Unser Wald, Ausgabe Mai/Juni 2011

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3. Ausgabe Mai/Juni 2011

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Unser Wald Zeitschrift der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

Unscheinbare Waldhelfer | Tag des Baumes Unser Wald 3 I 2011

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Inhalt

Editorial 3 Schwerpunkt: Unscheinbare Helfer

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Der lichtscheue Kraftprotz Kleine Ingenieure im Wald Bienensterben – ein globales Problem Kobolde der Nacht

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Tag des Baumes

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Die „schöne Else“ und die Königin

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Deutscher Waldpädagogikpreis

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Deutscher Waldpädagogikpreis geht erneut nach Bayern

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Bücher & Co.

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Aktion

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Aktion Leser werben Leser

Natur – Tiere

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20 – 21

Ohrid – die Heimat der Kastanienminiermotte Foto: VDN/BVL

SDW-Tagung

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Im Pollenrausch – einer der Monatssieger aus dem Wettbewerb „Faszination Wald“ des Verbandes Deutscher Naturparke und der SDW.

Jahr der Wälder 2011

24 – 25

Impressum

Umweltnachrichten

26 – 29

SDW-Verbandsnachrichten

30 – 59

Herausgeber: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 02 28/9459830, Internet: www.sdw.de, E-Mail: unser-wald@sdw.de Im Auftrag der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V. Chefredakteurin: Sabine Krömer-Butz, Bonn Kontakt: 0228/9459835, E-Mail: sabine.kroemer-butz@sdw.de Redaktion: Lothar Gössinger, München; Christoph Rullmann, Bonn; Anschrift der Redaktion: Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn Telefon: 0228/9459830, Telefax: 0228/9459833 Geschäftsführer: Jens Stengert, Bonn Konten: Sparkasse KölnBonn, Kontonummer 031 019 797, BLZ 370 501 98 Gesamtherstellung: LAMBERTZ+SCHEER GbR, Von-Hünefeld-Str. 1a, 50829 Köln, Telefon: 02 21/16 99 82 32, Fax: 02 21/16 99 82 33, Internet: www.lambertzscheer.de, E-Mail: info@lambertzscheer.de Erscheinungsweise: zweimonatlich Bezugspreis: Jahresabonnement 17,50 € einschl. Versandkosten und 7 % MwSt. Einzelheft: Preis 3,00 € Fotos: Für die Fotos in den Landesverbandsnachrichten sind die jeweiligen Landesverbände verantwortlich.

Waldpädagogiktagung in Lübeck

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Bundesverband 30 Deutsche Waldjugend 32 Baden-Württemberg 34 Bayern 36 Berlin 38 Brandenburg 40 Hamburg 42 Hessen 44 Niedersachsen 47 Nordrhein-Westfalen 49 Rheinland-Pfalz 51 Sachsen 53 Sachsen-Anhalt 55 Schleswig-Holstein 56 Thüringen 58

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bildmaterial übernehmen Verlag und Redaktion keine Verantwortung: Die Redak­tion behält sich Kürzungen und Überarbei­tungen, insbesondere bei Leserbriefen, vor. Rücksendung erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Die von den ­Autoren vertretenen Meinungen sind nicht in jedem F­ alle mit den Ansichten des Herausgebers oder der Redaktion identisch.

Inhalt

Unser Wald 3 I 2011


Editorial

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Liebe Leserinnen und Leser, in dieser Ausgabe von Unser Wald möchten wir Ihnen einige Waldtiere vorstellen, an die man nicht gleich denkt, wenn von Tieren im Wald die Rede ist. Über Reh, Hirsch, Fuchs und Dachs wird regelmäßig geschrieben. Doch was ist mit den kleinen, eher unauffälligen Waldbewohnern?

Jens Stengert

Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über Regenwürmer, Bienen, Ameisen und Fledermäuse. Ich bin mir sicher, dass Sie nach der Lektüre diese kleinen Tiere mit anderen Augen sehen werden. Bei mir ging dies vor allem beim Regenwurm so. Dieses unscheinbare Tier, das fast jeder glaubt zu kennen, fasziniert nicht nur durch seinen Körperbau und seine Lebensweise. Für den Boden sind Regenwürmer sehr wichtig. Und ohne einen fruchtbaren Boden haben es auch unsere Waldbäume schwer.

Lesen verzichten. Es wäre schön, wenn noch mehr Menschen diese Leidenschaft mit uns teilen würden. Ich bin mir sicher, dass Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis Leute kennen, denen Sie mit einem Abo eine Freude machen könnten. Für Ihre Mithilfe möchte ich mich bedanken und wünsche Ihnen eine schöne sonnige Frühlingszeit. Und so schön, das Schmökern in Unser Wald auch sein kann, sollte es Sie nicht davon abhalten, möglichst häufig hinaus zu gehen, um die Natur mit allen Sinnen genießen zu können.

Herzlichst

Bienen und Ameisen bilden Staaten, in denen Arbeitsteilung und Solidarität groß geschrieben werden. Die Fledermäuse wiederum haben mit einem schlechten Ruf zu kämpfen. Vielleicht sorgt unser Artikel dafür, dass sie in einem besseren Licht dastehen. Alle beschriebenen Tiere kommen im Wald vor, auch wenn man sie nicht gleich sieht. Und alle übernehmen wichtige Funktionen im Ökosystem, z.B. als Bestäuber oder Vertilger von Schadinsekten. Alle helfen dem Wald. Wie Sie als Leser uns unterstützen können, erfahren Sie auf der Seite 19. Wir bieten Ihnen als Abonnent an, andere Leser als Abonnenten zu werben. Sie erhalten dafür von uns ein kleines Dankeschön. In der heutigen Zeit, die durch schnell verfügbare Informationen aus dem Internet geprägt ist, möchten wir weiterhin nicht auf unser gewohntes Waldmagazin zum gemütlichen Unser Wald 3 I 2011

Editorial


Fotos: H. & H.-J. Koch, Pro Natura

In diesem Jahr wurde der Regenwurm von Pro Natura in der Schweiz zum Tier des Jahres 2011 gewählt.

Der lichtscheue Kraftprotz Andrea Strässle

Jedes Kind kennt ihn. In Wiesen, Wäldern, Äckern, in Vorgärten, Rabatten, Komposthaufen: überall steckt der Wurm drin. In intaktem Gründland leben pro Quadratmeter 150 bis 400 Regenwürmer. Kein Wunder, gehören Regenwürmer zu den bekanntesten Tiergruppen überhaupt. Und doch wissen nur die wenigsten Genaueres über die umtriebigen Bodenbewohner. Wahre Weltenbürger Zuerst einmal: Regenwurm ist nicht gleich Regenwurm. Weltweit leben über 3000 verschiedene Regenwurmarten. Manche sind mit bloßem Auge gerade noch zu erkennen, andere werden über zwei Meter lang. Außer in eisbedeckten Gebieten und vegetationsloser Wüste kommen in fast allen Böden Regenwürmer vor. Besonders groß ist die Artenvielfalt in den Tropen. In der Schweiz sind immerhin rund 40 Arten nachgewiesen. Unscheinbare Waldhelfer

Der Grund für die relativ bescheidene Artenzahl in unseren Breiten liegt in den Eiszeiten. Die Regenwürmer haben die Vergletscherung nicht überlebt. Seit dem Rückzug der Gletscher vor 15 000 Jahren haben sie von Südwesten her allmählich wieder Terrain zurückerobert – doch ist die Rückkehr der Regenwürmer bis heute nicht abgeschlossen.

Von oberflächlich bis tiefschürfend Die verschiedenen Regenwurmarten lassen sich in drei ökologische Gruppen einteilen: Die kleinen und agilen Streubewohner leben zuoberst in der Humusauflage und in der Streuschicht. Sie fressen totes Pflanzenmaterial auf der Bodenoberfläche. Zum Schutz vor schädlicher UV-Strahlung sind sie am ganzen Körper rötlich-braun gefärbt. Die Flachgraber oder Mineralbodenformen besiedeln den Wurzelbereich von Pflanzen. Sie ernähren sich zum Beispiel von abgestorbenen Wurzelteilen im Boden, ohne jedoch die lebenden Pflanzenteile zu schädigen. Diese bleichen Arten graben vorwiegend horizontale, instabile Gänge und kommen fast nie an die Oberfläche. Unser Wald 3 I 2011


Unscheinbare Waldhelfer

Die großen, kräftigen Tiefgraber pendeln zwischen Unterboden und Bodenoberfläche. Sie legen nahezu senkrechte, bis zu drei Meter tiefe, stabile Wohnröhren an, deren Wände sie mit Kot tapezieren. Diese kräftigen Arten ziehen totes Pflanzenmaterial von der Bodenoberfläche in ihre Wohnröhren ein. Sie sind nur im vorderen Körperbereich dunkel gefärbt.

Geringelter Muskelschlauch Wie ein Regenwurm aussieht, weiß jeder – zumindest ungefähr. Doch was steckt eigentlich in so einem Wurm drin? Stark vereinfacht gesagt ist ein Regenwurm ein muskulöser Schlauch, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Durch diesen Schlauch ziehen sich der Darm, ein Bauchnervenstrang und zwei Blutgefäße. Unter der Haut befinden sich Ring- und Längsmuskeln. Zieht der Wurm die Ringmuskeln zusammen, wird die betreffende Stelle lang und dünn. Spannt er hingegen die Längsmuskeln an, verdickt sich der Körperabschnitt. Durch abwechselndes Strecken und Zusammenziehen kriecht der Wurm vorwärts.

Regenwürmer gehören zu den Ringelwürmern: Ihr Körper ist in viele ähnlich gestaltete Segmente unterteilt, die äußerlich als Ringelung sichtbar sind. In jedem Segment befinden sich zwei Nervenknoten und zwei nierenartige Ausscheidungsorgane. Das vordere Drittel des Wurmes unterscheidet sich von den übrigen Körpersegmenten durch zusätzliche Organe, etwa die fünf Paar „Herzen“ und die Geschlechtsorgane.

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Raffinierte Bohrtechnik Ein mit Flüssigkeit gefüllter Schlauch also, weich und biegsam – und doch schafft es der Regenwurm, sich durchs Erdreich zu zwängen und meterlange Gangsysteme in den Boden zu graben. Alles eine Frage der Technik: Regenwürmer sind Bohrgräber. Um sich durch die Erde zu graben, zieht der Wurm die Ringmuskeln des Vorderendes zusammen und bohrt das dünne Vorderteil in feine Spalten. Derart eingekeilt, verkürzt er die Längsmuskulatur, das Vorderteil wird dicker und schiebt die Erde auseinander. So können Regenwürmer bis zum 60-Fachen ihres Körpergewichts stemmen – und gehören damit im Verhältnis zu ihrer Größe zu den stärksten Tieren der Welt. Mit Hilfe winziger Borsten in seiner Haut kann sich der Wurm zudem in der Röhrenwand verankern und rutscht nicht zurück. Dünne Haut Wer solche Höchstleistungen vollbringt, braucht genügend Puste. Regenwürmer haben weder Lungen noch Kiemen. Sie atmen durch die Haut: Der Sauerstoff diffundiert über die Körperoberfläche direkt in feine Blutgefäße. Deshalb ertrinken Regenwürmer auch nicht, wenn Regen ihre Gänge flutet – sofern im Wasser genügend Sauerstoff gelöst ist. Die Hautatmung bedingt allerdings, dass der Regenwurm seine Haut immer feucht hält. Dafür sorgt der Wurm mit Schleim aus seinen Rückenporen und zum Teil auch durch Ausscheidungen der Nierenorgane.

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Unscheinbare Waldhelfer


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Unscheinbare Waldhelfer

er auf Vorkoster angewiesen. Erst wenn Pilze und Bakterien das organische Material aufgeschlossen haben, kann der Regenwurm die Pflanzenreste samt Mikroorganismen in die Speiseröhre saugen. Um den Prozess zu beschleunigen, haben sich manche Regenwürmer zu richtigen Kompostiermeistern entwickelt: Sie ziehen Laub und Ernterückstände von der Oberfläche in ihre Wohnröhren, kleben das Material dort an die Wand, überschichten es mit Kot und schaffen damit ein Schlaraffenland für Mikroorganismen.

Regenwürmer verbessern die Bodenqualität.

Zusammen mit den teilweise zersetzten Pflanzenresten nimmt der Wurm auch Erde auf. Im muskulösen Magen werden die Pflanzenteile zwischen Mineralteilchen zerrieben. Im Darm helfen Mikroorganismen und Enzyme, die Nahrung zu verdauen. Ein großer Teil der aufgenommenen Nahrung wird jedoch unverdaut ausgeschieden. Dieser Kot ist jedoch keinesfalls wertloser Abfall. Im Gegenteil: Regenwurmlosung ist besonders gute Erde. Sie enthält Nährstoffe in hoher Konzentration und in einer Form, die Pflanzen leicht aufnehmen können. Das macht Regenwurmhäufchen zu ausgezeichnetem Pflanzendünger.

Taub und stumm? Regenwürmer besitzen weder Augen noch Ohren – und reagieren doch auf Licht und Schall. Helligkeitsunterschiede nimmt der Wurm über Lichtsinneszellen in der Oberhaut wahr, die gehäuft an Vorder- und Hinterende vorkommen.

Durch ihr Graben, Fressen und Ausscheiden bringen Regenwürmer außerdem Erde aus tiefen Bodenschichten in den Oberboden und halten den Boden damit jung. Ihre Röhrensysteme verbessern die Durchlüftung und die Wasseraufnahme des Bodens und fördern das Wurzelwachstum.

Als Tastsinnesorgan dient ihm vor allem der Kopflappen, ein Fortsatz des ersten Segments, der die Mundöffnung überdeckt. Verstreut über die ganze Körperoberfläche liegen Drucksinneszellen, mit denen der Regenwurm Bodenerschütterungen wahrnimmt. Niedrig frequente Schwingungen versetzen die meisten Regenwurmarten so sehr in Aufregung, dass sie ihre Gänge verlassen und an die Oberfläche kommen. Man deutet dieses Verhalten als instinktiven Fluchtversuch vor Fressfeinden wie etwa dem Maulwurf. Angler nutzen dies, um Würmer als Köder zu fangen: Sie stecken einen Stock in den Boden und rütteln kräftig am freien Ende. Auch wurde beobachtet, dass Regenwürmer an Strassen, die mit schweren Fahrzeugen befahren werden, bei starkem Verkehrsaufkommen an die Erdoberfläche kriechen und sich Scharen von Krähen einfinden, um sich an den Leckerbissen gütlich zu tun.

Sommer- und Winterruhe Regenwürmer sind also eine

Schließlich haben Regenwürmer auch einen Geschmackssinn: Sinnesknospen in der Oberhaut und im Innern der Mundhöhle reagieren auch auf chemische Reize. So können Regenwürmer etwa süß und bitter unterscheiden. Das ermöglicht ihnen, die Qualität ihrer Nahrung prüfen.

wahre Wohltat für den Boden. Am aktivsten sind die fleißigen Arbeiter im Frühling und im Herbst. Regenwürmer sind wechselwarme Tiere, die ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren können. Die optimale Umgebungstemperatur liegt für die meisten Arten bei 10 bis 15 Grad Celsius. Hitze und Trockenheit im Sommer wie auch tiefe Temperaturen im Winter machen den Regenwürmern zu schaffen. Die meisten ziehen sich bei solch widrigen Bedingungen zunächst tiefer in den Boden zurück, in feuchtere oder vom Frost verschonte Erdschichten. Bei zu extremen Bedingungen können gewisse Arten in eine Art Sommerbeziehungsweise Winterschlaf fallen: Sie ringeln sich in einer mit Kot austapezierten Höhlung ein und verfallen in einen Starrezustand. Sind die Verhältnisse wieder günstiger, beginnen sie sich erneut zu regen und unbeirrt ihren Untergrundaktivitäten nachzugehen. Oder wie der amerikanische Autor Jack Denton Scott in einem Artikel über den Regenwurm schrieb: „Lebendig begraben, sichert er den Bestand unserer Welt, indem er sie frisst.“

Zahnloser Vielfraß Regenwürmer sind fast ständig am Fressen und Graben. Sie verschlingen pro Tag bis zur Hälfte ihres Eigengewichtes an Nahrung. Man stelle sich vor, der Mensch hätte im Verhältnis denselben Heißhunger.

Auf dem Speisezettel des Regenwurms stehen vor allem „Abfallprodukte“ der Natur: abgestorbene Pflanzenreste, Blätter, Ernterückstände. Da der Wurm keine Zähne hat, ist Unscheinbare Waldhelfer

Autorin Andrea Strässle ist bei Pro Natura Projektleiterin Kommunikation; E-Mail: Andrea.Straessle@pronatura.ch

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Foto: BERNharD

Ohne Wald ...: Ein Teilnehmerfoto aus dem SDW-Fotowettbewerb „ohne ihn...“

Kleine Ingenieure im Wald Dieter Bretz In erster Linie machen die auffälligen Nesthügel den Waldbesucher auf Waldameisen aufmerksam. Doch nicht alle Ameisen im Wald errichten derartige Nesthügel; manche leben als Baumbewohner im Holz, andere nisten unter Steinen oder bauen reine Erdnester. Nur die Hügel bauenden Waldameisen besitzen die Angewohnheit, durch Zusammentragen von Bestandsabfall Nesthügel zu errichten.

In Deutschland unterscheiden wir 13 verschiedene Hügel bauende Waldameisenarten, dazu zählt auch die Große Kerbameise, das Insekt des Jahres 2011. Drei Arten fallen durch besonders große Nesthügel in unseren Wäldern auf: Kahlrückige Waldameise, Rote Waldameise und Starkbeborstete Gebirgswaldameise.

Die Waldameisen, die wie die Bienen zu den Staaten bildenden Insekten gehören, leben in einer Gemeinschaft, für die eine umfangreiche Arbeitsteilung kennzeichnend ist. Gerade die flexible Arbeitsteilung ist eines der Erfolgsrezepte der Ameisen. Sämtliche im Ameisenvolk anfallenden Tätigkeiten wie Brutpflege, Bautätigkeit, Nahrungsbeschaffung u.a.m. werden von verschiedenen Arbeiterinnen (ungeflügelte, nicht befruchtungsfähige Weibchen) ausgeführt, wobei sie auf bestimmte Reize stets mit der adäquaten, uns sinnvoll erscheinenden Handlung reagieren. In Ausnahmesituationen mit besonders hoher Reizintensität, wie z. B. bei der Zerstörung der Nestkuppel, beteiligen sich auch Tiere an der Bautätigkeit, die sonst andere Arbeiten verrichten. Nesthügel der Waldameisen findet man an warmen, vegetationsreichen Standorten, vor allem an Waldrändern und in lichten Beständen. Aber auch im Bestandsinnern sowie an Feldrändern und Straßenböschungen können Waldameisennester angetroffen werden.

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Unmittelbar danach legen die Königinnen ihre ersten Eier, sog. Wintereier, im Kuppelbereich ab (Fortpflanzungsphase). Daraus schlüpfen kleine weiße Larven, die sich durch Fütterung mit hochwertigem Nahrungssaft von Jungarbeiterinnen des letzten Jahres zu geflügelten Geschlechtstieren entwickeln. Ameisenweibchen entstehen aus befruchteten, die Männchen dagegen aus unbefruchteten Eiern. Durch die Begattung erhält das Weibchen einen Samenvorrat, der für sein gesamtes Leben ausreicht. Während die Männchen kurz nach der Begattung sterben, brechen die begatteten Weibchen zunächst ihre Flügel ab. Nur einigen wenigen Jungköniginnen gelingt die Aufnahme im Mutternest oder in einem Zweignest.

Nach Ablage der Wintereier verlassen die Altkönigin-

Foto: D. Bretz

Hoher „Waldameisen-Hügel“ an einem schattigen Standort im Thüringer Wald

Der mehr oder weniger große Kuppelbau aus zusammengetragenen Pflanzenteilen über einem unterirdischen Nestbereich (oft zwei Drittel des Gesamtnestes) bietet manchmal mehr als einer Million Waldameisen Schutz vor Feinden und Witterungsunbilden. Außerdem gewährt der Nesthügel die erforderlichen Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen für die Brutaufzucht. Die Hügel bauenden Waldameisen können das Klima in ihrem Nest durch verschiedene bauliche Maßnahmen regulieren und vom Frühjahr bis zum Herbst günstige Bedingungen aufrecht erhalten. Dadurch sind sie im Gegensatz zu vielen anderen Insekten während der gesamten Vegetationszeit aktiv und in der Brutaufzucht von kleinklimatischen Schwankungen weitgehend unabhängig.

Der Jahreszyklus eines Waldameisenvolkes beginnt im

Frühjahr mit der Aktivierungsphase. Wenn die Sonne den Boden langsam erwärmt, setzen sich die Waldameisen den wärmenden Sonnenstrahlen aus. Zunächst wärmen sie ihren Körper auf, später tragen sie mit ihren aufgeheizten Körpern die Wärme in die Nestkuppel, so dass die Nesttemperatur langsam erhöht wird. Unmittelbar nach dem „Sonnenbad“, z.T. auch schon während dieser Phase, beginnen Außendienstarbeiterinnen, die Nestumgebung nach möglichen Futterquellen zu erkunden. Gleichzeitig sind andere Arbeiterinnen mit dem Wiederaufbau der Nestkuppel beschäftigt. Das Waldameisennest wirkt nur scheinbar unveränderlich; in Wirklichkeit stellt es ein sehr dynamisches Gebilde dar, das einem ständigen Umbau unterliegt.

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nen den oberen Bereich der Nestkuppel und legen im unterirdischen Nestteil nur noch normale Eier, sog. Sommereier, aus denen ausnahmslos Arbeiterinnen hervorgehen. Brutpflegerinnen übernehmen zunächst Transport und Einspeicheln der Eier, später Fütterung und Umlagerung der Larven bzw. Puppen. Nach etwa fünf bis sechs Wochen schlüpft die ausgereifte Jungarbeiterin. Es beginnt die eigentliche Aufbauphase.

Das Riesenvolk der Waldameisen und vor allem ihre Brut müssen von März bis September/Oktober ausreichend mit Nahrung versorgt werden. Dazu durchstreifen Jägerinnen die Nestumgebung nach Beute und greifen alles an, was sich bewegt und in ihr Beuteschema passt. Honigtausammlerinnen ziehen zu ihren Rindenlauskolonien auf den entsprechenden Wirtsbäumen (z.B. Eiche, Birke, Fichte, Tanne, Kiefer) und tragen den Honigtau in ihrem Kropf ins Nest. Dort geben sie ihn an andere Nestgenossinnen weiter, z.B. an Brutpflegerinnen. Nicht selten kommt es vor, dass zum Sommer hin ein Teil des Waldameisenvolkes aus dem alten Nest auszieht und in der Nähe ein Tochternest gründet. Durch diese natürliche Ablegerbildung können große Nestverbände (Kolonien) entstehen, wobei die Verbindung zwischen Mutter- und Tochternest oft über Jahre erhalten bleibt.

Gegen Ende des Sommers bereiten die Waldameisen

durch umfangreiches Minieren das unterirdische Kammerund Gangsystem für die Überwinterung vor. Gleichzeitig tragen die Außendienstarbeiterinnen noch umfangreich Nahrung ein, die als Reservestoff in Form von Fett im Hinterleib gespeichert wird (Speicherphase). Mit fallenden Außentemperaturen bricht der soziale Wärmehaushalt zusammen, die Nestöffnungen werden fest verschlossen. Die große Masse der Waldameisen zieht sich in die Nesttiefe zurück. Während der kältebedingten Ruhezeit befinden sich die Waldameisen in einer Kältestarre, wobei nur äußerst minimal Reservestoffe verbraucht werden (Ruhephase).

Bereits 1774 sind die Hügel bauenden Waldameisen

wegen ihres hohen ökologischen Stellenwerts unter beUnser Wald 3 I 2011



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tige Nahrungsgrundlage für viele Waldtiere, bedeutende Verbreiter von Samen, wirksame Vertilger von Schadinsekten, Förderer des für viele Insekten notwendigen Honigtaus, in ihren Nesthügeln Gastgeber für viele Tierarten sowie nicht zuletzt Bodenbildner. Waldameisen wirken als wichtiges Schlüsselglied im Ökosystem auf die Glieder der Lebensgemeinschaft des Waldes, aber selbstverständlich wirken auch diese auf die Waldameisen zurück. Der beste Schutz der Waldameisen besteht in der Erhaltung und optimalen Gestaltung ihrer natürlichen Lebensräume. Nach Möller (2005) muss Ziel des biologischen Waldschutzes die Erhaltung einer dauerhaften, möglichst optimalen Umgebung der Nester bzw. Kolonien durch waldbauliche Überlegungen und Maßnahmen sein (Naturgemäße Waldwirtschaft, Waldrandgestaltung, Strukturvielfalt, Totholzreichtum). Diese Einsicht muss konsequent fortgesetzt werden, denn Ameisenschutz ist nachhaltiger Waldschutz.

Deutsche Ameisenschutzwarte Die Deutsche Ameisenschutzwarte e.V. (DASW) als Dachverband ihrer Landesverbände hat sich zur Aufgabe gemacht, besonders die Hügel bauenden Waldameisen zu schützen, zu fördern und ihre Lebensräume zu sichern.

Foto: D. Bretz

Honigtausammlerinnen bei Eichenrindenläusen

sonderen Schutz gestellt worden. Nach der Bundesartenschutzverordnung (BArtSchV8) zählen heute sämtliche Hügel bauenden Waldameisen mit Ausnahme der Blutroten Raubameise zu den „besonders geschützten“ Tierarten und unterliegen nach § 44 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) einem besonderen Schutzstatus. Die Vernetzung der Waldameisen in der Tier- und Pflanzenwelt des Waldes ist mannigfaltig und bewirkt eine Stabilisierung des ökologischen Gleichgewichts. Hier findet man auch die eigentliche Leistung der Waldameisen im Sinne von „Waldschutzingenieuren“ (Möller 2005). Mit Waldameisen ist die Lebensgemeinschaft des Waldes wesentlich gefestigter als ohne, denn die Waldameisen sind eine wichUnscheinbare Waldhelfer

Jeder Landesverband der DASW berät in Fragen des Ameisenschutzes und stellt Informationsmaterial zur Verfügung. Die Landesverbände bilden Ameisenheger aus, damit diese als Sachkundige bei der Hege der Waldameisenbestände und auch bei Rettungsumsiedlungen von akut bedrohten Ameisenvölkern tätig werden können. Wichtige Informationen zum Waldameisenschutz sowie kompetente Beratung bei Problemen mit Ameisen finden Sie im Internet unter: www.ameisenschutzwarte.de

Autor Dipl.-Biologe Dieter Bretz ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Ameisenschutzwarte, E-Mail: ameisenbaer.bretz@t-online.de

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Foto: J. Hoffmann

Der Imker freut sich über den Honigeintrag seiner Bienen.

Bienensterben – ein globales Problem? Sabine Krömer-Butz Im März schlug ein neuer UN-Bericht Alarm mit der Meldung, dass in immer mehr Ländern Bienen sterben. Bisher war es eher ein lokales oder regionales Phänomen gewesen, beschränkt vor allem auf Amerika und Europa. Seit 1998 wurde in Mittel- und Südeuropa massives Bienensterben beobachtet. 2004 sank in Nordamerika die Zahl der Völker auf den Stand vor 50 Jahren, obwohl sich die landwirtschaftlichen Flächen in dieser Zeit beträchtlich ausgeweitet hatten.

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Inzwischen melden mit China und Ägypten Länder aus zwei weiteren Kontinenten starke Verluste. Über ein Dutzend Gründe werden für den Rückgang genannt, auch wenn man noch nicht genau weiß, wie die Ursachen zusammenwirken. Eine wichtige Rolle spielen wohl Schädlinge, wie die gefürchtete Varroa-Milbe, die auch den deutschen Bienen zusetzt. Chemikalien und zerstörte Lebensräume sind weitere Gründe. Wie es zum berüchtigten Völkerkollaps (kurz CCD) kommt, bei dem Völker ohne ersichtlichen Grund zusammenbrechen, ist auch nicht geklärt. Die Menschheit, so der UNEP-Direktor Axel Stein bei der Vorstellung des Berichtes, hänge der Illusion nach, dass im 21. Jahrhundert alles durch den technischen Fortschritt gelöst werden könne. Die Bienenentwicklung beweise jedoch das Gegenteil. Tatsache ist, dass von den 100 wichtigsten Nutzpflanzen der Welt 70 von den Bienen bestäubt werden müssen. Unscheinbare Waldhelfer


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Unscheinbare Waldhelfer

Wir haben Dr. Otto Boecking vom Institut für Bienenkunde in Celle nach seiner Einschätzung der Situation befragt:

Foto: L. Dreisen

Otto Boecking

Jedes Jahr im Frühjahr hört man wieder Horrorzahlen über das Sterben der Honigbienen. Dieses Frühjahr bildet keine Ausnahme. 40 % Völkerverluste in Italien, in Spanien bis zu 80 %. Wie sieht in Deutschland die aktuelle Situation aus?

Noch liegen keine abschließenden Ergebnisse für Deutschland vor. Eine aktuelle Umfrage des LAVES Bieneninstitutes Celle hat für Niedersachsen eine Winter-Verlustrate von durchschnittlich 11,9 % erbracht. Das sind geringere Verluste als in den Vorjahren. Sie sind aber immer noch zu hoch. Eine Dimension, die in keinem anderen Bereich der Nutztierhaltung akzeptiert wird. Auch wenn ein erheblicher Teil der befragten Imker im letzten Winter keine Verluste zu beklagen hat, so gibt es auch wieder Imkereien mit Totalausfällen. Jedes verlorene Bienenvolk ist für den betroffenen Imker bzw. die Imkerin nicht nur ein schmerzlich emotionaler, sondern auch ein echter wirtschaftlicher Verlust, vergleichbar einem Landwirt, dem seine Milchkühe sterben.

Die ersten beunruhigenden Nachrichten kamen vor Jahren aus den USA. Wo lagen hier die Gründe und wie sieht es heute aus? Die Verhältnisse in den USA sind mit denen in Deutschland überhaupt nicht vergleichbar. Schon die Struktur und die Art der Bienenhaltung unterscheiden sich grundlegend. So sind in den USA Imkereien mit mehreren tausend Völkern typisch. Hingegen überwiegt hierzulande die Freizeitimkerei. Mehr als 60 % dieser Freizeitimker haben weniger als zehn Völker. Zudem dient ein Teil der Imkereien in den USA reinen Bestäubungsdiensten. Bienenvölker werden auf großen Trucks alljährlich für Bestäubungszwecke quer durch die USA transportiert. Schon allein das stresst die Bienenvölker enorm und es kommt hierdurch zu Verlusten. Neben echten Managementdefiziten sind in den USA primär die Varroa-Milbe, deren unzureichende Bekämpfung und assoziierte Viren als Gründe für die Völkerverluste verantwortlich. Auch wenn das mediale Echo mittlerweile etwas geringer ist, halten die Verlustzahlen in den USA an. 2008 gab es in Süddeutschland ein starkes Bienensterben. Sind bestimmte Pestizide ein Hauptgrund dafür? Die dramatischen Bienenverluste 2008 (Flugbienenverluste und damit die Schwächung der Völker) wurden nachweislich durch die fehlerhafte Ausbringung von Insektiziden in der Rheinebene südlich von Karlsruhe bis in das Markgräfler Land verursacht. Sie sind aber nicht dem allgemeinen Bienenrückgang in Deutschland gleichzusetzen, der wesentlich mit der Altersstruktur der Imker und demographischen Fakten zu erklären ist. Von den ausgebrachten Wirkstoffen ist Clothianidin das bienengefährlichste und konnte daher als Ursache der umfangreichen Bienenschäden identifiziert werden. Clothianidin wurde gegen den Westlichen Maiswurzelbohrer eingesetzt. Die hierdurch primär verursachten Flugbienenverluste hatten eine erhebliche Schwächung der betroffenen Bienenvölker zur Folge. Diese Bienenschädigungen waren und bleiben hoffentlich eines der zukünftig zu vermeidenden Sonderfälle. Generell aber gibt es keinerlei Datenmaterial dafür, dass Pestizide für den Bienenrückgang in Deutschland verantwortlich sind. Das Deutsche Bienenmonitoring (DEBIMO) hat klar herausgearbeitet, dass die Winterverluste in Deutschland hauptsächlich auf die Varroa-Milbe und Bienenviren zurückzuführen sind. Wichtige Bereiche der Landwirtschaft sind von der Bestäubung durch Bienen abhängig, sonst drohen Ernteeinbußen. Wie kann man die Erholung der Bienenbestände erreichen?

Foto: L. Dreisen

Raps, der während der Blütezeit mit seiner gelben Farbe viele Regionen in Deutschland prägt, profitiert von der Bestäubung durch Mehrertrag Unscheinbare Waldhelfer

Die Honigbiene zählt aufgrund ihrer enormen Bestäubungsleistung volkswirtschaftlich betrachtet zu den drittwichtigsten landwirtschaftlichen Nutztieren nach Kühen und Schweinen. Daher ist es äußerst wichtig, dass die Imkerschaft und Landwirtschaft in gutem Einvernehmen miteinander kooperieren. Beide Bereiche sind aufeinander angewiesen. Wesentlich sind zwei Problembereiche zukünftig Unser Wald 3 I 2011


Unscheinbare Waldhelfer

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für den Fortbestand dieser Interessengemeinschaft notwendig anzugehen. Die Forderung nach Verbesserung der Nahrungsquellen für Bienen und damit einhergehend auch für zahlreiche andere Insektenarten muss von allen Nutznießern der Bestäubung praktisch umgesetzt werden. Insbesondere Pollen ist eine wichtige Nahrungsgrundlage für das Bienenvolk und durch die Intensivierung der Landwirtschaft gibt es hier Kompensationsbedarf. Zudem hat das Deutsche Bienenmonitoring erstmals fast flächendeckend in allen Bienenvölkern Rückstände von diversen Wirkstoffen aus dem Pflanzenschutz im Bienenbrot (Pollen) nachgewiesen. Diese weisen zwar keine direkt bienentoxischen Konzentrationen auf, gleichwohl gibt der Nachweis des Cocktails an Pflanzenschutzmittelrückständen in Pollen Anlass, die chronische Wirkung der Substanzen auf Bienenvölker zu untersuchen. Zudem sollte aber noch mehr daran gearbeitet werden diesen Eintrag in die Bienenvölker zu verringern zu helfen. Was muss sich ändern, dass die Nahrungsgrundlage der Menschheit gesichert wird? Derzeit ist die Nahrungsgrundlage der Menschheit weder durch die wiederkehrenden Bienenvölkerverluste noch durch die stattgefundenen Diversitätsverluste bei Wildbienen in Gefahr. Angaben der FAO zufolge sind von etwa 100 Nutzpflanzen, die für 90 % der weltweiten Nahrungsmittelproduktion nötig sind, 71 von der Bestäubung durch Bienen abhängig. Das hebt zunächst die volkswirtschaftlich wichtige Rolle der Honig- und der Wildbienen hervor. Auch der kürzlich erschienene UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen) Bericht zur Lage der Bienen hat deutlich gemacht, dass die bislang verfügbaren Daten nicht ausreichend beweiskräftig sind, um eine weltweite Krise der Bestäuber und eine damit verbundene Krise der Nahrungsmittelproduktion herzuleiten. Nüchtern betrachtet wäre das Ende der Menschheit aber auch ohne Honigbienen noch nicht nahe. Vielen Kulturpflanzen, wie etwa Getreide, reicht der Wind zur Bestäubung, Kartoffeln vermehren sich sogar vegetativ. Dafür benötigen wir also nicht die Bienen. Vielmehr sollten diese alarmierenden Berichte zu nachweislich rückläufigen Bestäuberarten auf der Welt ein Alarmsignal sein, unser tägliches Handeln insgesamt zu hinterfragen und alles erdenklich auch in unserem Alltagsleben ändern, das der ungehemmten Ressourcennutzung und weiteren Intensivierung der Landwirtschaft Einhalt gebietet. Eine Verbesserung der Imkerpraxis kann nach Ihrer Meinung den starken Zurückgang der Bienenvölker verhindern. Was muss sich ändern, dass mehr Imker diesen Weg gehen? Betrachten wir die verschiedenen Einflussfaktoren, die auf das Wohlergehen der Bienen einwirken, so ist der wesentliche Ansatzpunkt, das eigene imkerliche Handeln. Also die Art und Weise, wie man mit den Bienenvölkern umgeht und wie man dem Hauptproblem der Varrao-Parasitierung begegnet. Um die Imkerpraxis vor Völkerverlusten schütUnser Wald 3 I 2011

Foto: O. Boecking

Auch der Wald bietet den Bienen Tracht, wie hier ein Lindenwald, dessen Samen später zur Vermehrung vom Forst geerntet werden. zen zu können, bedarf es jetzt einer Hilfestellung. Im Rahmen eines Verbundforschungsprojekts mit den Universitäten Bochum und Hohenheim hat sich das LAVES Bieneninstitut Celle dieser Aufgabe angenommen. Nach nun drei Jahren Projektarbeit ist eine imkerliche Betriebsweise erarbeitet worden, mit der die Imkerpraxis in Deutschland vor erhöhten Völkerverlusten geschützt werden kann, sofern das erarbeitete Know-how aufgenommen und in der Praxis umgesetzt wird. Bei der Optimierung der imkerlichen Betriebsweisen hat sich eine Hilfe für die Imker herauskristallisiert, die eine einfachen, Betriebsweise mit Modul-Charakter umfasst. Wesentliche Schwerpunkte dieser Module liegen bei der Jungvolkerstellung, der Varroa-Bekämpfung und der so genannten Spätsommerpflege der Alt- und Jungvölker. Insgesamt eignet sich diese Art der Völkerführung für den Freizeit- und den erwerbsorientierten Imker. Über 100 Imker und Imkerinnen, die aktiv in das Projekt integriert sind, bestätigen den Erfolg dieser Projektarbeit schon allein dadurch, dass sie wesentlich geringere Völkerverluste (etwa 5 %) zu verzeichnen haben. Von den 381 Völkern, die die Kooperationspartner aus Celle, Bochum und Hohenheim im letzten Winter 2010 eingewintert haben und die entsprechend der neu erarbeiten Betriebsweise geführt wurden, haben 99,2 % diesen Winter 2010/2011 überlebt.

Autorin Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de

Unscheinbare Waldhelfer


Foto: D. Nill, Naturfotografie

Die fünf bis elf Gramm schweren Braunen Langohren sammeln ihre Beute direkt von den Blättern ab.

Kobolde der Nacht Julia Hoffmann Die Nächte werden langsam wieder wärmer und somit sind es nicht nur wir Menschen, die abends wieder länger unterwegs sind. Auch die Kobolde der Nacht erwachen aus ihrem Winterschlaf und können wieder vermehrt bei der nächtlichen Jagd nach Nahrung beobachtet werden – die Rede ist von Fledermäusen. Nach rund fünf Monaten Winterschlaf werden die 20 regelmäßig in Deutschland vorkommenden Fledermausarten langsam wieder aktiv.

Unscheinbare Waldhelfer

Fledermäuse sind nahezu weltweit verbreitet und kommen auf fast jedem Kontinent vor. Weltweit gibt es rund 925 Arten der Chiroptera (Fledertiere), etwa 30 davon kommen in Mitteleuropa vor. Sie sind damit nach den Nagetieren mit etwa 3000 Arten, die artenreichste Säugetierordnung der Welt.

Viele Mythen und Geschichten ranken sich um die

nachtaktiven Flugakrobaten. Beim Gedanken an Fledermäuse haben viele Menschen vor allem gruselige Bilder wie blutsaugende, gefährliche Vampire vor Augen. Dabei sind die nachtaktiven Tiere, die einen Großteil ihres Lebens kopfüber-hängend verbringen, quasi mit ihren Händen fliegen, und durch ihre Orientierung mit Hilfe von Ultraschall mit den Ohren sehen, weniger gruselig als vielmehr faszinierend. Zwar gibt es ein paar wenige Arten, die gelegentlich Vogel- und Säugetierblut zu sich nehmen, allerdings leben diese Fledermäuse lediglich in Mittel- und Südamerika und sind für den Menschen völlig harmlos, also keineswegs mit blutrünstigen Bestien zu vergleichen. Neben den vegetarisch lebenden Flughunden, die überwiegend in den Tropen vorkommen und von Blütennektar und Früchten leben, ernähren sich unsere heimischen Fledermausarten ausschließlich von Insekten. Unser Wald 3 I 2011


Unscheinbare Waldhelfer

Im Vergleich zu ihren Verwandten, den Flughunden in den Tropen sind unsere einheimischen Fledermausarten eher klein. Die kleinste in Deutschland lebende Art, die Zwergfledermaus bringt gerade mal 3,5 bis 8 Gramm auf die Waage und würde in einer Streichholzschachtel Platz finden. Dennoch wartet sie mit einer, für ihre Größe, beeindruckenden Flügelspannweite von etwa 20 Zentimeter auf. Die größte deutsche Verwandte, das Große Mausohr wiegt zwischen 28 und 40 Gramm und hat mit bis zu 43 Zentimeter eine etwa doppelt so große Flügelspannweite wie die Zwergfledermaus. Während die Fledermäuse bei der Jagd in der Dämmerung entlang von Fluss- und Bachläufen, sowie rund um Straßenlaternen recht häufig beobachtet werden können, bleiben sie uns im Wald meist verborgen. Dabei nutzen alle regelmäßig bei uns vorkommenden Fledermausarten den Wald auf ihre Art und Weise und in unterschiedlich intensiver Form. Einige nutzen ihn nur hin und wieder während andere Arten, wie die Bechsteinfledermaus, fast ausschließlich im Wald leben.

Je nach Art nutzen die Fledermäuse unterschiedlichste Teile des Waldes zur Jagd nach Nahrung. Fransenfledermaus oder Graues und Braunes Langohr, als so genannte „Gleaner“ beispielsweise, sammeln ihre Beute direkt von Blättern entlang von Waldwegen und dem Waldrand ab, während Zwerg- und Wasserfledermäuse in unterschiedlichen Höhen über Gewässern, Lichtungen und Waldwegen nach Insekten jagen. Die zweitgrößte in Deutschland vorkommende Art, der Große Abendsegler hingegen jagt bevorzugt über offenen Flächen wie Wiesen und Äckern und ist somit eine der Arten, die man gelegentlich in der Abenddämmerung beobachten kann. Besonders das Braune Langohr ist eine sehr gern gesehene Art in unseren Wäldern, da es unter anderem Waldschädlinge wie Eichenwickler und Schwammspinner zu seinen Beutetieren zählt. Der Wald vereint die beiden lebenswichtigen Ressourcen Nahrung und Quartier, während offene Kulturlandschaften auf Grund des Verlusts von Strukturelementen wie Hecken und Einzelbäumen meist keine passenden Voraussetzungen für das Überleben der Fledermäuse mehr bieten. Des Weiteren führt der Einsatz von Insektiziden oftmals zu einem stark reduzierten Nahrungsangebot für die Tiere. In den 1950er bis 1970er Jahren kam es zu starken Bestandseinbrüchen in vielen mitteleuropäischen Fledermauspopulationen. Seit dieser Zeit stehen viele von ihnen im besonderen Fokus des Naturschutzes. Auch wenn die Bestandszahlen einiger Arten heute wieder als stabil gelten, haben sie sich von diesen starken Populationseinbrüchen bis heute nicht erholt. Alle in Deutschland vorkommenden Arten sind streng geschützt und Fledermausschutz ist ein Arbeitsschwerpunkt vieler Naturschutzverbände und -initiativen.

Ursachen für den Bestandsrückgang und die Gefährdung sind vielfältig. Die zunehmende Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und der damit einhergehende Verlust strukturreicher Landschaftsbereiche ist ein schwerUnser Wald 3 I 2011

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wiegendes Problem für Fledermäuse. Hecken, Feldgehölze und Wegränder dienen den Fledermäusen nicht nur als Jagdhabitate, sie brauchen sie auch, um sich in der Landschaft orientieren zu können. Wälder werden bei uns in vielerlei Hinsicht intensiv genutzt, so beispielsweise für Erholungsfunktion und als Wirtschaftsfaktor. Diese Nutzung unserer Wälder beinhaltet gleich mehrere Konfliktpotentiale für die Tiere. Einige Arten verbringen ihren Winterschlaf in höhlenreichen Altbäumen, die oftmals aus Sicherheitsgründen für Besucher des Waldes, entfernt werden müssen. Zudem findet der forstwirtschaftliche Holzeinschlag meist im Winter statt, wenn die Populationen von außen unsichtbar in Hohlräumen in Bäumen überwintern. Ob es sich bei dem eingeschlagenen Baum um einen Quartierbaum handelt, sieht man daher leider meist erst, wenn es bereits zu spät ist.

In den 1950er Jahren war es vor allem der Einsatz des Insektizids DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan) bei Dachsanierungen, der zu den drastischen Bestandseinbrüchen geführt hat. Auch heute stellt der Einsatz von Insektiziden eine große Gefahr für unsere heimischen Fledermausarten dar. Zum einen sorgt er für die Dezimierung der Insektenzahlen, zum anderen reichert sich über die Nahrung aufgenommenes Gift im Fettgewebe der Fledermäuse an und kann, vor allem während des Fettabbaus im Winterschlaf, zu tödlichen Konzentrationen im Blut führen. Große Schwierigkeiten bereitet Fledermäusen auch das Verschließen wichtiger Einfluglöcher und damit der Verlust wichtiger Quartiere bei der Sanierung alter Gebäude wie Häuser und Kirchen. Alle bei uns heimischen Fledermausarten sind schon in und an Gebäudequartieren nachgewiesen worden. Ähnlich wie beim Wald als Lebensraum gilt auch hier, dass verschiedene Arten unterschiedlich stark an menschliche Bauwerke als Quartiere gebunden sind. Während die Kleine und Große Hufeisennase ihre Sommerquartiere ausschließlich in und an Gebäuden suchen sind die Rauhautfledermaus und der Große Abendsegler hier eher selten zu finden. Trotz stetig steigendem Interesse an Fledermäusen in den letzten Jahren, besteht weiterhin großer Forschungsbedarf. Dies zeigt sich auch darin, dass sogar Mitten in Europa, ständig neue Arten entdeckt werden, wie beispielsweise 2001 die Nymphenfledermaus. Allgemein ist bisher sehr wenig über Fledermäuse bekannt. Ein umfassender Schutz ist allerdings nur möglich, wenn wir die Ansprüche dieser Tiere an ihre Lebensräume und Umwelt kennen und verstehen lernen. Autorin Julia Hoffmann ist Projektkoordinatorin für das Jahr der Wälder bei der SDW; E-Mail: julia.hoffmann@sdw.de

Unscheinbare Waldhelfer


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Tag des Baumes

Die „schöne Else“ und die Königin Christoph Rullmann Im Rahmen einer großen Pflanzaktion zum „Tag des Baumes“ wurden in Schalkstetten 2.000 Bäume gepflanzt, darunter zwei Elsbeeren, der Baum des Jahres. Mit königlicher Unterstützung der Baden-Württemberger Waldkönigin Anja Eberhardt und zahlreichen Kindern und Familien konnten die vom Unternehmen Staples Advantage gestifteten Bäume gepflanzt werden. Die Waldfreunde der SDW haben mit ihren Partnern ca. 150.000 Bäume gepflanzt.

Fotos: SDW

Mit der Pflanzung einer Blasenesche beendete Außenminister Dr. Guido Westerwelle die Aktionen zum diesjährigen Tag des Baumes. Außenminister Westerwelle (2.v.r.) wurde durch SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern, dem Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (1.v.r.), SDW-Vizepräsidenten Marie- Luise Fasse und Ulrich Weidle, Staples Advantage (1.v.l.) unterstützt.

Nicht nur mit einer Waldkönigin konnte diese Baumpflanzung zum Tag des Baumes aufwarten, sondern auch mit einer kleinen Waldprinzessin. Waldkönigin Anja Eberhardt war mit ihrer drei Monate jungen „Waldprinzessin“ Lea aus dem Schwarzwald auf die Alb gekommen war, um dort die Pflanzer zu unterstützen. Zum 59. Tag des Baumes wurde dort mit 2000 Bäumen und Sträuchern ein 1,6 Hektar großes Naturschutzgebiet geschaffen. Bachbegleitend wurden dort Hecken und Baumreihen und Obstgehölze gepflanzt, die ein wichtiges vernetzendes Element in der Landschaft bilden werden. In Schalkstetten wurde die Baumpflanzung durch ein richtiges Dorffest umrahmt. Die Landfrauen hatten Kuchen gebacken und kümmerten sich um das leibliche Wohl der Pflanzer. Das rote Kreuz hatte Zelte aufgestellt, die Jagdhornbläser umrahmen die Feier mit Waldklängen und alles was Rang und Namen hatte war zugegen. Unter dem Motto „Nachhaltigkeit steht Ihnen gut – dafür Pflanzen wir einen Baum“ hat Staples Advantage die Easy Tree Kampagne ins Leben gerufen und unterstützt die Initiative der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung von Wäldern. Das Unternehmen hat sich das Ziel gesetzt, im Jahr des Waldes 2011 mindestens 10 Hektar Bäume in Deutschland pflanzen zu lassen. Im Rahmen der Kampagne spendet Staples – zusammen mit ausgewählten Herstellern – 1,5 % des Umsatzes mit Easy Tree Produkten aus dem EcoEasy Sortiment an die SDW.

Am Gedenkstein: (v.l.n.r.) Waldkönigin Anja Eberhardt, Mitglied des Vorstandes der SDW Baden-Württemberg Hermann Eberhardt, Landesvorsitzender der SDW Ulrich Burr, Ehrenmitglied des SDW Bundesvorstandes Ventur Schöttle, Ulrich Weidle als Vertreter der Firma Staples. Tag des Baumes

Autor Christoph Rullmann ist SDW-Bundesgeschäftsführer; E-Mail: info@sdw.de

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Deutscher Waldpädagogikpreis

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Deutscher Waldpädagogikpreis geht erneut nach Bayern Sabine Krömer-Butz Die Freude war groß. Michaela Soiderer und Stefan Asenbeck von der Münchener Serviceagentur KREATIVO strahlten um die Wette. Dass ihr Projekt den Deutschen Waldpädagogikpreisgewonnen hatte, der mit 5.000 Euro dotiert ist, ließ alle Arbeit und Probleme vergessen.

Über den künstlerischen Weg Interesse bei Erwachsenen für den Wald zu wecken, ist das Ziel der beiden Preisträger. Sie sind die Hauptinitiatoren des Ökologie- und Kunstprojektes „Wald der Bilder“ von KREATIVO und dem Team vom AmVieh-Theater. „Wir sind sehr stolz und freuen uns riesig, dass wir in diesem Jahr die Preisträger des Deutschen Waldpädagogikpreises sind“, so Michaela Soiderer von der Serviceagentur KREATIVO. Stefan Asenbeck, Leiter des Gewinnerprojekts ergänzt: „Da wir dieses Projekt im Rahmen unserer freiberuflichen Tätigkeit planen, organisieren und umsetzen, sind wir zu 100 Prozent auf die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen. Mithilfe des Preisgeldes können wir in diesem Jahr zusätzliche Aktionstage durchführen.“ Geplant ist unter anderem ein Aktionstag unter dem Motto „Auf Traumpfaden durch den ´Wald der Bilder`“. Entlang des Natur-Kunst-Pfads können Besucher verschiedene Skulpturen, Gemälde und poetische Texte bestaunen. Diese erscheinen zunächst nur als leuchtende Farbkleckse, fügen sich aber – wenn man den passenden Standort einnimmt – zu faszinierenden Bildern zusammen. Neben Führungen werden offene Aktionstage oder individuelle Programme für Gruppen angeboten. Weitere Infos finden Sie unter www.wald-der-bilder.de. Damit erhielt zum zweiten Mal eine bayrische Initiative den Deutschen Waldpädagogikpreis. Die SDW zeichnet jedes Jahr gemeinsam mit ihrem Partner RWE Innogy Initiativen aus, die Wissen über den Wald vermitteln und sich die waldbezogene Umweltbildung zum Ziel gesetzt haben. In diesem Jahr stand die Umweltbildung für Erwachsene im Mittelpunkt. „Den Initiatoren des „Wald der Bilder“ ist es auf besonders spannende Weise gelungen, den Naturraum Wald erlebbar zu machen“, so Stephan Lohr, Geschäftsführer der RWE Innogy Cogen. Über die Zuerkennung des Preises entscheidet eine unabhängige, interdisziplinäre Jury. Unser Wald 3 I 2011

Foto: L. Gössinger

Michaela Soiderer (mit Preis Ahornblatt) und Stefan Asenbeck (der Große im Hintergrund) von KREATIVO mit ihrem Team.

Foto: KREATIVO

Neben perspektivischen Malereien werden auch Skulpturen kreiert. Innovative Projekte aus dem Bereich „Stadt & Wald“ stehen im Mittelpunkt des Deutschen Waldpädagogikpreis 2012. Bewerbungsschluss ist der 30. November 2011. Weitere Informationen finden Sie unter www.deutscherwaldpaedagogikpreis.de. Autorin Sabine Krömer-Butz ist Chefredakteurin von Unser Wald; E-Mail: unser-wald@sdw.de

Deutscher Waldpädagogikpreis


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Der deutsche Wald Keine Nation hat eine derart intensive Beziehung zum Wald wie die unsere. Der Wald ist für die Deutschen Inbegriff von Natur und Projektionsfläche für Mythen, Ängste und Sehnsüchte. Der deutsche Wald, von den Alpen bis Rügen, vom Erzgebirge bis zum Pfälzer Wald, hat viele Gesichter, und mit seiner genauen Kenntnis wächst auch die Entdeckerfreude an dieser Vielfalt. In diesem Buch zeichnet Detlev Arens den deutschen Wald in all seinen Facetten. Zahlreiche Infokästen mit Baum- und Tierporträts und mehr als 400 farbige Abbildungen zeigen die Flora und Fauna des Waldes in ihrer ganzen Pracht und Vielfalt. Ein unverzichtbares Standardwerk für alle Generationen! Detlev Arens Der deutsche Wald ISBN-13: 978-3-7716-4427-7 Preis: 39,95 Euro

Neue Baumhäuser der Welt Mit diesem Buch nimmt der renommierte Baumhaus-Architekt Pete Nelson seine Leser mit zu einer aufregenden Tour zu über 35 neuen Baumhäusern. Mit seinen Texten und Bildern lässt uns der Autor das universelle Gefühl entdecken, das Baumhäuser vermitteln: Wohnen in einer Welt weit entfernt vom Alltag. Das Buch ermutigt seine Leser, der Sehnsucht nach Natur nachzugeben – sei es mit dem Bau eines Baumhauses oder einfach einem Spaziergang zwischen Baumstämmen. Ein Buch für Träumer oder zum Träumen! Pete Nelsen Neue Baumhäuser ISBN: 978-3-85033-276-7 Preis: 29,90 Euro Bücher & Co.

Bücher & Co.

Die Fledermäuse Europas Das

vorliegende

Handbuch vermittelt detaillierte Informationen über die in Europa vorkommenden Fledermausarten. Nach einem Bestimmungsschlüssel, der zu den Familien und Gattungen führt, werden alle Arten ausführlich, mit Angaben zu Verbreitung, Verhalten und Ökologie, portraitiert. In Verbindung mit einer Vielzahl von Abbildungen, Verbreitungskarten und brillanten Farbfotos aller in Europa vorkommender Arten bietet das Handbuch ein umfangreiches Nachschlagewerk mit allen wichtigen Informationen rund um Fledermäuse. Vom ersten interessierten Nachschlagen bis hin zur detaillierten Suche nach bestimmten Informationen findet sich in diesem Buch alles Wissenswerte rund um die Ordnung „Chiroptera“ (Fledertiere). Ein Buch für Fledermausfreunde! Franz Krapp (Hrsg) Die Fledermäuse Europas ISBN: 978-3-89104-750-7 Preis: 99,00 Euro

Entdecke die Welt mit Polo Propeller – Der Wald Gemeinsam mit

dem neugierigen Polo Propeller gehen die kleinen Leser auf eine spannende Entdeckungsreise durch den Wald. Rehe kommen aus dem Dickicht, Ameisen wandern aus ihrem Bau und im Winterwald hinterlassen die Tiere Spuren im Schnee- mit den Folieneffekten auf jeder Doppelseite können die Kinder den ganzen Wald in Bewegung bringen. Durch diese interaktive Wissensvermittlung, die hochwertigen Illustrationen und altersgerechten Texte lernen die Kinder spielerisch die vielen Tiere und Pflanzen im Wald kennen. In einer

ganzen Reihe Bücher nimmt Polo Propeller die Kindergartenkinder mit auf spannende Entdeckungsreisen in ihrem direkten Lebensumfeld. Neben dem Wald können die kleinen Leser außerdem wilde Tiere, die Baustelle oder den Körper entdecken und kennen lernen. Maren von Klitzing Entdecke die Welt mit Polo Propeller – Der Wald ISBN: 978-3-7891-8463-5 Preis: 14,95 Euro

Nachhaltigkeit erleben „Aus der Praxis für die Praxis!“ Getreu diesem Motto haben Försterinnen und Förster – zusammen mit Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft – Vorschläge für die Umsetzung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) für Schüler der Grundschule und der Sekundarstufe I zum Thema Wald erstellt. Das Ergebnis sind 12 praxistaugliche und einfach umzusetzende BNE-Veranstaltungen mit Titeln wie „Auf der Ameisenstraße zur Nachhaltigkeit“, „Uncoole Zeiten“ oder „Holz als Begleiter der Menschheit“. Jeder Praxisentwurf setzt sich aus einer innerschulischen Vorbereitung, der Aktion im Wald sowie einer Nachbereitung zusammen und wurde bereits erprobt. Eine beiliegende CD enthält zahlreiche Begleitmaterialien wie eine Ablaufbeschreibung, Hinweise für Planung und Organisation, Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken sowie Texte und Informationen, die den Einsatz in der Praxis erleichtern. Beate Kohler, Armin Lude Nachhaltigkeit erleben – Praxisentwürfe für die Bildungsarbeit in Wald und Schule ISBN: 978-3-86581-222-3 Preis: 34,90 Euro

Unser Wald 3 I 2011


Aktion

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Aktion Leser werben Leser Holen Sie sich mit Unser Wald die Natur ins Wohnzimmer! Die Zeitschrift der SDW entführt Sie alle zwei Monate auf eine einzigartige Entdeckungsreise durch ein Ökosystem mit vielen Facetten und Geheimnissen. Freuen Sie sich auf spannende Berichte, Reportagen und Interviews sowie Tipps zu den Themen Umwelt, Ökologie und Freizeit! Für 17,50 Euro im Jahr erhalten Sie sechs Ausgaben von Unser Wald frei Haus. Als Mitglied der SDW zahlen Sie nur 15 Euro.

Die ausgefüllten Formulare senden Sie bitte in einem frankierten Briefumschlag an: Verlagsgesellschaft Unser Wald mbH Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn

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1. Ausgabe Jan./F

Drinnen erleben, was draußen los ist:

BLZ

des Jahres 2011 | Elsbeere – Baum XXXX Tiere in der Stadt Unser Wald 6 I 2010


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Natur – Tiere

Ohrid – die Heimat der Kastanienminiermotte Marija Chorbeva Der Deutsche Bundestag vergibt in jedem Jahr etwa 100 Stipendien an junge Menschen insbesondere aus den ehemaligen Ländern des Ostblocks. In diesem Jahr arbeitet Frau Marija Chorbeva aus Ohrid in Mazedonien im Büro von Dr. Christel Happach-Kasan, Mitglied des SDW-Bundesvorstandes. Sie hat Frau Chorbeva gebeten, einen Bericht über die Entdeckung der Kastanienminiermotte und ihre Heimat zu schreiben. Serbien

Kosovo

Bulgarien

Mazedonien

Griechenland Albanien

Im Jahr 1983 machte der Agronom Slave Filev aus Ohrid eine beunruhigende Entdeckung: Die Blätter der weißblühenden Rosskastanien verfärbten sich dunkelbraun und begannen vorzeitig abzufallen. Zusammen mit Prof. Dr. Duška Simova-Tošiќ aus Belgrad begann er diese Erscheinung zu erforschen. Beide haben festgestellt, dass die Bäume von einer Blattmotte befallen waren. Die ersten Erkenntnisse wurden 1984 auf einem jugoslawischen Symposium in Struga (Mazedonien) veröffentlicht. Aufgrund weiterer Forschungen wurde diese Motte nach ihrem Entde-

Natur – Tiere

ckungsort Ohrid als Cameraria ohridella genannt. Ohrid ist meine Geburtsstadt und es ist ein ungewöhnlicher Zufall, dass ich nun als Stipendiatin im Büro von Dr. Christel Happach-Kasan arbeite, die schon seit geraumer Zeit auf den Schädling aufmerksam macht. Der SDW und Menschen wie Christel Happach-Kasan ist es zu verdanken, dass Kinder in ganz Europa im Herbst Kastanienblätter sammeln, um die weitere Ausbreitung der „Killer-Motten“ („Killer-Motten bedrohen die Biergärten“, tz, 24.07.98) zu verhindern.

Ohrid – Die Perle Mazedoniens Die antike Stadt Ohrid gehört mit ihrem See zu den schönsten und attraktivsten Städten der Region – eine Perle alter Architektur. Römer, Türken, orthodoxe Christen haben in den vergangenen Jahrhunderten das Stadtbild geprägt. Die kleine Klosterkirche des Hl. Johannes von Kaneo ist das wohl am meisten fotografierte Objekt von ganz Mazedonien. Sie wacht über die kleine Fischersiedlung Kaneo Im Jahr 1270 wurde sie auf einer über den See hinausragenden Felsenspitze in Kreuzform gebaut. Ihre berühmten Fresken zeichnen sich durch eine Kombination von byzantinischen und armenischen Kunstelementen aus. Die Kirche war lange Zeit unbenutzt und hat sich ihren ursprünglichen Charme bewahrt.

Der Ohridsee ist der größte See in Mazedonien und – wie ich finde – der schönste. Er befindet sich 695 Meter über dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 349 Quadratkilometer. Die Quelle – wenn man es so nennen möchte – ist ein kaltes, durch Kalkstein gereinigtes Gewässer, welches vom höher gelegenen Prespasee durch den Gebirgszug Galičica fließt. Dieser Gebirgszug trennt den Ohridsee vom Prespasee.

Der Ohridsee gehört zu den ältesten und tiefsten der Welt. An seiner tiefsten Stelle misst er 289 Meter. Sein Alter wird auf 2,6 Millionen Jahre geschätzt. In ihm leben verschiedene endemische Arten: Pflanzen und Tiere, die nirgendwo sonst auf der Welt gefunden werden. Zu ihnen gehört die Ohridforelle, eine Delikatesse der Region, aber auch verschiedene Krebs- und Schneckenarten sowie Seeschwämme. Im See gibt es Aale, deren besondere Zubereitung zum Ohrid-Aal bei den Gästen beliebt ist. Aus diesen Gründen zählen beide Seen und der Nationalpark Galičica zum UNESCO-Weltnaturerbe, die Stadt Ohrid wurde als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Die Republik Mazedonien ist, wie auch Deutschland, ein Waldland. Knapp die Hälfte der 25.333 Quadratkilometer ist von Wald bedeckt. Die in den Tälern vorherrschenden Rotbuchen und Kastanien werden ab etwa 1.200 Meter von Nadelhölzern wie Tannen und Kiefern abgelöst. In den Uferregionen von Ohridsee und Prespasee wachsen Feigen- und Walnussbäume sowie Zypressen. Im Nationalpark Galičica ist eine kleine Population des Balkan-Luchses heimisch. Der Nationalpark zeichnet sich aus durch eine ungewöhnlich reiche Flora mit zahlreichen endemischen Pflanzenarten.

Die weißblühende Rosskastanie

ist im südlichen Teil der Balkanhalbinsel verbreitet und kommt in bestimmten isolierten Lokalitäten in Mazedonien, Griechenland, Albanien und Nordostbulgarien vor. In Mazedonien wird sie vorwiegend im westlichen Teil, in Ohrid, im Tal des Flusses Crni Drim und auf dem Berg Galičica gepflanzt. Als einer der schönsten Bäume schmückt die Rosskastanie die Parks und Alleen der Stadt am Ohridsee. In den Wäldern ist sie sehr wenig vertreten. In den letzten Jahren jedoch hat die mazedonische Unser Wald 3 I 2011


Natur – Tiere

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Regierung Aufforst-Aktionen organisiert, bei denen auch Rosskastanien gepflanzt wurden.

Die Miniermotte aus Ohrid Und genau bei diesen wunderschönen Bäumen wurde die Kastanienmotte in Mazedonien zum ersten Mal gefunden. Dennoch ist Mazedonien nicht die ursprüngliche Heimat der Kastanienminiermotte. Es wäre sonst zu erwarten, dass der Befall der Kastanien mit der Motte von natürlichen Feinden wie Parasiten begrenzt würde. Wissenschaftler vermuten, dass die Motte aus südlicheren Gegenden eingewandert ist. Um natürliche Feinde der Motte zu finden, mit denen sie dann bekämpft werden kann, wird jetzt nach der Ursprungsheimat der Motte gesucht. Die Motte ist etwa fünf Millimeter lang und mit ausgebreiteten Flügeln etwa acht Millimeter breit. Die Vorderflügel sind kupferglänzend mit weißlichen Querbändern und die Hinterflügel eng und federartig. Bei der Kastanienminiermotte treten meist drei sich überlappende Generationen im Mai, Juli und September auf. Die abgeflachten Eier werden ausschließlich auf der Blattoberseite abgelegt. Ein Weibchen legt ca. 20 Eier ab und nach etwa drei Wochen schlüpfen die Junglarven. Diese gehören zum „Saftschlürfertyp“, d. h. sie minieren – fressen sich also einen Gang von ein bis zwei Millimeter Länge – strichförmig parallel zu einem Blattnerv – den sie dann seitlich voraustreiben. Während des zweiten und dritten Larvenstadiums zählen die Larven zum „Gewebefressertyp“ – sie bauen nun die Mine zu einem kreisförmigen Gebilde aus, der einen Durchmesser von bis zu acht Millimeter erreichen kann. Im vierten und fünften Larvenstadium sind die Larven nicht mehr abgeplattet, sondern rundlich und deutlich segmentiert. Auch in diesen beiden Stadien gehören sie zum „Gewebefressertyp“ und bauen ihre Mine weiter aus. Die Auswirkungen auf die Blätter sind katastrophal. Diese Wohnstätten der Larven können 3040 Millimeter groß werden und zwei Seitennerven des Kastanienblattes überlappen. Nach dem fünften LarUnser Wald 3 I 2011

Foto: M. Chorbeva

Viel fotografiert: Die kleine Klosterkirche des Hl. Johannes von Kaneo venstadium folgt das Einspinnstadium. Die anschließende Puppenruhe beträgt 12 bis 16 Tage (im Sommer), oder etwa sechs Monate (bei der überwinternden Generation). Bald nach dem Schlüpfen sind die Motten geschlechtsreif.

Die Motten befallen fast ausschließlich die weißblühende Rosskastanie. Wenn die Schädigungen mehrere Jahre hintereinander auftreten, kann dies zu einer verminderten Vitalität der Bäume führen. Für eine wirksame Befallsminderung und Bekämpfung muss im Herbst das Falllaub gründlich entfernt werden. Dadurch ist zwar keine vollständige Bekämpfung der Motte möglich, aber der Befallsdruck der 1. Generation wird deutlich herabgesetzt. Es gibt Pflanzenschutzmittel, die prinzipiell zur Bekämpfung der Motte geeignet sind, doch hat ihre Anwendung verschiedene Nachteile, andere Insekten werden geschädigt und die Anwendung ist sehr teuer. In Mazedonien wird die Bekämpfung der Motte der Natur überlassen. Natürliche Feinde sind zum Beispiel Vögel, insbesondere die Meisen, die die Larven fressen und an ihre Jungen verfüttern.

Die Wirkung dieser Motte auf die Rosskastanien verringert jedoch nicht die ureigene Schönheit meiner Heimatstadt Ohrid. Überzeugen Sie sich selbst. Nicht nur die Landschaft ist wunderschön, eine Reise lohnt sich auf wegen der mazedonischen Gastfreundschaft.

Dank Alf Jark vom SDW-KV Rendsburg-Eckernförde setzt sich die SDW seit Jahren für den Schutz der Kastanien ein. Wer mehr über die Aktion erfahren und mitmachen möchte, kann sich unter www.sdw.de und www.rettetdie-kastanien.de informieren oder wendet sich an die Pressestelle des SDW-Bundesverbandes (presse@sdw.de). Der diesjährige Aktionstag ist am 12. November 2011. Autorin Marija Chorbeva ist Stipendiatin des Deutschen Bundestages, E-Mail: unser-wald@sdw.de

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SDW-Tagung

Waldpädagogiktagung in Lübeck Jens Stengert Am 22. und 23. Februar lud die SDW zur Waldpädagogiktagung „Erwachsenenbildung im Wald“ nach Lübeck ein. Etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich in der Hansestadt und erlebten eine Tagung, die nach Meinung vieler Teilnehmer einen nicht nur inhaltlich für die Arbeit weitergebracht hat, sondern auch für die eigene Entwicklung von Bedeutung war. Es war gar nicht so einfach, Referenten zum Thema Erwachsenenbildung im Wald zu finden. Bisher beschränkten sich anscheinend die meisten Angebote im Bereich Waldpädagogik auf Kinder und Jugendliche. Aus diesem Grund wurde es Zeit, dieses Thema im größeren Kreis zu diskutieren.

Bundeslandwirtschaftsministeriums, Johann Böhling vom Landwirtschaftsministerium Schleswig-Holstein und Nicole Fürmann, die SDW-Beauftragte für Waldpädagogik, stellten sich den Fragen von SDW-Bundesgeschäftsführer Christoph Rullmann, der als Moderator die Tagung leitete. Im ersten Fachvortrag der Tagung gab Markus Bretschneider vom Bundesinstitut für Berufsbildung eine Übersicht zum Thema „Bestandsstruktur und Bestandsentwicklung – Trends in der Erwachsenenbildung“. Es gibt verschiedene Berufe und Fortbildungen im Bereich Waldpädagogik u.a. den Zertifikatslehrgang, der in einigen Bundesländern angeboten wird. Die Erwachsenen sind als Zielgruppe für Fort- und Weiterbildungen insgesamt insofern interessant, da die Teilnahme an Veranstaltungen grundsätzlich freiwillig erfolgt und sich die Erwachsenen einen Mehrwert versprechen, wobei berufliche Beweggründe beim Besuch von Fortbildungen dominieren.

„Erwachsenenbildung in der Umweltpädagogik“ hieß der Vortrag von Dr. Heino Apel, der den Teilnehmern grundsätzliche Informationen lieferte. Für ihn ist die Waldpädagogik ein Teil der Umweltbildung. Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) wird – zumindest in Deutschland – als Modernisierung der Umweltbildung betrachtet.

Fotos: J. Stengert

Die Podiumsdiskussion zur Einleitung der Tagung stand daher unter der Fragestellung „Erwachsene – die unentdeckte Zielgruppe im Wald?“. Der SDW-Präsident Dr. Wolfgang von Geldern, Dr. Christel Happach-Kasan, die Vorsitzende der SDW-SchleswigHolstein, Peter Lohner, Referent im SDW-Tagung

Bei allen Aktionen und Veranstaltungen sollte berücksichtigt werden, dass man durch Bildung nicht bekehren kann und dass bei den Erwachsenen ein Bildungswunsch entstehen muss.

Als Einstieg in seinen Vortrag „Über den Berg – mit Substituierten zu Fuß über die Alpen“ zeigte Norbert Wittmann von der mudra-drogenhilfe einen Film über das Projekt, in dem eine Gruppe bei der Überque-

rung der Alpen aufgenommen und auf die Hintergründe der Drogenabhängigkeit der einzelnen Teilnehmer eingegangen wurde. Nach diesem sehr emotionalem Film ging der Referent auf die Ursachen und Wirkungen von Drogenabhängigkeit ein und erläuterte, wie das Projekt den Personen dieser gesellschaftlichen Randgruppe eine Chance gibt, zu sich selbst zu finden und wieder so etwas wie Lebensfreude zu erfahren. Ein großer Teil der Teilnehmer hat durch diese Naturerfahrung den Weg zurück ins „normale“ Leben geschafft und wieder eine Arbeit gefunden.

Da der Bahnstreik ein Kommen

für Ulrich Dettweiler von der Technische Universität München unmöglich machte, wurde er über seinen Computer zugeschaltet und konnte so seinen Vortrag „Sinndimensionen: Bewegungserfahrungen in der Natur“ den Teilnehmern vorstellen. Dabei betonte der Referent, dass der Mensch in Aktivitäten einen Sinn erkennen muss, damit es nicht langweilig wird. Ein Hinweis, der mit Sicherheit für viele Praktiker sehr wertvoll war.

Der Feldberg-Ranger Achim Laber

brachte mit seinem Vortrag „Humor in der Umweltbildung“ das Publikum zum Lachen und zeigte dadurch, dass sein Konzept aufgeht. Denn seiner Erfahrung nach, bleiben Botschaften, die humorvoll herübergebracht werden, bei der Zielgruppe besser hängen. Allerdings räumte er auch ein, dass Humor nicht bei allen Teilnehmern angebracht ist und dass der Humor authentisch sein muss.

Ibrahim Ismail von Paidaia – Neue Wege stellte sein Konzept „Neue Wege im Streetworking“ vor, mit dem er hauptsächlich versucht, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund zu betreuen. Dabei hat er die Unser Wald 3 I 2011


SDW-Tagung

Erfahrung gemacht, dass ein Aufenthalt in der Natur schon zu Ruhe führt und die Jugendlichen zugänglicher werden. Er möchte ungenutzte Potenziale fördern und gibt den Jugendlichen eine Chance, sich selbst zu erleben und ihre Möglichkeiten gezielt einsetzen zu können.

Im letzten Vortrag des ersten Ta-

ges ging Dr. Martin Lätzel vom Landesverband der Volkshochschulen Schleswig-Holstein der Frage nach „Erwachsenenbildung – Wie erreicht man die Zielgruppe?“. Dafür stellte er grob die Sinus-Milieu-Studie vor und gab den Teilnehmern zu bedenken, dass alleine durch die Wortwahl eines Faltblattes oder den Ort einer Veranstaltung Auswirkungen darauf haben können, ob ich die gewünschte Zielgruppe erreiche oder nicht.

Ein Speed-Dating beendete den ersten Tag. Mit dieser Idee wollte die SDW den Teilnehmern die Möglichkeit geben, innerhalb kurzer Zeit mit verschiedenen anderen Teilnehmern Kontakt aufzunehmen, um sich so für den gemeinsamen Abend und den kommenden Tag besser austauschen zu können. Der zweite Tag begann mit dem Vortrag „Natur als innerer Erlebnisraum, wie erleben Menschen Natur im rituellen Kontext“ von Volker Patalong von Birkennase Wald, Mensch und Märchen. Seiner Erfahrung nach braucht es einige Zeit in der Natur, bis diese auf den Menschen wirken kann. Der Vortrag „Vater-Kind-Wochenenden“ musste wegen Krankheit leider entfallen. Kurzerhand sprang Christoph von Eisenhart Rothe, Geschäftsführer der SDW-Hessen, ein und stellte die Fortbildungsreihe „Waldwissen“ vor. Mit dieser Fortbildungsreihe haben Erwachsene die Möglichkeit, sich über verschiedene Aspekte des Waldes zu informieren. Marcel Fierz von der Stiftung SILVIVA aus der Schweiz stellte das Projekt „Auftanken statt ausbrennen – Waldpädagogik für Erwachsene am Beispiel Stressmanagement in der Natur

Unser Wald 3 I 2011

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vor. Denn Erwachsene können gut über den Gesundheitsaspekt für das Thema Wald begeistert werden. Die Natur hat die Möglichkeit, Potenziale in Menschen zu aktivieren.

Stephan Mense vom Erlebniswald

Trappenkamp präsentierte die Einrichtung, die durch waldpädagogische Aktivitäten der Bevölkerung den Wald näher bringen möchte. Die Erwachsenen werden oft über die Kinder oder Angebote für Familien für die Thematik Wald und Natur erreicht.

In ihrem Vortrag „Bildung für

nachhaltige Entwicklung in Multiplikatorenschulungen – Ein Erfahrungsbericht aus der Waldpädagogik“ fasste Dr. Beate Kohler von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg die Erfahrungen zusammen, die sie während der Multiplikatorenschulungen gemacht hatte. Dabei stellte sie fest, dass häufig falsche Erwartungen zu Unzufriedenheit führen. Motivation und eine wertschätzende Atmosphäre können für Veranstaltungen äußerst wichtig sein.

Beim Speed-Dating lernte man sich untereinander kennen.

Die Waldpädagogiktagungen der SDW sollen auch genutzt werden, um den Preisträgern des Deutschen Waldpädagogikpreises die Möglichkeit zu geben, ihre Projekte vorzustellen.

Raymund Filmer vom Runder Tisch „Umweltbildung“ im Landkreis Fürth e.V. gehört zu den Preisträgern 2010 und schildert den Ablauf des Waldmärchens, mit dem im letzten Jahr Schulklassen aus Cadolzburg durch den Wald geführt wurden. Durch die Verknüpfung von Elementen der Märchenwelt und einer spannenden historischen Geschichte konnte den Kindern einiges zum Thema Wald und Nachhaltigkeit vermittelt werden. Zum Abschluss der Tagung stand noch eine Stadtführung durch Lübeck auf dem Programm, die von einem Großteil der Teilnehmer wahrgenommen wurde.

Der Humor von Achim Laber steckt an.

Autor Jens Stengert ist Geschäftsführer der Verlagsgesellschaft Unser Wald, E-Mail: jens.stengert@sdw.de

SDW-Tagung


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Jahr der Wälder 2011

Eröffnung – Jahr der Wälder in Berlin

Was wäre in Ihrem Leben anders, ohne Wald? – Der Fotowettbewerb Seit dem 21. März ist der Fotowettbewerb zum Thema „Ohne ihn…“ der SDW in Zusam­ menarbeit mit dem Kampagnenbüro und dem Verband Deutscher Naturparke (VdN) online. Unter http://fotowettbewerb. wald2011.de können Teilnehmer ihre Fotos hochladen, und die der anderen Nutzer bewerten.

Foto: Kampagnienbüro Wald2011

Bundespräsident Christian Wulff und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner bei der Eröffnungsfeier. Bundespräsident und Schirmherr der deutschen Kampagne Christian Wulff eröffnete am 21. März gemeinsam mit Bundesministerin Ilse Aigner und Prof. Dr. Klaus Töpfer und rund 200 geladenen Gästen das Internationale Jahr der Wälder in Berlin. Damit ist nun auch in Deutschland der offizielle Startschuss zu einem Jahr voller Veranstaltungen rund um den Wald gefallen. Moderator Till Nassif, bekannt vom WDR-Fernsehen, führte gekonnt durch ein gelungenes und unterhaltsames Rahmenprogramm. Musikalisch wurde das Programm vom „Orchester des Wandels“ begleitet, einer Klimaschutz-Initiative der Musiker der Staatskapelle Berlin. Mit ihrer gemeinnützigen Stiftung fördern sie globale Klima– und Umweltschutzprojekte, die im Einklang mit ihrem sozialen Umfeld nachhaltig dem Schutz und Erhalt unserer Erde dienen. Ganz im Zeichen der Kampagne hatten sich die Musiker das Motto „Ohne ihn…“ zum The-

Jahr der Wälder 2011

ma genommen und ihre klassischen Holzinstrumente gegen die „Plastikvariante“ eingetauscht. Mit rosa Plastikvioline und Vuvuzela statt Oboe ist Beethoven allerdings kein besonderer Genuss für die Ohren. Mit dieser gekonnten Inszenierung bewies das „Orchester des Wandels“ dem Publikum eindrucksvoll, wieso Beethoven „ohne ihn“ ungehört geblieben wäre. Wie Nassif zu Beginn ankündigte kamen die Gäste der Veranstaltung in den Genuss von gleich zwei Weltpremieren. Zum einen gab es eine „Live“-Schaltung in den Wald, bei der der Moderator höchst persönlich das erste Foto für den „Ohne ihn…“ – Fotowettbewerb, der zum großen Teil von der SDW durchgeführt wird, schoss und diesen damit offiziell eröffnete. Zum anderen kamen die Gäste als Erste in den Genuss des speziell für die Kampagne produzierten Kinospots zum Thema „Ohne ihn…“. Dieser ist seit dem 21. März in deutschen Kinos zu sehen.

Der Wettbewerb erfreut sich bereits jetzt großer Beliebtheit und es sind bereits ca 400 Fotos im Portal hochgeladen worden. Jeden Monat wählt eine Jury aus den beliebtesten Bildern drei Monatssieger aus. Diese haben dann am Ende des Wettbewerbs die Chance, zum Jahressieger gekürt zu werden. Die Bilder werden hierbei nicht nach fotografischem Können ausgewählt, sondern nach Originalität und Kreativität bei der Herangehensweise an das Thema. Ob das Foto mit dem Handy oder einer Profikamera aufgenommen wurde, spielt daher keine Rolle. Für iPhoneNutzer wird es daher beispielsweise eine speziell entwickelte Applikation geben, die das direkte Hochladen der Bilder auf die Homepage ermöglicht, und zudem noch viele interessante Informationen rund um den Wald enthält. Die Teilnahme ist bis 31. Oktober 2011 möglich und den Siegern winken attraktive Sachpreise sowie Reisen rund um das Thema Wald. Neben dem Einzelwettbewerb gibt es außerdem die Möglichkeit für Schulklassen und Jugendgruppen sich mit einem Foto am Wettbewerb zu beteiligen. Gedacht ist dieser Wettbewerb insbesondere als Fortsetzung für Schulklassen, die an unserem SOKO Wald-Programm der Waldmobile teilnehmen oder das Konzept im Schulunterricht bearbeiten. Aber auch alle anderen interessierten Klassen und Gruppen sind eingeladen sich am Wettbewerb zu beteiligen. Auch hier winken der Siegerklasse attraktive Preise wie eine Klassenfahrt in ein Waldjugendheim oder ein gemeinsamer Ausflug in den Hochseilgarten. Unser Wald 3 I 2011


Jahr der Wälder 2011

Illuminationen überall in Deutschland Neben der offiziellen Eröffnungsveranstaltung in Berlin wurde das Internationale Jahr der Wälder auch an vielen Orten in Deutschland durch Illumination verschiedener Gebäude öffentlichkeitswirksam in den Wald gesetzt. So erstrahlte neben dem Brandenburger Tor auch das Stuttgarter Schloss, das Mercure Hotel in Pots­dam, das Düsseldorfer Schauspielhaus sowie das Rathaus in Kaiserslautern ganz im Grün des Waldes. Ziel dieser öffentlichkeitswirksamen Veranstaltung ist es, das Internationale Jahr der Wälder in Deutschland noch bekannter zu machen und möglichst viele Menschen auf die zahlreichen verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen aufmerksam zu machen, die im Laufe dieses Jahres stattfinden werden. Diese Aktion wird sich über das Kampagnenjahr 2011 an vielen weiteren Orten in Deutschland wiederholen.

Foto: Berliner Forsten

Seit April ermittelt die SOKO Wald Am 1. April fiel in Magdeburg der Startschuss für unsere Deutschlandtour der WaldMobile. Die ersten Schulklassen hatten in den vergangenen Wochen die Chance, als SOKO Wald auf die Suche nach den Spuren des Unsichtbaren zu gehen und in den Innenstädten von Magdeburg, Halle, Leipzig, Dresden und Berlin nach dem Wald in der Stadt zu suchen. Die Schüler der 5. und 6. Klassen der teilnehmenden Schulen seien mit Feuereifer dabei und auch die Lehrer sind sehr angetan vom Konzept, dass der Aktion zu Grunde liegt, berichtet Annika Schröpfer, die als Betreuerin des ersten WaldMobils den Anfang mit den Schülern machte. Noch bis Ende Oktober sind insgesamt vier WaldMobile zu verschieUnser Wald 3 I 2011

denen Terminen in ganz Deutschland unterwegs und bieten den Schulklassen die Möglichkeit, den Wald aus einem ganz neuen Blickwinkel kennen zu lernen. Es gibt noch jede Menge freie Plätze und die Anmeldung ist jederzeit, auch kurzfristig, möglich. Die genauen Termine sowie alle wichtigen Informationen zur Anmeldung finden Sie auf unserer Homepage.

Malwettbewerb „Was hast Du im Wald entdeckt?“ zu diesem Thema läuft seit dem 21. März 2011 der Malwettbewerb zum Internationalen Jahr der Wälder. Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 sind eingeladen sich einzeln oder im Klassenverband am Wettbewerb zu beteiligen. Den Siegern winken attraktive Preise wie Reisen, Schreibtisch, Rucksäcke, T-Shirts und Einkaufsgutscheine. Den Stunden-

25

Terminhinweis: Internationaler Wald- pädagogikkongress Vom 25. bis 27. Juli 2011 sind eu­ropäische Waldpädagogikexperten und Interessierte eingeladen, den Kongress zum Austausch und zur Erarbeitung neuer Ideen zu nutzen. Aktuelle Konzepte, Forschungen und Entwicklungen in der Waldpädagogik und der Bildung für nachhaltige Entwicklung sollen vorgestellt und Ansätze verschiedener Länder dargestellt werden. Unter dem Motto „Global denken – lokal handeln“ steht der diesjährige Internationale Waldpädagogikkongress der SDW gemeinsam mit der Subgroup Forest Pedagogics des Forest Communicators Network (FCN) und der Bayerischen Forstverwaltung. In Freising erwartet die Teilnehmer ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen und Workshops von und mit Waldpädagogikexperten aus ganz Europa. Nähere Informationen, sowie einen Flyer mit dem Tagungsprogramm und allen weiteren Details finden Sie auf unserer Homepage www.sdw.de

plan, auf dessen Rückseite sie alle wichtigen Informationen finden, haben wir auf den folgenden Seiten zur Ansicht abgedruckt. Er kann kostenlos in der Bundesgeschäftsstelle der SDW, Tel.: 0228 -9459830, E-Mail: info@sdw.de bestellt werden.

Autorin Julia Hoffmann ist Projektkoordinatorin für das Jahr der Wälder bei der SDW; E-Mail: julia.hoffmann@sdw.de

Jahr der Wälder 2011


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Umweltnachrichten

Ökostrom kann Kernkraft in neun Jahren ersetzen

Foto: R. Sturm, pixelio.de

Deutschland kann bis 2020 die Atomkraft durch Ökostrom ersetzen und die Stromversorgung bereits vor 2050 vollständig auf erneuerbare Energien umstellen. Zu diesem Schluss kommt das Zentrum für Sonnenenergie- und WasserstoffForschung Baden-Württemberg (ZSW). Notwendige Wegbereiter für den raschen Umstieg sind flexible Gaskraftwerke, Netzausbau und -ertüchtigung, Speichertechnologien sowie Energieeffizienz.Strom aus Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft ist imstande, in Kombination mit dezentralen hocheffizienten

Zecken: Die Gefahr steigt mit den Jahren Jetzt sind sie wieder aktiv. Zecken sind nicht nur lästige Blutsauger – sie sind zudem gefährlich. Sie übertragen unter anderem die Frühsommer-Gehirnhautentzündung (FSME). Wichtig für Menschen ab fünfzig: „Mit den Jahren nimmt die Fähigkeit des Körpers ab, sich gegen die Viren der FSME zu wehren“, sagt Prof. Jochen Süß vom Friedrich-Loeffler-Institut in Jena. Schwere Formen der FSME treten bei älteren Menschen deshalb häufiger auf, weil die Kraft des Umweltnachrichten

Gaskraftwerken in neun Jahren den Wegfall der Kernenergie auszugleichen, ohne dass eine Stromlücke entsteht. Der Umstieg ist laut ZSW machbar, er muss aber durch bestimmte Rahmenbedingungen flankiert werden. Dazu gehören besonders Speichertechnologien, wie die Konvertierung von erneuerbarem Strom in Methan oder Wasserstoff, und eine Modernisierung der Netzinfrastruktur. Wird dies realisiert, ist ein volkswirtschaftlicher Gewinn bis 2050 von mehreren hundert Milliarden Euro möglich. Weitere Infos unter www.zsw-bw.de

Immunsystems mit fortschreitendem Alter abnimmt. Die Thymusdrüse, die für die Immunabwehr wichtige T-Zellen bildet, entwickelt sich zurück. Das Risiko einer Infektion steigt. Deshalb gilt: Für Menschen ab fünfzig ist der lückenlose Impfschutz besonders wichtig. Der Rat der Ärzte: Spätestens alle drei Jahre sollte der Schutz durch eine einzelne Impfung aufgefrischt werden. Das Gute daran: Sie ist sehr gut verträglich und wird von der Krankenkasse bezahlt. Aktuelle Verbreitungskarte der FSME in Deutschland unter www.zecken.de oder www.zecken.info

Dritte Bundeswald- inventur beginnt Wie hat sich der Wald in den letzten Jahren verändert? Wächst mehr Holz nach als genutzt wird? Fragen dieser Art wird die vom Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) koordinierte dritte Bundeswaldinventur beantworten, die in diesem Frühjahr beginnt. 60 Inventurtrupps werden dazu rund 60.000 über ganz Deutschland verteilte Probepunkte aufsuchen, etwa 400.000 Probebäume vermessen und viele weitere Daten erheben. Die Datenerhebung wird bis Dezember 2012 dauern. Zum Teil sind an denselben Probepunkten bereits in den Jahren 1987, 2002 und 2008 vergleichbare Erhebungen durchgeführt worden. Nach einer Änderung des Bundeswaldgesetzes sind solche Aufnahmen nun alle zehn Jahre vorgeschrieben. Der Zeitplan sieht im Jahr 2013 die Überprüfung und Komplettierung der Daten und 2014 die Auswertung und Analyse vor.

Neue Unterrichtsmaterialien Das Bundesumweltministerium baut seinen kostenlosen Service für Lehrerinnen und Lehrer weiter aus: Im Internet stehen neue Unterrichtsmaterialien zum Thema „Klimawandel und Gesundheit“ bereit. Sie sind Bestandteil des aktualisierten und erweiterten Bildungspakets zu „Umwelt und Gesundheit“. Die Materialien, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt erstellt worden sind, richten sich an Sekundarstufen. Didaktisch-methodische Hinweise und Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte ergänzen die Hefte. Die praxiserprobten Materialien für den naturwissenschaftlich-technischen und fächerübergreifenden Unterricht sind auch als Schülerarbeitshefte im Klassensatz erhältlich. Im Internet können die Materialen unter www.bmu.de/bildungsservice kostenlos heruntergeladen werden. Unser Wald 3 I 2011


23.12. - 06.01.

10.10. - 22.10.

17.10. - 28.10.

04.07. - 13.08.

1 1.07. - 19.08.

scHlesWig-Holstein

tHüringen

06.02. - 11.02.

04.02. - 11.02.

22.12. - 07.01.

17.10. - 22.10.

sacHsen-anHalt

23.12. - 01.01.

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17.10. - 28.10.

1 1.07. - 19.08.

1 1.07. - 24.08.

sacHsen

18.05. 18.05. 25.05. - 29.05.

30.03. - 13.04. 02.04. - 13.04.

21.05. -26.05.

06.04. - 14.04. 02.04. - 07.04.

29.05.

02.04. - 14.04.

20.02. - 25.02.

23.12. - 04.01.

04.10. - 15.10.

24.06. - 06.08.

saarland

29.03. - 13.04.

22.12. - 06.01.

04.10. - 14.10.

27.06. - 05.08.

rHeinland-pfalz

02.04. - 14.04.

18.05. / 29.05.

26.03. - 11.04./30.04.

30.01. - 31.01.

23.12. - 04.01.

23.12. - 06.01.

17.10. - 29.10.

24.10. - 05.1 1.

07.07. - 17.08.

25.07. - 06.09.

06.02. - 17.02.

23.12. - 03.01.

17.10. - 21.10.

04.07. - 13.08.

mecklenBurg-Vorp.

nordrHein-Westf.

– 25.05. - 29.05.

02.04. -11.04.

21.12. - 06.01.

10.10. - 22.10.

Hessen

niedersacHsen

30.04.-04.05./18.05

05.03. - 16.03. 02.04. - 14.04.

30.01.

27.12. - 06.01.

04.10. - 14.10.

30.06. - 10.08.

27.06. - 05.08.

HamBurg

18.05. 18.05./29.05.

26.03. - 11.04./30.04.

30.01. - 31.01.

23.12. - 04.01.

17.10. - 29.10.

07.07. - 17.08.

Bremen

18.05.

04.04. - 14.04./30.04.

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30.06. - 13.08.

BrandenBurg

29.05. - 09.06.

02.04. - 14.04./30.04.

30.01. - 04.02.

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30.06. - 12.08.

Berlin

29.05. - 09.06.

02.04. - 14.04.

20.02. - 24.02.

27.12. - 05.01.

31.10. - 05.1 1.

30.07. - 12.09.

Bayern

Pfingsten 2012

02.04. - 13.04.

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Ostern 2012

WeihnAChten 2011

02.1 1. - 04.1 1.

Winter 2012

Dienstag

herbst 2011

Montag

28.07. - 10.09.

Zeit

Klasse:

sOmmer 2011

Schulferien 2011/12 Baden-WürttemB.

Name:

Stundenplan

Mein

Infos auf der Rückseite

Malwettbewerb!

Mach mit beim

Mittwoch

Donnerstag

Naturparke Deutschland

Freitag

Mit freundlicher Unterstützung von


Was hast du

Mach mit beim

Für jeden Teilnehmer gibt es von memo einen A4-Zeichenblock und Farbstifte im 6er-Pack als kleines Dankeschön.

von 250,- € (4. Preis), 200,- € (5. Preis) und 100,- € (6. Preis)

4. bis 6. Preis: Ein memo Einkaufsgutschein im Wert

1. Preis: Eine Waldklassenfahrt (3Tage) in ein Jugendwaldheim oder in einen Naturpark in eurer Nähe für euch alle 2. Preis: Je ein T-Shirt aus Bio-Baumwolle mit einem zweifarbigen Motiv eurer Wahl von memo für die ganze Klasse 3. Preis: Je ein Textilmalset (Mäppchen und Brustbeutel aus Bio-Baumwolle mit Stoffmalkreiden zum Selbstgestalten) von memo für die ganze Klasse

Das gibt es für Schulklassen zu gewinnen:

von 150,- € (4. Preis), 100,- € (5. Preis) und 75,- € (6. Preis)

4. bis 6. Preis: Ein memo Einkaufsgutschein im Wert

dem memo Sortiment

3. Preis: Ein Solar-Rucksack „OffGrid“ von „Voltaic“ aus

Buchenholz aus dem memo Sortiment

2. Preis: Ein Kinderschreibtisch „kiddybux“ aus massivem

in einem Baumhaushotel oder in einem Naturpark in deiner Nähe

Das gibt es für dich zu gewinnen: 1. Preis: Ein Waldwochenende für dich und deine Familie

Malwettbewerb

Dein Waldbild schicke bitte bis zum 31. Oktober 2011 an: Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Stichwort „Malwettbewerb”, Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn

2011 ist das Internationale Jahr der Wälder. Mach mit: Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, die Naturparke in Deutschland und der Versandhändler memo laden alle Kinder der 3. und 4. Klasse zum Malwettbewerb „Was hast du im Wald entdeckt?“ ein. Du kannst alleine mitmachen oder zusammen mit deiner Klasse. Die Bilder sollten DIN A4 oder DIN A3 groß sein. Bitte schreibe auf die Rückseite deinen Namen, dein Alter und deine Adresse. Eine Jury wählt unter allen Einsendungen die Gewinner in den Kategorien „Einzelpersonen“ und „Schulklasse“ aus.

Was hast du im Wald entdeckt?

Der Wald ist voller Leben. Schau genau hin und mach die Ohren auf! Wie viele verschiedene Bäume kannst du erkennen? Siehst du die bunten Beeren und Pilze? Hörst du das Singen und Pfeifen der Vögel? Erspähst du eines der vielen Tiere? Hier schleppen Ameisen Tannennadeln auf ihren Haufen hinauf. Dort kriecht ein dicker Käfer. Irgendwo grunzt ein Wildschwein. Hoch oben hämmert ein Specht. Und über allem rauschen die Blätter im Wind.

zum Internationalen Jahr der Wälder 2011

im Wald entdeckt?

Herausgegeben von der schutzgemeinschaft deutscher Wald e.V. mit förderung des Bundesministeriums für ernährung, landwirtschaft und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages.

Überreicht von:

eine Barauszahlung der gewinne ist nicht möglich. der rechtsweg ist ausgeschlossen. die gewinner werden schriftlich benachrichtigt. die prämierten Bilder können unter angabe von name, alter und Wohnort des künstlers im zusammenhang mit dem Wettbewerb veröffentlicht werden.

Mit freundlicher Unterstützung von

www.sdw.de www.naturparke.de www.memo.de www.wald2011.de

Naturparke Deutschland


Umweltnachrichten

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Ökostrom von LichtBlick in allen dm-Märkten Der zertifizierte Ökostrom von LichtBlick kann in allen 1.200 dm-Märkten in Deutschland bezogen werden. Schon in der ersten Woche entschieden sich fast 700 dm-Kunden für das neue Ökostrom-Angebot. dm und LichtBlick hatten die Vertriebskooperation im Januar 2011 vereinbart.Jeder Neukunde erhält bei Abschluss des Stromvertrages über dm eine dm-Geschenkkarte im Wert von 50 Euro. Die Kunden erwerben in den dm-Märkten ein Starterpaket für Ökostrom mit einem persönlichen Aktionscode. Anschließend können sie den Stromvertrag schriftlich, im Internet oder telefonisch abschließen. LichtBlick übernimmt alle Wechselformalitäten, die Schutzgebühr von 1,95 Euro für das Starterpaket wird mit der ersten Jahresrechnung erstattet. Bei der Erzeugung des zertifizierten LichtBlick-Stroms aus 100 Prozent erneuerbaren Energien fällt weder klimaschädliches CO2 noch Atommüll an. Die Ökostrom-Qualität wird jährlich durch den TÜV Nord geprüft. LichtBlick fördert zudem den Bau neuer Öko-Kraftwerke. Das garantiert das unabhängige ok-power-Label des Vereins Energievision (getragen von WWF, Öko-Institut und Verbraucherzentrale NRW). LichtBlick versorgt bundesweit fast 600.000 Kunden mit sauberer Energie und ist Marktführer für Ökostrom.

Aktion Elsbeerenstraßen Gibt es in Ihrer Stadt oder Gemeinde schon einen Elsbeerweg? Diese Frage stellt sich der Förderkreis Speierling, der sich auch um die Elsbeere kümmert. Bisher gibt es nicht einmal in 10 Städten und Gemeinden Straßennamen, in denen die Elsbeere auftaucht. Dies nimmt der Förderkreis zum Anlass, Städte und Gemeinden aufzurufen, in ihren Neubaugebieten aus Anlass des Baum des Jahres 2011 Elsbeerwege auszuweisen und nach Möglichkeit dort eine Elsbeere zu pflanzen. Viele kannten den Baum bis zur Ausrufung nicht. Daher soll die Aktion dazu dienen, diese stärker Unser Wald 3 I 2011

Foto: S. Haase

Mit diesem Motiv einer Spechtfütterung belegte die Fotografin Sonja Haase einen der ersten zehn Plätze im Monat April beim Fotowettbewerb „Faszination Wald“, der im Internationalen Jahr der Wälder 2011 von der SDW in Kooperation mit dem Verband Deutscher Naturparke e.V. veranstaltet wird. Alle Infos zum Wettbewerb finden Sie unter www.naturparkfotos.de. bekannt zu machen. Ihre attraktive und relativ späte Blüte sowie die wunderbare Herbstfärbung macht gerade die Elsbeere als Baum attraktiv, auch für die Pflanzung in bebauten Räumen. Informationen unter www.foerderkreis-speierling.de.

Bundeshauptstadt der Biodiversität Der Stadt Hannover wurde für ihr besonderes Engagement zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Titel „Bundeshauptstadt der Biodiversität“ verliehen. 124 Städte und Kommunen hatten im internationalen Jahr der Biodiversität 2010 an dem von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) ausgelobten und von der Stiftung „Lebendige Stadt“ finanziell und inhaltlich unterstützten Wettbewerb teilgenommen. Fast 900 eingereichte Projekte in insgesamt sechs Kategorien hat die DUH gemeinsam mit einer projektbegleitenden Arbeits-

gruppe bewertet. Die von der Stiftung „Lebendige Stadt“ gespendete Gesamtpreissumme betrug 50.000 Euro. 13 weitere Kommunen wurden für ihre Anstrengungen zum Erhalt einer vielfältigen Natur ausgezeichnet. Der Gewinner in jeder Kategorie erhält ein Preisgeld von 5.000 Euro. Bei den Großstädten über 100.000 Einwohner belegte Münster vor Frankfurt/M. den zweiten Platz. In der Teilnehmerklasse von 30.000 bis 100.000 Einwohnern gewann Ravensburg (Baden-Württemberg) vor Wernigerode (Sachsen-Anhalt) und Landshut (Bayern). Gewinner in der Teilnehmerklasse von 10.000 bis 30.000 Einwohnern ist Ratekau (Schleswig-Holstein) vor Bad Saulgau (Baden-Württemberg) und Eckernförde (Schleswig-Holstein). Weitere Informationen zu dem Wettbewerb erhalten Sie im Internet unter www. biodiversitaetskommune.de.

Umweltnachrichten


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SDW Bundesverband

Pflanzaktion in Bad Salzuflen

SDW-Exkursion vom 22. bis 25. Sept. 2011

Seit dem 19. März kann sich Bad Salzuflen über viele neue Bäume freuen. Auf einer Fläche von einem Hektar pflanzten die Initiative Pro Klima und die SDW Rotbuchen, Bergahorn, Nussbäume und Roteichen.

In diesem Jahr führt die beliebte SDW-Exkursion in den Landkreis Herzogtum Lauenburg in SchleswigHolstein. Im Mittelpunkt der beiden ganztätigen Exkursionstage stehen die Waldbewirtschaftung im Landkreis Lauenburg und der Naturschutz im Biosphärenreservat Schaalsee/ Naturpark Lauenburgische Seen. Beginn der Exkursion ist am Donnerstag Mittag. Nach der Einführung in die Exkursionsthemen steht eine Stadtführung durch Ratzeburg auf dem Programm. Sobald weitere Infos vorliegen, werden wir Sie auf der Homepage www.sdw.de veröffentlichen. Es sind noch einige Plätze frei. Anmeldungen bitte an die SDW Bundesverband, Meckenheimer Allee 79, 53115 Bonn, Telefon: 0228- 9459830 oder per Mail: info@sdw.de.

Im Rahmen eines Waldanpflanzungsprojektes der Initiative Pro Klima trafen sich insgesamt 40 Baumpflanzer unter anderem Mitarbeiter und Kunden der Initiatoren der Klimaschutzinitiative OIL! Tankstellen, Hempelmann ZN der NEWCo Neue Energie- und WärmeConzepte GmbH und Keck Energieservice GmbH & Co. KG am Bauhof von Bad Salzuflen. Bei strahlendem Sonnenschein pflanzten die Teilnehmer 800 Bergahornsetzlinge, die neben den bereits gepflanzten Rotbuchen, Nussbäumen

Foto: J. Stengert

und Roteichen aus dem dort vorhandenen Kiefernwald einen Mischwald entstehen lassen. Unterstützt wurde das Engagement der Initiative von der SDW und der Deutschen Waldjugend.

Nicht schon wieder BNE Im Rahmen eines Projektes der Deutsche Bundesstiftung Umwelt und des Arbeitskreises „Waldpädagogikzertifikat“ der Forstchefkonferenz und der SDW fand in Arnsberg ein Probelauf für eine Schulung der Referenten und Prüfer im Zertifikat Waldpädagogik statt. Der Bedarf hierfür war im Rahmen mehrere Arbeitstreffen von Experten herausgearbeitet worden. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung wurden die Grundlagen der Bildung für nachhaltige Entwicklung erarbeitet und in konkrete Projekte und Themen umgesetzt. Es wurde deutlich, dass die anfänglichen Bedenken gegenüber der BNE in den letzten Jahren eine großen Zustimmung gewichen sind. Allerdings wünschten sich die Teilnehmer mehr und einen kontinuierlichen fachlichen Input zur BNE um diese noch stärker in das Zertifikat „WaldpädagogiK“ hineintragen zu können. Foto: C. Rullmann

SDW-Bundesverband

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SDW Bundesverband

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SDW auf BUGA Koblenz Mit einer Ausstellung in Zusammenarbeit mit Landesforsten RheinlandPfalz beteiligt sich die SDW an der diesjährigen Bundesgartenschau in Koblenz. Die Ausstellung ist Teil des Gesamtbeitrags von Landesforsten RLP auf der BUGA. Mit und in einem spektakulären Holzbauwerk (Kooperation mit der BUGA GmbH), in der Nähe der Festung Ehrenbreitstein, wird die Ausstellung „Wald im Wandel“ präsentiert. Zusammen mit Landesforsten Rheinland-Pfalz hat sich die SDW für die BUGA das Ziel gesetzt, mehr Verständnis für den Wald bei den Besuchern zu erreichen. Dies bietet sich im Internationalen Jahr der Wälder besonders an. Anhand des Logos des Internationalen Jahr der Wälder, das aus elf Elementen aufgebaut ist, die

Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz

die einzelnen Waldfunktionen erklären, wird den Besuchern die Vielfalt der Funktionen der Wälder nähergebracht. Nach der Ausstellung können sich die Besucher auf den „Bänken“ ausruhen, die die Elemente des Logos darstellen wie das Haus, die Eidechse

oder der Mensch. Die Bundesgartenschau hat am 15. April geöffnet und endet am 16. Oktober 2011. Weitere Informationen zum Programm rund um den Wald finden Sie unter www. buga.wald-rlp.de und www.sdw.de.

Neue Bäume auf der Reichenau Erst pflanzen – dann tagen. Unter dieser Prämisse fand die diesjährige Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße am südlichsten Punkt der längsten Ferienstraße Deutschlands auf der Insel Reichenau im Bodensee statt. Gemeinsam wurde zunächst zum Spaten gegriffen, um an der Alleenstraße Lücken zu schließen, bevor das umfangreiche Tagungsprogramm absolviert wurde. Organisatorisch unterstützt wurde die Veranstaltung vom ADAC

Südbaden, der bereits seit der Gründung Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft ist. Die Arbeitsgemeinschaft hat sich für das kommende Jahr ein umfangreiches Arbeitspaket gegeben. So soll die Kommunikation zur Ferienstraße noch stärker ausgebaut werden und hierfür notwendige Materialen entwickelt werden. Auch stehen für 2012 wichtige Veranstaltungen an, die Deutsche Alleenstraße feiert dann ihr 20-jäh-

riges Jubiläum. Im Rahmen der Mitgliederversammlung fanden auch die Vorstandswahlen statt. Christoph Rullmann (SDW) und Erwin Pfeiffer (ADAC) wurden als Vorstand erneut. JeanMichael Robert wird ebenfalls sein Amt als Schatzmeister weiterführen. Neu im Vorstand kann Stefan Rees begrüßt werden, er wird als Touristikexperte Mitglied des Vorstandes sein und hier wichtige neue Impulse setzen. Rees ist Leiter der Touristik der Stadt Boppard. Kontakt SDW · Bundesverband Meckenheimer Allee 79 53115 Bonn Tel.: 0228/9459830 Fax: 0228/9459833 E-Mail info@sdw.de www.sdw.de Präsident: Staatssekretär a.D. Dr. Wolfgang von Geldern Geschäftsführer: Christoph Rullmann

Foto: ADAC

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SDW-Bundesverband


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Deutsche Waldjugend

Burg in Rauch und Sonnenschein Frühjahrsforsteinsatz des Bundesverbands der Deutschen Waldjugend 2011 Von konventioneller Einladung in Papierform über Homepage bis facebook-Eintrag, auf allen Wegen hatte die Bundesleitung der Deutschen Waldjugend zum diesjährigen Frühjahrsforsteinsatz auf die Burg Ludwigstein eingeladen. Der Herbstforsteinsatz hatte zahlenmäßig schon kräftig vorgelegt, es galt, den Teilnehmerrekord von 75 zu brechen. Die terminliche Konkurrenz war hart, denn zeitgleich fand in Hamburg der berühmte Hamburger Singewettstreit statt, der auch unter Waldläufern sehr beliebt und besucht ist. Doch eine unglaubliche Anzahl von 86 Leuten, darunter erfreulicherweise viele junge und neue Gesichter, trudelte im Laufe des Abends des 25. Februars im Speisesaal ein, den wir uns mit einem Haufen anderer Bündischer vom Meißnerforum teilten. Die Schar von Waldläufern waren ent-

weder unseren Einladungen gefolgt, kamen aus Tradition oder auf Animation von Freunden, und alle kamen sie motiviert und einige sogar mit den so nötigen Freischneidern und Motorsägen. Im Feuerschein wurde wie immer gesungen und getratscht, über den Winter war ja einiges passiert. Dazu lernten wir die netten und hilfsbereiten neuen FÖJler und FSJler kennen, die sich sehr sorgfältig auf unseren Einsatz vorbereitet und Deutsche Waldjugend

eine lange Liste mit zu erledigenden Arbeiten erarbeitet hatten, darunter die Vollendung der Arbeiten an der Ausgleichsfläche zum Enno-NartenBau. Das allgemeine Wecken am nächsten Morgen erübrigte sich, da die Leute auf dem Lagerplatz vor Kälte eh kaum ein Auge zugetan hatten und im Gewölbekeller ein rockender Hund namens Floyd den waldjugendlichen Laden frühzeitig aufmischte. Der Hund gehörte übrigens Mücke, einem befreundeten Zugvogel, der sich netterweise zum Helfen angeboten hatte und ordentlich mitschaffte. In der Morgenrunde nach einem stärkenden Frühstück wurden die Arbeiten verteilt, darunter Holz kleinmachen, einen Steinhang anschütten und mal wieder die Patenräume streichen. Gegen halb 10 hatten sich alle Waldläufer in und um die Burg zu ihren jeweiligen Arbeiten verteilt und legten sofort bei strahlendem Sonnenschein los. Die Pfälzer machten sich mit Spitzhacke n bewehrt an den Archivhang, den am Ende des Tages zwei freigelegte und ein neu errichtete s Mäuerchen zierten, während sich ein Trupp von NRWlerinnen um den Anstrich von neuen Holzbänken kümmerten. In der Werkstatt fand man einige Norder, die sich um das Holz bemühten und es sorgfältig kleinsägten. Ein paar weitere Mitglieder der Spezie „Nord“ reparierte derweil ein Geländer zum Zeltplatz und beaufsichtigte das ein Feuerchen, das

mit Schnitt von der Ausgleichsfläche genährt wurde. Wusel und Nils betonierten an einem Fundament für einen Pinnöpel herum, der die Zufahrt zum Burghof versperren sollte, Tuffi und Steffi fuhrwerkten derweil im Rosengarten. Der größte Teil der Truppe war jedoch auf der Ausgleichsfläche zu finden, wo alles, was nicht Gras oder Wacholder war, dem Freischneider respektive der Motorsäge zum Opfer fiel. Neben den neonorange-grünen Männchen mit Helm wieselten viele fleißige Grünhemden herum und schmissen alles auf die errichteten Feuerhaufen, die anfangs nicht so recht brennen wollten. Gegen Nachmittag jedoch war die Burg in weiße Rauchschwaden gehüllt, die fast die Sonne verdeckten, und die das Volk anlockten, das zuvor in den Patenräumen gestrichen und gepinselt hatte. Zum Abendessen waren viele der Arbeiten tutti completti erledigt, wir hatten einige hundert Stunden für den Enno-Narten-Bau und die Patenräume gesammelt. In erschöpfter, aber fröhlicher Stimmung verschwanden viele etwas scharf riechender Waldläufer in der Sauna, um sich nach einigen Saunagängen und kühlenden Bädern im Schwimmbecken frisch gewaschen und poliert auf das Buffet zu stürzen, das von einigen Waldläufern errichtet worden war. Es gab Tschai für Erwachsene und Kinder, Knabberkram und viele knoblauchhaltige Cremes, daUnser Wald 3 I 2011


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zu mischten sich Grünhemden und weitere Halstuchträger vom Meißnerforum im Speisesaal zu einer heterogenen Sängerrunde. Manche Interpretationen einiger Lieder unterschieden sich zwar. Dennoch war die allgemeine Stimmung gut, denn wurden wir nicht wie sonst von den „zivilen“ Besuchern wie Außerirdische mit Hang zu befremdlichen Musikgeschmack angeglotzt, sondern in eine ähnlich zünftige Gesellschaft integriert. Man verlief sich in weitere Singerunden in der Burg und traf wieder zusammen, der Abend schaukelte sich langsam zur Mitternacht und

weit darüber hinaus. Trotzdem sah man fast alle Gesichter am nächsten Tag an den Frühstückstischen und in der Abschlussrunde, von der aus wir noch mal alle Baustellen abliefen, begutachteten und beklatschten. Joni übernahm stellvertretend zum Abschied das einfache dreifach Horridoh-joh, danach ging es für den Großteil der Leute auf Schienen zurück ins normale Leben. Der FÖJler Tobi war sehr begeistert von unserer Arbeit, wir auch. Begeisterter war die Bundesleitung aber vor allem von der großen Motivation,

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die sich über den Tag hielt und gegen Nachmittag sogar noch das Tempo anzog. Dazu war die Menge an neuen und jungen Gesichtern ein Grund zum Jubel, denn so ist gewährt, dass der Forsteinsatz sich stetig verjüngt und nicht eine reine Älterenveranstaltung wird. Die Älteren wiederum haben Unglaubliches mit dem eher spärlich vorhandenen Werkzeug geleistet und dabei die Jüngeren sehr toll integriert und mitgenommen, ohne eine Hierarchie aufzubauen. Es war ein toller Forsteinsatz, bis zum Herbst! Flora Lisa vom Hofe

Bundeswaldläuferrat 2011 Im Jahr 2011 nutzt die Deutsche Waldjugend einen Großteil der elektronischen Kommunikation, von Email über SMS bis Skype, wodurch der Informationsfluss teilweise erleichtert und beschleunigt wird. Doch bleiben auch die persönlichen Treffen mit einem intensiveren Austausch zwischen Bundesverband und Landesverbänden wichtig, um ausgiebig über dringende Themen diskutieren zu können, die die Horten und Horste betreffen.

So lud die Bundesleitung die Landesleitungen im März nach Dormagen bei Köln ein, wo die neue Hütte des Horstes Dormagen steht. Bei strömenden Regen mussten einige vom trostlosen Dormagener Bahnhof abgeholt werden, während andere sich per Autofahrgemeinschaft auf den langen Weg von Hamburg oder Sachsen gemacht hatten. Die Norder kamen leider mit schlechten Nachrichten im Gepäck, ihr Landeszentrum hatte teilweise gebrannt. Bei Kartoffelsalat und Würstchen im Kerzenschein blieb Zeit für informelle Unterhaltungen, bevor es am nächsUnser Wald 3 I 2011

ten Morgen zum offiziellen Teil überging. Da der Regen sich in hellen Sonnenschein verwandelt hatte, konnte das konspirative Treffen in die ersten Strahlen des Frühlings verlegt werden. Unterbrochen von kleinen Denkund Mittagspausen wurde über die jeweiligen Tätigkeiten von Bundesleitung und Landesleitung Rechenschaft abgelegt, darunter auch von Mitgliedern der neuen Landesleitung in Baden-Württemberg. Wir debattierten über offene Projekte, beispielsweise über die Neustrukturierung des Bundesgruppenleiterlehrgangs, die Offenen Jugendlager dieses Jahr oder das nächste Bundeslager 2013. Darüber hinaus stellte Stephan Schwarzbold das neue Waldjugend-Wiki vor, eine Internetplattform nach dem Prinzip „Wikipedia“, das für Waldläufer als Anregung und Weiterbildung gedacht ist. Im Anschluss diskutierten wir im Zuge der Arbeitstagung zum Thema Späherprobe über mögliche Veränderungen und Neuerungen, die zeitgemäßer und mehr auf die jeweilige Situation des Waldläufers angepasst sind. Gegen 23 konnten wir unseren Köpfen, die schon rauchten, endlich bei Gesang, Gitarrenschlag und Mitternachtsgyrossnack eine Auszeit geben, das Wichtigste hatten wir besprochen und in Zweiergesprächen war Gelegenheit sich über das Gesagte auszutauschen, aber auch die aktuelle politische Weltlage zu analysieren. Am nächsten Morgen lach-

te uns wiederum die Sonne, der wir zum Abschied in versammelter Runde eine Lied schmetterten. Mit guten Wünschen gingen wir auseinander und hoffentlich werden die Ergebnisse des Rats im Laufe des nächsten Monats in den Horten und Horsten ankommen. Sonst bleibt wieder der elektronische Weg, bis zum nächsten Bundesthing im Herbst. Flora Lisa vom Hofe

Kontakt Bundesverband Deutsche Waldjugend Auf dem Hohenstein 3 58675 Hemer Telefon: 02372/660849 Telefax: 02372/62361 E-Mail: geschaeftsstelle@ waldjugend.de www.waldjugend.de Bundesvorsitzender: Daniel Gilliam Geschäftsführer: Jörg Franz

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Baden-Württemberg

Herzliche Einladung zur diesjährigen Mitgliederversammlung am Samstag, den 30. Juli 2011 um 10:00 Uhr im Hotel Glemseck, Glemseck 1, 71229 Leonberg-Glemseck. Der Versammlungsort befindet sich nur 4 km vom Rotwildpark und dem Bärenschlössle entfernt, wo an diesem Tag auch das Waldwochenende Stuttgart WALD(er)LEBEN stattfinden wird.

Voraussichtliche Tagesordnung: 1. Eröffnung und Begrüßung 2. Bericht des Vorsitzenden 3. Kassen- und Prüfungsbericht 4. Aussprache und Diskussion 5. Entlastung von Vorstand und Geschäftsführung 6. Anträge 7. Ehrungen 8. Verschiedenes und Termine Anschließend besteht die Möglichkeit zu Mittag zu essen und/oder das Waldwochenende Stuttgart mit

der Familie zu besuchen. An über 25 Stationen gibt es allerlei zum Thema Wald, Kultur und Erbe zu erleben, zu entdecken und auch zum mitmachen! Um 14:00 Uhr ist auch die offizielle Eröffnung unter anderem mit einem Grußwort des Landesvorsitzenden. Ihr

Ulrich Burr Landesvorsitzender

Landesvorstandssitzung in Amstetten Am 16. April fand anlässlich des Tag des Baumes die Landesvorstandssitzung im Kreisverband Alb-Donau-Ulm in Schalkstetten statt. Der Landesvorstand sprach sich einstimmig für die Nutzung der regenerativen Energien aus. Gleichzeitig lehnt er aber den geplanten Solarpark Ochsenberg ab, da dafür ein Waldgebiet in der Größe von 72 Fußballfeldern vernichtet werden müsste und forderte bei der Standortswahl den Wald zu erhalten und auf andere mögliche Alternativen auszuweichen. Nach der Sitzung ging der Landesvosrtand frisch ans Werk und vervollständigte die bereits von über 200 Schülern am Vortag begonnene Arbeit auf einer von der Gemeinde Schalkstetten für das Ökokonto zur Verfügung gestellten 1,6 ha großen Fläche. Insgesamt wurden 1.200 Beeren- und Wildgehölze und 50 Bäume gepflanzt. Der Landesvorsitzende konnte im Beisein der zweiten baden-württembergsichen Waldkönigin und des SDW-Bundesgeschäftsführers Christoph Rullmann sowie des Marketingleiters der Firma Staples, die die Pflanzaktion finanziell unterstützen, einen Gedenkstein nebst einer zuvor gepflanzten Elsebeere enthüllen.

v.l.n.r. Waldkönigin Anja Eberhardt, Hermann Eberhardt KV Alb-Donau-Ulm und geschäftsführender Vorstand, SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr

Ch. Heß

v.l.n.r. Ehrenmitglied Ventur Schöttle, SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr, Hermann Eberhardt KV Alb-Donau-Ulm und geschäftsführender Vorstand SDW-Landesverbandsnachrichten

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Baden-Württemberg

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Illumination des Neuen Schlosses Stuttgart zur Eröffnung des „Int. Jahr der Wälder“ Um die Öffentlichkeit auf das Jahr der Wälder einzustimmen und Waldatmosphäre mitten in die Großstadt zu bringen, initiierte das Forstministerium/ ForstBW in Kooperation mit der AG Wald Baden-Württemberg eine Illumination des Neuen Schlosses. Dabei verwandelt der Künstler Oliver Bienkowski das Schloss mit Hilfe von Beleuchtungseffekten in eine Waldkulisse. Eine ganztägige Ausstellung mit ungewöhnlichen, großformatigen Detailaufnahmen verschiedener Waldmotive rund um die Jubiläums-

säule gab Einblick in den Alltag der Forstleute und Waldbesitzer im Land. Die AG Wald Baden-Württemberg, die 2011 unter Vorsitz von Ulrich Burr steht, brachte den Wald in Zusammenarbeit mit der Forstkammer noch auf besondere Weise in die Stadt: 2.000 Baumsetzlinge mit dem Anhänger „Pflanz mich“ verteilte die Arbeitsgemeinschaft im Dauerregen an die Passanten auf der Königstraße. Eine sehr gelungene Aktion!

Termine 22. Mai 2011 Waldtag im Landkreis Tuttlingen, Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck 28. Mai 2011 Waldtag der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg 29. Mai 2011 Wildtiersonntag im Naturparkzentrum StrombergHeuchelberg, Zaberfeld Foto: bigpicture, Lutz Wahler

v.l.n.r. Landesforstpräsident Max Reger, Minister im Ministerium Ländl. Raum Rudolf Köberle MdL, Baden-Württembergische Waldkönigin Anja Eberhardt, SDW-Landesvorsitzender Ulrich Burr, Forstkammerpräsident Roland Burger

Viele Aktionen bundesweit Deutschlandtournee der WaldMobile Unter dem Motto „Entdecken Sie unser Waldkulturerbe“ sind bundesweit alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, den Wald vor ihrer Haustür neu zu entdecken. Allein 500 Aktionen rund um das Thema werden in Baden-Württemberg angeboten. Besonders Highlight ist die Deutschlandtournee der WaldMobile. In 40 Großstädten gastieren von April bis Oktober vor allem die beiden Mobile Unser Wald 3 I 2011

aus Baden-Württemberg und bringen den Wald für die Schülerinnen und Schüler der Sek. I in die Stadt. Stationen im „Ländle“ sind im Herbst: Stuttgart, 27.-30. September Mannheim, 13.-14. und 17. Oktober Freiburg i.Br., 19.-21. Oktober Interessierte Schulen können sich mit Ihren Klassen 5+6 unter info@waldmobil.de bewerben.

MLR/N.Fürmann

04. Juni 2011 Tag der Umwelt in Stuttgart, Schlossplatz 05. Juni 2011 Waldtag Rems-MurrKreis in Welzheim

Kontakt SDW · Baden-Württemberg Königsträßle 74 70597 Stuttgart Tel.: 0711/616032 Fax: 0711/616044 E-Mail: sdw.bawue@rpt.bwl.de www.sdw-bw.de Landesvorsitzender: Ulrich Burr Ehrenvorsitzender: Ventur Schöttle Geschäftsführer: Christian Heß

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Bayern

Schulwälder für Bayern Während sich in anderen Bundesländern diese interessante Einrichtung im Schulalltag bereits etabliert hat, ist in Bayern davon noch wenig die Rede. So sind beispielsweise in Schleswig-Holstein mehrere hundert Schulwälder, als ein interessanter fächerübergreifender pädagogischer Ansatz in Betrieb, darüber hinaus werden jährlich Wettbewerbe dazu durchgeführt. Die SDW-Bayern möchte mit ihrer Initiative zum „Schulwald Eberfing“ im Landkreis Weilheim-Schongau die beteiligten Schulträger, Lehrerinnen und Lehrer sowie Waldbesitzer, Forstleute und Ehrenamtlichen die bewährten Konzepte des Schulwaldes näher zusammen bringen. Die Chancen für eine breite Bildung für nachhaltige Entwicklung- die laufende Initiative

der Vereinten Nationen- sind vielfältig. Über das klassische Feld der naturwissenschaftlichen Wissensvermittlung sind auch Musik, Kultur, Heimatkunde, Geschichte und viele weitere Lebens- und Lernbereiche in Schulwäldern sehr praxisnah zu vermitteln. Die SDW will nun in weiteren Gesprächen mit den Zentralen der

Beteiligten eine weitere Verbreitung dieses Gedankens erreichen. Hintergrund für die SDW Initiative war die sogenannte „Wald-PisaStudie“ die mit den Kindern der 3. Jahrgangsstufe durchgeführt wurde. Die Ergebnisse über die Kenntnisse über den Wald waren enttäuschend. Die Schülerinnen und Schüler kannten beispielsweise nur 3 von 12 Baumarten und auch die vielfältigen Aufgaben des Waldes für die Gesellschaft (Arbeitsplatz, Rohstoffe, Natur, Schutzfunktion, Erholung) waren ihnen vollkommen unbekannt. Ein Lichtblick stellte die Tatsache dar, dass zusätzliche Lernangebote außerhalb des Schulbetriebes die Kenntnisse deutlich verbesserten. Hier möchte u.a. die Schulwald-Initiative der SDW ansetzen.

Inzwischen wurde der Schulwald Eberfing von unserem Vorsitzenden Josef Miller und dem Bürgermeister von Eberfing eingeweiht. Hier zeigte sich sehr großes Interesse der Elternschaft, des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Weilheim (Hr. Schmorell), der Waldbesitzervereinigung und vor allem des Schulamtes. Diese Tatsache ist für das weitere Gedeihen der „Schulwald-Initiative“ besonders wichtig! Wie in den vergangenen Jahren wurde das Waldwissen-Projekt vom Bayerischen Naturschutz-Fonds und der Bayerischen Forstverwaltung gefördert. Die Vertreter beider Institutionen, Herr Schlapp und Herr Biermayer richteten Grußworte an die Versammlung. Die örtlichen Medien berichteten sehr ausführlich. Mehr in unserem Internetauftritt!

Dr. Franz Gleißner Dr. Franz Gleißner, unser langjähriger stellvertretender Vorsitzender -fast von der ersten Stunde an- wäre am 22. Februar 100 Jahre alt geworden (hier 1989 mit STM Nüssel). Der studierte Landwirt vertrat als Bundestagsabgeordneter das Gebiet im Süden von München (STA, WOR) und setzte sich deshalb sehr intensiv und erfolgreich für die weitgehend ungeSDW-Landesverbandsnachrichten

schmälerte Erhaltung des Münchner Waldgürtels ein. 1990 erhielt er die SDW Ehrenmitgliedschaft. Er verstarb 81 jährig am 28.12.1992. Als regelmäßigen Besucher unserer Geschäftsstelle haben wir ihn als sehr feinen Herren, vielfältig interessiert und engagiert, kennengelernt und so gerne in Erinnerung behalten. Unser Wald 3 I 2011


Bayern

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Kinder in den Wald! Erfolgreiche Fortbildungsveranstaltung in Hohenberg im Zuge unserer Waldwissen-Studie. Am 14./15. März 2011 fand die erste, von drei geplanten, Fortbildungsveranstaltungen für KindergärtnerInnen und LehrerInnen, diesmal in der Ökologischen Bildungsstätte Hohenberg (Landkreis Wunsiedel) statt. Unser örtliches Vorstandschaftsmitglied und Vorsitzender der SDW-Gruppe Fichtelgebirge, Albrecht Schläger (2. v.l.), leitete die Veranstaltung. Im Zuge unseres Forschungs- und Umsetzungsprojektes sollen so regionale Netzwerke zwischen Lehrern, Erziehern und Forstleuten bzw. Waldberufen entstehen bzw. verstärkt werden. In der sehr gelungen Zusammenarbeit vom SDW-Fachmann, Projektbearbeiter und Waldpädagogen Markus Blacek mit den örtlichen Pädagogen konnten neue Kooperationen

der Einrichtung angestoßen werden. Unser stellvertretender Vorsitzender Prof. Dr. Ulrich Ammer (2. v.r.) berichtete von der Wald-Pisa-Studie (2009) mit ernüchternden Wissenslücken und der Folgestudie (2010) zu der Frage, wie das Waldwissen verbessert werden könnte. Aus dieser

Kreisverbände

Kurzberichte

Würzburg Prof. Dr. Dieter Böhm, Geograph an der Universität Würzburg, referierte am Tag des Waldes (21.März) über den Wald im Klimawandel und der Globalisierung. Erfreulich, vielleicht auch beängstigend, war dass der Fachmann, hinsichtlich der Gefahren des Waldes im Klimawandel und den Chancen, die er bietet, zu ähnlichen Ergebnissen und Einschätzungen kam, wie die forstlichen Fachleute.

Unser diesjähriges Merkblatt zum Aktionsrahmen „Tag des Baumes“ über Waldfunktionen, „Der Wald und seine vielfältigen Aufgaben“, ist erschienen. Der Versand an Schulämter, Schulen, Regierungen, die Forstverwaltung und die Forstbetriebe ist abgeschlossen. Nun hoffen wir auf zahlreiche Bestellungen.

„B26 neu“ – NEIN ! Mit einem klaren und deutlichem „Nein!“ haben wir auf die Planungen für die Nordumgehung von Würzburg reagiert. Das derzeit laufende Raumordnungsverfahren, für die 49 km lange autobahnähnliche Bundesstraße, das bei der Regierung von Unterfranken läuft, hat über den Verlust von 60 ha Wald und 250 ha landwirtschaftliche Fläche noch einen weiteren Effekt: Die zusätzliche Planung eines Zubringers nach Lohr am Unser Wald 3 I 2011

Main macht über kurz oder lang die Tür weit auf zu einer weiteren Zerstörung des Spessarts und zu weiteren Ausbaumaßnahmen. Einen Verlust dieser Wälder mit höchstem ökologischem Rang können wir keinesfalls akzeptieren. Nur einem Ausbau der vorhandenen Autobahnstrecken wäre der Vorzug zu geben.

Studie um den Wald sind konkrete Maßnahmen, wie diese Fortbildungsveranstaltung für 2011 entwickelt worden. Weitere Veranstaltungen im Zuge des, von dem Bayerischen Naturschutzfonds geförderten Projektes, sind für den Raum Bamberg und Ammersee vorgesehen.

Der Wald und seine vielfältigen Aufgaben Die Wohlfahrtswirkungen des Waldes

W ir A lle L eben D avon

Hallo meine lieben Freunde, schaut euch doch das Wortspiel einmal genau an! Was soll das wohl bedeuten? Ich erzähle euch diesmal von den Aufgaben des Waldes, oder wie mein Förster und die anderen Fachleute sagen, von den Funktionen des Waldes. Noch besser

gefällt mir der Ausdruck „Wohlfahrtswirkungen des Waldes“. Da sieht man doch gleich, wieviel Gutes der Wald für Mensch und Tier und die gesamte Umwelt bereithält. Und wenn ihr euch jetzt das Wort W A L D – wir alle leben davon – noch einmal anschaut, dann versteht ihr worum es geht. Damit uns das große Thema nicht zu viel wird, habe ich es in Portionen geteilt und zwar: die Nutzfunktionen, die Schutzfunktionen, die Erholungsfunktionen und einige wichtige Sonderfunktionen.

Kontakt SDW · Bayern Ludwigstraße 2 80539 München Tel.: 089/284394 Fax: 089/281964 E-Mail: sdwbayern@t-online.de www.sdw-bayern.de Landesvorsitzender: Josef Miller, MdL, STM a.D. Geschäftsführer: Lothar Gössinger SDW-Landesverbandsnachrichten


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Berlin

Berliner Familien und Unternehmer pflanzen Obstbäume im Tegeler Forst Das Internationale Jahr der Wälder 2011 wurde zum Anlass genommen in der Revierförsterei Tegelsee gemeinsam mit dem Revierförster, zehn Berliner Familien, 6 engagierten Unternehmern und der SDW auf einer Wiese im Tegeler Forst Obstbäume zu pflanzen. Am 27. März 2011 trafen sich die Akteure an der „Gerlach-Wiese“ – benannt nach dem ehemaligen Revierförster des Waldgebietes – mit

Spaten und 16 Obstbäumen. Vom Treffpunkt am Schwarzen Weg ging es mit festem Schuhwerk zu Fuß in den Wald. Dort angekommen haben vormittags 1o Kitafamilien nach einer kurzen Begrüßung und Einführung vom Förster Frank Mosch und Andrea Jänicke, SDW, die Obstbäume gepflanzt. Anschließend fanden bei Obstsaft und Schmalzbrot engagierte Gespräche über den Wald statt. Diese Aktion wurde möglich durch die freundliche Unterstützung der Firma Bronchicum.

Berliner Unternehmerfamilie bei der Pflanzung

Am Nachmittag trafen die Veranstalter auf eine Berliner Firma, die Ihre Geschäftspartner zu einem frühlingshaften Event in den Tegeler Forst eingeladen hatte. Gemeinsam wurden weitere 6 Obstbäume gepflanzt und anschließend bei Kaffee und Kuchen der wunderschöne Frühlingstag, mitten im Berliner Wald, genossen. Die beteiligten Familien und die Geschäftsleute erhielten eine Urkunde Berliner Familien pflanzen begeistert Obstbäume Berliner Unternehmer nehmen die Urkunde zur Baumpatenschaft entgegen und übernehmen eine Baumpatenschaft und können jederzeit „ihren“ Baum besuchen und die geschmackvollen Früchte ernten. Alle Beteiligten haben einen schönen Tag in der Natur verbracht und werden sicher „Ihren“ Baum wieder besuchen. Andrea Jänicke, Mitglied SDW LV Berlin

Herr Böhler, Taplow Group SDW-Landesverbandsnachrichten

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Berlin

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Eine Ehrenbaumpflanzung und ihre bedeutenden Anlässe Eigentlich schon Ende November 2010 hätten die Bäume zur Ehrung der langjährigen Mitglieder des Landesverbandes Berlin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald gepflanzt werden sollen. Die Pflanzaktion war als Abschluss der 60-Jahrfeier des Gründungstages dieses Verbandes geplant gewesen. Aus Anlass der fast gleichzeitigen 20-Jahrfeier der deutschen Wiedervereinigung war ein Pflanzplatz in der Nähe des bekannten Naturschutzturms der Deutschen Waldjugend auf dem ehemaligen „Todesstreifen“ an der nördlichen Berliner Stadtgrenze ausgewählt worden. Der frühe Wintereinbruch mit hart gefrorenem Boden erzwang eine Verschiebung der Aktion in die wärmere Jahreszeit. Der neue Termin am 15. April 2011 bot nicht nur hervorragende Pflanzbedingungen (regenfeuchter Boden und Frühlingssonne), sondern auch zwei weitere Anlässs zum festlichen Begehen des Ereignisses: den (etwas vorgezogenen) Tag des Baumes, und das im Internationalen Jahr der Wälder 2011. Ausdauer, Beharrlichkeit, das langfristige Denken und das am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtete Handeln zeichnen wahre Natur- und Waldfreunde aus. Und so war es naheliegend, diejenigen Mitglieder besonders zu ehren, die durch ihre langjährige Treue und Unterstützung für die SDW diese Eigenschaften und Fähigkeiten nachhaltig bewiesen haben. Und es war angemessen, ihnen an diesem Festtag etwas Lebendiges und Langlebiges zu widmen: einen Baum. Frau Dr. Maria Heinze, 60 Jahre Mitglied – sie muss Gründungsmitglied gewesen sein – wünschte sich und erhielt eine Zitterpappel. Für Frau Eleonore Richter und Herrn Horst Birkenfeld, beide 59 Jahre in der SDW dabei, wurden Vogelkirschen gepflanzt, Unser Wald 3 I 2011

ebenso für Herrn Joachim Kliche für 57jährige, Herrn Günter Roczycki für 56jährige, Herr Karl-Heinz Pohlmann für 55jährige und Frau Franziska Ullmann für 50jährige Mitarbeit und/ oder Unterstützung. Zwei der Ehrengäste konnten die Pflanzung ihrer Ehrenbäume selbst durchführen und im Anschluss am Naturschutzturm die Gastlichkeit und die hier immer spürbare grenzüberwindende Atmosphäre in Gesprächen mit Natur- und Waldfreunden aus Berlin und Brandenburg erleben. Herr Jürgen Tenscher, 52 Jahre Mitglied der SDW, pflanzte mehrere Bäume, darunter ein großes Exemplar des diesjährigen Baums des Jahres, der Elsbeere. Für die Berliner Wasser Betriebe, 53 Jahre Mitglied und großzügiger Förderer der Belange des Waldes und der SDW ließ es sich deren Vorstandsvorsitzender, Herr Jörg Simon nicht nehmen, persönlich an der Aktion teilzunehmen. Prof. Kenneweg begrüßte die Teilnehmer an der Ehrenbaumpflanzung. Der Bürgermeister der Stadt Hohen-Neuendorf, Herr

Hartung, Herr Przybilla für die Akteure am Naturschutzturm, Herr Simon von den Berliner Wasser Betrieben und Herr Marx als Leiter des benachbarten Forstamts Tegel der Berliner Forsten betonten in ihren Grußadressen den Geist und die Bedeutung des Ortes und der hier tätigen Menschen, die dem ehemaligen unüberwindlichen Todesstreifen im wahren Sinne dieses Begriffs eine blühende Landschaft abgerungen haben. Herr Prof. Kenneweg

Kontakt SDW · Berlin Königsweg 4/Jagen 57 14193 Berlin Tel.: 030/84721920 E-Mail: waldmuseumwaldschule@web.de www.sdw-berlin.de Landesvorsitzender: Prof. Dr. Hartmut Kenneweg

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Brandenburg

Waldpädagogik an Ostern An Ostern (hebräisch: pessach) feiert die Christenheit die Auferstehung Jesu Christi. Der in unserer Sprache gebräuchliche Name Ostern ist jedoch germanischen Ursprungs und von der Himmelsrichtung Osten abgeleitet. Hier schließt sich der ÜberlieferungsKreis: Der Ort der aufgehenden Sonne gilt als Symbol des wiederkehrenden Heilands.

ker, später auch bei den überlieferten Märchen des ausgehenden Mittelalters sowie in den Novellen und der Belletristik der deutschen Romantik eine Rolle. Bis heute ist die Sammlung von Volksmärchen der Gebrüder Grimm auf diesem Gebiet weltweit prägend.

Viele heutige Osterbräuche sind heidnischen Ursprungs, und sie sind es auch, an die wir dieser Tage mit der Waldpädagogik meist anknüpfen. Für die „Macher“ ist dennoch wichtig, stets auf beide Traditionslinien hinzuweisen, denn: „Zukunft braucht Herkunft!“

Auch beim „Mythos Wald“ ist es wichtig, dass das rechte Angebot zur rechten Zeit und mit passenden Themen erfolgt. Wenn nun zu Ostern „… vom Eise befreit sind Strom und Bäche …“ (Goethe), dann ist das zweifellos aus sowohl kulturellen als auch jahreszeitlichen Gründen ein wichtiger Höhepunkt unserer Arbeit. Für waldpädagogisch tätige Forstleute, SDWMitglieder und andere „Waldprofis“, die nun Familienwaldtage, Waldwanderungen, Osterbasteleien und

Die waldbezogene Umweltbildung der Förster und anderer „Waldprofis“ setzt sich aus sieben Bestandteilen zusammen: neben Grundlagen, Grundsätzen, Akteuren, Angeboten, Themen und Anlässen spielen auch Methoden eine Rolle.

Eine (bisher noch wenig gebräuchliche) waldpädagogische MethodenGruppe ist dabei das Mystifizieren. Hierbei gilt es, sich die Wunderwelt des Waldes mit märchenhaften Ausflügen ins Geheimnisvoll-RätselhaftSpannende oder gar Übernatürliche zu erschließen.

Waldwesen im Volksglauben Fiktiven Waldwesen wie Zwergen, Trollen, Feen, Elfen … wird im „Mythos Wald“ bekanntlich übermenschliche Kraft und Macht nachgesagt. In Europa spielen sie in uralten Glaubensvorstellungen der keltischen, slawischen oder germanischen VölSDW-Landesverbandsnachrichten

Wollen wir nicht – selbst noch als Erwachsene – in unserer heutigen ökonomisch-nüchtern-verwissenschaftlicht-hektischen Welt ab und an vielleicht doch wieder etwas „verzaubert“ werden?

Oster-Mythos

„Mystifizieren“ als Waldpädagogik-Methode

Methoden sind Handhabungen oder Arten-und-Weisen einer Durchführung; man kann sie auch kurz und knapp als „der Weg zum Ziel“ definieren.

auch heute wieder) sind, zeigt der Erfolg moderner „Fantasy-Werke“ wie Harry Potter oder Herr der Ringe.

-nestsuchen, Waldrallyes, Hasenquiz … durchführen, liegt jetzt die Gedankenverbindung zu den zwei Themen sehr nahe: Hase und Ei.

„Verzauberung“ tut Not! Bedenkt man, dass „märchenempfängliche“ Vor- und Grundschüler die wichtigste Zielgruppe der Waldpädagogik sind, und erwägt man ferner, dass in einer wachsenden Zahl von Elternhäusern keine Märchen mehr erzählt oder gelesen werden, obwohl das für die kindliche Entwicklung nachweislich von hohem Wert ist, so wird ihre Bedeutung als Methode der (nicht nur waldbezogenen) Umweltbildung deutlich. Wenn auch derzeit das Lesen und Zuhören mehr und mehr durch das Filmeschauen in Kino, PC oder „Glotze“ abgelöst wird: wie faszinierend derartige Mythen noch (und zunehmend

Osterhase, Rasselbock … Natürlich ist schon der berühmte „Osterhase“ ein faszinierender Volksglaube – die Folge 51 der Schriftenreihe „Waldbote“ geht ihm unter der Überschrift „Meister Lampe“ einmal nach. Hier heißt es dazu: „Der Hase, ein bekanntes Fruchtbarkeitssymbol, galt unseren Vorfahren einst als fackeltragender Begleiter der germanischen Licht- und Frühlingsgöttin Ostera, nach der dann im Gefolge der Christianisierung das Fest anlässlich der Auferstehung Jesu genannt wurde. Im frühen Mittelalter erscheint Christus in der Tiersymbolik des alten Byzanz auch als Hase; das dem Langohr Unser Wald 3 I 2011


Brandenburg

unterstellte Schlafen mit offenen Augen brachte man in der Folgezeit ebenfalls mit dem Thema „Auferstehung“ in Verbindung. Als man nach der Reformation im 16. Jahrhundert eine neue, weltliche Erklärung suchte, die man den Kleinen für den plötzlichen Eiersegen am Ausgang der Fastenzeit geben konnte, ward die Mär vom hoppelnden Eier-Boten geboren oder vielmehr wieder erfunden. Die „zoologische Sensation“ vom eierlegenden Osterhasen wurde erstmals in der Dissertation eines Herrn Francus aus Heidelberg erwähnt. 1758 hat ein Förster im Elsass sogar ein amtliches Protokoll über ein solches Tier gefertigt. Damit dürfte also

feststehen: Osterhasen legen Eier, bemalen und verstecken sie für uns Menschen!“ Man kann in Sachen Ostermythos gern einmal noch etwas tiefer „gründeln“ und dann sogar dem geheimnisvollen Rasselbock nachspüren!

Ostereier Aber auch die Gedankenverbindung Ostern - Eier - Vögel hat es in sich. Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, was eigentlich Eier mit Ostern zu tun haben? Das ist eine „uralte Kiste“: Auch diese schmackhaftrundlich-tierischen Gebilde waren Fruchtbarkeitssymbole unserer Altvorderen und der Göttin Ostera zugeordnet. Im Mittelalter erhielten sie noch zusätzlichen Oster-Bezug, weil

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sie (wie auch erlegte Hasen) häufig als Osterzins dienten, also Naturalabgaben an weltliche oder geistliche Herren waren. Von dem sich in der vorösterlichen Fastenzeit aufgestauten Eierüberschuss machten die Leute zusätzlich gern auf folgende Weise Gebrauch: Die Eier wurden verziert, beim OsterGottesdienst geweiht und an die Kinder verschenkt. Im Oster-Wald erwartet die Besucher neben einer Osternestsuche manchmal sogar der beliebte EiertrudelWettstreit am Waldrand-Hang - ganz nach dem Motto „Wär’ das Ei ein wenig eckig, ging’s den Hühnern ziemlich dreckig“.

Der Tanzbär im Käfig und der Langeweiler im Wald Die Zunahme psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen erregt derzeit Besorgnis. Wie sieht es mit ihrer inneren Welt aus? Was brauchen sie an Persönlichkeitsentwicklung, um Zukunft mitgestalten, Werte zu entwickeln und kommende Konflikte aushalten zu können? Was kann Umweltbildung dabei leisten? Das 3. Umweltbildungs-Symposium in der Forststadt Eberswalde will dazu am 27. Mai 2011 Erkenntnisse vermit-

teln, Umdenken im pädagogischen Tun anregen, Wege aufzeigen ... Übrigens: Mit dem Vortrag „Der Tanzbär im Käfig und der Langeweiler im Wald“ wird der Müllroser Forstwirtschaftsmeister Roland Boljahn und Leiter des brandenburgischen SDW-AK „Wald&Bildung bei dieser Gelegenheit seine „Waldschul-Philosophie“ vorstellen.

Einladung zum Presse-Foto-Termin Präsentation der höchsten brandenburgischen Elsbeere Der Landesverband Brandenburg e.V. der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald möchte Sie für Freitag, den 13.05.2011, um 10.00 Uhr in

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das Revier Hessenhagen / Oberförsterei Milmersdorf des Landesbetriebes Forst Brandenburg (Seviceeinheit Templin) zur Präsentation der höchsten brandenburgischen Elsbeere.

Foto: Dieter Schütz, pixelio.de

Kontakt SDW · Brandenburg Eberswalder Str. 28 16227 Eberswalde Tel.: 03334/279576 Fax: 03334/279576 E-Mail: geschäftsstelle@ sdw-brandenburg.de www.sdw-brandenburg.de Landesvorsitzender: Dr. Meinhard Ott Geschäftsführer: Dr. Klaus Spichale

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Liebe Leserinnen, Liebe Leser, es geht los! Nachdem Ende Dezember das Baufeld für unser Haus des Waldes vorbereitet wurde, sind die ersten Ausschreibungen für die einzelnen Bauabschnitte an Baufirmen vergeben worden. Auf Hochtouren wird nun gearbeitet, denn der Zeitplan ist anspruchsvoll. Im April nächsten Jahres wollen wir eröffnen. Wir werden Sie in jeder Ausgabe von Unser Wald auf den laufenden Stand der Dinge bringen. Seien Sie gespannt.

Hamburg

Baubeginn: Haus des Waldes Hamburg in Wilhelmsburg Die Planungen sind abgeschlossen. Alle Genehmigungen liegen vor. Jetzt beginnt mit Hochdruck der Bau des Haus des Waldes der SDW, denn schon im Frühsommer 2012 soll die Eröffnung sein. Derzeit findet die Vergabe der Aufträge statt. Die Ausschreibungen laufen und die Firmen reichen ihre Angebote bei der SDW

gen: die Ausstellung, die Veranstaltungen, der Übernachtungsbetrieb und das Café für die Besucherinnen und Besucher, damit sie nicht nur zu den Themen Wälder und Nachhaltigkeit viele Informationen mitnehmen, sondern sich im Haus des Waldes insgesamt wohlfühlen und der Aufenthalt zu einem echten Erlebnis wird.

Der Tag des Baumes am 17. April war wieder ein Erfolg. 30 Familien sind dem Aufruf von unserem Kooperationspartner Budni gefolgt, um gemeinsam mit uns im Wulksfelder Wald ihren Baum zu pflanzen. Eine tolle Aktion, die ganz bestimmt wiederholt wird.

ein. Parallel dazu wird die Ausstellungskonzeption und das Veranstaltungsprofil mit Hochdruck entwickelt. Beides muss zusammenpassen und sich gegenseitig befruchten und zugleich dem hohen Anspruch, der durch die Architektur gesetzt wird, genügen.

Es gibt also noch viel zu tun, bevor das Haus des Waldes seine Toren für die Öffentlichkeit öffnet.

Bereits eine Woche zuvor pflanzte die Waldjugend Hamburg anlässlich des Tag des Baumes auf unserer Streuobstwiese in Wilhelmsburg 14 neue Obstbäume. Und als „ökologischer Bonbon“ wurden zahlreiche Nistkästen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter aufgehängt, die von der Otto-Karl-Ille Stiftung gespendet wurden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Akteure.

2012 wird nicht nur das Jahr der Eröffnung, sondern auch das Jahr der Vorbereitung auf den Ansturm durch die Besucherinnen und Besucher der Internationalen Gartenschau (IGS) und der Internationalen Bauausstellung (IBA). Dort werden ca. 2,5 Millionen Besucher erwartet, von denen nicht wenige auch das Haus des Waldes direkt im Eingangsbereich von IBA und IGS besuchen werden. Das ist eine echte Herausforderung für das Haus des Waldes, aber auch eine große Chance unser Projekt in Hamburg und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt zu machen.

Auch von der Elbinsel Kaltehofe gib es Neues zu berichten. Die so genannte „Wasserkunst Kaltehofe“, ein Erlebnisraum für die Bevölkerung, wird umgesetzt. Die alte Villa wird saniert, ein Ausstellungsgebäude zum Thema Wasserkunst ist im Bau, die schönen alten Pumphäuser und die Wasserbecken werden teilweise restauriert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Herbst diesen Jahres soll die Eröffnung sein. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

Viel Freude beim Lesen, Ihr

Wolfgang Pages Vorsitzender SDW-Landesverbandsnachrichten

Wichtig für das Haus des Waldes wird es werden, dass sich alle Teile des Hauses wie ein Puzzle zusammenfü-

Termine:

Führungen auf der Elbinsel Kaltehofe Thema: Die Wasserkunst Kaltehofe Wann: 18. Mai. 2011 Uhrzeit: von 14-16.00 Uhr Anmeldung bei Fr. Mura erforderlich Fahrradtour zum Wandertag für die biologische Vielfalt Eine Fahrradtour vom NSG Höltigbaum zum NSG Wohldorfer Wald Wann: 13. Juni von 110.-15.00 Uhr Anmeldung bei der SDW erforderlich Vogelführung Die Vogelwelt im NSG Höltigbaum zur Dämmerung Wann: 4. Juni um 19.00 Uhr Wo: Haus der Wilden Weiden, Eichberg 63

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Hamburg

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Tag des Baumes mit Budni im Wulksfelder Wald – Tausend Kinder - Tausend Bäume Der diesjährige Tag des Baumes stand für die SDW Hamburg unter einem ganz besonderen Motto. Die Firma Budnikowsky verschenkte über eine große Verlosungsaktion 1000 Bäume an 1000 Kinder. Unter den Teilnehmern wurden insgesamt 40 Familien zu einer gemeinsamen Pflanzaktion mit der SDW und der Försterei Duvenstedter Brook in den Wulksfelder Wald eingeladen. Sonntag, der 17. April war für die Kinder im Alter von 0 bis 18 Monate der große Tag. Es war Pflanztag! Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen trudelte eine Familie nach der anderen im Waldgebiet bei Rade ein. Jedes Kind wurde von Budni empfangen und für eine persönliche Urkunde fotografiert. Schon bald wimmelte es überall von kleinen Kindern und Geschwisterkindern, die natürlich auch eingeladen waren. Um 11.00 Uhr pünktlich übernahm unser Vorsitzender Wolfgang Pages das Wort und begrüßte die Familien und Gäste. Die diesjährige Pflanzung zum Tag des Baumes hatte nicht nur ein besonderes Motto, sie war auch ein Programmteil der SDW zur Auszeichnung Hamburgs als Umwelthauptstand Europas. Und wäre das nicht schon genug, war die Pflanzung ebenfalls eingebettet in die Aktionen

rund um das „Internationale Jahr der Wälder“. Es gibt wohl kaum ein besseres Jahr in Hamburg, um seinen ersten Baum zu pflanzen! Bevor es dann endlich losging, erklärte Revierförster Jan Malskat den Vorgang der Pflanzung. Anders als in den Jahren zuvor, wurde die Pflanzfläche durch unsere Mitarbeiter bestens vorbereitet. Der Schlagabraum, also Äste und Zweige, wurden entfernt und jedes einzelne Pflanzloch - rund 350 Stück an der Anzahl, wurden mit einem Erdbohrer vorbereitet. Je nach Wunsch der Eltern standen Buchen und Eichen zur Auswahl. Schon nach kurzer Zeit hatte jeder sein Bäumchen für den Nachwuchs gepflanzt. Viele nutzten allerdings die Möglichkeit, ein paar mehr Bäume zu pflanzen, so dass aus einer Vielzahl der Pflanzlöcher schon bald kleine Buchen und Eichen ragten. Jetzt musste nur noch jedes Bäumchen gewässert werden und dem Start einer neuen Waldgeneration stand nichts mehr im Wege. Nach getaner Arbeit standen für jeden eine kräftige Kartoffelsuppe und kühlende Getränke bereit, die dankend angenommen wurden. Viele Familien werden irgendwann zu ihrem Baum zurückkehren und schauen, wie es ihm ergangen ist. Ein schöner Grund, um in den Wald zu gehen. An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bei der Firma

Budnikowsky und natürlich auch bei Herrn Malskat für ihre Unterstützung bedanken. Bis zum nächsten Tag des Baumes - übrigens dann zum 60. Mal! Tag des Baumes mit der Waldjugend Hamburg Auch die Waldjugend Hamburg hat den Tag des Baumes gebührend gefeiert. Diesmal nicht im Wald, sondern auf unserer Streuobstwiese in Hamburg Wilhelmsburg. Bereits am 10. April trafen sich die Waldläufer im Alter zwischen sieben und vierzehn Jahren zu einer gemeinsamen Obstbaumpflanzaktion. Mit im Gepäck waren 14 alte Obstbäume wie Kirsche, Apfel und Birne als so genannte Hochstämme, die typisch für Streuobstwiesen sind. Im Laufe der Zeit fielen auf der Fläche einige Obstbäume aus, die von der Waldjugend an diesem Tag ersetzt wurden. Nach erfolgreicher Pflanzung bauten die jungen Waldschützer noch Nistkästen für Höhlen- und Halbhöhlenbrüter, die ihren Lebensraum auf der Streuobstwiese haben. Gestiftet wurden die Nistkästen von der Otto-Karl-Ille Stiftung, die Frau Ille persönlich vorbei brachte. Kontakt SDW · Hamburg Lokstedter Holt 46 22453 Hamburg Tel.: 040/530556-0 Fax: 040/530556-18 E-Mail: sdw@wald.de www.sdw-hamburg.de Landesvorsitzender: Wolfgang Pages Geschäftsführer: Rüdiger Kruse

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Hessen

BodenSchau der SDW im BuchenHaus eröffnet Mit viel Prominenz ist nach über eineinhalb Jahren Planung und Entwicklung die BodenSchau der SDW im neuen BuchenHaus des Nationalparks Kellerwald-Edersee am 8. April eröffnet worden. Das BuchenHaus am ehemaligen Standort des „Fagutops“ am WildTierPark umfasst eine völlig neue Ausstellung des Nationalparks mit modernen und kindgerechten Elementen wie dem „Schattenwald“ und dem „Bogelreich“, die neugierig machen sollen auf den Nationalpark und den Wald. Dazu haben der Nabu mit dem „NetzWerk“ und die SDW mit der „BodenSchau“ weitere Ausstellungsbereiche beigesteuert. Die „BodenSchau“ ist ein um den Faktor 20 vergrößertes Diorama, das die Wildnis „Boden“ zeigt. Der Besucher betritt dieses Diorama und kann Asseln, Käfer, Nematoden und andere Bodenlebewesen genau betrachten und anfassen. Ein Maulwurf lädt zum Streicheln ein, und Kinder können auf einem Regenwurm reiten oder gar durch einen Maulwurfsgang krabbeln. Finanziert wurde die

Auch Jutta Seuring vom Nationalpark, Peter Brandenburg und Christoph v. Eisenhart von der SDW, Staatsministerin Lucia Puttrich und Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke sowie Bürgermeister Wolfgang Gottschalk aus Edertal zeigten sich begeistert von der Ausstellung der SDW. Ausstellung durch Zuwendungen und Spenden der Stiftung Hessischer Naturschutz, des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, der Sparkassenversicherung, der Sparkassenstiftung Waldeck-Frankenberg, der Fielmann AG und der SDW Kreisverbände Waldeck-Frankenberg und Groß-Gerau. Landesvorstands-

mitglied Peter Brandenburg dankte allen Spendern für die großzügige Unterstützung und dem Nationalparkamt sowie der ausführenden Firma Cognitio mit den Künstlern für die sehr gute Zusammenarbeit. Die BodenSchau im BuchenHaus kann täglich kostenlos besucht werden.

Mit dem Hartig-Pfad für Nachhaltigkeit Anfang April wurde ein gemeinsames Projekt von Hessenpark, HessenForst, Waldkindergarten Wehrheim,

der Hartig-Stiftung, der Waldjugend und der SDW durch Staatssekretär Mark Weinmeister im Hessenpark eingeweiht. Bei strahlendem Sonnenschein wurde der Hartig-Pfad, der einen Bezug zwischen den historischen Waldnutzungsformen, dem forstlichen Begriff der Nachhaltigkeit und dem modernen Nachhaltigkeitsbegriff herstellen will, den Besuchern des Freilichtmuseums übergeben. Georg Ludwig Hartig gilt als der Begründer der Nachhaltigkeit und war ein hessischer Forstmann. Der Lehr-

pfad zeigt, dass nachhaltige Waldbewirtschaftung durchaus keine Selbstverständlichkeit ist und sich erst seit 250 Jahren in Deutschland durchgesetzt hat. Global hat sich nachhaltige Waldwirtschaft leider immer noch nicht durchgesetzt. Während sich die SDW in die Konzeption des Lehrpfades mit eingebracht hatte, half die Waldjugend tatkräftig mit und pflegte bereits mehrfach einen Niederwald und baute Stationen für den Pfad.

Landesdelegiertenversammlung wählt Vorstand Auf der Landesdelegiertenversammlung der SDW in Bad Nauheim am 9. April wurde ein neuer Landesvorstand gewählt. Im Amt bestätigt wurden Gerd Mehler als Landesvorsitzender sowie die bisherigen VorstandsmitSDW-Landesverbandsnachrichten

glieder Werner Ebert (Frankfurt), Detlef Stys (Kassel), Peter Brandenburg (Waldeck), Wolfgang Eckhardt (Nidda) und Bernhard von Gilsa (Friedberg). Neu in den Vorstand gewählt wurden Michaeal Schlote (Seeheim-Jugen-

heim) und Dr. Jürgen Willig (Gießen). Die neuen Vorstandsmitglieder werden sich in der nächsten Ausgabe von Unser Wald vorstellen. Hier wird dann auch die neue Betreuung der SDWVerbände dargestellt. Unser Wald 3 I 2011


Hessen

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Vorbildliche Waldpädagogik Zusammen mit Mörfelden-Walldorfs Bürgermeister Hein-Peter Becker pflanzte die SDW Kreisverband GroßGerau als Dank für den Umweltpreis der „Stadt in der Allee“ der Bäume des Jahres eine Elsbeere. Die Stadt würdigte mit dem Preis die Arbeit der SDW im Bereich der Waldpädagogik, indem sie mit der örtlichen Kindertagesstätte St Marien vierteljährlich Waldtage durchführte. Zusätzlich zu diesem seit 2008 durch-

geführten Jahresprojekt engagiert sich der Naturschutzverband in Form von Projekttagen und -wochen mit der Bürgermeister-Klingler-Schule sowie regelmäßigen Führungen in städtischen Kindertagesstätten. Die Mithilfe bei den Waldjugendspielen, bei denen jedes Jahr Schüler der 6. Klasse der Bertha von Suttner-Schule ein Naturquiz rund um das Thema Wald auf dem Naturlehrpfad An den Eichen zu absolvieren haben, ge-

hört ebenso zum Naturbildungsprogramm wie Waldbegehungen und Naturführungen für Jung und Alt. All diese Veranstaltungen der SDW dienen dazu, Naturbewusstsein und Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt zu wecken.

Tag des Waldes im Jahr der Wälder in Wiesbaden und dem Rheingau-Taunus Mit den Fragestellungen des Schutzes, der Nutzung und dem Erhalt der Wälder in Deutschland wie auch global beschäftigten sich am Tag des Waldes die Kinder der Franz-KadeSchule, als sie im Idsteiner Stadtwald zusammen mit dem Forstamt Wiesbaden-Chauseehaus und der SDW

Kreisverband Rheingau-Taunus-Wiesbaden zahlreiche Elsbeeren pflanzten. Gleichzeitig pflanzten Kinder mit dem Stadt-Forstamt Wiesbaden noch zahlreiche weitere Bäume und sorgten so für einen guten Auftakt des Internationalen Jahres der Wälder am 21. März.

Historischer Frühjahrsmarkt mit der SDW OV Gießen-Freienseen In Kooperation mit Hessen-Forst war die SDW OV Gießen-Freienseen im „Internationalen Jahr der Wälder“ auf dem Historischen Frühjahrsmarkt in Laubach-Freienseen vertreten. Ab-

solute Attraktion war ein Holzquader mit den Maßen 500 x 45 x 45 cm, der aus der Freienseener Waldgemarkung stammt und von Zimmermeister Klaus Riedel – ebenfalls SDW-Mitglied – bearbeitet und mit einem Autokran Unser Wald 3 I 2011

auf den „Markt“ befördert wurde. Schriftzüge wie z.B. „Genießen Sie unser Freienseener Waldkulturerbe“ sollten die Marktbesucher auf den Wald als alltäglichen Wegbegleiter in jedem Haushalt als Konsumgut in Form von Möbeln, Papier, Bau- und Heizmaterial u.a. aufmerksam machen. Mit Kindern wurden verschiedene Aktionen durchgeführt, z.B. eine Schatzsuche, Prüfen der Holzhärte mit Hammer und Nagel sowie die Betätigung der CO²-Maschine, die verdeutlicht, „wie der Baum sein Holz macht“. In Freienseen wurde auf Initiative der SDW die Aktion „Finde den dicksten Baum in der eigenen Waldgemarkung“ ins Leben gerufen und die Sieger auf dem Frühjahrsmarkt bekannt gegeben. Die Jugendfeuerwehr ent-

deckte in Altenhain ihren dicksten Baum am Steinköppel – eine alte Buche mit einem Umfang von 3,21 m – und erhielt dafür 10 gesponserte Shirts von der Privatbrauerei Ihring Melchior als 3. Preis. Der 2. Preis ging an David Hannich – er entdeckte eine Eiche in der „Struth“ mit einem Umfang von 3,40 m und bekam dafür einen Gutschein für eine Wildbeobachtung bei Vollmond. Den 1. Preis erhielten die 3 Söhne der Familie Pabst – sie entdeckten am „Steinbühl“ eine alte Buche mit einem Umfang von 3,96 m und erhielten dafür einen Gutschein für ein „Leben in der Steinzeit“ mit einer Übernachtung unter freiem Himmel. Ein besonderer Dank gilt weiteren Sponsoren, wie der Stadtwaldstiftung Laubach und der Sparkasse Laubach-Hungen und allen freiwilligen Helfern. SDW-Landesverbandsnachrichten


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Hessen

Wo kommen unsere Bäume her? Kinder der Konrad-AdenauerSchule besuchten Samendarre Hüpfend wie ein Eichhörnchen, von Baum zu Baum, sind auch heute noch Zapfenpflücker für die Staatliche Samendarre des Hessen-Forstes unterwegs, um wertvolles Saatgut zu sammeln. Dieses wird im Wald bei Wolfgang (Hanau) aufbereitet, gelagert

und dann an die Baumschulen und Forstämter ausgeliefert. Die Bäume hoch kommt man wie ein Bergsteiger mit Seilen, aber auch das Klettern von Baumkrone zu Baumkrone gehört dazu, erklärte Forstwirtschaftsmeister Peter Mache den kleinen Zuhörern. Wie die Samen getrocknet

und aufbereitet werden, war hautnah an den Maschinen und Trockenkammern zu erleben. Einfach genial ist auch die Heizung. Sie erfolgt mit den geleerten Tannenzapfen, die in einem großen Turm gebunkert werden. Von 28 Grad draußen in die 8 Grad kalte Kühlkammer war ein fühlbarer Schock. Dort lagern die Baumsamen, bis sie zur Aussaat gelangen. Der Vorsitzende der SDW OV Seligenstadt, Peter Fischer, hatte diese Exkursion mit dem Forstamt Wolfgang organisiert. An der Klosterruine Wolfgang mitten im Buchenwald wurde eine Rast eingelegt. Ein alter Brunnen war die richtige Kulisse für das Märchen vom Froschkönig, das Renate Fischer den kleinen Waldläufern erzählte. Gut gestärkt und moralisch ermuntert wanderten die Kinder danach noch 2 km unter großen Buchen bis zur Baumschule von Hessen-Forst. Gabi Meuer, die Leiterin der Betreuung in der Adenauer-Schule, war mit ihren Mitarbeiterinnen Hedwig Fabi-

Der Tag des Baumes 2011 Kreisverband Limburg-Weilburg Zum Baum des Jahres 2011 wurde ein sehr seltener Waldbaum - die Elsbeere - gewählt. Somit stand in diesem Jahr ein interessanter Waldbaum im Vordergrund, den, wie eine Umfrage ergab, die meisten Menschen bisher nicht kannten. Dabei findet die Elsbeere in der heimischen Region, so auch im Gemeindewald Elz, ideale Wuchsbedingungen. Es handelt sich also bei der Elsbeere um eine edle Unbekannte. Die SDW Kreisverband Limburg-Weilburg lud zu einer Baumpflanzung des Baumes des Jahres 2011 in den Gemeindewald Elz ein. Die Resonanz war sehr gut; unter anderem waren Landrat Manfred Michel, der Bürgermeister der Gemeinde Elz, Horst Kaiser, der Forstamtsleiter des Forstamtes Weilburg, LFD Werner Wernecke, sämtSDW-Landesverbandsnachrichten

an und Daniela Wagner sehr angetan von der Ausdauer und dem Interesse ihrer Schützlinge, als nun von Gärtnermeister Joachim Göbel in der staatlichen Baumschule die Pflanzmaschinen und die kleinen Baumpflanzen vorgeführt wurden. Einen 10 cm kleinen und schon 2 Jahre alten künftigen Weihnachtsbaum in der Hand zu halten, der aus dem zuvor besichtigten Samenkeller kam, war sehr beeindruckend. Auch dass später ein 7-jähriges Bäumchen genauso groß ist wie die kleinen 7-jährigen Besucher selbst, stärkte spontan die Sympathie zu unseren Waldbäumen. So nahmen dann einige kleine künftige Nordmanntännchen, sorgsam in nasse Papiertücher gewickelt, ihren Weg nach Seligenstadt, um in dem einen oder anderen Garten zu Ihre Stimme für den Naturschutz Die Firma tesa hat einen Nachhaltigkeitswettbewerb ausgerufen. Auch die SDW Hessen beteiligt sich mit der Aktion „Rettet die Kastanien“ daran. Bitte unterstützen Sie unser Projekt und votieren Sie für uns auf der Seite www.tesa. de/consumer/zeichen_kleben/rettet-die-kastanien,2085416.html Die Teilnahme ist kostenlos und Sie können sogar attraktive Preise gewinnen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Ihr SDW Hessen e.V. Kontakt SDW · Hessen

liche Vorstandsmitglieder und viele Gäste einschl. Kindern der Einladung gefolgt. Revierleiter Ralf Heukelbach und der Forstwirtschaftsmeister Daniel Mörsdorf hatten den Pflanzort bestens vorbereitet und demzufolge konnten 12 Elsbeeren mit Hilfe der Anwesenden gepflanzt werden.

Rathausstraße 56 65203 Wiesbaden Tel.: 0611/300909 Fax: 0611/302210 E-Mail: kontakt@sdwhessen.de www.sdwhessen.de Landesvorsitzender: Gerd Mehler Geschäftsführer: Christoph von Eisenhart Rothe

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Niedersachsen

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Wie viele Förster braucht der Niedersächsische Wald? Jahrestagung der SDW Niedersachsen – Tagungsbericht

Gästen sehr gut besuchten Tagung mit den Forststrukturen in Niedersachsen. Im Niedersächsischen Wald steht ein fortschreitender Personalabbau stetig steigenden Ansprüchen an die Holzmobilisierung und an die Ökologie gegenüber. Die zentrale Fragestellung der SDW formulierte der Landesvorsitzende, Frank Oesterhelweg, MdL: Werden die gestiegenen Herausforderungen mit immer schlankeren Strukturen zu bewältigen sein oder bleibt die Waldökologie dabei letztlich auf der Strecke?

Frank Oesterhelweg

Landwirtschaftsminister Gert Lindemann wies in seinem Grußwort darauf hin, dass die Weiterentwicklung der Forststrukturen und auch der damit verbundene Personalabbau nichts Neues seien. Treibende Kraft sei hier immer der hohe Zuschussbedarf im Forstbetrieb gewesen, den es geheißen habe, zu verringern.

In Anspielung auf den alten SpottVers Wilhelm Buschs „Am besten hat´s die Forstpartie, der Wald, der wächst auch ohne sie!“ beschäftigte sich die SDW Niedersachsen am 25. März im Rahmen einer mit knapp 200

Auch der aktuelle Kostendruck ließe da keine Kehrtwendung erwarten. Ziel sei es aber, der Forstwirtschaft eine dauerhafte Position in der Gesellschaft zu sichern und auch die Ökologie im Auge zu behalten.

Fotos: Hans-Gerd Dörrie

v.l.n.r.: Prof. Spellmann, Dr. Gruss, Dr. Ohnesorge, Norbert Leben, Dr. Merker

Gert Lindemann Unser Wald 3 I 2011

Prof. Hermann Spellmann von der Nordwestdeutschen Versuchsanstalt erläuterte die naturalen Grundlagen, die das Betätigungsfeld der Förster heute und morgen bestimmen. Er zeigte, dass die Holzzuwächse in den nächsten 30 Jahren – bedingt durch

den Altersklassenaufbau der niedersächsischen Wälder – wohl stagnieren oder sogar leicht fallen werden. Es werde zukünftig aufwendiger, die gewohnten und auch benötigten Holzmengen bereitzustellen. Holzmobilisierungsreserven bestünden aber im Kleinprivatwald. Dr. Denny Ohnesorge vom Bundesverband der Säge- und Holzindustrie Deutschland (BSHD) machte deutlich, dass die Holzabnehmer für eine kontinuierliche Versorgung ihrer Werke auf flächendeckende und bündelnde Organisationsstrukturen zwingend angewiesen seien, egal wer diese letztlich bereitstelle. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigten zudem, dass die Holzmobilisierung aus dem Kleinprivatwald allein über den Holzpreis nicht zu bewerkstelligen sei. Hier seien klare, unterstützende Konzepte und Strukturen vonnöten. Solche seien ohne öffentliche Unterstützung aber kaum zu gewährleisten. Dr. Klaus Merker, Präsident der Niedersächsischen Landesforsten stellte heraus, dass die Landesforsten seit 1997 einen Konsolidierungsprozess durchlaufen haben, der zum Teil sehr schmerzlich, am Ende aber auch sehr erfolgreich gewesen sei. Nun gehe es darum, mit gut überlegten und differenzierten Konzepten und Strategien den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Die Landesforsten sähen sich gut aufgestellt, müssten aber ihre Anpassungsfähigkeit auch permanent neu unter Beweis stellen. Norbert Leben, Präsident der Niedersächsischen Privatwaldbesitzer erklärte, dass sich aus Sicht des Privatwaldes die forstliche Betreuung durch die Landwirtschaftskammer (LWK) grundsätzlich bewährt habe. Froh sei er darüber, dass bei der letzten Strukturreform der LWK-ForstSDW-Landesverbandsnachrichten


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Niedersachsen

abteilung die Bezirksförstereien als Arbeitsebene mit direktem Kundenund Waldkontakt nicht angefasst worden seien. Er setze künftig auf eine kluge Arbeitsteilung zwischen Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und Forstämtern. Dr. Karl Gruss, Zertifizierer bzw. Vor-Ort-Auditor für PEFC in Niedersachsen, lenkte den Blick schließlich

auf das, was bei all den diskutierten Strukturänderungen als Ergebnis draußen im Wald sicht- und messbar ist. Aus ökologischer Sicht seien derzeit noch keine Defizite feststellbar, die eindeutig auf Strukturmängel zurückzuführen seien. Gruss betonte aber, dass der Planungs- und Kontrollaufwand für eine PEFC-konforme Holznutzung in den letzten Jahren definitiv gestiegen sei. Es sei daher drin-

gend geboten, das aktuelle Niveau zu halten. Die Vortrags-Präsentationen dieser Tagung stehen auf der Internetseite der SDW Niedersachsen zum Herunterladen bereit.

Eine Elsbeere an der Bifurkation Pflanzaktion des SDW-KV Osnabrücker Land in Melle Gesmold „Wer Bäume setzt, obwohl er weiß, dass er nie in ihrem Schatten sitzen wird, hat zumindest angefangen, den Sinn des Lebens zu begreifen“, zitierte Hermann Böhne den bengalischen Philosophen Tagore, nachdem er zusammen mit seiner Frau Inge am 3. April eine Elsbeere gepflanzt hatte. Seit 1992 organisiert Regine Herchen, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Kreisverband Osnabrück diese Pflanzaktion in Gesmold am „Bildungsumweltstandort Bifurkation“. Hauptsächlich verbreitet kommt die Elsbeere in Mittel- und Südeuropa vor. Aber auch in einigen Bundesländern Deutschlands findet sich dieser

Baum einzeln oder in Gruppen wachsend. Ihr Holz ist eines der härtesten europäischen Hölzer und erzielt hohe Preise. Genutzt wird es zum Möbelbau und für Musikinstrumente: für Flöten, für Teile im Klavierbau und für Dudelsackpfeifen. „Schon Luther wusste, dass die Früchte der Elsbeere gesund für den Magen sind“, erläuterte Regine Herrchen. Im Herbst wird die neue Elsbeere in Gesmold mit ihrer roten Laubfärbung im Pflanzgebiet der Bifurkation sicher auffallen. Die Jagdhornbläsergruppe „Grönegau“ umrahmte die Pflanzaktion mit stimmungsvollen Signalen, und der Heimatverein Gesmold sorgte für Leckereien vom Grill. Conny Rutsch

Foto: Conny Rutsch

Bei gutem Pflanzwetter setzten Hermann Böhne und seine Frau Inge (rechts) eine Elsbeere an die Bifurkation. Organisatorin der Pflanzaktion Regine Herrchen (Mitte) freute sich über regen Publikumsbesuch.

Silber und Gold SDW Niedersachsen ehrt verdiente Mitglieder Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung am 25. März ehrte der Landesvorsitzende Frank Oesterhelweg, MdL, Gerold Müller für seine 50-jährige Mitgliedschaft und sprach Dank und Glückwünsche für diese langjährige Treue aus. Er überreicht ein Buchpräsent. Anschließend ehrte Oesterhelweg Erich Delfs mit der Silbernen Ehrennadel der SDW für sein engagiertes ehrenamtliches Engagement als Vorsitzender des KV SDW-Landesverbandsnachrichten

Leer und seit nun schon fünf Jahren auch als Vorsitzender des Bezirksverbandes Ostfriesland. Mit der Goldenen Ehrennadel des Verbandes wurde Dirk Reckebeil ausgezeichnet, wegen seiner sechsjährigen Tätigkeit im SDW-Landesvorstand, aus dem er 2010 aus Gesundheitsgründen ausscheiden musste, und wegen seines unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatzes für den Erhalt des Northeimer Mittelwaldes während seiner Amtszeit als Leiter des Stadtforstamtes Northeim.

Kontakt SDW · Niedersachsen Johannssenstraße 10 30159 Hannover Tel.: 0511/363590 Fax: 0511/3632532 E-Mail: info@sdw-nds.de www.sdw-nds.de Landesvorsitzender: Frank Oesterhelweg MdL Geschäftsführer: Friedrich Gregorius

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Nordrhein-Westfalen

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NRW-Waldjugendspiele mit über 44.000 Grundschulkindern „Blätterrauschen statt mp3 entdecke den Wald!“ lautet das Motto für 2011 „Das absolute Rekordergebnis von über 44.000 teilnehmenden Grundschulkindern in 2010 macht deutlich, wie gut dieses waldpädagogische Angebot inzwischen angenommen wird. Es zeigt zugleich aber auch, wie groß der Bedarf nach Umweltbildungsangeboten im Wald ist“ betonten die beiden Schirmherren der „Aktion Waldjugendspiele“, Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg und Umweltminister Johannes Remmel anlässlich der Abschlussveranstaltung am 15. März im NRW-Landtag in Düsseldorf. Am Beispiel des Waldes lasse sich besonders gut darstellen , dass eine naturverträgliche, nachhaltige Nutzung und der Schutz unseres Lebensraumes miteinander vereinbar sind. Von daher seien die Waldjugendspiele ein wichtiger Baustein der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Nordrhein-Westfalen. Unter dem Motto „Blätterrauschen statt mp3 - entdecke den Wald!“ wolle man im Internationalen Jahr der Wälder 2011 diese Aspekte noch deutlicher in den Vordergrund stellen.

Die 4 b der Ostenberg-Grundschule gehörte zu den drei ausgelosten Klassen und gewann einen Erlebnistag im Wisentgehege von Hardehausen. Den Wald erlebbar machen und dabei spielerisch Wissen und Erfahrungen vermitteln sei aus pädagogischer Sicht besonders geeignet, ein positives Naturverständnis in unserer Jugend zu wecken, betonte die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse. Sie bedankte sich nachdrück-

Landtagspräsident Uhlenberg (v.r.), SDW-Landesvorsitzende Fasse und Umweltminister Remmel ehrten das waldpädagogische „Urgestein“ Hans Schild Unser Wald 3 I 2011

lich bei allen Förstern und ehrenamtlichen Helfern für ihr außerordentliches Engagement. Anschließend ehrte sie gemeinsam mit dem Landtagspräsidenten und dem Umweltminister Hans Schild für seine besonderen Verdienste bei der Etablierung der Waldpädagogik in NordrheinWestfalen und der Fortentwicklung der „Aktion Waldjugendspiele“. Hauptakteure des Tages waren drei Schulklassen aus Dortmund, Büren (Kreis Paderborn) und Düsseldorf. Diese wurden zuvor stellvertretend für die fast 2.000 Klassen aus ganz Nordrhein-Westfalen, die an den Waldjugendspielen teilgenommen hatten, ausgelost. Als zusätzliches Bonbon dürfen sich die Kinder noch auf einen eintägigen Ausflug in Einrichtungen des Landesbetriebes Wald und Holz freuen: Mit dem Ranger in den Nationalpark Eifel, zum Erlebnistag in das Waldinformationszentrum Hammerhof (Kreis Höxter) oder in das Waldpädagogische Zentrum nach Wuppertal-Burgholz.

SDW-Landesverbandsnachrichten


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Nordrhein-Westfalen

Erstes NRW-WaldMobil übergeben Landtagspräsident schickt „SOKO Wald“ auf Städte-Tour Zentraler Auftakt zum „Internationale Jahr der Wälder“ am 21. März war für die SDW-NRW die Erst-Präsentation ihres WaldMobils durch Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg und Umweltminister Johannes Remmel vor dem Düsseldorfer Landtag. Uhlenberg zeigte sich begeistert vom pädagogischen Konzept, der Ausgestaltung und der praxisorientierten Ausstattung: „Ich hoffe sehr, dass die SDW in NRW noch weitere WaldMobile dieser Art in Dienst stellen wird“, so der Landtagspräsident. Im Rahmen einer bundesweiten Aktion aller SDW-WaldMobile gehen Schulklassen ab sofort unter dem Motto „SOKO Wald“ auf die Suche nach dem Wald in ihrer Stadt. Das pädagogische Konzept und die Schulung der eingesetzten SDW-Fachkräfte erfolgte durch der Uni Freiburg. Als Schirmherr der NRW-Tour schickte Landtagspräsident Uhlenberg das WaldMobil anschließend auf den Weg zu den vorgesehenen Stationen in Bielefeld, Paderborn, Dortmund, Bochum, Witten, Essen, Bottrop, Duisburg, Düsseldorf, Wuppertal, Köln, Bonn und Aachen. Basis-Station des NRW-WaldMobils ist die Walderlebnisschule in Bochum und entsprechend wird das alltägliche Haupteinsatzgebiet im Ruhrgebiet liegen. Personell besetzt ist es mit den beiden Biologielehrern und zertifizierten Waldpädagogen Andrea Hirsch und Peter Vieres. „Ohne die Unterstützung Dritter ist ein solches Projekt nicht realisierbar“ betonte die SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse. Sie bedankte sich nachdrücklich bei der RWE Power AG und Stora Enso Deutschland sowie dem Regionalverband Ruhr / Ruhr-Grün für ihre Unterstützung bei der Fahrzeuganschaffung, dem Innenausbau und der Ausstattung des WaldMobils. Das WaldMobil ist ein ausgebauter Transporter, in dem SDW-Landesverbandsnachrichten

SDW-Landesvorsitzende Marie-Luise Fasse, Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg und Umweltminister Johannes Remmel waren begeistert vom ersten NRW-WaldMobil.

Andrea Hirsch und Peter Vieres bilden die fachlich versierte Crew des WaldMobils. Schautafeln, Bestimmungsbücher, Stereolupen, Ferngläser, ein kleines Labor für Bodenuntersuchungen, Spiele, Bastelmaterial, Bänke, Tische und vieles mehr mitgeführt werden. Dabei dient das Fahrzeug im wesentlichen als Transportmittel und Basisstation. Die eigentlichen Aktivitäten finden erlebnisorientiert im Wald statt. Aufgrund seiner Mobilität ist das Waldmobil überall dort einsetzbar, wo es Wald gibt. Für die Kinder entfällt so der anstrengende und zeitraubende Anfahrtsweg zu einer stationären Bildungseinrichtung. Außerdem erleben die Kinder das Neue in der vertrauten und somit Vertrauen erweckenden Umgebung und ler-

nen „ihren“ Wald gleichzeitig aus einem anderen Blickwinkel kennen. Kontakt SDW · Nordrhein-Westfalen Ripshorster Straße 306 46117 Oberhausen Telefon: 0208/883188-1 Telefax: 0208/883188-3 E-Mail: info@sdw-nrw.de www.sdw-nrw.de Landesvorsitzende: Marie-Luise Fasse Geschäftsführer: Gerhard Naendrup

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Rheinland-Pfalz

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Wald macht Schule – Wald-Jugendspiele starten in RLP Mitte April 2011 starteten die WaldJugendspiele RLP im Forstamt Rheinhessen. Vom 12. bis 14. April haben rund 1.600 Kinder in 74 dritten Klassen den Lennebergwald bei Mainz – Budenheim erkundet. In diesem Jahr werden über 23.000 Schülerinnen und Schüler der 3. und 7. Klassen aller Schularten sich an insgesamt 30 Standorten im ganzen Bundesland spielerisch Themen wie „Insekten des Waldes“ oder dem „Internationalen Jahr der Wälder“ nähern und ihr Fachwissen in verschie-

denen Aufgaben einbringen. Hinzu kommen sportliche Herausforderungen und der Wald-Kunst-Wettbewerb. Den landesweit besten Klassen winkt eine Auszeichnung, die offiziell im Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz überreicht wird. Die Wald-Jugendspiele in Rheinland-Pfalz sind eine Initiative der SDW-RLP mit Landesforsten und dem Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, sowie dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur. Kooperationspartner sind außerdem der

Walderholungsverband Rhein-Nahe (WRN) sowie die Städte Bendorf, Kandel und Koblenz. Der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz und die Sparkassen des Landes unterstützen die Spiele.

Rheinland-Pfalz ruft zu Hirschkäferpirsch Der größte europäische Käfer lebt oftmals in unserer Nachbarschaft und wird dennoch selten gesehen. Um die aktuelle Verbreitung der gefährdeten Hirschkäfer heraus zu finden, starten die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und Landesforsten Rheinland-Pfalz gemeinsam mit den Umweltverbänden einen Aufruf zur Hirschkäferpirsch. Auch die SDW ist dabei! Wenn wir gemeinsam heraus finden, wie es um die Vorkommen der Hirschkäfer in Rheinland-Pfalz be-

Logo: Stiftung Natur und Umwelt RLP

stellt ist, können Schutzmaßnahmen abgeleitet und die Populationen gesichert werden. Ab Mitte Mai wird es spannend. Beobachten Sie Ihre Umgebung in der Dämmerung. Im Wald, im Garten oder bei Spaziergängen schwärmen die Käfer aus und leben ca. 60 Tage an der Erdoberflä-

che. Nach dieser kurzen Phase an der Erdoberfläche beginnt dann ein 5-6 jähriger Entwicklungszyklus. Die Larven der Hirschkäfer leben unter der Erde in Alt- und Totholz und leisten einen wertvollen Beitrag zur Humusbildung. Für die Hirschkäferpirsch werden ab Anfang Mai ein Flyer sowie eine Internetseite verfügbar sein (www.umweltstiftung.rlp.de). Die Beobachtungen der Hirschkäfer können im Internet oder per Post gemeldet werden.

Fortbildung Regenerative Energien Die diesjährige Fortbildungsveranstaltung für Gutachter in Beteiligungsfällen der Landesaktionsgemeinschaft Natur und Umwelt Rheinland Pfalz (LAG) und der SDW-RLP führte in die Energielandschaft Morbach. Die Veranstaltung beleuchtete verschiedene Aspekte der Nutzung regenerativer Energien und deren sinnvolle Kombination. So wurde der Themenkomplex Biogas beispielsweise in verschiedenen Referaten behandelt. Alternativen zum Energieträger Mais wurden genauso disUnser Wald 3 I 2011

kutiert wie die Verwendung von Biomasse aus der Landschaftspflege und die Nutzung der Biogas-Restmasse als Rohstoff für die Produktion von Terra Preta, einem humusreichen Pflanzsubstrat. Die Energielandschaft Morbach ist eine Konversionsfläche im Hunsrück, auf der unter Regie der Gemeinde Morbach die Nutzung von Biomasse, Windenergie und Photovoltaik kombiniert wird. Ziel der Anlage ist es, Synergien bei der Erzeugung er-

neuerbarer Energien intelligent zu nutzen. In der neuesten Anlage wird bspw. Energie, die nicht sofort verbraucht wird, in Gas umgewandelt, das gespeichert und so bei Bedarf zur Verfügung steht. SDW-RLP und LAG bedanken sich bei den Referenten, Herrn Theis (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung), Herrn Schäfer (Landkreis Birkenfeld), Herrn Böttcher (Palaterra) und Herrn Schlüter (UmWelt und Energie).

SDW-Landesverbandsnachrichten


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Rheinland-Pfalz

Kurze Wege in den Schulwald machen es möglich Auftakt zum Internationalen Jahr der Wälder Manches lässt sich in einem guten Netzwerk auch kurzfristig erfolgreich durchführen! Bestes Beispiel dafür ist die Pflanzung zum Auftakt des Internationalen Jahrs der Wälder am 21. März 2011 mit der Freien Waldorfschule Westpfalz in Otterberg. Mit nur etwa einer Woche Vorlauf wurde die Elsbeeren - Pflanzung in enger Kooperation mit Herrn Wandel, dem Fachlehrer für den grünen Bereich, organisiert. Die geringe Vorlaufzeit ergab sich aus einer Terminschwierigkeit bei der ursprünglich geplanten Aktion. Möglich wurde die Pflanzung in Otterberg, an der auch der zuständige Forstamtsleiter Markus Gatti teilnahm, nur durch den engen Kontakt von Melanie Christmann-Koch, Jugendbildungsreferentin der SDW-RLP, zur Schule.

Als prädestinierter Standort war schnell der Schulwald gefunden – auf einer kleinen Lichtung in sonniger Lage mit gutem Boden und bester Wasserversorgung finden die Elsbeeren beste Wuchsbedingungen. Hier pflanzten Schülerinnen und Schüler

mit einer Menge Spaß und Freude zusammen mit der Landesleitung der Waldjugend die Bäumchen, nachdem sie die Bedeutung des Logos des Internationalen Jahres der Wälder 2011 ergründet hatten.

Pflanzung Neustadt a.d.W. Klassenfahrt nach Köln? Wie viel CO2 wird dabei produziert? – fragte sich die Klasse 8d des KurfürstRupprecht-Gymnasiums aus Neu-

SDW-Landesverbandsnachrichten

stadt/Weinstraße. Überrascht von der Menge entschloss sich die Klasse, diesen Ausstoß zu kompensieren, indem sie im Neustadter Stadtwald Bäume pflanzt. Unterstützt wurde die Jugendlichen dabei von der Referendarin im Fach Erdkunde, Meike Weinbach, dem Stadtförster Klaus Burkhart und der SDW. Am Pflanzort selbst hatte der Borkenkäfer einem Fichtenbestand stark zugesetzt. Dieser soll nun in einen stabilen Mischwald umgewandelt werden. Bei der Planung der Aktion haben die Schülerinnen und Schüler erkannt, dass sich Nachhaltigkeit nur aus generationenübergreifendem Denken und Handeln ergibt. Wenn die gepflanzten Kirschen zukünftig blühen, werden sie ein weithin sichtbares Zeichen für diesen Nachhaltigkeitsgedanken sein. Neben den Kirschen

haben die Jugendlichen gemeinsam mit Vertretern der Stadt Neustadt, der SDW und dem zuständigen Forstamt Haardt auch einige Elsbeeren gepflanzt. Unterstützt wurden Sie auch von der Grünen – Landtagsabgeordneten Ruth Ratter. Kontakt SDW · Rheinland-Pfalz Richard-Müller-Straße 11 67823 Obermoschel/Pfalz Tel.: 06362/9932-00 Fax: 06362/564448 E-Mail: sdw@sdw-rlp.de www.sdw-rlp.de Landesvorsitzender: Winfried Werner, Landrat Geschäftsführer: Herr Andreas Grauer Unser Wald 3 I 2011


Sachsen

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Internationales Jahr der Wälder und Tag des Baumes – Die Frühjahrspflanzungen 2011

Endlich!! Könnte man sagen. Im internationalen Jahr der Wälder wird gepflanzt, was die Flächen und Baumschulen hergeben. Die Kampagne mit dem Aufruf, dieses spezielle Jahr zur Mehrung, Sanierung und Umgestaltung der Waldflächen zu nutzen, zeigt Wirkung. Mit öffentlichen Pflanzaktionen, wie die Sanierung einer Tornadofläche bei Radeberg oder die Fertigstellung einer Ökokonto-Fläche in Nordsachsen präsentierte sich der Staatsbetrieb Sachsenforst mit seinen Partnern (auch die SDW nahm teil) zum Auftakt der Sächsischen Waldwochen im April. Unser Landesverband ging Anfang des Jahres eine Partnerschaft mit den regionalen Wasserversorgern in Südsachsen ein, die im Rahmen ihres Aqualino-Projekts im Internationalen Jahr der Wälder in der Nähe der Versorgungsstandorte mit Schülern Bäume pflanzen will (siehe auch www.wasser-aqualino.de). Am 19.04.2011 erfolgte der Startschuss im Stadtwald Schöneck/Vogtland. Mehr als 70 Schülerinnen und Schüler pflanzten entlang eines Bachlaufs über 1.000 Schwarzerlen. Die zweite Aktion folgte am 21.04.2011 auf der SDW-eigenen Fläche in Cranzahl (Erzgebirge). Dort pflanzten 35 Grundschüler aus Neudorf mehr als 300 Unser Wald 3 I 2011

Laubbäume und stellten somit die begonnene Erstaufforstung fertig. Der angrenzende Wald wurde zu einer interessanten Exkursion genutzt. Den Abschluss der Frühjahrspflanzungen im Aqualino-Projekt bildete die Ergänzungsaufforstung einer Borkenkäferschadfläche im Revier Kleinolbersdorf (Chemnitz-Einsiedel). Gemeinsam mit MitarbeiterInnen des Forstbezirkes Chemnitz und der SDW pflanzten 35 Grundschüler mehr als

300 Douglasien zwischen die vorhandene Fichten-Naturverjüngung. Die Aktion wird im Herbst mit 5 weiteren Pflanzungen fortgesetzt. Anlässlich des Tages des Baumes waren die SDW-Mitglieder traditionell in Ihren Einzugsgebieten aktiv. Neben der jährlichen Jahresbaumpflanzung in der Carl-von-Linné-Schule Leipzig soll folgender Beitrag von diesem SDW-Aktionstag berichten.

Grundschüler bei der Erstaufforstung in Cranzahl im Rahmen des AqualinoProjekts SDW-Landesverbandsnachrichten


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Sachsen

Pflanzung zum Tag des Baumes 2011 Schon zum 3. Mal trafen sich Naturfreunde aus Dresden, Mitarbeiter und Helfer der Wildvogelauffangstation Dresden sowie Mitglieder unseres Landesverbandes der SDW zu einer Pflanzaktion an der Wildvogelauffangstation auf dem weitläufigen Gelände der Kläranlage Dresden Kaditz. Hier gibt es einen Gehölzstreifen auf einer ehemaligen Bahntrasse, der sich vor allem mit Pappeln und Brombeeren bestockt hat und angrenzend einen Wiesenstreifen, auf dem sich einige Robinien angesiedelt haben. Unser Ziel ist es, hier in der Stadt ein Refugium für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten zu etablieren. Natürlich dreht sich dieser Pflanztag auch immer um den Baum des Jahres. So wurden in diesem Jahr 20 Elsbeerbäumchen gepflanzt. Gar nicht so einfach, Pflanzen von diesem, in

unserem Raum sehr seltenen, Baum zu bekommen – ohne „Beziehungen“ fast aussichtslos. In diesem Zusammenhang eine Idee, könnte man den Baum des Jahres nicht schon für das übernächste Jahr küren und so den Baumschulen etwas mehr Vorlauf geben?! Das würde die Engpässe bei seltenen Baumarten mildern.

Pflanzung zum Tag des Baumes in Dresden Kaditz

Neben dem stellvertretenden Vorsitzenden unseres Landesverbandes Herrn André Kubatzsch war auch der langjährige Geschäftsführer Herr Frank Götze gekommen. Trotz eines komplizierten Unterarmbruches, den er sich erst vor 4 Wochen beim Reinigen von Nistkästen zugezogen hatte, lies er es sich nicht nehmen, bei der Pflanzung behilflich zu sein. Vielen Dank an Herrn Steffen Keller, den Leiter der Wildvogelauffangstation, der nicht nur der hiesigen Waldjugend einen Treffpunkt bietet, sonder sich auch mit großem Engagement für die Natur in und um Dresden einsetzt sowie das Grünflächenamt der Stadt, welches die finanzielle Absicherung übernimmt. A. Kubatzsch

Forstminister Kupfer eröffnet 13. Sächsische Waldjugendspiele im Taucherwald bei Burkau Sachsens Forstminister Frank Kupfer hat heute (4. Mai 2011) im Taucherwald bei Burkau (Landkreis Bautzen) gemeinsam mit 100 Schülerinnen und Schülern der Grundschule Kirschau und der sorbischen Grundschule „Śula Ćisinskeho“ aus Panschwitz-Kuckau die zum 13. Mal stattfindenden sächsischen Waldjugendspiele eröffnet. Bis Anfang Juli werden 6 500 Kinder an 67 Waldjugendspielveranstaltungen des Staatsbetriebes Sachsenforst teilnehmen und einen Unterrichtstag im Wald verbringen. Angeleitet von Forstleuten lernen die Schülerinnen und Schüler der dritten, vierten und sechsten Klassen aus ganz Sachsen an zehn waldpädagogischen Wissensund Geschicklichkeitsstationen eindrucksvoll die Vielfalt der Wälder kennen. Die Waldjugendspiele stehen im Internationalen Jahr der Wälder unter dem Motto „Wälder für Menschen“. „Der Wald ist als ‚grünes Klassenzimmer’ ein idealer Ort, um den Kindern auf spielerische Art und Weise die NaSDW-Landesverbandsnachrichten

tur und deren Bedeutung für die Menschen zu erklären“, so Forstminister Frank Kupfer. „Wir können nicht früh genug damit anfangen, die Schülerinnen und Schüler nachhaltig für unser Ökosystem Wald zu sensibilisieren und zu begeistern“. Der Parcours am Eröffnungstag beinhaltet Stationen wie „Der Weg des Holzes – Von der Pflanze bis zum Schrank“, „Tiere des Waldes“, „Hirschlauf“, „Der Waldarbeiter und sein Werkzeug“ oder „Was gehört nicht in den Wald“. Die Waldjugendspiele werden in Sachsen seit 1999 als Gemeinschaftsaktion der Staatsministerien für Umwelt und Landwirtschaft sowie Kultus und Sport, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und des Staatsbetriebes Sachsenforst durchgeführt. Im Jahr 2010 haben 5 500 Mädchen und Jungen der dritten, vierten und sechsten Klasse sachsenweit einen Schultag im Rahmen der Waldjugendspiele im Wald verbracht.

„Die Kinder sollen durch eigene Erfahrungen begreifen, welche grundlegende Bedeutung der Wald hat und wie wichtig ein verantwortungsvoller Umgang jedes Einzelnen mit der Natur ist. Die Verknüpfung von Erlebnis und Erkenntnis regt dazu an, das Wissen aus dem Unterricht über den Wald anzuwenden und zu erweitern“, so Forstminister Kupfer abschließend. Hintergrundinformationen unter www.sachsenforst.de Quelle: SB Sachsenforst

Kontakt SDW · Sachsen Floßplatz 13 · 04107 Leipzig Tel.: 0341/3090814 Fax: 0341/3090888 E-Mail: sdw-sachsen@gmx.de Landesvorsitzender: Dr. Eberhard Lippmann Geschäftsführer: Olaf Kroggel

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Sachsen-Anhalt

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Tag des Baumes 2011/Baum des Jahres „ Die Elsbeere“ Der Tag des Baumes wird seit 1952 alljährlich am 25.April in Deutschland begangen. In diesem Jahr wurde dieses Ereignis, aus Feiertagsgründen, auf den 15.04.2011 vorverlegt.

Die symbolische Pflanzaktion von 3 Bäumen des Jahres, der Elsbeere, wurde durch den Minister für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Herrn Dr. Hermann Onko Aikens, der Geschäftsführerin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Sachsen-Anhalt, Frau Sabine Sonnenberg, den Ehrenvorsitzenden der SDW, Herrn Wolfgang Braun, Herrn Dost vom LFB, Herrn Specht vom LZW sowie Frau Kerstin Neitzel von der Firma Fielmann durchgeführt. Die Firma Fielmann trat, wie in jedem Jahr, als Hauptsponsor dieser Veranstaltung auf.

Die Hauptveranstaltung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband Sachsen-Anhalt fand in diesem Jahr bereits am 15.04.2011 auf den Flächen des Landesforstbetriebes Sachsen-Anhalt, Forstbetrieb Süd, in Zusammenarbeit mit dem Landeszentrum Wald, Betreuungsforstamt Naumburg, zwischen Ebersroda und Schieberoda statt.

Die Veranstaltung, welche musikalisch durch eine Jagdhornbläsergruppe des Forstamtes umrahmt wurde, begann mit der Eröffnungsrede der Geschäftsführerin der SDW LV Sachsen-Anhalt, Frau Sabine Sonnenberg. Danach folgten die Grußworte des Ministers, die der Fa. Fielmann sowie die der einzelnen Vertreter des LFB und des LZW.

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Forstwirtschaft, sowie viele Kinder und Gäste nahmen an dieser Veranstaltung teil.

In den Grußworten wurde nochmals zum Ausdruck gebracht, dass die Erhaltung des Waldes und seiner Funktionen, die Forstwirtschaft sowie die

Erhaltung und Förderung einzelner Baumarten, insbesondere die der Elsbeere, für das Allgemeinwohl jetziger, als auch folgender Generationen, von großer Wichtigkeit ist. Alle waren sich einig, dass diese Erkenntnis um den Erhalt des Waldes, schon den jüngsten Waldbesuchern vermittelt werden muss. Deshalb waren auch zahlreiche Kinder bei dieser Pflanzaktion zugegen. Durch tatkräftige Mithilfe beim pflanzen der Bäume, sowie durch anschaulich dargestellte Zusammenhänge im“ Waldmobil“ des Forstamtes, konnten Interesse und Verständnis für Flora und Fauna geweckt werden.

Bei einem zünftigen Wildschweinessen inmitten purer Natur, fand diese Veranstaltung, am frühen Nachmittag, ihren Ausklang.

Kontakt SDW · Sachsen-Anhalt Maxim-Gorki Straße 13 39108 Magdeburg Tel.: 0391/6628372 Fax: 0391/6628374 E-Mail: sdw-sa@t-online.de Ehrenvorsitzender: Wolfgang Braun Landesvorsitzender: Ralf Geisthardt MdL Geschäftsführerin: Sabine Sonnenberg

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Schleswig-Holstein

Auftaktveranstaltung zum Internationalen Jahr der Wälder Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zeichnet Rolf Klein am Tag des Waldes für seine waldbauliche Arbeit aus Mehr als 100 Gäste konnte die Landesvorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Dr. Christel Happach-Kasan, MdB, auf der Auftaktveranstaltung der SDW zum Internationalen Jahr der Wälder begrüßen. Für ihre Auftaktveranstaltung konnte die SDW die Ministerin für Ländliche Räume, Landwirtschaft und Umwelt, Juliane Rumpf, als Gastrednerin gewinnen. Die Veranstaltung wurde eingebettet in die Landesfeier zum Tag des Waldes, an dem die Schutzgemeinschaft traditionell einen Kleinwaldbesitzer auszeichnet für seine an der Nachhaltigkeit orientierte waldbauliche Arbeit. In diesem Jahr erhielt Landwirt Rolf Klein aus Bönebüttel den begehrten Preis. Er bewirtschaftet den Brammer-Hof, der seit 1902 im Besitz der Familie ist. In ihrer Begrüßungsrede stellte die Landesvorsitzende die Ziele der Preisverleihung heraus und beschrieb die besondere Eignung seines Waldes für die Auszeichnung. Die Schutzgemeinschaft Deutscher

Landesvorsitzende Dr. Christel Happach-Kasan (MdB), Waldbesitzer Rolf Klein, Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf (von links) Wald wählt gezielt Kleinwaldbesitzer aus, die sich in der Bewirtschaftung ihrer Wälder den Nachhaltigkeitszielen verpflichtet fühlen. Die Schutzgemeinschaft fühlt sich den Wäldern in Schleswig-Holstein verpflichtet und will den Waldanteil im waldärmsten Bundesland steigern. „Dazu brauchen wir Menschen, die sich um Wälder kümmern – und das sind gerade die Besitzer kleiner Wälder,“ so Happach-Kasan. Das Engagement der Kleinwaldbesitzer für die Nachhaltigkeit findet in der Gesellschaft wenig Beachtung, obwohl sie einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige

Entwicklung leisten. Der nur 12 Hektar große Wald von Herrn Klein ist ein vergleichsweise junger Wald. Vor etwa 150 Jahren wurden Ackerflächen aufgeforstet. Alte Knickbäume im Wald geben Zeugnis. In den letzten Jahrzehnten hat Rolf Klein den vorwiegend aus Fichten und Birken bestehenden Wald in einen Mischwald umgewandelt. Sturmereignisse und Borkenkäferbefall waren der Anlass für den Waldumbau mit Stieleichen, Ahorn und Rotbuchen. Ministerin Juliane Rumpf wies darauf hin, dass das Jahr der Wälder in Deutschland unter dem Motto „Waldkulturerbe“ steht. Deutschland ist Waldland. Der Einfluss der Wälder auf unsere Kultur ist vielschichtig. Der Wald ist Lebensraum vieler Tierund Pflanzenarten, schützt Klima, Wasser und Boden und ist gleichzeitig Produktionsort für den wichtigsten nachwachsenden Rohstoff, das Holz. Sie wies darauf hin, dass angesichts der schwierigen Haushaltslage in Schleswig-Holstein die Neuwaldbildung oftmals zurücktreten müsse, auch wenn das Land weiterhin das Ziel eines Waldanteils von 12% verfolgt. Um so wichtiger sei in dieser Situation privates Engagement.

Ein Gastgeschenk für den 100.000-ten Baum einer Neuwaldbildung Am 21. März 2011, rechtzeitig zum Startschuß für das internationale Jahr der Wälder, hat die Stadt Büdelsdorf, im Kreis Rendsburg-Eckernförde, für eine Neuaufforstung den 100.000ten Baum gepflanzt. Auf einer Fläche von 20 ha ist --nach mehrjähriger Planung-- eine der zur Zeit größten geschlossenen Neuwaldbildungen in Schleswig-Holstein abgeschlossen. Gepflanzt wurden 30.000 Traubeneichen, 30.000 Stieleichen, 40.000 SDW-Landesverbandsnachrichten

Mischgehölze (u.a. Rotbuchen, Kiefern, Traubenkirschen, Sträucher). Der SDW Kreisverband RendsburgEckernförde , vertreten durch den 1. Vorsitzenden Franz Isfort und weiteren Vorstandsmitgliedern, gratulierten der Stadt Büdelsdorf zu diesem großen Erfolg und überreichten als Gastgeschenk eine InformationsTafel zum Thema „Eichenwald“. Peter Struck

Foto: Wolfgang Mahnkopf

Franz Isfort, Karl Arthur Jäger-Volk, Horst Langenhan (von links) Unser Wald 3 I 2011


Schleswig-Holstein

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SDW erhält die Möglichkeit sich in Neumünster zu präsentieren In Neumünster wurde im letzten Jahr die Initiative „Gute-GeschäfteNeumünster“ gegründet. Initiator dieser Idee war die BertelsmannStiftung – Gemeinnützige und Unternehmen schließen „Kontrakte“, bei deren Erfüllung kein Geld fließen darf. Christian Wigger, Inhaber des Hagebau-Marktes, spendete Bausätze für Nistkästen, die mit Hilfe des SDW-Kreisverbandes und der Kreisjägerschaft Neumünster zusammengebaut wurden. Eine zweite Aktion fand anlässlich des verkaufsoffenen Sonntags in Neumünster statt. Die Firma Karstadt stellte dem SDW und der Kreisjägerschaft eine Ausstellungsfläche zur Verfügung, um sich dort zu präsentieren. Mit großem Eifer haben die Kinder die Rätsel ausgefüllt und kleine Bäumchen gepflanzt. Im Anschluss an ihre „Pflanzaktion“ konnten sich die Kinder Exponate von verschiedenen Wildtieren erklären lassen.

SDW Neumünster und Mitglieder der Kreisjägerschaft Neumünster auf der Präsentationsfläche Gerade anlässlich der aktuellen Situation war dieses ein willkommener Anlass über aktiven Umweltschutz zu reden. Unsere nächste Aktion ist der Tag des Baumes. Am 16. April werden wir im Tierpark Neumünster

den Baum des Jahres, die Elsbeere, pflanzen. Anna-Katharina Schättiger GF Kreisverband Neumünster

Wald soll wieder „grünes Klassenzimmer“ werden „Der Natur auf der Spur“, das ist nicht nur das Motto der SDW, sondern es hat auch immer noch Gültigkeit für den Schulwald am Lütjenburger Schulzentrum. Dafür hatte viele Jahre lang Rüdiger Wertz in seiner Doppelfunktion als SDW-Kreisgeschäftsführer und Schulwaldbeauftragter gesorgt. Die Verantwortung für das Biotop hat er inzwischen an seinen Nachfolger Malte Puck abgegeben.Der möchte „seinen“ Wald rechtzeitig zum Beginn der Vegetationsperiode wieder zum „grünen Klassenzimmer“ machen und holte sich deshalb zusätzlichen Expertenrat. Zur Begehung der Waldfläche rund um den Schulteich Unser Wald 3 I 2011

hatte er nicht nur seinen Vorgänger und die Leiterin des Gymnasiums, Wolfgard Bock, eingeladen. Eifrig notierte er auch Praxistipps vom forstlichen Berater in Schulwäldern, Klaus Schlenzka und vom Kreisfachberater Natur und Umwelt, Jörg Fister. Bei einer Begehung wurde die Gruppe bei der Suche nach Maßnahmen, die auch kurzfristig realisiert werden können, schnell fündig. Jörg Fister regte auch an, nach neuen Nutzungsmöglichkeiten des Schulwaldes zu suchen und ihn (wieder) zu einem Teil des Pausenbereiches zu machen. Malte Puck hat bereits kürzlich am Tag der offenen Tür den Schulwald Besuchern präsentiert. „Ich bin be-

geistert von diesem Paradies und möchte den Schulwals für angewandte Biologie im Unterricht nutzen“, kündigte er an. Kontakt SDW · Schleswig-Holstein Rendsburger Str. 23 24361 Groß Wittensee Tel.: 04356/986612 Fax: 04356/986873 E-Mail: SDW-SH@t-online.de www.sdw-sh.de Landesvorsitzende: Dr. Christel Happach-Kasan MdB Geschäftsführerin: Frauke Schramm

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Thüringen

Begründung eines Artenschutzwaldes Thüringer Auftaktveranstal-tung zum Internationalen Jahr der Wälder 2011 am „Tag des Waldes“ Auf Initiative des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, dem Landesverband Thüringen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), dem Forstamt Erfurt-Willrode und der Gemeinde Nohra Ortsteil Utzberg entsteht auf einer ca. 2 Hektar großen Fläche in Utzberg ein Artenschutzwald vor dem Hintergrund in Thüringen heimische, aber seltene Baumarten wie Elsbeere, Wildapfel, Wildbirne und Wildkirsche zu erhal-

ten. Am 21. März 2011 startete die Erstaufforstung für den Artenschutzwald mit einer Pflanzaktion, bei der die ersten Bäume durch Minister Jürgen Reinholz, Matthias Wierlacher, Landesvorsitzender der SDW Thüringen, Bernd Becker und Dr. Volker Düssel, Geschäftsführender Vorstand der SDW Thüringen, Dr. Chris Freise, Leiter des Forstamtes Erfurt-Willrode, und Vertreter der Gemeinde Nohra Ortsteil Utzberg gepflanzt wurden. Gerade in Zeiten globaler Klimaveränderungen ist die biologische Vielfalt mit einem breiten Artenspektrum die beste Basis zur Sicherung stabiler und leistungs-

fähiger Wälder, damit deren Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen auch in den nächsten Jahrhunderten erhalten bleiben können.

Kali-Abraumhalde wird grün Im Internationalen Jahr der Wälder wollen die SDW Thüringen, die HABES GmbH, ein Unternehmen der GSES GmbH Sondershausen, und THÜRINGENFORST die Bepflanzung der großen Abraumhalde im Sondershäuser Norden intensivieren. Mit der Veranstaltung am 04.04.2011, unter der Schirmherrschaft des Thüringer Ministers für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, Jürgen Reinholz, startete das Projekt der SDW Thüringen. Das Sondershäuser Projekt soll innerhalb von drei Jahren realisiert werden. Dass der Haldenkörper mit begrünungsfähigem Kulturboden

Umgestaltung zu erzielen die sich mittelfristig selbst verjüngt. Dabei sind für die Bepflanzung Robinien, Weißerlen, Kirschen, Bergahorn und Weidensteckhölzer vorgesehen. Für die Bodenbefestigung ist auch eine Rasenaussaat zwingend erforderlich. Um die Gehölze vor Wildverbiss zu schützen ist teilweise eine Einzäunung geplant. aufgeschüttet wird ist dabei eine wichtige Voraussetzung. Die Aktivitäten dazu sind bereits in vollem Gang. Hauptakteure sind dabei die Mitarbeiter der HABES, die das Projekt während dieses Zeitraumes mit Leben erfüllen werden. Das Ziel ist, mit Pioniergehölzen eine optische

Nach dem Thüringer Modell stellt die SDW kostenlos das Pflanzmaterial zur Verfügung. Neben den Projektpartnern SDW, GSES GmbH und THÜRINGENFORST ist die aktive Beteilung von Schülern der Grundschule Käthe Kollwitz aus Sondershausen besonders erfreulich.

Messe „Reiten-Jagen-Fischen“ 2011 Die Messe für Freizeit in der Natur fand in diesem Jahr zum 13. Mal in Erfurt statt. Wie im Jahr 2010 war der Landesverband mit einem Informationsstand ebenso wie die Darre Fischbach und Vertreter der Thüringer Naturparke auf der Fläche des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, SDW-Landesverbandsnachrichten

Umwelt und Naturschutz (TMLFUN) vertreten. Neben vielen Gesprächen über die Arbeit und Aktivitäten unseres Landesverbandes fand die Baumaktion, bei der interessierte Besucher eine kleine Elsbeere im zarten Alter von 2 Jahren kostenlos bekamen, großes Interesse. Insgesamt 150 Bäumchen werden in nächster Zeit von Thüringer Kindern und Er-

wachsenen auf große Gartengrundstücke, in Schulen, Kindergärten und im Wald gepflanzt. Einige Elsbeeren finden ihre neue Heimat sogar in Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Bayern oder Hessen. Mit viel Hege und Pflege über Generationen hinweg hoffen wir, dass sich die Elsbeeren in 200 Jahren zu wahren Baum-Giganten entwickelt haben. Unser Wald 3 I 2011


Thüringen

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Auwaldpflanzung in Eckstedt im Rahmen des „Thüringer Modells“ der SDW Thüringen

Mit der Pflanzung eines Auwaldes in der Gemeinde Eckstedt am 09.04.2011 wurde ein weiterer Bau-

stein für das „Thüringer Modell“ der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Thüringen e.V., gelegt. 110 Laubbäume, finanziert und bereitgestellt von der SDW Thüringen, wurden mit der Unterstützung durch die Eckstedter Einwohner und Schüler der Grundschule Udestedt auf eine ca. 1 Hektar große Fläche gepflanzt. Die Bürgermeisterin der Gemeinde Eckstedt, Frau Schmidtke, rief die Einwohner von Eckstedt im Amtsblatt der Gemeinde dazu auf, sich an der Pflanzung aktiv zu beteiligen. Dass ca. 70 von den 600 Ein-

wohnern Eckstedts dem Aufruf folgten und einige Frühaufsteher 1,5 h vor dem Pflanzbeginn auf der Fläche am Vorderen Mühlrasen eintrafen erstaunte und erfreute Frau Schmidtke. 9.00 Uhr, dem offiziellen Pflanzbeginn, waren Jung und Alt versammelt um die 110 Bäume und Sträucher einzupflanzen. Bernd Becker, Geschäftsführender Vorstand der SDW Thüringen, und Dr. Alexander Schmidtke, Vorstandsmitglied, und 2 Mitarbeiter der SDW-Geschäftsstelle waren ebenfalls vor Ort und pflanzten mit den Eckstedtern.

Prämierung der Gewinner – „Geschichten zu den Wald-Jugendspielen“ Reinholz, und der Landesvorsitzende der SDW Thüringen, Matthias Wierlacher, Urkunden und Geldpreise in Höhe von 150 €; 100 € und 50 € an die Gewinner. Die Preisträger sind: • 1.Preis: Klasse 4, Rhön-UlstertalSchule Geisa • 2.Preis: Schüler Frank Prochaska der Klasse 4a, Grundschule Straußfurt • 3.Preis: Schülerin Stella Hocevar der Klasse 4b, Staatliche Grundschule Sonneberg-Grube Kontakt Mit den Wald-Jugendspielen, die seit 1993 in Thüringen durchgeführt werden, wird der Wald als Ort zum Erleben, Beobachten, Anfassen und Gestalten geboten. Um einen Eindruck zu gewinnen wie Thüringer Schüler diesen Tag im Wald erleben hat die SDW Thüringen 2010 einen Aufruf „Geschichten zu den WaldJugendspielen“ gestartet, bei dem alle Teilnehmer in kleinen Geschichten ihre Wahrnehmungen und Erlebnisse schildern sollten. Viele Schulklassen Unser Wald 3 I 2011

sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre Geschichte der SDW zugesandt. Aus dieser Vielzahl eingereichter Arbeiten wurden durch eine Jury drei Geschichten für eine Prämierung ausgewählt. Bei der Auszeichnungsveranstaltung am 28. März 2011 im Forsthaus Thiemsburg am Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich überreichten der Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, Jürgen

SDW · Thüringen Lindenhof 3 99998 Weinbergen/OT Seebach Tel.: 03601/427040 Fax: 03601/402903 E-Mail: info@sdw-thueringen.de www.sdw-thueringen.de Landesvorsitzender: Matthias Wierlacher Geschäftsführerin: Birgit Luhn

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