Seesicht 5|17
Seesicht Das Zürichsee-Magazin
GELLNER «Rendezvous»: Aussergewöhnliches Design trifft handverlesene Zuchtperlen. —Seite 30—
EIN GANZ EDLES BIJOU VON JÄGERN UND PILZSAMMLERN EIN FEST WIE ANNO DAZUMAL
Seesicht-Geschenkeführer 2017/218
GASTRO
SIE IST DIE GRÖSSTE CHRONOLOGIE
KULTUR
Von einem NoseVon viel Herz in der to-Tail-Konzept im Herzbaracke und Wassberg und dem MEISSEN-Porzellan ZÜRICHSEE D E Nspannendes L K L O R E U M als F O Widder Umbau der Bar & Kitchen. Kunstobjekt.
T R AV E L N E W S & R E I S E T R E N D S
EXKLUSIVE PHOTOS
DER NEUEN FÄHRE IN BILDERN—18
NR. 5 — 2017
Fr. 12.50—www.seesichtmagazin.ch
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SPECIAL LUXURY
CARS
Geschenke für das ganze Jahr
Seesicht Das Zürichsee-Magazin
GESCHENKEFÜHRER 2017–2018 www.seesichtmagazin.ch
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INHALT EDITORIAL
MATEJ MIKUSIK — Chefredaktor
ZWEI IN EINS
Liebe Leserin, lieber Leser Sie halten unsere spätherbstliche, ja fast schon winterliche Doppelnummer in Händen. Von vorne – ganz bewährt – eine SEESICHT, die fünfte Ausgabe dieses Jahres. Von hinten, und auf den Kopf gestellt, haben Sie – ganz beliebt – unseren Geschenkeführer vor sich. Mit vielen Tipps, was man verschenken könnte. Oder: sich gleich selbst das eine oder andere gönnen; das wäre ja auch eine Lösung! Wir präsentieren Ihnen in dieser Ausgabe in exklusiven Bildern zudem die Geschichte der neuen Zürichsee-Fähre «Meilen», deren Entstehen wir seit Anfang April dokumentiert haben. Ein weiteres Highlight sind all die Motoren im Supercar-Special. 30 Seiten pure Fahrfreude – und ja, auch wir haben das genossen, klar. Vom PS-Monster über den Turbo-Hybrid bis zum reinen Elektro-Antriebler mit irrer Power ist alles dabei. Von uns getestet, fotografiert und gefilmt. Etwas, das ich Ihnen besonders schmackhaft machen will, sind Besuche zweier sehr unterschiedlicher Gastro-Betriebe. Der eine ist die neue Widder Bar & Kitchen in Zürich mit mondäner Fusion-Karte. Der andere ist der Wassberg ob dem Greifensee mit Nose-to-Tail-Konzept – alles vom Kalb. Lesen Sie die Food-Reportagen in unserer Gastro-Rubrik. Sie werden danach bestimmt hungrig und inspiriert sein. In diesem Sinne: En Guete!
MATEJ MIKUSIK CHEFREDAKTOR & VERLAGSLEITER
PHOTO: MARI US BU CC HE
IMPRESSUM Herausgeber Roger Bataillard Verlagsleitung & Chefredaktion Matej Mikusik – matej.mikusik@seesichtmagazin.ch Stv. Chefredaktorin Nadja Roth – nadja.roth@seesichtmagazin.ch Redaktionelle Mitarbeit an dieser Ausgabe Dominik Abt, Felix Aeberli (Photos), Louis Bataillard
VERLAG Seesicht Media AG Bönirainstrasse 14, 8800 Thalwil Tel. 044 721 91 55, Fax 044 721 91 68 info@seesichtmedia.ch www,seesichtmagazin.ch
(Drohnen-Aufnahmen), Marius Bucche (Photos & Drohnen-Aufnahmen), Jürg Bühler, Urs Faul, Nadia Fernandez, Francesca Giovanelli (Photos), Tom Gisler, Dorothee Lehmann, Martina Peyer, Dr. med. Georges Stergiou, Theo Uhlir – redaktion@seesichtmagazin.ch Anzeigenleitung Tamara Primerano – tamara.primerano@seesichtmagazin.ch Layout Othmar Rothenfluh Litho tnt-graphics AG Druck Bechtle Druck & Service GmbH, Esslingen Abonnemente SEESICHT erscheint zweimonatlich, Einzelpreis: 12.50, Abo: 60 Franken. (Ausland plus Portokosten). Bestellungen: Tel. 044 721 91 55 – abo@seesichtmagazin.ch Nachdruck und elektronische Wiedergabe nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. ISSN: 1660-6647 Facebook: facebook.com/seesichtmagazin
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INHALT
SEESICHT NR. 5 — 2017
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TITELGESCHICHTE «Meilen» – Die neue Zürichsee-Fähre
18–24
R E P O RTAG E 1 Mit dem Jäger auf Kontrollgang
26–31
R E P O RTAG E 2 Kulinarik im Walserhuus
32–34
P O RT R A I T S Pilzesammler vom Zürichsee
35–41
S U P E RC A R S - S P E C I A L Mercedes AMG GT C Roadster Porsche 911 Carrera GTS BMW i Vision Dynamics Range Rover New Discovery Maserati GranTurismo und GranCabrio Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid Opel Insignia Grand Sport Audi R8 Spyder V10 Porsche Zentrum Oberer Zürichsee BMW 530d xDrive Touring Cadillac CTS-V Tesla S P100D
43–49 49 50 53 54–57 58–59 60 62–63 64–66 68–69 70–71 72
KULTUR & KUNST 20 Jahre Herzbaracke MEISSEN-Porzellan by Michaël Lucerne
81–83 84–88
IMMOBILIEN
Das Haus am See
90–96
T R AV E L Dem Winter entfliehen Travel-News Kolumne: Travelista Nadja Roth
EINFACH HEFT WENDEN
104–105 106–107 107
B E AU T Y News 108–109 Kolumne: Beauty-Expertin Nadia Fernandez 109 H E A L T H & S T LY E Brillen made in Niederdörfli Kolumne: Dr. med. Georges Stergiou
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G A S T RO & G E N U S S Widder Bar & Kitchen toll umgebaut Wassberg – Alles vom Kalb
111–113 113–115
SZENE & EVENTS Schöne Anlässe für alle
116–117
TIME OUT Historischer Ball auf Schloss Au Kreuzworträtsel Seebueb: Die Hipsterfrage
118–119 120 121
GESCHENKEFÜHRER Geschenke für das ganze Jahr SEESICHT umdrehen
ZUM NEUEN SEESICHT GESCHENKEFÜHRER 2017/2018
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DER NEUE SEESICHT GESCHENKEFÜHRER 2017/2018
PHOTOS : FR ANCES CA GIOVANELL I, MARTINA PEYER, MA RIUS BUC CH E, MATEJ MIKUSIK. COVERPHOTO: FELIX AEBERLI
EINSTIEG Editorial 3 Backstage: So entsteht SEESICHT 6 H2O: Was läuft um und auf dem Zürichsee? 9–11 Now open: Neueröffnungen rund um den See 12–16
PHOTOS: ROGER & LOUI S B ATAILLARD, MARIUS B UCCH E
BACKSTAGE
CAR-SPECIAL
MIT DROHNE & CO. Das Foto-Shooting des Mercedes AMG GT C auf dem Albispass haben wir auch aus luftiger Höhe begleitet. Drohnen-Pilot Louis Bataillard behielt von oben den Überblick, während Chefredaktor und Testfahrer Matej Mikusik die senfgelbe Wuchtbrumme um die Kurven schmiss – natürlich so, dass man noch filmen konnte. Die Aufnahmen gibts online bei uns, den Bericht zum Auto im Car-Special ab Seite 43.
NEU IM BÜRO
FENY THE DOG Der erste Besuch von Feny (fünf Monate alt) in den Redaktionsräumen war während der Redaktionssitzung zu diesem Heft. Feny, die deutsche Boxer-Hündin, gab wichtige Inputs (what else!), war Läckerli-afin (klar!) und auf Streicheleinheiten fixiert (logo!).
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MICHAËL LUCERNE
BESUCH IM ATELIER ZÜRICH VON OBEN
EIN MANN FÜR ALLE FÄLLE Ja, wir durften am Bellevue die Drohne fliegen lassen. Zwar musste unser Photograph und Drohnenpilot Marius Bucche – wie immer wenn wir fliegen – Auflagen seitens der Behörden beachten, aber zero problemo. Der eigentliche Zweck des Drohen-Steigen-Lassens: die Ankunft des schwimmenden und charmanten Salon Theater Herzbaracke am Winterstandort (ab Seite 81).
Ein Künstler, der kürzlich Einblick in das einmalige Schaffen bei MEISSEN erhalten hat, ist Michaël Lucerne (im Bild rechts neben Chefredaktor Mikusik). Seine dort entstandenen Porzellan-Werke zeigen wir in einer schönen Strecke in unserer Kunst-Rubrik ab Seite 84. Und wir wiederum durften Einblick erhalten in das Schaffen von Lucerne selbst – in seinem Atelier bei Luzern. Wir haben ihn besucht und lange gesprochen über Götter, die Welt und den bunten Kunstbetrieb. Wer Lucerne‘s Werke sehen will: Er stellt ab 2.12. in Thalwil bei AB43 CONTEMPORARY aus.
ZÜRICH
BASEL
ST. MORITZ
GSTAAD
WOMEN– MENSWEAR A L E X A N D ER M c Q U EEN
A LT UZ A R R A A M I R I AS H IS H A Z ZED I N E A L A Ï A BA L EN CI AGA BA L M A I N B EL S TA FF CH I N T I & PA RK ER CH LO É COACH D EL P OZO E M I L I O P U CCI ER D E M GA RY G R A H A M G I A M BA G IVEN CHY G U CCI H A I D ER ACK ER M A N N J I L SA N D ER J I TRO IS L A N VI N LOYD/F O R D M A RC JACO B S M A R N I M A RY K ATR A N T ZO U P U B L I C S CH O O L RO DA RTE R13 RO CH AS ROS I E AS S O U L I N SAC A I SA I N T L AU REN T S I M O N E RO CH A S TEL L A J E A N S TEL L A M c C A RT N E Y T H E EL D ER S TATESM A N T H E ROW T H O M B ROW N E TO M F O R D U R BA N ZEN VA L EN T I N O VE TE M EN TS VISVI M JEWELLERY H A RU M I K I ESEL S TEI N – CO R D LE GR A M ME LYDIA COURTEILLE SHA MBALL A JEWELS VENYX BAGS & ACCESSORIES ANYA HINDM ARCH M AISON TAKUYA M A RK CROS S MYRIA M SCHAEFER NICK FOUQUET OLYMPIA LE TAN THE FURIOUS CHIHUAHUA SHOES AQUA ZURR A BUSCEMI FEIT FR A N CESCO RUSSO J O H N LO BB TABITHA SIM MO NS SO PHIA WEBSTER STALLI O N BO OT STU BBS & WO OT TO N
ZÜRICH THE STORES
S TO RCH E N GA S S E — B A H N H O FS T R A S S E 12/18
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H2O
PHOTOS: FELIX AEBERLI & ZVG
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ZÜRICHSEE
HOLZBOOTE VON IHRER SCHÖNSTEN SEITE Nach dreijähriger Pause konnte Mitte Oktober das 6. Swiss Craft Meeting auf dem Zürichsee durchgeführt werden. Organisiert von Urs Faul von der FaulWerft in Horgen. Die Wetteraussichten waren gut und dementsprechend auch die Beteiligung. 20 schöne Swiss CraftBoote wurden für den Event gemeldet.
Man traf sich um 10 Uhr auf der Faul-Werft in Horgen – also dort, wo die schönen Holzboote gebaut wurden. Es herrschte noch ziemlich dichter Nebel. Dieser soll sich aber laut Teilnehmern die vom oberen Zürichsee angereist sind, zwischen Wädenswil und Richterswil in wunderschönes sonniges Herbstwetter ändern. So wagte Urs Faul einen Versuch: Alle Swiss Craft-Boote sollen sich vor dem Richterswiler Horn um das Flaggschiff der Yachtwerft Faul, die M/S Ursula, scharen. Dort wurden die Boote von Ueli Diethelm mit seinem Wasserflugzeug empfangen. Auf Kommando der M/S Ursula sollen sich alle Boote hinter ihr einreihen und in langsamem Tempo in einer V-förmigen Formation dem Fotografen im Wasserflugzeug schöne Motive bieten. Es war ein tolles Bild, die edlen und gepflegten Zeitzeugen schweizerischer Bootsbauerkunst in Formationsfahrt zu erleben. Anschliessend ging es, wie versprochen bei schönstem Sonnenschein, weiter ins Restaurant Schiff nach Pfäffikon/SZ. Das von der Yachtwerft Faul AG gesponserte Mittagessen an Tischen direkt hinter den Booten rundete diesen sehr schöne Anlass gebührend ab. F R A NZ FAUL
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BLICK AUF DEN AUSSENRAUM HAUSER LIVING DESIGNTAG
PHOTOS: MATEJ MIKUS IK
«Wenn aus 4½ 5 ½ Zimmer werden. Verfolgen Sie mit uns das räumlichkonzeptionelle Kontinuum von Innen- & Aussenraum», war das spannende Thema des Designtages von Hauser Living Ende Oktober in Freienbach. Im 7000 Quadratmeter grossen Showroom des Gartenunternehmens war genügend Platz für eine grosse Gästeschar, die interessanten Referaten folgte. U.a. sprachen Trendforscherin Joan Billing und Gordon Guillaumier, Creative Director, RODA Outdoor Furniture. —www.hauserliving.ch
ZÜRICH
JAGUAR IST FIT FÜR DEN WINTER
Erhältlich in fünf Versionen ab 53‘900 Franken: der neue Jaguar XF Sportbrake.
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Die Emil Frey AG Garage Zürich-Nord präsentierte am 18. Oktober als Schweizer VIP-Premiere den neuen Jaguar XF Sportbrake. Ein Auto für Aktive mit Stil, ebenso sportlich wie elegant, und mit seinem flexiblen Innenraum sowie intelligentem Allradantrieb perfekt für die Wintersaison. Passend dazu zeigte Buri-Sport aus Wädenswil Kessler Skis und Capranea Skimode und die Region Brigels überreichte den Gästen Tageskarten. Für gute Stimmung sorgten ein amüsanter Wettbewerb und Gaumenfreuden von «The Catering», für etwas britischen Einschlag eine Gin-Degustation von Breil Pur. —www.emilfrey.ch/de/zuerichnord
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INSPIRIERT VON ALTER TAS CHENUHR Die Komplikation GMT der Toric Hémisphères Rétrograde ist von einer Taschenuhr inspiriert, die den hauseigenen Werkstätten von Parmigiani Fleurier einst zur Restauration anvertraut worden war. Ihre Besonderheit: Sie vereint zwei Uhrwerke in ein und demselben Gehäuse – jedes davon verantwortlich für eine Zeitzone. Damit war der Ehrgeiz von Michel Parmigiani geweckt: Kann man eine Uhr schaffen, die trotz der beschränkten Gehäusegrösse – am Handgelenk ist zu wenig Platz für zwei Uhrwerke – dieselben, präzisen Anzeigen beherrscht? Der Uhrmachermeister fand eine elegante Lösung: Zwei Zeitzonen werden von einem einzigen Kaliber auf die Minute genau bedient. Nun wurde die ToricKollektion um dieses aussergewöhnliche Uhrwerk erweitert. PHOTOS: ZVG
DAS KALIBER PF317
ZÜRICH
EINE IKONE FÜR DEN REISENDEN
Markengründer Michel Parmigiani (links) und Joachim Ziegler (rechts), CEO von Les Ambassadeurs, bestens gelaunt anlässlich der feierlichen Präsentation der edlen Reiseuhr Toric Hémisphères Rétrograde.
Markengründer Michel Parmigiani persönlich präsentierte bei Les Ambassadeurs an der Bahnhofstrassse seinen jüngsten Wurf: die Toric Hémisphères Rétrograde. Auf die Minute genau zeigt diese erstaunliche Uhr zwei Zeitzonen an, die individuell eingestellt werden können – selbst wenn sie lediglich eine halbe oder eine Viertelstunde von der vollen Stunde entfernt liegen. Der Greenwich-Meridian dient dabei als Anhaltspunkt. Das Gehäuse mit der gerändelten Lünette, dem typischen Markenzeichen der Toric-Familie von Parmigiani Fleurier, ist eine Hommage an den ersten Klassiker der noch jungen Schweizer Uhrenmanufaktur, das Gründungsmodell von Michel Parmigiani aus dem Jahr 1996. Das klassische Design bringt zeitlose Eleganz in Einklang mit der Welt des modernen Reisens. T HE O UHLIR
Wie kann ein einziges Uhrwerk zwei komplett unabhängige Zeitzonen bedienen? Der Trick: Die Steuerung der zweiten Zeitzone erfolgt über ein spezielles Modul, das an das Hauptuhrwerk gekoppelt ist. Zieht man an der kleinen Krone, die auf der Zwei-UhrPosition sitzt, löst sich das Modul vom Uhrwerk und die zweite Zeitzone kann eingestellt werden. Drückt man die Krone ein, verbindet sich das Uhrwerk erneut mit dem Modul, die zweite Zeitzone tickt wieder synchron mit der ersten – im gewünschten Intervall. Das Kaliber PF317 verfügt ausserdem über einen retrograden Kalender mit augenblicklichem Datumswechsel, der über einen dritten Zeiger im Zentrum der Uhr ablesbar ist. Der aufwändige Kniff dahinter: Während sich der Zeiger auf das Monatsende zubewegt, zieht er eine Feder auf. Diese katapultiert ihn schliesslich wieder in einer Drehung von 240° zum Ersten des Monats zurück – so schnell, dass die Bewegung mit blossem Auge nicht nachzuvollziehen ist. www.parmigiani.com www.lesambassadeurs.ch
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NOW
H2OPEN O
ZÜRICH
HOTEL HELVETIA:
PHOTOS: ZVG
JUGENDSTIL AN DER SIHL
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Nicht jedes halbwegs individuelle Hotel mit zehn Zimmern ist automatisch «Boutique». Es gehört Individualität dazu, Charakter und Mass statt Masse – eben keine Stangenware, sondern massgeschneiderte Gastlichkeit in ebensolchen Räumen. Ende Oktober wurde das Hotel Helvetia am Stauffacherquai neu eröffnet, ergänzt durch 21 Zimmer (total neu 37) im angrenzenden Neubau, an dessen Umbau sich die Stadt als Immobilienbesitzerin finanziell beteiligte. Eine gute Idee, denn die erweiterte «Helvti» garantierte nicht nur die Umnutzung des renovationsbedürftigen Hauses, es trägt auch zur Komplettierung der Zürcher Hotellandschaft bei. Den Helvetia-Betreibern ist es gelungen, die Zürcher City um ein kleines, feines Juwel für moderne Ästhetiker und Individualisten zu ergänzen. Ein bis zur Kiehl‘s Seife durchdachtes, arty Interiorkonzept und nonchalante, aber dennoch professionelle Gastlichkeit – oder wie die Betreiber so schön sagen: «ein paar Takte Rock ‘n‘ Roll». Im Übrigen beantwortet der persönliche Concierge-Service Gästefragen hier nicht mit verstecktem Blick auf Tripadvisor, sondern hält tatsächlich den Schlüssel zur Stadt in der Hand. Doppelzimmer ab ca. CHF 180.– inkl. Frühstück —www.hotel-helvetia.ch
ZÜRICH BURTON: LET IT SNOW Da soll noch einer sagen, Zürich sei keine Weltstadt. Im legendären Bianchi-Gebäude im Niederdorf hat im September der zweite Burton Flagship-Store Europas eröffnet, einer von gerade mal neun weltweit. Das Gebäude war einst Sitz des Bianchi-Fischmarkts, woran die FischGrafiken entlang der Wände erinnern. Am bergnahen Schweizer Standort zeigt die US-Kultmarke alles, was das Snowboarder-Herz höher schlagen lässt und präsentiert in einem separaten Showroom Ausblicke auf die künftigen Kollektionen und Trends. Jetzt fehlt bloss noch der Schnee. —www.burton.com
ZÜRICH
PORSCHE: PREMIERE
AM PARADEPLATZ
PHOTOS: ZVG
Als erstem seiner Art, taucht man im temporären Showroom am Paradeplatz ganz in die Porsche-Welt ein – und am liebsten wohl nie wieder auf. Hier werden nicht nur die neuesten Modelle gezeigt, auch das Mietangebot von Porsche Drive steht zur Verfügung, die Porsche Driver’s Selection sowie digitale Medien-Stationen und eine Porsche Virtual Reality-Experience; dank Virtual Reality-Brille können Besucher zum Beispiel als Beifahrer virtuell eine Runde auf der Porsche-Rennstrecke in Leipzig drehen. Für die individuelle Fahrzeugberatung steht im Übrigen ein Kundenberater direkt aus der Porsche Exclusive Manufaktur aus Stuttgart-Zuffenhausen zur Verfügung. Noch kein passendes Weihnachtsgeschenk für den Mann? Der Porsche Pop Up ist bis Ende Dezember von Montag bis Samstag geöffnet. —www.porsche.ch/pop-up
ZÜRICH ZIMMERLI: BITTE BERÜHREN Die Schweizer Traditionsmarke Zimmerli oder «The World‘s Finest Underwear», die selbst Hollywood trägt, hat an der Storchengasse eine neue Art Boutique eröffnet: den «Zimmerli of Switzerland Touch Point». Das neue Konzept soll der rasant wachsenden OnlineshoppingEntwicklung mit allen Multimediakanälen Rechnung tragen, dabei aber einen der grössten Nachteile abfangen: das fehlende Erlebnis und Gefühl. Grad bei Qualitätswäsche will man doch vor allem auch eines wissen: wie fühlt sie sich an? Denn auch das, was nicht jeder sieht, soll Klasse haben. —www.zimmerli.com
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NOW
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Matte Gold-Tropfen «Drop», hier als Ohrring.
PHOTOS: ZVG
Die Linie «Leaf» symbolisiert Blätter im Wind.
ZÜRICH
KURZ SCHMUCK UND UHREN:
GOLDFIEBER
—www.kurzschmuckuhren.ch
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«Pure Diamond»: 18K Roségold mit 2 Diamanten für CHF 990.–.
PHOTOS : PATRIK FUCHS@TI NA AIC H PRODUCTION
Kurz und knapp: Kurz hat seine Flagship-Boutique an der Bahnhofstrasse neu eröffnet und erstmals mit Sarina Arnold eine Schmuckkollektion lanciert. Aber die Würze liegt nun mal nicht immer in der Kürze und so entführen wir Sie etwas wortgewaltiger in die Welt von Kurz Schmuck und Uhren. Edler Marmor, glamouröse Messingleuchten und gediegene Polstersessel prägen das Ambiente des neu gestalteten Flagship-Stores, der nicht nur gut aussieht, sondern auch die ganze Palette der Kurz Schmuck- und Uhrenwelt präsentiert. Dazu gehören beispielsweise eine erstklassige Kollektion aus Solitär-Ringen, oder ein Breitling Shop-inShop im Rahmen der namhaften Uhrenwelt. Ja, da schlagen sowohl Frauen- wie auch Männerherzen höher – bestenfalls im selben Takt während der Wahl des perfekten Traurings in der eigens eingerichteten Bridal-Lounge mit ihren passend rosafarbenen Ohrensesseln. Trotz beeindruckend edlem Interieur an entsprechender Premiumlage bleibt Kurz seinem Credo von zugänglichem, nahbarem Luxus treu und bietet grosse Handwerkskunst und Schweizer Schmucktradition zu erschwinglichen Preisen. Definitiv ein Besuch wert, auch bloss zur Inspiration.
DIAMONDS ARE FOREVER Das Schweizer Model Sarina Arnold hat ihre dritte Kollektion «Jewels For You» erstmals in Zusammenarbeit mit Kurz geschaffen. Eine Premiere ist dabei auch die Einarbeitung von Diamanten. Die filigranen Stücke der drei Linien «Drop», «Leaf» und «Pure Diamond» aus 18-Karat Weiss-, Gelbund Roségold sind bereits ab 390 Franken erhältlich.
PHOTOS: MARIUS BUCCHE
PHOTOS: ZVG
RAPPERSWIL-JONA
ARCHIVOLTO:
DORNBRACHT HOME SPA Im neuen Showroom von Archivolto lassen sich innovative Badlösungen von Dornbracht nicht nur bestaunen, sondern auch erleben. Der Spezialist für die gesundheitsfördernde Wirkung von Wasser entwickelt stetig neue Lösungen fürs Bad, um den zunehmend hektischen Alltag mit entsprechender Entspannung auszubalancieren. Die Horizontal Shower macht beispielsweise Duschen im Liegen möglich, wobei dank unterschiedlicher Choreographien von Wassertemperatur und -menge das ganz persönliche Bedürfnis nach Relaxen, Beleben oder Ausgleich erreicht wird. Das individuelle Wohlgefühl ist auch der Kern von Sensory Sky, einem Duscherlebnis für alle Sinne aus Licht, Nebel, verschiedenen Regenarten und sogar Düften, müde Füsse werden indes im Foot-Bath wieder munter. Das klingt mehr nach Spa als nach Showroom und so wurde bei Archivolto ein komplettes Dornbracht Home Spa eingerichtet, das Interessierte nach Vereinbarung testen können. —www.archivolto.ch, www.dornbracht.com
Am 26. Oktober feierte Archivolto an der Kluggasse 8 in Rapperswil-Jona die Eröffnung des neuen Showrooms mit Dornbracht Home Spa. Im Vordergrund: ArchivoltoChef Enzo Rinaldi.
ZÜRICH
ELITE BEDS:
WIE MAN SICH BETTET, SO LIEGT MAN Schon Schopenhauer wusste anno 1851: «Der Schlaf ist für den ganzen Menschen, was das Aufziehen für die Uhr.» Anfang Oktober hat der welsche Matratzenhersteller Elite Beds an der Talstrasse 74 im Zürcher Kreis 1 die Elite Gallery eröffnet. Seit über 100 Jahren stellt die Schweizer Manufaktur mit Hauptsitz in Aubonne/VD massgeschneiderte Schlafsysteme nach alter Tradition und Handwerkskunst her. Als Vorreiter in der Bettenbranche gilt Elite insbesondere dank Holzfedern im Unterbett. Aktuell arbeitet das Unternehmen zusammen mit der ETH Zürich an einer BettenLösung, die dem Schnarchen entgegenwirkt. Ebenso innovativ ist das «Smart lease»-Konzept, das es Hotels ermöglicht, Matratzen gemäss Bettenbelegung zu leasen. Da bleibt nur noch eines zu sagen: Bonne nuit. —www.elitebeds.ch
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H2OPEN O
RICHTERSWIL AUTHENTIC LIVING Liebhaber individueller Interior- und Lifestyleprodukte können sich seit Anfang November bei «authentic living» im historischen Dorfkern von Richterswil umsehen und sich dort rund ums Wohnen inspirieren lassen. Die erfahrene Wohnberaterin Simona Weibel und ihr Lebenspartner Christophe Truchet bieten im neuen Ladenlokal eine auserlesene Bandbreite von Produkten aus der Schweiz sowie aus anderen europäischen Ländern, insbesondere aus Skandinavien an. Wer sein Lieblingsstück von zuhause aus bestellen möchte, kann dies im neuen Webshop tun. —www.authentic-living.ch
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WOHNHILFE:
PHOTOS: ZVG
BACK TO THE ROOTS
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Die Passion für Möbel wurde Thomas Lips in die Wiege gelegt; seine Vorfahren gründeten 1921 die Möbelfabrik Heinrich Lips in Altstetten mit Verkaufslokal am Löwenplatz, die dann in die Firma «Lips + Co.» überging. Später übernahm er nach dem Rückzug der Inhaber das Traditionsunternehmen «Wohnhilfe» – 1945 als Zusammenschluss innovativer Ostschweizer Schreiner gegründet. Seit 1980 hat das Geschäft seinen Sitz an der Claridenstrasse 25, über die letzten zehn Jahre als «Wohnen Möbel & Design» geführt, Ende Oktober wurde es unter dem ursprünglichen Namen «Wohnhilfe» mit 200 Gästen wieder eröffnet. Ein kleiner Schritt zurück ist zuweilen ein grosser Schritt nach vorne; man will die langjährige Geschichte bewahren und im flüchtigen Internetzeitalter auf traditionelle Werte, Erfahrung und persönlichen Service bis hin zu Reparatur oder internationale Logistik setzen. —www.wohnhilfe.ch
MICHAËL LUCERNE «FACES» 02.12.2017 - 06.01.2018 AB43 CONTEMPORARY Orangerie, Im Park 4, Thalwil www.ab43contemporary.com
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TITELGESCHICHTE
DIE NEUE «MEILEN»
SIE IST DIE GROSSTE TE X T / M A RT INA P EY ER P H OTO S / F EL IX AE BE RL I
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Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis die 10-Millionen-Fähre in der Werft in Linz (A) zusammengebaut, wieder in Stücke zerlegt, in die Schweiz transportiert und fahrtüchtig gemacht worden ist. Die Gemeindefahnenübergabe von der alten auf die neue «Meilen» erfolgte am 22. September 2017.
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TITELGESCHICHTE
TITELGESCHICHTE CHRONOLOGIE
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17 SCHWERTRANSPORTE VON LINZ NACH ZÜRICH In der Öswag-Werft in Linz erstellt, provisorisch zusammengefügt und wieder in Einzelteile zerlegt, schafft es die neue Fähre langsam aber sicher nach Zürich: Der erste Schwertransport erreicht Zürich-Wollishofen Anfang April. Bis Ende Mai folgen 16 weitere, die insgesamt elf Rumpfteile, vier Aufbauteile, zwei Steuerhäuser und zwei Propeller transportieren.
10.05.2017
Sie ist der neue Stolz des Zürichsees, insbesondere der Verantwortlichen der Zürichsee-Fähre Horgen-Meilen AG: Die 60 Meter lange, 13,5 Meter breite, 360 Tonnen schwere und 10 Millionen teure neue «Meilen» ist das grösste Schiff auf unserem See – knapp ein Meter länger und ein halber Meter breiter als die beiden ZSG-Dampfschiffe und 11,5 Meter länger als die alte «Meilen». «Es ging uns nicht darum, einen Grössenrekord auf dem Zürichsee aufzustellen. Da die Autos jedoch immer grösser werden, entsprechen die neuen Formate den heutigen Anforderungen besser», erklärt der Geschäftsführer der Zürichsee-Fähre Martin Zemp. Deshalb kann die neue «Meilen» lediglich acht Autos mehr als ihre Vorgängerin aufnehmen und maximal 48 PWs und 300 Personen pro Fahrt transportieren. Gemeinsam mit allen anderen Fähren werden es zusammengerechnet pro Jahr über drei Millionen Velos, Passagiere und Fahrzeuge sein. Auch in Sachen Technik ist die neue Fähre auf dem modernsten Stand: Zwei Rolls-Royce-566-PS-Dieselmotoren nach höchster Umweltschutznorm sind unter Deck installiert. Angetrieben werden damit zwei «Voith-Schneider»-Propeller, welche es dem Steuermann erlauben, das Schiff nicht nur vorwärts und rückwärts zu fahren, sondern auch seitwärts. Auffallend flach ist der Rumpf gestaltet. Anhand von Modellversuchen fanden die Ingenieure heraus, dass sich diese neue Form optimal für Fähren eignet und im besten Fall auch Treibstoff eingespart werden kann. Ob diese Erwartung erfüllt wird, wird sich im kommenden Jahr zeigen, wenn der Motor eingefahren ist. Gemäss Schiffsführer Adriano Orbetti bereitet die neue Fähre fahrtechnisch jetzt schon Freude: «Das neue Fährschiff gleitet extrem ruhig auf dem Wasser und hat eine sehr schöne Spurführung. Wir müssen den Kurs bei der Geradeausfahrt nie gross korrigieren.»
07.04.2017
MEILENSTEINE DER NEUEN Z Ü R I C H S E E - FÄ H R E
START PUZZLE MIT GROSSTEILEN Bis zu 25 Mitarbeiter der Öswag-Werft bauen das «Meilen»-Puzzle in der dafür gemieteten Werft der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) in Wollishofen während mehreren Wochen wieder zusammen. Nach den ersten Schweissarbeiten können auch Sanitär, Elektriker und Innenausbauverantwortliche mit ihren Arbeiten starten.
15.09.2017
T E S T FA H R T
22.09.2017
03.08.2017
Krängungstest, volle Fahrt voraus, voller Stopp, Anker-Test – die neue «Meilen» meistert alle Aufgaben bravourös, das Bundesamt für Verkehr gibt grünes Licht.
T A U F E U N D J U N G F E R N FA H R T
WA S S E R U N G Die Stunde der Wahrheit ist gekommen: Innert 15 Minuten sinkt der riesige Koloss mit Hilfe einer versenkbaren Plattform zum ersten Mal ins Zürichsee-Wasser.
Nach obligaten Ansprachen wird die neue Fähre in Meilen auf den Namen «Meilen» getauft. Auf der Jungfernfahrt wird sie – wie es sich gehört – von Seerettungsbooten mit Fontänen begrüsst, während die anderen vier Fähren und die alte «Meilen» sich vor Freude um ihre eigenen Achsen drehen (siehe Video auf unserer Webseite).
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TITELGESCHICHTE
HISTORIE
23.09.2017
PH OTO : ETH - B IB LIOTH EK
BAHNSINN – EIN ZUG Ü B E R D E M WA S S E R
T A G D E R O F F E N E N FÄ H R E
24.09.2017
Über 3000 kleine und grosse Fähre-Fans besuchen und bestaunen das neue Flaggschiff.
IN BETRIEB Die «Meilen» ist ab 7 Uhr im täglichen Einsatz – nach überstandener dreistündiger Motor-Panne.
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Die allererste Fähre auf dem Zürichsee beförderte keine Autos, sondern Güterwagen. Der bei Escher Wyss im Auftrag der Nordostbahn erbaute, 42 Meter lange «Trajectdampfer» mit 20 PS Leistung und offener Kommandobrücke, war ab Sommer 1885 im Einsatz. Mit einem Fassungsvermögen von bis zu fünf Güterwagen pendelte das Schiff zwischen der Verladestation Zürich-Wollishofen am linken Zürichseeufer und der Chemischen Fabrik Uetikon an der Goldküste. Mit Eröffnung der rechtsufrigen Eisenbahnlinie hatte der Urahn aller Fähren im Herbst 1894 seine Schuldigkeit getan. HA NS -HEIR I STA P F ER
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Jeden Frühling zählen die Jäger die Wildtiere ihres Reviers. Dieser junge Rehbock ist ein Tier von 100 Rehen im Jagdrevier KüsnachtErlenbach. 30 Dachse und 100 Füchse gehören auch dazu.
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REPORTAGE —2
MIT DEM JÄGER AUF KONTROLLGANG TEX T & P H OTO S / M A RT INA P EY ER
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«JÄGER SEIN, IST EINE PASSION. WIR DÜRFEN DIE NATUR MIT ALLEN IHREN PFLANZEN UND LEBEWESEN INTENSIV ERLEBEN UND UNS FÜR SIE EINSETZEN.» 28
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REPORTAGE —2
Nach mehreren Stunden mit dem Küsnachter Jagdaufseher Hans-Jürg Haas im 620 Hektar grossen Revier ist mir bewusst geworden: Jäger erlegen nicht primär Wild, sondern erledigen in erster Linie unzählige andere Aufgaben – beispielsweise Auf klärungsarbeit, Hege der Natur oder auch Einsätze nach Wildunfällen.
I C H S T E H E A M WA L D R A N D und geniesse das Naturschauspiel. Nach dem informativen zweieinhalbstündigen Kontrollgang mit dem Küsnachter Jäger Hans-Jürg Haas sind meine Sinne ganz auf die Geräusche, Gerüche und einzigartigen Augenblicke im Freien eingestellt. Ein paar 100 Meter vor mir steht eine Rehgeiss mit ihrem Kitz. Das Licht an diesem Herbstabend ist kitschig golden, Blätter rascheln im Wind, Vogelstimmen künden den Abend an. Leise folge ich Hans-Jürg Haas, einem der fünf Pächter und gleichzeitig Jagdaufseher des Reviers Küsnacht-Erlenbach, auf den Hochsitz. Es verstreicht keine Minute und schon tritt eine weitere Rehgeiss mit ihrem Kitz aus dem Dickicht, um auf dem Feld vor uns zu «äsen». Eine halbe Stunde später beobachten wir in der Dämmerung über ein Dutzend Rehe, darunter ein übermütiger junger Bock und das bei den Jägern bekannte Schlitzohr, eine Rehgeiss, die nach einem Stacheldrahtzwischenfall ein gespaltenes Ohr mit sich trägt. Dank einem Spektiv – einem Beobachtungsfernrohr – können wir Felleigenschaften und andere Merkmale eines Tieres ganz genau studieren. Doch Hans-Jürg Haas erkennt schon von blossem Auge, ob sich aus der Ferne ein weibliches oder männliches Tier nähert, ob es sich um ein kräftiges oder gar krankes handelt, oder ob die Rehgeiss Mutter ist, auch wenn sie ihr Kitz gerade nicht in ihrer Nähe hat. Seine Augen hat Haas schon als Kind auf Streifzügen mit seinem Vater zu schulen begonnen und während der vielen Jahre als Jäger einen enormen Erfahrungsschatz aufgebaut.
Wildschäden begutachten, sich um verunfallte Tiere kümmern oder freche Füchse von Privatgrundstücken vertreiben ist nur ein Bruchteil der geleisteten Jägerarbeit. Auf den Winter hin kommen andere dazu – beispielsweise errichten die Jäger Salzlecken in Baumstämmen.
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REPORTAGE —2
«OBWOHL ICH SCHON X-TAUSENDE REHE UND ANDERE WILDTIERE BEOBACHTEN DURFTE, SCHAUE ICH AUCH HEUTE GERNE STUNDENLANG DURCH DAS SPEKTIV UND GENIESSE DABEI DIE GERÄUSCHE DER NATUR.» D E M DAC H S AU F D E R S P U R .
Mindestens zwei Stunden pro Tag ist Hans-Jürg Haas zusammen mit seiner Hündin Hatty unterwegs. Sei es, um sich mitten in der Nacht um ein angefahrenes Wildtier zu kümmern, um allzu freche Füchse aus dem Dorf zu vertreiben, um einen randalierenden Marder aus einem Estrich zu holen, Auf klärungsarbeit bei einer Schulklasse zu leisten oder auf Kontrollgang, wie ich ihn erleben darf: Als erstes an diesem Nachmittag nehmen wir ein Maisfeld ins Visier. Denn dieses ist seit der Milchreife im Spätsommer so lange auf dem Speiseplan der Dachse, bis die Maiskörner im Herbst hart werden. Der Bauer des inspizierten Feldes hat Glück und somit auch die Jäger: Die Dachse haben nur ein paar Maisstängel niedergerissen und nicht Tausende, was den Bauern – wie bei anderen Wildschäden auch – zu einer Vergütung berechtigen würde, zu der die Jäger ihren Beitrag beisteuern.
S P U R E N I M WA L D . Wir streifen weiter durch den Wald. Der Jäger zeigt mir «gefegte» Baumstämmchen. Diese Fegeschäden hinterlassen Rehböcke, um ihr Territorium zu markieren, oder nachdem sie die absterbende Basthaut von ihrem gewachsenen Geweih abgerieben haben. Immer wieder entdecken wir auch «verbissene» Weisstännchen – eine der Leibspeisen der Rehe. Die abgefressene Jungpflanze kann meist nur noch krumm und krüppelhaft weiterwachsen. «Wenn es in einem Teil unseres Reviers besonders viele verbissene Tännchen gibt, jagen wir dort Rehe. Wir überlassen es nicht dem Zufall, wo im Revier wir schiessen, um den Tierbestand zu regulieren», erklärt Haas. Gejagt wird daher auch in Gegenden, wo besonders viele «Fallrehe» gezählt werden. So verhindern die Jäger
einen weiteren Anstieg der Anzahl angefahrener Rehe. Weniger verunfallte Tiere verzeichnen die Jäger jedoch auch dank der blauen Wildwarner, welche sie seit ein paar Jahren entlang stark befahrener Strassen anbringen. Auch die Salzlecken, welche die Jäger bereits ab Herbst mit Mineralien bestücken, halten die Rehe im Winter davon ab, das Salz von der Strasse zu lecken. M E H R A L S E I N H O B B Y.
Es ist dunkel geworden. Wie die Rehe vor uns auf dem Feld, ziehen auch wir uns zurück. Über WhatsApp erfahren wir, wie es einem Jägerkollegen ergangen ist und verabreden uns für das übliche Feierabendbier auf der Jagdhütte. Dort tauschen die beiden Jäger ihre Beobachtungen aus, während Jagdanwärter sich im Jagdhornblasen üben. Die Melodien haben sie schnell einstudiert, doch ihr Weg zum anerkannten Jäger ist noch lang: Erst nach bestandenen Theorie-, Sicherheits- und Schiessprüfungen und anschliessender praktischer Lehrzeit von mindestens zwei Jahren bei einer Jagdgesellschaft können sie die eigentliche Jagdprüfung – Pächterprüfung genannt – angehen und sich damit nicht nur als Mitglied einer Jagdgesellschaft bewerben, sondern sich auch ihren Jägerstatus sichern. Denn ohne Pächterprüfung verfällt die Jagderlaubnis bereits nach sechs Jahren. Möchte ein Pächter anschliessend Jagdaufseher einer Jagdgesellschaft werden, ist er mindestens weitere zwei Jahre in Ausbildung. Ist die langwierige Prüfungszeit überstanden, investiert ein Jäger mindestens rund 400 Stunden pro Jahr in Hege und Jagd. HansJürg Haas: «Die einmaligen Momente mitten in der Natur und die tolle Kameradschaft sind unsere Entschädigung.»
Gegen Abend traut sich ein Reh nach dem anderen aus dem Wald hinaus aufs Feld.
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AUSZUG AUS DEM JÄGER-ABC
HINTERLASSENSCHAFTEN VON WILDTIEREN
Niedergerissene Maisstängel, gefegte Baumstämmchen und verbissene Weisstännchen sind Spuren unserer Wildtiere. Dachse mögen die weichen Maiskörnern im Spätsommer, die Rehe die jungen Tännchen im Winter. Und wenn Rehböcke ihr Geweih an Baumstämmchen reiben, hinterlassen sie Fegeschäden.
Die Jäger unterhalten sich seit jeher in der Waidmannssprache. Hier finden Sie die Übersetzungshilfe erwähnter Worte: äsen: fressen Kitz: 0- bis 1-jähriges Reh fegen: Ein Rehbock (in anderen Region auch Hirsche oder Elche) reibt sein Geweih an Bäumen und Sträuchern. Verbiss: Wildtiere fressen Pflanzen ab. Fallwild: Tiere, die infolge von Verkehrsunfällen oder Krankheit verendet sind. Jagdrevier und Jagdpacht: In einigen Kantonen – wie Zürich – verpachten die politischen Gemeinden das Jagdrecht durch einen Vertrag an eine Gruppe von Jägern (die Jagdgesellschaft) für eine Periode von meistens acht Jahren. Anders ist die Patentjagd, wie sie u.a. in Graubünden durchgeführt wird, organisiert: Sie erlaubt die Jagd auf dem ganzen Gebiet des Kantons während der Herbstzeit. Zu diesem Zweck erwerben die Jäger beim Kanton ein Patent und entrichten die Patentgebühr. Weder Revier- noch Patentjagd gibt es im Kanton Genf. Dort ist die Jagd staatlich geregelt.
117 – VON GESETZES WEGEN
Was tun, wenn man ein Tier anfährt? Anhalten, Warnblinker stellen und den Verkehr sichern. Anruf an 117, allgemeiner Polizeinotruf (gesetzliche Pflicht). Tier nicht anfassen. einem angefahrenen Tier nicht folgen. Auf den Jäger warten. Dieser stellt auch die Bestätigung für die Versicherung aus.
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DAS WALSERHUUS:
KULINARISCHE GEMÜTLICHKEIT IM ROMANTISCHEN SERTIGTAL T E X T & PH OTOS / DOMI N IK ABT
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REPORTAGE —3
Ein wildromantisches Hochtal mit Wasserfall. Ein feines Restaurant mit lokal-regionalen Produkten und hausgemachten Spezialitäten. Ein Hotel mit modernen Zimmern aus Arvenholz. Das Walserhuus. Im Sertigtal. Willkomma bi ünsch. In den engen Kurven, bevor sich das
wunderschöne Hochtal Sertig öffnet, lässt der Postautofahrer vorsichtshalber das düü-da-doo ein paar Mal erklingen. Aber dann ist die Postautostrecke zu Ende und es herrscht Ruhe. Vor uns liegt die Walser Hofsiedlung Sertig Sand und mittendrin das hübsche, mit Geranium geschmückte Hotel Walserhuus. Dahinter ragt das Dreigestirn Mittaghorn, Plattenflue und Hoch Ducan mächtig und bereits schneebedeckt, hoch in den blauen Himmel. Am Talende, hinter den Lärchen, lockt der Ducan-Wasserfall zum Spaziergang. S C H L A F E N I M A R V E N H O L Z D U F T.
Tritt man durch die Türe, wird man von einem imposanten Steinbock begrüsst. Nicht minder herzlich, einfach mit Ton, ist die Begrüssung hinter der Rezeption. In den hellen, schmucken Zimmern empfangen uns der feine Duft von Arvenholz, ein Himmelbett und moderne Infrastruktur. Joos Biäsch hat
R E Z E P T SERTIGER PIZOKEL
das Walserhuus 1999 auf dem Grundstück gebaut und führt es mit seiner Frau Annalies seither mit Herzblut. Die nächste Generation steht mit Christian und Nadja Biäsch bereit. Beide befinden sich zurzeit noch in der Ausbildung um dann den elterlichen Betrieb einmal zu übernehmen. Diesen Frühling wurden alle Zimmer umgebaut, modernisiert und mit viel Arvenholz-Gemütlichkeit eingerichtet. Ob man lieber in der Panoramasuite Superior, im Schwingerkönig Deluxe oder im Massenlager übernachtet, bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. W I L D A U S E I G E N E R J A G D . Es ist Herbst und die Hochjagd im Bündnerland in vollem Gang. Entsprechend präsentiert sich die saisonale Speisekarte. Vater und Sohn sind beide leidenschaftliche Jäger und das Wild auf der Karte stammt mitunter aus dem Jagderfolg der beiden. Wir setzen uns ins Schwingerstübli und wählen als Vorspeise eine Arvenholzsuppe und einen lokalen Frischkäse mit Eierschwämmen auf heissem Stein. Beide Gerichte schmecken sehr gut und machen Lust auf den folgenden Wildgang. Auch dieser präsentiert sich mit dem zarten Wildbrett vom Hirsch und Reh und den
Pizokel ist eine in ganz Graubünden bekannte Mehlspeise in unzähligen Varianten. Der Teig kann mit demjenigen von Knöpfli oder Spätzli verglichen werden. Er wird stets auf ein nasses Holzbrett gestrichen und soll nicht zu dünn sein. Mittels eines scharfen Messers werden in beliebiger Form Streifen, Ecken oder Stücke – eben Pizokels – direkt in die ziehende Flüssigkeit geschnitten. Zutaten für 4 Personen PIZOKEL —250 g Mehl —2 Eier —1,5 dl Milch —30 g Bündnerfleisch —30 g Salsiz —30 g Lauch —1 TL Butter — Salz, Muskat Bündner Alpkäse, gerieben ZUBEREITUNG Für die Pizokelmasse Mehl, Milch und Eier zu einem glatten Teig verrühren. Fein geschnittnes Bündnerfleisch, Salsiz und Lauch in der Butter dünsten. Auskühlen lassen und dann unter den Teig mischen, mit Muskat und Salz abschmecken. Den Pizokel-Teig mit einem Spachtel oder Messerrücken von einem kalt abgespülten Brett in feinen Streifen in ziehendes (nicht kochendes) Salzwasser schaben. Sobald die Pizokel aufsteigen, mit einer Schöpfkelle herausheben und in einer vorgewärmten Schüssel geben. Nach Belieben geriebenen Bündner Alpkäse darüber streuen und sofort servieren. TIP: Man kann Pizokel auch ohne Fleisch zubereiten. Der Teig erhält beispielsweise eine ganz andere Richtung, wenn man fein gehackte Pfefferminzblätter und/oder gehackte Petersilie beifügt. Und wer will, gibt am Schluss gar noch viele braun gedünstete Zwiebeln darüber.
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REPORTAGE —3
KURZ GEFRAGT: CHRISTIAN BIÄSCH
«ICH KANN BESSER METZGEN UND SCHWINGEN.» Christian, was ist das Schönste am Walserhuus? CHRISTIAN BIÄS CH: Das sind die neu umgebauten schönen Zimmer zum Schlafen und zum Essen das Schwingerstübli selbstverständlich.
SEESICHT:
Worauf bist du am meisten stolz? Auf die ganze Arbeit meiner Eltern die sie auf sich nehmen, die es für so einen Betrieb braucht. Was kann Dein Vater am Besten? Mein Vater ist ein sehr guter Koch, seine Spezialität ist das Wild. Was kann Deine Mutter am Besten? Meine Mutter kann unglaublich gut im Hintergrund Events organisieren. Was kann Deine Schwester besser als Du? Es ist schwierig etwas herauszupicken das ich besser kann als meine Familie, denn das Meiste habe ich ja von meinen Eltern gelernt. Jetzt vielleicht Metzgen und Schwingen, das kann glaub nur ich (lacht). Schwingfest oder Hochjagd? Das Schwingen beschäftigt mich das ganze Jahr über, die Jagd mehr im Herbst. Daher auch meine Passion der Schwingsport.
hausgemachten Beilagen Pizokel und Heidelbeeren-Risotto als Wohltat für den Gaumen. Die Familie legt Wert auf den nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. So stammt alles was auf den Teller kommt aus der nächsten Umgebung und das hauseigene Quellwasser wird mit einem Tropfen Arvengeschmack angereichert. Der passende Wein stammt aus der Bündner Herrschaft und rundet den Genuss perfekt ab. Bachrauschen und Kuhglocken begleiten uns in den Schlaf, als unsere Köpfe auf die mit Arvenspänen gefüllten Kissen sinken. AU F D E R P I R S C H M I T C H R I ST I A N.
Wir treffen Christian Biäsch morgens um halb sechs am Zmorgetisch. Der gelernte Koch steckt zurzeit in der Ausbildung zum Metzger. Für die Hochjagd hat er drei Wochen Ferien vom Lehrbetrieb im Emmental genommen. Noch im Dunkeln brechen wir auf und begleiten den Jäger auf seiner Pirsch. Am Ende des Tales suchen wir mit dem Feldstecher den Rehbock, der hier oft frühmorgens auf der Wiese grast. Dieser hält sich aber wohlwissend in den Büschen versteckt. Wir wandern über den Ducan-Wasserfall und Richtung Fanezfurgga. Christians Begeisterung für sein Heimattal und die Gastronomie hört man aus dem Gespräch. Seine Leidenschaft für die Natur und Jagd spürt man
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bei jedem Schritt. Wir setzen uns in die Nähe von zwei Murmeltieren ins Gelände und warten ab. Beobachten Gämsen in der Entfernung und Steingeissen, die mit ihren Kitz auf dem Bergrücken grasen. Der erfolgreiche Kranzschwinger hat noch viele Ziele und Träume. Eine Ausbildung zum Weinfachmann. Eine Reise nach Kanada. Und dann irgendwann in den elterlichen Betrieb einsteigen. Es wandert keine Gämse in unsere Richtung, Christian ist nicht enttäuscht «Es braucht halt viel Geduld und immer auch etwas Glück» meint er. Für uns stimmt es. Der Tag auf der Pirsch und in der Herbstsonne war wunderschön. Sonnenverbrannt wandern wir zurück ins Walserhuus. Geniessen Kaffee und Kuchen und die letzten Sonnenstrahlen. Als wir das Sertigtal Richtung Davos verlassen, ertönt in den Kurven wieder die Hupe des Postautos. Hinter uns liegen die Romantik und Gastfreundschaft des Sertigtals und Walserhuus. Vor uns das geschäftige Treiben von Davos und weiter unten dann Zürich. Willkomma bi ünsch. Wir nicken innerlich. Möglichst bald wieder. INFO: Hotel. Restaurant. Kulinarik und Romantik. Veranstaltungen. Kurse. Wanderungen. Im Sertigtal ob Davos. 365 Tage im Jahr geöffnet. —www.walserhuus.ch, 081 410 60 30
D E N P I L Z E N V E R FA L L E N
PORTRAITS
PILZER MIT LEIB UND SEELE – Sie können es nicht lassen: Wenn die Pilze aus dem Boden schiessen, streifen die Pilzsammler durch Wälder und Wiesen. Die einen sind während des ganzen Jahres auf der Suche, andere geniessen die Ruhe in der Natur insbesondere im Spätsommer und im Herbst. SEESICHT hat drei Pilzer aus der Zürichseeregion getroffen. TEXT & P H OTO S / M A RT INA P EY ER
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PORTRAIT —1
PETER BURKHARD WÄ D E N S W I L
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«DAS AMBIENTE IM WALD IST EINZIGARTIG» Die Vorfreude ist dem Wädenswiler Peter Burkhard anzusehen, wenn er seine Wanderschuhe anzieht und seine Utensilien fürs Pilzen packt. «Ich liebe es, in der Natur zu sein. Das Ambiente und die Ruhe im Wald sind für mich ein Hochgenuss», freut sich Burkhard. Vor rund 25 Jahren ist der heute 66-Jährige per Zufall dem Pilzsammelfieber verfallen. Auf einem seiner Spaziergänge durch den Wald «hat es ihn gepackt». Schnell fand er gute Plätze in der Nähe, und nicht selten zog er nach der Arbeit für ein paar Stunden los, um auf dem Gottschalkenberg, bei Schönenberg oder im Sihlwald nach Leckerbissen zu suchen. «Der Sihlwald war sehr ergiebig. Seit er zum Naturpark erklärt wurde, ist das Pilzsammeln dort nicht mehr erlaubt», erklärt Burkhard. Heute macht sich der Pilzfan am liebsten in den Bündner Bergen auf die Suche. «Manchmal sehen wir ganze Teppiche von Eierschwämmen oder entdecken beinahe unzählige Steinpilze. Das ist eine wahre Augenweide», schwärmt
Burkhard, der auch unwegsames Gelände nicht scheut, sich dafür umso mehr auf ein tolles Picknick freut. Zusammen mit seiner Frau Jolanda holt er zwischen August und Oktober mit Vorliebe Steinpilze, Eierschwämme, Zigeuner, Perlpilze oder violette Lacktrichterlinge. «Fürs Sammeln und Rüsten bin ich zuständig, Jolanda fürs Kochen», lacht Burkhard. Und so sieht es zuhause immer mal wieder wie in einem Gourmetlokal aus: Während einer Woche liegen wunderbare Steinpilze auf Tischtüchern zum Trocknen. In der Küche stehen Pfannen mit Pilzragout oder Einmachgläser mit Antipasto-Pilzen. Die diesjährige Pilzsaison hat Peter Burkhard jedoch etwas verkürzt, um sich einen seiner Träume zu erfüllen: Fischen in Kanada. Vier Wochen lang waren er und seine Frau in Nordamerika mit dem Wohnmobil unterwegs, und Peter Burkhard konnte an schönsten Orten seine Angel auswerfen. «Auch beim Fischen darf ich die Natur und Ruhe in vollen Zügen geniessen.»
E C K DAT E N PETER BURKHARD (1951) ist in Rüschlikon aufgewachsen. Seit 43 Jahren lebt er zusammen mit seiner Frau Jolanda in Wädenswil, wo auch die beiden Söhne gross geworden sind. Burkhard arbeitete bis zu seiner Pensionierung vor fünf Jahren als Sekundarlehrer – ein Grossteil davon in Meilen. Seit acht Jahren ist Burkhard als Friedensrichter in Wädenswil tätig und arbeitet intensiv an eigenen Fotoprojekten.
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PORTRAIT —2
BETTINA KREIDL
ZOLLIKON
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«BEIM PILZEN VERGESSE ICH DEN ALLTAG KOMPLETT» Das Energiebündel mit Tiroler Charme sprudelt voller Lebensfreude und Tatendrang: Bettina Kreidl kennt keine halben Sachen, sei es in ihrem Beruf als Texterin oder beim Walken, sei es bei anderen sportlichen Aktivitäten. Jetzt in der Pilzsaison findet sie jedoch Ruhe: «Das Suchen ist mein Ziel. Wenn ich alleine oder mit meinem Partner durch den Wald streife, kann ich vom Alltag komplett abschalten. Nach zwei Stunden bin ich geerdet und ausgeruht», strahlt die Tirolerin, die vor ein paar Jahren der Liebe wegen nach Zollikon gezogen ist. Fürs Pilzen reist sie gerne in die Berge und hat im Bündnerland auch schon ihren Lieblingsplatz gefunden. An den vergangenen Wochenenden wanderte sie an ihrem Lieblingsberg rauf und runter und brachte Eierschwämme, Steinpilze und Parasol nach Hause. «Steinpilze auf geröstetem Brot sind einfach ein Traum», schwärmt sie und beschenkt liebend gerne auch Freunde mit ihren Funden. Die Suche nach den feinen Leckerbissen weckt Kindheitserinnerungen, die sie in der Schweiz wieder aufleben lässt. Denn während ihrer ersten zwanzig Lebensjahre verbrachte sie jeden Sommer auf einer Alpenvereinshütte in den Zillertaler Alpen, wo sie ihren Eltern – den Hüttenpächtern – unter die Arme griff und ab und zu ihren Vater bei der Suche nach Eierschwämmen ins Tal begleitete. «Das leuchtende Orange hat mich damals schon fasziniert. Und ich träumte stets davon, eine ganze Wiese voll von Eierschwämmen zu finden», erzählt Bettina Kreidl. Die arbeitsreichen Sommertage auf der Hütte machten Bettina Kreidl jedoch auch neugierig auf die grosse weite Welt. Sie liess sich in Innsbruck zur Touristikfachfrau ausbilden und absolvierte ein Praktikum in der Schweiz. Das Reisen hat sie lieben gelernt und verbringt heute ihre Ferien am liebsten an Orten mit einer intakten Unterwasserwelt. «Ferien waren in unserer Familie durch die Verpflichtungen auf der Alpenvereinshütte kaum möglich. Umso mehr schätze ich es heute fremde Länder zu besuchen», schmunzelt Bettina Kreidl.
E C K DAT E N BETTINA KREIDL (1966) ist in Patsch bei Innsbruck
und in den Zillertaler Alpen aufgewachsen. Nach der Ausbildung zur Touristikfachfrau kam sie per Zufall zur Tirol Werbung GmbH, wo sie in der Presse- und Sportsponsoringabteilung arbeitete. Sie blieb der Kommunikationsbrache treu, übernahm die Werbeleitung in einem Textilunternehmen, an weiteren Stationen die Verantwortung für Marketing, Text und Konzeption. Im Jahr 2003 gründete sie ihre eigene «Creativ Projektagentur» in Österreich, die sie zehn Jahre später in die Schweiz überführte. Seit vier Jahren lebt sie mit ihrem Partner in Zollikon.
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PORTRAIT —3
HANS-PETER NEUKOM ZÜRICH
*
«DIE BIZARRE MIKROSKOPISCHE WELT FASZINIERT MICH» Hans-Peter Neukom ist ein wandelndes Pilzlexikon. Kein Wunder: Schon als Dreikäsehoch tauchte der Küsnachter in die Welt der Pilze ein und hat die Faszination für das wundersame Gewächs seither nicht mehr verloren. Jahrelang strich er mit seinem Lehrmeister – dem Vater eines Schulfreundes – durch die Wälder und übernahm Jahre später auch gleich dessen Amt als Pilzkontrolleur in Küsnacht, wo er heute regelmässig das Sammelgut seiner Kunden begutachtet. «Nicht schlecht staunte ich über die 600 Gramm Burgundertrüffel, die eine Sammlerin Ende August mitbrachte. Ihre Hündin hatte die Leckerbissen am Pfannenstil aufgespürt», freut sich Hans-Peter Neukom. Der Pilz-Fan erklärt begeistert die erstaunlich grosse Auswahl an Speisepilzen unserer Region und weist gerne darauf hin, dass Holz-, Schimmel- oder Hefepilze genauso spannende Spezies sind. «Die bizarre mikroskopische Welt fasziniert mich», lacht Hans-Peter Neukom, der das kleinste Detail der Pilze gerne genau untersucht. Er gibt sein Wissen nicht nur im Küsnachter Kontrolllokal weiter, er unterrichtet Migros- und Coop-Angestellte zum Thema Handelspilze oder führt
Pilzkurse für den WWF durch und arbeitet seit vielen Jahren als Pilzexperte im Kantonalen Labor Zürich. Über zwanzig Jahre war er im Vorstand und als Instruktor der Schweizerischen Vereinigung amtlicher Pilzkontrollorgane (VAPKO) tätig und unterstützt noch heute den städtischen Pilzverein sowie die Schweizerische Trüffelvereinigung als engagiertes Vorstandsmitglied, unter anderem bei der Bestimmung von Pilzen sowie als Presseverantwortlicher. Denn Kommunikation – insbesondere das Schreiben – ist Neukoms zweite Leidenschaft und ist daher zu seinem zweiten Standbein geworden. Als freier Journalist verfasst er Artikel für nationale und lokale Zeitungen, insbesondere über Themen aus der Natur. Dass während der vielen Jahre auch Pilzbücher entstanden sind, erstaunt nicht. Um seinen Erfahrungsschatz weiter auszubauen, besucht Hans-Peter Neukom immer wieder Weiterbildungskurse und geht das ganze Jahr hindurch in die Pilze. «Jeder Mensch ist Jäger und Sammler», schmunzelt er. «Und ich freue mich stets, wenn ich neue oder seltene Arten finde. Beispielsweise den Kaiserling, den vermutlich die Römer zu uns gebracht haben.»
E C K DAT E N HANS-PETER NEUKOM (1953) Nach der Laborantenlehre an der ETH begann er seine berufliche Karriere beim Kantonalen Labor Zürich, wo er unter anderem Aromastoffe – auch solche von Pilzen – analysierte. Es folgte die Ausbildung zum Lebensmittelkontrolleur, etwas später diejenige zum Pilzkontrolleur. So arbeitet Hans-Peter Neukom noch heute bei seinem ersten Arbeitgeber als Pilzexperte. Beschäftigt sich der Pilzspezialist und freischaffende Journalist mal nicht mit Pilzen, streift er zu Fuss oder mit dem Velo gerne durch die Natur oder lässt die Seele beim Fischen baumeln.
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*Preis netto inkl. Bonus und MWST. Eclipse Cross 1.5 l Benzin manuell, 163 PS, CHF 23’999,– | Abgebildetes Modell: Eclipse Cross (Style), 1.5 l Benzin manuell, 163 PS, CHF 26’399,– inkl. Bonus. Normverbrauch 6.6 l/100 km, CO2 151 g/km, Energieeffizienz-Kategorie G, CO2 Durchschnitt aller verkauften Neuwagen CH: 134 g/km.
PORSCHE
MERCEDES
AUDI
CADILLAC
MASERATI
BMW
SUPERCARS SPECIAL
01–12 SUPER CARS SPECIAL
4795 PFERDESTÄRKEN — Das ist die genaue Anzahl an PS, die wir für dieses SupercarSpecial alle geritten sind. Zehn Fahrzeuge mit unglaublich viel Leistung, Prestige und moderner Technologie haben wir getestet. Darüber hinaus haben wir die Boliden rund um den Zürichsee fotografiert und mit der Drohne gefilmt – die Videos gibt es online bei uns. TEXT / MAT E J M IKU SIK P H OTO S / M A R IU S BUCCHE
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GELBER SGRZIZLYBÄR
SUPERCARS SPECIAL
01
GELBER GRIZZLYBÄR
MERCEDES AMG GT C ROADSTER
Eine Wuchtbrumme ist das. Ein echter Roadster mit Front-Mittelmotor und so viel Dampf, dass das Grinsen gar nicht weggehen will. Auch im Schlaf nicht. Am Morgen im Spiegel ist es immer noch da. Vorfreude!
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SUPERCARS SPECIAL
01
MATEJ MIKUSIK DER TESTFAHRER EDITORS CHOICE
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Ich hatte den Mercedes AMG GT C schon immer auf der Liste. Aber auf das, was passiert ist, war ich nicht vorbereitet. Das Auto sitzt auf der Strasse, so wie ich es mag. Es hat einen unbändigen Vorwärtsdrang auf der Geraden, ist brutal agil in kurvenreichen Gegenden. Ganz klar: Der AMG GT C und ich – das passt so was von gut. Ja, auch in der Farbe. Batman-Cap zur senfgelben Wuchtbrumme.
ALLES ANDERE ALS EINFACH.
Es ist nicht einfach, als Porsche-Aficionado in einem Mercedes Platz zu nehmen. Zumindest mir geht es so. Oder besser gesagt: Ging es so, bis ich zum ersten Mal in einem Mercedes AMG GT C Roadster sass. Meine «senfgelbe Wuchtbrumme» oder auch mal «gelber Grizzly» nenne ich den Roadster seither liebevoll. Das Feeling darin ist unglaublich – vorne lange Haube mit einem V8 Biturbo Mittelmotor mit 557 PS darunter, Breite en masse auf beiden Seiten und eine Farbe, die allen auffällt. Auch dem Polizisten auf Velo-Patrouille, der mir am Rotlicht Komplimente zum schönen Fahrzeug gemacht hat. Oder dem anderen bei der grossen Strassen-Kontrolle morgens um 1 Uhr auf der A1, der sich gar nicht satt sehen konnte. Die gelbe Wuchtbrumme lässt niemanden kalt, Kids riefen mir in der 30er-Zone zu: «Gib mal Gas!».
Die Farbe AMG solarbeam ist eher ungeeignet für unauffälliges Cruisen. Ebenso wie der satt blubbernde Sound des V8 mit 557 PS und sein muskulöser Auftritt. Das braucht ein bisschen Mut. Darum habe ich meinem Junior das Batman-Cap zum Cruisen geklaut. Passt von der Farbe her und schützt vor zu viel Sonne. Der AMG GT C ist der stärkere der beiden neuen Open-Air-Sportler und in der Leistungsklasse zwischen dem Mercedes-AMG GT S und dem Mercedes-AMG GT R positioniert. Fasziniert bin ich noch von der Steifigkeit des Roadsters. Der offene Zweisitzer kommt mit einem Aluminium-Spaceframe und Aluminium-Karosserie daher. Die Rohbaustruktur ist – natürlich – verstärkt: Seitenschweller mit grösseren Wandstärken und mehr Kammern, zusätzliche Streben zwischen Instrumententräger und Windschutzscheibenrahmen sowie einer zusätzlichen Domstrebe zwischen Verdeck und Tank. Das erklärt einiges. Ein Querträger hinter den Sitzen nimmt zudem das Überrollschutzsystem auf. Nebst der bärigen Power, den MuscleAbmessungen und dem im wahren Roadster-Style geformten Verdeck ist noch was ganz Cooles im
Der AMG Panamericana Grill zeigt die Nähe zum Motorsport: 15 verchromte, senkrechte Streben erinnern an den Look des aktuellen Mercedes-AMG GT3 Kundensport-Rennwagens. Die neue Frontschürze verstärkt die Breitenwirkung und lässt das Fahrzeug noch bäriger auf der Strasse stehen.
SUPERCARS SPECIAL
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Mercedes AMG GT C verbaut: eine aktive Hinterachslenkung zusammen mit einem elektronisch geregelten Hinterachs-Sperrdifferenzial. Die Technik ermöglicht es, den 1,7 Tonnen schweren Heckantriebler um die Kurven zu schmeissen. Ein Porsche-911-Jäger? Ja. Mein gelber Grizzlybär war ein gefragtes Smartphone-Motiv. Allüberall.
BREITER GRILL, BREITE SPUR.
Ich muss betonen, dass ich ein grosser Anhänger des Sport Plus- oder Race-Modus bei den Supersportscars bin. Wenig elektronische Helferlein bitte. Besonders bei einem Auto mit solch einem Heck: Die neuen Seitenwände verbreitern den MercedesAMG GT C Roadster hinten um insgesamt 57 Millimeter. Das gibt ein schönes Plus an Traktion.
Dazu der Sound der AMG Performance-Abgasanlage – zwei stufenlos verstellbare Klappen modulieren den Abgassound. Besser geht nicht. Es ist fast schon obszön. Aber gross! Das Ende der Fahnenstange ist beim AMG GT C erst bei etwas über 310 km/h erreicht (offiziell: 317 km/h). Das AMG Ride-Control-Sportfahrwerk mit adaptiver Dämpfung sorgt dafür, dass man nicht allzu sehr ins Schwitzen kommt. Das SiebengangDoppelkupplungsgetriebe arbeitet so, wie es sollte – man nimmt es kaum wahr. Drehzahlen-Gejaule ist ja nicht notwendig. Bei der Wuchtbrumme zählt die Combo aus Hubraum und Biturbo – und trotz des Gewichts bläst er unliebsame Konkurrenten schon aus dem Drehzahlen-Keller weg. Aber locker. Die 680 Nm reissen ab 1900 U/min an der Kurbelwelle, verpuffen aber nicht an der Hinterachse. Der Grund: Die Ingenieure haben den 4-Liter-V8 hinter die Vorderachse und das Getriebe ins Heck gelegt – das Gravitationszentrum liegt somit zwischen den Achsen. Ein cleverer Schachzug, da geht keine Traktion unnötig verloren. Zum Interieur: Man fühlt sich im AMG GT C wie in einem Kokon geborgen – egal ob das Verdeck offen ist oder zu (schön kuschelig). Die Knöpfe und Instrumente sind sauber angeordnet – Roadster-like. Das Burmester-High-End-Surround-Soundsystem überzeugt mich mit druckvollem Bass ebenso. Auch hier wieder, alles richtig gemacht. 10 von 10 Punkten. Mercedes-Benz Automobil AG, Zweigniederlassung Zürich-Seefeld, Färberstrasse 6, Zürich, Tel. 044 268 99 66, www.merbagretail.ch
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TECHNISCHE DETAILS MERCEDES AMG GT C LEISTUNG 557 PS bei 5750–6750 U/min; von 0 auf 100 km/h in 3,7 Sek.; Spitze: 317 km/h. MOTOR 4,0-Liter-V8 mit Direkteinspritzung und Biturbo-Aufladung (3982 cm3 Hubraum); Getriebe: AMG SPEEDSHIFT DCT; 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. MASSE Länge 4551 mm, Breite 1939 mm, Höhe 1260 mm; «Kofferraum» 165 Liter; Leergewicht: 1660 kg. VERBRAUCH Werksangabe: 11,4 l/100 km; Unser Testverbrauch: über 13 Liter auf 100 km. PREIS Mercedes-AMG GT C Roadster ab Fr. 188‘796; Testwagen inklusive Extras: Fr. 243‘330.50
SPECIAL
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ALPEN TRANSIT ALPEN TRANSIT
911 CARRERA GTS
Bei schönstem Sommerwetter durften wir die neuen Porsche 911 GTS-Modelle auf einer RoadTour in der Innerschweiz ausgiebig testen. Zur Wahl standen beim GTS der 911 Carrera GTS mit Heckantrieb, 911 Carrera 4 GTS mit Allradantrieb – jeweils als Coupé und Cabriolet – und der 911 Targa 4 GTS. Die neu entwickelten Turbolader für den Dreiliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Biturboaufladung bescheren den Sportwagen im Vergleich zu den 911 Carrera S-Modellen ein Leistungsplus von 30 PS (total 450 PS, 550 Nm). Gegenüber dem GTS-Vorgängermodell mit Saugmotor stehen 20 PS mehr zur Verfügung. Alle Modelle gibt es mit Siebengang-Schaltgetriebe oder optional mit Doppelkupplungsgetriebe (PDK). Mit der neuen Carrera 4-Karosserie erhielten die GTS-Modelle zudem eine breitere Spur – geringere Wankneigung und bessere Kurvenstabilität sind das Resultat.
Breit und bärig liegt der Mercedes AMG GT C auf der Strasse. In den Kurven – hier auf dem Albispass – hat er Traktion wie bei UHU bestellt und beschleunigt brachial-elegant.
Porsche Zentrum Oberer Zürichsee, Firststrasse 33, Feusisberg, Tel. 044 2 911 911, www.porsche-ozs.ch
MIT DER DROHNE ALLES GEFILMT Wer sich nicht nur mit Text und Standbildern begnügen möchte, schaut sich auf unserer Website die Videos des Car-Fotoshootigs an. Seesicht gibt es dabei inklusive. —www.seesichtmagazin.ch/supercars
PHOTOS: MICHAEL REBSAMEN
VIDEO TIME
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SUPERCARS SPECIAL
SISHLVADEROW
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SILVER SHADOW
HARALD KRÜGER BMW-CHEF
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EIN BMW i5?
PHOTOS: ZVG BMW GROUP
Harald Krüger sieht seinen Konzern als Vorreiter der Elektromobilität. BMW soll noch 2017 das eigene Ziel erreichen und erstmals 100‘000 Elektro- und Hybridautos verkaufen. Bis 2025 sollen insgesamt 25 verschiedene Elektro- und Hybrid-Modelle auf den Markt kommen – darunter der Tesla-Konkurrent BMW i Vision Dynamics (aka BMW i5? Wir werden sehen).
Wenn denn auch alles so kommt, könnte das dann für Tesla Konsequenzen haben, Mit einer Reichweite von 600 km was die künftigen Marktanteile betrifft. und über 200 km/h Spitze gibt der Die Silhouette des BMW i Vision Dynamics BMW i Vision Dynamics einen – oder eben wohl auch BMW i5 dann mal – Ausblick auf das zukünftige Erlebist eine Weiterentwicklung der klassischen nis Elektromobilität. BMW-Proportionen: ein langer Radstand, eine fliessende Dachlinie und kurze Überhänge sorgen für viel Dynamik. «Mit dem i3 und i8 haben wir ein revolutionäres Stadtauto und einen revolutionären Sportwagen gezeichnet. Jetzt verbindet der BMW i Vision Dynamics Elektromobilität Nur ein Jahr nach den BMW Vision Next mit den BMW-Kernwerten: Dynamik und 100 Fahrzeugen präsentierte die BMW Eleganz. Damit zeigen wir auf, wie ProduktGroup auf der Internationalen Automobipalette und Formensprache von BMW i in lausstellung in Frankfurt im Herbst eine neue Vision von E-Mobilität – in Form eines anderen Konzepten weiter entwickelt werden kann», sagte Adrian van Hooydonk, Leiviertürigen Gran Coupés. Die Rede ist vom ter BMW Group Design. Man darf gespannt BMW i Vision Dynamics. Die Reichweite: sein, was da noch alles kommt. Und Audi 600 km. Über 200 km/h Spitzengeschwinschläft in dem Bereich bekanntlich auch digkeit. Die Beschleunigung: 4 Sek. von 0 auf 100 km/h. Nice Job, muss man da sagen. nicht. www.bmw.ch
SEIT 40 JAHREN SEINER ZEIT VORAUS. DER BMW 7er. INNOVATION AUS TRADITION. Stehli + Fischer AG 8008 Zürich www.bmw-stehlifischer.ch
NEIDISCH E B L ICKE G AR ANT IERT Die Audi RS 3 Limousine
Anderen bleibt nur das Staunen und der Fahrtwind, Sie haben den Spass. Unglaubliche Performance kombiniert mit dem Komfort und dem Design einer Limousine. Die Audi RS 3 Limousine bringt die Gene aus dem Motorsport in Ihren Alltag. Für die Musik in den Ohren sorgt der bereits mehrfach ausgezeichnete 2.5 TFSI mit fünf Zylindern. Mehr Infos bei uns.
Jetzt Probe fahren Audi RS 3 Limousine 2.5 TFSI quattro S tronic, 400 PS, Treibstoffverbrauch: 8,3 l/100 km, 194 g CO₂/km (134 g/km Ø Neuwagen), 42 g CO₂/km E.-Bereitstellung, Kat. G.
AMAG Horgen
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Im Schnegg 1, 8810 Horgen Tel. 044 727 40 40, www.horgen.amag.ch
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SPECIAL
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ALLES LANDLIEBE ALLES LANDLIEBE
PHOTOS: MATEJ MI KUS IK
RANGE ROVER NEW DISCOVERY Neue SUVs braucht das Land. Das hat sich wohl auch Land Rover gedacht und den neuen, radikalen Discovery auf den Markt gebracht. Nun, es ist ja immer so eine Sache bei krassen Modell-Wechseln mit der gleichen Bezeichnung. Viele Fans des Vorgängermodells müssen sich zuerst daran gewöhnen. Hat man das mal, will man nicht mehr zurück. Ich durfte mich bei der Emil Frey AG Garage Zürich Nord gleich durch ein paar neue Discoverys durchtesten. So den 3.0 TDV6 mit 258 PS oder den 2.0 SD4 (Vierzylinder) mit 241 PS – die Geländekünstler können jetzt auch die Strasse richtig gut. Das Fahrwerk ist besser abgestimmt, der Disco leichter (-480 kg) und die Offroad-Eigenschaften sind unglaublich. Das alles mit dem Komfort eines SUVs der Luxus-Klasse. Auch besonders praktisch: die elektrischen Sitze der dritten Sitzreihe. Einfach auf den Knopf im Heck bei geöffneter Heckklappe drücken und schon surren sie runter. Bei drei Kindern und einem Hund ist man um alles froh, was Handgriffe spart. Emil Frey AG Garage Zürich Nord, Thurgauerstrasse 35, Zürich-Oerlikon, Tel. 044 306 77 77, www.emilfrey.ch/zuerichnord
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EPTUNS OW DREIZACK SUPERCARS SPECIAL
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NEPTUNS DREIZACK
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MASERATI Seit Kurzem sind die Klassiker
GranTurismo und GranCabrio von Maserati des Modelljahres 2018 erhältlich. Wir konnten sie in der herrlichen italienischen Weinbauregion Franciacorta Probe fahren.
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SUPERCARS SPECIAL
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T E X T / JÜR G BÜHLER PHOTOS / LORE NZO M ARC INNO
GRANDE EMOZIONE.
Fährt man mit einem der viersitzigen Zweitürer aus der Traditionsschmiede in Modena dem malerischen Lago d‘Iseo entlang oder «arbeitet» sich durch die endlosen Serpentinen im Hinterland, dann wird klar, warum ein Sportwagen nicht alles braucht, sondern das Richtige. Zum Beispiel ein 4.7-Liter-V8-Saugmotor, handgefertigt bei Ferrari in Maranello, mit 460 PS und 520 Newtonmetern Drehmoment. Absolut verzögerungsfrei hängt das Auto am Gaspedal, katapultiert sich förmlich aus der Kurve und lässt auch knifflige Situationen schnell hinter sich. Das Sechsgang-Automatikgetriebe von ZF stellt fünf Fahrmodi bereit, von Normal bis Sport plus ein Launch-Control-System das Sowohl der Maserati GranTourismo wie eine Beschleunigung von null auf hundert km/h in auch GranCabiro sind 4,8 Sekunden mit maximaler Effizienz ermöglicht. in den Modellvarianten Die Fahrwerksabstimmung wie auch der Sound Sport und MC (steht der Auspuffanlage ändern sich entsprechend dem für Maserati Corse) erhältlich. Zusätzliche Fahr-Modus. So lässt sich mit dem Turismo wie auch Cabrio ein rennmässig sportlich bis alltäglich Lufteinlässe auf der Motorhaube, geschmie- «gesittetes» Fahren erleben. dete 20 Zoll Felgen oder der Heckspoiler unterstreichen den Renncharakter des MC. 16 Aussenfarben, acht für die Innenausstattung in fünf Trimmoptionen von Carbon Fibre bis Black Piano, bieten die Gelegenheit, sein ganz persönliches Coupé oder Cabrio zu entwerfen.
Keine Kompromisse macht Maserati beim Design und Interieur. Die schon vorher kraftvoll dynamische Erscheinung wurde bei der Modellüberarbeitung nochmals akzentuiert. Am auffälligsten ist der neu gestaltete «Sharknose»-Sechskant-Kühlergrill. Dank der neuen Frontpartie mit den neu gestalteten unteren Luftkanälen und dem überarbeiteten hinteren Stossfängern reduziert sich der cW-Wert von 0,33 auf 0,32. Dass man «schön» unterwegs ist, zeigen auch die enthusiastischen Reaktionen am Strassenrand. Es ist einfach ein Augenschmaus
TECHNISCHE DETAILS MASERATI GRANTOURISMO UND GRANCABRIO SAUGMOTOR 4.7-Liter-V8, von Ferrari in Maranello handgefertigt; Leistung 338 kW (460 PS) bei 7000 U/min; 520 Newtonmeter, maximales Drehmoment bei 4750 U/min; Benzinverbrauch gem. Werk (Euro-Mix): 14.5 l/100 km. BESCHLEUNIGUNG 0-100km/h in 4.8 Sek.; 288 km/h Top-Speed (301 km/h MC); 35 Meter Bremsweg 100-0 km/h. KRAFTÜBERTRAGUNG via 6-Gang-Automatikgetriebe von ZV (MC Auto Shift) auf Hinterachse mit Sperrdifferential; Manuelle Schaltung über Wippen am Lenkrad oder Schalthebel. LED Tagesfahrlicht; Bi-Xenon Hauptlicht adaptiv, folgt bis 15 Grad der Steuerbewegung.
den Maserati GranTurismo und erst recht das GranCabrio anzuschauen. Im Innenraum verwöhnt eine hochwertige Lederausstattung von Poltrona Frau die Sinne. Nur bei Ferrari ist dieses besonders feine und höchst exklusive Leder sonst auch noch zu haben. Deutlich weiterentwickelt wurde das Infotainment-System: Es verfügt über einen hochauflösenden 8,4-Zoll-Touchscreen und ist kompatibel zu Apple CarPlay und Android Auto. Armaturen und Bedienelemente sind übersichtlich und aufgeräumt angeordnet. Die Harman Kardon Premium Musik-Anlage sorgt mit 900 Watt Verstärker, Subwoofer und nicht weniger als zehn Lautsprechern auch im Innenraum für voluminösen Sound. Italienische Autobau-Tradition, Design, Leistung und Komfort machen die Maserati-Spitzenmodelle zu Sportwagen von höchstem emotionalen Wert. Wobei die Preise im Bereich von 137’500 Franken für den GranTurismo Sport bis zum Topmodel GranCabrio MC mit 168’200 Franken grad nochmals Freude machen. Maserati-Vertretungen am Zürichsee: Foitek Automobile, Zürcherstr. 70, Altendorf, Tel. 055 451 01 01, www.foitekautomobile.ch; Krähenmann Autocenter, Seestr. 1035, Meilen, 044 793 21 00, www.kraehenmannautocenter.ch und Maserati City, Utoquai 47/49, Zürich, 044 269 55 00, www.maserati-city.ch
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SUPERCARS SPECIAL
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DUETT LDIABOLO DUETT DIABOLO
Der von uns getestete Panamera Turbo S EHybrid kam in der Farbe «Kreide» daher. Grundpreis: 226‘600 Franken plus 32‘470 Franken an Extras wie das Burmester 3D-High-End SurroundSound-System oder auch die Hinterachslenkung.
PHOTOS: MAT EJ MIKUSI K
PORSCHE PANAMERA TURBO S E-HYBRID
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Das ist mir noch nie passiert. Tagelang mit einem Porsche geräuschlos rumrollen. Ohne VerbrennerMotorgeräusche. Das tönt ungewöhnlich, aber war so – beim Test des Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid. Ich hatte oftmals nur kurze Fahrdistanzen von maximal 40 bis 50 km pro Tag auf dem Plan, alles in der Grossregion Zürich. Und somit reichte es aus, dass nur der E-Motor beim Panamera arbeiten musste. Und das wiederum sorgte auch bei den Passanten für erstaunen – ein leiser Porsche? Über Nacht wurde dann jeweils geladen. SEESICHT 5/17 www.seesichtmagazin.ch
Dabei sind die Daten des heimlichen Duetts mehr als beeindruckend: eine Systemleistung von 680 PS und bereits knapp über Leerlauf stehen 850 Nm zur Verfügung.
Das macht den Porsche Panamera Turbo S E-Hybrid zu einem kleinen diabolischen Ding. Ein Wolf im Schafspelz – der Vergleich drängt sich regelrecht auf. Die Kombination von Vierliter-V8 aus dem Panamera Turbo mit einem Elektromotor ist clever. Letzterer wird über eine flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Batterie mit einem Energie-Inhalt von 14,1 kWh mit Strom versorgt. Aber natürlich, nach ein paar Tagen habe ich den Motorensound vermisst. Also Sport-Modus ein-
OLDIE VERSUS HYBRID OLDTIMER_LOVE PORSCHE 356 SPEEDSTER
HYBRID-BOOST PORSCHE 918 SPYDER
Was nicht so alles in einer Garage herumsteht. Die erste grosse StilInnovation bei Porsche war die Einführung des «Speedsters» im Jahr 1954, der in erster Linie auf den kalifornischen Markt abzielte (James Dean besass mehrere). Der 356er mit dem 1500er mauserte sich zu einem beliebten Rennwagen. 1955 kam dann der 1600er – Porsches erstes Serienauto, dass die 100 Meilen pro Stunde (161 km/h) schaffte. Es gab immer wieder Detailänderungen an Karosserie und Stossstange.
Das ist der Rennwagen mit dem Hybrid-Boost und viel Alltagstauglichkeit. Ein 4,6-Liter-V8Rennaggregat plus zwei Elektromotoren waren das Zaubermittel bei der Entwicklung. Porsche revolutionierte mit seinem 887 PS starken und 345 km/h schnellen 918 Spyder den Sportwagenbau (von 0 auf 100 in 2,6 Sekunden. Von 2013-2015 wurden 918 Stück gebaut und ab 960‘000 Franken verkauft. Heute sind die 918er bereits 1,5 Millionen Franken wert – je nach Version auch mehr.
schalten und Gas! Von null auf 100 km/h geht es in 3,4 Sekunden und Schluss ist dann erst bei 310 km/h. Was will man mehr? Die E-Maschine leistet dabei 136 PS, der Rest kommt vom V8. Spannend ist die Technik, die klappt so gut wie noch nie. Die im Porsche-Hybrid-Modul verbaute Trennkupplung wird durch einen Electric Clutch Actuator (ECA) elektromechanisch betätigt. Daraus ergeben sich kurze Reaktionszeiten, das sportliche Fahrfeeling bleibt ohne Abstriche. Die Power-Strategie des Panamera stammt vom Supersportwagen 918 Spyder und sie funktioniert einwandfrei. Man merkt ein klein wenig das Gewicht des Systems, aber die Power macht es weg. Und wenn man das Teufelchen kitzelt, dann ist das Beschleunigungs-Feeling im Panamera Turbo S E-Hybrid einmalig. Ein schon fast diabolischer, historischer Wurf. Porsche Zentrum Oberer Zürichsee, Firststrasse 33, Feusisberg, Tel. 044 2 911 911, www.porsche-ozs.ch
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FLASH RELOADED
SUPERCARS SPECIAL
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FLASH RELOADED
Sportwagen zu bauen (wie früher). Nun, der Opa fährt mittlerweile einen Škoda Octavia oder einen Hyundai, die etwas Technik-AffiIst alles drin, sieht gut aus, neren gönnen sich den Prius-Hybrid. Das fährt gut und hat auch den wiederum zwang Opel, sich neu zu erfingewissen Power inklusive Allrad: den. Mit dem Mokka, dem Elektro-Wagen der neue Opel Insignia Grand Ampera-e und jetzt mit dem Insignia Grand Sport. Bravo Opel. Sport gelingt das schon sehr gut. Unser Grand Sport war ein 2,0 Liter-Benziner mit 260 PS (gutes Fahrfeeling im Sport-Modus), natürlich Turbo aufgeladen und mit Allrad. Mit allem drin und allen Assistenten (inklusive Lenkkorrektur), Head-up-Display, 360-Grad-Kamera sowie ergonomischen Sitzen mit Massage- und Ventilations-Funktion. Plus LED-MatrixLicht – alles viel schärfer im Dunkeln. Okay, ich gebe es zu. Der Opel Insignia Den Grand Sport in der Excellence BusiGrand Sport ist nicht gerade ein Superness-Version und den 260 PS gibt es zurzeit sportscar. Aber das ist auch nicht der dank einem Aktionspreis schon ab 44‘790 Grund, warum ich den Grand Sport Probe statt 49‘100 Franken. gefahren bin. Mich hat beeindruckt, wie sich Opel seit ein, zwei Jahren neu erfindet PS: Es bleibt jetzt spannend zu sehen, wie und wieder Fahrzeuge baut, die etwas bewe- sich Opel weiter entwickeln wird unter dem gen. Lange als «Opa-Automarke» dargestellt, neuen Dach von PSA Peugeot Citroën – und wie viele (sportliche) Freiheiten künftig hat sich Opel zu fest auf dem Ruhm der möglich sein werden. www.opel.ch Ur-Astras ausgeruht, anstatt auch kultige
PHOTOS : ZVG OPE L SUI SSE S A
OPEL INSIGNIA GRAND SPORT
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Die neue S-Klasse Limousine. Zeigen, wer man ist. Nicht, was man hat. Es gibt Menschen, die können mit ihrer Ausstrahlung einen ganzen Raum für sich einnehmen. Und es gibt eine Limousine, die kann mit ihrer Präsenz und Souveränität einer ganzen Klasse den Weg weisen.
SCHLIEREN · Zürcherstrasse 109 · T 044 732 55 55 · www.merbagretail.ch/schlieren ZÜRICH-CITY · Badenerstrasse 119 · T 044 245 82 82 · www.merbagretail.ch/city ZÜRICH-SEEFELD · Färberstrasse 6 · T 044 268 99 66 · www.merbagretail.ch/seefeld ZOLLIKON · Rotfluhstrasse 54 · T 044 395 20 60 · www.merbagretail.ch/zollikon STÄFA · Seestrasse 153 · T 044 928 13 13 · www.merbagretail.ch/staefa
Ein langes Heck, das den intensiven V10-Mittelmotor im Audi R8 Spyder kaschiert, zeichnet diesen Boliden aus – unsere Drohnenaufnahmen zeigen das hier sehr schön.
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ZD
SUPERCARS SPECIAL
ZENTRUM DERKRAFT
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IM ZENTRUM DER KRAFT
AUDI R8 SPYDER V10
Da gibt es nicht viel zu überlegen: Verdeck auf, reinsitzen und den Startknopf drücken. Und schon faucht das blaue Biest ein erstes Mal. Ich bin kein Fan von zahlreichen Fahrmodi-Einstellungen. Aber gut, es soll ja Leute geben die das zu schätzen wissen. Mir reicht brutal-brachial als Fahrmodus vollständig. Und beim Fahrwerk bitte ultrahart. Ja, und die kleinen Helferlein möglichst abstellen (so weit es geht.) All die Schritte vollzogen, geht es los.
PHOTOS: L OUIS BATA ILL ARD
TECHNISCHE DETAILS AUDI R8 SPYDER V10 MOTOR & ANTRIEB 5.2-V10, Benzin; 540 PS; 540 Nm bei 6500/min: 7-Stufen-DKG-Automat; Quattro BESCHLEUNIGUNG 0-100 km/h 3,6 Sek.; Spitze 318 km/h MASSE Länge 4,43 Meter, Breite 1,94 Meter, Höhe 1,24 Meter; Gewicht 1795 kg; Mini-Kofferraum vorne: 112 l DER PREIS Ab 219‘900 Franken. Plus die Extras natürlich.
Der Audi R8 Spyder V10 hängt erstaunlich locker am Gaspedal. Jedes noch so kleine Kommando wird im RaceModus detailgetreu von der V10-Maschine übernommen und in pure Leistung umgesetzt. So macht das Spass. Dabei entfalten sich die 540 PS ab 6000 Touren brachial, der Sound dazu ebenso – und mit der Klappentaste erst! Wenn da schon so eine Einrichtung für die Auspuffanlage ertüfftelt wurde, dann soll man sie auch verwenden, finde ich. Der Mittelmotor im langen Rücken arbeitet intensiv und gibt nie das Gefühl, nicht sauber auf das ganze Auto und die 7-Stufen-DKG-Automatik abgestimmt zu sein. Als technoid-spartanisch-intense würde ich den Gesamteindruck des Audi R8 Spyder V10 bezeichnen. Angenehm ist auch das Cockpit gestaltet, man fühlt sich sofort wohl, eingerahmt, ohne dass die Bedienknöpfe allzu freudig von den Designern über das Infotainment-Zentrum und die Mittelkonsole verteilt wurden. Auch sehr angenehm: Das Navi wird direkt im digitalen Display angezeigt. Es ist kein zusätzlicher Screen nötig – passt zum Spyder-Feeling. Eine Voraussetzung sollte aber gegeben sein: schönes Wetter. Mit geschlossenem Verdeck fühlt man sich etwas gar in die Enge getrieben vom blauen Biest. Aber eigentlich egal, Hauptsache es faucht. AMAG Horgen, Im Schnegg 1, Horgen, Tel. 044 727 40 40, www.horgen.amag.ch AMAG Utoquai, Utoquai 47/49, Zürich, Tel. 044 269 51 51, www.utoquai.amag.ch
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SUPERCARS SPECIAL
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PORSCHE LOW YFÜR SIE UNDUHN PORSCHE FÜR SIE UND IHN
PORSCHE ZENTRUM OBERER ZÜRICHSEE
PRISCA BEZZOLA GESCHÄFTSFÜHRUNG Prisca Bezzola weiss, was sie will. Das wird gleich nach dem ersten Treffen im schönen Porsche Zentrum Oberer Zürichsee klar: Sie will den Kunden ins Zentrum stellen. Sie macht es. Und sie berät Kunden auch gleich mal selber – das ist nicht alltäglich in der Branche. Natürlich auch gerne in mehreren Sprachen wie Deutsch, Griechisch, Englisch, Französisch oder auch Italienisch. Sie hat es mit ihrem Team geschafft, das neue Porsche Zentrum
BEST CHOICE
Oberer Zürichsee bei Feusisberg in der ganzen Region gut zu verankern. Prisca Bezzola ist durch und durch ein Autoprofi mit Benzin im Blut. Zuvor war sie dreieinhalb Jahre als CSO für die Mercedes-Benz Financial Services Schweiz AG und zehn Jahre für die AMAG Retail als Geschäftsführerin von bis zu vier Retail Betrieben (VW, AUDI, SEAT) tätig. Porsche Zentrum Oberer Zürichsee, P 911 AG Firststrasse 33, Feusisberg Tel. 044 2 911 911 www.porsche-ozs.ch
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Das Porsche Zentrum Oberer Zürichsee ist die neue Anlaufstelle für Porsche-Fans um den See. Natürlich auch für diejenigen, die es noch werden wollen. INTERVIEW MIT PRISCA BEZZOLA
Der Wettbewerb unter den Porsche-Garagen um den Zürichsee ist nicht klein. Was sind Ihre Stärken? Warum sollte man sich bei Ihnen für einen Porsche entscheiden?
Wir sind ein kleiner Betrieb mit mittlerweile 18 Angestellten und einigen externen Mitarbeitenden. Unser Credo ist «starke Marke – starkes Team». Wir stehen für einen kundenorientierten und vor allem familiären Betrieb. Wir kennen praktische jeden Kunden mit Namen und nicht selten treffen Sie auch mich im Gespräch mit Kunden im Showroom an. Es liegt mir viel daran, dies vorzuleben, jede Statistik kann warten – derjenige, der nicht warten kann, ist unser Kunde, Genau diesen Vorsatz versuchen wir tagtäglich zu leben.
Wie sieht das beim Service aus?
Neben unseren beiden Serviceberatern, die den direkten Kontakt zu unseren Kunden pflegen, haben wir einen Werkstattchef und mittlerweile fünf
S E E S I C HT: Frau Bezzola, seit einem Jahr ist das Porsche Zentrum Oberer Zürichsee in Betrieb. Wie haben Sie die Zeit bisher empfunden?
P R I S CA B EZZOLA : Die Zeit war sehr intensiv und verging wirklich schnell. Wir sind glücklich uns in der Region gut positioniert zu haben.
Klare Formen und stimmungsvolles Licht überzeugen im Showroom. Für die ganz persönliche Note sorgen die Mitarbeitenden.
Was waren die Highlights?
Da gibt es diverse. Produktmässig lancierten wir neue Modelle wie etwa den Porsche Panamera E-Hybrid an unserem Standort. Marketingmässig haben sich unsere Open-House-Anlässe am letzten Dienstag im Monat institutionalisiert, die Kundenkartei wächst monatlich. Und was sehr erfreulich ist, wir konnten bereits drei weitere Arbeitsplätze realisieren.
PHOTOS : ZVG PZOZ
Ihr Betrieb – sogar mit Seesicht – liegt unterhalb von Feusisberg an der Pfäffikonerstrasse nach Schindellegi. Wieso fiel die Wahl auf diese Location?
Die Region war bisher nur gedeckt durch zwei Porsche Service Zentren. Aufgrund der Kaufkraft war es naheliegend, diese zwei Service Zentren aufzuheben und ein vollwertiges Porsche Zentrum mit Verkauf und Kundendienst unter einem Dach zu erstellen. Zusätzlich ausschlaggebend war auch die Nähe zur Autobahn, somit ist die Erreichbarkeit von allen Seiten sehr effizient und vor allem kundenorientiert.
Mechaniker. Sie alle sind und werden von Porsche laufend ausgebildet. Ein Teil unserer Mitarbeiter hat auch sehr viel Know-how rund um die Classicund Youngtimerfahrzeuge von Porsche. Zudem verfügen wir über die modernsten Einrichtungsgeräte. Nicht selten werden wir von anderen Porsche Zentren besucht oder angefragt betreffend Prozesslösungen bei Abläufen. Nach wie vor bieten wir unsere Kunden Rundgänge an – wenn wir jeweils die Werkstatt betreten, leuchten die Augen, auch von Nichtkennern. Die Tatsache, dass beim Bau vor allem die Prozesse im Vordergrund standen,
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SUPERCARS SPECIAL
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Ich habe gehört, Sie bieten Ihren Kunden ein attraktives Rahmenprogramm.
Ja das ist so. Wir bieten, wie bereits erwähnt, praktisch jeden letzten Dienstag im Monat eine Open-House-Veranstaltung an. Dieser Event ist sehr beliebt und die Inhalte geben uns die Möglichkeit, diverse Themen zu beleuchten. Überdies waren wir vor kurzem das erste Mal mit einer kleinen Gruppe in Mugello auf der Rennstrecke, wo wir unsere Kompetenz im Bereich des Motorsports beweisen konnten. Sie müssen wissen, dass wir aktiv mit einem Porsche Cayman GT4 in der European GT4 Serie erfolgreich teilgenommen haben. Dieses Feeling unseren Kunden näher zu bringen, war ein fantastisches Erlebnis. Jetzt bereiten wir uns auf Les Diablerets vor, dort wird ein Winterfahrtraining durchgeführt. Doch wir sind nicht nur auf der Autoschiene unterwegs. Im Frühling 2018 zum Beispiel organisieren wir eine Modeschau!
Jetzt mal zu den Autos: Welche Porsche-Modelle sind zurzeit besonders gefragt? Und warum?
Eigentlich alle. Der 911er ist gefragt wegen seiner Sportlichkeit und dem unverwechselbaren Fahrvergnügen. Genauso wie der Boxster mit seinem tollen Preis-Leistungsverhältnis. Der Panamera ist einzigartig in seiner Kategorie und schafft den Spagat zwischen Sportwagen und Limousine wie kein anderer. Die Hybrid-Modelle vom Panamera sind ebenfalls sehr gefragt. Und dann gibt es da noch den Dauerbrenner Porsche Macan – mit den aktuell zur Verfügung stehenden Versionen können wir sehr viele Kundenansprüche abdecken. Und last but not least: der Cayenne. Aufgrund eines Sondermodells konnten wir unsere Verkaufszahlen hoch halten.
Und mit was wird uns Porsche im Winter überraschen?
Wir freuen uns jetzt auf den neuen Cayenne, den wir ab dem 2. Dezember bei uns im Porsche Zentrum präsen-
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Der Servicebereich wurde nach den neuesten Erkenntnissen bei den Prozessabläufen gestaltet. Das spart Zeit und sieht auch noch gut aus – wie auch der Showroom (360º-Ansicht auf www.seesichtmagazin.ch/supercars)
tieren werden. Bereits jetzt in unserem Showroom zu bestaunen ist der äussert attraktive Porsche Panamera Sport Turismo in den Versionen Turbo mit 550 PS und Turbo S E-Hybrid mit 680 PS. Und es wird einen neuen, puristischen Porsche 911 Carrera T geben. Das Konzept der T-Modelle fokussiert sich auf das reine Porsche Fahrerlebnis. Auch präsentieren wir in Kürze einen Macan Turbo mit Performance Paket Exklusiv. Dieses Fahrzeug überzeugt mit einer Motorleistung von 440 PS und einem exklusiven Design.
Was mich noch interessiert: Wo wollen Sie mit dem Porsche Zentrum Oberer Zürichsee in Zukunft hin? Was sind Ihre Ziele?
Unser Ziel ist es, ein grossartiges Kompetenzzentrum für Porsche zu werden und dies für alle Kunden. Sei es für neue und gebrauchte Fahrzeuge oder eben Young- und Oldtimer. Darüber hinaus wollen wir vernünftig wachsen und weitere neue Arbeitsplätze schaffen. Das Wichtigste aber ist, unsere Kunden jeden Tag neu zu überraschen und zu begeistern und das mit der uns eigenen persönlichen Note.
Eine letzte Frage: Was ist Ihr ganz persönliches Lieblingsmodell? Gute Frage… das ist immer abhängig vom Programm. Ich fahre den 911er sehr gerne – dort bevorzuge ich den Targa, weil er neben Fahrspass auch noch viel frisches Fahrgefühl vermittelt. Mein Dauerbrenner ist der Porsche Macan. Für Reisen benutze ich gerne den Panamera und für die Skiferien den Cayenne. Sie merken … wie war Ihre Frage nochmal?
PHOTOS: ZVG PZOZ
ermöglicht uns die Abläufe ruhig und transparent zu gestalten.
KOMPETENZ UND NÄHE.
Jetzt erleben im neuen BMW Haus
Seestrasse 941, 8706 Meilen, Tel. 044 924 24 00, www.autograf.ch
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CLEVERES ALRADSYSTEM CLEVERES ALLRADSYSTEM
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PHOTOS: ZVG BMW GROUP
BMW 5ER TOURING
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Ein Klassiker, der 5er-Kombi von BMW. Es ist bereits die fünfte Modellgeneration bei einer 25-jährige Erfolgsgeschichte. Man kann jetzt auch sagen edel, intelligent, sportlich, schön – aber nicht ganz billig (530d xDrive Touring ab 79‘900 Franken, die verlockenden Extras kommen noch hinzu). Um eine vernünftige Ausstattung zu haben, ist man dann schnell mal bei 110‘000 bis 120‘000 Franken. Dafür hat man dann ein intelligentes Auto, das einem im Stau oder bei dichtem Verkehr einiges abnimmt und viel Platz (4,95 Meter und bis zu 1700 Liter Volumen im Kofferraum). SEESICHT 5/17 www.seesichtmagazin.ch
Fahrdynamik, Ästhetik und intelligente Funktionalität: Die für den BMW 5er Touring charakteristische Kombination erreicht mit der neuesten Modellgeneration ein neues Niveau. Chapeau!
Das sind nur einige der Pluspunkte beim neuen Modell. Weitere Highlights: Ausbau bei Fahrdynamik, Agilität und Präzision durch neu konstruierte Fahrwerkstechnik und BMW EfficientLightweight mit einer Gewichtsreduzierung um durchschnittlich bis zu 100 Kilogramm gegenüber den Vorgängermodellen. Deutliches Plus an Raumkomfort und Premium-Ambiente im Interieur, u.a. mit BMW-Gestiksteuerung und neuem, grösseren Head-Up-Display. Optimierte Innenraum-Akustik
Ein intelligenter Allrad-Antrieb, kombiniert mit einem intelligenten Fahrzeug, viel Platz und neuesten Technologien im Cockpit-Bereich sowie beim Motor. Das ist der neue BMW 5er Touring.
TECHNISCHE DETAILS BMW 530D XDRIVE TOURING MOTOR & ANTRIEB 3.0-Turbodiesel; 265 PS; 620 Nm ab 2000/min; 8-Gang-Steptronic; 4x4; 0 bis 100 km/h: 5,6 Sek.; Spitze: 250 km/h MASSE Aussenabmessungen um 36 auf 4943 Millimeter in der Länge, um 8 auf 1868 Millimeter in der Breite und 10 auf 1498 Millimeter in der Höhe gewachsen. Radstand um 7 auf 2975 Millimeter erweitert. Gepäckraumvolumen auf 570–1700 Liter, Zuladung um bis zu 120 Kilogramm auf 720 bis 730 Kilogramm erhöht. PREIS Ab 79‘900 Franken (Basis: 520d, 190 PS, ab Fr. 63‘100.–)
auf Limousinen-Niveau. Mehr Kopf-Schulter- und Beinfreiheit auf allen Plätzen. Und endlich: Innenraumbreite ausreichend zur Unterbringung von drei Kindersitzen im Fond. Deutlich erweiterte Auswahl an Fahrerassistenzsystemen mit grossen Fortschritten auf dem Weg zum automatisierten Fahren. Mehr Komfort und Sicherheit durch Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion, Querverkehrs- und Vorfahrtswarnung, Ausweichhilfe, Lenk- und Spurführungsunterstützung bis 210 km/h. Ebenfalls ein Plus: Gefahrenwarnung durch Vernetzung mit anderen BMW-Autos. Zum Schluss noch ein nettes Gadget: Ferngesteuertes Parken per BMW-Display-Schlüssel. Die Parklücke kann noch so eng sein. Man kommt immer rein oder raus aus dem 5er, weil das Auto selbst vorfahren kann. www.bmw.ch
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BUSI N ESS POWER
SUPERCARS SPECIAL
BUSINESS POWER
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CADILLAC CTS-V
Rot ist schön im Sonnenlicht, aber nicht jedermanns Sache. Den CTS-V gibt es neu auch in der Carbon-Black-Edition im edlen Schwarz-Weiss-Look. Innen hat es alles: Von der Rückfahr-Kamera über alle möglichen Assistenten bis hin zu Recaro-Sportsitzen.
PHOTOS: MATEJ MIKUSIK
Cadillac – das waren mal alles Sänften. Ein Luxus von einem Auto, perfekt gemacht zum Cruisen über die Highways, weich gefedert, viel Platz. Nur, irgendwann in den späten 80er- und 90er-Jahren haben die US-Autobauer den Anschluss an ihre Kundschaft verloren. Plötzlich waren die USA voll von asiatischen und deutschen Limousinen und SUVs. Der Cadillac CTS ist nun als ein Versuch zu verstehen, das Image der Marke wieder da hinzubringen, wo es hingehört: zu den Autoenthusiasten. Das V am Schluss steht dabei für die Performance-Linie von Cadillac. In diesem Fall für 649 PS an der Hinterachse, 855 Nm Drehmoment, 320 km/h Spitze – all das stammt aus dem 6,2-Liter-Kompressormotor aus der Corvette Z06. Das tönt nicht nur brutal, das ist es auch. 3,7 Sek von 0 auf 100 km/h würde man dieser Limousine nicht geben. Nebst der schönen Farbe fallen vor al-
lem die Carbon-Teile an Heck und Front auf. Die Rennstreckentauglichkeit ist gegeben. Man kann sogar mit dem CTS-V zur Rennstrecke hinfahren – keine Spur von Müdigkeitserscheinungen beim Fahrer dank den Recaro-Sportsitzen. Was mir auch gefällt: der satte Sound des V8. Und die straffe Abstimmung beim Fahrwerk, das Fahrfeeling generell, auch, dass er mal ein wenig ausbricht bei entsprechender Gaspedal-Behandlung – der CTS-V nicht so stark durch elektrische Regler kastriert, wie andere Fahrzeuge in seiner Klasse. Das alles trägt zum Limousinen-Renncharakter bei und zu einem neuen Bewusstsein bei der Marke Cadillac. Mir gefällt besonders die Kombination von Rennsport und BusinessTauglichkeit beim CTS-V – Daumen hoch für den Mut der Ingenieure. Preis des Testwagens: 125‘400 Franken. Mit allem drin, was man sich nur denken und wünschen kann. www.cadillac.ch
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OUNCE UPON LATIME ONCE UPON A TIME
TESLA S P100D
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P100D, ein bisschen auskitzeln. Mit vorgeheizter Batterie und im Ludicrous-Mode ist es das schnellste Serienauto der Welt. Will heissen: So irgendwas zwischen 2,7 bis 3,0 Sekunden auf 100 km/h (je nach Wetter, Bodenbelag) – so gewinnt man fast jedes Duell. Die Beschleunigung ist fast linear, das fühlt sich anders an, als in einem Verbrenner. Ob es gefällt oder nicht, ist Geschmackssache. Es ist, nebst dem Autopiloten, aber ein nettes Gadget um Beifahrer, egal ob männlich oder weiblich, sprichwörtlich ausser Atem zu bringen. Ausgeatmet wird dann erst wieder im «normalen» Fahrmodus. Tesla Store, Pelikanstrasse 10, Zürich, Tel. 043 344 73 50, www.tesla.com/de_CH
Ein Tesla S P100D einmal nicht am Zürich-, sondern am schönen Vierwaldstättersee. Besonders die chinesischen Touristen zeigten reges Interesse am sportlichen Elektro-Flitzer (Preis: ab 141‘050 Franken, 613 km Reichweite).
PHOTOS : MAT EJ MIKUSI K
Bei welchem Autobauer stehen die Kunden Schlange vor dem Store, um ein Auto vorzubestellen? Genau. Bei Tesla. Jüngst in Seattle so geschehen beim Model 3 (0,5 Mio. Vorbestellungen) – dem Volks-Tesla. Die machen schon was richtig bei Tesla – zumindest wecken sie Begehrlichkeiten. Auch die Absatz-Zahlen in Deutschland und der Schweiz zeigen steil nach oben. Ich durfte das Top-Modell, den Tesla S
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Jewelry lifestyle
„ICH LIEBE ZÜRICH. DIE LEUTE SIND MUTIGER. HIER HAT MAN KEINE ANGST VOR HOCHWERTIGKEIT UND PRÄSENTIERT SELBSTBEWUSST DIE SCHÖNEN SEITEN DES LEBENS.“ LISA WEGGENMANN STORE MANAGERIN
WILLKOMMEN BEI GELLNER & FRIENDS! Wir sind mit unserer Boutique „GELLNER & FRIENDS“ in Zürich, weil die Stadt sehr dynamisch und international ist. Hier leben nicht nur Menschen aus über 150 Nationen zusammen, auch Besucher aus aller Welt sind begeistert von ihrer Lebendigkeit. Durch das internationale Publikum entwickeln wir schnell ein Gespür für den globalen Markt und das wirkt sich positiv auf unsere Marken aus. Nicht nur auf unsere eigenen Schmuckmarken GELLNER und PEARL STYLE, sondern auch auf die dänische Marke OLE LYNGGAARD und die deutsche Uhrenmarke NOMOS GLASHÜTTE. Diese vier Marken ergänzen sich in ihrem unverwechselbaren Design perfekt und sind auch alle durch den gleichen, hohen Qualitätsanspruch verbunden: made in Europe. Tauchen Sie mit uns ein in unsere kleine Multi brand-Boutique und besuchen Sie uns demnächst!
STREHLGASSE 27, ZÜRICH, TELEFON: +41 44 552 24 03 STORE@GELLNERANDFRIENDS.CH, WWW.GELLNERANDFRIENDS.CH
BEI DER AUSWAHL DER FIJI-PERLEN FÄLLT DIE FARBVIELFALT AUF. UND DANK DER HERVORRAGENDEN ZUCHTBEDINGUNGEN IST DIE PERLMUTTBESCHICHTUNG BESONDERS DICHT UND REGELMÄSSIG.
Pearl Affair Fiji steht für Südseeträume. Ein aus über 300 meist kleinen Inseln bestehendes Archipel im Südwesten des Pazifischen Ozeans mit seinen Azur-Türkis-Tönen, tiefblauen Buchten und einsamen Stränden. Für Schmuckliebhaberinnen und -liebhaber aber steht Fiji für ganz andere Träume – die von den seltensten, kostbarsten und schönsten Zuchtperlen der Welt und ihrer magischen Ausstrahlung handeln. Denn nur auf Fiji, auf den beiden nach strengsten ökologischen Codes geführten Perlenfarmen von Justin Hunter, wachsen die legendären Fiji- Zuchtperlen zu ihrer einzigartigen Schönheit und ausgewählten Qualität heran. Das Volumen einer Fiji-Jahresernte ist sehr gering, die Exklusivität dieser Perlen ist somit umso grösser. Bei GELLNER & FRIENDS finden Sie eine wunderschöne Auswahl von diesen seltenen Kostbarkeiten.
DIE UNTERNEHMENSPHILOSOPHIE VON JUSTIN HUNTER FOLGT VOR ALLEM EINEM GRUNDSATZ: NUR EINE GESUNDE UMWELT BRINGT SCHÖNE PERLEN HERVOR. UND SEINE ERNTE GIBT IHM REGELMÄSSIG RECHT. DAS FARBSPEKTRUM SEINER ZUCHTPERLEN REICHT VON TIEFGRÜN ÜBER BRAUNBRONZE BIS HIN ZU BLAU UND AUBERGINE.
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Share the Spirit Von jeher haben Perlen Fantasien geweckt und Herzen erobert. Das zeigt auch die Geschichte der Schmuckmanufaktur GELLNER. Sie ist geprägt von der Liebe zu edlen Zuchtperlen und der Begeisterung für deren besondere Magie. Heute führt Jörg Gellner in zweiter Generation das 1967 von seinen Eltern Heinz und Tove Gellner gegründete Unternehmen mit grosser Passion. Seit der ersten Stunde bilden erstklassige Qualität, innovatives Design und persönliche Beziehungen den Kern der Unternehmensphilosophie.
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1 KETTE CASTAWAY COUTURE Unikat, 750 Roségold intensiv, schwarze und braune Diamanten, insgesamt ca. 300 ct, 34 Brillannten ttlb si, 18 Tahiti-Zuchtperlen, 105 cm + 10 cm Verlängerung. Preis auf Anfrage 2 KETTEN RENDEZVOUS 925 Silber, 750 Weissgold oder Rotgold, Brillanten ttb si, tw vs, schwarze oder braune, Diamantbriolettes multi, schwarz oder braun mit Tahiti-, Südsee- oder SüsswasserZuchtperle. Ab CHF 2.650 3 RINGE WAVE 750 Roségold intensiv, Tahiti-Zuchtperle, braune Diamanten und 750 Weissgold, Südsee-Zuchtperle, weisse Diamanten. Limitiert. Ab CHF 5.460 4 RING STARS IN HEAVEN 750 Weissgold mit geschwärztem Edelstahl mit weissen Brillanten. Ab CHF 10.300
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We love your Style 1 FLEX ARMBÄNDER Silber, schwarz rhodiniert, weiß rhodiniert oder roségold plattiert. Mit Tahiti- und Südsee-Zuchtperlen oder Pavé-Kugeln mit weissen Topas oder schwarzem Spinell. Ab CHF 129 2 RINGE WIRED Ring, 750 Roségold intensiv, 2 Süsswasser-Zuchtperlen. CHF 345 Ring, 750 Roségold intensiv, 2 TahitiZuchtperlen. CHF 745
Geboren aus der international renommierten Schmuckmanufaktur GELLNER, repräsentiert PearlStyle eine frische, moderne und unkonventionelle Interpretation der Zuchtperle. PearlStyle steht für Leidenschaft und grosse Gefühle, für Kontraste und innovative Ideen. Frei nach dem Motto „alles ist erlaubt“ inszeniert die Kollektion hochwertige Zuchtperlen im unkonventionellen Materialmix. Jedes Schmuckstück steht für die Freude am Kombinieren und Probieren.
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Let’s make you blush 1 RINGE LEAVES Grosses Blatt in 18 kt Gelbgold mit 48 Diamanten 0,45 ct tw vs. CHF 8.800 Grosses Blatt in 18 kt Gelbgold. CHF 4.200 Mittleres Blatt in 18 kt Roségold. CHF 2.100 2 RING LOTUS 18 kt Gelbgold, Blätter in Roségold und Karneol cabochon. CHF 3.150 3 RING LOTUS 18 kt Gelbgold mit blush Mondstein cabochon. CHF 3.700 4 ANHÄNGER LOTUS: Grosser Anhänger in 18 kt Gelbgold, Blätter in Roségold mit Rutilquartz-Tropfen und 12 Diamanten, 0,10 ct tw vs. CHF 4.250 Anhänger bunch in 18 kt Gelbgold mit Mondstein in blush, weiss und grau sowie 67 Diamanten. 0,38 ct tw vs. CHF 4.900
Blassrosafarbener Mondstein ist die neueste Ergänzung der Vintage-Farbpalette von OLE LYNGGAARD COPENHAGEN. In den zauberhaften Schmuckkreationen der „Blooming“Kollektion kommt er besonders schön zur Geltung. In der Kollektion sehen Sie auch Lotusknospen aus Edelsteinen, Sternschnuppen aus funkelnden Diamanten, Blumen, die kurz vor der Blüte stehen, verführerische Schlangen, diamantbesetzte Elefanten und Goldblätter, Sprösslinge und Bambuszweige mit einer seidenmatten Oberfläche.
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Watch Ahoi! Neue Uhren mit der Lizenz zum Tauchen – sie heissen Aqua, weil Sie ihnen unbekümmert auch unter Wasser vertrauen können. Zwei Grundmodelle, vier Farben, für Damen, für Herren, für den bewegten Alltag. Das Ergebnis: 16 Uhren, die man nie mehr ablegen muss. Diese Zeitmesser halten zuverlässig dicht, bis 20 atm, also 200 Meter. Sie sind extrarobust und trotzdem elegant, auch dank der superflachen Automatikkaliber von NOMOS Glashütte.
CLUB CAMPUS (LINKS) Gehäuse Edelstahl, zweiteilig; gewölbtes Saphirglas; Durchmesser 36 mm; Stahlboden geschraubt, wasserdicht bis 10 atm. CHF 1.100 CLUB NEOMATIK (RECHTS) Gehäuse Edelstahl, zweiteilig; gewölbtes Saphirglas; Durchmesser 37 mm; Saphirglasboden geschraubt, wasserdicht bis 20 atm, DUW 3001 – hauseigenes Manufakturkaliber mit Automatikaufzug. CHF 2.570
AHOI ATLANTIK DATUM Gehäuse Edelstahl, gewölbtes und entspiegeltes Saphirglas; Durchmesser 40,3 mm; Saphirglasboden, wasserdicht bis 20 atm. CHF 3.980
AHOI NEOMATIK SIGNALROT UND SIGNALBLAU Gehäuse Edelstahl, zweiteilig; gewölbtes Saphirglas; Durchmesser 36,3 mm; Saphirglasboden; wasserdicht bis 20 atm, DUW 3001 – hauseigenes Manufakturkaliber mit Automatikaufzug; NOMOS-Swing-System mit Unruhspirale temperaturgebläut. Je CHF 3.480
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ZÜRICHSEE-HERZBARACKE
V I E RWA L D STÄT T E R S E E - KU N ST
KULTUR & KUNST
HERZBARACKE — Was als Vision begann, ist zu einer 85 Tonnen schweren, 23 Meter langen und 9 Meter breiten, schwankenden Wunderkammer voller Lebensfreude und warmherziger Gastfreundschaft geworden. Seit 20 Jahren macht das schwimmende Salon-Theater rund um den Zürichsee halt.
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KULTUR
20 JAHRE HERZBARACKE
DIE THEATERINSEL VOLLER ZAUBER
Im schwimmenden Theaterschloss von Federico Emanuel Pfaffen und seiner Co-Direktorin Nicole Gabathuler erleben die Gäste tolle Abende voller Geschichten, Herzlichkeit und Gastfreundschaft. T E XT / MA RTI NA PEYE R PH OTO S / R OGER BATAILLARD, M ARIUS BUC C HE & ZVG
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Es war einmal eine Idee einer bewegten Theaterinsel zwischen Himmel und Wasser. Was sich Federico Emanuel Pfaffen in einer Bar 1996 ersann, nahm nach viel Schweiss, Verhandlungen und Glück Gestalt an: Seit 20 Jahren gehört das schwimmende «Salon Theater Herzbaracke» zu unserem See, liegt zwischen September und April in Thalwil, Stäfa, am Zürcher Bellevue und in Rapperswil vor Anker und beglückt die Menschen mit Kabarett, Musik, Zauberei, Theater, Lesungen und Speis und Trank. In herzlicher Atmosphäre finden auch bedürftige Menschen «ein Tischlein deck dich». «Wir sind ein offener Ort der Menschlichkeit, mit all seinen Hochs und Tiefs», erklärt Herzbaracke-Direktor Pfaffen, seit zehn Jahren unterstützt von Nicole Gabathuler, die Philosophie seines schwimmenden Theaters. Die Idee mit dem «schwimmenden Theaterschloss» kommt nicht von ungefähr: Pfaffen, der mit seiner Mutter als Knabe Weltliteratur wälzte und dafür auch mal die Schule schwänzen durfte, liebte das Theater Marsöl in Chur. Er wurde freier Theaterschaffender und war Mitbegründer des Theaterhauses Gessnerallee. Am liebsten spielte er im Nomadentheater, da er so an vielen Orten bei vielen Menschen seine Geschichten zurücklassen konnte und er zog mit seinem kleinen, auffaltbaren Theaterkarren umher. Später führte er Stücke in Fabrikhallen, Baracken und Kirchen, in einer Telefonkabine, in einem Taxi, in einem Eisenbahnwagen auf Stelzen auf dem Bellevue oder auf einem ehemaligen Bierschiff auf. «Mich fasziniert die Bewegung. Es ist ein Kommen und Gehen; zurück bleiben die Phantasien», so Pfaffen.
KURZ GEFRAGT: FEDERICO EMANUEL P FA F F E N
SEESICHT: Weshalb erträumten Sie sich damals ausgerechnet ein Theater auf dem Wasser?
EMANUEL P FA F F E N : Wasser ist in jeder Beziehung bewegend – es ist magisch, untergründig, tief, geheimnisvoll. Aus diesem Grund habe ich mich einst beinahe an der Kapitänsschule in Hamburg angemeldet. Zudem ist Wasser ein wunderbares Kugellager um schwere Objekte leicht zu transportieren. So konnte ich meinen Traum einer bewegten Theaterinstallation, die man nicht immer wieder auf- und abbauen muss, realisieren und kann heute die 85 Tonnen schwere Herzbaracke problemlos von Ort zu Ort fahren lassen. Woher kommt Ihre Liebe zum Nomadentheater? Ich möchte möglichst vielen Menschen durch das Theater Erfüllung bringen. Wir kommen und gehen; wie Phantasien kommen und gehen. Was möchten Sie in Ihren Gästen auslösen? Wenn die Leute bei uns sind, beginnen sie zu strahlen. Was will man mehr, als Dunkelheit zu erhellen? In der Herzbaracke fühlt man sich um 150 Jahre zurückversetzt. Was gefällt Ihnen an der damaligen Zeit? Um die Jahrhundertwende erliess der Stadtbaumeister der Stadt Zürich Empfehlungen, das Ufer so zu bebauen, dass sich das architektonische Bild in die Natur reizvoll einfüge. Ich wollte im besten Sinne ein schmuckes, schwimmendes Haus, dass sich verspielt zu seiner Üppigkeit bekennt. Diese Verspieltheit gefällt mir. Daher tragen unsere Frauen im Service auch üppige Röcke, die rauschen und knistern. FEDERICO
AM BELLEVUE VOR ANKER BIS AM 11. MÄRZ 2018
Federico Pfaffen entführt seine Gäste in vergessene Zauberwelten. Dabei wird er seit zehn Jahren von Nicole Gabathuler als Co-Direktorin unterstützt. Ganz selbstverständlich greift auch sie immer wieder mal zum Hammer oder zur Säge.
lädt die Herzbaracke allabendlich zu kulturellen Highlights am Zürcher Bellevue – beispielsweise zu Swing des «Dave Ruosch Trio», zu Flamenco von «Hechizo Flamenco – Tierra» oder zu Aufführungen des «Theaters Hora». Direktor Pfaffen: «Wir pflegen unser Kulturprogramm wie ein Biotop, mit einer innigen Treue zu den Künstlern, damit zauberhafte und einzigartige Blüten daraus wachsen können.» Vorstellungsbeginn ist jeweils um 20.30 Uhr. Die Türen sind jedoch bereits ab 18 Uhr offen, so dass sich die Gäste mit einem Apéro, schönen Gesprächen und einem herzhaften Menü auf den Abend einstimmen können. Das Programm finden Sie auf www.herzbaracke.ch
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KULTUR
Michaël Lucernes Thema auf dem Porzellan von MEISSEN ist das Verschleierte und nicht Verschleierte. Es sind Frauen, Gesichter und vor allem Farben – wie die Beispiele auf dieser Seite gut zeigen.
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AB43 CONTEMPORARY
KUNST AUF DEM
MEISSEN PORZELLAN T EXT / MATEJ MI KUSIK PHOTOS / MARIUS BUC C H E & ZVG
Es muss nicht immer die Leinwand sein. Seit 2009 lädt MEISSEN wieder nationale und internationalen Künstlern zu kleinen GastStages ein. Der Künstler Michaël Lucerne hatte die Ehre, als erster Schweizer Kunstschaffender – und Designer – im MEISSEN artCAMPUS tätig zu sein. Entstanden sind dabei lebensfrohe, unbeschwerte Werke aus feinstem, weissen Porzellan, die den Menschen, seine Visionen und Träume ins Zentrum stellen. Seit 2009 arbeitet MEISSEN wieder aktiv mit nationalen und internationalen Künstlern auf den Gebieten Malerei, Skulptur und Architektur zusammen, um so zu neuen Ideen und kreativer Inspiration zu gelangen. Dadurch entstehen aus der Verbindung von feinstem weissen Meissener Porzellan und dem Einfluss zeitgenössischer Kunst einzigartige Werke. Gleichzeitig setzt man damit eine bereits in den 1920er Jahren vom damaligen Generaldirektor Max Adolf Pfeiffer initiierte Zusammenarbeit mit externen Künstlern fort, die schon damals die Manufaktur zu neuen künstlerischen Höchstleistungen führte. Heute lädt die Manufaktur ausgesuchte Künstler nach Meissen ein und bietet ihnen die Möglichkeit, in Zusammenarbeit mit den erfahrenen Manufakturisten und einem einzigartigen Werkstoff, dem Meissener Porzellan, die eigenen kreativen Ideen zu verwirklichen und mit dem Material sowie Farben und Formen zu experimentieren. In den Ateliers werden auf diesem Weg der über 300-jährigen Geschichte der Manufaktur neue kunsthandwerkliche Meisterstücke hinzugefügt. Das Unternehmen arbeitet sowohl mit bekannten Künstlern wie beispielsweise Prof. K.O. Goetz (†) und Otto Piene (†) zusammen, wie auch mit jungen, aufstrebenden Künstlern, die sich ausprobieren und zugleich einen wichtigen Schritt in ihrer künstlerischen Entwicklungen gehen können. In der vergangenen sieben Jahren waren international bekannte Künstler in den Manufaktur-Ateliers zu Gast und realisierten einzigartige Originalwerke – etwa Chris Antemann aus den USA,
die iranischen Stars Rokni und Ramin Haerizadeh, die weltbekannten Künstler Anselm Reyle, Frank Stella, SEO, Günther Uecker, der Designer und Künstler Rolf Sachs, der amerikanische Maler, Architekt und Lichtdesigner Robert Wilson, Daniel Spoerri sowie bekannte Künstler aus China und Indien. In diesen illustren Kreis kann sich nun auch der Schweizer Künstler Michaël Lucerne einreihen. Es ist eine grosse Ehre und Anerkennung, als Künstler in den MEISSEN artCAMPUS eingeladen zu werden. SEESICHT hat ihn zum Gespräch getroffen:
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Alles rund um Ihr Bad
AQUA-Sanitär GmbH der Sanitär in Ihrer Region Als Spezialist für Sanitärinstallationen, Badumbauten sowie kleine und grosse Reparaturen bieten wir Ihnen fachlich kompetente Beratung und einen schnellen Service für alle Ihre Sanitär-Angelegenheiten. Wir garantieren Ihnen innovative und langfristige Lösungen – ganz individuell auf Sie abgestimmt. Unsere Kompetenzen: • Sanitär- und Heizungsservice • Sanitärinstallationen • Badumbauten • Planung und begleitende Beratung
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KULTUR
Nicht nur Michaël Lucerne war bei MEISSEN tätig. Der kleine Teller mit Kalligrafie links oben ist von Nja Mahdaoui, Tunesien. Die Vase darunter: Ahmad Moualla, Syrien. Der Rest ist von Lucerne. Michaël Lucerne – wie kam es zur Zusammenarbeit mit MEISSEN? M ICHA ËL LUCER NE: Franz und Heidi Leupi von der Thalwiler AB43 CONTEMPORARY-Galerie haben sehr gute Kontakte. Sie haben das organisiert und realisiert. MEISSEN hat einen artCAMPUS und ich war da zehn Tage zu Gast. Ich habe diszipliniert gearbeitet. Von 8.30 Uhr bis 18 Uhr – am Wochenende sogar länger. Ich war dann allein auf dem Fabrikareal. Die Zeit war sehr gut und dafür bin ich sehr dankbar. Das ganze Team in Meissen wurde so etwas wie meine erweiterte Familie.
SEESICHT:
AT E L I E R
Michaël Lucernes Atelier ist wie eine Galerie per se. Im Zentrum seiner Arbeiten stehen menschliche Motive, oft ist es seine Muse (seit Jahren die gleiche Person). Aber auch Naturelemente, die Architektur sowie gesellschaftliche Phänomene finden sich in vielen Werken Lucernes wieder. Zahlreiche davon sind im öffentlichen Raum platziert.
Welche Ausstellung läuft aktuell? Jetzt stand gerade die Ausstellung an der ABU DHABI ART an. Da durfte ich im Rahmen des Repertoires des MEISSEN artCAMPUS meine Werke zeigen. Zusammen mit Werken von Khaled Alsaai aus Syrien, Ramin Haerizadeh aus dem Iran oder auch Otto Piene und Cornelia Schleime, beide aus Deutschland. Ab dem zweiten Dezember sind meine Werke auch in Thalwil bei AB43 CONTEMPORARY zu sehen. Man hat bei Ihnen das Gefühl, dass die menschliche Wärme im Zentrum des Schaffens steht, das Schöne an sich. Ja, das stimmt. Ich will das Schöne und paradiesische Zustände vermitteln. Ich will, dass die Menschen beim Anschauen meiner Werke lebensfrohe Assoziationen haben. Der stressige Alltag hat da keinen Platz. Ich will das Emotionale im Menschen zur Blüte
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KULTUR
Im MEISSEN artCAMPUS entstehen die Kunstwerke aus weissem Porzellan.
Die Werke von links nach rechts: Kleine Vase (tanzende Figur auf blauem Grund): Cornelia Schleime, Deutschland. Vase mit Kalligrafie: Nja Mahdaoui, Tunesien. Ganz rechts: Michaël Lucerne.
bringen. Angetrieben von dem Schönen bin ich. Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, die düsteren Seiten des Lebens abzubilden. Darum sind auch die Farben bei mir sehr zentral, sehr wichtig. Manchmal scheint es, als seien Sie ein Freigeist, der sich tänzelnd durchs Leben bewegt. Das ist keine einfache Rolle in unserer auf Leistung getrimmten Gesellschaft. Kann sein (nachdenklich)... Es kann sein, dass mein Lebensstil und meine dadurch geprägte Persönlichkeit eine Welt bilden, in der ich mich frei bewege. Das tönt so toll, ist aber nicht immer einfach. Ein Freigeist ist in der Gesellschaft auch immer ein Ausgegrenzter. Ein Freigeist ist oft auch viel allein – trotzdem will ich meine Visionen und Träume künstlerich mitteilen. Unbeschwert und leicht. Und frei.
AUSSTELLUNG: Die von Michaël Lucerne im MEISSEN artCAMPUS kreierten Werke hat die Galerie AB43 CONTEMPORARY erstmals an der ABU DHABI ART gezeigt. Ab dem 2. Dezember wird seine Solo-Ausstellung «FACES» in Thalwil zu sehen sein. —www.ab43contemporary.com
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Die Möglichkeiten des Materials werden besprochen und angeschaut.
Michaël Lucerne (rechts) bei der Arbeit an einem Werk. MEISSEN ARTCAMPUS
Seit 2009 arbeitet MEISSEN wieder aktiv mit Künstlern auf den Gebieten Malerei, Skulptur und Architektur zusammen, um so zu neuen Ideen und kreativer Inspiration zu kommen. Aus der Verbindung von feinstem weissen Meissener Porzellan und dem Einfluss zeitgenössischer Kunst entstehen einzigartige Werke. Ein Künstler, der kürzlich – im September 2017 – Einblick in das Schaffen bei MEISSEN erhalten hat, ist Michaël Lucerne. MEISSEN arbeitet mit bekannten Künstlerin wie auch Newcomern zusammen.
BROTBROT SPECIAL
Das Brüggeli - der Klassiker vom Bäcker Känzig
Arsim Totaj setzt auf Handarbeit
Süsse Köstlichkeiten aus Kilchberg
BÄCKER KÄNZIG: IM NEUEN KLEID P U B L I R E P O R T A G E — Mit Respekt für die in
Bäcker Känzig Bahnhofstrasse 5 8802 Kilchberg Tel. 044 715 40 01 www.baecker-kaenzig.ch
vielen Jahren aufgebaute Firmenidentität wurde das Markenzeichen der Bäcker Känzig in Kilchberg sanft, von der Kommunikationsagentur Medianovis, überarbeitet. Der neue Auftritt signalisiert gleichzeitig Kontinuität und Modernität. Die Wort-/Bildmarke übernimmt den «Brezel» sowie die Ähren als bekannte, identitätsstiftende Erkennungsmerkmale. Der stärker akzentuierte Schriftzug des Markenzeichens verleiht der Marke Känzig neues Selbstbewusstsein. «Um wesentliche Känzig-Werte wie Tradition, Sorgfalt und Handarbeit erlebbar zu machen, haben wir warme Brottöne verwendet», erklärt Medianovis-Geschäftsführer Christian Greder. Die neuen CI-Farben finden sich, gemeinsam mit dem überarbeiteten Logo und dem neuen Claim, in der gesamten Kommunikation über alle Kanäle hinweg wieder.
Grosses Brotangebot beim Bäcker Känzig
Die Brote vom Känzig sind weit über die Grenzen von Kilchberg bekannt, an den Märkten in der Stadt Zürich (Helvetiaplatz, Bürkliplatz und Oerlikon) und rund um den Zürichsee (Zollikon, Männedorf und Adliswil) werden die Backwaren angeboten. Der Züritipp hat das Simmentaler Brot zum Besten im Raum Zürich gekürt. Was viele jedoch nicht wissen: Neben den frischen Bäckerei- und Konditoreiwaren, die täglich von Hand gebacken werden, beliefert der Bäcker Känzig auch Grosskunden, wie etwa den Globus am Bellevue und den Globus im Glattzentrum und sämtliche Péclard-Betriebe. Das Oliven-Tomatenbrot und das Olivenapérobrot werden in sämtlichen Globusfilialen in der Schweiz verkauft. In Kilchberg betreibt Arsim Totaj, der Geschäftsführer und Besitzer der Bäckerei ein beliebtes Café, das neben den Produkten aus der Bäckerei auch täglich wechselnde Menüs anbietet. Auf dieses umfangreiche Angebot macht die neugestaltete Responsive-Website www. baecker-kaenzig.ch aufmerksam und führt den Besucher einfach und schnell zum Gesuchten. Grosszügige und authentische Bilder führen den Besucher direkt in die Backstube und machen Appetit auf knusprige Brötchen und süsse Leckereien.
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BIJOU
MIT DEM SEE VERBUNDEN TE X T / DO R OT HEE L EHM A NN P H OTO S / F R A NCES CA G IOVA NEL L I S TY LING / F R A NCES CA G IOVA NEL L I U ND DO R OT HEE L EHM AN N
Ein kompakter Blockkern, eine dreiseitige Glashülle und der unmittelbare Bezug zum Zürichsee prägen das luzide Haus in Lachen. Es entstand in engem Zusammenspiel klarer Vorstellungen der Bauherrschaft und mit architektonischer Bravour des Zürcher Büros Unger & Treina.
Das Haus öffnet sich auf der Westseite zum See. Die zurückgesetzten Stahlstützen rhythmisieren die breitgelagerte Westfassade. Das aufgrund des Hochwasserschutzes eingerückte Fundament verleiht der Architektur einen schwebenden Charakter.
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MIT DEM SEE VERBUNDEN SIND BEIDE: das Haus und der Bauherr. Er und seine Frau wollten schon immer am Wasser wohnen. «Dies war unser grosser Traum», beginnt der Bauherr die Geschichte des buchstäblich luziden Hauses am Obersee in Lachen zu erzählen. Schon vor vielen Jahren schwebte ihm auf dem Seegrundstück eine Neuinterpretation des Farnsworth-House vor, jenem legendären Einraum-Glashaus, das Mies van der Rohe 1950/51 in der Nähe von Chicago baute und das zu einer Architekturikone des 20. Jahrhunderts wurde. Das zweiarmig in den See greifende Gelände im Norden der Gemeinde ist eine künstliche Aufschüttung. Als in den
sechziger Jahren die A3 gebaut wurde, hatte eine Bauerngenossenschaft die clevere Idee, das Aushubmaterial für diese Aufschüttung zu verwenden. Schon zuvor wurde mit Aushubmaterial, das bei der Korrektur der Wäggitaler Aa anfiel, neues Terrain gewonnen. Auf dem hafenähnlichen Gelände begann in der Folge eine rege Bautätigkeit. Es entstanden zahlreiche Boots- und Wochenendhäuschen. «Auch auf unserer Parzelle stand bereits ein Bootshaus mit beträchtlichen architektonischen Qualitäten. Es stammte vom bekannten Architekten Willy Bösiger», fährt der Bauherr fort. Allerdings war die Mauer brüchig und natürlich fehlte eine Ausstattung mit aktueller Technik. ARCHITEKT ANDRÉ TREINA
Der 1962 in Thalwil geborene diplomierte Architekt FH/STV ist Inhaber des 1991 zusammen mit Partner Martin Unger gegründeten Architekturbüros Unger & Treina und seit 2002 alleiniger Inhaber der gleichlautenden AG. Mit acht Mitarbeitenden werden alle Arten von Bauten realisiert.
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Vom Eingangsbereich führt ein schmaler, verglaster Erschliessungsgang in den offenen, seeorientierten Wohnbereich. Unten: Die geschlossene Erschliessungsseite mit der Garage, die den Massivkern des Hauses erweitert, orientiert sich gegen Osten und zur Strasse. Rechts das Metalltor des Besuchereingangs.
Als dann ein Wegzug vom grossen Haus in Zollikon familiär und beruflich endlich passte, entschloss man sich anstelle des bis anhin vermieteten Bootshauses einen Neubau zu setzen. «Vor dem Umzug mussten wir uns klar entscheiden, ob wir die Räumlichkeiten verkleinern, zusammen in einem Einraumhaus wohnen und die Distanz zur Stadt in Kauf nehmen wollten.» Der Entschluss fiel schnell. Wo anders sonst hätte man direkt am See wohnen können? «Raus aus dem Bett und ein Sprung in den See. Mein Ruder-Skiff liegt immer bereit. Es ist wie Ferien zuhause», schwärmt der Bauherr. Die hauseigene «Menorquina», ein spanisches Fischerboot am Schiffssteg zaubert einen mediterranen Hauch in diese Ferienstimmung zuhause.
WIE FERIEN ZUHAUSE.
All dies wurde auch dank einem architektonisch und funktional sehr ansprechenden Haus möglich. Es ist das Resultat eines perfekten Zusammenspiels klarer Vorstellungen seitens der Bauherrschaft und dem Können des Architekten André Treina vom Zürcher Büro Unger & Treina (www.ungertreina.ch). Die Bauherrschaft kam mit dem Architekten über einen gemeinsamen Bekannten in Kontakt. «Schon bei der
À LA FARNSWORTH-HOUSE.
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Die Küche ist dezent in den Wohnbereich integriert. Im Bad dominiert heller Jura-Naturstein für Boden und Wände. Es schliesst direkt an den Schlafbereich an. Die freistehende Wanne ist ein Blickfang.
ersten Begegnung verstand André sofort, was wir realisieren wollten», erzählt der Bauherr. Treina ging gemäss Bauherrenwunsch von Mies van der Rohes Farnsworth-House aus und schuf eine Neuinterpretation, die auf die topografische Situation ebenso eingeht wie auf die technischen und alltäglichen Wohnbedürfnisse der Bewohner. So entstand auf der trapezförmigen Parzelle ein eingeschossiges Einraumhaus mit einem Blockkern und einer dreiseitigen Glashülle. Auf der östlichen Strassenseite ist von all dem noch nichts zu sehen. Die Garage in Beton verschliesst den Blick auf die dahinterliegende Architektur. Erst wenn man das Metalltor
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des Besuchereingangs neben der Garage durchschreitet wird der Blick frei. Frei für die Sicht auf den See und das luzide Glashaus. Die gläserne Hülle ist zwischen Boden und Decke aus Beton eingespannt. Auf der Nord- und Südseite sind beide auskragend und definieren so einen überdachten Aussengang entlang dieser beiden Fassaden. Dies verleiht der Architektur einen schwebenden Charakter, der durch das zurückversetzte Fundament – eine Massnahme für den Hochwasserschutz – verstärkt wird. «Die in der Hauptachse wirkenden Elemente sind die Horizontalen, was sowohl durch deren massive Ausführung als auch durch die eingerückten Stahlstützen verdeutlicht wird»,
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Glas, Weissputz und Jura-Naturstein für den Boden prägen das Interieur des Einraumhauses. Die grossen gelben Bilder setzen einen markanten Akzent an der Wand. Die Aussenhülle des Wohnraumes ist komplett in Weissglas und gibt den Blick nach draussen uneingeschränkt frei.
erklärt der Architekt. Und: «Die zwischen den Betondecken eingespannte Glasfläche ermöglicht es, das Haus durch die Landschaft wahrzunehmen, in der es eingesetzt ist.» Somit verbindet sich die Architektur mit dem Aussenraum, wird Teil von ihm und ist fast unsichtbar. Zur Verwebung von Architektur und Landschaft, innen und aussen, trägt auch der Plattenweg bei, der vom Metalltor des Besucherzugangs zum Hauseingang auf der Nordseite führt und sich gewissermassen als Promenade architecturale durch den Innenraum auf der Südseite schwungvoll über die Wiese bis zum Sitzplatz am See und den Bootssteg fortsetzt.
EPHEMERER RAUM. Noch prägnanter offenbart sich diese Verflechtung von Innen und Aussen, nachdem man über die schwebenden Betonstufen auf der Nordseite ins Haus eingetreten ist. Schon vom Eingangsbereich blickt man durch den Raum hindurch auf den Garten und den See. Der offene Einraum mit der gläsernen Aussenhülle gliedert sich um einen zentralen Blockkern. Eingangs-, Koch-, Ess-, Wohn-, Arbeits- und Schlafbereich gehen nahtlos ineinander über, und man erlebt von jeder Stelle aus die Durchdringung von Innen und Aussen. Die Beschränkung auf die wenigen Materialien Glas, Weissputz für den Blockkern
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Auf dem lauschigen Aussensitzplatz beim Bootssteg geniesst man Ferien zuhause – direkt am schönen Zürichseeufer. Fast wie auf Mallorca!
und heller Jura-Naturstein für den Boden, unterstreichen die Einheit sowie den fliessenden Grundriss dieses klaren, subtil gegliederten Einraums. Bis auf die Hebe-Schiebetüren sind zudem keine Fensterrahmen sichtbar, da die Festverglasungen oben und unten bündig eingelassen sind, so dass die Glashülle noch «unsichtbarer» erscheint. Man könnte den Raum als nahezu ephemer bezeichnen, wären da nicht der geschlossen wirkende Blockkern, das Mobiliar und die in die Verglasungen integrierten Lamellenstoren, mit denen sich der Einraum gegen aussen visuell abgrenzen lässt und mit denen das Licht immer wieder in anderen Stimmungen ins Innere gefiltert werden kann. Der Blockkern übernimmt zusammen mit den Stahlstützen zum einen die tragende Funktion. Zum anderen sind hier weitere Funktionsbereiche des Hauses untergebracht, wie eine Küchenzeile, die sich hinter einem Schiebepaneel verbergen lässt, die beiden Bäder, die Ankleiden, das Gäste-WC sowie ein Wirt-
FUNKTIONALER BLOCKKERN.
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schaftsraum. Zur Strasse erweitert sich der Blockkern zur Garage mit Technik und Abstellraum. Das Flair von Architekt und Bauherrschaft für einen gepflegten Innenausbau sowie die Liebe zum Detail zeigen sich in diesen «verborgenen» Räumen besonders. In den Bädern mit Oblichtern dominiert heller Jura-Naturstein für Boden und Wände. Die Ankleiden sind ebenso wie alle anderen Einbauten massgeschneidert und die Schränke natürlich mit Belichtung ausgestattet. Chichi gibt es im ganzen Haus keins, auch was das Mobiliar anbelangt. Die modernen Möbel, Leuchten und wenigen Accessoires lassen sowohl dem Wohn-Einraum sowie den anderen Funktionsbereichen viel Raum und unterstreichen die klaren Linien und lichte Volumen der Architektur. Drei Jahre Wohnerfahrung haben es gezeigt: Treinas Entwurf und Umsetzung haben sich bestens bewährt . «Mit Ausnahme von ein paar nichtigen Kleinigkeiten würden wir heute wieder alles gleich machen», bestätigt der Bauherr und meint abschliessend: «Wir haben jeden einzelnen Tag Freude an der architektonischen Umsetzung.»
THE REAL ESTATE FACTORY Property One eröffnet die Real Estate Factory am Zürichsee – ein umfassendes Dienstleistungsangebot für Immobilieneigentümer.
Der Immobilien-Dienstleister Property One baut seine Geschäftstätigkeit weiter aus und hat dazu neue Räume in Zürich-Wollishofen bezogen. Der Bezug des neuen Geschäftssitzes in der «Wöschi» am Zürichsee, direkt neben den früheren Räumlichkeiten, bietet Raum für Präsentationen und kann auch als Partnerevent-Lokalität genutzt werden. Mit dem Umzug markiert dies den Beginn des nächsten Entwicklungsschrittes für das Unternehmen, das seinen Mitarbeiterbestand seit der Gründung 2012 nahezu verdoppelt hat. Der in dem modernen Teil der früheren Wäscherei untergebrachte Standort von Property One, «The Real Estate Factory», bildet den Rahmen für das weitere Wachstum. Die im Fabrikstil eingerichtete Lokalität unterstreicht den Anspruch von Property One, als einer der führenden Immobilien-Spezialisten seinen Kunden umfassende Dienstleistungen in den vier Geschäftsfeldern «Direct Investments & Transactions», «Planning & Building», «Sales & Rentals» sowie «Family Office Services» zu bieten. Neben Büroflächen im Openspace-Stil bieten die an der Seestrasse 455 in Zürich gelegenen Räume Platz für Projektpräsentationen und Ausstellungen sowie Partnerevents. Eine Lounge und eine Bar sowie ein Auditorium für bis zu 40 Gäste betonen den offenen Charakter der neuen Flächen. Mit einem Tag der offenen Tür für Kunden
und Freunde des Unternehmens eröffnete Property One am 21. September offiziell den neuen Firmensitz. Schon bisher war Property One einer der Mieter in dem direkt am Zürichsee gelegenen, gemischt genutzten Areal. «Die gelungene Kombination von Retail, Wohnen, Gastronomie und Büros im gehobenen Segment zeigt exemplarisch das Spektrum unserer eigenen Tätigkeit», sagt Kevin Hinder, Partner und Mitglied der Geschäftsleitung von Property One.
THE REAL ESTATE HUB Investition, Realisation, Vermarktung und Family Of�ice – für Ihre Immobilien. Nachhaltige, fundierte und persönliche Lösungen.
Property One Partners AG Seestrasse 455 CH-8038 Zürich Wir vereinen rund um unsere vier klar gegliederten Geschäftsbereiche die Kompetenzen Investition, Entwicklung, Ausführung und Vermarktung unter einem Dach. Gemeinsam mit unserem Partnernetzwerk stellen wir exakt das geforderte Projektteam für Sie zusammen. Dadurch minimieren wir den Koordinationsaufwand und erhöhen die Erfolgschancen für Ihr Immobilienprojekt.
Property One Investors AG Höh-Rohnenweg 8 CH-8832 Wilen b. Wollerau T +41 44 487 20 40 welcome@propertyone.ch w w w.p ro p er t yo ne.ch
3.8 Mrd.
Geprüfte Investitionsmöglichkeiten 2017
17’428 m2
Aktuelle Nutz�läche in Entwicklung
15’242 m2
Erfolgreich vermarktete Wohn�läche
531 Mio.
Betreutes Immobilienportfolio
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Den Verkaufserfolg erreichen wir durch die persönliche Betreuung, eine systematische Vermarktungsstrategie sowie die optimale Objektpräsentation.
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H O L I D AY M A K E R T O U R S
«WER MIT OFFENEN AUGEN REIST, ENTDECKT IMMER WIEDER ETWAS NEUES» T E X T / NA DJA R OTH PH OTOS / ZVG HOLIDAY MAKE R TOURS
Holiday Maker Tours besteht schon seit über 40 Jahren – wie grenzen Sie sich von der Konkurrenz ab?
S EESICHT:
Der Winter kommt – und alle wollen weg. Doch wohin bloss? Wir haben heute zumindest auf Bildern schon alles gesehen, wissen Bescheid und sind weit gereist. Was kann uns da noch überraschen und begeistern? Die geheimnisvolle arabische Welt zum Beispiel oder ungewöhnliche Erlebnisse abseits der Masse. Wir haben rechtzeitig zur Fernreisesaison bei Philippe Raselli, CEO des Zürcher Resisepezialisten Holiday Maker Tours, nachgefragt. Trends und Besonderes vom Instagram-Butler bis zum Abendessen mit Locals im Iran.
CEO Philippe Raselli wurde das Reisen in die Wiege gelegt. Er war mit dem 40-jährigen Familienbetrieb bereits 1986 erstmals in Abu Dhabi.
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PHILIPPE RASELLI: Wir sind in der Schweiz der Pionier für Ferien in den arabischen
Ländern. Vor über 30 Jahren haben wir die ersten Reisen in die Vereinigten Arabischen Emirate angeboten und seitdem unser Angebot in dieser Region stetig ausgebaut. Aus Geschäftspartnern sind mit der Zeit Freunde geworden, was vor allem in diesen Regionen sehr hilfreich ist und Unmögliches möglich macht. Regelmässige Reisen in «unsere Regionen» helfen uns dabei, immer auf dem aktuellsten Stand zu sein und dem Kunden eine bestmögliche Beratung zu bieten. Welches waren die beliebten Destinationen 2017 und wo sehen Sie die Trends für 2018?
Wir konzentrieren uns auf vier spezialisierte Reiseregionen. Auf der Arabischen Halbinsel steigt schon seit einigen Jahren das Interesse am Sultanat Oman. Sehr beliebt sind Rundreisen in Kombination mit Badeferien und seit Oman Air täglich Verbindungen ab Zürich anbietet, ist die Nachfrage noch weiter gestiegen. Dubai und Abu Dhabi sind «Dauerrenner». Im Bereich der Königsstädte mit Marokko und Malta erfreuen sich vor allem kulturelle Rundreisen nach Marokko oder ein verlängertes Wochenende in Marrakesch grosser Beliebtheit. Im Indischen Ozean sind dieses Jahr Kombinationsreisen nach Sri Lanka und auf die Malediven gefragt, genauso wie Kreuzfahrten durch die Region. Wir haben vom 27. November bis 11. Dezember beispielsweise eine interessante Route mit der AIDA Blu im Programm, die Mauritius, die Seychellen und Madagaskar kombiniert. Kulturelle Reisen sind bei uns grundsätzlich populär; einen starken Anstieg der Nachfrage spüren wir vor allem für Israel und Jordanien, aber auch die Weltausstellung in Astana (Kasachstan) und Rundreisen nach Armenien sind beliebt.
Und was ist generell im Kommen?
Massgeschneiderte Rundreisen mit Fahrer und Reiseleiter sind sehr beliebt, auch in Kombination mit «Aktiv-Ferien» – etwa Wanderungen abseits der Touristenströme oder ein Ausritt zu Pferd in Zentralasien. Auch das «einzigartige Erlebnis» steht hoch im Kurs; wir organisieren etwa ein Abendessen bei einer lokalen Familie (Iran), den Besuch des Weltraumbahnhofes in Baikonur, einen Flug über dem Tien-Shan
TRAVEL
PHILIPPE RASELLIS PERSÖNLICHE TIPPS
FÜR DIE FAMILIE MIT KINDERN: Jumeirah Beach Hotel oder JA Beach Resort in Dubai FÜR INDIVIDUELLE ABENTEURER UND ENTDECKER: Kombireise Armenien und Iran (Christentum und Islam) FÜR ROMANTIK UND HONEYMOON: Anantara Kihavah Villas auf den Malediven FÜR DEN AKTIVEN SENIOR: Eine Rundreise im Sultanat Oman Beratung und Buchung: Holiday Maker Tours AG Uraniastrasse 34, Zürich Tel. 044 215 30 80 www.holidaymaker.ch Oben: Heute gibt es Special-Interest-Kreuzfahrten für jede Zielgruppe (hier TUI). Schön dank Gold im Luxus-Spa des Emirates Palace Abu Dhabi. Unten: Faszinierende Gegensätze der arabischen Welt – links zu Besuch bei einer iranischen Familie, rechts eine Falknerei in der Wüste Abu Dhabis.
Gebirge in einem MI-8-MTB Helikopter oder eine Cognac- und/ oder Weinprobe in Armenien. Die Liste könnte beliebig erweitert werden – wir ermöglichen, was immer machbar ist. Gibt es heute überhaupt noch Unentdecktes zu entdecken? Was zum Beispiel und wie decken Sie dies Ihrerseits auf?
Wer mit offenen Augen reist, entdeckt immer wieder etwas Neues. Mit unseren Ortskenntnissen helfen wir den Kunden, Destinationen kennen zu lernen und Neues zu entdecken. Auch Politik und weltpolitische Ereignisse spielen dabei eine wichtige Rolle; nächstes Jahr werde ich zum Beispiel wieder einmal nach Beirut reisen – ich bin überzeugt, dass es hier viel Neues zu entdecken gibt seit meinem letzten Besuch vor vielen Jahren.
Neben den Destinationen gibt es auch Trendverschiebungen in Reiseverhalten und Zielgruppen wie etwa die Millennials oder Food-Tourismus. Wo sehen Sie prägnante Themen und Trends?
Wir vermerken eine grosse Nachfrage nach Aktivferien. Wandern, Trekking, Mountainbike etc. sind sehr beliebt, wofür wir diverse «Aktiv-Packages» zusammengestellt haben. Grosse Wellen geschlagen hat auch der Instagram Butler im Conrad Maldives. Dieser hilft den Gästen das perfekte Bild für Social Media-Kanäle zu schiessen. Auch die Dienstleister – vor allem Hotels, aber auch Kreuzfahrtgesellschaften oder sogar Airlines – spezialisieren sich immer mehr auf bestimmte Zielgruppen. Gerade eben hat in Dubai beispielsweise ein so genanntes Lifestyle-Resort eröffnet, das in seinen Restaurants nur Vollwert- und Bioprodukte serviert und für jeden Allergiker ein grosses Repertoire an Speisen anbietet.
A propos Instagram: Wie ist man im Zeitalter von Internet und Individualbuchungen als klassisches Reisebüro noch erfolgreich?
Für den Kunden gut zu wissen: Buchungen im Internet sind nicht unbedingt am günstigsten. Als individueller Kunde buchen Sie ein Hotel vielleicht einmal im Jahr. Wir als Veranstalter buchen dasselbe Hotel mehrere hundert Male pro Jahr und profitieren so natürlich von besseren Konditionen. Diese Vorteile geben wir 1:1 an unsere Kunden weiter. Zudem bieten wir dem Kunden eine Kundengeldabsicherung, die ihn für alle Eventualitäten versichert. Der Vorteil: Wenn während der Reise ein Problem auftritt – ob einem nun das Hotelzimmer nicht gefällt, eine Airline groundet oder gar ein Vulkan ausbricht – kümmern wir uns um alles und organisieren Lösungen. Als Direktbucher hat man diesen Service nicht, sondern muss sich selber um einen Plan B kümmern. Der Vorteil einer Buchung via Reisebüro ist also klar: man kann sich entspannt auf die Ferien freuen und alles weitere dem Reisebüro oder Veranstalter überlassen.
Sie selber haben als Reiseprofi ja schon viel gesehen – welches sind Ihre Lieblingsdestinationen?
Oman für Aktivferien und die einmalige arabische Gastfreundschaft. Malediven, um die Seele baumeln zu lassen. Iran der beeindruckenden Kultur und der feinen Kebabs wegen.
Und welchen Reisetraum haben Sie noch nicht gelebt?
Mit einem Eisbrecher in die Antarktis. Die gigantischen Gletscher zu bestaunen muss ein ganz spezielles Erlebnis sein. Wenn es nur nicht so kalt wäre!
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TRAVEL-NEWS
FOOD -TOURISM
DAS BESTE RESTAURANT DER WELT
OSCAR WILDE «ENGLAND IST DIE HEIMAT DER ABGESTANDENEN ANSICHTEN.» Anno duetzi hatte der Pate aller Popliteraten sicher Recht, heute ist es allerdings die Heimat revolutionärer Royals und Brexit.
Tripadvisor hat das beste Restaurant der Welt gekürt. Es liegt weder in Tokyo (der Stadt mit den meisten Michelin-Sternen), noch in Frankreich (dem Himmel der Gastronomie), nein, es liegt in England. Ausgerechnet! Wenn auch zu Unrecht gemeinhin eher die Hölle der Gastronomie. Aber nicht etwa im Hot Spot London, sondern weit ab vom Schuss im tiefsten Yorkshire. Und es ist auch kein Schickimicki-Schuppen unter Gordon Ramseys fluchender Herrschaft, sondern ein Gastro Pub mit dem 28-jährigen Shootingstar Tommy Banks am Herd. Das hat Klasse und so viel Newswert, dass sogar CNN darüber berichtete. In Zeiten, in denen Food-Tourismus als einer der grössten Trends der Branche gilt, kann keiner mehr sagen, man reise nicht extra für ein Restaurant. Wer dies tut, kann in einem der wenigen Zimmer im The Black Swan übernachten (ab 350£) – herrlich gemütlich mit dem vermutlich besten Frühstück der Welt, was auch der Grund sein dürfte, dass es bereits bis Ende Februar ausgebucht ist.— www.blackswanoldstead.co.uk
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KOLUMNE Von
GADGET
Nadja Roth
ON BOARD BOOZE
Es gibt zwei Ausnahmen an Bord eines Flugzeugs: Tomatensaft und Wein vor dem Mittag. Das eine hat mit den Geschmacksnerven zu tun, das andere mit der Zeitzone; der Tomatensaft schmeckt bei trockenen Schleimhäuten in der Luft besser, und irgendwo auf der Welt ist es im zeitlosen Luftraum immer Zeit für den ersten Drink. Sehr viel eleganter als ein Jack Daniels aus dem Plastikbecher ist, sich mit dem Carry On Cocktail Kit fürs Flugzeug was zu mixen. Im Blechdöschen sind Cocktailrezept, Messbecher, Löffel, Untersetzer und Zutaten wie etwa Ginger Sirup für einen anständigen Moscow Mule. Ein bisschen Stil inklusive In-Flight-Ablenkung für 24 Dollar. —www.huckberry.com
Travelista Die Sicherheitskontrolle ist quasi das Steueramt des Flughafens: Nötig, aber ärgerlich. Weltweit reguliert und doch landestypisch. Zürich ist freundlich. Hier wollte mir schon ein Polizist mein Armband wieder anlegen. Noch bevor ich die etwas gar vertraute Geste ablehnen konnte, streifte er sich die Handschuhe ab. Ähm, Mann in Uniform und Klatschen von Latex – nicht unbedingt eine Szene, die man freiwillig wählt. Dennoch besser als die US-Security, die in filmwürdiger StrassencopManier ununterbrochen Befehle bellt, den Finger schon nervös an der Waffe, wenn man unaufgefordert die Distanzlinie übertritt. «Mam! Stand back! I‘m not gonna repeat myself!». Und ich wirke jetzt
EDITORS CHOICE
«Ich wirke jetzt nicht gerade wie ein Schurke, den es hastig niederzustrecken gilt.»
BERG
Es gibt zwei Seefeld; das eine liegt am Zürichsee, das andere auf dem Tiroler Hochplateau. Dort hat das auf 1300 Metern Höhe gelegene Interalpen-Hotel Tyrol etwas umgesetzt, für das es nebst den fünf Sternen Superior auch noch ein Kränzchen verdient: Die Interalpen-Alm, eine Konferenz-Lokalität, für die dieses Wort endlich mal eine Beleidigung ist. In der Regel sind sie grau, charakterlos und etwa so stimmungserhellend wie eine Bushaltestelle an einem trostlosen Wintertag. Es werde Licht. 500 Meter vom Hotel entfernt am Waldrand liegt die 240 Quadratmeter grosse Hütte für exklusive Veranstaltungen mit alpinem Chic. Nicht unbedingt AprèsSki-Gaudi, sondern gediegene Gemütlichkeit mit erstklassigem Service im wohligen Ambiente einer Tiroler Stube mit Kachelofen und viel Holz. Die in Restaurant und Bar unterteilten Räumlichkeiten bieten Platz für bis zu 150 Gäste, für kleinere Events von 40 bis 100 Gästen kann der Raum individuell mit Trendwänden unterteilt werden. Hinzu kommt eine Terrasse für 80 Personen, die auch mit einem Zelt verkleidet werden kann. Um das richtige Rahmenprogramm nach Wunsch Tiroler Schmankerl kümmert sich das erfahrene Hotel-Team. Wer die Interalpen-Alm begutachten will, gönnt sich am besten gelegentlich Kennenlern-Tage aus zwei Übernachtungen für 452 Euro pro Person.—www.interalpen.com
TEXTE : NADJA R OTH / PHOTOS: ZVG & S HUTTER STOC K
APRÈS CHIC
nicht gerade wie ein Schurke, den es hastig niederzustrecken gilt. In London Heathrow hielt mir dagegen kürzlich ein Beamter hinterm Förderband einen Abfalleimer wie einen Basketballkorb entgegen und forderte mich allen sportlichen Ernstes auf, die leere PET-Flasche in meiner Hand kurz mal vor versammelter Menge ganz léger à la Jordan zu versenken. Klar doch. Übrigens: In Zürich piepst es angeblich jedes 10. Mal per Zufallsgenerator. Hat mir einer von der SpecialAssistance gesteckt. Auch nett und tatsächlich mal nützliches Insiderwissen. Ja, es ist wie mit den Steuern: Die Schweiz ist zuvorkommend, die USA gnadenlos, England unberechenbar und Insiderwissen immer gut. Nadja Roth ist Journalistin, leitete als stellvertretende Chefredaktorin jahrelang ein Hochglanzmagazin und baute ein Onlinemagazin auf. Sie lebt in Zürich und Tel Aviv.
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BEAUTY-NEWS
COCO CHANEL – war eine starke Persönlichkeit mit höchst interessanten Ansichten: «Du kannst mit 30 hinreissend sein, mit 40 bezaubernd und unwiderstehlich für den Rest deines Lebens.»
BIOKOSMA
R.E.S.P.E.C.T.
Kennen Sie das? Das Gesicht top, aber die Füsse zum Davonrennen. Sobald die Sandalen- und Flip-FlopSaison durch ist, kümmern sich viele Leute absolut null um ihre Füsse. Hallo?! Etwas mehr Respekt und Aufmerksamkeit für unsere unteren Extremitäten, die uns durchs Leben tragen, wäre schon angesagt. Machen Sie es sich
CLARINS
EOS
Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb sich viele Frauen im besten Alter für total matte Make-ups entscheiden. Das Hautbild sieht dabei oft so trocken aus wie die Sahelzone. Dabei sind Foundations mit Glow-Effekt so viel vorteilhafter, weil sie Fältchen und Falten viel besser kaschieren. Glauben Sie’s mir! Die neue Everlasting Cushion SPF 50 ist das beste Beispiel dafür. Das langanhaltende Make-up wird von einem Kissen abgegeben und lässt sich sehr gut verstreichen. Und dazu gibt es gleich zwei grosse Pluspunkte: der hohe Sonnenschutz und die Tatsache, dass das Döschen nachfüllbar ist. In sechs Farben erhältlich. —49 Franken
In nur kurzer Zeit haben die kleinen, bunten Kugeln für die Lippen den Markt erobert. In diesem Herbst gibt es neue Formulierungen, die ein intensiveres Pflege-Erlebnis versprechen. Die Organic Lip Balm Serie wurde mit noch mehr Bio-Sheabutter und Bio-Öl angereichert; die Visibly-Soft-Linie enthält ebenfalls mehr Shea- plus-Kakaobutter. Dafür findet man weit und breit weder Parabene noch Mineralöle. Bravo! Erhältlich bei Coop und Migros.—6.90 Franken
GLOW, WOW!
ICH GEB MIR DIE KUGEL
PA N T O G A R
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TOTAL-AUSFALL
«Die meisten Frauen haben ein sehr gutes Sensorium für ihr Haar. Wenn sie klagen, dass sie unter Haarausfall leiden, dann ist das eigentlich immer so und keine Einbildung», weiss der Haarspezialist Dr. Ralph Trüeb. Etwa 40% aller Frauen leiden mindestens einmal im Leben unter diffusem Haarausfall, bei dem der gesamte Kopf betroffen ist. Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein und sind manchmal gar nicht so einfach zu eruieren. Wenn das Haar büschelweise ausfällt, hilft nur der Gang zum Arzt. Wenn es nicht ganz so schlimm ist, Sie unter dünnem oder stumpfem Haar leiden, lassen Sie sich in der Drogerie oder Apotheke beraten. Eventuell kann Ihnen eine sechsmonatige Kur mit Pantogar helfen, das Aminosäuren, Proteine und Vitamine der B-Gruppe enthält.—Ab 62.50 Franken
PHOTOS : DI AM OND.BLOGSP OT.COM & ZVG
deshalb zur Gewohnheit, Ihre Füsse vor dem Zubettgehen gut einzucremen. Zum Beispiel mit der tollen Fusscreme 6 in 1. Sie wirkt dank Bio-Kamille und -Thymian regenerierend, beugt Hornhaut vor, wärmt und desinfiziert. —10 Franken
KOLUMNE Von
Nadia Fernandez
Ein Leben voller Hicke WIDMER
ZADIG & VOLTAIRE
Es gibt Frauen, die ihr Pflegeritual regelrecht zelebrieren, andere finden es schlicht langweilig. Ich gehöre zu den Letzteren und deshalb ist die neue MizellenReinigungslotion für mich und andere Gleichgesinnte goldrichtig. Das Produkt entfernt das Augen-Make-up, ohne die sensible Augenpartie zu reizen, wirkt als gründliches Waschgel und erfrischendes Tonic und das alles ohne Beigabe von Wasser – was z.B. auf Reisen sehr praktisch ist oder, wenn man sogar zu faul ist, um den Wasserhahn aufzudrehen... —21.50 Franken
Die Designer das französischen Modelabels Zadig & Voltaire haben es voll drauf, dieses «Je ne sais quoi et pourquoi», das gleichzeitig total modern, chic und dabei vollkommen unangestrengt wirkt. Passend zur Mode gibt es zwei neue Parfums: Just Rock Pour Elle ganz in reinem Weiss und Just Rock Pour Lui in markantem Schwarz. Die beiden Düfte enthalten exotisches Sandelholz, Patchouli und Vanille, also eine orientalisch-würzige Mischung. Der weibliche Duft wird mit Hyazinthe und Jasmin abgerundet, der männliche mit Amber und Weihrauch. Beide sind sinnlich und intensiv, und wenn Sie es auch sind – oder es gerne wären -, dann ist Just Rock für Sie. —Ab 69/61 Franken
FÜR FAULE
DAS GEHT AB
ANODYNE
HALTUNG, BITTE!
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Viele Menschen leiden an Rückenschmerzen, was an ihrer Haltung ersichtlich ist. Oft hat schlechte Haltung gar keine körperliche Ursache, sondern «nur» mit einer
schlechten Gewohnheit zu tun. Genau bei dieser Gewohnheit setzt die haltungskorrigierende Kleidung von Anodyne an. Die Produkte, vom BH über T-Shirts bis zu Leggins, sind mit Zonen versehen, die von kinesiologischen Tapes inspiriert sind. Wie diese üben sie Zug auf die Muskulatur aus. Das Kleidungsstück schmiegt sich an den Körper und erinnert den Träger oder die Trägerin aktiv daran, die Haltung selbst zu korrigieren. Die Kleidungsstücke sind so diskret gefertigt, dass sie nicht nur beim Sport, sondern jederzeit unter der normalen Kleidung getragen werden können. Das Tragen ist übrigens keine Tortur, sondern angenehm. Man fühlig sich darin geschützt und gestützt und tatsächlich: Die Verspannungen scheinen geringer zu werden. www.anodyne.ch. —Ab 125 Franken
Maniküre gibt’s bei mir nur hausgemacht. Erstens, weil ich finde, dass man nicht alles delegieren sollte, und zweitens, was fast noch wichtiger ist, weil ich mir meistens noch bevor ich das Nagelstudio verlassen habe, schon ein paar Patzer auf dem neuen Lack geholt habe. Zum Beispiel beim Anziehen der Jacke, beim Schultern der Tasche oder beim Hantieren mit dem Autoschlüssel. Fazit: ein wahres Massaker auf den Nägeln noch bevor sie irgendjemand bewundern konnte. Gut, zuhause ist es ehrlich gesagt auch nicht viel besser (aber wenigstens günstiger). Ewig lang pinsle ich an den Nägeln herum, nur damit in einem unbe-
«Ein wahres Massaker auf den Nägeln» dachten Moment – und mein Leben besteht praktisch nur aus solchen Momenten – die ganze Liebesmüh umsonst war und ich einen oder gleich mehrere Hicke auf dem frischen Nagellack kassiere. Aber jetzt ist fertig damit! Dank dem Gelactic Top Coat und dem neuen Gelactic Speed Dry von Alessandro passiert das nicht mehr. Der Top Coat schützt den Nagellack vor dem Absplittern und Verblassen. Der Speed Dry, mein absolutes Lieblingsprodukt der Stunde, lässt den Nagellack innert kürzester Zeit trocknen – damit man sich schnell wieder Wichtigerem widmen kann. 15.90/19.90 Franken Nadia Fernandez sichtet fast täglich neue Beauty-Produkte und wählt aus dem riesigen Angebot ihre Favoriten aus. Die Journalistin lebt mit ihrer Familie in Herrliberg.
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HEALTH & STYLE KOLUMNE Von
Dr. med. Georges Stergiou
Schönheitschirurgie beim Mann
Zunächst sollten die Pflege und Regeneration der Haut verstanden werden. Eine Hautanalyse und die Auswahl des individuellen Pflegeprogramms gehören zwingend dazu. Gilt es operative Massnahmen anzugehen, hat sich ein persönlicher Zeitplan bewährt. Sei es nun die Entfernung von Tränensäcken oder Schlupflidern in Kombination mit einer Fettabsaugung, das Straffen von Gesicht und Hals oder allenfalls die Haartransplantation – all diese Massnahmen stehen und fallen mit der Integration der Rekonvaleszenz in die jeweiligen Lebensumstände. Es geht also nicht bloss um das natürliche Resultat selbst, sondern letztlich auch um die Umsetzung der Eingriffe in den beruflichen und familiären Alltag. Für männliche Patienten ist dies in der Regel die grösste Hürde. Wir empfehlen deshalb immer eine langfristige, stressfreie und realistische Planung ohne übertriebene oder falsche Anreize. Dr. med. Georges Stergiou ist leitender Arzt für Gesichts- und Plastische Chirurgie in der Praxisklinik Urania in Zürich.
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Eingriffe, die das äussere Erscheinungsbild beim Mann verändern, sind längst kein Tabu mehr. Seit einigen Jahren hat sich der Trend in diesem Bereich dermassen verstärkt, dass es zu einer regelrechten Aufholjagd des männlichen Geschlechts gegenüber den Frauen gekommen ist. Nach der körperlichen Ertüchtigung, welche in den Bereichen Fitness und Ernährung seit längerem von den Männern praktiziert wird, bemerken wir zunehmend den Wunsch, auch das ästhetische Erscheinungsbild des Gesichts zu verbessern. Da Straffungsoperationen insgesamt, vor allem aber jene am Gesicht, einen Schwerpunkt in unserer Klinik darstellen, haben wir die spezifischen Bedürfnisse der Männer in unser Konzept eingebunden.
STORCHEN OPTIK: MADE IN NIEDERDÖRFLI Z Ü R I C H — Was hat man sich einst vor der Brille gefürchtet. Das schlimmste aller Übel, direkt nach der Zahnspange. Zum Glück leben wir im Wandel von Zeit und Mode, denn die haben für Klarsicht gesorgt und die Brille nicht nur salonfähig, sondern zu einem veritablen Accessoire gemacht. Allen voran: Die Hornbrille. Gerecht wird dem Namen die neue Kollektion von Michael Stoffels für Storchen Optik. Hergestellt aus Naturhorn in der eigenen Manufaktur im Niederdorf, ist jede ein Unikat. Von kleinsten Farbkontrasten bis hin zu eingearbeiteten Preziosen, lässt sich die Brille so etwa auf Hautton oder Augenfarbe abstimmen, aber auch frei personalisieren. Monogramm, Diamant, Liebesbotschaft – reine Fantasie unsererseits, der man hier keine Grenzen setzen will.—www.storchenoptik.ch
GASTRO & GENUSS
NEUE WIDDER BAR
WIDDER BAR & KITCHEN TOLL UMGEBAUT
T E X T / MATEJ MI KUSI K PHOTOS / MAT E J M IKUSIK & ZVG
Man kann nicht sagen, dass die Widder Bar nicht schon vor dem Umbau sehr nett war. Aber jetzt stellt die Widder Bar & Kitchen etwas dar.
Manche nennen es den Soho-Stil, andere mondän, mit Grossstadt-Flair. Eines haben alle Reviews nach der Eröffnung der neuen Widder Bar & Kitchen gemein: Alle loben das neue Konzept bei Architektur und Menu-Karte. Zu recht. Die Bar wurde nur sanft angetastet, eine eher störende Wand kam raus, was den Blick durch das ganze verwinkelte Haus ermöglicht. Richtig cool mondän geht es in den oberen Stockwerken zu und her. Und da hat das Direktionspaar Jan E. und Regula Brucker zusammen mit dem Zürcher Architektenbüro Tilla Theus und Partner AG alles richtig gemacht – und richtig gut. Besonders angetan bin ich von der offenen Showküche mit einem Chef ’s-Table und einer Essbar, wie man sie aus Sushi-Restaurants kennt. Live Cooking pur ist das. Bis ins kleineste Detail stimmt alles. Sei es das Besteck im gewellten Gold-Look oder die im orangen 70ies-Stil
Direktor Jan E. Brucker (Bild oben rechts) hat beim Umbau zusammen mit seiner Frau Regula seinem Team und Tilla Theus Architekten alles richtig gemacht. Die neue Widder Bar & Kitchen ist eine kleine Wucht – wie auch die neue Karte.
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GASTRO & GENUSS
Die Wände sind weg, der Blick in die Bar frei. Beim Umbau hat man nichts ausgelassen. Alles, was vorher ein bisschen störte, ist draussen. Das Resultat: top.
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gehaltenen Hemden des Service-Personals. Auch die Räume fürs Fine-Dining laden ein zum länger Verweilen als nötig. Das Lichtkonzept stimmt, die Atmosphäre sucht ihresgleichen in Zürich: cozy & light meets rustikal meets New York. Anders kann man es nicht beschreiben. Sehr erfreulich – und mutig – ist das neue Gastrokonzept. Statt Mainstream gibt es SharingPlates und Geschmacksprofile auf der Karte. Man wählt einfach das Taste-Profil, das grad passt. Die heissen zum Beispiel: «Smoke Signs», «Curry Trail», «When Life gives you Lemons» oder auch «Truffle Search». Keine Angst, auch die beliebten Bar-Klassiker wie etwa das Member‘s Clubsandwich oder den Widder-Hamburger gibt es nach wie vor. Mein Favorit waren die Vorspeisen wie das Tatar vom Yellow Fin Tuna mit Thai-Basilikum-Ice-Cream und Gurkenperlen oder die fein-zarten Dim Sum mit Nordsee-Shrimps. Ein ganz spezielles Highlight dann zum Dessert – oder einfach auch so: Ein kleines Magnum am Stil mit «Pink Pepper» aus Kambodscha und Honig. Widder Bar & Kitchen, Widdergasse 6, Zürich, Tel. 044 224 24 12, www.widderbarandkitchen.com
GASTRO & GENUSS
H E AV E N LY K R U G AUF DEM WIDDER HOTEL
Krug Carnotzet
Es ist eine magischen Aussicht, die Sie mal Ihrer besseren Hälfte gönnen sollten. Zusammen mit dem Widder Hotel Zürich serviert Krug ein erstklassiges Raclette mit dem Krug Grande Cuvée an einem exklusiven Ort: Auf dem Dach des Penthouses des Zürcher 5-Sterne-Hotels. Das Champagnerhaus bietet in Partnerschaft mit dem Widder Hotel Zürich ein kulinarisches Erlebnis, das die Gäste zu den gastronomischen Wurzeln der Schweiz mit einem Hauch Frankreich – dem Champagner – entführt. Noch bis am 21. Dezember. Z.B. Lunch oder Dinner-Arrangement für 2 Personen: Raclette Menu (Starter, Main, Dessert), 1 Flasche Demi Krug Grande Cuvée (0.375) und Krug Rosé für Fr. 490.– pro Person.
NOSE TO TAIL – UND ALLES VOM KALB TEXT & PHOTOS / M AT EJ M IKU SIK
Es ist für Stadtzürcher und Seemenschen ein kleiner Geheimtipp: der Landgasthof Wassberg. Küchenchef René Vorwerk zaubert dort alle möglichen Stücke vom Kalb zu feinen Gerichten.
Klar, es ist ein Landgasthof und kein Fine-Food-Tempel. Auf das muss Küchenchef René Vorwerk Rücksicht nehmen. Die Wanderer, Spaziergänger oder einfach auch mal Gäste, die abschalten wollen, finden nur 15 Autominuten von Zürich entfernt, in Forch bei Maur, im Wassberg die ideale Location mit schöner Fernsicht über den Greifensee und das Zürcher Oberland. Bei guter Sicht liegen auch die Ostalpen drin. Mich interessierte aber etwas ganz anderes als der Weitblick. Ich wollte René Vorwerk (Bild) treffen mit seinen «Kalbereien». Das Spezielle am Wassberg ist: Alles Fleisch kommt vom Kalb aus der Region. Nur vom Kalb. Egal ob Burger oder Kalbskopf-Roulade.
Egal ob Kalbsherz, Zunge oder Milke – alle drei sollte man zuvor gut präparieren und in einem Fonds leicht köcheln lassen. Die Milke zuvor auch gut wässern, so 2 bis 3 Stunden.
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Zudem gilt der Grundsatz «Nose to Tail» – alles vom Kalb wird verwertet. Das Gemüse und die Kräuter stammen aus dem Garten von den Hochbeeten hinter dem Haus. Es hat, so lange es hat. Ein Teil wird dann für den Winter eingemacht – seien es Pastinaken, Rüebli oder Kürbis. Spannend ist, wie René Vorwerk mit den Stücken umgeht, die sich dem Esser und der Esserin heutzutage nicht mehr so recht erschliessen wollen – für unsere Grosseltern aber noch Alltag waren. Die Rede ist von Kalbsmilke oder auch Kalbsbries. Von Herz und Zunge. Oder Kalbskopf. Was macht man damit und wie? Zuerst mal: Beim Herz schön die Sehnen und Gefässe entfernen, die Milke zwei bis drei Stunden wässern, mehrmals das Wasser wechseln bis es klar bleibt. Beim Kalbskopf die Kalbsbäggli (mit denen kann man noch viel Schönes veranstalten) rausschneiden. Dann alles im Gemüsefond garen, mit Wacholder und Lorbeerblatt. Die Zunge bis zu drei Stunden köcheln lassen, dann die Haut abziehen. Das Herz verträgt auch bis zu fünf Stunden. Die Milke aber bitte maximal 45 Minuten. Und immer schön den Schaum und die Trübstoffe abschöpfen.
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Ist einmal alles gemacht, zaubern René Vorwerk und sein Sous-Chef Gàbor Schmidt aus den Stücken feine Vorspeisen wie Kalbsmilke auf feinem Herbstsalat oder ein zart aufgeschnittenes Kalbsherz, lauwarm auf Kohlrabi-Salat, verfeinert mit einer säuerlich ausgewogenen JoghurtEstragonsausce. Nicht zu vergessen der gefüllte Kalbskopf, zu einer Roulade verarbeitet. Das sieht dann im Endeffekt ein bisschen aus wie Saucisson Vaudoise. Schmeckt aber raffinierter, weniger fettig-mastig. Am Anfang des Prozesses ist das nicht unbedingt ein Anblick für Vegetarier oder Veganer. Generell sind alle diese Stücke vom Kalb sehr rustikal-haptisch. Man ist es sich nicht mehr gewohnt, einen halben Kalbskopf oder ein Kalbsherz vor sich zu haben. Die meisten können heutzutage wahrscheinlich nicht mal eine Kalbsniere von Kalbsmilke oder Leberli unterscheiden. Umso besser, widmet sich René Vorwerk diesen Speisen. Als Vorspeise ein überraschendner Genuss. Landgasthof & Hotel Wassberg, Wassbergstrasse 62, Forch, Tel. 043 366 20 40, www.hotel-wassberg.ch
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4 AU S G E WÄ H LT E VORSPEISEN
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Kalbsmilke, zuerst gekocht im Fond, dann scharf angebraten, auf herbstlichem Salat.
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Kalbsherz, fünf Stunden geköchelt, zart aufgeschnitten, mit Kohlrabi-Estragon Salat.
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Kalbsnuss, langsam geräuchert, Blüten und Kräuter.
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Gefüllter Kalbskopf (lange gegart) zu einer Roulade verarbeitet, mit den entsprechenden Saucen und Crèmes.
All diese Vorspeisen sowie viele mehr, und Hauptgänge wie Kalbsleberli, servieren René Vorwerk und sein Team mit viel Charme im Karl Abegg, Langnau a.A. Landgasthof Wassberg.
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FONDUEPLAUS CH ÜBER DEM GREIFENSEE
Gut aufgespiesst!
Der Landgasthof Wassberg macht vor, wie es mit der Inspiration der Gäste gehen könnte. Auf exakt 699 M.ü.M. gibt es nebst der Aussicht weitere schöne Dinge. Wie etwa seit Neuestem das nach eigenen Angaben kleinste Outdoor-FondueChinoise-Restaurant der Welt. Passend zur Jahreszeit serviert das Team um Küchenchef René Vorwerk ein Fondue Chinoise vom Kalb. Auf der Terrasse wird jeden Abend kuschelig für zwei Personen ein Tisch eingedeckt. Das Menu: knackiger Nüsslisalat vorweg, Fondue Chinoise mit Kalbfleisch aus der Region und Dessert für Fr. 59.– pro Person. Wem das zu zweisam ist, der kann ein winterliches Team-Dinner mit Fackelwanderung buchen. Glühwein an der Feuerschale, Chinoise und Bratapfelmousse mit Mandarine für Fr. 75.– inklusive. Reservation: Tel. 043 366 20 40 info@hotel-wassberg.ch
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Ein täglich frisches Comestibles-Angebot, ergänzt durch ein erstklassiges Bio-Fleischsortiment, ist die Idee von Karl Abegg, Inhaber von Metzgerei & Delikatessen in Langnau am Albis. Ergänzend zu einem guten Stück Fleisch bieten wir Ihnen: SEESICHT 5/17 Frisches Gemüse und Saisonfrüchte, direkt vom Markt Grosses Käsesortiment und www.seesichtmagazin.ch Milchprodukte vom Zürioberland Pikantes Antipastibuffet und frische Pasta Auserlesene Weine Viele Geschenkideen und Bio-Produkte.
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SZENE & EVENTS
ABRAKADABRA SIMSALABIM —Seit 25 Jahren steht Magier Peter Marvey schon auf der Bühne, hat Millionen von TV-Zuschauern in Las Vegas verzaubert und über 50 Länder bereist. Da kommt einiges an Geschichten und Anekdoten zusammen, die Marvey nun in einer Jubiläums-Show inszeniert. Bis Mitte Dezember zeigt er in seinem Privat-Theater MagicHouse hoch über Feusisberg die besten Illusionen und gibt Einblick in sein Leben hinter den Bühnen dieser Welt. Von Prinz Albert von Monaco als Tischnachbar bis zum Jungfernflug mit fliegender Kutsche und «lastwagenweise Zauberrequisiten». Mehr sei hier nicht verraten, aber ein bisschen Magie schadet sicher nie. Tickets im Vorverkauf. —
FEUSISBERG
Z U M I K O N —Stille Nacht, heilige Nacht, tierische Nacht. Traditionelle Weihnachtsmärkte kennen wir ja, ein besserer oder schlechterer Glühwein wärmt fast jedem irgendwann im Advent die eiskalten Hände. In Zumikon findet am 2. Dezember ein Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art statt. Über 40 Aussteller zeigen am Vicos Welt Hundeweihnachtsmarkt alles, was das Hundeherz (oder allenfalls eher das Herrchenherz) begehrt. Ob die französische Dogge nun ihr Weihnachts-Sheba auf dem Silbertablett serviert kriegt, oder der Dackel im rot-grün karierten Mäntelchen stilecht «Oh Tannenbaum» mitheulen soll, hier gibt‘s das die passende Festtagsausstattung und Weihanchtsgeschenke für den Vierbeiner. Hunde sind ausdrücklich willkommen, ihre Frauchen und Herrchen können sich nach ausgedehnter Shoppingtour in der Lounge mit Bar verköstigen. Samstag, 2. Dezember von 10 bis 17 Uhr im Gemeindesaal Zumikon. —www.vicoswelt.ch
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JAC KY D O NATZ
BON APPETIT!
Er bekochte die Weltfussball-Elite und servierte Bratwurst zur Sterneküche: Jacky Donatz. Seit er sich Ende 2016 nach 17 Jahren als Chef des FifaRestaurants Sonnenberg verabschiedete, muss man sich ihm an die Fersen heften, um einen Bissen abzukriegen. Im Coco am Paradeplatz zum Beispiel, wo er seit August einmal pro Woche für Michel Péclard hinterm Herd steht. Vom 16. No-
vember bis 3. Dezember ist Jacky Donatz zu Gast in Péclards Seefeld-Dependance «Kiosk». Für 199 Franken pro Person inkl. Weinbegleitung, Wasser und Kaffee kommt man in den Genuss seiner Spezialitäten wie dem legendären Kalbskotelett. Eine kalorienarme Kostprobe gibt‘s stattdessen ab dem 16. November jeweils donnerstags wieder im «Beef Club» auf Sat.1, wo er in der vierten Staffel das Können Schweizer Jungköche juriert. —www.restaurant-kiosk.ch
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WEIHANCHTEN FÜR VIER PFOTEN
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SZENE & EVENTS Zürich
Die «Super-Granny» kommt
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Jetzt gibt es am Zürichsee eine interessante neue Dienstleistung im Bereich Erziehungsberatung: Das Triple-P-Elterntraining vermittelt Eltern an vier Kursabenden Wissen und Strategien für einen positiven Umgang mit den Kindern. Eltern lernen, auch für die eigenen Bedürfnisse zu sorgen und in Risikosituationen ruhig zu bleiben. So fühlen sich Kinder sicher und wachsen in einer guten Atmosphäre auf. Zur Lösung spezieller Erziehungsfragen eignet sich die Triple-P-Kurztern und Kinder im Alltag. Diese beratung mit vier Einzelsitzungen. Art der Beratung ist besonders Hier wird auf spezifische Fragen effizient, da die Eltern direkt auf ihr der Eltern eingegangen. Diese ler(Fehl-)Verhalten aufmerksam genen Strategien kennen und anwenmacht werden können. So erkenden, die in dieser Situation helfen. nen sie die Hintergründe des kindDas von Regula Isenring, lic. phil. lichen Problemverhaltens viel Psychologin, Betriebsausbilderin leichter. Es können dann StrateHF und Triple-P-Elterntrainerin, und gien zur Veränderung dieser VerhalBéatrice Ruef, lic. phil. Psychologin, tensmuster erarbeitet und eingeWohnpsychologin und Triple-P-Elübt werden. Das wirkt entspanterntrainerin, gegründete Beranend und fördert den Spass und Oben: Bilder «Giraffe» und «Traumkatze in Weiss» – es handelt sich tungsunternehmen geht aber noch die Freude in der Familie. um fotografische Überblendungen – der Stäfner Künstlerin Silvia einen Schritt weiter: Mit «SuperGillardon. Links: Werk von Margot Güttinger, Titel «Katzenhotel. Granny» kommt die Erziehungsbei-team, Gladbachstrasse 51, Zürich Unten: Katze von Verena Senn. ratung nach Hause und erlebt ElTel. 043 399 94 68, www.i-team.ch Anzeige
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Möglich macht dies eine neuartige Technologie aus dem Projektionsund Elektrolumisenzbereich der Wer kennt dieses unangenehme Gaiser Firma Lumitec AG. Sie zeiGefühl nicht: endlos lang erscheiS T Ä FA —Der Name hat es in sich: «Von bis lammgen mit bissig «Sensosphere», welch nende Interkontinentalflüge, gefromm». Vier Künstlerinnen zeigen in der kreart-galerie Stäfa atemberaubende Möglichkeiten paart mit einem beklemmenden sich für Flugzeugdesigner mit dieeine Gemeinschaftsausstellung, die sich ganz der facettenreiGefühl der Enge des uniformen ser mal neuen Technologie auftun. chen Tierwelt widmet. Mal ironisch, liebevoll bewundernd, und kalt anmutenden FlugzeuginDenn das glimmende Material nenraums. Die klinische und kunstpräsentieren Ruth Baldinger (Skulpturen), Verena Senn (Obsich in jedesowie beliebige Form stofforientierte Ausstrahlung der undlässt jekte), Silvia Gillardon (Bilder Fotografien) Margot bringen und verzichtet dabei auf Deckenund Seitenverkleidungen Güttinger (Plastische Karikaturen) ihren ganz persönlichen Glühbirnchen oder LEDs. Die Highlassen kein wohnliches, geschweiBlickwinkel auf unsere vierbeinigen Freunde, mit denen wir tech-Oberfläche erstrahlt compuge denn behagliches Wohlfühlen seit Urzeit in einer Art parallelwelt koexistieren. Gewissermastergesteuert je nach angelegter aufkommen. sen eine künstlerisch interpretierte Animal Farm. Bei einem Spannung in den Farben grün, blau Hier setzt Autodesinger Frank M. Apéro am 19.mit sowie an neusten der Finissage am 26. November sind die oder orange. Rinderknecht seinem Künstlerinnen zuman, Austausch persönlich anwesend. VomGedan12. Nicht zufällig sind ähnliche Gemeinschaftsprojekt das er kenansätze der «Sensosphere» bis 26. November, geöffnet jeweils Freitag/Samstag 14 bis 18 zusammen mit der Strähle & Hess auchwährend im von Rinspeed entwickelUhr und Sonntagvon 11 Spezialtextibis 17 Uhr sowie des Stäfner GmbH, Anbieterin ten Concept Carbis «Senso» zu finlien für die Automobilindustrie, derNovember Herbstmarkts am 23. und 24. von 15 20 Uhr. den. Der durchschlagende Erfolg auf Leuchtsysteme spezialisierten —www.kreart.ch und die breite Akzeptanz der darin Lumitec AG und der Universität integrierten Ideen hat RinspeedZürich realisiert: einer schöneren Chef Frank M. Rinderknecht erAmbiance im Flugzeug. muntert, neue Applikationsfelder Je nach Tageszeit und gewünschzu suchen. «Ich hoffe, dass unsere ter Stimmung verändert sich der Gruppe damit auch einen wertKabineninnenraum mit verschievollen Input an die Flugzeugindusdenen Mustern und Bildern: Bei trie liefert und sich als Vordenker Nachtflügen erscheint ein Sternenauch in luftiger Höhe etablieren himmel und geweckt werden die kann.» Passagiere mit einem Sonnenaufgang (siehe Bilder oben). www.rinspeed.com
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Zürichsee Fähre – Neues Sujet
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HISTORISCHER BALL AUF SCHLOSS AU
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Ein Anlass der besonderen Art fand Mitte September im Schloss Au statt. Der Verein «Plaisir d‘Histoire», mit Sitz in Pfäffikon/SZ, organisierte eine Lustfahrt von Zürich zur Halbinsel Au. Hintergrund der Schifffahrt ist die 1750 vom deutschen Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock verfasste «Ode an den Zürcher See», die nach 1750 und 1900 nun zum 3. Mal mit einer Lustreise gewürdigt wurde. Höhepunkt des historisch-romantischen Tages war der kostümierte Ball «Tanz & Eleganz 19. Jh.» im Schloss. Rund 90 Gäste aus dem In- und Ausland nahmen daran teil.
Der Verein «Plaisir d‘Histoire» führt für seine Mitglieder regelmässig Zeitreisen in feiner Gesellschaft durch. Infos: www.historictravel.ch
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Stilechte und standesgemässe Ankunft der Gäste zur geselligen Teatime. Salongespräche und Kammermusik sorgten für Erheiterung.
Die historisch gekleidete Gesellschaft kam mit dem Schiff vom Bürkliplatz zur Halbinsel Au. Zum Schloss fuhr ein Lorraine-Dietrich-Oldtimer, Jg. 1905.
Das schöne Schloss Au bot die perfekte Kulisse für einen Event, bei dem die Zeit stillzustehen schien.
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Die Hipsterfrage
Gleich für die ganze Saison? Oder bloss tageweise? Der Winter naht, eine Entscheidung von grosser Tragweite steht an. Es spricht einiges dafür, Skis oder Snowboards nicht zu kaufen, sondern zu mieten. Machen heute fast alle so. Die Vorteile sind augenfällig: Stets das neueste Modell an den Füssen, die Kanten scharf geschliffen, der Belag frischgewachst. Aber eben: Soll man tageweise mieten oder lohnt sich die Saisonmiete? Hängt vom Wetter und den Schneebedingungen ab. Und die sind leider schwer für den ganzen Winter vorauszusehen. Die Meteorologen wollen sich jeweils nur ein paar Tage im Voraus festlegen und der Zürcher Böögg macht seine Voraussage nur für den Sommer. Es bleiben die Muotathaler Wetterschmöcker. Diese selbstlosen bärti-
PHOTO: ZENTR AL KOM ITEE DER ZÜNFTE ZÜRI CHS
Bärtige Frühhipster, die an einem Sechseläuten in den späten 1940er Jahren den Böögg vom Scheiterhaufen stürzen wollten. gen Saftwurzeln, die sich zuhinterst im Kanton Schwyz in Ameisenhaufen setzen, um uns die wichtigste Entscheidung des Spätherbstes abzunehmen: Tages- oder Saisonmiete? Martin Holdener, Chefbartli der Wetterschmöcker, prognostiziert: Weisse Weihnachten. Danach zünftig Schnee im Januar, bei tiefen Temperaturen und vielen Sonnentagen. Neuer Schnee im Februar, bei erneut tiefen Temperaturen und vielen Sonnentagen. Neuschnee auch im März und sogar im April wird es schneien. Ein klarer Fall also. Nur: Die Sache hat einen Haken. Wussten Sie, dass die Muotathaler Wetterschmöcker ursprünglich Stadtzürcher waren? Bärtige Frühhipster, die an einem Sechseläuten in den späten 1940er Jahren den Böögg vom
Scheiterhaufen stürzen wollten. Eine bierselige Idee, entstanden in einer durchzechten Nacht in einer illegalen Gaststätte im Niederdorf. Es sollte ein Gingg ans Schienbein der bourgeoisen Zünfterkaste sein. Diese bekam aber Wind von der Sache und liess ihre Beziehungen zu Polizei und Justiz spielen. Die sechs Anführer der aufmüpfigen Zürcher Frühhipsterzelle wurden verhaftet und in den Kanton Schwyz ausgeschafft. Die Schwyzer gaben diesen bärtigen Käuzen aus der Stadt zwar Exil, steckten sie aber ins hinterste Loch im Kanton: Muotathal. Und von dort hinten wirken sie nun schon in zweiter Generation. Sagen stoisch Jahr für Jahr Sommer UND Winter voraus, aus Protest gegen den Zürcher Geldadel, dessen Böögg bloss den halben Job macht. Googeln Sie mal den erwähnten Wetterschmöcker Martin Holdener! Zürcher Neohipster tragen heute denselben Bart und braten jedes Jahr zu Sechseläuten über der Glut des abgefackelten Bööggs ihre Würste. Im stillen Gedenken an ihre Idole, die verbannten Aktivisten, die noch heute das Zürcher Bürgertum bekämpfen. In diesen Wochen eröffnen die Muotathaler ihre neue Bergbahn hoch ins Skigebiet Stoos. Ihr Ziel ist leicht zu durchschauen: Den gestopften Zürcher Wintersportlern noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Klar wollen die, dass wir unser Material für die ganze Saison mieten. Sie sehen: Ob Tages- oder Saisonmiete ist fürwahr eine Frage von grosser Tragweite. Nur so viel: Hipster mieten tageweise und fahren nach Laax. It’s politics.
Tom Gisler moderiert seit 2008 auf SRF 3, unter anderem am Sonntagabend die Hintergrundsendung «Input» und am Montagabend die Gesprächssendung «Focus». Zurzeit ist er zudem bei diversen Kleinkunstprojekten mit von der Partie und schreibt.
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