden die unterschiedlichen cheln. NRW wolle zukünftig den Wald Auffassungen unter den SDW-Mitglieneu ordnen, geplant sei danach 70 % dern erkennbar. „Durch Vorfälle wie reiner Wirtschaftswald, 25 % natur- in Fukushima wird sichtbar, dass man naher Wald und 5 % Wildnisgebiete. alle bisherigen Entscheidungen in der Umwelt- und Energiepolitik einer Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Überprüfung unterziehen muss“, so Sieg im Waldbauernverband NRW, Andrea Milz. SDW Bonn / Rhein-Sieg
Hammerhof mit neuer Dauerausstellung Die zotteligen Wisente sind die wahren Stars in Warburg-Scherfede. Während die Urviecher in den weitläufigen Wisentgehegen im Hammerbachtal friedlich grasen, können die Besucher im Waldinformationszentrum jetzt die Unterschiede von Bison und Wisent anhand der neuen Tierpräparate fast hautnah erfahren. Bisher war dort der 3 jährige WisentStier „Eggewichtel“ das Fotomotiv im Hammerhof. Jetzt gesellt sich ein 2,5 jähriger Amerikanischer Bison Stier und ein 3 Monate altes Wisentkalb in der Dauerausstellung hinzu - ermöglicht durch die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald NRW. Ergänzend können die Besucher anhand eines 15.000 Jahre alten Schädels eines SDW-Landesverbandsnachrichten
Foto: M. Wagemann
Gemeinsam für den Wisent (v.l.): Ernst Heinrich Uber (Leiter RFA Hochstift), Marie-Luise Fasse (SDW-Landesvorsitzende) und Rainer Glunz (Leiter Wisentgehege Hardehausen). Steppenwisents Vergleiche zu den heutigen Wildrindern stellen.Der ausgestellte amerikanische Wisent graste zu seinen Lebzeiten auf Kor-
bacher Wiesen. Schüler der Präparatorenschule in Bochum gingen mit Schere, Skalpell und Pinzette dem Zottel zu Leibe und bauten den KörUnser Wald 4 I 2011
Nordrhein-Westfalen
per des Bisons detailgetreu nach um ihn lebensecht zu präparieren. Nur wer ein Wisent kennt kann es auch schützen – so die Divise der Schutzgemeinschaft, die sich zusammen mit dem Regionalforstamt Hochstift für die Nachzucht von Wisenten stark macht. Mit der Unterzeichnung des Vertrages zwischen dem Nationalpark Bialowieza, der SDW und dem
Landesbetrieb / Regionalforstamt Hochstift im Jahr 2006 wurde ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der Wisente getan. „Ein großer Impuls ging weiter vom internationalen Wisentkongress 2008 am Hammerhof aus“ so der Leiter des Regionalforstamtes Ernst Heinrich Uber. Ziel der Kooperation ist es, die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Polen
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(Univ. Warschau und Nationalpark Bialowieza) weiter zu intensivieren und das Regionalforstamt Hochstift mit seinem Waldinformationszentrum Hammerhof als Regionalzentrum West – zuständig für die Bundesländer NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland – zu etablieren.
Martin Wagemann
Kirchhellen hilft Höhlenbrütern Mitte Februar trafen sich 15 Mitglieder der Waldjugend, um die Nistkästen im Wald zwischen Brinkmannsfeld und Rothebusch zu säubern. Diese Maßnahme war erforderlich, um den Höhlenbrütern ein sauberes zu Hause zu bieten. Der Kot und das alte Nistmaterial wurden von den Kindern per Leiter und mit Mundschutz entfernt. Es herrschten zwar eisige Temperatu-
ren, jedoch fanden es Svenja und ihre Freundin Lea sehr interessant mal wieder im Wald zu sein und etwas Nützliches zu tun. „Es ist spannend zu sehen, was in den Nistkästen drin ist; wir haben schon ein kaputtes Ei gefunden und natürlich jede Menge Vogelkot.“ Damit die fleißigen Helfer nicht von der Stange (Leiter) fielen, sorgten das Ehepaar Becker für das Leibliche Wohl.
Das „Reinigungsteam“ um Markus Herber (3.v.l.) und Peter Pawliczek (1.v.r.) nach erfolgreicher Arbeit.
Die Elsbeere im Fokus Nettersheim: Über 90 Teilnehmer sind am 12. Mai der Einladung von SDW, ANW, LBWH und Forstverein in das Holzkompetenzzentrum Rheinland gefolgt, um sich vor Ort über die Elsbeere (= Baum des Jahres 2011) zu
informieren, denn einer der beiden Verbreitungsschwerpunkte in Nordrhein-Westfalen liegt im Großraum Bad Münstereifel. Zudem konnten die Veranstalter im „Internationalen Jahr der Wälder“ mit Professor
Wedig Kausch-Blecken v. Schmeling den deutschen „Elsbeeren-Papst“ als wissenschaftlichen Referenten gewinnen und auch „Lokalmatador“ Professor Wolfgang Schumacher beeindruckte die Zuhörer mit seien Ausführungen über die Vorkommen der Elsbeere in der Eifel. Die Exkursion am Nachmittag führt in den Stadtwald von Bad Münstereifel und in den Waldbesitz derer von Mallinckrodt. Jeder Teilnehmer erhielt das aktuell fertiggestellte SDW-Plakat zur Elsbeere in NRW sowie einen Elsbeeren-Sämling von der Forstgenbank. Kontakt SDW · Nordrhein-Westfalen
Veranstalter und Referenten der Elsbeerentagung (v.l.): Dr. Bertram Leder (Lehrund Versuchsforstamt Arnsberger Wald), Dr. Thorsten Mrosek (Holzkompetenzzentrum Rheinland), Horst-Karl Dengel (RFA Hocheifel - Zülpicher Börde), Jörg Matzick (Vors. Forstverein NRW), Marie-Luise Fasse (Vors. SDW-NRW), Uwe Schölmerich (Vors. ANW-NRW), Clemens Pick (Vors. SDW-Euskirchen), Prof. Wolfgang Schumacher und Prof. Wedig Kausch-Blecken v. Schmeling. Unser Wald 4 I 2011
Ripshorster Straße 306 46117 Oberhausen Telefon: 0208/883188-1 Telefax: 0208/883188-3 E-Mail: info@sdw-nrw.de www.sdw-nrw.de Landesvorsitzende: Marie-Luise Fasse Geschäftsführer: Gerhard Naendrup
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Rheinland-Pfalz
Waldjugend auf dem Umweltmarkt Haßloch In diesem Jahr fand in Haßloch bereits der 18. Umweltmarkt der Gemeinde statt. Zahlreiche Aussteller und Umweltverbände bauten ihren Stände und Pavillons in der Ortsmitte um das Rathaus der Gemeinde Haßloch auf um ihre Arbeit zu präsentieren und um interessierte Besucherinnen und Besucher zu informieren. Im Internationalen Jahr der Wälder durfte da auch die Waldjugend Haßloch nicht fehlen, die in den vergangenen Jahren bei den meisten Umweltmärkten dabei und stets gut vertreten war. Unter dem Motto „Treffpunkt Wald“ hatte der Forstzweckverband hinterm Rathaus des Großdorfs (Haßloch ist mit ca. 23.000 Einwohnern eines der größten Dörfer Deutschlands) liebevoll einen Bereich mit Hackschnitzeln, frischem Waldlaub und „Kletterstämmen“ dekoriert und mit Hordengattern eingefasst.
nen für Kinder und Jugendliche rund um den Wald. Neben den obligatorischen Fühlkästen und verschiedenen Spielestationen aus dem Aufgabenpool der Wald-Jugendspiele gab es bei der Waldjugend Infos und Prospekte der SDW zum Internationalen Jahr der Wälder. Den zumeist jungen Besuchern und deren Eltern kamen die Stundenpläne der SDW gerade recht. Auch die Postkartensätze konnten gut unters Volk gebracht werden.
Zusammen mit dem Waldkindergarten „Wurzelschnurz“ und dem Forstzweckverband bot die Waldjugend hier Spiele und Beschäftigungsstatio-
Passend zum Thema Wald gab es am Stand der Waldjugend auch erstmals Getränke aus Kräutern und Blüten des Waldes. Eisgekühltes Mineral-
wasser mit Waldmeister-, Holunderblüten- oder Pfefferminzsirup war da ganz nach dem Geschmack vieler Besucher und fand guten Anklang. Bei der heißen Witterung sorgten die alternativen Erfrischungsgetränke für willkommene Erfrischung und Abkühlung und luden zum Verweilen an unserem Infostand ein. Über allem schwebte der große Ballon mit dem Logo zum Internationalen Jahr der Wälder, der letztlich seine ganze Größe einer gehörigen Portion Luft aus dem Gebläse der benachbarten Hüpfburg verdankte. Über einen Ast in den Baum gezogen sah es aus, als hätte sich der Ballon in Baum verfangen. Ein wirklich überragender „Eyecatcher“. Alles in Allem eine gelungene Veranstaltung bei der die Waldjugend und die SDW in Haßloch standesgemäß „Flagge“ zeigten. Ralf Bischoff, Horstleiter Deutsche Waldjugend Horst „Roter Milan“ Haßloch
Von Dachboden-Gespenstern und entlaufenen Vitrinen-Bewohnern Ganz schön lebendig wird es gleich werden in der SDW Geschäftsstelle: Denn 16 Mädels und Jungs stürmen fröhlich das Haus des Waldes in Obermoschel. Erwartungsvoll sitzen sie im Stuhlkreis, warten ungeduldig auf den Startschuss. Denn heute soll endlich der Dachboden des alten Amtsgerichtsgebäudes erkundet werden. Ist es da genauso spannend
wie im Kellergewölbe, dem Gruselkabinett? Leise wie Waldläufer macht sich die Kinderschar auf den Weg in die oberen Geschosse des SDW- Hauses. Die erste Tür, ein uraltes Schild, „Registratur“ steht darauf- sehr seltsam! Unendlich langsam drückt Melanie die Klinke, ein schauriges Knarren, staubiger Geruch, die ersten Spinnweben wehen entgegen- ein erschrockenes Zurückweichen! „Huchwas war das?“ Aufgerissene Kinderaugen, leichtes Grinsen- die Neugier siegt! Was war das hinter der Tür? Zwei Kugel- Gespenster! Furchtlose Mädels und Jungs wollen es selbst entdecken und lüften bald so manches Geheimnis… „Stöbern, entdecken und forschen“ lautet das Motto. Einmal im Monat
SDW-Landesverbandsnachrichten
öffnet die Geschäftsstelle der SDW in Rheinland-Pfalz für Kinder aus Obermoschel und der näheren Umgebung ihre Pforten. Gemeinsam mit den Jubirefs Holger und Melanie ging es seit März schon drei Mal auf Entdeckungstour in und um das Haus des Waldes. Räumlichkeiten wurden erkundet, aus der Vitrine entlaufene Tiere wieder eingefangen und geheimnisvollen Waldläufer- Spuren gefolgt. Außerdem ist der Frühling auf frischer Tat ertappt worden, ein Feuer wurde im Hinterhof entfacht und leckere Glutfladen sind gebacken worden. Was wohl das nächste Mal wieder auf dem Programm steht? Jedenfalls wollen alle wieder mit dabei sein. Melanie Christmann-Koch (Jubiref)
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Rheinland-Pfalz
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„... natürlich – Kultur im Soon“ Mitten im Naturpark Soonwald liegt das Walderlebniszentrum RheinlandPfalz. Ein idealer Veranstaltungsort, um die Symbiose zwischen Natur und Kultur zu erleben und damit auch für die Veranstaltung „ … natürlich – Kultur im Soon“. Natur, Musik und Kunst trafen am 29. Mai 2011 zusammen und dokumentieren die notwendige Symbiose zwischen Mensch und Natur. In diesem Jahr entführte das Soonwaldorchester seine Zuhörer mit Musikstücken, die alle dem Thema Natur und Wald gewidmet waren in nahe und ferne Landschaften und das Künstlerpaar Kubach & Kropp präsentierte „klingende“ Steinskulpturen. Treffen Mensch und Natur
nachhaltig aufeinander, bringt sich die SDW-RLP natürlich gerne aktiv mit ein - an diesem sonnigen Tag im Soonwald mit ihrem „SDW – Baum“. Symbolisch fügen sich Kinder in den Lebensraum Baum ein und schauen aus Kucklöchern aus der Sicht des Baumes auf die Welt. Offensichtlich mit einer Menge Spaß!
SDW-Anhänger neu aufgelegt Vor rund 15 Jahren konzipiert Rainer Skischally, SDW – Urgestein in RLP, seinen SDW – Anhänger. Ausgestattet mit Präparaten und einer Menge Anschauungsmaterialien zum Thema Wald wurde der Anhänger seitdem
im Waldjugendheim Dasburg genutzt. Auf Grund einer Nachfrage der Bodelschwingh Schule Meisenheim wurde der Anhänger nach Obermoschel gebracht und in der Geschäftsstelle neu aufgelegt. Neben den be-
währten Präparaten enthält der Anhänger nun auch viele Aufgaben und Rätsel rund um den Wald, die sich in der Vergangenheit schon bei den Wald-Jugendspielen bewährten. Seine Feuertaufe bestand der Anhänger bei der initiierenden Aktion der Bodelschwingh Schule Meisenheim erfolgreich; insbesondere die neu integrierten Wald-Jugendspiel-Elemente belebten den Tag der Kinder! Bei Bedarf kann der Anhänger bei der SDW –RLP angefordert werden. Andreas Grauer (GF SDW – RLP)
Kontakt SDW · Rheinland-Pfalz Richard-Müller-Straße 11 67823 Obermoschel/Pfalz Tel.: 06362/9932-00 Fax: 06362/564448 E-Mail: sdw@sdw-rlp.de www.sdw-rlp.de Landesvorsitzender: Winfried Werner, Landrat Geschäftsführer: Andreas Grauer Unser Wald 4 I 2011
SDW-Landesverbandsnachrichten
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Sachsen
Stiftung Wald für Sachsen feiert ihr 15-jähriges Bestehen Festveranstaltung am 08. Juni 2011 im „Erweiterten Oberholz“ in Großpösna Auf der Grundlage einer in den Jahren 1995 – 1996 im öffentlichen Rahmen umfassend geführten forstpolitischen Diskussion zur Erhöhung des Waldanteils in Sachsen wurde die privatrechtliche und gemeinnützige Stiftung Wald für Sachsen im Sommer 1996 gegründet. Die damaligen Akteure und Stifter waren, die SDW Sachsen e.V., PrimaKlima weltweit e.V., der Sächsische Waldbesitzerverband e.V. und die Landesbank Sachsen -Girozentrale. Hauptziel der Stiftung ist es, gemeinsam mit den verschiedensten Partnern Waldmehrungsprojekte in Sachsen zu entwickeln und umzusetzen. Damit leistet die Stiftung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Verbesserung der Lebensqualität besonders in waldarmen Regionen von Sachsen. Nach 15 Jahren erfolgreicher intensiver Arbeit kann die Stiftung auf beachtliche Ergebnisse verweisen. Gemeinsam mit Partnern aus Landwirtschaftsbetrieben, Kommunen, Verbänden und Privatpersonen wurden in dieser Zeit 123 Waldmehrungsprojekte mit einer Gesamt-fläche von 828 ha realisiert, umgerechnet sind das etwa 1.400 Fußballfelder mit 3,5 Mio. Bäumen. Hierzu wurden 4,8 Mio. € Fördermittel der
Abb.2 SDW-Landesverbandsnachrichten
Abb.1 öffentlichen Hand eingesetzt und von der Stiftung zusätzlich 820.000 € an Spenden geworben. Mehr als 110 Pflanzaktionen mit Kindern und Jugendlichen, mit Bürgern verschiedener Regionen, Mitarbeitern von Unternehmen, Mitgliedern von Verbänden, Vereinen und Kirchgemeinden wurden in dieser Zeit durchgeführt und damit die Öffentlichkeit für die Notwendigkeit der Waldmehrung sensibilisiert und zur Mitarbeit gewonnen. Viele Bäume in den von der Stiftung mit Partnern neu angelegten Mischwaldbeständen sind zwar noch klein
und bedürfen der intensiven Pflege, aber die in den ersten Jahren der Stiftung in der Leipziger Region z. B. in Großpösna, Engelsdorf, Miltitz, Rötha, oder im Osterzgebirge angelegten neuen Waldbestände laden die Waldbesucher bereits heute zur Wanderung im kühlen Schatten ein. Im Beisein des Sächsischen Staatsministers für Umwelt und Landwirtschaft, Frank Kupfer, fand am Mittwoch, dem 8. Juni 2011, gemeinsam mit Partnern, Spendern und Sponsoren sowie vielen Mitstreitern der Stiftung das 15- jährige Jubiläum, unmittelbar neben dem in den Jahren 1996 – 2001 realisierten Waldmehrungsprojekt Großpösna statt. Ein Fachbeitrag zum Thema „Baumartenwahl unter Berücksichtigung des Klimawandels“, gehalten von Herrn Prof. habil. Andreas Roloff (TU Dresden), Jagdhornbläserklang, ein zünftiger Imbiss und die Pflanzung einer Elsbeere - Baum des Jahres 2011 – (Abb. 1) rundeten diese Veranstaltung ab. Auf einer Exkursion durch das angrenzende, bisher größte kommunale Waldmehrungsgebiet können sich die Teilnehmer von der hervorragenden Entwicklung dieser insgesamt 61 ha großen Waldfläche am Rande des Störmthaler Sees überzeugen (Abb. 2). Unser Wald 4 I 2011
Sachsen
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Sommerzeit – Urlaub – Hitzefrei … aber nicht für die „Waldbrandwächter“ Der Sommer war in Sachsen noch lange nicht in Sicht, da dominierte ungewöhnliche Trockenheit den Witterungsverlauf und auch das forstliche Handeln. In den letzten Jahren bereitet dieses Phänomen zunehmend Schwierigkeiten bei der Planung und Realisierung der Frühjahrsaufforstungen. Dabei sind nicht nur die Erstaufforstungen, sondern auch die Voranbauten und Unterbauten im Wald betroffen. Parallelschauplatz ist zudem die Überwachung der Waldflächen hinsichtlich Brandgefährdung. Bereits seit März häufen sich die Tage mit Waldbrandgefährdung, mussten Waldbrandwarnstufen ausgerufen werden. Die bevorstehenden Sommerferien und zahlreichen Freizeitaktivitäten im Wald geben Anlass, auf dieses spezielle Thema und die entsprechenden Verhaltensregeln hinzuweisen. Detaillierte Informationen und aktuelle Waldbrandgefährdungen können für jede Region Sachsens im Internet unter www.sachsenforst.de abgerufen werden.
Was bedeuten die „Waldbrandwarnstufen“? = die aktuelle witterungs- und vegetationsentwicklungsabhängige Waldbrandgefährdung 0 sehr gering 1 gering 2 mittel 3 hoch 4 sehr hoch Die Waldbrandwarnstufen beschreiben die aktuelle potenzielle Waldbrandgefahr. Zur Regionalisierung der örtlichen Waldbrandgefahr werden so genannte Vorhersageregionen durch die Forstbehörden ausgewiesen. Für jede dieser Regionen werden Waldbrandwarnstufen ermittelt. Die regionalisierte Ermittlung und Bekanntgabe der Waldbrandwarnstufen Unser Wald 4 I 2011
für den Freistaat Sachsen erfolgt im Rahmen des hoheitlichen Waldbrandwarndienstes des DWD. Die Berechnung wird täglich für den aktuellen Tag und für drei Folgetage anhand aktueller Wetter- und Prognosedaten durchgeführt. Die ausgelösten Waldbrandwarnstufen sind bis zur nächsten Bekanntgabe durch den DWD gültig.
Wie werden die Waldgebiete überwacht? In der besonders waldbrandgefährdeten Zeit vom 15.Februar bis zum 15.Oktober werden die besonders gefährdeten Waldgebiete innerhalb der nordsächsischen Landkreise Görlitz, Bautzen, Meißen und Nordsachsen ab ausgewiesener Waldbrandwarnstufe 1 durch die unteren Forstbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte im Rahmen der hoheitlichen Tätigkeit überwacht. Die Überwachung erfolgt durch ein kameragestütztes Automatisches Waldbrandfrüherkennungssystem (AWFS). Im kleineren Umfang werden zudem noch Feuerwachtürme mit Beobachtern besetzt. Rauchmeldungen der in Sachsen insgesamt 17 installierten Kameras werden an vier Überwachungszentralen übertragen, dort von speziell ausgebildeten Forstwirten bearbeitet und bei Verdacht auf Rauchentwicklung in Folge eines Waldbrandes an die Leitstellen Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz (BRK) weitergegeben. Darüber hinaus können bei besonderen Gefahrenlagen zusätzlich Überwachungshubschrauber in den am stärksten waldbrandgefährdeten Gebieten eingesetzt werden. Bei Erkennen eines Entstehungsbrandes übernimmt der Hubschrauber die Erstlöschung bis zum Eintreffen der Feuerwehr.
gegebenen Waldbrandwarnstufen ganzjährig verboten. Das Rauchen, Grillen, Zünden von Lagerfeuern oder die Inbetriebnahme von Skylaternen sind im Wald generell untersagt (§15 SächsWaldG). Offene Feuer dürfen nach § 15 SächsWaldG ebenso nicht am Wald (bis 100 Meter Abstand) entzündet werden. Ausnahmen können von den zuständigen unteren Forstbehörden genehmigt werden. Darüber hinaus ist es seit dem 01.10.2009 im Freistaat Sachsen verboten, Himmelslaternen, welche auch als Skylaternen, Kong-Ming-Laternen, Wunschlaternen oder Himmelsfackeln bezeichnet werden, aufsteigen zu lassen. Das Befahren nichtöffentlicher Waldwege mit Motorfahrzeugen ist ganzjährig nach § 11 SächsWaldG untersagt. Die Zufahrtswege zu den Waldgebieten sind generell nicht mit Fahrzeugen zu blockieren. Besondere Verhaltensregeln bei Waldbrandwarnstufe 3 und 4: Bei hoher und sehr hoher Waldbrandgefahr wird empfohlen, diese Waldgebiete zur eigenen Sicherheit zu meiden. Zumindest sollten die Hauptwege nicht verlassen werden. Im Brandfall ist umgehend die Leitstelle der Feuerwehr (Telefon 112) zu infor(Quelle: SB Sachsenforst) mieren.
Kontakt SDW · Sachsen Floßplatz 13 · 04107 Leipzig Tel.: 0341/3090814 Fax: 0341/3090888 E-Mail: sdw-sachsen@gmx.de
Wie verhalte ich mich im Wald?
Landesvorsitzender: Dr. Eberhard Lippmann
Generell gilt im Wald: Offenes Feuer im Wald ist unabhängig von den aus-
Geschäftsführer: Olaf Kroggel
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Sachsen-Anhalt
20 Jahre Waldpädagogik im Jugendwaldheim Spitzberg Am 21.März 2011, dem Auftakttag zum Internationalen Jahr der Wälder, lud das Jugendwaldheim Spitzberg zu seinem 20 jährigen Bestehen ein. Eine Vielzahl von Gästen waren der Einladung gefolgt und wurden mit kleinen Begrüßungsgeschenken am Eingang empfangen. Die an jedem Platz vorliegende Tagesordnung versprach einen interessanten und abwechslungsreichen Tag. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit zünftigen Jagdsignalen durch die Anhaltiner Jagdhornbläser Dessau. Durch die Veranstaltung führte der zuständige Forstamtsleiter Detlef Radtke. Er eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Ansprache und begrüßte die Gäste, die im Anschluss einige Begrüßungsworte hielten. Der Ortsbürgermeister von Rodleben, Herr Frank Rumpf, überbrachte herzliche Glückwünsche und drückte seine Freude darüber aus, dass das Jugendwaldheim Spitzberg als eines der 5 Jugendwaldheime Sachsen- Anhalts in der Gemarkung Rodleben liegt. Der Ehrenvorsitzende der SDW Sachsen-Anhalts, Herr Braun, hob die engagierte Arbeit des Spitzbergteams hervor und bestätigte allen Mitarbeitern eine hohe pädagogische Arbeit. Weitere Grußworte folgten von den Betriebsleitern des Landeszentrums Wald, Herrn Specht und des Forstbetriebes Anhalt, Herrn Uschmann. Im Anschluss an diese Grußworte umriss die Leiterin des Jugendwaldheimes, Frau Matthias, in ihrem Vortrag die Geschichte und den Werdegang des Objektes Spitzberg. Sie beschränkte sich in ihren Ausführungen nicht nur auf die 20 zurückliegenden Jahre Jugendwaldheimbetrieb, sondern holte etwas weiter aus. So konnte sie noch eine originale Einladung von der Eröffnung eines Müttergenesungsheimes auf dem Spitzberg vom 21.September 1926 vorlegen. Bis zur SDW-Landesverbandsnachrichten
Pflanzung einer rotblühenden Rosskastanie (Aesculus carnea) durch (v.l.) Herrn Specht (Leiter Landeszentrum Wald), Herrn Uschmann (Leiter Forstbetrieb Anhalt), Herrn Braun (Ehrenvorsitzender der SDW Sachsen- Anhalt) Herrn Genth (Mitarbeiter des Jugendwaldheimes Spitzberg) und Herrn Radtke (Leiter Betreuungsforstamt Nedlitz) Gründung des Jugendwaldheimes führte sie einige weitere zeitliche Etappen auf, wie zum Beispiel die Nutzung als Erholungs- und Schulungsheim der SPD- nahen Arbeiterschaft oder die Durchführung von Kinderferienlagern gemeinsam mit polnischen Pfadfindern oder in der Wendezeit mit Kindern aus den alten Bundesländern. Eine Vielzahl von Fotos über bauliche Veränderungen von 1984 bis zur heutigen Zeit belegten die ständig positive Entwicklung. Auch in der Wendezeit war kein Stillstand angesagt, sondern nach einigen Verhandlungen und Erfahrungs-
austauschen mit den alten Bundesländern stand der Eröffnung des Jugendwaldheimes nichts mehr im Wege. Das Jugendwaldheim ist seitdem ein viel gefragter erlebnisreicher Lernort in der Natur, bei dem die Freude, die Selbsterfahrung, die Teamarbeit und das Übernehmen von Verantwortung im Vordergrund stehen. Das Angebotsspektrum hat sich besonders in den letzten Jahren sehr erweitert. So werden Waldjugendspiele, Walderlebnispfadführungen mit Kindertagesstätten und Grundschulen und Aktionen zum Projekt Waldfuchs im verstärkten Maße durchgeführt. Die Nutzung Unser Wald 4 I 2011
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des im Jahre 2003 eröffneten Walderlebnispfades, der sich im Umkreis des Jugendwaldheimes befindet, ist ein idealer Anlaufpunkt für derartige Veranstaltungen. Die Leiterin bedankte sich im Anschluss an ihre Ausführungen bei allen Wegbegleitern, die in den zurückliegenden Jahren aktiv und mit viel persönlichem Engagement dazu beigetragen haben, dass dieses Objekt zu einem beliebten Anziehungspunkt besonders für Kinder und Jugendliche geworden ist. Es seien hier einige genannt: die Beschäftigten und ehemaligen Mitarbeiter des Jugendwaldheimes, die Mitarbeiter des Betreuungsforstamtes Nedlitz und des Forstbetriebes Anhalt und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Ein Dankeschön ging auch an die Lehrer der vielen Schulen, die in den letzten Jahren das Jugendwaldheim genutzt haben und ständig einen guten Kontakt aufrecht hielten. Einige weitere interessante Vorträge, wie die Vorstellung der weltweiten Aktion „Internationales Jahr der Wälder“ durch den Leiter des Hauses des Waldes Herrn Heinzel und Vorträge über die Erfahrungen bei einem Jugendwaldeinsatz durch den stellvertretenden Direktor der Sekundarschule Schkopau, Herrn Baum, rundeten die Veranstaltung ab. Im Anschluss an seine Ausführungen überreichte er der Jugendwalheimleiterin einen kleinen Film, den Schüler über ihren Einsatz im JWH Spitzberg angefertigt hatten. Der Revierleiter des Revieres Hoher Fläming, Herr Toren Reis, berichtete über die abwechslungsreichen Arbeiten, die die Jugendlichen mit viel Eifer und Freude in seinem Revier durchführten. Vor der Mittagspause wurde die Veranstaltung durch ein lustiges Programm der Kindergartenkinder der Kindertagesstätte „Buratino“ Meinsdorf aufgelockert. Die Leiterin der Kindertagesstätte Frau Schulze, bedankte sich für die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Jugendwaldheim. Unser Wald 4 I 2011
Bau eines Hochsitzes durch die Klasse 9b der Sekundarschule „An der Biethe“ Roßlau
Einen sehr interessanten und fachlich kompetenten Vortrag hielt der Wolfsbeauftragte Herr Puffer aus dem Bundesforstbetrieb nördliches Sachsen-Anhalt über die Rückkehr des Wolfes nach Sachsen-Anhalt in Altengrabow.
Einen schönen Abschluss fand diese Veranstaltung in einem gemeinsamen Kaffeetrinken bei dem alle Gäste ihre Zufriedenheit, Dank und Zuversicht für viele weitere erfolgreiche Jahre des Bestehens des Jugendwaldheimes ausdrückten.
Das frühlingshafte Wetter lockte nun alle Gäste zur Pflanzung einer rotblühenden Rosskastanie zu Ehren des 20-jährigen Jubiläums in den Garten des Jugendwaldheimes Spitzberg.
A.Matthias Leiterin Jugendwaldheim
Im Anschluss bot das Jugendwaldheim drei verschiedene Aktionen an, die wahlweise von den Gästen genutzt werden konnten. Man hatte die Wahl zwischen einem Rundgang auf dem 2,3 km langen Walderlebnispfad, einer Führung durch das Objekt sowie einer praktischen Vorführung. Beim dritten Angebot wurde am Beispiel des Hochsitzbaus inklusive Schälen der dafür erforderlichen Stangen von Schülern der Klasse 9b der Sekundarschule „An der Biethe“ Rosslau ein Jugendwaldeinsatz dargestellt.
Kontakt SDW · Sachsen-Anhalt Maxim-Gorki Straße 13 39108 Magdeburg Tel.: 0391/6628372 Fax: 0391/6628374 E-Mail: sdw-sa@t-online.de Ehrenvorsitzender: Wolfgang Braun Landesvorsitzender: Ralf Geisthardt MdL Geschäftsführerin: Sabine Sonnenberg
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Schleswig-Holstein
Podiumsdiskussion mit Politikern des Landes Zu einem „Waldgespräch“ eingeladen hatte der Landesverband, um über derzeit aktuelle Themen wie die
Bedeutung des Mottos des Internationalen Jahr des Waldes 2011 „Waldkulturerbe“ für Schleswig-Holstein zu
Von links: Pierre Gilgenast (stellvertr. SDW-Landesvorsitzender), Günther Hildebrand (FDP), Sandra Redmann (SPD), Hartmut Hamerich (CDU), Dr. Christel Happach-Kasan (MdB, SDW-Landesvorsitzende), Flemming Meyer (SSW), Marlies Fritzen (Bündnis 90, Die Grünen)
Neue Anschrift des Landesverbandes Ab sofort befindet sich die Geschäftsstelle unseres Landesverbandes in der Dorfstraße 13 24241 Reesdorf Tel.: 04322/508479 E-Mail: info@sdw-sh.de
diskutieren. Weitere Themen der Podiumsdiskussion waren in diesem Zusammenhang ob das 1996 beschlossene Ziel 12% Waldanteil für Schleswig-Holstein erreicht werden kann, sowie die Zukunft der Gemeinwohlleistungen unseres Waldes. Unter erfrischend kompetenter Leitung des stellvertretenden Landesvorsitzenden, Pierre Gilgenast stellten sich anschließend die Politiker aller Parteien den Fragen der über 60 Teilnehmer und der gemeinsamen Diskussion.
PEFC Auditing 2004 wurde der regionale Waldbericht der PEFC-Arbeitsgruppe SchleswigHolstein von der Zertifizierungsstelle anerkannt. Die Landesforsten sowie zahlreiche private Waldbetriebe sind seither nach den Kriterien von PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zertifiziert. In jedem Jahr werden Waldgebiete ausgewählt, in denen ein unabhängiger Gutachter die Einhaltung der Kriterien der Zertifizierung überprüft. In diesem Jahr gehörte der Schierenwald im Kreis Steinfurt zu den ausgewählten Waldgebieten. Revierförster Jörg Hanekopf führte den Gutachter durch den von ihm betreuten Wald und stand Rede und Antwort. Der 820 Hektar große Schierenwald ist teilweise Vogelschutzgebiet und wird als FFH-Gebiet vorgeschlagen. Die konsequente Markierung der Rückegassen, die Maßnahmen zum Waldumbau erhielten hohe Anerkennung durch den Zertifizierer. Besondere Aufmerksamkeit schenkte er den Stümpfen der in diesem Winter gefällten Bäume. SDW-Landesverbandsnachrichten
Dr. Christel Happach-Kasan (MdB, SDW-Landesvorsitzende), 2. von rechts beim PEFC-Auditing. Neben der schonenden Waldbewirtschaftung wird auch die Einhaltung der Vorschriften zum Arbeitsschutz bei der Zertifizierung berücksichtigt.
Ziel ist es, die Anzahl der Unfälle bei Baumfällarbeiten weiter zu senken. Dr. Christel Happach-Kasan
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Mitgliederversammlung des Landesverbandes Die Mitgliederversammlung des Landesverbandes fand am 20. Mai 2011 im landschaftlich einmalig gelegenen Evangelischen Jugendfreizeitheim am Brahmsee statt. Mit der interessanten Führung durch den „Wald-AhaPfad“ des Waldheimes wurde die Versammlung eingeleitet, ab 15.30 Uhr ging es zur Tagesordnung über. Die Vorsitzende Dr. Christel HappachKasan begrüßte zahlreiche Gäste, unter ihnen MdL Carsten-Peter Brodersen (FDP), Ministerialrat Johann Böhling MLUR und den stellvertretenden Landrat des Kreises RD-Eck, Reimer Tank sowie die Delegierten aus den Kreisverbänden. Ihren Jahresrückblick verband die Vorsitzende mit einem Dank an die Vorstandsmitglieder und Arbeitskreisleiter, sowie insbesondere die Deutsche Waldjugend und die Mitglieder in den Kreisverbänden. Insbesondere würdigte sie die Arbeit der scheidenden Geschäftsführerin Frauke Schramm, die dieses Amt seit 2001 ausgeübt hat und sich die Anerkennung aller erworben hat. Sie bleibt der SDW als Schatzmeisterin verbunden. In seiner letzten Sitzung hatte der Vorstand Frau Ann-Kathrin Jacobs das Amt der Geschäftsführerin übertragen, die sich der Versammlung vorstellte. Die Waldjugendspiele der Kreisverbände, der Tag des Waldes, der in diesem Jahr der Eröffnung des Jahres der Wälder der Unesco gewidmet war, der Tag des Baumes, das Werben um den Erhalt der Gemeinwohlleistungen für die Waldpädagogik sowie der Kampf gegen die Kastanienminiermotte bleiben Schwerpunktthemen der SDW. Die Schutzgemeinschaft verfolgt weiterhin das Ziel, den Waldanteil in Schleswig-Holstein auf 12% anzuheben. Der Vorsitzende der Deutschen Waldjugend, Frank Walter, berichtete von den umfangreichen Aktivitäten des Jugendverbandes. Der Brandschaden im Waldjugendzentrum im Hüttener Forst hat den Jugendverband vor erhebliche Probleme gestellt. Unser Wald 4 I 2011
V.l. Hans-Albrecht Hewicker, Claus Ratjen, Ann-Kathrin Jacobs, Frank Walter, Dr. Christel Happach-Kasan, Hans Jacobs, Frauke Schramm, Jörg Fister Unter der Leitung des Vorsitzenden des Kreisverbandes RendsburgEckernförde wurde für die folgenden vier Jahre der neue Vorstand gewählt: • Dr. Christel Happach-Kasan MdB, Vorsitzende; • Hans-Albrecht Hewicker, erster stellvertretender Vorsitzender; • Claus Ratjen, zweiter stellvertretender Vorsitzender; • Frauke Schramm, Schatzmeisterin; • Pierre Gilgenast, Beisitzer. Bestätigt wurden Ann-Kathrin Jacobs als neue Geschäftsführerin, Frank Walter als neuer Landesleiter der deutschen Waldjugend S-H, Jörg Fister als Leiter des Arbeitskreises Waldpädagogik, Britta Gelhaar für den Arbeitskreis Wald- und Naturkindergärten, Hans Jacobs für den Arbeitskreis Landespflege, Alf Jark für den Arbeitskreis Projekte. Zum Abschluss stellte Gudrun Perschke-Mallach ihr waldpädagogisches Konzept „Waldmobil“ in einem Lichtbildervor-
trag vor. Ein entsprechendes Modell „fährt“ in anderen Bundesländern bereits sehr erfolgreich. Ihre waldpädagogische Arbeit wird von zahlreichen Grundschulen nachgefragt. Ann-Kathrin Jacobs
Kontakt SDW · Schleswig-Holstein Dorfstraße 13 24241 Reesdorf Tel.: 04322/508479 E-Mail: info@sdw-sh.de www.sdw-sh.de Landesvorsitzende: Dr. Christel Happach-Kasan MdB Geschäftsführerin: Ann-Kathrin Jacobs
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Thüringen
Mitgliederversammlung 2011 Zur Mitgliederversammlung hatte der Landesverband seine Mitglieder für den 14. Mai 2011 in das Tagungszentrum der S-Finanzgruppe in Erfurt eingeladen. Herr Wierlacher, Landesvorsitzender der SDW Thüringen, eröffnete die Versammlung und begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste. Herr Gebhardt, stellvertretender Abteilungsleiter „Forsten und Naturschutz“ des TMLFUN überbrachte als Vertreter des Ministeriums die Grußworte von Herrn Minister Jürgen Reinholz. Er hob die sehr gute Zusammenarbeit der SDW Thüringen mit den Thüringer Forstämtern bei den Wald-Jugendspielen hervor und brachte den Wunsch des Ministers zum Ausdruck die Zusammenarbeit zwischen SDW und TMLFUN zu erweitern. Herr Dr. Zimmer als Vertreter des Thüringer Landesverbandes der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine überbrachte die Grußworte der Ministerpräsidentin Frau Christine Lieberknecht und dankt in ihrem Namen für die gute Zusammenarbeit beider Vereine. Er hob den Erfolg der Wald-Jugendspiele und deren Bedeutung für die Waldpädagogik besonders hervor. Auch für die Zukunft sollten die Wald-Jugendspiele dazu beitragen der Naturentfremdung von Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken. Den Jahresbericht 2010 trug Herr Wierlacher vor und gab anschließend einen Ausblick auf die zukünftigen Arbeitsfel-
der des Geschäftsführenden Vorstandes. Über den Stellenplan 2010 berichtete die Landesgeschäftsführerin Frau Luhn und erläuterte die Schwerpunkte im Haushaltsplan 2010 und 2011. Im Bericht der Kassenprüfung bescheinigte Herr Schenk, in seiner Tätigkeit als Kassenprüfer des Landesverbandes, der Geschäftsstelle in Seebach eine ordentliche und akkurate Buchführung und empfahl die Entlastung des Vorstandes. Nach den Berichten der Vorsitzenden der vier Untergliederungen, und konstruktiven Wortmeldungen dazu, wurde der Vorstand durch die Mitglieder einstimmig entlastet.
Herr Wierlacher dankte im Namen des gesamten Vorstandes für das entgegengebrachte Vertrauen und erläuterte daran anknüpfend die Notwendigkeit der Satzungsänderung. Neben der Aktualisierung der Aufgaben des Verbandes für die Durchführung von vielfältigeren Projekten wurden geforderte Änderungen eingearbeitet. Daraufhin kam es zu einer intensiven und konstruktiven Disskussion, auch mit kritischen Wortmeldungen, zur neu zu fassenden Satzung. In der anschließenden Abstimmung wurde die neue Satzung in der vorgelegten Fassung von den Mitgliedern angenommen. Für ihre langjährige Mitgliedschaft oder ihre aktive Arbeit im Landesverband wurden 20 Mitglieder vom Geschäftsführenden Vorstand ausgezeichnet. Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hielt Herr Ingolf Profft, Mitarbeiter im Referat Ökologischer Waldbau – Sachgebiet Klimaschutz und Klimafolgen – der Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei Gotha, einen Vortrag über „Aktuelle Trends bei der Verwendung des Holzes aus Thüringer Wäldern aus Sicht des Klimaschutzes“ der von den Mitgliedern und Gästen sehr interessiert verfolgt wurde.
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Thüringen
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Übergabe von Holzbänken Im „Internationalen Jahr der Wälder 2011“ soll der Wald als faszinierender Naturraum und lebendiger Wirtschaftszweig wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen gerückt werden. Der Landesverband und der Ortsverband Suhl der SDW Thüringen sowie die Stadt Suhl beteiligten sich wie viele andere Städte und Gemeinden in Thüringen an Aktionen im „Jahr der Wälder“, um den Wald wieder stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken und die Wertschätzung für ihn zu steigern. Am 14. Juni wurden 3 massive Holzbänke mit Kernbotschaften zum Wald im Suhler Stadtzentrum aufgestellt. Sie sollen Besucher zum Verweilen einladen und Denkanstösse vermitteln, dass der Rohstoff Holz eine hohe ökonomische und ökologische Bedeutung besitzt.
Aktionen 17.05.2011 – Kneippfest zum 190. Geburtstag von Sebastian Kneipp in Bad Berka Auf Anfrage des Bad Berkaer KneippVereins unterstützte unser Landesverband gern das Kneippfest um, neben den vielfältigen Angeboten vor Ort, den Kindern der Kindergärten und Grundschulen aus Bad Berka und Umgebung auf spielerische Art und Weise die Bäume des heimischen Waldes näherzubringen. Neben dem Quizrad, wo es um das Erkennen der Bäume anhand der Blätter und Früchte geht, konnten die Schüler der Grundschulen ihr Können beim Baumpuzzle unter Beweis stellen
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22.05.2011 – Wanderung am „Internationalen Tag der biologischen Vielfalt“ in Neustadt/Harz Für den 22. Mai luden die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht und der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Jürgen Reinholz
und Werratal kamen zu dem von dem Schullandheimleiter Rüdiger Faupel initiierten Umwelttag. Viele alte und neue Partner in Sachen Umwelt und Naturschutz boten den Schülern einen abwechslungsreichen und informativen Tag außerhalb der Schule. „Es ist zu einer schönen Tradition geworden an dem Umwelttag einen von der SDW Thüringen gespendeten „Baum des Jahres“, mit den Kindern zu pflanzen“ erzählt Martin Haberkorn, Vorsitzender des Kreisverbandes Unstrut-Hainich der SDW Thüringen als er mit den Schülern der GS Katharinenberg eine Elsbeere in die Erde setzte. Kontakt
wanderfreudige Naturliebhaber zu einer Wanderung durch die artenreichen Wälder des noch jungen Naturparks Südharz ein. Am Rastplatz an der Talsperre Neustadt/Harz war unser Landesverband mit einem Informationsstand vertreten.
SDW · Thüringen
07.05.2011 – 12. Umwelttag im Schullandheim Waldschlösschen in Mühlhausen 1400 Mädchen und Jungen aus 17 Schulen rund um Hainich, Eichsfeld
Landesvorsitzender: Matthias Wierlacher
Lindenhof 3 99998 Weinbergen/OT Seebach Tel.: 03601/427040 Fax: 03601/402903 E-Mail: info@sdw-thueringen.de www.sdw-thueringen.de
Geschäftsführerin: Birgit Luhn
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Geschenke für Naturliebhaber
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