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Apple IPad Verlosung!

Monatliches Magazin

Gewint ein Apple iPad - löst ab Oktober das Krimirätsel von Kommissar Kravallo

Wir erscheinen monatlich am Kiosk und im Zeitschriftenhandel

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second magazine szene, culturen

temperamente

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de | lesen statt scrollen | StadtMenschen Magazin 1,00 €

Menschen

Mehr Themen

Clubkonzerte

Köpfe, Geschichten, Alltags-Abenteuer

Köpfe, Szene, Standorte, Esprit und Leben

Konzerte, Live-Gigs, CD-Reviews ab Seite 35

Nix blieve wie et is, et kütt wie et kütt - ein neues Stadtmagazin för all die Lück... Die Redaktion grüßt alle Bürgerinnen und Bürger. Köln am Rhein, die Metropole mit Herz und Verstand. Wir möchten dies mit unserem Magazin ein wenig untermalen: Mit Geschichten und aktuellen Themen, mit Kunst und Kultur aus allen Lebenslagen. Das innovative Inhaltskonzept ist nicht nur deshalb interessant, weil die Termine einfach zu überblicken sind - sondern auch, weil man die Themen-Seiten immer wieder mal aufschlagen kann und sofort das findet, für das man sich gerade interessiert. (Alle Veranstalter, die wir in dieser Ausgabe nicht erfassen konnten, bitten wir, ihre Termine an unsere folgende E-MailAdresse zu senden: terminus@second-magazine.de). Unsere Beiträge laden ein, sich etwas zu entspannen in all dem Trubel um uns herum. Wir berichten über Angebote, Freizeit, Sport und Fitness. Über Rätsel, Spaß und Vergnügen. Über Kultur, Kunst

Termine auf einen Blick

Unsere Highlights: Temperamente: Heinrich Böll

Spiel, Sport und Freizeit: Grüne Wege raus aus Köln Kletterwald

Essen+Trinken+ Bioshoppen: Pfiffige Küche

Außergewöhnlich(es) Shoppen: Mit Herzblut Einkaufen

Unvergessen: Wieder sprechen lernen

Performance:

Goldene Ananas für Geldautomaten

Theaterbummel 11.09.11 Theaterliebhaber aufgepasst: Das Sommerloch geht zu Ende und viele Kölner Theater öffnen wieder ihre Pforten. Zum Auftakt der Spielzeit 2011/2012 lädt die Kölner Theaterkonferenz am 11. September zum traditionellen Theaterbummel am Rheinauhafen ein . Von 10 bis 17 Uhr

Anfrage übermittelt. Der Mitteilungswahn des Klebe- und Spray-Mobs, der die Kölner Innenstadt immer stärker heimsucht, scheint kein Ende zu nehmen. Selbst vor dem Einsatz von Geheimtinte schreckt man nicht mehr zurück – will die weiße Schrift bzw. weiße Beklebung auf weißem Untergrund irgendwelche geheimen Botschaften vermitteln? Unsere Redaktion ging in der Kölner Innenstadt auf Recherche. ->/Menschen (Seite2)

Ab Oktober Apple iPad 2 zu gewinnen

Neues Inhaltskonzept:

und Design. Über Erinnerungen und Gegenwart, Portraits und Szenen. Ein Rückblick in unsere Zeit - auch für Helden, Halbstarke, Träumern, Doofköppe und für de Muus und de Katzen. Für die, an die wir denken und die, die wir lange nicht mehr gesehen haben - Trotz all dem Trubel, trotz all der technischen Innovation bleiben wir Menschen. Man kann meinen, das dies schon viele vergessen hätten im Zeitalter mit dem ganze digitalen Driss. Überall piebst et, alles scheint unheimlich wichtig. Die Lück laufen über die Stroß und man meint, se spreche mit sich selbst - nein äfer sie telefonieren! Da wird hin und her gesimst, alles is wichtig und muss unverzüglich weitergeleitet werden. Dat hätt man sich vor 20 Johr niemals fürstelle künne. Äver wie sagt mer in Kölle, et hätt schon immer god gegange.

Aufstand der Schilder Der „Vierer-Rat“ der Kölner Verkehrschilder traf sich neulich zu einer außerordentlichen Sitzung, um sich mit einem Appell gegen die überhand nehmende vorsätzliche Körperverletzung zur Wehr zu setzen. Vergeben wurde bei der Gelegenheit auch der Kölsche Award „Goldene Ananas“ für besondere Beklebung, der 2011 an einen Geldautomaten unweit der Kölner Stadtmitte geht. Gleichzeitig wurde dem Second Magazine eine Interview-

Krimi/ Rätsel

Pantomime Theater, Kino-Premieren, Konzerte, clubbing Ü30, Klassik, Szene, Kunst & Kultur in Köln, Literatur

Aufstand der Schilder/ PostIt bunt oder Körperverletzung? /Foto: Red.

Museumskultur mal R(h)einlesen ganz neu entdecken 09. - 11.09. Das Museum für angewandte Kunst Köln geht neue Wege - Die Umwandlung des Museums ist im vollen Gange. Angewandte Kunst heißt vor allem, Objektdesign in filigraner Vollendung. Nicht nur die Ausstellungen sind beeindruckend, auch kleine Details an Wänden und Säulen gibt es zu entdecken. In den Sommermonaten laden zusätzlich noch die OpenAir-Filmvorführungen ein, die im weiträumigen Innenhof auf einer großen Leinwand präsentiert werden. Entdecken Sie mit uns, und mit Frau Dr. Romana Breuer, Pressesprecherin des „makk“, den Kunstparcours durch die Hallen des Museums. Kunst zum Anfassen und zum Mitwirken, zum Nachdenken und Diskutieren. Am besten im Innenhof Café - hier sind auch Raucher willkommen. ->/Kultur

Rheinauhafen Bereits zum dritten Mal in Folge lädt der RVG Rheinauhafen Verwaltungsgesellschaft mbH in Kooperation mit der Stadt Köln auf den Bücherboulevard am Rheinufer ein: Vom 9. – 11. September 2011 findet bei hoffentlich guter Witterung das literarische Event „R(h)einlesen – Bücher, Autoren, Lesungen im Rheinauhafen“ statt.

Interjeck Kölsch-Blogg In unseren Internetauftritt werden wir ein Netzwerks integrieren. Jeder Leser kann bei diesem Intranet mitmachen. Wir werden im Oktober einen „Bild-Blogg“ einrichten. Hier kann man ein eigenes Profil anlegen, Freunden seine Bilder zeigen – eine einmalige Registrierung genügt. Darüber hinaus laden wir alle ein, unseren Internet-Auftritt mit uns zu gestalten. Es gibt ja schon fast 500 Kulturforen. Wir wollen anders sein und die Seiten mit unseren Lesern gemeinsam gestalten. Die Grundthemen stehen - Ihr könnt Vorschläge machen! www.second-magazine.de


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Menschen Schönes Köln, beklebtes Köln Die geheimen Botschaften auf den Verkehrschildern. Werden sie je entschlüsselt? Der Award of Colonian Ananas 2011, ging an einen Geldautomaten. Der Aufstand aus den hinteren Reihen war eigentlich zu erwarten. Die Verbotsschilder fordern ein Referendum - sie fühlen sich als Litfass-Flächen missbraucht. “Wir werden als versteckte Werbeflächen betrachtet - nur werden bei uns die Motive nicht regelmäßig gewechselt. Beklebung und Schrift verblassen, werden unleserlich, was natürlich den Wert der Werbefläche senkt, und schwupps ist das nächste Schild dran!“. Ein Einbahnstraßenschild wirft ein:“Seit mindestens 3 Jahren klebt dieser 7x7 cm große Werbeaufkleber unterhalb meiner Gürtellinie – er ist einfach nur noch weiß. Man kann meine ursprüngliche Figur gar nicht mehr erkennen. Und die Füße wurden mir von dieser Hinweisfraktion quasi ebenfalls abgehackt. Ich schäme mich

für mein Aussehen!“ Die Kölner Vorfahrtschilder sprechen gar von einem Skandal. Bei einer internen Zählung wurden ca. 340.000 (!) weißgebleichte Aufkleber an den Innenstadt-Schildern festgestellt. Fläche ohne Wert würde der Schilderbörsianer dazu sagen - verschenkte Ressourcen der Ökonom. Also doch keine Geheimbotschaften, die da über die Kölner Innenstadt gestreut werden – das Übel hat ganz andere Wurzeln. Der Vierer-Rat der Verkehrsschilder bat abschließend unsere Redaktion nachdrücklich, über ihren Klebenotstand zu berichten. Bei der Gelegenheit führten wir auf ausdrücklichen Wunsch ein Interview mit einem Verkehrsschild an einer Sackgasse in der Kölner Innenstadt. Den Inhalt geben wir nachfolgend wortwörtlich wieder.

Das Interview:

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Redaktion second-magazine: Hallo, Verkehrsschild! Du hast uns um ein Gespräch gebeten. So ein bisschen haben wir uns schon darüber gewundert. Was können wir denn für Dich tun? Verkehrsschild: Ich muss da einfach mal etwas loswerden. Nennt es eine öffentliche Beschwerde. Und wo soll ich als Kölner Verkehrsschild das tun, wenn nicht in einem Kölner Stadt-Magazin? Es geht um nichts Geringeres als um mein äußeres Erscheinungsbild. Um mein Outfit, wie das im Neudeutsch genannt wird. Nun, dass einen immer wieder irgendwelche Zweige und Äste in der Nase kitzeln – man kann sich als Verkehrsschild ja nicht einmal die Nase reiben – das ist unangenehm, aber damit muss ich wohl leben. Nur, dass einem ständig irgendwelches Zeugs ins Gesicht geklebt oder ans Bein gesprüht wird – muss das denn sein?

Redaktion second-magazine: Das ist eine gute Frage. So haben wir das noch nie betrachtet. Verkehrsschild: Das denke ich mir! Und überlegt einfach mal - richtig duschen kann man als Verkehrsschild ja auch nicht! Der Regen ist einfach nicht mehr das, was er früher mal war - diese Staubkörner und diese Flecken nach dem

Dombesteigung der anderen Art Es ist nicht vielen vergönnt, auf den Dächern des Kölner Doms herum zu klettern und sich völlig neue Perspek-

Tourists welcome/ This is Cologne /Foto: Red.

Trocknen, igitt! Wisst Ihr, ich lege ja auch großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres. Wie die meisten Menschen um mich herum ja auch. Als ich aufgestellt wurde, war ich top in Ordnung, kerzengerade, picobello Outfit - und nun? Dabei bin ich persönlich im Vergleich mit so manch anderem Kölner Verkehrsschild noch relativ gut weggekommen. Der Kollege vom Zebrastreifen um die Ecke ist richtig schlimm dran, finde ich, den müsst Ihr Euch mal anschauen – der ist so verunstaltet, dass man ihn kaum noch erkennen kann! Schließlich stehe ich – stehen wir Verkehrsschilder - nicht zum Spaß hier herum. Es gilt, eine wichtige Aufgabe für die Verkehrssicherheit hier in der Kölner Innenstadt zu erfüllen! Würdevoll und ohne zu meckern, und das zum größten Teil schon seit vielen Jahren! Sollte man uns diese Würde nicht lassen? Für Euch Stadt-Menschen gibt es ein Grundgesetz, das Euch vor so etwas schützt – warum soll das nicht auch für uns Verkehrsschilder gelten? WIr wollen auch ein Grundgesetz! Dürfen wir uns nicht wohlfühlen und gut aussehen? Redaktion second-magazine: Auch das sind gute Fragen. Was sagen denn Deine Kollegen dazu? Verkehrsschild: Mit allen Schildern kann ich zwar nicht sprechen, obwohl wir immer mehr werden; es kommt auch immer auf die Windrichtung an. Aber hier in der Innenstadt beschweren sich eigentlich alle, zu denen ich Kontakt habe. Und zum Schluss möchte ich noch etwas zu diesem Klebe- und Spray-Mob sagen: Stellt Euch mal vor, Ihr würdet mit dem ganzen Aufklebern durch die Gegend laufen. Man würde Euch für bekloppt erklären, es ist also kein Wunder das alle zu schnell fahren und falschparken, weil die Leute uns einfach nicht ernst nehmen! Hach, was gäbe ich für eine anständige Grundreinigung…

Redaktion second-magazine: Liebes Verkehrsschild, wir danken Dir für dieses außerordentlich interessante Gespräch! Wir gestehen, nach diesem Interview sind wir neugierig geworden und haben uns in der Kölner Innenstadt noch ein bisschen genauer umgesehen. Und stellen fest: Nicht nur Schilder werden vom „Klebe- und Spray-Mob“ heimgesucht. Ein paar der Betroffenen waren spontan bereit, eine Stellungnahme abzugeben. Der Innenstadt-Briefkasten von nebenan: Toll, dass uns endlich mal jemand zu Wort kommen lässt! Das Verkehrsschild, das Ihr vorhin interviewt habt, hat vollkommen recht! Und es ist gut, dass endlich mal einer den Mund aufmacht! Ich habe vollstes Verständnis für den Wunsch des Verkehrsschildes nach einer anständigen Grundreinigung – mir geht es ja genauso! Ein Geldautomat aus der Kölner Innenstadt, der lieber anonym bleiben will: Psssst....!Eigentlich gehöre ich als interaktives Gerät aus dem Banken-Milieu ja eher zur gehobenen Gesellschaft und möchte ungern mit profanen Schildern und Briefkästen verglichen werden. Aber, nun ja, vor mir hat dieses klebende und sprayende Volk leider auch keinen Respekt. Seht Euch nur mal an, wie ich aussehe!/ck

© Fotolia

tiven des einzigartigen Gebäudes zu erschließen. Wer dieses wirklich außergewöhnliche Erlebnis für sich, oder auch für seine Gäste aus anderen Städten, verwirklichen will, kann sich für eine Gruppenführung bei Dombau Köln melden. Vorausgesetzt ist natürlich, dass man absolut schwindelfrei ist, wenn man auf dem Dach des Doms herumkraxelt. Die Führungen dauern etwa 90 Min. Neben bauhistorischen Hintergründen werden manchmal auch Anekdoten aus der achthundertjährigen Geschichte des Gebäudes erzählt. Wer weiß denn schon, warum der Nordturm nicht besteigbar ist, und wieso alle antiken Kölner Kirchtürme in den Westen zeigen? Die Warteliste für solche Führungen sind lang. Hinweis: Eventuell müssen ca. 240 Stufen überwunden werden. Die Nutzung des Bauaufzuges kann nicht garantiert werden! Anmeldungen als Einzelperson (für 10 €) oder als Gruppe von max. 17 Personen kann man montags bis donnerstags von 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr nur unter dieser Rufnummer (Tel.: 0221-17940555) vornehmen. /Infos: Dombau Köln

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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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big city lights Einfach genießen

Klein aber fein

Immer wenn es bimmelt, Eisgenuss für Groß und Klein

Kaffeegenuss in Kölner Nebenstraßen

Ich bin umgezogen. Mein neuer Wohnort gehört noch zu Köln, ist aber doch ein wenig außerhalb. Jetzt sitze ich auf meinem kleinen Balkon, die Sonne scheint. Es ist ruhig, das ist gut - ich könnte arbeiten. Könnte. Aus der Nebenstraße ertönt ein bekanntes Geräusch. Ein Bimmeln. Woher kenne ich das noch?

tern eine Rüge meiner Lehrerin bekommen. Deswegen sitze ich in der Wohnung und lasse Flusen fliegen. "Komm, hol deine Jacke." Meine Oma grinst. "Na, du hast doch wohl nicht gedacht, dass ich dich zwei Tage nicht an die frische Luft lasse, Kindchen." Doch, das hatte ich gedacht. Ich sage aber lieber nichts und ziehe mich an. Mit gelber Sommerjacke und Sandalen bekleidet, laufe ich mit meiner Oma zum Spielplatz im Park. Ich liebe die Schaukel und die Wippe und das Klettergerüst und... Ein Bimmeln ertönt vom Feldweg her. Szenenwechsel. Es klingelt. Schnell ziehe ich den Lidstrich zu Ende und werfe

Szenenwechsel. Ich sitze auf einem roten, mit Mustern überzogenen Teppich. Fransen schmücken die Enden. Ich ziehe an einigen und versuche die Flusen im Raum schweben zu lassen. Mir ist langweilig. Ich lege mich auf den Rücken und suche an der Decke nach kleinen Tieren. Nichts. Hier ist es immer aufgeräumt. "Zeit für die Hausaufgaben, kleines Fräulein", ruft es aus dem Kaminzimmer. Ich suche ein Versteck und werde unter der Chaiselongue fündig. Meine Oma kommt ins Wohnzimmer. Ich höre sie lachen. Sie weiß, wo ich bin. "Keine Chance, jetzt sind die Hausaufgaben dran. Los, komm raus." Ich krieche hervor und hole Red./Schnappschnuss meine Mäppchen aus dem Tornister. Ich einen Blick in den Spiegel. Gar nicht mal gehe in die 1. Klasse. Wir müssen das übel. Es klingelt wieder. Ich laufe zur Tür ABC lernen. Meiner Oma macht das und drücke auf den Summer. Björn steht Spaß. Sie macht schon seit Ewigkeiten schon vor der Tür. Er sieht gut aus - in mit mir die Hausaufgaben. Aber es ist Jeans und Sneakers und mit diesen zermühsam. Ich beginne zu schreiben. zausten Haaren. "Na, Engelchen, heute Meine Oma ist immer viel schneller. Hof- schon was vor?" Ich zwinkere ihm zu, fentlich kann ich auch einmal so schnell nehme seine Hand und zerre ihn nach schreiben. draußen. Das Wetter ist herrlich. Wir lauNach einer Stunde sind wir fertig. Die fen durch die Fußgängerzone. Jeder soll Sonne scheint draußen. Wir gehen oft sehen, wie glücklich ich bin. Wir sind auf zum Spielplatz oder in den Park, wenn dem Weg zum See, wollen eine Runde ich fleißig war. Heute nicht. Ich habe ges- baden gehen und später mit Freunden

dort grillen. Ich kann es nicht erwarten, meinen Führerschein zu machen. Der Bus ist stickig und man braucht ewig, bis man am See angekommen ist. Einige Leute sind schon da. Sie winken und lachen. Heike ist schon im Wasser. Kurzerhand ziehe ich mein geblümtes Sommerkleid über den Kopf und hüpfe hinterher. Als ich wieder auf der Decke liege, steht die Sonne direkt über mir. Ich höre leise Motorengeräusche. Ein Auto kommt näher und es fängt an zu bimmeln... Szenenwechsel. Ich sitze immer noch auf meinem Balkon in Köln. Holweide nennt sich das Viertelchen hier. Man kann es aushalten. Es ist günstig - und was will ich mehr als einen Balkon und gutes Wetter? Das Bimmeln, ja stimmt. Ich schnappe meine kleine Geldbörse und laufe die Treppe hinunter. Das Bimmeln ist schon da. Direkt am Spielplatz steht er. Mein Freund aus Kinderund Jugendzeit: Der Eiswagen. Früher, das weiß ich noch, habe ich immer Stracciatella bestellt und ganz viel Sahne. Meine Oma meinte dann, irgendwann würde in mir ein Stracciatella-Eisbaum wachsen. Zum Glück ist daraus nie etwas geworden. Seitdem die Eiswagen immer rarer geworden sind, bin ich auf Spaghetti-Eis umgestiegen. Heute ist es anders: "Ich hätte gerne zwei Kugeln Stracciatella und ganz viel Sahne. Und wären Sie vielleicht so nett und machen ein Foto von mir vor dem Eiswagen?" Das Foto lasse ich als Postkarte drucken und schicke es an meine Oma und vielleicht auch an Björn. Lasst es euch schmecken!/svs

Seitenstraßen Mit Kaffee to go! fing mal alles an. In den 1920er Jahren hat man es zuletzt gesehen, dass die Fenster zur Straße geöffnet waren und durch den Fenstersims hinaus Gespräche geführt wurden, als wäre es das Normalste der Welt. Dann kamen die 1930er und Herren in brauner Uniform machten die Runde. Es gab keinerlei Gründe mehr, die Fenster offen zu lassen; der braune Mob wäre nicht aufzuhalten gewesen. Wer konnte, goss sich abgebrochene Flaschenhälse in die Mausersimse zum Vor- und Hinterhof. Nur so konnten die willkürlich prüfenden Blicke verhindert werden. Heute scheint die Zeit aufgearbeitet. In den 1990ern rekultivierte sich langsam das gemütliche Straßenleben. Aus einem hastigen Kaffee, der schnell vor dem Bahnstieg (manchmal glühend heiß) getrunken wurde, wurde heute

fast schon eine Kaffee-to-go Kultur. Die teilweise sogar zum Verweilen einlädt. Wo man sitzen kann, wo man Menschen trifft und Ihre Geschichten hören kann. Wir sprechen nicht von den Ringen, wo man vor lauter Lärm manchmal das eigene Wort nicht mehr versteht. Hier wären eher kleine mobile Hot-Dog Stände denkbar, damit die Büromenschen aus der Innenstadt auch mal ihren Hamsterrädern entrinnen können. Nein, wir sind am Kopfstück der Weißenburgstraße. Am Kirchplatz von Sankt Agnes einer neugotischen Kirche, deren Entwurf aus einer unendlich starken Liebe entsprang und mit vielen Spenden erbaut wurde. Hier ist das Pico-Coffee Kult-Steh-Café im Agnesviertel. Oh Mann, es ist schon wieder Zeit, mein nächster Termin… /red

Köln ist ein kleines ShoppingMekka. Viele Touristen schlendern über die Schildergasse und die Hohe Straße, die direkt zum Kölner Dom führt. Rechts und links schmücken Geschäfte die Fußgängerzone - meist recht überfüllt. Also weichen echte Köln-Kenner in Nebenstraßen aus. Hier werden sie fündig: ausgefallene Accessoires, Schnäppchen, Einzelstücke jeder Art und Cafés unterschiedlichster Sorte. Wo geshoppt wird, muss gerastet werden. In den Nebenstraßen, versteht sich. Denn um einen Kaffee, Chai Latte oder auch Tee richtig genießen zu können, sollte man auf Touristenlärm verzichten. Machen wir doch eine kleine Café-Veedel-Tour. Köln-Sülz. Wir starten am westlichen Ende der Zülpicher Straße. Genauer gesagt: Zülpicher Straße 309. Ohne Probleme bringen Einen die KVBLinien 13 und 9 hier hin. Ausstieg entweder an der Haltestelle Lindenburg oder Zülpicher Straße/Gürtel. Unweit von den Haltestellen entfernt, trifft man auf die riesige, einladende Fensterfront des Café Himmelreich. Helle Pastelltöne und Holzmöbel laden zum Sitzen ein – sofern man ein freies Plätzchen findet. Gut besucht, dank tollem Service und leckerem Kuchen, kann man bei der Platzsuche schon mal ins Verweilen geraten. Nicht weiter schlimm, denn das Himmelreich ist wahrhaftig gesegnet: Neben Kaffee und Kuchen kann man hier Wohn-Accessoires und Geschenkartikel kaufen. Shoppen und Genießen in einem – was wünscht man sich mehr. Weil wir die Linie 9 so mögen, machen wir einen Kuchen-Verdauungsspaziergang zur Haltestelle Lindenburg/Universitätskliniken und lassen uns bis Dasselstraße/Bahnhof Süd kutschieren. Hier spielt das Leben. Dieser Abschnitt der Zülpicher Straße ist bekannt für seine vielen Bars. Anschauen ja, Reingehen nein. Nicht jetzt. Wir lassen die Happy-Hour-Schilder rechts und links liegen und biegen an der nächstgrößeren Kreuzung links in die Heinsbergstraße. Am Ende nochmals links und schon ist das nächste Schmuckstück gefunden: Das Café Feynsinn. Empfehlen kann man vor allem das Frühstück; hier lässt es sich stundenlang aushalten. Im Feynsinn kommen vor allem Bio-Fans auf ihre Kosten.

Auf eine Reservierung – zumindest zu Frühstückszeiten - sollte man nicht verzichten. Ist der Bio-Kaffee erst einmal verdaut, schlendern wir am Rathenauplatz vorbei und schwenken nach links in die Boissereestraße. Das Café Braun an der Lindenstraße hat Tradition. Seit mehr als 60 Jahren werden hier Gäste mit leckerem Eis verwöhnt. Dazu gibt es Torten, die es jede Kalorie wert sind, verköstigt zu werden. Da der Aachener Weiher nicht weit entfernt ist, bekommt man alle Köstlichkeiten, ob Kuchen oder italienischen Cappuccino, auch zum Mitnehmen. Also, an die Schlange anstellen und dann im Freien genießen!Unweit vom Café Braun trifft man auf das Café Fleur. Wie der Name vermuten lässt, geht es hier blumig zu. Immer frisch, dekorieren sie den Raum. Hohe Decken, ein altes Klavier und sorgsam ausgewählte Stühle mit rotem Samt laden zur Philosophierunde ein. Und wer eventuell darüber nachdenkt, ob ein eigenes Café das Richtige wäre, der möge auf die Rückseite der Karten schauen. Hier findet man die Auflistung aller Preise: Doch nicht für Kaffee, Tee und Co., sondern für das Café Fleur. Angefangen bei der Miete bis hin zur Dekoration, Blumen und Sonstigem. Im Anschluss lohnen sich die Ecken und Gassen rund um den Rudolfplatz. Verirren ist erwünscht. Wenn man den Weg zum Friesenplatz gefunden hat, zur Rechten Strauss und zur Linken Starbucks erkennt, hat man das nächste Traumland fast entdeckt. In die alte Wallgasse sind viele Kölner und Nicht-Kölner verliebt. Grund dafür ist nicht das Fitnessstudio oder die Schule, sondern ein kleiner lilafarbener Laden mit weißen Möbeln und Kronleuchtern. Eine winzige Theke offenbart die Kostbarkeiten: Cupcakes. Royal Cupcake ist in der Tat royal. Mit viel Liebe werden die kleinen Tassenkuchen zubereitet und verziert. Wer wollte nicht schon immer wissen, nach was Bugs Bunny und The King of Pop schmecken… /svs

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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Heinrich-Böll-Preis 2011 geht an Ulrich Peltzer

Temperamente

Jury lobt seine "hellsichtige, unbestechliche Analyse unserer Gegenwart"

Heinrich Böll Einmischung erwünscht.Vor 40 Jahren erschien das Buch, das Heinrich Böll den Nobel-Preis bescherte. Heinrich Böll war einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Und ein echter kölscher Jung aus der Südstadt, Sohn eines Schreiners. Eigentlich sollte er Buchhändler werden, brach die Lehre aber bereits im ersten Jahr ab. In dieser Zeit kam es zu seinen ersten literarischen Gehversuchen. Das Nazi-Regime und der Zweite Weltkrieg, das gesellschaftliche Nachbeben und die drückende Last der Kriegsgeschichte haben ganz offensichtlich auch bei Heinrich Böll tiefgreifende Spuren hinterlassen. Der Quereinsteiger zog nun aus und veränderte die deutsche Literaturwelt, indem er sich genau mit diesen Themen auseinander setzte. Vielleicht hat er so seine eigenen Kriegserinnerungen aufgearbeitet. Vielleicht war es auch ein Glück für die Literatur, dass er aus einer Handwerker-Familie stammte und in der Lage war, mit klarer und präziser Sprache unangenehme Dinge geradlinig und schnörkellos zu formulieren. Unaufrichtigkeit, SprücheKlopfen und Taktieren entsprachen nicht seiner Natur. Mit dieser Art schuf sich Heinrich Böll Freunde und Widersacher. Aber seine Art und seine Sprache waren es, die dem literarischen Quereinsteiger aus der Altenburger Straße 1972 den Nobelpreis der Literatur einbrachten: Für sein vor genau 40 Jahren erschienenes Buch "Gruppenbild mit Dame". Wir möchten in diesem Beitrag an Heinrich Böll erinnern – und an eine Residenz, in der die Bölls viele Sommer verbrachten. Wo die ländliche Ruhe immer wieder vom Buchstabenhacken einer Schreibmaschine unterbrochen wurde. Eine Residenz mit einem grünen Swimmingpool und der Disco-Scheune, die Heinrich Böll eigens von Elektrikern für seine Kinder installieren ließ: Das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich.

dert war für die Bölls aber nicht nur ein Sommerhaus, sondern ein kreativer Ort, an dem sich Annemarie und Heinrich Böll ihrer Arbeit hingeben konnten. Sie als Übersetzerin, er als Schriftsteller. Hier verlebten sie warme Sommernächte, empfingen Freunde, Familie und Schriftsteller. Heinrich-Böll hat hier auch den Dichter Alexander Issajewitsch Solschenizyn nach seiner Verbannung aus der UdSSR aufgenommen. Auf dem alten Hof konnte sich der russische Nobelpreisträger zurückziehen und neue Kraft schöpfen. Böll war für seine moralische Integrität bekannt. Geboren im schlimmsten Hungerjahr des Ersten Weltkrieges und als Sohn eines Schreinermeisters, verlor er nie die Bodenhaftung. Schließlich waren auch seine Vorfahren Zimmermänner und Bauern. Er selbst fing nach dem Abitur erst mal eine Buchhändlerlehre in Bonn an. Nach elf Monaten brach er sie allerdings wieder ab. Seine ersten schriftstellerischen Gehversuche zeigten ihm einen anderen Weg. Aber erst nach seiner Einberufung im zweiten Weltkrieg und seiner Arbeit in der Schreinerwerkstatt seines Bruders konnte er sich langsam zum Schriftsteller entwickeln.

Bölls Vorfahren: Zimmermänner und Bauern

Im kleinen Hof im beschaulichen Eifeldorf Langenbroich kennt man

Heinrich Bölls Geschichte. Auch nach seinem Tod soll das Haus in seiner Tradition bestehen bleiben. Dafür setzten sich Annemarie Böll und die Erbengemeinschaft ein. Im Jahr 1989 war es soweit. Die Familie Böll, die Heinrich-Böll-Stiftung und die Stadt Düren gründeten einen Verein, der zum Träger des Hofes wurde. Das Haus sollte von Autoren wiederbelebt werden, es sollte wieder Teil eines schöpferischen Prozesses sein, es sollte Menschen Zuflucht bieten. Seitdem können Künstler der schreibenden oder bildenden Zunft, die in ihren Heimatländern verfolgt werden, im Böll-Haus Erholung finden. Mit Hilfe eines vier- bis sechsmonatigen Stipendiums können die Gäste dort kostenfrei leben und arbeiten. „Viele Autoren stehen unter starkem ökonomischem oder politischem Druck. In Ihren Heimatländern gibt es oftmals keine Meinungsfreiheit und sie suchen Freiraum für ihre kreative Arbeit“, sagt die Leiterin des Hauses, Sigrun Reckhaus.

Internationale Künstler finden ein neues Zuhause

Bereits seit 15 Jahren betreut Sigrun Reckhaus die Gäste im Böll-Haus in Langenbroich. „Heinrich Böll hat sich sein Leben lang für verfolgte Autoren eingesetzt. Wie etwa für die Dissidenten-Bewegungen im

Heinrich-Böll-Haus ein Zufluchtsort für mutige Künstler

Nur eine Autostunde von Köln entfernt liegt ein malerischer kleiner Hof in der Eifel. Über der Eingangspforte ragt ein großer steinerner Torbogen in den Himmel. Bäume und Sträucher umsäumen die alten Mauern. Es ist der ehemalige Sommersitz der Familie Böll. Ein Ort der kulturellen Begegnung und des kreatives Austauschs. Hier finden mutige Künstler Zuflucht, die für die Freiheit des Wortes kämpfen. Die Hofanlage aus dem 17. Jahrhun-

Heinrich Böll Anwesen Fotos: © Zvonko Karanovic

Fotos: © Zvonko Karanovic

Osten. In diesem Sinne wollen wir das Haus weiter nutzen“, so Reckhaus. Im Sommer 1990 kam der erste Gast nach Langenbroich: der kurdische Schriftsteller Abdul Kadir Konuk. Seitdem haben immerhin 160 Gäste aus 44 verschiedenen Ländern in dem alten Gehöft Zuflucht gefunden. Der Hof besteht aus zwei Wohnungen, einem Apartment und einem Studio. Um die vier Künstler und zwei Familien finden hier gemeinsam Platz. Wenn alle Zimmer belegt sind, herrscht reges Treiben auf dem Hof. Die Kollegen lernen einander kennen und tauschen sich über ihre Arbeit und ihre Geschichten aus. Es ist ein kreativer Schmelztiegel. „Es ist sehr schön zu sehen, dass es diese internationale Künstlersprache gibt. Dass es ein Grundverständnis unter den Künstlern gibt“, meint Sigrun Reckhaus. Die Zufluchtsstätte soll vor allem ein Ort der Ruhe und Erholung sein, an dem die Künstler neue Kraft schöpfen können. Deshalb werden nur nach individuellem Wunsch Gäste eingeladen oder Veranstaltungen auf dem Hof organisiert. Allerdings empfangen manche Autoren auch Freunde oder nutzen das Haus, um ihre Arbeiten zu präsentieren. Wie eine kubanische Künstlerin, die einst im Böll-Haus ihre Ausstellung eröffnete. Besonders durch die öffentlichen Lesungen werden die literarischen Werke nach außen getragen. In Düren, Berlin oder Köln finden regelmäßig Vorträge statt. „Meistens sind die Lesungen zweisprachig. Zum Beispiel auf Deutsch und Singhalesisch. Es ist wichtig, dass die Texte auch in der Originalsprache gelesen werden, damit das Publikum einen Eindruck vom Klang der Sprache bekommt“, meint Reckhaus, „dadurch können sich die Künstler besser vorstellen.“ Oftmals kommen auch Gäste aus den jeweiligen Ländern zu den öffentlichen Vorstellungen und mischen sich unter das deutsche Publikum. Dadurch kann die Literatur zwischen den Kulturen diskutiert werden.

Heinrich Böll bleibt wichtig

Die internationalen Autoren sind aber auch mit Heinrich Böll und seinen Werken vertraut. Manche bringen seine Bücher sogar in ihrer Heimatsprache mit nach Deutschland, sodass sie in die hauseigene Bibliothek in Langenbroich eingereiht werden können. Böll ist für sie wichtig. Immerhin kannte auch er die Härte des Krieges und die Ängste der Gefangenschaft. Durch seine Erfahrungen als Besatzungssoldat im Zweiten Weltkrieg hat erlebt, wie sich Menschen im Ausnahmezustand verändern. Diese prägende Kriegszeit hat seine literarischen Werke zweifellos stark beeinflusst und Böll zu Werken motiviert, die sich zwar nicht unmittelbar, aber doch thematisch mit den Grundwerten der Menschlichkeit befassen. Die Autoren im BöllHaus haben mitunter nicht nur Unterdrückung und Vertreibung, sondern auch Bürgerkriege hautnah miterlebt. Um den Schrecken im eigenen Land zu entfliehen, können sich die Schriftsteller um ein Stipendium für den Aufenthalt in der Eifel bewerben. Die Vergabe verläuft insbesondere durch ein Netzwerk an internationalen Organisationen, die Empfehlungen für die Autoren aussprechen. Dazu gehören etwa der internationale und der deutsche PEN sowie andere Literaturhäuser, die europaweit agieren. Es sind aber auch Initiativbewerbungen möglich. Eine unabhängige Jury entscheidet dann anhand der eingereichten Originaltexte, wer in das Haus einziehen darf. Etwa 50 Schriftsteller bewerben sich jedes Jahr um die Stipendien im Heinrich-Böll-Haus.


AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin Besuchszeiten Böll-Haus

Seit zwei Monaten leben der chinesische Schriftsteller Liao Zenghu, der irakische Autor Ali Badr und der tunesischen Schriftsteller Hassouna Mosbahi in Langenbroich. Es überrascht nicht, dass zurzeit besonders viele Gäste aus China, Nordafrika und dem nahen Osten auf dem Gehöft anzutreffen sind. „Das BöllHaus ist ein Ort, an dem man die Krisen der Welt ablesen kann. Hier findet man die Menschen, die sich mit ihrer künstlerischen Arbeit für die Freiheit des Wortes einsetzen“, sagt Sigrun Reckhaus. Für sie ist es eine große Bereicherung, diese mutigen Menschen kennen zu lernen. Alle Stipendiaten kämpfen für die Meinungsfreiheit und für die Menschenrechte, weil sie wissen, was es bedeutet, ohne diese Grundrechte leben zu müssen. Das zeigt auch die Vita des chinesischen Schriftstellers Liao Zenghu. Der letzte Roman des promovierten Literaturwissenschaftlers wurde 2002 zwar veröffentlicht, allerdings um ein Drittel gekürzt. In China ist die Zensur eben an der Tagesordnung. Liao Zenghu schaffte es dennoch mit Hilfe eines Sponsors aus Hongkong, den Roman zu verfilmen. Ohne Erfolg. Der Film wurde in China verboten. Alle Autoren können Geschichten wie diese erzählen: Geschichten der Vertreibung, der Unterdrückung und der Freiheitsberaubung. Das verbindet.

Unterstützung auch im Asylverfahren

Die größte Herausforderung stellt sich, wenn die Autoren nach Ablauf des Stipendiums nicht in ihr Heimat-

land zurückkehren können, weil die Rückkehr zu gefährlich wäre. Dann versucht Sigrun Reckhaus, in langen Gesprächen mit den Gästen eine Lösung zu finden. Das Böll-Haus unterstützt die Autoren auch im Asylverfahren. Keine einfache Aufgabe. Der Kampf mit der deutschen Bürokratie ist für die ausländischen Künstler besonders schwierig: Sprachbarriere und rechtliche Irrwege kosten die Antragssteller viel Kraft. „Außerdem sind manche Autoren in ihrem Heimatland sehr bekannt. Im deutschen Asylverfahren gelten sie dann plötzlich nichts mehr. Das ist ein schwerer Anfang“, meint Leiterin Reckhaus. Finanziert wird das Haus als politische Bildungseinrichtung vor allem durch öffentliche Gelder. Die Betriebskosten werden durch die Stadt Düren gedeckt und es gibt Zuschüsse durch die Kulturfonds des Landes NRW. Allerdings muss das alte Gehöft dringend renoviert werden und dafür reicht die öffentliche Finanzierung nicht. „Wir hoffen, das Geld bald zusammenzukriegen. Dafür sammeln wir auch über unseren Verein“, sagt Reckhaus.

Ein Kind wurde hier geboren

Aber es gibt auch viele schöne Momente auf der kleinen Hofanlage. Sigrun Reckhaus kennt eine Menge Geschichten, die sich um das Haus ranken. Die alten Mauern haben schon Vieles gesehen. „Wir hatten auch mal eine Familie zu Gast, die sehr lange geblieben ist. Die haben dann hier im Haus ein Baby bekommen. Das Kind ist hier gezeugt worden und hat auch die ersten Monate hier verbracht. Das war ein sehr schönes Erlebnis“, erinnert sich Reckhaus. Besonders schön ist es auch, wenn ehemalige Stipendiaten

erfolgreich in Deutschland Fuß fassen und sich hier eine neue Existenz aufbauen. Wie der Roma-Schriftsteller Jovan Nikolic, der seit 1999 in Deutschland lebt. Nikolic musste damals seine Heimat Serbien verlassen, weil seine Arbeit als Journalist in Belgrad immer gefährlicher wurde. Durch die Stipendien der Böll-Stiftung und des deutschen PEN konnte er noch einmal neu anfangen und sich so in Deutschland als Schriftsteller etablieren. Nikolic gilt als einer der bedeutendsten Vertreter zeitgenössischer Roma-Literatur und lebt inzwischen in Köln. Erst vor kurzem wurde er für seinen Roman „Weißer Rabe, schwarzes Lamm“ mit dem Preis „Buch für die Stadt“ des Kölner Stadtanzeigers ausgezeichnet.

Das Böll-Haus besuchen

Heinrich Böll Vita Heinrich Theodor Böll Geboren am 21. Dezember 1917 in Köln Gestorben am 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich gilt als einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Nachkriegszeit. Studium der Germanistik und der klassischen Philologie an der Universität zu Köln 1946 Veröffentlichung des ersten Nachkriegsromans „Kreuz ohne Liebe“ 1947 Veröffentlichung der ersten Kurzgeschichten 1951 Literaturpreis der Gruppe 47 für „Die schwarzen Schafe“ 1953 Deutscher Kritikerpreis 1958 Eduard von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal 1967 Georg-Büchner-Preis für das schriftstellerische Gesamtwerk 1970 - 1972 Präsident des PEN-Clubs Deutschlands 1971 – 1974 Präsident des internationalen PEN-Clubs 1971 Veröffentlichung von „Gruppenbild mit Dame“ 1972 Nobelpreis für Literatur 1974 Carl-von-Ossietzky-Medaille 1974 Veröffentlichung von „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ 1982 Ehrenbürger der Stadt Köln 1983 Unterstützung der Friedensbewegung gegen die NATO-Nachrüstung 1985 Veröffentlichung seines letzten Romans „Frauen vor Flusslandschaft“

Patenschaft Wer das Haus und seine Bewohner selbst kennen lernen will, hat die Möglichkeit, sich bei der Stadt Düren für eine der Besuchergruppen anmelden. Dann kann man den denkmalgeschützten Hof erkunden und vielleicht sogar auf internationale Künstler treffen. „Wichtig ist uns vor allem, dass die Leute die Werke unserer Gäste kennenlernen“, sagt Sigrun Reckhaus. „Über die Literatur und die Kunst bekommt man einen ganz anderen Zugang zu anderen Kulturen. Dadurch kann man viel leichter Vorurteile abbauen und Herzen öffnen.“ /Ein Bericht von Meriem Benslim

http://www.boell.de/stiftung/heinrichboell/heinrich-boell-558.html http://www.dueren.de/kultur-freizeit/kultur/heinrich-boell-haus-langenbroich/ http://www.heinrich-boell.de/HeinrichBoellHaus.htm

Böll Archiv Köln

Besuch nach vorheriger Anmeldung (!)

Die Arbeit des Heinrich-Böll-Archivs der StadtBibliothek Köln erfolgt in enger Kooperation mit der Erbengemeinschaft Heinrich Böll und der Heinrich-Böll-Stiftung, Berlin. Zusammen mit der Stiftung werden Publikationen, Ausstellungen, Veranstaltungen und weitere Projekte realisiert. In Abstimmung mit der Erbengemeinschaft Heinrich Böll werden Editionsprojekte geplant und durchgeführt, ebenso organisiert das Archiv Ausstellungen im In- und Ausland zu Leben und Werk Heinrich Bölls. In Kooperation mit dem Historischen Archiv der Stadt Köln wird der Nachlass Heinrich Bölls gesichtet

Schulklassen - und auf Veranstaltungen in Form von Lesungen, Vorträgen und Gesprächsrunden. Und nicht zuletzt finden hier Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt Unterstützung bei ihrer Arbeit über Heinrich Böll.

und wissenschaftlich ausgewertet, insbesondere wird eine Chronik zu Leben und Werk aufgebaut.Die Sammlung mit sämtlichen Veröffentlichungen Heinrich Bölls wird fortgeführt und gepflegt und in einer entsprechenden Datenbank dokumentiert. Gesammelt und verzeichnet werden auch sämtliche Übersetzungen der Werke Heinrich Bölls sowie jegliche zu Heinrich Böll erscheinende Forschungsliteratur. Außerdem wird eine für die Jahre 1952 bis 1985 beste- hende Zeitungsausschnittsammlung weitergeführt. Das Archiv legt besonderen Wert auf Besucherprogramme - insbesondere für

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Temperamente

Wer das Haus und seine Bewohner selbst kennen lernen will, hat die Möglichkeit, sich bei der Stadt Düren für eine der Besuchergruppen anzumelden.

Hier kann man die Krisen der Welt ablesen

second magazine

Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Künstlerinnen und Künstler haben weltweit oftmals einen schweren Stand. Es fehlt ihnen an den einfachsten Arbeitsvoraussetzungen und an den nötigen finanziellen Mitteln, um ihrer Profession voll und ganz nachgehen zu können. Schlimmer noch: Politische Zensur oder gar Verfolgung zwingen viele, ihre Heimat zu verlassen. Sie können helfen. Sie können dazu beitragen, dass Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Künstlerinnen und Künstler einen Ort der Ruhe und Konzentration und auch der Zuflucht erhalten. Werden Sie Patin oder Pate! Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt erhalten von uns für einige Monate ein Stipendium und Unterkunft im Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich, einem früheren Wohnsitz der Familie Böll in der nördlichen Eifel. Das Stipendienprogramm in Zusammenarbeit mit dem in Düren ansässigen Verein „Heinrich BöllHaus Langenbroich e.V.“ und dem Land Nordrhein-Westfalen gibt es seit über zehn Jahren. Das Haus beherbergte über hundert Gäste - vor allem Schriftstellerinnen und Schriftsteller, aber auch bildende Künstlerinnen und Künstler sowie Komponistinnen und Komponisten aus 29 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Osteuropas - und bot ihnen einen Ort der Ruhe und Muße. Einige von ihnen fanden in Deutschland ein neues Zuhause. Die Heinrich-Böll-Stiftung versucht mit ihrem Stipendienprogramm in Langenbroich, das literarische und politische Selbstverständnis ihres Namensgebers fortzusetzen. Doch die Mittel werden weniger und reichen nicht aus. Deshalb bitten wir Sie um Ihre Hilfe. Als Patin und Pate können Sie direkt eine Schriftstellerin oder einen Schriftsteller, eine Künstlerin oder einen Künstler unterstützen. Mit Ihrem Beitrag können wir weiter Schriftsteller und Künstler zu uns einladen. Viele sind darauf angewiesen, dass sich jemand ihrer annimmt. Wie viele literarische Texte und Bilder sind nur so realisiert worden? Wir freuen uns auf Ihre Fragen und Anregungen. Wünschen Sie weitere Informationen zu Patenschaften, dann rufen Sie uns einfach an oder senden Sie uns eine E-Mail mit Ihrer Anschrift./ Dr. Janina Bach Heinrich-Böll-Stiftung - Schumannstraße 8 - 10117 Berlin - Fon: 030-285 34-112

/Info: Stadt-Koeln.de

Leitung: Dr. Gabriele Ewenz Josef-Haubrich-Hof 1 - 50676 Köln Telefon: 0221 / 221-27729

Fotos: © Zvonko Karanovic


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Sport Auf den Straßen ins Grüne Fluchtwege aus der Innenstadt Schweiß, Kohlehydrate und eine ganze Menge Spass Downhill? - Zugegeben - nach Bergen sucht man sich hier erst mal „einen Wolf“. Und der „Berg“ in der Nähe des alten Funkturms muss im Winter zusätzlich als Rodelbahn herhalten. Die Autos werden aus Köln immer mehr verbannt, es gibt kaum noch Linksabbiegungen; Parken kostet teilweise 4,00 Euro pro Stunde, und wenn in den Flaniermeilen gerade wieder rechtes Standstreifenparken angesagt ist, geht in der Regel gar nichts mehr. Gemessen daran, wie die Autofahrer aus der Innenstadt raus sollen, müsste es für Radfahrer eigentlich schon regelrechte dreispurige Velobahnen geben - mit Ampelvorzugsschaltung. Oder Radfahrtunnel, um die „lästigen“ Fußgänger zu umgehen. Aber das ist eine andere Geschichte. Heute ist es unser Ziel, den grünsten Fluchtweg aus Köln zu finden. Es ist schließlich Sommer. Start: Rudolfplatz. Unsere Reifenwahl: Ein 12mm-Rennprofil, Schwalbe Turbo. Karamba noch schnell für die Schaltkreise und die Bremsanlage. Bremswirkung: von 35 km/h auf null in 2,235 Sek. Übersetzung: Stadtkranz 9 Kränze 12-28 Titan. Es geht los. Unser Weg führt erst mal die Lindenstraße hoch Richtung Dasselstraße. Der Radweg: Gefühltes Mittelalter. Ecke Roonstraße die erste Verkehrsinsel mit Lichtregelschaltung – weiter geht’s durch die Eisenbahnun-

tung: Natur, Menschen, Kinder. Nach einer kleinen links/rechts Kombi erreichen wir die Wasserrosenanlage, die mit betörenden Düften lockt. Wieder Achtung: Enten! Fahrtzeit: 12:12 Minuten. Eine weitere Lichtregelschaltung mit Straßenbahnkreuzung bedeutet: Wir sind am Grüngürtel angelangt. Hier kann man bei Vehikelproblem links abbiegen, in der Nähe ist ein wirklich uriges Fahrradgeschäft, wo einem schnell geholfen wird. Wir biegen hinter der Kreuzung in den Stadtwald ein: Gut geteerte Flanierwege. Halb links halten, den Teichen folgen, und schon sind wir an einem kleinen Gehege mit Wildschweinen und Rehen gelandet –

wohlgemerkt, mitten in Köln! Hier werden die Wege bei Regen etwas matschig, Wurzelknollen schlagen auf die Speichen und Naben, aber kein Knacksen. TÜV bestanden. Weiter links gibt es an der Morsdorfer Straße eine kleine Ausfahrt aus dem Park heraus auf die Dürener Straße. Wir fahren über einen Zebrastreifen und auf das Krankenhaus zu. Praktisch: Im Wendehammer gibt es Bockwurst to Go mit einmaligem Kartoffelsalat für erschwingliche 3,50 €. „Das Kiosk Widerhold hat einen der ältesten Gastropachtverträge von Köln, so der

terführung und gleich rechts zur ersten Up-Hill Herausforderung: Der Hügel zum Aachener Weiher - Puls 160. Über den hölzernen Brückenpfad des ostasiatischen Museums gelangen wir auf die große Kreuzung Aachener / Ecke Universitäts- straße. Wir kreuzen Richtung Westen und halten uns links, um in die Auen-Allee (Danteweg) einzubiegen. Tempo drosseln und Ach-

Besitzer.“ Die Stärkung ist auch notwendig, denn jetzt kommen wir zu vollausgebauten Velobahnen, die uns in Windeseile in die Ville führen. Wer denkt, der Wendehammer heisst zurück, hat sich geirrt: Hier kommt die ganze Breite des kölschen Fortschritts zur Geltung. Wir rollen links entlang und biegen am Parkplatz der Schwesternhäuser links auf einen kurzen Feldweg ein, der durch Tomatenplantagen an die Militärringstraße führt. Die Straße ist übersichtlich, das Überqueren problemlos. Es geht weiter über Prärie-artige Wege in Richtung Stüttgenhof. Wir biegen ab auf den Erftpfad – Richtung Osten befindet sich der

Decksteiner Weiher. Dort am Haus am See kann man Boote mieten und paddeln. Oder eine gemütliche Runde Minigolf spielen. Die Zeiten, in denen man beim Spiel nicht einmal husten durfte - geschweige denn die Bahn betreten - sind längst vorbei. Auf der Rückseite der Seeanlage, gibt es einige Up-Hills, auf den aufgeschütteten Hügeln. Hier gibt es Dutzende von Herausforderungen für Mountainbiker. Hinter den Erhöhungen endet kurzzeitig das geteerte Vergnügen: Ein kleiner Waldweg kündigt die Überführung der Autobahn A3 an. Und dann - endlich die Decksteiner Straße: Autofrei. Wir treten in die Pedale - hier kann man bedenkenlos Höchstgeschwindigkeit aufnehmen! Vorbei an Bauernhöfen und nach zwei, drei weiteren StreetCrossings gelangen wir - weiterhin autofrei - bis zum Decksteiner Weiher. Hier halten wir uns südlich und fahren Knappsack an. An der Frechener Straße kommen zwei Bergsteigungen der Kategorie 3. Wir überqueren das Straßen-

ende und fahren in die Sackgasse (Allenstraße), biegen nach 200 Metern links in die Grubenstraße ab, und in der scharfen Linkskurve geht es weiter geradeaus. Jetzt sind wir im Rekultivierungsgebiet angelangt. Hier wurden zu Zeiten von Kardinal Frings - mehr oder weniger legale - Mini-Kohlegruben im Tagebau betrieben. Heute erinnert daran nur noch der jahrhundertealte Friedhof. Hat man ihn durchwandert, steht man in den gefühlten Kölner Voralpen – wir genießen den Downhillfahrtwind. Nach einigen Ups and Downs geht es quer über den Rekultivierungsabschnitt zum Bleib-Treu-See. Hier kann man Wasserski fahren, lernen oder bestaunen. Der weiße Sandstrand (übrigens kostenlos), sorgt für Südseegefühle. Saison ist von April Ende September. Parkplatzgebühren

2,50 €. Nach ein bis zwei Alsterwassern geht’s weiter. Wir schwenken links auf die Luxemburger Straße ein. Wer mag, kann hier seine Route erweitern und über Brühl Köln-Süd ansteuern (zusätzliche Fahrtzeit: ca. 45 Minuten), oder über den Liblarersee hinauf in den öffentlichen Kletterwald beim Brühler Wasserturm. Die Luxemburger Straße in Höhe Alt-Hürth hat eine lange aber schlecht ausgebaute Abfahrt. In Hürth-Zentrum beginnt ein separater Radweg, der

2x in Köln

Cologne Triathlon Cologne Triathlon Weekend: Promis und Top-Athleten starten in der Domstadt. Am ersten September-Wochenende fällt in Köln der Startschuss zum Cologne Triathlon Weekend (2. - 4. September). Rund 3.700 Starterinnen und Starter haben sich bereits ihr Startticket für das Multisportevent gesichert. Das Veranstalter-Team um Cheforganisator Uwe Jeschke präsentiert dabei eine prominente Mischung aus Hobbysportlern, Promis und Topathleten. Das große und vielfältige Starterfeld verspricht Spannung pur. „Auch dieses Jahr haben wir wieder zahlreiche Top-Athleten am Start und es verspricht ein spannendes Rennen zu werden. Die prominente Unterstützung aus dem TV- und Showbusiness spiegelt das bunt gemischte Starterfeld wieder“, freut sich Cheforganisator Uwe Jeschke. „Die Veranstaltung verspricht somit auch 2011 ein absolutes Multisportevent zu werden, das zahlreiche Teilnehmer lockt.“

Neusser Str./ Weißenburgstr. 50935 Köln Agnesviertel Tel. 02 21-73 87 26

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direkt zu den Lukas-Podolski-Pilgerstätten für Jung und Alt führt: Zu den offenen Trainingsstätten des 1. FC Köln, wo man wirklich hautnah an die Stars und Sternchen herankommt. Von hier aus geht es Stadt einwärts über den Beethovenpark, links am Jugendhaus vorbei, in die Kleine Allee und schon stehen wir wieder mitten in Klettenberg./ab

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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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Spass & Spiel Schwindelfrei Klettern, Kraxeln, Schwitzen

Foto: red.

Seit gut einer Stunde sind wir nun schon unterwegs, und keiner hat bisher auch nur das Geringste durchblicken lassen. Nicht einmal Chris, der sonst ein wenig geschwätzig ist und mit Geheimnissen nicht wirklich umgehen kann. Seit Beginn der Fahrt - was sage ich, seit mir Olive, unsere Sous Chefin, vor ein paar Tagen den Gutschein für eine „Überraschung“ überreicht hat, mit dem dazugehörigen Brimborium natürlich - versuche ich dahinter zu kommen, um was es sich eigentlich handelt. Herausbekommen habe ich nichts, abgesehen davon, dass ich jetzt

etwas mit dem Ausdruck "Pokerface" anfangen kann. "Das Wetter lässt uns wenigstens nicht im Stich" hat Karin zufrieden bemerkt, als sie als Letzte in den Kleinbus gestiegen ist. Die ganze Belegschaft der "Roten Krabbe" hatte zusammengelegt - und natürlich wollten alle dabei sein, wenn ich überrascht werde. Alle wirken aufgeräumt, fröhlich und ein wenig angespannt. "Aha“, denke ich, „sie haben Bammel, dass ihr Geschenk nicht gut ankommt. Sie werden mich doch nicht zum Bungee-Jumping schleppen..." Bevor ich mir weitere Möglichkeiten ausmalen kann, wird der Bus langsamer und hält vor einem dichten Buchenwald. Wenige Augenblicke später wird mir meine „Überraschung“ fachkundig erklärt. In meinem Magen beginnt sich ein Klumpen zu bilden. Klettern, Springen, Hangeln, Laufen, Balancieren - und das Einzige, das ich vorerst verlockend finde, Seilbahn-Fahren von einem Baum zum anderen. Alles in einer Höhe von zehn bis zwölf Metern über dem Waldboden. Natürlich TÜV-ge-

prüft und durch Gurt und Drahtseile gesichert. So weit, so gut. Jetzt wird mir schlagartig klar, warum ich in einigermaßen festen Schuhen und einer bequeme Hose erscheinen sollte. Allerdings wäre ich nicht im Traum auf diese Möglichkeit gekommen. Überraschung erst einmal gelungen. Stephans warme Worte dazu warum und wieso sie sich gerade für einen Ausflug in den Kletterwald entschieden haben, irgendwas von Förderung der Teamarbeit und Derlei, nehme ich nur am Rande war. In Gedanken stehe ich schon auf der ersten Plattform - einerseits zieht es mich unwillkürlich hinauf zum Anfang des Parcours, andererseits wird der Klumpen im Magen immer schwerer, so dass ich befürchte, bald nicht mehr von der Stelle zu kommen. Auf der ersten Plattform zu stehen, ist ein besonders Erlebnis. Und die darauffolgende Fahrt mit einer Ein-Mann-Seilbahn genauso lustig, wie ich sie mir vorgestellt habe. Im nächsten Abschnitt geht es darum, eine Brücke zu überqueren, die mich an Indiana Jones erinnert; selbst an die fehlenden Trittbretter in der Mitte wurde gedacht. Nur Thomas hat ein paar Schwierigkeiten mit dieser Variante – aber nichts, was ihn von der Fortsetzung der Tour abhalten könnte. Das Glänzen in seinen Augen lässt sein Alter und die ruhige Gesetztheit, die sonst von ihm ausgeht, vergessen. Es sind die Augen eines Jungen auf Abenteuersuche. Auch ich beginne

langsam, von innen her zu glühen und werde, als ich mich wie Tarzan mit dem Seil durch den Wald schwinge, wieder zum Kind. Wobei ich gerade noch einen wilden Schrei unterdrücken kann. Als wir uns der Reihe nach von Griff zu Griff hangeln, gelingt es mir allerdings nicht mehr so richtig, mein bemerkenswertes Wohlbefinden für mich zu behalten. Zum Erstaunen meiner Mitarbeiter entschlüpfen mir unwillkürlich Töne, von welchen ich annehme, dass sie denen von Affen nicht unähnlich sind. Immerhin lässt sich das Team nichts anmerken - außer einer gewissen Entspannung, die sich in ihren Gesichtern bemerkbar macht, wie mir scheint. Auf der letzten Plattform angekommen, kriege ich mich nur mit Mühe ein. Enttäuschung über das jähe Ende macht sich breit, die ein leckerer Imbiss nicht wirklich lindern kann. Ein kurzer Blick in die unternehmungslustigen Gesichter und einhelliges Nicken als Antwort auf meine Frage geben mir die erstklassige Gelegenheit, mich mit einer weiteren Runde durch die Bäume zu revanchieren. Wir suchen uns diesmal natürlich einen etwas schwereren Parcours aus. Und schon schwingen, hangeln und balancieren wir wieder über die fantastischsten Konstruktionen. An einer Passage, bei der unser Weg über ein dünnes Seil verläuft, kommt die Gruppe ins Stocken. Am Anfang der Strecke, in 12 Metern Höhe stehend, versuche ich den Kloß in meinem Hals wieder runter zu schlucken. Eine diffizile Angelegenheit – das dünne Seil und meine großen Füße sind ein ungleiches Paar. Auf Anhieb will mir nicht in den Kopf, wie ich da heil rüber kommen soll. Vorsichtig tastend den Fuß auf das Seil schiebend beginne ich mit der Überquerung. Immer wieder mache ich mir klar, dass ja nichts passieren kann - außer dass ich in den Gurt falle, und das ist womöglich auch noch lustig. Stückchen für Stückchen nähere ich mich dem Ziel. Adrenalin pumpt durch meinen Adern, erhöht Konzentration und Spannkraft. Zum Schluss ein großer Schritt - und ich stehe als Sieger auf dem Podest. Ein Hochgefühl wie nach der Besteigung des Mount Everest durchströmt mich. Das machen wir bei nächster Gelegenheit wieder!/bw

Klettern bei allen Wettern Klettern in Kletterhallen und an OutdoorStandorten hat ganz individuelle Vorteile. Bei beiden Anlagenarten kann man viel Abwechslung erleben, seine Höhenangst überwinden, oder einfach Tarzan spielen und mit fachkundiger Unterstützung tiefer in das Thema einsteigen. Es ist ein Sport für Jung und Alt. Die Neuentwicklung der römischen Sportart „Rauf auf die Bäume, wenn du ein Wildschwein siehst“ hat im Laufe der letzten 10 - 15 Jahre stattgefunden. Es gibt vielseitige Herausforderungen – von Höhengängen durch Baumgipfel bis hin zu steilen Kletterwänden. Einführungskurse zu den Disziplinen werden in vielen Einrichtungen angeboten. Für kleine Gäste gibt es oft auch spielerische Herausforderungen, die leicht fallen und Spaß machen. Nähere Details zum Sport und zu den Sportstätten findet Ihr rechts im Kasten. Wendet Euch bei Fragen bitte direkt an die Sportstätten. Hier erhaltet Ihr fachkundige Informationen. In der nächsten Ausgabe befassen wir uns mit Indoor-Klettern und erzählen über spannende Abenteuer.

Kletterburgen, Kletterhallen: KletterFABRIK Lichtstraße 25 - 50825 Köln Tel. 02 21 - 5 02 99 91

chimpanzo-Drome Kletter- und Eventhalle Ernst-Heinich-Geist-Str. 18 50226 Frechen Tel. 0 22 34 - 27 34 10

Bronx Rock Vorgebirgsstraße 5 - 50389 Wesseing Tel. 0 22 36 - 89 05 70

Canyon Chorweiler Weichselring 6a - 50765 Köln Tel. 02 21 - 5 34 35 10

AbenteuerHallen-KALK Christian-Sünner-Str. - 51103 Köln Tel. 02 21-8 80 84 08

Arena Vertikal Junkersring 3 -53844 Troisdorf-Spich Tel.: 0 22 41 - 8 46 87 20

Kletterhalle Tivoli Rock Strangenhäuschen 11 - 52070 Aachen 0241 - 15 77 60

Kletterwald Teamtraining House-Running Schulprogramme Kinderparcours • Kinderparcours ab 6 Jahren (Eltern in Begleitung kostenlos)

• 2 Einführungsparcours • Parcours 4-14 Meter Höhe • Parcours für gute Fitness (Ausrüstung wird gestellt)

Sie können mitmachen oder einfach nur staunen der Parcour ist auch ohne Eintritt zu besichtigen. Saison April - Oktober Mo.-Fr. 12.00 - 20.00 Uhr Sa./So. 10.00 - 20.00 Uhr (oder Sonnenuntergang)

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Essen+Trinken

Kochkurs im Restaurant

Asiatischer Kochkurs

22. September ab 17.30 Uhr „La Dolce Vita“. Wasserturm Restaurant. Ausreichend Parkplätze vorhanden. Anmeldung unter: Tel. 0 22 32 - 206 17 00 - Internet: info@wasserturm-bruehl.de

20. Oktober ab 17.30 Uhr „Euro-Asiatische Gaumenfreuden“ Wasserturm Restaurant. Ausreichend Parkplätze vorhanden. Anmeldung unter: 0 22 32 - 206 17 00 - Internet: info@wasserturm-bruehl.de

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Ökologische Genüsse Durch Einfallsreichtum, Charme und viel Natur bekommt Essengehen am Brühler Wasserturm völlig neue Dimensionen.

Kochen lernen im Restaurant Für alle, die schon immer mal ihre Freunde mit handfester Kochkunst überraschen wollten. Abendkurse für die gehobene Hobbykochkultur. Auf den Flyern liest sich das ein wenig wie ein Manager-Event. 3 bis 4 Stunden Kochkurs, inklusive aller angefertigten Speisen, Hausaperitif zur Begrüßung, Softdrinks und Kaffee, sowie zu jedem selbstkreierten Gang ein Glas Wein, wer mag auch Kölsch. Start ist jeweils 19:00 Uhr. Man stellt sich gleich die ganzen Kochsendungen vor, die von mittags bis spät abends im Fernsehnen laufen. Aber weit gefehlt.

Hier ist nicht nur Live-Action angesagt, sondern auch „Materialkunde“ gehört in das vielseitige Programm. Technische Details oder kleine Tipps, die das Gaumenerlebnis entscheidend beeinflussen können, werden hier weitergegeben. Das Koch-Lernprogramm eignet sich nicht nur für Einzelanmeldungen, sondern auch als Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk. Oder als Managerparcours in Kombination mit anderen Angeboten im Umland.

Restaurant Ein Aufenthalt im Restaurant Wasserturm verspricht eine genussvolle Auszeit vom Alltag. Genießen Sie saisonal geprägte Gerichte kombiniert mit erlesenen Zutaten aus aller Welt. Mit unserer monatlich wechselnden Speisekarte, zahlreichen Veranstaltungen, unserem kulinarischen Kalender und unserer Leidenschaft zur kreativen Küche möchten wir Sie gerne regelmäßig überraschen.

Biergarten Im Biergarten genießt man bei kühlen Getränken, herzhaften Grillgerichten oder einer frischen Steinofenpizza das grüne Ambiente im Schatten des Wasserturms. Der große und teilweise überdachte Biergarten ist der ideale Ort nach einem ausgiebigen Spaziergang oder einem abenteuerlichen Klettererlebnis im Kletterwald.

Öffnungszeiten Restaurant Öffnungszeiten: Mi - So ab 18:00 Uhr Sa ab 12:00 - bis 14:30 Uhr Mo - Di Ruhetag (auf Anfrage geöffnet)

Kochkurs 22. September Buon Appetito Ein Stück „la dolce vita“ Tauchen Sie ein in die Welt farbenfroher Gerichte, aromatischer Kräuter, knackigem Gemüse und sonnengereiften Früchten.

Biergarten Öffnungszeiten: Mi - So ab 12:00 Uhr in den Schulferien Di – So ab 12:00 Uhrbendkarte ab 18:00 - 21:30 Uhr

Wasserturm - Gastronomie & Event GmbH Liblarerstraße 181 - 50321 Brühl - Tel. 02232 206 17 00 E-Mail: kontakt@wasserturm-bruehl.de - www.wasserturm-bruehl.de

Wen es bei schönem Spätsommer-Wetter aus der Stadt hinaus ins Grüne zieht, dem sei ein Ausflug in die Ville bei Brühl ans Herz gelegt. Bei der Anfahrt orientiert man sich am Wasserturm und fährt besser langsam, um die Einfahrt nicht zu verfehlen. Dann freut man sich über den kostenfreien Parkplatz am Wasserturm und beginnt den perfekten freien Tag mit einem Spaziergang zum See, streift durch Wiesen und Wälder, gönnt sich vielleicht eine Klettertour im angrenzenden Kletterwald „Schwindelfrei“ – und rundet den Ausflug mit einer anschließenden Einkehr im Wasserturm Brühl ab. Mit seinem Restaurantbetrieb im ehemaligen Wasserturm von Brühl hat sich Geschäftsführer Roman Berk einen Traum erfüllt. Und geht dabei ganz bewusst nicht ganz gewöhnliche Wege. So gehört zum kulinarischen Konzept des Wasserturms Brühl das klare Bekenntnis zu Umweltverantwortung und ökologischem Denken: In der Küche werden bevorzugt saisonale Produkte regionaler Erzeuger genutzt. Küchenchef Jürgen Stöppel sorgt für die kulinarische Raffinesse. Sein Faible für eine abwechslungsreiche, hochwertige Küche führte ihn vom DomHotel in Isenburg nach Brühl. Jürgen Stöppels Küchenstil orientiert sich an der Vielfalt der jeweiligen Saison, lässt sich aber auch durch Trends inspirieren. Neben einem Kulinarischen Kalender mit wechselnden saisonalen Highlights bietet das kreative Küchenteam Kochkurse an. Das junge, dynamische Team des Wasserturms hat es sich zum Ziel gesetzt, Gäste nicht nur zufrieden zu stellen, sondern sie zu begeistern. Die offensichtliche Freude an der Arbeit zeigt sich beim freundlichen, zuvorkommenden Service genauso wie beim freundschaftlichen Umgang miteinander.

Genießen auf zwei Ebenen Tagsüber lädt der großzügige überdachte Biergarten zum gemütlichen Genießen ein. Hier werden neben Snacks für den kleinen Hunger täglich frische Gerichte vom Holzkohlegrill sowie selbstgemachte Steinofen-Pizza zu zivilen Preisen serviert. Zum grünen Ambiente des Biergartens gehört ein Goldfischteich mit Wasserspiel, an dem nicht nur Kinder gerne verweilen.

Abends öffnet das Restaurant Wasserturm, das eine monatlich wechselnde Speisekarte im Finest Class Segment bietet. Neben sorgfältig ausgewählten regionalen Erzeugnissen wie Fleisch und Gemüse kommen hier viele frische Kräuter zum Einsatz. Serviert wird in hellen, freundlichen Räumlichkeiten; das Ambiente ist geprägt von klaren Linien und einer modernen Eleganz. Freunde rheinischer Kartoffelspezialitäten dürfen sich auf den Mittwoch freuen: Dann gibt es zusätzlich ab 18:00 Uhr Reibekuchen à la carte. Zu festen Terminen und jeweils unter einem bestimmten Motto verrät Küchenchef Jürgen Stöppel persönlich seinen Koch-Gästen Tipps und Tricks für zuhause. In entspannter Runde wird dann gemeinsam gekocht, gebraten und gebacken – und das Resultat anschließend im Restaurant verspeist. Nächster Termin ist Donnerstag, der 22. September 2011 um 17:30 Uhr unter dem Motto „Buon Appetito - Ein Stück Dolce Vita”. Wie der Name des Kochkurses schon andeutet, geht es hier um mediterrane Spezialitäten. Um Anmeldung wird gebeten.

Infos: Wasserturm Gastronomie & Event GmbH Liblarerstraße 181 50321 Brühl Tel. 02232 206 17 00 E-Mail: kontakt@wasserturm-bruehl.de www.wasserturm-bruehl.de Restaurant Öffnungszeiten: Mi - So ab 18:00 Uhr Sa ab 12:00 - bis 14:30 Uhr Mo - Di Ruhetag (auf Anfrage geöffnet) Biergarten Öffnungszeiten: Mi - So ab 12:00 Uhr in den Schulferien Di – So ab 12:00 Uhr Küchenzeiten: Abendkarte ab 18:00 - 21:30 Uhr Sonntagsbrunch 10:30 - 14:00 Uhr Gruppen werden um Reservierung gebeten.

Kulinarischer Kalender bietet Abwechslung Im Wasserturm gibt es 500 verschiedene Spezialitäten über das Jahr verteilt. Gastro-Abwechslung ist eigentlich immer mit Ortswechsel verbunden. Chinesen, Griechen, Italiener. Das Team von Roman Berk hat sich etwas ganz Anderes ausgedacht. Statt - um viel Abwechslung zu bieten - die Speisekarte bis unters Dach mit Gefrierkost zu füllen (unendlich Platz für Frischware bietet nämlich kein gewöhnliches Kühlhaus), wechselt das Wasserturm-Team je nach Jahreszeit die Angebote. Untermalt mit Live Musik, Tänzern oder Live Koch-Aktionen bietet sich hier jeden Abend Abwechslung. Die Zutaten kommen von ausgewählten Erzeugern aus der Region. Erlesene Ge-

würze aus der ganzen Welt machen jede Portion zu einem ganz besonderen Gaumenschmaus. Auszug aus dem Kulinarischen Kalender: 07. + 08. September: Einschulungsmenü ab 11:30 Uhr Überraschungsmenü für Groß und Klein zum ersten Schultag der I-Dötzchen 17. + 18. September: Amuse-Bouche-Abend ab 18:00 Uhr Gaumenkitzel in vier bis neun kleinen Gängen von herzhaft bis süß – ein Streifzug durch die kulinarische Vielfalt der Wasserturmküche


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Bio Colonia Abenteuer Bio-Einkauf Kann man Bio riechen? Kann man Bio bezahlen? Back to Bio - was man da so erleben kann Eigentlich kann ich Einkaufen nicht ausstehen. Letztens habe ich meinen Wocheneinkauf sogar online erledigt. Schlechte Idee. Überteuert, verspätete Lieferung - und für den Rosé musste ich dann doch wieder zum Supermarkt laufen. Lieferschwierigkeiten. Was mich beim Einkaufen besonders stört, sind diese silberfarbenen Einkaufswagen, die sich pausenlos in meine Hacken rammen. Dann dieses Durcheinander in den Regalen. Und das Schlimmste: Die Kassierer. Ständig meckern sie, wie schwer sie es doch haben. Dann kennen sie die Preise nicht, brüllen sich gegenseitig zu, die Schlange wird immer länger – am Ende habe ich keinen Hunger mehr und würde der Dame im blauen Kittel am liebsten den Drehstuhl unter ihrem dicken Hintern wegziehen. In anderen Läden wird im Stehen gearbeitet; da geht es wohl schneller. Habe ich irgendwo gelesen. Jetzt ist es aber so, dass ich heute Besuch bekomme. Eine gute Freundin, ebenfalls Single. Die Idee mit dem Kochen kam von ihr. Ich wäre ja lieber zum Italiener gegangen. Nein, das geht nicht - sie esse nur noch Bio. Habe ich schon erzählt, dass ich ein Notizbuch angelegt habe? Mit Dingen, die nicht zu mir passen. Bio steht übrigens ganz oben. In den Mittagspausen kommt bei mir ein Mikrowellengericht auf den Tisch, abends eine Pizza oder Falafel. Hauptsache, es geht schnell, schmeckt und ich werde satt. Es ist 16:00 Uhr. Ich stehe am Zülpicher Platz. Links der Eingang zu einem Supermarkt für „Normale“, vor mir die gelbe Tür zu einem Supermarkt für Leute, die wahrscheinlich zu viel Geld haben. Ich atme tief durch. Mein Puls rast. Das Teufelchen auf meiner rechten Schulter ruft ständig, ich solle einfach woanders einkaufen - oder doch den Lieferservice anrufen. Nein, ich wage es und trete ein. Manchmal muss

Krimi Rätsel ab OKTOBER ...starten wir ein fortlaufendes Krimirätsel quer durch Köln. Die Vorgeschichte gibt es bereits im diesem Heft. Jeden Monat verlosen wir aus den richtigen Einsendungen ein Apple iPad 2.

man offen für Neues sein. Neugierde steht übrigens in meinem neuen Notizbuch an zweiter Stelle… Der erste Eindruck: Es ist sehr ruhig hier. Das gefällt mir. Ich nehme einen der gelben Einkaufswagen und suche das Drehkreuz, das sonst immer den Eingang markiert. Fehlanzeige. Hier schiebt man seinen Wagen einfach drauflos. Kein Geschubse, kein Gedränge. Gefällt mir immer noch. Mein Puls beruhigt sich. Die Menschen, die hier einkaufen, sehen normal aus. Vorsichtig ziehe ich den weißen, etwas zerknüllten Einkaufszettel aus meiner Jeans, den ich extra für heute Abend geschrieben habe: Milch, etwas, das nach Cremefine aussieht, Gnocchi, Paprika (bunt), Champignons (weiß), Hähnchen oder Pute, Gewürze (Gibt es eigentlich Bio-Gewürze???) … und in Großbuchstaben: ROSÉ. Am besten gleich zwei Flaschen, die werde ich nötig haben.Vielleicht liegt es daran, dass ich hier neu bin, aber zu meinem eigenen Entsetzen fasziniert mich der Laden. Es ist aufgeräumt. Es ist unheimlich. In der Gemüseabteilung sieht man förmlich die Frische – kühle Dunstschwaden umgarnen Paprika, Zucchini, Möhren, einfach alles. Die Auswahl ist enorm. Schon beim Zusehen fühle ich mich besser – anders. Innerhalb von weniger als zehn Minuten habe ich meinen

Einkauf im Wagen – und zwar ohne dass meine Ferse leiden musste. Ich atme erneut tief durch, packe meinen Einkaufswagen, halte mich an ihm fest und schiebe ihn entschlossen, auf alles gefasst, in Richtung Kasse. Ich warte auf eine Reaktion. Jemand muss doch merken, dass ich neu hier bin. Habe ich ein Lächeln im Gesicht? Die Kassiererin lässt sich nichts anmerken. Gute Schauspielerin?! Sie fragt freundlich, ob ich zufrieden gewesen sei. Noch, denke ich. Ja, sage ich. Ich habe es vermieden, die Preisschilder zu lesen. Jetzt wird mein Portemonnaie gleich weinen, die ECKarte glühen. Irgendwo muss es doch einen Haken geben. Ich drehe meinen Kopf weg. Lesen oder Hören ist die Frage. Den Preis ablesen oder von der netten (und irgendwie auch recht ansehnlichen) Verkäuferin zugesäuselt bekommen? Ich traue mich, schaue sie an und spähe auf die Anzeige: EUR 19,50. Mein Gehirn beginnt zu rechnen. Nein, beim Italiener wäre es teurer geworden. Gut gemacht. Dann stehe ich plötzlich wieder draußen. Alles ist vorbei. Ich habe es geschafft. ES hat mich geschafft. Ich wage einen Blick auf die andere Seite: Noch einen Abstecher zum „normalen“ Supermarkt? Ich denke nicht. Ich glaube, ich bin jetzt doch Bio. /svs

Bio-Waren in CO2Zwickmühle Die Diskussion über »Food Miles« - den ökologischen Schaden, den der Transport anrichtet - ist im vollen Gange. Manche Biogurke legt in Deutschland eine Strecke von weit über 1.000 km zurück, bis sie im Supermarkt landet. Ähnliche Rechenaufgaben gibt es beim Apfelkauf in den Wintermonaten. Man muss sich da nicht nur für eine von -zig Sorten entscheiden, sondern auch, ob der Apfel aus der Region kommen soll oder aus Übersee. In der Modellrechnung der INRES an der Universität Bonn, Publikation 2007, wurden alle Faktoren berücksichtigt. Der heimische Apfel, im Herbst geerntet und im Frühjahr verkauft, wird bis zu fünf Monate in rieseigen Kühlhäusern bei 1 bis 3 Grad Celsius gelagert - und das kostet sehr viel Energie. Der frische neuseeländische Apfel ist hingegen 23.000 km gereist. Was verbraucht mehr Energie, wobei wird hier mehr CO2 erzeugt? Nach Ansicht der Bonner Wissenschaftler wird für die Herstellung, Transport und Lagerung eines neuseeländischen Apfels nur knapp ein Drittel mehr Energie benötigt als für den heimischen Apfel aus dem Kühlhaus. Wer dann mit

seinem großen Wagen kilometerweit zum Einkaufen fährt, hat diesen Klimavorteil schon aufgebraucht, auch wenn er rheinische Äpfel kauft. Der Einkauf per Rad erhält aber den Treibhausvorteil für die Ware aus der Region, so Dr. Michael Blanke, Universität Bonn. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt auf Ihrer Webpage: Produkte aus dem Gewächshaus schädigen die Umwelt 30-mal mehr mit schädlichen Kohlendioxiden als beispielsweise Freilandgemüse. Der Lufttransport ist 80-mal schädlicher als der Schiffstransfer und 300-mal schädlicher als Inlandstransfer. Im Augenblick gibt es noch wenige Initiativen in Deutschland, die sich umfassend mit Produktionsmethodik auseinandersetzen – damit, welchen Weg unsere Lebensmittel nehmen, von Herstellung über Lagerung bis Verkauf. In Großbritannien werden in Supermärkten die Transportwege mit einem Flugzeug bereits kenntlich gemacht. Damit wird sofort auf CO2-Sünder hingewiesen. Hier wird seitdem verstärkt zu Produkten gegriffen, die nicht mit dem Flugzeug transportiert wurden, so Dr. Blanke. /Red

Bio-Einkaufen in Köln Hier sind Bioläden in meiner Nähe Basic Bio Belgisches Viertel Venloer Straße 47–53 50672 Köln

Nachmeldungen für Bio-Shops bitte Mail schicken

Dahmen Dürener Str. 196 50931 Köln, Lindenthal

Kraut & Rüben Balthasarstr. 52 50670 Köln, Innenstadt

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Dahmen GmbH Sülzburgstr. 74 50937 Köln, Sülz

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Denn's Biomarkt Dürener Str. 160-162 50931 Köln, Lindenthal

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Der Bioladen Frankfurter Str. 200 51147 Köln, Wahn

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second 10 magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Spirituell

Zitat des Monats:

"Nichts ist entspannender, als das anzunehmen, was kommt." (Dalai Lama)

Zwischen Abbildung und Eindruck …oder was man nur bedingt festhalten kann Was ist das denn bloß für ein Sommer dieses Jahr?! Ich fühle mich vom Wetter hintergangen. So vielversprechend sonnig sich das Frühjahr meiner Eidechsenseele präsentierte, so launisch kommt der Sommer daher. Ich streife rastlos am Fenster auf und ab, glotze stumpf durch ewig gleiche Regenschauer hindurch und fliehe in Gedanken zurück in den australischen Sommer, zurück zum Jahreswechsel 2009/ 2010. Nur gut, dass ich meine Erlebnisse auf über 3000 Fotos pedantisch bis ins letzte Detail dokumentiert habe, in all ihren Facetten! Oder?! Ich schaue mir die Bilder von der Coral Sea erneut an und prompt kommen die Erinnerungen zurück, an die fünftägige Tauchtour und die außerirdisch anmutende Schönheit der Unterwasserwelt. Doch in meinem Kopf erstehen andere Bilder wieder auf, markantere, nachhaltigere. So sehr ich mich auch bemühte, alles festzuhalten, manche Eindrücke sind - von mir zunächst unbemerkt - an meiner außer Kontrolle geratenen Foto-Gier vorbei einfach in mein Gedächtnis geschlüpft. Mein erster Nachttauchgang. Sichtweite unter 5 Metern. 25 Taucher schweben mit dünnen Lichtstreifen aus Taschenlampen und neonbunten Glowsticks an ihren Sauerstoffflaschen in der zähen Dunkelheit auf und nieder. Die gesamte Unterwassertierwelt ist auf der Jagd nach Nahrung, und ich fühle mich wie in einem Kubrick-Film. Träge scheinen fahle Lichter aus benachbarten Galaxien zu mir herüber zu schimmern. Ich suche vergeblich nach Abbildungen dieses Spektakels... Luftblasen steigen mit mir zurück an die Oberfläche. Dort die atemberaubende Spiegelung des Unterseekosmos über dem Türkis schimmernden, warmen Wasser. Ein nächtlicher Sternenhimmel spannt

sich geheimnisvoll funkelnd über den Horizont des Great Barrier Reefs. Fotos davon? Keine. Doch ich klicke mich bereits durch Abbildungen aus dem Innersten des roten Kontinents. Ich sehe die rot-grün-blaue Wüste wieder vor mir, die so genannte Painted Desert, mit all ihren farblichen Abstufungen. Ich denke an den Gesang des Windes und der Fliegen, an die erbarmungslose Sonne und das surrende Leben an diesem ganz speziellen Ort... Das Red Center ist alles andere als tot, es ist vielmehr unendlich in seiner Lebendigkeit. Auf meiner Fahrt über die Mittelachse Australiens habe ich ab und zu angehalten, um die gesamte opulente Bandbreite der Natur in meiner Kamera einzufangen. Wenn ich mir dabei das Summen der Fliegen weggedacht habe, mit dem Wind also alleine war, habe ich ein Gefühl für die Größe der Umgebung bekommen, in jeglicher Hinsicht. Die Anmut dessen ist weder adäquat in Worte zu fassen, noch lässt sie sich durch Fotos wiedergeben. Danny aus Amsterdam jedoch, den ich im Northern Territory traf, versuchte zumindest in technischer Hinsicht mein Gefühl von Unvollkommenheit zu kompen- sieren, indem er mir als perfekte Ergänzung zu meiner Spiegelreflexkamera zum Kauf eines Polfilters riet. Dieser sorgt dafür, dass man z. B. Spiegelungen auf Fotos verschwinden, oder das Blau des Himmels intensiver hervortreten lassen kann. An die Wirklichkeit aber kommen die damit erzielten Ergebnisse ebenso wenig heran wie die von ihm verwendete Methode der Panoramafotografie. Mehr als 2000 Fotos lang hielt ich das Unbelebte der Bilder trotz ihrer Schönheit für einen entscheidenden Nachteil. Zum Abschluss meiner Reise jedoch begab ich mich auf eine zehntägige Bustour durch das vergleichsweise menschenleere Westaustralien. Da der Bus mit 23 Leuten proppen- voll und kein anderer Sitz mehr frei war, nahm ich neben dem Tourguide Platz. Das stellte sich als Glücksgriff heraus, denn der Blick auf Strasse und Umgebung war ebenso unverbaut und weit, wie das

Routinierte Jungfrau mit Lust auf Neues - Geburtshoroskop Am 24. August 2011 ist die Geburtsstunde unseres „Second Magazine“ – der Tag, an dem die Erstausgabe erscheint. Unser neues Magazin ist also eine Jungfrau: Gründlich, strukturiert, Detail-orientiert. Genauigkeit und ein klarer Verstand sind ihre und somit auch seine Merkmale, genauso wie Beharrlichkeit und vorausschauendes Handeln. Der Mond, der das „Innenleben“ beeinflusst, steht am Geburtstag des „Second Magazine“ in den Zwillingen. Zwillinge sind ausgesprochen kommunikativ, einfallsreich und

überdurchschnittlich neugierig. Fröhlich und unkompliziert gehen sie auf andere zu. Sie lieben die leichte Seite des Lebens, die Abwechslung und probieren gerne etwas Neues aus. Sonne in der Jungfrau und Mond in den Zwillingen – eine spannende Kombination. Wir von der Redaktion finden, das passt wunderbar zu unserem Magazin. Denn so soll es sein: Gut gegliedert und unterhaltsam, verlässlich und voller guter Ideen. In diesem Sinne: Happy Birthday, Second Magazine! /Red.

Die Steine im Rhein Geduldige Zeugen der Ewigkeit

Gespräch mit dem ungarisch-stämmigen Zoltan. Zolli, wie er der Einfachheit halber genannt wurde, hatte Chemie studiert und erläuterte mir nicht nur, wie man mit Bremsflüssigkeit, Chlorgranulat und Speiseöl Handgranaten herstellen kann, sondern auch, dass es gut ist, dass man Eindrücke nur sehr unzureichend konservieren kann. Schließlich hängt nicht nur sein Job davon ab, sondern es sorgt auch dafür, dass wir hin und wieder unsere eigenen vier Wände verlassen und die Welt erkunden, anstatt sie nur indirekt zu begaffen. Und da konnte ich alles plötzlich noch viel bewusster genießen. Die bizarre Schönheit der Canyons in West Australien, die schmalen Wasserlöcher, die schroffen Felsformationen und wie ich sie bei 50° Celsius bezwungen habe. Das Gefühl, sich wie ein Entdecker vorzukommen, der als erster Mensch auf seinem Rücken in einem bislang unentdeckten See durch die Schluchten schwimmt, an den hoch aufragenden Felswänden vorbei zum Himmel schaut und dabei einfach nur völlig im Moment ist. Was für ein schwereloses Gefühl. Keine Fragen zu haben, keine Sorgen, keine Gedanken, kein Gewicht. Dinge, die man nicht in Bildern festhalten kann. Und trotzdem erinnern mich diese Fotos an genau diesen Geist der Reise und lassen ihn in mir wieder auferstehen. Er existiert zwischen ihnen. Ich schaue wieder aus meinem Fenster in den Regen und habe plötzlich das Gefühl, dem Sommer eine zweite Chance geben zu müssen. Er mag zwar nass sein, aber er ist auch warm und wer weiß, was er sonst noch alles ist, in seinen Zwischentönen. Ich greife meine Kamera und bin auch schon unterwegs nach draußen... /jg Fotos: Jörn Groneck / Australien

Nichts wie raus hier! Raus aus diesem Mist! Das dachte ich vor wenigen Stunden, habe einfach die Jacke gepackt, die Tür hinter mir zugeknallt und bin losgelaufen. Jetzt sitze ich hier am Rheinufer auf einem Stein, fühle mich müde und ausgelaugt, lasse mir die Sonne auf den Rücken scheinen und starre auf den Fluss. Der spontane Spaziergang hat irgendwie gut getan. Ich bin ruhiger geworden. Der Wind hat mir den Kopf leergepustet. Zu leer. Wollte er vorhin noch platzen vor lauter Grübeln, weiß ich gerade gar nichts mehr. Wozu das alles? Diese Sorgen, diese ewige Schufterei? Soll das immer so weiter gehen? Warum nur rackere ich mich so ab? Wem will ich eigentlich etwas beweisen? Eine kleine Ewigkeit starre ich nun schon auf das Wasser. Der Rhein fließt an meinen Füßen vorbei. Die Wellen stupsen an meine Schuhe. Immer und immer wieder - unerschütterlich, unbeirrbar. Genau wie die Steine, über die sie plätschern. Rheinkiesel. Ich kann sie auch unter Wasser gut erkennen. Kleine, große, weiße, rote, graue, braune… Bunte Steine, die der Rhein über viele, viele Jahre angeschwemmt und in Form geschliffen hat. Da liegen sie, einfach so. Als könnte sie kein Wässerchen trüben. Wässerchen? Ich schaue auf den Fluss und muss unwillkürlich schmunzeln. Nein, ein Wässerchen ist der nun wirklich nicht. Immer noch schmunzelnd nehme ich einen Kiesel in die Hand und betrachte ihn. Kühl ist er, und glatt. Wie viele Wellen waren wohl nötig, um ihn so glatt zu schmirgeln? Wie viele mächtige Wassermassen hat dieser kleine Stein schon vorüber ziehen sehen? Wie viele Boote und Schiffe? Wie viele Vögel und Fische? Wie viele Wolken haben sich schon im Wasser über ihm gespiegelt? Wie viele Sonnenstrahlen sind schon auf ihm herumgetanzt? Wie viele Regentropfen sind ihm schon auf den „Kopf“ geprasselt? Wie viele Menschen haben

ihn schon in der Hand gehalten? Und was waren das für Menschen? Was haben sie am Rheinufer gemacht? Mein Kieselstein hat schon viel gesehen, schon viel erlebt. Vermutlich mehr als ich. Aber er beschwert sich nicht. Er liegt einfach ruhig in meiner Hand und lässt das Leben zu. Er nimmt meine Körperwärme auf, sammelt Eindrücke und Erfahrungen. Wenn ich ihn so anschaue, könnte ich schwören, dass er mir etwas erzählt. Ist da nicht ein leises Murmeln? Oder ist das doch nur der Rhein? Was philosophiere ich hier eigentlich vor mich hin? Sollte ich mich nicht mit ganz anderen Dingen befassen, mich mit ganz anderen Themen auseinander setzen? Ich habe richtige Sorgen! Was soll da dieser olle Kiesel? Wut kommt hoch. Ich schleudere den Stein zurück in den Fluss. Er macht einen weiten Bogen und landet – sanft? Sein neuer Liegeplatz ist für mich unsichtbar. Aber wo er das Wasser berührt hat, bilden sich Kreise. Immer größer werden sie. Er hat ordentlich etwas in Bewegung gebracht, dieser kleine Kiesel. Einfach nur dadurch, dass er das tat, was er tun musste – und akzeptierte, was das Leben mit ihm tat. Ich stutze. Gilt das nicht auch für mich?! Nachdenklich betrachte ich das Wasser. Da liegt er nun irgendwo am Grund des Flusses, mein kleiner Kiesel. Dort wird er bleiben und sein Ding tun. Wie ein Fels in der Brandung. Und der Rhein zieht weiter. Das Leben geht weiter. Ich habe verstanden. Seither nötigen sie mir Respekt ab, diese Rheinkiesel. Sie haben so unendlich viel Geduld. Und vermitteln einen Hauch von Ewigkeit. Sie haben schon meinen Urgroßeltern Geschichten erzählt – und vermut- lich auch schon deren Urgroßeltern. Bei meiner nächsten Sinnkrise werden sie immer noch da sein und mich daran erinnern, wie klein meine Sorgen und Nöte doch eigentlich sind. Ich kann immer wiederkommen und mich von ihnen daran erinnern lassen. /ck


AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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Fräulein Origami und der Schmuck des Friedens

Wir sitzen in diesem kleinen Café in Sülz und falten Origami-Kraniche. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen liegt in der Luft. Es fühlt sich heimelig an, hier an diesem verregneten Sonntagnachmittag in Köln. „Das machst du gut. Hast du das schon mal gemacht?“ „Fräulein Origami“ alias Kaori, eine süße, zierliche Japanerin mit herzlichen, großen Augen, lächelt mir aufmunternd zu, während ich mich ein bisschen fühle wie ein Grobmotoriker auf Exkursionskurs. „Ja, hab ich“, so meine Antwort. Als Kind fand ich die Origami-Faltkunst wirklich spannend. Mit ein paar bunten

Stapeln Papier bewaffnet, habe ich über Wochen hinweg versucht, alle Figuren aus meinem dünnen Origami-Buch nachzufalten. Damals – gemeint ist die Zeit, in der ich meine eigene Schrift noch lesen konnte - funktionierte das mit der Feinmotorik allerdings ein bisschen besser als jetzt. Die linke Hälfte nach vorne ziehen und öffnen, die obere Kante auf die Mittellinie falten, den kleinen Flügel nach links falten. Mit zierlichen, flinken Fingern zeigt Kaori mir die nächsten Knicke unseres Kunstwerkes. Die junge Japanerin faltet die bunten Papier-Kraniche schon seit ihrer Kindheit. Traditionell wurde Origami in ihrer Familie von Generation zu Generation weiter gereicht. „Meine Oma faltete mit mir auch oft, um Wartezeiten zu überbrücken“, erzählt Kaori lächelnd. Spaß gemacht hat dem kleinen Mädchen das „Spiel“ Origami immer und überall. Vor allem in ihrer Schulzeit war es eine sehr beliebte Beschäftigung

unter den japanischen Mädchen. Mit großer Hingabe und Sorgfalt falteten sie in den Pausen gemeinsam oder tauschten untereinander die schönsten Figuren oder kleine Briefchen aus. Jetzt faltet Kaori am liebsten zur Entspannung und aus Begeisterung an der Schönheit dieser bedeutungsvollen Kleinkunst. Ihre fröhlich bedruckten Origamipapiere bezieht sie dabei aus Japan, Italien, Frankreich oder Dänemark. Seit April verkauft Kaori die bezaubernden Figuren nun auch im Netz: Kombiniert mit bunten Perlen und einem speziellen Lacküberzug fertigt sie aus den Origami-Kranichen, -Herzen, und –Sternen kunstvollen Schmuck, Girlanden und andere Kostbarkeiten, die sie über den Online-Marktplatz dawanda anbietet. „Die Kranich-Girlande ist besonders beliebt“, sagt sie. Kein Wunder, denn der Kranich hat auch eine ganz besondere Bedeutung für ihr Land - ja, seit Hiroshima eigentlich für die ganze Welt. In Japan gilt der Kranich als

ein Symbol des Glücks und der Langlebigkeit. Nach alter japanischer Legende bekommt derjenige, der 1000 OrigamiKraniche faltet, von den Göttern einen Wunsch erfüllt. Diese Legende gab auch dem jungen Mädchen Sadako Sasaki Hoffnung, welches nach Abwurf der Atombombe in Hiroshima durch die Strahlung an Leukämie erkrankte. Mit Hilfe von Freunden und Familie schaffte sie – so berichtet man - 643 Kraniche, bevor sie starb. Sadakos Schicksal brachte eine spektakuläre Aktion ins Rollen, die sogar verfilmt wurde: Ihre Mitschüler verkauften ihre Kraniche, erhielten zusätzlich internationale Spenden und schafften es nach drei Jahren, ein Denkmal für Atombombenopfer zu errichten - das „Kinder-Friedens-Denkmal" im Friedenspark von Hiroshima. Noch heute schicken Menschen aus allen Ländern Papierkranichgirlanden als Zeichen ihres Friedenswillens, die zu Tausenden das Denkmal umgeben. Viele Käufer von Kaoris Kranich-Girlan-

den wissen um deren Bedeutung. Auch für Kaori spielt dieser Hintergrund in ihren Arbeiten eine Rolle, wenn auch keine übergeordnete. Denn der Kranich ist ein positives Zeichen, ein Zeichen des Lebens und des Lichts. Mit seinen bunten Farben soll seine stolze Anmut glücklich machen und uns lehren, zu lieben und in Frieden zu leben. Genau das spiegelt Kaoris Schmuck durch das liebevoll gewählte Papier und die farbigen Kugeln wieder: Lebenslust, Optimismus und Leichtigkeit. Auch ich habe durch diesen ungewöhnlichen Sonntagnachmittag wieder Gefallen an der Faltkunst gefunden, fühle mich gelöst und beschwingt. Ich danke Fräulein Origami für ihre Geduld und für ihre ansteckende, fröhliche Persönlichkeit!

Fräulein Origamis Shop: de.dawanda.com/shop/fraeuleinorigami Infos über Origami plus Faltanleitungen: http://www.origami-kunst.de

Die Ehrenstraße beginnt irgendwie im Agnesviertel Soulfashion - Leidenschaft für außergewöhnliche Mode Die Weißenburgstraße im Kölner Agnesviertel. JugendstilFassaden. Kopfsteinpflaster. Alleen-Flair. Schattige Plätzchen unter großen alten Platanen. Veedel-Beschaulichkeit – und seit Kurzem Geheimtipp für Fans außergewöhnlicher Mode. Barbara und Ralf waren zu Beginn sogenannte Quereinsteiger. Sie ist in einem Kölner Spiegel- und Bilderrahmengeschäft mit langer Tradition zuhause; er ist als Grafik-Designer seit 15 Jahren selbstständig. Aber die Beiden haben mit den Jahren eine Leidenschaft für außergewöhnliche Bekleidung in Marken-Qualität entwickelt, und sie hatten einen gemeinsamen Traum: Außergewöhnliche Mode zu präsentieren. Die Idee vom eigenen Shop reifte heran und verwirklichte sich durch eine glückliche Fügung: An der Ecke Neusser Straße/ Weißenburgstraße entdeckten Barbara und Ralf ein leer stehendes Ladengeschäft in einem JugendstilHaus, in dem gerade Maurer und

Elektriker arbeiteten. Spontan gingen sie hinein und wurden sich mit dem Hausbesitzer schnell einig. Alles wurde mit sehr viel Liebe zum Detail optisch auf den Stand von 1910 zurückversetzt – gekälkte Wände, Dielenboden, Kronleuchter - und mit zwei separaten Umkleidekabinen ausgestattet. Die Ladeneinrichtung hatten sie schon einige Monate zuvor

(zum Teil in Holland) ausgesucht und zwischen- gelagert. Alle Warenträgersysteme wurden in wochenlanger

Arbeit nach eigenen Entwürfen aus Wasserleitungsrohren zusammengeschraubt. Ein Name für die kleine Boutique war schnell gefunden: Wer sich mit so viel Leidenschaft in ein Projekt stürzt, kann es nur Herzblut nennen. Der Zusatz Soulfashion beschreibt das eigentliche Anliegen: Mode für die Seele zu bieten – Mode, um sich gut zu fühlen. Trendige Mode für Frauen jeden Alters in guter Qualität, abseits vom Mainstream. Bei der Bread & Butter (während der Fashionweek in Berlin) wurden die ersten Kontakte geknüpft. Hieraus entstand eine besondere Label-Komposition aus Damenbekleidung, Accessoires und Schuhen. Im Mai 2011 war die

Eröffnung. Die angebotenen Marken gibt es nicht an jeder Ecke von Köln. Im Sortiment: American Vintage, Custo Barcelona, Erfurt, MET Jeans, Odd Molly, Penelope Chilvers, Plomo o Plata, Religion, Rich & Royal, Set, Swedish Hasbeens, Wandelei und yummie tummie. Seitdem haben schon viele Kundinnen den schönen Laden und seine Inhaberin in ihr Herz geschlossen. Die Mode-Boutique Herzblut liegt etwas zurückgesetzt hinter dem Veedel-bekannten Pico Coffee. Bei schönem Wetter ist das kleine Ladengeschäft nicht zu übersehen: Vor dem Haus stehen bunte Holz-

stühle, ein Tisch und ein Sonnenschirm - für Mode-Müde oder für Mode-unlustige Begleiter. Abends ist die schöne Stuckfassade beleuchtet und lädt so Passanten zum Schaufensterbummel ein. Ein echter Hingucker im Agnesviertel.

Herzblut Soulfashion Weißenburgstraße 29 50670 Köln Tel. 0221 935 40 48 www.herzblut-soulfashion.de Öffnungszeiten: Mo, - Fr von 11:00 – 20:00 Uhr Sa von 11:00 – 18:00 Uhr


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second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Kinder Theaterbummel Rheinauhafen 05.09.11

Theaterbummel Rheinauhafen 05.09.11 Weltkindertag 18.09.11

Ein Wildschwein ist kein Dinosaurier Von lila Kühen und ungelegten Eiern aus dem Supermarkt

Kindertheater beim Theaterbummel 2009 (Foto: Wolfgang Weimer)

Zum Auftakt der Spielzeit 2010/2011 lädt die Kölner Theaterkonferenz am 5. September von 10 bis 17 Uhr zum traditionellen Theaterbummel ein. Auch für kleine Besucher ist gesorgt: Ein buntes Programm für Kinder macht den Kulturbummel am Rheinufer zu einem Erlebnis für die ganze Familie./ Info: koeln.de

Kinder-Trödel und Secondhand in Köln Köln Süd/West 1. Spoki - Gottesweg 18 - 50969 Köln Zollstock Luftschloss Koeln - Bachemer Str. 57 - 50931 Köln Lindenthal Christa Damm - Dürener Str. 66 - 50931 Köln Lindenthal Der blaue Koffer - Simarplatz 11 - 50825 Köln Neuehrenfeld Dreikäsehoch - Zülpicher Str. 316 - 50937 Köln Sülz Fein von Klein - Aachener Str. 402 - 50933 Köln Braunsfeld Fritz & Fritzi - Ringstr. 6 - 50996 Köln Rodenkirchen Rasselbande - Brauweilerstr. 25 - 50859 Köln Lövenich Schlimkowski - Sülzgürtel 34 - 50937 Köln Sülz Smillas - Kirchweg 134 50858 Köln Junkersdorf

Köln Nord/West Heinzelmännchen - Johannesstr. 2 - 50767 Köln Pesch Meilensteine - Frohnhofstr. 163 - 50827 Köln Ossendorf Rapunzel - Neusser Str. 317 - 50733 Köln Nippes

Köln Zentrum Prunk & Protzi - Zülpicher Str. 24 - 50674 Köln Lollipop - Mauritiussteinweg 98 - 50676 Köln

Köln Rechtsrhein Staschik - Wallstr. 137 - 51063 Köln Mülheim Kinderkiste Olpener Straße 878 - 51109 Köln Diese Liste haben wir durch eine Cross-Recherche für Euch erstellt.Ergänzungen bitte an: red@second-magazine.de

Weltkindertag 18.09.11 Für Freundschaft und Kinderrechte

Heute begeht man den jährlichen Weltkindertag in über 145 Ländern. Deutschland hat sich für den 18. September Am 21. September 1954 wurde der Welt- entschieden. Um die Ziele dieses Tages in kindertag geboren: Im Rahmen ihrer 9. das öffentliche Bewusstsein zu rücken, Vollversammlung empfahlen die Verein- finden deutschlandweit Kinder- und Famiten Nationen allen Mitgliedsstaaten, lienfeste statt. Auch die Stadt Köln veraneinen weltweiten Kinderstaltet in Zusammentag einzurichten. Dieser arbeit mit UNICEF, dem Kindertag sollte zum Einen WDR und der BZgA ein dazu dienen, die UNICEF Weltkindertag-Fest. Im das Kinderhilfswerk der Rahmen des Kölner Vereinten Nationen - zu Weltkindertag-Festes unterstützen. Zum Andedürfen sich kleine Besuren wollte man sich damit cherinnen und Besucher stärker für die Rechte von Das Weltkindertag-Fest 2011 findet im auf Experimente, MusikKindern einsetzen und die Rheingarten und am Heumarkt statt - und Tanzdarbietungen von 12:00 - 18:00 Uhr Freundschaft unter Kinfreuen, an Mitmachdern und Jugendlichen fördern. Dabei hat- Shows teilnehmen und Prominente aus ten die UNO-Länder freie Terminwahl. dem Kinderfernsehen treffen.

Eigentlich bin ich nicht der Mensch, der dazu neigt, alles zu glauben, was in den Medien verkündet wird. Zu viel Sensationslust, zu viele Übertreibungen, zu viel Regenbogenpresse. So habe ich auch die Berichte einschlägiger Medien, dass Kinder heute Kühe in der gleichen Farbe malen wie ihre Schokoladen-Osterhasen, nicht so ganz für bare Münze genommen. Mir gedacht, die waren bestimmt aus der Großstadt und saßen zu viel vor der „Glotze“. Von der Werbung geschädigte Ausnahmen also, keine Regel. Einige Gespräche später – Gespräche mit Menschen, die laufend mit Kindern und mit Natur zu tun haben – muss ich erkennen, dass die Wahrheit sehr viel komplexer ist. Aber nicht weniger besorgniserregend als lila Kühe. Das Problem ist wesentlich tiefgreifender als zu viel Werbung.„Woher kommt die Milch?“ – „Na, aus dem Supermarkt!“ – „Und die Eier?“ – „Du stellst vielleicht Fragen – die natürlich auch!“ – „Und wie kommen Milch und Eier in den Supermarkt?“ – Fragende Blicke. Betretenes Schweigen. „Mit dem Lkw?!“ Betroffenheit. Auf der Suche nach einer für mich erschreckenden Realität habe ich inzwischen einige Menschen kennen gelernt, die das Problem schon lange vor mir erkannt haben. Menschen, die versuchen, unserem Nachwuchs einen respektvollen Umgang mit der Natur zu vermitteln. Rentner, die ihren Lebensabend damit verbringen, Kindern beizubringen, dass Tier keine Wegwerf-Produkte sind. Rüstige Damen, die mit Kindern im Projektgarten Pflanzen anbauen und selbst Geerntetes kochen. Kooperativen, die Kindern beibringen, wie Pommes entstehen – und welche anderen Zubereitungsformen für Kartoffeln es noch so gibt. Naturbegeisterte Mütter, die mit den Kindern ihrer Mitmenschen im Wald auf Exkursion gehen. Alle berichten von der anfänglichen Ahnungslosigkeit ihrer Schützlinge – und glücklicherweise auch davon, wie begeistert sie mitmachen und wie begierig sie die für sie neue Wahrheit aufsaugen. Auf einem Ferien-Aktionstag für Kinder habe ich mich mit Claudia Püschel, Referentin der Natur– und Umweltbildung „Der Rotmilan“, getroffen, um mit ihr

über das Phänomen der Natur-Entfremdung zu sprechen. Die gelernte Erzieherin hat sich bereits vor Jahren auf Naturpädagogik spezialisiert. Als Tochter eines Forstwirtschaftsmeisters liegt ihr die Natur von klein auf am Herzen und im Blut. Auch sie bestätigt mir die Berichte meiner anderen Gesprächspartner. Ganz gleich ob in der Stadt oder auf dem Land: Der Wissensstand in puncto Natur geht ihrer Erfahrung nach schon bei vielen Eltern gegen Null – g e schweige

Foto: © Lev Dolgatshjov - 123rf

denn bei den Kindern. Sie erzählt, wie sie mit den Kindern Walddetektive spielt. Ihnen zeigt, woran man erkennt, welches Tier seine Spuren im Sand hinterlassen oder den Tannenzapfen angeknabbert hat. Sie stellt spannende Fragen – wie man die Nase eines Rehs nennt und warum, zum Beispiel. Oft hat sie auch etwas dabei, von dem die Kinder erraten sollen, was es ist. Wie selbst gezeichnete Tier-Porträts. Oder einen Wildschweinschädel. „Bei dem höre ich oft die Frage: Ist das ein Dinosaurier?“ Auf ihren naturpädagogischen Exkursionen in die heimischen Wälder erlebt sie oft, dass große und kleine Teilnehmer falsche Vorstellungen mitbringen, sogar regelrechte Berührungsängste haben. „Die Kinder kommen total eingemummt bei mir an, damit sie bloß nicht mit Dreck oder Ungeziefer in Berührung kommen“. Viele Eltern bringen zu den Exkursionen eine Notfall-Ausrüstung mit – mit Verbandszeug, Medikamenten, Zeckenzange und mehr. Ein Vater hatte sogar ein Desinfektionsspray dabei; sobald sein Kind im Wald etwas angefasst hatte, wurden ihm damit die Hände gereinigt. Sie alle sind verunsichert. Zu viel wird erzählt. Zu oft wird berichtet, was passieren kann. Die Angst vor der Natur ist groß. Dabei haben sich viele Fehlinfor-

WDR 5 - Lilipuz - Freitag 14:05

Kinderhörspiele September:

26.08. - Neues von Herrn Bello 3 (Paul Maar) 02.09. - Neues von Herrn Bello 4 (Paul Maar) 09.09. - Die kleine Hexe (Otfried Preußler) 16.09. - Die kleine Hexe (Otfried Preußler) 23.09. - Die kleine Hexe (Otfried Preußler) 30.09. - Die kleine Hexe (Otfried Preußler)

WDR 5 - Lilipuz - Sonntag 14:05 28.08. - Radio Tobi (Peter Jacobi) 04.09. - Die Helden von Klein-Gurkistan (Heidi Knetsch/Stefan Richwien)

mationen in das Naturbewusstsein von Stadt- und Land-Menschen eingeschlichen. Anerzogene Vorurteile, wie die Angst davor, nachts von einer Fledermaus angegriffen zu werden, die aus dem Hals Blut saugt. Oder davor, von einer Libelle gestochen zu werden. Oder der Irrglaube, der Moosskorpion sei giftig. Sobald der Name eines Tieres als Stichwort fällt, kommt das Vorurteil hoch, gehen Eltern in Hab-Acht-Stellung – ohne nachzufragen, wie die Naturexpertin das Risiko einschätzt. Denn die meisten Sorgen sind völlig unbegründet. „Unter den Fledermäusen in unseren Breitengraden ist kein einziger Blutsauger. Libellen stechen prinzipiell nicht. Und der heimische MoosSkorpion, ein Pseudoskorpion, nach dem ich auf meinen Exkursionen mit den Kindern suche, ist gerade einmal vier Millimeter groß und ungiftig!“ Diese Vorurteile zu entkräften und den Spaß an der Natur zu vermitteln, ist für Claudia Püschel zum Lebensinhalt geworden. Wenn sie nur bei fünf Prozent ihrer Schützlinge etwas erreicht, ist sie schon zufrieden. Wenn sie sieht, wie eine Mutter, die panische Angst vor Fledermäusen hatte, ihnen nun eine Nistmöglichkeit am Haus schafft. Oder wie Eltern es zulassen, dass ihr Kind eine Weinbergschnecke in die Hand nimmt. Natur ist lebendig und spannend - sie ist voll von Neuem, das entdeckt werden will. „Wir brauchen keinen Abenteueroder Erlebnispark“, meint die Naturpädagogin. „Der Dschungel liegt direkt vor unserer Haustür!“ Es gilt nur, ihn auch bewusst wahrzunehmen. /ck

Kinderatelier „Kunst aufräumen“ Sa | 14:30 bis 17:30 | Bayer Kulturhaus, Nobelstraße 37 - 51373 Leverkusen Leitung: Sylle und Michaela Oberhaus Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt. Für Kinder von 5 bis 10 Jahren Nachdem die Bücher des Schweizer Komikers Ursus Wehrli Kunst aufräumen und Noch mehr Kunst aufräumen zu internationalen Bestsellern avanciert sind, werden die Jungkreativen des Kinderateliers das Thema praktisch umsetzen. Das Kinderatelier Kunst aufräumen ist der Versuch, genau dort Klarheit zu schaffen, wo man es am wenigsten erwartet: nämlich in der modernen Kunst. Abstrakte Kunstwerke werden neu erfunden – denn Ordnung ist das halbe Leben! Genial – wenn dabei noch tolle Kunstwerke entstehen. Es dürfen alte Kunstkalender oder Kunstplakate zum „Aufräumen“ mitgebracht werden.Eintritt frei Anmeldung erforderlich unter 0214/ 30-47452


second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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Redaktion Interaktiv - was ist das eigentlich?

Woher kommt der Name? Das Projekt hatte ein ganzes Jahr Vorbereitung. Den ersten Entwurf haben wir in die Tonne gekloppt! Also war second magazine - der zweite Entwurf des Projektes! ...eben second

Die ganze Redaktion musste mich überreden, dass wir überhaupt einen Web-Auftritt machen Nun wirklich, mir ist die Zeit zu Schade, unsere Leser mit dem 500. Kulturauftritt in Köln zu belästigen. Das Leben ist doch eh schon viel zu kurz. Und wo soll ich denn suchen, bei den vielen Angeboten? Das kommt mir vor wie Köln als Wurstaufschnitt: Bissle Bierwurst, bisschen Fleischwurst, alles schmeckt irgendwie ähnlich und hat doch andere Farben. Nachdem mich also die Redaktion überredet hatte, stellte ich eine Bedingung: Wenn wir schon unsere Leute nötigen, ins Internet zu gehen, dann sollten sie selbst entscheiden können, was ihnen dort geboten wird. Sonst geht‘s eh nur wieder „klick, klick, weg“ - das ist gut für die Zahl der Seitenaufrufe, aber leider nicht gut für das Zeitmanagement unserer Leser. Aus dem Grund möchten wir unseren Internet-Auftritt interaktiv gestalten. Unsere Leser bestimmen die Inhalte.

Hierfür haben wir extra eine E-Mail Adresse freigeschaltet, damit wir gemeinsam mit unseren Lesern diesen Auftritt aufbauen können. Ein Kölner Internetauftritt von Kölnern. Zentrale Dinge sin vorgegeben: Wir werden unseren KÖLSCH BLOGGT einrichten einen Foto-Blog, auf dem Groß und Klein ihre Bilderwelt mit Kommentaren hinterlassen können, allerdings ist die Bildgröße auf 250 KB begrenzt. Ihr müsst Euch einen Account einrichten, Euch registrieren und dann kann es los gehen. Wir werden sicherlich einen Terminteil integrieren, was so allgemein in Köln los ist - das Meiste findet Ihr ja bei uns hier im Magazin. Wenn Ihr Tickets buchen wollt, haben wir ebenfalls einen Anbieter gefunden, der bundesweit die Stars und Sternchen im Programm hat. Ich selbst habe oft Konzerte verpasst und war froh, dass es sowas gibt.

Das sind die Grundeinstellungen, die wir zur Verfügung stellen werden. Und nun seid Ihr an der Reihe. Was sollen wir hinzufügen? Wetter, Stauschau, … ? Wir freuen uns auf echte Kölner Webseiten, die von vielen Kölnern mitgestaltet werden. Wir werden nicht nur im Netz, sondern auch im Magazin über die Entwicklungen berichten.

Wir präsentieren und machen Veranstaltungen. Wir laden ein zum Dialog, portraitieren Vereine und Menschen, zeigen, was angesagt ist und was in den Museen ausgestellt wird. Daneben glänzen die Rubriken und Kolumnen über Lifestyle Ü30, alternative Mode, Einkaufstipps, gesundes Leben, Literatur, Theater, klassische Musik sowie Atelier- und Museumsbesuche, kombiniert mit spannenden Künstlern und interessanten Zeitgenossen.

Wir sorgen für klare Übersicht, denn die thematisch fest besetzten Seiten können immer wieder aufgeschlagen werden, um ihnen passende Termine und Veranstaltungen zu entnehmen. Aber am liebsten berichten wir über Menschen, ihre Geschichten, ihre Abenteuer im Großstadtdschungel - im Alltag und in der Freizeit. Es geht um Dinge, die wirklich interessieren, die beständig sind.

Inhaber Andreas Bastian

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Lars Kämmerer, Claudia Keck, Dirk Maschin, Karl Metzger, Foto/© hatta kene kravatta

Second Magazine – Das Magazin für die Menschen der Stadt Wir erinnern an „Originale“ der Stadt und suchen nach neuen. Wir fragen Euch nach Euren Themen und Geschichten und betten sie in das Register ein. Menschen können sich im Inhalt wiedererkennen - der interkulturelle Austausch wird über die Stadtgrenze hinaus gefördert. Second Magazine bemüht sich gleichzeitig um umfassende Förderung von Veranstaltungen der Kunst- und Kultur-Szene. Ein Zugewinn für alle Bürgerinnen und Bürger.

Second-Magazine ist ein Produkt des news-kom Verlag Andreas Bastian

Wir erreichen Menschen! Second Magazine basiert auf einem breiten Themenregister und orientiert sich an einem hohen Unterhaltungswert. Mit Themen, Tipps und Angeboten aus Sport, Freizeit, Kultur und Ernährung sowie ökologischem Denken und Handeln legen wir den Grundstein unserer Zentralbotschaft: In einer Großstadt ausgeglichen und mit Esprit den Alltag zu erleben. Der Clou: Ihr, die Bürger, könnt mitreden!

Impressum:

Der Verlag ist ein Kollektiv von völlig unterschiedlichen Menschen. Hierdurch bewahrt Second Magazine seine Originalität und bewegt sich Szeneübergreifend als Forum für Freizeitgestaltung, Bildung, Einkaufen, Sport, Geschichte und Gegenwart. Untermalt mit einem reichhaltigen Terminkalender für jedes Thema. Second Magazine bietet als Kompass Orientierung im Großstadtdschungel.

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Erklärte Ziele des Verlages sind es, Arbeitsplätze zu schaffen und für Ausbildung zu sorgen - Zukunftsperspektiven zu ermöglichen mit den Mitteln der heutigen Zeit. Der politische Anspruch ist dabei gänzlich überparteilich. Wir möchten unterhalten und in den Dialog treten - nicht polarisieren oder gar streiten. Unser redaktionelles Hauptanliegen beruht darin, dass Menschen miteinander reden, lachen und sich erinnern.

second-magazine im ABO Abo-Kunden bedeuten für uns Unterstützung unserer Arbeit. Wir freuen uns über Eure Anteilnahme an unserem Projekt – und wir würden Euch gerne als regelmäßige Leser und Abo-Kunden gewinnen! Schickt uns einfach eine E-Mail mit Eurer Rufnummer. Das Jahresabo kostet 19.90 € inkl. Versand. Die Abrechnung erfolgt mit Lieferung des ersten Heftes. Das Abo läuft 1 Jahr und endet automatisch - Ihr müsst also nichts abbestellen.

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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

second-hand Nachttrödelmarkt Nachtkonsum | Trödelmarkt mit Live-Musik und Programm Es gibt ja viele Trödelmarkt-Arten - manche Märkte sind auch mit normalem Handel und mit Lebensmitteln gemischt, wie der in Lüttich: Hier kann man Hühner kaufen und direkt daneben gibt es secondhand Galakleider. Nachtkonsum verbindet Trödel mit Jam. Nicht nur, dass er am späten Nachmittag startet, es gibt auch 3-4 Live Gigs von Newcomer Bands. Das Ganze im Industrial-Ambiente. Kreatives Shoppen ist das Gegenteil von professionell gestalteten Supermärkten, wo das Sortiment und die Zielgruppenraster so gut aufeinander abgestimmt sind, dass man in Sekundenschnelle wieder aus dem Laden raus wäre - wäre da nicht der völlig im Gegensatz erscheinende Kassenbetrieb, der dem ganzen Szenario völlig widerspricht. Ein Riesen -Supermarkt, und dann nur drei Kassen geöffnet. Man munkelt ja, das wäre so, damit der Parkplatz auch immer schön voll aussieht.

Fotos: Nachtkonsum.com

Nachttrödelmarkt heißt: Schlendern, stöbern, Dinge entdecken, in Erinnerungen schwelgen und vor allem eine ganze Menge Spaß haben. Wenn man das gesicherte Gelände betritt, findet man rechts und links originelles Ambiente, das zum Kaffee einlädt. CurryWurst und Eierpfannkuchen gibt’s natürlich auch. Der Außenbereich ist nach Sonnenuntergang voll ausgeleuchtet. Die Stimmung ist einmalig – überwiegend Ü30 Publikum, absolut nettes und aufmerksames Publikum,

das durch die Gänge schlendert. Im Innenbereich wird das Stöbern, mit 34 Gigs Live-Musik von ernst zu nehmenden Newcomer Bands unterbrochen. Jetzt wird erst mal getanzt! Überall sind Bänke aufgebaut, man kann sich hinsetzen, Freunde treffen, Lachen, also nicht nur Shoppen. Nachtkonsum ist vor allem ein LowProfit Projekt aus München, das studentische Ursprünge hat und in verschiedenen Ablegern in unterschiedlichen Genres stattfindet. Wir werden am nächsten Nachtflohmarkt wiederkommen - nach dem Motto: Trödel‘ dich glücklich!

Wie man beim Café-Besuch zu neuen Möbeln kommt

Fotos: Linda Fischer / red.

Erlebniströdeln, das ist wohl das, was einen Besuch im kleinen Antik- und Trödelcafé in der Kölner Altstadt am besten beschreibt. Denn hier kann man nicht nur anschauen, sondern auch gleich testen. Zum Beispiel, wie sich das hübsch geblümte Sofa mit der dunklen Holzverzierung bei einem Nachmittagsteekränzchen macht. Kuchen und Süßspeisen dazu sind „nach alten Hausfrauenrezepten“ selbstgemacht und passen hervorragend zum Tässchen Tee, das Besucher gerne in dieser urigen Atmosphäre zu

25 Jahren gibt es das Trödelcafé schon in Köln, sagt sie. Die ehemalige Besitzerin Frau Wagner hat damals das ungewöhnliche Konzept in England entdeckt. „Dort besuchte sie einen Second Hand-Laden, in dem ihr beim Trödeln eine Tasse Kaffee angeboten wurde. Das hat ihr so gut gefallen, dass sie nach ihrer Rückkehr dieses Café eröffnete. “ Mit Erfolg. Denn an neuen Second Hand-Artikeln und Käufern mangelt es hier ebenso wenig wie an „normalen“ Gästen. Die Artikel sind häufig Kommissionsware und

Der nächste Nachtkonsum ist am 17.September 2011 3,00 € Eintritt.

Fotos: Linda Fischer / red.

Regelmäßige Trödelmärkte

Standort: Altstadt Rheinpromenade zwischen der Hohenzollern Brücke und Bastei Haltestelle: Heumarkt, Dom Hbf Termine: Frühling bis Sommer, ein- bis zweimal im Monat von 11-19 Uhr Preis: 12,50 Euro pro laufenden Meter

Standort: Alte Feuerwache Melchiorstr. 3 Haltestelle: Ebertplatz Termine: 04. September, 25. September 8-17 Uhr Preise: 8 Euro pro laufender Meter, Kaution von 10 Euro pro Stand Kontakt: 0221 97315515

Standort: Vorgebirgstraße Fortuna-Stadion Haltestelle: Ulrepforte (Linie 6,15,16,17), Pohligstraße (Linie 12) Termine: 4.September von 11-18 Uhr Preise: 12,50 Euro pro laufenden Meter

Standort: Mülheimer Brücke Haltestelle: Wiener Platz (Liinie 3, 18) Termine: jedem Samstag, 11.00-16.00 Uhr Quellen: coelln-konzept.de, kopp-maerkte.de, troedeltipp.de, stadt-flohmarkt.de, nachtkonsum.com

Standort: Universitätsparkplatz Uni-Center Haltestelle: Weißhausstraße (Linie 18) Termine: jeden Samstag (außer Feiertage), ab 8.00 Uhr Preise: Standplatz (4 m) Kosten 38 Euro, zzgl. wird eine Müllkaution von 5 Euro fällig Kontakt: Tel.: 0221/955645441(Buchungshotline)

Standort: auf dem Klettenberggürtel Haltestelle: Sülzgürtel (Linie 18) Termine: etwa einmal im Monat

Anfahrtsbeschreibung: JACK IN THE BOX e.V., Vogelsanger Straße 231 auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs in Köln-Ehrenfeld, 50825 Köln. Zufahrt / Zugang zu den Hallen auf dem Gelände befindet sich an dem Dreieck: Helmholtzstraße / Vogelsanger Straße / Leyendeckerstraße. Direkt an der Eisenbahnunterführung.

„2 Kaffee, 2 Stück Apfelkuchen und diesen Tisch, bitte!“

Standort: Köln Acarden - TOP-CITY Flohmarkt folgen Sie den Hinweisschildern. . . . Platzvergabe Samstags ab 7.00 Uhr BUS - 159 / Walther-Pauli-Ring U-Bahn 1+9 / Kalk-Post Standort: Nippes Wilhelmplatz Haltestelle: Florastraße (Linie 6, 12, 15) Termine: einmal im Monat von 11-18 Uhr Standort: Nachttrödelmarkt ehem. Güterbahnhof Vogelsanger Str. 231 - Köln Ehrenfeld Aufbau 15-17 Uhr - Eintritt 3,00 € / lfd. Meter 9,00 € Termin: 17.09.2011

sich nehmen. Aber auch Deftiges kommt auf die erwerbbaren Tische: Verschiedene Salate und leckere griechische Tapas gestalten den Second Hand-Einkaufsbummel im Cafe nicht nur für Entscheidungsmuffel sehr angenehm. Zeit zum Abwägen und Überlegen hat man hier jedenfalls mehr als genug. Und findet man mal kein Preisschild auf seinem Tisch, liegt es garantiert daran, dass die Servicekraft das kleine Schildchen beim letzten Abwischen mit weg geputzt hat - denn kaufen kann man in dem kleinen Cafe eigentlich fast alles. „Manchmal verändert sich in kurzer Zeit die ganze Inneneinrichtung des Cafés“, erzählt mir die freundliche Servicekraft. Dass ihr der Job dort Spaß macht und der ewige Wechsel spannend ist, verrät mir das Strahlen in ihren Augen, während sie redet. Seit

stammen aus Haushaltsauflösungen älterer Menschen; die Preise sind human. „Es ist schon mal vorgekommen, dass wir Besuchern den Tisch unterm Teller wegziehen mussten, weil wir vergessen hatten, ihn auszutauschen, und der neue Besitzer ihn abholen kam.“ lacht die sympathische Servicemitarbeiterin. „Aber das stört hier niemanden - wir nehmen das mit Humor. Auch unsere Gäste.“ /lf

Krimi Rätsel ab OKTOBER Apple iPad 2 zu gewinnen


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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second-hand -Anzeige-

Zeitreise am Neumarkt Das antike „Reisebüro“ bietet Zeitreisen aller Art, Epochen zur Durchreise zum Anfassen und zum Mitnehmen Als ich den Laden betrete, fällt mir direkt die Jugendstillampe auf, die sich mir in den Weg stellt.Die anmutige Säule und der Eiweiß-gelbe Lampenschirm in Tulpenform. Ich fühle mich sofort in dieJahrhundertwende zurückversetzt. Denke an die vielen Reisen in die belgische Antikstraße. Wo ich zwischen Thorr und Cherneaux die Straße auf und ab fuhr, alte Lagerhallen durchstöberte, in verwitterten Industriekomplexen bildschöne Möbel fand, die heute meine Wohnräume prägen. Das war kein leichtes Unterfangen, denn diese Einrichtungen hatten sehr unzuverlässige Öffnungs- zeiten. Mir schien es Manchmal, als würden Sie Feiertage einfach dazu erfinden. Viel Staub und gebrochenes wallonisches Französisch erfüllten den Raum. Davon ist hier weniger zu spüren und zu hören, aber ein netter Herr mit augenscheinlichem Sachverstand tritt an meine Seite und erklärt mir sehr genau, woher diese Lampe stammen könnte. Aus dem Château de la Mer. In die Zeit der frühen französischen JugendstilSchmiede-kunst schätzt er die tulpenförmige Stehlampe ein. „Ein Stück Geschichte, das Sie an- und ausknipsen können, so oft sie wollen.“ Geschichte - ja da fällt mein Blick sofort auf die riesengroße Bücherwand mit Schmökern und Bildern aus vielen Epochen. Oh Gott, wie viel Zeit nehme ich mir eigent-

lich noch, mich auf mein Sofa zu setzen und einfach nur zu lesen, zu träumen und die Zeit zu vertändeln? Ein spannender Krimi wäre nett, ganz ohne Handy, i-Pod und E-Mail, Satellitenerfassung und Synchronisierung der Handlungen. Die Taschenuhr aus der Vitrine, der Garderobenständer aus Kolonialzeit könnten Indizien sein – von damals, als der Gärtner wieder zuschlug. Es war Mord - und hier im Second Hand-Laden finde ich Indizien aus tausend Mordfällen. Als ich den netten Herrn anspreche, ob er vielleicht eine Spieluhr hat, bittet er mich in den Nebenraum. Aus einer alten Kiste zieht er eine Spieluhr mit einem Karussell als Motiv. „Das Wichtigste bei einer Spieluhr sind die Töne. Das Eine ist die Melodie und das Andere ist der Hohlkörper, der den Klang erzeugen soll. Wenn diese beiden Komponenten abgestimmt sind dann haben Sie eine Spieluhr, bei sich wirklich jemand Gedanken gemacht hat.“ Knatternd bedient er das Aufziehrad des Karussells, er hält dabei die drehende Scheibe fest, und schon kommt sie, die Melodie: “...Sur le pont d'Avignon - on y danse, on y danse…“ Mein Kinderlied. Die kleinen Rosse bewegen sich auf und ab. Das Rondell dreht sich langsam und gleichmäßig, allein durch die Kraft des Aufziehens. Rot-weiß ist das Dach des kleinen, in die

Hand passenden Karusells. Das ist ein super Geschenk für meine kleine Nichte. Das kann sie zum Einschlafen hören, über ihr der Mond und die Sterne, auf einer Stange aufgereiht. Dazu die Melodie, das passt! „Was kostet das?“, frage ich schroff bis erschrocken, weil ich sie unbedingt haben will.„Für Sie 30 Euro aber nur, wenn Sie heute Abend bei unserer Krimilesung hier im Geschäft vorbeischauen. Wir erinnern zweimal im Monat mit alten Geschichten aus unserer Bücherwand an die Zeit, als Lesen noch mit Papier zu tun hatte. Und uns nicht ständig E-Mails und SMS um die Ohren fliegen, so dass wir uns auf schier gar nichts mehr konzentrieren können. Manche lieben die Hektik – wir nicht!“ Eindrückliche Worte. Wie recht er hat die ständige Hetzegeht mir auch auf den Geist. „Was kostet denn die Tulpenlampe?“ „Die Tulpenlampe? Nein, die bekommen Sie heute und hier leider nicht, die ist heute Abend eine Requisite der Vorlesung und hat entscheidende Bedeutung bei der Lösung des Falls! Danach können wir gerne darüber verhandeln wir bringen Sie Ihnen auch nach Hause, so wie in der alten Zeit. Kommen Sie heute Abend aber bitte pünktlich - wir haben im Moment nur 20 Stühle und alle anderen Gäste müssen leider stehen.“ /ab

Flohmarktvergnügen der besonderen Art auf über 300 m²

• An- und Verkauf • Kommissionen • Verleihservice • Versteigerungen • Wohnungsauflösungen Ständig wechselndes Angebot Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 12 - 19 Uhr Sa. 12 - 17 Uhr Mauritiussteinweg 100 50676 Köln (Hinter Neumarkt) Telefon 02 21- 2 79 06 90 Mobil 0172 - 8 97 59 50 Mail: flohmarkthalle@koeln.de

Die Flohmarkthalle sucht interessierte Mitgestalter für Buchlesungen in den SecondHand Räumlichkeiten. Einfach im Laden melden, oder Infos unter:

Flohmarkthalle Köln Mauritiussteinweg 100 50674 Köln Tel. 0221-27 90 690

Neuigkeiten aus der Branche Second-Hand

Second hand Vereinigungen Second-Hand Vernetzt Verband zur Förderung der Gebrauchtgüterbranche. Flohmarkthalle Köln Mauritziussteinweg 100 50679 Köln Infoline: 0221-1541452

Second-Hand

Second-Hand heute

•Ansprechpartner für regenerierenden Handel mit Gebrauchtgütern.

ökonomisch, ökologisch, originell

Perspektiven für morgen für Güter von gestern

•Vernetzung der Gebrauchthandeleinrichtungen

Daniela Kaminski, Marketingberaterin und Mitbegründerin des Bundesverbandes Second-Hand vernetzt, sieht eine rosige Zukunft für die Branche. „Als wir vor 10 Jahren mit dem Slogan „Ökonomisch, ökologisch, originell“ warben, interessiert sich für Ökologie kein Mensch, LOHAS gab es noch nicht und Grüne aßen Müsli, trugen Birkenstock und lange Bärte. Mit ihnen gemeinsam SecondHand zu kaufen, brachte nicht unbedingt einen Image- oder Lustgewinn.“ Konsum und Ökologie waren unvereinbare Gegensätze und Second-Hand war entweder eine finanzielle Notlösung oder Protest.

Shoppingvergnügen jenseits von Massenware und Ketten Heute ist es Shoppingvergnügen pur, jenseits von Massenware, Anonymität und Markenführung. Ob Berlin, München, Amsterdam oder Münster – seitdem die Innenstädte einen Einheitslook identischer Ketten präsentieren, suchen viele Städtebummler Stöbererlebnisse in der Gebrauchtgüterszene. Deswegen baut der Verein, second-hand-vernetzt gemeinsam mit Oldthing aus Berlin an einem neuen bundesweiten Branchenführer im Internet. Aber auch in Kleinstädten oder auf dem Land sind Gebrauchtwarengeschäfte kein Tabu mehr.

Neue Handelsformen drängen in den Markt: neben dem Online-Handel sind es Regalplatzkonzepte, die die Kunden begeistern. Der Kunde mietet sich einen Regalplatz, stellt dort seine Waren aus und die Inhaberin des Geschäftes betreut den Verkauf und die Werbung dafür. Dekoration, Warensortiment und Angebotsdauer bestimmt der Kunde. Immer mehr Geschäfte mischen Online und stationären Handel. Die Beschaffungswege variieren zwischen Kommissionsware von Privat, Haushaltauflösungen, Flohmärkten und Onlinebeschaffung. Die Variationsbreite macht Qualifikationen und „mittelfristig auch eigene Ausbildungsberufe notwendig,“ so Jochen Benneker, Vorstand des Verbandes. Ob Einzelhan-

delskaufleute mit Schwerpunkt „gebraucht“, Verkaufs- oder Sortierpersonal, Auf- und Umarbeitung oder qualifiziertes Personal für Küchen- und Möbelmontage- als Arbeitsplatz bietet die Branche eine breites Spektrum. Nichtsdestotrotz landen noch zu viele Güter auf dem Müll. Hier fehlen geeignete Logistiksysteme. Abfallwirtschaftsbetriebe haben angefangen, Tauschbörsen aufzubauen, private Kleidertauschparties und öffentliche Tauschangebote, Swapping genannt, Flohmärkte, Bücherscouts, Tauschringe – die Second-Hand Branche befindet sich ein einem bunten Kreis kreativer Köpfe, die den Konsum der Zukunft neu denken. Und ist gleichzeitig einer ihrer Motoren./ Daniela Kaminski

•Fortbildung und Seminare •Tagung und Veranstaltungen secondhand-online.de


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unvergessen

Treffen: Jeden Donnerstag um 16.30 Uhr im Gemeindehaus der Herz-Jesu-Kirche Meister-Gerhard-Straße 11 - 50674 Köln (am Zülpicher Platz)

Wieder sprechen lernen 80.000 Menschen in Deutschland müssen wieder sprechen lernen, jedes Jahr. Wir besuchen die Aphasieselbsthilfegruppe in Köln. Eigentlich hasse ich Pfarrhäuser. Allein der Geruch von lackiertem Buchenholz und Reinigungsmitteln, die tristen Blumen und Bänke, die üblichen Broschüren. Glasmalerei von Kindern hellt die Tristesse ein wenig auf. Es ist Donnerstag um 16:30 Uhr ich habe ein Gespräch mit dem Gruppenleiter der Aphasiker Selbsthilfegruppe Köln-Zentrum. Zu meiner Überraschung wurde ich direkt in die Gruppe hinein geführt. Ich werde herzlich empfangen - von Menschen, die ihre Sprache verloren haben. Es herrscht keineswegs Totenstille im Raum, weil niemand mehr sprechen kann. Man muss es sich so vorstellen: Der Kopf kann noch denken - nur bringt man das, was man sagen will, nicht aus dem Mund hinaus. Man will Hund sagen, stattdessen sagt man Katze. Wenn man aufgeregt ist, dann kommen wild durcheinander gereihte Silben heraus, so dass man an sich selbst zweifelt. Manchmal merkt man, dass die Worte falsch sind - und manchmal merkt man es nicht. Ganz langsam zu sprechen, das ist der erste Schritt, der viele Menschen sehr viel Überwindung kostet. Stattdessen wird sich wild begrüßt - eine Eselsbrücke in Worten ergänzt die andere, alle lachen. Das ist Freude nach einem anstrengenden Alltag. Manche können noch schreiben, andere nicht. Ehemalige Rechts- händer müssen Linkshänder werden. Es ist Leben mit einer ständigen Herausforderung. In manchen Gesichtern ist der Kampf zu sehen - die Augen sprechen Bände aus der Seele dieser Menschen heraus. Men-

schen, die jeden Donnerstag zusammentreffen, um das zu teilen, was nach Albert Schweitzer das Einzige ist, das sich verdoppelt, wenn man es teilt: Freude. Als sich alle gesetzt haben, kommr der Therapeut zu uns, der regelmäßig den Treffen beiwohnt. „Es ist ein Teufelskreis, viele Betroffene können den Verlust der Sprache nur sehr schlecht verkraften.“ Jeder, der hier sitzt, weiß: Auf einen ersten Schlaganfall folgt ein zweiter, vielleicht ein dritter, und jedes Mal beginnt das Spiel von vorne. Laufen lernen, Orientierung finden, weitere Repressalien hinnehmen. „Ich finde diese Menschen bewundernswert, die hier zusammenkommen, um Ihre Fröhlichkeit zu teilen.“ Jeder Schmerz tut hier nur zur Hälfte weh. Hier werden Probleme besprochen und Lösungswege erarbeitet. Hier hilft man sich: Durch Erfahrungsaustausch über Kliniken, Ärzte und Therapeuten und noch viel wichtiger, hier werden Veranstaltungen gemeinsam geplant und durchgeführt. Wer glaubt, Aphasiker seien Leute mit Stock und Hut, der hat weit gefehlt. Denn obwohl ihrer Sprache nicht mehr ganz mächtig, strotzen sie vor Willenskraft, suchen nach Ablenkung und Unterhaltung. Da biegt kein Bus um die Ecke, nur um mit ihnen Kaffee trinken zu fahren. Richtige Besichtigungstouren und gemeinsame Reisen ans Meer stehen auf dem Programm. Die Planung der Reise und deren Durchführung geben den Menschen die Ablenkung, die sie brauchen. Es ist die Hoffnung auf einen besseren Tag, auf einen klei-

nen Fortschritt im Erkrankungsbild. Die Sonne scheint, es ist warm. Mir wird eine Tasse Kaffee gereicht, und selbst gemachter Kuchen füllt den Raum mit seinem Duft. Es ist wirklich nett gemacht. Spiele stehen auf dem Tisch, es wird Skat gezockt, es werden Lieder gesungen. Es sind die Lieder der wiederkommenden Worte - einsilbig und melodisch. Die Lieder geben Hoffnung, obwohl Viele hier bestimmt oft den Tränen nahe sind, wenn ihnen eine Alltagsaufgabe mal nicht geglückt ist. Es ist die Zeit für kleine Schritte. Die Überholspur wurde abrupt verlassen, das schnelle Leben, die unkontrollierte Kraft. Berge von Verantwortung und keine Entspannung sind oft die Vorboten für den Tag, an dem der Kopf zwar noch klar ist, aber die Buchstaben nicht mehr so transportiert werden können, wie sie es vorher taten. Es ist bewundernswert wenn man den Mut dieser Menschen sieht, keiner ist hier ganz für sich alleine. Und wir „Nicht-Aphasiker“? Wir verdrängen, dass unser Geist nicht Herr über unseren Körper ist. Wir legen einen Rekord nach dem anderen hin, bauen Häuser, kaufen Autos, häufen Türme von Reichtümern auf - Stress pur. Oft nur mit dem letztendlichen Ziel, seine Gier nach Anerkennung zu befriedigen. Diese Menschen hier haben verstanden, worum es im Leben wirklich geht - und freuen sich über Menschen, die auch verstanden haben. Jeden Donnerstag um 16:30 Uhr. /ab

Aphasiker im Dialog/ FOTO/ BVA

Studie bestätigt hohen Stellenwert der Selbsthilfe Viele Patienten finden Selbsthilfegruppen wichtiger als Ärzte: 86 Prozent der Deutschen halten den Erfahrungsaustausch in Selbsthilfegruppen für besonders wichtig. Fast ebenso viele (84 Prozent) meinen, dass Selbsthilfegruppen eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen Behandlung darstellen. 56 Prozent der Deutschenfinden, dass die Selbsthilfe manchmal sogar wichtiger ist als Ärzte und Psychologen. Dies ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der Krankenkasse DAK in Hamburg. Besonders bei schweren und seltenen Erkrankungen ist für die meisten Patienten der Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen sinnvoll. 8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie selbst in einer Selbsthilfegruppe sind oder waren. Vor allem die Altersgruppe der 30- bis 60jährigen sucht das Gespräch mit anderen Betroffenen. Jüngere Patienten suchen vermehrt Rat bei Familienangehörigen und Freunden, wie die Studie zeigt. Bundesweit wurden im Jahr 2010 1.001 Frauen und Männer repräsentativ befragt. Diese Studie ist ein weiterer Beleg dafür, welch wichtige Rolle die Selbsthilfe im Versorgungsgeschehen spielt.

Verbände, Hilfestellungen und Ansprechpartner: Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V. Bundesgeschäftsstelle: Wenzelstraße 19 - 97084 Würzburg Telefon: 09 31 - 250 13 00 Landesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V. Laarmannstr. 21 - 45359 Essen Telefon: 02 01 - 6 09 94 22 / 23

Allgemeine Infoflyer für lokale Selbsthilfe

Regionalgruppe Köln-Zentrum

(seit 1993)

Jeden Donnerstag um 16.30 Uhr im Gemeindehaus der Herz-Jesu-Kirche Meister-Gerhard-Straße 11 - 50674 Köln (am Zülpicher Platz) Kontakt: Georg Biela Dellbrücker Hauptstraße 160 - 51069 Köln Telefon: 02 21 - 620 92 30 E-Mail: gbiela@gmx.de

Heidi Stammler Semmelweisstr. 64 - 50767 Köln-Pesch Telefon: 02 21 - 590 56 34 E-Mail: heiknut@yahoo.de

www.aphasiker.de


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

Regelmäßige Workshops

Aphasiker-Selbsthilfegruppe Köln-Zentrum

Der Bundesverband veranstaltet überregionale und bundesweite Treffen und Workshops. Infos unter: 0 9 31 - 250 13 00

Regionale APHASIE Selbsthilfegruppen

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- Mehr Themen - Mehr Leben

• In der Gruppe liegt die Kraft hier ist man nicht allein • Positive Auswirkungen auf die Lebensqualität • Krankmachende Anspannung und Ohnmachtsgefühle werden

- Mehr Kunst - Mehr Vielfalt

im Gespräch mit Betroffenen abgebaut Viele Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter haben nie aufgegeben, aus ihrem Schicksal das Beste zu machen. Sie bilden mit ihrer wertvollen Selbsthilfe-Arbeit die Basis des Bundesverbandes APHASIE. Sehr wahrscheinlich führen Selbsthilfegruppen zu Einsparungen im Gesundheitswesen; dies ist jedoch aus methodischen Gründen außerordentlich schwer nachzuweisen. Unstrittig ist, dass in Selbsthilfegruppen eine erhebliche Wertschöpfung durch freiwillige Arbeit stattfindet.

Zu den Erfolgen der Selbsthilfegruppen zählen: •

Verbesserung des psychosozialen Befindlichkeit der Teilnehmer

Verbesserung von Hauptsymptomen des Krankheitsbildes

Verbesserung der Fähigkeit, Krankheiten zu bewältigen

Teilnehmerinnen und Teilnehmer: •

haben viele Kompetenzen und großes Erfahrungswissen erworben

gestalten ihre Beziehungen positiver

können professionelle Dienste sinnvoller nutzen

entwickeln eine stärkere Bereitschaft, anderen zu helfen

vertreten ihre Interessen gegenüber professionellen Institutionen und dem politisch-administrativen System

Das Netz der APHASIE Selbsthilfegruppen Deutschland In den über 250 Selbsthilfegruppen des Bundesverbandes für die Rehabilitation der Aphasiker schließen sich Menschen mit sozialen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen im gesamten Bundesgebiet zusammen, um Hilfe zu geben und zu empfangen.Selbsthilfeorganisationen bilden die vierte Säule im deutschen Gesundheitswesen neben der ambulanten und stationären Behandlung sowie Reha bilitationsmaßnahmen. Somit leisten Selbsthilfegruppen eine unschätzbare Basisarbeit für den Gesamtverband APHASIE und ergänzen die professionelle Gesundheitsversorgung.

Durch einen Schlaganfall erleiden jährlich 80.000 Menschen in Deutschland einen totalen Sprachverlust. Der Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker Kann Ihnen Hilfestellungen geben. Ein Anruf ist ein erster Schritt

... mehr Menschen

Bundesverband für die Rehabilitation der Aphasiker e.V. Bundesgeschäftsstelle: Wenzelstraße 19 - 97084 Würzburg Telefon: 09 31 - 250 13 00

www.aphasiker.de

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temperamente


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Kulturbotschaft Vernissage: Labor Berlin Züli Alada und Reynold Reynolds Ein Projekt von Bayer Kultur und dem Haus der Kulturen der Welt Berlin. Mit der Ausstellungsreihe Labor Berlin hat Bayer Kultur auch im Bereich der Bildenden Kunst seit 2010 ein gemeinsames Projekt auf der Kulturachse LeverkusenBerlin, das in beiden Städten sicht- und erlebbar wird. Nach Dan Mihaltianu und Erick Meyenberg, die in der letzten Saison in Leverkusen zu Gast waren, wird eine filmische Arbeit des türkischen Regisseurs Züli Aladag mit dem Titel: Die Anderen präsentiert. Aladag hat 1999 seinen Abschluss an der Kunsthochschule für Medien in Köln gemacht und wurde mit den Filmen Wut und Elefantenherz bekannt. In der Videoinstallation stellt er die Widersprüchlichkeit des alltäglichen Rassismus dem Selbstbild der scheinbar „radikal Anderen“ gegenüber

So | 04.09. | 11.00 Uhr (bis 06.11) Bayer Kulturhaus Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Öffnungszeiten SA, SO, Feiertag, 11:00-17:00 Führungen SO 11:15 Eintritt frei

meinsam mit Delle, Waldi und Trollinger zieht er durch Stadien, Vereine und Diskotheken und trifft dort die führenden Repräsentanten des deutschen Fußballs, die für jede Menge Stoff sorgen, der erzählt sein will. Sein anderer Blick auf der Deutschen liebstes Kind ist kurzweilig, gnadenlos komisch und erhellend. 14.09.2011 Bayer Kulturhaus - Nobelstraße 37 51373 Leverkusen Eintritt: 8,00 € 02 14 - 3 041 283 / 84 kartenbuerokultur@bayer-ag.de

Kölsche Liedersammlung Kölsche Liedersammlung mit 7000 Titeln hatte im Juli nahezu 150.000 Abfragen Die Anzahl der Titel in der im Internet abrufbaren Kölschen Liedersammlung hat sich seit der Freischaltung im letzten Februar mit inzwischen 7000 Titeln nahezu verdoppelt. Bereits bei der Pressevorstellung sprach der Leiter der Akademie för uns kölsche Sproch/SK Stiftung Kultur, Prof. HansGeorg Bögner davon, dass sich die Liedersammlung als ständiger Arbeitsprozess immer weiter vervollständigt. Bögner schätzte die Anzahl bis zum Jahresende auf 6000 Titel. Nun ist diese Marke bereits im Sommer überschritten und die Datenbank ist mittlerweile zur wichtigsten Quelle für kölsches Liedgut geworden. Allein im Monat Juli gab es insgesamt 145.650 Zugriffe auf die unter http://koelschakademie.finbot.com/liederserver erreichbare Seite. Die Rückmeldungen der Benutzer lassen darauf schließen, dass das Ange-

Ist... wenn das Publikum sich an sich selber berauscht.

– der Muslime Deutschland. Der 1966 in Alaska geborene Reynold Reynolds setzt in seinen Videofilmen an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst an. Bayer Kultur zeigt Fotografien aus der Arbeit The Lost – Portraits von Menschen, die in den Wirren der 1930er Jahre verschwanden und über deren Verbleib bis heute niemand etwas weiß. Musikalische Umrahmung der Vernissage: PreCollege Cologne

Lesung der Reihe „Literatur-Kulisse“ Philipp Köster ist der Chefredakteur des Fußballmagazins 11 Freunde – dem „Magazin für Fußballkultur“ in Deutschland schlechthin. Die Monatshefte sind Pflichtlektüre nicht nur für Spieler, sondern für Fußballverrückte jeden Alters, die mit intelligentem und investigativem Sportjournalismus informiert und unterhalten werden möchten. Als Kolumnist Günter Hetzer wirft Köster in jeder Ausgabe lustvoll einen satirischen Blick auf die deutsche Fußballgeschichte: Sein Alter Ego ist der Anführer eines trinkfesten und feierfreudigen Quartetts – ge-

KUN$T gegen BARE$

bot nicht nur eine beliebte Informationsquelle für Fans kölscher Musik ist, sondern auch von professionellen Musikschaffenden genutzt wird. Die Anwendung ist denkbar einfach und erfordert keine besonderen Computerkenntnisse: In eine Suchmaske können Benutzer die ihnen bekannten Informationen zu einem Lied, das sie suchen, eingeben. Egal ob Liedtitel, Textstelle (auch auf Hochdeutsch!), Interpret, Texter oder Komponist, den Titel der CD bzw. Schallplatte oder den Musikverlag: Die komplette Datenbank wird durchsucht, dann werden alle Texte, die das Suchmerkmal erfüllen, in einer Liste angezeigt. Man kann den gewünschten Eintrag anklicken und findet neben dem Liedtext alle Angaben zu Urhebern, Interpret und Verlag. / SK Stiftung Kultur sk-kultur.de www.facebook.com/SKStiftungKultur

Kleinkunst ist das neue Freibier- sollte man meinen. Ihrer Anziehungskraft nämlich können sich mehr als einhundert überwiegend junge Menschen an einem lauen Montagabend im Juli nicht widersetzen. Und nur um ihretwillen drängen sie sich in den leicht stickigen Hinterraum des Arttheaters in Ehrenfeld, für eine wöchentlich stattfindende Veranstaltung mit ebenso ungewissem Verlauf wie Ausgang. Das ist bereits ein eigenes, kleines Kunststück! Jedoch kein politisches, wie die Abkürzung KGB vermuten lassen könnte, aber gewiss ein glückliches. Denn das zahlende Publikum entscheidet in doppelter Hinsicht über Gedeih und Verderb des weiteren Abendverlaufes. Die beiden Gastgeber von Kunst gegen Bares sorgen lediglich für Rahmenhandlung, Zeitmanagement und dafür, dass jeder, der möchte, sich dem Publikum präsentieren kann. Und jeder dieser Künstler bekommt anschließend ein Sparschwein zugeteilt, das vom Publikum je nach Gefallen gefüttert wird und anhand dessen Inhalt später der Gewinner des Abends ermittelt wird, die sogenannte Kapitalistensau der Woche. Also vielleicht doch ein wenig politisch. Der rote Faden zwischen den unterschiedlichsten Darbietungen besteht aus der Moderation des Initiators der Veranstaltungsreihe, Gerd Buurmann – eine Symbiose aus Kermit dem Frosch und Klaus Kinski - und seiner kongenialen Partnerin, Hildegart Scholten- mit hartem T, wie sie betont. Die beiden funktionieren nach einer Variation des Good Cop-Bad Cop-Prinzips: er stets höflich und weltmännisch in seinen Bemerkungen, sie eher derbe und immer im etwas zu persönlichen Dialog mit dem Publikum. Grottenehrlich nennt sie das. Auf einen jungen Herrn hat sie sich an diesem Abend besonders eingeschossen. Aber Timmy erträgt ihre abwechselnd unbeholfenen Charmeattacken und elegant eingesetzten Wutausbrüche ob seiner fehlenden Zuneigung stets mit einem Lachen- wie der Rest des Publikums

auch. Ein Gitarre spielender Herr namens Bernd Klanke, der bereits einmal Kapitalistensau der Woche war, beendet seinen ersten, leicht melancholischen Song mit den Worten: „Letztes Mal meinte jemand, ich solle mal was fröhliches machen. Das grade war fröhlich.“ „Nur der Timmy weint“, ergänzt Frau Scholten eiskalt. Allgemeine Erheiterung. Eine junge Dame, Charlotte Werner, trägt einen Monolog der Maria aus Büchners Woyzeck vor. Herr Buurmann merkt an, sie interpretiere die Rolle sehr brutal, so wie sie das Kind (ihre zusammengeknuddelte Lederjacke) in ihrem Arm behandle. Frau Werner antwortet, dass das Kind ja auch nicht gewollt sei. „Wie der Timmy“, entgegnet Frau Scholten. Das Publikum schreit vor Lachen. Vor der Pause bewerben sich außerdem noch

Programm September

ARTtheater jeden Montagabend Ehrenfeldgürtel 127 50825 Köln Mischa aus New York sowie ihre Bassistin Alex um den Titel Kapitalistensau der Woche, indem sie folgerichtig Janis Joplin zitieren und Gott um einen Mercedes Benz und einen Farbfernseher bitten. Richie XXS, der ungekrönte Kalauerkönig des Abends, sowie die über den abstrakten Begriff der Zeit philosophierende Slampoetin Tanja Hess runden das bunte Bild der offenen Bühne im ersten Durchgang ab. Zu Beginn der zweiten Hälfte ruft Frau Scholten Timmy zunächst zur Raison, indem sie ihm befiehlt, den Kaugummi raus zu nehmen, bevor eine fünfköpfige Gruppe von Sportstudenten durch ihre Bewegungstheaterperformance mit dem Titel „Abgehoben“ das Publikum in Ekstase versetzt. Thematisch behandelt das energiegeladene Stück das Abheben eines Flugzeugs bis hin zu dessen Absturz und dem Versterben der Passagiere. Der anschließende Acapellavortrag der Gruppe „Soundabout“ tut allen ein wenig Leid, weil die Herrschaften das Pech haben, unmittelbar nach den

bereits feststehenden Gewinnern der Herzen antreten zu müssen. Ihre einfache, den Refrain untermalende Gangchoreografie wirkt im direkten Vergleich etwas hölzern und wird entsprechend ironisch beklatscht. Martin Cordemann, Kartenverkäufer und reimender Kabarettist in Personalunion, beginnt seine nachfolgenden Ausführungen daher gekonnt selbstironisch: „Da war dieser kleine Mann, er hatte zu große Sachen an.“ Das Publikum johlt. Er verweist auf den nicht zu übersehenden autobiographischen Anteil in seiner Arbeit und obwohl sein Auftritt von ebenso hintergründigem wie frischem Witz geprägt ist, geht er dennoch etwas unter, weil das grundsätzlich sehr dankbare Publikum eher dem Humor seines direkten Nachfolgers erliegt: Özgür Cebe. Der Sohn türkisch-kurdischer Einwanderer spielt mit mehr oder weniger gängigen Vorurteilen der Migrationsdebatte, bedankt sich für den Applaus, „weil sich dadurch meine Aufenthaltsgenehmigung verlängert“ und trägt zudem gesungene Geschichte zu bekannten Klängen von ABBA vor. Damit scheint er einen Nerv zu treffen. Sein prall gefülltes Sparschwein wird ihn später zur Kapitalistensau der Woche küren. Einem jungen Songwriter namens Mario Nike, der seinem Lieblingscafé ein musikalisches Denkmal setzt, fliegen zwar abschließend noch die Herzen der Damenwelt zu, aber der Siegeszug der gelebten Integration ist an diesem Abend nicht mehr aufzuhalten. Und somit findet der Abend doch noch einen politischeren Ausklang als zunächst vermutet. Bevor Herr Buurmann die Veranstaltung nach fast vier Stunden offiziell auflöst, preist er diese 174. Auflage von Kunst gegen Bares als eine der besten in der eigenen Geschichte und schlägt vor, mit dem Programm in exakt dieser Form inklusive Publikum auf Tournee zu gehen. Stehende Ovationen. Künstler huldigen stillen Teilhabern und umgekehrt. Was für ein Abend- auf Kunst gegen Bares! /jg


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin Aufnahme Workshop

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17. / 18. September Aufnahme-Workshop für die Profi-Mimenausbildung am MimeCenter Köln

Pantomime

Workshop

Die Kunst der Stille - von virtuoser Mimik und Körper-Sprache

WORKSHOP MIME / PHYSICAL THEATRE SAMSTAG 3.9. - SONNTAG 4.9.2011 Der 2-tägige Workshop bietet eine Einführung in das Physical Theatre: Zunächst bereiten körperliche und mentale Erwärmung die Teilnehmer auf das Spiel vor. Durch spezielle Mimenübungen werden dann Körper - bewusstsein und Ausdruckskraft geschult. Das persönliche Erleben im Spiel und die poetische Kraft des Körpers stehen im Vordergrund, wenn in Gruppenspiel und Improvisation die szenische Ausdruckskraft erarbeitet wird. Neben dem persönlichen Erlebniswert kann Physical Theatre nicht nur die Arbeit als Bühnen-Darsteller bereichern, sondern auch inspirierend sein für Erzieher, Sozialpädagogen, Therapeuten…

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich! Laien und Bühnenprofis willkommen! Workshop Zeiten: Sa. 3./ So. 4.9.2011, Samstag 13 – 18 Uhr, Sonntag 11 – 16 Uhr Workshop Preis: 110,- € / 100,- € (erm.) Foto: Nicole Bökhaus

Bekannte Klänge tönen durch die Fußgängerzone. „Ba-Ba-Banküberfall“ singt es aus dem Stereogerät auf dem Kopfsteinpflaster. Daneben ein großer schlanker Mann im schwarzen Anzug. Die schwarze Fliege sitzt perfekt, die Handschuhe sind blütenweiß, das ausdrucksvolle Gesicht ist weiß geschminkt. Faszinierte Zuschauer umringen den Pantomimen. Der zeigt gerade, wie man eine Bank überfällt. Mit minimalen Bewegungen, in perfekter Übereinstimmung mit dem Takt der Musik. Er stellt sich hinten an, er „zückt“ die Pistole. Eine bewegliche Statue. Das Gesicht: Regungslos. Die Bewegungen: Schwerelos. Perfektionismus und Leichtigkeit in Einem. Etienne Decroux, der Gründer der Pantomime des 20. Jahrhunderts, forderte sogar, ein Schauspieler solle in der Lage sein, über seinen Körper so zu verfügen wie ein Pianist über sein Instrument. "Der Körper muss den Gedanken ausdrücken", so Decroux‘ Leitspruch. Diese Virtuosität aufzubauen, dieses Körpergefühl zu entwickeln, bedeutet Knochenarbeit, Körperarbeit, ständige Übung. Der Mime reduziert seine Bewegungen auf ein ausdrucksstarkes Minimum und verstärkt sie durch Mimik. Lautlos. Die Musik zu seinen Bewegungen machen andere. Bei Darbietungen mit der Maske wird die Ausdruckskraft der Pantomime noch intensiviert: Die Mimik entfällt, Kopf und Körper ersetzen mit Bewegungen das Gesicht. Pantomime geht auf ein griechisches Wort zurück und bedeutet „alles nachahmend“. Erste Pantomimen, virtuose Solotänzer, gab es im antiken Rom. Ihre Kunst wurde in der Commedia dell’arte wieder aufgegriffen, es folgten Harlekin und Pierot, die Ballett-Pantomime, der Zirkus, die Clowns. Unvergessen: Der große Pantomime Marcel Marceau als „Bip“, den tragikomischen Clown im Ringelhemd, mit seinem weiß geschminkten Gesicht und dem zerbeulten Seidenhut mit der großen roten Blume. Oder Samy Molcho, der Meister der Körpersprache. Die Pantomime beeinflusste Stummfilme, Straßenkünstler, den Breakdance - und Popsänger Michael Jackson: Seinen berühmten Moonwalk hat Marcel Marceau mit ihm einstudiert. Wer in Köln die „Kunst der Stille“ erleben möchte, besucht eine Vorstellung des Mimen-

theaters Köln und lässt sich von Nicoletta Dahlke und ihrem Ensemble verzaubern. Die Mimin hat ihre Ausbildung bei Marcel Marceau persönlich absolviert. Ihre Darbietungen verknüpfen die klassische Pantomime mit der postmodernen Mime nach Etienne Decroux und schlagen einen Bogen zum modernen Physical Theatre. In ihrem Soloprogramm „C’est la vie“ ist Nicoletta Dahlke seit 2008 auf Bühnen in Deutschland und der Schweiz zu Gast und interpretiert mit musikalischer Begleitung die unterschiedlichsten Persönlichkeiten durch Bewegungen und Gesten - mal klassisch verspielt, mal puristisch abstrakt. Im 2005 gegründeten MimeCenter Köln bildet Nicoletta Dahlke die nächste MimenGeneration aus. Ihre Schule für Mime und Physical Theater bietet neben einer dreijährigen professionellen Vollzeit-Ausbildung, bei der Körpertechnik und Improvisation im Mittelpunkt stehen, auch offene Kurse und Workshops für Laien an. Hier lernen Interessierte unter anderem, mit fiktiven Gegenständen umzugehen und Gemütsbewegungen darzustellen. Der nächste Aufnahme Workshop für die Ausbildung zum VollblutMimen findet Mitte September statt. Marcel Marceau … wurde in Straßburg als Sohn eines jüdischen Metzgers geboren. Schon früh begann er damit, sich durch Mimik und Gesten auszurücken, statt zu sprechen. Inspiriert von Stummfilm-Stars wie Charlie Chaplin und Buster Keaton wollte er die „Kunst der Stille“ zum Beruf machen.1943 geriet Marceau, der für den französischen Widerstand arbeitete, in der Pariser Metro in die Hände der Gestapo – im Besitz falscher Papiere. Seine Erfahrungen mit der Pantomime retteten ihm das Leben: Er schaffte es, seine Angst zu unterdrücken und den harmlosen Zivilisten zu spielen. Dabei half ihm seine körperliche Selbstbeherrschung. Lehrer von Marcel Marceau war Etienne Decroux, der Begründer der französischen Pantomimeschule in Paris. Decroux entwickelte die Lehrmethode, das Mienenspiel des Gesichts auf den Körper zu übertragen. Sein Ideal war der perfekt artikulierte Körper, der keine falsche Be-

wegung macht. Marcel Marceau beeinflusste Künstler aller Genres: Von Samuel Beckett und Mel Brooks über Samy Molcho und Milan Sladek bis zu Anthony Hopkins und Rudolf Nurejew. Seine Eigenkreation „Marsch gegen den Wind“ inspirierte Michael Jackson zu seinem späteren Markenzeichen, dem Moonwalk. „Die Pantomime ist die Kunst der Haltung“, so Marcel Marceau. „Der Filmschauspieler muss vergessen machen, dass er spielt. Der Pantomime darf das nicht, er muss in beständiger Anspannung sein.“

Kontakt Mimentheater Köln Melchiorstr. 14 50670 Köln Tel. 0221 / 788 2501

mimentheater.de MimeCenter Köln Schule für Mime & Physical Theatre Melchiorstr. 14 (Eingang D) 50670 Köln

mimecenter.de

Nicoletta Dahlke - Info: Leiterin des Mimentheater Köln 2000 Gründung des Mimentheater Köln. Mit der Mimencompany spielt und kreiert sie Solo- und Ensemblestücke für Theater und Event. 2005 Gründung des MimeCenter Köln – Schule für Mime und Physical Theater Seit 1997 freie Mimin (Soli und Ensemble), Auftritte u. a. International Mimefestival London, Theaternacht Köln Seit 1998 Theaterpädagogin Foto: Tobias Dahm

• Ausbildung zur Pantomimin bei Marcel Marceau in Paris • Ausbildung in Mime Corporel Dramatique nach Etienne Decroux bei Steven Wasson/Corinne Soum in London • Tänzerische Grundausbildung bei Regina Knispel (Wuppertal) und Karin Thierbach (Solingen) • Dozentin für Mime Corporel Dramatique, Ballett und Körperarbeit Nationale und internationale Mime Workshops Weitere Ausbildungen: • BdR-Rückenschullehrerin • legato-Körperpädagogin (Methode R. Knispel) • Hörfunk-Redakteurin / Moderatorin (Radio NRW) • Sprecherin (Konservatoriumsverein Wuppertal).

Theaterbummel

WORKSHOP

Auftakt der Spielzeit 2011/2012 11. September - am Rheinauhafen

Maria Magdalena

Kindertheater beim Theaterbummel 2009 (Foto: Wolfgang Weimer)

Theaterliebhaber aufgepasst: Das Sommerloch geht zu Ende und viele Kölner Theater öffnen wieder ihre Pforten. Zum Auftakt der Spielzeit 2011/2012 lädt die Kölner Theaterkonferenz am 11. September zum traditionellen Theaterbummel ein - und das erstmals am Rheinauhafen. Von 10 bis 17 Uhr bieten freie Gruppen, Privattheater, Schauspiel und Oper Köln Kostproben der neuen Programme und informieren über Pläne, Premieren und Projekte. Und auch für die Kleinen ist gesorgt: Ein buntes Programm für Kinder macht den Kulturbummel am Rheinufer zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

21.9.2011 Mit: Philipp Haines Einführungsworkshop für bis zu 25 Teilnehmer. Für Jugendliche ab 14 Jahren. Philipp Haines führt in Leverkusen im Rahmen des Gastspiels Maria Magdalena einen Theaterworkshop durch, der sich mit den wesentlichen Inszenierungsmerkmalen beschäftigt: Wie ist das Stück aufgebaut? Welche Figur verkörpert welche Eigenschaften? Wie könnte das Bühnenbild aussehen? Gleichzeitig nähert er sich mit den Workshop-Teilnehmern über Improvisation der Geschichte und ihren Hauptfiguren und entwickelt eigene Szenen, die Parallelen, aber auch Kontraste zur Aussage des Stückes und seiner Lebenswirklichkeit aufdecken. Eintritt frei Anmeldung erforderlich unter 02 14 - 30-47 452 Bayer Kulturhaus 51373 Leverkusen


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de dc-open 2011

Ateliers in Köln

9./10./11. September Köln/Düsseldorf Infos unter: Büro DC - Robert Danch, Köln (0221 1 79 42 87) Ljiljana Radlovic, Düsseldorf (0163 287 83 50)

„Kind, mach doch was Vernüftiges!“ Foto: © fotolia

Gedanken über die Kunst und die Frage: Hätte ich doch auf Mama hören sollen?

Köln at Copacabana

Roberto Cabot, Köln at Copacabana, Lambda print, 100 x 133,3 cm, 2011 Vernissage: Do. | 15.09. | 19 - 21.30 Uhr - Roberto Cabot - E-Scapes (bis 12.12.11) Galerie Brigitte Schenk - Albertusstrasse 26 - 50667 Köln

Offene Ateliers Köln 11 Begeisterung für die Kunst unserer Stadt Köln-Rechtsrheinisch 23.9. – 25.9.2011 Köln-Stadtmitte 30.9. – 02.10.2011 Köln-Linksrheinisch 07.10. – 09.10.2011 Zum 20. Mal veranstaltet das Kulturwerk des BBK Köln e.V. die Tage der Offenen Ateliers. In diesem Jahr werden über 600 Künstlerinnen und Künstler an drei Wochenenden ihre Ateliers den kunstinteressierten Besuchern öffnen. Wieder ergibt sich Gelegenheit, in Ateliers mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und vor Ort Kunst zu erwerben. Ab Mitte September ist eine Broschüre mit allen Infos zu den Teilnehmern und ein Poster zur Kennzeichnung der Ateliers im Stapelhaus des BBK Köln kostenlos erhältlich. Außerdem steht eine PDF zum Download mit allen Daten zur Veranstaltung unter www.offene-ateliers-koeln.de zur Verfügung. Die Offenen Ateliers werden von der Stadt Köln gefördert. Kunst im Stapelhaus Kulturwerk des BBK Köln e.V. - Frankenwerft 35, 50667 Köln Tel. 0221 / 2582113 - Mo-Fr 10-13 und 14-17 Uhr

dc-open 2011 9./10./11. September, Köln/Düsseldorf September: Gemeinsame Saisoneröffnung von Düsseldorfer und Kölner Galerien – VIP-Programm mit Fokus auf den hervorragenden Privatsammlungen im Rheinland - Collector’s Dinner am Samstag, dem 10. September in der Langen Foundation – Kampagne von Mike Meiré Zum dritten Mal rücken die diesjährigen DC Open das Rheinland ins Zentrum des aktuellen Kunstgeschehens. Vom 9. bis zum 11. September 2011 laden rund 70 Düsseldorfer und Kölner Galerien die internationale Kunstszene zu einem gemeinsamen Eröffnungswochenende ein. Mit der Art Cologne und der nunmehr etablierten Qualität von DC Open als

Galerien-Wochenende im Spätsommer behauptet das Rheinland seine konstant starke Position. Im Fokus der DC Open steht eine intensive Rückbesinnung auf die traditionsreichen Marktkräfte der Region und ihre beeindruckende Sammlertradition. Die Langen Foundation, Partner der DC Open und Mitausrichter des Collector’s Dinners, ist ein herausragendes Beispiel für privat initiiertes kulturelles Engagements: Seit September 2004 befindet sich auf dem Areal der Raketenstation Neuss das Kunst- und Ausstellungshaus der Langen Foundation. In unmittelbarer Nachbarschaft zur Insel Hombroich mit ihren weitläu-

Künstler. Verrückte Protagonisten einer anderen Welt. Querdenker, Inspirationsquellen, Wahrheit Sprechende, Träumende, Spinner. Ich glaube, jeder hat seine ganz eigene Meinung über die Freigeister unter uns. Ich bin ein Exemplar dieser speziellen Art Mensch, die sich nicht nur mit Ihrer eigenen Kreativität ausdrücken, sondern damit auch noch ihren Lebensunterhalt verdienen wollen. Meine Mutter, von der ich natürlich nur Gutes halte, ahnte schon während meiner Schulzeit, wohin die Reise meines Lebens geht. Allerdings lagen unsere unterschiedlichen Vorstellungen vom Ziel dieser Reise so weit auseinander wie die Erde und der Planet Krypton, den es ja bekanntlich nicht gibt. Sie lebte auf dem einen, ich auf dem anderen Stern, doch es war ein „leben und leben lassen“, ein friedliches Miteinander. Fast. Das leidige Thema Berufswunsch erhitzte unsere Gemüter und brachte Diskussionen zum Kochen. Der Satz „Kind, mach doch bitte was Vernünftiges!“ ging ihr wie ein Mantra von den Lippen und hätte ich noch öfter meine Augen verdreht, hätte ich mir beim Denken zuschauen können und sie wären wohl irgendwann in ihren Höhlen verschwunden. Heute würden meine Augen in diesem Fall Folgendes sehen: Leere. Ich befinde mich in einem Vakuum. Nichts will funktionieren, der berühmte Funke will weder zünden, noch irgendwohin überspringen. Waren all meine Ausstellungen umsonst? Wo bleibt das Feedback der Leute? Kann ich keine Ideen transportieren? Rege ich nicht zum Denken an? Was will ich? Und

nicht zuletzt: Hätte ich am Ende doch etwas Vernünftiges machen sollen? Die letztere Frage stelle ich auf keinen Fall laut - ich weiß ja schon, was meine Mutter antworten würde. Leise darf ich sie mir aber stellen, denn die Konfrontation mit diesem heiklen Thema kann ein Antrieb sein auf dem Weg zu neuen Ideen und Ufern. Vor dem Antrieb steht die Idee, und meine waren bisher grandios. Ich schaue mich in meinem Atelier um und sehe großartige Dinge: Visionen in Form, Farbe und Struktur – die Tatsache, dass ich nahezu allein mit dieser Ansicht dastehe, ändert rein gar nichts an meinem Können. Doch ich will nicht das gleiche Schicksal erleiden, wie viele Künstler vor mir, und erst nach dem Tod für meine Kunst geachtet und gefeiert werden. Es gibt viele Wege, um nicht in dieser Schublade zu landen. Ich entscheide mich zwischen den folgenden: Entweder ich mache weiter wie bisher und suhle mich in der Schublade des unterschätzten und zu Unrecht missverstandenen Künstlers - oder ich agiere nach dem Motto „Kunst ist, was man draus macht!“. Letzteres erscheint mir sinnvoller, spaßiger und nicht zuletzt lukrativer. Die Menschen sollen teilhaben an meiner Kunst - und ich rede jetzt nicht von Malwettbewerben oder Kursen für Kinderschminken. Sie soll sie ansprechen; sie sollen sie hassen oder lieben. Ich will sozialkritische Kunst für die breite Masse - keine weit entfernte, die in Museen hängt. Mein erstes Thema: Tierquälerei. Die Überschrift „There’s an elephant in the room that nobody can ignore! – Es ist ein Elefant

im Raum, den man nicht so einfach ignorieren kann!“ Ich brauche einen Elefanten und die Erlaubnis, mit ihm durch eine Fußgängerzone zu laufen. Und dabei will ich die Menschen fragen: „Was halten Sie von Tierquälerei?“ Das Absurde ist natürlich, dass ich dem Elefanten mit dem Gang durch die Menschenmasse auch nicht unbedingt etwas Gutes tue… Das Ganze wird eine künstlerische Werbeaktion für meine einzigartige Ausstellung zum Thema sein. Natürlich brauche ich Sponsoren, eine Galerie oder besser noch einen spektakulären Raum für meine Kunst. Waghalsige, mutige und kreative Querdenker, wie ich es bin, müssen mich unterstützen. Der einzige Knackpunkt ist, dass ich für einen verrückten PETA-Aktivisten gehalten werden könnte. Davon ganz abgesehen, dass es etwas größenwahnsinnig ist, zu denken, ich würde die Genehmigung bekommen, mit einem Elefanten die Fußgängerzone zu betreten. Aber diesen Umstand ignoriere ich. Immer noch besser als das Mantra meiner Mutter. Künstler sind eben größenwahnsinnig. /es

figen Kunstpavillons sowie der Sammlung Rheingold auf Schloss Dyck, steht die Langen Foundation mit einer hoch-

Rheinland. Darüber hinaus gibt sie auch mit ihren zeitgenössischen Ausstellungen wichtige Impulse. Das futuristische Gebäude der Foundation entstand nach Plänen des japanischen Architekten Tadao Ando. Wie im letzten Jahr wird ein Shuttle-Service die Erreichbarkeit zwischen den Städten erleichtern, zudem verbindet ein Fahrservice die Galerien auch innerhalb der Städte. Die komplette Veranstaltung begleitet eine Terminpublikation. Das gesamte Erscheinungsbild der DC Open gestaltet Mike Meiré. Die DC Open werden mit Mitteln des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Schirmherrschaft für die Veranstal-

tung hat Minister Harry K. Voigtsberger übernommen. Die Galerierundgänge finden während des gesamten Wochenendes (9. bis 11. September 2011) zeitgleich in beiden Städten statt. Öffnungszeiten der Galerien: Freitag, 9. September 2011, 18-22 Uhr Samstag, 10. September, 12-20 Uhr Sonntag, 11. September, 12-18 Uhr

karätigen Sammlung exemplarisch für die oft zitierte Sammlertradition im

Krimi Rätsel ab OKTOBER ...starten wir ein fortlaufendes Krimirätsel quer durch Köln. Die Vorgeschichte gibt es bereits im diesem Heft. Jeden Monat verlosen wir aus den richtigen Einsendungen ein Apple iPad 2.

Infos + Kontakt Büro DC Robert Danch, Köln (0221 1 79 42 87) Ljiljana Radlovic, Düsseldorf (0163 287 83 50)


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin Offene Ateliers in Köln

big city art

23.09. - 09.10. - Infos unter: Bundesverband Bildender Künstler NRW Stapelhaus / Frankenwerft 35 50667 Köln - Tel. 0221-258 21 13 bbk-koeln.de

Erotik & Akt

ein Projekt von lebeART

Galerie Graf Adolf präsentiert Werke von 13 Künstlern, die sich mit Erotik in der Gegenwartskunst auseinander setzen. Erotik und die damit verbundene Darstellung, die als Akt bezeichnet wird, sind Bestandteil unseres Lebens. Wenngleich dies nicht offensichtlich gelebt wird, setzt sich beinahe jeder Mensch mit diesem Thema auseinander. So ist es nicht erstaunlich, dass es eine Vielzahl an bildenden Künstlern gibt, die das Thema Erotik auf ihre künstlerische Weise ausdrücken. Dabei sind die Herangehensweisen und Techniken, die Hintergründe und das Vordergründige sehr differenziert, ja vielschichtig. Aus der Vielfalt von Akten, die in der gegenwärtigen Zeit geschaffen werden, hat die Galerie-GrafAdolf in ihrer Ausstellung »EROTIK & AKT in der Gegenwartskunst« eine Auswahl zusammengestellt. Hierbei werden verschiedene Genres zu sehen sein, die in öffentlichen Räumen sonst so nicht zu sehen sind./ Gal. Öffnungszeiten: Mo. + Do. 14:00 Uhr - 16:00 Uhr Fr. + Sa. 16:30 Uhr - 18:30 Uhr Graf-Adolf-Str. 18-20 - Köln-Mülheim

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Vernissagen im September Fr. | 26.08. |19.00 Uhr - CHTO DELAT? Kölnischer Kunstverein, (bis 18.09.) Hahnenstraße 6, 50667 Köln Fr. | 02.09. | 19.00 Uhr - M. PEPPER, T . WOLL ›The Cloud‹ Koelnberg Kunstverein (bis 24.09.) Aachener Straße 66, 50674 Köln Mi. | 07.09. | 18 bis 20 Uhr - Meta Isæus-Berlin "Moon Dreams" Baukunst Galerie (bis 10.11.) Theodor-Heuss-Ring 7 - 50668 Köln Do. | 08.09. | 10.00 Uhr - ›Lichtkisten in St. Gertrud‹ St. Gertrud (bis 28.10.) Krefelder Straße 57 - 50670 Köln

DC Open 2011 Fr. | 09 .09. | - Gemeinsame Eröffnungen Joint Openings DC Open 2011 Do. | 15.09. | 19 - 21.30 Uhr - Roberto Cabot - E-Scapes (bis 12.12.11) Galerie Brigitte Schenk - Albertusstrasse 26 - 50667 Köln Fr. | 16.09. | 19-21 Uhr Gabriele Heider "BEWEGUNG/ FARBE/ ARCHITEKTUR" (bis 29.10.2011) Kunstraum 21 - Hirschgässchen 1 - 50678 Köln Fr. | 23.09.2011 | 19.00 Uhr Judith Joy Ross ›Photographien seit 1982‹ (bis 05.02.2012) Die Photographische Sammlung / SK Stiftung Kultur Im Mediapark 7 , 50670 Köln

Pressefoto AKT und EROTIK in der Gegenwartskunst

Fr. | 23.09.2011 | 19.00 Uhr LEIKO IKEMURA, GREG KWIATEK - ›Malerei, Skulptur‹ (bis 29.10.) Jagla Ausstellungsraum - Hansaring 98, 506 70 Köln

Finissage: Sa. 03.09.2011 19:00 Uhr

OFFENE ATELIERS KÖLN 2011 (Start Rechtsrheinisch: bis 25.09.11) Fr. | 23.09.2011 | Alle Teilnehmer unter: offene-ateliers-koeln.de

Nur für Besucher ab 18 Jahren geöffnet.

Neuer Ratgeber: Design Ein Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen Neuer Ratgeber: Design Ein Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen KölnDesign e.V. veröffentlicht eine neue Informationsbroschüre für Designauftraggeber. Der Ratgeber belegt mit Zahlen und Fakten, dass Design eine nachhaltige und unabdingbare Investition in den Unternehmenserfolg ist und bietet praktische Tipps für die Suche nach passenden Designern. Ergänzt wird der Ratgeber durch praxisorientierte Checklisten für unterschiedliche Aufgabenstellungen im Design. Oft wird die Bedeutung von Design für den Erfolg des eigenen Unternehmens unterschätzt. Gerade Existenzgründer scheuen zu Beginn ihrer Selbstständigkeit häufig die Investition in Designleistungen. Diese Aufwendungen sollten jedoch gleich zum Start in die Selbständigkeit berücksichtigt werden: „Wenn ein Businessplan kein Budget für Design berücksichtigt, ist der Businessplan noch nicht fertig“, sagt Thorsten Stapelkamp, Professor an der Hochschule Hof und Mitglied von KölnDesign. Wie wichtig Design tatsächlich für den Erfolg eines jeden Unternehmens ist, dokumen-

tiert die neue Informationsbroschüre von KölnDesign. Der Ratgeber wurde erstmalig auf dem diesjährigen Gründer- und Nachfolgetag in der Industrie- und Handeskammer Köln präsentiert. Am Informationsstand von KölnDesign standen den Besuchern die Autoren der Broschüre sowie der Checklisten für Fragen und Beratungsgespräche zur Verfügung. Die Beratung sowie alle Informationsmaterialien waren für die Besucher kostenlos. Seit dem 11. Juli 2011 ist die Broschüre offiziell erhältlich.

Sie kann unter designguide koeln.de/de/bestellformularratgeber. kostenfrei bestellt werden. Infos: Design Ein Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen KölnDesign e.V. Burgmauer 20 D-50667 Köln Tel. 02 21 - 92 55 49 www.koelndesign.de

Qualitätssiegel KölnDesign

Grafik/Modellbau Architekten-, Kunst- & Grafikequipment

Mit rund 120 Mitgliedern ist KölnDesign das größte regionale Branchen-Netzwerk Deutschlands und ver- einigt ausgewiesene Fachleute verschiedener Designdisziplinen. Mit den Portfolios im Online-Branchenbuch von KölnDesign ist das Finden von passenden Designern in der Region ganz einfach: Im Internet unter

designguide-koeln.de

Ich weiß eigentlich gar nicht, wieso ich immer hierhin gehe, wenn ich dringend Papier und Bleistift oder Farben, Pappen, Kleber, Keilrahmen, Präsentationsmaterialien brauche. Wahrscheinlich weil es am Ebertplatz ist und recht schnell zu erreichen. Seit nun fast 40 Jahren gibt es dort Artservice. Wenn man keine Ahnung hat, helfen engagierte Fachkräfte mit kleinen aber wirkungsvollen Tipps weiter. Was nicht da ist, wird bestellt.

Besonders witzig sind die ModellbauUtilities, Menschen, Autos, Bäume, in Miniformat, teilweise sogar Prominente. Die sind zwar alle weiß, aber irgendwie total knuffig. Auf den 400 qm findet man eine reichhaltige Auswahl. Wir gratulieren übrigens zum 40. Jubiläum ganz herzlich und bedanken uns für die angenehmen Feilschereien, wenn es ums Bezahlen geht. Immer wieder nett./red


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Urban Art

Foto/red.

Polyestershock Vintage Store Fashion, alles andere als schockierend

CITY LEAKS - Ehrenfeld Wir freuen uns auf ein vielseitiges und abwechslungsreiches Künstlerprogramm zum CityLeaks Festival. Abner Preis, Alexandra Kisselkova, AMOSE, Basko Vasko, BLU, Captain Borderline, Claudio Ethos, DAL, El Bocho, EMESS, ENIVO, ESCIF, Faces On Book, Faith47, Herakut, Herbert Baglione, HOLZ51, Inti, Jan Vormann, JIAR, Jim Avignon, Jon Burgerman, L.E.T., Laguna, Lake, Lichtfaktor, Lucy McLauchlan, Lukas Schmidt, Morcky, Mr. Trash, Nils Müller, OVNI, Pau Quintanajornet, Rakaposhii, Rami Meiri, RIPO, ROA, Rodrigo Branco, Roland Schmitz, Sam3, Smash137, Stefan Strumbel, Thomas Baumgärtel, Van Ray, Will Barras, Yaikel, ZEDZ artrmx e.V. und Colorrevolution e.V. freuen sich, das erste internationale Urban Art Festival in Köln zu präsentieren. Mit dem Urban Art Festival CityLeaks wird der September 2011 schön, schrill und aufregend. Vom 05. bis zum 25. September 2011 übernehmen nationale und internationale Urban Art Künstler die Stadt. Großformatige Murals, Pasteups und Installationen an öffentlichen Plätzen, Häuserfassaden, Giebel, Off-Locations und Galerien werden das Stadtbild bereichern. CityLeaks zeigt unterschiedliche Facetten des Kunsterlebens. Während der Outdoor-Aktionswoche vom 05. bis zum 15. September gestalten die Künstler legale Wandflächen und präsentieren ihr künstlerisches Schaffen inmitten des alltäglichen Stadtlebens. In der anschließenden Ausstellungswoche vom 16. bis zum 25. September werden neben den Wandgestaltungen noch weitere Arbeiten der Künstler in Galerien, Showrooms und Off-Locations ausgestellt. Ein umfangreiches Angebot an Kunstführungen durch die Stadtteile und Ausstellungen findet während der gesamten Festivalzeit statt. Darüber hinaus bietet das Rahmenprogramm vielseitige Side-Events wie Filmvorführungen, Gesprächsrunden, Live-Paintings und Parties. Kuration: Anne Scherer

cityleaks-festival.de

Polyester - ein Material, das bei so manch einem grauenvolle Gefühle erweckt. Ungemütlich, nicht im Geringsten atmungsaktiv, dafür aber extrem flexibel und auch ein bisschen schräg. Die letzten beiden Eigenschaften beschreiben den Kölner Vintage-Laden Polyestershock ziemlich gut. Als ich den Laden auf der Ehrenfelder Geisselstraße betrete, fühle ich mich sofort wie im gemütlichen Wohnzimmer einer Modeverrückten. Über diese Bezeichnung wäre Anna wohl nicht wirklich böse, denn sie liebt Mode und ein bisschen verrückt ist sie auch. Freudig begrüßt mich die sympathische Kölnerin und ich beginne meine Abenteuerreise durch ihr buntes Lädchen. Beim Stöbern durch die Jahrzehnte stelle ich schnell fest: Es ist für jeden etwas dabei, vorausgesetzt, man sucht das Besondere. Kleider, Röcke, Hosen, Jacken und Mäntel und natürlich die dazu passenden Accessoires, aus den 50er bis 80er Jahren machen nostalgisch und bringen manchmal auch zum Schmunzeln. Gerne hätte Anna auch ältere Semester im Sortiment, „aber die sind so schwer zu bekommen!“ Doch das tut dem Flair und dem Zauber ihres kleinen Wohnzimmerladens keinen Abbruch. Schaufensterfiguren tragen bunt zusammengemixte Kombinationen mit dem gewissen Etwas, und auch die liebevoll drapierten Taschen und Schuhe lassen den Kunden die Liebe zum Detail und zur Mode im Allgemeinen erkennen. Polyestershock ist kein gewöhnlicher Second-Hand-Shop. Anna nimmt keine Klamotten in Zahlung, sondern wählt Ihre Schätze nach persönlichem Geschmack sorgfältig und mit viel Akribie aus. Diese Exklusivität bedeutet jedoch nicht, dass auch die Preise hochklassig sind. „Meine Kunden loben immer wieder, wie günstig sie die alten Schätzchen erstehen können“, betont Anna. Und tatsächlich: Es gibt echte Seidentücher für nur 2,50 €,

Ledertaschen bewegen sich zwischen 20 € und 30 € und Kleider beispielsweise kosten - je nach Marke und Jahrzehnt - zwischen 15 € und 60 €. Auch sonst bekommt Anna seit der Eröffnung im November letzten Jahres nur positives Feedback. Kein Wunder, denn sie verkauft nicht nur interessante Einzelstücke, sondern schneidert diese auch noch maßgerecht zu, und das ohne Aufpreis. „Besonders in den 50ern bis 70ern hatte die Mode eine ganz andere Passform als heute, eben so, wie die Menschen auch vermessen wurden. Ich nehme auf Wunsch Änderungen vor und die Kunden bekommen so ein maßgeschneidertes Teil. Mittlerweile kommt das bei jedem dritten Kauf vor.“ Zu den zahlenden Gästen in Annas zweitem Zuhause zählen die verschiedensten Menschen aus allen sozialen Schichten, von der Lehrerin bis zur Rockabilly-Liebhaberin. Die Beliebtheit des Ladens ist natürlich nicht nur der besonderen Mode zuzuschreiben. Er trägt ganz klar die Handschrift der kreativen Besitzerin. Mit sieben Jahren kam die 29-jährige Wahl-Kölnerin von Polen nach Deutschland, genauer gesagt nach Nürnberg. An einer Privatschule in Stuttgart studierte sie dann Modedesign und wie so viele zog es sie irgendwann nach Köln: „Ich fand die Stadt einfach toll, ich wusste, hier würde ich mich wohlfühlen!“ Selbstständig machen wollte die Modedesignerin sich schon immer. Während ihres Studiums, während des Praktikums bei der Designerin Anja Gockel oder bei ihrem Job im Secondhandladen – Mode für ein anderes Label zu kreieren kam Anna nie in den Sinn. „Ich möchte nicht die Visionen anderer Leute verwirklichen, mit denen ich mich vielleicht nicht identifizieren kann; ich wollte schon immer mein eigenes Ding machen.“ Den Anfang hat sie letzten November mit Ihrem ersten eigenen Laden Polyestershock ge-

macht und sich so kopfüber in die Selbstständigkeit gestürzt. Und damit nicht genug - Anna hat noch mehr Pläne. Ganz oben auf der Liste steht Ihr eigenes Label, die junge Designerin verrät: „Ich habe viele Ideen im Kopf und den Anfang will ich sozusagen mit einer „Aus-alt-machneu-Kollektion“ machen. Ich nehme die Schnitte von alten Kleidern und erschaffe sie mit einem qualitativ wertvolleren Stoff neu. So bekommt zum Beispiel das 80er Kleid ein edleres Material als Polyester und wird auch sonst noch hier und da etwas modernisiert.“ Für ihre persönliche Zukunft wünscht sich Anna, komplett von der Mode leben zu können. Und auch der Stadtteil Ehrenfeld liegt ihr ganz besonders am Herzen. Sie ist froh, mit Ihrem Lädchen auf der Geisselstraße ein Zuhause gefunden zu haben. Die Nachbarschaft ist sehr nett, man kennt sich und hält gern schon mal vor der Türe ein Pläuschchen. Auch die Nähe zur lebendigen Venloer Straße hat seinen Reiz. „Ich wünsche mir, das Ehrenfeld sich weiter entwickelt, und trotzdem seinen Charme behält: Bunt, gemischt und spannend!“ /es Polyestershock Vintage Store Geisselstr. 14 Öffentliche Verkehrsmittel: U-Bahn Linie 3 und 4, Haltestelle Körnerstraße http://polyestershock.com/

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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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MURAL PAINTINGS 05.-15.09. PUBLIC SCREEN: WILD STYLE 05.09. WORKSHOP 10.09. VERNISSAGE @ 30WORKS GALLERY 10.09. PUBLIC SCREEN: URBAN LANDSCAPES 13.09. NEXT. A PRIMAR ON URBAN PAINTING 14.09. Indoor-Phase Beginn: VERNISSAGE GALERIEN 16.09. MUSIKPERFORMANCE ALICE ROSE 16.09. CITYLEAKS AFTERSHOWPARTY 16.09. CITYLEAKS VERNISSAGE 17.09. CITYLEAKS SUNDAY SPECIAL 18.09. MUSIKPERFORMANCE DES KÜNSTTLERS JIM AVIGNON 19.09. PUBLIC SCEEN: SPACE INTERVENTION 20.09. CITYLEAKS SYMPOSIUM 22.09. FINESSAGE CITYLEAKS AIR 24.09.

FESTIVAL FÜHRUNGEN | 08.-25.09. | Wir laden zur Führung. Ein kompetentes Team begleitet die Besucher zu den Outdoor-Galerien und stellt die Gemälde vor. Interaktive Führungen für Klein & Gross, zu Fuss, mit Bahn oder Fahrrad. Die Kosten für eine Führung betragen 5,- € pro Person und werden vor Ort fällig. Treffpunkt ist jeweils die Rheinlandhalle, Heliosgelände. Transportkosten (KVB / Preisstufe 1b) sind nicht inklusive.

Zur Termin-Übersicht (Dauer: 1-1,5 Std.): AFTERWORK zu Fuss und mit der Bahn, Start: 18.30h, Dates: Thursdays | 08.09. | 15.09. | 22.09.| WEEKEND TOUR 1 mit dem Fahrrad (bei Regen zu Fuß und mit der Bahn), ab 15h, samstags |10.09.| 17.09.| 24.09.| und sonntags | 11.09.| 18.09.| 25.09. WEEKEND TOUR 2 zu Fuss und mit der Bahn, ab 16h, samstags |10.09.| 17.09.| 24.09.| und sonntags | 11.09.| 18.09.| 25.09.

Im Sommer ist nach dem Sommer Es ist Juli. Ich schlendere, sonnengebräunt vom letzten SardinienUrlaub, mit einem Eis in der Hand durch die Einkaufszone und erfreue mich an den schönen neuen kuscheligen Strickjacken im Schaufenster. Zuhause schlage ich die Zeitschrift mit den neusten Fashion-Trends auf: Wintermäntel, Mützen, Schals – und das alles, während die Klimaanlage auf Hochtouren arbeitet und ich soeben meine Tasche für den Badesee gepackt habe. Eins vorweg: Der Blick auf wenig sommerliche Temperaturen lässt die Lust auf die neue Herbst- und Wintermode schon wachsen. Und wie so ein richtig heißer Sommer aussieht, wissen wir nur noch aus verblassten Erinnerungen. Mit meinem offenen Liebesbekenntnis zum Herbst und Winter habe ich schon so manch bösen Blick im von Kollegen und Freunden geerntet. Ich riskiere, dass ich mich bei weiteren Menschen un-

beliebt mache, wenn ich sage: Der Sommer kann ruhig bleiben, wo er war – im Frühling. Ich freue mich auf die neue Herbst/Winter-Kollektion! Meine persönliche Präferenz tut der eigentlichen Lächerlichkeit der Situation allerdings keinen Abbruch. Es ist jedes Jahr dasselbe: Während wir noch schwitzen, schwimmen und uns auf unseren Sommerurlaub freuen, sind die Designer und Shops schon gefühlte Lichtjahre weiter. Die Schaufensterfiguren sind unterwegs nach Hause zu einer gemütlichen Tasse Tee am Kaminfeuer. Die Kataloge, Mode-Blogger und Onlineshops wollen uns mit allen Mitteln die neuen Herbsttöne schmackhaft machen – Aubergine, Safran-Gelb, Curry-Rot. Halt! Der Sommer ist doch noch da, zumindest auf dem Kalender! Klar, wer mit dem Trend geht, muss vorwärts denken. Die Fashion-Industrie schläft nie, alles ist im Fluss und der ist in Mailand, Paris und

Kölsch Coutüre Mode und Design in Köln Keine Ahnung, wie viele - weibliche wie männliche - Modeschöpfer und Designer ihre Ausstellungen im Internet stattfinden lassen. Foto-Galerie online statt Laufsteg downtown. Einerseits ist das eine feine Sache: Modenschau am Monitor, bei freier Zeiteinteilung. Nicht einfach nur ein Durchgang - ich kann das den ganzen Abend haben. Und das Bier wird dabei auch nicht warm. Aber was zeichnet diese Art der Design-Vorführung denn besonders aus? Sollen damit neue Zielgruppen aufgetan werden? Reden kann mit Modeschöpfern so jedenfalls nicht, Designer nicht persönlich kennen lernen, eigene Wünsche und Vorstellungen äußern - oder aus erster Hand erfahren, was als Nächstes geplant ist. Ja, klar, da wären noch noch Facebook, Twitter & Co.. Man kann EMails schreiben, Kommentare abzugeben. Aber ist das wirklich das Gleiche? Kann ein doch meist recht kleines und anonymes Publikum im Internet ein junges Design-Talent motivieren? Kann diese unpersönliche Form der Kommunikation ein angehendes Mode-Genie mit einem Kopf voller Ideen dazu anregen, diese auch umzusetzen? Oder gar den talentierten Nachwuchs dazu bringen, weiter zu machen, sich nicht aufzugeben? Wie viele wirklich hilfreichen Kontakte werden so geknüpft? "Echt abgefahrenes Design!" - "Was'n das? Und wer genau soll das tragen?!" - „Ey, tolles Foto, Mann - voll cool!“ - "Männer sind doof!" - "Frauen auch!" ...Wir wollen keine Kommentare lesen.

Wir wollen in Dialog treten. Wir wollen im Laufe der kommenden Monate eine gemeinsame Aktion mit Designern in und aus Köln auf die Beine stellen. Wir wollen die Kommunikation fördern. Wir wollen gemeinsam Mode und Design feiern - mit Laufsteg und Preisen, wie sich das gehört. Unser Ziel: Ein Forum zu schaffen, in dem sich Designer und Galeristen, Modeschöpfer und Einkäufer kennen lernen können. Ein Forum, das Talente und Förderer zusammenführt. Ein Forum, das ein interessiertes, Mode- und Designbegeistertes Publikum anzieht. Ein Forum, in dem man die Vielfalt und den Austausch schätzt - und genießen kann. Kölsch Coutüre wird zwar garantiert keine Art Cologne, aber vielleicht können wir Daniel Hug dazu überreden, vorbeizukommen?!

Wir freuen uns, wenn Sie sich durch dieses wirklich außergewöhnliche Event angesprochen fühlen und bitten Sie herzlich, sich daran zu beteiligen! Das erste mögliche Terminfenster für unser Event "Kölsch Coutüre" ist der März 2012. Wer hat in diesem Zeitraum Zeit und Interesse, gemeinsam

mit uns dieses Forum auf die Beine zu stellen? Interessensbekundungen bitte an: couture@second-magazine.de PS.: Wir suchen gleichzeitig Verstärkung für unser Team, das dieses spannende Event umsetzen wird. Wir arbeiten freiwillig und unentgeltlich, werden dafür viel Spaß haben und die Ersten sein, die die tollen Kollektionen zu Gesicht bekommen! FreiwilligenMeldungen bitte an: couture@second-magazine.de

New York offensichtlich schon im Juni zugefroren. Aber kann es denn sein, dass man auf der Suche nach einem Bikini schon im Juli nicht mehr fündig wird? Ach so, stimmt. Ich hätte im Januar zuschlagen sollen, hab ich gar nicht dran gedacht, warum nur? Aus der Winter-Perspektive gesehen, gestaltet sich das Ganze natürlich weitaus attraktiver. Nach monatelangem Schattendasein mit nasskalten Füßen und schmerzendem Nacken vom schildkrötenartigenKopf-in-den-Schal-einziehen ist der Anblick von Bikinis, Sonnenbrillen und luftigen Kleidchen wie ein Licht am Ende des Tunnels. Mal im Ernst: Eine oder sogar zwei Saisons voraus zu sein, ist nicht unbedingt eine Schande. Wer zu den Fashionverrückten gehört, die alle Neuigkeiten der großen Designer aufsaugen, wie ein Schwamm, dem kann angesichts des hohen Tempos doch schon recht schwindelig werden. Was kommt? Was bleibt? Was

geht? Immer Up-to-Date zu sein, kann auch ganz schön anstrengen. Die negative Seite dieser Dynamik sind die damit verbundenen Reduzierungen im Einzelhandel. Hier wird das Ausmaß unserer Wegwerfgesellschaft einmal mehr deutlich. Laut einer Studie der Fachzeitschrift Textilwirtschaft mit der Frage, wofür der Durchschnittskunde 1000 € ausgeben würde, stand Mode nach Reisen auf dem zweiten Platz, erst an sechster Stelle nannten die Befragten Essen & Trinken. Das Interesse am Konsum und die Schnelllebigkeit lassen die Wertschätzung für das Besondere nicht wirklich aufkommen, und wenn es nur um materielle Dinge geht. Ständig hat man das Gefühl, Neues zu brauchen. Neue Schuhe, neue Jacke, neues Kleid. Dabei vergessen die Fashionistas: Wirklich brauchen tun sie eigentlich nichts. Außer essen und schlafen, wie jeder normale Mensch. Ich bin zwar nicht ganz normal, und eine Fashionista würde

ich mich auch nicht schimpfen. Dennoch muss ich mich des Öfteren zurückhalten, um mich von diesem Hype nicht anstecken zu lassen. Die Sommerware langweilt schnell, alle Zeitschriften bringen neue Mode, Must-Haves, Shoppingtipps und frischen Wind für den verdörrten Kleiderschrank. So wird das allseits bekannte Phänomen mit dem klangvollen Namen „Ich-hab-echt-nichtszum-Anziehen!“ schamlos ausgenutzt. Dabei ist es gar nicht schlecht, sich zu entsinnen, dass auch die vermeintlich alten Sachen noch ein Hingucker sind. Nicht zu vergessen, dass die schönen neuen Wintermäntel mit solch einer Einstellung wahrscheinlich dasselbe Schicksal erleiden werden. Und überhaupt, es gibt Wichtigeres im Leben. Das hält das schlechte Gewissen und das Minus auf dem Konto klein. Apropos: Von dem Gesparten lade ich meine Mädels jetzt auf ein Eis ein. Schönen Sommer noch! /es

Liebe Kölner Modedesignerinnen, Modedesigner, Schmuckdesignerinnen und Schmuckdesigner! Liebe Freunde und Förderer von Kunst, Mode und Design in Köln und Umgebung!

/Foto:Nikolai Okhitim, 123rf

CITY LEAKS - Veranstaltungen

cityleaks-festival.de

Haute Couture


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Theater + Cabaret Comedia Theater

was das Publikum will. Alles ist improvisiert und entsteht im Augenblick – nichts wurde vorher geprobt. Abgerundet wird das Programm am Tag der Offenen Tür durch Bastelaktionen, Führungen und Workshops für verschiedene Altersgruppen in der COMEDIA TheaterWerkstatt.

Tag der offenen Türe 11. September 2011

Ein Zentrum der Kultur für Kinder und Jugendliche will es sein: Das COMEDIA Theater in der ehemaligen Feuerwache Vondelstraße. Erklärtes Ziel des Teams um Geschäftsführer Klaus Schweizer ist es, Kindern und Jugendlichen die Welt des Theaters zu erschließen. So werden aktuelle Themen aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen mit den Mitteln des Theaters spielerisch erforscht; eine aktive Beteiligung von jungen Theaterinteressierten ist dabei ausdrücklich erwünscht. Kinderund Jugendtheater wird mit Schauspieltraining verknüpft, was nicht nur die kulturelle Arbeit mit der nächsten Generation erleichtert, sondern es auch ermöglicht, Genre-Übergreifendes wie Tanz, Literatur, Schreiben oder Audiovisuelle Medien auszuprobieren. Zum Beginn der dritten Spielzeit 2011 lädt das COMEDIA Theater ab 11:00 Uhr zum Tag der Offenen Tür ein. Bei verschiedenen Darbietungen und Schnupper-Angeboten können sich insbesondere junge Besucher über die Angebotsvielfalt informieren – und sich davon inspirieren lassen. Zu den fünf Darbietungen, die den Tag der Offenen Tür bereichern, zählten zwei

Vorstellungen von „Ellis Biest“ nach einem Märchen von Martin Karau. Hauptdarstellerin Elli ist allein zu Hause und malt. Zunächst sind es Prinzessinnen, dann erfindet sie ein vergnügtes rosa Biest, das plötzlich zum Leben erwacht. Die Beiden erleben zusammen ebenso spannende wie verrückte Abenteuer. Für seine Rolle als Biest erhielt Klaus Schweizer 2010 den Darsteller-

ebenso spannend wie ernsthaft dargestellt. Die Geschichte ist bekannt: Der (fast) unbesiegbare Held Siegfried verhilft mit List, Tarnkappe und mächtigem Schwert seinem Freund, dem BurgunderKönig Gunther, zur Heirat mit der schönen Königin Brunhild. Der Schwindel fliegt auf, und aus der Liebesgeschichte wird ein Drama mit bösem Ende. Die Inszenierung „Die Nibelungen“ erhielt

AM SONNTAG 11. SEPTEMBER 2011 IST TAG DER OFFENEN TÜR IM COMEDIA THEATER - VORSTELLUNGEN 11.00 ELLIS BIEST Eine Reise mit Biest für Kinder ab 4 Jahren 14.30 DIE NIBELUNGEN Ein Heldenepos ab 10 Jahren 16.30 ELLIS BIEST Eine Reise mit Biest für Kinder ab 4 Jahren 18.00 DIE NIBELUNGEN Ein Heldenepos ab 10 Jahren 19.00 DIE IMPROSHOW Mit den TheaterMedienKlassen 10 und 11 des AMG preis des Kölner Theaterpreises; die Inszenierung von „Ellis Biest“ erhielt außerdem 2010 den Kinder- und Jugendtheaterpreis. Mit dem Kinder- und Jugend-Theaterstück „Die Nibelungen“ wurde ein Klassiker der Weltliteratur zur modernen Erzählung aufbereitet und einem jungen Publikum zugänglich gemacht. Das Heldenepos wird in zwei Vorstellungen

einen Preis auf dem 22. Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW in Düsseldorf und wurde für den deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert (Kategorie beste Regie). Bei der fünften Vorstellung des Tages, der abschließend stattfindenden „Improshow“, spielen Schüler der TheaterMedienKlassen 10 und 11 des Albertus- Magnus-Gymnasiums unter der Leitung von Myriam Chebabi genau das,

Theater-Angebote für Groß und Klein Raum für Theaterentdeckungen schaffen die Workshops der TheaterWerkstatt, mit der Theaterinteressierte jeder Altersgruppe angesprochen werden. Werkstattaufführungen und Gespräche mit Künstlerinnen und Künstlern sind hier der Rahmen für spielerische Entdeckungen. Das 1990 gegründete COMEDIA Schauspieltraining ist einzigartig in Nordrhein-Westfalen: Die Amateurschauspielschule ist direkt an eine professionelle Bühne angebunden. Ca. 80 Kurse für Jugendliche und Erwachsene finden hier jedes Jahr statt. Dabei sind sowohl Anfänger als auch Laiendarsteller willkommen. Unter dem Namen „Spätschicht“ gibt es ein eigenes Angebot für Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren. Hinter der denkmalgeschützten Fassade in der Vondelstraße finden regelmäßige Darbietungen mit Schwerpunkt Kabarett und Komödie statt. Neben einem festen, eigenen Ensemble sind auswärtige Künstler mit ihren Programmen zu Gast. Ausführliche Informationen zum Spielplan gibt es auf den Webseiten des COMEDIA Theaters.

COMEDIA Theater Vondelstraße 4-8 50677 Köln Telefon 0221 888 77 222 info@comedia-koeln.de www.comedia-koeln.de Kartenvorbestellungen: COMEDIA Theater Vorverkauf Tel. 0221 888 77 222 vvk@comedia-koeln.de

Viel Theater im September 2011 Sei Lieb Zu Meiner Frau

Unter Einer Decke Im Bett Mit Der Springmaus

Mord Im Veedel Der Brauhaus-Krimi

Do | 15.09.11 | 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, 50667 KÖLN

Fr | 16.09.11 | 19:00 Uhr Em Golde Kappes Neusser Str. 295, 50733 KÖLN

Caveman

" Für Eine Handvoll Flönz "

Premiere Faust

A.Tonal Theater: All Inclusive

Mit Guido Fischer Do | 08.09.11 | 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, 50667 KÖLN

Do | 15.09.11 | 20:00 Uhr (bis 17.9) Millowitsch Theater Aachener Straße 5, 50674 KÖLN Bis 17.09. (Uhrzeiten abweichend)

Sa | 17.09.11 | 20:00 Uhr Theater im Bauturm Aachener Str. 24, 50674 KÖLN

Di | 20.09.11 | 20:00 Uhr Comedia Theater Vondelstr. 4-8, 50677 KÖLN

Das Weib Des Pharao

Faust - Der Tragödie Erster Teil

Trude Zum Dessert

Die Nibelungen So |11.09.11 | 14:30 Uhr Comedia Theater Vondelstr. 4-8, 50677 KÖLN Bis 13.09. (Uhrzeiten abweichend)

Do | 15.09.11 | 20:00 Uhr Klaus-von-Bismarck-Saal Wallrafplatz / WDR-Sendesaal, 50667 KÖLN

Fr | 02.09.11 | 20:00 Uhr Theater am Dom Glockengasse 11, 50667 KÖLN Bis 30.09. (Uhrzeiten abweichend)

So | 18.09.11 | 20:00 Uhr Theater im Bauturm Aachener Str. 24, 50674 KÖLN

Wolke 9 Di | 20.09.11 |20:00 Uhr Theater im Bauturm Aachener Str. 24, 50674 KÖLN

Do |22.09.11 | 20:00 Uhr SCALA-Theater Hohenzollernring 48, 50672 KÖLN

Faust - Der Tragödie Erster Teil Sa |24.09.11 | 20:00 Uhr Theater im Bauturm Aachener Str. 24, 50674 KÖLN

Hi Dad! - Hilfe! Endlich Papa! So | 25.09.11 | 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, 50667 KÖLN

Kaspar Häuser Meer Mi | 28.09.11 | 20:00 Uhr Theater im Bauturm Aachener Str. 24, 50674 KÖLN


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

classics

Festwoche Philharmonie 10.-18. September 2011

BAYER KULTUR - EVENTS Highlights im September Die Veranstaltungen finden an unterschiedlichen Spielorten statt Infos und Wegbeschreibungen bei: Kartenbüro Bayer Kultur: 0214.30-41283 / 41284 kartenbuerokultur@bayer-ag.de- kultur.bayer.de

So | 18.09. | 16 Uhr

So | 25.09. | 18 Uhr -

Die vier Jahreszeiten

Ute Lemper

Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten, l’arte del mondo Emilio Percan, Violine Werner Ehrhardt, Leitung und Moderation, Für alle ab 6 Jahren

Ute Lemper, Gesang / Stefan Malzew, Klavier, Klarinette Vogler Quartett - Werke von Eisler, Piazzolla, Weill, Piaf u.a.

Die vier Jahreszeiten von Antonio Vivaldi stehen in der Hitparade der berühmtesten Stücke der Musikliteratur ganz oben. Die lebendige Musik und die plastische Darstellung verschiedener Naturereignisse machen daraus ein ideales Stück, um Kinder an klassische Musik heranzuführen. l’arte del mondo wird nicht nur sanfte Winde, tosende Stürme und heftige Gewitter zum Klingen bringen, sondern auch Vogelstimmen und Hunde, es geht auf die Jagd und zum Schlittschuhlaufen. Emilio Percan, normalerweise Konzertmeister des Orchesters, tritt hier als Solist auf. 7 / 4 €

Mo | 19.09. | 20 Uhr

Hardy Rittner / Klavierabend J. S. Bach: Präludium und Fuge cis-Moll BWv 849, Choralvorspiel Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639, Choral Jesu bleibet meine Freude aus BWV 147, Siciliana aus BWV 1031 (in Arrangements von Wilhelm Kempff) F. Liszt: Valse oubliée Nr. 1 Fis-Dur, Consolation Nr. 3 Des-Dur, Ballade Nr. 2 h-Moll. Arnold Schönberg: Klaviersuite op. 25, Franz Schubert: Klaviersonate B-Dur D 960 Der Frage, ob man Bach auf dem Konzertflügel spielen darf, soll oder gar muss, kann der inzwischen bestens bekannte stART-Künstler Hardy Rittner in diesem Programm ein wenig ausweichen, hat doch einer seiner berühmtesten Vorgänger in der Kunst des Klavierspiels, Wilhelm Kempff, einige Bach-Stücke ausdrücklich für das Klavier arrangiert. Überhaupt trifft dieser „Vorwurf“ Hardy Rittner nur begrenzt, ist er doch einer, der sich gerade mit historischem Instrumentarium besonders auskennt. Bei Arnold Schönberg hat dieser junge Pianist ohnehin schon Expertenstatus: Für seine Gesamteinspielung von dessen Klavierwerken wurde Rittner 2010 mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet. 22 / 17 €

Die gebürtige Münsteranerin Ute Lemper, in Köln und Wien ausgebildet, zählt zu den wenigen deutschen Künstlerinnen des Showbiz, die dauerhaften internationalen Ruhm erlangt haben. Immer wieder sucht sie neue Herausforderungen und ging deshalb begeistert auf die Idee des Vogler Quartetts ein, ein gemeinsames Programm zu erarbeiten. Die vier Musiker schlugen ihr vor, von Jazz, Tango und Dadaismus beeinflusste Werke aus dem eigenen Repertoire mit Songs von „Klassikern“ wie Hanns Eisler, Astor Piazzolla, Kurt Weill oder auch Jacques Brel und Edith Piaf zu kombinieren. Die nötigen Arrangements hat Stefan Malzew vorgenommen, ein echtes Multitalent, das den Vergleich mit den Größen von Broadway und Music Hall nicht scheuen muss. Ute Lemper, das Vogler Quartett und Stefan Malzew heben mit diesem ehrgeizigen Projekt die Grenzen zwischen Klassik, Jazz und Entertainment auf und bestätigen die eigentlich selbstverständliche Erkenntnis, dass sich Musik nicht in erster Linie nach Sparten sortieren muss, sondern immer nur eins ist: gut oder schlecht. Diese hier ist gut. 43 / 38 / 30 / 20 €

Gerade erst 25 ! Festwoche vom 10. - 18. September In unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum Ludwig steht es – das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Kölner Konzerthaus. Und das eigentlich schon seit Ewigkeiten. Sein Jubiläumsjahr bewirbt es jedoch unter dem Titel „gerade erst 25 - so jung und doch schon so gut“. In der Tat hat sich die Kölner Philharmonie, das musikalische Zentrum der Stadt, dessen Saal die Form eines Amphitheaters hat, zum Jubiläumsjahr so Einiges einfallen lassen. Neben vielen anderen Highlights gibt es etwa eine ganze Festwoche lang, vom 10. bis 18. September, Stücke von Komponisten, die 25 Jahre alt waren, als sie diese schrieben: Mozart, Schubert, Britten. Und von der Japanerin Eiko Tsukamoto, die in diesem Jahr „gerade erst 25“ wird. Wir treffen die zierliche, kleine Japanerin aus Chiba im Info Café International der Kölner Universität. Genau der richtige Ort, wie sich herausstellt. Denn sie, die Komponistin, ist eigentlich noch Studentin. Zu Hause in Japan wusste sie schon immer, dass sie einmal nach Deutschland wollte. Und hat dort schon Deutsch gelernt. Sie spricht leise, sehr überlegt, wählt ihre Worte präzise. Mitunter lächelt sie, wenn sie nach der passenden Formulierung sucht. So etwa bei der Frage, ob ihr Geburtsdatum tatsächlich der 14. September, der Tag der Uraufführung ihres Konzerts „In einem Augenblick“ ist, so

genen Stücken, konzentrierte sich dann aber später nur auf das Klavierspielen. Das sei interessanter gewesen, meinte Eiko Tsukamoto. Zum Komponieren kam sie dann erst später durch einen wunderbaren Zufall, eine Begegnung mit dem berühmten Komponisten Toshio Hosokawa, erzählt sie. Doch man sieht ihr an, dass sie eigentlich gar nicht an Zufälle glaubt. Denn vor ihrem Kompositionsstudium an der Kölner Musikhochschule studierte sie Philosophie an der Staatlichen Universität in Tokyo. „Das Studium hilft mir beim Komponieren“, sagt sie und meint damit die philosophische Denkweise. Besonders

Mi | 28.09. | 15 - 18 Uhr -

dass ein Geburtstag eigentlich nichts mehr mit der Geburt zu tun hat, die sich ja nicht wiederholt. „Die Wahrheit ist“, sagt sie, „dass man mit einem Jubiläum einem Zeitpunkt einen Sinn gibt, wo sonst kein Sinn wäre.“ Das Jetzt wird zur Vergangenheit in Gedanken, es öffnet ständig neue Einblicke in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft. „Die Zeit entsteht nur als Punkt in unserem Denken und dort vergeht sie anders als die Zeit, die wir gerade erleben“. An der elfminütigen Komposition für das Mahler Chamber Orchestra hat sie dann noch einmal fünf Monate gearbeitet. Sehr stolz ist sie, dass das Stück von Sir Roger Norrington dirigiert wird. „In einem Augenblick“ möchte sie verstanden wissen als eine Folge von Punkten, also mehrere Augenblicke, die zu einem einzigen Augenblick zusammenfließen. Die nicht länger die Summe vieler Augenblicke sind. Dieses Paradoxon, diesen Widerspruch im Erleben der Zeit, setzt sie mit ihrer Komposition in die Musik um. Und dann strahlt sie, erzählt noch eine Geschichte, nämlich die von ihrer Anfangszeit in Köln. Da besuchte sie ein Konzert in der Philharmonie, wusste, dass sie die Aufnahmeprüfung an der Musikhochschule bestanden hatte, aber nicht, ob sie auch einen Studienplatz im Fach Komposition bekommen würde. Noch schüchtern und unsicher kam sie ins Gespräch mit ihrem Sitznachbarn, der ihre Qualitäten gleich erkannte und sagte: „Irgendwann hört man deine Musik hier in der Philharmonie.“ Damals glaubte sie nicht daran, und auch heute sagt sie noch: „Unglaublich! Unglaublich, dass meine Musik in der Kölner Philharmonie gespielt wird!“ Kann es ein besseres Geburtstagsgeschenk geben? /as

Kölner Philharmonie

Lehrerseminar: Piccolo & Co. Durchführung: Ohrwurm e.V. Barbara Huche und Jacqueline AllersUlrich Geeignet für Fachlehrer und fachfremde Musikunterrichtende. Ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs der Ohrwurm-Projekte sind die im Vorfeld stattfindenden Lehrerworkshops, die sich ausdrücklich an Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen mit oder ohne Fachausbildung Musik richten. In diesen praxisnahen Veranstaltungen wird das vom OhrwurmTeam erarbeitete Unterrichtsmaterial vorgestellt und praktisch eingeübt. So wird den Teilnehmern ermöglicht, die erlernten Elemente im Unterricht an die Schüler weiterzugeben. Das Material inkl. CD mit Musikbeispielen stellt Bayer Kultur kostenlos zur Verfügung. Eintritt frei Anmeldung erforderlich unter 0214/ 30-41283

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Ian Bostridge Tenor Mahler Chamber Orchestra Sir Roger Norrington Dirigent KÖLNER PHILHARMONIE: Gerade erst 25

Foto: Eiko Tsukamoto/ Komponistin

wie es die Programm- macher gerne verkünden. In Wahrheit sei es der 16. Dezember, einer von mehreren Theorien zufolge auch Beethovens Geburtstag, sagt sie nicht ohne Stolz. Im Laufe des Gesprächs wird sie viele lange Geschichten zu erzählen haben. Unter anderem die Geschichte, wie und warum sie Komponistin geworden ist. Sie, die in diesem Jahr 25 Jahre alt wird und erst seit zwei Jahren in Deutschland lebt. Alles begann, als sie vier oder fünf war, lächelt sie. Da wollte sie schon Klavier spielen und schreiben, Noten aufschreiben, eigene Stücke komponieren. Man riet ihren Eltern ab, weil sie zu klein war - und so musste sie warten, bis sie mit fünf Jahren endlich Klavierunterricht nehmen konnte. Sogleich begann sie mit ei-

die von Ludwig Wittgenstein, über den sie ihre Abschlussarbeit schrieb. Richtig klar wird der philosophische Einfluss bei ihrer Arbeit erst, als Eiko Tsukamoto von ihrer Auftragsarbeit für die Kölner Philharmonie erzählt. Über Professor Schöllhorn, ihren Lehrer an der Kölner Musikhochschule, der für sie „einfach ein wunderbarer Mensch“ ist, bekam sie dank des glücklichen Umstands, dass sie 1986 geboren wurde, Kontakt zur Philharmonie. Eine Komposition zum Jubiläum sollte es sein, das war die Vorgabe. Die Idee zu ihrer Arbeit „In einem Augenblick“ reifte zunächst als Vorstellung in ihrem Kopf. Da spielte die Musik noch keine Rolle. Fast drei Monate lang dachte sie über den Sinn eines Jubiläums nach, stellte fest,

Eiko Tsukamoto In einem Augenblick (2011) für Orchester Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre aus: Idomeneo, Rè di Creta, ossia Ilia ed Idamante KV 366 (1780-81) Wolfgang Amadeus Mozart "Fuor del mar". Arie des Idomeneo, 2. Akt aus: Idomeneo, Rè di Creta, ossia Ilia ed Idamante KV 366 (1780-81) Wolfgang Amadeus Mozart Ballettmusik zur Oper "Idomeneo" KV 367 (1781) für Orchester Pause Benjamin Britten Les Illuminations op. 18 (1939) für hohe Stimme und Streichorchester. Text von Arthur Rimbaud Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 (1822) "Unvollendete" Pause gegen 20:45 | Ende gegen 22:00


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second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Museumstour de Cologne Termine Museum/Stiftungen Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

RautenstrauchJoest-Museum

Vasari 500

Kulturen der Welt

Italienische Meisterzeichnungen

Lawrence von Arabien Genese

von Leonardo, Raffael & Co

eines Mythos

19. August – 20. November 2011

30. April – 11. September 2011

Museum Ludwig Nachrichten aus der

Römisch-Germanisches Museum

Zwischenstadt.

Divitia - Deutz

Fotografie, Video und Skulptur aus

18. März – 9. September 2011

der Sammlung 13. August – 23. Oktober 2011

Museum Ludwig Joel Shapiro

Wallraf-Richartz-Museum

26. Februar – 25. September 2011

& Fondation Corboud Tat Ort Museum 1. Juli – 25. September 2011

Museum Ludwig Sternstunden des Glamour. Gesellschaftsbilder, Künstlerporträts

Kölnisches Stadtmuseum

und Modefotografien des 20. Jahr-

Made in Cologne -

hunderts|Meisterwerke aus der Fo-

Kölner Marken für die Welt

tografischen Sammlung

10. Juni – 11. September 2011

2. Februar – 4. September 2011

Römisch-Germanisches Museum

Museum Ludwig

Ägyptische Gärten

10. Dezember 2010 – 31. Oktober

28. Mai – 6. November 2011

2011

Lucy Mc Kenzie. Die Editionen

Fakten & Kontakte: Römisch-Germanisches Museum

Domschatzkammer der Hohen Domkirche

der Stadt Köln, Roncalliplatz 4 50667 Köln Tel. 0221/221-22304 Fax 0221/221-24030 roemisch-germanischesmuseum@stadt-koeln.de dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr, jeden 1. Donnerstag im Monat 10 bis 22 Uhr

Domkloster 4 - 50667 Köln Tel. 0221 – 17940-530 (Kasse) Täglich 10:00 – 18:00 Uhr

Tanzmuseum des Deutsches Tanzarchivs Köln SK Stiftung Kultur Im Mediapark 7 50670 Köln Museum/Ausstellungen: Tel. 0221 888 95 444 Öffnungszeiten während der Laufzeit der Wechselausstellungen:

Archäologische Zone Praetorium: Kleine Budengasse 2, 50667 Köln (Di- So 10-17 Uhr)

Mikwe: Rathausplatz, 50667 Köln

Ubiermonument: An der Malzmühle 1, 50667 Köln Anmeldung für Gruppen: 0221- 221 22394

Photographische Sammlung SK Stiftung Kultur Im Mediapark 7 50670 Köln Tägl. 14.00 bis 19.00 Uhr (außer Mi) Kasse währen der Öffnungszeiten: Tel. 0221-88895 311

Schauplatz Museum Kulturelle Kölner Vielfalt Ein paar Tage haben wir noch Zeit, Ferienzeit, dann geht der Stress wieder los. Warum die Zeit nicht einfach einmal für einen Museumsbesuch in der Großstadt Köln nutzen? Mal ehrlich: Wenn Sie spontan sagen sollten, wie viele Museen es in Köln gibt, was würden Sie schätzen? Ein Mann, den wir befragt haben, bot ganze 120! Doch die meisten schätzten „so zwischen 10 und 12“. Welche das sind? Ja, Museum Ludwig, Wallraf-Museum, Museum für Angewandte Kunst, natürlich das Schokoladenmuseum und nicht zu vergessen das neue Rautenstrauch-Joest-Museum. Vielleicht noch das eine oder andere mehr. Wir haben natürlich gezählt und sind auf ganze 19 gekommen. Dabei sind die zahlreichen begehbaren Denkmäler, Bibliotheken und Sammlungen nicht mitgerechnet. Das Museum für Angewandte Kunst soll das erste sein, das wir in unserer monatlichen Serie vorstellen. Lesen Sie dazu unseren Artikel „ ..... „ Ein besonderes Angebot der städtischen Museen in Köln ist übrigens, dass sie donnerstags bis 22:00 Uhr bei freiem Eintritt für alle mit einem Kölner Pass geöffnet sind. Wie wäre es denn in der Sommerzeit schnell noch mit einem Besuch im Römisch-Germanischen Museum? In Windeseile wurde dort die Ausstellung „Divitia – Deutz“ konzipiert, nachdem im Herbst 2010 im Deutzer Rheinufer bei Ausschachtungsarbeiten Aufsehen erregende Funde aus der Römerzeit zu Tage kamen. Die bei den Ausgrabungen freigelegten Mauerreste am Kennedy-Ufer spiegeln die 1700jährige Stadtgeschichte dieses Stadtteils wider. Einst spätrömisches Kastell Divitia, das auch dem heutigen Deutz seinen Namen gegeben hat, befanden sich dort nach dem Zerfall des Römischen Reichs eine mittelalterliche Burg und später preußische Kasernen. Heute ist Deutz ein moderner, pulsierender Stadtteil mit ICE-Bahnhof und Messegelände. Auf- grund des großen Erfolgs wurde die Ausstellung bis zum 9. September verlängert. Künftig wird es in Deutz im Bereich der Ausgrabungen einen Rheinboulevard auf 4000 Quadratmetern geben, eingebettet in einen historischen Park, der die Geschichte des Ortes für die Menschen erfahrbar machen soll. A propos Archäologie: Wer sich für die frühe Geschichte der Stadt Köln interessiert, kann

sich mit einem Besuch im Prätorium (Di - So von 10:00 – 17:00 Uhr) an der Kleinen Budengasse schon mal auf die Römerzeit in Köln einstimmen. Weniger bekannt, jedoch nicht weniger spannend ist auch ein Besuch des Ubiermonuments. Das liegt etwas versteckt in HeumarktNähe im Martinsviertel (An der Malzmühle) und kann nur im Rahmen einer öffentlichen Führung oder mit einer angemeldeten Gruppe besichtigt werden. Weitaus bekannter ist die Mikwe, das jüdische Bad mitten auf dem Rathausplatz. Ein Besuch hat sich hier schon seit jeher gelohnt. Seit einiger Zeit jedoch findet sich der Besucher dort mitten im Herzen einer neuen Ausgrabungsstätte wieder. Noch läuft das mit Mitteln der „Regionale 2010“ finanzierte, spektakuläre Kulturprojekt unter dem Arbeitstitel „Archäologische Zone“. Nach Abschluss der Grabungen soll es einmal Teil des neu zu gründenden Jüdischen Museums werden. Noch vor den Sommerferien hat die Stadt Köln dem lange diskutierten und heftig umstrittenen Projekt, dessen Baukosten sich auf über 50 Millionen Euro belaufen, zugestimmt. Um die Köln-Besucher bereits in die Grabungsarbeiten einzubinden, gibt es jeden Freitag um 14:00 Uhr eine kostenlose Führung durch das Ausgrabungsareal. Anmeldung Mo – Fr von 10:00 – 12:00 Uhr unter Tel. 0221/22133422. Doch damit der kulturhistorischen Bauten nicht genug: Kölns wohl größter Schatz ist bekanntlich seine Kathedrale. Und die zeigt in ihrer Dom- schatzkammer auf über 500 Quadratmetern kostbare Reliquiare, liturgische Geräte und Insignien der Domgeistlichen vom 4. bis zum 20. Jahrhundert sowie mittelalterliche Skulpturen. Die Sammlung wurde stilecht vor gut zehn Jahren in die historischen Kellergewölbe aus dem 13. Jahrhundert verlegt (täglich 10:00 – 18:00 Uhr, Zugang: Nordseite an der goldenen Stele, Eintritt 5 €, ermäßigt 2,50 €). Zahlreiche andere historische Bauten und Sammlungen wie das Museum Kolumba oder das Kölner Festungsmuseum laden Jung und Alt zu spannenden Entdeckungen ein, über die wir in einer späteren Ausgabe berichten werden. Wer lieber modernere Schätze mag, schaut vielleicht gerne die wechselnden Ausstellungen der Photographischen Sammlung der SK

Stiftung Kultur im Mediapark an (während der Wechselausstellungen von 14:00 – 19:00 Uhr geöffnet, Mi. geschlossen). In dem architektonisch eigenwilligen KOMED- Gebäude befindet sich auch das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Deutsche Tanzarchiv mit dem Tanzmuseum. Dort kann man sich nachmittags (außer Mi) nach Herzenslust im Archiv und Ausstellungsraum auf Spurensuche in der hohen Kunst des Tanzes begeben. Bei gutem Wetter bietet sich der Skulpturenpark in Zoo-Nähe für einen erholsamen Spaziergang an (bis Ende September täglich10.30 – 19:00 Uhr, ab Oktober bis 17:00 Uhr). Absolutes Highlight für Jung und Alt ist selbstredend das Kölner Schokoladenmuseum am Rheinauhafen. Gleich nebenan befindet sich das Sport- und Olympiamuseum, das sämtliche Sportevents der vergangenen Jahre mit attraktiven Ausstellungen und Aktionen begleitet. Auch das neue, das RautenstrauchJoest-Museum entwickelt sich zu einem absoluten Publikumsmagneten. Am neuen Standort am Neumarkt und in der Union mit dem Schnütgen-Museum hat es sich nach knapp einem Jahr einen festen Platz in der Kölner Museumslandschaft (zurück) erobert. Das integrierte JuniorMuseum zeigt mit der Ausstellung RIGHTS, RESPECT, RESPONS- IBILITY zum Thema Kinderrechte bereits seine zweite Sonderausstellung. Diese wurde von den Schülern der Klasse 9c des Abteigymnasiums Brauweiler zusammen mit Partnerklassen aus den Niederlanden, Großbritannien und Italien konzipiert. Noch bis zum 16. Oktober können sich junge Besucher anhand von Filmen, Objekten und selbstverfassten Zeitungsartikeln ein Bild über Kinderrechte machen. Eintritt frei. Nicht gerade bei freiem Eintritt, aber immerhin zum moderaten Preis von 16 Euro können sich alle Museumsbegeisterten schon jetzt auf spannende Kunstorte, Sonderausstellungen und kulturelle Angebote bei der nächsten Langen Nacht der Museen am 05.11.2011 freuen. (Infos unter www.museumsnachtkoeln.de)./as


AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

Sonderausstellungen ab September:

Museum für Angewandte Kunst Köln

KAYSERZINN - Engelbert Kayser. Jugendstil-Zinn aus Köln (ab 4.9.) Reihenhausmannskost (ab 16.9.)

An der Rechtschule - 50667 Köln Te. 0221/221 23860 - Geöffnet: Di. - So. 11-17 h

MAKK Kunst & Design Museum für angewandte Kunst Köln Wird nur im Logo kleingeschrieben, also besser: MAKK heißt es, das Museum, das wir im Rücken der Minoritenkirche in einem schlichten Bau finden. Hinter der etwas sperrigen Abkürzung verbirgt sich der nicht weniger sperrige Begriff „Museum für Angewandte Kunst Köln“. Ein wenig zögernd betreten wir das Foyer. Hier erwartet den Besucher gleich der Museumsshop. In ansprechender Präsentation finden sich dort Lampen, Uhren, Taschen und Vasen. Die Preise bieten für jeden Geldbeutel etwas, angefangen von 19 bis zu knapp 500 Euro. Auf solcherlei Kunstgegenstände eingestimmt, betreten wir den Museumsbereich. Linker Hand lädt eine imposante Treppe ein, den Aufstieg in die Welt der angewandten Kunst zu wagen. Insgesamt sind es 44 Stufen. Zeit genug, den Blick über die Halle schweifen zu lassen, die breite Fensterfront zu genießen - und das einzige Ausstellungsstück im Hallen- bereich aus der Vogelperspektive zu betrachten: Ein silbernes Coupé mit Flügeltüren. Mercedes Benz präsentierte sein Designerstück namens „Gullwing“ im Jahre 1954 auf der International Motor Sports Show. Sogleich tauchen bei dem Namen vor unserem geistigen Auge Möwen auf,

Lichthalle/MAKK - Foto:Redaktion

die mit ausgebreiteten Schwingen im eleganten Gleitflug über die raue See kreisen. Dieses Objekt, so ist zu vermuten, lässt wohl fast jedes Männerherz höher schlagen. Mit seiner roten Lederausstattung lädt es zum Streicheln, zum Einsteigen, zum Bewundern ein. Aber das Berühren ist natürlich verboten. Verständlich! Oben angekommen erwartet uns – zunächst einmal nichts. Wir stehen vor einem weißen Raumteiler, die Wände sind ebenfalls schlicht in Weiß gehalten. Links befindet sich eine weitere Treppe. Weitere 33 Stufen, die wir erklimmen. Dort ausgestellt ist im Flurbereich die Keramikabteilung. Dunkelrote Bauchvasen von Edouard Chapallaz wechseln sich ab mit kleinen Gefäßen von Albrecht Hohlt und anderen namhaften Künstlern aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Zurück

in der ersten Etage finden wir ganz hinten einen Eingang zur historischen Schausammlung. Gläser, Pokale und Becher, eines schöner und kostbarer als das nächste. In dieser Abteilung lernen wir den Unterschied zwischen formgeblasen, formgepresst und formgeschmolzen kennen. Zwischen den Gläsern aus unterschiedlichen Epochen finden wir immer wieder Möbelstücke. Kostbare Einzelstücke. Einen Sekretär, einen Buffetschrank aus dem späten 19. Jahr- hundert, einen Armlehnstuhl. Eine Gruppe junger Berufsschüler schwirrt von Möbelstück zu Möbelstück, versucht anhand eines Zettels Fragen zu beantworten. Es wird heftig diskutiert. Ist das nun schon Klassizismus? Oder gar Jugendstil? Bei der Beantwortung helfen ihnen die Schilder mit Informationen zu Urheber, Jahreszahl und Art des verwendeten Holzes. Nach den Sommer- ferien werden die angehenden Schreiner ihr Wissen in einer Unterrichtsreihe zu den verschiedenen Epochen vertiefen. Wir hingegen vertiefen unser Verständnis vom Begriff angewandte Kunst. Nach einem Rundgang vorbei an Porzellankunst aus der Zeit des Historismus, an Schmuck, Bestecken und der Goldschmiedekunst aus dem 17. und 18. Jahrhundert, geht es in die Designabteilung. Hier sind die Ausstellungsstücke wesentlich jünger, kommen uns vertrauter vor. Radios, Tischleuchten, Lampen und Möbel von ca. 1930 bis heute finden wir dort. Künstlernamen wie Mies van der Rohe, Marcel Breuer und Piet Mondrain lassen an die Anfänge der Designkunst denken. Im gemütlichen Museumsinnenhof treffen wir Dr. Romana Breuer. Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich die Kunsthistorikerin intensiv mit den Exponaten des „MAKK“. Zunächst als Leiterin der Museumspädagogik, seit einem Jahr als Referentin für Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Früher, so erzählt sie, also seit 1888, sei dies das

Café Refugium/ MAKK - Foto:Redaktion

Kunstgewerbemuseum gewesen und damit nach dem Wallraf-Richartz-Museum das zweitälteste der Stadt Köln. Letzteres sei übrigens der erste Mieter

in diesem von Architekt Rudolf Schwarz entworfenen Gebäude gewesen. Durch den Umzug des Wallraf-Richartz-Museums konnte das Museum für Angewandte Kunst rund 100 Jahre nach der Gründung 1988/89 als Mieter in den bedeutendsten Museumsbau der Nachkriegszeit nachrücken. Die Umbenennung in „MAKK“ gebe nun mehr Spielraum in der Begrifflichkeit, so Dr. Breuer, denn nun passe auch die Designabteilung besser ins Konzept. Besonders freut sie sich auf die ab 4. September startende Ausstellung "KAYSERZINN - Engelbert Kayser. Jugendstil-Zinn aus Köln". Die Ausstellung nebst 300-seitigem Katalog mit rund 1000 Abbildungen hat der hauseigene Kurator Dr. Gerhard Dietrich in minutiöser Recherchearbeit und mit Hilfe von Aufrufen in der Presse zusammengestellt. Für die Besucher

Porträtmedaillon Engelbert Kayser. Bronze. 1903

lässt sich das Museum ständig etwas Neues einfallen. So gibt es jeweils dienstags öffentliche Führungen zu unterschiedlichen Themen. Beginnend mit allgemeinen Hausführungen am ersten Dienstag des Monats laden die Museumspädagogen an den folgenden Dienstagen zu einer speziellen Epoche, zu Technik oder auch zur Besprechung eines Einzelexponats ein. Die älteren Mitbürger der Stadt freuen sich auf den dritten Donnerstag im Monat, wenn sie beim Seniorentreff bestimmte Ausstellungen, Abteilungen oder Exponate erkunden. Anschließend lässt sich im Museumscafé wunderbar über die Kunst fabulieren, denn das Café mit Blick auf den StephanLochner-Brunnen im Innenhof wurde in den alten Kreuzgang des benachbarten ehemaligen Minoritenklosters integriert. Wen wundert es, dass Frau Breuer genau dort über ihr Lieblingsobjekt ins Schwärmen gerät: Eine kleine, knapp 15 Zentimeter hohe vergoldete Bronzestatue von Giambologna namens „Venus nach dem Bade“, die für den Kölner Kunstsammler Everhard Jabach vom Objekt zu einem Stempel umgearbeitet worden ist. Angewandte Kunst eben. /as

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Bücher Buchvorstellung

Kinderwagentouren

Versuchungen sind Eingriffe und Einwirkungen in unser Leben. Versuche, uns in unserem Verhalten und Handeln zu beeinflussen. Und zwar von einer für uns unsichtbaren Seite, die wir Teufel und Dämonen nennen, oder auch „Die Dunklen Mächte dieser Welt“. Diese Worte drücken aus, wie groß ihre Macht auf unserer Erde ist. Sie sind keine Erscheinung unserer Zeit, aber sie treten immer mehr in Erscheinung. Trotz unserer aufgeklärten Welt, oder gerade deshalb. Die Hemmschwelle ist niedriger geworden. Die Menschen suchen den Kick, das Ultimative, das Risiko, und vergessen dabei den nötigen Respekt, die gesunde Angst vor dem, was sie mit ihrem Tun auslösen können. Denn trotz der heutigen Offenheit sind die Meisten von uns unwissend darüber, dass es Dinge gibt zwischen Himmel und Erde, die uns Menschen verschlossen bleiben. Weil sie nicht sichtbar und greifbar sind. Wir können nur vermuten und ahnen. Verstehen wir, warum wir diese Erfahrungen machen, mit was oder wem wir konfrontiert sind, dann können wir uns wehren, uns dagegen entscheiden und uns sogar befreien. Mit unserer eigenen Geschichte können wir andere Opfer warnen und informieren. Vorausgesetzt, wir sind bereit, unsere eigenen Erlebnisse preiszugeben. Das ist der Sinn dieses Buches. Es soll informieren und aufklären. Informationen zu Autorin und Bezugsquellen unter http://versuchungen.jimdo.com Gertrud Gerhardt - Versuchungen ISBN 978-3-8391-7511-8

Christine Peter: Kinderwagen-Touren Köln - Der etwas anderer Reiseführer durch die Domstadt

Köln entdecken mit Kinderwagen und Kleinkind Bei Köln dachte ich bisher eher an Großstadt, Shopping, Architektur, Kultur – weniger an Spaziergänge mit dem Kinderwagen. Trotzdem, die Idee für solch einen Führer finde ich schlüssig. Mit dem Kinderwagen unterwegs im Kölner Stadttrubel oder im Linienbus – das stelle ich mir als echte Herausforderung vor. Beim Stöbern durch die

„Kinderwagen-Touren“ entdecke ich Interessantes auch für Nicht-Mütter. Hintergrund-Infos. Geschichtliches. Kölner Mundart. Einige der vorgeschlagenen Ausflugsziele machen Lust, sie einfach mal mit guten Freunden und einem Picknick-Korb aufzusuchen. Oder dort mit der Kamera auf Entdeckungstour zu gehen. Das Buch ist sehr übersichtlich nach Stadtteilen gegliedert. Es ist Bekanntes darunter, und weniger Bekanntes, auch (Noch-)Geheimtipps wie ruhige Parkanlagen. Die 40 Touren-Vorschläge führen jeweils durch ein Kölner Veedel und sind auch ohne Auto gut zu erreichen. Ob Museum oder Wildgehege, ob Rheinufer oder

Weiher, ob Wald oder Park, ob Stadtbummel oder Einkaufs-Passage: Jede Tour ist anschaulich beschrieben und mit selbstgemachten Fotos ergänzt. Dazu gibt es Tipps für Kind-gerechte Einkehr-Möglichkeiten, Shopping-Ideen für Mütter, Sehenswertes am Wegesrand und Schlechtwetter-Alternativen, ergänzt durch Infos zu Spielplätzen, Wickelmöglichkeiten und ÖPNV-Anschluss. Kurzum: Es steht alles drin, was eine Mutter wissen muss, um gemeinsam mit ihrem Kind möglichst stressfrei die Stadt Köln erkunden zu können. Autorin dieses etwas anderen Köln-Führers ist Christine Peter. Die freiberufliche Lektorin und Mutter eines inzwischen zweijährigen Sohnes wohnt mitten in Köln und ist überzeugte Nutzerin öffentlicher Verkehrsmittel. Ein Jahr lang hat sie an diesem Buch gearbeitet – und alles, was drin steht, mit ihrem Sohn ausgetestet. Unsere Redaktion hat mit ihr gesprochen. Redaktion Second Magazine: „Christine, wie bist Du auf die Idee gekommen, dieses Buch zu schreiben?“ Christine Peter: „Die Buch-Idee ergab sich Anfang 2010 aus meinem Alltag. Das Baby war da und immer mehr stellte sich die Frage: Was mache ich jetzt den ganzen Tag? Nur zuhause zu sitzen, dazu hatte ich keine Lust. Also habe ich angefangen, mit meinem Sohn spazieren zu gehen. Anfangs war ich noch sehr vorsichtig und immer nur mit „großem Gepäck“ auf kurzen Strecken unterwegs. Auf meinen ersten Touren habe ich mich noch kaum etwas getraut und immer überlegt, wo ich hingehen könnte, wo ein Kind überhaupt willkommen wäre, und vor allem: Wo es die richtige „Infrastruktur“ für eine Mutter mit kleinem Kind gibt – wo kann man hingehen, wo ist genug Platz, um einen Kinderwagen zu schieben, wo gibt es eine

große Rampe oder einen großen Aufzug, Wickeltisch, Hochstühle… Außerhalb von öffentlichen Einrichtungen erwies sich das als problematisch.Irgendwann habe ich dann angefangen, Routen im Kopf zu planen. Ein paar Erfahrungen hatte ich gesammelt und mich dann erinnert, wo der gute Aufzug war, wo die Wickelmöglichkeit… Das war die eine Seite. Die andere Seite war meine berufliche Situation: Ganz aus dem Beruf auszusteigen, das konnte und wollte ich nicht. Aber freiberuflich mit Baby zu arbeiten – wie geht das? Welche Aufträge kann man da überhaupt annehmen – was kann man stundenweise bei freier Zeiteinteilung erledigen? Da kam die Idee, selbst etwas zu schreiben. Und schon war die Idee zu diesem Buch da. Weil ich mir sicher war, dass es anderen Müttern genauso geht. Ja, und dann ging alles recht schnell. Erst

einmal habe ich mich in Kölner Buchhandlungen umgehört, ob es so ein Buch überhaupt schon gibt. Die Antwort war nein, und zwei der angesprochenen Buchhändler fanden die Idee toll. Also habe ich losgelegt.“ Redaktion Second Magazine: „Wie lange hast Du für das Buch gebraucht?“ Christine Peter: „Die Recherche lief das ganze Jahr 2010 über nebenbei, die Kamera kam immer mit. Ich habe das Glück, ein sehr friedliches Kind zu haben, das seinen Spaß daran hatte, so viel mit

Lik - Sammlung: Literatur in Köln Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich in Köln eine intensive Literaturszene von internationaler Bedeutung. Um dies zu dokumentieren, wurde Mitte der 1970er Jahre die Sammlung "Literatur in Köln" (LiK) ins Leben gerufen. Mit der Zeit erklärten sich mehr und mehr Literaturschaffende dazu bereit, ihre Materialien der Stadt Köln zu überlassen. "LiK" will das literarische Leben der Stadt dokumentieren und durch Veranstaltungen wie Kolloquien, Lesungen, Gesprächsrunden und Vorträge sichtbar machen. Vorgesehen sind Einzelausstellungen zu den in der Sammlung vertretenen Autorinnen und Autoren (beispielsweise Wellershoff, Bender, Schallück, Domin, Keun, Fabri) und Ausstellungen zur Literaturentwicklung in Köln seit 1945, die in Form von historischen

mir unterwegs zu sein. Nach dem Mittagessen ging es los und jeden Abend, sobald das Baby schlief, habe ich direkt alles aufgeschrieben, um bloß nichts zu vergessen. Dann habe ich das Glück, dass mein Mann etwas von Büchern versteht. Er hat alles gesetzt und die Fotos bearbeitet, die Grafiken erstellt. Wir konnten also gemeinsam an dem Buch arbeiten; das war schön.“ Redaktion Second Magazine: „Ist denn bei der Arbeit an dem Buch irgendetwas Außergewöhnliches passiert – etwas, was Du nicht für möglich gehalten hättest?“ Christine Peter: „Ja, da war tatsächlich etwas: Das Cover-Foto ist durch einen Zufall entstanden, als ich unterwegs war und meinen Sohn im Kinderwagen schob. Die Digitalkamera hing an meinem Handgelenk und baumelte. Ständig hat er danach gegriffen. Und einmal hat er dabei den Selbstauslöser gedrückt – und sich selbst fotografiert. Da war er gerade mal 9 Monate alt und hatte selbst das Bild geschossen, das wir später als Titelbild für das Buch ausgesucht haben. Die „Kinderwagen-Touren“ waren also eine echte Familien-Kooperative.“ Redaktion Second Magazine: „Was ist Dein größtes Anliegen mit diesem Buch – was willst Du vermitteln?“ Christine Peter: „Das, was auch im Schlusswort steht: Mein Buch will dazu anregen, auf eigene Faust zu entdecken – so, wie es für die eigene Familie, für die eigenen Lebensumstände passt. Rein in den Kinderwagen und raus auf die Straße. Einfach mal etwas ausprobieren!“Info: Christine Peter - Kinderwagen-Touren Köln entdecken mit Baby und Kleinkind ISBN: 978-3-8423-5500-2 - 140 Seiten, zahlreiche Fotos und Karten, 16,90 EUR Erhältlich in Buchhandlungen und im Online-Buchhandel

Besuch nach vorheriger Terminabsprache

Querschnitten angelegt werden. Aus dem Fundus der Sammlung wird ein Präsenzbestand aufgebaut, der jederzeit öffentlich zugänglich ist. Eine Datenbank soll die Primär- und Sekundärliteratur sowie die literarische Geschichte Kölns - die Autorinnen und Autoren, Verlegerinnen und Verleger, Verlage sowie Ereignisse - dokumentieren. Geplant ist ferner eine kleine Schriftenreihe. Porträts einzelner Autorinnen und Autoren sollen dort ebenso erscheinen wie historisch oder thematisch angelegte Darstellungen des literarischen Köln - etwa "Bölls Spaziergang", "Celan in Köln" oder "Kölner Mittwochsgespräche". „Jeder, der schreibt, webt weiter am großen Märchenteppich der Welt.“so hat es Wolfgang Koeppen einmal formuliert.

Die Sammlung LiK will - in Kooperation mit den anderen literarischen Einrichtungen in Köln und Umgebung dazu beitragen, dass die Kölner Fäden, die in diesen Teppich hineingewoben sind, Teil des öffentlichen Bewusstseins bleiben. LiK-Sammlung Leitung: Dr. Gabriele Ewenz Josef-Haubrich-Hof 1 50676 Köln Telefon: 0221 / 221 - 27729 Die Bestände werden nicht ausgeliehen und können nur im Archiv eingesehen werden. Fotokopiermöglichkeiten sind gegeben. /Info:stadt-koeln.de


AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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big city books R(h)einlesen Köln 2011 3. Bücherboulevard im Rheinauhafen Bereits zum dritten Mal in Folge lädt der RVG Rheinauhafen Verwaltungsgesellschaft mbH in Kooperation mit der Stadt Köln auf den Bücherboulevard am Rheinufer ein: Vom 9. – 11. September 2011 findet bei hoffentlich guter Witterung das literarische Event „R(h)einlesen – Bücher, Autoren, Lesungen im Rheinauhafen“ statt. Zu dem abwechslungsreichen Programm mit mehr als 60 Veranstaltungen an den unterschiedlichsten Orten zählen Lesungen von renommierten Autoren und NachwuchsSchriftstellern, Lyrik und Comedy - teils mit musikalischer Begleitung - sowie die Foto-Ausstellung „Wahlkampfrituale“. Highlights setzen der Poetry Slam „Reim in Flammen“ am Freitagabend und die

Kölner Krimi-Nacht am Samstagabend. Auch das Gastland Spanien – genauer gesagt, Kölns Partnerstadt Barcelona - ist mit einem kulturellen Angebot vertreten, u. a. durch die Lesung eines katalanisches Buches auf Deutsch. Moderiert wird R(h)einlesen von Comedia-Gründer Gerd Krebber (WDR). Der Poetry Slam am 09. September 2011 beginnt um 21:00 Uhr im Biergarten am Yachthafen. Mit von der Partie sind Rapslam-Meister Tobias Kunze, Florian Cieslik aus Frankfurt und Friedemann Weise, geistiger Führer der deutschen Satiro-Popszene. Für heiße Rhythmen sorgen die DJs Souleil, Tommy Licious und Tibatong. Moderiert wird „Reim in Flammen“ von Benjamin Weiß. Als Moderatorin für die

Kölner Krimi-Nacht am 09. September 2011 haben die Veranstalter Krimifachfrau Margarete von Schwarzkopf (NDR) engagiert. Neben Nadine Buranaseda, der Gewinnerin des Agatha-Christie-Krimipreises 2007, stellt sich hier das Autoren-Team „Die Krimi-Cops“ vor – eine echte schreibende Düsseldorf-Kölner Polizisten-Kooperative. Weitere Programmpunkte sind u. a. eine Lesung von Tatort-Autor Stephan Brüggenthies sowie von Kommissar Westhoven, der „Eiskalt in Nippes“ ernittelt. Comedia GmbH Tel. 0221 9231 326 www.rheinlesen-koeln.de www.reim-in-flammen.de

Blind Date mit Büchern am 13. September 2011 im Buchladen Sülzburgstraße Zum Auftakt der Herbst-Buchmesse in Frankfurt verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den „Deutschen Buchpreis“, mit dem jährlich der beste deutschsprachige Roman ausgezeichnet wird. 173 eingereichte Titel musste die Jury in diesem Jahr sichten. Am 17. August 2011 wurde die Vorauswahl bekanntgeben und eine Liste der 20 Favoriten veröffentlicht. Es ist Tradition, dass vor Bekanntgabe der Finalisten am 14. September 2011 diese 20 Favoriten im Rahmen sogenannter literarischer Blind Dates vorgestellt werden - Lesungen in zehn ausgewählten deutschen Buchhandlungen. Dabei wird vorher streng geheim

Leseratte mit Sonnenbrand entsicherte Pistole in der Hand. Ich kann den Mief der engen, dunklen Gassen, durch die er ihn gerade jagt, förmlich riechen. Höre den schnellen Atem von Jäger und Verfolgtem. Sehe, wie die Gardine an dem kleinen Fenster zugezogen wird – da hat wohl ein unfreiwilliger Zuschauer die Waffe gesehen. Die Gassen scheinen immer enger zu werden. Ich lese angespannt weiter, zittere, fiebere, gleich hat er ihn... Wer ist es wohl? Der Sohn des Juweliers? Der Nachbar mit der Narbe? Nein, unterbrechen geht jetzt nicht. Aufhören schon zweimal nicht. Die Gassen sind zu Ende. Das Kapitel ist zu Ende. Irgendwie hat es der Schurke in letzter Sekunde doch noch geschafft, den Ermittler abzuhängen. Aber wie – es gab doch gar kein Seitengässchen mehr, keine Abzweigung?! Ich konnte jedenfalls beim Lesen nichts erkennen. Hat ihn etwa jemand in ein Haus gelassen?! Ein Komplize womöglich?! Undenkbar… Oder doch nicht?! Neues Kapitel. Szenenwechsel. Eigentlich wollte ich ja… Nein, die fünf Minuten nehme ich mir noch. Sooo viele Seiten hat das Buch auch nicht mehr. Und ich muss jetzt wissen, wie es weitergeht. Haare hochstecken muss ja nicht unbedingt sein. Bleiben sie eben offen.

Tief durchatmen. Weiter geht’s. Heiß ist das heute. Der Kommissar berät sich mit einer viel zu hübschen Zeugin. Sie werden dabei beobachtet. Weiß sie wirklich nichts? Irgendwo muss der Ganove doch sein. Was für ein Krimi. Die Sonnencreme blinzelt mich an. Ich ignoriere sie. Ich habe Besseres zu tun. Wir sind hier schließlich kurz davor, einen Mordfall zu lösen, mein Held und ich. Seite um Seite verschlinge ich das Buch. Die fünf Minuten sind vermutlich längst vorbei. Der Hunger muss warten. Mein Kommissar braucht mich jetzt. Und ich brauche ein Ende der Anspannung. Ein Happy End für diesen Hochspannungs-Krimi. Ich halte es kaum noch aus. Die Spannung ist unerträglich. Endlich, die vorletzte Seite. Die letzte Seite. Das Ende. Sprachlos starre ich auf das Buch. Der Kommissar ist tot! Der Halunke hat sich mit der ganzen Beute ins Ausland abgesetzt – und heiratet zu allem Überfluss die hübsche Zeugin!!! Wie kann das sein? Wie kam DAS denn zustande? Wer hat denn bloß diesen Mist geschrieben?! Wutentbrannt drehe ich mich auf den Rücken und will aufstehen. Autsch! Ich springe hoch. Wo kommt denn jetzt dieser Schmerz her? Ich schaue an mir herunter. Oh! Die Farbe der Tücher, mit

Infos: Buchladen Sülzburgstraße Sülzburgstraße 27 50937 Köln Tel. 0221 44 27 12 www.buchladen-suelzburgstrasse.de

Schulklassen:

Von spannender Urlaubslektüre und ihren Folgen Es ist heiß hier am Strand. Die Sonne brennt auf meiner Haut. Aber nachcremen lohnt nicht; ich muss eh‘ gleich los. Die Anderen sind schon vorausgegangen – wir wollen nachher in das nette kleine Restaurant in der Stadt. Ich komme nach, habe ich gesagt. Wir treffen uns dort. Duschen, umziehen, Haare hochstecken, das geht bei mir schnell. Keine Lust, mich heute so aufzubrezeln. Und vor allem: Keine Lust, schon wieder mitten im Kapitel den Krimi weglegen zu müssen! Ja, ich bin Leseratte. Zugegeben. Mit einem guten Buch in der Hand vergesse ich alles um mich herum. Das Meeresrauschen nehme ich kaum wahr, wenn ich im Lesefluss bin. Auch nicht die Sonne. Nur das ewige Gequassel der Clique nervt. Wenn die Mädels nicht gerade im Wasser sind und mich in Ruhe lesen lassen. Aber jetzt sind sie ja weg: Heute kann ich das Kapitel in Ruhe zu Ende genießen. Es ist auch gerade so spannend! Urlaub. Sonne. Strand. Auf dem Strandtuch räkeln und in Ruhe Krimi lesen. Herrlich. So langsam sollte ich vielleicht doch nachcremen. Das Kapitel ist ganz schön lang. Aber dazu müsste ich die Lektüre unterbrechen. Und das geht gerade gar nicht. Der Kommissar ist dem Mörder ganz dicht auf den Fersen, die

gehalten, welche nominierte Autorin bzw. welcher nominierte Autor an welchem Ort mit dem jeweiligen Buch vertreten ist. Literarisch interessierte Kölner Bürgerinnen und Bürger sind ganz nah dran an einer dieser Blind-Date-Lesungen: Sie findet am 13. September 2011 um 20:00 Uhr im Buchladen Sülzburgstraße statt. Der Eintritt beträgt EUR 7,00; eine Voranmeldung ist erforderlich.

Mi 21.09. denen vorgestern die Stiere durch die Arena getrieben wurden, war ganz ähnlich. Der heftig gerötete Teint passt zwar farblich zum schwarzen Bikini, aber das stimmt mich auch nicht wirklich froh. Meine Haut spannt und brennt. Und schuld ist – ein schlechter Krimi. Ausgerechnet. Ich glaube, das wird heute nichts mehr mit Restaurant und Ausgehen und so. Ich gehe lieber am Kiosk vorbei. Ein starkes After Sun holen. Plus eine Riesenflasche Wasser. Und einen Historien-Roman oder sowas. Einen guten. Mit richtigem Happy End. Für morgen unterm Sonnenschirm.

Fahrt in die Kunstsammlung NRW Für Schulklassen Wer sich für Tanz interessiert soll ins Museum fahren? Ist das nicht viel zu langweilig,viel zu statisch? Die Ausstellung MOVE – Kunst und Tanz seit den 60ern hat ihren Schwerpunkt ganz eindeutig bei der Bewegung. Die Künstler der ausgestellten Objekte bewegen die Besucher im Raum, regen dazu an, Geräte und Installationen zu berühren, auszuprobieren, mit ihnen zu spielen. Wer etwas erfahren möchte über die Anfänge des zeitgenössischen Tanzes und den großen Einfluss, den Tänzer und Choreographen damals auf die Bildende Kunst oder auch die Musik hatten, sollte sich diese Fahrt und das Begleitprogramm nicht entgehen lassen. Eintritt frei Verbindliche Anmeldung bis 22.07. unter 0214.30-47452


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second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de KINO UMFRAGE

Film/Kino

Gibt es in Köln genug Kinos? Oder meint Ihr die Kinos in der Medienstadt Köln sind völlig ausreichend?

Filme erleben nicht nur anschauen Das gute alte Weisshaus-Kino - Pantoffelkino-Tradition im Veedel

PREmIERE Cowboys & Aliens Genre: Fantasy, Action, Science Fiction Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Jon Favreau Drehbuch: Roberto Orci, Alex Kurtzman Hauptdarsteller: Keith Carradine, Daniel Craig, Sam Rockwell, Paul Dano, Adam Beach, Olivia Wilde, Harrison Ford

25 08

Fliegende Fische müssen ins Meer Genre: Tragikomödie Produktionsland: Deutschland, Schweiz CAST & CREW Regie: Güzin Kar Drehbuch: Güzin Kar Hauptdarsteller: Meret Becker, Barnaby Metschurat, Hanspeter Müller-Drossaart, Elisa Schlott, Mona Petri

Prom Die Nacht deines Lebens

What a Man

Genre: Komödie Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Joe Nussbaum Drehbuch: Katie Wech Hauptdarsteller: Aimee Teegarden, Nicholas Braun, Christine Elise, Danielle Campbell, Trevor Peterson

Genre: Komödie Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Matthias Schweighöfer Drehbuch: Doron Wisotzky Hauptdarsteller: Sibel Kekilli, Thomas Kretschmann, Matthias Schweighöfer, Milan Peschel, Mavie Hörbiger, Elyas M’Barak

Lollipop Monster

Final Destination 5

Genre: Drama Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Ziska Riemann Drehbuch: Ziska Riemann, Luci Van Org Hauptdarsteller: Nicolette Krebitz, Rainer Sellien, Janusz Kocaj, Thomas Wodianka, Sandra Borgmann, Jella Haase, Sarah Horvath

Genre: Thriller, Horror Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Steven Quale Drehbuch: Jeffrey Reddick, Eric Heisserer Hauptdarsteller: Nicholas D'Agosto, Tony Todd, David Koechner, Courtney B. Vance, Emma Bell

Kino im Veedel? Das gab es früher zuhauf. Wie schön war es doch, sich kurz vor acht Uhr abends noch schnell zu entschließen, ins Kino zu gehen. Mal eben über die Straße und schon war man im Kino. Irgendein guter Film lief immer. Das „Theater am Weisshaus“ an der Luxemburger Straße war eines dieser Lichtspielhäuser in nächster Nachbarschaft. Ein so genanntes Pantoffelkino, wie sie früher im Volksmund hießen. Damals, als es noch kein Fernsehen gab und die Worte „digitales Zeitalter“ noch Verwunderung und hämisches Lachen ausgelöst hätten. Und tatsächlich ist das Weisshaus-Kino schon seit über 50 Jahren an seinem Platz. Dort ragt es mit seinem Standort gleich in zwei Alt-Kölner Veedel hinein. Sülzer und Klettenberger streiten sich heute noch, zu welchem Stadtteil es gehört. Vielleicht ist das mittlerweile geklärt, wo es Straßenschilder gibt, die Beginn und Ende von Köln-Sülz oder Köln-Klettenberg ausweisen. Früher, als ich noch in dem Veedel gewohnt habe, stand an der Luxemburger Straße ein einziges Straßenschild. Und das wies keinesfalls den Stadtteil aus, in dem man sich befand. Stattdessen wurde der Ortsunkundige auf den Weg nach Schleiden geschickt. Schleiden? Wo ist das denn? Eines Sonntags haben wir uns aufgemacht, diesen Ort zu suchen. Angekommen sind wir nicht. Aber das ist eine andere Geschichte. „Dieses Kino hat einfach Tradition, es war schon immer da“, schwärmt eine Besucherin. Ein anderer: „Der Film, den wir sehen wollen, läuft nur hier. Das Kino hat Charme, dafür und für Filme, die es wert sind, kommen wir hierher.“ Eigentlich war das Kino damals, 1958, mit seinen 321 Plätzen als „Studiokino“ und somit als Erweiterung zum größeren „Theater am Weisshaus“ nebenan gedacht. Das war bereits fünf Jahre zuvor mit der stattlichen Zahl von 721 Plätzen in einem großen Saal eröff-

Westwind Genre: Drama Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Robert Thalheim Drehbuch: Ilja Haller, Susanne Schimk Hauptdarsteller: Franz Dinda, Volker Bruch, Friederike Becht, Luise Heyer, Hans Uwe Bauer

Theater am Weißhaus Köln Luxemburger Str. 255 50939 Köln (Sülz) Tel.: 0221/418 488 weisshaus-kino.de Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby Stereo

net worden. Im neuen Trakt sollte dem Publikum vor allem der neue deutsche Film näher gebracht werden. Das Konzept ging auch auf, bis schließlich Ende der 60er Jahre das große Lichtspieltheater nach einem Rockkonzert völlig zerstört wurde. Querin Lorum, damaliger Kinobetreiber, widmete sich fortan dem neuen, nunmehr kleineren Kino. Einige Jahre später übernahm der langjährige Mitarbeiter Manfred Kremer den Kinobetrieb als Pächter und eröffnete schließlich einen zweiten Kinosaal. Viele kennen ihn sicherlich noch als den netten, freundlichen Herrn an der Kasse. Und das kleine Kassenhäuschen hat bis heute seinen Charme nicht verloren. Die Besucher sehen es eher als nostalgisch an, ein wenig in die Jahre gekommen. „So stelle ich mir eine Kasse von vor 30 Jahren vor, als meine Eltern einen James-Dean-Film gesehen haben“, schmunzelt ein Student aus dem Veedel. „Aber dafür ist das Kino billiger, gemütlicher und hat mehr Atmosphäre.“ 2009 trug sich der langjährige Kinopächter Manfred Kremer mit dem Gedanken, sich mit seinen über 70 Jahren aus dem Kinobetrieb weitgehend zurück zu ziehen. Das Kino täglich zu bespielen, immer am Puls der Zeit zu sein, das genaue Gespür für den richtigen Film zu haben, das alles wurde ihm einfach zu viel. So überließ er das weit über die Veedels-Grenzen hinaus bekannte Lichtspieltheater Anfang letzten Jahres Christian Schmalz. Der Betreiber des Off-Broadway im Univiertel ist ein alteingesessener Kenner der Szene und freut sich über den Zuwachs im gut-bürgerlichen Milieu. Mit zwei Kinohäusern kann er nun besser jonglieren, programmieren und operieren. In diesem Jahr etwa kam zum bewährten französischen Cinéfête-Festival, das das Off-Broaway bereits zum elften Mal in Zusammen- arbeit mit dem Institut Français veranstaltet, gleich eine ganze Busladung mit 220

Schülern aus dem Abtei-Gymnasium Brauweiler angereist. Kurzerhand verlegte Schmalz die Vorstellung ins größere Weisshaus. Überhaupt ist das Veedelskino aus den 50er Jahren mit der Bahn gut zu erreichen. Die Linie 18 passiert die Strecke im 10-MinutenTakt. Kinofans schätzen es jedoch vor allem wegen des nost- algischen Flairs und der cineastischen Leckerbissen. Die enormen Investitionen, die der neue Betreiber in die Ton- und Projektionsanlage getätigt hat, in Heizung, Lüftung und Isolierung, fallen dem begeisterten Filmfan vielleicht gar nicht auf. Wahrnehmen wird er wohl eher die neue Bestuhlung, denn nach einem halben Jahrhundert waren die alten Lederklappsessel etwas angestaubt. Doch Christian Schmalz hat noch mehr sichtbare Erneuerungen geplant: Bald wird an die Stelle des unwirtlichen Kassenhäuschens ein gastronomischer Barbereich treten. Vor meinem geistigen Auge sehe ich schon die Filmfans an einer modernern Theke mit einem leckeren Latte Macchiato über die Vorzüge des einen oder anderen Kunstwerks aus der Arthouse-Szene fabu- lieren. Und das Publikum? Das bleibt dem guten alten Weisshaus treu. Jüngst lief dort über 15 Wochen der gut besuchte Erfolgsfilm „King’s Speech“. Und auch im Spätsommer können sich Kinofreunde auf einen Knüller freuen: Woody Allen’s neuester Film „Midnight in Paris“ startet hier am 18. August. Nicht zu vergessen das neueste Angebot im Veedelkino: Kinderfilme! Jeden Samstag und Sonntag um 15:00 Uhr ist nun im Weisshaus Familienzeit. Zum Beispiel mit Benjamin Blümchen für die ganz Kleinen oder mit Hexe Lilli für Grundschulkinder. Gleich um die Ecke, über die Straße, ganz ohne Auto. Der Nachwuchs wird’s zu schätzen wissen!/as Kontakt: Kontakt@weisshaus-kino.de

Kölner Filmhaus Köln Maybachstr. 111 50670 Köln (Neustadt/Nord) Tel.: 0221/99 20 93 71

koelner-filmhaus.de Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby Digital

Cinenova Köln Herbrandstr. 11 50825 Köln (Ehrenfeld) Tel.: 0221/954 17 22

cinenova.de Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby SR


AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

Hier die Übersicht der Kinofilmstarts in Deutschland

PREmIERE

01 09

How I Ended This Summer

Giulia geht abends nie aus

Genre: Drama, Thriller Produktionsland: Russland CAST & CREW Regie: Alexej Popogrebski Drehbuch: Alexej Popogrebski Hauptdarsteller: Grigori Dobrygin, Sergei Puskepalis

Genre: Drama, Thriller Produktionsland: Italien CAST & CREW Regie: Giuseppe Piccioni Drehbuch: F. Pontremoli, G. Piccioni Hauptdarsteller: Sonia Bergamasco, Valerio Mastandrea, Valeria Golino, Lidia Vitale, Chiara Nicola

Krimi Rätsel ab OKTOBER

Apple iPad 2 zu gewinnen

PREmIERE

Genre: Dokumentarfilm Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: André Schäfer Drehbuch: Hartmut Kasper, Claudia E. Kraszkiewicz

Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn Genre: Animationsfilm, Familienfilm Produktionsland: D-land, Frankreich CAST & CREW Regie: Ansgar Niebuhr, Hubert Weiland Drehbuch: Mark Slater, Gabriele Walther, Rachel Murrell, Monika Finsterbusch

Feigen Gelee Genre: Drama Produktionsland: Türkei CAST & CREW Regie/Drehbuch: Aytaç Agirlar Hauptdarsteller: Sezai Paracikoglu, Melike Güner, Selim Akgul, Batur Belirdi, Barbara Lourens,

Mein bester Feind Genre: Drama Produktionsland: Österreich, Luxemburg CAST & CREW Regie: Wolfgang Murnberger Drehbuch: Paul Hengge Hauptdarsteller: Marthe Keller, Georg Friedrich, Ursula Strauss, Moritz Bleibtreu, Udo Samel

Die drei Musketiere (3D) Genre: Literaturverfilmung, Action, Abenteuer Produktionsland: Deutschland, Frankreich, USA, Großbritannien CAST & CREW Regie: Paul W.S. Anderson Drehbuch: Andrew Davies, Alex Litvak, Alexandre Dumas Hauptdarsteller: Mads Mikkelsen, Matthew MacFadyen, Orlando Bloom, Milla Jovovich, Christoph Waltz, Til Schweiger, Logan Lerman, Ray Stevenson, Juno Temple, Luke Evans

Kill the Bosses Genre: Komödie Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Seth Gordon Drehbuch: Michael Markowitz, John Francis Daley, Jonathan Goldstein Hauptdarsteller: Donald Sutherland, Colin Farrell, Jamie Foxx, Kevin Spacey, Jennifer Anisto, Jason Bateman, Lindsay Sloane, Jason Sudeikis, Charlie Day

Roller Girl Genre: Drama, Komödie Verleih: Senator Filmverle CAST & CREW Regie: Drew Barrymore Drehbuch: Shauna Cross Hauptdarsteller: Jimmy Fallon, Drew Barrymore, Juliette Lewis, Ellen Page, Zoe Bell, Kristen Wiig, Marcia Gay Harden

Conan the Barbarian

Genre: Drama Produktionsland: Dänemark CAST & CREW Regie: Nicolo Donato Drehbuch: Rasmus Birch, Nicolo Donato Hauptdarsteller: Nicolas Bro, David Dencik, Claus Flygare, Michael Grønnemose, Hanne Hedelund

Genre: Fantasy, Action, Abenteuer Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Marcus Nispel Drehbuch: Robert E. Howard, Thomas Dean Donnelly, Joshua Oppenheimer, Sean Hood Hauptdarsteller: Rose McGowan, Saïd Taghmaoui, Ron Perlman, Rachel Nichols, Stephen Lang, Jason Momoa

Odeon-Lichtspieltheater Severinstr. 81 50678 Köln (Alt-Stadt) Tel.: 0221/313 110

metropolis-koeln.de

www.odeon-koeln.de

Ausstattung: Vollklimatisiert Dolby Digital; DTS-Digital

Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby Stereo

Genre: Dokumentarfilm Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Valentin Thurn Drehbuch: Valentin Thurn Kamera: Roland Breitschuh Schnitt: Birgit Köster

Tournée Genre: Drama Produktionsland: Frankreich CAST & CREW Regie: Mathieu Amalric Drehbuch: Mathieu Amalric, Philippe Di Folco, Marcelo Novais Teles, Raphaëlle Valbrune Hauptdarsteller: Mathieu Amalric, Anne Benoît, Miranda Coclasure, Suzanne Ramzey, Linda Marracini, Alexander Craven

Genre: Komödie Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Will Gluck Drehbuch: Keith Merryman, Will Gluck, David A. Newman Hauptdarsteller: Patricia Clarkson, Woody Harrelson, Justin Timberlake, Emma Stone, Mila Kunis, Rashida Jones

Genre: Drama, Romanz Produktionsland: Kanada, Irland, Ägypten CAST & CREW Regie: Ruba Nadda Drehbuch: Ruba Nadda Hauptdarsteller: Patricia Clarkson, Elena Anaya, Tom McCamus, Alexander Siddig, Amina Annabi

Ebertplatz 19 50668 Köln (Neustadt/Nord) Tel.: 0221/722 436

Taste The Waste Le Havre Genre: Drama, Komödie Produktionsland: Deutschland, Frankreich, Finnland CAST & CREW Regie: Aki Kaurismäki Drehbuch: Aki Kaurismäki Hauptdarsteller: Jean-Pierre Darroussin, Jean-Pierre Léaud,Kati Outinen, André Wilms, Evelyne Didi

Gerhard Richter Painting Genre: Dokumentarfilm Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Corinna Belz Drehbuch: Corinna Belz Kamera: Johann Feindt, Dieter Stürmer, Frank Kranstedt Schnitt: Stephan Krumbiegel

Freunde mit gewissen Vorzügen

Cairo Time

Metropolis Köln

08 09

Bruderschaft

Baikonur

Perry Rhodan Unser Mann im All

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big city movies

KINO PREMIERE

Genre: Komödie Produktionsland: Deutschland, Russland CAST & CREW Regie: Veit Helmer Drehbuch: Veit Helmer, Sergej Ashkenazy Hauptdarsteller: Walera Kanischtscheff, Marie de Villepin, Sitora Farmonova, Alexander Asochakov

second magazine

Cinedom Köln Im Mediapark 1 50670 Köln (Neustadt/Nord) Tel.: 0221/95 19 51 95

www.cinedom.de Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby Stereo

Filmpalette Köln Lübecker Str. 15 50668 Köln (Neustadt/Nord) Tel.: 0221/122 112 filmpalette-koeln.de Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby Stereo

Rex am Ring Köln Hohenzollernring 60 50672 Köln (Innenstadt) Tel.: 02 21/25 41 41

rex-koeln.de Ausstattung: Vollklimatisiert Dolby SR Programmansage: 02 21/25 41 41

Off Broadway Köln Zülpicher Str. 24 50674 Köln (Neustadt/Süd) Tel.: 0221/232 418

off-broadway.de Ausstattung: Vollklimatisiert, Dolby Stereo


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second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

KINO UMFRAGE

Kino

Gibt es in Köln genug Kinos? Oder meint Ihr neun Kinos in der Medienstadt Köln sind völlig ausreichend?

PREmIERE

PREmIERE

15 09

22 09

Easy Money

Mein Stück vom Kuchen

Eine offene Rechnung

Attack The Block

Hell

Genre: Thriller, Krimi Produktionsland: Schweden CAST & CREW Regie: Daniel Espinosa Drehbuch: Maria Karlsson, Jens Lapidus Hauptdarsteller: Joel Kinnaman, Matias Padin Varela, Dragomir Mrsic, Lisa Henni, Mahmut Suvakci, Jones Danko

Genre: Drama, Komödie Produktionsland: Frankreich CAST & CREW Regie: Cédric Klapisch Drehbuch: C. Klapisch, I. Ribis Hauptdarsteller: Karin Viard, Kevin Bishop, Zinedine Soualem, Fred Ulysse, Gilles Lellouche, Jean-Pierre Martins, Tim Pigott-Smith, Audrey Lamy

Genre: Action, Science Fiction Produktionsland: Großbritannien CAST & CREW Regie: Joe Cornish Drehbuch: Joe Cornish Hauptdarsteller: Nick Frost, Jodie Whittaker, Luke Treadaway, Maggie McCarthy, Danielle Vitalis

Genre: Thriller, Science Fiction Produktionsland: Deutschland, Schweiz CAST & CREW Regie: Tim Fehlbaum Drehbuch: Tim Fehlbaum, Oliver Kahl, Thomas Woebke Hauptdarsteller: Angela Winkler, Stipe Erceg, Hannah Herzsprung, Lars Eidinger, Lisa Vicari

Shanghai

The Guard - Ein Ire sieht schwarz

Glee On Tour - Der 3D Film

Männerherzen…und die ganz, ganz große Liebe

Genre: Drama, Thriller Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: John Madden Drehbuch: Peter Straughan, Jane Goldman, Matthew Vaughn, Assaf Bernstein, Ido Rosenblum Hauptdarsteller: Tom Wilkinson, Helen Mirren, Ciaran Hinds, Sam Worthington, Jesper Christensen, Marton Csokas, Jessica Chastain

Genre: Komödie Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Simon Verhoeven Drehbuch: Simon Verhoeven Hauptdarsteller: Wotan Wilke Möhring, Nadja Uhl, Justus von Dohnanyi, Maxim Mehmet, Christian Ulmen, Til Schweiger, Florian David Fitz

Genre: Thriller Produktionsland: USA, China CAST & CREW Regie: Mikael Håfström Drehbuch: Hossein Amini Hauptdarsteller: Franka Potente, Gong Li, John Cusack, Hugh Bonneville, Christopher Buchholz, Ken Watanabe, David Morse, Chow Yun-Fat

Valerie Genre: Drama Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Josef Rusnak Drehbuch: Roger Willemsen Hauptdarsteller: Franka Potente, Stephanie Stumph, Maria Hartmann, Ron Gilbert, Pasquale Cassalia

El Bulli - Cooking in Progress Über uns das All Genre: Drama, Thriller Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Jan Schomburg Drehbuch: Jan Schomburg Hauptdarsteller: Georg Friedrich, Sandra Hüller, Valery Tscheplanowa, Felix Schmidt-Knopp, Kathrin Wehlisch

Genre: Dokumentarfilm Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Gereon Wetzel Drehbuch: Anna Ginestí Rosell, Gereon Wetzel Kamera: Josef Mayerhofer Schnitt: Anja Pohl Musik: Stephan Diethelm

Unter Schnee Colombiana Genre: Thriller Produktionsland: Frankreich, USA CAST & CREW Regie: Olivier Megaton Drehbuch: Luc Besson, Robert Mark Kamen Hauptdarsteller: Cliff Curtis, Michael Vartan, Zoe Saldana, Jordi Mollà, Callum Blue

Genre: Dokumentarfilm Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Ulrike Ottinger Drehbuch: Ulrike Ottinger Kamera: Ulrike Ottinger Schnitt: Bettina Blickwede Musik: Yumiko Tanaka

Gianni und die Frauen Genre: Komödie Produktionsland: Italien CAST & CREW Regie: Gianni Di Gregorio Drehbuch: Gianni Di Gregorio, Valerio Attanasio Hauptdarsteller: Gianni Di Gregorio, Valeria De Franciscis, Alfonso Santagata, Elisabetta Piccolomini, Valeria Cavalli

The Tiger Factory Genre: Drama Produktionsland: Japan, Malaysien CAST & CREW Regie: Woo Ming Jin Drehbuch: Woo Ming Jin, Edmund Yeo Hauptdarsteller: Fooi Mun Lai, Pearlly Chua, Susan Lee, Rum Nun Chung, Loh Bok Lai

Genre: Komödie, Thriller Produktionsland: Irland CAST & CREW Regie: John Michael McDonagh Drehbuch: John Michael McDona Hauptdarsteller: Don Cheadle, Liam Cunningham, Fionnula Flanagan, Brendan Gleeson, Mark Strong, David Wilmot, Rory Keenan

Genre: Musikfilm Produktionsland: USA CAST & CREW Regie: Kevin Tancharoen Kamera: Glen MacPherson Hauptdarsteller: Dianna Agron, Cory Monteith, Chord Overstreet, Darren Criss, Lea Michele, Chris Colfer, Kevin McHale, Heather Morris

Abgebrannt

Vergiss Dein Ende

Genre: Drama Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Verena S. Freytag Drehbuch: Verena S. Freytag Hauptdarsteller: Lukas Steltner, Maryam Zaree, Keywan Fischer, Marie Louise Heinzel, Leon Samuel Kilian

Genre: Drama Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Andreas Kannengießer Drehbuch: Nico Woche Hauptdarsteller: Renate Krößner, Hermann Beyer, Dieter Mann, Eugen Krößner, Nadine Pasta

Transfer Nach der Stille Genre: Dokumentarfilm Produktionsland: Deutschland, Palästina CAST & CREW Regie: Stephanie Bürger, Jule Ott, Manal Abdallah Drehbuch: Jule Ott, Stephanie Bürger Kamera: Mareike Müller Schnitt: Jule Ott, Stephanie Bürger Musik: Sven Kaiser

Genre: Science Fiction Produktionsland: Deutschland CAST & CREW Regie: Damir Lukacevic Drehbuch: Damir Lukacevic, Gabi Bauert, Gerald Klein Hauptdarsteller: Hans-Michael Rehberg, Regine Nehy, Jeanette Hain, BJ Britt, Ingrid Andree, Mehmet Kurtulus, Ulrich Voß

Medienstadt Köln

Was sagen die Kölner?

Im Kino-Sitz-Angebot nicht nur gefühltes Mittelalter

Genug Kino in Köln?

„Hat Köln genug Kinos?“, das war die erste Frage in der Redaktionssitzung. An den Fingern zählte man die Kinos Zusammen, die einem bekannt waren: …7…8…9. Medienhauptstadt Köln und nur neun Kinos? In der Recherche schauten wir auf die Seiten der Filmförderungsanstalt (FFA) – und da sieht

Seid Ihr mit dem Kinoangebot in Köln zufrieden? Immerhin starten alleine im September 50 neue Filme. Laufen die Filme heute eigentlich noch lang genug, dass ich mir meine Highlights ansehen kann? Könnt Ihr es bei all dem Terminstress, der „modernen Welt“ und Arbeiten bis teilweise 20-

die Statistik viel besser aus. Also 17 Kinos hat Köln. Allerdings wurden hier Sommer Open-Air und Auto-Kinos hinzugezählt. Naja, mit Glühwein auf der VHS Dachterrasse im Januar Premieren anzuschauen, das stellen wir uns irgendwie etwas ungemütlich vor. Also fällt das im Winter flach. Die Gesamt-

zahl von 8.767 Sitzen ist also im Winter nicht zu erreichen. Da kommen wir lediglich auf 5.049 Sitze für 1 Millionen Bürger. 9 Kinos in einer Millionenstadt nach westlichem Standard, ist leider der niedrigste Stand, nicht nur in Deutschland – sondern vermutlich auch weltweit!

Beispiel Anzahl Lichtspielhäuser Deutschland 97

Berlin 36

München Köln

9

21 Uhr überhaupt einrichten, Eure Lieblingsfilme zu sehen? Das wollen wir wissen! Wir haben Euch zwei E-Mail Adressen eingerichtet an die Ihr Euch wenden könnt.

NEIN - Köln hat genug Kinos: KiNO@second-magazine.de

JA - Köln braucht mehr Kino: Info: Kino.de + Filmförderungsanstalt (FFA)

Kinoja@second-magazine.de


second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

Hörspiel

TIPP: Civil Landing von Edgar Lipki Sa. | 10.09.2011 | 15:05 | WDR 3

9|11 Dokumetation Termine Die Wahrheit aussprechen

Mehrtägige 9|11 Hörspielreihe Beeindruckende Hör-Reihe auf 1Live und WDR 3

Fakten und Fragen zum 11. September Di. | 30.08.2011 | 23:00 | 1LIVE Plan B Soundstories

Die Flüge vom 11. September 2001 eröffnen die Nicht-Zeit des Terrors. Fraktale Momentaufnahmen der zivilen Gesellschaft: Fernsehbilder, festgebrannt in der Benutzeroberfläche der westlichen Welt, hinter denen das eigentliche Ereignis zu verschwinden droht. Im Angriff auf die Türme des World Trade Centers, in ihrer eigentümlichen Implosion, trifft sich, wie Jean Baudrillard bemerkt, das weiße Licht des Kinos mit dem schwarzen Licht des Terrorismus. Terra incognita inmitten der gewohnten Welt. MADRID. LONDON, DJERBA. BALI, folgten. Blutige Travestie langersehnter Ankunft: Der Planet wird Bühne: WOODSTOCK NINE ELEVEN

Das fünfte Flugzeug (1) von John Cooper Do. | 01.09.2011 | 23:00 | 1LIVE Plan B Krimi

Das fünfte Flugzeug (2)

Bei der Planung des halbjährlichen Programmes greift die Hörspielredaktion oft aktuelle Trends auf. In diesem Halbjahr gibt es etwa den Schwerpunkt 9/11 mit fünf Produktionen rund um die Ereignisse vom 11. September 2001. Die zweiteilige Produktion „Das fünfte Flugzeug“ von John S. Cooper ist so eine. Darin geht es um den Starjournalisten Max Fuller, dem ein Anwalt eine Enthüllungsstory zu den Anschlägen am 11. September anbietet. Dieser glaubt zunächst an eine Verschwörungstheorie. Doch plötzlich gerät die Welt des Journalisten aus den Fugen, als er sich im Fadenkreuz von Killerkommandos wiederfindet. Ganz anders geht der Autor Andreas Westphalen in seiner Produktion „Die Wahrheit aussprechen – Fakten und Fragen zum 11. September“ die Frage nach den Geschehnissen

von John Cooper Do. | 08.09.2011 | 23:00 | 1LIVE Plan B Krimi

NEW YORK Mitten ins Herz Eine Woche im September von Edgar Koch Sa. | 10.09.2011 | 12:05 | WDR 3 Kulturfeature

Civil Landing von Edgar Lipki Sa. | 10.09.2011 | 15:05 | WDR 3 Hörspiel

11. September Geschichte eines Terrorangriffs So. | 11.09.2011 | 15:05 | WDR 5 Spezial

Bild/fotolia

Einfach Von Redaktion zu Redaktion mal wieder Second Magazine zu Gast in der Höhle der Töne, der WDR-Hörspielredaktion Hörspiele Jeder kennt mehr oder weniger die Stunde, wenn auf 1Live die Musik abgedreht wird und statt Weghören Zu-hören angesagt ist. Andere wiederum hören vielleicht kein 1Live, sondern sind absolute Hörspiel-Fans. Sie kennen jedes Detail, kennen den Hörspielkalender und die absoluten Highlights des Monats. Ist Hörspiel das, was es vor dem Fernsehen gab? Wo die Familie gemeinsam vor dem Radio saß, der Kamin knisterte und selbstgebackenes Gebäck gereicht wurde? Für viele war es die einzige Zeit, die sie gemeinsam verbrachten. Sagenumwoben der „Krieg der Welten“ - als Zuhörer dachten, sie hörten eine Live-Reportage. Massenpanik und Alien-Alarm! Hörspiel ist Kunst, sehr aufwändig zu erstellende Text-, Tonund Klang- collagen. Dialogketten aneinander gereiht, interaktive Möglichkeiten. Über die Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit. Rund 40 Hörspiele wollen allein beim WDR betreut, bearbeitet und gesendet werden - jeden Monat. Wir besuchten gemeinsam die Redaktion und sprachen mit den Dramaturgen über Details zu Ihre Arbeit, die Kunst und über zukünftige Projekte./Red

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Lieben Sie Hörspiele? Fiebern Sie mit, wenn der Held verbal oder untermalt durch spannende Musik in Bedrängnis gerät? Dann gehören Sie zu den Fans der rund 500 Hörspiele, die der WDR alljährlich über seine verschiedenen Wellen ausstrahlt. Das sind im Schnitt circa neun pro Woche. Eine stolze Zahl. Knapp ein Fünftel davon wird in Zusammenarbeit mit Autoren, Regisseuren und Schauspielern vom Kölner Sender selbst produziert, der Rest sind Produktionen anderer Sender aus dem ARD-Verbund oder Wiederholungen. Fast alles, was in der Kategorie Hörspiel über den Äther läuft, sind Originalproduktionen, erklären uns die beiden Redakteurinnen Martina Müller-Wallraf und Isabel Platthaus. Also Produktionen, für die es anders als beim Hörbuch - keine literarische Buchvorlage gibt. Und die auch nur im Radio laufen, nicht als CD im Buchhandel erhältlich sind. Absoluter Renner ist der Krimi am Sonntag, wie überhaupt das Genre Krimi im Radio. Aber es gibt auch andere Formen. Jede findet ihre Anhänger in einer speziellen Zielgruppe. Pop drei ist etwa so ein Hörspielformat auf WDR 3 aus dem Pop-Umfeld. Ein „Labor für Neues, Verrücktes, Abgedrehtes“, sagt Martina Müller-Wallraf, eine von sieben Dramaturgen bei der WDR-Hörspielredaktion. Mal werden die stark musikalisch geprägten Hörspiele im Hause selbst produziert, mal

werden Auftragsarbeiten vergeben. Dann haben die Dramaturgen gegenüber den Künstlern und freien Musikern eine beratende und organisatorische Rolle. „In der Redaktion macht eigentlich jeder alles“, erklärt Isabel Platthaus. Für eine bestimmte Produktion finden sich kleine Teams von zwei bis drei Redakteuren zusammen und bringen die Produktion gemeinsam auf den mitunter langen Weg. Bis ein Hörspiel im Radio läuft, kann es ein Jahr oder länger dauern. Ungefähr drei Monate sind das Minimum. Was übrigens montags abends um 23 Uhr unter dem Pop drei-Format auf der Kulturwelle WDR 3 läuft, ist für eingefleischte 1Live-Hörer dienstags zur gleichen Zeit unter dem Label Plan B Soundstories zu hören. Damit erreicht der Kölner Sender ganz unterschiedliche Zielgruppen, vor allem jüngere Menschen, die nicht per se zu den Stammhörern im Hörspielbereich gehören. Die jungen Wellenhörer werden oft über das zufällige Einschalten ihres Lieblingssenders zu dieser Uhrzeit zu absoluten Hörspielfans. Bei besonderen Produktionen kann der Hörer auch schon mal aktiv das Geschehen mit beeinflussen. „Das Telefonhörermassaker“ war so eine Produktion. Die Hörer waren an der Recherche per Internet beteiligt und konnten Anweisungen verfassen wie „Steig ins Auto, du Schuft“. Die Sprecher haben solcherlei Anweisungen in

an diesem Tag an. Der freie Autor und Theaterregisseur hat bereits zwei Bücher zum 11. September vorgelegt. In seinem Feature lässt er Experten zu Wort kommen. Diese bewerten die mutmaßlichen Beweise, kommentieren und überprüfen, inwieweit Bin Laden, Khalid Sheikh Mohammed und die 19 Hijacker tatsächlich die Schuldigen sind. Eine akustische Betrachtung aus postmoderner Perspektive bietet Edgar Lipkis Hörspiel „Civil Landing“ (Tipp). Das Geschehen vor und nach dem Tag des Terrorangriffes dokumentiert das Feature „New York – Mitten ins Herz – Eine Woche im September“ von Egon Koch. Schließlich präsentiert WDR 5 in der Reihe spezial am Tag des Geschehens selbst, am 11. September, eine Beleuchtung des Terrorangriffs aus historischem Blickwinkel. /as

Broschüre Radio-Hörspiele

ihr Stück eingebaut, was oft zu überraschenden Geschehnissen führte. Unlängst wurde die Produktion „Das Haus“ ausgestrahlt, eine Mystery-Ausstrahlung in drei Versionen, die auf drei Wellen gleichzeitig lief. Der Hörer konnte nach Belieben umschalten und war blitzschnell Zeuge einer anderen Wendung der Geschichte. Insgesamt versucht die Redaktion, die ganze Spannbreite der akustischen Kunst abzubilden. Dazu gehören neben regionalen Hörspielen auch fremdsprachige Produktionen. Um die Authentizität zu erhalten, wird dann ein so genanntes „voice over“ angewandt, also der deutsche Text über den ausländischen Originaltext gelegt. „Die Schönheit des Klangs“ sei ein eigenständiges Element, das es zu erhalten gelte, sagt Martina Müller-Wallraf. / as

Damit der Hörer - anders als beim tagesaktuellen Radioprogramm - nicht auf das zufällige Einschalten angewiesen ist, gibt der WDR zweimal im Jahr eine daumendicke Broschüre unter dem Titel „Radio Hörspiele“ mit allen Infos zu den Stücken und den Sendeterminen heraus. Eine thematische Orientierung im Dschungel der vielfältigen Formate mit wohlklingenden Titeln wie „De Niro’s Game“ (1Live Plan B, 29.9.), „Ferienwohnungen für Vögel“ (WDR 3, 17.9.) oder „Der Knochenmann“ (WDR 5, 12.11.) findet sich im redaktionellen Teil der Broschüre mit Seitenverweis. Dort gibt es neben inhaltlichen Angaben auch Informationen zu Autor, Regie, Produktion und Länge des Hörspiels.

WDR-Hörspieltipps September Olga La Fong Von Eugen Egner Musik: sonorfeo Regie: Anette Berger

Produktion WDR 2008/48‘ WDR 3 open: pop drei Mo. 12.9. 23.05 Uhr

Les petits riens Hörspiel von Chantal Dumas Studio Akustische Kunst/Hörspiel

Produktion DKULTUR 2010/35‘ WDR drei open: Fr. 23.9. 23.05 Uhr

De Niro’s Game Von Rawi Hage / Ü: Gregor Hens Bearbeitung/Regie: Katrin Moll/Julia Tieke

Produktion DKULTUR/SWR 2009/55‘ 1LIVE Do 29.9. 23.00 Uhr


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Live Musik Helge Schneider

Juli & Bosse

Die singende Herrentorte hat die Buxe voll Gitarren-Pop im Doppelpack 03.09.2011|19:00 Uhr|Tanzbrunnen Köln 09.09.2011|18:00 Uhr|Museumsplatz Bonn Vor sechs Jahren startete die Band um Eva Briegel in Deutschland mit ihren Nr. 1 Hits ‚Perfekte Welle’, ‚Geile Zeit’ und ihrem Debüt Album ‚Es ist Juli’ durch. Mit ihrem mitreißenden Gitarrenpop ist die Band wohl eines der erfolgreichsten PopPhänomene, das Deutschland in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Nun wollen die Fünf mit ihrem neuen Album ‚In Love’ und einer Deutschlandtour an ihre Erfolge anschließen. Diesmal überrascht Juli mit neuen,

Eigentlich ist bei Helge alles wie immer: mit dem Pferd spazieren gehen, selbstgeangelte Goldfische zubereiten und Erfolgsromane schreiben wollen. Doch zwischendurch kommt wieder dieser Anfall. Es folgt ein neues Lied und schließlich die Sehnsucht auf Tournee zu gehen, um mit Freunden zu speisen, sich Slips zu kaufen, also wie immer. ‚Buxe Voll’ verspricht Helge Schneider in seiner aktuellen Bühnenshow. Wie nicht anders zu erwarten, nimmt die Herrentorte aus Mülheim an der Ruhr das Motto seiner neuen Tournee wörtlich. Die viel zu weite Hose ist

bleiben. Juli-Fans dürfen sich auf ein rundum abwechslungsreiches und erfüllendes Konzert auf dem Museumsplatz in Bonn freuen. Neben Juli präsentiert auch die Band Bosse an diesem Abend ihr neues Album ‚Wartesaal’. Hinter Bosse steht vor allem Sänger Axel Bosse - ein echter Braunschweiger Erfolgsexport. Eingängige Melodien in Verbindung mit vielschichtigen Texten charakterisieren seine Songs: direkt und unbeschwert.

vollgestopft mit allerlei exotischen Instrumenten. Neben klassischem Schneider-Quatsch gibt es also viel Musik und Songs wie ‚Lass das mal die Mutter essen!’ oder ‚Curry eleson sanus rex, der Pappetaucher’ und ‚Field Agathe’. Zur Seite steht ihm dabei seine Begleitband bestehend aus Gitarreiro Sandro Giampietro, der Contrabassist Ira Coleman sowie der gewiefte Willi Ketzer am Schlagzeug. Der vollbärtige Sergej Gleithmann, langjähriger Weggefährte Helge Schneiders, wird sein Talent diesmal als Ausdruckstänzer und Saxophonist unter Beweis stellen.

Paul Kalkbrenner Noch ein bisschen mehr elektronischer Ausnahmezustand 24.09.2011|19:30 Uhr|Palladium Seit Berlin Calling und dem dazugehörigen Soundtrack avanciert Paul Kalkbrenner zum international gefeierten Live-Act der Elektroszene. Mit seinem neusten Album ‚Icke wieder’ legt er einen weiteren Meilenstein technoider Musikgeschichte und begeistert mittlerweile nicht nur Elektro-Liebhaber. Der in Leipzig geborene Musiker und DJ verwendet für seine fulminanten Live-Shows ein Paket an SoftwareSynthesizern, Drum-Machines und Controllern und schafft es, selbst die größten Hallen in pulsierende Tanztempel zu verwandeln – und zwar ausnahmslos. Fast alle renommierten Festivals wie Mayday, Nature One oder Fusion erfreuten sich an Kalkbrenners mitreißenden Sounds, was nicht zuletzt auf seiner langjährigen

aufregenden und anderen Klängen. Neben den, für Juli typischen, eingängigen Refrains und optimistischen Lyrics, sind die neuen Songs sowohl mit Elektroklängen als auch mit perkussiven Beats versehen. Zwischendurch können aber auch wieder, mit einigen sehnsüchtig melancholischen Klängen, der Herzschlag beruhigt und die Feuerzeuge gezückt werden. Juli hat ein Händchen für strahlende Popmomente, die auch bei ihren Konzerten nicht aus-

Locations in Köln Underground

Live Music Hall GmbH

Vogelsanger Str. 200 50825 Köln (Ehrenfeld) Verwaltung, Booking Telefon: 0221.954299-10 Kneipe, Club, Fundbüro Telefon: 0221.542326 (ab 18.00 Uhr)

Lichtstr. 30 - 50825 Köln Telefon: 0221.954299-10 E-Mail: Kontakt@LiveMusicHall.de LiveMusicHall.de

GEBÄUDE 9

Erfahrung als DJ und Produzent beruht. Freunde elektronischer Klänge, pumpender Grooves und stampfender Rhythmen können sich daher auf einen schweißtreibenden Abend im Palladium vorbereiten, wenn Tracks wie ‚Böxig Leise’, ‚Sky & Sand’ oder ‚Jestrüpp’ durch die Boxen knallen.

Deutz-Mülheimer Strasse 127-129 51063 Köln Telefon * 0221 814637 (In der Halle. Ansagetext; das Telefon ist nur an unseren Veranstaltungsabenden besetzt!).

LUXOR Musikveranstaltungsbetriebe GmbH Luxemburger Str. 40 50674 Köln +49 221 924460

Bürgerhaus Tsunami Im Ferkulum 9 Deutschland 50678 Köln +49 221 8016334 tsunami-club.de

Motoki Wohnzimmer Stammstr. 32-34 Deutschland 50823 Köln +49 221 2227333 motoki-kollektiv.de

Stollwerck Dreikönigenstr. 23 50678 Köln Telefon: 0221 - 99 11 08 - 0

Gloria Theater Apostelnstr. 11 50667 Köln Fon: 0221 / 660 630 info@gloria-theater.com

Die Kantine Kulturbetrieb GmbH Neusser Landstr. 2 50735 Köln - Longerich Infoline: 0221 - 167 916 0 (Mo.-Fr. 10-17 Uhr)

Die Werkstatt Gunter Arndt Grüner Weg 1b 50825 Köln booking@werkstatt-koeln.de Telefon: 0221- 356 39 15 E-Mail info@werkstatt-koeln.de


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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konzerte Clueso & Band

Locations in Köln

Poesie und gute Laune unterm Kölner Nachthimmel 11.09.2011|18:30 Uhr|Tanzbrunnen Köln

artheater

Blue Shell

ehrenfeldgürtel 127 50825 Köln tel.: 0221 550 33 44 kontakt@artheater.de

Luxemburger Straße 32 50674 Köln Telefon: 0221 - 23 12 48 Öffnungszeiten Montag - Sonntag: 21. - 5.00 Uhr

Veranstaltungshallen Essigfabrik Siegburgerstr. 110 50679 Köln

Veranstalter-Infos bitte an: terminus@second-magazine.de

Do 22.9 | IVO PAPASOV & BAND Bulgarische Folklore, Klezmer, Jazz und Blues – Ivo Papasov gilt als “Miles Davis der Balkan-Klarinette“ und Schöpfer der zeitgenössischen Balkanmusik. Eine Veranstaltung im Rahmen des Beethovenfests Bonn. (20 Uhr) Nachdem Clueso und seine Band im Frühjahr 2011 schon eine Deutschlandtour mit Bravour absolviert haben, kommen sie nun für einen Open Air-Gig in den Kölner Tanzbrunnen. Clueso, der seine Karriere schon als Teenager mit Rappen und Breakdance begann, ist mittlerweile schon sieben mal durch verschiedene Konti-

nente getourt und stand hierzulande mit den ganz Großen wie den Fantastischen Vier oder Herbert Grönemeyer auf der Bühne. Im März 2011 erschien sein fünftes Studioalbum, darüber hinaus hat er zwei Live-Alben und eine Live-DVD veröffentlicht. Zwei seiner erschienenen Alben erlangten den Goldstatus und als Künstler wurde er

drei Mal mit der 1Live-Krone ausgezeichnet – na wenn das nichts ist! Beim Bundesvisionsongcontest nahm er ebenfalls zwei Mal teil und belegte beide Male Plätze in den Top Ten. Diese Fakten versprechen: Fans von Clueso kommen auch bei diesem Konzert wieder voll auf ihre Kosten.

Fat Freddy´s Drop Super cooler Kiwi-Soul 14.09.2011|20:00 Uhr|Live Music Hall

Fr 23.9. | FRIEND `N FELLOW Die Musik von Friend 'n Fellow lebt von der unwiderstehlichen Verbindung einer magischen Stimme und einem Gitarrenklang von nahezu orchestraler Intensität. Die Reduktion auf das Wesentliche ist dabei das Markenzeichen von Constanze Friend und Thomas Fellow. Soul vom Feinsten! (20 Uhr)

Sa 24.9. | TIERRA NEGRA Die beiden Mitglieder Raughi Ebert und Leo Henrichs nennen ihren Musikstil „Mediterreanean Guitar Lounge“ bzw. „Flamenco Nuevo“. Mit ihrem unverkennbaren Stil gelingt es den beiden Musikern, ihre Zuhörer auf eine musikalische Reise in den warmen Süden Europas zu entführen. Präsentiert werden u. a. Songs der brandaktuellen CD „Classic – Flamenco Nuevo & Strings“. (20 Uhr)

So 25.9. | NEVIO Der sprachbegabte Pop-Musiker zeigt sich mit seinem Album „Berlino“ wieder einmal multilingual mit italienischen und englischen Texten, aber auch musikalisch versiert im Komponieren und Texten. 1999 wurde er mit nur 18 Jahren von BMG Ariola (RCA) Hamburg unter Vertrag genommen und brachte noch im selben Jahr seine erste Single „La Mia Parola" heraus. Es folgten zahlreiche Radio- und TV-Auftritte. (19 Uhr)

Mo 26.9. | EZIO Als erfolgreichste Band Neuseelands beglückt Fat Freddy’s Drop in diesem Jahr auch endlich wieder Deutschland. Mit ihrem elektronischen, Turntablebasierten P-Funk-HipHop oder Dub-

Roots-Reggae mit Folk- und Jazz-Einflüssen - die genaue Bezeichnung ist jedem selber überlassen - werden ordentlich Schallwellen von der Bühne geblasen. Während sie in ihrer Heimat schon seit Generationen begeistern, erobern sie mittlerweile ganz Europa mit ihren außergewöhnlichen Klängen. Einmal von dem Sound aufgenommen, lässt er einen nicht mehr los. Während die Fat Freddy’s Drop Platten eher zum Entspannen einladen starten

die Jungs live so richtig durch. Auf der Bühne lässt Frauenschwarm Joe Dukie diese mit samtener Stimme besonders hell strahlen. Die Band mit DJ und Bläsern dehnt Songs schon mal bis auf eine Viertelstunde. Doch je länger sie dauern, desto intensiver werden sie. Improvisationsfreudig lassen sie PartyGrooves entstehen und produzieren die zur Zeit wohl mit Abstand die beste Mischung aus Reggae, Dub, Jazz und Soul.

Seit 1998 touren die gitarrenorientierten Ezio zweigleisig sowohl als Duo als auch mit Band. In der Harmonie treten Songschreiber Ezio Lunedei und dessen Partner Mark Booga Fowell dieses Mal wieder zu zweit auf. (20 Uhr)

Di 27.9. | LOSS MER SINGE - MIT MITGLIEDERN DER BLÄCK FÖÖSS Der Festausschuss Bonner Karneval e. V. präsentiert mit Kafi, Bömmel & Hartmut von den BLÄCK FÖÖSS ein bönnsches Mitsingen der ganz besonderen Art! Karten unbedingt im Vorverkauf (in der Harmonie) sichern! (20 Uhr)

HARMONIE - FRONGASSE 28 - 53121 BONN Tel. 0228 – 61 40 42 - harmonie-bonn.de


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Club+Konzerte Club+Konzerte im September Ein Überblick über buchbare Events Liebe Leser, soweit möglich haben wir hier eine Übersicht über buchbare Clubkonzerte für Euch zusammengestellt. Wir wissen, in einer Millionenstadt wie Köln gibt es noch zahlreiche andere Angebote, Locations, Events. Deswegen möchten wir mit Euch zusammen diese Angebote sammeln und veröffentlichen. Damit man sieht, was wirklich geht in Köln. Schickt uns Eure

Clubfavoriten mit allen Terminen an: terminus@second-magazine.de. Die hier erwähnten Veranstaltungen sind zusammengefasst von der Seite Köln:Ticket©. Mit der Wiedergabe ist keine Übervorteilung bestimmter Veranstaltungsorte gewollt oder beabsichtigt. Sie dient dem Leser zur Übersicht und zur Abendgestaltung.

29.08 04.09

WOCHE Hell On Earth Tour Sa | 27.08.11 | 17:30 Uhr Essigfabrik Siegburger Str. 110, 50679 KÖLN

Ski King (Solo) Mo | 29.08.11 | 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, 50674 KÖLN

Götz Widmann 100 Songs In 3 Tagen Di | 30.08.11 + Mi | 31.08.11 | 20:30 Uhr Theater im Bauturm Aachener Str. 24, 50674 KÖLN

The Blanks Aka "Ted's Band" Aus "Scrubs" Do | 01.09.11 | 20:00 Uhr Essigfabrik Siegburger Str. 110, 50679 KÖLN

Trailerpark Do | 01.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

05.09 11.09

WOCHE Leningrad Cowboys

Kay Ray - "Haarscharf"

Mo | 05.09.11 | 20:00 Uhr Die Kantine Neusser Landstr. 2, 50735 KÖLN

Fr | 09.09.11 | 20:00 Uhr Brunosaal Klettenberggürtel 65, 50939 KÖLN-KLETTENBERG

Taking Back Sunday Mi | 07.09.11 | 20:00 Uhr Bürgerhaus Stollwerck Dreikönigenstr. 23, 50678 KÖLN

Sin Fang + Soley Mi | 07.09.11 | 20:30 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, 50674 KÖLN

CSS Mi | 07.09.11 | 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, 51063 KÖLN

Housse De Racket Do | 08.09.11 | 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Gypsy & The Cat Fr | 09.09.11 | 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, 51063 KÖLN

Geist Sa | 10.09.11 | 19:30 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Mo | 12.09.11 | 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, 50674 KÖLN

Emma6 Di | 13.09.11 | 20:00 Uhr Die Werkstatt Grüner Weg 1b, 50825 KÖLN

Natalia Kills Di | 13.09.11 | 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Breathe Carolina Fr | 16.09.11 | 20:00 Uhr MTC Zülpicher Str. 10, 50674 KÖLN

4LYN Fr | 16.09.11 | 20:30 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

2CON Lounge Am Duffesbach 4

Bar Lounge 40 Brabanter str 14

Radio Havanna Sa | 10.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

Cleanicum Wasch Brüsselerstraße 74 – 76

Club Lounge Nord im RheinEnergieStadion

VNV Nation

Aachener Str. 999

So | 11.09.11 | 19:15 Uhr Live Music Hall Lichtstraße 30, 50825 KÖLN

Fr | 09.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

The Dead Trees (Us)

14hundert60 Augustinerstrasse 23-25

Keith Caputo

WOCHE

Lounge in Köln

einundfünfzig Hohenzollernring 51

Engel & Weiss Mozartstrasse 35-37

Goldrausch

12.09 18.09

Friesenplatz 15

Hotel+Lounge Sandmanns

Between The Buried And Me

An den Dominikanern 7

Sa | 17.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

Hohe Straße 128-132

Kitty, Daisy & Lewis

Ecke AachenerStr.

So | 18.09.11 | 19:00 Uhr Essigfabrik Siegburger Str. 110, 50679 KÖLN

Steve Cradock & Alex Lowe So | 18.09.11 | 20:00 Uhr Die Werkstatt Grüner Weg 1b, 50825 KÖLN

kölnraum

La Bamba Moltke Str. 65a

Lounge Hotel Monte Christo Große Sandkaul 24-26

nook hohnestaufenring 21

Pou Nou Luxemburger Str. 20

Vintage

Sexion D' Assaut So | 18.09.11 | 20:00 Uhr Live Music Hall Lichtstraße 30, 50825 KÖLN

Hahnenstrasse 37

Westpol - Bar Hans-Böckler Platz 2 S-Bahn Haltestelle Westbahnhof


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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big city lights 19.09 25.09

WOCHE Fatboy

Men In Blues

Mo | 19.09.11 | 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, 50674 KÖLN

Richard Bargel, Klaus "Major" Heuser & Band - Cd Release Do | 22.09.11 | 20:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, 50667 KÖLN

Fat Cat Tour: We Were Promised Jetpacks, The Twilight Sad, Mazes Di | 20.09.11 | 20:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, 51063 KÖLN

The Get Up Kids Do | 22.09.11 | 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Airship Friendly Fires Di | 20.09.11 | 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Sound Of Rum Mi | 21.09.11 | 20:30 Uhr Stadtgarten Venloer-Straße 40, 50672 KÖLN

Fr | 23.09.11 | 19:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, 50672 KÖLN

Freunde Von Niemand Tour 2011 Mit Bizzy Montana, Fr | 23.09.11 | 20:00 Uhr Elektroküche Siegburger Straße 110, 50679 KÖLN

Jedward Handsome Furs Mi | 21.09.11 | 21:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, 50674 KÖLN

Sa | 24.09.11 | 19:00 Uhr Gloria-Theater Apostelnstr. 11, 50667 KÖLN

Anni B Sweet The Jezabels Special Guest: Final Flash Mi | 21.09.11 | 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Cloud Control Mi | 21.09.11 | 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, 51063 KÖLN

Sa | 24.09.11 | 19:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, 50672 KÖLN

Donavon Frankenreiter Sa | 24.09.11 | 19:30 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Tate Simms & The Moov Sa | 24.09.11 | 20:00 Uhr BLUE SHELL Luxemburger Str. 32, 50674 KÖLN

Brooke Fraser Do | 22.09.11 | 20:00 Uhr KulturKircheKöln Siebachstraße 85, 50733 KÖLN-NIPPES

Ema Sa | 24.09.11 | 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, 51063 KÖLN

26.09 31.09

WOCHE F.R.

Ten Years After

Mo | 26.09.11 | 19:45 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

Do | 29.09.11 | 20:00 Uhr KulturKircheKöln Siebachstraße 85, 50733 KÖLN-NIPPES

Memphis May Fire

Love Inks

& The Color Morale & Dream On Dreamer Mo | 26.09.11 | 20:30 Uhr MTC Zülpicher Str. 10, 50674 KÖLN

Fr | 30.09.11 | 19:30 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

Supernatural Cat Night: Ufomammut & Morkobot Di | 27.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

Dear Reader Di | 27.09.11 | 21:00 Uhr GEBÄUDE 9 Deutz-Mülheimer-Str. 127 - 129, 51063 KÖLN

Civ Mi | 28.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

e-feld Opening I - III september . 01 - 03.

Kieran Goss Fr | 30.09.11 | 20:00 Uhr KulturKircheKöln Siebachstraße 85, 50733 KÖLN-NIPPES

Sonic Avalanche + The Sunpilots Fr | 30.09.11 | 20:00 Uhr Tsunami Club Im Ferkulum 9, 50678 KÖLN

Samsas Traum & Weena Morloch

kick off 22:00 - 6€ / students 4€ bier&bowle 1€ bis 23:30

Fr | 30.09.11 | 20:00 Uhr Essigfabrik Siegburger Str. 110, 50679 KÖLN

Blessthefall Special Guest:

Verdena Mi | 28.09.11 | 20:30 Uhr Studio 672 Venloer Str. 40, 50672 KÖLN

Pierce The Veil & Motionless In White Fr | 30.09.11 | 20:00 Uhr Underground Vogelsanger Straße 200, 50825 KÖLN

The Duke Spirit Mi | 28.09.11 | 21:00 Uhr LUXOR Luxemburger Straße 40, 50674 KÖLN

kick off 22:00 - 8€ / ab 05:00 5€ bier&bowle 1€ bis 23:30

Clubs in Köln - Wo läuft coole Music - sagt es uns: clubbing@second-magazine.de Alter Wartesaal

Club Loom

Johannisstrasse 11 0221-912 88 50

hohenzollenrring 92

CLUB RE-LAX KunstPark Köln

COCO SCHMITZ

Bremerhavenerstraße 35

Cologne Beat Club

Club Negun Daisy-M Privée

Im Mediapark 1 - 50670 Köln

Hohenzollernring 92 50672 Köln

Club NOX

Club JUST IN Venloerstr. 601 - 603

Große Sandkaul 24

Club Static Hohenzollernring 16-18

Hohenzollernring 16-18

Gürzenichstr. 21

Complex Club Hohe Str. 14

Club Südstatt Ubierring 24 / ecke. Alteburger Str.

Club PAPERMOON

Aachener Straße 28

Lauschgift Aachenerstr. 50

kick off 22:00 - 7€ bier&bowle 1€ bis 23:30


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AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Musik /CDs Des Ark

Neu im September

Marlon Roudette

Megafaun

Don't Rock The Boat, Matter Fixed 02.09.2011 (Urban/Universal) Sink The Fucker (bereits erschienen)

Amée Argote, das musikalische Zentrum der Band Des Ark, mag offenbar keine Schiffe. Zumindest spielt deren Sinken nicht zum ersten Mal eine Rolle in einem ihrer Albentitel: ‚Loose Lips Sink Ships’ hieß schon das übrigens sehr hörenswerte Debüt. Wer Argote allerdings auf einer ihrer Tourneen der letzten Jahre gesehen hat, weiß, was sie an der Gitarre anzuzetteln imstande ist – warum also nicht auch Schiffeversenken?! Das zweite Album von Des Ark ist nun deutlich ausgearbeiteter, eher ein fast klassisches Song-Album, zeitweise sehr zart, manchmal aber auch geradezu opulent, manchmal auch hinreißend stürmisch, in seiner Vielfalt offenbar ganz bewusst ein Gegenentwurf zum eher rohen, allerdings gelegentlich durchaus auch fragilen Live-Auftritts. Und dann ist da ja auch noch diese Stimme, die zwar durchaus eigen klingt, manchmal aber an PJ Harvey erinnert oder an Cat Power. Von der werden wir noch hören!

‘Matter Fixed’ ist das erste Soloalbum des Matterfix-Sängers Marlon Roudette. Mit dem Welthit ‚Big City Life’ hat das Matterfix-Duo 2005 die Erfolgs-Latte schon recht hoch gelegt, denn der Song war in sechs Ländern auf Platz eins und kam bis auf Platz zwei in den europäischen Singlecharts. Zum Solostart des Künstlers hat dieser aber auch gleich ein Ass im Ärmel. Er konnte den Film ‚What A Man’ für sich

Megafaun 02.09.2011 (Crammed Discs / Indigo) gewinnen und ist nun auf dem Soundtrack mit seinem Track ‚New Age’ als Titelsong vertreten. Im August wurde die Single veröffentlicht und somit wird die Werbetrommel schon einmal kräftig für ihn gerührt. Für sein eigenes Album hatte Marlon einen Wunsch: Noch persönlicher und ausgefeilter sollte die neue Platte sein und nach zwei Jahren Arbeit ist ihm dieses Vorhaben definitiv gelungen. Die 12 Tracks zeugen von seinen SongwriterKünsten, er erzählt von seinem Leben und Erfahrungen. So zum Beispiel in dem Track ‚The Loss’, in dessen Text er den Tod seiner Großmutter auf sehr herzergreifende Weise verarbeitet. ‚Matter Fixed’ bedeutet soviel wie ‚alles in Ordnung’ und macht daher seinem Namen alle Ehre: Ein abwechslungsreiches Album für entspannte Herbsttage, das genau zum richtigen Zeitpunkt erscheint.

Katzenjammer

SuperHeavy

A Kiss Before You Go

SuperHeavy

09.09.2011 (Vertigo Berlin/Universal)

16.09.2011 (Polydor/Universal)

Der Katzjammer Kosmos ist aufregend weit, schillernd bunt und macht vor allem richtig Spaß! So destillieren die norwegischen Mädels Anne Marit, Marianne, Solveig und Turid von Katzenjammer auf ihrem zweiten Album erneut musikalisch Hochprozentiges und vereinen im Schmelztiegel wilder Instrumentierung Stilrichtungen wie Folk, Bluegrass und Punk mit Pop und

Balkan Musik. Wie bei ihren Live-Auftritten wechselten sich die studierten Musikerinnen auch während der Aufnahmen zu‚ A Kiss Before You Go’ für ihren atemberaubenden Stilmix souverän auf Akkordeon, Klavier, Gitarre, Mandoline, Glockenspiel, Geige, Ukulele, Bass-Balalaika, Banjo, Mundharmonika und Tuba-Trompete ab. Entstanden ist ein vor Energie strotzendes Potpourri, das an einen Jahrmarktbesuch erinnert: Irgendwo erklingt ein verschlepptes GenesisCover, hier eine Melodie eines durchgeknallten Varietés und dort temporeiche 1,2,3,4-Akkorde wie zur besten Zeit des Punks. Wer noch keinen Gig des quirligen Quartetts aus Oslo erleben durfte, sollte dies schnell ändern – bis dahin unterhält dieser Tonträger ungemein.

Mechanic

Die von Dave Stewart und Mick Jagger gegründete Band SuperHeavy hat in diesem Monat ihr gleichnamiges Debütalbum auf dem Markt gebracht. Zusammen mit Joss Stone, Damian Marley und A.R. Rahmen haben sie einen wilden und gewagten Mix aus Soul, Reggae, Funk und Rock'n'Roll aufgenommen. Diese Mischung sollte niemanden wundern, denn die Genrezugehörigkei-

ten der Interpreten könnten unterschiedlicher nicht sein. Beim Verfassen der Songs stellten diese Unterschiede aber keine Probleme dar - im Gegenteil, das 5er-Gespann schrieb 22 Songs in nur sechs Tagen und auch im Aufnahmestudio fanden die Musiker problemlos zueinander. Im Juli erschien bereits ihre erste Single-Auskopplung ‚Miracle Workers’ als kleiner Vorgeschmack auf das Album. Dieser Song klingt wie eine Jam Session mit viel guter Laune, Joss Stone und Damian Marley hört man deutlich heraus, die anderen halten sich zusammen mit einem reggaelastigen Beat im Hintergrund. Auf dem Album haben die besten 12 aus 22 Tracks Platz gefunden und neben Reggaebeats und Rock'n'Roll bekommt man auch Balladen auf die Ohren. Somit bietet diese Scheibe ein abwechslungsreiches Programm.

The Tree

Action-Thriller - 01.09.2011

DVD - Release

Ihr ehemaliger Kollege Justin Vernon ist mittlerweile einer der bekanntesten jener neuen FolkMusiker. Vor Jahren spielte er mit Joe Westerlund und den Brüdern Phillip und Bradley Cook zusammen in der Band DeYarmond Edison. Ohne Vernon machten die Cooks und Westerlund unter dem Namen Megafaun weiter. Und gehören zum

Feinsten, was die amerikanische Singer/Songwriter-Welt zu bieten hat. Dabei lässt sich ihre Musik nur noch unter großen Schwierigkeiten unter dem Begriff Folk fassen. In den Gesangsharmonien schimmert die kalifornische Sonne, manchmal aber auch die düstere Melancholie einer Band wie Low. Für angedeutete Jazz-Hymnen á la Albert Ayler ist ebenso Platz wie für rustikalen Country-Rock und eine Ode an Großvater Blues. Etwas über eine Stunde lang breiten sie mit illustren Gästen (darunter auch Justin Vernon) den Reichtum der amerikanischen Musikgeschichte vor uns aus und sind doch hörbar von heute. Übrigens Live am 07.09. im King Georg, Köln

In dem neuen Action Thriller, mit Jason Statham in der Hauptrolle, wird, wie man es nicht anders erwartet, jedes Statham Klischee erfüllt. Arthur Bishop, ein Auftragskiller, erledigt seine Arbeit in der Regel allein mit einer professionellen Kühle und Distanz. Bis er den Sohn seines verstorbenen Mentors, Steve McKenna, unter seine Fittiche nimmt um ihn zu lehren. Dabei lernt er das skrupellose Handwerk viel zu schnell und wird selbst für Arthur zu einer tödlichen Gefahr… Neben Jason Statham sind unter anderem Ben Foster und Donald Sutherland zu sehen. Für jeden Jason Statham oder Action-Film Fan ein absolutes Must, mit viel Action und heldenhaften Momenten.

Drama - 02.09.2011 Die achtjährige Simone teilt ein Geheimnis mit ihrer Mutter Dawn, seitdem ihr Vater auf tragische Weise gestorben ist. Durch das Rascheln der Blätter eines Feigenbaums vor ihrem Haus hört sie die Stimme ihres Vaters. Von da an verbringt Simone viel Zeit in dem Baumhaus und als ihre Mutter sich wieder mit einem Mann trifft, zieht das kleine Mädchen aus Eifersucht auf den Baum. Doch Dawn will nicht zusehen, wie ein Baum Überhand über ihre Familie nimmt. Ein Drama, das mit seiner tiefgehenden Story keinen Zuschauer unbeeindruckt lässt.


second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | StadtMenschen Magazin

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big city music Zwanie Johnson

Nneka

Flo Mega

I´m A Sunshine

Soul Is Heavy

19.09.2011 (Staatsakt/ Rough Trade)

23.09.2011 (Four Music)

Die Wirklich Wahren Dinge

Sonnenschein – was haben wir ihn vermisst in diesem Sommer! Zwar ist der Sonnenschein, den Zwanie Johnson uns im Titel seines zweiten SoloAlbums verspricht, etwas eingetrübt, um im Bild zu bleiben. Aber wärmend wirkt er dennoch, und zwar ein bisschen wie bei den Kings Of Convenience, hinterlegt mit psychedelischen Soul und Folk. Dass Zwanie Johnson,

der früher Tourschlagzeuger der Fantastischen Vier war und seit Jahren bei Fettes Brot spielt, aber alles andere als ein harmonieverliebter Schmusetyp ist, wird bei dem Song‚ Mexico Is Waiting’ klar, den er mit Pascal Finkenauer singt. Da schlägt er doch glatt vor, dass man zugunsten der eigenen Lebensträume sogar der Liebsten gegenüber durchaus zu einer Lüge greifen dürfe. Aber man kann es ihm einfach nicht übelnehmen. Denn erstens hat schließlich jeder von uns sein privates Mexiko irgendwo in seinen Träumen – und Johnsons Musik ist einfach zu schön, als dass wir ihm lange böse sein könnten. Den Titeltrack gibt es übrigens als Gratis-Dowload im Internet: soundcloud.com/staatsakt/01-i-m-a-sunshine

Mit ihrem neuen Album ‚Soul Is Heavy’ macht Nneka ihrem Namen wieder einmal alle Ehre. Die gebürtig nigerianische HipHop/Soul-Künstlerin aus Hamburg veröffentlicht mittlerweile ihr drittes Album und schließt damit an die bereits vorhandenen musikalischen Meisterstücke an. Für die neue CD arbeitete sie mit Blac Thought von The Roots und Ms. Dynamite zusammen.

Feist

Erdmöbel

Metals

Retroperspektive

30.09.2011

23.09.2011 (Content/Edel)

Mittlerweile sind vier Jahre seit dem preisgekrönten Album ‚The Reminder‘ von Feist vergangen. Nun meldet sich die Formation mit viel Gefühl und Liebe fürs Detail mit ‚Metals‘ zurück und übertrifft leichtfüßig alle Erwartungen. Bereits mit ihrer ersten Veröffentlichung ‚Let It Die‘ setzte die Sängerin Leslie Feist neue Maßstäbe und knüpft nun nahtlos an bisherige

Ohne Limit

Lobeshymnen an. Aus dem näheren Umfeld befinden sich Ausnahmetalent Chilly Gonzales und Mocky mit an Bord und sorgen für eine anspruchsvolle Produktion. Darüber hinaus beteiligte sich auch Valgeir Sigurðsson, der bereits mit Björk und Bonnie ‘Prince’ Billy gearbeitet hat, an dem wundervoll harmonischen Album. Durchweg sympathische Songs umgarnen den Hörer geradezu mit inspirierender Klarheit und wirken wie ein wohltuender Balsam für die Seele. Abwechslungsreiche Instrumentierung und bunte Klangfarben runden das neue Album von Feist zu einem wundervollen Gesamtkunstwerk ab.

Amée Argote, das musikalische Zentrum der Band Des Ark, mag offenbar keine Schiffe. Zumindest spielt deren Sinken nicht zum ersten Mal eine Rolle in einem ihrer Albentitel: ‚Loose Lips Sink Ships’ hieß schon das übrigens sehr hörenswerte Debüt. Wer Argote allerdings auf einer ihrer Tourneen der letzten Jahre gesehen hat, weiß, was sie an der Gitarre an-

(Limitless)

DVD - Release

Thriller - 08.09.2011

Inspiriert von den verschiedensten Musikrichtungen behandeln viele Texte gefühlvoll ihr Leben in Deutschland, ihre Kindheit in Nigeria und religiöse Wertevorstellungen. Wie Nneka selbst sagt: „Für meine Musik gibt es keine Schublade. Ich mache, was ich will.“ Und das ist auch auf ihrem neuen Album zu hören. Ein Mix aus HipHopBeats, Reggae-Grooves, Soul-Klängen und Afrikanischer Pop machen ihre Lieder unverkennbar und einzigartig ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Bereits die vorab veröffentlichte Single ‚Soul Is Heavy’ sorgte in der Musikszene und bei den zahlreichen Fans für Aufsehen. Mit der Veröffentlichung ihres Albums wird einmal mehr die große Masse von ihrer wunderbaren Stimme vereinnahmt und ein weiteres Stück Musikgeschichte geschrieben.

zuzetteln imstande ist – warum also nicht auch Schiffeversenken?! Das zweite Album von Des Ark ist nun deutlich ausgearbeiteter, eher ein fast klassisches Song-Album, zeitweise sehr zart, manchmal aber auch geradezu opulent, manchmal auch hinreißend stürmisch, in seiner Vielfalt offenbar ganz bewusst ein Gegenentwurf zum eher rohen, allerdings gelegentlich durchaus auch fragilen Live-Auftritts. Und dann ist da ja auch noch diese Stimme, die zwar durchaus eigen klingt, manchmal aber an PJ Harvey erinnert oder an Cat Power. Von der werden wir noch hören!

30.09.2011 (Four Music/Sony)

Schon mit seiner vorab veröffentlichten EP ‚Filmriss‘ setzte der umtriebige Lebemann Flo Mega neue Maßstäbe und erweckte die Hoffnung auf ein mitreißendes Album. Diesen Erwartungen kommt der Soulman mit unverkennbarer Stimme und unerschöpf- lichem Fundus an Lebensenergie mit seinem neuen Album ‚Die wirklich wahren Dinge‘ auch problemlos nach. Songs wie ‚Agentin mit Herz‘ oder ‚6.000.000 Arsch‘ erzählen direkt aus dem Leben des Multitalents, unverschleiert und doch ohne erhebenden Zeigefinger. Direkt aus dem Herzen heraus reflektiert Flo Mega Lebenssituationen und verpackt diese in unglaublich mitreißende Songs. Zwischen intensiver Soulstimme und hervorragender Bandbesetzung findet sich das Album zwischen tanzbaren Grooves und gefühlvollen Kompositionen wieder. Zweifelsfrei eines besten deutschsprachigen Soulveröffentlichungen – ehrlich, charmevoll und intensiv. Sein Debüt dürfte nun einen ersten Meilenstein in einer noch spannenden musikalischen Zukunft darstellen.

Krimi Rätsel ab OKTOBER Apple iPad 2 zu gewinnen

3Faltig Komödie - 20.09.2011

‚Ohne Limit’ ist die Verfilmung des Romans ‚The Dark Fields’ von Alan Glenn, der 2001 erschien. Die Story: Der erfolglose Schriftsteller Eddie (Bradley Cooper) stößt durch einen Bekannten auf eine neue Designerdroge und wird dadurch innerhalb kürzester Zeit zum Überflieger. Seine Gehirnkapazität wird fast grenzenlos – ohne Limit. Doch nach und nach entwickelt sich die Superdroge zum Alptraum für Eddie. Neben Cooper trägt auch Robert De Niro dazu bei, dass ‚Ohne Limit’ zu den spannendsten Thrillern 2011 gehört.

Der heilige Geist Hage (Christian Tramitz) lebt nun schon seit 2000 Jahren in menschlicher Gestalt auf Erden, als Gottes Sohn Christl (Matthias Schweighöfer) an Weihnachten plötzlich in sein Leben platzt. Seine Aufgabe ist es, im Namen Gottes die Apokalypse anzukündigen, was wiederum Hage so gar nicht in den Kram passt. Die Ur-Aufführung seines Musicals ‚Holy Spirit Megastar’ ist für denselben Tag geplant. Nun zeigt er Christl wie schön das Leben ist, um ihn umzustimmen, und macht ihn unter anderem mit seiner Hauptdarstellerin Mona bekannt… 3faltig ist eine Österreichisch-Deutsche Komödie mit Witzen, wie man sie von Christian Tramitz gewöhnt ist. Seichtes Popcorn Kino für einen netten Abend auf dem Sofa.


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second magazine

AUSGABE SEPTEMBER 2011 | KÖLN | www.second-magazine.de

Atemlos Es beginnt… Spätsommer in Köln. Ein frischer Wind lässt die Blätter in den Bäumen tanzen. Das eine oder andere fällt schon herunter – hier ein rotes, da ein gelbes, dort ein braunes. Noch sind die grünen, saftigen in der Mehrheit, noch trotzen sie dem Spiel der Lüfte, noch halten sie sich standhaft an Ästen und Zweigen fest. Aber schon in wenigen Wochen wird der Herbstwind sie in ein buntes Blättermeer verwandeln und Stück für Stück von den Bäumen reißen. Wie jedes Jahr. Es gibt kein Entkommen. Niemand kann seinem Schicksal entrinnen. Im Gegenlicht ist die markante Silhouette eines Mannes zu erkennen. Eine mittelgroße, schlanke Silhouette. Einsam steht er vor der untergehenden Sonne am Rheinufer. Sein Blick geht ins Nichts, ins Leere. Er fixiert einfach einen Punkt und lässt seine Gedanken schweifen. Dass dieser Punkt eine einzelne Pflanze ist, die da zwischen den Steinen aufragt – einsam und aufrecht wie er selbst – das hat er vermutlich noch nicht einmal bemerkt. Die Blätter an dem leuchtend rotbraunen Stängel haben schon welke Ränder, ihre kleinen purpurroten Blüten trocknen langsam aus. Bald werden auch sie abfallen. Der Wind spielt mit seinen kurzen dunklen Haaren. An ihnen sieht man, dass der Sommer seines Lebens ebenfalls bald zu Ende geht. Wie alt mag er sein? Mitte Vierzig? Die Haare an seinen Schläfen sind schon grau meliert. Sein Haaransatz hat sich mit den Jahren leicht zurückgebildet und betont seine hohe Stirn. Es ist die Stirn eines Denkers. Wenn er grübelt, entsteht auf ihr eine senkrechte Furche, steigt wie ein Trennstrich mitten zwischen den Augenbrauen hoch. Was sie wohl trennt? Verstand und Gespür? Logik und Intuition? Gut und Böse? Der Wind streicht über seine glattrasierten Wangen. Würde man ihn als attraktiv bezeichnen? Vermutlich schon. Seine Lippen sind sinnlich geschwungen, wenn er sie nicht gerade verkniffen zu-

Unser Fortsetzungskrimirätsel Diese Geschichte wird in 12 Etappen, durch alle Stadtteile hindurch, unseren Kommissar Kravallo beim Ermitteln begleiten.

sammenpresst. Seine grauen Augen sind groß und wachsam. Fast möchte man sagen, klug. Die Farbe seiner Haut zeigt, dass er viel an der frischen Luft unterwegs ist. Ja, das ist er. Er macht gerne lange Spaziergänge. Bei jedem Wetter. Sie helfen ihm beim Nachdenken. Beim Klarheit-Finden. Manchmal auch beim Lösen eines Rätsels. Eines Falles. Eines Falles, ja. Der fehlt ihm gerade. Ein Punkt, den er bewusst mit seinem Blick fixieren kann. Ein Rätsel zum Lösen. Ein Fall zum Aufklären. Im Kommissariat ist es seit Tagen ruhig. Auf seinem Schreibtisch liegen abgeschlossene Akten. Staubiges altes Zeug, nur noch für Statistiken gut. Und Statistiken sind nun mal nicht sein Ding. Überhaupt ist Papierkram nicht so sein Ding. Ein lästiges Übel am Ende eines jeden Falles. Alles Andere ist überflüssig. Wie Statistiken. Was soll ein Kommissar mit Statistiken? Die helfen nicht beim Lösen eines Falles. Wieso dann alte Fälle auswerten? Damit die Statistik-Auswerter dieser Welt nicht arbeitslos werden? Seit fast drei Jahren ist er nun in Köln. Vom Land-Ei zum Großstadt-Kommissar. Den größten Teil seines Lebens hat er auf dem Land verbracht. In einem kleinen Dorf in der Eifel, gar nicht weit vom Nürburgring. Er wurde dort geboren, ist dort aufgewachsen. Köln, die Großstadt, die war höchstens zum Ausgehen da, vor langer Zeit, als er sowas noch tat. Aber nicht zum Leben. Lange Zeit hat er in diesem kleinen Dorf in der Eifel gewohnt, in dem er für Recht und Ordnung sorgen konnte. musste, durfte, sollte. Ja, auch wollte. Ein bisschen von allem. Ein Einzelgänger. Ein Eigenbrötler. Ein einsamer Hund. Wie die US-Marshalls in den alten Western, die er als Kind nie verpassen wollte. Die Marshalls, das waren die Helden seiner Jugend. John Wayne & Co. Taten statt Worte. Er fieberte mit ihnen, kämpfte mit ihnen, ermittelte mit ihnen. Einsame Kämpfer. Einsame Helden. Aber immerhin Helden.

big city crime

Keine Statistiker. Ja, sie waren einsam, die US-Marshalls der Western-Filme. Keine Frau, keine Kinder. So wie er. Nein, ein Mönch war er nicht. Es hatte in seinem Leben immer wieder Frauen gegeben. Aber nie für lange. Wer hält es schon aus mit einem einsamen Hund, der tage-, nächte-, wochenlang umherstreunt und nicht ansprechbar ist, bis er seinen Fall gelöst hat? Und auf jeden gelösten Fall folgt wieder ein ungelöster, der ihn wieder umtreibt. Einsam, ja. Einsamkeit war der Grund dafür, der Eifel den Rücken zu kehren und es mit der Großstadt zu versuchen. Also hatte er das Versetzungsangebot nach der letzten Beförderung angenommen. Dort draußen auf dem Land kannte er jeden, kannte ihn jeder, und trotzdem war es immer einsamer um ihn geworden. Rund um die Uhr im Dienst, immer mehr Überstunden, immer öfter das Bedürfnis nach Ruhe und irgendwann ziemlich spät die Erkenntnis, dass es zu ruhig geworden ist. Zu wenig Freizeit, zu viele Chancen vertan, zu wenig ausgegangen, zu viele Einladungen ausgeschlagen – ja, auch zu viele Verset-

zungsangebote ausgeschlagen. Höchste Zeit für einen Neuanfang. Einen kleinen Neuanfang hat er schon vor acht Jahren gewagt. Einen ersten kleinen Schritt. Indem er die einzige feste Beziehung in seinem bisherigen Leben einging: Die zu seinem Hund. Socke. Der Name war ihm spontan eingefallen, und irgendwie passte er zu ihm – weil Socke immer nur eine Socke anhat. Eine weiße. Nämlich die an seinem rechten Vorderfuß. Alle anderen Läufe sind braun. Wie der Großteil seines Fells. Nichts an ihm ist so ganz einheitlich. Eine echte Promenadenmischung eben. Ein bisschen Schäferhund, ein bisschen Dackel, ein bisschen Pinscher, und wer weiß was sonst noch alles. So ganz genau konnten die im Tierheim das nicht sagen. Seine Mutter, selbst Promenadenmischung, war bereits trächtig, als sie dort eingeliefert wurde. Zwei Geschwisterchen hatte Socke. Alle drei hat er sich angesehen. Aber nur Socke hatte diese klugen, wachsamen Augen und diese ulkigen Schlappohren. Die Beiden sahen sich an und wussten: Der ist es! Seither sind sie unzertrennlich. Acht Jahre alt ist Socke jetzt. Auch nicht mehr ganz der Jüngste, aber immer noch in einem guten Alter. 15 Jahre alt könne er schon werden, hatte der Tierarzt gesagt. Socke. Mittelalt, mittelgroß, schlank und durch die vielen langen Spaziergänge gut in Form. Sein kurzes Fell gepflegt und glänzend, wenn auch nicht immer ganz sauber. Alles genau wie bei seinem Herrchen. Eigentlich wie bei einem alten Ehepaar, das schon so lange zusammen ist, dass sich der eine kaum noch vom anderen unterscheiden lässt. Er hält inne in

seinem Grübeln. Stutzt. Socke! Wo steckt eigentlich Socke?! „Socke!“ Sein Ruf zerschneidet jäh die Stille. Aha. Der Gerufene hat die Gelegenheit zu einem kurzen Bad im Rhein genutzt und trottet jetzt quietschvergnügt und patschnass auf ihn zu. Schwanzwedelnd, wie immer, wenn sie draußen unterwegs sind. Socke mag Büros genauso wenig wie er. Er hat genau gespürt, dass sein Herrchen es am Schreibtisch nicht mehr aushält und keinen Mucks von sich gegeben, als sie zusammen durch die Hintertür verschwunden sind. Nicht gejault vor Freude über das bevorstehende GassiGehen, wie er es sonst gerne tut. Bloß nicht erwischt werden. Bloß nicht aufgehalten werden. Sein Herrchen schätzt dieses Feingefühl, diese Loyalität stillschweigend. Und krault ihn stillschweigend hinter den nassen Schlappohren. Ein Brummen stört die Zweisamkeit. Ein penetrantes Brummen. Es hört nicht auf. Es kommt… aus seiner Hosentasche. Sein Handy. Die anrufende Nummer kennt er gut – es ist das Kommissariat. Ein Fall? Eilig klappt er es auf, hält es ans Ohr. „Ja?“ Eine knappe Meldung mit fester Stimme, wie immer. Er ist kein Freund von überflüssigen Worten. „Kravallo, wo stecken Sie denn?“ Kravallo. Eigentlich heißt er ja Kravel. Peter Kravel. Den Spitznamen Kravallo haben ihm vor vielen Jahren die Kollegen an der Polizeischule verpasst. Damals war er noch nicht so gelassen und schweigsam wie heute – und sein überdurchschnittlich ausgeprägter Gerechtigkeitssinn war regelmäßig lautstark mit ihm durchgegangen. Temperamentsausbrüche mit Krawall-Effekt. Kravallo eben. Ein kurzes Kopfschütteln, ein kurzes Grübeln. Die Furche auf seiner Stirn glättet sich. „Ich musste kurz was erledigen.“ - „Sehen Sie zu, dass Sie ins Büro kommen! Wir brauchen Sie!“ – „Was liegt an?“ Das, liebe Leser, erfahren Kommissar Kravel und Sie leider erst in der nächsten Ausgabe des Second Magazine.

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