Seconds Februar 2013

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IHR KÖLNER STADTJOURNAL IM ZEITSCHRIFTENFACHHANDEL

szene, kulturen, temperamente

2,00 EUR Ausgabe Köln/Bonn

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Ihr Stadtjournal für die Kölner Region

Feb.

Wieso, weshalb, warum...

Was ist Bildung? Interview mit Jürgen Becker: Bildung muss bis Dienstag warten

© Eddie Shaw

Schätze DER WELT entdecken

Geschmacksbildung für alle

Lernen iM digitalen ZEITALTER

Bis zum 7. April zeigt die Bundeskunsthalle „Schätze der Weltkulturen“ aus dem British Museum: In der Ausstellung gibt es eindrucksvolle Zeugnisse der vielfältigen menschlichen Ausdrucksformen zu entdecken. Kunstfertigkeit und Ideenreichtum der Objekte faszinieren.

Brauchen wir Geschmacksbildung in den Schulen, wie entdecken wir ursprüngliche Aromen wieder und was sind Lebensmittel wert? Biolance portraitiert die erfinderischen Rebellen am Herd, die Essensretter, Foodsharer und zeigt neue Wege und Initiativen für eine andere Esskultur.

Machen statt glotzen, Zusammenhänge entdecken oder auf Wissensreise gehen: Wir stellen kreative Medienprojekte von Jugendlichen vor, den etwas anderen Matheunterricht und empfehlen spannende Internetportale.

ABO SERVICE Die besten Infos und Geschichten aus Köln druckfrisch ins Haus. Seconds bietet den Aboservice für 25 € im Jahr

3. Jahrgang Ausgabe 1 - Februar 13 Verkaufspreis: 2,00 € 01

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Momentaufnahmen Seconds 2013 – Wir suchen: Für die Verstärkung unseres Redaktionsteams, erfahrende Redakteure aus den Bereichen Sport, Technik, Biolance, Kultur und Trends. Zu Beginn als reine Honorarkraft für ein-zwei Artikel. Wenn Euch unsere Standings passen, dann schickt uns Eure Bewerbung an online@ second-magazine.de Für die Erweiterung der Vertriebsabteilung suchen wir erfolgsorientierte Mitarbeiter, die auf Basis „Vertrauen schafft Kunden“ ihre Ressorts erobern wollen. Bewerbungen an: ma@seconds.de Für den Außerhaus-Verkauf suchen wir Straßen- und Kneipenverkäufer, die zu Monatsbeginn ihr Revier abstecken und zu fairen Bedingungen einen guten Zusatzverdienst erwirtschaften möchten. Bewerbungen bitte an: ma@seconds.de

präsentiert

Hier bekommen Sie Seconds: Köln

Verlosung 2 x 2 Tickets sendet eine Mail an mw@seconds.de bis zum 15.03.2013

Hauptbahnhof, Flughafen Köln-Bonn,

Presse Ludwig, Bonn, Leverkusen, Hürth, Frechen,

Brühl, Bergheim, Siegburg, Zeitschriftenfachhandel, Buchhandlungen, LOTTO-TOTTO, Tankstellen, zahlreichen Trend und Fachgeschäfte und in der Redaktion...

Die Gewinner werden benachrichtigt - Rechtsweg ausgeschlossen!

Aber nicht am Kiosk

Aus den Inhalten

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Lebensraum

Kulturzirkus

Urban Arts

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Melody Of Hope Gemeinsam viel bewegen

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Fly me to the Moon Wissenschaft im Rathaus

Bildung muss bis Dienstag warten Jürgen Becker über die Freude am Lernen

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Schattenwissen Spurensuche in Kölns unbekannteren Archiven Bildung.koeln.de ...zuverlässige Helfer

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Berg TV 24 Jahre gelebte Inklusion

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Geschichte der Menschheit – ein Universum von Geschichten Schätze der Weltkulturen in der Bundeskunsthalle Bonn Lernen von der Maus, Graf Zahl und Co.: Bildungsfernsehen für Kinder Ein Eldorado für Neugierige: Das umfassende Angebot der Deutschen Digitalen Bibliothek

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„Ich putze viel weniger. Dafür lese ich mehr!“ Gasthörer an der Uni Köln

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Graphic Novels und Comics raümen Preise ab Vom Schmuddelkind der Literatur zum hochgelobten Genre. Bildung um die Ecke Viel Lob - weniger Geld Bürgerhäuser und Bürgerzentren machen die Veedel bunt und lebendig Google Art Projekt Eine Reise durch die Kunstausstellungen der Welt


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Februar | 03 ...wer nicht fragt bleibt dumm!

Unsere Leser-Mailadresse: mw@seconds.de

Seconds: Nichts zum Wegklicken

Die letzten Reste der Karnevals sind zusammengekehrt, unzählige unschuldige Nubbel haben ihr Leben gelassen, der Fisch ist gegessen. Zurück im Alltag wenden wir uns dem Thema zu, das in den letzten Jahren mehr öffentliches Interesse bekam als irgendein anderes. OECD- oder Pisa-Studien, Schulreformen – es wird diskutiert, ausprobiert, laboriert. Die Rede ist von Bildung. Wir sind auf Spurensuche gegangen, um möglichst viele Aspekte zu beleuchten, Anregungen zu geben und auf die Vielfalt der Angebote hinzuweisen.

fragen nach dem schönen Wort ‚Medienkompetenz’, fliegen zum Mond – zumindest in Gedanken – und beschäftigen uns ausführlich mit dem sehr irdischen Thema der Geschmacks-Bildung: das Wiederfinden einer soliden Ess-Kultur, unser Umgang mit Lebensmitteln in einer Wegwerfgesellschaft, der Genuss des Teilens und der unwiderstehliche Charme von krummem Gemüse. Ein Hinweis in eigener Sache ist der Ausblick auf unser Projekt Melody of hope, das Musiker verschiedenster Sparten für eine gute Sache zusammenbringen soll.

Den Auftakt macht ein Interview mit Jürgen Becker, das eine unerwartete Sicht auf das Thema ermöglicht. Unser Streifzug beginnt um die Ecke bei den Bürgerhäusern und reicht bis zu den „Schätzen der Weltkulturen“ aus dem British Museum in Bonn. Wir treffen die Maus, sind als Hörer zu Gast an der Uni,

Zusätzlich schwelgt die Musikredaktion in der International Beatle Week, stellt 1Live goes Classic und die Kölner Band Parathym vor, die Reggae-Rock mit deutschen Texten macht. Viel Spaß beim Lesen!

www.seconds.de

Biolance

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Esskultur ist kein Privileg für Genuss-Eliten Lebensmittelbildung geht uns alle an Krumme Geschäfte Rebellen am Herd leisten kulinarischen Widerstand Foodsharing Lebensmittel teilen statt wegzuwerfen Didacta Bildung für Profis und interessierte Menschen

Originell

Theater | Film

Musik

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Warum die Shoppingtour höhere Mathematik ist Aufgefallen: Plakat zu Alphabetisierung Schlüssel ohne Schloss – warum sich die Welt für Viele nicht öffnen lässt. Bonn Das junge Theater Bonn (JTB) im ehemaligen Rheingold-Kino

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Machen statt Glotzen Der Jugendfilmclub in Köln – das Zentrum der Kinder- und Jugendmedienarbeit Theaterpädagogik - Ausbildung und Aufführungen Spannendes aus den Hinterhöfen des belgischen Viertels

International Beatle Week Beatlemania forever Abtauchen im „Pool of Life“ Liverpool zwischen Cavern-Club und Fußball-Fanshop The Cavern Beatles The „NO. 1 Beatles Tributeband“

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1 LIVE in der Philharmonie 1 LIVE goeas Classic Clubkonzerte in Köln

Leverkusen Lauter Lev, local sounds 2013 Die Gewinner stehen fest

2x2 Tickets zu gewinnen HEROS OF ROCK Impressum

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Parathym Rock trifft Reggae


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Bildung muss bis Dienstag warten Jürgen Becker über die Freude am Lernen VON CORINNA GÜSKEN seconds: Herr Becker, wir beschäftigen uns in der Februar-Ausgabe mit dem Thema Bildung und sind immer wieder erstaunt, wie viele Aspekte dazu gehören. Durch Ihre Programme, die sich mit essentiellen Fragen wie Geschichte, den Religionen oder Kunst beschäftigen, nicht zuletzt durch den “dritten Bildungsweg“ sind Sie zum Bildungsexperten in Köln avanciert. Vielleicht nicht in den Augen der offiziellen Bildungshüter, aber eben in unseren. Wir fangen einfach mal von vorne an und fragen: seconds: Was ist Bildung überhaupt? (Jeder kennt den Begriff und jeder versteht etwas anderes darunter. Ganz oben auf der Liste steht meistens Wissen. Aber was ist der Kern?) JB: „Bildung“ kann ganz profan sein, z.B. eine Hörbuch-CD von Dietrich Schwanitz. „Bildung – Alles was man wissen muss“: 12 CDs, 850 Minuten geistiges Marschgepäck für den nächsten Stau oder die lange Zugfahrt. Kostet nur 29,95. Wenn man das zehn Mal hört, hat man wahrscheinlich mehr in der Birne als Rainer Brüderle. Gut, das ist kein Kunststück. seconds: Was macht einen gebildeten Menschen aus…? (…sieht man einmal von denen ab, die so tun als ob, weil sie die Spielregeln kennen… ) JB: Meiner Meinung nach erkennt man einen gebildeten Menschen nicht am Abitur, sondern am Blick. Ein wacher, offener und neugieriger Blick macht einen schlauen Menschen aus.

seconds: …und welche Rolle spielen dabei Vorbilder?

seconds: Was hat Humor mit Bildung zu tun? Über was darf man lachen – über was nicht?

JB: In der Schule war es verboten: Abgucken. Dabei ist Abgucken das Allerbeste. Von Vorbildern abgucken. Die eigene Leistung besteht ja schon darin, die richtigen Vorbilder zu finden.

JB: Auch der Humor gehört zur Serienausstattung des nicht spezialisierten Menschen. Lachen ist ja immer eine Fehlinformation ans Gehirn. Die Torte im Gesicht erzeugt das Lachen, weil sie dort falsch platziert ist. Oder ein Witz: Ein Vampir fährt alleine auf dem Tandem. Die Polizei fragt: „Haben sie was getrunken?“ Der Vampir antwortet “Ja – zwei Radler!“ Haben sie gelacht? Wenn ja, warum? Das Gehirn kann die zwei Bedeutungsebenen des Wortes „Radler“ nicht sofort richtig einordnen. Es spürt, da stimmt was nicht und überlegt: „Soll ich fliehen?“ Nein. „Soll ich angreifen?“ Nein. Also baut es die Spannung ab ins Zwerchfell. Man lacht und benutzt dabei 80 Muskeln, auch den Schließmuskel. Wir kennen den Terminus: „Bepisst vor Lachen!“ Insofern ist Humor der Humus der Bildung. Das Gehirn trainiert ständig, Richtiges vom Falschen zu unterscheiden und die Lachmuskeln sind der Turbo des Blutkreislaufs. Ein guter Pädagoge hat immer auch Humor und Satire darf bekanntlich alles.

seconds: Was hat es mit der Bildung der Persönlichkeit auf sich, der sozialen Kompetenz, der Neugierde, Dinge zu hinterfragen, Zusammenhänge zu entdecken? JB: Genau das macht den Menschen aus. Der Hirnforscher Gerald Hütter beschreibt in seiner „Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“, wie es dazu kam. Der Wurm hatte ein Gehirn mit drei Schaltungen: Fressen, Fliehen und Ficken. Mit diesen drei Schaltungen konnte er bereits so intelligent denken, dass er sich damit einen Lebensraum erschloss, wo alles wie Milch und Honig floss. Er ist in einen Darm reingekrochen und hat sich dann irgendwann in der Darmwand festgehakt und das Gehirn wieder abgeschafft. Dort musste er nicht denken, es kam ja alles von selbst. Vorgekostet, vorgekocht und vorverdaut. Der Bandwurm hat kein Gehirn. Fast alle Tiere fanden eine solche Nische, in der man bequem und gefahrlos überleben kann. Dem Menschen aber ist es nicht gelungen, sich so zu spezialisieren, wir haben den Kampf um die angenehmsten Plätze der Evolution verloren. Folge: Wir können von allem etwas, aber nichts richtig. Nicht besonders gut rennen, nicht gut schwimmen, nicht fliegen. Wir sind Allrounder, und dafür braucht man ein besonders großes Gehirn mit genau den Eigenschaften Ihrer Frage: Zusammenhänge entdecken, Dinge hinterfragen, soziale Kompetenz und Neugier.

seconds: Die Gretchenfrage: welche Rolle spielt Religion, religiöse Erziehung – was ist Ihnen heilig? JB: Religion ist eine Erscheinungsform des Humors. Beide versuchen, die Dinge anders zu sehen, als es die vordergründige Vernunft nahelegt. Die Torte im Gesicht ist in der Religion der Tote, der wieder aufsteht. Eine Jungfrau bekommt ein Kind, aus Wasser wird Wein – das nennt man heute Schorle. Das Spiel mit dem vermeintlich Falschen schafft Distanz zum Problem. Letztlich ist Humor und Religion der Wunsch, die Dinge aus der Distanz, also von oben zu betrachten. seconds: Eine Ihrer Sendungen heißt „Der dritte Bildungsweg“. Warum braucht man denn so viele oder warum klappt es mit dem ersten oft so schlecht? JB: Aufgrund unseres großen Gehirns gibt es auch viele unterschiedliche Wege für die Bildung. Für mich war der erste Bildungsweg öde und fad, erst über den zweiten Bildungsweg, nach meiner Lehre zum grafischen Zeichner, bekam ich Freude an der Schule. Ich brauchte einfach die drei Jahre in der Praxis des Betriebs, um auch der Theorie etwas abgewinnen zu können. seconds: Sie engagieren sich ehrenamtlich an Hauptschulen. War das eine spontane Idee und wie hat sich das Ganze entwickelt? Was hat Sie am meisten überrascht? JB: Das hat sich über ein Leseprojekt entwickelt. Überrascht hat mich, dass auch diese Schüler oft sehr talentiert und hochbegabt


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sind, allerdings oft im praktischen Bereich. Wenn man mit ihnen z.B. große Karnevalswagen baut und konstruiert, Eisen sägt, Platten verschraubt, Kostüme näht, dann motiviert sie das auch zum Berechnen der Fläche. Also ähnlich, wie es mir auch erging. Erst die Praxis macht Appetit auf die Theorie. Und dann natürlich am Ende das Happening, hoch oben auf dem Wagen im Karnevalszug Teil einer großen Sache zu sein. seconds: Haben Sie an den Schulen eine Atmosphäre erlebt, in der Bildung Spaß machen kann? JB: Leider nicht. Die Lehrer leiden unter der Last, die großen Defizite der Elternhäuser aufzufangen. Der Montag geht oft allein dafür drauf, die Schüler wieder in die Spur zu bringen. Bildung muss bis Dienstag warten. seconds: Was kann man tun, um Kindern und Jugendlichen Vertrauen in und Spaß an der eigenen Kreativität, den eigenen Fähigkeiten zu vermitteln, auch wenn Elternhaus und Schule sie nicht fördern? JB: Vielleicht sollten wir uns weniger an den Defiziten und mehr an den Stärken orientieren. Wenn ein Kind kein Talent in Mathe hat, lassen wir es doch damit in Ruhe. Die vier Grundrechenarten reichen aus. Fördern wir es lieber dort, wo es gut ist. Jeder hat Talente und wir müssen sie finden! Denn es ist ja auch nicht schlimm. Wenn ein Kind kein Talent in Mathe hat – ja und? Dann kann es immer noch was bei der Bank werden. seconds: Und zum guten Schluss: Was braucht man für eine gebildete Gesellschaft? JB: Das Bewusstsein, dass Bildung alle angeht. In den sogenannten bildungsfernen Schichten werden die vielen Kinder geboren, während jede dritte Akademikerin kinderlos bleibt. Jetzt, wo sich die gebildeten Schichten mit der Fortpflanzung so zurückhalten, hängt die Zukunft unseres Landes davon ab, wie viele es von den Hauptschulen an die Universitäten schaffen. Denn kaum ein Kind ist dumm, es kommt auf die Förderung an. Eine Lehrerin wollte es wissen und stellte sich vor Ihre Klasse: „Wer von Euch hält sich selbst für dumm? Der soll aufstehen!“ Alle blieben sitzen. „Da sehen wir es doch!“ meinte sie zufrieden. Dann erhob sich aber doch ein kleines schüchternes Mädchen und die Lehrerin fragte es: „Du hältst Dich selbst für dumm?“ „Nein“, meinte das Mädchen, „aber ich wollte nicht, dass sie so alleine da stehen!“ seconds: Wir bedanken uns sehr herzlich für Ihre Antworten und die andere Sicht der Dinge!

Über Jürgen Becker: 1959

in Köln geboren

1992-1998

„Biotop für Bekloppte“, Solokabarett zur Kölner Stadtgeschichte.

1994-1997

„Es ist furchtbar, aber es geht“, ein nordrhein-westfälischer Heimatabend gemeinsam mit Rüdiger Hoffmann.

1998-2006 „Da wissen Sie mehr als ich!“ – Das Mysterium des Rheinischen Kapitalismus. 2003-2007 „Frühstückspause“ on tour mit Didi Jünemann 2006-2007 „Mitternachtsspitzen“ on tour

2006-2011 „Ja, was glauben Sie denn?“ – Eine kabarettistische Götterspeise. 2009-2011 „Der dritte Bildungsweg“ als Live- Programm mit Dietmar Jacobs und Martin Stankowski. seit 2011

„Der Künstler ist anwesend“


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Lebensraum

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www.melody-of-hope.de

Melody Of Hope:

Gemeinsam viel bewegen Eine ambitionierte Aktion mit Künstlern, Fotografen und Redaktionen Von Andreas Bastian Wie wir auf die Idee kamen, eine eigenständige Aktion mit Musikern für einen guten Zweck ins Leben zu rufen, lässt sich so einfach nicht mehr nachvollziehen. Unsere Mailaccounts für Presse, PR und Unternehmen werden täglich mit Neuigkeiten aus der Künstlerwelt und Geschichten aus dem „Weltraum“ der Produktlandschaften geflutet. Werbemails, Veranstaltungshinweise, Vorlesungen, Konzerte, Aufführungen, Events. Dazu engagierte Künstler, Vereine, Geschäftsleute und Bürger, die die Vielfalt des Stadtlebens wiedergeben. Irgendwo dazwischen entwickelten wir ein Gefühl dafür, was möglich sein könnte, wenn man das Ganze zusammenbringt.

guten Kontrast hergeben? Die Hilfe kam von Casio Europa aus Hamburg, die unsere Aktion mit einem E-Piano und einem robusten Reisekoffer unterstützt. Das Piano hat eine Speicherbank, auf der die Melodien aufgezeichnet und runtergeladen werden können. Der Rollkoffer, passend für jeden Kofferraum eines Kombis, bietet den nötigen Schutz. Auf Einladung von Casio fuhren wir Ende November nach Hamburg, um in einem persönlichen Gespräch unsere weiteren Pläne vorzustellen und das Instrument entgegen zu nehmen. In Köln mussten wir einen Presseraum organisieren, um der Aktion einen angemessenen Rahmen zu geben. Wichtig war, dass alle Beteiligten den Ort schnell erreichen könnten. Wir sprachen mit dem Barceló Hotel am Rudolfplatz und auch hier bekamen wir die erhoffte Unterstützung, worüber wir uns sehr gefreut haben.

Entscheidend für die Idee zu Melody Of Hope waren wohl auch die zahlreichen Interviews mit Musikern, die wir in der Redaktion oder vor den Auftritten führten. Wir wollten Melody im Internet: www.melody-of-hope.de eben nicht immer nur über die neue Tour, über die beste CD aller Zeiten und all die ausWir haben einen Interneverkauften Häuser sprechen, umgesetzt, damit „Wir müssen enger zusammen- tauftritt sondern über Hintergründe, wir nicht nur Leser, sonrücken, wenn wir als Vergangenheit und Entwickdern auch User erreichen lungen. Über die Menschen Im Augenblick Gemeinschaft etwas bewegen können. hinter den Künstlern, über sammeln wir Geschichten das, was sie wirklich denken. und Musikstücke per Mail. möchten“ In den Gesprächen mit den Es geht um Anekdoten und Künstlern, die trotz aller Verschiedenheit in einer Sache den Melodien, die das Leben verändert haben. In unserem ofgleichen Standpunkt vertraten, hieß es immer wieder: „Wir fenen YouTube-Kanal werden die Melodien, soweit von der müssen enger zusammenrücken, wenn wir als Gemeinschaft GEMA freigegeben, als Playlist gepostet. Erweitert wird der etwas bewegen möchten.“ Auftritt im März mit zahlreichen Podcasts. Wenn Sie uns Ihre Geschichte zur Veröffentlichung schiWir suchten nach der Idee für eine Aktion, die das Poten- cken möchten, senden Sie bitte ein Mail an: chance@metial hat, viel zu bewirken. Für eine gute Sache, für ein so- lody-of-hope.de. Im Veranstaltungszeitraum werden wir eiziales Anliegen – auch das hat einen persönlichen Hinter- nige der spannenden Geschichten auch in unserem Journal grund. Eine Aktion, die Musiker und Künstler aller Sparten abdrucken. Es darf auch herzzerreißend sein – warum auch zusammenbringt. Nicht der übliche Spendenaufruf, der oft nicht? im Nichts verhallt, sondern etwas, das auf eine ganz eigene Art Aufmerksamkeit und Spannung erzeugt. Etwas, das Musik als zentrales Motiv viele Menschen zum Mitmachen bewegt. Wir wollten eine authentische Aktion von Menschen für Menschen – die zu- Wir haben uns für Musik als zentrales Motiv entschieden, sammenrücken, vor Ort, mit Blickkontakt und gemeinsamem weil sie eine große emotionale Rolle bei fast allen Menschen Engagement. Gemeinsam Dinge zu bewegen ist pures Erle- spielt. Sie bietet unzählige Möglichkeiten, sich selbst auszuben, an das nichts Virtuelles heranreicht. Begünstigter der Aktion sollte eine Institution sein, die vor allem ein sozial integratives Engagement einfordert, die echte Solidarität aller Menschen braucht. So kamen wir auf die Knochenmarkspenderdatei DKMS, die Menschen eine Chance gibt, die an Blutkrebs erkrankt sind. Es bedarf zahlreicher Spender um einen einzigen Patienten helfen zu können. Je mehr registrierte Spender, desto größer die Chance eine übereinstimmende Spende für den Patienten zu finden. Nicht jede Spende wird sofort abgerufen, sondern vielleicht erst in einigen Jahren. Die Spende und die Registrierung bei der DKMS stehen für den Willen zu helfen. Vielseitiges Zusammenkommen Wie bringt man Künstler zusammen, die vorher nie etwas miteinander zu tun hatten? Gruppen und Gesellschaftsschichten, die sonst wenige Berührungspunkte haben, zusammen mit Regionen und Städten, die nicht unterschiedlicher sein könnten? Über Konzerte, ein Event – oder über ein Medium. Ein E-Piano empfanden wir als besonders gut geeignet, um Musiker-Events zu organisieren, gleichzeitig aber auch ihre Melodien zu sammeln und zu speichern. Natürlich muss nicht jeder Künstler Klavier spielen können, es würde auch ein Singen, Summen oder die Melodie auf einem anderen Instrument gespielt, ausreichen. Die Melodie können wir auch live auf dem Piano nachspielen. Die erste Frage: woher sollte das Piano kommen, transportabel und auch noch weiß, damit die Unterschriften einen


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Fly me to the Moon Wir schreiben das Jahr 2013 - Köln steht ganz im Zeichen von Luft- und Raumfahrt. Zu den spannenden Veranstaltungen von „Wissenschaft im Rathaus“, sind alle Bürger eingeladen. drücken, kreativ zu sein, sich verstanden zu fühlen, zu feiern, zu träumen, wütend zu sein, in bekannten Künstlern Vorbilder zu finden… Musik ist ein Leitfaden unserer charakterlichen Entwicklung. In den vergangenen drei Monaten haben wir zahlreiche Gespräche geführt und die Idee wurde durch immer weitere Möglichkeiten ergänzt. Das Projekt erhielt eine Tiefe, über die selbst wir überrascht waren. Wie groß Melody Of Hope werden kann, liegt nicht nur am Engagement der kreativen Teilnehmer, sondern auch an der finanziellen Beteiligung von Sponsoren und Unterstützern. Je mehr Menschen wir für die Aktion gewinnen können, desto erfolgreicher wird sie, desto größer, bunter und bekannter. In erster Linie als Kölner Projekt geplant, können wir Melody Of Hope auch auf andere Veranstaltungsorte erweitern – Kontakte in weitere Redaktionen und Künstleragenturen bestehen bereits nach Hamburg, Berlin, Frankfurt und München. Unser Ziel ist die größtmögliche Öffentlichkeit. In der Entwicklung des Projektes sind wir sehr aufgeschlossen für Ideen, Anregungen und Möglichkeiten in der Ausgestaltung. Künstler, Fotografen, Redaktionen, Sponsoren, Unterstützer, Agenturen – ein professionelles Zusammenspiel macht die Aktion lebendig. Die Idee steht, nun sind wir dabei die Künstler- und Musikwelt mit ins Boot zu holen, um das Projekt auch mit Namen füllen zu können. Zum Beispiel haben wir für April Udo Lindenberg, Doro und Nena eingeladen. Wir werden im Musikteil über die Entwicklung des Projektes berichten. Geplant ist auch eine Abschlussveranstaltung, die zum Beispiel auch die teilnehmenden Künstler gemeinsam auf die Bühne bringt. Und so bleibt eine Melodie der Hoffnung, für Betroffene und Spender:

Gemeinsam viel bewegen!

Von Marie-Charlotte Maas Viele werden es gar nicht wissen, aber Köln liegt hinterm Mond und zwar gleich rechts. Zumindest für die kommenden zwölf Monate, denn in diesem Jahr zeigt sich die Stadt ganz im Zeichen des Themas ”Luft- und Raumfahrt”. Hinter dieser außergewöhnlichen Idee steckt die ”Kölner Wissenschaftsrunde” WIR, das Netzwerk der Kölner Hochschul- und Forschungseinrichtungen. Sie möchte den Bürgern das spannende Thema näher bringen – zum Beispiel mit den regelmäßigen Veranstaltungen ’Wissenschaft im Rathaus’. Und sie arbeitet daran, den Standort Köln als Forschungsund Innovationsregion bekannter zu machen. Denn dass sich in Köln eine Reihe namhafter Unternehmen, Institutionen und wissenschaftlicher Einrichtungen angesiedelt hat, die sich mit dem Thema Luftund Raumfahrt beschäftigen, wissen viele Kölner gar nicht. Neben Flughafen und Deutschem Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind das zum Beispiel die Deutsche Lufthansa AG oder die europäische Luftsicherheitsbehörde EASA. Oder das Institut für Luft- und Weltraumrecht an der Kölner Universität mit seiner über 90-jährigen Geschichte und das Institut für Physiologie im Weltraum an der Deutschen Sporthochschule Köln. „Es wird vieles zu entdecken geben“, verspricht Oberbürgermeister Jürgen Roters, „Köln hat als Wissenschaftsstandort viel zu bieten. Diese Innovationskompetenz wird nun als deutliches Markenzeichen Kölns und der Region stärker in den Blickpunkt gerückt. Gerade das Themenjahr Luft- und Raumfahrt, sowie die folgenden Veranstaltungen bieten hervorragende Möglichkeiten auf Entdeckungsreise zu gehen, Kölner Wissen und Ideen sichtbar und für die Bürgerinnen und Bürger erfahrbar zu machen.“

Auf dem Plan stehen in den kommenden Monaten Entdeckungsreisen in die Welt von Neil Armstrong, Jurij Gagarin und Christer Fuglesang. Das Programm ist breit gefächert und bietet für jeden etwas, gleich ob sechs oder 60 Jahre alt: Filmabende, Konzerte, Fachvorträge oder Lesungen. Der Flughafen Köln/Bonn lädt im Juni zum Tag der Luftfahrt ein, das DLR im September zum Tag der Luft- und Raumfahrt. Und sogar die Philharmonie näherte sich dem Thema zu Beginn Veranstaltungen im Themenjahr: 18.02.13: Im Literaturhaus Köln e.V. liest Teresa Präauer aus ihrem Debütroman “Für den Herrscher aus Übersee”, in dem das Fliegen eine zentrale Rolle spielt. 28.02.13: Star Trek, Physik und modernes Management: Die FOM Hochschule für Oekonomie & Management erklärt, was wir heute in Technik und Management von Captain Picard, Mr. Spock & Co. lernen können. 01.03.13: Die Kinder-Uni startet mit dem Thema ”Nur Fliegen ist schöner”. 04.03.13: Dr. Eberhard Nicke vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Institut für Antriebstechnik, berichtet in seinem Vortrag ”Über den Wolken” darüber, wie er gemeinsam mit seinen Kollegen das Forschungsziel verfolgt, Flugzeugtriebwerke effizienter und leiser zu machen.

des Jahres auf ihre ganz eigene Art: Sie brachte den berühmten Soundtrack von Stanley Kubricks „2001 – Odysee im Weltraum“ live auf die Bühne. Und im Juli wird Köln Schauplatz eines ganz besonderen Treffens: Dann kommt hier die Vereinigung der weltraumerfahrenen Astronauten und Kosmonauten zusammen. Es gibt viel zu erleben. Auf geht’s.

09.03.13: In Kooperation mit der Kölner Wissenschaftsrunde veranstaltet die lit.Cologne im Rahmen des Themenjahrs eine Lesung über die Raumfahrt-Modelle des ehemaligen psychatrischen Patienten Karl Hans Janke. Mit dabei: Schauspieler und Willy Brandt-Sohn Matthias Brandt. 08.04.13: Unter dem Motto ”Armageddon: Erfolgreiche Teambildung unter extremen Bedingungen” erklärt Prof. Dr. Heiko Weckmüller von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management, welche Rückschlüsse sich für Teams in Unternehmen und im Alltag ziehen lassen und wie ein Personaler auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Bruce Willis beraten würde. Infos und alle Veranstaltungen zum Themenjahr:

http://www.koelner-wissenschaftsrunde.de


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Schattenwissen: Spurensuche in Kölns unbekan Das Rheinische Bildarchiv ist eines der gröSSten Fotosammlungen Deutsc Von SARINA BRECHMANN Wann immer wir früher versuchten, auf das Lufthansagebäude in Ebene eins zu gelangen, um ein Panorama-Foto von Groß St. Martin und dem Kölner Dom zu schießen, wurden wir spätestens vom Pförtner freundlich, aber bestimmt aufgehalten. „Privatbesitz – den Zugang müssen Sie schriftlich beantragen“. Also aus die Maus. Das eine berühmte Panoramabild von Köln mit Dom ohne Klettergerüst aus den 70-er Jahren befindet sich im Rheinischen Bildarchiv: für jeden zugänglich und für jede Privatperson bei Bedarf hier auch für fünf bis zehn Euro als Abzug zu bekommen. Klingt einfach, war es allerdings lange Zeit nicht. Versteckt in den hintersten Räumen zweier Museen, schlummerte einige Jahrzehnte lang das größte Bildarchiv der Stadt vor sich hin. Interesse bestand bestenfalls für Wissenschaft und Forschung oder bei Recherchen für die schönen Geschichtsbilderbücher einer Stadt, die fast 2000 Jahre alt ist. So unspektakulär wie die Geschichte des Archivs war auch seine Gründung. Konrad Adenauer verfolgte 1926 den Gedanken einer allumfassenden Fotosammlung. Zu Beginn umfasste die Sammlung eine umfangreiche Architekturdokumenta-

tion von Köln und dem gesamten Rheinland – mit Objektfotos aus allen umliegenden Museen. Mittlerweile bietet der Bildbestand einen fotografischen Querschnitt der Kunst aus den Kölner Museen, aus unterschiedlichen Epochen und Ländern, des internationalen Kunstgeschehens und der Architektur eines ganzen Jahrhunderts.

Ab dem 30. Januar 2013 steht die neue wissenschaftliche Bilddatenbank im Internet zur Verfügung. In den 60-er Jahren kamen Fotos von Empfängen, Persönlichkeiten, Ausstellungseröffnungen oder Gebäude-Richtfesten dazu. Das Archiv wurde immer wieder durch Sammlungsübernahmen ergänzt und beherbergt heute über 850.000 Fotografien. Wie in einem Daumenkino kann man Straßenzüge durch die Jahrzehnte wandern lassen. Immer wieder erscheinen wundervolle Fotobände zu der Stadt, in wir leben, aus den Beständen des Rheinischen Bildarchivs. Aber auch aus dem Umland gibt es hier zahlreiche Aufnahmen, die dem Begriff ‚Vorort‘ die richtige Bedeutung ge-

ben: Bickendorf umgeben von grünen Feldern, Worringen ohne Chorweiler, Mülheim ohne Rheinbrücke, alles dort zu sehen – aber wie? Eigene Ausstellungsräume gibt es nicht, versteckt hinter der „Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln“ ist das Rheinische Bildarchiv in zwei Räumlichkeiten aufgeteilt. Im Lesesaal des Museum Ludwig gibt es bei Vorbestellung Einsicht in die Bestände zur Bildenden Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Wer Bestände zum Kunstgewerbe, zur Fotografie und Beratung zu den Beständen des Bildarchivs möchte, sollte den Lesesaal im Museum für Angewandte Kunst besuchen. Die frühere Sortierung und Bestellung mittels Zettelkasten hat spätestens seit dem Internet ausgedient.

Am 30. Januar 2013 erwachte das Bildarchiv aus dem Dornröschenschlaf: Die neue wissenschaftliche Bilddatenbank „Kulturelles Erbe Köln“ mit ungefähr 300.000 Fotos von etwa 200.000 Objekten, Ausstellungen und Ereignissen ging an diesem Tag ans Netz. Ein thematischer Schwerpunkt im Portal des Rheinischen Bildarchivs liegt auf den Kölner Museen. Neben Fotografien von Kunstwerken gibt

Hier finden auch Jugendliche in schwierigen Situationen zuverlässige Helfer Von sarina brechmann

Seit ihrer Gründung 2006 hat die Kompetenzagentur mehr als 900 junge Menschen beraten und mehr als zwei Drittel der Ratsuchenden vermittelt. Sie ist Teil der Initiative „Jugend stärken“ des Bundesfamilienministeriums und wird getragen vom Bund, dem Europäischen Sozialfonds, von der ARGE Köln, dem Jugend- und dem Schulamt der Stadt Köln und einer privaten Stiftung. Zugang zu Bildung und Wissen für alle Kölner Bürger Die Kompetenzagentur präsentiert sich im Internetportal bildung.koeln.de. Hier sind nicht nur viele hilfreiche Links zu Netzwerkpartnern zu finden: In der Region gibt es über 30 Beratungsangebote für Jugendliche und junge Erwachsene im Übergang von der Schule in Ausbildung, Beschäftigung oder Studium. Auch das gesamte verwandte Themenspektrum von frühkindlicher Bildung über Weiterbildung, kulturelle Bildung bis zur Einbindung von Unternehmen ist hier vertreten. Zu jedem einzelnen Thema kann man gezielt recherchieren oder auch querbeet zwischen den Themen – es gibt jede Menge Angebote, Anregungen und Veranstaltungen zu entdecken.

Bertreiber des Portals ist die „Lernende Region – Netzwerk Köln e.V.“, die 2002 von der Stadt und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Köln als gemeinnütziger Verein im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms „Lernende Regionen“ initiiert wurde. Mittlerweile sind sechs weitere Vereinsmitglieder dazu gekommen. Das Netzwerk möchte allen Kölner Bürgern Zugang zu Wissen und Bildung verschaffen. Ziel ist es, die Zusammenarbeit von Bildungsanbietern aller Bereiche des lebensbegleitenden Lernens zu fördern. Aktive Bildungsarbeit Durch die Vernetzung von Schulen, Hochschulen, Ausbildungsbetrieben, Beratungsstellen und den regionalen Initiativen und Projekten möchte der Verein die Qualität der Angebote insgesamt verbessern. Der „Lernende Region – Netzwerk Köln e.V.“ beteiligt sich auch aktiv an Konzepten zur Weiterentwicklung der Bildungslandschaft und der Gestaltung des demografischen Wandels. Und sie bietet darüber hinaus wichtige Services, wie eine Orientierungsberatung als Anlaufstelle für ratsuchende Bürgerinnen und Bürger in Bildungsfragen oder die Koordination des „Kölner Bündnisses für Alphabetisierung und Grundbildung“. Wie viel Beratung und Begleitung brauchen Jugendliche und junge Erwachsene? Welche Möglichkeiten und Chancen bieten unterschiedliche Beratungsangebote und wie können sie sich gegenseitig ergänzen? Wo liegen die Besonderheiten im Umgang mit verschiedenen Zielgruppen? All diese Fragen werden in der Gestaltung von bildung.koeln.de berücksichtigt und die Ergebnisse Schritt für Schritt umgesetzt. Bildung.koeln.de ist für Ratsuchende und Interessierte eine lebensnahe und spannende Quelle. Weitere Informationen und Kontaktdaten finden Sie unter: www.bildung.koeln.de oder www.kompetenzagentur-koeln.de

„Kulturelles Erbe Köln“ ist objektzentriert aufgebaut, der Standardsuchschlitz mit Vorschlagsfunktion und die „Erweiterte Suche“ bieten zahlreiche Einstiege für die Recherche. Über die Suchfunktion, Filter und die Rubriken „Kölner Sammlungen“, „Ausstellungen“ und „Projekte“ kann gezielt auf Ausschnitte der Gesamtdatenbank zugegriffen werden.

„Kulturelles Erbe Köln“: seit Januar online

Bildung.koeln.de: Stress im Elternhaus, Umzüge, fehlende Zeugnisse und Papiere, Suchtprobleme, Schulden, schlechte Noten, die Suche nach einem Ausbildungsplatz – es gibt unzählige Situationen, in denen Jugendliche zuverlässige Helfer brauchen. Gerade junge Menschen aus Familien mit geringen Unterstützungsmöglichkeiten, mit schwierigen Bildungsbiografien oder Migrationshintergrund wissen oft nicht, an wen sie sich mit ihren Problemen wenden können. Die „Kompetenzagentur Köln“ ist ein Ansprechpartner, der die jungen Leute ernst nimmt, genau zuhört, Lösungen entwickelt und sie bis zu einem Punkt durch das System lotst und begleitet, an dem sie gut auf eigenen Füßen stehen können. Das Team der „Kompetenzagentur“ arbeitet institutionenübergreifend und bezieht alle Beteiligten mit ein. In Köln betreibt sie zwei Büros, eins in der Rodenkirchener Ohmstraße, das andere am Kölnberg. Beratung und Hilfe sind für die Jugendlichen natürlich kostenlos.

es auch Bilder von Ausstellungseröffnungen, von Präsentationen der Objekte und Fotos von wichtigen Ereignissen in den städtischen Häusern, endlich online. Nutzer der Online-Bilddatenbank können mit der Kommentarfunktion unterhalb der Objektbeschreibungen Anmerkungen verfassen, die das Rheinische Bildarchiv an die entsprechende Sammlung weiterleitet.

Darüber hinaus können Bildrecherchen und Bildbestellungen im Lesesaal II der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln im Museum für Angewandte Kunst, durchgeführt werden. Als Serviceleistungen bietet das Archiv auch Fachrecherchen und die Reproduktion von alten Aufnahmen an.


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nnteren Archiven hlands Das Archiv wurde immer wieder durch Sammlungsübernahmen ergänzt und beherbergt heute über 850.000 Fotografien.

Services des Rheinischen Bildarchivs: • • • •

Neuaufnahmen aus den städtischen Sammlungen im Auftrag Fotodienstleistungen zu den eigenen Beständen Bildrecherche im Auftrag Einsichtnahme in das Positivarchiv (über 300.000 Schwarzweiß-Abzüge)

Ein älterer Bilderdienst des RBA findet sich auch unter

http://www.bildindex.de/ Die neue Webpräsenz des Rheinischen Bildarchivs :

http://www.kulturelles-erbe-koeln.de/ Fotos von Herrmann und Kraemer

Berg TV – Film, Ton und Foto aus Bergisch Gladbach: 24 Jahre gelebte Inklusion Ausbildungsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen Von Andreas Schwann Angefangen hatte alles ganz verheißungsvoll 1989 in der Nähe von Schloss Bensberg, diesem geschichtsträchtigen Ort der Grafen von Berg. Die Rede ist von einem Verein, der letztendlich den Namen Bergische Welle e.V. erhielt. Dieser Verein sollte Bürgern zeigen, wie sie Radiobeiträge nach dem neuen Landesmediengesetz produzieren können. Der Verein eröffnete 1992 das erste Hörfunkstudio mit WDR-Standard im Zentrum von Nussbaum/Bergisch Gladbach. Völlig unspektakulär kam hingegen in der Anfangszeit die Mutter eines ehemaligen Klassenkameraden zu mir und fragte, ob ihr Sohn, den ich noch als „Traum jeder Schwiegermutter“ kannte, bei uns arbeiten könne. Als er dann vor mir stand und ich sah, dass da eher jede „Schwiegermutter“ sich mitleidig abgewendet hätte, war klar: „hier wird geholfen“. Der junge Mann hatte sich durch übermäßigen Drogenmissbrauch selbst in eine fortschreitende Behinderung manövriert. Kurz vor seinem Tod kam er irgendwann einmal zu mir und bedankte sich für die schönen Jahre, die er hier mit seiner Aufgabe gehabt hatte, in der er voll aufgegangen war. Erst jetzt verstand ich, dass uns ein guter Beitrag zur Integration gelungen war. Auch aufgrund dieser positiven Rückmeldung, wollten wir ab diesem Zeitpunkt mehr Menschen mit Beeinträchtigung eine Chance geben. Wir haben das einfach getan, ohne zu fragen, ob es da irgendwelche Förderung oder Unterstützung geben würde. Wir haben von der RollstuhlfahrerIn bis zum Menschen mit einer geistigen Behinderung alle gerne gefördert und werden das auch weiter tun.

2003 wurde BergTV gegründet, um neben der Radioarbeit auch die Ausbildung in Fernseh- bzw. Videojournalismus anzubieten. Die Bergische Welle und BergTV schlossen sich zum Bergischen Medienzentrum zusammen. Seitdem gab es nie weniger als zwei Auszubildende, von denen zunächst immer ein junger Mensch mit schweren Handicaps dabei war. Heute haben 38 junge Menschen – davon 9 mit schweren Handicaps – den offiziellen Ausbildungsgang abgeschlossen, der vom Deutschen Medienbund (dmb) initiiert wurde. Die Prüfungskommission setzt sich aus Journalisten des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) zusammen. Das Arbeitsamt in Nürnberg – heute Arbeitsagentur – hatte den Ausbildungsrahmenplan im Jahr 1998 anerkannt und arbeitet seit dieser Zeit kontinuierlich mit dem Bergischen Medienzentrum als freiem Bildungsträger zusammen. Immer mehr Auszubildende und Praktikanten Seit Dezember 2006 gibt es ein buntes Regenbogen-Haus in Nussbaum und man zog von der Nussbaumerstraße zum Nussbaumer Berg. Wir freuen uns, dass die Redaktion kontinuierlich wächst. Anfang 2013 wurde eine neue Auszubildende in den Bereich der Redaktion aufgenommen, so dass nun sieben Menschen mit den unterschiedlichsten Handicaps hier in verschiedenen journalistischen Berufen ausgebildet werden. Und natürlich gibt es eine gleiche Anzahl von mehrfach Nichtbehinderten. Seit über 17 Jahren wird hier inzwischen die von der Politik grade mal wieder als neu propagierte Inklusion gelebt und das in allen Facetten. So gab es Seminare in Schulen mit Sinti und Roma,

die sogar in Ausbildungsmaßnahmen mündeten. Der Verein ‚Tele Romanes’, der sich um Integration dieser Menschen bemüht, kooperiert seit einigen Jahren mit dem Bergischen Medienzentrum. Aber auch viele Menschen haben individuell hierher gefunden und ihre ersten Schritte in einen Beruf gemacht, der viel Einsatz fordert, gleichzeitig auch eine große Vielfalt bietet. Ein großes Augenmerk wird auf die Inklusion von mehrfach Nichtbehinderten und allen Menschen mit Beeinträchtigungen gelegt, die hier durch die unterschiedlichsten Herausforderungen ihren Weg finden können. Viele Schulträger suchen immer wieder neue Möglichkeiten, ihre Schüler/innen in ein fundiertes Betriebspraktikum zu führen. Die Bergische Welle begann damit schon vor 20 Jahren – im ersten Jahr bekamen drei Schüler und eine Schülerin einen Praktikumsplatz. 2011 waren 22 Praktikanten aus den unterschiedlichsten Schulen in unserem Studio, und jede/r hat mindestens einen Beitrag nahezu selbstständig geschnitten. Viele dieser Schüler/Innen haben nicht einmal bemerkt, dass hier Menschen mit Beeinträchtigungen arbeiten. Auch das ist Inklusion.

Unser Ziel sollte sein, dass Menschen mit Handicap diese Einrichtung eines Tages eigenverantwortlich führen können. Ich habe schon viele Dinge getan, die andere für unmöglich hielten oder als Spinnerei abtaten, deshalb sollte auch dieses Ziel eines Tages möglich sein. Eine Bedingung gibt es allerdings: Toleranz und Verständnis für Menschen, die anders sind!

Unser Ziel sollte sein, dass Menschen mit Handicap diese Einrichtung eines Tages eigenverantwortlich führen können.

Ein klares Ziel Bleibt zum Schluss die Frage nach dem „Quo vadis?“, denn ohne neue Visionen gibt es keine Entwicklung des inzwischen mit so großem Potential ausgestatteten Konzepts. Wo soll es also hingehen? In diesem Jahr werden wir unsere Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, dem Landschaftsverband Rheinland (LVR), den gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK) und vielen anderen Kooperationspartnern intensivieren.

Andreas Schwann Filmproduzent | Bergtv für seconds http://www.bergtv.de


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Kulturzirkus

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Veranstaltungen zur Ausstellung: Very British! Cocktailbar und Kino

Geschichte der Menschheit – ein Universum von Geschichten Schätze der Weltkulturen aus dem British Museum zu Gast in der Bundeskunsthalle Bonn Von Corinna güsken Über sieben Millionen Objekte aus zwei Millionen Jahren Menschheitsgeschichte beherbergt das legendäre British Museum. Jedes dieser Objekte hat seine eigene Geschichte, die es mit anderen verbindet, die auf bestimmte Entwicklungen verweist, die für Umbrüche oder einfach für gesellschaftliches Leben, Bräuche, Zeremonien steht. Die gigantische Vielfalt menschlichen Schaffens, unserer Kulturen, Geschichten, Religionen und Vorstellungen ist faszinierend. Seit seiner Gründung als erstes Nationalmuseum 1753 hat das British Museum eine unglaublich vielseitige Sammlung aufgebaut – forscht und sammelt weiterhin, auch und vor allem zeitgenössische Kulturobjekte. Es ist eine der größten und bedeutendsten Einrichtungen für das Studium der Weltkulturen überhaupt.

Dazu fordern sie auch heraus, sie sind wahre Schätze, jedes auf seine eigene Art. Manche Exponate sind einfach wunderschön, manche imposant, Erfurcht gebietend, fremd und faszinierend zugleich, rührend oder skurril, andere bestechen durch ihre technische Perfektion. „Grundidee der Ausstellung war aufzuzeigen, wie unterschiedliche ‚Schätze’ definiert werden können.“, sagt Dr. Katharina Chrubasik, Ausstellungsleiterin, „Es

naanitischen Herrschers von Amurru an den ägyptischen Pharao. Es ist eins von 130.000 Täfelchen im British Museum und steht für die Möglichkeiten der Kommunikation im 14. Jahrhundert vor Christus. Als Einzelstück bekommt es hier einen ganz besonderen Stellenwert. Im Asien-Kabinett entdeckt man mit dem beweglichen japanischen Drachenfisch und den extrem fein gearbeiteten Miniaturen, den Netsukes, seltene Schönheiten. Auch Amerika begeistert durch eine große Vielfalt fremd wirkender, aber auch vollendet harmonischer Objekte. Die Goldmasken der kolumbianischen Quimbaya erinnern an den zufriedenen, entrückten Gesichtsausdruck der Buddha-Statuen. Filigran aus Walrossknochen geschnitzte Schneemesser, Bogenbohrer und Pfeilstrecker zeugen von der Kunstfertigkeit der Völker des Polarkreises. Im Ozeanien-Raum verblüfft der „Vogelmann-Findling“ von der Osterinsel als Zeuge einer Kultur, die den meisten von uns noch nicht begegnet ist – und als weitere Spielart menschlicher Zivilisation, die so extrem unterschiedliche Wege findet, sich organisieren und ihre Götterwelt zu schaffen. Beim Streifzug durch die Schätze der europäischen Epochen beeindrucken auch die kleinen Dinge: Fünf einzigartige, kunstvoll aus Walrossbein gefertigte Schachfiguren aus dem 12. Jahrhundert spiegeln die Ordnung der mittelalterlichen Gesellschaft.

Im Asien-Kabinett entdeckt man mit dem beweglichen japanischen Drachenfisch und den extrem fein gearbeiteten Miniaturen, den Netsukes, seltene Schönheiten.

Wer einen Eindruck davon gewinnen möchte, besucht das British Museum in Bonn. Es ist in der Bundeskunsthalle mit einer Ausstellung zu Gast, die mehr als 250 Objekte als exklusiven Auszug aus seiner umfassenden Sammlung zeigt: „Schätze der Weltkulturen“. In Ihrer Reihe „Die großen Sammlungen“ stellt die Bundeskunsthalle immer wieder berühmte Museen vor: vom Museum of Modern Art, New York, über das Museo Nacional del Prado, Madrid, bis zum Nationalen Palastmuseum Taipeh, China.

Happy-Go-Lucky Mittwoch, 20. Februar, 19 Uhr: GB 2008, 119 Minuten, OmU, FSK: ab 6 Regie: Mike Leigh The Guard – Ein Ire sieht schwarz Mittwoch, 27. Februar, 19 Uhr: GB 2011, 96 Minuten, OmU, FSK: ab 16 Regie: John Michael McDonagh Englischer Humor oder The Importance Of Not Being Earnest Dienstag 26. Februar, 19 Uhr: Vortrag mit Hans-Dieter Gelfert Workshop: Verschachtelt Samstag, 2. März, und Sonntag, 3. März, jeweils 14–18 Uhr mit Christof Gesing (zweitägig) Frei buchbares Angebot: Kunst und Kultur für Menschen mit Demenz Eine Reise um die Welt

sind ja nicht Gold, Silber und Juwelen, die hier im Vordergrund stehen, sondern Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Sie werden interpretiert als materielle, ideelle, religiöse oder technische Schätze.“ Als solche werden sie von uns sorgfältig gehütet und bewahrt, weil sie uns viel über unsere eigene Herkunft und über das Potenzial der ganzen Menschheit erzählen. Und sie zeigen die extreme Bandbreite, in der Menschen ihre Grundthemen unterschiedlich denken, gestalten und darstellen können. Die Reise beginnt

Ein Nebeneinander der Weltkulturen Im Aufbau an der großen Sammlung des British Museum orientiert, zeigt die Bundeskunsthalle ihre Schätze in sechs Räumen, jeweils für die geografischen Regionen Afrika, dem Nahen Osten, Asien, Amerika, Ozeanien und Europa. Die zeitgenössische Kunst hat ihren eigenen Raum, hell und großzügig wie eine moderne Galerie gehalten. Die sechs geografischen Kabinette sind wie Schatzkammern mit kräftigen Farben gestaltet und gehen sternförmig von einem runden Innenraum ab. Auch hier eine Reminiszenz an den überkuppelten Lesesaal des British Museum. Durch diese Aufteilung stehen die einzelnen Kulturen vollkommen gleichberechtigt nebeneinander. Man kann zwischen den Räumen wechseln, Zusammenhänge entdecken, Vergleiche ziehen, sich assoziativ bewegen – und vor allem den einzelnen Objekten Raum geben, sie einfach auf sich wirken lassen.

Jeder Raum eignet sich dazu, den Rundgang zu beginnen, aber Afrika liegt am nächsten. Das erste Thema ist die „Menschwerdung“, hier ist das älteste bekannte von Menschen geschaffene Werkzeug zu sehen: ein steinernes Hackwerkzeug, mit dem vor etwa zwei Millionen Jahren Knochen zertrümmert wurden, um an das Mark zu kommen, mit dem man Fleisch schnitt oder Holz bearbeitete. Vom selben Fundort, der tansanischen Olduvai-Schlucht, stammt ein Faustkeil aus Quarz, ein Meisterstück der Handwerkskunst, etwa 800.000 Jahre alt. Geheimnisvolle Schätze aus dem alten Ägypten, religiöse Zeugnisse afrikanischer Kulturen wie die bemalte Holzstatue des mächtigen männlichen Waldgeistes Akan Ekpo aus Nigeria, dessen Unberechenbarkeit gefürchtet wurde, oder das Messingrelief des Könighofes von Benin, auf dem der mächtige Oba eine Kuh opfert, lassen staunen, machen neugierig und nachdenklich. Von hier aus reist man durch die Kulturen der Welt, in welcher Reihenfolge, ist jedem selbst überlassen. Im Raum des Nahen Ostens stellt Dr. Chrubasik ihren besonderen Schatz für diesen Bereich vor: ein Tontäfelchen, eng mit Keilschrift beschrieben, etwa in der Größe eines Smartphones. Ein Brief des ka-

100 Objekte: eine Die gigantische Sammlung des British Museum bietet natürlich unendliche Möglichkeiten, sie zu präsentieren. Ein sehr ungewöhnliches Konzept kommt ebenfalls aus diesem Haus: Neil MacGregor, Direktor des British Museums, suchte 100 Objekte aus, anhand derer er die Geschichte der Welt erzählt. Nicht in einer Ausstellung, sondern als Serie für BBC Radio4, etwas später auch als Buch. 2011 erschien „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“ in Deutschland, wo die erste Auflage so schnell vergriffen war, dass sie sofort nachgedruckt werden musste. Besonders spannend ist dieser Ansatz in jedem Fall und hier skizziert, weil auch Objekte seiner Auswahl gerade zu Gast in Bonn sind. Anspruch an die Selektion seiner Objekte war, eine zeitliche Dimension von den Anfängen menschlicher Kultur bis zur Gegenwart zu zeigen, sie sollten aus der ganzen Welt stammen, so viele Aspekte menschlicher Erfahrung wie möglich enthalten und ein, so weit es geht, umfassendes Bild von Gesellschaften liefern – nicht nur der Herrschenden und Staatslenker. Eine breite Mischung aus Kunstwerken, profanen Alltagsgegenständen und allem dazwischen ist das Ergebnis.


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Februar | 11 Schätze der Weltkulturen Die Großen Sammlungen: The British Museum 30. November 2012 bis 7. April 2013 Ein filmischer Einblick in Sammlung und Arbeit des British Museum gehört ebenso zur Ausstellung wie zwei „Studiolos“, in denen sich kleine und große Besucher über die genauen Fundorte und die Beschaffenheit der für viele Objekte verwendeten Materialien und Bodenschätze informieren können. Täglich zwei Stunden vor Schluss gibt es das Das Happy-Hour-Ticket, auf sechs Euro ermäßigt! Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4 53113 Bonn 0228-9171-200 - www.bundeskunsthalle.de Di – Mi 10 - 21 Uhr Do – So 10 - 19 Uhr Montags geschlossen

ganz andere Sicht auf die Dinge MacGregor zeigt Parallelen und Zusammenhänge, gegenseitige Beeinflussungen der unterschiedlichsten Gesellschaften. Komplexe Prozesse, die durch die verschiedenen Zeitalter zuletzt auch auf unsere Gegenwart wirken. Er schlägt thematische Bögen von den Kulturen, die die Gegenstände erstellt haben, zu anderen, die sie beeinflussten, bis hin zum Zustand unserer Welt und ihrer Mechanismen. Er folgt nicht der klassischen historischen Beweisaufnahme, lässt auch dem Spekulativen und Assoziativen Raum, nimmt immer wieder verschiedene Blickwinkel ein – auch in dem er Experten aus den verschiedenen Bereichen befragt. Durch Zeiten und Welten – der rote Faden Ausgangspunkt ist hier also nicht der geografische Ort, sondern der zeitliche. Zum Beispiel eröffnet MacGregor seine Zeitreise ebenfalls mit dem Hackwerkzeug aus der Olduwan-Kultur. Sehr unterhaltsam und humorvoll erklärt er, warum mit ihm der Werkzeugkasten seinen Anfang nahm und es den Beginn einer ganz besonderen Beziehung zwischen Menschen und den Dingen, die sie

herstellen, markiert. Der Faustkeil, mehrere hunderttausend Jahre älter, setzt einen gedanklichen Sprung voraus: die Fähigkeit zur Abstraktion, sich in einem Steinblock schon das Werkzeug vorzustellen, das man aus ihm herausarbeiten wird, weil man es für bestimmte Dinge benutzen möchte. Hier erst sieht er die Anfänge des modernen Menschen, der zu sprechen begann, sich durch sein Werkzeug von der unmittelbaren Umgebung unabhängig machte – und sein „Ticket für den Rest der Welt“ erwarb. Ein anderes Beispiel ist die Statue des Maisgottes der Maya, die im Amerika-Raum beeindruckt. Sie steht für einen weltweiten Prozess: Vor etwa fünfbis zehntausend Jahren begannen Menschen der unterschiedlichsten Kulturen, bestimmte Pflanzen als Nahrung zu entdecken, anzubauen und sie mit einem göttlichen Ursprung zu erklären. Die Maya glaubten, von den Göttern aus Mais geformt worden zu sein, ebenso wie der jüdische Gott Adam aus Lehm geschaffen haben soll. MacGregor spannt den Bogen vom Schöpfungsmythos über den landwirtschaftlichen Kreislauf und den menschlichen Zyklus von Geburt, Tod und

Wiedergeburt bis hin zum heutigen Anbau von genmanipuliertem Mais oder seine Verwendung für Biokraftstoff – von vielen Menschen als eine Störung der natürlichen Ordnung empfunden. Ob MacGregor anhand der Münze mit dem Kopf Alexanders des Großen aufzeigt, welches politischen Tricks sich moderne Regierungen mit ihren Banknoten bedienen oder anhand der auch zu den Bonner Gästen zählenden Schachfiguren die Strukturen der mittelalterlichen Gesellschaften analysiert, er überrascht immer wieder. Es geht ihm darum, dass wir neugierig bleiben, weitere Fragen stellen und die Welt besser verstehen wollen. Der beste Ausgangspunkt dafür ist immer das Objekt. So sehen es auch die Initiatoren der Ausstellung in Bonn.

Neil MacGregor: Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten

C.H. Beck Verlag 2011 816 Seiten, 39, 95 € auch als Hörbuch:

20 CDs, ca. 1351 Min.


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Lernen von der Maus, Graf Zahl und Co.: Bildungsfernsehen für Kinder Von Daniela LukaSSen Der kleine blaue Elefant, Ernie, das Krümelmonster, die Maus und Graf Zahl: Helden unserer Kindheit. Sie gehörten einfach dazu. Immer. Mit der Maus und dem Elefanten lernten wir, wie Löffel hergestellt werden, mit Graf Zahl, vor dem wir uns immer auch ein bisschen gruselten, übten wir zählen. Seit vielen Jahren flimmern die Sendung mit der Maus und die Sesamstraße über die heimischen Fernsehgeräte. „Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger“ Die Sendung mit der Maus wurde am 7. März 1971 zum ersten Mal ausgestrahlt. Damals hieß sie noch: „Lach- und Sachgeschichten für Fernsehanfänger“. Kurze Zeit später bekam sie den Namen, unter dem sie noch heute bekannt ist. Wenn ich heute die Maus einschalte, dann fühle ich mich immer ein bisschen zurückversetzt in die Zeit, in der ich mit meinen kleinen Schwestern auf dem Sofa saß und wir geraten haben, in welcher Sprache die Vorschau gerade gelaufen ist. Und in der wir uns wie Bolle freuten, wenn wir mit Italienisch recht hatten. Wir sahen zu, wie Gummibärchen gemacht werden und fanden den blauen Elefanten immer ein bisschen sympathischer als die Maus. Wenn ich mir nun, Jahre später, den kleinen Sohn meiner Freundin Steffi ansehe, bin ich froh, dass er es genauso handhabt. Überhaupt scheint die Zeit an Maus, Elefant und Co. fast spurlos vorbei gegangen zu sein das liegt sicher auch am Konzept der Sendung. „Unser Grundsatz ist, dass wir in erster Linie unterhalten wollen.“, sagt Joachim Lachmuth. Er ist Redakteur in der Sendung mit der Maus und in erster Linie für die Produktion der Sachgeschichten zuständig. „Unser Credo ist nicht, dass wir Wissensfernsehen machen. Bei uns läuft die Wissensvermittlung über die Unterhaltung.“ Gelernt wird trotzdem so einiges. Und das nicht nur bei den Sachgeschichten. „Auch bei den Lachgeschichten gibt es eine zweite Ebene, wo zum Beispiel richtiges Sozialverhalten

vorgelebt wird“, erklärt Lachmuth. „Jenseits der Geschichte gibt es so immer einen Mehrwert.“ Und den gibt es nicht nur für die kleinen Zuschauer, wie die bis zu 1.000 E-Mails und Briefe zeigen, die die Redaktion jede Woche erreichen. „Wir merken daran, dass sich auch Erwachsene bei uns ernst genommen fühlen.“ Denn die Maus ist klassisches Familienfernsehen. Ein Punkt, der gleich geblieben ist in über 40 Jahren Maus-Geschichte. Auch wenn das Konzept ganz zu Anfang erst einmal ein bisschen anders aussah. „Die ersten Sachgeschichten wurden nicht durch Sprache erzählt, sondern alleine in Bildern.“, erklärt Lachmuth. Eine Idee, die schnell überarbeitet wurde. Raus gekommen ist der typische Maus-Sprachstil. „Seitdem geht es immer darum, eine kleine Frage mit einer Geschichte zu beantworten.“ Gleich geblieben sind auch die Protagonisten: Armin, Christoph, seit 15 Jahren auch Ralph und natürlich: die Maus und der Elefant. Was sich allerdings stetig ändert, sind die Themen. „Es gibt zwar noch die typischen Herstellungsgeschichten, aber LEDs, Internet und vieles andere gab es vor 40 Jahren eben noch nicht.“, sagt Joachim Lachmuth. Bei der Sesamstraße hat sich indes noch viel mehr geändert. Unter dem Titel Sesame Street startete sie am 10. November 1969 im US-Fernsehen. Die Idee dazu kam Erfinderin Joan Ganz Cooney auf einer Dinnerparty. Und diese Idee, Kindern via Fernsehen etwas beizubringen, kommt bis heute gut an. Zu „amerikanisch“ Am 8. Januar 1973 wurde die Sesamstraße zum ersten Mal im deutschen Fernsehen gezeigt. Weil der Bayerische Rundfunk die Serie aber „zu amerikanisch“ fand und Gegenden, wie die Kulisse der Sesamstraße, zu sehr an ein Ghetto erinnerte, wurde die Sendung dort zunächst nicht gezeigt. Die Sesamstraße sorgte für weitere Streitpunkte: Oscar aus der Tonne rief wütende

Elternproteste hervor. Und Ende der 70-er Jahre wurde die Sendung dann eingedeutscht. Samson und Tiffy zogen in die Sesamstraße ein und zahlreiche deutsche Prominente, die nicht synchronisiert werden mussten. In 150 Ländern läuft die Sesamstraße heute. Und obwohl sich einiges geändert hat: Irgendwie ist es doch schön zu sehen, dass der kleine Johan von meiner Freundin Steffi auch heute noch über die legendären „Sechs von der Müllabfuhr“ lacht, wenn man ihm das Lied aus der Sendung mit der Maus im Internet zeigt. Und staunend zuschaut, wie alles Mögliche hergestellt wird. Und wenn er sich über den blauen Elefanten beömmelt. Und dem dubiosen Graf Zahl aus der Sesamstraße, dem traut auch er nicht so recht über den Weg. Aber zählen hat er trotzdem mit ihm gelernt.

Welche Ansprüche muss Bildungsfernsehen für Kinder erfüllen? Bildungsfernsehen muss Kinder neugierig machen und es muss sie ernst nehmen. Es muss Kindern zeigen, dass Bildung etwas ist, was Spaß macht. Ab welchem Alter ist es sinnvoll, Kinder Wissenssendungen schauen zu lassen? Man muss es einfach ausprobieren. Wenn man merkt, dass die Sendung einem Kind Spaß macht, ist das ein sinnvoller Zeitpunkt. Das kann auch schon sehr früh, zum Beispiel mit drei Jahren, der Fall sein. Vielleicht versteht das Kind noch nicht alles, aber es wächst selbstverständlich in die Bildungsmomente rein.

Gespräch mit Frau Dr. Maya Götz, Leiterin des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen IZI Inwieweit können Kinder durch Fernsehen lernen? Deutschland ist weltweit führend mit Wissensformaten, wie etwa der Sendung mit der Maus. Diese Sendungen haben die Chance, andere Zugänge zu Wissen zu schaffen. Bei der Maus haben Kinder das Gefühl, dass dort auch ihre Fragen beantwortet werden. Und wenn Eltern sagen, dass sie auch etwas dazu gelernt haben, ist das für die Kinder sehr wichtig. Es ist bei uns eine wertvolle Tradition, dass Familien zusammen die Sendung mit der Maus gucken.

Ein Eldorado für Neugierige, Forscher und Entdecker: Das umfassende Angebot der Deutschen Digitalen Bibliothek Von Sarina Brechmann Suche Goethe, finde Werke von und über ihn, Briefwechsel, Bilder, Denkmäler, Illustrationen, Bühnenbilder, Scherenschnitte, Büsten, Tonträger mit rezitierten Gedichten, Vorträge über seine Werke, Münzen, Locken, Noten zu Vertonungen ... Insgesamt 3.059 Ergebnisse in der Deutschen Digitalen Bibliothek, die seit etwa drei Monaten online nutzbar sind. Entstanden aus der Initiative des Europäischen Kulturportals „Europeana“, ist die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) Internetportal aller Kultur- und Wissenseinrichtungen in Deutschland. Ob Profis oder interessierte Hobbyforscher, Journalisten, Schüler, Lehrer oder Studenten: Die DDB eröffnet allen Interessierten den Zugang

zu Millionen von Büchern, Archivalien, Bildern, Skulpturen, Musikstücken und anderen Tondokumenten, Filmen und Noten. Gezielt recherchieren, verknüpfen, assoziativ surfen, Zusammenhänge und Querverbindungen entdecken, Museen virtuell besuchen, oder einzelne Exponate ganz nah heranholen – mit der DDB erschließen sich ganz neue Möglichkeiten im Umgang mit den deutschen Kulturschätzen. Selbst Objekte, die „aus konservatorischen Gründen“ sonst nicht ausgestellt sind, werden so öffentlich. Über die „Kultur- und Wissenschaftslandkarte“ der DDB gelangt man sehr schnell zum gewünschten Interessengebiet. Für Wissenschaft, Lehre und Wirtschaft sollen sich damit die Möglichkeiten der Recherche verbessern, genau wie die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands in Bezug auf Wissenschaft, Forschung und Bildung.

Seit Ende November 2009, mit 5,6 Millionen Objekten online, läuft die DDB zunächst erst in der vorläufigen Beta-Version. Nach und nach sollen hier alle, vor allem die öffentlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen ihre Bestände einbringen. 1.921 Häuser sind bereits bei der DDB registriert, ihre Zahl steigt kontinuierlich – berühmte und auch kleine Einrichtungen, die es zu entdecken gilt. Die Arbeit am Portal ist jedoch auf viele Jahre angelegt. Die DDB sei ein Projekt, das „immer weiter wachsen und letztlich nie zu Ende sein“ werde, sagt Professor Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Vorstand der DDB. Die Digitale Bibliothek ist eine Vermittlerin, die Nutzer zu den Museen und anderen Einrichtungen verlinkt. Teilweise sind die Objekte auf ihrer Seite zu sehen, teilweise folgt man dem entsprechenden Link. Urheber-

recht und Datenschutz sollen in jedem Fall gewahrt werden. Aktuell sind aber fast ausschließlich urheberrechtsfreie Exponate digital verfügbar. Ein Blick in die Zukunft In Zukunft sollen alle Einrichtungen miteinander vernetzt werden, um die Suche noch komfortabler zu gestalten. Es soll ein Forum geben, auf dem sich Menschen mit Gleichgesinnten austauschen können und sich ein Kinder- und Jugendportal entwickeln kann. Alle Inhalte sollen vollständig untereinander vernetzt und die semantische Verknüpfung der Suchbegriffe, also die über ihre Bedeutung, soll für Texte, Bilder und Filme realisiert werden. Die Vernetzung mit ähnlichen Einrichtungen wie der


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„Ich putze viel weniger. Dafür lese ich mehr!“ Gasthörer an der Uni Köln erschließen sich neue Welten Von Katharina Mansi „Je näher ich der Universität komme, desto schneller kann ich laufen!“, konstatiert Marlies Herrmann. Seit zehn Jahren – zwanzig Semestern – studiert die Siebzigjährige als Gasthörerin an der Universität zu Köln und hat in ihrer „späten“ Studentenzeit ein breites Themenspektrum für sich entdeckt. Vorlesungen in Kunstgeschichte, Geschichte, Archäologie, Geografie und Geologie hat sie schon besucht. Doch besonders angetan haben es ihr die Arbeitskreise und die dort stattfindenden Exkursionen. Absoluter Luxus bedeutet für die gelernte Bekleidungsingenieurin: “Eine Führung, wie zum Beispiel damals eine Exkursion durch das Brühler Schloss und keiner um mich herum, der mich drängt und schnell weiter will – das ist einfach herrlich.“ Ingeborg Slawski ist ebenfalls Gasthörerin. Wie Marlies Herrmann ist sie schon zu Beginn ihrer Gasthörerschaft in den Verein zur Förderung des Gasthörer und Senioren-Studiums (fgs) eingetreten und Vorstandsmitglied. Mit der Gasthörerschaft, die mittlerweile schon acht Jahre andauert, hat sich Ingeborg einen Lebenstraum erfüllt: studieren. Voller Begeisterung spricht sie von den projektbezogenen Arbeitskreisen, in denen vielfältige Themenbereiche wissenschaftlich betrachtet werden: „Ich habe gelernt, anders zu lesen und dadurch Zugang zu moderner Literatur und den unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten gefunden. Das ist ein wahrer Gewinn für mich.“ Frau Dr. Haller, die seit dem Jahr 2001 den Arbeitsbereich Gasthörer und Seniorenstudium, wie auch die Koordinierungsstelle unter Prof. Meyer Wolters leitet, weiß, wie sie den Nerv ihrer Gasthörer trifft: „Bei der thematischen Ausrichtung der Arbeitskreise verfolgen wir eine partizipative Konzeptentwicklung. Der Vorstand der Gasthörer kann Vorschläge einreichen und wir versuchen dann Wissenschaftler und Dozenten mit Institutsanbindung für die Arbeitskreise zu gewinnen.“ Leidenschaft für die Kunstgeschichte

„Europeana“ ist geplant. Die Digitalisierung von Bibliotheken, Archiven oder Museen bedeutet auch den Schutz von Kulturgütern. Der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar oder der Einsturz des Kölner Stadtarchivs haben gezeigt, wie schnell unschätzbare Zeugnisse zerstört werden können. Die zusätzliche Archivierung ganzer Literaturbestände macht es außerdem möglich, sie in digitaler Form schnell und kostengünstig zu durchsuchen, Texte zu verbinden oder zu versenden. Im bewusstem Wettbewerb zu Google soll die DDB den Zugang zu freiem Kulturgut bieten. Kulturelle Inhalte sollen einem möglichst breiten Publikum zugänglich gemacht werden, aber eben im Rahmen des Urheberrechts. Die DDB ist ein spannendes Projekt, das in jedem Fall in jede Lesezeichen-verwaltung gehört.

Und was sagt die Familie? Ingeborg Slawski ist mit ihren zahlreichen Uniprojekten im Laufe der Zeit auf Toleranz, selten auf leisen Unwillen innerhalb der Familie gestoßen. Als pflichtbewusste Großmutter wurden natürlich auch Enkel gehütet: „Ganz klar wird man auch schnell instrumentalisiert innerhalb einer Familie,“ stellt sie dabei fest. Um selbst nicht „zu kurz zu kommen“ sollte man Prioritäten setzen und herausfinden, welche Prise man selbst zum Glücklichsein braucht. „Es hat sich einiges im Privaten verschoben: Ich putze viel weniger, dafür lese ich mehr!“ Glück hat auch Marlies Herrmann im Gasthörer-Studium gefunden. „Ich habe mich selbst schon gefragt, was ich ohne

das Gasthörer-Angebot machen würde und muss sagen, ich hätte nie gedacht, dass sich mein Leben so positiv entwickeln würde. Bei meiner Großmutter, meiner Tante und auch meiner Mutter habe ich miterlebt, wie sie sich im Alter zurückgezogen haben. Ich dagegen habe in den letzten zehn Jahren eher noch einen Sprung nach vorne gemacht.“ Ihre Vorliebe für das Reisen hat durch den fgs und das Studium eine neue Dimension erreicht. Federführend hat Marlies Herrmann den Bereich „Exkursionen“ übernommen. Pro Semester koordiniert, organisiert und veranstaltet sie 24 Exkursionen. Bei den zahlreichen Besuchen von Museen, Ausstellungen und Forschungseinrichtungen frönt sie ihrer Leidenschaft für die Kunstgeschichte. So wie Ingeborg und Marlies besuchen noch rund 550 Senioren im Alter von 50 bis über 80 Jahren eine Vielfalt an Vorlesungen, um sich auch im Alter noch weiterzubilden. Zulassungsbeschränkungen gibt es keine, nicht einmal ein bestimmter Schulabschluss ist notwendig. Entgegen der Modelle anderer Universitäten sind die Vorlesungen des gesamten Studienangebots der Uni Köln für die Gasthörer offen – sofern genügend Platzkontingente für die jüngeren Studierenden im Hörsaal vorhanden sind. Die sechs Fakultäten der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Rechtswissenschaften, der Medizin, der Philosophie, der Naturwissenschaften und der Humanwissenschaften bieten unterschiedlichste Bereiche, in denen Vorlesungen besucht werden können. In Anlehnung daran dienen die frei wählbaren Arbeitskreise den Gasthörern zur wissenschaftlichen Auseinandersetzung

mit bestimmten Facetten des gewählten Themas. Der Förderverein fgs bietet außerdem Workshops zum Thema Medienkompetenz und Computerkurse an. Ein Tipp, den Ingeborg Slawski aus eigener Erfahrung jedem Gasthörer im Erstsemester geben würde, ist das Beratungsgespräch in der Koordinierungsstelle wahrzunehmen. So umgeht man das Risiko zu viel Unterschiedliches in Angriff zu nehmen. Was man letztendlich aus seinem Gasthörer-Studium macht, ist jedem selbst überlassen. In den Fällen von Ingeborg Slawski und Marlies Herrmann sind Berührungsängste verschwunden, neue Vorlieben entdeckt, viele Kontakte geknüpft und wenig über schlimme Krankheiten gesprochen worden – denn schließlich gibt es Tausende interessantere Themen..

Infoveranstaltung: Do. 07.03.2013, 15.00-16.30 Uhr Ort: Hörsall XXIII, WiSo-Gebäude, Universitätsstr. 24 Allgemeine Informationen unter: http://www.koost.uni-koeln.de/ gasthoerersenioren.html Telefonische Beratung: montags-donnerstags 10.00-13.00Uhr unter (0221) 470-6298 AP: Dr. Miriam Haller Allgemeiner Gasthörerbeitrag pro Semester beträgt 100,00 Euro


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Graphic Novels und Comics raümen Preise ab VON Marie-Charlotte Maas Lange Zeit standen Comics in Deutschland nicht allzu hoch im Kurs. Heute haben sie ihren schlechten Ruf abgelegt und werden sogar für den Schulunterricht genutzt. Nicht zuletzt dank der Graphic Novels, deren Machern der Sprung auf die Beststeller-Liste der New York Times und in die deutschen Feuilletons gelang. Eine typische Szene zwischen Mutter und Sohn, Anfang der 60er Jahre: Er sitzt in seinem Zimmer, vor sich ein Buch. Die Mutter, auf dem Sprung zum Supermarkt, wirft einen kurzen Blick in das Zimmer und freut sich. Der Sohnemann liest – und das ganz freiwillig. Wenn sie das heute Abend dem Vater erzählt! Ihre Freude wird jedoch getrübt, als sie beim näheren Hinsehen – sie will wissen, was ihren Jüngsten da so fesselt – erkennt, dass es sich bei der Lektüre nicht wie erhofft um einen Klassiker der Weltliteratur handelt, sondern um ein Comic. Es folgt eine unschöne Szene, in der die Mutter den Sohn ausschimpft und ihm sein geliebtes Comic, das er immerhin mit einem Mitschüler gegen fünf Butterbrote getauscht hat, wegnimmt, um es anschlie-

ßend schnaubend vor Wut und Empörung im Fernsehschrank einzuschließen. ”Warte nur, bis der Papa nach Hause kommt. So ein Schund wird in unserem Hause nicht gelesen.” Solche Situationen werden sich in vielen Häusern im Nachkriegsdeutschland zwischen Mutter und Kind abgespielt haben. Fest steht, dass die Gegnerschaft der Comics in den 50-er und 60-er Jahren groß war. Im Zusammenhang von Comics sprach man stets von ”leichter Kost”. Das klingt etwas verächtlich und so war es auch gemeint. Manch ein scharfzüngiger Kritiker ging sogar noch weiter und bezeichnete Comics als jugendgefährdend. Comics sind trivial, das war allgemein bekannt. Wer seine Leidenschaft für Comics nun aber entdeckt hatte und nicht bereit war sie aufzugeben, musste heimlich lesen – mit der Taschenlampe im Bett oder in einer Ecke des Pausenhofs – und hoffen, dabei nicht von den Eltern oder gar den Lehrern erwischt zu werden. Denn auch sie zählten zu den strikten Gegnern: Zu viel Comic schadet der Bildung, war vor 50 Jahren ein weit verbreitetes Vorurteil. Das Paradies der Comicfans liegt in der Südstadt Rüdiger Schuster hatte Glück: Seine Eltern konnten sich mit der Sammelleidenschaft ihres Sohnes anfreunden und so frönte er schon als Schüler seiner Begeisterung und investierte jeden Pfennig, den er mit dem Austragen von Zeitungen verdiente, in den Erwerb neuer Hefte. Ein paar Jahrzehnte später hat Rüdiger Schuster sein Hobby zum Beruf gemacht und steckt noch heute sein Geld in neue Hefte statt in Urlaub zu fahren. Rüdiger Schuster ist Besitzer des Fantastic Store im Cöln Comic Haus in der Bonner Straße, einem von nur zwei Comicläden in Köln. Benannt hat er seinen Laden nach seinem Lieblingscomic ”Fantastic Four”: ”Dieser Comic über eine Familie mit Superheldenkräften, aber ganz alltäglichen Problemen, begleitet mich seit 50 Jahren. Ein Comic ist wie ein Wein – mit den Jahren wird er immer besser.”

Wer am ”Fantastic Store” vorbeiläuft, kann nicht anders und muss zumindest einen kleinen Blick hineinwerfen. Ist man erst einmal drin, verführt die große Auswahl zu einem ausgedehnten Aufenthalt. Rund 50.000 Exemplaren hat Besitzer Rüdiger Schuster seit der Gründung des Ladens vor drei Jahren zusammengetragen: Neuheiten ebenso wie alte Ausgaben amerikanischer, franko-belgischer und deutscher Comics. Außerdem gibt es Mangas aller wichtigen Verlage, Figuren, Sammelkarten und Comic-Kunst, sowie seit einiger Zeit Graphic Novels. Im Fantastic Store kaufen Kinder ebenso wie Rentner. Dass so viele Menschen seine Leidenschaft teilen, ist ein Geschenk für Rüdiger Schuster.

Vom Schmuddelkind der Literatur zum hochgelobten Genre. Für jeden Besucher hat der fast 50-Jährige darum ein offenes Ohr. Er gibt Empfehlungen – ”Die neue Batman-Serie ist super, genau so, wie ein Batman sein muss, nämlich hart, düster, dreckig und intelligent.” – und stöbert für seine Kunden sogar am Wochenende auf Flohmärkten nach vergriffenen Heften oder Figuren. Vom Schmuddelkind zum Liebling der Feuilletons Dass Comics in der Generation unserer Eltern und Großeltern noch so verpönt waren, dass sie nur heimlich unter der Ladentheke verkauft wurden, kann man sich heute kaum noch vorstellen. Längst haben sie ihren Weg in die Feuilletons der Zeitungen gefunden und tauchen als Hardcoverausgaben im Angebot von Kinderbuchverlagen auf. Sie gewinnen Preise, wie den Deutschen Jugendliteraturpreis und finden auch an den Hochschulen im Rahmen von Literatur- oder Medienstudiengängen ihren Platz. Besonders populär sind zurzeit die sogenannten ”Graphic Novels”, illustrierte Romane, die sich vor

Fantastic Store in Köln Telefon: 0221-44909358 Öffnungszeiten Mo - Fr: 12.00 - 19.00 Uhr Sa: 11.00 - 18.00 Uhr

Öffentliche Verkehrsmittel Bahnlinien 15, 16 (Haltestelle Chlodwigplatz) Buslinien 106, 133, 132, 142 Ab Bahnhof Köln-Süd: Buslinie 142


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allem an erwachsene Leser wenden und sich häufig mit politischen oder geschichtlichen Themen auseinandersetzen.

raschung. Er weiß das aus eigener Erfahrung. ”Dank der Comics sprach ich schon Englisch bevor ich in die Schule kam.”

In Graphic Novels können geschichtliche Ereignisse, wie Kriege oder Revolutionen aufgearbeitet werden, sie können die Lebensgeschichte berühmter Sänger wie Johnny Cash oder Dichtern wie Heinrich von Kleist nachzeichnen. Den Themen sind keine Grenzen gesetzt.

Dass Comics lange Zeit ein schlechtes Image hatten, kann der Comicladen-Besitzer darum nicht verstehen. Gute Comics, sagt er, seien für ihn ”hochwertige Literatur”. Auf Diskussionen mit Comic-Gernern lässt er sich darum schon lange nicht mehr ein. ”Comics mag man, oder man mag sie nicht.”

Der breiten Masse bekannt wurde die Graphic Novel durch Marjane Satrapis ”Persepolis”. Die fiktive Autobiographie greift ein schwieriges Thema auf und erzählt die Geschichte einer Kindheit in Iran. Belohnt wurde Satrapis mit der Auszeichnung ”Comic des Jahres 2004” – und die nächste Huldigung folgte auf dem Fuße: 2007 wurde ihr Graphic Novel für das Kino verfilmt. Der Weg der Comics war lang und steinig. Dass sie mittlerweile ernst genommen werden, zeigt auch die lange Liste der Auszeichnungen, die Macher von Graphic Novels seit Anfang der 90er Jahre bekamen. So erhielt der Cartoonist und Comic-Autor Art Spiegelman für seine Graphic Novel ”Maus- Die Geschichte eines Überlebenden”, eine Comic-Fabel über den Holocaust, im Jahr 1992 sogar den Pulitzer-Preis – als erster Comic-Autor überhaupt. Und Neil Gaimans Graphic Novel ”The Sandman – Endless Nights”, die 2003 erschien, schaffte es sogar bis auf Platz 20 der Bestseller-Liste der New York Times. Eine Graphic Novel in der wichtigsten Beststeller-Liste der Welt? Mehr Ehre hätten sich auch die Comic-Fans in den 50er Jahren nicht erträumen können. Kein Wunder, dass die Comics mittlerweile sogar ihren Weg in die Schule gefunden haben, wo man sie als Unterrichtsmaterialen einsetzt. Wissensvermittlung durch Comics, das wäre lange Zeit nicht möglich gewesen, doch Lehrer, die selbst mit Comics aufgewachsen sind, haben deren Potential erkannt. Ein erfolgreiches Beispiel ist die Graphic Novell „Grenzfall”, mit deren Hilfe Schülern die Historie der DDR nahe gebracht wird. Auf rund 100 Seiten wird die Geschichte des 17-jährigen Peter Grimm erzählt, der sich als Gegner des SED-Regimes einer Bürgerbewegung anschließt und als unangepasster Schüler unter den Repressalien der Stasi zu leiden hat. Der Graphic Novel gelingt es, die komplexe Geschichte der DDR für Schüler erlebbar zu machen, in dem sie sie anhand von Peters Lebensweg ezählt. Dass man mit Comics lernen kann, ist für Rüdiger Schuster keine Über-

Bald vermutlich Berlin-Trend - Die Entdeckung aus London, das Comic als Toiletten-Lektüren

Urban Art - Terminkiste Kinder Jeden Donnerstag um 17 Uhr,Voranmeldung „Experimentieratelier“ Gestalten und Kunst aus Alltagsmaterialien. Büroklammern, Knöpfe, Netze, Eierkartons usw. – wir sind umgeben mit Gegenständen unterschiedlicher Form und Struktur, die nur darauf warten von Dir in einem Meisterwerk untergebracht zu werden. Warum kann rot laut sein? Oder habt ihr euch schon mal Gedanken dazu gemacht wie Kreide auf Haargel reagiert? Dann komm vorbei, bring Freu(n)de mit und Dinge aus deiner Umgebung, die Du für diesen Kurs interessant findest! Tante Astrid - Aachenerstr. 48 50674 Köln E-Mail: info@nicolawild.de Zeitraum: 06.12.2012 - 26.12.2013 Odysseum Köln Abenteuer Museum Für alle Nachwuchswissenschaftler und wissensdurstige Kinder gibt es etwas ganz besonderes in Köln: Das Odysseum, eine Mischung aus Forschungszentrum, Freizeitpark und Science Center in Köln-Kalk. In sieben Themenwelten auf rund 5.500m² können hier spielerisch Informationen zu Leben, Erde, Mensch und Cyberspace erarbeitet werden. So dreht sich die Themenwelt „Cyberspace“ rund um Computer, Robotik und Kommunikation. Hier kann auf einem Fahrrad erprobt werden, wie es sich mit Lichtgeschwindigkeit fährt, oder ob es möglich ist, einen kleinen Ball mittels purer Gedankenkraft zu bewegen. Logisches Denken wird hier ebenso geschult wie Kreativität. Wer schon immer wissen wollte, wie man in Zeiten vor der Erfindung des Telefons kom-

munzierte oder was für Alternativen es zum modernen Handy gibt, kann sich im „Communication Square“ an einem Dosentelefon ausprobieren oder sich mittels Flaggen verständigen und selber zum Abenteurer werden. Auf humorvolle Weise unterstützt werden die Kinder in ihren Erkundungen von Dr. Frank Morath, der als „verrückter Professor“ an schwierige Themen wie die Evolutionstheorie von Charles Darwin heranführen wird. Und durch die Hände der „Physikanten“ werden langweilige physikalische Experimente in eine spektakulären Show umgewandelt. Die anderen, in einer Reihenfolge betretbaren Welten machen es möglich, durch das Weltall zu fliegen oder ins Erdinnere zu gehen, mit einem riesigen Schiff durch die Zeit zu reisen, an einem Kletterfelsen zu hangeln oder durch den Dschungel zu laufen. Spielerisch können hier Themen wie Genetik, Physik und Politik erarbeitet werden. Ein Spielplatz im Außenbereich bietet bei schönem Wetter Spiel und Spaß an der frischen Luft, und wer zwischen den ganzen Experimenten eine Verschnaufpause braucht, kann sich im Gastronomiebereich bei Kaffee und Kuchen entspannen. Odysseum Corintostraße 1 - 51103 Köln (Kalk) Tel.:0221-69068200 - info@odysseum.de Öffnungszeiten: Montags Ruhetag, Di-Fr: 9-18 Uhr Sa, So, Feiertage, Ferien: 10-19 Uhr Tickets: Erwachsene: 14,00 € - Senioren: 12,50 € Jugendliche: 9,50 € - Kinder: 7,50 € Familienpass: 39,50 € Gruppenbuchungen bitte unter: 0221-69068111

Acoustic Slam bei popula Beschreibung“Singer-/Songwriter Contest” AK: 3,- € Beim Acoustic Slam treten pro Abend drei Künstler gegeneinander an und versuchen das Publikum für sich zu gewinnen. Ein Wettbewerb der etwas anderen Art, denn er ermöglicht dem einzelnen Singer-/Songwriter bis zur fünfköpfigen Hardrock-Band das Publikum facettenreich und akustisch von sich zu überzeugen. Nachdem der Acoustic Slam bereits zahlreichen Künstlern eine Bühne geboten hat, geht es auch zukünftig in der Lichtung weiter. Cafe Lichtung Datum: Mittwoch, 27. Februar 2013 um 20:00 Adresse: Ubierring 13, 50678 Köln

Botanischer Garten der Stadt Köln Amsterdamer Straße 34 - 50735 Köln Telefon: 0221 / 56089-0 http://www.freundeskreis-flora-koeln.de/ bis Sonntag, 10. April 2011 täglich 10:00 bis 16:00 Uhr Ausstellung: Eintritt frei!

„Fernöstlicher Blütenzauber – Kamelien“ Sonntag, 24. Februar, 14 Uhr

Kurs: Kleine Designer gesucht!, für Kinder ab 5 Jahren. Um Designer zu werden, braucht man viele gute Ideen! Dann kann man aus (fast) allen Materialien etwas Tolles gestalten. Wir schauen uns einige ungewöhnliche Beispiele der großen Designer an und entwerfen dann mit Eierkartons und Farbe unsere eigenen Design-Objekte – vom Mini-Sessel bis zum gefährlich aussehenden Krokodil ist alles erlaubt! Museum für Angewandte Kunst Köln An der Rechtschule - 50667 Köln Telefon 0221-221-23860 E-mail makk@stadt-koeln.de Technik: Basteln, Malen Kosten: 9 €, Material: 2 €


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Bildung um die Ecke

Viel Lob – weniger Geld Bürgerhäuser und Bürgerzentren machen die Veedel bunt und lebendig Von stefan PalLmer An Lob mangelt es den Kölner Bürgerhäusern und Bürgerzentren nicht. Im Dezember letzten Jahres verlieh Oberbürgermeister Jürgen Roters den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Heinz Sieke vom Bürgerzentrum Vingst und Hans-Dieter Heinecke, Gründungsmitglied der Poller Einrichtung. Sie wurden für ihre hervorragenden Leistungen um das Gemeinwesen mit der höchsten Anerkennung ausgezeichnet, die die Republik zu vergeben hat. Und noch 2008 verkündete der Rat der Stadt Köln die überragende Bedeutung der Bürgerhäuser. Sie förderten die Integration, böten Zugangsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsschichten und seien Institutionen für eine gute und vorsorgende Sozialpolitik, die die Stadtviertel mit Leben erfülle. So waren sie ja auch gedacht. In den siebziger Jahren entstand die Idee, offene soziokulturelle Zentren in den Stadtvierteln zu schaffen, die nicht nur Jugendliche oder Senioren ansprechen. Generationen übergreifend, nicht konfessionell gebunden und vor Ort müssen die Angebote für möglichst viele Menschen eines Quartiers gestaltet sein, „von der Wiege, bis zur Bahre“, wie es die Leiterin des Büze Ehrenfeld, Cornelia Schmerbach, launig formuliert. Mit den Jahren entwickelten sich die Häuser zu zentralen Treffund Anlaufpunkten mit Dienstleistungscharakter. Bildung ist auch Persönlichkeitsbildung Besonders für die zunehmende Zahl derer, die sich nicht viel leisten können, bieten sie eine Möglichkeit, am sozialen und kulturellen Leben Teil zu haben. Egal welcher Herkunft, welchen Geschlechts, Alters, welcher Religion und Bildung, hier begegnen sich Menschen in Gruppen und Kursen, tauschen sich aus, diskutieren spezielle Belange ihres Veedels oder kochen, kegeln und tanzen miteinander. „Bildungsarbeit ist verankert in der Gruppenarbeit und trägt zur Persönlichkeitsbildung bei.“, ergänzt Cornelia Schmerbach. Über eine Million Kölner besuchen jedes Jahr die Bürgerhäuser und Bürgerzentren, vier städtische und neun selbstverwaltete. Sie gehen zu Ausstellungen, Konzerten, Nachwuchs-Kabarett und Kindertheater. Es wird afrikanisch getrommelt, kreativ genäht und englische Vokabeln gepaukt. Alleinerziehende organisieren sich in Gruppen und/oder brauchen Hausaufgabenhilfe und Mittagsbetreuung für die Kinder, andere einen Raum zum Feiern. Das soziale und kulturelle Spektrum der Angebote ist so breit gefächert und unterschiedlich wie die Veedel und Häuser

selbst. „Keine andere soziale Einrichtung entfaltet eine derartige Breitenwirkung.“ sagte Oberbürgermeister Roters im Mai 2010 als Schirmherr anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Kölner Elf**, dem Aktionsbündnis aller Kölner Bürgerhäuser. „Die Kölner Bürgerzentren haben sich in unserer Stadt etabliert und sind aus dem sozialen Kölner Leben nicht mehr wegzudenken.“ Jetzt schlägt´s 13 Die Stadtverwaltung scheint da anderer Auffassung zu sein. Die „Umstrukturierung“ aller Bürgerhäuser und Bürgerzentren müsse zu einer Einsparung von 1,1 Millionen Euro führen, lautet ihr Vorschlag im neuen Haushaltsentwurf, der am 18. Dezember 2012 in den Rat der Stadt eingebracht wurde. Das entspräche einer Kürzung der städtischen Zuschüsse um 20 Prozent*. Wirtschaftlicher sollten die Häuser werden, sich stärker auf bestimmte Zielgruppen konzentrieren. In Gesprächen mit den Bürgerhäusern müsse eine Stärken-Schwächenanalyse durchgeführt werden. „Jetzt schlägt´s 13“, empörten sich die 13 Kölner Bürgerzentren bei einer Demonstration vor dem Rathaus, während der Haushaltssitzung. Ihre Basisfinanzierung sei damit nicht mehr gewährleistet. Kürzungen zerstörten gewachsene und bewährte Strukturen und hinterließen sozialpolitische Ruinen. Angebote und Aufgaben in der Kinder- und Jugendarbeit, Sozialberatung, Elternarbeit, kulturelle Veranstaltungen und Programme für Senioren könnten nicht mehr aufrechterhalten werden. Schnell machte das Wort von der Schließung des Stollwerks und anderer Häuser die Runde. „Das Ende der Fahnenstange ist erreicht.“, antwortet Cornelia Schmerbach vom Büze Ehrenfeld auf die Frage, wo sie noch Einsparpotential sehe. Man habe schon enorm geblutet und sei seit Jahren chronisch unterfinanziert. „Früher habe ich fünfeinhalb feste pädagogische Mitarbeiter gehabt, jetzt sind es noch zwei.“ Die Konsequenzen der neuerlichen Einsparungen seien nicht absehbar. Ohne Umstrukturierung, Ehrenamtliche und Kooperationen mit anderen Trägern und Institutionen ginge schon jetzt nichts mehr. Und die immer höher steigenden Betriebskosten verringerten den Etat zusätzlich. Fast die Hälfte des Jahresumsatzes erwirtschaftet das Büze selber. „Natürlich schauen wir ganz genau hin, wo sich der Bedarf verändert.“, doch übernähmen die Bürgerzentren auch Aufgaben, die eigentlich in der Pflicht der Stadt und des Landes sind. „Nach dem Kinder- und Jugendhil-

fegesetz müsste eigentlich eine nichtkonfessionelle Einrichtung in Ehrenfeld gebaut sein und ist es nicht.“ Und je mehr Ganztagsschulen es gebe, desto mehr entfalle beispielsweise die Notwendigkeit einer Mittagsbetreuung und Hausaufgabenhilfe, von flächendeckenden Betreuungsangeboten für unter Dreijährige ganz zu schweigen. Neue Aufgaben kommen auf uns zu Tatsächlich ist das Geld für die Bürgerhäuser eine freiwillige Leistung der Stadt, die im Sozialdezernat verankert ist. Trotz der 2008 eingeführten Leistungs- und Zielvereinbarungen mit den Einrichtungen, wurde in den vergangenen Jahren zwischen sechs und zwölf Prozent gekürzt. Dabei kommen immer wieder wichtige Aufgaben neu hinzu, wie die Unterstützung von Demenzkranken und ihren Angehörigen durch Sport-, Bewegungs- und Kochangebote. Oder die Umsetzung der UN-Behinderten-Charta, die in Deutschland seit 2009 rechtsverbindlich gilt: Menschen mit Behinderung im Sinne der „Inklusion“ zu ermöglichen, sich vollständig und gleichberechtigt an allen gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen. Dazu hat das Bürgerzentrum Ehrenfeld zusammen mit der Aktion Mensch, Geschäftsleuten und engagierten Bürgern des Viertels das Projekt „Inklusion in Ehrenfeld“ gestartet. Reale und menschliche Barrieren sollen mehr und mehr abgebaut und ein Netzwerk aufgebaut werden. Alle 14 Tage findet der „OASE“-Spieleabend und Stammtisch im Büzecafé statt. Menschen mit oder ohne Behinderung treffen sich dort, spielen Karten und Mensch-ärgere-dich-nicht und auf der anschließenden First Friday Party wird zu Rock und Oldies noch ein wenig geschwoft. Im Frühjahr entscheidet der Stadtrat über die Sparvorschläge der Verwaltung. Die Bürger konnten sich bis zum 1. Februar im Bürgerhaushalt online dazu äußern und eigene Sparvorschläge machen. Über 70 Prozent lehnen dort die Kürzungspläne für die Bürgerhäuser ab. Lieber solle man auf hohe Subventionen in anderen Bereichen und prestigeträchtige Großprojekte

verzichten, so der einhellige Tenor. Vielleicht sollte die Verwaltung ihre Kürzungspläne auch noch mal einer Stärken-Schwächenanalyse unterziehen und sie auf die ökonomischen, kulturellen und sozialen Konsequenzen hin überprüfen. Der Stadtrat muss dann schließlich entscheiden, was er zu den Hauptaufgaben und Leistungen der Stadt im Sinne eines lebendigen und friedlichen Zusammenlebens zählt, ob freiwillig oder nicht. Heinz Sieke und Hans-Dieter Heinecke jedenfalls sehen ihren Bundesverdienstorden als Bestätigung und Anerkennung der Arbeit aller Bürgerhäuser und Bürgerzentren für das Gemeinwohl in Köln. * Im Jahr 2010 betrugen die städtischen Zuschüsse für alle 13 Bürgerhäuser 5,3 Millionen Euro. Bei 1,2 Mio. Besuchern entspricht dies einer Förderung von 4,40 Euro pro Besuch .**Aktionsbündnis der 13 Kölner Bürgerhäuser www.koelnerelf.de


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Februar | 17 11 Mal in Köln BÜRGERZENTRUM ALTE FEUERWACHE E.V.

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BÜRGERZENTRUM ENGELSHOF E.V. Foto©Stefan Pallmer

Google Art Projekt

BÜRGERZENTRUM FINKENBERG

Eine Reise durch die Kunstausstellungen der Welt Von Andreas Bastian Wer möchte denn nicht die Mona Lisa einmal ganz nah sehen oder ins MoMa nach New York? Jeder Mensch hat Wünsche und manche bleiben unerfüllt. Die Internet-Seiten der Museen bieten oft nur eine begrenzte Bildauswahl oder die Auflösung ist zu gering, um sie via Monitor auf sich wirken zu lassen. Logisch, man soll sich den Ausstellungen die Originale ansehen und sich nicht kostenlos die Schätze dieser Welt per Bit und Bytes ins Wohnzimmer holen. Aber wer fährt schon mal eben nach New York, Rio, Tokio. Als ungewöhnliches und vielseitiges Projekt für kunstinteressierte Menschen präsentiert sich Google Art Projekt mit der Möglichkeit, weltweit Ausstellungen zu besuchen. Alphabetisch katalogisiert können die Museen, die Aussteller oder aber der gewünschte Künstler aufgerufen werden. Selbst wenn die Bilder der rund 500 registrierten Ausstellungen und Standorte der unterschiedlichen Museen weltweit verstreut sind, lassen sie sich hier zusammen aufrufen. Auf diese Weise bekommen wir einen optischen Einblick in das Lebenswerk eines Künstlers mit all seinen Schaffensphasen – einen Überblick über Epochen, Zusammenhänge und Künstlerdynastien (??) überall auf der Welt. Jedes Detail kann man sich in hervorragender Bildqualität heranzoomen. Sogar virtuelle Rundgänge sind in einigen Museen möglich. Im Museum of Modern Art, New York , zum Beispiel, navigiert man sich über die Tastatur durch die Ausstellungsräume. Orientierung bietet der Lageplan an der linken Bildschirmseite. Besonders interessant ist das ArtProjekt für Menschen, die wenig oder gar nicht mobil sind, für die Lesen, Fernsehgucken oder Internetsurfen durch ihre Lebensumstände zum Alltag geworden sind. Die Art Projekt-Seiten sind einfach zu bedienen:

Mit einem Klick auf das gewünschte Bild öffnet sich eine gut aufgelöste Vorschau, am Rand erfährt man, wann das Bild erstellt wurde und wo es gerade ausgestellt wird. Zusätzliche Informationen über die verwendeten Materialen oder die Geschichte des Bildes bekommt man hier jedoch nicht. Der optische Eindruck zählt in diesem Präsentationsbereich. Wer sich intensiver mit den angebotenen Kunstschätzen beschäftigen möchte, hat im pädagogischen Bereich des Auftritts die Möglichkeit, ins Detail zu gehen und mit anderen Nutzern zu diskutieren. Der vielseitige Aufbau des kostenlosen Angebots, setzt kein Grundwissen über den Künstler oder die Ausstellungsmotive voraus. Hier ist die Sprache Englisch, um weltweit mit verschiedenen Menschen kommunizieren zu können. Die vollständige Anleitung zu diesem Bereich ist auch in Videoerklärungen hinterlegt. Man sucht sich einen Künstler oder eine Epoche aus, mit der man sich intensiver auseinander setzen möchte, kann die Bilder oder Themen in einer eigenen Galerie zusammenfassen und mit anderen Usern, Wissen und Eindrücke darüber austauschen. Es gibt die Möglichkeit, spannende Bildcollagen zusammenzustellen, von Kunstepochen zum Beispiel, die an unterschiedlichen Orten auf unserer Welt gleichzeitig ihren Anfang fanden, ohne dass die Künstler je Kontakt miteinander in Kontakt standen. Im Bereich „Look like an expert“ gewinnt der User eine Übersicht über die typischen Merkmale einer Epoche und deren Unterscheidung. Anhand kleiner Rätsel werden Detailfreudigkeit, anatomische Kenntnisse, Materialunterschiede und Techniken hinterfragt. Im DIY (Do-It-Yourself)-Projektbereich, kann man vorhandene Gemälde mit anderen Materialien darstellen lassen und lernt anhand der Flora, Fauna oder der Farbauswahl, wo die Szene des Bildes sich tatsächlich abspielte.

Oberstr. 96, 51149 Köln (Porz-Westhoven) Tel. 0 22 03 / 1 52 16 (Zentrale) engelshof[at]gmx.de www.buergerzentrum-engelshof.de

Im Menüpunkt What´s Next gibt es eine Übersicht zusätzlicher Bildungsangebote unterschiedlicher Museen, die eigene Bereiche entwickelt haben, um Kunst begreifbar zu machen. Wer möchte, kann sich über diese Angebote eingehende Kenntnisse über Künstler oder Epoche aneignen. Stilvergleiche, Diskussionen und speicherbare Bildgalerien laden ein zu einer wundervollen Reise zu den Kunstschätzen unserer Welt. Nur wenige Menschen haben das Glück, alle Museen, die sie interessieren, persönlich besuchen und die einzigartigen Kunstwerke hautnah erleben zu dürfen. Google Art Project bietet die Möglichkeit, sich 30.000 Kunstwerke – von Skulpturen über Zeichnungen bis hin zu Architektur – und über 150 Sammlungen aus 40 Ländern von einem Ort aus anzusehen. So wird das Online-Museum zu einer interessanten und vor allem kostenlosen Abwechslung mit großem Potential.

www.googleartproject.com

Träger: PariSozial gGmbH Stresemannstr. 6a, 51149 Köln Tel. 0 22 03 / 9 35 44 20/ 21 wittko[at]parisozial.de www.parisozial.de

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Kalk-Mülheimer-Str. 58, 51103 Köln Tel. 02 21 / 98 76 02-0 buergerhauskalk[at]stadt-koeln.de www.buergerhauskalk.de

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Träger: Zug um Zug e.V. Altenberger Hof, Mauenheimer Str. 92 & Turmstr. 3-5, 50733 Köln Altenberger Hof: 02 21 / 97 65 87-0 info[at]buergerzentrum-nippes.de www.buergerzentrum-nippes.de

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Dreikönigenstr. 23, 50678 Köln Tel. 02 21 / 99 11 08-0 buergerhaus-stollwerck[at]stadt-koeln.de www.buergerhausstollwerck.de

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Träger: Förderungs- und Bildungsgemeinschaft e.V. - Heßhofstr. 43, 51107 Köln Tel. 02 21 / 8 70 50 90 traegerverein[at]buergerzentrum-vingst.de www.buergerzentrum-vingst.de


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Esskultur ist kein Privileg für Genuss-Eliten Lebensmittelbildung geht uns alle an Von stefan PalLmer Was ist mehr wert, 1 Liter Wasser oder 1 Kilo Gold? Kommt darauf an! Der Mangel verändert die Perspektive, die Wert-Schätzung, bestimmt den Geldwert. Zwischen dem wichtigsten Lebensmittel und dem seltenen Edelmetall gibt es aber einen elementaren Unterschied: Das eine ist lebenserhaltend, das andere nicht. Die nährenden Mittel zum Leben sind keine Dinge und Waren wie andere, das spüren wir, sind wir doch selber Teil der belebten Natur. Wie kommt es dann, dass wir so respektlos mit unseren Nahrungsmitteln umgehen und die Hälfte aller produzierten Lebensmittel wegwerfen? Der Film „Taste The Waste“ und das Buch „Die Essensretter“ von Valentin Thurn haben eine Debatte über diesen ethischen, ökologischen und ökonomischen Wahnsinn und ein Nachdenken über unser Verhältnis zum Essen entfacht. Da waren sich alle ausnahmsweise einmal einig. Jeder Deutsche wirft durchschnittlich etwa 80 kg Nahrungsmittel in die Mülltonne, wovon nach Schätzungen zwei Drittel teilweise vermeidbar wäre, ein Skandal.

Parteiübergreifend verabschiedete der Deutsche Bundestag im Oktober letzten Jahres daraufhin einen Antrag mit dem Ziel, die Lebensmittelverluste bis 2020 zu halbieren. Gesetzliche Güteklassen und Handelsnormen sollen abgeschafft und die Verbraucher besser über Transport, Haltbarkeit und Lagerung von Lebensmitteln informiert werden. Soweit so gut. Über die Frage, wer die Hauptverantwortung trägt, gehen die Meinungen aber weit auseinander. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) startete 2012 die Kampagne „Zu gut für die Tonne“ und präsentierte eine Studie der Universität Stuttgart, die besagt, die Verbraucher seien zu 61 Prozent für die 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle verantwortlich. Problematisch sei unter anderem die falsche Interpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). Verbraucherschützer und Umweltorganisationen widersprachen dem und wiesen darauf hin, die meisten der weggeworfenen Lebensmittel wie frisches Brot, Obst und Gemüse, hätten gar kein MHD. Außerdem würde der größere Teil schon vernichtet, bevor es den Konsumenten überhaupt erreiche. So sei die Landwirtschaft mit ihren Abfällen in den 11 Millionen Tonnen überhaupt nicht erfasst. Täte man dies, läge der

Anteil „nur“ noch bei 40 bis 45 Prozent. Egal wer die Hauptschuld an der Verschwendung trägt, es scheint ein Problem auf allen Stufen der Lebensmittelkette zu sein, von der Landwirtschaft über die Weiterverarbeitung, den Handel bis hin zum Konsumenten, vom Acker bis zum Teller. Kochen ist nicht mehr selbstverständlich Die offensichtlich geringe Wertschätzung von Lebensmitteln deutet aber auch auf ein anderes Problem hin: Das mangelnde Wissen um die Qualität von Nahrungsmitteln und ihrer Zubereitung in breiten Teilen der Gesellschaft. Essen muss möglichst viel und billig sein. Die „Geiz ist geil“ Mentalität der Deutschen ist bei Nahrungsmitteln offensichtlich. Hier noch eine XXL-Tiefkühlpizza im Sonderangebot und da ein rosa leuchtender Schweinebraten für 3,99 Euro das Kilo in der Schutzgasverpackung. Wir ahnen zwar, dass das für den Preis eigentlich nicht sein kann, aber Schnäppchen ist Schnäppchen, „Ich bin doch nicht blöd!“. Ein fantasievolles Qualitätssiegel und das Bild eines glücklichen Schweinchens auf der Verpackung genügt für die ersehnte Sicherheit. Kurz durch widerwärtige Skandale in den Medien verunsichert, ändert sich beim Einkaufen nichts. Wir glauben den Vital-Joghurtbechern und heile-Welt-Etiketten auf der Wurst mehr, als unserem Verstand und Geschmack. Die Gewöhnung an genormte Waren aus aller Welt, jederzeit verfügbar, keiner Jahreszeit verpflichtet, macht das Wissen um die Vielfalt und charakteristischen Eigenheiten der Lebensmittel vergessen. Lieber nach einem optimalen Motoröl fürs Auto suchen, als nach einem guten Olivenöl für den Salat. Trotz aller Berge von Kochzeitschriften, Büchern, Kochpeepshows und weißbeschürzten Rockstars – kochen wird nach wie vor als ein unumgängliches Übel angesehen. In der Hälfte der Haushalte wird gar nicht oder


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Die offensichtlich geringe Wertschätzung von Lebensmitteln deutet aber auch auf ein anderes Problem hin: Das mangelnde Wissen um die Qualität von Nahrungsmitteln und ihrer Zubereitung in breiten Teilen der Gesellschaft.

Projekte und Aktionen zur Lebensmittelbildung Der Erlebnis- und Schulbauernhof Gertrudenhof von Peter Zens in Hürth ist ein Paradebeispiel für perfekte Bildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen. Von der deutschen UNESCO wurde der landwirtschaftliche Familienbetrieb mit über 130 Hektar als „Offizielles Projekt der UN-Dekade für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Kindern und Jugendlichen soll eine nachhaltige Lebens- und Wirtschaftsweise, gesunde Ernährung und der Umgang mit Leben und Tieren vermittelt werden. Durch Entdecken und Erleben erlangen sie spielerisch die Fähigkeit zu nachhaltigem Denken und Handeln. Der Hof bietet regelmäßige Schulführungen, Aktionen, Projektwochen und Ferienfreizeiten. Und die Kinder werden von pädagogischen Fachkräften begleitet. 2011 waren insgesamt etwa 10000 Kinder und Jugendliche vor Ort. www.erlebnisbauernhof-gertrudenhof.de

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höchstens ein bis zweimal pro Woche gekocht und der Anteil von industriellen Fertiggerichten wächst von Jahr zu Jahr. Fast Food und Convenience (englisch: Bequemlichkeit) Produkte entbinden uns von der Mühsal der Handarbeit und verlangen lediglich das Aufreißen der Verpackung. Wir verlernen das Einkaufen, Verarbeiten und Zubereiten eines Lebensmittels. Kenntnisse und Fertigkeiten werden nicht mehr selbstverständlich in den Familien an die Kinder weitergegeben, weil die Eltern es im Zweifel selber, aus welchen Gründen auch immer, nicht gelernt haben. Das Wissen um den authentischen Geschmack der Nahrung, das Erlernen und Ausprägen eines eigenen Geschmacksurteils verkümmert. Lebensmittelbildung und Kochkenntnisse sind nicht länger immanenter Teil der Alltagskultur, sondern werden zunehmend zu einer Disziplin von Genusseliten. Auch Schmecken will gelernt sein Kinder und Jugendliche haben immer weniger Gelegenheiten, sich Ernährungs- und Kochkompetenzen anzueignen. Umso mehr gewinnen Kindergärten, Schulen und öffentliche Einrichtungen an Bedeutung für die Geschmacksbildung und Entwicklung einer Esskultur. Bei unseren eidgenössischen Nachbarn in der Schweiz beispielsweise ist das Unterrichtsfach Hauswirtschaft in allgemein bildenden Schulen für Jungen und Mädchen ab 13 Jahren für mindestens zwei Jahre verpflichtend. Sie lernen Hauswirtschaft, Lebensmittelkunde und Kochen – einmal pro Woche plant und kocht eine Gruppe Schüler für die anderen Schulklassen ein Menü. Ein sehr gut gemachtes Schulkochbuch mit dem Titel “TipTopf“ ergänzt den Unterricht. Deutschland ist in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche noch weit von der Einführung eines allgemein verbindlichen Schulfachs „Kulinarik“ entfernt. Doch gibt es in letzter Zeit eine Reihe guter Ansätze,

Initiativen und Aktionen (siehe Infokasten). Zu lange hat die Ernährungsbildung die rein biologischen und gesundheitlichen Aspekte im Fokus gehabt. Die sind auch wichtig, aber damit holt man keinen Jugendlichen hinterm Ofen hervor. Es geht auch nicht darum, kleine Jamie Olivers heranzuzüchten – obwohl er sehr viel für ein anderes Ernährungsbewusstsein in Großbritannien getan hat. Sondern es geht darum, Spaß und Freude an guten Lebensmitteln zu wecken, sie kennen zu lernen und die Grundlagen des Kochens zu vermitteln. Die Beschäftigung mit Essen und Genuss ist keine elitäre Feinschmeckerei. Sie ist eine Form der persönlichen Bildung, die Selbstvertrauen schafft und dazu befähigt ein eigenständiges Geschmacksurteil zu entwickeln. So wichtig und absolut notwendig Verbraucherschutz, staatliche Lebensmittelkontrolle, Kennzeichnung und echte Qualitätssiegel zur Orientierung auch sind, es entbindet uns nicht von der Verantwortung, unsere Nahrung mit allen Sinnen noch einmal selber zu prüfen und zu beurteilen, das nimmt uns niemand ab. Wer weiß, wo die Lebensmittel herkommen und gelernt hat, mit ihnen umzugehen, den Eigengeschmack kennt, der kann sie auch gut kombinieren. Und für den, der kochen kann gibt es auch keine Resteküche (die Klassifizierung ist schon verräterisch), höchstens bleibt etwas übrig. Wer achtsam und selbstbestimmt mit wertvollem Essen umgeht, der wirft es auch nicht so leicht in die Restmülltonne.

Gute, saubere und faire Lebensmittel. Das ist die Forderung von Slow Food, einer weltweiten Bewegung in über 150 Ländern. Der Verein leistet Sinnes- und Geschmacksbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um Verständnis und Freude an der geschmacklichen Vielfalt aufzubauen und zu pflegen. Mit der Kampagne „Teller statt Tonne“ macht Slow Food gezielt auf das Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Das Slow Food Youth Network bringt junge Leute und DJs bei „Schnippeldiskos“ zum Gemüseschnippeln, Kochen und Tanzen zusammen. www.slowfood.de Im Januar startete das Projekt GartenKinder, das der Deutsche LandFrauenverband mit der Stiftung Besser essen – Besser leben realisiert. 500 Kindergärten und -tagesstätten erhalten ein eigenes Zimmer-Treibhaus, Erde und Samen und kindgerechte Gartengeräte. Unter Anleitung einer „LandFrau“ lernen die Kinder ihr eigenes Obst und Gemüse anzupflanzen, zu pflegen und zu ernten. www.besseressen-besserleben.org Wertschätzung und Verschwendung von Lebensmitteln Die Verbraucherzentrale NRW hat in Kooperation mit der Universität Paderborn Module für die Primarstufe, Sekundarstufe I und II zum Thema „Wertschätzung und Verschwendung von Lebensmitteln“ entwickelt. Die 19 Bausteine sind ein „Werkzeugkoffer“ mit vielen Anregungen für die Gestaltung des Unterrichts. Die einzelnen Bausteine können in unterschiedlichen Fächern, als Bestandteil von Projekttagen oder -wochen und im Ganztagsbereich eingesetzt werden. www.vz-nrw.de/wertschaetzung.de EchtKuh-L heißt der diesjährige bundesweite Schülerwettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV). Bis zum 28.März können Schüler der Klassen 3 bis 10 sich mit Beiträgen für eine nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung beteiligen. Der Wettbewerb unterstützt damit die Infokampagne „Lebensmittel - Zu gut für die Tonne“. Der Autor und Regisseur des Dokumentarfilms „Taste the Waste“ Valentin Thurn ist Schirmherr der diesjährigen Wettbewerbsrunde. www.echtkuh-l.de Der bundesweite Wettbewerb „KLASSE, KOCHEN!“ belohnt die spannendsten Schulprojekte rund ums Kochen und ausgewogene Ernährung. Es geht darum den Spaß am selber Kochen und damit mehr Wissen in Ernährungsfragen zu vermitteln. Lehrer, die gemeinsamen mit den Schülern eine Küche für ihre Schule gewinnen wollen, müssen die Jury um Fernsehkoch Tim Mälzer von ihren Einfällen überzeugen. Im Februar werden auf der didacta - der Bildungsmesse in Köln die 25 Finalisten bekannt gegeben. Das Projekt ist Teil von IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. www.in-form.de


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Krumme Geschäfte Rebellen am Herd leisten kulinarischen Widerstand Da ist beispielsweise der Aktionskoch Wam Kat, der bekannte Küchenmeister der Friedens- und Umweltaktivisten, der gleich zentnerweise krummes Gemüse verarbeitet, das die Bauern ansonsten untergepflügt hätten. Auch im Biolandbau habe das Wegwerfen enorme Ausmaße angenommen, beklagt er. Zum 20. Geburtstag von Slow Food Deutschland kochte Wam Kat letztes Jahr in Köln für etwa 1.000 Besucher seinen „Hutspot“-Eintopf aus Biogemüse vom Bio-Hof Bursch in Bornheim und dem Gertrudenhof in Hürth, das wegen optischer Mängel nicht in den Handel kam. Oder die beiden Produktdesignerinnen Tanja Krakowski und Lea Brumsack, die CulinARy MiSfiTs, die sich, bevor sie mit ihren Aktionen wie „Esst die ganze Ernte“ in Berlin bekannt wurden, mit nachhaltigem Design, Ernährung und Konsumverhalten auseinander gesetzt haben. Aus verschmähten Lebensmittelresten von Märkten, auf Äckern liegen gelassenem krummen Gemüse, kochen sie Schräge Pastinakensuppe oder arrangieren Pummelige Knödel auf knolligen Thymianmöhrchen. Die Speisen präsentieren sie auf einem Potpourri verschiedener Teller, Tassen und Gläser, um zu unterstreichen, wie viel Schönheit in der Abweichung und der Variation liegen kann.

Foo©Stefan Pallmer

„WIR BROTESTIEREN!“

Von stefan PalLmer Zu groß, zu klein, zu dick, zu dünn. Nicht von der Vielfalt menschlicher Erscheinungsformen ist die Rede, sondern von Lebensmitteln, die nicht der Norm entsprechen. Die Sonderlinge werden bei der Ernte aussortiert, sie sind unverkäuflich, sie landen auf dem Müll. Die Kartoffel ist zu knollig und die Gurke zu krumm und das wolle der Verbraucher nicht, er wünsche sich die perfekte Tomate, den idealen Apfel. Das sagt der Handel und verschweigt dabei, dass die konfektionierte Ware für ihn vor allem gut haltbar, stapelbar und transportfähig sein soll. Und die Lebensmittelindustrie braucht genormte Ware für ihre standardisierten Produktionsprozesse. Geschmacksfragen sind da eher zweitrangig. Der Film „Taste the Waste“ von Valentin Thurn und sein Buch „Die Essensvernichter“ hat diesen und anderen Unsinn eindringlich dokumentiert. In seinem neuen Buch, „Taste The Waste – Rezepte und Ideen für Essensretter“, das er zusammen mit Gundula Oertel geschrieben hat, stellt er Menschen vor, die sich gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und das rein profitorientierte Denken aktiv wehren. Diese Rebellen am Herd haben ihre eigenen Vorstellungen vom achtsamen Umgang mit Nahrung und setzen sie kreativ auf unterschiedliche Weise um. Sie sind Mülltaucher, Food Fighter oder CulinARy MiSfiTs, Urbane Selbstversorger oder Sterneköche. Sie vereint der Wunsch nach mehr Wertschätzung für Lebensmittel ohne erhobenen Zeigefinger, einer veränderten Haltung gegenüber dem Essen, nach mehr Genuss und Nachhaltigkeit.

Biolance-Termine Astrid Gloria- Liebe,Lust & Sellerie

21.03 20:15 Uhr Senftöpfchen Große Neugasse 24 50667 Köln Astrid Gloria - Liebe, Lust & Sellerie Kommen Sie mit in Aphrodites Küchengarten. Hier ist es süß und scharf, knackig, heiß und prall gefüllt. Lassen Sie sich bekochen, bezaubern und verwöhnen vom wilden Wunderweib der vegetarischen Küche (Berliner Zeitung). Zauber-Köchin Astrid Gloria versteht es wie keine Andere, Tipps für gesunde Ernährung mit Spaß und Lebensfreude zu kombinieren. In ihrer magisch-vegetarischen Koch-Show serviert sie erste Frühlingsgefühle, die man essen kann. Bunte Küchenmagie zur Steigerung der Lebenslust!Gibt es grünes Viagra? Macht Pfeffer scharf?

Valentin Thurn und Gundula Oertel portraitieren die Essensretter auf eine sehr genaue und liebevolle Weise. Sie geben dem Leser einen guten Einblick in die Gedanken und Ideen dieser Rebellen am Herd und wie sie dazu wurden. Wie die Food Fighters, vier Köche aus Mainz, die unterschiedlicher nicht sein könnten und aus völlig verschiedenen kulinarischen Traditionen stammen. Sie kochen gemeinsam vor Obdachlosenasylen oder Supermärkten mit übrig gebliebenen Lebensmitteln aus ihren eigenen Küchen und mit Nahrungsmitteln, die ihnen Mülltaucher aus den Tonnen von Supermärkten mitbringen. „WIR BROTESTIEREN“ lautet eines ihrer Mottos. Sie zeigen mit ihren Aktionen, wie viele Lebensmittel, die weggeworfen werden, noch perfekt genießbar sind. Aber auch, wie viele Pflanzenteile, beispielsweise Kohlrabiblätter, auf dem Müll landen, obwohl sie ein delikates Blattgemüse sind. Sie weisen auf Wildkräuter wie Brennnessel, Löwenzahn und Knöterich hin, die achtlos am Wegesrand stehen gelassen werden. Sie sind Überzeugungstäter und wirken mit ihrem Enthusiasmus ansteckend. Und die Rezepte wie Terrine vom Löwenzahn mit gezähmten Eroberern oder Freibeuters Trinksalat klingen nicht nur spannend, sie sind allesamt sehr professionell aufgebaut, nachvollziehbar und praktikabel.

gibt es doch in ganz Deutschland viele kochende Menschen, die gegen die Geringschätzung von Lebensmitteln mit Messer und Kochtopf rebellieren. So stehen die Protagonisten in den 10 Kapiteln des Buchs exemplarisch für kulinarische Aktivitäten, sei es die Berliner Tafel, die in Kochkursen Kinder an den Herd bringt oder der österreichische Koch Tom Riederer, der noch die letzte Rettich- und Möhrenschale sinnvoll verwertet oder die Mundräuber, die Fundstellen von „herrenlosem Obst“ auf vergessenen öffentlich zugänglichen Streuobstwiesen über das Internet bekannt geben und so der Allgemeinheit zugänglich machen. Teilen und Mitteilen lautet die Devise. Alle tragen auf ihre Weise zu einer veränderten Esskultur bei. Vom Einfachsten das Beste! In der Einleitung des Buchs erzählt Valentin Thurn von den Begegnungen rund um den Globus während der Dreharbeiten zum Film, bei Vorführungen und Lesungen mit Menschen, die einen achtsameren Umgang mit wertvollen Nahrungsressourcen pflegen. Vielen ist bewusst, dass was wir essen oder wie viel wir davon wegwerfen, immer auch globale Folgen hat. Dabei geht es in erster Linie nicht um Verzicht, meint Valentin Thurn, „im Gegenteil, sich das Wegwerfen zu sparen, sich nicht zu viel vom Billigen und stattdessen genug von dem zu leisten, was seinen Preis tatsächlich wert ist, bedeutet Gewinn, nicht Verlust.“ Oder wie der Sternekoch Vincent Klink im Buch sagt: “Vom Einfachsten das Beste!“ Rezepte und Ideen für Essensretter ist ein wirklich lesenswertes Buch, zum Aufessen. Witzig und appetitlich gestaltet von der Designerin Uta Tietze und mit Fotos des Künstlers Uli Westphal, der in seiner Fotoserie „Mutatoes“ die krummen Gemüse sehr schön in Szene gesetzt hat, kann man sich mit dem Buch nicht nur in kulinarischem Widerstand üben, sondern auch genussvoll damit kochen! Valentin Thurn / Gundula Oertel Taste The Waste – Rezepte und Ideen für Essensretter Erschienen 2012, im Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln ISBN 978-3-462-04483-6 256 Seiten - Preis: € 18,99

Valentin Thurn und Gundula Oertel gelingt es in ihrem Buch, die Ideen und Rezepte der Köchinnen und Köche auf eine spielerische Art so miteinander zu verknüpfen, dass die Essensphilosophie der Menschen, die sich das ausgedacht haben, erkennbar wird. Die Auswahl der beschriebenen Essensretter ist natürlich schwierig,

Und: Wie ist das eigentlich mit dem Sellerie? Astrid Gloria präsentiert die leckeren Antworten in einer knackigen Show, spannend und informativ. Und das Beste: Sie kocht live auf der Bühne einen brodelnden Topf voll mit heißem Liebestrank und alle die wollen, können probieren!Eine große Portion Humor, scharfe Zauberkunst und zart schmelzende Gemüse-Liebeslieder - so lustig war gesunde Ernährung noch nie. Ein wahrhaft köstliches Vergnügen!

Geschichte im Kochtopf - Kochen wie die Römer „Weizenbrau und Pfauenzunge“ Kreuzblume am Kölner Dom 24.02 - 15 Uhr - Hotline: 0221 - 298 70 596 E-Mail: info@geschichte-mit-biss.de Schlemmen wie im alten Rom. Aßen römische Senatoren auch Kantineessen? Das erfahren Sie im Anschluss an

eine Stadtführung durch das unterirdische Köln. Wandeln Sie trockenen Fußes durch einen römischen Abwasserkanal und bestaunen Sie die imposanten Überreste der Römer von vor 2000 Jahren. Später kochen Sie gemeinsam im Team und unter der Anleitung unserer Profiköchin die Rezepte des römischen Apicius, ein Gourmet der Römerzeit. Finden Sie heraus, wie die Römer ihre Speisen gewürzt haben, welche Kräuter und Gerichte man aß. Es gibt ein 4 Gänge Menü echt römischer Art. Für den Preis von EURO 100,00 + MwSt pro Teilnehmer sind folgende Leistungen im Gesamtpaket enthalten: Zur Info: Die Veranstaltung kann erst ab einer Gesamtteilnehmerzahl von 10 Personen durchgeführt werden. Treffpunkt ist zunächst die „Kreuzblume am Kölner Dom“, Gekocht wird im Marien Eck, Marienstraße 1 C in 50825 Köln (Ehrenfeld) - www.geschichte-mit-biss.de

Gemüsegärten zum Mieten

Infoveranstaltung - Donnerstag, 14. Feb. 2013 Lust auf einen eigenen Gemüsegarten? Naturbegeisterte haben die Möglichkeit, sich einen eigenen Gemüsegarten in Stadtnähe zu mieten. Jeder, der Lust und Zeit hat, die Gemüsegärten vor Ort kennen zu lernen ist herzlich eingeladen unsere Infoveranstaltung um 19:00 Uhr zu besuchen. Weitere Infos unter: www.meine-ernte.de und unter 0228 2861 7119. Das Gut Neuenhof befindet sich westlich von Köln, in Frechen. Herr Niehl übernahm den Betrieb bereits vor einigen Jahren. Er bewirtschaftet heute über 200 Hektar Fläche und ist auf den Zwiebelanbau sowie Ackerbau spezialisiert. Die meine ernte Fläche befindet sich auf dem Gelände der Baumschule Belnatura, Widdersdorfer Landstr. 103 in Köln. Infoveranstaltung: Gut Neuenhof Hermann-Josef Niehl – 50226 Frechen


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Februar | 21

Foodsharing

Lebensmittel teilen statt wegzuwerfen Man lernt nie aus – die Bildungsmesse in Köln

Bildung für Profis und interessierte Menschen Von stefan PalLmer Jede Party geht mal zu Ende. Der Gastgeber fragt sich, wohin mit den letzten Gästen, dem dreckigen Geschirr und vor allem: Wohin mit dem übrig gebliebenem Essen? Man wollte vor den Freunden nicht knauserig erscheinen und hat wieder ein bisschen mehr eingekauft. Alles tiptop frisch und lecker, aber wer soll das alles essen? Wäre es nicht klasse, wenn es eine Internet-Plattform gäbe, auf der man übrig gebliebene Lebensmittel und Speisen kostenlos anbieten und mit anderen Menschen teilen könnte? Gibt es, sie heißt www. foodsharing.de – und seit kurzem liegt die Idee auch auf der Hand, als App für’s Smartphone. Filmemacher Valentin Thurn wollte einen praktischen Beitrag gegen die Lebensmittelverschwendung leisten und gründete im Juni 2012 mit Freunden Foodsharing e.V. mit Sitz in Köln. Der gemeinnützige Verein will privaten Haushalten, Herstellern und dem Handel Gelegenheit geben, essbare Lebensmittel auf einer Datenbank einzustellen und kostenlos im Netz anzubieten. Das Essen kann vor Ort oder an „Hotspots“, vereinbarten Treffpunkten, abgeholt werden. Menschen teilen Essen miteinander, ohne dass dabei Geld fließt. Neben der ethischen Dimension des Teilens will Foodsharing den Lebensmitteln wieder den ideellen Wert geben, der ihnen zukommt. Die Tauschbörsen für ‚Überbleibsel’ gibt es mittlerweile in Köln, Berlin und sieben weiteren deutschen Städten. Die Internet Community wächst rasant und zählt schon über 10.000 aktive Benutzer. Ob 10 Eier, ein Liter Milch und ein Kopfsalat, der vor der Urlaubsfahrt noch im Kühlschrank liegt, der Pflaumenbaum, der zu viele Früchte trägt oder die 100 übrig gebliebenen Brote vom Fotoshooting: Alles kann in einem Essenskorb zusammengestellt und auf der Internet-Plattform angeboten werden, solange man es bedenkenlos verzehren kann. Der Anbieter nennt einen Termin und vergibt Abholtickets für eine bestimmte Zeit, damit nicht mehrere vor der Türe stehen. Mit der Foodsharing-App kann man sich außerdem aktuelle Essenskörbe in der Umgebung anzeigen und eine Route erstellen lassen. Viele nutzen das Angebot aber auch ganz anders, um zum Beispiel nette

Share the taste of waste Menschen aus der Nachbarschaft kennen zu lernen und mit ihnen gemeinsam aus den Lebensmitteln, die jeder noch hat, etwas Leckeres zu kochen – Share the Taste of Waste. Ein umfangreicher Ratgeber auf der Internetseite zeigt, wie ein gutes Kühlschrank-Management aussieht, klärt über den Umgang mit besonders empfindlichen Lebensmitteln auf

Seminar Allergien und Neurodermitis: Was tun?

und gibt Tipps für den Transport. Nahrungsmittel, die ein potentielles Gesundheitsrisiko bergen, etwa Schweinemett, Rindergehacktes oder frisch zubereitete Speisen mit rohem Ei dürfen nicht über die Plattform geteilt werden. Ein Verhaltenskodex appelliert darüber hinaus an die Nutzer, ehrlich, verantwortungsvoll und zuverlässig mit ihren Angaben und Essenskörben zu sein und nur Lebensmittel anzubieten, die sie selber auch essen würden. Die Idee, sich interaktiv zu vernetzen und Essen zu tauschen, steckt noch in den Anfängen. Ursprünglich wollte man mit der Tauschbörse vor allem die unter 40-jährigen Singles ansprechen, die statistisch gesehen in ihrer Alterskalsse am häufigsten Nahrung wegwerfen. Inzwischen hat Foodsharing namhafte Unterstützer und Partner gefunden, wie das NRW Verbraucherschutzministerium oder die Lebensmittelkette Bio Company, die mit der Kooperation das Ziel verfolgt, so wenig Lebensmittel wie möglich wegwerfen zu müssen. Foodsharing wendet sich also nicht nur an Privatpersonen. Auch Bauern, Bäckereien, Lebensmittelhändler und -produzenten sind gefragt, ihren Überschuss kostenlos abzugeben, mit der Allgemeinheit fair zu teilen und Essen vor der Mülltonne zu retten. Der Verein möchte sich in Zukunft außerdem für die Förderung der Erziehung und Bildung, sowie für eine nachhaltige Entwicklung und ökologisch verantwortungsvolles Verhalten einsetzen. Themen wie regionale und saisonale Lebensmittel, biologische Erzeugung, Mindesthaltbarkeit und Nachhaltigkeit sollen wissenschaftlich bearbeitet und die Erkenntnisse publiziert werden. Foodsharing ist eine wunderbare Möglichkeit, Lebensmittel unkompliziert, kostenlos und kurzfristig weiter zu geben, mit Menschen in Kontakt zu kommen und sich aktiv und ganz persönlich gegen die Verschwendung in seinem Umfeld zu wehren. Da kann die nächste Party mit gutem Gewissen steigen.

für PatientInnen mit Allergien und Neurodermitis gesund und lecker ist. Das Seminar ist als Weiterbildung für Heilpraktiker, an Gesundheit Interessierte, Ernährungsberater und Betroffene konzipiert.

Donnerstag, 21.02.2013 - 18:30 - 22:00 Uhr Mit Andreas Geier, Heilpraktiker Wie sind Heuschnupfen, Asthma, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Hauterkrankungen mit Naturheilkunde erfolgreich zu behandeln? In diesem Seminar werden Prinzipien eines naturheilkundlichen Ansatzes zur Diagnose und Ursachenfindung besprochen. Methoden und Ansätze, u. a. aus der ayurvedischen Medizin und der Bioresonanzmethode, werden vorgestellt. Ernährungsvorschläge, Fallbeispiele und Erfahrungsberichte von PatientInnen runden die Themen ab. Und natürlich wird beispielhaft ein Gericht gekocht, das

BioGourmetClub Kochschule & Event GmbH Venloer Straße 59 50672 Köln Tel. +49 (0) 221/95 29 96 22 Fax +49 (0) 221/95 29 96 66 info@biogourmetclub.de www.biogourmetclub.de € 45,00

„didacta - die Bildungsmesse“, die weltweit größte Fachmesse der Bildungswirtschaft findet 2013 in Köln statt. Ab dem 19. Februar können sich Lehrer, Erzieher, Trainer und Interessierte aus allen Bildungsbereichen fünf Tage lang über aktuelle Themen, Trends und Angebote aus den Bereichen vorschulische Erziehung und Grundschule, Schule und Hochschule, betriebliche Ausbildung und Qualifikation sowie Weiterbildung und Beratung informieren und austauschen. Rund 800 Aussteller aus 15 Ländern werden in Köln erwartet. Daneben gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit zahlreichen Foren, Workshops und Vorträgen zu Themen wie „Lernen der Zukunft“, „Lehrerbildung in der digitalen Welt“ und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Fragen der Bildungspolitik und Pädagogik.

Die Sonderschauen „Lernen zum Anfassen“ und „Wege zur Inklusion“ sowie die Fotoausstellung „Diversität und Bildung – Vielfalt und System“ begleiten das Programm. Veranstalter der Messe, die jährlich wechselnd in Stuttgart, Hannover oder Köln stattfindet, sind einerseits die jeweiligen Messegesellschaften und der Didacta Verband e. V., ein gemeinnütziger Verein, der über das Auswärtige Amt, ähnlich dem Goethe Institut, gefördert wird. Der Verein vertritt die Interessen von mehr als 245 Unternehmen und Organisationen im In- und Ausland. Sie setzen sich für qualitativ hochwertige Lehrund Lernmittel ein, machen sich stark für eine bedarfsgerechte Einrichtung und Ausstattung aller Lernorte und beteiligen sich aktiv an den bildungspolitischen Debatten. Der Didacta Verband e. V. ist Mitglied im Netzwerk Europäische Bewegung und organisiert neben der didacta auch die Beteiligung der deutschen Bildungswirtschaft an Auslandsmessen./sp didacta 2013 19. bis 23. Februar Messe Köln - www.didacta-koeln.de


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Originell

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Warum die Shoppingtour höhere Mathematik ist Von Daniela Lukassen

Algorithmen, Wahrscheinlichkeiten, Formeln – so mancher Schüler wird bei diesen Wörtern ganz automatisch die Augen verdrehen. Mathe ist langweilig und schwierig. Und überhaupt: Wer braucht schon Mathe? Die Antwort ist kurz: wir alle. Denn nicht überall, wo Mathematik drin steckt, steht es auch drauf. Aber wer mit dem mp3-Player das Lieblingslied hört, sich über den Wetterbericht im Fernsehen ärgert und wer schon wieder einmal im Stau steht und sich fragt, warum so ein Verkehrschaos nicht verhindert werden kann, der steckt mittendrin in der Mathematik. Mathe-Muffel zum Rechnen bringen Das Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI in Sankt Augustin hat zusammen mit der Universität zu Köln fünf Unterrichtsmodule entwickelt. Und die sollen auch bei Mathe-Muffeln die Lust auf das Rechnen wecken. „Die meisten Schüler haben deshalb ein Problem mit Mathe, weil sie glauben, Mathematik ist schwer.“, sagt Dr. Anton Schüller vom Fraunhofer- Institut, der die Module entwickelt hat. Und er fügt hinzu: „Aber eigentlich kann jeder Mathe.“ Und jeder braucht Mathematik. Das wird besonders deutlich, wenn man sich die einzelnen Module, die speziell für den Matheunterricht entwickelt wurden, anschaut. Da geht es um mp3-Player, Wetterberichte, Straßenverkehr, die sichere Verschlüsselung von Daten und um die Erstellung der kürzesten Rundreise durch das Rheinland. Wie kann es zum Beispiel sein, dass bei einem Lied im mp3-Format viele Informationen

weggelassen werden, damit der Speicherplatz möglichst gering ist und das Lied sich trotzdem nicht vom Original unterscheidet? Die Idee für den ungewöhnlichen Unterricht entsteht im Jahr 2009 zunächst aus einer Seminarreihe der Universität Köln. Der damalige Leiter des SCAI, Prof. Dr. Ulrich Trottenberg, hat sie ins Leben gerufen, um jungen Lehramtsstudenten zu zeigen, wie Mathematik auch lebendig, spannend und ganz praktisch vermittelt werden kann. Das Ziel dieser Reihe ist es, die Mathematikstunden an den Schulen zu modernisieren. Und dabei möchte man genau dort ansetzen, wo auch Schüler ein Interesse entwickeln können, die mit Mathematik sonst eigentlich gar nichts anfangen können. Nämlich da, wo Mathe ihnen im ganz alltäglichen Leben regelmäßig begegnet. Das ist nicht ganz einfach, wie auch Anton Schüller weiß: „Mathematik ist eigentlich eine unverstandene Wissenschaft. Viele Menschen haben gar keinen Zugang dazu.“

Neugierig machen und begeistern Wenn Anton Schüller mit dem Thema mp3 an die verschiedenen Schulen kommt, geht es immer um viel mehr, als nur um das Vermitteln von Mathematik. Es geht darum, die Schüler neugierig zu machen und sie zu begeistern. „Dass Mathematik eine wichtige Bedeutung für unser Leben hat, ist vielen unklar.“, sagt er. Und deshalb holt er die neun- bis 13-Klässler dort ab, wo sie stehen. Für die Jugendlichen macht er Schallwellen sichtbar, zeigt ihnen, welche Wellen durch welches Instrument erzeugt werden und verdeutlicht, was ein Mensch überhaupt hören und wahrnehmen kann. „Laute Töne haben im Gehirn Vorfahrt. Wenn ein Mensch zum Beispiel einen sehr lauten Ton gehört hat, kann er direkt danach keinen sehr leisen Ton wahrnehmen.“, erklärt Schüller. „Das sind also Informationen, die bei mp3 ruhig weggelassen werden können.“ Doch nicht nur die Frage, wie das menschliche Gehör funktioniert und was ein Mensch tatsächlich hören kann, vermittelt Schüller seinen jungen Zuhörerinnen und Zuhörern. Auch die Themen „Komprimieren von Daten“ und „Codieren von Informationen“ sind Bestandteile des Unterrichts, wenn sich alles um mp3 dreht. Anton Schüller möchte den Jugendlichen noch mehr vermitteln. „Mathe ist wichtig und kann auch sehr spannend sein.“, sagt er. Und er fügt hinzu: „Jeder Mensch kann eigentlich Mathematik.“ Zum Beispiel dann, wenn es um die „Rheinland-Rundreise“ geht. „Dabei sollen die Schülerinnen und Schüler optimale Weg-Algorithmen selbst entdecken“, erklärt der Mathematiker. Die Aufgabenstellung klingt zunächst einmal ganz einfach: „Wir wollen eine Rundreise durch die sechs Städte Aachen, Bonn, Düsseldorf, Frankfurt, Köln und Wuppertal unternehmen. Suche eine möglichst kurze Rundreise.“ Die Angaben, wie weit die sechs Städte voneinander entfernt sind, bekommen die Schüler dazu. Dann heißt es: ausprobieren, überlegen, neu versuchen. Denn die Lösung, in welcher Stadt man die Rundreise beginnt und wie man dann weiter vorgeht, ist nicht leicht herauszufinden. „Eine Schülerin ist bei dieser Aufgabe sehr kreativ vorgegangen“, erklärt Schüller. „Sie hat erst einmal eine Karte gezeichnet.“ Eine Idee, auf die der Wissenschaftler so zunächst einmal nicht gekommen wäre. „Aber der Lösungsansatz des Mädchens hat mich dazu bewogen, ebenfalls eine Karte anzufertigen“, erklärt er. „Denn mit dieser bekommt man schneller eine gute Lösung.“ Neben den vielseitigen Lösungsansätzen der Jugendlichen beeindruckt Anton Schüller auch ein anderer Aspekt: „Bei dieser Aufgabe schneidet nicht unbedingt der Schüler am besten ab, der sonst auch am besten rechnen kann. Denn die Überlegung, welcher Weg der sinnvollste ist, erfordert in erster Linie eines: das logische Denken.“

„Dass Mathematik eine wichtige Bedeutung für unser Leben hat, ist vielen unklar“

Heute schon geforscht? Lass Dich begeistern! Ein neues Webangebot der Deutschen Physikalischen Gesellschaft Stonehenge, Sprachsteuerungen, das Cern oder der erste ‚International Cosmic Day’ sind aktuelle Themen des neuen Online-Magazins „Detektor“. Hier schreiben Schüler für Schüler über Experimente, Neuigkeiten, Erfahrungen. Die jungen Autoren bekommen Unterstützung durch einen Mentor, der bei der Umsetzung des Artikels hilft und zeigt, wie man ein Thema auch aus einem didaktischen Blickwinkel sehen kann. Der Austausch über Schulprojekte, Praktika oder Wettbewerbe ist gewünscht und die Schüler profitieren davon. Die Leser sollen merken, dass sich jeder mit physikalischen Themen beschäftigen kann. „Detektor“ richtet sich an Schüler ab der achten Klasse. Betreiber und Betreuer des Online-Magazins und der Seite www.weltderphysik.de ist die Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V. in Bad Honnef. Auch ihr Anliegen ist es, Physik erfahrbar zu machen, die Physik hinter den Phänomenen des täglichen Lebens zu zeigen. Dabei wendet sie sich an alle interessierten, neugierigen Menschen, Schüler, Studenten eingeschlossen. Themen aus den unterschiedlichsten Bereichen werden anschaulich und spannend aufbereitet: Die Klänge des Südpolarmeers, Jupiter, einer der hellsten Planeten am Nachthimmel, Riesenwellen auf dem Meer, die Entwicklung intelligenter Roboter oder Medizinphysik... Auf dieser Website gibt es sehr viel zu entdecken. Zusätzlich bietet sie Infos zum Berufsbild und Veranstaltungshinweise. Die weltderphysik-Redaktion unterstützt das neue Online-Magazin für Schüler und ist sein Ansprechpartner in allen Fragen./cg www.weltderphysik.de / www.detektor-magzin.de

Die Seminarreihe an der Uni und besonders das, was die angehenden Lehrer aus ihr mitnehmen, soll es ändern. Die Idee kommt gut an. Nicht nur bei den Studenten. Im Fraunhofer Institut wird sie schließlich weiter entwickelt. Gemeinsam mit Schülerpraktikanten tüfteln die Wissenschaftler des Instituts an unterschiedlichen Modulen für den Unterricht. Sie gehen an die Schulen, bringen sie dort als Unterrichtsthemen ein. Denn sie möchten ihre Module auch in der Praxis testen lassen. Und sie möchten schauen: Wie kommen die Themen und ihre Umsetzung bei Jugendlichen an, die mit Mathematik eigentlich nichts am Hut haben? Fünf Module entstehen so im Laufe der Zeit. Die Stiftung Zukunft NRW fördert das Projekt. Auch einige ausgewählte Schulen unterstützen die Wissenschaftler bei der Verfeinerung der Unterrichtseinheiten. „Wir haben viele interessante Anregungen von Schülern und Lehrern bekommen.“, sagt Schüller. 150 Schülerinnen und Schüler nehmen an den ersten Testphasen teil. Sie füllen Fragebögen aus, sagen, was ihnen gefällt und was nicht so gut ist. Es kommen viele Vorschläge und Ideen. Die Jugendlichen machen klar, ob ein Arbeitsblatt etwa zu schwer ist und ob sie den Stoff so verstehen. Die Lehrer bringen ihre didaktischen Fähigkeiten ein. „Es haben sich zum Beispiel Schüler beschwert, dass einige Arbeitsblätter nur schwer verständlich seien.“, sagt Schüller. Und die Jugendlichen wollen Beispiele. „Wir Wissenschaftler gehen eigentlich immer eher andersherum an ein Problem heran.“, erklärt Anton Schüller. „Ein Beispiel kommt bei uns meist erst zum Schluss.“ Es kommen noch mehr Ideen, die mit in die fünf Module einfließen. „Dass die Schulen uns so viele Rückmeldungen gegeben haben, hat sich gelohnt.“, betont Schüller. Im Herbst 2012 war die Testphase zuende. Die fertigen Lerneinheiten können von Lehrern kostenlos aus dem Internet herunter geladen werden.

Mathe im täglichen Leben „Die Aufgabenstellung ist eine, der wir auch im täglichen Leben alle regelmäßig begegnen.“, sagt der Wissenschaftler. Etwa dann, wenn es darum geht, zu überlegen, ob die Shopping-Tour lieber am Schuhgeschäft oder in der Bekleidungsabteilung begonnen werden


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Aufgefallen: Plakat zu Alphabetisierung Schlüssel ohne Schloss – warum sich die Welt für Viele nicht öffnen lässt.

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Von Caro Meier

soll. Oder ist es sinnvoller, erst in den Buchhandel zu gehen, weil der näher am Café liegt, in dem ein Päuschen gemacht werden soll? Dass sie dabei eigentlich ganz normale Mathematik anwenden, merken die meisten Menschen nicht. Und so ist es auch bei der „Simulation von Straßenverkehr“, wie ein weiteres Modul des Fraunhofer-Instituts heißt. Denn statt öde Formeln zu pauken, heißt auch da die Devise: Man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben. Wie entsteht ein Stau? Und welchen Einfluss hat der „Trödelfaktor“ auf den Straßenverkehr? Wer fit ist, kann sogar noch eine Verkehrssituation programmieren. Für Schüler, denen das zu schwer ist, wird das Programm zur Simulation des Straßenverkehrs gleich mitgeliefert. Und auch den großen Gleichungssystemen ist ein Modul gewidmet. Was erst einmal nicht besonders spannend klingt, ist es in der Praxis schon. Denn da werden die großen Gleichungssysteme mit Millionen Unbekannten gebraucht, um zum Beispiel einen zuverlässigen Wetterbericht liefern zu können. „Oft wird im Unterricht gar nicht deutlich, was für eine Rolle die großen Gleichungssysteme spielen.“, bedauert Schüller. In seinem Modul aber dafür umso mehr. Tausende Lehrer haben sich die Lerneinheiten für den modernen, praxisnahen Unterricht inzwischen heruntergeladen. Mit einem Skript, Arbeitsblättern und anderen Materialien können sie den Unterricht so gestalten, wie sie ihn sich vorstellen. Ein Mitarbeiter des Fraunhofer-Instituts muss dafür nicht in die Schule kommen. Auch die Schüler sind begeistert. „Ich habe heute ziemlich viel gelernt.“, lautet das Urteil einer jungen Dame, die sonst mit Mathe gar nicht so viel am Hut hat. Und eines ist sicher: Beim nächsten Wetterbericht wird sie ganz genau hinschauen. Skript-download: http://www.scai.fraunhofer.de/mathematik-fuer-die-praxis.html

Wer nichts von Bildungs-Angeboten weiß, kann sie nicht wahrnehmen. Also ist Bildung auch und in jeder Hinsicht eine Frage der Kommunikation. Viele soziale Organisationen nutzen die Kommunikationswirkung von Großflächenplakaten sehr erfolgreich. Ein Plakat, das ich vor einiger Zeit auf der Zülpicher Straße im Vorbeigehen sah, fiel mir auf. Aber nicht, weil die Botschaft so einprägsam war, sondern weil es so überhaupt nichts hatte, was die Aufmerksamkeit fesseln könnte. Ein gekonnt lächelndes junges Model mit perfekt liegenden langen schwarzen Haaren in weinroter Köchinnenmontur. Ganz ohne Makel. Die junge Frau posiert vor der ebenfalls perfekten Kulisse einer edelstahl-funkelnden supermodernen Küche, neben sich etwa drei halbierte Möhren als einzige sichtbare Nahrungsmittel. Sie hält einen extrem überdimensionierten, leicht stilisierten Schlüssel in die Kamera. Darauf steht geschrieben: „Lesen & Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“. Daneben ein weißer Balken mit grüner Schrift: „Endlich hab‘ ich es gelernt“. In der linken unteren Ecke ein grünes Feld mit weißer Schrift, der Nummer des Alfa-Telefons, dem Hinweis „Lesen und Schreiben für Erwachsene“ und die Internetadresse. Daneben ein QR-Code. Das Bildmotiv wirkt etwa so authentisch und aus dem Leben gegriffen wie Millionen von Werbespots für Actimel, Dulcolax oder irgendwelche Waschmittel. Wer wird hier angesprochen – wer ist die Zielgruppe? Falls sich das Plakat an Menschen wendet, die nicht gut oder gar nicht lesen können, was soll ihnen die Frau in der Küche sagen? Es ist schön in meiner funkelnden Küche, ruf mich an? Oder Schlüsseldienst unter dieser Nummer? In der klassischen Kommunikation ergänzen sich Bild und Text idealerweise zu einer Botschaft. Fällt der Text als Sinnträger weg, muss das Bild alleine für Aufmerksamkeit sorgen. Es ist zu vermuten, dass Menschen, denen es Schwierigkeiten bereitet, Schrift zu lesen, ihre Wahrnehmung auf Bilder konzentrieren. Und wenn es so ist, werden sie dieses Foto wahrscheinlich übersehen, weil es mit ihrem Leben so gar nichts zu tun hat. Bundesweite Alphabetisierungskampagne Absender des Plakats sind einige Schwergewichte der Bildung in Deutschland. Das Motiv ist Teil der bundesweiten Alphabetisierungskampagne „Lesen und Schreiben – Mein Schlüssel zur Welt“, initiiert vom Bundesverband Alphabetisierung e.V. und der Deutsche(n) UNESCO-Kommission. Eines der Mitglieder im Bündnis für Alphabetisierung und Grundbildung in Deutschland ist neben vier weiteren das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Mit der Kampagne reagieren die Bündnispartner auf die Hamburger „leo (Le-

vel-One)-Studie“ 2011. Sie ergab, dass mehr als sieben Millionen Erwachsene in Deutschland kaum lesen und schreiben können. 14,5 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung können bestenfalls einzelne Sätze, jedoch keine zusammenhängenden kurzen Texte schreiben und lesend ihren Sinn verstehen. Man spricht von funktionalem Analphabetismus und setzt dabei die tatsächlichen Fähigkeiten einer Person zu lesen und zu schreiben in Relation zu dem, was gesellschaftlich erwartet wird. In unserer Gesellschaft sind die Anforderungen hoch, also werden auch Menschen mit begrenzten Lese- und Schreibkenntnissen unter diesen Begriff gefasst. Die Kampagne ist nicht die erste ihrer Art. Und sie besteht aus einer Vielzahl von Maßnahmen vor Ort, Online und, wie es heißt, in Kino-, TV- und Funk-Spots, in denen die betroffenen Menschen „Erfolgsgeschichten“ erzählen. Oder eben erzählen lassen, wie das Plakatmotiv zeigt, sie nachstellen. An Wert und Priorität der Alphabetisierungsarbeit kann gar kein Zweifel bestehen. Ebenso wenig an der Dringlichkeit, in einem breiten Bündnis jeden nur denkbaren Kommunikationskanal zu nutzen, um Analphabeten die Möglichkeiten von Lese- und Schreibkursen für Erwachsene zu eröffnen, aber auch ihre Angehörigen, Freunde und Kollegen zu erreichen, damit sie helfen. Kompetentere Experten als die des Bündnisses wird man nicht finden. Und selbst wenn Film- und Funkbeiträge parallel laufen, fragt man sich, warum die Chance, die in einem Großflächenplakat liegt, nicht besser genutzt wird. Warum ein Mensch, der gar nicht oder schlecht lesen kann und in seiner Wahrnehmung vermutlich an Bildern orientiert ist, sich auch nur eine Sekunde mit diesem Bild eines professionell lächelnden Models beschäftigen sollte.

Dem Schlüssel fehlt das Schloss, die Welt wird sich nicht öffnen, solange die Sichtweise und Wahrnehmung derer, die man erreichen will, nicht die Hauptrolle spielt. Man muss erst mal darauf kommen Möglicherweise haben die Experten für Grundbildung hier ganz andere Antworten. Aber geht man davon aus, dass sich die Wahrnehmung von Analphabeten auf Bilder konzentriert, warum greift man nicht auf Piktogramme, also Bildzeichen, zurück? Warum „schreibt“ man seine Botschaft nicht in Piktogrammen? Auf diese Weise würden viele Menschen mit Schreib-Leseschwäche auf die Plakate und das Alfa-Telefon aufmerksam. Gigantische Verkehrsnetze und -knotenpunkte, wie die Metro in Mexiko-City zum Beispiel, sind für Millionen von Analphabeten nutzbar, weil jeder ihrer 175 Bahnhöfe durch Piktogramme ein unverwechselbares Erscheinungsbild hat. Und das funktioniert zuverlässig, seit 1968 ein amerikanischer Grafik-Designer das System entwickelte. Piktogramme spielen eine große Rolle, wenn es um Sicherheitshinweise, Gefahren- und Warnzeichen geht. Wenn man sicher gehen möchte, dass die Botschaft auch verstanden wird. Piktogramme sind auch die Vorläufer der Icons, die auf jedem Rechner und jedem Smartphone den Weg weisen. Schweizer Informatiker arbeiten schon länger an einer Smartphone-SMS-Anwendung für Analphabeten, die sich auf Icons stützt. Hier geht es aber nicht darum, Analphabeten das Leben durch Piktogramme zu erleichtern. Sie sollen ja nur vom großen Angebot an Kursen vor Ort erfahren und sich im Idealfall selbst darum bemühen. Statt dessen das posierende Model mit Schlüssel in der perfekten Küche. Die einzig sinnvolle Maßnahme auf dem Plakat ist der QR-Code, über den man via Smartphone auf die Website der Kampagne gelangt. Hier weisen Piktogramme darauf hin, dass man sich den Text auch vorlesen lassen kann. Aber darauf muss man ja erstmal kommen. Übrigens weist der Bundesverband Alphabetisierung auf seiner Website so auf sein Alfatelefon hin:

Weitere Infos:

http://www.scai.fraunhofer.de/

www.alphabetisierung.de www.mein-schlüssel-zur-welt.de


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Das junge Theater Bonn

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(JTB) im ehemaligen Rheingold-Kino

Die Premiere der Theaterbearbeitung von Veranstaltungen JTB „Nichts:was im Leben wichtig ist“ wurde Fr., 01.03. | 10.00h ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST von Publikum und Presse begeistert aufge- Bühne / Theater 19.30h Uraufführung nommen Das Junge Theater Bonn (JTB) wurde im Jahr 1969 gegründet. Nach zehn Jahren in provisorischen Räumlichkeiten konnte das Ensemble 1979 in das ehemalige ‘Rheingold’-Kino an der Beueler Hermannstraße umziehen. Das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert ist bis heute das Domizil des JTB und bietet bis zu 400 Zuschauern Platz. 2003 wurde die Bühnen- und Sicherheitstechnik saniert. Im Sommer 2013 wird voraussichtlich die Bestuhlung des Theatersaals umfassend erneuert. Bei diese dringend notwendige Maßnahme wird das JTB von zahlreichen Spendern unterstützt, denn als gemeinnütziger e.V. erhält das JTB zwar Zuschüsse von der Stadt Bonn und vom Land Nordrhein-Westfalen, aber über 80 Prozent seines Etats erwirtschaftet es durch den Verkauf von Eintrittskarten und Gastspielen. Das Ensemble des JTB besteht aus nur rund fünfundzwanzig fest angestellten Mitarbeitern: Schauspielern, Technikern und Verwaltung. Mit diesem kleinen Team produziert das JTB jährlich fünf bis sechs neue Stücke für Zuschauer aller Altersgruppen. In seinem Repertoire-Spielplan bietet das JTB in jeder Spielzeit rund 300 Vorstellungen in Bonn an und weitere 60 bis 70 Vorstellungen als Gastspiele in anderen Städten. Mit über 135.000 Zuschauern in der letzten Spielzeit ist das JTB laut einer Statistik des Deutschen Bühnenvereins schon zum siebten Mal in Folge das bestbesuchte Kinder- und Jugendtheater in ganz Deutschland. Eine Arbeitsweise, die an Theatern in England oder USA vollkommen selbstverständlich ist, macht das Junge Theater Bonn (JTB) unter den deutschen Kinder- und Jugendtheatern zum Exoten - und zu einem der erfolgreichsten Kinder- und Jugendtheater Deutschlands: Die Rollen von Kindern und Jugendlichen werden in vielen JTB-Produktionen von Kindern und Jugendlichen gespielt, die dazu sorgfältig ausgewählt, professionell angeleitet und kontinuierlich betreut und gefördert werden. Inzwischen kann ein großer Teil der Kinder und Jugendlichen aus den Kursteilnehmern der 2001 gegründeten JTB-Werkstatt, der Schauspielschule für Kinder und Jugendliche des JTB, rekrutiert werden. Dort nehmen rund 1.000 Kinder und Jugendliche jährlich an den verschiedenen Schauspiel- und Theaterkursen für alle Altersgruppen teil. Dennoch werden für viele

der neuen Produktionen jugendliche Darsteller zusätzlich auch in offenen Castings gesucht. Das Repertoire des JTB´s umfasst derzeit 10 verschiedene Stücke für jedes Alter. Während ‚Das Fliegende Klassenzimmer‘, ‚Huck Finn‘ und ‚Die Vorstadtkrokodile‘ Kinder ab 10 Jahren begeistern, sind die Inszenierungen von ‚Geheime Freunde‘ und ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ nicht für Zuschauer unter 14 Jahren geeignet. Für die Kleinsten laufen derzeit der ‚Der Grüffelo‘ ‚Sams im Glück‘, und der ‚Der kleine Drache Kokosnuss‘ sehr erfolgreich. Anfang 2013 hatte im JTB die von Publikum und Presse begeistert aufgenommene Theaterbearbeitung des internationalen Bestsellers ‚Nichts: was im Leben wichtig ist‘ Premiere. Janne Teller konfrontiert darin die jugendlichen Zuschauer packend und schonungslos mit nichts geringerem als der Suche nach – und den Zweifeln an - dem Sinn des Lebens. Im April 2013 folgt ‚Rico, Oskar und die Tieferschatten’, das wir für Zuschauer ab 8 Jahren herausbringen. Der spannende Krimi von Andreas Steinhöfel über zwei Berliner Jungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, wurde 2009 mit dem Jugendliteraturpreis ausgezeichnet und wird inzwischen in vielen Unterstufenklassen als Lektüre eingesetzt. Im Mai 2013 werden wir dann die mit dem „Grüffelo“ begonnene, erfolgreiche Kooperation mit der international renommierten britischen Theaterkompanie ‚Tall Stories‘ fortsetzen und eine neue Inszenierung für Kinder ab 4 Jahren anbieten, Für Hund und Katz ist auch noch Platz‘. Als letzte Produktion vor den Sommerferien wird es wieder eine eigene Stückentwicklung für Jugendliche geben, die Mitglieder des Nachwuchsensembles mit JTB-Intendant Moritz Seibert schreiben./ Quelle JTB JUNGES THEATER BONN Hermannstr. 50 D-53225 Bonn Tel. (0228) 46 36 72 Fax (0228) 69 60 07 www.jt-bonn.de

02.03.- 03.03. | 15.00h DER KLEINE DRACHE KOKOSNUSS - Kinder Uraufführung - Für Zuschauer ab 4 Jahren Mo., 04.03. | 09.00h + 11.00h DER KLEINE DRACHE KOKOSNUSS - Kinder Di., 05.03. | 10.00h NICHTS- Was im Leben wichtig ist Bühne/Theater Für Zuschauer ab 13 Jahren Do.,07.03. + Fr., 08.03. | 10.00h DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER - Kinder Uraufführung - Für Zuschauer ab 8 Jahren Fr., 08.03. | 18.30h DAS FLIEGENDE KLASSENZIMMER - Kinder Sa., 09.03. | 20.00h + So., 10.03. | 14.00h Der Magische Zirkel Bonn präsentiert: Zaubershow SIMSALABONN – Die Galashow der Meistermagier

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Das Theater Marabu ist für den George-Tabori-Preis 2013 nominiert Der Fonds Darstellende Künste hat die Nominierungen für sechs erfolgreiche professionelle Ensembles freier Theater- und Tanzschaffender in den beiden Kategorien des George-Tabori- Preises 2013 bekannt gegeben. Für den Hauptpreis, der mit 20 000 Euro dotiert ist, ist das Kinder- und Jugendtheater Theater Marabu aus Bonn neben zwei weiteren Theatern nominiert. Das Theater Marabu konkurriert mit dem intermedialen Musik- und Tanztheater „Theater der Klänge“ aus Düsseldorf und dem Leipziger Figurentheater „Wilde & Vogel“ um den Hauptpreis. Es wird zudem ein Förderpreis in Höhe von 10 000 Euro vergeben, für den weitere freie Theater deutschlandweit nominiert sind. Mit der Preisverleihung in der Berliner freien Produktions- und Spielstätte „Sophiensaele“ anlässlich des Geburtstags von George Tabori am 24. Mai 2013, erinnert der Fonds Darstellende Künste zugleich an das Lebenswerk des außergewöhnlichen und vielseitigen Regisseurs und Autors, der bis zu seinem Tod 2007 am Berliner Ensemble inszenierte.


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Lauter Lev, local sounds 2013

Die Gewinner stehen fest „Lauter Lev, local sounds“ ist eine Fördermaßnahme des Kulturbüros der KulturStadtLev für lokale Bands aus dem Bereich der Rock- und Popmusik. Der Wettbewerb besteht seit 12 Jahren und geht nun in eine neue Runde.

Interessante Newcomer Förderung für Rock- und Popmusik

Am 4. Februar 2013 tagte eine fachkundige Jury und beurteilte die Musik, die von den diesjährigen Bewerberinnen und Bewerbern eingesendet wurde. Die folgenden Gruppen überzeugten die Jury und wurden für die Fördermaßnahme ausgewählt:

Bei einem gemeinsamen Konzert stellen sich die Gruppen am Freitag, 15.03.2013, ab 20.00 Uhr im Forum Leverkusen, Agamsaal, der Öffentlichkeit vor. Die hierbei entstehenden Ton- und Bildaufnahmen werden für die Produktion einer DVD mit größerer Auflage verwendet. Die Bands erhalten die produzierten DVDs für ihre weitere PR-Arbeit.

Spring Up, Fall Down (Alternative) Gregor Polzin – Gitarre, Gesang/ Mave – Bass, Gesang/ Andy Sonntag – Schlagzeug www.springupfalldown.de

Reclaim (Rock)

Tobias Rockel – Gitarre, Gesang/ Jörg Hamacher – Bass, Gesang/ Ralph Borchardt – Schlagzeug, Gesang www.myspace.com/reclaim2010

Die Jury wünscht den ausgewählten Gruppen viel Erfolg für den weiteren musikalischen Werdegang. DVDs aus 2011 gibt es über die Homepage der beteiligten Gruppen: Nadine Krämer Band www.nadinekraemerband.com www.myspace.com/nadinekraemerbandmusic

♂-Bands

WROOm (Alternative) Harry Sünder – Gesang/ Micky Bektic – Gitarre/ Hartmut Link – Bass/ irk Bendrien - Schlagzeug

Ist Rock- und Pop eine Männerdomäne in Leverkusen?

Isermann (Pop) Marco Isermann – Gesang, Gitarre/ Luc Rod – Klavier, Gesang/ Thorsten Odenthal – Bass, Gesang/ Jan Stoffel – Cajón www.marocisermann.de

Termine: Bergisch Gladbach Nachmittag der offenen Tür Sonntag, den 17. Februar, 15:00 - 18:00 Uhr, Städtische Max-Bruch-Musikschule, Langemarckweg 14 Alljährlich öffnet die Städtische Max-Bruch-Musikschule ihre Türen für alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die sich für Instrumentalspiel interessieren und noch nach dem passenden Instrument suchen. Mit kurzen Vorspielen von jungen Schülern werden die Instrumente vorgestellt. Anschließend heißt es: Ausprobieren! Schwerpunktthema Heimat: August Macke und die rheinischen Expressionisten Donnerstag, den 28. Februar 2013, um 19:30 Uhr, VHS Haus Buchmühle Norbert Prangenberg - wie er in meinen Büchern vorkommt Lesung mit Rolf Steiner Sonntag, den 17. Februar 2013, um 12:00 Uhr, Städtische Galerie Villa Zanders Druckwerkstatt für Erwachsene: Der Linolschnitt Kurs 1: Sa., 23.02. und Sa., 02.03., 14:00 - 17:00 Uhr, Leitung: Michael Wittassek. Kurs 2: Di., 19.02. und Di., 26.02., 10:00 - 13:00 Uhr, Leitung: Claudia Betzin. Kursgebühr jeweils 40 €, Anmeldung in der Städtischen Galerie Villa Zanders erforderlich!

Kultkino Rhein-Berg präsentiert „Woody Allen: To Rome with Love“ Sonntag, den 24. Februar 2013, um 17:00 Uhr, im Bergischen Löwen Die kleine Meerjungfrau Sonntag, den 24. Februar 2013, 17:00 Uhr, im Ratssaal Rathaus Bensberg Bergisches Erzählkonzert für Kinder, Eintritt frei Erleuchtung für Anfänger Samstag, den 16. Februar 2013, um 20:00 Uhr, THEAS Theater, Jakobstraße 103 - Eintritt: 15,- Euro / Erm. 11,Euro. Öffentliche Führung „Papier - vom Handwerk zum Massenprodukt“ Sonntag, 17. Februar 2013, um 14:00 Uhr, LVR-Industriemuseum Bergisch Gladbach - Papiermühle Alte Dombach - Eintritt 3,50 €, Kinder und Jugendliche frei. Musikbilder-Folgen von Eva Stammen-Grecianu Ausstellungseröffnung: Samstag, den 23. Februar 2013, um 18:00 Uhr, in der Franz Liszt Akademie, Wilhelm-Klein-Str. 18 - 20 Aufstieg, Glanz und Niedergang - Die Dynastie der Fugger Offene Akademietagung: Sa. - So., 23. bis 24. Februar 2013, Thomas-Morus-Akademie Bensberg/ Kardinal-Schulte-Haus, Overather Str. 51-53

Pas de deux ins Jenseits - Totentänze vom 16. bis 20. Jahrhundert aus der Sammlung Fritz Roth, Bergisch Gladbach Ausstellungseröffnung: Sonntag, den 24. Februar 2013, um 11:30 Uhr, Städtische Galerie Villa Zanders

Klangvoller Sonntag: Nina Tichman (Klavier) Sonntag, den 24. Februar 2013, um 11:00 Uhr, im Vier-Jahreszeiten-Saal in der ServiceResidenz Schloss Bensberg

Die Nacht der Musicals Freitag, den 22. Februar 2013, 20:00 Uhr, Bergischer Löwe

Die Bremer Stadtmusikanten Sonntag, den 24. Februar 2013, 18:00 Uhr, THEAS Theater, Jakobstr. 103 Eintritt: 12,- Euro / Erm. 9,- Euro.


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Machen statt glotzen Der Jugendfilmclub in Köln – das Zentrum der Kinder- und Jugendmedienarbeit Von Stefan Pallmer Manchmal verrät eine Frage den Fragenden – und auf die Antwort von Mara bin ich ehrlich nicht vorbereitet. „Was bedeutet für Dich Medienkompetenz?“ Ohne Zögern, ruhig und gelassen, weiter an ihrem Apfel knabbernd, antwortet die 19-jährige, „Nichts!“ Mein verstörtes „Aber...?“ unterdrücke ich. Mara beschäftigen offensichtlich andere Dinge. Ulrich Laven, der gerade einen Workshop mit Schülern im großen Seminarraum des jfc Medienzentrums geleitet hat, versucht mir zu helfen. Der Begriff der Medienkompetenz tauge nicht wirklich gut, meint der Film- und Fernsehwissenschaftler. Ulli, wie ihn alle nennen, war mehrere Jahre Leiter der Spinxx Redaktion in Köln. Spinxx.de ist ein Onlinemagazin, in dem Jugendliche Filmkritiken und Reportagen schreiben, von Veranstaltungen berichten, Schauspieler interviewen und hinter die Kulissen schauen. Über ganz NRW sind die Redaktionsgruppen mittlerweile verteilt. Mara ist seit fünf Jahren bei der Kölner Redaktion und hat über 60 Filmkritiken geschrieben. Sie ist sehr kompetent! Die Beteiligung am Workshop ist rege Ulli bittet die Schüler, ihn zu duzen und jetzt einmal Jury zu spielen. Es geht um die Frage, was ein guter Dokumentarfilm ist und wie er gemacht wird. Ulli zeigt kurze Filmausschnitte und arbeitet mit den Jugendlichen die Unterschiede heraus. Eine Doku über Bienen macht den Auftakt. „Das waren so viele Informationen, das kann man sich ja gar nicht alles merken.“, sagt eine Schülerin. Einem anderen fällt die emotionslose, sachliche Stimme des Sprechers auf, den man nicht sehen kann. Danach folgt eine Reportage aus der sehr persönlichen Sicht eines Mädchens. Der dritte Film ist ein fiktives und opulentes Historienepos über die Kreuzzüge. Zwar überaus spannend und dramatisch gemacht, wie die jungen Zuschauer finden, nur leider eben nicht echt. „Jede dieser Erzählformen hat Vor- und Nachteile. Eine Möglichkeit Filme zu bewerten ist es, zu schauen, ob für die zu erzählende Geschichte die richtige Form gefunden wurde“, meint Ulli zum Abschluss.

Medien für die eigenen Belange und Interessen einsetzen „Beim Jugendfilmclub denken viele immer noch, hier sei ein Club Jugendlicher, die nur Filme gucken.“, sagt mir Sabine Sonnenschein im Gespräch. Sie leitet den Fachbereich ‚Medien reflektieren’. (Lesen Sie auch das Interview mit Sabine Sonnenschein) Dabei war der jfc Köln bei seiner Gründung 1976 eines der ersten Medienzentren in Deutschland überhaupt. Die Jugendeinrichtungen beschlossen damals: Wir machen unser

Kino selber! Geeignete Filme wurden ausgewählt, Infobroschüren erstellt und so wanderten die großen Filmrollen von einer Jugendeinrichtung zur nächsten. Der Filmclub entwickelte sich weiter, Foto-, Videound Radiobereich kamen hinzu. Heute verschmelzen die Medien im Netz und die Bereiche lassen sich nicht mehr klar abgrenzen. Deshalb gliedert sich der jfc jetzt in Fachbereiche wie ‚Kreative Medienprojekte’, ‚Interkulturelle und internationale oder lebensweltbezogene Medienarbeit’. „Es geht immer darum, selber Medien zu machen und sie für die eigenen Interessen und Belange kreativ einzusetzen“, sagt Sabine Sonnenschein, die gerade dabei ist, den jährlichen Spinxx-Kritikergipfel vorzubereiten. Der findet in diesem Jahr vom 22. - 24. Februar im Kinderspielhaus Düsseldorf statt und steht unter dem Motto „Go East – die Faszination japanischer Kultur“. Die 10 -18 Jahre jungen Kritiker wechseln dann die Seite und produzieren selber Musikvideos, Kurzspielfilme und Radiobeiträge oder lassen sich in die Kunst des Manga-Zeichnens oder Taiko-Trommelns einweihen. Bestimmte Elemente der japanischen Kultur wie Karaoke, Nintendo oder Anime sind bei Jugendlichen Kult. Unterstützt wird die Veranstaltung von der ‚Japanischen Internationalen Schule’ und dem Konsulat. Und bei aller Medienarbeit – es geht natürlich auch um die Begegnung der Kulturen und den Dialog der Jugendlichen. Über 100 Projekte mit Partnern aus Köln und NRW hat das jfc 2012 realisiert. Das populäre Kinderfilmfestival CINEPÄNZ gehörte dabei wieder zu den Höhepunkten. Knapp 7000 Kinder und Jugendliche sahen deutsche und internationale Kinderfilme in Kinos, Bürger- und Jugendeinrichtungen. Premierenfeiern, vertiefende Gespräche über den Film, Mitmachaktionen und Seminare ergänzten das Filmprogramm. Ein anderes Highlight war die Verleihung des Kinderfotopreises NRW 2012 und das neu gestartete Internetportal kamerakinder.de, auf dem Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ihre Fotos ausstellen, bewerten, sich Tipps und Tricks holen, an Aktionen und Wettbewerben teilnehmen können und anderen zeigen, wie sie die Welt sehen. Eltern,

Lehrer und Fotointeressierte finden auf dem Portal Anregungen und Tipps, Materialien, Seminare und Links für die Fotoarbeit. Die Initiative des jfc, die vom Familienministerium NRW gefördert wird, will darüber hinaus die fotopädagogischen Einrichtungen des Landes stärker vernetzen und weiterentwickeln, wie mir Sabine Sonnenschein erklärt. Von Jugendlichen für Jugendliche Was außer der Film- und Fotomedienarbeit noch geplant ist für 2013, möchte ich von ihr wissen. “Wir haben internationale Projekte, wie z.B. Roots and Routes, das sich besonders an Migranten und sozial Schwächere richtet“. In einer Art Casting werden Jugendliche, die besonders gut singen, tanzen oder rappen können, ausgewählt. Im Camp treffen

Foto©Stefan Pallmer

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sie dann auf die Gewinner anderer Länder und veranstalten einen Workshop mit einem bekannten Künstler. Anschließend werden die Jugendlichen im jfc zu sogenannten Peer Coaches ausgebildet. Die können dann eigenständig Kreativ-Workshops in Schulen, Kultur- und Jugendeinrichtungen durchführen. „Von Jugendlichen für Jugendliche. Junge Leute, die was können und rüberbringen, kommen meist besser an“ sagt Sabine Sonnenschein, während wir am Aufnahmestudio vorbei in die Radioredaktion gehen. Nina Stapelfeldt betreut die Radiowerkstatt des jfc und leitet die verschiedenen Jugendredaktionen, listen, KultOhr und KURUX. „Wir sind wie ein kleiner Sendebetrieb mit Sendeplänen, Deadlines und festen Sendeplätzen im Bürgerfunk von Radio Köln“, erklärt sie. Die Kinder produzieren Beiträge, Umfragen und Interviews oder Hörspiele unter Livebedingungen, also einem Erzähler, verschiedenen Sprecherrollen und natürlich den Geräuschemachern. Nina Stapelfeldt erzählt von dem pensionierten WDR3-Redakteur, der die Redaktionssitzungen begleitet. „Der ist reiner Journalist und kein Pädagoge, der geht nicht zimperlich mit den Jugendlichen um, wenn der Ton nicht gut ist oder der Inhalt schwer verständlich, aber dann ist das so.“ Beim Wettbewerb ‚Jugend macht Radio’ hat die listen-Redaktion vor zwei Jahren den ersten Platz geholt: mit einer Sportsendung über eine Sportart, die es nicht gibt, dem ´Borzeln`. „Die meisten engagieren sich in ihrer Freizeit, da geht’s um Spaß und Ausprobieren. Bei den Älteren geht es zum Teil auch um Berufsorientierung. Die Eine erfährt, sie kann besonders gut mit Schnittprogrammen umgehen, der Andere

merkt, moderieren ist mein Ding und für manche werden die gemachten Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen im Jugendradio zum Karrieresprungbrett.“, sagt Nina Stapelfeldt, mit einem kleinen Anflug von Stolz. Mara hatte übrigens auf meine zweite Frage ausführlicher geantwortet. Ob sich ihr Verhältnis zu Medien in den vergangenen Jahren verändert hat? „Ja, ich interessiere mich noch mehr für Filme.“ jfc Medienzentrum (Jugendfilmclub Köln e. V. – Medieninformationszentrum) Hansaring 84-86 - 50670 Köln Telefon: +49 (0)221 1305615-0 info@jfc.info www.jfc.info


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Interview mit Sabine Sonnenschein

Chancen nutzen und Risiken erkennen Sabine Sonnenschein ist Medienpädagogin und leitet den Fachbereich „Medien reflektieren“ im jfc Medienzentrum Köln. Sie führt Elternabende und Fortbildungen für Kitas, Schulen und Jugendeinrichtungen durch, ist Redakteurin des Fachmagazins ‚Medien Concret’, leitet das Kritikerprojekt ‚Spinxx. de’ und das fotopädagogische Projekt ‚Kamerakinder NRW’. Seconds: Frau Sonnenschein, viele Eltern, Erzieher und Lehrer sind besorgt über den heutigen Medienkonsum von Kindern und Jugendlichen. Die Köpfe unserer Kinder würden vermüllt, manche Wissenschaftler sprechen sogar von „digitaler Demenz“. Was antworten Sie denen? Sonnenschein: Medien machen nicht nur dick, dumm, gewalttätig oder gar dement – wie es so oft heißt, sondern sie können auch schlau machen, dienen der Kommunikation und dem persönlichen Ausdruck. Natürlich gibt es jede Menge Unsinn, mit dem man sich den lieben langen Tag zudröhnen kann. Wie auch bei Genussmitteln kommt es halt auf die Dosis an und auf einen kritisch-kreativen Umgang, verbunden mit der Fähigkeit, die interessanten Angebote herausfiltern zu können. Eins ist klar: Wir leben in einer Medienwelt; Medien gehören dazu, auch wenn die Fähigkeit immer wichtiger wird, den Ausknopf drücken und abschalten zu können. Seconds: Was sind die häufigsten Fragen, die Eltern an Sie stellen? Sonnenschein: Wie viel Fernsehen und Computer ist gut für mein Kind, was sind gute Inhalte? Dabei ist es zunächst einmal wichtig zu verstehen, welche Bedeutung Medien für Kinder haben. Das Fernsehen bietet Kindern Helden, Geschichten und Konflikte, an denen sich die Kinder reiben: Was muss ich als späterer Mann oder Frau einmal bringen? Interessiert mich eher, wie der fröhliche Tollplatsch Spongebob oder ein beinharter Kämpfer wie YuGi Oh über die Runden kommt, orientiere ich mich eher an der frechen Pippi, Superheldin Kim Possible oder einer Prinzessin, die erst vom Prinzen gerettet werden muss? Und je nach Alter verarbeiten Kinder Medienangebote ganz anders: Drei bis sechsjährige beispielsweise nehmen nur wahr, was sie kennen und deuten vieles Unbekannte um. Das führt häufig zu Ängsten und ist auch der Grund, warum Eltern beim Medienkonsum ihrer Kleinen unbedingt dabei sein sollten. Es ist wichtig, dass Erwachsene die Medien aus der Perspektive der Kinder sehen und deren Faszination verstehen, wenn sie von den Kindern über lange Sicht als Begleiter im Medienalltag anerkannt werden wollen. Dann gilt es sich über geeignete Medienangebote zu informieren, um dann z.B. Kinder bei einem sicheren Umgang mit dem Internet zu begleiten, ihnen gute Kinderseiten und geeignete Suchmaschinen, wie „Blinde Kuh“ oder „FragFINN“ zu zeigen oder mit den kleineren auch mal ein Computerspiel spielen. Mit Jugendlichen kann man gemeinsam beliebte Serien schauen, die beispielsweise heikle Themen wie Liebe, Sex und Drogen thematisieren und darüber mit ihnen ins Gespräch kommen. Und wenn du mit deinem Sohn mal Fifa spielst und seine Qualitäten da anerkennst, dann erzählt er Dir vielleicht auch, was er sonst noch so am Computer macht. Seconds: Sie sind also gegen eine Begrenzung des Medienkonsums? Sonnenschein: Nein, Grenzen zu setzen ist sehr wichtig und ein Übermaß an nicht kindgerechten Medien ist auf keinen Fall gut. Es gibt Faustregeln: Bei kleinen Kindern z.B. etwa 30 Minuten, die man auf eine Stunde steigern kann. Bei Älteren empfehlen sich Zeitkontingente. Sie dürfen 10 -12 Stunden in der Woche an den Computer und können auch mal 3 Stunden verdaddeln. Am nächsten Tag haben sie ihre Zeit dann eben aufgebraucht. Aber Verbote allein helfen nicht. Durch Handy und IPod ist das Internet diskreter geworden. Die Kinder nehmen sich einfach ihr Smartphone und spielen oder chatten dann eben weiter. Man kann sie nur fit machen, indem man gemeinsam mit ihnen Regeln aufstellt, mit ihnen was macht und im Gespräch bleibt. Unsere Devise: Chancen nutzen – Risiken erkennen und aufzeigen. Seconds: Warum tun sich viele Eltern, Erzieher und Lehrer so schwer mit den neuen Medien? Fehlt ihnen selbst die Kompetenz? Sonnenschein: Zum einen gibt es technische Barrieren. Die Kids können mit neuen Technologien wie dem Internet wesentlich besser umgehen. Viele der Älteren haben Probleme das zu akzeptieren. Sie machen dann dicht und sagen, ich geh da nicht dran. Zum anderen sind viele Erzieher, besonders in den Kitas schlicht überfordert. Sie sollen sich um die unter Dreijährigen kümmern, die Inklusion von Kindern mit Behinderung realisieren, Sprachförderung betreiben und sich dann auch noch mit neuen Medien auseinandersetzen. Die Rolle der Pädagogen insgesamt ist im Wandel begriffen. Die autoritäre Struktur hat ausgedient: Professor Franz Josef Röll von der Hochschule Darmstadt hat formuliert, dass Pädagogen immer mehr zu Navigatoren werden. Wir Älteren können auf Grund unseres Erfahrungsschatzes Impulse geben, dazu ermutigen das Richtige einzuschalten, den Kindern aufzeigen, wo es langgehen könnte und sie so bei der Entwicklung eines kritisch-kreativen Umgangs mit Medien unterstützen und begleiten.

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Theaterpädagogik – Ausbildung und Aufführungen Spannendes aus den Hinterhöfen des belgischen Viertels Von Andreas Bastian Nach zahlreichen Berichten über die Aktivitäten des Theater-Pädagogischen Zentrums Köln TPZ haben wir ein persönliches Gespräch zum Anlass genommen, die beeindruckende Arbeit der Theaterpädagogen einmal detaillierter vorzustellen. Wir sprachen mit der Regisseurin Angelika Pohlert und Pressesprecherin Heike Pitzer und bekamen einen tiefen Einblick, nicht nur in den Hinterhof in der Genter Straße, sondern auch in die Geschichte und Entwicklung der Theaterpädagogik. Zwei Hauptanliegen von Theater und Pädagogik Foto: Heike Pitzer

Die Theaterpädagogik setzt sich mit aktuellen und brisanten Themen wie Migranten, Integration, Schule, Ausbildung oder Berufsleben auseinander. Auf spielerische Weise wird sich den Sehnsüchten und einem selbstbewussten Tun genähert. Mit Humor, Herzenswärme, Skepsis und Selbstvertrauen werden Alltagssituationen betrachtet und besprochen. Die unterschiedlichen Ergebnisse werden im Team mit Lehrern und Auszubildenden diskutiert, ergänzt und praktisch erprobt. Hierdurch können die darzustellenden und auszubildenden Schwerpunkte ineinander verwoben werden. Die daraus geschöpften Ideen werden dann Schritt für Schritt in eine ästhetische Form gebracht. Hierzu stehen auf unterschiedlichen Ebenen des Altbaus verschiedene Übungsräume zur Verfügung. Die breite Palette an Workshops bietet auch Laien gute Einstiegschancen, somit ist die Türe auch für Quereinsteiger weit geöffnet. Unter professioneller Anleitung steigert gerade diese Mischung im kreativen Bereich die Möglichkeiten, unterschiedliche Ansatzpunkte führen zu einem vielschichtigen Ergebnis. Die Kurse erstrecken sich heute auf Vollzeitausbildung, Modulausbildung und nebenberufliche Workshops. Seit 2005 bietet das neue Modulsystem die Möglichkeit, Theater auch in erweiterte Berufsfelder zu integrieren. Die Nachfrage nach pädagogischen Ergänzungen ist unverändert hoch. Neben den Auftritten auf der Bühne in der Genter Straße, spielen die Teams auch in Schulen, Bürgerzentren oder in Geschäftsräumen für Coachingzwecke. Die selbst entwickelten Bühnenstücke kommen oft mit wenig aufwendigen Bühnenbildern aus, so dass auch Tourneevorstellungen möglich sind.

31 Jahre TPZ Köln Gegründet 1982, begann das TPZ mit Theaterprojekten für Kinder und Jugendliche, ab 1985 wurden die Projekte auf Zirkusthemen erweitert. 1995 folgte die Gründung des Vereins ‚Köln Kids’, einem Förderverein für Kulturpädagogik in Zusammenarbeit mit der Kölner Wirtschaft. 2002 war der Bau des ZAK Zirkus und des Artistenzentrums am ehemaligen Riehler Freibad abgeschlossen. Der jährlich stattfindende Kinderkultursommer bekam so eine breitere Basis. Zum 25. Jubiläum 2006 blickte das TPZ bereits auf über 50 berufsbegleitende Weiterbildungsmöglichkeiten und 720 Absolventen der Ausbildung zum Theaterpädagogen zurück. Heute sind die zukünftigen Arbeitsfelder der Absolventen noch breiter gefächert und gehen über Schul- und Jugendprojekte weit hinaus. Rehabilitation, Bildungsinstitute, Wirtschaft und In-

dustrie sind Bereiche, in denen Theaterpädagogik verstärkt nachgefragt wird. 2008 erhielt das TPZ zum ersten Mal den Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis mit dem Stück „Die Zweite Prinzessin“, was ihnen mit „Hullabaloo“ 2011 erneut gelang. Das neueste Stück Das Stück „Alles liebe, deine Werther“, frei nach Goethe, ist das neuste Bühnenstück der Regisseurin und künstlerischen Leiterin des TPZ Angelika Pohlert: „Mit 17 Jahren steckte die Reclamfassung des ‚Werther’ monatelang in meiner Jeanshosentasche. Heute, 38 Jahre später und um einige Liebesgeschichten reicher, freue ich mich, einen weiblichen Werther inszenieren zu dürfen.“ Auch dieses Bühnenstück kann als Tourneestück gebucht werden.

Restmaterial

„HULLABALOO“ Ein Kind, zwei

Premiere: Fr, 15. März 2013 um 19:30 Uhr weitere Termine: Sa, 16. März um 19:30 Uhr So, 17. März um 19:30 Uhr Fr, 22. März um 19:30 Uhr Sa, 23. März um 19:30 Uhr So, 24. März um 19:30 Uhr

von Angelika Pohlert und Imke Pankauke

Regie: Angelika Pohlert-Klein Schauspiel: Es spielen die TeilnehmerInnen der theaterpädagogischen Grundlagenfortbildung TP12.1: Belinda Bracklow, Jonas Bücker, Christine Degen, Julia Ermert, Maren Grötenherdt, Katharina Jukowski, Hatice Karagöz, Sophia Neelson, Claudia Risse, Sergio Rosario, Tatjana Schmidt, Anna Schlösser, Senait Sebhatleab und als Gäste: Lamby Georgopolus und Heiko Schmidt

Inhalt: Die Tiere im Zoo bekommen Besuch. Was da an ihren Gehegen vorbei schlendert ist eine merkwürdige Mischung aus Herumtreibern, Gedemütigten, Aufschneidern, Sehnund anderen Süchtigen. Pinguin, Bär, Panther und Co bleibt nichts erspart.

Ein tierisch menschliches Szenario

Eintritt: 9,-€/ 7,-€ Kartenvorbestellung: 0221-521718

Sprachen und drei Monster

Termine 1. Halbjahr 2013: So, 24. Februar So, 3. März / So, 24. März So, 14. April / So, 28. April Sa, 25. Mai

Beginn: jeweils um 16 Uhr Karten unter: 0174 9003072 Spielort: TPZ, Theaterpädagogisches Zentrum e.V. Köln, Genter Straße 23, 50672 Köln (Nähe Friesenplatz)


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International Beatle Week

Illustrationen von Max Dalton

Musik

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Von Dirk Conrads Liverpool ist die offizielle Welthauptstadt des Pop. Klar, dass Liverpool auch eine brummende Live-Musikszene hat und viele Musikfestivals anbietet, die es allemal wert sind, in der pulsierenden Hafenstadt am Mersey vorbeizuschauen. Ein Festival allerdings stellt Liverpool vollkommen auf den Kopf: Die International Beatle Week ist eines der größten Festivals der Welt und findet dort statt, wo alles begann. Bands aus über zwanzig Ländern und Fans aus über vierzig Ländern der ganzen Welt werden dieses Jahr zur „Week“ erwartet. Beatlemania forever Organisiert wird die International Beatle Week von Cavern City Tours. Die Webseite des Cavern Club bietet außerdem viele Infos rund um das Event. Über die Homepage des Liverpooler Clubs kann eine Broschüre heruntergeladen und online können sogenannte „Packages“ gebucht werden. Die Packages beinhalten geführte Touren auf den Spuren der „Fab Four“, Konzerte und Ausstellungen. Natürlich ist auch die „Magical Mystery Tour“ dabei. Auf der Seite des Cavern Clubs gibt es unter anderem auch Hotel-Tipps und den Cavern Store. Hier findet jeder Beatles Fan seine persönlichen Souvenirs der berühmtesten Pop-Band aller Zeiten.

Eight Days A Week Ausführlich versorgt werden Reisewillige durch die übersichtliche Webseite VisitLiverpool.com mit vielen nützlichen Tipps rund um die 450.000 Einwohner große Stadt – von Kultur, Shopping, Übernachtung bis Gastronomie. Und mittlerweile ist die britische Küche viel besser als ihr Ruf. Um der aktuellen Musikszene, des Tanzes und allen anderen Sparten des Show- Business auch weiterhin in Liverpool ein Zuhause zu geben, gründete Sir Paul McCartney in seiner alten Schule das „Liverpool Institute for Performing Arts“ (LIPA), das jungen Künstlern den Start in eine internationale Karriere erleichtern soll. Liverpool ist eine Stadt, in der garantiert keine Langeweile aufkommt. Penny Lane is in my ears and in my eyes Die International Beatle Week findet dieses Jahr vom 21. bis zum 27. August statt. Zum Festival gelangt man am besten per Flug von Köln nach Manchester. Von dort aus ist es mit dem Zug nicht weit bis zur Penny Lane, den Strawberry Fields oder dem Casbah Coffee Club in Liverpool.


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Abtauchen im “Pool of Life” Liverpool zwischen Cavern-Club und Fußball-Fanshop Von Christian Zöller Ohne Zweifel: Liverpool braucht hierzulande seine Fürsprecher. Denn die rund 450.000 Einwohner starke Hafenstadt im Nordwesten Englands ist nicht hip, nicht trendy und sie fällt nicht auf. Noch nicht einmal im Jahr 2008, dem Jahr, in dem die Mersey-City zur Kulturhauptstadt Europas wurde. Warum also die Unkenntnis über dieses Ereignis auf dem Festland? Im Jahr der kulturellen Höhepunkte wurde konsequenterweise auch die einzige direkte Flugverbindung eines Billig-Fliegers zwischen Köln und Liverpool gestrichen. Die Metropole ist seitdem aus dem Rheinland noch nicht einmal mehr ohne Umstände zu erreichen – Partnerstadt hin oder her. Dennoch: Eingefleischte Liverpool-Fans schreckt das nicht ab, sie verteidigen „ihre Stadt“ vehement und überall. “Above us only sky” – der John Lennon-Airport Für die Einen ist Liverpool gleich Beatles, für die Anderen gleich Fußball: Beides aber sind Qualitätsmerkmale, die ihresgleichen suchen. Doch das Leben hat noch viel mehr zu bieten als musikalische und sportliche Highlights. Der „Pool of Life“ ist am Mersey River hoch gefüllt mit allen Zutaten, die unsere heutige Gesellschaft ausmacht. Liverpool hat sich freigeschwommen und glänzt mittlerweile zwischen Tradition und Moderne, besteht selbstbewusst zwischen dem morbiden Charme einer typischen englischen Arbeiterstadt und fiktivem britischen Landadel. Der hat mittlerweile in die Stadt investiert und sie anscheinend vor allem kulturell zukunftsfähig gemacht. Darauf muss man sich einlassen. Allerdings scheint die Ausrichtung der Stadt klar zu sein: Die Ankömmlinge auf dem John Lennon-Airport werden von einer eigens durch Yoko Ono eingeweihten Lennon-Statue begrüßt, neben dem Taxi-Stand lädt das riesige Yellow-Submarine zum Einsteigen ein, um anscheinend direkt nach der

Ankunft in die kulturellen Tiefen der Stadt abzutauchen. Strawberry Fields forever Wie in den angesagten Städten, kann man sich auch in Liverpool am besten bei einer Stadtrundfahrt einen Überblick verschaffen. „Ferry, cross the Mersey“ singen Gerry and the Pacemakers leicht übersteuert aus den Lautsprechern der “Hop on – hop off”Busse. Im Schatten der Three Graces mit dem bekannten Royal Liver Building am Pier Head geht’s los: vorbei am legendären Bacon-Buildung der White Star-Line, auf dessen Balkon im Jahr 1912 der Untergang der Titanic verkündet wurde. Aber für den eigentlichen Musik-Liebhaber wird es noch besser: Der Untergang der Beatles-Ära scheint nämlich noch lange nicht in Sicht, und das wird auch im gelb-blauen Bus während der „Magical Mystery Tour“ deutlich. Forthlin Road, Arnold Grove oder Madryn-Street, Geburtsund Wohnorte von Paul, George und Ringo oder das legendäre Haus Mendips auf der Menlove Ave, in dem John Lennon aufwuchs. Ja, das Tor zu den Erdbeerplantagen steht noch, ‚Strawberry Fields’ stirbt nicht. Auch nicht der Barber auf der Penny Lane: Immer noch der Alte, er wird es auch noch in 50 Jahren sein und den Fans aus der ganzen Welt Pilzköpfe schneiden. Der Glückliche. Wer bis dahin nicht viel mit den Beatles zu tun hatte und glaubte, nur „hier und da“ die Musik genießen zu können, wird spätestens jetzt gepackt und wird alle Hände voll zu tun haben, dieser Verzauberung zu Lebzeiten noch einmal zu entkommen. KULT-urstadt Liverpool. Die zweistündige Tour endet am Cavern Club in der Mathew Street, an dem Club, in dem in Sachen Beatles alles begann und wo immer noch die Musik spielt. Es ist nicht die originale Location des berühmten Beat-Kellers, aber das tut der musikalischen Zeit-

reise keinen Abbruch. Hier ist immer etwas los, selbst amateurhafte Solo-Künstler mit abgewetzter Gitarre klingen in dieser ehrwürdigen Atmosphäre majestätisch. Und auch sonst machen in Liverpools Party-Quarter jede Menge Live-Sounds aus fast allen Bars und Clubs auf sich aufmerksam. Der Mersey-Beat existiert in Englands Musikmetropole wieder – oder immer noch und kämpft gegen den Sog der Beatles erfolgreich um seine Daseinsberechtigung. Ja, es existiert noch, das kleine Ladenlokal, in dem Paul und John ihre ersten Instrumente gekauft haben. Look at all the lonely people Einen Steinwurf entfernt hat sich Eleanor Rigby mit einer eigenen Statue unsterblich gemacht und sitzt friedlich schweigend auf einer Bank im City Centre. Jetzt nichts wie hin zum Albert Dock: Das alte Hafen-Gebiet, das von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Neben der Tate Gallery ist hier auch die „Beatles-Story“ gut aufgehoben, ein Museum über die Anfänge der Fab Four bis hin zur allgegenwärtigen Präsenz der berühmtesten „Liverpudlians“ der Welt. Vorbei am modernsten Einkaufszentrum der Stadt, dem „Liverpool One“ gegenüber der neuen ECHO-Arena, kommt man an mindestens zwei Fanshops des FC Liverpool und einem des Rivalen des FC Everton (nicht) vorbei. Schnell noch auf ein Guinness in den Jacaranda-Club auf der Slater Street, so wie John, Paul, George und Ringo es damals auch taten. Dann frisch machen und ab in die Clubs. Hunderte Cover-Bands aus der ganzen Welt versüßen während der International Beatle Week im August jedes Jahr Einheimischen und Touristen ihr Dasein. Dann ist hier jeder gerne ein „Working Class-Hero“. Ringo Starr sang noch 2008 wehmütig: „.Liverpool I left you, but I never let you down”. Liverpool ist vielleicht keine Weltstadt. Aber sie hat die Welt um einiges bereichert.

THE CAVERN BEATLES - EUROPEAN TOUR 2013 THE “NO. 1 BEATLES TRIBUTEBAND” Live from Liverpool

Es dauerte über vierzig Jahre! Und dann kamen sie, die vier Jungs aus Liverpool mit dem Namen „The Cavern Beatles“. Durch ihren perfekten und authentischen Sound entfachten sie eine neue Beatlemania. Nun kommen die neuen „FAB-FOUR“ auch nach Köln ins E-Werk. Die Cavern Beatles bekamen von dem legendären Cavern Club die offizielle Erlaubnis das Logo und den Namen des bedeutendsten Rock'n'Roll-Club weltweit zu verwenden. Wie durch eine Zeitmaschine werden die Zuschauer aller Altersklassen in die 60er Jahre zurück versetzt. Und es scheint so, als wenn sie nicht so schnell wieder in die Gegenwart zurückkehren möchten. Ein über zweistündiges Power-Konzert mit authentischer Technik, Instrumenten und Kostümen und ohne jeglichem „Schnickschnack“ sind die besten Beweise dafür! The Cavern Beatles Montag, 25.02.2013 – 20 Uhr - Köln, E-Werk Ticket- und INFO- Hotline: 0531 34 63 72 Online Ticketservice und weitere Informationen unter: www.Paulis.de Infos auch unter : www.cavernbeatles.com


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1Live in der Philharmonie 1Live ist als Hinhörsender für die junge Zielgruppe bekannt. Witzig, spannend, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen und immer am Puls der Zeit. Neben den aktuellen Charts gibt es auch innovative Musik aus den Bereichen Pop, Rock und Alternative zu hören. Die Moderatoren erreichen ihre jungen Hörer mit der richtigen Ansprache. Klar, mit Humor, aber nicht zu platt. Bei 1Live gibt es Themenspecials, viele Infos aus der Musikszene und viele tolle Events wie die 1Live Radiokonzerte. Mit der „1“ hört man besser Seit einiger Zeit aber wagt sich 1Live auf ein ganz anderes Parkett. Gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester, dem WDR Rundfunkorchester, der WDR Big Band und dem WDR Rundfunkchor geht es in die Kölner Philharmonie. Neben Klassik stehen Jazz, Pop und Tanz-Performance auf dem Programm, Film und Literatur ebenfalls. Mit dabei sind die 1Live Moderatorin Bianca Hauda und ihr Kollege Mike Litt sowie viele weitere Musikexperten. Mike Litt stellte schon sein Buch „Der einsamste DJ der Welt“, ein autobiografisches Werk, bei 1Live goes Classic in der Philharmonie vor. Tamikrest Club Bahnhof Ehrenfeld 21.02.13 | 21:00 Uhr | € 19,00

Sea + Air Studio 672 26.02.13 | 21:00 Uhr | € 15,00

Betrayal + Thick As Blood Underground 16.02.13 | 19:15 Uhr | € 15,00

Trixie Whitley Studio 672 22.02.13 | 19:30 Uhr | € 17,20

Sondaschule Essigfabrik 16.02.13 | 20:00 Uhr | € 21,90

Born Of Osiris & After The Bur... Underground 22.02.13 | 19:30 Uhr | € 18,75

Sondaschule gehen auf große Tournee! MTC 16.02.13 | 20:30 Uhr | € 13,90 Wobble Mit Skism, Emalkay & Zo... Bootshaus 16.02.13 | 22:00 Uhr | € 13,90

Dandylion Stadtgarten 22.02.13 | 20:00 Uhr | € 18,85 Lower Than Atlantis MTC 22.02.13 | 21:00 Uhr | € 16,10

Yasmine Tourist Stadtgarten 27.02.13 | 20:00 Uhr | € 17,10 The Lumineers Live Music Hall 27.02.13 | 20:00 Uhr | € 23,70 Ron Sexsmith Kulturkirche -NIPPES 27.02.13 | 20:00 Uhr | € 28,20

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Esben And The Witch GEBÄUDE 9 22.02.13 | 21:00 Uhr | € 16,65

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Pro Pain MTC 18.02.13 | 19:45 Uhr | € 18,20 Lord Huron Studio 672 18.02.13 | 20:30 Uhr | € 16,10 Supermutant BLUE SHELL 18.02.13 | 20:30 Uhr | € 13,30 Erik Truffaz Quartet Feat. Ann... Stadtgarten 19.02.13 | 20:30 Uhr | € 16,00 The Budos Band Club Bahnhof Ehrenfeld 20.02.13 | 20:00 Uhr | € 23,70 Goose BLUE SHELL 20.02.13 | 20:30 Uhr | € 18,20 Darwin Deez Gloria-Theater 20.02.13 | 21:00 Uhr | € 21,60

impressum

Illbilly Hitec Underground 21.02.13 | 20:00 Uhr | € 12,80

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Walter Schreifels Band BLUE SHELL 04.03.13 | 20:30 Uhr | € 15,50 Saint Vitus & Support: Mos Gen... LUXOR 05.03.13 | 20:00 Uhr | € 24,10 Cody Chesnutt Stadtgarten 05.03.13 | 20:30 Uhr | € 31,90 Walk The Moon GEBÄUDE 9 05.03.13 | 21:00 Uhr | € 20,30 Long Distance Calling & Solsta... Essigfabrik 06.03.13 | 19:30 Uhr | € 20,95

Sungrazer - Special Guest: The... Underground 26.02.13 | 20:00 Uhr | € 15,00

Eifelstraße 24 50667 Köln Telefon: 0221 / 82 82 00 57 Telefax: 0221 / 82 82 00 56 Herausgeber: Andreas Bastian Redaktionen: Kultur und Menschen: Anne Siebertz Musik: Dirk Conrads Urban Art, Biolance, Originell: Andreas Bastian, Sabine Teichmann Online Redaktion: Corinna Güsken Fotografien: Dieter Speelmanns - www.dsp.de Katja Wendlandt - www.katjawendlandt.de Stefan Pallmer, Andreas Bastian, Corinna Güsken, Anne Siebertz, Dirk Conrads Satz-Layout: Katja Wendlandt/ Andreas Bastian

Bonecrusher Fest 2013 mit Job ... Underground 01.03.13 | 17:55 Uhr | € 22,45 Eskimo Callboy & The Browning Essigfabrik 01.03.13 | 19:30 Uhr | € 17,20 Völkerball Eltzhof | PORZ | WAHN 01.03.13 | 20:00 Uhr | € 19,50 Monsters Of Spex Mit Messer & ... artheater 01.03.13 | 21:00 Uhr | € 9,50 Two Door Cinema Club E-Werk 03.03.13 | 20:00 Uhr | € 25,90

Ein Quiz für junge Musikexperten Auf der WDR-Webseite wdr.de/radio - Orchester und Chor Plan M gibt es den „Musikraum“. Hier sind die jungen Hörer gefragt. Zu jedem Konzert von 1Live goes Classic gibt ein Online-Quiz mit Fragen zum mitmachen. Die nächsten Termine von 1Live goes Classic: Do. 28. Februar 2013: WDR Sinfonieorchester mit der Pulcinella-Suite von Igor Strawinskij und dem Pantomimen-Duo Compagnie Bodecker & Neander Fr. 12. April 2013: WDR Big Band Fr. 26. April 2013: WDR Rundfunkorchester mit “WRO plays Pop” Fr. 28. Juni 2013: WDR Rundfunkorchester WDR Rundfunkorchester mit “WRO meets The Real Group”

Club Konzerte Köln

Thy Art Is Murder + Here Comes... MTC 15.02.13 | 20:30 Uhr | € 13,90

Seconds-Autoren-Team: Meriem Benslim, Linda Fischer, Dirk Maschin, Katrin Farnung, Jutta Vogt-Tegen, Carina Thomann, Björn Thomann, Dieter Speelmanns, Dirk Conrads, Gaby Mutschke, Andreas Schwann, Nicole Doering, Helena Montagnese, Mirjam Dröge, Ralf Esser, Michéle Hentschel, Merle Ullrich, Peter Köster, Nadja Sobotzik, Nadine Stellmacher, Gregor Zootzky, Sabine Teichmann, Corinna Güsken, Claudia Saar, Sarina Brechmann, Magrid Weicholt, Anne Siebertz, Andreas Bastian, Stefan Pallmer, Katharina Mansi, Cora Meyer, Daniela Lukaßen, Marie-Charlotte Maas,

der gesamten Gestaltung bleiben beim Verlag, den Autoren oder dem jeweiligen Rechteinhaber. Eine Wiederveröffentlichung von Beiträgen erfolgt nur mit ausdrücklicher Erlaubnis des Rechteinhabers und des Verlags. Für eingesandte Manuskripe, Vorlagen und Programmhinweise kann leider keine Gewähr übernommen werden.

Web: www.seconds.de Facebook: www.facebook.com/Stadtjournal

Bankverbindung: Sparkasse KölnBonn Kto:19 30 77 31 38 - BLZ: 370 501 98

Es gilt die Anzeigenpreisliste 01-2013 Anzeigenschluss: der 20. des laufenden Monats Druck: Societätsdruck/ Frankfurt ISSN: 2192-8495

Termine und Veranstaltungen: Die Wiedergabe der Verlagsanschrift: news | kom Verlag Termine, Adressen, Kontaktdaten. Die Übereinstim- Inhaber Andreas Bastian Baumschulweg 23 - 53757 Sankt Augustin mung mit der Wirklichkeit ist zwar beabsichtigt, ober ohne Gewähr. Die Redaktion behält sich Kürzungen von Leserbeiträgen vor. Urheberrechte Mail:redaktion@seconds.de für Beiträge, Fotos und Anzeigenausgabe sowie

Tickets: Abos: (erhältlich bis zum 5. Dezember 2012), KölnMusik Ticket, Tel. 022120408204 Jugendliche (bis 25 Jahre): 28 Euro Einzelkarten: (Vorverkauf startet vier Monate vor jeweiligem Konzerttermin), KölnMusik Ticket, Tel. 0221 280280 Jugendliche (bis 25 Jahre): 5,50 Euro zzgl. VVK-Gebühr. Lehrer und Lehrerinnen bekommen pro fünf SchülerInnen eine Freikarte. Alle Konzerte finden in der Kölner Philharmonie statt, jeweils von 19-21 Uhr. Es gibt auch Tickets zu gewinnen. Über die Webseite von 1Live im Menü Aktionen – Termine – 1Live goes Classic gibt es ein Formular zum Ausfüllen.

präsentiert

Verlosung 2 x 2 Tickets sendet eine Mail an mw@seconds.de bis zum 15.03.2013

Die Gewinner werden benachrichtigt - Rechtsweg ausgeschlossen!


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PARATHYM – Rock trifft Reggae brüchen können die Folge sein. Ein Symptom der Schizophrenie. Soweit so gut. Aber was hat das jetzt alles mit den Jungs aus Köln zu tun? Bei ihrem CD-Release Konzert im Kulturcafé zeigte sich die Band keineswegs gestört, sondern sie rockten das kleine, aber feine Café. Die Zuschauer zeigten sich äußerst zufrieden mit dem, was sie zu hören bekamen.

tem Bestandteil der Band. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass Parathym reggae-lastiger wurde. Für den Groove sorgt Bassist Julian Dott. Julian spielt auch Akkordeon. Die Mischung macht den Parathym-Sound aus. Mal das fette Brett, mal groovig. Ein gelungenes Spiel zwischen harten Gitarrenriffs und Reggaerhythmen, live unterstützt vom Klangteppich eines Keybords und den Backingvocals einer Sängerin. Der Song „ Der Traum, den du träumst“ zeigt das am besten.

Die Weisesten der Weisen

Futter für die Massen

Als die Jungs im April 2009 im Studio waren, erwähnte der Produzent das Wort ‚parathym’, das er selbst erst vor ein paar Tagen erklärt bekommen hatte. Die Band hatte schon ein eigenes Logo mit einem doppelten „P“. Logisch, dass der Bandname ein „P“ enthalten musste. Die Bedeutung des Wortes passte dann wie die Faust auf`s Auge. Seitdem ist der Bandname Parathym offiziell. Da Marcel „Sem“ Seiffert der Meinung ist, dass die Musik in keine musikalische Nische passt und durchaus eine Abweichung von der Norm wäre, kann man die Musik der Band im weitesten Sinne parathym nennen.

Im Oktober und November 2012 nahm die Band das erste Parathym-Album auf. Produziert von Phil Reißfelder und Atha Vasiliadis ist „Futter für die Massen“ ein äußerst gelungenes Debütalbum. Die Platte strahlt eine gewisse Frische aus, die auf dem deutschen Musikmarkt durchaus wünschenswert ist. Der große Traum für die Jungs aus Köln ist ein Plattenvertrag. Die CD kann direkt bei der Band bestellt werden. Die Songs sind aber auch auf der Homepage und bei Myspace zu hören. Parathym spielen auch privat in den Wohnzimmern unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie die Jungs einladen möchten, live und unplugged, dann schreiben Sie uns oder der Band. Parathym startet im März mit den Wohnzimmer-Konzerten. Für ein leckeres Essen und eine kleine Aufwandsentschädigung nach Ihrem Ermessen kommt die Band bei Ihnen vorbei und Sie sind Konzertveranstalter im eigenen Heim.

Der Traum den du träumst

Von Dirk Conrads Wenn Rockmusik auf Reggaerhythmen oder Rootseinflüsse trifft, könnte man meinen, das funktioniert nicht wirklich. Aber weit gefehlt. Dass so was geht, beweist schon seit langem die US-amerikanische Band State Radio. Aber Reggae-Rock mit deutschen Texten? Auch das funktioniert. Das beste Beispiel ist die Kölner Formation Parathym. Parathym – Para was? Von prognostischer und therapeutischer Bedeutung ist die Unterscheidung zwischen ‚synthym’ und ‚parathym’ bereits bestens erklärt. Bei der Parathymie handelt es sich um eine Störung der Affektivität. Dissonanzen bei Gefühlsaus-

Der Traum von der eigenen Band begann im Jahr 2008. Sem Seiffert traf den Gitarristen Nikita Popov. Man hatte sich über eine Anzeige kennengelernt. Songs mit englisch-deutschen Texten, begleitet mit der Akustikgitarre. So fing alles als Duo an und entwickelte sich zum besagten deutschsprachigen Reggae-Rock. Musikalisch sind die Kölner stark beeinflusst von Bob Marley und dem Rock der 70er Jahre. Und doch sind Parathym auf eigene Weise modern. Anfangs spielten sie Songs, die Sem Seiffert, Gitarrist und Sänger der Band bereits zuvor geschrieben hatte und Songs, die umgehend nach der Bandgründung entstanden. Die sonore Stimme von Singer & Songwriter Sem war bereits seit mehreren Jahren in Deutschland und Europa zu hören. Nikita Popov, vom Rest der Band Keetha genannt, ist neun Jahre jünger als der Frontmann Sem Seiffert. Allerdings überzeugte er von Anfang an als äußerst fähiger und ideenreicher Gitarrist. „Das Alter der Bandmitglieder ist völlig egal. Das Gesamtkonzept muss stimmen und die Jungs sind äußerst professionell, obwohl sie jünger sind als ich.“, meint Sem Seiffert. Mit dreißig Jahren ein alter Hase in der Formation. Als Schlagzeuger wurde Jerôme „Jerry“ Petrat Ende 2009 zu fes-

FOLK & POP Moddi – Set The House On Fire Erst kürzlich gab Pål Moddi Knutsen bekannt, dass nach seinem Sabbat Jahr am 08. März sein Zweitlings-Werk „Set The House On Fire“ erscheinen wird. Als ob das nicht genug wäre, kündigt er jetzt auch Konzerte an. Moddi erzählt: “Normalerweise brauche ich ein halbes Jahr, um einen Song zu schreiben, und quäle mich bei dem Prozess, die richtigen Worte zu finden. Diesen Song jedoch habe ich in nur einer halben Stunde intensivster Inspiration geschrieben und habe es bereits am nächsten Tag auf einem Konzert gespielt. Ich hatte keine Ahnung, dass Popmusik so viel Spaß machen kann.” „Set The House On Fire“ ist ein wunderschönes und melancholisches Machwerk voller Poesie. Moddis faszinierende Stimme schwebt über Gitarrenklängen und Akkordeonsounds. Moddi ist ein Norwegischer Singer

& Songwriter, der in einer sehr musikalischen Familie aufgewachsen ist. Seine Musik bewegt sich im typischen Songwriterstil zwischen Folk und Elementen der Popmusik. Begleitet wird er in der Regel von akustischen Gitarren, Piano und Streichern. Mal ist seine Stimme zerbrechlich, dann wieder sehr eindringlich und voller Energie. Bei seiner Musik sind durchaus Einflüsse von der jungen Björk, Nick Drake oder Sigor Rós zu hören. Moddi am 07.04.13 im Gebäude 9 in Köln-Deutz live zu sehen und zu hören. Seconds ist dabei und berichtet vom Konzert.

www.moddi.no und bei Facebook

Tales To Tell Aber das ist noch längst nicht alles, denn Marcel „Sem“ Seiffert kann es auch solo. Erfolgreich supportete er schon Sarah MacDougall, eine kanadische Sängerin. Sein erstes Solo-Album „Tales To Tell“ nimmt er gerade im „The Magic Garden“-Studio in Wolverhampton, England, auf. Eigentlich wollte Sem immer Schlagzeuger werden, aber zu Hause war leider kein Platz für dieses Instrument. Irgendwann sah er jemanden auf einer Treppe sitzend, mit einer Gitarre in der Hand. Das war der Moment, in dem er sich für dieses Instrument entschied. „At the Ho-Ho-Hostel up in Inverness, once, I met a man. He had seen many faces and fought many wars but there was one thing he couldn‘t forget...” Seine Musik ist stark beeinflusst durch seine Reisen nach Schottland und Irland. Viele Leute kreuzten seinen Weg auf beiden Inseln in dieser Zeit. Leute, die viel zu erzählen hatten. Geschichten, die das Leben schreibt. Geschichten, die jetzt einen Platz auf seinem neuen Album gefunden haben. Webtipps: www.parathym.de oder bei Facebook www.semoclock.com oder bei Facebook Fotocredits bei Parathym und Marcel Seiffert

ROCK Led Zeppelin - Celebration Day

Berlin, 30. Januar 2013 – Led Zeppelin hat Generationen von Musikern und Fans auf der ganzen Welt begeistert und nachhaltig inspiriert – jetzt kommen zwei Mitglieder einer der größten Rockbands aller Zeiten zur Verleihung des Deutschen Musikpreises ECHO nach Berlin. Am 21. März verleiht die Deutsche Phono-Akademie, das Kulturinstitut des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI), der britischen Band den „Lifetime Achievement Award International for Outstanding Contribution to Music“.„In diesem Jahr würdigen wir mit diesem Award

eine Legende“, so BVMI-Geschäftsführer Dr. Florian Drücke. „Led Zeppelin haben bis heute nichts von ihrer Faszination und ihrem Charisma eingebüßt. Es ist eine besondere Ehre für uns, dass diese Jahrhundertband beim ECHO 2013 in Berlin dabei sein wird.“ Led Zeppelin hat bis heute über 200 Millionen Alben verkauft und stellten ihren Ausnahmestatus einmal mehr unter Beweis, als 20 Millionen Fans versuchten, für die Londoner Reunion-Show der Band im Jahr 2007 Tickets zu bekommen. Ein Ereignis, dass auf der CD/ DVD „Celebration Day“ eindrucksvoll dokumentiert wurde. Das Album wurde im November 2012 veröffentlicht

und eroberte auch in Deutschland aus dem Stand Platz 1 der Charts. http://ledzeppelin.de http://www.ledzeppelin.com


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