4. Ausgabe Juli/August 2012
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Unser Wald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Papier | Deutscher Waldp채dagogikpreis Unser Wald 4 I 2012
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Inhalt
Editorial 3 Papier
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Der Ursprung des Papiers Verantwortungsbewusst und nachhaltig – Papierproduktion bei UPM Ein Tag ohne Papier Papierloses Büro Wie rettet man historische Bücher? Papier – mal anders verwendet
4 6 9 11 13 15
Holzhandel 16 Auf den Spuren des Verbrechens
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SDW – Projekt
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Richtfest WÄLDERHAUS
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Deutscher Waldpädagogikpreis
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„draußenzeit“ gewinnt deutschen Waldpädagogikpreis 18
Natur – Gefahren Foto: H. Boekhoff/pixelio.de
In Europa wird seit dem 13. Jahrhundert Pappe verwendet.
Impressum Herausgeber: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 0228/9459830, Internet: www.sdw.de, E-Mail: unser-wald@sdw.de Im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V. Chefredakteurin: Sabine Krömer-Butz, Bonn Kontakt: 0228/9459835, E-Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de Redaktion: Lothar Gössinger, München; Julia Hoffmann, Bonn; Christoph Rullmann, Bonn Anschrift der Redaktion: Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn Telefon: 0228/9459830, Telefax: 0228/9459833 Geschäftsführer: Jens Stengert, Bonn Konten: Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 031 019 797, BLZ 370 501 98 Gesamtherstellung: LAMBERTZ+SCHEER GbR, Von-Hünefeld-Str. 1a, 50829 Köln Telefon: 0221/16998232, Fax: 0221/16998233 Internet: www.lambertzscheer.de, E-Mail: info@lambertzscheer.de Erscheinungsweise: zweimonatlich Bezugspreis: Jahresabonnement 17,50 € einschl. Versandkosten und 7 % MwSt. Einzelheft: Preis 3,00 € Fotos: Für die Fotos in den Landesverbandsnachrichten sind die jeweiligen Landesverbände verantwortlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial übernehmen Verlag und Redaktion keine Verantwortung: Die Redaktion behält sich Kürzungen und Überarbeitungen, insbesondere bei Leserbriefen, vor. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Die von den Autoren vertretenen Meinungen sind nicht in jedem F alle mit den Ansichten des Herausgebers oder der Redaktion identisch.
Inhalt
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Borreliose auch in Ihrer Nähe?
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Aktion Leser werben Leser
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Bücher & Co.
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Baum des Jahres
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Lärchen bieten mehr als nur Holz
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SDW
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Zukunftswerkstatt von SDW und DWJ
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Die Fichte
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Umweltnachrichten
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SDW-Verbandsnachrichten
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Bundesverband 32 Deutsche Waldjugend 34 Baden-Württemberg 36 Bayern 38 Berlin 40 Brandenburg 42 Hamburg 44 Hessen 46 Mecklenburg-Vorpommern 48 Niedersachsen 50 Nordrhein-Westfalen 52 Rheinland-Pfalz 54 Sachsen 56 Sachsen-Anhalt 58 Schleswig-Holstein 60 Thüringen 62
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Editorial
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Liebe Leserinnen und Leser,
Sabine Krömer-Butz
Als wir uns in der Redaktion das Thema „Papier“ als Schwerpunktthema ausgesucht haben, begann gleich die Diskussion, welche Akzente wir setzen wollen. Eine Zahl hat uns gleich zu Beginn schockiert. Die Deutschen verbrauchen im Durchschnitt jedes Jahr 235 kg Papier und liegen damit deutlich über dem EU-Schnitt von 179 kg. 1950 lag der Verbrauch in Deutschland noch bei 32 kg. Wie kommt es, dass wir so maßlos mit dem Papier umgehen? Ein Grund liegt sicherlich in der Informationsflut, der wir heute ausgesetzt sind. Aber sicherlich verschwenden wir auch oft Papier völlig unüberlegt. Julia Hoffmann hat sich dem Versuch gestellt, einen Tag ohne Papier auszukommen. Bis auf eine Ausnahme hat sie es geschafft, welche – können Sie auf Seite 9 nachlesen.
raum entdeckt haben. Mit dem Preisgeld von 5.000 Euro kann das Projekt an mehreren Orten gleichzeitig angeboten werden. In dieser Ausgabe haben wir Ihnen das überarbeitete Bauminfoblatt zur Fichte abgedruckt. In der Druckversion ist es mit einem DIN A2-Poster zu erhalten und bietet gerade für Schulen eine ideale Info für Schüler. Es ist genauso wie die Sammelmappe mit 26 Bäumen in unserem Shop im Internet zu bestellen. Herzlichst
Sabine Krömer-Butz
In der historischen Betrachtung wird deutlich, welche wichtige Funktion das Papier zur Weitergabe von Kulturen gespielt hat. Nach einem Blick in die Herstellung können Sie den Spezialisten bei der Restaurierung des Kölner Stadtarchivs über die Schulter schauen. Seit drei Jahren vergibt die SDW den Deutschen Waldpädagogikpreis, um neue zukunftsweisende Projekte zu fördern. In diesem Jahr hat uns das Projekt „Brachlandnutzung in Städten“ von „draußenzeit“ am stärksten beeindruckt. Damit gelingt es den Initiatoren, Kinder zu erreichen, die bisher die Natur noch nicht als Spiel-
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Editorial
Foto: Bergee und Meer/pixelio.de
Für die schriftliche Überlieferung unerlässlich – Papier.
Der Ursprung des Papiers Sandra Butz Was wären wir ohne das Papier? Worauf hätte Kolumbus seinen Rechenschaftsbericht an den Schatzmeister des spanischen Königshofes nach der Entdeckung Amerikas schreiben können, wie hätten Gesetzestexte, Poesie oder Proklamationen unter das Volk kommen sollen und woraus bestünden unsere Geldscheine?
Das Papier war immer ein Begleiter wichtiger Umbrüche, es begleitete die Menschen durch Krieg und Frieden. Papier ist heutzutage nicht nur eines der wichtigsten Kommunikationsmittel, es dient auch etlichen anderen Einsatzzwecken, von der Serviette bis zum Toilettenpapier, von Plakaten bis zu Einkaufstaschen. Die Geschichte des Papiers in den letzten 1.900 Jahren ist eine Erfolgsgeschichte, die unser Leben nachhaltig verändert hat und uns auch in der Zukunft prägen wird. Ein kurzer Abriss der Geschichte des einflussreichsten Schreibmaterials, das die Menschen je erfunden haben. Papier
Schon lange vor der Erfindung des Papiers behalfen sich die Menschen mit anderen Materialien, um wichtige Ereignisse festzuhalten. Die ältesten von Menschen überlieferten Dokumente sind Ritzzeichnungen auf Steinen oder Knochen, sowie 15.000 Jahre alte Felsmalereien. Über Jahrtausende war Stein das unangefochtene Trägermaterial zu Überlieferung von Gesetzen, Malereien oder anderen Informationen, schon allein aufgrund seiner Beständigkeit. Später wurden auch Metall-, Wachs,- Holzund Tontafeln beschrieben. Für die alten Ägypter war seit dem 3. Jahrtausend v. Chr. Papyrus der wichtigste Trägerstoff, den sie aus dem heimischen Schilfgras fertigten. Bis ins Mittelalter war dann das Pergament, hergestellt aus dünn gegerbter Kälber- oder Ziegenhaut, ein wichtiges Schreibmaterial; die Herstellung war allerdings sehr aufwändig und dementsprechend teuer. Es waren schließlich die Chinesen, die im fernen Os-
ten neue Möglichkeiten für ein nutzbares Schreibmaterial erfanden. Sie benutzen Fasern von Maulbeerbast, Bambus, Chinagras, Hanf oder Reste alter Gewebe, die sie zuerst in einem Bottich zerstampften und dann die Masse mit Wasser vermengten. Der gewonnene Brei wurde mit Bambussieben sorgsam abgeschöpft – es entstand Papier. Die Erfindung des Papiers wird dem chinesischen Minister Tsái Lun zugeschrieben, der 105 n. Chr. als erster das heuUnser Wald 4 I 2012
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te bekannte Verfahren der Papierherstellung beschrieb. Lange Zeit blieb die Innovation der Chinesen für den Rest der Welt ein Geheimnis; erst 751 n. Chr. erlangten die Araber über chinesische Kriegsgefangene Kenntnis von dem neuen Trägerstoff, aus dem in China um 650 n. Chr. sogar schon Papiergeld hergestellt wurde.
Es sollte jedoch noch bis 1144 dauern, bis das Wissen um die Herstellung von Papier durch die Mauren (Araber) über die iberische Halbinsel nach Europa gelangte. Von dort aus gelang es den europäischen Papiermachern schon nach kurzer Zeit, den Arbeitsprozess durch die Einführung unbekannter Innovationen zu verbessern: Durch wasserbetriebene Papiermühlen beispielsweise wurde der Zerkleinerungsvorgang der Materialien mechanisiert und löste die bei weitem anstrengendere Handarbeit ab. Die erste Papiermühle Europas steht in Valencia; die erste deutsche Papiermühle wurde 1390 von Ulman Stromer unter dem Namen „Gleismühl“ vor den Toren Nürnbergs errichtet. Die älteste erhaltene Handschrift Deutschlands stammt aus dem Jahr 1246, wurde auf italienischem Papier geschrieben und ist ein Registrierbuch des Domdechanten Albert Behaim zu Passau.
Foto: Dieter Schütz/pixelio.de
Schriftzeichen in Gold sind noch nach Jahrtausenden zu lesen.
1445 erfand der Mainzer Johannes zu Gutenberg die Buchdruckkunst, mit deren Hilfe nun viel schneller und billiger größere Mengen von Texten abgedruckt werden konnten als zuvor. Das System trug entscheidend zur Alphabetisierung bei, da Texte nun wesentlich mehr Menschen zugänglich gemacht werden konnten. Das Papier vervielfältigte das Wissen; die Schriftlichkeit breitete sich in immer weitere Bereiche wie Kultur, Wirtschaft, Recht und Verwaltung aus. Der Siegeszug des Papiers hatte begonnen. Foto: s.media/pixelio.de
Ende des 16. Jahrhunderts produzierten in Deutschland bereits 190 Papiermühlen das neue Schreibmaterial, das das Denken revolutionierte und den Erfindergeist belebte. Weltliteratur wie „Don Quichote“ entstand, das Musikrepertoire erweiterte sich durch die viel schnelleren Vervielfältigungen der Noten vom einfachen Volkslied über den Choral bis zum komplizierten Orgelwerk und mit der „Relation“ erschien 1605 in Straßburg die erste Zeitung. Durch zahlreiche Innovationen wie die Idee des Recycling (Dr. Justus Claproth 1774), neue Maschinen oder die Erfindung der Bleiche durch den französischen Chemiker Louis Berthollet, verbesserten sich Herstellung, Qualität und Verwendung in riesigen Schritten.
Der amerikanische Bürgerkrieg gehörte wohl zu den
ersten welthistorischen Ereignissen, die auf Papierfotos festgehalten wurden und mit Beginn des 20. Jahrhunderts findet Papier auch als Verpackung und Hygieneartikel seine Verwendung. In den USA wurde 1857 das erste Toilettenpapier produziert – jedes Blatt bedruckt mit dem Namen des stolzen Erfinders Joseph Cayetty. Die erste Papiermilchtüte wird hergestellt, der erste Kaffeefilter erfunden, das erste Comic-Heft gedruckt. Weitere Innovationen ermöglichen eine verbesserte Papierherstellung. 1974 werden weltweit 8,5 Millionen Tonnen Papier hergestellt.
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1762 führte Österrreich als erstes mitteleuropäisches Land Papiergeld ein. Heutzutage wird Papier meist aus Zellstoff oder Holzstoff hergestellt. Wiederverwertetes Papier in Form von Altpapier stellt inzwischen die wichtigste Rohstoffquelle in Europa dar.
Besonders die Industrieländer sowie Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien haben einen immens hohen Papierverbrauch, der mit der Rodung der Wälder als Rohstoffquelle auch seine Schattenseiten hat. Deutschland ist mit einem Gesamtverbrauch von rund 23 Millionen Tonnen einer der größten Papierkonsumenten weltweit. Jeder Deutsche verbraucht durchschnittlich 242 Kilogramm Papier pro Jahr (2010). Zum Vergleich: 1950 lag der jährliche Papierverbrauch noch bei 32 Kilogramm pro Person.
Autorin Sandra Butz ist freie Mitarbeiterin der Redaktion; E-Mail: unser-wald@sdw.de
Papier
Foto: UPM
Papierollen werden in einer automatischen Verpackungsanlage für den Transport verpackt.
Verantwortungsbewusst und nachhaltig – Papierproduktion bei UPM Ingrid Dietrich Das Prinzip der Papierherstellung hat sich in zwei Jahrtausenden kaum verändert. Fasern werden in Wasser aufgeschwemmt, danach wird die Suspension entwässert, wobei die Fasern ein zusammenhängendes Vlies bilden.
Hauptrohstoffe für die Papierherstellung sind Fasern in Form von Holzstoff, Zellstoff oder Altpapierstoff. Außerdem werden Wasser, Füllstoffe und einige Zusatzstoffe benötigt. Der Einsatz frischer Holzfasern ist für den Papierkreislauf unverzichtbar. Bei jedem Recyclingdurchgang verlieren die Papierfasern an Festigkeit und werden kürzer und brüchiger, bis sie sich schließlich für die Papiererzeugung nicht mehr eignen. Bei der Papierherstellung verwendet man Rundholz mit geringem Durchmesser, das bei Durchforstungen und Endhieben anfällt. Darüber hinaus werden auch die in Sägewerken anfallenden Nebenprodukte, beispielsweise Hackschnitzel, als Papierrohstoff genutzt. Die Papierindustrie verarbeitet hauptsächlich Nadelhölzer wie Fichte und Kiefer sowie Laubhölzer wie Birke und schnell wachsendes Eukalyptusholz.
Der Papierherstellungsprozess Der erste Schritt in
der Papierherstellung ist die Stoffaufbereitung, bei der Holz zerfasert wird. Es gibt zwei Hauptmethoden der Stoffaufbereitung: den mechanischen (Holzstoff) und den chemischen (Zellstoff) Aufschluss. Papier, das zu 100 % aus Zellstoff besteht, wird als holzfrei bezeichnet.
Papier
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Papier
Recyclingfasern aus Altpapier sind ein ausgezeichneter und wirtschaftlicher Rohstoff, besonders für Zeitungspapier. Vor der Wiederverwertung muss das Altpapier von der Druckfarbe befreit werden – diesen Prozessschritt bezeichnet man als „Deinking“ (engl.: Ink = Tinte). Dies ist ein komplexes Verfahren, das die Auflösung des Altpapiers in Wasser, mehrere Reinigungsschritte, das eigentliche Deinking und oft eine abschließende Bleiche umfasst. Damit das Papier die gewünschten Eigenschaften bekommt, müssen der Fasermischung bestimmte Zusatzstoffe beigefügt werden. Mineralische Füllstoffe wie Kaolin, Talkum und Kalziumkarbonat machen das Papier glatter und aufnahmefähiger für die Druckfarbe. Eine Papiermaschine ist eine extrem komplexe technische Anlage, deren Hauptaufgabe es ist, der aufgetragenen Fasersuspension durch Filtern, Pressen und Trocknen Wasser zu entziehen. Anfangs besteht die Fasersuspension zu 99 % aus Wasser und nur zu 1 % aus Fasern und Füllstoffen. Nach der Trocknung liegt der Wassergehalt des Papiers je nach Sorte bei drei bis acht Prozent. Das Rohpapier wird durch anschließende Oberflächenbehandlung präzise auf seinen Verwendungszweck abgestimmt. Durch Streichen bekommt das Papier beispielsweise eine hellere, glattere und geschlossenere Oberfläche. Durch die Satinierung auf einem Superkalander
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Aus welchen Ländern und wie viel importieren wir? Deutschland ist vor den USA das größte Importland der Welt für Papier, Karton und Pappe. Es werden knapp 11 Mio. Tonnen importiert. Die Waren kommen überwiegend aus Schweden mit 2,4 Mio. Tonnen und aus Finnland mit 2,1 Mio. Tonnen. An dritter Stelle der Importländer steht Österreich mit etwa 1 Mio. Tonnen. kann dem Papier eine matte, seidenmatte oder glänzende Oberfläche verliehen werden. Zum Schluss wird das Papier in Rollen oder Bogen geschnitten und für die Lagerung und den Versand verpackt.
Papier wird sämtlichen Aspekten der Nachhaltigkeit gerecht Verantwortungsbewusstsein und grund-
legendes Verständnis für die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressource Holz ist für UPM nicht nur bei der Papierherstellung selbstverständlich. Ein möglichst geschlossener Produktkreislauf ist unabdingbare Voraussetzung für ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften. Innerhalb der Forstindustrie hat sich UPM durch seine Pioniertätigkeit als „The Biofore Company“ einen Namen gemacht. Der Begriff „Biofore“ fasst die Wörter „Bio“ und „Forest“ (engl. für Wald) zusammen. Er steht aber nicht
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Papier
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Papier
eines Produktes hinweg. UPM bietet seinen Kunden eine große Auswahl an Produkten, die mit dem EU-Umweltlabel ausgezeichnet sind. Wir sind der größte Produzent von Kopierpapieren und grafischen Papieren, die das EUUmweltzeichen tragen. Dem Käufer von Papier garantiert das EU-Umweltzeichen, dass die Rohstoffe des Produktes in verantwortungsbewusster Weise beschafft wurden und dass die im Herstellungsprozess eingesetzten Chemikalien, der Energieverbrauch, die herstellungsbedingten Emissionen sowie die Abfallbehandlung den strengen Umweltvorgaben gerecht werden. Heute werden für die Papierherstellung modernste Techniken angewendet, um die Umweltbelastungen in jeder Phase des Prozesses – von den Rohstoffen bis zum Recycling – auf ein Minimum zu begrenzen und einen nachhaltigen Ressourceneinsatz zu gewährleisten.
Foto: UPM
Papierrollen werden mit Sortenetikett und Strichcode versehen. nur für „Forest“, sondern auch für „Forefront“ (engl. eine Vorreiterrolle einnehmen) und natürlich für Nachhaltigkeit. Biofore verbindet die langjährige Tradition der Industrie mit der Zukunft. Papier ist ein Produkt, das sämtlichen Aspekten der Nachhaltigkeit gerecht wird. Es ist erneuerbar, recyclingfähig und wiederverwendbar.
Wiederverwertbarkeit von Papier Bei UPM ist es das
Ziel, dass die Produkte über ihre gesamte Lebensdauer hinweg den Anforderungen einer nachhaltigen Entwicklung gerecht werden. Das aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellte Produkt Papier erfüllt diese Anforderungen mit einer gewissen Selbstverständlichkeit, da es zu 100 % recyclingfähig ist. Die Papierfasern können vier- bis sechsmal recycelt werden, danach werden sie in Form von Bioenergie weiter verwendet. Im Bereich der Druckpapiere ist UPM der weltweit größte Nutzer von Altpapier. Papier ist nur nachhaltig, wenn der Rohstoff Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. UPM verfügt über Chain-of-Custody-Systeme, die nach PEFC und FSC zertifiziert sind und einen lückenlosen Herkunftsnachweis vom Wald über das Werk bis hin zum Endprodukt ermöglichen.
Expertise während des gesamten Produktlebenszyklus Während sich die FSC- und PEFC-Zertifikate auf
die Forstwirtschaft und die Herkunft des Rohstoffs Holz beziehen, konzentriert sich das EU-Umweltzeichen auf die wichtigsten Elemente über die gesamte Lebensdauer
Papier
Welche Rohstoffe werden für die Papierherstellung benötigt? Der mengenmäßig wichtigste Rohstoff der deutschen Papierindustrie ist mit rund 16 Mio. Tonnen das Altpapier. Die Altpapiereinsatzquote liegt bei 71 %. 1,3 Mio. Tonnen Holzstoff und 4,6 Mio. Tonnen Zellstoff werden für die Papierproduktion verwendet. Der Holzverbrauch zur Erzeugung von Holzstoff und Zellstoff liegt bei fast 11 Mio. Festmeter. Das Holz stammt aus Durchforstungen oder fällt als Sägenebenprodukt an. Der größte Teil des in den deutschen Papierfabriken eingesetzten Zellstoffs kommt aus dem Ausland. Rund 3,6 Mio. Tonnen Papierzellstoff wurden nach Deutschland importiert. Es handelt sich dabei überwiegend um Sulfatzellstoff, dessen importierte Menge sich auf 3,4 Mio. Tonnen beläuft. Mit 2,3 Mio. Tonnen wird überwiegend Kurzfaserzellstoff importiert. Hauptlieferant hierfür ist Brasilien. Die Menge importierten Langfaserzellstoffs liegt bei 1,3 Mio. Tonnen, die zum größten Teil aus Schweden kommen.
Autorin Ingrid Dietrich ist Communications Manager bei UPM, E-Mail: ingrid.dietrich@upm.com
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Foto: W. Stein
Ohne Wald heißt auch ohne Papier. Ein Beitrag aus dem „Ohne ihn …“-Fotowettbewerb.
Ein Tag ohne Papier Julia Hoffmann Als das Thema dieser Ausgabe von Unser Wald „Papier“ klar war, kam auch direkt die Idee für einen Selbstversuch. Einen Tag ohne Papier. Okay, einen Nobelpreis gibt es dafür sicher nicht, aber es wird trotzdem spannend, mal ganz bewusst darauf zu achten, wo uns Papier im täglichen Leben eigentlich so begegnet. Der ein oder andere wird bereits aufhorchen: so ganz ohne Papier? Wirklich? Jein, eine Ausnahme wird es dankenswerterweise geben: das Klopapier.
Für viele ist die morgendliche Lektüre der Zeitung beim ersten Kaffee eine langgehegte Tradition. Je nach Kaffeezubereitung hat man allein beim Frühstück bereits zweimal Papier in der Hand gehabt, die Zeitung und den Kaffeefilter. Hier Alternativen zu finden, ist in der heutigen Zeit kein Problem mehr und für mich sowieso Alltag. Zeitung lese ich online und Kaffee gibt es aus der Presskanne. Unser Wald 4 I 2012
Der Weg zum Büro offenbart die nächsten Papierkontakte. Die Abfahrtzeiten von Bus und Bahn werden zwar mittlerweile auf großen Leuchttafeln angekündigt, aber in den Schaukästen an der Haltestelle hängen feinsäuberlich die Pläne der einzelnen Linien, sowie ein Gesamtnetzplan mit einem Überblick über alle Bahn- und Buslinien. In der Straßenbahn geht es weiter. Die Tickets, die man beim Fahrer oder am Automaten kaufen kann sind ebenso aus Papier, wie viele Schüler-, Monats- oder Studententickets.
Im Büro angekommen erwartet mich wohl die größte Herausforderung, mein Schreibtisch. Viel liegt nicht drauf, aber das meiste eben doch aus Papier. Die Schreibtischunterlage, Notizzettel, Visitenkarten, die Ablage und der Kalender. Also gut, alles weg für heute. Die dringenden Sachen aus der Ablage habe ich in weiser Voraussicht bereits gestern erledigt. Notizzettel und Kalender lassen sich dank Outlook-Funktionen auch ganz gut verschmerzen. Am schwersten fällt es mir persönlich, meine Schreibtischunterlage für heute im Schrank verschwinden zu lassen. Es ist eben einfach praktisch, während eines Telefonats mal eben eine Information, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse aufzuschreiben. Okay, auch das ist am Computer möglich, aber erheblich schwieriger, mit nur einer Hand. Immerhin ist die zweite ja am Telefonhörer. Papier
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nikations- und Informationsmethoden wie Internet und E-Mail ist die Arbeit im Büro ohne Papier ganz gut machbar. Der Schreibtisch wirkt so ganz ohne Unterlagen aber doch schon sehr kahl und trist.
Einkaufen ist das nächste Stichwort: Milch gibt es
Foto: J. Hoffmann
Ein Blick in die heimische Küche offenbart, wie selbstverständlich wir Papier nutzen. Damit habe ich also meine erste echte persönliche Herausforderung gefunden.
Den Kollegen gebe ich Bescheid, dass heute mein Selbstversuch „papierloser Tag“ startet. Alle E-Mails und Artikel bekomme ich also in elektronischer Form. Das ist zwar sowieso überwiegend der Fall, das ein oder andere wird aber eben doch auch mal ausgedruckt und weitergegeben, wenn es abgeheftet werden soll. Alles in elektronischer Form zu bekommen, hat aber auch zwei wesentliche Vorteile. Zum einen spart man das Papier für den Ausdruck, zum anderen landen die Mails gar nicht erst in der Ablage. Einige Dinge werden so auf jeden Fall schneller bearbeitet. Die Bearbeitung von Texten am Bildschirm ist für mich kein Problem. Bereits während des Studiums habe ich mich wohl oder übel daran gewöhnt. Das waren irgendwann so viele Publikationen, die da zu lesen waren, das hätte die Kopierkarte glatt gesprengt, und meinen studentischen Geldbeutel noch dazu. Und am Ende des Studiums wäre es ja doch nur in der Tonne gelandet. So ganz ohne Papier geht die Arbeit am Schreibtisch dann aber eben doch nicht. Rechnungen werden zum Großteil noch in Papierform geschickt, die SOKO Wald-Anmeldungen kommen meist per Fax und die Terminbestätigungen gehen als Brief an die Schulen. Dank moderner KommuWie hoch ist der Papierverbrauch in Deutschland? Der Verbrauch von Papier ist etwa 20 Millionen Tonnen hoch, das ergibt einen Pro-Kopf-Verbrauch für Deutschland von etwa 235 kg Papier pro Jahr. Das ist deutlich mehr als der EU-Durchschnitt von 179 kg. Beispiele unseres Überkonsums sind die Coffee to go Becher, die Mengen von unadressierten Werbeflyern oder die sieben Milliarden Papier-Küchenrollen, die durch Schwammtücher leicht zu ersetzen wären.
Papier
dann heute mal wieder in Glasflaschen und nicht im Tetra Pak. Ähnliches gilt für den Orangensaft. Auch das alles kein echtes Problem, erschwert das Einkaufen aber erheblich, wenn es kein Auto gibt, das auf dem Parkplatz vor der Tür steht. Nur wie erkläre ich der Verkäuferin beim Bäcker, dass ich das Brot bitte nicht in der Papiertüte haben möchte? Ah, hier hilft ein kleiner Trick: geschnittenes Brot kaufen. In einem Haushalt ohne Brotschneidemaschine sowieso von Vorteil und im Laden wird es dann in einer Plastiktüte verpackt. Naja, damit habe ich zwar die Regeln meines Versuchs nicht gebrochen, aber Plastik ist natürlich nicht die umweltschonendere Variante. Weiter geht es zur Kasse. Nein, den Kassenzettel möchte ich nicht, danke. Der Zettel wird dann dennoch ausgedruckt und landet postwendend im Mülleimer. Zum Einpacken liegen ebenfalls Papiertüten bereit, die ich nicht in Anspruch nehme. Und auch die Plastiktüten bleiben links liegen. Immerhin gibt es ja mittlerweile SOKO Wald-Stofftaschen. Natürlich gibt es noch viel mehr Berührungspunkte mit Papier. Einige kann man vermeiden, an anderen kommt man gar nicht vorbei. Zu Hause verschönert die Papiertapete die Wände, beim Einkauf sind wir umringt von Papieretiketten auf Produkten und Werbeplakaten im Supermarkt. Wer nicht nur mit Münzen oder Karte bezahlen möchte, kommt um Papiergeldscheine nicht herum. Groß im Trend sind derzeit Coffee-To-Go-Becher. Zwar bieten immer mehr Geschäfte auch wiederverwendbare Plastikalternativen an, das Gros der Becher in Bäckereien und Cafés sind aber Pappbecher. Allergiker trifft es dieser Tage besonders hart. Es ist Frühjahr und somit Pollenzeit. Wer hierauf reagiert, hat einen Papierbegleiter derzeit immer bei sich: das Taschentuch.
Alternativen gibt es ohne Zweifel für viele der genannten Produkte. Nicht immer ist die Anwendung so einfach und bequem wie die Papiervariante, aber wer bewusst Papier einsparen möchte, findet durchaus Möglichkeiten. Bei elektronischen Medien besteht natürlich immer die Gefahr von Stromausfall oder Defekt. Dann stellt sich die Kommunikation und Informationsbeschaffung als schwierig dar und man merkt, wie schnell man von diesen Geräten abhängig werden kann. Das Fazit des Selbstversuchs „papierloser Tag“, ein interessantes Experiment mit teils doch recht erstaunlichen Ergebnissen. Man schaut bewusst hin und merkt dabei, wie selbstverständlich Papier und dessen tägliche Nutzung für uns heute ist. Autorin Julia Hoffmann ist Projektkoordinatorin beim Bundesverband der SDW; E-Mail: julia.hoffmann@sdw.de
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Foto: J. Hoffmann
Der Wegfall von Papier verändert auch den Arbeitsplatz.
Papierloses Büro Julia Hoffmann Angesichts des hohen Papierverbrauches der Deutschen und der Ankündigung am Beginn des Computerzeitalters, dass bald ein papierlose Büros normal sein würde, sind wir der Frage nachgegangen, wo wir auf unserem Weg zum papierlosen Büro stehen.
Wer kennt es nicht, Rechnungen, Verträge und Informationsschreiben warten zu Hause darauf endlich in den dafür vorgesehenen Ordner abgeheftet zu werden. Und auch auf dem Schreibtisch im Büro häufen sich die Unterlagen im Ablagefach. Dringendes liegt ganz oben und bleibt nicht lange dort, anderes, weniger wichtiges landet weiter unten, wird dann aber nach Bearbeitung auch abgeheftet. Und dann gibt es da noch die „Ladenhüter“, interessante Infos, die man sicher mal gebrauchen kann, die aber thematisch einfach in keinen Ordner passen und daher im Ablagefach verweilen.
So oder so ähnlich mögen die Szenarien ausgesehen haben, in denen findige Menschen die Idee vom „papierlosen Büro“ entwickelten. Mittels elektronischer Hilfsmittel soll der komplette Arbeitsalltag in Büros gänzlich ohne Papier auskommen. Trotz enormer Entwicklungen dieser Hilfsmittel sieht die Realität noch heute anders aus und das komplett papierlose Büro wird mittlerweile als Illusion abgetan. Die Vorteile eines papierlosen, oder wenigstens papierreduzierten Büros werden im Umweltschutz und in erheblicher Zeit- und Kosteneinsparung gesehen. Die Umsetzung scheitert jedoch meistens. Eine genaue Verrechnung, ob der Versand einer Email mit dem PC, auf Grund von Stromverbrauch und Herstellung nötiger technischer Geräte wirklich so viel umweltschonender ist, als der Versand eines Briefes, kann dabei nicht eindeutig geklärt werden. Oftmals ist es Gewohnheit, die uns dazu bringt Dinge auf Papier auszudrucken. Einen Text auf dem Unser Wald 4 I 2012
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teil. Laut einer von Lexmark Deutschland veröffentlichen Studie von 2010 druckt jeder Mitarbeiter in Deutschland im Durchschnitt 31 Seiten pro Tag. Die Zahl der unnötigen Ausdrucke stieg laut der Studie seit dem Jahr 2007 von sechs auf rund sieben Seiten pro Mitarbeiter pro Tag. Gemeinsam mit den Italienern führen die Deutschen die Liste an, was die Ausdrucke pro Tag und Mitarbeiter betrifft. Häufig sehen die Befragten allerdings die Schuld nicht bei sich, sondern sind der Meinung, dass die Kollegen zu viel und unnötige Dinge ausdrucken.
Das gänzlich papierlose Büro wird es also wohl tat-
Foto: Paulwip/pixelio.de
Sieht so die Zukunft aus? Papier zu lesen und zu bearbeiten fällt vielen leichter als direkt am Bildschirm. Obwohl dann mit der Einarbeitung der Änderungen in den Text sogar ein Arbeitsschritt mehr entsteht, als wenn man diese direkt am Bildschirm vorgenommen hätte. Wie in vielen Bereichen wird sich allerdings auch hier über kurz oder lang ein Wandel vollziehen, da die Textbearbeitung am Bildschirm immer ausgereifter wird und die Bearbeitung somit erleichtert.
Ähnliche Wandlungen vollziehen sich nach und nach in allen Bereichen unserer Arbeitswelt. Internet und Email haben die Kommunikation vereinfacht und beschleunigt. Mit Sicherheit ein Vorteil des papierlosen Büros. Ähnlich wie interne Netzwerke, die es Mitarbeitern ermöglichen von jedem PC im Büro auf ein Dokument zuzugreifen und es zu bearbeiten. Somit ist es nicht mehr nötig eine Kopie für jeden Mitarbeiter zu erstellen, an der jeder individuell arbeitet. Alle greifen auf ein elektronisches Dokument zu und können ihre Änderungen einpflegen und die der anderen direkt sehen. Diese sogenannten Intranets sind längst Alltag in großen und kleinen Büros. Besonders für kleinere Unternehmen ist die digitalisierte Datenspeicherung auf Grund von befürchteten Serverabstürzen oder Stromausfällen jedoch nicht ganz ohne Bedenken zu machen. Diese Bedenken sind nicht ganz unberechtigt. Stürzt der Server ab, so steht erst einmal alles still. Der Verlust wichtiger Daten kann allerdings durch eine doppelte Sicherung verhindert werden. Ein Verfahren, dass auch für privat Personen zu empfehlen ist, um nicht im Fall eines PC-Defekts alle Daten zu verlieren. Neuere Lösungen, mit Datenspeicherung im Internet, so genanntes Cloud-Computing, bieten hier noch weiter reichende Möglichkeiten, die in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Zwar dienen sie nicht der Papiereinsparung, aber die Datenspeicherung wird so unabhängig von Ort und Gerät. Mit all diesen Möglichkeiten sollte man meinen, dass zwar nicht das komplett papierlose Büro, aber doch immerhin das mit wesentlich weniger Papierverbrauch Realität werden kann. Studien zeigen allerdings das GegenPapier
sächlich nie geben. Nicht zuletzt, weil viele offizielle Dokumente, wie Verträge, oft mit Unterschrift und als Papieroriginal vorliegen müssen. Doch schon kleine Hinweise und Veränderungen können dazu führen, den Papierverbrauch zumindest zu verringern. So findet man unter Emails heute häufig den Hinweis, mit Blick auf den Umweltschutz nur wirklich notwendige Emails auszudrucken. Der WWF hat das ganze sogar noch ein Stück weiter getrieben und ein kostenloses Programm entwickelt, welches es ermöglicht PDF-Dateien zu erstellen, die nicht mehr gedruckt werden können. Dies war bisher nur mit teuren Kaufprogrammen möglich. Nun kann jeder diesen kleinen Beitrag zum Papiersparen leisten. Dieses .WWFDateiformat soll das unnötige Ausdrucken stoppen und so zum bewussten Umgang mit Papier führen. Weitere Möglichkeiten Papier einzusparen sind spezielle Druckeinstellungen, wie beidseitiger Druck, oder wenn möglich der verkleinerte Druck mehrerer Seiten auf einem Blatt.
Die Idee vom papierlosen Büro wird heutzutage in
großen Unternehmen weiter gesponnen. Mit Hilfe umfassender Softwarelösungen sollen ganze Produktionen papierlos werden. Tablet-PCs, wie beispielsweise das iPad werden hier als sogenannte Produktionsmappen verwendet. Sämtliche Informationen zur Herstellung eines Produkts, wie technische Zeichnungen und Berechnungen werden entsprechenden, teilweise in dreidimensionalen Grafiken gespeichert. Je nach Produktionsschritt soll dann die entsprechende Oberfläche aufgerufen werden, die dem Mitarbeiter alle nötigen Informationen und den aktuellen Fertigungsstand anzeigt. Zwar ist dies noch Zukunftsmusik, einige Unternehmen arbeiten aber bereits intensiv und sehr erfolgreich an diesen Softwarelösungen.
Autorin Julia Hoffmann ist Projektkoordinatorin beim Bundesverband der SDW; E-Mail: julia.hoffmann@sdw.de
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Foto: RBA
Die Schäden durch den Einsturz des Historischen Archivs in Köln waren immens.
Wie rettet man historische Bücher? Claudia Tiggemann-Klein Der Einsturz des historischen Archivs in Köln ging durch alle Medien. Nicht nur, dass Menschen bei dem Unglück zu Schaden gekommen sind, sondern auch unschätzbare Werte der Geschichte Kölns und des Rheinlandes drohten für immer verloren zu sein. Wir haben nachgefragt, wie es mit der Bergung der historischen Papiere aussieht.
Zum Zeitpunkt des Einsturzes lagerten 30 laufende Regalkilometer im Historischen Archiv, darunter 65.000 Pergament-Urkunden, 500.000 Karten und Pläne, 500.000 Fotos, etwa 3.000 Handschriften und modernes Verwaltungsschriftgut. Unterschiedliche Materialien wie Pergament, Büttenpapier und holzschliffhaltiges Papier, fotografische Materialien, Filme, Tonbänder und andere sogenannte audiovisuelle Medien, Ledereinbände usw. wurden durch den Einsturz in Mitleidenschaft gezogen und beschädigt.
Papier wurde im Mittelalter und in der frühen Neu-
Nach dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln konnten 95 % der Bestände in der über zwei Jahre dauernden Bergungsphase geborgen werden. Sie sind damit aber noch lange nicht gerettet. 35 % sind schwerst beschädigt, etwa die Hälfte weist schwere und mittlere Schäden auf und nur 15 % sind leicht beschädigt. Unser Wald 4 I 2012
zeit bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts aus Stofflumpen, meist Leinen hergestellt. In den Papiermühlen wurden die Stofflumpen (Hadern) in Fetzen geschnitten, gewaschen und einem Faulungsprozess unterzogen. Diesem Prozess wurde Kalk zugesetzt, um ein vollständiges Zersetzen zu verhindern. Schließlich wurden die Lumpen in einem Stampfwerk zerfasert. Aus diesem feinen Faserbrei wurde das Papier geschöpft und getrocknet. Beschreibbar gemacht wurde es durch Leim, der aus tierischen Abfällen wie Haut, Knochen und Knorpel hergestellt wurde. Durch den Zusatz von Kalk und dem Einsatz von meist basischem Papier
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lösung behandelt. In der Pufferlösung werden Säureanteile ausgewaschen und eine basische Reserve wird in das Papier eingebracht.
Foto: Stiftung Stadtgedächtnis-Zeisberger, barracuda GmbH
Viel Geduld und Fingerspitzengefühl ist bei der Restaurierung gefragt.
Neben solchen Entsäuerungsmaßnahmen, die wegen der Masse an saurem Papier häufig in halb-industriellen Verfahren erfolgen, steht im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum des Historischen Archivs der Stadt Köln in Köln-Porz auch die Beseitigung der mechanischen Schäden des Einsturzes wie Risse, Stöße, Knicke und Stauchungen im Mittelpunkt. Schäden ohne Papierverlust (Stöße, Knicke und leichte Risse) können dabei häufig durch Befeuchten und Trocknen unter Druck wieder beseitigt werden. Für die Rissschließung muss der Riss mit einem speziellen Papier stabilisiert werden und die Fehlstelle in mühsamer Kleinarbeit ergänzt werden. Dabei wird jedoch nur die Fehlstelle geschlossen, etwaiger Text auf der Fehlstelle wird nicht ergänzt, um nicht zu verfälschen. Die Restaurierung aller Schäden wird 30 bis 40 Jahre dauern und 350 bis 400 Millionen Euro kosten. Jede Unterstützung und Hilfe zählt. Näheres dazu ist zu finden unter: www. freunde-des-historischen-archivs.de oder www.stiftungstadtgedächtnis.de.
Hintergrund
Foto: HAStK
Die Trockenreinigung ist ein weiterer Arbeitsschritt Frischwasser, weist solches Hadernpapier noch heute einen neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert auf.
In der Mitte des 19. Jahrhunderts änderte sich das
Verfahren zur Papierherstellung. Das industriell in großen Mengen hergestellte Papier wurde nicht mehr aus Lumpen, sondern aus Holzschliff hergestellt. Die Ligninbestandteile des Holzes und die Einführung der Masseleimung mit anderen Substanzen wie Doppelsalzen (Alaunen) und Baumharz (Kolophonium) führten zum Phänomen des „sauren Papiers“ mit pH-Werten im sauren Bereich. Durch Säure wird die Cellulose des Holzes abgebaut, das führt zu einer Zersetzung der Cellulosefasern, als Folge wird das Papier brüchig. Dies führt zu einer irreversiblen Schädigung des Papiers. Holzhaltige Papiere müssen daher licht- und wärmegeschützt aufbewahrt bzw. entsäuert werden. Dazu werden sie in einer Puffer-
Papier
Das Stadtarchiv von Köln sammelt das Archivgut der Gremien und Ämter der Stadtverwaltung Köln sowie von zahlreichen anderen Stellen (beispielsweise Unternehmen, Vereine, Einzelpersonen) mit Bezug zu Köln. Durch die dichte Überlieferung seit dem Hochmittelalter mit zahlreichen Urkunden, Akten, Handschriften und Nachlässen gelten die Bestände als geschichtlich besonders wertvoll. Unzerstört überstand das Stadtarchiv Köln den Zweiten Weltkrieg. Mit einem Umfang von etwa 30 Kilometern Archivgut ist es das größte deutsche Kommunalarchiv und zählt zu den bedeutendsten europäischen Kommunalarchiven. Der 1407 erbaute Rathausturm war auch zur Aufbewahrung der schriftlichen Dokumente gedacht, die zunächst hauptsächlich juristisch oder politisch von dauerhafter Bedeutung waren.
Autorin Claudia Tiggemann-Klein leitet die Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Köln; E-Mail: claudia.tiggemann-klein@stadt-koeln.de
Unser Wald 4 I 2012
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Foto: www.friederisiko.de
Vollständig aus Papier sind die Kleider der höfischen Gesellschaft, gezeigt in der Ausstellung über Friedrich den Gr0ßen in Potsdam.
Papier – mal anders verwendet Sabine Krömer-Butz Designer haben schon vor einiger Zeit Papier als Werkstoff für Möbel und Wohnaccessoires entdeckt. Besonders alt ist diese Tradition in China und Japan, wo es schon seit Jahrhunderten kleinere Möbelstücke aus Papier gibt. Dank moderner Herstellungsverfahren kann man inzwischen aus Papier stabile Möbel herstellen. Im letzten Jahrhundert kamen vor allem Möbel aus Pappe in Mode.
Im Jahre 1968 entwickelte Peter Raacke den legendären Sessel „Otto“ aus der Serie „Sitze für Besitzlose“. Er gehörte zum weltweit ersten industriell gefertigten Möbelprogramm aus Wellpappe. Diesen pappenbraunen Sessel gibt es heute noch zu kaufen. Er kann selber bemalt oder lackiert werden. Aber so richtig durchgesetzt haben sich die Möbel aus Pappe nicht. Einzelne Hersteller bieten teilweise noch Kindermöbel aus Pappe an. Oder auch die Hocker mit vielen Aufdrucken, ob mit Büchern, Gras, Mosaiken oder vielen anderen Motiven haben in letzter Zeit immer mehr Freunde gefunden. Mehr durchgesetzt hat sich Papier als Rohstoff bei Lampen und Leuchten. In den 80er Jahren setzten sich vor allem die leichten Japanlampen durch. Auch heute noch kreieren Designer aus der ganzen Welt Papierlampen und erhalten dafür Preise. Erstaunt ist man allerdings, wenn man in einer Ausstellung zu Friedrich dem Großen eine Kostüminstallation der Brüsseler Künstlerin Isabelle de Borchgrave sieht. Erst durch die nähere Erklärung oder Betrachtung erkennt man, dass die gesamten historischen Kostüme nicht aus edlem Stoff bestehen, sondern ausschließlich aus Papier. Unser Wald 4 I 2012
Die lebensgroßen Figuren versetzen die Besucher in die höfische Welt des 18. Jahrhunderts und stellen eine Szene aus einem kleinen Theaterstück „Der Modeaffe“ dar. Friedrich der Große hatte dieses Theaterstück als satirischen Kommentar auf das höfische Leben verfasst, in dem ein Marquis in seinem Bestreben, jedem Detail der neuesten Mode zu entsprechen, das gesamte Erbe verschleudert.
Die Künstlerin Isabelle de Borchgrave arbeitet
schon seit den neunziger Jahren mit Papier. Ihre erste große Ausstellung fand im New Yorker Metropolitan Museum statt. Verziert mit detailgetreuen Trompe l’oeil Malereien erschuf sie einen neuen Look für historische Mode von Elisabeth I. von England bis hin zu Coco Chanel. Gefolgt von den unvergleichlichen Plisses von Mario Fortuny und einer Ausstellung über die Mode der Medicis in kostbaren gold- und pelzverbrämten Renaissance-Gewändern. Ihr Name wird immer mit ihren außergewöhnlichen Kreationen aus Papier verbunden. Wer sich diese faszinierende Kostüminstallation nicht entgehen lassen möchte, kann die Ausstellung über Friedrich den Großen im Neuen Palais in Potsdam noch bis zum 28. Oktober 2012 besuchen und bewundern. Autorin Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de
Papier
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Holzhandel
Auf den Spuren des Verbrechens Sandra Butz Dass Hunde viel mehr können, als nur liebenswerte Haustiere zu sein, wissen wir nicht erst seit Kommissar Rex oder Lassie. Als Therapiehunde helfen sie oft dort, wo keine Medizin mehr hilft, bei der Jagd sind sie nützliche Begleiter und als Spürhunde retten sie verschüttete Menschen und erschnüffeln Drogen, Sprengstoff, Geld oder geschützte Tierarten. Schon seit einigen Jahren sind an deutschen Flughäfen ArtenschutzSpürhunde im Einsatz, um den ArtenSchmuggel so weit wie möglich einzuschränken. Mit ihren feinen Nasen können sie kleinste Geruchsspuren aufspüren und den Menschen auf Dinge aufmerksam machen, die wir ansonsten übersehen.
Foto: clipdealer
Ohne Spürhund sind manche Aufgaben nicht zu schaffen. Holzhandel
Arten-Schmuggel ist nach Drogen und Waffen das weltweit lukrativste Schmuggelgeschäft und bedroht das Überleben vieler gefährdeter Arten in freier Wildbahn. Laut Interpol werden jährlich Tier- und Pflanzenarten im Wert von über 13 Milliarden Euro auf den Schwarzmarkt gebracht und verkauft. Dank der tierischen Ermittler konnten nach Angaben des WWF bereits mehrere Kilogramm Kaviar, Nashorn, Elfenbein oder Teile von hoch bedrohten Meeresschildkröten beschlagnahmt werden.
Auf Anstoß des WWF sollen die
Vierbeiner zukünftig auch auf die Einfuhr von illegalen Hölzern angesetzt werden, wie zum Beispiel das begehrte und gleichzeitig streng geschützte Amerikanische Mahagoni, das heute oft für die Ausstattung von Jachten, Booten und Kraftfahrzeugen, für Musikinstrumente oder für Intarsien und Täfelungen genutzt wird. Durch die starke Übernutzung der Vorkommen aufgrund des internationalen Handels mit dem seltenen Holz, wurde die Art von der Weltnaturschutzunion IUCN als „gefährdet“ eingestuft. Zwar darf weiterhin unter strengen Auflagen und mit entsprechenden Papieren mit Amerikanischem Mahagoni gehandelt werden, aber oft stammen die Hölzer ohne Einfuhrgenehmigung aus illegalen Waldrodungen in Mittel- und Südamerika. Derzeit läuft eine entsprechende Testphase, in der die ausgewählten Hunde lernen, Holz nicht nur zu erschnüffeln, sondern auch die verschiedenen Holzarten zu unterscheiden, da die Schmuggler oft einzelne Exemplare des Amerikanischen Mahagonis zwischen Paletten des nicht geschützten Afrikanischen Mahagonis verstecken. Rein optisch ist kaum ein Unterschied zwischen den beiden Holzarten zu erkennen.
Auch in anderen Bereichen wird
immer mehr auf die Hilfe der Spürhunde zurückgegriffen. Schon seit
2001 konnten in Europa immer wieder Befälle des Asiatischen Laubholzbockkäfers, einem Schadinsekt, festgestellt werden; der Citrusbockkäfer wurde erstmals schon 1997 in Italien nachgewiesen. Beide Käfer gelten in der EU als Quarantäneschädlinge und sind allgemein als schwere Holzschädlinge gefürchtet. Das Wirtsspektrum beider Bockkäfer umfasst beinahe alle Laubgehölze sowie Zitruspflanzen und Ziergehölze beim Citrusbockkäfer. Die Einschleppungen erfolgen über Verpackungsholz oder über Pflanzenware. Genau dort setzen auch die Spürhunde an. Sie können sowohl in den Befallsgebieten eingesetzt werden als auch an importierten Pflanzen und an Verpackungsholz und erleichtern die Untersuchungen an der Einfuhrstelle oder direkt beim Importeur um ein Vielfaches.
Besonders bei der Inspektion
von importierter Pflanzenware ist die Effektivität der Spürhunde aufgrund ihres guten Geruchssinns wesentlich höher als die der visuellen Inspektion. Sie sind eine notwendige Ergänzung zur visuellen Früherkennung der beiden Bockkäferarten durch Baumsteiger und weitere Kontrolleure. Auch hier werden die Hunde ab dem Alter von acht Wochen spielerisch darauf trainiert, die verschiedenen Entwicklungsstadien der Käfer in den Wirtspflanzen oder dem Verpackungsholz zu finden, zu erkennen und anzuzeigen. Mit ihrer Hilfe können die Ausbreitung der Schädlinge in den Befallsgebieten frühzeitig eingedämmt oder neue Einschleppungen der Bockkäfer rechtzeitig erkannt und verhindert werden. Kommissar Rex lässt grüßen! Autorin Sandra Butz ist freie Mitarbeiterin der Redaktion Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de
Unser Wald 4 I 2012
SDW – Projekt
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Richtfest WÄLDERHAUS Jan Muntendorf Am 4. Mai feierten rund 120 Besucher das Richtfest des WÄLDERHAUSES der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Hamburg-Wilhelmsburg. Die geladenen Gäste waren sich alle einig, dass mit dem WÄLDERHAUS eine bemerkenswerte Einrichtung aus Waldausstellung, Hotel, Waldforum und Gastronomie in Hamburg entsteht. Das Gebäude mit den beiden ersten Geschossen aus Beton und Holz sowie den drei Geschossen aus einer einmaligen Holzkonstruktion ließ bereits erkennen, welch außergewöhnliche Architektur nach Fertigstellung den Besucher erwartet. Viele der Besucher, die zum ersten Mal das WÄLDERHAUS betraten, waren beeindruckt von der Wirkung des Gebäudes. Etwas ganz Besonderes wird im Spätsommer die Türen für die Hamburger Bevölkerung öffnen.
Die Wilhelmsburger Klezmerband „Almarie“ begrüßte die Gäs-
te im Foyer des WÄLDERHAUSES
Der Richtspruch unter dem Richtkranz Unser Wald 4 I 2012
Fotos: SDW Hamburg
Die Gäste lauschen dem Richtspruch des Zimmermanns der Firma Haveloh. mit ihren virtuosen Klängen. SDWGeschäftsführer Rüdiger Kruse und Thomas Stölting, Leiter der WÄLDERHAUSES, hießen die Gäste in einer kurzweiligen Rede willkommen. Im Anschluss sprachen Oberbaudirektor Prof. Dr. Jörn Walter, Ulli Hellweg, Geschäftsführer der IBA Hamburg, Wolfgang Pages, 1. Vorsitzender der SDW Hamburg und der Architekt Andreas Heller zu den Gästen. Wolfgang Pages betonte in seiner Rede vor allem den wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeit bzw. des nachhaltigen Handelns. „Mit dem WÄLDERHAUS leistet die SDW einen großen Beitrag zur Förderung des nachhaltigen Denkens in der Bevölkerung“, so Pages in seiner Rede. Alle Redner waren sich einig, dass das WÄLDERHAUS den Stadtteil in seiner Funktion und Bedeutung bereichert und die Architektur nicht hätte besser sein können, für ein Gebäude, das den Wald auf eine ganz eigene und unverwechselbare Weise darstellen wird. Im Anschluss erfolgte durch den auszubildenden Zimmermann der Firma Haveloh der Richtspruch. Im 4. Obergeschoss unter freiem Himmel dankte er ganz im Sinne der Tradition dem Bauherren für die Arbeit und den Lohn, bat um Gottes Segen und wünschte viel Glück für das Gebäude. Den Richtspruch beendete der Azubi
obligatorisch mit Wurf des Schnapsglases auf den Boden, ein Brauch, der Glück bringen soll.
Wolfgang Pages, 1. Vorsitzender der SDW Hamburg, bedankt sich bei den Handwerkern. Ein köstliches Buffet des zukünftigen Betreibers der Gastronomie – des Circorante – sorgte für das leibliche Wohl der Besucher. In ausgelassener Atmosphäre genossen die Gäste das Gebäude und ließen es sich nicht nehmen, einen Blick in die einzelnen Geschosse zu werfen. Autor Jan Muntendorf ist stellv. Geschäftsführer der SDW Hamburg; E-Mail: muntendorf@wald.de
SDW – Projekt
Fotos: draußenzeit
Entspannung und Aktivität wechseln sich bei den meisten Angeboten von „draußenzeit“ ab.
„draußenzeit“ gewinnt Deutschen Waldpädagogikpreis Sabine Krömer-Butz Mit ihrem Projekt „Brachlandnutzung in Städten“ konnten die Natur- und Wildnispädagogen von „draußenzeit“ aus Münster alle Mitbewerber hinter sich lassen und den 3. Deutschen Waldpädagogikpreis gewinnen. Dieser Preis wird von der SDW mit Unterstützung des Partners RWE Innogy jedes Jahr zu einem bestimmten Thema vergeben und ist mit 5.000 Euro dotiert.
Deutscher Waldpädagogikpreis
„Unser Ziel ist es, Menschen aller Altersstufen dabei zu unterstützen, sich als ein Teil der Natur wieder zu entdecken und dadurch für ihr Leben Kraft und Selbstvertrauen zu finden“, erläutert Christiane Brosat den Ansatz von „draußenzeit“. In dem ausgezeichneten Projekt „Brachlandnutzung in Städten“ werden Kinder aus der Stadt und Stadtrandgebieten animiert, mal den Computer stehen zu lassen und „draußen“ zu spielen. Kinder, die eine offene Ganztagsschule besuchen, haben einen gesetzlichen Anspruch auf sechs Wochen Ferienbetreuung. Da Kinder selber heute oft nicht mehr den Weg in den Wald finden, nicht mehr auf Bäume klettern oder Buden bauen, möchte „draußenzeit“ im Rahmen von Ferienbetreuungen und möglichen wö-
chentlichen Gruppentreffen, vorhandene Brachlandflächen nutzen und diese mit einfachsten Mitteln erfahrbar zu machen.
„Wir haben tausend Ideen, was wir mit den Kindern machen können“, erläutert Brosat, „Ob sie sich als Verschönerungsverein empfinden oder kleine Gärten anlegen, können die Kinder selber entscheiden. Auf einer genehmigten Feuerstelle werden wir das Angepflanzte grillen. Kunstwerke aus Naturmaterialien gehören ebenso dazu wie eine respektvolle Kommunikation“. Auch alte Techniken wie das Glutbrennen oder Stockbrot backen finden bei den Kindern großes Interesse. Dabei entdecken die Kinder die uralte Bindung des Menschen zur Natur wieder und lernen Unser Wald 4 I 2012
Deutscher Waldpädagogikpreis
„draußenzeit“ ist ein gemeinnütziger Verein für Wildnispädagogik und Prozessbegleitung, dessen Hauptanliegen es ist, die uralte Verbindung des Menschen zur Natur zu beleben und zu stärken. Dies geschieht durch die Vermittlung von Wissen über die Natur und vor allem dadurch, dass „draußenzeit“ Menschen die Erfahrung ermöglicht, mit der Natur statt gegen sie zu leben. Zentral ist dabei das Gefühl der eigenen Zugehörigkeit zur Natur. Die Ruhe der Wälder erinnert an die eigene Natur des Menschen und ermöglicht jedem ein Besinnen auf das Wesentliche in seinem Leben. „draußenzeit“ bietet Erwachsenen in Seminaren den Rahmen für Reflexion und Neuausrichtung; gibt Jugendlichen Starthilfe in ein gelungenes Erwachsenwerden, und steht Kindern beim Erforschen der Natur und der eigenen Möglichkeiten unterstützend zur Seite. Auch ganze Klassen und Einrichtungen der Jugendhilfe können in das schön gelegene Tipicamp Hembergen fahren. Weitere Infos unter Telefon: 0251-922 62 90 oder www. draussenzeit.de oft eine neue Welt kennen. Ein weiteres Charakteristikum ist die Mobilität des Projektes. Dadurch kann man kurzfristig in mehreren Stadtteilen präsent sein und erreicht oft Kinder, die ein derartiges Angebot weiter entfernt nicht nutzen würden. Damit werden auch für spätere Aktivitäten Räume geschaffen, auf denen sich die Kinder draußen treffen können und neue Ideen entwickeln.
„Wir sind immer wieder begeistert, wie kreativ unsere Gewinner
des Waldpädagogikpreises sind und wie sie dadurch die Faszination der Natur mehr Menschen näherbringen. Die Projekte von „draußenzeit“ erklären Kindern auf verständliche Weise das Spannungsfeld Natur und Stadtentwicklung und leisten damit
Unser Wald 4 I 2012
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einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Lernen“, äußerte sich der SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern zur diesjährigen Auszeichnung.
Waldpädagogikpreis 2013 Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist heute in aller Munde. Er stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutete damals, dass nur so viele Bäume geerntet werden dürfen, wie im gleichen Zeitraum nachwachsen. Inzwischen wird Nachhaltigkeit für fast jeden Lebensbereich gefordert. Gemeinsam ist jedoch der Gedanke, so zu handeln, dass die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt vorfinden. Nachhaltigkeit wird heute im Wald viel umfassender verstanden und bezieht sich auf das ganze Ökosystem und die Menschen, die darin arbeiten und davon leben. Aber auch auf die Pflanzen und Tiere des Waldes und die vielen Leistungen des Waldes, die wir nutzen, wie z.B. saubere Luft und sauberes Wasser.
Die Freude an dem Angebot ist dem Mädchen anzusehen.
Da der Begriff vor fast genau 300 Jahren im Wald „erfunden“ wurde, hat sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald entschlossen, die Nachhaltigkeit zum Thema des Deutschen Waldpädagogikpreises im kommenden Jahr zu machen. „Nachhaltigkeit erleben und gestalten“ ist deshalb das Schwerpunktthema des Preises 2013. Sie haben also einen pfiffigen, vielleicht sogar neuen Weg gefunden, ein so sperriges Gebilde wie „Nachhaltigkeit“ für Kinder, Jugendliche oder Erwachsene erlebbar und im oder mit dem Wald anschaulich zu machen. Dann bewerben Sie sich beim Deutschen Waldpädagogikpreises 2013. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird 2013 von Evonik Industries AG unterstützt. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2012 Weitere Infos finden Sie im Internet auf www.deutscher-waldpaedagogikpreis.de und www.sdw.de.
Christiane Brosat und Felix von Schoenbeck haben den Verein gegründet.
Autorin Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de
Deutscher Waldpädagogikpreis
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Natur – Gefahren
Borreliose auch in Ihrer Nähe? Die ungeliebten Zecken sind in Mitteleuropa Überträger zweier Krankheiten. Während es für die FSMEHirnhautentzündung eine Impfung gibt, kann man sich vor Borreliose nur dann schützen, wenn man sich nach einem Aufenthalt im Freien nach Zecken absucht und diese möglichst schnell entfernt. Experten vermuten, dass im Durchschnitt jede fünfte Zecke mit Borrelien infiziert ist. Der Erreger sitzt im Mitteldarm der Zecke und geht nach 12 bis 24 Stunden auf den Menschen über. Hat man eine Zecke entdeckt, sollte man diese mit
einer Zeckenzange oder ähnlichen Hilfsmitteln schnell entfernen. Ein Schutz gegen Zecken ist geschlossene und helle Kleidung und das Einreiben mit Zeckenschutzmittel.
In Deutschland erkranken jedes
Jahr etwa 100.000 Menschen an der Lyme-Borreliose, die durch Zeckenstiche übertragen wird. Am größten ist das Infektionsrisiko in Brandenburg, Sachsen und Bayern. In den Ballungsgebieten an Rhein und Ruhr tritt die Krankheit wesentlich seltener auf. Das zeigt eine vom Leibniz-
Lyme-Borreliose-Infektionserkrankungen jährliche Fälle im 3. Quartal 2007 - 2009 nach Kreisen Lyme-BorrelioseKrankheitsziffer [Diagnostizierte Fälle je 100 000 Einwohner]
Kiel
SchleswigHolstein Hamburg
Hamburg
MecklenburgVorpommern
800 600 400 200 71
Schwerin
Bremen Bremen
Niedersachsen
Berlin
Hannover
Sachsen-
Potsdam
Magdeburg
- 1 078 - 800 - 600 - 400 - 200
Deutschland: 371
BERLIN
Brandenburg
Anhalt
NordrheinDüsseldorf
Dresden
Westfalen
Erfurt
Hessen
Sachsen
Thüringen
Wiesbaden
Rheinland-
Mainz
Pfalz Saarland Saarbrücken
Baden-
Bayern
Stuttgart
Berücksichtigt wurden die abgerechneten kassenärztlichen Behandlungen von durch Zecken übertragene LymeBorreliose-Erkrankungen in 2007, 2008 und 2009, wobei sich die Zahl der Behandlungsfälle ausschließlich auf das 3. Quartal (Juli bis September) bezieht.
Württemberg München
Bodensee
Autoren: T. Kistemann, Atlasredaktion Kartographie: S. Dutzmann © Leibniz-Institut für Länderkunde 2012
0
50
100 km
Staatsgrenze Ländergrenze Kreisgrenze
Quellen: KBV 2011, StBA/StLÄ 2011, eigene Berechnungen
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig. Weitere Informationen unter http://aktuell.nationalatlas.de/ oder www.ifl-leipzig.de Natur – Gefahren
Institut für Länderkunde veröffentlichte Karte. Die auf der Grundlage von Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erstellt wurde. Die Lyme-Borreliose kann zu chronischen Entzündungen des Nervensystems, des Herzmuskels und der Gelenke führen. Die Krankheit verläuft nur sehr selten tödlich, belastet die Betroffenen schwer und verursacht hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Allein im dritten Jahresquartal der Jahre 2007 bis 2009 wurden im Schnitt gut 300.000 Behandlungsfälle gemeldet. Die Zahl der jährlich kassenärztlichen Abrechnungsfälle in Deutschland liegt inzwischen bei einer Million.
Die vom Leibniz-Institut für Länderkunde erstellte Karte verdeutlicht die regional unterschiedliche Verbreitung der Erkrankungen in Deutschland. Danach nimmt ihre Häufigkeit von Norden nach Süden zu, gleichzeitig gibt es ein Ost-West-Gefälle. Die höchsten Behandlungsraten finden sich in Brandenburg, Sachsen und Bayern entlang der Grenzen zu Polen und Tschechien. Die Statistik weist hier teilweise über 1.000 Behandlungen je 100.000 Einwohner im dritten Jahresquartal aus. Wesentlich niedriger ist die Zahl der Erkrankungen dagegen in den Großstädten: Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit Borrelien, einem Bakterium, ist hier etwa um den Faktor zehn geringer. Der Grund: Zecken halten sich bevorzugt im Übergangsbereich zwischen Wald und Wiese auf, einem Lebensraum, der sich in den letzten Jahren durch die fortschreitende Zersiedelung der Landschaft, aber auch durch Brachen und Sturmschäden deutlich ausgeweitet hat. Weitere Informationen rund um die Zecke finden Sie auch im Internet unter www.sdw.de.
Unser Wald 4 I 2012
Aktion
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Drinnen erleben, was draußen los ist:
BLZ
| Elsbeere Tiere in der Stadt Unser Wald 6 I 2010
– Baum des Jahres
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Das Letzte Kind im Wald? Durch
die rasanten technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte greifen die reale und die virtuelle Welt immer weiter ineinander. Das führt dazu, dass in Industrienationen die Mehrheit der Bevölkerung in naturfernen Lebenswelten lebt. Besonders für Kinder und Jugendliche hat das dramatische Folgen. Noch nie zuvor kamen Generationen junger Menschen so wenig mit Natur in Berührung wie heute. Der US-amerikanische Umweltaktivist und Autor Richard Louv spricht in seinem Buch über die Folgewirkungen der Entfremdung von der Natur, wie verringerte Sinneserfahrungen, Aufmerksamkeitsprobleme und mehr körperliche und seelische Erkrankungen. Aus verschiedenen Perspektiven und mit zahlreichen Beispielen zeigt Louv umsetzbare Ideen für mehr Naturnähe bei Kindern und Jugendlichen. Ein ausführlicher Praxisteil mit 80 Sofortaktionen rundet das 360 Seiten starke Buch ab. Richard Louv Das letzte Kind im Wald? BELTZ-Verlag ISBN 978-3-40785934-1 Preis: 19,95 Euro
Love Green.de Die zwei Initiatoren
Markus Schmidt und Philipp A. Thode der Internetseite www.love-green. de wollen nach der Maxime „Wir retten die Welt. Jeder ein bisschen“ helfen, die Welt zu verändern. Sie selbst bezeichnen Love Green als hellgrün, das bedeutet, man muss sein Verhalten nicht komplett verändern. Die Macher sind überzeugt, dass „wenn sich jeder ein bisschen nachhaltiger und bewusster verhält, dann erreichen wir zusammen schon viel“. Lassen Sie sich inspirieren! Wir von der Redaktion haben Lust bekommen, immer weiter zu surfen, da sich hinter den Kurzinfos
Bücher & Co.
Bücher & Co.
viele Videos, Informationen und weitere Internetadressen verstecken.
Utopia.de Auch die Internetseite www.utopia.de hat sich der Rettung der Welt durch Tipps zur Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt. Utopia will mit seinem Internetauftritt dazu beitragen, dass möglichst vielen Menschen ihr Konsumverhalten und ihren Lebensstil nachhaltig verändern. Dass sie bewusster entscheiden und mit jedem Kauf umweltfreundliche Produkte und faire Arbeitsbedingungen in aller Welt unterstützen. Schon die erste Rubrik Ratgeber mit den Unterteilungen in „Für Anfänger, „Die Beliebtesten“, „Für Fortgeschrittene“ und „der Tipp des Tages“ macht neugierig und verführt zum Surfen. Köstliches aus Waldbäumen Wer
schon immer mal wissen wollte, wie sich unsere Vorfahren aus dem Wald ernährten und dies auch mal machen möchte, der wird mit diesem Buch seine helle Freude haben. Der Autor hilft den Lesern, die einheimischen Bäume aus einer anderen Perspektive zu betrachten und nimmt ihm die Scheu vor Nahrungsmitteln aus dem Wald. Nach der Vorstellung des Baumes werden die charakteristischen Inhaltsstoffe und Heilwirkungen vorgestellt. Nach den Sammeltipps und die beste Erntezeit gibt es anschließend einfache Rezepte für das ganzheitliche Wohl, die einen sofort zum Nachmachen animieren. Dieses Buch eignet sich sowohl für Eltern mit Kindern, als auch für neugierige Erwachsene. Besonders empfehlenswert! Dr. Markus Strauß Köstliches aus Waldbäumen Verlag: Hädecke ISBN: 978-3775005852 Preis: 9,80 Euro
Stadtfauna In den letzten Jahr-
zehnten haben Studien gezeigt, dass die Artenvielfalt im städtischen Bereich erstaunlich groß ist und auch zahlreiche seltene und gefährdete Arten hier ihre Heimat finden. „Stadtfauna“ bietet einen umfangreichen Einblick in die urbane Tierwelt. Der Leser lernt zunächst die Besonderheiten des städtischen Biotops kennen, und warum gerade dieser mit einem hohen Grad an Biodiversität überrascht. Sachkundig porträtiert das Bestimmungsbuch 600 Tierarten vom Süßwasserschwamm bis zur Fledermaus, die in europäischen Städten häufig beobachtet werden können, jeweils mit Bild und kurzer Beschreibung ihrer Lebensweise. Beschrieben werden außerdem wie das wärmere städtische Klima die Ausbreitung mediterraner Tierarten wie zum Beispiel der Weißrandfledermaus bis in den Hohen Norden ermöglicht. Außerdem zeigt es wie einige fremde Tierarten, wie beispielsweise der Waschbär den Weg nach Mitteleuropa fand und den Lebensraum Stadt für sich nutzbar machen. Für alle, die die Tiere rund um sich in der Stadt kennen und erkennen lernen möchten, bietet dieses Buch eine gute Möglichkeit. Die Arten werden durch Farbfotos und kurzen Infotexten vorgestellt. Stefan Ineichen, Bernhard Klausnitzer, Max Ruckstuhl, Stadtfauna Verlag: Haupt ISBN: 978-3-258-07723-9 Preis: 29,90 Euro Richtigstellung In Ausgabe Nr. 3 war folgende Bildquelle nicht korrekt angegeben; richtig muss es beim Bild auf Seite 19 heißen: www.ultentalvaldultimo.com
Unser Wald 4 I 2012
Baum des Jahres
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Lärchen bieten mehr als nur Holz Norbert Lagoni Das Interesse an diesem wertvollen Baum ist durch die Wahl zum Baum des Jahres 2012 deutlich gestiegen. Die Lärche ist der Individualist unter den heimischen Nadelbäumen. Im Jahresverlauf wechselt sie reizvoll ihre Erscheinung: Dem zarten Lindgrün im Frühling, folgt das kräftige Sommergrün, das im Herbst in ein leuchtendes bronzegelbes „Herbstgewand“ übergeht. Verbreitung der Gattung Larix
Die Gattung umfasst ca. zehn Arten und mehrere kultivierte Sorten. Sie ist in Gebirgen und subarktischen Gebieten der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Europäische Lärchen kommen in Gebirgslagen – oft bis hinauf zur Baumgrenze – der Alpen, Sudeten und Karpaten vor. Sie werden vor allem in Tirol, Norditalien, in der Steiermark, Schweiz (Wallis) sowie in Frankreich in Forstkulturen angepflanzt. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Aussaat oder mittels Kopfstecklinge im Verlauf des Sommers. Auf den Britischen Inseln und Nordamerika wurde die Europäische Lärche eingebürgert.
Nutzung in vielfältiger Weise
Neben dem besonders geschätzten Holz, das traditionell wegen seiner Härte und Witterungsbeständigkeit sowie gefälligen Maserung seit Jahrhunderten verwendet wird, wurde bereits in vorchristlicher Zeit „Larixspezifischer“ Kambialsaft (Harzbalsam) gesammelt und vielfältig genutzt.
Lärchenterpentin (auch Venezi-
aner Terpentin) wird aus frischem Harzbalsam gewonnen. Heute erfolgt die systematische Gewinnung des Harzbalsams durch Anbohren des Unser Wald 4 I 2012
Stammfußes des Baumes. Der Bohrkanal verläuft durch den Stock gegen die Hauptwurzel und ist je nach Stärke des Stammes 50 bis 80 cm lang. Da sich das Bohrloch nicht verstopft, kann dieses während der gesamten Harzungsperiode genutzt werden. Mit einem Holzspund wird das Bohrloch verschlossen. Die Harzernte erfolgt ein- bis zweimal pro Jahr während der Monate Mai bis September. Mit Hilfe einer rinnenförmigen Metallschiene, dem sogenannten Harzlöffel, wird der Bohrkanal durch drehende Bewegung vom angesammelten Balsam befreit. Von einem Spenderbaum kann, je nach Region, etwa 80 bis 370 Gramm Balsam pro Erntejahr entnommen werden. Nach Versiegen des Harzflusses wird das Bohrloch sorgfältig verspundet.
Lärchenbalsam: Basis für unterschiedliche Produkte Die Nutz-
barmachung und Verwendung des Harzbalsams beruht auf der Vielfalt seiner Inhaltsstoffe. Nativer Lärchenbalsam enthält etwa 20 % ätherische Öle und etwa 50 bis 60 % Harzsäuren (Bernstein-, Laricinolsäure), Larixylacetat, Bitter- und Farbstoffe sowie Wasser. Lärchenterpentin ist eine gelblichgrüne, honigdicke Flüssigkeit mit einem feinen aromatischen Geruch. Der Geschmack ist bitter.
Verwendung von Lärchenterpentin In der traditionellen Volks-
heilkunde wurde Lärchenterpentin äußerlich und innerlicher bei Befindlichkeitsstörungen wie Hauterkrankungen (Abszesse, Ekzeme), Nervenschmerzen, Gicht, Zahnfleischentzündungen sowie bei Katarrhen der Atemwege mit mäßigem Erfolg angewandt. Die hochgereinigte Form des Terpentinöls wird heute ausschließlich in äußerlich anzuwendenden Produkten wie Brust-, Hautsalben, Gelen, Lotionen und Pflastern zur Anregung der Wundheilung eingesetzt. Eine traditionelle innerliche Anwendung von Terpentinölen ist
Foto: Schusser OG, www.schusser-oeg.at
Lärchenharz findet heute noch viel Verwendung. heute obsolet. In der Veterinärmedizin sind terpentinhaltige Salben zur Einreibung und Desinfektion von Huf- und Klauenerkrankungen nicht selten. Hochwertige Terpentinöle dienen der Lackindustrie zur Herstellung elastischer Schutzlacke; in der optischen Industrie werden sie unter anderem zum Kitten, Verkleben von Linsen verwendet. Kosmetik- und Riechstoff-Hersteller bedienen sich in vielfältiger Weise der hocharomatischen Terpentinöle. Seit Jahrhunderten reichern Künstler und Maler mit Terpentinölen ihren Firnis an. Autor Dr. Norbert Lagoni ist Vorstandsmitglied in der SDW Bayern; E-Mail: n.lagoni@t-online.de
Baum des Jahres
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SDW
Zukunftswerkstatt von SDW und DWJ Am 1. Juni fand die zweite Zukunftswerkstatt von SDW und DWJ in der Waldjugendherberge in WindeckRosbach statt. Rund zehn Jahre nach der ersten Zukunftswerkstatt in Cuxhaven sollte dieses Forum dazu dienen die Zusammenarbeit der Deutschen Waldjugend und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zu analysieren und wo nötig mit neuen Impulsen zu beleben. Bereits in den ersten Diskussionen der elf Teilnehmer aus Bund- und Landesverbänden wurde deutlich, dass gerade diese Zusammenarbeit und das Miteinander für beide Verbände eine große Chance bedeutet. Alle Vertreter waren sich einig, dass diese Zusammenarbeit die Keimzelle vieler gemeinsamer Projekte und Initiativen ist und daher weiter verstärkt werden sollte. Fotos: C. Rullmann
Bundesleiter der DWJ Daniel Gilliam stellt die Ergebnisse der Arbeitsgruppe vor.
Ein gemütliches Grillen schließt die erfolgreiche Arbeitstagung ab. SDW
Es wurden verschiedene Schwerpunktthemen erarbeitet, die dann
detailliert mit ihren Stärken und Schwächen von beiden Verbänden beleuchtet wurden. So wurden die Themengebiete Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsame Projekte auf Bund- Länder- und Ortsebene analysiert. Hier zeigten sich viele Gemeinsamkeiten zwischen SDW und DWJ. Es wurden aber auch einige Schwierigkeiten und Probleme erkannt, an denen nun gemeinsam gearbeitet werden soll.
Aus der Zukunftswerkstatt heraus entstanden mehrere konkrete Projektvorschläge, die teils noch in diesem, teils im nächsten Jahr umgesetzt werden sollen. Hierzu gehört unter anderem ein großangelegtes Rundschreiben an alle Ortsverbände der SDW und Horste der DWJ, mit Aktionsvorschlägen und allen nötigen Informationen, sowie dem jeweiligen Ansprechpartner von SDW und DWJ vor Ort. Damit soll die Hürde, eine gemeinsame Aktion zu organisieren, möglichst minimiert und der Kontakt zwischen den beiden Verbänden hergestellt und gestärkt
werden. Als Beispiel für eine dieser gemeinsamen Aktionen wurde der Aktionstag „Rettet die Kastanien“ ins Auge gefasst, der in diesem Jahr am 10. November stattfindet. Das geplante Rundschreiben wird alle nötigen Materialien enthalten, die für die Planung der Aktion wichtig sind. Außerdem soll es bereits vorgefertigte Presseinformationen enthalten, die die Berichterstattung in der lokalen Presse erleichtern sollen. Die Aktion zur Rettung der Kastanien vor der Kastanienminiermotte ist eine sehr wichtige, öffentlichkeitswirksame und dennoch leicht zu organisierende Veranstaltung, so die Teilnehmer der Zukunftswerkstatt. Sie eignet sich damit sehr gut als erster Schritt, um die Zusammenarbeit von SDW und DWJ auf Ortsebene zu verstärken bzw. zu beginnen. Das Sammeln und Verbrennen des Herbstlaubes ist das derzeit wirksamste Mittel gegen die Vermehrung der Miniermotte, deren letzte Generation in den Blättern überwintert und im Frühjahr als Schmetterling aus diesen heraussteigt und sich weiter vermehrt.
Besonders gelobt wurde von allen Beteiligten im Anschluss an die Zukunftswerkstatt die sehr offene und konstruktive Atmosphäre, die zu echten Ergebnissen und konkreten Arbeitsschritten geführt hat. Die Zukunftswerkstatt wurde von allen als großer Erfolg gesehen und soll in den nächsten Jahren regelmäßig stattfinden und als Arbeitstreffen von SDW und DWJ verstanden werden, aus dem Projektvorschläge erwachsen, die im Nachgang gemeinsam umgesetzt werden. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Grillabend auf dem Gelände der Waldjugendherberge.
Unser Wald 4 I 2012
Wald. Deine Natur.
Die Fichte
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Picea abies
Die Fichte Die Fichten (Picea) bilden eine der sechs Gattungen der Familie der Kieferngewächse. Sie umfasst ca. 40 Arten, die die nördliche, gemäßigte Zone Europas, Nordamerikas und Asiens besiedeln. Mit einem Flächenanteil von 28 % ist die Fichte neben der Kiefer die häufigste Baumart in Deutschland und für die Forstwirtschaft der bedeutendste Holzlieferant. Sie wird deshalb auch „Brotbaum des Waldbesitzers“ genannt.
Die immergrüne Fichte ist aus unseren Landschaften nicht wegzudenken. Sie ist der Nadelbaum, der nach der großen Rodungsperiode bis zum 14. Jahrhundert und der Waldzerstörung durch Kohlenbrenner, Glashütten und Schweinemast großflächig gesät oder später gepflanzt wurde. Als Allheilmittel für devastierte Wälder, kriegszerstörte und durch Reparationshiebe verwüstete Landschaft eingesetzt, begrünte die Fichte weite Gebiete. Häufig als Pionierbaumart und heute mehr als Wegbereiter für kommende andere anspruchsvollere Waldgenerationen verwendet, war sie oft der Waldbaum, der in Notzeiten in großer Menge und preiswert bei Baumschulen zu haben war. Häufig kommen Fichten in den Mittelgebirgen vor. Meist sind es gerade Bäume mit dünnschuppiger Rinde und quirlförmig am Stamm aus waagerecht ansetzenden Ästen. In Zentral-Europa sind nur zwei Arten heimisch: Die Gemeine Fichte (Picea abies) und die Serbische Fichte (Picea omorika). Das vorliegende Faltblatt befasst sich nur mit der „Gemeinen Fichte“. Der Anbau der Fichte wird spätestens seit den Kenntnissen über den Klimawandel kontrovers diskutiert. Sollte sich dieser wie vorhergesagt entwickeln, hat die Fichte auf den meisten Standorten kaum eine Chance, ohne Kalamitäten ihr übliches Erntealter von 100 Jahren zu erreichen.
Verbreitung Abgesehen von Mittel- und Südeuropa besiedelt die Fichte den Norden/Nordosten von Skandinavien bis Sibirien. Hier kommt sie überwiegend in Reinbeständen vor. In Deutschland steigt sie in den Mittelgebirgen bis etwa 1.400 m und in den Alpen bis 1.900 m. Ihr Optimum findet die Fichte im kühl-kontinentalen Klima mit ausreichenden bis hohen Niederschlägen. Vielseitige Verwendbarkeit und ihr Einsatz als Pionierbaumart förderte den Fichtenanbau
außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebietes und auf für sie ungeeigneten Standorten. So kam sie nach West- und Nordwestdeutschland in die Ebenen, Flusstäler, in das Hügelland und die unteren Gebirgslagen. Falsche Bewirtschaftung und häufig mangelnde Pflege in der Jugend, zu enge Pflanzverbände und langer Dichtstand programmierten schließlich Insekten-Kalamitäten und andere Schäden vor. Kalkstandorte, verdichtete Böden, Wasserstau verträgt die Fichte nicht. Besonders geeignet sind alle mittleren Standorte mit reichem Nährstoffangebot. Obwohl die Fichte keineswegs ein Tiefwurzler ist, kann sie mit ihren Hauptwurzeln tiefgründige Böden nutzen, etwa Feinlehmböden, vor allem, wenn diese gut durchlüftet sind. Auf falschem Standort bildet sie vielfach nur ein extrem flachstreichendes Wurzelsystem (Tellerwurzel), was zusätzliche Windwurfgefahr bedeutet.
Botanik Fichten bilden geradschaftige schlanke Stämme mit bräunlichroter Rinde. Stammlängen bis 30 m gelten als normal; Baumhöhen von über 50 m sind aber keine Seltenheit. Die regelmäßige, kegelförmige Krone gesunder Fichten ist eines ihrer Erkennungsmerkmale. Fichten können bis zu 600 Jahre alt werden. Sie werden im Wirtschaftswald meist im Alter von 80 bis 120 Jahren genutzt. Die Äste sind besetzt mit grünen, etwas flachgedrückten Nadeln. Ein gesunder Fichtenzweig weist bis zu sieben Nadeljahrgänge auf. Die mitunter vorkommende Bezeichnung Kammfichte, Plattenfichte oder Bürstenfichte orientiert sich für die gleiche Art am Aussehen von Zweigen und Nadeln. Einen deutlichen Unterschied zeigen die spitzkronigen Hochlandfichten oder die mit breiter Krone versehenen Tieflandfichten. Am Ende der vorjährigen Kronentriebe präsentieren sich im April / Mai die scharlach- bis hellroten weiblichen
www.euforgen.org
Blüten, die wie Miniaturzapfen aussehen. Sie stehen senkrecht am Ende der Äste und drehen sich erst nach der Befruchtung nach unten. Zwischen den Nadeln und besonders an den Zweigenden, verteilt in großer Zahl, sind die männlichen Blüten angeordnet. Ihr gelber Pollen wird „vom Winde verweht“. Der massenhaft produzierte Pollen färbt als „Schwefelregen“ Pfützen, Tümpel und Teiche. Nachdem die Samen aus den Zapfen „ausgeflogen“ sind, fallen die hängenden leeren Zapfen im Ganzen ab. Fichten sind je nach Standort etwa ab 30 Jahren fruchtbar.
Wald in Gefahr Der Weg vom Samenkorn zum erntereifen Stamm ist nicht nur lang, sondern für Bäume und Bestand auch gefährlich. Ganz besonders gefährdet sind Fichtenbestände, die auf einem falschen Standort stehen. Wind, Sturm, Schnee, Trockenheit und zuviel Nässe können das Wachstum beeinträchtigen oder sie sogar zerstören. Rehund Rotwild können durch Knospenverbiss, Schälen und Fegen junge Fichten schädigen und sogar durch Eindringen von Pilzen zum Absterben bringen. Ein „eiserner Bestand“ von Läusen, ein Heer von Borkenkäfern, Schmetterlingen und Holzwespen gehört immer zum Ökosystem. Bei normalem Witterungsverlauf wird er kaum bemerkt. Bei günstigen Bedingungen, die zusätzlich durch Monokulturen gegeben sein können, kann es jedoch zu explosionsartiger Mas-
senvermehrung kommen und damit zu gravierenden Schäden an Baum und Bestand. Die Borkenkäfer (besonders Buchdrucker und Kupferstecher) können schon im April stehende Stämme befallen und zwischen Rinde und Holz fressen. Der Rüsselkäfer schädigt Stämmchen, die Gespinstblattwespe und die Nonne (ein Schmetterling) schädigen durch Kahlfraß der Nadeln. Die Holzwespe und der Fichtenbockkäfer können jeden Stamm so entwerten, dass er lediglich noch brennholztauglich ist. Von den schädigenden Pilzen sind besonders der Hallimasch und der die Rotfäule verursachende Wurzelschwamm zu nennen. Maßnahmen gegen einmal begonnene Pilzinfektionen gibt es nicht.
Immissionsschäden Ende der siebziger Jahre haben sich die Schäden durch Immissionen bei der Fichte erkennbar verstärkt. Aus vielfältigen Verbrennungsrückstanden von Auto, Flugzeug, Hausheizung und Industrie haben Abgase, auch in Verbindung mit Niederschlägen, zu schweren Schäden an Nadeln und Wurzeln geführt. Schwefel, Stickstoff, Ozon und ihre Folgen sind heute jedem geläufig.
Eigenschaften des Holzes Das fast weiße, gelblich schimmernde Holz wird den Reifhölzern zugeordnet. Das bedeutet, Kern- und Splintholz sind nicht deutlich abgesetzt. Nicht behandeltes Fichtenholz dunkelt unter Lichteinwirkung nach. Fichtenholz lässt sich gut bearbeiten. Von Harztaschen abgesehen, ist das Holz im Vergleich zur Kiefer weitgehend harzfrei. Die Holzverarbeiter rechnen Fichtenholz zu den Weichhölzern und zu den leichteren Hölzern. Die Rohdichte liegt im mittleren Bereich (0,47 g/cm³), Festigkeit und Elastizitätsverhalten sind gut. Das Holz schwindet nur in geringem Umfang; allerdings ist es wenig dauerhaft. Tränken, Streichen sowie konstruktiver Holzschutz helfen, Außenverkleidungen dauerhafter zu erhalten. Im Erdbau vergeht die Fichte unbehandelt schnell. Holzbearbeiter schätzen die Fichte. Sägen und Hobeln sind problemlos, ebenso Schneiden, Spalten und Fräsen. Das leichte Spalten haben die erzgebirgischen Spielzeugmacher im sogenannten „Seifener Ring“ zur Perfektion gebracht. Das Knistern des Holzes vor dem
Brechen hat dem Fichten-Grubenholz im Bergbau lange Zeit einen festen Platz gesichert. Die Fichte „stöhnt“ bei Überdruck besonders laut, sagen die Bergleute; eine Warnung, die vielen von ihnen das Leben gerettet hat.
Der Wald
Das Bauholz schlechthin Fichtenholz ist vielseitig verwendbar, ein Grund für den früher häufigen Anbau. Chemisch und/oder physikalisch aufgeschlossen wurde das Fichtenholz für die Zellstoffgewinnung, Papierherstellung und Spanplattenproduktion verwendet. Im Bau- und Konstruktionsbereich können ganze Häuser gebaut oder Dachstühle, Balken und Bretter eingesetzt werden. Verleimt und unter Druck zusammengepresst, können „Leimbinder“ Hallen großer Dimension und Breite überspannen. Auch der Innenausbau lebt von der Fichte. Selbst zum Treppenbau und zur FußbodenDielung kann das Holz verwendet werden. Dekorative Verkleidungen und rustikales Mobiliar bedienen sich des hellen Holzes. Verpackung und Spielwaren, Musikinstrumente- und Kleingerätebau benötigen Fichte. Ein völlig neuer Verwendungsbereich wurde im Garten-, Landschafts- und Spielplatzbau erschlossen. Die Zaunindustrie bedient sich schwacher Fichten für Jägerzäune.
Tiere und Pflanzen Fichtenbestände in jedem Alter geben einer Reihe von Tieren Lebensraum, Nahrung und Nistplatz. Vögel wie der Waldbaumläufer, der Fichtenkreuzschnabel, der Tannen- und Eichelhäher, die Singdrossel, der Sperber, die Waldohreule und der Waldkauz, der Mäusebussard und der Habicht bevorzugen die Deckung immergrüner, dichter Zweige, Bäume und Bestände. Interessant ist der WaIdbaumläufer. Er klettert auf der Suche nach kleinen Insekten und Insekteneiern ruckweise in Spiralen an Baumstämmen hoch und fliegt oben angekommen abwärts zum nächsten Stammfuß. In den natürlichen Fichtenwäldern lässt die Fichte als stark schattender Nadelbaum nur selten andere Bäume und Sträucher - höchstens die Vogelbeere - aufkommen. Gräser und Zwergsträucher (Heidelbeeren) herrschen in der Krautschicht vor. Den Waldboden überzieht oft eine fast geschlossene Moosschicht. Cha-
J. Stengert
rakteristische Pflanzen der Fichtenwälder sind in der Krautschicht die Draht-Schmiele, Heidelbeere und der Adlerfarn. Interessant ist auch der Fichtenspargel, der in Nadel- und Laubwäldern vorkommt. Die blattgrünlose, 10 bis 20 cm hohe und vanilleartig duftende Moderpflanze wächst in einer Symbiose mit den Fichtenwurzeln. Typisch sind ferner die Große Fichtengallenlaus, die vorzugsweise junge und an Schadstoffen leidende Fichten befällt und die Kleine Fichtengallenlaus, die meist an älteren, unterdrückten Randfichten vorkommt. Die Große Fichtengallenlaus verursacht durch ihr Saugen an den Knospen im Frühjahr grüne, ananasförmige große Gallen, die Kleine gelbgrüne, erdbeerförmige kleine Gallen.
Kulturgeschichte Ihre kulturgeschichtliche Bedeutung hat die Fichte in der Weihnachtszeit als Baum und als Schmuckreisig. Auch der Maibaum, geschält oder mit nur kurzem grünen Wipfel, ist oft der längste Fichtenstamm des Umkreises. Das Fichtengrün als Girlande oder Türschmuck bei Hochzeiten und für Festtage ist ein Zeichen für eine ewig oder lange währende Lebensgemeinschaft. Naturheilkunde und Kosmetik bedienen sich auch der Fichte: Fichtennadel-Franzbranntwein zum Einreiben, Fichtennadelsalz zum Baden, Maienspitzen (Fichtentriebe) direkt ins Badewasser oder als Auszug mit Alkohol wurden früher selber hergestellt. Der „Aufgesetzte“ aus Maienspitzen gehört auch
Die Nadeln
Die Rinde
Die Blüte
L. Gössinger
Die Zapfen
D. Kaiser, pixelio.de
Die Fichte
heute noch zum Repertoire von Schnapsliebhabern. Früher war das erste Spielzeug der Kinder aus „Tannenzapfen“, aus dem sich fantasievoll Tiere basteIn ließen. Kleinkinder bekamen Tiere, einen Bauernhof, eine Eisenbahn und einen Bollerwagen aus Fichtenholz. In abgelegenen Walddörfern wie z. B. im Erzgebirge war nach dem Niedergang des Bergbaues die Schnitzerei aus Fichtenholz zuhause.
Das Holz
cornerstone, pixelio.de
L. Gössinger
SDW
| Steckbrief
Name:
→
Gemeine Fichte, Picea Abies
Familie:
→
Kieferngewächse (Pinaceae)
Alter:
→
bis 600 Jahre
Höhe:
→
bis 50 m
Durchmesser:
→
bis 150 cm
Rinde:
→
anfangs glatt, rötlichbraun, später graubraun mit rundlichen Schuppen
Nadeln:
→
relativ starr, 10 bis 25 mm lang und 1 mm breit, stachelspitzig, im Querschnitt vierkantig, sitzen auf stark vorspringenden Blattkissen, weshalb sich ein entnadelter Zweig rauh anfühlt
Blüte:
→
einhäusig, eingeschlechtlich (die männlichen und weiblichen Blüten befinden sich getrennt auf einem Baum)
Früchte:
→
braun, zylindrisch, 10 bis 16 cm lang, 3 bis 5 cm breit
Gefährdung:
→
Windwurf und -bruch, Borkenkäfer, Nonne
Holz:
→
sehr hell, weißlich, gelblich, leicht, weich
Verwendung:
→ Bauholz, Möbel, Zellstoff, Papier
Impressum: Herausgeber: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Bundesverband e. V. (SDW) Meckenheimer Allee 79 · 53115 Bonn Tel. 0228-945983-0 · Fax: 0228-945983-3 info@sdw.de · www.sdw.de Spendenkonto: Sparkasse KölnBonn Konto.Nr. 31 019 995 BLZ 370 501 98 Gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages
Text: C. Griesche, SDW-Bundesverband Titelfoto und Poster: F. Brunner
Umweltnachrichten
Berufsorientierungstag „Green Day“ Der „Green Day“ findet erstmals am 12. November 2012 in ganz Deutschland statt. Der „Green Day“ orientiert sich am erfolgreich etablierten „Girls Day“. Ziel ist es, Jugendliche mit den Studiengängen und Berufsausbildungen im Bereich GreenTech bekannt zu machen und ihr Interesse für spätere Berufsperspektiven in dieser Branche zu wecken. Schon heute arbeiten in Deutschland knapp zwei Millionen Beschäftigte in der Umweltwirtschaft. Gerade bei vielen jungen Menschen ist das Interesse an Umwelt- und Klimaschutz groß und längst ein wichtiger Faktor ihrer Berufs- und Studienwahl. Hier will
der „Green Day“ ansetzen – denn trotz der enormen Attraktivität der Umweltwirtschaft ist der Fachkräftemangel ein reales Problem. Für weitere Informationen ist ab sofort die Webseite www.greenday2012.de freigeschaltet.
Zahlen zum Wald Rund 42 % der Fläche der Europäischen Union sind mit Wald bedeckt. Dies entspricht einer Größe von 177 Millionen Hektar. Davon sind rund 60 % Privatwald. Deutschland zählt mit seinen großen Holzvorräten und seinen elf Millionen Hektar Wald zu einem der wichtigsten Wald- und
Fahrradmitnahme im Nahverkehr Alles, was Fahrradfahrer wissen sollten, wenn sie ihr Rad im Nahverkehr mitnehmen möchten, verraten seit Kurzem interaktive Karten im Internet. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und die DB haben sie im Rahmen der im Oktober 2011 vereinbarten Mobilitätspartnerschaft gemeinsam entwickelt. Zum ersten Mal kann über eine Einstiegsseite www.bahn.de/fahrrad auf alle einzelnen Regeln zur Fahrradmitnahme zugegriffen werden. Die Konditionen zur Fahrradmitnahme in den einzelnen Verkehrsverbünden sind unterschiedlich. Über die Rubrik „Fahrradmitnahme im Nahverkehr“ findet der Nutzer einen flächendeckenden Überblick über die verschiedenen Preise und Mitnahmeregelungen der rund 60 Verkehrsverbünde in ganz Deutschland. Mit einem Mausklick werden die Internetseiten der Verbünde direkt erreicht. Radtouren lassen sich so einfacher, schneller und besser planen.
Foto: P. von Bechen/pixelio.de
Unser Wald 4 I 2012
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Holzländer Europas. So verzeichnet die Forst- und Holzbranche in Deutschland einen Umsatz von jährlich 170 Milliarden Euro und beschäftigt über 1,2 Millionen Menschen. Zusätzlich wird allein durch den CO2Speicher Wald und die Holzverwendung in Deutschland die Atmosphäre jährlich um 125.000.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) entlastet.
Schutz für illegale Abholzer Brasilianische Satellitenaufnahmen zeigten im April einen dreimal so hohen Waldschwund im Amazonasregenwald wie im Vorjahr. Die geplante Reform des Waldgesetzesmit einer Amnestieregelung für bisherige illegale Abholzungen biete einen Anreiz für die vermehrte Rodung, sagte die Biologin Maria Piedade vom Amazonas-Forschungsinstitut. [hv] www. kurzlink.de/waldschwund-br-0412
Ein Traum wird wahr Einmal die ganze Welt umrunden ohne zu fliegen – diesen Traum können sich Reisende bei einer einmaligen Weltreise erfüllen. Im April 2013 startet eine Tour im Luxus-Reisebus von Deutschland entlang der Seidenstraße bis China und folgt ab Alaska der legendären Panamericana bis nach Feuerland. Pazifik und Atlantik können per Frachtschiff überquert werden. Insgesamt 52.000 Kilometer Landweg, 26 Länder und eine Reisedauer von neun Monaten umfasst diese Megatour, bei der auch einzelne Etappen buchbar sind. Der Umweltaspekt ist für das forum anders reisen ein wichtiger Faktor. „Bei dieser Weltreise entstehen pro Reisegast auf der gesamten Strecke lediglich die Emissionen, die ein Urlauber mit einem Flug nach Ägypten und zurück verursacht. Die Busweltreise findet vom 8.4. bis 22.12.2013 statt. Interessierte können die Gesamttour oder Teiletappen buchen. Weitere Infos unter www.avantireisen.de
Umweltnachrichten
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Umweltnachrichten
Naturfotografen gesucht Begeisterte Naturfotografen sind eingeladen, sich am Fotowettbewerb „Klick in die Vielfalt 2012“ zu beteiligen. Ob alte Buchenwälder, bezaubernde Moorlandschaften, schillernde Libellen, klappernde Störche oder unauffällige Flechten – Deutschlands Natur ist vielfältig und faszinierend. Eingereicht werden können Fotos, die einen attraktiven Blick auf unsere heimische biologische Vielfalt werfen. Bis zum 31. Oktober 2012 können Fotografen ihr schönstes Naturfoto auf der Webseite der UN-Dekade
Biologische Vielfalt hochladen. Die ausgezeichneten 30 Fotos werden mit einem Preisgeld von je 100 Euro prämiert und auf der Webseite der UN-Dekade Biologische Vielfalt präsentiert. Eine Jury wählt zusammen mit den Online-Besuchern zwei Siegerfotos aus. Die beiden Sieger erwartet ein besonderes Erlebnis: Sie werden zu einem Fotoausflug mit den Naturfotografen Norbert Rosing und Florian Möllers eingeladen. Die Fotos zum Wettbewerb können online eingereicht werden, unter: www.un-dekade-biologische-vielfalt. de/2036.html.
Erneutes Amselsterben Die für das Amselsterben verantwortlichen Usutu-Viren sind in Stechmücken gefunden worden. Um die Verbreitung zu bekämpfen, fordern Vogel-Experten die Bevölkerung auf, tote Vögel zu melden. Im Sommer 2011 kam es in Deutschland erstmals zu einem Ausbruch des Usutu-Virus und einem dadurch verursachten Massenvogelsterben in der Rheinebene und angrenzenden Gebieten. Ein
erneuter Ausbruch ist abhängig von der Witterung im Spätfrühjahr oder Sommer zu erwarten. Zunächst gilt es aber, die vom Ausbruch betroffenen Gebiete geografisch einzugrenzen und die Überträgermücke dort zu bekämpfen, auch um die Gefahr menschlicher Infektionen zu minimieren. Weitere Infos unter www.bni-hamburg. de und www.nabu.de.
Vernichtende CO2-Bilanz „Die Gewinnung von Palmöl ist laut einer neuen Studie noch klimaschädlicher als bisher angenommen, weil dafür häufig Torfböden in Monokulturen umgewandelt werden. Bei der Trockenlegung und Brandrodung der Flächen im Haupterzeugerland Indonesien würden enorme Mengen CO2 freigesetzt, so eine Gruppe internationaler ForscherInnen um die Studienautorin Kimberly Carlson. Die Urwaldrodung gehe mit der Zerstörung der Lebensräume vieler Tierarten einher. Außerdem werde die lokale Bevölkerung häufig vertrieben. Nach Ansicht der WissenschaftlerInnen müssten mehr Schutzgebiete eingerichtet werden. Vor allem aber sei die Nachfrage in den Industrieländern zu senken. Studie: www.kurzlink.de/ palm12-05
Höhere Zäune zum Schutz von Jungbären Der Unfalltod eines Jungbären in Südtirol hat Fragen zur Sicherheit im Straßenverkehr der Bergregion aufgeworfen. Ein Autofahrer hatte auf der Schnellstraße zwischen Meran und Bozen keine Chance, einem plötzlich auftauchenden Jungbären auszuweichen. Der Zaun an der Straße war für den Bären kein Hindernis gewesen, wie „Südtirol Online“ berichtete. Experten glauben den Angaben zufolge, dass zwei Meter hohe Netze oder Zäune notwendig seien, um Bären von den Straßen fernzuhalten. Die behänden Tiere könnten aber womöglich auch Hindernisse mit einer solchen Höhe überwinden. Erst Ende April hatte ein Fahrzeug einen jungen Bären auf der Brennerstraße bei Klausen erfasst und getötet. Nach dem jüngsten Unfall hatte das Auto gebrannt, es entstand Totalschaden. Fahrer und Beifahrer kamen aber mit dem Schrecken davon. Das Tier wird wahrscheinlich ausgestopft und in einem Museum ausgestellt. (Spiegel online)
Foto: P. Smola/pixelio.de
Umweltnachrichten
Unser Wald 4 I 2012
Umweltnachrichten
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Waldpädagogen und Einrichtungen gesucht!
Seit Ende Juni ist das neue Netzwerk www.in-den-wald.de der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, des Bund Deutscher Forstleute, der Deutschen Waldjugend und des Bundesverbandes der Natur- und Waldkindergärten online. Entstanden aus dem Internationalen Jahr der Wälder 2011, soll das Netzwerk als „Gelbe Seiten“ der Waldpädagogik allen Interessierten die Möglichkeit bieten, nach waldpädagogischen Aktivitäten und Ansprechpartnern vor Ort zu suchen. Momentan sind alle Waldpädagogen und waldpädagogische Einrichtungen aufgerufen, sich in das Netzwerk einzutragen. Hier können sich die Akteure und Einrichtungen mit ihren Qualifikationen, Schwerpunktthemen und Honorarvorstellungen und Angeboten ausführlich vorstellen. Die Einträge auf der Internetseite sollen von den Anbietern selbst gepflegt werden können, um immer auf dem Unser Wald 4 I 2012
aktuellen Stand zu sein. Eine Betreuung, z.B. durch das Freischalten von Inhalten, sichert die Seriosität der Einträge. Mit Experten den Wald entdecken Nach dieser Anfangsphase wird „in-den-wald.de“ die ideale Suchmaschine für all diejenigen sein, die den Wald unter fachkundiger Leitung erleben wollen. Suchende können schnell und direkt Ansprechpartner in den Regionen finden oder Kontakte zum Anbieter oder zur Anbieterin aufnehmen. So ist sowohl eine Suche im Heimatort, aber auch bis 50 km Umkreis möglich. Neben dieser Datenbank enthält www.in-den-wald.de weiterführende Informationen zur Waldpädagogik im Allgemeinen und dem richtigen Verhalten im Wald in Form eines Waldknigge. Des Weiteren gibt es eine Rubrik für waldpädagogische Materialien. Diese soll nach und nach
ausgebaut werden und mit verschiedenen Publikationen und OnlineTools gefüllt werden, die sich in unterschiedlicher Weise mit dem Thema Wald auseinandersetzen. Auch der Veranstaltungskalender von „Treffpunkt Wald“ ist miteingebunden. Ein virtueller Waldspaziergang ergänzt das Angebot und steigert die Attraktivität der Seite. Unsere Wälder bieten nahezu unerschöpfliche Welten für kleine und große Entdecker. Bäume, Pflanzen, Tiere – wer das vielfältige Miteinander im Wald selbst erlebt, begreift unmittelbar, wie alles in der Natur zusammenhängt. Von der Erlebniswanderung bis zum Jugendwaldheim, vom Waldmobil bis zum Waldkindergarten – das waldpädagogische Angebot ist groß und hat für jeden etwas.
Umweltnachrichten
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Bundesverband
Programm der SDW-Bundes- delegiertenversammlung 2012 Donnerstag, 27. September 2012 18.00 Uhr
Sitzung Geschäftsführender Bundesvorstand (Einladung/Tagesordnung erfolgt separat)
19.00 Uhr
Gemütliches Beisammensein für alle bereits Anwesenden (Selbstzahler)
Freitag, 28. September 2012 10.00 Uhr
Fachtagung „300 Jahre Nachhaltigkeit im Wald: Ist das Ende in Sicht?“
13.00 Uhr
Mittagsimbiss
14.00 Uhr
Exkursion „Wege zur Nachhaltigkeit im Wald um Trier“
18.00 Uhr
Empfang Stadt Trier
19.30 Uhr
Trierer Abend (Selbstzahler)
Samstag, 29. September 2012 09.00 Uhr
Delegiertenversammlung und Wahlen kombiniert mit Sitzung Großer Runder Tisch und Sitzung Gesellschafterversammlung Verlagsgegesellschaft Unser Wald (Einladungen/Tagesordnungen erfolgen separat)
12.00 Uhr
Mittagsimbiss Fortsetzung
13.00 Uhr
Delegiertenversammlung, Großer Runder Tisch und Gesellschafterversammlung
ca. 16.00 uhr
Ende der Veranstaltung
NRW-Tag in Detmold In Detmold präsentierte sich der Bundesverband der SDW mit der SOKO-Wald beim NRW-Tag. Am 26./27. Mai kamen insgesamt 160.000 Besucher bei bestem Wetter in die ehemalige Residenzstadt. Bei der SOKO-Wald am Info-Stand kommt es darauf an, Produkte, die aus dem Wald kommen (z.B. Korken, Natur-Kautschuk), auf einer Weltkarte der Ursprungsregion zuzuordnen. Bei den meisten Produkten ist der Zusammenhang mit dem Wald nicht gleich ersichtlich. Allein dadurch ergeben sich interessante Gespräche mit den Standbesuchern. Sehr viele Besucher fragten nach der Einstellung der SDW zum diskutierten Nationalpark Teutoburger Wald. Deshalb waren die SDW-Betreuer über die Unterstützung des Vorsitzenden des SDW-Kreisverbandes, Klaus Rafael, dankbar, der als Vertreter vor Ort zu den Fragen Stellung nehmen konnte. Für diese Unterstützung möchten wir uns nochmal herzlich bedanken!
Kurz nach Antritt seines Amtes als Umweltminister traf Dr. Peter Altmeier am Rande einer Veranstaltung den SDW-Präsidenten Dr. Wolfgang von Geldern (Mitte) und SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann (links) und sprachen über den Wald und ehrenamtlichens Engagement.
Bundesverband
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Woche der Umwelt beim Bundespräsidenten Am 5. und 6. Juni 2012 hatte der Bundespräsident gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) zur vierten „Woche der Umwelt“ in den Park von Schloss Bellevue eingeladen. Joachim Gauck verdeutlichte in seiner Eröffnungsrede, dass Nachhaltigkeit nicht Beschränkung und Verzicht, sondern Verantwortung und Vernunft bedeutet. Über 12.000 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Medien nutzten diese Ausstellung für zukunftsweisende Umweltprojekte, um sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Rund 200 Unternehmen, Institutionen, Forschungseinrichtungen, Vereine und Initiativen präsentierten die Möglichkeit, ihre neuen Technologien, Produkte, Projekte und Konzepte
Foto: J. Butz
für einen nachhaltigen und effizienten Umgang mit unseren Ressourcen. Zusätzlich diskutierten 400 Experten in fast 100 Foren Fragen rund um Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcen-, Klimaund Naturschutz, Mobilität, aber
auch Tourismus, Freizeit und Sport, Ernährung, Bauen und Wohnen. Der Bundesverband und die Redaktion Unser Wald nutzte dieses Forum für neue Kontakte und Ideen für die weitere Arbeit. Weitere Infos unter www.woche-der-umwelt.de.
Umweltfestival in Berlin Am 3. Juni startete das 17. Umweltfestival der GRÜNEN LIGA Berlin am Brandenburger Tor. Die SDW beteiligte sich mit ihrem bundesweiten Projekt SOKO Wald. Direkt als erster Stand vor dem Brandenburger Tor waren die über 100.000 Besucher noch besonders frisch und wissbegierig. Nico Winkler und Manuel Maas, die momentanen Betreuer der SOKO Wald, hatten diesmal nicht nur mit Kindern zu tun. Auch
die Erwachsenen interessierten sich für die Waldprodukte aus aller Welt und manch einer hatte zum ersten Mal eine Cashew-Frucht, eine Kakaobohne oder eine Argan-Nuss in der Hand. An den weiteren 230 Ständen konnten sich die Besucher nicht nur informieren, sondern bekamen auch viele kulinarische Besonderheiten angeboten. Als die zehntausend
Fahrradfahrer der ADFC-Sternfahrt eintrafen, war die Begeisterung groß. Erst durch das zunehmend schlechte Wetter im Laufe des Nachmittags wurden die Menschenmassen weniger. Die Veranstalter freuten sich über eine abfallfreie und umweltfreundliche Großveranstaltung gelungen ist und hofften, damit beispielgebend für weitere Veranstaltungen zu sein, wie die darauffolgende Fanmeile für die Fußball-Europameisterschaft. Kontakt SDW · Bundesverband Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Tel.: 0228/9459830 Fax: 0228/9459833 E-Mail info@sdw.de www.sdw.de Präsident: Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern Geschäftsführer: Christoph Rullmann
Foto: J. Butz
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Deutsche Waldjugend
Bundespräsident ehrt Jörg „Tönnchen“ Franz und die guten Vorbilder sichtbar machen können.“ Getreu dem Motto „Wir sind überall“ waren natürlich auch einige Waldläufer bei der Woche der Umwelt dabei – und konnten ebenfalls direkt Danke sagen und herzlich gratulieren.
Über 50 Jahre Wegbegleiter der DWJ – wer, wenn nicht er, hat eine solche Auszeichnung verdient? Ein Waldläufer mit Herz und Verstand!
Foto: Axel Bach
Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt sitzen direkt neben Jörg Franz. Bundespräsident Joachim Gauck hat am 6. Juni in Schloss Bellevue sechs Frauen und sechs Männer mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Und einer davon war Jörg „Tönnchen“ Franz – der langjährige Geschäftsführer der Deutschen Waldjugend.
Und das sagen Waldläuferinnen und Waldläufer über Tönnchen:
Tönnchen ist für uns Institution, Respektperson und Freund in einem – und so wie er leibt und lebt ein ‚Pfundskerl‘ in jedem Sinne.
Foto: Kai Morgenstern
Die Waldläufer Janka Hegemeister und Axel Bach freuen sich mit Jörg Franz, während Waldläufer Kai Morgenstern das Foto macht. Im offiziellen Text aus dem Bundespräsidialamt heißt es: „Im Verein Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. trat Jörg Franz 1960 der Deutschen Waldjugend bei, für die er sich bis heute mit großem Elan engagiert. Mit seiner mitreißenden
Begeisterung ist es ihm gelungen, viele junge Menschen für das Engagement in der Waldjugend zu bewegen. Im Jahr 1966 war er an der Gründung des Bundesverbandes der Deutschen Waldjugend beteiligt, dessen Geschäftsführer er bis heute ist. Er initiierte Bundeslager mit bis zu 5.000 Teilnehmern, organisierte Forsteinsätze und setzte eine Vielzahl von Projekten zum Thema Wald um. Voller Tatendrang setzt er sich bis heute für die Kinder- und Jugendarbeit der Deutschen Waldjugend ein, die durch seine Mithilfe eine stattliche Größe erreicht hat und in ganz Deutschland vertreten ist.“ Axel Bach
Foto: Axel Bach
Jörg Franz nimmt das „Verdienstkreuz am Bande“ entgegen. Einen schönen Rahmen für die Verleihung bot die „Woche der Umwelt“, zu der der Bundespräsident in den Park von Schloss Bellevue eingeladen hatte. In einer kurzen Rede bedankte sich Joachim Gauck: „Das ehrenamtliche, freiwillige Engagement ist so wichtig für unser Land. Zugleich wird viel zu wenig darüber gesprochen, wie viel es davon gibt. Also bin ich froh, dass wir Ihnen mit dem Verdienstorden ‚Danke‘ sagen SDW-Landesverbandsnachrichten
Foto: Axel Bach
Nach der Verleihung kommen die beiden wie selbstverständlich ins Gespräch. Unser Wald 4 I 2012
Deutsche Waldjugend
Waldläufer, Späher, Heger Zweite Folge, Teil 1: Kundschafter – Abzeichen oder Lebenseinstellung? Waldläufer verbringen viel Zeit im Wald. Sie erkennen und erleben seine Regeln und seine Rhythmen. Waldläufer haben gelernt, sich als Teil des Waldes zu fühlen und zu verhalten. Mit der Zeit werden sie einheimisch in ihrem Patenrevier. Sie haben es ausgekundschaftet und bewegen sich darin so sicher wie in der eigenen Wohnung. Nun begeben sie sich auf den Pfad der Späüherprobe und wollen „Kundschafter“ sein. Geht es den „Kundschaftern“ unter Umständen nur um die grüne Kordel als „Abzeichen“ auf dem Klufthemd? Kundschafter erkennst Du an der grünen Kordel um das Waldjugendemblem auf dem Ärmel der Kluft. Vielleicht bist du selbst einer. Erst als Kundschafter darfst Du anderen Mitgliedern der Waldjugend auf ihr Wissen über Punkte der Späherprobe prüfen. Nur auf die Punkte, die Du selbst abgelegt hast. Kundschafter sind „kundig“ auf einzelnen Gebieten der Späherprobe. Sie haben sich kundig gemacht und etwas „in Erfahrung gebracht“. Ich sehe zwei Möglichkeiten, Punkte der Späherprobe zu erlangen: 1. Ich lerne aus Büchern und anderen Medien und eigne mir das theoretische „Wissen“ um ein Thema an, in dem ich ebenfalls theoretisch geprüft werde. 2. Ich beschäftige mich mit einem Thema praktisch und lerne es „zu begreifen“. Aus Versuch und Irrtum mache ich Erfahrungen. Durch unmittelbares, eigenes Herausfinden mache ich mich „kundig“ Die erste Methode kennt jeder aus der Schule. So läuft es in der Schule in den allermeisten Fällen. Die zweite Methode ist vielviel älter. „Learning by Doing“ nennt es die PfadfinderUnser Wald 4 I 2012
methode des Sir Baden Powell, der vor mehr als 100 Jahren die Idee ins Rollen brachte, Jungs (und erst später auch Mädchen) zu Spähern (Scouts) zu machen. Er hat diese Methode, „einheimisch zu werden“ bei den Ureinwohnern Südafrikas kennengelernt, gegen die er als Soldat gekämpft hat. Wie lange bleibt das Wissen um die einzelnen Späherpunkte im Kopf des Kundschafters? Womöglich nur für die Prüfung? Ein Beispiel aus der Späherprobe: Du hast mehrere Bestimmungsbücher gezielt nach zehn Säugetieren durchgearbeitet. In der Gruppenstunde habt ihr euch gegenseitig abgehört und jetzt bist Du fit und bereit, den Säugetierpunkt der Späherprobe abzulegen. Aufgeregt trittst Du dem Kundschafter entgegen, der dir Fragen über „das Reh“ stellen wird... Ich glaube, Du kennst solche Situationen sehr genau. Das ist die erste Methode, zu lernen. Erkenne durch das Tun den Weg – Die Kundschafter-Methode Jetzt die zweite, ich möchte sie die „Kundschafter-Methode“ nennen: Du möchtest den Säugetierpunkt ablegen. Es wird dein zehnter Punkt sein, der dir die ersehnte grüne Kordel fürs Ärmelabzeichen bringen wird. In den Gruppenstunden zieht es Dich und deine Horte immer wieder in das selbe Waldstück. Ihr entdeckt immer häufiger Rehtritte und Rehlosungen. Ihr vergleicht Fährten, die ihr findet mit den Abbildungen und Beschreibungen in den Bestimmungsbüchern. Du hast alle Seiten markiert, an denen etwas zum Reh geschrieben steht: Was es frisst, welche Trittsiegel es hinterlässt, wann und wo du es möglicherweise beobachten kannst oder welche Spuren im Wald auf Rehe hindeuten. Wann wirst Du sie endlich mit eigenen Augen sehen? Zu zweit oder zu dritt verabredet ihr euch für ein Wochenende
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oder für die Dämmerungsstunden am morgen oder am Abend, um euch unweit des vielbegangenen Rehpfades einen Sitzplatz einzurichten. Ansitzen im Patenrevier Der Wind steht günstig und weht vom Wildwechsel zu euch. Ihr habt ausreichend Geduld und Ruhe, um schließlich ein Knacken im Unterholz zu hören. Rehe! Sie spüren, dass etwas anders ist als sonst an diesem Ort. Obwohl Dir das Herz bis zum Halse schlägt, atmest Du ruhig und gibst keinen Mucks von Dir. Nach einer Weile beginnen die Rehe äsend weiterzuziehen. Du kannst in aller Ruhe beobachten. Bald sind die Rehe vorbeigezogen und Du traust Dich endlich wieder zu bewegen. Voller Neugier gehst du an den Platz, an dem die Rehe vorbeizogen. Die Losung dampft noch. Hier hat das Reh etwas abgebissen. Ganz deutlich unterscheiden sich die Trittsiegel der erwachsenen von den jungen Rehen. Vieles von dem, was ihr gesehen oder gehört habt, könnt ihr euch nicht erklären. Fragen kommen euch in den Sinn. Fragen, die euch Bestimmungsbücher oder andere Waldläufer benatworten können. Es ist dunkel geworden und jetzt wo das Herz nicht mehr so laut schlägt, merkt ihr, wie der Wind heftig in die Glieder fährt... Fortsetzung Folgt!
Kontakt Bundesverband Deutsche Waldjugend Auf dem Hohenstein 3 58675 Hemer Telefon: 02372/660849 Telefax: 02372/62361 E-Mail: geschaeftsstelle@ waldjugend.de www.waldjugend.de Bundesleiter: Daniel Gilliam Geschäftsführer: Jörg Franz
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Baden-Württemberg
20 Jahre WaldMobil und Mitgliederversammlung des Landesverbands in Bopfingen 2012 sind die WaldMobile der SDW mit ihrem Bildungsangebot 20 Jahre in Baden-Württemberg im Einsatz. Seit 2008 sind es zwei Fahrzeu-
ge, weitere sind in Planung. Über 60 000 Kinder haben sie in dieser Zeit mit dem Lebensraum Wald vertraut gemacht.
Am 16. Juni gratulierten auf der Aktionsbühne des Themendorfes der Initiator der WaldMobile, StS a.D. Ventur Schöttle, der Vorsitzende des Fördervereins Waldmobil, Karl-Wilhelm Röhm, MdL, der Landesvorsitzende der SDW Ulrich Burr und Landesforstpräsident Max Reger den WaldMobilen zu Ihrem Jubiläum. Am 2. August wird dann Herr Minister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz Alexander Bonde das im Laufe des Winters fertig gestellte neue Fahrzeug für Stuttgart im Haus des Waldes der Öffentlichkeit vor.
Foto: SDW
Im Rahmen der alle vier Jahre stattfindenden KWF-Tagung fand auch die Jahreshauptversammlung des Landesverbands statt. Ulrich Burr berichtete von den Projekten des Landesverbands im Jahr 2011 (siehe auch Jahresbericht) und nahm die Ehrung des ehemaligen SDW Geschäftsführers Klaus Richert vor.
Tag des Baumes im Kreis Böblingen: Vorsitzender Bernd Dürr, Kreisumweltdezernent Wolf Eisenmann, Baubürgermeisterin Christine Kraayvanger und Leiter der UFB Reinhold Kratzer zeigen den Zweitklässlern der Freien Waldorfschule, wie man eine Lärche pflanzt. Die Lärchenallee im Böblinger Wald sollte um einige Bäume zahlreicher werden, denn die 1830 angelegte Alle hatte mitlerweile Lücken.
Foto: SDW
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Baden-Württemberg
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Auf den Spuren der Flößer
Foto: SDW
Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Monhardter Wasserfall Die erste Exkursion dieses Jahres führte den Kreisverband Calw der ins obere Nagoldtal auf den Spuren der Flößer. Vorsitzender Dietmar Greif konnte hierzu Mitglied und Naturpark-Guide Karl Lörcher sowie
18 Waldschützer bei der Monhardter Wasserstube begrüßen, wo in Kürze die Dreharbeiten für den ZDF-Film „Die Holzbaronin“ beginnen werden. A. Breitling
Trauer um Helmut Walz Der KV Calw trauert um sein langjähriges Vorstandsmitglied und ehemaligen Schatzmeister Helmut Walz, der im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit in Nagold am 3. März 2012 verstorben ist. Von 1995 - 2005 war er im Vorstand sehr aktiv und hat als Schatzmeister von 1999 - 2005 die Kasse vorbildlich geführt.
Waldpädagogik Karlsruhe der offenen Tür der Waldpädagogik Karlsruhe geboten. Wer es nach der Tier-Rallye erst einmal etwas langsamer angehen lassen wollte, konnte sich mit der Kutsche durch den Hardtwald fahren lassen.
Alles rund um Biber, Specht, Holzwurm und Co. Biberburgen bauen, die unterschiedlichen Spechtarten kennen lernen oder den holzzersetzenden Insekten bei ihrer Arbeit zuschauen... dies und vieles mehr wurde beim Tag Unser Wald 4 I 2012
Die Waldpädagogik Karlsruhe bietet neben Großveranstaltungen wie den Tag der offenen Tür auch zahlreiche gruppenspezifische Veranstaltungen und waldpädagogische Führungen an. Schauen Sie doch einfach mal unter http://www.waldpaedagogikkarlsruhe.de rein oder fordern Sie unser Jahresprogramm an (Tel.: 0721/133-7354, E-Mail: waldpaedagogik@la-karlsruhe.de Waldpädagogik Karlsruhe
Kontakt SDW · Baden-Württemberg Königsträßle 74 70597 Stuttgart Tel.: 0711/616032 Fax: 0711/616044 E-Mail: sdw.bawue@rpt.bwl.de www.sdw-bw.de Kontaktzeiten der Landesgeschäftsstelle: Di bis Fr von 9:30 bis 12:30 Uhr Landesvorsitzender: Ulrich Burr Ehrenvorsitzender: Ventur Schöttle Geschäftsführer: Christian Heß
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Bayern
WEZ Tennenlohe in Gefahr
Unglaublich aber wahr: dass „dem Sport gegenüber den Belangen von Natur und Landschaft sowie der Forstwirtschaft und der Erholung der Vorrang eingeräumt wird“. Sie haben richtig gelesen! Vollkommen unverständlich, dass eine solche Entscheidung im „Umwelt-Ausschuss“ (!) der Stadt Erlangen, wenn auch nur ganz knapp, mit 7 zu 6 Stimmen angenommen wurde. Doch von Anfang an. Der Sportverein Tennenlohe möchte ein weiteres Spielfeld und Parkplätze anlegen und die Stadt führt dazu eine Änderung des Flächennutzungsplans durch. Schon in der Vergangenheit ist eine umfangreiche Erweiterung geplant gewesen, damals nur mit 6.000 m²,
heute sollen schon 10.650 m² Bannwald gerodet werden. Nicht dass sich Bannwald, wenn „überwiegendes öffentliches Interesse“ vorliegt, nicht ersatzweise wieder aufforsten ließe. In dieser Lage, als essentiellem Teil des Walderlebniszentrums Tennenlohe, als Lärmschutzwald für die Anwohner und anderer bedeutender Funktionen im Naturschutz, ist diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Unsere örtliche SDW-Gruppe hat im Schulterschluss mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), dem Bund Naturschutz (BN) und der örtlichen Natur- und Umwelthilfe e.V. in einer ersten Presseaktion deutlich gegen die verheerende Planung Stellung genommen. SDW-Vorsitzender Karl Riemann dazu ganz klar: „Ein Wal-
derlebniszentrum ohne zusammenhängen Wald macht einfach keinen Sinn“. Schon 2007 hatten die Bürger mit 1.000 Unterschriften gegen die Planung protestiert, was die Volksvertreter anscheinend schon wieder vergessen hatten! Die Reihe der ablehnenden Stellungnahmen auch schon im Vorfeld der Öffentlichkeitsbeteiligung ist groß und reicht vom Naturschutzbeirat, der Unteren Naturschutzbehörde bis zur Forstverwaltung. Wir hoffen erneut auf die
Einsicht in den Entscheidungsgremien, denn Bannwald und Natur müssen Vorrang behalten vor dem Sport, für den es auch Alternativstandorte gibt!
Bayerische Waldpädagogik für die IUFRO Konzepte der Waldpädagogik in Bayern und Ergebnisse der SDW-Waldwissen-Studie, sind nun auch international bekannt! Unser stellvertretender Vorsitzender Prof. Ulrich Ammer, Katharina Fichtner und Dirk Schmechel brachten bei der Tagung der Internationalen Gemeinschaft der forstlichen Forschungsanstalten (IUFRO), im österreichischen Alpbach (Tirol; 22.-24. Mai) Beiträge zur die Waldpädagogik in Bayern ein. In den inhaltlich zusammenhängenden Referaten wurde das waldpädagogische Konzept in Bayern und die Zusammenarbeit zwischen Forstverwaltung, SDW und freiberuflichen Wald- bzw. Umweltpädagogen bei der Umsetzung dargestellt. Im Einzelnen berichtete Prof. Ammer über unsere Untersuchung zum Waldwissen bayer. Grundschüler im Rahmen einer BefraSDW-Landesverbandsnachrichten
gung von 2.800 Kindern (2009) und die sich daraus für die SDW ergebenden Konsequenzen. Frau Fichtner referierte über die Bedeutung der vorschulischen Walderziehung und Herr Schmechel stellte die waldpädagogischen Methoden, Konzepte und Strategien der Bayer. Forstverwaltung vor. Die Tagung mit rund 250 Teilnehmern aus 40 Staaten stand unter dem Motto „Wälder für Menschen“ und war insbesondere darauf ausgerichtet die Sozialfunktionen des Waldes, u. a. ihren Beitrag zur Gesundheit und zum Wohlbefinden der Bürger aufzuzeigen. So ist z.B. nach einer japanischen Studie ein Aufenthalt von fünf Stunden im Monat im Grünen schon ausreichend, um Stresshormone zu senken. In den Diskussionen wurde deutlich, dass bei weltweit steigender Nachfra-
ge nach dem regenerativen Rohstoff Holz, der zunehmenden Wichtigkeit von Wald und Holz im Kontext der Energiewende sowie bei gleichzeitig steigender Bedeutung der Wohlfahrtswirkungen des Waldes Forderungen nach großflächigen Waldflächenstillegungen kontraproduktiv sind. Unser Wald 4 I 2012
Bayern
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Kurzberichte aus Bayern Brücke bei Essing Die berühmte Fußgängerbrücke bei Essing über das ehemalige Altmühltal (heute Rhein-Main-Donau-Kanal) wurde bis Herbst vergangenen Jahres erstmals nach ihrem Bau 1986 saniert. Unser Mitglied Othmar Kipfer beschwerte sich in Leserbriefen, dass die Chance, einheimische Hölzer zu verwenden dabei vertan wurde. Am 26.10.2011 im Donaukurier: „..... Holz der kurzen Wege aus der Region, das genauso haltbar und wetterbeständig ist, hätten Lärchen, Douglasien oder sogar die Weißtanne sein können. Konstruktionsholz aus Bäumen dieser Holzarten nach Regeln für den Einschlag unter Berücksichtigung von Mondphasen (Mondphasenholz) geerntet, behan-
delt und bearbeitet, hätte Werbung für einen bei uns nachwachsenden wertvollen Rohstoff sein können. ...“
43. Waldjugendspiele in Ostbayern In der Zeit kurz vor und nach den Pfingstferien wurden die vom AELF Regensburg koordinierten und unterstützten Waldjugendspiele durchgeführt. Mit fast 750 Klassen und fast 16.000 Kindern ist ein sehr hoher Grad der Umsetzung erreicht, jedes Kind einmal mit dem Förster in den Wald zu bringen. Wir sind dankbar, dass wir als SDW die umfangreiche finanzielle und teilweise organisatorische Abwicklung zu dieser ältesten und erfolgreichsten
waldpädagogischen Aktion einbringen können. Auch den Bayerischen Staatsforsten bzw. Kommunen und Privatpersonen danken wir für die Mithilfe den Kindern den Wald näherbringen zu können.
Neues SDW-Display Vor kurzem konnten wir zwei bestellte sog. „Roll up-Displays“ in der Größe 230 cm x 100 cm in Empfang nehmen. Diese modernen Aufsteller gehören heute zur Grundausstattung jeglicher Öffentlichkeitsarbeit. Wir hoffen sie werden uns bei Veranstaltungen des Landesverbandes noch gute Dienste erweisen. Da sie auch mit der Post verschickt werden können, sind sie auch für unsere Gruppen ausleihbar.
Für jedes Jahr eine Lärche „Sebastian Kneipp hätte seine helle Freude gehabt! Nicht nur, dass für jedes Jahr seit seiner Geburt im Jahr 1821 eine Lärche gepflanzt wurde, sondern auch dass es Lärchen sind, die gepflanzt wurden“, so der SDWVorsitzende Josef Miller, anlässlich der Pflanzung von Lärchen im Wörishofener Wald. Schon Tradition hat die Pflanzung des „Baum des Jahres“ im ausgewiesenen Erholungswald der Stadt Bad Wörishofen. Bürgermeister Klaus Holet-
schek lud diesmal eine Menge Helfer ein, um die große Zahl an Bäumen in den Boden zu bringen. Natürlich mit dabei 50 Kinder der „Pfarrer-KneippSchule“, dem Namenspatron zur Ehre. Auch Kinder des Kindergartens der Gartenstadt, die ein Lied zur Begrüßung sangen. Mit dabei auch die Forstleute, welche die Aktion seit Jahren mit unterstützen; so der Leiter des Forstbetriebs Ottobeuren, Wolfgang Haugg, der die Besonderheiten der Lärche erklärte.
Ebenso der forstliche Leiter des Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Mindelheim, Rainer Nützel. „Wo, wenn nicht hier im Wald von Wörishofen, wo so viele Gäste und Bürger Erholung suchen, ist die Pflanzung dieser „Jahresbäume“ sinnvoll! Hier können die verschiedenen Baumarten in Ruhe betrachtet werden und jeder kann sich die Merkmale einprägen“, so Josef Miller zu der wichtigen Akition. Der Baum des Jahres wird nun schon seit 24 Jahren ausgerufen und hier auch gepflanzt. Kontakt SDW · Bayern Ludwigstraße 2 80539 München Tel.: 089/284394 Fax: 089/281964 E-Mail: sdwbayern@t-online.de www.sdw-bayern.de Landesvorsitzender: Josef Miller, MdL, STM a.D. Geschäftsführer: Lothar Gössinger
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Berlin
Langer Tag der StadtNatur – Mitmachangebote der SDW für Aufgeweckte und Familien Im Rahmen des Langen Tages der StadtNatur lud das Berliner Waldmuseum der SDW ganz Ausgeschlafene bereits um 5 Uhr zu einen Morgen spazierung ein, um gemeinsam das Naturerwachen im Grunewald zu erleben. Auf dem Weg hinauf zum Teufelsberg konnte man einem mehrstimmigen Vogelkonzert lauschen und anschließend einen Blick über die erwachende Stadt genießen. Mit allen Sinnen ließ sich wahrnehmen, wie der Wald mit den ersten Sonnen strahlen sein Gesicht verändert. Auch sonst tat sich in den frühen Morgenstunden schon so einiges im Wald, was es zu entdecken galt. Während viele Tiere erwachten, suchten andere ihre Schlafverstecke auf. Der frühe Morgen im Grunewald endet mit einem kleinen Imbiss am Waldmuseum.
Foto: Gudrun Rademacher
Blick vom Drachenfliegerberg / Grunewald auf das morgendliche Berlin Am Nachmittag wurde zu einen Familienwaldtag eingeladen, um mit Jung und Alt, Klein und Groß die Zauber welt des Waldes zu erkunden, zu entdecken und zu erleben. Begleitet von den Waldpädagoginnen des Waldmuseums der SDW ging es durch einen besonders schönen Bereich im Grunewald. Hier konnte man spielend und lernend erfahren, welcher Zauber dem Wald innewohnt. Gleichzeitig galt es dessen Besonderheiten zu entdecken und zu erfahren. Zum Ausklang der Veranstaltung bestand SDW-Landesverbandsnachrichten
die Möglichkeit, die Angebote des Waldmuseums und des Waldgartens zu erleben.
Foto: Stiftung Naturschutz Berlin
Foto: Gudrun Rademacher
Sandgrube im Jagen 56 / Grunewald Der Lange Tag der StadtNatur, veranstaltet von der Stiftung Naturschutz Berlin, ermöglichte den Berlinerinnen und Berliner am 16./17. Juni 2012 Naturerfahrungen der besonderen Art zu machen und die wilde Seite der Hauptstadt kennenzulernen. Ein vielseitiges Programm bot 26 Stunden lang mit rund 200 Akteuren bei etwa 500 Veranstaltungen viele und facettenreiche Möglichkeiten für ein ganz persönliches grünes Abenteuer und Naturerleben in der Stadt.
Auch Führungen zu den Lebensräumen von Biber, Seeadler, Eisvogel, Milan und vielen weiteren Seltenheiten standen auf dem Programm. Ein Schwerpunktthema war in diesem Jahr das „Urban Gardening“. Klassisches Kleingärtnern aber auch Landwirtschaft inmitten in der Stadt, mobile Bienenstöcke, Mietgärten oder „Landbau im Vorbeigehen“ – die Vielfältigkeit des städtischen Gärtnerns wurde am 6. Langen Tag der StadtNatur am Beispiel von ausgesuchten Projekten in Berlin vorgestellt.
Foto: Stiftung Naturschutz Berlin
Seit nunmehr sechs Jahren bieten unter dem Dach der Stiftung Naturschutz Berlin verschied ene Natur schutz organisationen, Vereine, Behörden, öffentliche Einrichtungen aber auch Einzelpersonen während des Langen Tages der StadtNatur spannende und vielfältige Angebote an, die Natur Berlins aus unterschiedlichen und teilweise auch ungewöhnlichen Blickwinkeln kennenzulernen.
Auch auf kommunalpolitischer Ebene fand der diesjährige Lange Tag der StadtNatur besonderes Interesse. Mehrere Berliner Bezirksbürgermeister und Bezirksstadträte (Dezernenten) nahmen aktiv an verschiedenen Veranstaltungen teil oder erfreuten sich gemeinsam mit Berliner Bürgerrinnen und Bürgern an dem ein oder anderen Naturerlebnis.
Nächtliche Wanderungen, Paddeltouren, Geocaching-Schatzsuche oder der Besuch sonst nicht zugänglicher Naturreservate zählten neben vielen anderen Veranstaltungen zum Angebot.
Die Veranstaltungsidee, 2006 gemeinsam von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, dem Landesbeauftragten für Naturschutz und der Stiftung Naturschutz Berlin entwickelt, wurde binnen von wenigen Unser Wald 4 I 2012
Berlin
Jahren zu einer Erfolgsgeschichte. Der Lange Tag der StadtNatur hat sich bereits als feste Größe im Berliner Veranstaltungskalender etabliert und zeigt eindrucksvoll, was Berlin neben Kunst und Kultur noch zu bieten hat: Einen Reichtum der besonderen Art, den es gilt zu schützen und zu erhalten. Mit dem Langen Tag der StadtNatur sollte dieser Naturreichtum wieder einmal ins Bewusstsein der Berlinerinnen und Berlinern gebracht werden, denn auch hier galt die Devise „nur was man kennt, kann man auch schützen“. Im Rahmen
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des Langen Tages der StadtNatur erhielten Vereine, Bürgerinitiative und Fachgruppen die Möglichkeit, sich und ihre Arbeit einem großen Publikum vorzustellen. Bezogen auf die Arbeit der Berliner Schutzgemeinschaft Deutscher Wald spiegelte sich an diesem Tag die Vielfältigkeit der naturschutzfachlichen Angebote wieder und verdeutlich die Breite des fachlichen Umfeldes, in dem die Schutzgemeinschaft mit ihren Aktivitäten und Angeboten agiert sowie sich dort nachhaltig positionieren und behaupten muss.
Foto: Stiftung Naturschutz Berlin
Walderleben in und um Berlin Vielerlei Angebote zu Wald und Natur bietet das Berliner Waldmuseum und die Waldschule der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Grunewald. Die Ausstellungsräume und der Waldgarten des Museums laden ein, den Wald neu- oder auch wiederzuentdecken. Die Waldschule bietet ein umfangreiches wald
pädagogisches Programm sowie Sonderveranstaltungen (z.B. Nachwanderungen, Kindergeburtstage) an. Das Waldmuseum ist Dienstags bis Freitags in der Zeit 10-15 Uhr sowie Sonntags von 13-18 Uhr geöffnet und befindet sich am Königsweg 04 / Jagen 57 in 14193 Berlin und ist gut über den S-Bf. Grunewald mit der
S-Bahnlinie 7 sowie die Bus linien M19, 186, 349 zu erreichen. Weitere Informationen zum Waldmuseum und zur Waldschule gibt es telefonisch unter 030/8133442 sowie im Internet www.waldmuseum-waldschule.de Weitere Veranstaltungstipps für Ausflüge in den Wald in Berlin und dessen Umland sind im Internetportal www.treffpunktwald.de zu finden. Hier informieren Forstverwaltungen sowie forstliche Einrichtungen und Verbände über deren Freizeit- und Erlebnisangebote im Wald. Auch die Stiftung Naturschutz Berlin bietet unter www.umweltkalenderberlin.de ebenfalls vielfältige Angebot zum Wald- und Naturerleben an. Texte: Christof Schwanitz stellv. Landesvorsitzender
Kontakt SDW · Berlin Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin Tel.: 030/84721920 E-Mail: sdw-berlin@web.de
Foto: Gudrun Rademacher
Landesvorsitzender: Oliver Schworck
Ausstellungsraum im Waldmuseum Unser Wald 4 I 2012
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Brandenburg
Die „Soko Wald“ ermittelt in Eberswalde Die Soko-Waldtour in Eberswalde war ein voller Erfolg. Insgesamt nahmen ca. 70 Schüler aus vier Eberswalder Grund- und weiterführenden Schulen begeistert an dem viertätigen Umweltbildungsangebot teil und durften in die Fußstapfen eines Walddetektivs treten, unter anderem auch die Schüler der Freien Montessori-Schule Barnim. Die Jung-Detektive stürzten sich mit vollem Eifer in die aufregende „Waldentdeckungsreise“. Altersgerecht, spielerisch und spannend für den Wald begeistern, das war das Motto des Soko-Teams Roman Schotten und Nico Winkler in Eberswalde.
gierter Geschäftsführer der Freien Montessori – SchuleBarnim in Eberswalde und selbst Vater von drei aufgeweckten Jungen hat er den SokoTag mit Interesse begleitet. Herr Seifert, Sie sind Geschäftsführer der Freien Montessori Schule in Eberswalde und haben in den letzten Wochen die Soko-Tour verfolgt und auch persönlich miterlebt. Konnten Sie beobachten, dass die Kinder nach der Teilnahme an solchen Angeboten, eher bereit sind, sich für ein nachhaltiges, naturfreundliches und umweltbewussteres Verhalten zu entscheiden? Dirk Seifert: Der Soko-Erlebnistag zeigte den Kindern vor allem die Wertschätzung vor dem Wald und vor der Natur. Die Veranstaltung hat allen teilnehmenden Schülern sehr gut gefallen, das will schon was heissen, denn trotz guter Vorkenntnisse unserer Schüler gab es viele „AhaEffekte“. Dennoch, um nachhaltige Auswirkungen zu erzielen, sollten und müssen solche Angebote regelmäßig stattfinden.
Aber interessierte das Thema „Wald“ wirklich die Eberswalder Kinder? Als eines der waldreichsten Bundesländer verfügt Brandenburg über 1, 1 Millionen Hektar Wald und nicht umsonst wird der Sitz des Landesverbandes seit dem 14. Jahrhundert auch als „Waldstadt“ bezeichnet. Umgeben von so viel Wald, wie erklärt man den Kindern den nötigen Schutz unserer Wälder? Und ob solche Fragen wie von Emelie, 9 Jahre, „Warum soll ich den Wald schützen, wenn ich Schokolade essen will?“, am Ende zu einem zufriedenen Grinsen geführt haben und warum die SokoTour trotz „Natur pur und Waldstadt“ die Kinder begeistert hat, erfahren wir von Dirk Seifert. Seit 2006 engaSDW-Landesverbandsnachrichten
Welchen Beitrag, muss ein Umweltbildungsangebot leisten, damit es die Jugend heutzutage erreicht? Hat die Soko-Tour Ihrer Meinung nach die Kinder erreicht? Dirk Seifert: Die Soko-Tour beinhaltet meiner Meinung nach die wichtigsten Aspekte eines gelungenen Umweltbildungsangebotes, d.h. vor allem dadurch, dass Beispiele des alltäglichen Lebens angewendet und eine gelungene altersgemäße bzw. persönliche Ansprache erfolgt. Dabei war das Erforschen in öffentlichen Geschäften als Lernort besonders spannend und hilfreich. Meines Erachtens hat die Soko-Tour damit voll und ganz das Interesse der Kinder geweckt. Die Grundidee des Detektivspiels war äußerst gut gelungen. Welche Erfahrungen konnten Sie in der Praxis mit der heutigen Jugend beobachten. Setzt sich der
Durchschnitts-Jugendliche mit den typischen Umweltproblemen überhaupt auseinander? Dirk Seifert: Ich denke, dass sich der Durchschnitts-Jugendliche sehr wohl mit seiner Umwelt auseinandersetzt, auch wenn es unter Freunden zunächst vielleicht“ uncool“ ist dieses zuzugeben. Ich bin der Meinung, dass die Jugend immer unterschätzt wird. Von Natur aus ist jeder Jugendliche neugierig und aufgeweckt und genau hier müssen wir ansetzen und dies auch fördern. Mit anderen Worten, es ist überaus wichtig den Jugendlichen spannende Angebote bzw. Möglichkeiten zugeben, um sich damit aktiv auseinander zu setzen, bzw. aktiv zu werden. Welche Werte ein Jugendlicher entwickelt ist meines Erachtens stark von seinem persönlichem Umfeld abhängig, d.h. was die Eltern, Nachbarn, Freunde vorleben. Mangelndes Interesse an Umwelt und Natur ist kein Jugendphänomen! Zum Beispiel trifft sich in den Räumen der Montessori-Schule seit geraumer Zeit eine Greenpeace-Gruppe, die sich auch aus Schülern zusammensetzt und Ideen für den Umweltschutz entwickelt. Auch die Montessori-Pädagogik bemüht sich neben den sozialen und ökonomischen Lebensgrundlagen, die ökologische Denkweise bei Kindern zu entwickeln. Wie erfolgreich gelingt das heutzutage? Wie können Eltern Ihre Kinder für Natur begeistern? Dirk Seifert:Neben der theoretischen Grundlage, d.h. Einführung in verschiedenste Themenbereiche, ist das praktische Tun von großer Bedeutung. Der Soko-Erlebnistag ist ein gutes Beispiel für ein Umweltbildungsangebot, dem es gelingt, den Bogen zwischen Interesse und Aktion zu spannen. Die Bedeutung des „Naturerlebnisses“ ist sehr groß. Dabei sollte immer auch die Möglichkeit zur Reflexion bzw. Aufarbeitung Unser Wald 4 I 2012
Brandenburg
des Erlebten erfolgen, z.B. in Form von Tagebüchern, oder Gesprächen. Wichtig ist vor allem, vielfältige Angebote kontinuierlich anzubieten, damit sich eine nachhaltige Wirkung ergibt.Bei desinteressierten Jugendlichen braucht man allerdings mehr
Zeit. Hier ist es nötig intensivere und längere Programme zu schaffen, z.B. über Abenteuer- oder WildnisCamps, Projektwochen oder andere geeignete Angebote. Dabei kann man mehr in die Tiefe gehen und die vorhandenen Potentiale wecken.
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Vielen Dank und weiterhin gutes Gelingen für die Freie MontessoriSchule! Das Gespräch mit Herrn Seifert führte Joanna Pakura vom Regionalverband Schorfheide - Uckermark
Pflanzaktion in der Lieberoser Heide Unter Schirmherrschaft des Regionalverbandes Lausitz der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald im Landesverband Brandenburg haben über
40 Freunde des Waldes am Sonntag, dem 22. 04. 2012 im Revier Trebitz der Landeswaldoberförsterei Peitz mehrere hundert Lärchen unter den lichten Schirm 140 Jahre alter Kiefern gepflanzt. Für die Bereitstellung der Fläche und der Pflanzen, sowie die Organisation des Drumherums danken wir den Forstkollegen. Bei sonnigem Frühlingswetter hatten Jung und Alt viel Freude daran, mit dem „Göttinger Fahrradlenker“ Löcher zu treten und dahinein die Lärchen zu setzen. Die Pflanzaktion
drückt Wertschätzung und Liebe zu unseren brandenburgischen Wäldern aus und gemahnt daran, dass an dieser Stelle über 600 ha Wald für den Bau von Solaranlagen eingeschlagen werden sollte. Der Verein „Pro Lieberoser Heide“ aus Staakow konnte das mit Unterstützung vieler Kräfte, auch der SDW, verhindern und bedankt sich mit dieser Pflanzaktion. Jeder erhielt am Schluss eine liebevoll gestaltete Urkunde! Dr. Karl Preußner Regionalverband Lausitz e.V.
Erfolgreicher Start ins Hirschkäferjahr 2012
Der Hirschkäfer ist Insekt des Jahres 2012.Der mit bis zu neun Zentimetern größte Käfer Europas ist ein wahrhaft stattlicher Vertreter für die große Familie der kleinen Waldinsekten. Um diese wieder einmal in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken, haben die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Brandenburg e.V. und der Landesbetrieb Forst Brandenburg (LFB) eine Kampagne mit gemeinsamen Aktionen entwickelt. Schirmherr ist der Direktor des LFB, Herr Hubertus Kraut. Schwerpunkt für Veranstaltungen ist die Hirschkäfererlebniswelt im, von der SDW unterstützten, Märkischen Haus des Waldes im südbrandenburgischen Gräbendorf. Hier können Unser Wald 4 I 2012
Kinder in einem festen Parcour die verschiedenen Stationen im Leben eines Hirschkäfers nachvollziehen, vom Larvengang unter der Erde über den großen Flug auf dem Hochseilpfad. Vor Ort finden 2012 verstärkt Familienwaldtage zum Hirschkäfer statt. Am 07. Juni war es dann soweit und der Schirmherr Hubertus Kraut präsentierte gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes, Dr. Meinhard Ott, einen der ersten frisch geschlüpften Hirschkäfer diesen Jahres in der Waldschule Waidmannsruh. Dabei wurde auch die neue Ausstellung zum Hirschkäfer vorgestellt. Weitere Aktionen im Hirschkäferjahr sind der Skulpturenwettbewerb für Motorsägenschnitzer, sowie der Kindermalwettbewerb, den die SDW an den Brandenburger Waldschulen durchführt. Ein Highlight ist weiterhin der bundesweite Fotowettbewerb, dessen Siegerfotos im Herbst in einer
Fotowanderausstellung in Potsdam veröffentlicht werden. Wenn Sie Interesse an der Teilnahme haben oder mehr über die Aktionen der SDW im Hirschkäferjahr 2012 erfahren möchten dann besuchen Sie doch unsere neue Internetseite unter www.sdw-brandenburg.de Kontakt SDW · Brandenburg Brunnenstraße 26 16225 Eberswalde Tel.: 03334/382356 Fax: 03334/380238 E-Mail: geschäftsstelle@ sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de Landesvorsitzender: Moritz Wenning Geschäftsführer: Moritz Wenning
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Liebe Leserinnen, Liebe Leser, am 4. Juni vor zwanzig Jahren wurde die große Umwelt- und Nachhaltigkeitskonferenz in Rio de Janeiro ausgerichtet. Zur Erinnerung an dieses Ereignis rief der „Rat für Nachhaltige Entwicklung“ den Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit am 4. Juni 2012 aus. Die SDW Hamburg und die Aurubis AG stellten gemeinsam eine tolle Veranstaltung zu dem Thema auf die Beine - mehr als 200 Teilnehmer wurden gezählt. Ein schöner Erfolg für unsere Arbeit. Das drüsige oder auch indische Springkraut ist fast schon eine Plage an unseren Gewässern. Der fast zwei Meter hohe Neophyt aus Asien besiedelt ganze Uferstreifen und ist die bestimmende Pflanze. Sumpfdotterblume, Wasserminze und andere Arten werden verdrängt. Da hilft nur noch eins - rausreißen und entsorgen. Wir haben es gemacht. Übrigens, der Name Springkraut rührt daher, dass die Kapselfrucht ihren Samen bis zu 7m weit schleudert! Als städtischer Naturschutzverband haben wir eher selten Kontakt zu den Landfrauenvereinen. Umso mehr hat es uns gefreut, dass die Landfrauen aus dem Landkreis Storman das NSG Höltigbaum kennen lernen wollten. Gern erfüllten wir deren Wunsch, das Gebiet mit dem Fahrrad zu erkunden.
Hamburg
SDW und Aurubis AG: Erfolgreicher Deutscher Aktionstag Nachhaltigkeit Anlässlich des Deutschen Aktionstages Nachhaltigkeit trafen sich am 4. Juni 2012 unter dem Motto „Können Millionenstädte wie Hamburg nachhaltig sein?“ über 200 Teilnehmer bei Aurubis, Europas größter Kupferhütte, in der Alten Schlosserei. Zuerst stand eine Werksführung auf dem vierstündigen Programm. Anschließend konnten sich die Besucher über die vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten von SDW – das Umweltmobil gewährte einen Einblick in die vielfältige Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - und Aurubis informieren. Aurubis-Mitarbeiter erläuterten den Besuchern die ansprechenden Schautafeln und Exponate aus den Bereichen Umweltschutz und Arbeitssicherheit. Die Besucher konnten sich beispielsweise darüber informieren, wie nachhaltige Kupferproduktion der Schonung natürlicher Ressourcen dient. Höhepunkt war die mit dem Vorstandsvorsitzenden von Aurubis AG, Peter Willbrandt, der Parlamentarischen Staatssekretärin im BMU, Katherina Reiche, Prälat Dr. Bernhard Felmberg, Bevollmächtigter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland bei der BRD und EU und Stefan Schurig, Direktor Klima und Energie
beim World Future Council besetzte Podiumsdiskussion. Rüdiger Kruse, Geschäftsführer der SDW-Hamburg und Mitglied des Bundestages moderierte in kurzweiliger und zielgerichteter Art und Weise die lebhafte Diskussionsrunde. Videobotschaften von Persönlichkeiten des öffentlichen Hamburger Lebens zu Fragen des eigenen Umgangs mit dem Thema Nachhaltigkeit und Wünschen für die Stadt Hamburg ergänzten die Podiumsdiskussion. Mit seinem Schlusswort „Ich hoffe, dass wir eine gute Weiterentwicklung der Ökonomie, der Ökologie und der sozialen Aspekte haben, damit wir alle gesellschaftlichen Schichten mitnehmen auf dem Weg, den wir vor uns haben und der ist nicht einfach“ traf Peter Willbrandt auf breite Zustimmung der Besucher. Sie genossen in gelockerter Atmosphäre den abschließenden köstlichen Imbiss, der die gemeinsame Veranstaltung von SDW und Aurubis zum Deutschen Aktionstag Nachhaltigkeit in Hamburg abrundete, und noch lange die Gelegenheit für direkte Gespräche gab. Einen Filmbeitrag zu der Veranstaltung finden Sie auf unserer Homepage www.sdw-hamburg.de. Monika Mura
Im Hauptteil haben Sie es bereits gelesen, wir haben Anfang Mai das Richtfest gefeiert. Jetzt, fast drei Monate später, befinden wir uns auf der Zielgeraden. Noch rund zwei Monate, dann eröffnen wir das WÄLDERHAUS. Seien Sie gespannt - es wird sich lohnen. Viel Freude beim Lesen! Ihr
Wolfgang Pages Vorsitzender Foto: Aurubis AG
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Hamburg
Fahrradtour mit dem LandFrauenVerein Südstormarn Bei strahlenden Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trafen sich am 21. Mai 2012 der LandFrauenVerein Südstormarn und Michael Rademann, Naturexperte bei der SDW, zu einer großen Fahrradtour. Ziel war das wunderschöne von der SDW betreute Naturschutzgebiet Höltigbaum im Nordosten Hamburgs. Auf der drei Stunden dauernden Rundfahrt sollten die Teilnehmerinnen das 558 Hektar große Naturschutzgebiet mit seinen typischen Bewohnern, der Tier- und Pflanzenwelt, sowie dessen besondere Landschaftsform aus Wiesen und Wäldern kennen lernen. Im Höltigbaum angekommen, ließen die Radlerinnen erst einmal die Weite der hügeligen Landschaft auf sich wirken. Informatives und Wissenswertes bis zu einen Rückblick in die letzte Eiszeit vor 15.000 Jahren, sowie über die jüngste militärische Vergangenheit des Höltigbaum, bekamen die Frauen zu hören. Daher wurde auch die Informationstafel zur Hinrichtungsstätte auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besucht. Sie erinnert an die mindestens 330 hingerichteten Wehrmachtsangehörige und Kriegsgefangenen. Die Teilnehmer radelten entlang von Feuchtwiesen, Magerrasen, Knicks, Bruchwäldchen und Gebüschgruppen. Etliche „Ahs“ und „Ohs“ ertönten, als auf einer Wiesenfläche das Knabenkraut, eine heimische Orchidee, entdeckt wurde. Und plötzlich erklang das Lied der Feldlerche. Alle reckten die Köpfe und suchten am blauen Himmel nach dem kleinen Vogel. Die Feldlerche bewohnt offene
Grünlandstandorte und gilt aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft als gefährdet. Im Höltigbaum findet sie als sogenannter Offenlandvogel noch einen idealen Lebensraum. Nach rund einer Stunde war Zeit für die erste Rast. Im Schatten der einzelnen Bäume auf der Freizeitfläche tankten die Landfrauen Kraft und ließen die bisherige Tour Revue passieren. Über sandigen Wegen und geteerten Panzerstraßen ging es weiter. Ganz entzückt blieben alle stehen, als direkt am Wegesrand eine Gruppe der robusten Galloway-Rinder in einem Teich ihr Erfrischungsbad nahmen. Die Rinder bewegen sich fast wie Wildtiere ungehindert in großen Gattern auf dem Höltigbaum-Gelände.
Sie streifen über viele hektargroße Flächen und sorgen für den Erhalt der Offenlandschaft. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der sommerlichen Atmosphäre, erinnerte die Szenerie an die Afrikanische Savanne. Weitere interessante Stationen wie der Krattwald (ein Niederwald), die Kopfweiden, der Drumlin und der Oser (beides geologische Formationen) wurden angefahren. Wohlbehalten und glücklich über den schönen Nachmittag war die letzte Station der Gasthof Braaker Krug. Bei kühlen Getränken und einem traditionellen holsteinischen Braaker Brotteller ließen die Damen des Landfrauenvereins Südstorman den herrlichen Tag ausklingen.
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Aktion im NSG Hainisch-Iland Springkraut entfernen Das indische oder auch drüsige Springkraut ist eine Zierpflanzen, die den Weg aus den Garten in die freie Natur gefunden hat. Als schnellwachsende Art verdrängt sie viele heimische Pflanzen und breitete sich insbesondere an Gewässerläufen stark aus. Die einzige Möglichkeit zur Eindämmung, ist das konsequente Entfernen vor der Fruchtbildung ab Juli.
Im NSG Hainisch-Iland besiedelt das indische Springkraut auch die Furtbek. In Absprache mit dem Bezirksamt Wandsbek wurde am Bachoberlauf ein Abschnitt mit Starkbewuchs ausgewählt, den es zu „befreien“ galt. Am 9. Juni trafen sich freiwillige Helfer und SDW-Mitarbeiter zur Naturschutzaktion. Mehr als drei Stunden wurde gezupft und gerissen. Als einjährige Pflanze lässt sich das drüsige Springkraut leicht entfernen, so dass mehrere Kubikmeter zusammen kamen. Die ausgerupften Pflanzen wurden am nächsten Tag vom Gartenbauamt entsorgt. Inwiefern die Aktion erfolgreich war, lässt sich erst in den nächsten Monaten überprüfen. Kontakt SDW · Hamburg Lokstedter Holt 46 22453 Hamburg Tel.: 040/530556-0 Fax: 040/530556-18 E-Mail: sdw@wald.de www.sdw-hamburg.de Landesvorsitzender: Wolfgang Pages Geschäftsführer: Rüdiger Kruse
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Hessen
SDW-Glauburg besteht seit 25 Jahren Zu einem Familientag lud die Ortsgruppe Glauburg anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens in Stockheim ein. Die Vorsitzende des Glauburger SDW-Ortsverbands, Irmgard Reichert, begrüßte unter den Gästen unter anderem die Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl, den SDW-Landesgeschäftsführer Christoph von Eisenhart-Rothe, den Vorsitzenden des SDW-Bezirksverbandes Büdingen, Peter Krafft, und seinen Stellvertreter, Glauburgs Bürgermeister Carsten Krätschmer. Dabei waren auch Wilhelm Reichert, der bei der Gründung 1987 zum Vorsitzenden gewählt wurde und das Amt lange Jahre innehatte sowie Vertreter der SDW-Ortsgruppen Ortenberg und Nidda. Die Jagdhornbläser Hubertus Büdingen eröffneten das Familienfest mit beeindruckendem Klang. Während des Tages hatten Besucher die Möglichkeit, sich über die Arbeit der SDW-Ortsgruppe umfassend zu informieren. Außerdem war das Ehepaar Busch mit seinen Motorsägen dabei und zeigte die Entstehung eines Holz-Uhus, der nach Fertig-
stellung an der Krömmelbachhütte seinen endgültigen Platz finden soll. Hessen-Forst hatte einen kleinen Infostand über die Bedeutung des Waldes eingerichtet.
Die Glauburger Dachse, die Jugendgruppe der SDW-Glauburg, hatten eine Waldrallye organisiert. In einem Waldfenster mussten Tiere entdeckt werden. Mit Tannenzapfen wurde ein Zielwerfen veranstaltet. „Welche Dinge gehören nicht in den Wald?“, das mussten die Teilnehmer an einer weiteren Station herausfinden. „Lauschen“ hieß es an der vierten Station. Wer ganz still war, hörte das Rauschen der Bäume im Wind, Vogelgezwitscher oder das Rascheln im Unterholz. Und Konzentration und ein gutes Gedächtnis waren
beim Memory gefragt. Auch für das leibliche Wohl der Gäste war mit Wildgulasch, Würstchen und selbstgebackenem Kuchen gut gesorgt. Musikalisch unterhielt das Jugendorchester der Eintracht Glauberg zur Mittagszeit die Besucher. Seit der Gründung im November 1987 engagieren sich die Glauburger Mitglieder in verschiedenen Projekten und Arbeitseinsätzen. Zur Aufgabe haben sie sich das alljährliche Pflanzen des Baum des Jahres in Konradsdorf gemacht. Auch an den Ferienspielen der Gemeinde Glauburg beteiligt sich die SDW. Im Jahr 1991 übernahm die Ortsgruppe die Patenschaft für eine unter Denkmalschutz stehende Maulbeerbaumanlage nahe dem Hochbehälter in Stockheim und verpflichtete sich zur regelmäßigen Pflege der Anlage. Im vergangenen Jahr nahmen sich eifrige Mitglieder der Obstbaum-Bestände, darunter zehn Speierlinge, die 1990 dort von der SDW gepflanzt und 2003 noch ergänzt wurden. SDW Ortsverband Glauburg und Umgebung
SDW auf dem Hessentag dreifach vertreten Die Große Hirschkäfer-Pirsch hat begonnen und startete mit guter Resonanz auf dem Hessentag in Wetzlar Anfang Juni durch. Selten war es ruhig am Stand von FENA und SDW im großen Zelt von „der Natur auf der Spur“. Tausende von Besuchern interessierten sich für das größte heimische Insekt. Viele Erlebnisse und Geschichten erzählten die Gäste den Forstleuten und SDWlern. Und so kamen sehr schnell eine Menge Hirschkäfer-Meldungen zusammen, die dazu beitragen werden, dass das Vorkommen des Hirschkäfers bekannter wird. Auch das Jugendwaldheim Weilburg der SDW zeigte sich von seiner besten Seite und bot ein SDW-Landesverbandsnachrichten
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Hessen
interessantes waldpädagogisches Programm an. In einer großen Holzhütte hatte das Team um Jugendwaldheimleiter Karl-Heinz Göbel und Lars Eckert viel Platz für die jungen Besucher, die sicher bald auch mal Weilburg direkt vorbeischauen werden. Zusammen mit den Kreisgruppen von Bund und Nabu hatte die SDW LahnDill ihren Stand. Hier ging es um die Wildkatze und das Thema Biodiver-
sität. Für Kinder gab es ein Quiz und wer wollte konnte sich einen Holzanhänger machen und mit einem schönen Stempel bedrucken. Sehr gut an kamen auch die Waldfibeln an, die vor allem junge Menschen in den Wald locken sollen. Auch wenn das Angebot für die Besucher des Hessentags doch unendlich scheint, so zeigt sich immer wieder, wie wichtig es auch für einen Verband wie die SDW ist, Präsenz zu zeigen und bei diesem Landesereignis dabei zu sein.
Schüler und Landrat pflanzen Bäume in Seckmauern Initiative der Odenwälder SDW vor Ort umgesetzt Mit der Aktion „Mehr Bäume für Odenwälder Schulen“ möchte der Kreisverband Odenwald der SDW gemeinsam mit dem Kreis erreichen, dass Schulhöfe schöner werden. Schüler und Lehrer sollen angeregt werden, Bäume und Wald zum Unterrichtsgegenstand und -Ort zu machen und sich so mehr mit den Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu beschäftigen.
Nach dem Start an der Theodor-LittSchule in Michelstadt zeigte nun die Grundschule im Lützelbacher Ortsteil Seckmauern, wie die Initiative verwirklicht werden kann. Gemeinsam mit Landrat Dietrich Kübler als dem Vorsitzenden der SDW-Kreisgruppe Unser Wald 4 I 2012
und ihrer Schulleiterin Eva-Maria Arnold pflanzten Schülerinnen und Schüler des zweiten Schuljahrs eine Europäische Lärche, den Baum des Jahres 2012, und weitere Bäume, die gut zur Schul-Umgebung passen wie etwa Kastanien- und Nussbäume. Der Landrat staunte über das eifrige Interesse der Kinder und darüber, dass sie vieles über Wald und Bäume und sogar über den Baum des Jahres wussten. Die Kinder empfingen ihn im grünen Klassenzimmer, wo sie dann auch nach der Baumpflanzung zusammen mit dem Kreis-Chef ein Picknick einnahmen. Bevors jedoch ins Freie ging, sang der Schulchor, und die Orff-AG sowie die FlötenAG zeigten ihr musikalisches Talent. Dass ihnen der Besuch des Landrats Spaß gemacht hat, berichten die Beteiligten auf der Schulhomepage, die viele Bilder von dem Ereignis zeigt. Wie könnte das Lob aus Kindermund besser ausfallen als zum Beispiel mit den Worten von Luis: „Wir haben geschaufelt und Dietrich Kübler hat die Erde festgestampft. Dann haben wir gefrühstückt und wir haben eine Visitenkarte gekriegt“. Angeregt hat Pflanzaktionen wie die in Seckmauern oder zuvor in Michelstadt die SDW, unterstützt vom Landesbetrieb Hessen Forst / Forstamt Michelstadt.
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Umweltministerin Puttrich und Landrat Schuster am HirschkäferStand
Die SDW trauern aufrichtig um Oberforstrat i. R. Gero von der Malsburg der am 10. Juni 2012 im 76. Lebensjahr verstorben ist. Herr von der Malsburg gehörte mehr als 20 Jahre dem Vorstand der SDW KV Kassel-Land an. In dieser Zeit hat er sich aufgrund seiner Liebe zur Natur maßgeblich und engagiert für unsere Ziele eingesetzt. Vehement setzte er sich für den Wald im Naturschutzbeirat des Landkreises Kassel ein. Mit ihm verlieren wir einen Beschützer von Wald und Natur und einen Förderer der Waldjugend. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser tiefes Mitgefühl gehört seiner Familie. SDW KV Kassel – Land Bernhard Klug – Vorsitzender
Kontakt SDW · Hessen Rathausstraße 56 65203 Wiesbaden Tel.: 0611/300909 Fax: 0611/302210 E-Mail: kontakt@sdwhessen.de www.sdwhessen.de Landesvorsitzender: Gerhard Grandke Geschäftsführer: Christoph von Eisenhart Rothe
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Mecklenburg – Vorpommern
„Vielfalt Wald“ DANK an Bronchicum Auf dem Gelände der alten Forstschule in Güstrow / Klueß fiel zum Tag des Baumes am 25.04.2012 der Startschuss für das neue Schulwaldprojekt „Vielfalt Wald“ – ein gemeinsames waldpädagogisches Projekt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband MecklenburgVorpommern e.V., des Fördervereins Region Güstrow e.V. und des Forstamtes Güstrow. Nach der Begrüßung durch den Forstamtsleiter, Herrn Axel Stein, lud der Waldpädagoge, Herr Thomas Langer alle Schüler und Kindergartenkinder zu einem gemeinsamen Spiel. „Wir sind ein Baum“ ein. Nun begann die Pflanzaktion. Jede Gruppe zog einen Briefumschlag und so-
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mit den Baum, der gemeinsam mit den Förstern gepflanzt wurde. So entstand entlang des Hauptweges eine einseitige Allee „Bäume der Jahre“, die in jedem Jahr um den ausgerufenen Baum des Jahres erweitert wird. Das Waldmobil der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald lud zu Aktivitäten rund ums Riechen, Tasten und Schmecken von Waldprodukten ein. Vielfalt Wald besteht aus zwei Teilen. Der Kiefernaltbestand wird als Schulwald genutzt und von Schülern und Kindergartenkindern mit gezielten Pflanz- und Pflegemaßnahmen umgebaut. Zur Unterstützung des Unterrichtes im Wald werden ein
grünes Klassenzimmer, eine Waldhütte sowie ein Insektenhotel aufgestellt. In einem weiteren Teil der Anlage, der zu einem dendrolgischen Garten ausgebaut werden soll, befinden sich bereits über 50 Baum- und Straucharten. Anlässlich der Eröffnung von „Vielfalt Wald“ wurde in diesem Teil der Anlage die Artenvielfalt durch Pflanzung seltener Baumarten, wie z.B. Speierling, Schwarzpappel und Flatterulme erweitert. Die Pflanzung der seltenen Baumarten wurde von der Firma Klosterfrau aus Köln ermöglicht. Seit mehr als 2
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Jahren unterstützt die Firma Klosterfrau mit ihrer Marke „Bronchicum“ Waldnaturschutzprojekte in ganz Deutschland. Partner der Aktion ist die Stiftung Unternehmen Wald aus Hamburg, die die Projekte auswählt und bei der Umsetzung behilflich ist. Unter dem Motto „Naturstark gegen Husten – Naturstark zum Wald“ möchte Bronchicum auf die Bedeutung des Waldes für Menschen und Tiere aufmerksam machen und ihn wieder in den Focus der Berichterstattung bringen. Denn der aktuelle Waldzustandsbericht besagt noch immer, dass mehr als die Hälfte aller Bäume in Deutschland krank sind. Bronchicum entschied sich zu diesem Engagement entsprechend der Prämisse der Nachhaltigkeit, die Natur nicht nur zu nutzen, sondern ihr auch etwas wiederzugeben. Denn der Wald ist Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt und somit auch vieler Arzneipflanzen, wie die insbesondere in Bronchicum enthaltene Arznei-Primel. An dieser Stelle danken wir der Firma Klosterfrau recht herzlich für die finanzielle Unterstützung. Angelika Schätzel Geschäftsstelle SDW M-V
„Kinder-Umwelttag“ im Natur- und Umweltpark Güstrow Am 5. Juni fand im Natur- und Umweltpark Güstrow der „Kinder-Umwelttag“ statt. Bei der zentralen Landesveranstaltung anlässlich des Welt-Umwelttages ging es um das Thema „WiesenWelten“. An diesem Tag stand das eigene Erleben und Erkunden von Zusammenhängen auf verschiedenen Sinnesebenen im Vordergrund. Dazu gab es an 20 Aktionsständen viele Angebote: So konnten kleine und große Besucher u.a. mit Wiesenkräutern Nachdrucke, Bade- und Kräutersalze oder KräuterUnser Wald 4 I 2012
Smoothies herstellen. Sie konnten Kräuterquark verkosten, Pflanzen mit vorbeugender und heilender Wirkung selbst bestimmen, schauen, wie eine Wiese mit der Sense gemäht wird, Wiesentiere malen, Bodentiere beobachten und erfahren, was Glühwürmchen und Fledermäuse fressen. Diese konnten dann auch aus Draht selbst hergestellt werden. Zudem gab es Wissenswertes über Storch, Frosch, Hummel, Biene, Käfer & Co., eine Schneckenrallye und ökologische Tipps zum Umgang mit Schnecken im eigenen Garten.
Kontakt SDW · Mecklenburg-Vorpommern Gleviner Burg 1 18273 Güstrow Tel.: 03843 / 85 59 903 Fax: 03843 / 85 59 905 E-Mail: sdw-mv@t-online.de www.sdw-mv.de www.schulwald-guestrow.de Landesvorsitzender: BGM Dietrich Daedelow Geschäftsstellenleiterin: Angelika Schätzel
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Niedersachsen
Erster Walther Freist-Käte Straub-Förderpreis für Walderleben an Gert Habermann Im Rahmen der diesjährigen Tagung der SDW-Niedersachsen verlieh die Stiftung „Zukunft Wald“ (Landesforsten-Stiftung) erstmalig den „Walther Freist-Käte Straub-Förderpreis für Walderleben“. Stiftungsdirektor Franz Hüsing erinnerte an den Ursprung der SDW, ihre Hilferufe zum Aufforsten der Kahlflächen. Der Schüler Klaus Müller aus Wolfenbüttel hatte sich und seine Wandervogelgruppe für die Pflanzzeit im Frühjahr 1948 seinem Onkel Walther Freist, Forstmeister in Walkenried, angeboten. Frau Käte Straub, Ostflüchtling und Kriegerwitwe mit 2 Jungen, Waldarbeiterin, später langjährige Heimmutter, betreute die Jugendgruppe in einer Jagdhütte. So begann das erste Jugendwaldheim. Erleben durch eigenes Tun in kleinen Gruppen, angeleitet von Waldarbeitern, das hat sich bis heute bewährt. Der Preis soll daran erinnern, dass „ein in dunkler Zeit angezündetes
Licht bis heute leuchtet“ (Prof. Dr. Hans-Jürgen Otto). In seiner Laudatio stellte Dr. Helmuth Freist, ein Sohn Walther Freists, den zahlreich – auch
v.l.n.r.: Gert Habermann, Franz Hüsing, Dr. Mechthild Freist-Dorr aus den Familien Freist und Straub – erschienenen Gästen den Berufsweg des ersten mit dem neuen Preis Geehrten, Gert Habermann aus Einbeck, vor: Revierleitung, Aufbaustudium
„Mensch-Umwelt“, Aufbau des Regionalen Umweltzentrums Reinhausen, Geschäftsführer des Naturparks Münden, Vorsitzender der Ameisenschutzwarte Niedersachsen. Die Vernetzung im Wald erlebbar machen, das war und ist das zentrale Anliegen Gert Habermanns – 15.000 Schülerinnen und Schüler aus acht Schulzentren konnten das bereits am Beispiel seiner lebenden Ameisenausstellungen miterleben (demnächst auch wieder im Gymnasium Wolfenbüttel). Ein Briefbeschwerer aus Lärchenholz, verziert mit der eine Eiche pflanzenden Waldarbeiterin – einem 50-Pfennig-Stück – wurde dem Preisträger von Frau Dr. Mechthild Freist-Dorr, einer Enkelin Walther Freists überreicht. Der Geehrte bedankte sich mit mahnenden Worten zur Sicherung der Biodiversität und zur Wahrung der Nachhaltigkeit im Rahmen der heutigen Waldbewirtschaftung.
Windenergie im Wald – gut besuchte Jahrestagung in Hannover Bei der angestrebten Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien kommt der Windenergie gerade in Niedersachsen eine bedeutende Rolle zu. Neben dem Ersatz alter Aggregate durch leistungsstärkere Anlagen hat die Suche nach neuen Vorranggebieten und Konzentrationszonen längst begonnen. In zunehmendem Maße rücken hierbei auch Waldstandorte in das Visier von Planern, Anlagenbetreibern und Investoren. „Die SDW Niedersachsen möchte vor diesem Hintergrund – ganz unideologisch – allen an dieser Thematik Interessierten Gelegenheit zu Information und Austausch geben“, so Frank Oesterhelweg, MdL und SDW-Landesvorsitzender. Er lud die etwa 170 SDW-Landesverbandsnachrichten
v.l.n.r.: Antczak, Oesterhelweg, Lindemann, Pasternack, Dr. Löb Tagungsteilnehmer dazu ein, kritisch zu fragen und fair zu diskutieren. Im ersten Vortrag unter dem Titel „Windenergieanlagen im Wald – technisch möglich und wirtschaftlich attraktiv!“ stellte Roman Antczak, Windwärts Energie GmbH, zunächst die Anlagen selber vor, den Flächen-
bedarf für Aufbau und Betrieb, die Anforderungen an Wegezustände und Kurvenradien – und natürlich die wirtschaftliche Ertragskraft. Sein Fazit: Die Nutzung der Windenergie über Wald sei mit dem Leitbild einer umfassenden nachhaltigen Entwicklung nicht nur vereinbar, sondern – bei sorgfältiger Auswahl der Standorte – für die Erreichung der damit verbundenen Ziele sogar unerlässlich. Im zweiten Vortrag „Windenergieanlagen im Wald – durchaus konfliktreich!“ skizzierte Dieter Pasternak, Niedersächsischer Landkreistag (NLT), zunächst das Genehmigungsverfahren. Im Anschluss daran thematisierte er die speziellen Konfliktfelder rund um Flächenauswahl, Genehmigung, um Ausgleichs- und Unser Wald 4 I 2012
Niedersachsen
Ersatzmaßnahmen und stellte die Empfehlungen zur Behandlung von Wald aus der entsprechenden Arbeitshilfe des NLT vor. Trotz des Verständnisses für die Belange der Waldbesitzer und der Windenergieanlagenplaner und -betreiber habe sich der NLT, so Pasternack, dafür ausgesprochen, den Wald in Niedersachsen grundsätzlich von Windenergieanlagen freizuhalten. Die aktuelle Belastung der Naturräume in Niedersachsen mit Windenergieanlagen, die Repowering- und sonstigen Ausbau-Potentiale in Niedersachsen und eine raumplanerische Sicht auf den Wald als Flächen-
ressource für Windenergieanlagen stellte Dr. Stephan Löb, Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium im Rahmen seines Vortrags „Windenergieanlagen im Wald – sinnvoll und notwendig?“ vor. Er stellte die besondere Verantwortung des waldarmen Niedersachsens für diesen Lebensraum heraus und wies auf Kenntnislücken in der einschlägigen Forschung hin. Abschließend erläuterte er die in den Neuentwurf des Landesraumordnungprogramms (LROP) aufgenommene Regelung, dass Wald wegen seiner vielfältigen Funktionen – mit Ausnahme technisch vorbelasteter Flächen – grundsätzlich nicht für die Nutzung von Windenergiean-
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lagen in Anspruch genommen werden soll. „Niedersachsen hat genügend Flächen für Windkraftanlagen außerhalb der Wälder“, sagte Landwirtschaftsminister Gert Lindemann in seinem Grußwort. Er wies darauf hin, dass die vorgesehenen Regelungen im Rahmen eines umfassenden Beteiligungsverfahrens bestätigt und vom Landtag einstimmig beschlossen worden seien. „Geben Sie sich nicht der Hoffnung hin, wir würden daran noch etwas verändern“, so der Minister zum Abschluss einer lebhaften Diskussion an alle Befürworter von Windenergieanlagen im Wald.
SDW-Ehrennadeln für verdiente Mitglieder Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung am 4. Mai in Hannover verlieh die SDW Niedersachsen in diesem Jahr eine Silberne und eine Goldene Ehrennadel an besonders bewährte Ehrenamtliche aus ihren Reihen. SDW-Landesvorsitzender Frank Oesterhelweg, MdL, übergab die Silberne Ehrennadel des Verbandes an Christian Finkenstaedt aus dem Kreisverband Friesland für seinen engagierten Einsatz auf dem Gebiet der Waldinformation. Finkenstaedts jeweils mehrwöchige Einsätze bei den großen Um-
v.l.n.r.: Dieter Volckmer, Frank Oesterhelweg, Christian Finkenstaedt weltausstellungen im Zusammenhang mit den Freilichtspielen im friesischen
Dangast hob er dabei besonders hervor. Die Goldene Ehrennadel der SDW erhielt Dieter Volckmer für sein nun schon fast lebenslang währendes hohes Engagement für den Wald und für seine herausragenden Verdienste als Geschäftsführer des SDW - Kreisverbandes Osnabrücker Land. Volckmer habe durch sein unermüdliches Wirken in ganz vorbildlicher Weise gezeigt, wie man sich auch als NichtFörster sehr wirksam für den Wald in Niedersachsen einsetzen kann, so Oesterhelweg.
Tag des Baumes – SDW-Osnabrücker Land
Foto: Cornelia Rutsch
Im Rahmen der jährlich stattfindenden Baumpflanzaktion am Bildungsstandort „Bifurkation“ in Melle pflanzte die Blaskapelle Gesmold Ende April den Baum des Jahres. Die Blaskapelle erinnerte zu diesem Anlass an ihr mittlerweile 50-jähriges Bestehen. Die drei noch aktiv muUnser Wald 4 I 2012
sizierenden Gründungsmitglieder setzten mit vereinten Kräften eine Europäische Lärche in die Erde. „Dieser Baum ist nicht nur wunderschön, sondern auch hoch interessant“, sagte die Vorsitzende des SDW-KV Osnabrücker Land, Regine Herchen, in ihrer Begrüßungsrede und stellte den Baum anhand einer Vielzahl von Fakten vor. Nachdem der junge Baum, fachgerecht mit Wasser versorgt, in die Erde gebracht worden war, folgte ein dreifacher Tusch der Blaskapelle. Der Heimatverein sorgte im Anschluss an die Pflanzaktion am Grillplatz mit Bratwürstchen für ein deftiges Mittagessen, das ebenfalls
von der Blaskapelle musikalisch umrahmt wurde. Kontakt SDW · Niedersachsen Johannssenstraße 10 30159 Hannover Tel.: 0511/363590 Fax: 0511/3632532 E-Mail: info@sdw-nds.de www.sdw-nds.de Landesvorsitzender: Frank Oesterhelweg MdL Geschäftsführer: Friedrich Gregorius
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Nordrhein-Westfalen
SDW Oberberg fördert Neuanlage eines Dorfkamps Der Anbau der Dorfkämpe war im vergangenen Jahrhundert weit verbreitet und es war üblich, dass Dorfbewohner in Hausnähe oder am Dorfrand Obstgehölze oder Eichen und Buchen anpflanzten. Die Bäume erfüllten wichtige Funktionen die das Überleben der Anwohner sicherten. Doch mit der Zeit verschwanden immer mehr dieser Freiflächen mit ihrer charakteristischen Bepflanzung aus unseren Ortschaften. Aus diesem Grund setzt sich die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald für die Neuanlage von Dorfkämpen ein. Die Aktion wurde in Form eines Wettbewerbs abgehalten, um die Dorfgemeinschaften, Ortsverbände oder Privatpersonen des Oberbergischen-Kreises zum Mitmachen zu ermuntern. Laut dem Geschäftsführer Malte Haase war das Ziel des Wettbewerbes solch einen Kamp neu aufleben zu lassen, weil er ein wesentlicher Bestandteil unserer Region ist. Die Erwartungen an eingereichten Beiträgen wurde übertroffen: Insgesamt gingen über 15 Anfragen ein, u.a. waren Bergneustadt, Gummersbach, Reichshof, Engelskirchen und Nümbrecht vertreten.
Im März entschied sich die Jury für den Kamp in Nümbrecht – Bierenbachtal. Für die Dorfkämpe der Gemeinschaftsgrundschule Nümbrecht- Grötzenberg und der Heimat- und Verschönerungsverein von 1866 e.V. Ründeroth wurde zudem
ein Zuschuss für die Unterhaltung gewährt. Durch die große Resonanz ermutigt, erwägt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald auch in Zukunft solche Wettbewerbe auszuloben. Malte Haase
Am Freitag, dem 13. April nahm Reinhard Dick von Landrat Hagen Jobi die Urkunde in Bierenbachtal – Bonekamp entgegen. Durch seine vier Enkelkinder Paul, Moritz, Justus und Philipp kam Reinhard Dick zu der Idee, einen Dorfkamp auf 900 m² neu anzulegen.
Waldjugendspiele im Kreis Euskirchen Abschlussveranstaltung im Rheinischen Freilichtmuseum Im Kreis Euskirchen finden flächendeckend Waldjugendspiele statt und im vergangenen Jahr nahmen über 1.500 Grundschulkinder daran teil. Am internationalen Tag des Waldes, also am 21. März fand im Rheinischen Freilichtmuseum in Kommern die Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung statt, zu der 6 ausgeloste Schulklassen eingeladen wurden. Die gestifteten Preise waren durchweg SDW-Landesverbandsnachrichten
attraktiv und wurden von den Kindern begeistert aufgenommen: So gab es beispielsweise einen Tagesausflug in das Wildfreigehege Hellenthal, in den Natur-Hochseilklettergarten Nettersheim oder auch in den Tagebau Hambach.
Die Gewinngutscheine wurden spektakulär durch Greifvögel an die Klassensprecher/innen überbracht. Unser Wald 4 I 2012
Nordrhein-Westfalen
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Lärchentagung begeistert Teilnehmer Mit 90 Teilnehmern war die Tagung zur Europäischen Lärche (= Baum des Jahres 2012) am 22. Mai auf Schloss Fürstenberg und den angrenzenden Waldungen des Grafen von Westphalen seit Wochen ausgebucht. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, mit denen die Teilnehmer zum „Mekka“ der Lärchenbewirtschaftung in Nordrhein-Westfalen anreisten. Bei den Vorträgen am Vormittag lag ein Schwerpunkt auf die Holzverwendung v.a. im Außenbereich, denn hier gilt es langfristig Alternativen zum knapper werdenden und vielfach aus illegalen Einschlägen stammenden Tropenholz zu finden. Die Waldbilder der nachmittäglichen Exkursion machten deutlich, dass der Forstbetrieb des Grafen von Westphalen seit Generationen naturnah wirtschaftet – er gehörte zu
den Gründungsmitgliedern der ANW – und generationenübergreifend über Erfahrungen mit der Bewirtschaftung sowie Vermarktung von Lärche verfügt. Die hohen Erwartungen wurden mehr als erfüllt und ein besonderer
Dank gilt Graf Matthias von Westphalen und Herrn Dr. Meier mit seinem Forstbetriebsteam für die hervorragende Organisation vor Ort und die vielfältige Unterstützung dieser Gemeinschaftsveranstaltung von SDW, ANW, Forstverein und Landesbetrieb Wald und Holz NRW.
Waldaktionstag im Haxtergrund SDW stiftet Waldschule einen videoüberwachten Nistkasten Zum Auftakt des jährlichen Waldaktionstages im Haxtergrund pflanzte der stellvertretende Bürgermeister Dieter Honervogt gemeinsam mit Vertretern der SDW-Paderborn eine Europäische Lärche – Baum des Jahres 2012. Trotz der NRW-Landtagswahl kamen bei gutem Wetter viele Besucher in das Paderborner Naherholungsgebiet. „Wälder spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle. Wir wollen mit diesen Aktionstagen die ganze Schönheit und Einmaligkeit des Waldes zeigen und daran erinnern, wie wichtig es ist, diesen Lebensraum zu schützen“ erläuterte Toni Wiethaup vom städtischen Amt für Umweltschutz und Grünflächen. Der zum vierten Mal stattfindende Waldaktionstag ist Teil des Programms »Erlebnis Stadtwald« und stand in diesem Jahr unter dem MotUnser Wald 4 I 2012
to „Wald und Kunst“. Rund um die Waldschule wurde ein buntes Programm angeboten. Ob Holzdrechselarbeiten, Holzschnitzereien, einem Künstler, der mit der Motorsäge arbeitet sowie Kunst an Bäume und Kunst-Malerei – für Jung und Alt war der Tag interessant gestaltet.
Anlässlich ihres 30-jährigen Bestehens übereichte die SDW-Kreisgruppe Paderborn einen videoüberwachtes Nistkasten für die Paderborner Waldschule an den stellvertretenden Bürgermeister. Dieses Geschenk an die Waldschule soll es Kindern ermöglichen, die Natur am lebenden Objekt zu erfahren. Rund um die Uhr kann jetzt eine Blaumeise beim Brüten beobachtet werden. Kontakt SDW · Nordrhein-Westfalen Ripshorster Straße 306 46117 Oberhausen Telefon: 0208/883188-1 Telefax: 0208/883188-3 E-Mail: info@sdw-nrw.de www.sdw-nrw.de
SDW-Vorsitzende Klaus Wullenweber übergibt den mit einer Videokamera ausgestatteten Nistkasten an den stellvertretenden Bürgermeister Dieter Honervogt
Landesvorsitzende: Marie-Luise Fasse, MdL Geschäftsführer: Gerhard Naendrup
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Rheinland-Pfalz
Waldjugend-Landeslager und SDW- Mitgliederversammlung in Spangdahlem Vom 07.-10.Juni stand Spangdahlem (Eifel) ganz im Zeichen der Waldjugend und der SDW Rheinland-Pfalz. Dieses Jahr stand das Landeslager unter dem Motto „Märchen“, so zierte Rapunzel das Eingangsportal des Lagers und Zwerge wiesen den Weg zu Stillen Orten. „Stiller Ort“ ist natürlich relativ, pünktlich um 17.00 Uhr schallten täglich die deutsche wie die amerikanische Nationalhymne vom nahen Militärflughafen herüber. Und nach Sonnenuntergang begleiteten Geburtshelferkröten die
Aktivitäten im Landeslager mit ihren Lauten. Still war es auch im Lager nie, bei 120 Teilnehmern kein Wunder. Vergleichsweise ruhig verliefen aber die Wahlen. In den nächsten beiden Jahren werden Sebastian Brengel (Zweibrücken) als Landesleiter, Christian Lehr (Haßloch) als Stellvertreter und Ramona Kaufmann (Dudeldorf-Gondorf) als Landesschatzmeisterin tätig sein. Die vier Referentenposten wurden folgendermaßen besetzt: Patrick Winkel
Foto: Hanses
Foto: Frenkle
aus Gusenburg (Lager - Fahrten), Markus Zeckey aus Trassem (Biologisches), Peter Conrad aus Fischbach (Musisches) und Jan Stumpe aus Zweibrücken (Öffentlichkeitsarbeit). Jan Obenauer wird sich ebenfalls mit in die Arbeit im Bereich Biologisches einbringen. Im Rahmen des Lagers fand auch die diesjährige SDW-Mitgliederversammlung statt, auf der unserer Vorsitzender, Landrat Werner, den Jahresbericht 2011 sowie den Haushalt 2011 vorstellte (www.sdw-rlp. de). Er bedankte sich besonders bei unserem langjährigen Mitglied Herrn Johann W. Müller, Appenheim, für die nicht zu ersetzende Unterstützung bei der Organisation der Jubiläumspflanzung 60 Jahre Tag des Baumes in RLP!
Rheinland-Pfalz-Tag 2012: Die SDW mittendrin! Vom 1. – 3. Juni feierte RheinlandPfalz in Ingelheim, das seit 1952 Mitglied in der SDW ist. Die Beteiligung des Verbandes am Landesfest stand unter dem Oberthema CO2 – Bindung im Wald. Immerhin speichert ein Hektar Buchenwald rund 13 to Kohlendioxid und leistet somit ein Beitrag zur Klimastabilisierung. Rechnet man die gebundene Menge an CO2 in PKW - Fahrleistung um, kompensiert die Fläche rund 120.000 km bei einem Ausstoß von CO2 110 g / km, typisch etwa für Kleinstwagen. Bei einem Mittelklassewagen reduSDW-Landesverbandsnachrichten
ziert sich die Fahrtstrecke bereits auf rund 80.000 km; bei einem Sportwagen sogar auf rund 45.000 km. Wie viele PKW gibt es in Deutschland? Die Waldjugend war ebenfalls auf dem RLP-Tag präsent. So nahm die Landesleitung am Jugendempfang des Ministerpräsidenten teil, und watete als Teil des Festzugs am Sonntag durch die Wasser - Straßen Ingelheims. Der Dauerregen konnte aber den Plausch der Waldjugend mit Kurt Beck an der Ehrentribüne nicht stören.
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Rheinland-Pfalz
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Verstärkung für das SDW-Team: Hanna Merz Ab 1. Juli tritt Hanna Merz die Nachfolge von Holger Euskirchen an und wird zusammen mit Melanie Christmann-Koch die Jugendarbeit des Verbandes prägen. Im Gespräch mit Andreas Grauer (AG) stellt Sie sich vor.
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AG: Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur neuen Aufgabe! Was unsere Mitglieder natürlich interessiert: Wer bist Du? HM: Vielen Dank für die Glückwünsche! Als ich in der Ausschreibung „Ist der Wald deine Natur?“ las, fühlte ich mich direkt angesprochen, denn Wald ist meine Natur! Gebürtig komme ich ja aus Kaiserslautern und wurde auch im Herzen des
Pfälzer Waldes groß. Da bleibt der Kontakt zum Wald nicht aus. Seien es Baumpflanzungen, Nistkastenbau oder Krötensammelaktionen! Da ich in der Natur und mit vielen Menschen aufgewachsen bin, ist es nicht verwunderlich, dass ich nach meiner Ausbildung zur Erzieherin, die Weiterbildung zur zertifizierten Waldpädagogin durchlaufen habe. Im Bereich der Wald- und Umweltpädagogik liegt auch der Schwerpunkt meiner jetzigen Arbeit. Gemeinsam mit dem Forstamt Haardt in Landau habe ich eine Vielzahl von Projekten realisiert. Auch arbeite ich halbtags in einem Waldkindergarten. Zudem bin ich am Projekt der Deutsche Bundesstiftung Umwelt und dem Bundesverband Natur- und Waldkindergärten sowie der Universität Freiburg „Der Wald ist voller Nachhaltigkeit“ beteiligt. AG: Du bist „Waldjugend – erfahren“! Was gefällt Dir besonders an der Waldjugend? HM: Also, mir gefällt besonders, sich gemeinsam für den Wald einzusetzen und dort auch was zu erreichen. Des Weiteren ist es für mich faszinierend, wie vielfältig sich die Angebote der Waldjugend im Einsatz
für die Natur gestalten. Genau darin liegt der Reiz in der Waldjugendarbeit; dass sich immer wieder Neues ergibt und man nie behaupten kann, schon alles erlebt zu haben. AG: Das Aufgaben-Spektrum als Jugendbildungsreferentin ist weit. Gibt es einen Bereich, der Dir besonders am Herzen liegt? HM: Direkt in der Arbeit mit und für die Waldjugend; Lager, Seminare, Fahrten, etc. Auch kann ich vielleicht das eine oder andere in der Öffentlichkeitsarbeit sowohl für die SDW als auch für die DWJ tun, um langfristig die Gründung von neuen Waldjugendhorsten in RLP zu forcieren. Auch die Wald-Jugendspiele ist sicher etwas, wo ich mich mit einbringen möchte. AG: Worauf freust Du dich besonders? HM: Auf das Arbeiten mit engagierten Menschen im und für den Wald. Abschließend möchte ich noch sagen: Ich wünsche uns eine gute, konstruktive Zusammenarbeit. AG: Wir freuen uns ebenfalls auf Dich!
Eine Lärche für Gemeinde Schiersfeld Das Freizeitgelände im Ort ist zentraler Bestandteil des Projektes „Römerschleife Sulzbachtal“ der Gemeinde Schiersfeld (KIB). Das Projekt wurde über mehr als 2 Jahre hin-
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weg von der Gemeinde als Teil der Dorfentwicklungsstrategie erarbeitet und mit Unterstützung der Kreisverwaltung zur Förderung aus dem europäischen LEADER – Programm ausgewählt. Schiersfeld ist seit 20 Jahren Mitglied in der SDW; der Landesverband bedankt sich für diese Unterstützung durch eine Baumpflanzung im Bereich des neu geschaffenen Freizeitgeländes. Bürgermeister Lamb und Andreas Grauer pflanzten eine Lärche zusammen mit Mitgliedern des Gemeinderates und interessierten Bürgern. Die Lärche wird sicher das
weithin sichtbare Symbol des Freizeitgeländes sein. Kontakt SDW · Rheinland-Pfalz Richard-Müller-Straße 11 67823 Obermoschel/Pfalz Tel.: 06362/9932-00 Fax: 06362/564448 E-Mail: sdw@sdw-rlp.de www.sdw-rlp.de Landesvorsitzender: Winfried Werner, Landrat Geschäftsführer: Andreas Grauer SDW-Landesverbandsnachrichten
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Sachsen
Die SDW Sachsen gratuliert Günter Rötzsch zum 80. Geburtstag Am 06. Juli 2012 wurde der Vorsitzende des Regionalverbandes Leipzig stolze 80 Jahre alt. 1932 in Leipzig geboren, entschied er sich früh-
zeitig für eine forstliche Laufbahn, die er von der Pieke an bestritt. Nach dem Abitur absolvierte er eine Ausbildung zum Forstfacharbeiter, schloss 1956 das Studium an der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Ballenstedt (Harz) als Forstingenieur ab, wurde Revierförster in der Sächsischen Schweiz und später in Leipzig, absolvierte ein Hochschulfernstudium zum Diplomagrarwirt und arbeitete von 1971 bis 1993 als Referatsleiter Naherholung in der Stadtverwaltung Leipzig. Am 07.02.1991 wurde er Mitglied des SDW-Landesverbandes Sachsen und engagierte sich seither erfolgreich als Vorsitzender des Regionalverbandes Leipzig und langjähriges Mitglied des Landesvorstandes Sachsen im Interesse des Waldes und des
Verbandes. Zahlreichen Aktionen in der Region Leipzig drückte er dabei seinen Stempel auf. So ging u.a. die Gründung des DWJ-Horstes Leipzig und die Umsetzung des Projektes „Ein Grüner Ring für Leipzig“ auf seine Initiative zurück. Günter Rötzsch ist aufgrund seiner vielfältien Erfahrungen, seines umfangreichen forstlichen Wissens und eines ihm ureigenen Humors als Exkursionsleiter, Gesprächspartner aber auch Buchautor auch über die Vereinsgrenzen hinaus ein gefragter (Forst)Mann. Landesvorstand, Geschäftsstelle, Regionalverband, Freunde und langjährige Wegbegleiter wünschen Dir, lieber Günter, vor allem Gesundheit, Erfolg und Freude bei all Deinen Vorhaben. Mach weiter so!
Staples unterstützt Baumpflanzungen der SDW In Sachsen wurden 4 Aufforstungsprojekte realisiert Seit 2011 hat die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) einen prominenten Unterstützer für Baumpflanzungen an seiner Seite. Staples Advantage, der Marktführer in Deutschland bei der Belieferung mit Büro- und Betriebsmitteln, hat mit seiner EasyTree Kampagne seinen Umweltschutz noch zusätzlich verstärkt. Damit konnten bereits im vergangenen Jahr mit 40.000 Bäumen elf neue Wälder (alle außerhalb Sachsens) begründet werden. Wer bei Staples Advantage Produkte aus der EasyTree Kampagne kauft, kann sicher sein, dass 1 % des Umsatzes aus 500 sozial- und umweltverträglichen Artikeln als Spende direkt bei der SDW für Baumpflanzungen in Deutschland eingesetzt werden. Teilnehmer an der EasyTree Kampagne sind so namhafte Firmen wie hp, Leitz, Scotch oder Post-It. Der SDW-Landesverbandsnachrichten
Landesverband Sachsen der SDW beteiligte sich im Frühjahr 2012 an 4 Aktionen. Bei der Auswahl der Pro-
jekte zahlte sich die enge Zusammenarbeit mit der Stiftung Wald für Sachsen aus. Neben der Auf-
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Sachsen
forstung einer SDW-eigenen Fläche in Lauter (Erzgebirge), wurden zwei weitere private Waldmehrungsvorhaben, deren Projektrealisierung in Regie der Stiftung Wald für Sachsen erfolgt, fertiggestellt. Eine weitere Pflanzaktion fand in Zusammenarbeit mit der Landeshaupt-
stadt Dresden in Wilschdorf statt. Im Rahmen der Projektumsetzung wurden Grundschüler aus nahen Schulstandorten eingeladen, um das verbandlich fixierte Interesse an waldbezogener Umweltbildung praxisnah zu vermitteln. Mit großer Begeisterung waren alle Beteiligten
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an diesen Tagen bei Pflanzung, Exkursion und gemeinsamem Imbiss mit dabei. Im Rahmen der Staples-Aktion wurden somit in Sachsen 1,01 ha Wald mit 4.700 Bäumen und Sträuchern neu aufgeforstet.
Machen Sie mit und werden Sie die 5. Sächsische Waldkönigin!
Eine Aktion der SDW Sachsen e.V. in Zusammenarbeit mit der agra-Veranstaltungs-GmbH Die offizielle Kürung erfolgt auf der 22. Messe „Jagd & Angeln“ vom
12.-14. Oktober 2012 in Leipzig. Für dieses Ehrenamt können sich interessierte Frauen ab 18 Jahren bewerben. Aus den eingegangenen Bewerbungen werden bis zu 10 Kandidatinnen ausgewählt, die sich den Fragen der Jury stellen.
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Sachsen e.V., Floßplatz 13 04107 Leipzig. Einsendeschluss ist der 03. September 2012.
Nach der Kürung begleitet die Sächsische Waldkönigin das Programm der Messe und nimmt gemeinsam mit ihren Vorgängerinnen am abendlichen 6. Leipziger Forstball (13.10.2012) teil. Zur Veranstaltung erfolgt die Krönung. Dazu tragen Sie ein festliches Gewand. Fassen Sie sich ein Herz und schicken Sie Ihre Bewerbung an die:
In der schriftlichen Bewerbung sollten Sie kurz auf die Frage „Warum wollen Sie die Sächsische Waldkönigin werden? – Was erwar-ten Sie selbst von diesem Amt?“ eingehen und einen Lebenslauf inklusive Passfoto beilegen. Die aus dem Bewerbungskreis gekürte Waldkönigin wird mit einem Pokal und Sachpreisen prämiert. Sie nimmt für 2 Jahre repräsentative Aufgaben wahr. Für den 2. und 3. Platz winken ebenfalls Sachpreise. Nähere Informationen sind unter 0341/3090814 oder per Mail unter sdw-sachsen@gmx.de erhältlich. Auf geht’s, jetzt bewerben! Kontakt SDW · Sachsen Floßplatz 13 · 04107 Leipzig Tel.: 0341/3090814 Fax: 0341/3090888 E-Mail: sdw-sachsen@gmx.de Landesvorsitzender: Dr. Eberhard Lippmann Geschäftsführer: Olaf Kroggel
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Sachsen-Anhalt
„ Grünes Klassenzimmer “ ein Gemeinschaftsprojekt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, LV Sachsen-Anhalt und dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband SachsenAnhalt e.V., beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt, das Projekt „Grünes Klassenzimmer“ ins Leben zu rufen. Aufgrund vieler Anfragen aus der Öffentlichkeit konnte festgestellt werden, dass ein großes Defizit auf dem Gebiet der Umweltbildung in allen Altersgruppen, vom Kind bis hin zum Erwachsenen, vorhanden ist. Diesem möchte unser Projekt entgegenwirken. Es ist nicht zu leugnen, dass sich eine gewisse Entfremdung zwischen Mensch und Natur in unserer Gesellschaft entwickelt hat. Das tägliche Leben in einer vom Menschen geschaffenen Scheinwelt kann und wird auf Dauer das natürliche Empfinden und Bewusstsein stark verän-
Die GF Frau Sonnenberg bei der Übergabe der Ausrüstung dern und den Bezug zur Realität verkümmern bzw. ganz verschwinden lassen. Dieser Entfremdung wollen wir mit diesem Projekt entgegenwirken. Wesentliche Ziele dieses Projektes sind z.B.
• Aufbau eines Verhältnisses zur Natur u. Umwelt • verstehen von Zusammenhängen • die Aneignung von umfangreichen Kenntnissen im Bereich Flora und Fauna • Ziele des Arten- u. Naturschutzes als gemeinschaftliche Bedeutung in Anlehnung an „Natura 2000“ • Förderung des Umweltbewusstseins u. v. m. Zielgruppen werden in erster Linie Vorschulkinder, Schulkinder, Erzieher und Lehrer sein. Aber auch interessierte Eltern und Bürger aus der breiten Bevölkerung sind herzlich willkommen. Es ist vorgesehen, dass durch qualifiziertes Fachpersonal der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald mit Unterstützung durch die Fachabteilungen des LVA, am Standort Halle, im Gebäude des Landesverwaltungsamtes, dieses Projekt in einem eigens dafür hergerichteten „Grünen Klassenzimmer“ durchgeführt wird.
im Landesverwaltungsamt in Halle SDW-Landesverbandsnachrichten
Vorgesehen ist die gezielte Umweltbildung von Kindern und JugendliUnser Wald 4 I 2012
Sachsen-Anhalt
chen in einem vierzehntägigen Turnus. Durch speziell, auf die jeweilige Altersgruppe ausgewählte Themen, soll ein bewusstes Umdenken und Erleben unserer Umwelt erreicht werden. Der Bezug zur Natur, deren Erhaltung und Wichtigkeit in seiner gesamten Vielfalt, soll Ziel dieser Bildung sein. Erfahrungsgemäß wird diese Vorbildung aktiv und positiv in
bestimmten Unterrichtsfächern umgesetzt. Um das Vermittelte auch in den jeweiligen Einrichtungen, wie Kindergärten oder Schulen nach bearbeiten zu können, werden den Erziehern und Lehrern sowie interessierten Bürgern, einmal pro Quartal bzw. einmal im Monat, Weiterbildungen und Themenvorträge, angeboten.
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Dieses Gesamtkonzept kann und wird, bei gezielter Umsetzung, einen großen und wichtigen Beitrag zur Umweltbildung leisten. Der Landesverband Sachsen-Anhalt der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, wird auf diesem Gebiet mehrjährige und positive Erfahrungen einfließen lassen. Diese gemeinsame Zusammenarbeit dient der Verwirklichung von Zielen beider Institutionen und wird gleichzeitig eine Arbeitsentlastung jedes Einzelnen darstellen. Dieses Projekt wurde am 05.Juni 2012, in Verbindung mit dem „Tag der offenen Tür und der Eröffnung des „Grünen Klassenzimmers“, im Landesverwaltungsamt in Halle/S., vorgestellt. Die feierliche Eröffnung wurde durch die ehemalige Umweltministerin, Frau Petra Wernicke, vorgenommen.
Waldfuchskinder in Halle
Gemeinsam mit der Geschäftsführerin Frau Sabine Sonnenberg und dem Projektleiter Herrn Dirk Bartsch, konnten an diesem Tage erstmals, 27 Vorschulkinder im „ Grünen Klassenzimmer“ mit dem Projekt „Waldfuchs der SDW“ beginnen. Dirk Bartsch (Projektleiter „Waldfuchs“)
Kontakt SDW · Sachsen-Anhalt Maxim-Gorki Straße 13 39108 Magdeburg Tel.: 0391/6628372 Fax: 0391/6628374 E-Mail: sdw-sa@t-online.de Ehrenvorsitzender: Wolfgang Braun Landesvorsitzender: Ralf Geisthardt MdL
Wand der vier Jahreszeiten im grünen Klassenzimmer Unser Wald 4 I 2012
Geschäftsführerin: Sabine Sonnenberg
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Kontakt SDW · Schleswig-Holstein Dorfstraße 13 24241 Reesdorf Tel.: 04322/508479 E-Mail: info@sdw-sh.de www.sdw-sh.de Landesvorsitzende: Dr. Christel Happach-Kasan MdB Geschäftsführerin: Ann-Kathrin Jacobs
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Thüringen
Mitgliederversammlung 2012 Zur Mitgliederversammlung hatte der Landesverband seine Mitglieder für den 05. Mai 2012 in das Tagungszentrum der S-Finanzgruppe in Erfurt eingeladen. Herr Wierlacher, Landesvorsitzender der SDW Thüringen, eröffnete die Versammlung und begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste.
ordentliche und akkurate Buchführung und empfahl die Entlastung des Vorstandes. Nach den Berichten der Vorsitzenden aus den fünf Untergliederungen wurde der Landesvorstand durch die Mitglieder einstimmig entlastet.
Das Grußwort der Präsidentin des Landesverbandes Thüringen e.V. der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine, der Ministerpräsidentin Frau Christine Lieberknecht, verlas der Vizepräsident Herr Dr. Zimmer. Frau Lieberknecht dankte für die gute Zusammenarbeit beider Vereine und würdigte den Einsatz der SDW für den Schutz des Waldes und das Engagement in der Waldpädagogik. Über die Projekte und Aktivitäten des Landesverbandes im Jahr 2011 informierte Herr Wierlacher die Mitglieder und gab anschließend einen Ausblick auf die zukünftigen Arbeitsfelder des Geschäftsführenden Vorstandes. Über den Stellenplan 2011 berichtete die Landesgeschäftsführerin Frau Luhn und erläuterte die Schwerpunkte im Haushaltsplan 2011 und 2012. Im Bericht der Kassenprüfung bescheinigte Frau Willner, in ihrer Tätigkeit als Kassenprüferin des Landesverbandes, der Geschäftsstelle in Seebach eine
und die Umwelt gewürdigt werden. Für die Wahl des Landesvorstandes erklärten neben den amtierenden Mitgliedern des Vorstandes drei weitere Vereinsmitglieder ihre Kandidatur. Der neu gewählte Vorstand besteht aus dem Landesvorsitzenden, Herrn Matthias Wierlacher und seinen beiden Stellvertretern, Herrn Prof. Dr. Karl-Friedrich Thöne und Herrn Hans-Dieter Dörbaum. Ferner gehören dem Vorstand Frau Angelika Bergmann, Herr Christian Enders; Herr Volker Gebhardt, Herr Martin Haberkorn, Herr Raik Scheffler, Herr Markus Weisheit und Herr Michael Willmann an. Den aus dem Landesvorstand ausgeschiedenen Mitgliedern Herrn Bernd Becker und Herrn Dr. Alexander Schmidtke wurde der Dank für ihre Arbeit ausgesprochen.
Herr Wierlacher zeichnet Herrn Frank Meyer mit dem „Buchenblatt“ in Bronze aus.
Nach der Wahl wurden 28 Mitglieder durch den Geschäftsführenden Vorstand für ihre langjährige Mitgliedschaft oder ihre aktive Arbeit im Landesverband ausgezeichnet.
Herr Wierlacher gab den Mitgliedern das Ausscheiden von Herrn Dr. Düssel aus dem Landesvorstand bekannt. Für seine langjährige Mitarbeit in der SDW und im Landesvorstand wurde er mit Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenvorstandsmitglied ernannt. Mit der Ernennung soll sein außerordentlicher Einsatz für den Wald
Zum Abschluss der Mitgliederversammlung hielt Herr Volker Gebhardt, Vorstand von ThüringenForst, einen Vortrag über die neugegründete Anstalt öffentlichen Rechts „Errichtungsstand, Aufgaben und Ziele der Thüringer Landesforstanstalt“. Der Vortrag wurde von den Mitgliedern sehr interessiert verfolgt.
Foto: SDW Thüringen
Frühjahrstour – Projekt „Klasse Wald“
Foto: S. Spehr
Lebendiger Waldboden SDW-Landesverbandsnachrichten
Seit April durchstreifen große Kindergruppen den Frühlingswald. Sie sind in Nordhausen, Niedersachswerfen und Bleicherode unterwegs. Jetzt im Frühjahr stehen die Tierkinder und die Waldkräuter im Mittelpunkt der Touren. Kindgerecht und spielerisch sollen die Kinder im „Klasse Wald“ begreifen, was die Natur alles schafft, wie wichtig es
ist, alles Lebendige zu achten und welche Schätze hier auch auf dem kleinsten Fleckchen verborgen sind. Dr. Volker Düssel von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz waren neugierig auf das Projekt und wanderten am 11. Mai gemeinsam mit den Kindern im Unser Wald 4 I 2012
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Stadtwald von Bleicherode. Sie waren begeistert von dem Interesse und der Wissbegierigkeit der Kinder, die bereits im Herbst und im Winter Projekt-Wanderungen erleben durften. „Viele Kinder schon früh an die Natur heranzuführen, das ist eine Kernaufgabe der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Dieses Projekt eignet sich hervorragend dafür. Ich bin sehr froh, dass ich heute dabei sein durfte und gesehen habe, wie viel Spaß es den Kindern macht den Wald zu erleben“ freut sich Dr. Volker Düssel.
Foto: S. Spehr
Neue Wege in den Wald
„Ein Kind – Ein Baum“ in Ostthüringen Auch im Jahr 2012 setzt die SDW Thüringen ihr erfolgreiches Pflanzprojekt „Ein Kind – Ein Baum“ fort. Insbesondere im Ostthüringer Raum wurden zur Frühjahrspflanzung in acht Kindereinrichtungen der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. 35 Bäume, 129 Beeren- bzw. Ziersträucher sowie 180 Bodendecker und 12 Kletterpflanzen eingepflanzt.
Die umfänglich größte Pflanzung erfolgte in der Integrativen Kindertagesstätte „Freundschaft“ in Weida. Hier war für die Kinder das gemeinsame Pflanzen der Bäume und Sträucher ein besonderes Erlebnis und eine gute Möglichkeit einer vielseitigen Naturbegegnung.
Foto: SDW Thüringen
KITA „Am Pfefferberg“ Schmölln Kontakt SDW · Thüringen Lindenhof 3 99998 Weinbergen/OT Seebach Tel.: 03601/427040 Fax: 03601/402903 E-Mail: info@sdw-thueringen.de www.sdw-thueringen.de Landesvorsitzender: Matthias Wierlacher Foto: SDW Thüringen
Nachpflanzung auf der Streuobstwiese der KITA „Freundschaft“ in Weida. Unser Wald 4 I 2012
Geschäftsführerin: Birgit Luhn
SDW-Landesverbandsnachrichten
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