200 Jahre Sächsischer Staatsopernchor

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S CHSISCHER STAATSOPERNCHOR DRESDEN PROGRAMMH HEPUNKTE 2017 / 18 8. SYMPHONIE ES-DUR SYMPHONIE DER TAUSEND

IN DER SEMPEROPER 28. JANUAR 2018

3. SYMPHONIE IN D-MOLL

25. & 27. AUGUST 2017

LES TROYENS /  DIE TROJANER

25., 26. & 27. FEBRUAR 2018

PREMIERE 3. OKTOBER 2017

DER S CHSISCHEN STAATSKAPELLE MISA CRIOLLA,

200 JAHRE STAATSOPERNCHOR

MESSE G-DUR 25. & 26. M RZ 2018

8. OKTOBER 2017

LA FORZA DEL DESTINO /  DIE MACHT DES SCHICKSALS

IN BAD ELSTER 31. OKTOBER 2017

PREMIERE 28. APRIL 2018

LUCIA DI LAMMERMOOR

EIN DEUTSCHES REQUIEM

PREMIERE 18. NOVEMBER 2017 1. MAI 2018

IN DER FRAUENKIRCHE 2. DEZEMBER 2017

EIN DEUTSCHES REQUIEM

IM FESTSPIELHAUS BADEN-BADEN

27. MAI 2018

3. DEZEMBER 2017

DIE TOTE STADT

OEDIPUS REX  /  IL PRIGIONIERO PREMIERE 30. JUNI 2018

PREMIERE 16. DEZEMBER 2017

Informationen & Karten T +49 351 49 11 705 semperoper.de


Inhalt SEITE 4

E I N TAG IM L EBEN EIN ES CHOR SÄN GER S Ein musikalischer Tagesablauf SEITE 12

200 J AHR E STAATSOPER N CHOR Eine kleine geschichtliche Betrachtung SEITE 18

G E SCHICHTE IN BIL DER N Der Staatsopernchor auf der Bühne SEITE 28

CHOR IN SZEN E Zwei Regisseure und ein Choreograf über ihre Arbeit mit dem Staatopernchor SEITE 34

IM IN TERVIEW Chordirektor Jörn Hinnerk Andresen SEITE 36

EIN E ZEITR EISE Die Direktoren des Staatsopernchores SEITE 42

VO N DER SCHEL LACKPLATTE BIS ZU R DVD Ton- und Filmaufnahmen des Staatsopernchores SEITE 44

IM SPIEL PLAN Mit dem Staatsopernchor durch die Saison 2017 / 18 SEITE 48

GESAMTAU FN AHME Die Mitglieder des Staatsopernchores


Grußwort

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Danke, Carl Maria von Weber! Ist es doch Ihrem Engagement zu verdanken, dass wir in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum feiern können. Der Sächsische Staatsopernchor Dresden, einer der herausragenden Chöre Europas, feiert dank Ihrer Reformvorschläge zum Opernbetrieb im noch jungen 19. Jahr­ hundert nun seinen 200. Geburtstag. Am 8. Oktober 1817 wurde der erste Opernchor, in dem 32 Frauen und Männer mit musikalischen Kenntnissen und sehr guten Stimmen fest beschäftigt waren, per königlichem Dekret durch Friedrich August den Gerechten gegründet. Eine gute Entscheidung! Die Auftritte des Chores – heute als Sächsischer Staatsopernchor Dresden überregional bekannt – in Opernvorstellungen, seine Mitwirkung in Konzerten, bei Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen, die kontinuierliche Präsenz bei Festspielen und auf Tourneen brachten und bringen dem Chor selbst, und damit aber auch der Sächsischen Staatsoper Dresden, der Stadt Dresden und dem Freistaat Sachsen weltweit Anerkennung ein. Am 8. Oktober 2017, pünktlich 200 Jahre nach seiner Gründung, feiert der Sächsische Staatsopernchor seinen Geburtstag mit einem Jubiläumskonzert und wird zugleich mit dem Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper ausgezeichnet. Doch damit nicht genug: Nach dem Jubiläumskonzert am 8. Oktober 2017 wird der Staatsopernchor unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann gemeinsam mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden am 1. Mai 2018 in Johannes Brahms’ »Ein deutsches Requiem« zu erleben sein. Darüber hinaus präsentiert sich der Staatsopernchor in zahlreichen Opern mit großen und anspruchsvollen Chorpartien und stellt damit seine hohe Musikalität, Professionalität und Spielfreude in seinem Stammhaus, der Semperoper, einmal mehr unter Beweis. Liebe Damen und Herren des Staatsopernchores: Wir sind froh, dass Sie da sind, wir freuen uns auf zahlreiche Opernabende und Konzerte mit Ihnen, wir sind stolz auf Ihre umfangreiche Diskografie und gratulieren Ihnen sehr herzlich zu Ihrem Jubiläum! Herzlichen Glückwunsch! Ihre

Dr. Eva-Maria Stange Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst

Dr. Eva-Maria Stange Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst


Grußwort

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Herzlichen Glückwunsch! Im Oktober jährt sich die Geburtsstunde unseres Staatsopernchores zum 200. Mal – und wir alle feiern mit: Die Semperoper, die stolz ist, einem so hervorragenden Klangkörper ein künstlerisches Zuhause sein zu können; das Land, dem der Staatsopernchor Renommee weit über seine Grenzen hinaus verschafft, und natürlich Sie, das Publikum, das die Leistung des Opernchores bei jeder neuen Produktion mit großem Applaus beklatscht und damit jedem einzelnen der fast 90 Sängerinnen und Sänger seine Wertschätzung bekundet. Es ist für mich täglich eine Freude, dass die Semperoper aufgrund der beispiellosen Qualität ihres Staatsopernchores Werke mit extrem großen Chorpartien genauso wie Oratorien und Sonderkonzerte auf höchstem Niveau zum Klingen zu bringen vermag. Und nicht nur zum Klingen: Die Fähigkeit und das Selbstverständnis, mit großer Intensität, Glaubwürdigkeit und Spielfreude Charaktere und Kollektive auf der Szene zu ver­körpern, ist integraler Bestandteil des hohen ›Staatsopernchorethos‹. Spielfreudig wird der Chor auch in der Saison 2017 / 18 zu erleben sein: Drei große Neuproduktionen, in denen der Staatsopernchor als Protagonist agiert, werden in dieser Jubiläumsspielzeit auf der Bühne viele Facetten des Könnens unseres Staatsopernchores präsentieren. Wir eröffnen die Spielzeit mit Hector Berlioz’ Grand opéra »Les Troyens / Die Trojaner«, ein Werk in dem Staatsopernchor, Extrachor und Kinderchor in voller Besetzung gleich zwei ganze Völker musikalisch gestalten und sowohl die dem Schicksal gegen­über blinden Trojaner verkörpern, als auch die dem Untergang geweihten Karthager, außerdem u.a. griechische Krieger, Priester, Nymphen, Geisterstimmen ... Mit »La forza del destino« von Giuseppe Verdi zeigt der Staatsopernchor die italienischen Farben seines Operngesanges und gestaltet an einem Doppel­ abend mit Igor Strawinskys Opern-Oratorium »Oedipus Rex« und dem Ausnahmewerk »Il prigioniero« von Luigi Dallapiccola in zentraler dramaturgischer und musikalischer Rolle zwei packende Werke des 20. Jahrhunderts. In Vorfreude auf diese außergewöhnliche Spielzeit wünsche ich Ihnen, liebes Publikum, viel Spaß beim Schmökern in unserer Chorbroschüre! Ihr

Wolfgang Rothe

Wolfgang Rothe Kaufmännischer Geschäftsführer & Intendant, Semperoper Dresden


Ein musikalischer Tagesablauf

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Ein Tag im Leben eines Chorsängers

945 Die Kolleginnen und Kollegen des Staatsopernchores kommen ins Haus, holen an der Pforte ihre GarderobenschlĂźssel ab und bereiten sich auf die Proben des Tages vor.


Juliane Schunke, Protokoll Matthias Creutziger, Fotograf

10 00 Anfang der Probe im Chorsaal. Der Chor beginnt mit dem Studium fĂźr ein neues StĂźck.


Ein musikalischer Tagesablauf

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1010 Heute leitet der stellvertretende Chordirektor Cornelius Volke die Probe, natürlich vom Klavier aus, …

… wenn die Probe nicht vom eigens für den Chor engagierten Repetitor und Assistenten Christoph Heinig begleitet wird.

1015


Juliane Schunke, Protokoll Matthias Creutziger, Fotograf

In der Pause der Probe können im Chorbüro bei Angela Schulze (hier im Gespräch mit Bassist Andreas Soika) Termine abgeklärt, Urlaub eingereicht und Probleme gelöst werden.

1105

Monika Harnisch, eine der beiden Notenwarte des Chores, sortiert das Material für den Chor und verteilt die Stimmen an die Kollegen.

1110

Wenn der Chor nicht im Chorsaal musikalisch probiert, sind szenische Proben auf der großen Bühne oder auf einer der Probebühnen angesagt. Diese beginnen meist mit einem kurzen Einsingen, …

1150


Ein musikalischer Tagesablauf

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1200 … bevor der Regisseur (hier Stefan Herheim für »Rusalka«) mit seiner szenischen Probe beginnt.

Bei szenischen Proben übernimmt auch schon mal Chordirektor Jörn Hinnerk Andresen die musikalische Leitung. Um 13 Uhr ist die Probe beendet. Nun haben alle frei bis zur Vorstellung am Abend.

1230


Juliane Schunke, Protokoll Matthias Creutziger, Fotograf

Für die Vorstellung am Abend (hier: »Die Zauberflöte«) werden von den Ankleiderinnen letzte Anpassungen am Kostüm vorgenommen.

1730 Nach einem genauen Maskenplan erscheint jeder Chorsänger zu einer bestimmten Uhrzeit in der Maske zum Schminken. Die fast 90 Kolleginnen und Kollegen des Chores übernehmen in manchen Produktionen bis zu vier verschiedene Rollen und müssen jedes Mal neu geschminkt und kostümiert werden.

1745


Ein musikalischer Tagesablauf

10

Bevor es losgeht und schon in vollem Kostüm (hier: »Penthesilea«) geht man auf der Seiten­b ühne noch einmal die Noten durch. Und Punkt 19 Uhr beginnt die Vorstellung.

18 45

In manchen Produktionen bleibt der Chor dagegen unsichtbar und ist z.B. ausschließlich als Geisterstimmen, Chor aus der Ferne oder Chor der Engel zu vernehmen.

1900

Wenn die Vorstellung (hier: »Tosca«) läuft, gibt es immer wieder Wartezeiten, die man unter anderem für Gespräche, Abgleich der Termine am Info-Schaukasten, eine kurze Essenspause …

2010


Juliane Schunke, Protokoll Matthias Creutziger, Fotograf

… oder auch einen kurzen Blick in die Noten (hier: »Die Zauberflöte«) nutzen kann, bevor es dann fürs große Finale wieder auf die Bühne geht.

2100

21 220000 Applaus für eine gelungene Vorstellung (hier: »Turandot«) und gleichzeitig Dienstschluss für alle Beteiligten auf der Bühne. Am nächsten Tag ist chorfrei, und übermorgen geht es mit den Chorsaalproben für das neue Stück weiter, selbstverständlich pünktlich 10 Uhr.


Carl Maria von Weber


Chorgeschichte

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Ortrun Landmann, Autorin Historisches Archiv der Sächsischen Staatstheater, Abbildung

200 Jahre Staatsopernchor K LE I N E B E T RAC HTU N G ZU M GROSSEN J U BILÄU M

Ein Opernensemble ohne Chor wäre heute undenkbar. Der Chor ist fester Bestandteil dieses Ensembles und bereits aufgrund seiner Mitgliederzahl nicht zu übersehen. Das war allerdings nicht immer so. Und auch das Verständnis vom Begriffsinhalt eines Opernchores ist weder immer noch überall einheitlich gewesen. Gemeinsam singende Gruppen von Mitwirkenden auf der Bühne gab es seit Beginn der Operngeschichte, also seit dem frühen 17. Jahrhundert. Der Weg zur Bildung eines besonderen, die »Menge« verkörpernden Chores verlief in den beiden Zentralländern der Oper, Italien und Frankreich, unterschiedlich. Mit der französischen Tragédie lyrique Jean-Baptiste Lullys war man bereits neue Wege gegangen. In anderen Ländern wurde der französischen oder der italienischen Richtung gefolgt (zeitweilig eigene Wege gingen Spanien und England). Im deutschsprachigen Gebiet öffnete man sich, je nach Landesfürst oder städtischer Obrigkeit, französischen oder italienischen Einflüssen, oder verband beide miteinander. Auf einem von beiderlei Einflüssen genährten Boden konnte mit der Zeit eine deutsche (nicht nur deutschsprachige) Oper entstehen – bekanntlich mit Carl Maria von Webers Schöpfungen als erstem Höhepunkt und mit Richard Wagners Werk, das dann seiner­seits international ausstrahlte. Da befand man sich bereits inmitten des 19. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert dominierte an deutschen Höfen vorwiegend das italienische Vorbild, während sich das im bürgerlichen

Leipzig aufblühende deutsche Singspiel an die französische Opéra comique anlehnte (es beeinflusste später sogar Mozarts »Die Entführung aus dem Serail« und »Die Zauberflöte«). Die italienische Opera seria und Opera buffa wie auch die französische Opéra comique kamen weitgehend ohne Mitwirkung von Chor­ sängern aus. Meistens vertrat das Ensemble der Solosänger deren Stelle, oder von den Operndirektionen wurden im Bedarfsfall Personen speziell zum Chorsingen verpflichtet. Häufig holte man sich Chorknaben aus den städtischen Lateinschulen. So auch an der Hofoper in Dresden. Während der Dresdner Hochblüte der italienischen Oper (verbunden vor allem mit den Namen der Komponisten-Kapellmeister Antonio Lotti, Johann Adolf Hasse und Johann Gottlieb Naumann) wurden vorwiegend Knaben der Kreuzschule als Choristen herangezogen, manchmal auch die katholischen Kapellknaben sowie Schüler aus den weiteren Dresdner Stadtschulen. Die Aufgaben der Choristen gingen wohl selten über die Ausführung der »Cori« an den Aktschlüssen einer Oper hinaus. Von großen Chorszenen konnte noch keine Rede sein, und wie weit es gelang, dem Publikum die Illusion zu verschaffen, eine Handvoll junger Leute – darunter halbwüchsige Sopranisten und Altisten – verkörpere »das Volk«, sei dahingestellt. Aber damals konzentrierte sich die Aufmerksamkeit ohnehin auf die berühmten Solisten, auf Primadonnen und Kastraten, sowie auf die äußerst aufwendige Bühnenausstattung. Eine


Chorgeschichte

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Ortrun Landmann, Autorin Historisches Archiv der Sächsischen Staatstheater, Abbildung

Der Dresdner Opernchor existiert seit 1817 ohne Unterbrechung. erstklassige Orchesterbegleitung seitens der Kapelle tat ein Übriges. So wurde der »Chor« wohl noch als nebensächlich empfunden; in den damaligen Beschreibungen von Opernaufführungen jedenfalls blieb er unerwähnt. Etwa um 1800 änderte sich die Situation grundsätzlich. Unter dem Eindruck der Französischen Revolution und deren Hymne, der »Marseillaise«, begann der Chorgesang ganz allgemein, innerwie außerhalb Frankreichs, eine wachsende Rolle zu spielen, und die Opernbühnen mussten darauf reagieren. Seltsamerweise ist diese Entwicklung an großen deutschen Theatern bis etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts sehr schlecht dokumentiert. In der musikhistorischen Fachliteratur heißt es, die Schaffung stehender Opernchöre könne um die Mitte des Jahrhunderts als vollzogen angesehen werden. Aber wann und wie welcher Opernchor entstand, darüber weiß man wenig, zumal in historischen Rückblicken oftmals die Tatsache, dass überhaupt Opern mit Choranteil aufgeführt wurden, vermengt wird mit der Existenz eines vom betreffenden Theater fest angestellten Chorpersonals. Für die Dresdner Hofoper nun ist die Gründung eines eigenen Opernchores im Jahre 1817 urkundlich belegbar. Auch ohne exakt zu wissen, welche Position in der Altershierarchie der Opern­chöre er einnimmt: Zu den frühesten seinesgleichen ist er zweifellos zu zählen. Und er gehört – fast wichtiger noch – zu jenen, die seither ununterbrochen existieren und außerdem wohl nur selten ihr rasch erreichtes hohes Niveau gefährdet sahen. Auch die Vorgeschichte des Dresdner Opernchores ist bekannt. Den Schulrektoren war das Mittun ihrer Zöglinge in der Oper, anfangs geduldet wegen der kleinen, aber will­ kommenen Geldeinnahmen, allmählich suspekt geworden. Sie fanden das abendliche lange Ausbleiben der Alumnen und die »Sittenlosigkeit« des Theaters verwerflich und kündigten weitere Einsätze der Schüler auf. Mehrere Faktoren wirkten nun zusammen. Das für das Königreich Sachsen so desaströse Ende der Napoleon-Zeit mit der Zwangsabtretung von mehr als der Hälfte des angestammten Territoriums an Preußen bewirkte, dass die ohnehin immensen Schäden, die das Land als Kriegsschauplatz erlitten hatte, durch seine Reduktion noch ver­vielfacht wurden. Ungeachtet dessen beschloss der damalige König Friedrich August der Gerechte, die seit Jahrzehnten verpachteten Theater wieder als Hoftheater zu übernehmen, ja, sie sogar um eine neue Sparte zu bereichern: Zur bisherigen Italienischen kam eine Deutsche Oper. Für beide Opern bot dasselbe (kleine) Theatergebäude die Räumlichkeiten, für beide spielte das KapellOrchester – nur Sänger und Kapellmeister blieben, zumindest

anfangs, noch getrennt. Für die Deutsche Oper wurde Carl Maria von Weber neu verpflichtet. Weber, der mit Theatererfahrungen aus Prag kam, brachte viele gut durchdachte Vorschläge mit und unterbreitete sie am 24. Mai 1817 schriftlich der Generaldirektion, dem Bindeglied zwischen dem König und der Kapelle samt Theatern. Weber bezog in die Überlegungen zur Dresdner Personalplanung weitsichtig auch einen fest etablierten Opernchor ein, der, entsprechend dem wachsenden Bedarf, zugleich für die Italienische Oper einsetzbar wäre und überhaupt vielseitige Vorteile brächte. Die Eingabe, vermutlich mit dem damaligen Generaldirektor Graf Vitzthum von Eckstädt abgesprochen, erfüllte wohl nur noch eine Formalität, denn sie zeigte sofort Erfolg. Und so begann noch im Jahre 1817 die Existenz eines Opern­ chores am Dresdner Hoftheater. Er bestand aus vier mal acht Personen, war mit Männern und Frauen paritätisch besetzt (Sopran, Alt, Tenor und Bass) und wurde zunächst von dem »Schauspieler und Sänger« Joseph Metzner geleitet. Entsprechend der sehr geringen Bezahlung – jährlich 100 Taler pro Person – waren von den neuen Choristen wenig fachliche Voraussetzungen zu erwarten. Erste Erfolge stellten sich erstaunlich rasch ein, doch beruhten sie zweifellos auf dem aktiven Eingreifen von Weber selbst. Dem »Chor-Director« fehlte wohl das erforderliche Wissen und Können, das freilich um jene Zeit noch nicht erlernbar war. Mitte 1820 wurde Joseph Metzner aus seiner Funktion entlassen und durch Joannes [sic] Miksch ersetzt – womit ein großer Wurf gelang. Der Böhme Miksch (1765–1845) war bereits als Kapellknabe nach Dresden gekommen, hatte sich unter Entbehrungen zum Hofkirchen-Solosänger und -Zeremoniarius (Liturgiesänger) hochgearbeitet und hatte, nach erlittenen Stimmschäden, durch den Kastraten Vincenzo Caselli eine heilsame, vorzügliche Belcanto-Schulung erhalten. In der Folge wurde er selbst zu einem gefragten Gesangslehrer, dessen Unterricht alle damaligen Größen der Dresdner Hofoper – genannt seien Wilhelmine Schröder-Devrient, Joseph Tichatschek und Joseph Mitterwurzer – genossen haben. Da Miksch auch über einige Bühnener­ fahrung verfügte, vermittelte er den jungen Choristen neben gesangstechnischer Schulung die Grundlagen zu rhythmisch präziser, sinngemäß betonter Textaussprache und mimisch passenden Gebärden. Bevor Carl Maria von Weber 1826 starb, hatte er den Leistungsaufschwung des Chores noch erlebt. Nach elf Jahren musste der bereits hochbetagte Miksch das Chordirektorat aus gesundheitlichen Gründen niederlegen. Ihm folgte 1832 im Amt – abermals ein Glücksfall – Christian Wilhelm Fischer (1789–1859). Über den aus Oberbobritzsch bei Freiberg Stammenden ist in Dresden heute kaum mehr




Chorgeschichte

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Ortrun Landmann, Autorin Historisches Archiv der Sächsischen Staatstheater, Abbildung

Die Reihe ausgezeichneter Chorleiter, jeweils Garanten für Stabilität und Hochstand des Chores, setzt sich fort. bekannt, als dass er zuvor als Opernregisseur und Chordirektor in Leipzig wirkte und dann an der Dresdner Hofbühne in denselben beiden Funktionen sehr erfolgreich tätig war. Dieses Unbekanntsein ist besonders verwunderlich mit Blick auf Richard Wagner, der Fischer in seiner Autobiografie »Mein Leben« seinen Freund nennt und ihn offenbar sehr geschätzt hat. Fischers durch eigenhändiges Abschreiben angelegte, bedeutende Sammlung älterer Musikwerke gelangte aus seinem Nachlass in die damalige Kgl. Öffentliche Bibliothek, die heutige SLUB, und wird dort weiterhin verwahrt. Während Fischers Direktorat erlebte der Chor die Dresdner Kapell­ meisterzeit Wagners und sang in den Uraufführungen von »Rienzi«, »Der fliegende Holländer« und »Tannhäuser«. Bevor »Lohengrin« folgen konnte, floh Wagner aus Dresden. Fischer blieb bis zu seiner Pensionierung 1856. Ihm folgte in denselben Ämtern sein Sohn Carl August Wilhelm Fischer (Fischer jun.) nach, der aber schon nach sieben Jahren verstarb. Die Reihe ausgezeichneter Chorleiter, jeweils Garanten für Stabilität und Hochstand des Chores, setzte sich fort. Neben drei Interimsbesetzungen sind mehrere Amtszeiten von je einem Vierteljahrhundert zu verzeichnen. Der Chor (ursprünglich genannt »das Singechor des Hoftheaters«, erst nach Jahrzehnten wechselte der Artikel zu »der«) gedieh somit weiterhin. Dabei half das Umfeld – die erstklassigen Gesangssolisten, das ebenso erstklassige Kapell-Orchester, seit 1841 auch das neue (erste Sempersche) Hoftheater mit der großen, vorzüglichen Bühne – und förderte eine positive Entwicklung. Hinzu kamen allmähliche materielle Besserstellung und Zunahme der Personalstärke, war doch inzwischen das Aufgabenfeld des Chores gewachsen. Seit der Einrichtung der Palmsonntagskonzerte der Kapelle im Jahre 1826 (die Erlöse dieser Konzerte kamen der Witwen- und Waisen-Kasse der Kapelle zugute) wirkte neben der Dreyßigschen Singakademie und dem Kreuzchor auch der Opernchor mit, denn es wurden bevorzugt Oratorien und ähnliche Werke geboten. Auch zu weiteren Konzerten der Kapelle wurde der Opernchor hinzugezogen, so vermutlich zur Uraufführung der »DanteSymphonie« von Franz Liszt (1857 im Hoftheater – hier nur die Frauenstimmen), war doch Chordirektor Fischer (sen.) die treibende Kraft für diese Aufführung gewesen. Die Kapelle revanchierte sich beim Opernchor durch freiwilliges Mitwirken bei dessen eigenen Benefizkonzerten. Zusätzliches Einkommen brachte, zumindest für einen Teil der Choristen, das Singen in der Katholischen Hofkirche. Waren dort für die Soli seit je Sänger der Hofoper zuständig, so zog man nun auch für sogenannte Ripien-Partien (d.h. Mehrfachbesetzung einer zu singenden Stimme) zunehmend Mitglieder des

Opernchores heran. Frauen blieben anfangs, nach römischem Vorbild, grundsätzlich ausgeschlossen – bis es nicht mehr anders ging. Der letzte Dresdner Kastrat hatte 1841 sein Wirken beendet, und die ca. 10 Kapellknaben allein waren weder den hohen Solo- noch den anspruchsvoller werdenden Chor­partien gewachsen. 1864 sollen die Hofopernsolistinnen Emilie JaunerKrall und Aloysia Krebs-Michalesi in der Hofkirche das Eis gebrochen haben; ab 1867 empfing Jenny Bürde-Ney Jahr für Jahr Honorare für ihre Solopartien. Aber es dauerte bis 1882, bis Frauen auch zum Tuttigesang bei der Hofkirchenmusik zuge­lassen wurden. Man wählte gut ausgebildete Opernchoristinnen dafür aus, sofern sie katholischer Konfession waren. Überhaupt blieben Frauen noch lange benachteiligt. Das ging in den gedruckten Mitgliederverzeichnissen von Kapelle und Hof­theater sogar so weit, dass die Opernchor-Herren vor den -Damen aufgezählt wurden; freilich war das kein spezifisches Merkmal von Dresden … Die letzte lange, an den Namen Ernst von Schuch geknüpfte Periode vor dem Ende der Monarchie (1918 / 19) besaß Glanz genug, um der Kapelle und den Hoftheatern den Weg in die neue, staatliche Unterstellung zu ebnen. Auch der nunmehrige Staatsopernchor blieb unbehelligt. Sein hochverdienter Leiter Karl Maria Pembaur führte ihn mit allen Funktionen weit in die veränderte Zeit hinein. Und obwohl durch die Trennung von Staat und Kirche das Mitwirken in der Hofkirche als Dienst entfiel, blieb es als Tradition bestehen, bis es 1936 durch Verbot seitens der Nationalsozialisten ein jähes Ende fand. Gemäß dem hohen künstlerischen Rang der Dresdner Oper, ihrem Repertoire und ihren Uraufführungen war und blieb dort ein großer, leistungsfähiger Chor ein Erfordernis. Bereits 1915 war ihm durch die Einrichtung eines Extrachores (genannt Symphoniechor) Verstärkung verschafft worden, und durch die Personalunion von dessen Leiter mit dem Opernchor-Direktor ist seither ein homogenes Zusammenwirken gesichert. Gleich der Kapelle durchlebte der Opernchor die DDR-Jahrzehnte auf einer Leistungshöhe, die seinem traditionellen Ruf entsprach und ihn in der wieder gesamtdeutschen Opernlandschaft erneut auf einen Spitzenplatz geführt hat. Mit etwa 92 eigenen Planstellen auch äußerlich einer der großen Chöre, kann er sein nunmehr 200-jähriges Bestehen mit Freude feiern. Dass er sich hinsichtlich seiner Leistungsbereitschaft zufrieden zurücklehnen wird, wäre eine gewiss unbe­ gründete Befürchtung. Hier dürfte das französische Sprichwort gelten: »noblesse oblige« (Adel verpflichtet). Und somit sei dem Chor der Sächsischen Staatsoper auch an dieser Stelle voller Hochachtung gratuliert.


Der Chor auf der Bühne – eine Auswahl

B Ü H N E F R E I

18

1822

CARL MARIA VON WEBER

Der Freischütz

26. JANUAR 1822 ERSTAUFFÜHRUNG Opernhaus

1901

RICHARD STRAUSS

Feuersnot

21. NOVEMBER 1901 URAUFFÜHRUNG Opernhaus © Erwin Raupp

© Historisches Archiv

1928

GIUSEPPE VERDI

Macbeth

1847

FERDINAND HILLER

Die Zerstörung Jerusalems

8. NOVEMBER 1847 KONZERT ANLÄSSLICH DER BEGRÜNDUNG EINES PENSIONSFONDS FÜR DEN SÄNGER-CHOR DES KÖNIGLICHEN HOFTHEATERS © Historisches Archiv

21. APRIL 1928 DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG Opernhaus © Ursula Richter


Sophia Zeil & Janine Schütz, Zusammenstellung

1945

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Fidelio

1975

14. SEPTEMBER 1945 KONZERTANTE AUFFÜHRUNG Kurhaus Bühlau

ARNOLD SCHÖNBERG

Moses und Aron

© SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Erich Höhne & Erich Pohl

26. APRIL 1975 DDR-ERSTAUFFÜHRUNG Großes Haus

1961

© Erwin Döring (mit Werner Haseleu als Moses)

GIUSEPPE VERDI

Messa da Requiem 13. FEBRUAR 1961 4. SYMPHONIEKONZERT Großes Haus

1950

Musikalische Leitung

Otmar Suitner © Jutta Landgraf (Probenbild mit Otmar Suitner)

CARL ORFF

Antigonae

27. JANUAR 1950 DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG Großes Haus © Werner Frost

1977

Konzert des Staatsopernchores – Grundsteinlegung zum Wiederaufbau der Semperoper

1967

HANS WERNER HENZE

Der junge Lord

14. JANUAR 1967 DDR-ERSTAUFFÜHRUNG Großes Haus © Hans-Dieter Grohé

24. JUNI 1977 Theaterplatz © unbekannt


Der Chor auf der Bühne – eine Auswahl

20

1985

CARL MARIA VON WEBER

Der Freischütz

13. FEBRUAR 1985 PREMIERE ZUR WIEDERERÖFFNUNG DER SEMPEROPER Opernhaus © Erwin Döring (Probenbild)

1988

RICHARD WAGNER

Der fliegende Holländer

1994

HECTOR BERLIOZ

Große Totenmesse op. 5 13. FEBRUAR 1994 Kreuzkirche Dresden

19. DEZEMBER 1988 Opernhaus

Musikalische Leitung

© Matthias Creutziger (2007)

© Erwin Döring

Sir Colin Davis

1985

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 29. MÄRZ 1985 PALMSONNTAGSKONZERT Opernhaus

1997

RICHARD WAGNER

Musikalische Leitung

Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg

Herbert Blomstedt mit Schlusschor über Schillers Ode An die Freude

29. JUNI 1997 Opernhaus

© Erwin Döring

1989

LUDWIG VAN BEETHOVEN

Fidelio

7. / 8. OKTOBER 1989 Opernhaus © Matthias Creutziger (2004)

© Matthias Creutziger (Sängerinnen des Staatsopernchores hinter der Bühne, Gastspiel in Japan, November 2007)


Sophia Zeil & Janine Schütz, Zusammenstellung

2000

2010

ANTONÍN DVOŘÁK

Rusalka

ANTONÍN DVOŘÁK

11. DEZEMBER 2010 Opernhaus

16. APRIL 2000 8. SYMPHONIEKONZERT (Palmsonntagskonzert)

© Matthias Creutziger

Stabat Mater op. 58

Musikalische Leitung

Giuseppe Sinopoli © Erwin Döring (Chorprobe mit Giuseppe Sinopoli im Vorfeld des 8. Symphoniekonzerts)

2015

PIETRO MASCAGNI /  RUGGERO LEONCAVALLO

Cavalleria rusticana / Pagliacci 6. APRIL 2015 Osterfestspiele Salzburg © Daniel Koch (2016)

2007

HECTOR BERLIOZ

La damnation de Faust / Fausts Verdammnis 15. APRIL 2007 Opernhaus

2011

© Matthias Creutziger

Adventskonzert

(Probenbild mit Regisseur Keith Warner)

26. NOVEMBER 2011 Frauenkirche Dresden Musikalische Leitung

Christian Thielemann © Matthias Creutziger



Sächsischer Staatsopernchor Dresden in Kostümen von Christian Lacroix, »Otello« 2017




Matthias Creutziger, Fotograf



Die Bühne mit Sinn und Leben füllen E L I SA B E TH STÖ P P LE R, J O H A N N E S E RATH U N D R AMSES SIGL IST DER STAATSOPER N CHOR DU R CH I H RE A RB E I T E N I N D RE S D EN BESTEN S VERTR AU T. IN DR EI IN TERVIEW S B E R I CH T E N S I E VO N I HRE N G A N Z P ER SÖN L ICHEN ER FAHR U N GEN U N D BEAN TWORTEN D I E F RAG E A LLE R F RAG E N : WIE SETZT MAN EIN EN CHOR IN SZEN E?

In der Spielzeit 2017 / 18 inszeniert Elisabeth Stöppler den Doppelabend »Oedipus Rex /  Il prigioniero« – und arbeitet erneut mit dem Sächsischen Staatsopernchor zusammen, den sie als verlässlichen Partner hoch schätzt. Mit drei ganz unterschiedlichen Produktionen begab sie sich in der Vergangenheit bereits mit dem Chor auf die Reise von der ersten Probe bis zur Premiere.


Chor in Szene

Durch Ihre drei Produktionen an der Semperoper Dresden, »Gisela! oder: die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks«, »Un ballo in maschera« und »Wir erreichen den Fluss«, sind Sie bestens vertraut mit dem Sächsischen Staats­opernchor. Wie gestaltete sich das Arbeiten mit dieser großen Künstlergruppe? Mit meiner allerersten Probe wurde mir bewusst, was für ein besonderes Kollektiv der Sächsische Staatsopernchor ist, eines, das durch die Arbeit mit großen Regisseurinnen und Regisseuren höchsten Anspruch und verschiedenste Fähigkeiten in sich vereint. Es ist ein Chor, der sich bewegen will und der herausgefordert werden möchte, um musikalisch wie szenisch in einer Produktion zu überzeugen. Für meine Arbeit ist es wichtig, die Künstler auf Augenhöhe anzusprechen und abzuholen. Meine Begeisterung für ein Projekt muss auf die Sänger des Chores überschwappen; es ist eine Herausforderung, die einzelnen Persönlichkeiten dieser großen Gruppe zu erreichen. Sich mit den Sängerinnen und Sängern zu beschäftigen, erachte ich immer als meine Aufgabe – ich versuche, sie kennenzulernen, ihre Namen zu lernen und zu ergründen, welche individuellen Qualitäten jeder einzelne dieses Kollektivs mitbringt. Bei meinen drei Inszenierungen, die ich bislang an der Semperoper erarbeitet habe, war es stets auch die Suche nach einem neuen Ansatz, um den Chor in Bewegung zu versetzen. Bestimmte Fragen stellen sich mir jedes Mal neu, nämlich, in wieweit die Chorbewegung grundsätzlich individuell aktiv sein soll oder ob es eher um eine Ausstrahlung einer großen Gruppe geht. Ausnahmslos bin ich auf kooperierende Persönlichkeiten dieses Chores getroffen, die mit mir gemeinsam auf die Reise hin zu einer Premiere gegangen sind. Haben sich die Arbeitsbegegnungen durch die Projekte verändert? Ich hatte das Glück, dass ich drei sehr unterschiedliche Formate mit diesem Chor erarbeiten durfte. Die erste Arbeit, Hans Werner Henzes Uraufführung der Dresdner Fassung von »Gisela! oder: die merk- und denkwürdigen Wege des Glücks« im Jahre 2010 war

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Elisabeth Stöppler

eine sehr feine Arbeit, die individuell auf jeden einzelnen der 30 ausgewählten Chormitglieder abgestimmt war. Es handelte sich um eine internationale Touristengruppe an einem Flughafen, wozu ich die einzelnen Persönlichkeiten des Chores bei ihrem Naturell abholen konnte, das ich für die jeweilige Rolle benötigte. Eine Spielzeit später bei Giuseppe Verdis »Un ballo in maschera«, eine der großen italienischen Choropern, ging es mir darum, Bilder zu kreieren und den gesamten Staatsopernchor als Masse in gemeinsamen Bewegungen in den Raum und in das Spiel einzufügen. Die Chormitglieder erwiesen sich erneut als sehr verlässlicher Partner. Das dritte Projekt, »Wir erreichen den Fluss« von Hans Werner Henze, unterschied sich von den beiden vorangegangenen dadurch, dass es eigentlich ein Werk ohne Chor ist, das aber aufgrund seiner extrem hohen Zahl an Solisten von der Semperoper durch Mitglieder des Chores besetzt wurde. Dadurch, dass ich nun die einzelnen Sänger des Chores kannte, konnte ich wie bei einem »Typecasting« einzelne Partien ideal besetzen und sie solistisch fordern. Es wurde eine sehr bewegende Produktion im September 2012, auch vor dem Hintergrund, dass tragischerweise einige Wochen vor der Premiere die damalige Intendantin Ulrike Hessler gestorben war. Dass ich an diesem Opernhaus so unterschiedliche Formate mit dem Chor herausarbeiten und erfinden durfte, das ist etwas, was meine Arbeit sehr bereichert hat – ich würde Spaß an der Vielfalt der Reihe bezeichnen.

Stefan Ulrich, Interview Matthias Creutziger, Fotograf

In welchen Situationen zeigten sich die Mitglieder des Chores besonders aufgeschlossen, was »liegt« dem Kollektiv besonders? Eine außerordentliche Qualität und Kraft, die dieser Chor mitbringt, ist, dass die Mitglieder allesamt Lust auf szenisches Arbeiten haben. Dass der Chor nicht nur »abliefern« will, was er klanglich, musikalisch beherrscht, sondern dass es jedem einzelnen darum geht, die Bühne mit Sinn und Leben zu füllen, darüber bin ich sehr glücklich. Diese Energie konnte ich bereits ab meiner ersten Arbeitsprobe spüren – etwas, was über die Probenphase hinaus bis zur Premiere und den Vorstellungen stets erhalten blieb. Der Operndoppelabend »Oedipus Rex« / »Il prigioniero« steht in der Spielzeit 2017 / 18 auch mit Chorbeteiligung in Ihrer Regie an. Was ist Ihre Erwartungshaltung in Bezug auf den Chor? Bei diesem Abend handelt es sich um zwei Teile von je einer knappen Stunde. Der Chor wird dabei von mir mit unterschiedlichen Aufgaben betraut, was aufgrund der verschiedenen Setzungen in den Stücken begründet liegt. In »Oedipus Rex« von Igor Strawinsky gibt es ausschließlich einen Männerchor, dessen Bandbreite ich vom reinen Klang bis zur agierenden Gruppe weit auffächern werde – von Raumklang bis zum gleichförmigen Kollektiv möchte ich mit den Mitgliedern des Chores ein komplexes und großes Spektrum erarbeiten. Beim zweiten Teil des Abends, »Il prigioniero« von Luigi Dallapiccola, werde ich wieder ganz anders arbeiten und den Chor in verschiedene Gruppen aufteilen. Nach meiner Erwartung gefragt, denke ich, dass ich die mir bekannte Bereitschaft und das stimmliche wie künstlerische Vermögen des Chores voll nutzen kann – ein Vertrauen, das sich bei mir über die Jahre eingestellt hat. Was wünschen Sie dem Chor? Von ganzem Herzen wünsche ich dem Sächsischen Staatsopernchor, dass er sich seine Energie und Lust weiterhin bewahrt und dass die Balance bestehen bleibt zwischen dem, was er bereits vermag und dem, was an Neugier auf Neues stets zu spüren ist.


Mit Mut und Energie E I N E R FÜ L LTES AR BEITEN

Bildgewaltig inszenierte Johannes Erath den Chor in »Le nozze di Figaro« und »Les Contes d’Hoffmann«. In den Proben konnte er auf die Geduld und Kreativität der Chorsängerinnen und -sänger vertrauen – aber auch auf deren Agilität, die sie nicht nur auf der Bühne bewiesen, wie Johannes Erath bei einem Gastspiel in Savonlinna feststellen konnte.


Chor in Szene

Bereits zweimal haben Sie an der Semperoper Dresden inszeniert, auf »Le nozze di Figaro« folgte »Les Contes d’Hoffmann«. Dabei haben Sie höchst souverän mit dem Staatsopernchor gearbeitet und diesen ausdrucksstark auf die Bühne gestellt. Wie wichtig ist Ihnen die intensive Zusammenarbeit mit diesem Chor gewesen? Tatsächlich ist es so, dass ich sehr gerne szenisch mit Chören zusammenarbeite. Diese Gruppe von Sängern ist für mich grundsätzlich ein Hauptdarsteller – ein Kollektiv, dessen Individuen ich sehr ernst nehme. Das Erstaunliche beim Sächsischen Staatsopernchor ist meines Erachtens die Motivation der einzelnen Mitglieder: Sie kamen während der Probenphasen oft zu mir und fragten, ob es möglich sei, an bestimmten Punkten noch vertiefend arbeiten zu dürfen – das ist mir in dieser Form noch nicht begegnet. Auch gab es Begegnungen mit Choristen, die mich während einer Bühnenprobe auf eine szenische Aktion aufmerksam machten, die schon einmal erarbeitet, mir aber offenbar entfallen war und auf die ich doch jetzt wieder achten solle. Was für ein erfülltes Arbeiten! Ich erinnere mich an eine wunderbare Begebenheit: In »Les Contes d’Hoffmann« gab es eine Nummer, bei der sich die Damen und Herren des Chores in Tutus gekleidet ballettös bewegen sollten. Man hätte vermuten dürfen, dass diese Probe entgleiten könnte, da ich individuell mit einzelnen Choristen gearbeitet habe, während die anderen warten mussten. Aber alle übten sich in Geduld, bis jeder einzelne drankam und seine Schritte und Posen erarbeitete – wie wunderbar! Wie unterschieden sich die beiden Arbeiten an der Semperoper in Bezug auf den Chor? Wenn ich »Le nozze di Figaro« und »Les Contes d’Hoffmann« miteinander vergleiche, dann ist es offensichtlich, dass der Chor bei Mozart choreografisch inszeniert ist. Dadurch, dass es sich dort nur um

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Johannes Erath

zwei Auftritte handelt, konnte ich ihn sich sehr pointiert bewegen lassen. Vielleicht wirkt dagegen der Chor in »Les Contes d’Hoffmann« bisweilen etwas statischer, denn die großen Chortableaus arbeiten grundsätzlich der starken Bewegtheit des Stückes entgegen. Die Herausforderungen waren groß genug, auch rein technisch gab es einiges zu bewältigen, wie sich spätestens bei den ersten Bühnenproben zeigte. Und doch haben alle an einem Strang gezogen. Auch schätze ich sehr, dass beispielsweise eine spontane Umentscheidung vom Chor mitgetragen wurde: Nach der Klavierhauptprobe von »Hoffmann« war mir klar, dass der erste Chorauftritt aus akustischen Gründen im Orchestergraben stattfinden musste. Dass damit ein kompletter Umzug für die Sänger verbunden war, wurde von allen akzeptiert. Sie sagten es eingangs: Ein Chor besteht aus einer Vielzahl von Individuen, die ein großes Kollektiv bilden. Wie war dies­ bezüglich Ihr Umgang als Regisseur bei Ihren beiden Inszenierungen an der Semperoper? Ich habe natürlich den Chor als Gruppe im Blick, den ich in eine Richtung steuern muss, so dass die Bilder funktionieren und die Gewichtung zu den Solisten stimmt. Dazu nehme ich die einzelnen Mitglieder als Individuen wahr und muss sie dennoch als ganze Gruppe ansprechen. Grundsätzlich versuche ich jeden so zu behandeln, wie auch ich gerne behandelt werden möchte. Dazu gehört auch eine gute Vorbereitung: Bin ich es, merkt der Chor dies natürlich und – so denke ich – dankt es mir auch.

Stefan Ulrich, Interview Matthias Creutziger, Fotograf

Was gaben Sie dem Chor und was bekamen Sie von ihm zurück? Gab es wechselseitige Beziehungen in der Erarbeitung der Werke? Natürlich bekam ich die Professionalität und Leidenschaft, die ich für meine Produktionen brauche. Gerne erinnere ich mich an das finnische Savonlinna, wohin die »Figaro«-Produktion zum Gastspiel fuhr. Ganz anders als in der Semperoper mussten die Choristen durch enge Schießscharten kriechen – mit ihren Krinolinen! – und an einer Außenwand an einer Art Hühnerleiter rauf- und runterklettern. Ein wahres Abenteuer, das nur so bravourös bestanden werden konnte, weil alle mit Begeisterung dabei waren. Von der Spielfreude eines jeden einzelnen Choristen profitierte ich sehr. Ich habe zwar ein Gefühl für die Szene, wie sie angelegt werden soll. Wie sich diese dann aber konkret ausgestaltet, da bin ich auf das Vermögen der Künstler angewiesen. Und hier funktioniert der Sächsische Staatsopernchor ausgezeichnet. Die Mitglieder nehmen meine Anweisungen auf und entwickeln sie zu ihrer eigenen Szene. Beispielsweise bei der Beerdigungsszene in »Hoffmann« musste ich nur ein einziges Mal erklären, wie ich sie auffasse, und schon wurde sie von den Choristen so intensiv ausgestaltet, dass eine ganz besondere Stimmung entstand: Es war der Mut eines jeden, Persönliches von sich zu zeigen. Und so entwickelte sich eine ganz besondere Energie, die sich auf mich und die Solisten übertrug, die Tränen in den Augen hatten. Was wünschen Sie dem Chor für die Zukunft? Ich habe den Chor in seinem hohen Arbeitsethos erlebt. Und so hoffe ich natürlich, dass die Mitglieder diese Haltung an Wachsamkeit und Präsenz beibehalten und dass ihr kreativer Geist nicht vergeht. Es möge ihnen stets um die Kunst gehen und ich hoffe, dass es ihnen gelingt, die Menschen weiterhin zu berühren.


Wenn die Chemie stimmt C H O R M I T S P I E LFR EU DE U N D VOL L EM EIN SATZ


Chor in Szene

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Stefan Ulrich, Interview Matthias Creutziger, Fotograf

Der Choreograf Ramses Sigl arbeitete für »Giulio Cesare in Egitto« mit Tänzerinnen und Tänzern, mit Solisten – und mit dem Staatsopernchor. Nach ersten Zweifeln stellte sich die Zusammenarbeit als Glücksfall für beide Seiten heraus.

Gemeinsam mit dem Regisseur JensDaniel Herzog kamen Sie im Jahr 2009 als Choreograf für die Produktion »Giulio Cesare in Egitto« von Georg Friedrich Händel an die Semperoper. Die rasante Geschichte um Verrat, Liebe und Lust wurde maßgeblich durch das choreografische Geschehen auf der Bühne mitgetragen. Wie war die Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Staatsopernchor? Die Produktion ist ja bereits einige Jahre her, aber sie gehört zu denen, an die ich sehr gerne zurückdenke. Viele Momente sind mir noch gut in Erinnerung geblieben. Anstrengend war die Zeit; die Arbeit mit den Tänzern, den Solisten und dem Chor hat meine ganze Energie gefordert – aber gelohnt hat sich der Einsatz sehr, denn mit dem Ergebnis war ich zur Premiere sehr glücklich und zufrieden. Anfangs hatte ich durchaus ein wenig Zweifel an dem Projekt: Am Abend vor der ersten Chorprobe saß ich quasi inkognito in der Kantine, und am Nebentisch hörte ich zwei Chorherren darüber sprechen, wie schrecklich sie das fanden, wie der Chor beim im Fernsehen übertragenen »Messias« in Wien hatte agieren müssen. »Verbrochen« hatte diese Choreografie natürlich ich, und so war mir klar: »Das wird hier nichts in Dresden. Ich kann gleich wieder abreisen.« Mit diesem Gefühl ging ich in die erste Probe … und es wurde eine wunderbare Zusammenarbeit. Die Mitglieder des Sächsischen Staatsopernchores waren von Beginn an mit vollem Einsatz dabei. Und als ich dann

merkte, dass die Damen und Herren des Chores sich sehr gut bewegen und spielen, war es für mich eine Erleichterung, dort anzusetzen und mit ihnen choreografisch zu arbeiten. Der Draht zu den einzelnen Sängern stellte sich schnell her und die Chemie stimmte einfach – eine unglaublich kreative und erfüllte Zeit. Was war der Unterschied zwischen der Arbeit mit Solisten, Statisten und einem Chor grundsätzlich? Der große Unterschied zwischen den Proben mit Solisten, Tänzern, Komparsen und dem Chor war naturgemäß die Probenzeit. Im Verhältnis waren die Stunden sehr gering, die ich mit der Sängergruppe zur Einstudierung der Choreografien hatte. Diese eng bemessene Zeit forderte natürlich von meiner Seite eine sehr gute Vorbereitung, aber auch die Lust und Bereitschaft des Chores, an einem Strang zu ziehen. Welche Art von Bewegungen hatten Sie sich ausgedacht? Die Aufgabe war es, dass der Chor eine römische Armee zu spielen hatte. In der Ouvertüre sollten sie mit den Tänzern gemeinsam einmarschieren. Diese Koordination benötigte eine genaue Abstimmung, die etwas mehr Zeit in Anspruch nahm, als ich es gedacht hatte – in meiner eigenen Planung war mir ein Fehler unterlaufen; aber irgendwann passte der Auftritt und alles war an seinem Platz, um den ersten Choreinsatz »Viva, viva il nostro Alcide!«

zu singen. Und wie ihre Kollegen waren auch die beiden Herren aus der Kantine mit gleicher Freude dabei; die hatte ich natürlich aus einem Augenwinkel ganz besonders beobachtet … Etwas später in der Oper musste der Chor mit den Tänzern zusammen einen Angriff spielen. Jedes Chormitglied sollte eine imaginierte Granate werfen, die Detonation darstellen und zudem durch gleichzeitiges Hüpfen und Ohrenzuhalten erschrecken – wir verwendeten das viel sympathischere sächsische Wort »Bömbschn« dafür; unvergesslich! Ich sehe diese Szene immer noch vor meinem geistigen Auge und mein Choreografenherz ist noch mit riesiger Freude erfüllt. Ihre Energien übertrugen sich auf den Chor. Wovon konnten Sie im Gegenzug profitieren? Es war für mich ein großes Glücksgefühl, in meinem Bereich Verantwortung für den Chor zu tragen, um dann förmlich in dem Chorklang versinken zu dürfen – ein fantastisches Erlebnis. Ich habe dies als großes Geschenk empfunden, das mir der Sächsische Staatsopernchor bereitet hat. Was wünschen Sie dem Chor? Ich wünsche dem Chor alles, alles erdenklich Gute, viele schöne Opern und tolle Künstler, mit denen die Mitglieder auch in Zukunft arbeiten. Und vielleicht habe ich ja auch mal wieder die Möglichkeit, mit all diesen wunderbaren Persönlichkeiten aus dem Chor zusammenzutreffen.


Im Interview: Jörn Hinnerk Andresen

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»Es ist in allererster Linie der Chor, der den Chor prägt.« JÖR N HI N N E RK A N D RE S E N ÜB ER AL LTAG, AR BEIT U N D ATEMBER AU BEN DE K LA N G E RLE B N I S S E MIT DEM STAATSOPER N CHOR

Wie sehen Sie Ihre Aufgabe als Chor­ direktor? Der Chordirektor hat die Funktion, den Chor musikalisch und administrativ zu leiten. Wir haben im Staatsopernchor 90 festangestellte Sängerinnen und Sänger, die wir durchs Arbeitsleben begleiten und führen. Wir, das ist ein Team: Dreh- und Angelpunkt ist dabei Angela Schulze, die Leiterin des Chorbüros. Bei ihr laufen alle Fäden zusammen. Sie informiert den Chor, ist die Hüterin der Anwesenheiten und zentrale Kommunikationsschnittstelle zwischen Chor und dem gesamten Haus. Sie hat lange Berufserfahrung, viel Gespür und kennt die Sängerinnen und Sänger sehr gut. Der Chorreferent Ingolf Stollberg ist verantwortlich für die künstlerische Planung und hat dabei auch immer die Belange des Einzelnen im Blick, unser Chor­­assistent Christoph Heinig begleitet alle Chorproben am Klavier. Ich weiß nicht genau, wie er es macht, aber er kann so spielen, dass der Chor noch besser singt. Er übernimmt auch die Bühnendienste mit Seitendirigaten. Cornelius Volke ist mein Stellvertreter, er vertritt mich bei Abwesenheiten in allen Belangen und wir teilen uns die Produktionen. Der Hauptteil meiner Aufgabe ist glücklicherweise die künstlerische Arbeit mit den Kollegen, die musikalischen Chorproben, Vorsingen und die Begleitung des Chores im szenischen Probenprozess. Am Anfang stehen die Einstudierungsproben, in denen wir ein Stück von Null ganz neu lesen und lernen. Wir widmen uns der Intonation, der Präzision, dem Gleichklang der Vokalfarben und der Konsonanten … Dann haben wir es mit sehr unterschiedlichen Tonsprachen und Epochen mit unterschiedlichen gesanglichen Anforderungen und Schwierigkeitsgraden zu tun, dazu mit ganz unterschiedlichen Besetzungen, die wiederum individuell besetzt werden müssen. Dazu gehört auch die Abstimmung, wer für welches Werk besonders gut passt, das muss möglichst schon bei der Einteilung im Vorfeld antizi-


Anna Melcher, Interview Johannes G. Schmidt, Fotograf

piert werden. Außerdem singen wir in vielen unterschiedlichen Sprachen, Deutsch, Italienisch, Tschechisch, Französisch, Englisch, Russisch … Es gibt Werke, die man gleich im Tuttichor gemeinsam durchgehen kann. Andere Stücke brauchen geteilte Proben, wenn es etwa 16-stimmig wird. Wir teilen oft zu Beginn Damen- und Herrenchor. Grundsätzlich gilt, den Notentext kennenzulernen und dann zu lernen. Dabei wird auch der Gesamtklang balanciert, kultiviert und verfeinert. Kann der Chor das von innen hören? Die Eigenwahrnehmung des Chorsängers beim Singen ist eine ganz andere. Es gibt dazu auch physikalische Studien, bei denen man herausgefunden hat, dass bis zu 10 Prozent der Sänger in der Intonation abweichen können, bis der Gesamtklang des Chores beim Zuhören durch einen Profi von außen falsch klingt. Das heißt, die Sänger hören erst einmal genauer. Im Chorsaal ist es eine Herausforderung, den Gesamtklang wirklich abschließend zu beurteilen, ich als Chorleiter sitze direkt vor den Sopranen, die höre ich naturgemäß etwas deutlicher als die Tenöre, die dahinter sind. Das ist eine Hörtrainingsaufgabe, die ein Chorsaal mit einem neutralen Klangbild unterstützt, wo alle Stimmen gut durchhörbar sind. Für den Chorsänger selbst ist das nicht möglich, er ist mittendrin, daher bedarf es eines großen Vertrauens in den Chorleiter, der die »AußenOhren« anlegt. Wie wird man Sänger des Sächsischen Staatsopernchores Dresden? Als der Staatsopernchor vor 200 Jahren gegründet wurde, sangen hier Schauspieler mit musikalischen Fähigkeiten, Notenkenntnisse waren nicht zwingend erforderlich. Die Chorsänger heute kommen mit einer professionellen Gesangsausbildung. Einige Kollegen haben solistisch Gesang studiert, andere haben sich aktiv für den Chorgesang entschieden, nachdem sie z.B. durch den Schulchor, einen Kirchenchor, den Symphoniechor oder einen Extrachor begeistert wurden. Im Staatsopernchor haben wir viele ehemalige Kruzianer, für diese ist das Chorsingen wie die Luft zum Atmen, das Ensemblesingen sind sie von Kind auf gewohnt, das hat einen gewissen Suchtfaktor. Was macht besonders süchtig beim Chorgesang? Bei einem gut abgestimmten Chor verzahnen sich die Obertöne des eigenen Singens

mit den anderen, dadurch entstehen eine körperlich spürbare Resonanz und der psychologisch beschriebene »Flow«. Der einzelne Sänger wird im Wortsinn Teil eines Klangkörpers, bei dem man unmittelbar spürt, dass das Ganze größer ist als die Summe der Teile. Das macht das Chorsingen gegenüber dem solistischen Gesang so besonders. Es ist aber auch eine große Herausforderung für jeden Einzelnen, Teil eines Ganzen zu sein, davor habe ich riesigen Respekt. Wir haben Kollegen, die sich seit über 30 Jahren in den Dienst des Gesamtklanges stellen, sich jedem neuen Stück mit der gleichen Akribie, Ernsthaftigkeit, Durchdringung und inneren Beteiligung widmen und sich Routine nur im besten Sinne einstellt, nämlich als Erfahrung. Das ist auch die Reflexion des sehr hohen Arbeitsethos, den der Staatsopernchor lebt. Man muss sich klarmachen, dass ein Sänger, der im Alter von 25 Jahren zu uns kommt, 40 Jahre im Staatsopernchor singt, eine Zeitspanne, in der sich die Stimme auch entwickelt und verändert. Viele Sänger entwickeln ihre Stimme immer wieder durch Coachings ihrer Gesangslehrer, eine Art Supervision zur Pflege der Stimme und Begleitung von Stimmveränderungen. Ich finde es im Übrigen entscheidend, dass ein Chor nicht nur aus 20-Jährigen besteht, man braucht eine Bandbreite an stimmlichen Farben, damit ein Chor gut klingt. Dazu kommt, dass das Zusammentreffen aus Erfahrung und jugendlicher Neugier die sängerische Tradition des Staatsopernchores fortführt, das kann man von außen gar nicht herstellen. Es ist immer in allererster Linie der Chor, der den Chor prägt. Meine Aufgabe ist es, für ein Stück des Weges des Staatsopernchores sein jetziges Potential zu entwickeln, das sich seit seiner Gründung durch Carl Maria von Weber in einem beständigen Fluss befindet. Eine Opernneuproduktion steht an. Was tut der Chordirektor zuerst? Nach dem genauen Studium der Partitur, besonders natürlich der Chorpartie, treffe ich mich mit dem Dirigenten und der Regie, um musikalische und auch szenische Fragen, Wünsche und Herausforderungen durchzugehen. Bei Berlioz’ »Les Troyens«, der Grand opéra, die wir zur Zeit proben, ging es beispielsweise unter anderem darum, wie wir die verschiedenen Völker, Griechen, Trojaner, Karthager, »bevölkern« und ganz praktisch Umzüge bewerkstelligen, wenn die einen Karthager sind, parallel trojanische Soldaten benötigt werden und die Jupiter-Priester in der nächsten Szene auf der Bühne stehen müssen. Die

Pariser Oper hatte damals weit über 300 Sänger, entsprechend wurde auch in den Kompositionen mit großen Volksmassen hantiert. In alten Angaben findet man schon mal Hinweise wie »an dieser Stelle bitte nur 40 erste Soprane« … Nur! Hier hat sich die Oper verändert. Wir würden solche singenden Volksmassen vielleicht auch gar nicht wollen, denn damals wurde nur rumgestanden. Unser Staatsopernchor ist dagegen sehr spielfreudig, zur Freude der Regisseure und des Publikums! Zusätzlich kommt bei sehr groß angelegten Chorpartien wie bei »Les Troyens« auch der Symphoniechor, der Extrachor der Sächsischen Staatsoper, zum Einsatz, der musikalisch ebenfalls von uns betreut wird und auch bereits sein 100-jähriges Bestehen feiert. Wie viele unterschiedliche Werke singt und verkörpert der Staatsopernchor szenisch in einer Spielzeit? Das sind in der Regel über 30 unterschiedliche Werke, die der Staatsopernchor gesanglich und szenisch aufgefrischt oder neu gelernt draufhaben muss. Der Chor verändert sich beständig auch personell, immer wieder müssen auch neue Kollegen eingearbeitet werden. Neben den aufwendigen Neuproduktionen gibt es bei Repertoireklassikern, die der Chor gut kennt und oft singt, eine Chorsaalprobe vor der Wiederaufnahme, eine szenische Probe, manchmal noch eine Orchesterprobe und dann muss alles wieder sitzen. Der Staatsopernchor ist aber auch der Konzertchor der Staatskapelle, große symphonische Chorwerke und geistliche Werke gehören auch zu unserem Repertoire. Eine Liebeserklärung an den Staats­ opernchor … Ich liebe die musikalische Vielseitigkeit auf höchstem Niveau, ich liebe das atemberaubende Piano und die Klangfarben des Staatsopernchores. Es sind ganz persönlich gesprochen die Lieblingschorproben meiner bisherigen Laufbahn. Ich liebe es jeden Tag, gemeinsam mit den Kollegen neue Dinge zu erforschen und neuen Klängen nachzujagen. Und dass der Staatsopernchor in ungebrochener Tradition eine Klangkontinuität etwa von Wagners Uraufführungen des »Fliegenden Holländers«, von »Rienzi« und »Tannhäuser« lebt und pflegt, in einer Linie weitergegeben von Generation zu Generation, ist ein Geschenk. Wir haben dadurch ein unverwechselbares Klangbild, das gleichzeitig historisch ist und ganz frisch, von modernen Menschen gesungen!


Die Direktoren

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Die Direktoren des Staatsopernchores in Wort und Bild

1817

1820

1831

Joseph Emil Metzner

Joannes Aloys Miksch

Chordirektor von 1817 bis 1820 Lebensdaten unbekannt Sänger (Bass) und Schauspieler

Chordirektor von 1821 bis 1831 * 19. Mai 1765 in St. Georgenthal (Böhmen) † 24. September 1845 in Dresden Sänger (Tenor), Gesangslehrer und Musikbibliothekar

Metzner war seit 1816 Mitglied des Deutschen Departments der Hofoper in Dresden und wurde mit der Gründung des Opernchores am 8. Oktober 1817 dessen erster Direktor. Ihm stand der Tanzmeister Joseph Anton Christ zur Seite, um den Chor bei Bewegungsabläufen anzuleiten. 1820 ging Metzner zunächst nach Magdeburg, dann nach Kassel, Münster, Bremen und Königsberg.

Zunächst als Zeremoniensänger an der Katholischen Hofkirche angestellt, sang Miksch nach eingehendem Gesangsstudium bei Vinvenzo Caselli auch an der Italienischen Oper in Dresden. Besondere Verdienste erwarb er sich als Gesangslehrer, u.a. von Wilhelmine Schröder-Devrient. 1821 wurde er von Carl Maria von Weber zum Chordirektor ernannt und 1824 zum Kustos der Königlichen Musikaliensammlung.


Sophia Zeil, Autorin New York Public Library, Matthias Creutziger, Wilhelm Höffert, Fotografen

1856

1862

1893

Christian Wilhelm Fischer

Carl August Wilhelm Fischer

Karl August Gustav Riccius

Chordirektor von 1832 bis 1856 * 16. Oktober 1789 in Oberbobritzsch b. Freiberg † 4. November 1859 in Dresden Sänger (Bass), Schauspieler, Komponist und Regisseur

Chordirektor von 1856 bis 1862 * 20. Februar 1820 in Leipzig † 23. Dezember 1862 in Dresden Buch- und Musikalienhändler, Sänger (Tenor) und Komponist

Chordirektor von 1863 bis 1893 * 26. Juli 1830 in Bernstadt † 8. Juli 1893 in Dresden Violinist, Dirigent, Komponist, Musik­ bibliothekar und Hofkapellmeister

Zunächst als Buch- und Musikalienhändler in Berlin tätig, tat Fischer jun. es seinem Vater schließlich doch gleich und widmete sich dem Gesangsstudium. Nachdem er als Tenor-Buffo nur wenig Anerkennung erlangen konnte, konzentrierte er sich ganz auf das Studium der Musik. Mit Erfolg! 1846 wurde Fischer als Chordirektor nach Köln berufen. Nach Stationen in Mainz und Kassel trat der mittlerweile 33-Jährige das Amt als Musik- und (nach dem Ausscheiden seines Vaters) auch als Chordirektor in Dresden an, das er bis zu seinem frühen Tod innehatte.

Der musikalischen Förderung des schon früh verwaisten Riccius nahmen sich Friedrich Wieck und Franz Schubert (Dresdner Konzertmeister) an. Nach der Ausbildung am Leipziger Konservatorium wurde der gerade 17-Jährige Aspirant (Violine) der Königlich musikalischen Kapelle. 1863 stieg er zum Chordirektor auf und erwarb sich in diesem Amt, vor allem mit der Dresdner Erstaufführung von Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« 1869, große Anerkennung. Obwohl ihm bereits nach kurzer Zeit im Amt der Titel des Königlichen Musikdirektors verliehen wurde, blieb Riccius bis zu seinem Tod dem »Dresdner Singechor« – wie der Hofopernchor damals bezeichnet wurde – treu. Als Nachfolger von Moritz Fürstenau zeigte sich Riccius ebenfalls für die Königliche Musikaliensammlung verantwortlich.

Nachdem Fischer seine musikalische Grundausbildung bei seinem Vater, einem Dorfschullehrer, erhalten hatte, debütierte er 1810 auf dem Linkeschen Bade unter Joseph Seconda. 1817 erhielt er ein Engagement als Sänger und Chordirektor am Stadttheater Leipzig. Von 1832 bis 1856 wirkte Fischer in eben dieser Position am Dresdner Hoftheater, wo er sich für die Einsetzung Richard Wagners als sächsischen Hofkapellmeister auf Lebenszeit stark machte. Unter seiner Regie und Chorführung kamen wegweisende Opern wie »Rienzi«, »Der fliegende Holländer« und »Tannhäuser« zur Uraufführung. Neben zahlreichen Operndiensten wirkte der Chor nun auch in der Hofkirche und bei Konzerten der Königlich musikalischen Kapelle mit. Auch nach Wagners Flucht 1849 aus Dresden stand Fischer in freundschaftlicher Verbindung mit dem Komponisten. 1856 übergab Fischer schließlich die Chorleitung an seinen Sohn.


Die Direktoren

1893

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1910

1913

Friedrich Ritter von Schreiner

Dr. Ernst Latzko

Karl Maria Pembaur

Chordirektor von 1893 bis 1910 * 22. Juli 1863 in Graz † 9. März 1910 in Dresden Korrepetitor und Dozent

Chordirektor von 1910 bis 1913 * 1. April 1885 in Wien † 11. Juni 1957 in Wien Korrepetitor, Kapellmeister, Musikschriftsteller und Dramaturg

Chordirektor von 1913 bis 1939 * 24. August 1876 in Innsbruck † 6. März 1939 in Dresden Hoforganist, Korrepetitor, Kapellmeister und Musikhistoriker

Der gebürtige Grazer war seit 1886 zunächst als Korrepetitor am Königlichen Hoftheater in Dresden beschäftigt, bevor er 1893 zum Chor- und Musikdirektor ernannt wurde. Seit 1887 unterrichtete Schreiner außerdem am Dresdner Konservatorium. Er erlag mit 46 Jahren einer Blinddarmentzündung.

Der promovierte Jurist Latzko kam 1910 als Chordirektor ans Königliche Hoftheater. 1912 wurde er zum Musikdirektor befördert, ging jedoch ein Jahr später als Kapellmeister ans Nationaltheater Weimar. Ab 1927 trat Latzko in Leipzig auch als Dramaturg und Musikschriftsteller in Erscheinung.

Von seinem Vater, dem Direktor der Innsbrucker Musikschule, in Orgel, Klavier, Violoncello, Gesang, Komposition und Dirigieren unterrichtet, studierte der gebürtige Tiroler an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München. Über seinen weiteren Werdegang in Dresden berichtet Pembaur rückblickend: »Am ersten Sonntag des Jahres 1901 saß ich zum ersten Male als Kgl. Hoforganist an der berühmten Silbermannorgel. Für meine Mitwirkung der Einstudierung der Werke von Richard Strauss erhielt ich 1908 den Titel Kgl. Musikdirektor. 1913 wurde ich Kgl. Kapellmeister der Musikaufführungen in der Hof- und Propsteikirche und Direktor des Opernchores.« Zu Pembaurs Errungenschaften zählen die Gründung des Symphoniechores zur Unterstützung der Kapelle sowie des Frauenchores der Dresdner Liedertafel. Dem Opernchor stand er 26 Jahre vor und studierte mit seinen knapp 80 Sängerinnen und Sängern in diesem Zeitraum nicht wenige Erst- bzw. Uraufführungen ein. 1939 erlag er am Ort seines Wirkens einem Herzschlag.


Sophia Zeil, Autorin Ursula Richter, Jutta Landgraf, Erwin Döring, Fotografen

1939

1961

1972

1980

Prof. Ernst Hintze

Gerhart Wüstner

Franz Peter Müller-Sybel

Chordirektor von 1939 bis 1961 * 20. April 1893 in Freyburg (Unstrut) † 18. April 1965 in Dresden Solorepetitor, Kapellmeister, Dozent und Dirigent

Chordirektor von 1961 bis 1972 * 1. August 1934 in Dresden Korrepetitor und Kapellmeister

Chordirektor von 1972 bis 1980 * 23. April 1923 in Würzburg † 13. Januar 2013 in Chemnitz Kapellmeister und Dirigent

Hintze kam bereits 1920 als Absolvent des Dresdner Konservatoriums an die Staatsoper, wo er zunächst als Korrepetitor und seit 1925 als stellvertretender Chordirektor tätig war. Sein erster großer Erfolg war die in diesem Jahr erfolgte Einstudierung der Chöre in der Uraufführung von Ferruccio Busonis »Doktor Faust« unter Fritz Busch. Nach Pembaurs Tod übernahm Hintze das Amt des Chordirektors. Nicht selten als die »Seele des Chores« bezeichnet, gelang es ihm durch das Anlegen höchster Maßstäbe, den Staatsopernchor mehr denn je als Spitzenensemble im Dresdner Musikleben zu verankern und auch nach 1945 wieder aufzubauen. Seine Erfahrungen gab Hintze als Lehrer an der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle Dresden sowie als Leiter der Dirigentenklasse der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden weiter. 1960 wurde Hintze anlässlich seiner 40-jährigen Zugehörigkeit zur Staatsoper zum Ehrenmitglied ernannt.

Der gebürtige Dresdner studierte an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber und wurde 1957, unmittelbar nach Abschluss seines Studiums, als Korrepetitor für den Opernchor unter Ernst Hintze engagiert. Nach dem Ausscheiden Hintzes übernahm Wüstner 1961 die Leitung des Chores. Unter seiner bis 1972 währenden Direktion gelangten heute kaum bekannte Opern wie »Semjon Kotko« (Sergej Prokofjew) und »Marike Weiden« (Karl-Rudi Griesbach), aber auch Choropern-Klassiker wie »Fidelio« und »Tannhäuser« zur Aufführung – die zahlreichen Konzerte, in denen der Staatsopernchor mitwirkte, nicht zu vergessen. 1964 wurde der Chor unter seiner Leitung mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Silber ausgezeichnet.

Nach dem Studium an der Hochschule für Musik in Rostock ging Müller-Sybel als Kapellmeister und Chordirektor an das Meininger Theater. Es folgten Engagements in eben diesen Positionen am Theater der Stadt Brandenburg, in Gera, Frankfurt / Oder und 1963 schließlich in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz). 1972 folgte der Würzburger dem Ruf als Chordirektor an die Staatsoper Dresden. Unter seiner Chorleitung kam es 1973 zur Uraufführung von »Levins Mühle« (Udo Zimmermann) und 1975 zur DDR-Erstaufführung von Arnold Schönbergs Oper »Moses und Aron«. 1980 ging Müller-Sybel als Leiter des Rundfunkchores nach Berlin.


Die Direktoren

40

1980

1990

1995

Prof. Hans-Dieter Pflüger

Matthias Brauer

Ulrich Paetzholdt

Chordirektor von 1980 bis 1995 * 29. August 1929 in Dresden Kapellmeister, Korrepetitor und Dozent

Chordirektor von 1995 bis 2007 * 18. April 1950 in Dresden Kirchenmusiker, Organist und Chorsänger

Chordirektor von 2007 bis 2009 * 26. August 1960 in Osterode Pianist und Dirigent

Pflüger erhielt seine musikalische Ausbildung als Kapellmeister und in Gesang, Fagott und Orgel in Dresden. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Begleiter für Improvisation an der Palucca Schule Dresden, bevor er 1953 als Korrepetitor des Staatsopernchores engagiert wurde. 1957 wurde Pflüger zum stellvertretenden und 1980 zum Chordirektor der Staatsoper berufen. 1970 nahm er den Lehrauftrag an der Musikhochschule im Chordirigieren an. Aufgrund des großen Nachwuchsmangels gründete Pflüger 1989 in Kooperation mit der Dresdner Musikhochschule das Opernchorstudio, das als europaweit einzigartiges Institut zur Ausbildung von Chorsängern bis 2009 bestand. Pflüger wurde 1995 zum Ehrenmitglied der Staatsoper ernannt.

Der gebürtige Dresdner und ehemalige Kruzianer war nach seinem Studium der Kirchenmusik in Weimar zunächst als Chordirektor am Nationaltheater Weimar engagiert. Es folgten Anstellungen in Cottbus und an der Berliner Staatsoper »Unter den Linden«. Seit 1995 war Brauer Direktor des Staatsopernchores und künstlerischer Leiter des Symphoniechores, dem Extrachor der Staatsoper. In seine Direktionszeit fällt im Jahre 2000 auch die erste Grammy-Nominierung des Staatsopernchores für Dvořáks »Stabat Mater«. Nebenbei als Gast bei namhaften Rundfunkchören (wie dem Rundfunkchor Berlin) und im Lehrauftrag an verschiedenen Hochschulen tätig, wechselte Brauer 2007 nach Paris als Leiter des Rundfunkchores von Radio France.

Zunächst wurde Paetzholdt als Chordirektor am Stadttheater Heidelberg und dann in Osnabrück engagiert. Von 2000 bis 2007 wirkte Paetzholdt als 1. Chordirektor an der Deutschen Oper Berlin, wo er sich große Verdienste beim Einstudieren von Werken des 20. Jahrhunderts erwarb. Von 2007 bis August 2009 war Paetzholdt Chordirektor der Semperoper Dresden. Seitdem arbeitet er als freier Chordirigent, gastierender Chordirektor, Liedbegleiter und Korrepetitor.


Sophia Zeil, Autorin Erwin Döring (1. u. 2. Bild), Matthias Creutziger, Fotograf

2000

2007

2009

2013

2015

2017

Pablo Assante

Wolfram Tetzner

Jörn Hinnerk Andresen

Chordirektor von 2009 bis 2013 * 17. Juni 1975 in Quilmes, Argentinien Pianist und Dirigent

Chordirektor (kommiss.) von August 2013 bis Januar 2015 * 14. August 1964 in Schneeberg Pianist, Kapellmeister und Dirigent

Chordirektor seit 2014 / 15 * 28. März 1972 in Schleswig-Holstein Pianist, Cembalist und Dirigent

Nach dem Besuch des Konservatoriums seiner Geburtsstadt, studierte Assante Chor- und Orchesterdirigieren in Buenos Aires. Seine Studien setzte er daraufhin am Mozarteum in Salzburg fort. Seit 2001 folgten Stationen in Frankfurt am Main, Saarbrücken und Rom. Vor seinem Engagement an der Semperoper als Chordirektor mit der Spielzeit 2009 / 10 war der Halbitaliener als stellvertretender Chordirektor an der Oper in Chemnitz tätig. Große Erfolge feierte Assante in Dresden u.a. mit der Einstu­ dierung von Beethovens »Missa solemnis« unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann, aufgeführt am 13. Februar 2010.

Aufgewachsen in Schneeberg im Erzgebirge, besuchte Tetzner von 1979 bis 1983 die Förderklasse des Robert-SchumannKonservatoriums Zwickau. Sein Studium im Orchesterdirigieren an der Hochschule für Musik »Carl Maria von Weber« Dresden schloss er mit Diplom ab. Ab 1990 folgten Engagements am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen, am Landestheater Altenburg und am Theater Erfurt. Von 2002 bis 2011 war Tetzner als Kapellmeister und Studienleiter an der Staatsoperette Dresden engagiert. Von August 2013 bis Januar 2015 übernahm Tetzner die Position des Kommissarischen Chordirektors an der Semperoper Dresden.

Andresen studierte zunächst Schulmusik an der Dresdner Musikhochschule, um nach einem Jahr als erster Student bei Hans-Christoph Rademann und später bei Matthias Brauer ins neue Hauptfach Chordirigieren zu wechseln. Noch während seines Studiums verschlug es den gebürtigen Schleswig-Holsteiner als jüngsten Chordirektor nach Zwickau, anschließend nach Koblenz und schließlich nach München an das Gärtnerplatztheater. Von 2008 bis 2014 war Andresen auch für die Chorleitung bei den Salzburger Festspielen verantwortlich. 2014 ereilte ihn der Ruf (zurück) nach Dresden als Chordirektor des Staatsopernchores und Leiter des Symphoniechores Dresden – Extrachor der Semperoper Dresden. Gastdirigate verbinden den WahlDresdner u.a. mit dem Pariser Rundfunkchor und dem Chor des Mitteldeutschen Rundfunks.


Von der Schellackplatte bis zur DVD

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Achtung, Aufnahme! E I N E A US WA H L VON TON - U N D FIL MAU FN AHMEN D E S STAATSOPER N CHOR ES

2016

GIUSEPPE VERDI Otello C Major RICHARD WAGNER Lohengrin Deutsche Grammophon

2015

FESTLICHES ADVENTSKONZERT AUS DER DRESDNER FRAUENKIRCHE Sony PIETRO MASCAGNI, RUGGERO LEONCAVALLO Cavalleria rusticana und Pagliacci Sony Classical CARL MARIA VON WEBER Der Freischütz C Major

2014

RICHARD STRAUSS Elektra C Major RICHARD STRAUSS Arabella C Major

2013

TONIGHT – VON BERLIN BIS BROADWAY ZDF-SILVESTERKONZERT Deutsche Grammophon FESTLICHES ADVENTSKONZERT AUS DER DRESDNER FRAUENKIRCHE Werke von Mozart, Tschaikowsky, Puccini u.a. Sony Music RICHARD WAGNER Parsifal Deutsche Grammophon RICHARD WAGNER Das Liebesmahl der Apostel MDR

2012

HAPPY NEW YEAR – OPERETTENGALA AUS DRESDEN ZDF-SILVESTERKONZERT Deutsche Grammophon

2008

RENÉ PAPE Gods, Kings & Demons Deutsche Grammophon

JAROMÍR WEINBERGER Schwanda, der Dudelsackpfeifer MDR

WOLFGANG AMADEUS MOZART, FRANZ SCHUBERT Vesperae solennes de Confessore und Es-Dur-Messe Carus

2011

GIUSEPPE VERDI Rigoletto EMI

LIVE AUS DER SEMPEROPER DRESDEN – THE LEHÁR GALA FROM DRESDEN ZDF-Silvesterkonzert Deutsche Grammophon RICHARD WAGNER, FRANZ LISZT Faust-Ouvertüre und Faust-Symphonie C Major

2010

FRANZ LEHÁR Auszüge aus Die lustige Witwe ZDF-Silvesterkonzert Deutsche Grammophon FESTLICHES ADVENTSKONZERT AUS DER DRESDNER FRAUENKIRCHE Werke von Vivaldi, Mozart, Schubert u.a. Sony Music

2003

2007

FRANZ LEHÁR Die lustige Witwe EUROARTS

JOHANN ADOLF HASSE Te Deum G-Dur Berlin Classics

RICHARD STRAUSS Der Rosenkavalier EUROARTS

2006

ENGELBERT HUMPERDINCK Hänsel und Gretel EUROARTS FESTLICHE ADVENTSMUSIK AUS DER DRESDNER FRAUENKIRCHE Sony Music THOMAS QUASTHOFF Betrachte, meine Seel Deutsche Grammophon ELĪNA GARANČA Aria Cantilena Deutsche Grammophon

LUDWIG VAN BEETHOVEN Missa solemnis C Major

WOLFGANG AMADEUS MOZART, RICHARD STRAUSS Idomeneo Orfeo

2009

2004

FESTLICHE KLÄNGE AUS DRESDEN – KONZERTE AUS DER FRAUENKIRCHE 2003 UND 2004 ZDF

MICHAEL TIPPETT A Child of Our Time Rundfunkaufnahme

EDWARD ELGAR Der Traum des Gerontius (The Dream of Gerontius) Rundfunkaufnahme

FESTLICHE ADVENTSMUSIK AUS DER DRESDNER FRAUENKIRCHE Sony Music

2005

LUDWIG VAN BEETHOVEN Missa solemnis EUROARTS

2005

2002

2001

GIUSEPPE VERDI Messa da Requiem Rundfunkaufnahme

2000

ANTONÍN DVOŘÁK Stabat Mater op. 58 Deutsche Grammophon

1999

RICHARD STRAUSS Friedenstag Deutsche Grammophon

1998

ARNOLD SCHÖNBERG Ein Überlebender aus Warschau Teldec

GIUSEPPE VERDI Messa da Requiem ARTE / MDR

HECTOR BERLIOZ Te Deum Rundfunkaufnahme

RICHARD STRAUSS Ariadne auf Naxos Arthouse

FRANZ LISZT Dante-Symphonie Deutsche Grammophon


Mia Emilia Löwener, Zusammenstellung

1996

RICHARD STRAUSS Die Frau ohne Schatten Teldec LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Deutsche Grammophon

1995

GUSTAV MAHLER Symphonie Nr. 2 c-moll Rundfunkaufnahme MAX BRUCH Das Lied von der Glocke Thorofon ARNOLD SCHÖNBERG Gurrelieder Teldec FRANZ LISZT Faust-Symphonie Deutsche Grammophon

1994

ROBERT SCHUMANN Das Paradies und die Peri Deutsche Grammophon HECTOR BERLIOZ Große Totenmesse op. 5 ohne Angabe

1993

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Philips

1992

ENGELBERT HUMPERDINCK Hänsel und Gretel Philips

1990

RICHARD STRAUSS Der Rosenkavalier EMI Classics

1989

LUDWIG VAN BEETHOVEN Fidelio Eterna

1985

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Eterna RICHARD STRAUSS Der Rosenkavalier Eterna CARL MARIA VON WEBER Der Freischütz Eterna

1983

GIUSEPPE VERDI Opernchöre: Nabucco, Der Troubadour, Aida, Die Lombarden, Macbeth, Otello, Don Carlos Eterna RICHARD WAGNER Götterdämmerung Eterna

1980

JOHANN GOTTLIEB NAUMANN Te Deum ohne Angabe

1979, 1980

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Eterna

1978

GIOACCHINO ROSSINI Die Italienerin in Algier Acanta

1977

GIUSEPPE VERDI Die Macht des Schicksals Eterna

1976, 1977 RICHARD STRAUSS Die schweigsame Frau Eterna

1974

ERNST-HERMANN MEYER Des Sieges Gewißheit Nova RICHARD WAGNER Rienzi Eterna

1964

WOLFGANG AMADEUS MOZART Don Giovanni Reichsrundfunkaufnahme

1963

CARL MARIA VON WEBER Der Freischütz Reichsrundfunkaufnahme

EUGEN D’ALBERT Tiefland Eterna

1962

BEDŘÍCH SMETANA Die verkaufte Braut Eterna

1961

WOLFGANG AMADEUS MOZART Die Entführung aus dem Serail Eterna GIUSEPPE VERDI Otello Eterna

1958

RICHARD STRAUSS Der Rosenkavalier Deutsche Grammophon

1951

CARL MARIA VON WEBER Der Freischütz Rundfunkaufnahme RICHARD WAGNER Die Meistersinger von Nürnberg Rundfunkaufnahme

1950

RICHARD STRAUSS Der Rosenkavalier Rundfunkaufnahme

1949

1971

LEOŠ JANÁČEK Katja Kabanowa Rundfunkaufnahme

1970

ANTONÍN DVOŘÁK Rusalka Rundfunkaufnahme

GIUSEPPE VERDI Rigoletto Acanta

RICHARD WAGNER Die Meistersinger von Nürnberg Eterna

1969

LUDWIG VAN BEETHOVEN Fidelio Eterna

1968

RICHARD STRAUSS Ariadne auf Naxos Eterna

1944

WOLFGANG AMADEUS MOZART Die Hochzeit des Figaro Eterna

1948

1946

RICHARD WAGNER Lohengrin Rundfunkaufnahme GIUSEPPE VERDI Der Troubadour Rundfunkaufnahme

RICHARD WAGNER Die Meistersinger von Nürnberg Reichsrundfunkaufnahme GIUSEPPE VERDI Luisa Miller Reichsrundfunkaufnahme GIOACHINO ROSSINI Der Barbier von Sevilla Reichsrundfunkaufnahme

1943

ANTONÍN DVOŘÁK Der Jakobiner Reichsrundfunkaufnahme

1942

GEORGES BIZET Carmen Reichsrundfunkaufnahme RICHARD STRAUSS Die Frau ohne Schatten Reichsrundfunkaufnahme

1941

LUDWIG VAN BEETHOVEN Symphonie Nr. 9 d-Moll op. 125 Electrola

1939

CARL MARIA VON WEBER Der Freischütz Electrola RICHARD WAGNER Lohengrin Electrola RICHARD WAGNER Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg Electrola PIETRO MASCAGNI Cavalleria rusticana Electrola CHARLES GOUNOD Margarethe Electrola

1938

RICHARD WAGNER Die Meistersinger von Nürnberg Electrola

1927

GIACOMO PUCCINI Turandot Polydor


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Mit dem Sächsischen Staatsopernchor durch die Saison 2017 / 18 August Fr 25.08.2017 19:30 Sa 26.08.2017 19:00 So 27.08.2017 17:00 So 27.08.2017 19:30 Mo 28.08.2017 19:00 Mi 30.08.2017 19:00

September So 03.09.2017 18:00 Mi 06.09.2017 19:00 Do 07.09.2017 19:00 Sa 09.09.2017 19:00 So 10.09.2017 14:00 So 10.09.2017 19:00 Do 14.09.2017 19:00 Sa 16.09.2017 19:00 So 17.09.2017 13:00 Fr 22.09.2017 19:00 Sa 23.09.2017 19:00 Sa 30.09.2017 19:00

Oktober

Gustav

Mahler: 8. Symphonie Es-Dur »Symphonie der Tausend« mit der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast La traviata La bohème Gustav Mahler: 8. Symphonie Es-Dur »Symphonie der Tausend« mit der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast Die Zauberflöte La traviata

La traviata Les Contes d’Hoffmann / Hoffmanns Erzählungen Die Zauberflöte Les Contes d’Hoffmann / Hoffmanns Erzählungen Die Zauberflöte Die Zauberflöte Les Contes d’Hoffmann / Hoffmanns Erzählungen La traviata Die Zauberflöte Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla Les Contes d’Hoffmann / Hoffmanns Erzählungen La traviata

Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla Mo 02.10.2017 19:30 Carmen Di 03.10.2017 16:00 PREMIERE Hector Berlioz: Les Troyens / Die Trojaner Musikalische Leitung: Lothar Koenigs / Inszenierung: Lydia Steier  Fr 06.10.2017 18:00 Les Troyens / Die Trojaner Sa 07.10.2017 19:00 La traviata So 08.10.2017 19:00 Jubiläumskonzert 200 Jahre Staatsopernchor – 25. Preisträgerkonzert der Stiftung zur Förderung der Semperoper Mo 09.10.2017 13:00 Les Troyens / Die Trojaner Do 12.10.2017 19:00 La traviata Sa 14.10.2017 19:00 Carmen So 01.10.2017 14:00 So 01.10.2017 19:00


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Fr 20.10.2017 19:00 Sa 21.10.2017 16:00 So 22.10.2017 19:00 Do 26.10.2017 19:00 Fr 27.10.2017 18:00 Sa 28.10.2017 19:00 So 29.10.2017 16:00 Mo 30.10.2017 19:00 Di 31.10.2017 19:00 Di 31.10.2017 15:00

Die Entführung aus dem Serail Les Troyens / Die Trojaner Die Entführung aus dem Serail Die Entführung aus dem Serail Les Troyens / Die Trojaner La bohème Götterdämmerung La bohème Die Entführung aus dem Serail Konzertgastspiel in Bad Elster

November

Götterdämmerung Die Entführung aus dem Serail Fr 03.11.2017 18:00 Les Troyens / Die Trojaner Sa 04.11.2017 19:00 La bohème So 05.11.2017 16:00 Götterdämmerung So 12.11.2017 19:00 Rigoletto Mo 13.11.2017 19:00 Die Entführung aus dem Serail Fr 17.11.2017 19:00 Rigoletto Sa 18.11.2017 18:00 PREMIERE Gaetano Donizetti: Lucia di Lammermoor Musikalische Leitung: Giampaolo Bisanti / Inszenierung: Dietrich W. Hilsdorf  Mo 20.11.2017 19:00 Die Zauberflöte Di 21.11.2017 19:00 Rigoletto Mi 22.11.2017 14:00 Lucia di Lammermoor Do 23.11.2017 19:00 Die Zauberflöte Sa 25.11.2017 19:00 Lucia di Lammermoor Di 28.11.2017 19:00 La bohème Mi 29.11.2017 19:00 Lucia di Lammermoor Mi 01.11.2017 17:00 Do 02.11.2017 19:00

Dezember

Rigoletto Adventskonzert des ZDF in der Frauenkirche Sa 02.12.2017 19:00 Die Zauberflöte So 03.12.2017 17:00 Konzertgastspiel im Festspielhaus Baden-Baden Fr 08.12.2017 19:00 Lucia di Lammermoor Sa 16.12.2017 19:00 PREMIERE Erich Wolfgang Korngold: Die tote Stadt Musikalische Leitung: Dmitri Jurowski / Inszenierung: David Bösch Mo 18.12.2017 19:00 La bohème Di 19.12.2017 19:00 Eugen Onegin Mi 20.12.2017 19:00 Die tote Stadt Do 21.12.2017 19:00 Eugen Onegin Fr 22.12.2017 19:00 Lucia di Lammermoor Mi 27.12.2017 19:00 Eugen Onegin Fr 01.12.2017 19:00 Sa 02.12.2017 18:00

Januar Mo 01.01.2018 16:00 Di 02.01.2018 19:00 Mi 03.01.2018 19:00 Do 04.01.2018 19:00 So 07.01.2018 19:00 Do 11.01.2018 19:00 Fr 12.01.2018 19:00 Fr 19.01.2018 19:00 Sa 20.01.2018 16:00 So 21.01.2018 18:00 Fr 26.01.2018 21:00 So 28.01.2018 11:00

Die Fledermaus Die tote Stadt Die Fledermaus Die Zauberflöte Die tote Stadt Die Zauberflöte Die Fledermaus La bohème Götterdämmerung Die tote Stadt 13. SemperOpernball Kapelle für Kids in der Semperoper


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Februar Fr 02.02.2018 19:00 So 04.02.2018 16:00 Fr 09.02.2018 19:00 Sa 10.02.2018 19:00 So 11.02.2018 18:00 Mo 12.02.2018 19:00 Do 15.02.2018 19:00 Fr 16.02.2018 19:00 Sa 17.02.2018 19:00 So 18.02.2018 19:00 Do 22.02.2018 19:30 Fr 23.02.2018 20:00 Sa 24.02.2018 20:00 So 25.02.2018 11:00 So 25.02.2018 19:30 Mo 26.02.2018 20:00 Di 27.02.2018 20:00

März Fr 02.03.2018 19:00 Sa 03.03.2018 19:00 So 04.03.2018 14:00 So 04.03.2018 19:00 Mo 05.03.2018 19:00 Fr 09.03.2018 19:00 So 11.03.2018 18:00 Di 13.03.2018 19:00 Do 15.03.2018 19:30 Fr 16.03.2018 19:00 So 18.03.2018 14:00 So 18.03.2018 19:00 Mi 21.03.2018 19:00 Do 22.03.2018 19:00 Fr 23.03.2018 19:00 Sa 24.03.2018 19:00 So 25.03.2018 20:00 Mo 26.03.2018 20:00 Mi 28.03.2018 19:00 Do 29.03.2018 19:00 Fr 30.03.2018 19:00 Sa 31.03.2018 19:00

April

Die tote Stadt Götterdämmerung Die Zauberflöte Der Freischütz Der fliegende Holländer Der Freischütz Der fliegende Holländer Der Freischütz Die Zauberflöte Der fliegende Holländer Die Zauberflöte Der fliegende Holländer Der Freischütz 7. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle: Gustav Mahler »3. Symphonie« Dirigent: Christian Thielemann Die Zauberflöte 7. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle 7. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle

Der Freischütz Otello Die Zauberflöte Die Zauberflöte Der Freischütz Otello L’elisir d’amore / Der Liebestrank Otello L’elisir d’amore / Der Liebestrank Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla L’elisir d’amore / Der Liebestrank Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla 8. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle: Ariel Ramírez »Misa Criolla«, Franz Schubert »Messe G-Dur« Dirigent: Omer Meir Wellber 8. Symphoniekonzert der Sächsischen Staatskapelle Lucia di Lammermoor L’elisir d’amore / Der Liebestrank Rigoletto Lucia di Lammermoor

L’elisir d’amore / Der Liebestrank Il barbiere di Siviglia / Der Barbier von Sevilla Di 03.04.2018 19:00 Rigoletto Mi 04.04.2018 19:00 La bohème Fr 06.04.2018 19:00 Lucia di Lammermoor Sa 21.04.2018 19:00 Otello So 22.04.2018 18:00 Tosca Do 26.04.2018 19:00 Tosca Sa 28.04.2018 18:00 PREMIERE Giuseppe Verdi: La forza del destino / Die Macht des Schicksals Musikalische Leitung: Mark Wigglesworth / Inszenierung: Keith Warner So 29.04.2018 16:00 Tosca Mo 30.04.2018 19:00 Otello So 01.04.2018 19:00 Mo 02.04.2018 18:00


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Mai

Di 01.05.2018 20:00 Sonderkonzert

200 Jahre Staatsopernchor: Johannes Brahms »Ein deutsches Requiem« Dirigent: Christian Thielemann Mi 02.05.2018 19:00 La forza del destino / Die Macht des Schicksals Do 03.05.2018 19:00 Tosca Fr 04.05.2018 19:00 Fidelio Sa 05.05.2018 19:00 La forza del destino / Die Macht des Schicksals So 06.05.2018 19:00 Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Di 08.05.2018 19:00 La forza del destino / Die Macht des Schicksals Mi 09.05.2018 19:00 Fidelio Do 10.05.2018 19:00 Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Fr 11.05.2018 19:00 La forza del destino / Die Macht des Schicksals Sa 12.05.2018 19:00 Fidelio So 13.05.2018 19:00 Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Mi 16.05.2018 19:00 La forza del destino / Die Macht des Schicksals Do 17.05.2018 19:00 Fidelio Sa 19.05.2018 19:00 La forza del destino / Die Macht des Schicksals Mo 21.05.2018 19:00 Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Do 24.05.2018 19:00 Die Zauberflöte Fr 25.05.2018 19:00 Rigoletto Sa 26.05.2018 19:00 Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro So 27.05.2018 20:00 Konzertgastspiel mit der Sächsischen Staatskapelle in Kaliningrad: Johannes Brahms »Ein deutsches Requiem« Dirigent: Christian Thielemann So 27.05.2018 14:00 Die Zauberflöte So 27.05.2018 19:00 Die Zauberflöte Mi 30.05.2018 19:00 Rigoletto

Juni

Rigoletto La bohème Di 05.06.2018 19:00 Rigoletto Do 07.06.2018 19:00 La bohème Fr 08.06.2018 19:00 Rigoletto Sa 16.06.2018 19:30 La bohème So 17.06.2018 19:00 Don Giovanni Di 19.06.2018 19:00 Le nozze di Figaro / Die Hochzeit des Figaro Mi 20.06.2018 19:00 Don Giovanni Fr 22.06.2018 19:00 Carmen Sa 23.06.2018 19:00 Don Giovanni So 24.06.2018 19:00 Carmen Mi 27.06.2018 19:00 Carmen Fr 29.06.2018 19:00 Der fliegende Holländer Sa 30.06.2018 18:00 PREMIERE Igor Strawinsky / Luigi Dallapiccola: Oedipus Rex / Il prigioniero Musikalische Leitung: N.N. / Inszenierung: Elisabeth Stöppler  So 03.06.2018 19:00 Mo 04.06.2018 19:00

Juli Mo 02.07.2018 13:00 Di 03.07.2018 19:00 Fr 06.07.2018 19:00 Sa 07.07.2018 19:00 So 08.07.2018 19:00 Mi 11.07.2018 13:00

Der fliegende Holländer Oedipus Rex / Il prigioniero Oedipus Rex / Il prigioniero Carmen Oedipus Rex / Il prigioniero Oedipus Rex / Il prigioniero


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Gesamtaufnahme LE GENDE DE S C H OR B I LD E S

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Von links nach rechts 1. Yvonne Reuter 2. Zhi Yi 3. Masako Furuta 4. Michael Auen­ müller 5. Gundula Rosenkranz 6. Maria König 7. Birgit Bonitz 8. Beate Apitz 9. Monika Zens 10. Katharina Flade 11. Hyunkwang Jo 12. Kristina Fehrs 13. Alexander Schafft 14. Jana Hohlfeld 15. Frank Blümel 16. Antje Ligeti 17. Enrico Schubert 18. Torsten Schäpan 19. Birgit Müller 20. Gabi Falkenhagen 21. Martin Schubert 22. Anke Aust 23. Jörg Reißmann 24. Elke Kaplon 25. Ingolf Stollberg 26. Anna Semenow 27. Anke Althoff 28. Alexander Födisch 29. Hyunduk Na 30. Markus Hansel 31. Andrea Schubert 32. Tobias Schrader 33. Gabriele Berke 34. Sie Hun Park 35. Heike Liebmann 36. Werner Harke 37. Andreas Soika 38. Julia Buck 39. Margot Ehrlich 40. Reinhold SchreyerMorlock 41. Andreas Heinze 42. Cornelia Butz 43. Monika Harnisch 44. Fumiko

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Hatayama 45. Mirko Tuma 46. Markus Brühl 47. Klaus Milde 48. Juliane Zoddel 49. Holger Steinert 50. Kevin Klötzer 51. Hans-Jürgen Mohr 52. Norbert Klesse 53. Annett Eckert 54. Dirk Wolter 55. Carolin Graßnick 56. Barbara Leo 57. Matthias Beutlich 58. Friedrich Darge 59. Heike Wiechmann 60. Uwe Otto 61. Rafael Harnisch 62. Andreas Burghardt 63. Kathrin Seidl 64. Cornelia Ludwig 65. Juan Carlos Navarro 66. Jun-Seok Bang

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Service ADRESSE Semperoper Dresden – Besucherservice Theaterplatz 2, 01067 Dresden Die Tageskassen und das Anrechtsbüro befinden sich in der Schinkelwache. ÖFFNUNGSZEITEN Mo bis Fr 10 – 18 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr, So 10 – 13 Uhr KONTAKT T 0351 49 11 705, bestellung@semperoper.de

Impressum

Es fehlen:

Maria Eberth, Linda Heins, Min-Kyoung Kwon, Gisela Philipp, Silke Rudl, Kira Tabatschnik, Heike Wommelsdorff, Ute Siegmund, Katrin Dönitz, Rebekka Gruber, Rahel Haar, Brynne McLeod, Christiane Neumann, Andrea Albert, Claudia Mößner, Christof Bodenstein, Ullrich Märker, Fritz Feilhaber, Jens Schuster, Frank Höher, Falk Joost, Thomas Müller, Hans-Ulrich Ohse

HERAUSGEBER Sächsische Staatstheater – Semperoper Dresden KAUFM. GESCHÄFTSFÜHRER UND INTENDANT (KOMMISSARISCH) Wolfgang Rothe REDAKTION Susanne Springer (verantw. i.S.d.P.), Dr. Dorothea Volz (stv. Leitung), Anne Gerber, Evelyn Kessler, Anna Melcher, Juliane Moschell, Stefan Ulrich, Juliane Schunke, Janine Schütz, Sophia Zeil HERSTELLUNGSREGIE Dr. Dorothea Volz GESTALTUNG Fons Hickmann M23, Bjoern Wolf, Miriam Rech DRUCK Druckerei Thieme Meißen GmbH PAPIER Bio Top 3 90g / Multi Art Silk, 170g REDAKTIONSSCHLUSS Juli 2017

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