tabula_3/2015 50 Jahre Ernährungsempfehlungen

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Zeitschrift der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE

_n° 3/2015_

JAHRE E R N Ä H R U N G S-

EMPFEHLUNGEN

Spezialausgabe «50 Jahre SGE»

wissen, was essen.


_EDITORIAL_ Die SGE feiert ihren 50. Geburtstag, doch von Altersbeschwerden ist keine Spur zu sehen. Wirft man einen Blick auf die dynamische Entwicklung der vergangenen zehn Jahre, erkennt man die Bedeutung und Notwendigkeit der SGE. Sie konnte am 27. August im Rahmen der Fachtagung «Boom des Jahrhunderts? Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten» in Bern mit Stolz den runden Geburtstag zelebrieren. Hervorgegangen aus der vor 50 Jahren gegründeten Schweizerischen Vereinigung für Ernährung und der Gesellschaft für Ernährungsforschung, welche 2004 fusionierten, erfüllt die SGE alle Anforderungen an ein Kompetenzzentrum für Ernährung. Wissenschaftlich fundierte Empfehlungen werden so aufbereitet, dass sie vom jeweiligen Zielpublikum verstanden und umgesetzt werden können. Dabei kann sich die SGE auf nationale und internationale Netzwerke abstützen, welche einerseits den Wissensaustausch garantieren, andererseits den Zugang zur Bevölkerung ermöglichen. Wie wichtig die Förderung der individuellen Eigenverantwortung ist, kann aus der Ausschreibung des Nationalfonds zum Nationalen Forschungspro-

gramm NFP 69 (2013–2018) «Gesunde Ernährung und nachhaltige Lebensmittelproduktion» abgeleitet werden, welches für 7 Millionen Franken 21 Projekte unterstützt: «Eine grosse Herausforderung stellt die Zunahme von chronischen und degenerativen Krankheiten dar, wovon ein wesentlicher Teil ernährungsbedingt ist. Diese verursachen in der Schweiz jetzt schon knapp einen Drittel der Gesundheitskosten, ungefähr CHF 20 Mia. pro Jahr.» Zusammen mit ihren Partnern ist die SGE ein wichtiger Akteur, um in den kommenden Jahren ihren Beitrag zur Wahrnehmung und Verbesserung des Essverhaltens und der Lebensmittelwahl zu leisten, damit das Gesundheitspotenzial der Ernährung auch genutzt werden kann. Es wäre erfreulich, wenn die SGE an ihrem 100. Geburtstag 2065 vermelden könnte: Die Schweizer Bevölkerung hat in den vergangenen 50 Jahren ihr Ernährungsverhalten so weit optimiert, dass die Gesundheit und damit auch die Lebensqualität merklich verbessert werden konnten. In diesem Sinne möchte ich all jenen meinen Dank aussprechen, die zum Gedeihen und Erfolg der Gesellschaft beigetragen haben. ULRICH MOSER / SGE Präsident SGE

04_ R E P O R T 50 Jahre Ernährungsempfehlungen Ein halbes Jahrhundert ist vergangen seit der Gründung der SGE. Seither durchlebte die Ernährungswelt viele Veränderungen, wiederum anderes blieb in den 50 Jahren erstaunlich konstant.

14_ N O S E T O T A I L Früher Standard, dann immer mehr verschwunden: Heute feiert der Versuch, möglichst das gesamte geschlachtete Tier als Lebensmittel zu verwenden, ein Revival.

10_ A U S D E M L E B E N V O N . . . 12_ P O S T E R 18_ D I E S G E I M L A U F E D E R Z E I T 23_ S T A T I S T I K E N 24_ A G E N D A / P R E V I E W N ° 4/2015

16_ E R N Ä H R U N G S M Ä R C H E N Sie halten sich teilweise über die Jahrzehnte: Märchen rund ums Essen und Trinken.

Impressum: tabula: Offizielles Publikumsorgan der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE_ E R S C H E I N U N G : Vierteljährlich A U F L A G E : 10 000 Ex._ H E R A U S G E B E R I N : Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Schwarztorstrasse 87, 3001 Bern, Tel. +41 31 385 00 00 SGE-Spendenkonto: PC 30-33105-8 / info@tabula.ch / www.tabula.ch_ C H E F R E D A K T O R : Thomas Langenegger R E D A K T I O N S K O M M I S S I O N : Madeleine Fuchs / Muriel Jaquet / Annette Matzke / Gabriella Pagano / Nadia Schwestermann L A Y O U T : Thomas Langenegger_ D R U C K : Erni Druck & Media, Kaltbrunn_ T I T E L B I L D : truc konzept u. gestaltung, Bern / Jörg Kühni


50 Jahre Ernährungsempfehlungen Die Ernährung im Wandel der Zeit 

Was der Mensch isst, wie er es zubereitet, wie er es zu sich nimmt, aber auch welche Nahrungs-mittel er nicht isst, ist stark von seinem Umfeld und seiner Kultur abhängig. So gibt es eine Viel-zahl von Theorien, Ansichten und Lehren für DIE richtige Ernährung. Seit 50 Jahren ist es Aufgabe der SGE, zu relativieren, zu mässigen und kom-plizierte wissenschaftliche Erkenntnisse in eine verständliche Sprache zu übersetzen.

Die Wissenschaft lebt davon, immer voranzu-schreiten, Hypothesen aufzustellen, sie zu be-stätigen oder zu verwerfen und neue Erkennt-nisse zu gewinnen. So schreitet auch die Ernäh-rungswissenschaft stetig voran, und für den essenden Bürger ist es schwierig zu begreifen, dass nicht jede Ernährungsinformation den aktuellen Wissensstand wiederspiegelt, sondern von Ideologien, finanziellen Interessen oder Fehlinterpretationen wissenschaftlicher Literatur geprägt sein kann. Es ist deshalb nötig, dass es neben der Fülle von Ernährungsempfehlungen von Lebensmittelproduzenten, Pharmafirmen und selbst ernannten Gesundheitsaposteln auch Informationsangebote von unabhängigen Institutionen gibt. Auch wenn die Diskussion um die unterschiedlichsten Ernährungsempfehlungen während der vergangenen 50 Jahre teils heftig waren, haben sich die grundlegenden Empfehlungen für ein ausgewogenes Essen kaum geändert. Da dies aber so schrecklich unspektakulär ist, werden wissenschafliche Hypothesen teilweise bereits als Fakten präsentiert, geben Grossverteiler und Produzenten fleissig Schriften über gesundes Essen heraus und erfreuen sich Ernährungscoaches verschiedenster Provenienz mit Kursen, Vorträgen und Büchern zu Paleo-, Vegan-, Low-Carb- und Wie-sie-alleheissen-Diäten grosser Beliebtheit. Es war einmal vor 50 Jahren Vor 50 Jahren gab es bereits viele gesundheitlich aufgeklärte Menschen. Die Frauen nahmen ihre Rolle als Hausfrau ernst und waren daran interessiert, ihre Familien richtig und gesund zu

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ernähren. Aus der Zeit der Nahrungsknappheit hatten sie gelernt, quasi aus dem Nichts eine schmackhafte Mahlzeit zu zaubern. Die Kochkompetenz war damals, im Gegensatz zu heute, sehr hoch. Mehrere Organisationen in der Schweiz beschäftigten sich mit Ernährungsfragen: die Eidgenössische Ernährungskommission als beratendes Organ des Eidgenössischen Gesundheitsamtes, die Gesellschaft für Präventivmedizin und die Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung, die 1953 gegründet wurde und sich 2004 mit der 1965 gegründeten Schweizerischen Vereinigung für Ernährung (SVE) zur Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE zusammenschloss (siehe S. 21). Die Ernährungsaufklärung allerdings wurde in der Schweiz zu dieser Zeit durch die Alkoholverwaltung sichergestellt. Bereits in den 1950erJahren gab es Kampagnen zur Förderung des


_Report_

Obst-und Kartoffelkonsums. Doch die Hauptsorge der Alkoholverwaltung war, dass diese Ackerfrüchte nicht der Schnapsbrennung zugeführt wurden. So betonte die Alkoholverwaltung stets die Bedeutung der gesunden Ernährung zur Bekämpfung des weit verbreiteten Alkoholismus. Aufklärungsmassnahmen wurden mit Vorträgen, Schriften, Filmen und Ausstellungen wahrgenommen. Die Kampagne «Schlank sein beginnt mit einem Apfel» erfreute sich grosser Beliebtheit, und auch die Aktion «Pausenapfel» kannte jedes Schulkind. Wissensstand vor 1965 Die Alkoholverwaltung wollte aber nicht einfach nur amateurhaft vorgehen und stützte sich auf die damals vorhandenen ernährungswissenschaftlichen Erkenntnisse. Dafür stand sie seit 1959 mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung in Kontakt. Die Vitamine waren entdeckt und das Wissen vorhanden, dass gewisse Nahrungsmittel, allen voran Obst und Gemüse für die Gesunderhaltung des Menschen regelmässig auf dem Speiseplan sein sollten. Die Ernährungsforschung war in den USA bereits fortgeschritten und es gab die entsprechenden Fachzeitschriften wie etwa das «American Journal of Clinical Nutrition». Allerdings waren solche Publikationen in dieser Zeit nur einem erlauchten Kreis von Experten zugänglich, und diese konnten die Resultate der Forschungsarbeiten interpretieren, selektionieren und für die Zwecke ihrer Auftraggeber, meist Nahrungsmittelproduzenten oder Pharmafirmen, geschickt formulieren, bevor sie an die Konsumenten, die Presse und andere Multiplikatoren weitergegeben wurden. Der damalige Wissensstand war geprägt von der Euphorie, Vitaminbedarfszahlen eruieren zu können, die Rachitis, die Pellagra und andere Mangelerkrankungen überwunden zu haben und den Herz-Kreislauf-Erkrankungen mittels cholesterin-senkenden Massnahmen entgegenzutreten. Resultate von Studien an Labortieren wurden durchaus ohne Überprüfung der Situation beim Menschen für Ernährungsempfehlungen verwendet. Andererseits fehlten langfristige Beobachtungsstudien von grossen Personengruppen damals komplett, und erst nach und nach wurden solche Erhebungen in den Fachzeitschriften veröffentlicht. So erteil-

te die Alkoholverwaltung auch Forschungs- und Untersuchungsaufträge und unterstützte diese mit finanziellen Beiträgen. Die Gründung der SVE Immer mehr kam das Bedürfnis auf, auch in der Schweiz eine Institution zu haben, die mit den Zielsetzungen arbeitete, einerseits die Bevölkerung unabhängig über ausgewogene Ernährung aufzuklären, und andererseits für eine engere Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis zu sorgen. So wurde analog dem deutschen Vorbild die Bildung einer schweizerischen Institution angeregt und an der Gründungssitzung am 8. Oktober 1965 die Schweizerische Vereinigung für Ernährung aus der Taufe gehoben. Neben dem Präsidenten Prof. G. Fanconi amtete der in Ernährungsfachkreisen legendäre ungarische Direktor des damaligen Gottlieb Duttweiler Instituts für Ernährungsforschung Professor J.C. Somogyi als Vizepräsident. Der Statistiker der Alkoholverwaltung, Dr. F. Welti übernahm die Leitung des Sekretariats, für dessen finanziellen Aufwand die Alkoholverwaltung aufkam. Nun gab es erstmalig in der Schweiz eine Institution, welche sich nicht nur in den höheren Sphären der Wissenschaft bewegte, sondern sowohl für Ernährungsforscher und Ärzte wie auch für Lehrpersonen, Köche und den essenden «Normalbürger» eine Plattform für Information und Austausch bot. Die steile Kurve des Mitgliederzuwachses zeigte, wie gross das Interesse an ausgewogener Ernährung in der Bevölkerung zu jener Zeit schon war. Waren es 1965 nur 53 Einzelmitglieder und 17 Kollektivmitglieder, stieg die Zahl nach zehn Jahren auf 4000 Einzel- und 112 Kollektivmitglieder, darunter auch eine beachtliche Anzahl aus dem Ausland. Das beschäftigte die Schweiz Zwanzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatte der Hunger seinen Schrecken verloren. In der Schweiz beschäftigten sich nun die entsprechenden Gremien mit anderen Ernährungsfragen. Nachdem in den 1950-Jahren ein praktischer Arzt aus Zweisimmen über Schädigungen der Bevölkerung durch Fehlernährung berichtet hatte, beschloss der Bundesrat eine Untersuchung über den Ernährungszustand der Schweizer Bergbevölkerung. So wurden in der Schweiz erstmals Felduntersuchungen durchgeführt, welche bestätigten, «dass man zum Teil in den Bergregionen sehr einseitig

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© Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV / 2o11 2o

Wissen, was essen. sge-ssn.ch

www.sge-ssn.ch/lebenmittelpyramide

foodprints.ch


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TABULA – DIE ERNÄHRUNGSZEITSCHRIFT / TABULA.CH


_Ernährungsmärchen_

Märchen rund ums Essen & Trinken  VON ANNETTE MATZKE Ansichten über bestimmte Lebensmittel und deren Wirkung halten sich hartnäckig. Gefährlich sind sie in der Regel nicht, das Leben könnte aber ohne sie entspannter sein. Wann welche Ernährungsmärchen wo und warum aufgetischt wurden, ist teilweise schwer nachvollziehbar. Wenn ich an meine Studienzeit Anfang der 1980er-Jahre zurückdenke, fallen mir Aussagen wie «Zucker als Vitamin-B-Räuber» und «Von Vitaminen kann man nicht genug kriegen» ein. An den Spruch «Kalkhaltiges Trinkwasser verkalkt die Adern» kann ich mich auch noch erinnern. Und in der Kindheit hiess es beim Kirschenpflücken: «Nichts trinken, wenn du Kirschen isst! Es gibt sonst Bauchweh.» Eine Umfrage bei Kolleginnen bestätigte meine Erinnerungen und ergänzte diese um eine Vielzahl weiterer Märchen rund ums Essen. Die meisten davon entbehren heute jeglicher Grundlage. Manche Aussagen, die heute als Märchen dastehen, hatten aber einmal einen ernst zu nehmenden Hintergrund – bloss wurde dieser aufgrund des Wissenszuwachses bedeutungslos, wie es z.B. der Empfehlung «Bei zu hohem Blut-Cholesterin-Spiegel verzichte auf Eier» widerfuhr. Für solche, die Ernährungsempfehlung betreffenden Aussagen, sei auf den Report auf Seite 4 verwiesen.

Aufgewärmt S p i n a t g e r i c e Pilz- oder hte sind gift ig!

beim ert t f l i lind aps h Schn uen und l... a h r Runde nach einheamltiVe r d ö l l e g etöfnt ü e in hr fett es d ren se , ein, naps!» r einer ande rdauung? N t h c S d a stztV n e e itä d V o r rs eine e e e d iv u n d s

p «Und je en Käsefon Schna ark Fox der U Magenilft der big ausgie lzeit. Doch h m Prof. Dr. M kert bloss die n. Der ah hle loc mu gen M lkohol hertea r voll fü je mehr . Der A twas wenige s Forsc er – m a wie da 10 feststellte e s d, g s 20 wir un ant lan ken wir Zürich odurch gegen signifik nach getrun fondue w r, tu a e la a musku ntleert sich d ssens und d sser zum Käs , wenn e des E es aus den der Wa t d o Magen h n e ie re s te h Wie l wä warz en ja Alkoho gsamer. Sch ehr nützlich. ter reg ern re Kräu ns jetzt, v desto la , ist dagege handelt? Bitte wissen wir ufz u a n o r s it e zu trink m Magenbitte hol dagegen, er Widerstre s u o ie es sich ss an, der Alk rung. Wie d ee flu enentl Gallen g a ) M . (hic die zögert ist noch offen t, lösen is

Diese Annah me stamm t aus Zeiten scheiden w , in denen aren und si die Kühlm ch Bakterien mehrten. Pi öglichkeiten daher schn lz- und Spin beeller im Le atgerichte men, wenn bensmittel kann man die Reste ra ve rpr ob le sch abgekü mlos wiede im Eiswas hlt – z.B. in r aufwärser – und da kaltem Was nach zugede den. So kann ser, besten ckt im Küh falls verhindert lschrank au werden, da rien in gift fbewahrt w ss das Nitra iges Nitrit ert im Spinat umgewande men auf de durch Bakte lt wird oder n tatsächl da ic ss h leicht ve sich Mikro Aufwärmen rderbliche organissollte man n Pilzen ve die Reste gu fällige Kra rmehren. B t erhitzen (a nkheitserr eim uf über 65 eger abzutö nat und Pi Grad), um ten. Das gi lze, sonder alllt üb rigens nich n für alle G sonders fü t nur für Sp emüse. Ein r Gemüseb ie schnelle reie für Kle Abkühlung noch nicht inkinder nö ist bevollständig ti g, da ihre E entwickelt rit stärker nzymsystem sind, und ih als das vo e r Hämoglo n Erwachs Nitrit den bin bindet enen, soda Sauerstoff Nitss auch gering transport im e Spuren vo Blut beeint n rächtigen kö nnen.

Muscheln nur in den essen: Monaten mit

SUPERFOO

-

die kalten Monate des Jahres, lichkeiten. Die Monate mit «r» sind porMuscheln sicher transporchen während denen die leicht verderbli üüVerf gute Kühlsysteme zur tiert werden konnten. Heute stehen lem lemprob aten wärmeren Mon gung, sodass Muscheln auch in den los gegessen werden können.

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D Nahrhaft und en ergiereich (?) «…bringen un sere Zellen zu m Leuchten», ben Anti-Aging …«ha-Wirkung»: So und ähnlich tö die Werbung nt für Superfood . Über eine Mi Treffer für Su llion perfood im In te rn et Nahrungsmitte ! Es werden l angepriesen, die besonders von einem Vi viel tamin, Minera lst off oder ande Pflanzeninhalts ren stoffen enthalt en. Dazu gehö z.B. Heidelbee ren ren, Cranberri es, Acai-Beer Granatapfel, en, Chiasamen, Ge rstengras, Ka oder die Alge kao Spirulina. War um die andere Lebens se und nicht mittel als be sonders heraus gend angepries raen werden, ist nicht nachvollziehbar. Rohe rote Peperoni enthalten viel min C, schwar Vitaze Johannisb eeren sogar me Anthocyane als hr Heidelbeeren, Leinsamen ge nauso viel Nahr ungsfasern wi e Ch ausgewogene, iasamen. Eine abwechslungsre iche Ernährun enthält all die g se sogenannte n Superfoods ist erst noch sa — und isongerecht. EU FIC, das Europä sche Informat iionszentrum fü r Lebensmitte Superfoods kr l, hat itisch analysie rt und kritisiert auch diesen Hy denn pe: Viele Effe kte sind nur ku zeitig und mit rzviel höheren Me ngen erreichba als wir normale r, rweise essen. Um eine insge ausgewogene samt Ernährung komm en wir nicht he um. Daher gehe rich mit Wikipe dia einig, bei de der Begriff gle m ich im ersten Satz richtig ein schätzt wird: Ma gerketingbegriff .


_Ernährungsmärchen_

Fruchtzucker is gesünder als t Kristallzucker ! Weil Fruchtzucker (Fruktose) im Gegen sat

z zu Traubenzucke (Glukose) insulinuna r bhängig im Körper dorthin gelangt, wo arbeitet wird, und er er verden Blutzuckerspieg el langsamer ansteig lässt, meinte man, das en s man einen Zucker hätte, der auch von betikern genossen we Diarden dürfte. Und wa s für Diabetiker gut kann ja für Gesunde ist, nicht schlecht sein. Heute sieht man in Fruktose keinen Vor der teil mehr für Diabetike r. Für die Diabetesth pie entscheidender eraist vielmehr, wie vie l Energie insgesamt aufgenommen wird. täglich Aus gesundheitlicher Sic brauner oder weisse ht ist es egal, ob r Zucker, Kristall-, Roh r-, Trauben- oder Fru zucker in einem Leb chtensmittel steckt. Alle liefern 4 kcal pro g beeinflussen unsere und n Stoffwechsel ung ünstig, wenn sie in Mengen verzehrt we hohen rden. «Um einen ges unden Stoffwechsel erhalten, sollte eine zu übermässige Energi ezufuhr vermieden, mässig aktiv Sport bet regelrieben, ein gesundes Körpergewicht beibehalten und auf eine gesunde, abwechslun gsreiche Ernährung achtet werden.» So gefasst es die EUFIC prä gnant zusammen.

Zucker inder macht K tiv !!! hyperak

ADHS tssyndrom Überaktivitä utigen Zeit. Bei itfiz de its der he ksamke lte Diagnose Das Aufmer ar schnell häufig gestel für dieses Syndrom w erwaren ist eine sehr en ck ig Zu ld el ch Schu e zu vi der Suche na ert: Zucker. Kinder, di egen des Zuckerkonzi w einer identifi raktiv waren, waren es er Studien katapulpe eler fundiert chen. vi assen und hy se is bn ! Erge r Mär sums. Falsch hauptung ins Reich de Be tieren diese

KREBS AUSHUNGERN!!

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umore bevorz ugen Kohlen hydrate als En Warum ihnen ergiequelle. nicht diese ve rweigern? Ei lenhydratarm ne sehr kohe, sogenannte ketogene Ernä möglich. Eine hrung ist zwar wissenschaftli che Basis fü peutischen N r einen ther utzen dieser aErnährungsw patienten fe eise für Tum hlt aber bish or er . D ie Deutsche schaft wie au Krebsgesellch die Schwei ze r Kr eb che Therapie sliga lehnen ab. Es ersche eine solint auch als irr oder Nahrung witzig, Nahru sbestandteile ng nicht zu esse mor zu bekä n, um einen Tu mpfen, zumal Kr eb spatienten in nicht genug der Regel Nahrung beko mmen. Der G ren die Nährs edanke, Tum toffzufuhr ab ozuklemmen, weiterverfolg wurde allerd t. So führte in gs En de der 1990 Judah Folkm er-Jahre Prof an aus den . USA an Mäu Versuche zur sen verschie Bildung von dene Blutgefässen im Tumorgew im gesunden ebe durch. D wie as Resultat ist dass die Bild ein Medikam ung von Blut en t, ge fässen in Tum nur dort!) bl orzellen (und ockiert und da du rc h eine Nährs gung verhinde toffversorrrt. Dieses Med ikament wur erstmals 2004 de in den USA zugelassen. So lche anti-angi Medikamente ogenetischen befinden sich in unterschie der klinischen dlichen Phas Erprobung. en

LI R Ü EE NBFÜ R

SORG G U TE A U G E N :

nseitig geneckt: «Hast Als Kinder haben wir uns gege mit Brille gesehen? en Has n eine mal on du sch enthalten Beta-Carotten Karo » Also iss dein Rüe bli! welches für die Bildung A, min Vita von tufe Vors tin, die endig ist. Unsere Nachtder Sehpigmente im Auge notw Sehschärfe wird aller Die ab. n davo t häng it sichtigke influsst. Dafür sind bee A min dings nicht durch Vita ein Nachlassen der Foie sow pfels Auga des se die Grös verantwortlich. Rüebli sind kussierfähigkeit der Linse Augen. die für gut ngt bedi also nur

Senf macht dumm.

Dieser Irrglaube war für mich neu. Auf der Suche nach Erklärungen musste ich erst einmal die Begrifflichkeiten sortieren. Senfkörner enthalten Senföle, und zwar fette und ätherische. Die 30 Prozent fetten Senföle werden für die Senfherstellung aus den Körnern teilweise abgepresst. Die ätherischen Senföle, die Isothiocyanate, sorgen für die Schärfe des Senfs und werden relativ schnell während der Lagerung des Senfs abgebaut. Isothiocyanate gehören zu den Glucosinolaten, die mit Jod um die Andockstellen des Jods in der Schilddrüse konkurrenzieren und daher die Jodaufnahme in die Schilddrüse reduzieren können. Wenn viel und über einen längeren Zeitraum Lebensmittel mit Glucosinolaten verzehrt werden (z.B. Weisskohl) und gleichzeitig nicht genügend Jod aufgenommen wird, könnte es eventuell zu einem Kropf Re und zu Entwicklungsstörungen beim ungeborenen Kind kommen (in der Regel ist Jodmangel die Ursache). Soweit, so gut. Ob sich das jemand bei dem Spruch «Senf macht dumm» gedacht hat? Ich nehme es nicht an. Da gehe ich doch eher mit Roswitha Behland vom Senfhersteller Kühne einig, die meint, dass hier wohl Kinder vom Senftopf ferngehalten werden sollen.

Kaff e entw und ie s t unge ässert Diese fa lsche A sund. nnahme wie Pao wu lo Colom .. bani in s rde nun scho drückli n

ch einem B mehrfac uc h widerl trinkt, m dargelegt hat. e Ob man h «Ernährungs an muss irrtümer» gt, Trinkwa nicht m fee ist d e s einhr Wass ser, Tee as Koff e er o in. Wie schen w stark die lassen. Der Wir der Kaffee irkt, ist kstoff im s individu sich sc ell sehr es anregend a Kafhon na c u verschie h einer f unruhig Ta den. Die einen Men, die an deren m sse Kaffee an e in keine N e n fü geregt erke hlen erv oder Herz-Kre osität. Dass Ka n selbst nach sechs T gar schon ffeegen is assen K uss das fehlen w lauf-Krankheit, Risiko e affee Dia is rhö Tasse K senschaftliche betes oder Kre bs zu erk ht, an einer aff B ranken, für Lebe ee genussvoll eweise. Somit dazu nsmitte können hingebe lsic wir uns n. Die E fein bis uropäis zu 200 m herheit EFSA der che Be beurteil g und T wachse hö tE agesrati ne onen vo inzeldosen vo rde der und in Europa als n Kofn bis zu gesund Jugend 400 mg heitlich li von 3 m für Erunbede g Koffein che schlagen nklich, sie eine pro kg K befinde für Kinörperge ts wicht vo maximale Tag reits ein ich noch in de e r.* Die E r en erhö FSA- Be sdosis hten Blu Vernehmlassu geraten urteilun ng. Wer tdruck h , eher w g a a enig Ka ffee zu tr t, dem wird von llerdings be*Koffein pr ärztlich inken. er Seite o 100 m l: Espre sso 110

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