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ISSN 2296-1127
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ISSN 2296-1127
9 772296 112705
Zeitschrift der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
ERNÄHRUNG & IMMUNITÄT n° 1/21_chf 11.00
Wissen, was essen.
_Report_
ERNÄHRUNG & IMMUNITÄT LECKERBISSEN FÜRS IMMUNSYSTEM Als leidenschaftlicher Forscher postulierte Linus Pauling, dass eine hochdosierte Einnahme von Vitamin C Krankheiten wie Grippe, Krebs oder Schizophrenie vorbeugen oder heilen könne. Als er seine These 1970 veröffentlichte, waren Vitaminpräparate zeitweise ausverkauft. Heute gelten Paulings Thesen als wissenschaftlich widerlegt. Mit dem Auftauchen neuer Erkrankungen wird die Diskussion, wie wir über die Ernährung die Funktionen unseres Immunsystems am besten unterstützen können, wieder neu entfacht.
Bruchstücke an Zellen des adaptiven Immunsystems und koordinieren die weitere Immunantwort über sogenannte Zytokine (Botenstoffe, die Signale an andere Zellen übermitteln und so z.B. das Zellwachstum anregen oder Immunreaktionen auslösen). Adaptive Immunantwort – hochspezifisch und mit langem Gedächtnis Die adaptive oder erworbene Immunität ist das Ge-
Unzählige Male im Laufe unseres Lebens greifen
dächtnis unseres Immunsystems. Die verschiedenen
Krankheitserreger unseren Körper an. Unser Immun-
Zellen der erworbenen Immunantwort können über
system fängt die Eindringlinge ab, macht sie unschäd-
individuelle Rezeptoren jeweils nur ein bestimmtes
lich und sorgt dafür, dass wir gesund bleiben. Ein
Antigen erkennen. Bei Kontakt mit diesem Antigen
Zusammenspiel aus anatomischen und physiologi-
entwickeln sich B-Zellen zu Antikörperproduzieren-
schen Barrieren und verschiedenen Immunzellen ist
den Zellen oder zu Gedächtniszellen, die bei erneutem
erforderlich, um diese Aufgaben erfüllen zu können.
Kontakt mit dem Krankheitserreger schnell wieder ak-
So werden nicht nur schädliche Mikroorganismen wie
tiviert werden können. Verschiedene Arten T-Zellen ko-
Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, sondern auch
ordinieren die Immunreaktion: Die einen stimulieren
entartete Zellen abgewehrt. Funktionell fährt unser
die Immunantwort oder Antikörperproduktion, andere
Körper hierbei zwei komplett unterschiedliche, sich
töten infizierte Zellen ab, während wiederum andere
ergänzende Strategien: die angeborene und die adapti-
einer überschiessenden Immunreaktion entgegen-
ve Immunabwehr. Erstere wirkt unspezifisch und kann
wirken. Die spezifische Erkennung von Erregern und
daher auch unbekannte Krankheitserreger bekämpfen.
das komplexe Zusammenspiel pro- und antientzünd-
Letztere erkennt bereits bekannte Eindringlinge und
licher Immunzellen erlauben dem adaptiven Immun-
reagiert dann besonders schnell und effizient.
system eine effiziente Bekämpfung unter Vermeidung
Angeborene Immunantwort – schnell und mit breitem Spektrum
wie ausreichend Schlaf und Bewegung, wenig Stress und schädliche Substanzen (Alkohol, Rauchen) halten
Die Haut, unser grösstes Organ, sowie die Schleimhäu-
unser Immunsystem bei Laune. Je besser unser Allge-
te (Atemwege, Gastrointestinaltrakt, Augen usw.) stel-
meinzustand ist, umso fitter ist meist auch unser Im-
len die «Zugangskontrollen» dar und verhindern, dass
munsystem. Welchen Beitrag kann hier die Ernährung
Mikroorganismen überhaupt in den Körper eindrin-
leisten? Für einen kontinuierlichen Nachschub an Im-
gen können. Im Magen-Darm-Trakt sorgen vor allem
munzellen brauchen wir zunächst genügend Energie
die Magensäure sowie antimikrobielle Peptide – vom
und Proteine. Auch Mikronährstoffe haben wichtige
Körper gebildete, Bakterien abtötende und immunsti-
Funktionen im Immunsystem. Aber welche, in welcher
mulierende Substanzen – für eine effiziente Barriere.
Menge und in welchem Verhältnis sind für eine opti-
Das Mikrobiom – unsere individuelle Besiedelung mit
male Funktion notwendig?
uns freundlich gesinnten Bakterien – verhindert, dass
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von Begleitschäden. Förderliche Lebensstilfaktoren
sich schädliche Mikroorganismen zu stark ausbrei-
Ohne Mangel kein Nutzen
ten und ansiedeln können. Werden diese Barrieren
Von vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spuren-
dennoch überwunden, stehen Immunzellen mit einer
elementen wissen wir, dass ein vorhandener Mangel
breiten Palette an Funktionen bereit. Sie verleiben
unser Immunsystem schwächen kann. Ebenso ist die
sich die Eindringlinge ein, bekämpfen diese über reak-
Wirkung von Mikronährstoffen in ganz spezifischen
tive Sauerstoffspezies, hungern sie aus, präsentieren
Immunprozessen umfangreich dokumentiert. Das
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Problem dabei: Diese Ergebnisse stammen aus Versu-
rung mit dem Nährstoff in geringerer Menge erhält.
chen im Reagenzglas, Zellkultur- oder Tiermodellen.
Die betreuenden Forschenden dürfen nicht wissen,
Sie eignen sich für Erkenntnisse, ob und für welche
wer zu welcher Gruppe gehört, und die Teilnehmenden
genaue Immunfunktion ein Mikronährstoff gebraucht
werden nach dem Zufallsprinzip verteilt. Prospektiv,
wird. Das komplexe Zusammenspiel der verschiede-
randomisiert und placebokontrolliert nennen sich
nen Bestandteile des Immunsystems und die Interak-
solche Untersuchungen, die den höchsten Grad an
tion mit anderen Körperfunktionen kann damit aber
wissenschaftlicher Evidenz bieten. Die Schwierigkei-
nicht abgebildet werden. Über Studien, die sehr viele
ten solcher Studien: Sie sind sehr teuer, Teilnehmen-
Menschen, ihre individuelle Ernährung und die Aus-
de lassen sich ungern über längere Zeit vorschreiben,
wirkungen auf die Lebenserwartung oder/und das
was sie essen dürfen, und es bräuchte nicht nur eine,
Risiko für bestimmte Erkrankungen über Jahre oder
sondern eine Vielzahl an Studien, um für jeden Nähr-
Jahrzehnte beobachten, findet man zwar Zusammen-
stoff bei unterschiedlichem Ernährungshintergrund
hänge zwischen dem Versorgungsstatus und z.B. der
die optimale Menge herauszufinden. Erschwerend
Infektanfälligkeit. Hier stehen die Forschenden aber
kommt hinzu, dass wir nicht alle gleich, sondern indi-
vor der Herausforderung, aus der komplexen Daten-
viduell unterschiedlich reagieren. Es verwundert da-
menge den Einfluss eines einzelnen Nährstoffs her-
her nicht, dass Studien zu einem bestimmten Vitamin
auslesen zu müssen. Der Beweis, ob es genau dieser
oder Mineralstoff mal eine Wirkung zeigen und mal
Nährstoff ist oder ob dieser eher ein Indikator für ein
nicht. Was sich in solchen Studien aber immer wieder
förderliches Ernährungsmuster ist, bleibt dabei offen.
bestätigt: Nur bei Personen, die zuvor wirklich unter-
In beobachtenden Studien tritt teils auch das umge-
versorgt waren, kann durch eine zusätzliche Zufuhr
kehrte Phänomen auf: Niedrige Vitaminspiegel bei ei-
ein geringeres Infektrisiko oder ein kürzerer und/oder
ner Diagnose müssen nicht Ursache, sondern können
leichterer Verlauf beobachtet werden.
auch eine Folge sein. Im Rahmen einer akuten, schwe-
ren Infektion können manche Nährstoffe vom Körper
Mikronährstoffe: welche und wieviel davon?
schneller als üblich verbraucht oder ausgeschieden
Welche Nährstoffe sollten wir also nun im Auge behal-
werden bzw. der Körper versteckt sie, da sie sonst
ten, um unser Immunsystem optimal zu unterstützen?
von Bakterien genutzt werden könnten. Um also eine
Gibt es Nährstoffe, die das Risiko für gewisse Infek-
immunstärkende Wirkung eines bestimmten Nähr-
tionen verringern oder den Verlauf einer Erkrankung
stoffs zweifelsfrei nachzuweisen, bräuchte es eigent-
verbessern können? Insbesondere die Vitamine A, B6,
lich langfristige beobachtende Studien, in der eine
B12, C, D, E und Folsäure sowie Zink, Eisen und Selen
Gruppe von Probandinnen und Probanden definiert
haben ihre festen Rollen in der Immunabwehr. Ebenso
ernährt wird – mit erhöhter Menge des Nährstoffs –
zeigen Omega-3 Fettsäuren eine immunmodulatori-
und eine Kontrollgruppe die gleiche definierte Ernäh-
sche Wirkung. Die Tabelle auf Seite 7 gibt einen Über-
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infoGraph#8: INTERNATIONALES JAHR FÜR FRÜCHTE UND GEMÜSE
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Ernte-Monate in der Schweiz: Am Ende des Winters muss man sich noch etwas gedulden, bis an Marktständen frisch geerntete Früchte und Gemüse erhältlich sind. Radieschen, Frühlingszwiebeln, Spinat und Mangold machen sich dann aber schnell breit. Spargel und Kohlrabi sind ein wenig später dran. Bei den Früchten müssen Sie bis Ende Mai warten, um Erdbeeren und anschliessend lokale Kirschen probieren zu können. Aber für Früchtewähen ist Rhabarber – eigentlich ein Gemüse, das jedoch wie eine Frucht zubereitet wird – schon im April erhältlich.
Eine saisonale Auswahl J
F
M
A
M
J
J
A
S
O
N
D
Rhabarber: Erdbeeren: Kirschen: Kohlrabi: Spargel: Mangold:
Saisontabellen Früchte & Gemüse: www.sge-ssn.ch/media/saisontabelle_fruechte.pdf / www.sge-ssn.ch/media/saisontabelle_gemuese.pdf
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Vitamine und Mineralstoffe bewahren
Früchte und Gemüse sind besonders gute Quellen für Nahrungsfasern, Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe – allesamt gesundheitsförderliche Nährstoffe. Hingegen liefern sowohl Früchte als auch Gemüse nur wenig Energie (Kalorien). Lagern, Waschen, Schälen, Schneiden oder Kochen können zu Verlusten bei Mineralstoffen und Vitaminen führen. Mit folgenden Tipps können Sie die Nährstoffverluste verringern: Schritt
Tipps
Lagern
Kaufen Sie Früchte und Gemüse regelmässig, damit Sie diese so frisch wie möglich verzehren können. Bewahren Sie diese vor Licht geschützt an einem kühlen bzw. je nach Sorte sogar kalten Ort auf.
Waschen
Waschen Sie Früchte und Gemüse im Ganzen. Nicht im Wasser liegen lassen, sonst gelangen Nährstoffe ins Wasser und gehen mit diesem verloren.
Schälen und Schneiden
Essen Sie Früchte und Gemüse mit der Schale, wenn diese essbar ist. Andernfalls die Frucht oder das Gemüse mit einem Sparschäler nur dünn schälen. Einige Nährstoffe sind in den obersten Schichten besonders konzentriert vorhanden. ---------------------------------------------------------------------------------------------------Schneiden Sie Früchte und Gemüse in eher grosse Stücke und verwenden Sie diese sofort nach dem Schneiden. Geschnittene Früchte und Gemüse weisen eine grössere Oberfläche auf, die der Luft ausgesetzt ist. Dies fördert die Oxidation.
Kochen
Essen Sie Früchte und Gemüse regelmässig auch roh. Vitamine können nämlich durch Wärme verloren gehen. Früchte und Gemüse nicht zu hoch erhitzen und ebenfalls nicht über einen längeren Zeitraum warm halten. Reste sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden. ---------------------------------------------------------------------------------------------------Garen ohne Wasser (Dämpfen, Backen) oder mit wenig Wasser (Dünsten) bzw. der Verzehr der Kochflüssigkeit (z.B. Suppe) begrenzt die Auslaugverluste.
= Durch Einhalten der Tipps können Verluste bei Vitaminen oder Mineralstoffen reduziert werden.
* Nicht alle Vitamine und Mineralstoffe zeigen die gleiche Empfindlichkeit gegenüber den oben erwähnten Schritten.
Vitamine*
Mineralstoffe*
--------
---------
--------
---------
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Nährstoffzufuhr pro 120 g Portion+, in % des empfohlenen Tagesbedarfs++
Darstellung der fünf Nährstoffe mit dem bedeutendsten Gehalt in den entsprechenden Lebensmitteln.
RABARBER
Nahrungsfasern
Nahrungsfasern
+Rohes Lebensmittel / ++Durchschnittlich empfohlene Aufnahme für Frauen und Männer im Alter von 19 bis 65 Jahre. (DACH-Referenzwerte).
> 50
ERDBEEREN
%
20–50 %
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10–20%
in C
> 50
%
20–50 %
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Niacin
Nahrungsfasern
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liu
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KOHLRABI
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in C
> 50
Vitam
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Eisen
Eisen
Ma
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m
MANGOLD
%
20–50 %
t
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Vitam
in A Vitam rotin) a ( -C
10–20%
in C
B1
es Ma gn
in
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B2
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liu > 50
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Fola
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Vitam
%
20–50 %
_Unter der Lupe_
Sanddorn Die Lieblingsbeere von Dschingis Khan
Nina Hagen sang über sie, Dschingis Khan schwörte auf sie und in der ehemaligen DDR galt sie als Ersatz für Südfrüchte. Die Sanddornbeere hat schon seit Jahrhunderten Fans, die auf ihren hohen Vitamin-C-Gehalt schwören. Doch die rund 17 000 Jahre alte Wildfrucht wird nun seit einiger Zeit in Deutschland und China von einer unbekannten Krankheit bedroht, welche die Sträucher innert kürzester Zeit vertrocknen lässt.
Anschub durch die Reformbewegung In den europäischen Kräuterbüchern des Mittelalters wurde die Heilpflanze jedoch nur selten erwähnt und wenn, dann vor allem als Mittel gegen Fieber oder Seekrankheit. Die Lebensreform-Bewegung ab Mitte des 19. Jahrhunderts und die Suche nach einer naturbelassenen Ernährung gaben dem Sanddorn dann einen neuen Schub. Durch intensivere Forschungen der An-
VON NICOLE HUWYLER
throposophen in der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde die heilende Kraft der Sanddornfrüchte auch bei uns
Ursprünglich stammt die Wildpflanze mit den silber-
bekannt. Als man während des Zweiten Weltkrieges
grauen Blättern und den orangen Scheinsteinfrüchten
auf der Suche nach natürlichen Vitamin-C-Spendern
aus Nepal. Tibetische Mönche erwähnten den Sand-
war, versuchten Schweizer Forscher das Potenzial
dorn und seine Heilkraft auf Mensch und Tier bereits
der Beere zu nutzen. Die Schweizer Firma Weleda ent-
im 5. Jahrhundert und die tibetische Sprache kennt
wickelte 1955 das bekannte Sanddornelixier. An den
für die indigene Medizin rund 14 Ausdrücke. Dieses
Olympischen Spielen 1988 schwörte das chinesische
Klosterwissen war es denn auch, das den Sanddorn
Team auf Sanddorngetränke. Nebst seiner dornigen
bekannt machte und in die Welt hinaus trug. Lama-
Gestalt ist Sanddorn, auch Sandbeere, Schlehbeere
Mönche begleiteten im 13. Jahrhundert den Mongo-
oder Küstenbeere genannt, relativ genügsam und an-
lenfürst Dschingis Khan. In der Satteltasche mit da-
spruchslos. Das zweihäusige Ölweidengewächs liebt
bei: Öl aus Sanddornbeeren, das Ying und Yang stär-
sonnige Standorte, sandige und steinige Flussufer
ken und kräftigen soll und als «Herzblut des Kaisers»
oder ebensolche Böden und gedeiht bis in Höhen von
bezeichnet wurde.
ca. 5000 Metern über Meer. Genial ist auch das Prinzip der Selbstversorgung der Pflanze. Durch eine Symbiose
Tonikum für Pferd und Reiter
mit Pilzen an den Wurzeln wird der Strauch mit Nähr-
Und so besagt die Geschichte, dass der berühmte Herr-
stoffen versorgt. Die Pilze binden den Stickstoff aus
scher jeweils für sich, seine Männer und seine Pfer-
der Luft, der Sanddorn bezieht daraus seine Nahrung.
de dieses wundersame Öl dabei hatte. Als Stärkung,
Durch die dadurch bedingten dicken Wurzeln kann
Heilmittel bei Wunden und gegen Verstopfung. Zudem
sich die Pflanze auf unwegsamem Gelände ansiedeln
sagt man den schönen und glänzenden Mähnen seiner
und verbessert so auch die Bodenqualität.
Pferde nach, dass diese vom Verzehr der Blätter und
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vom eingeriebenen Sanddornöl stammten. Vielleicht
Alpengold aus Graubünden
erklärt dies auch den lateinischen Namen: Hippophae
Hoch hinauf und an Orte, die nur zu Fuss zugänglich
rhamnoides. «Hippo» heisst Pferd, «phao» glänzend
sind, geht ein Ehepaar aus Graubünden für ihre Sand-
oder Licht. Die Beeren haben sich aus der Mongolei im
dornernte. Die Nachfrage für ihre Produkte über-
Laufe der Jahrhunderte via Russland, China bis in die
steigt bereits ihre Kapazitäten, so dass sie im Artikel
Alpen Mitteleuropas und an die Küsten der Nord- und
lieber nicht namentlich genannt werden möchten. Der
Ostsee verbreitet. Beeren aus Küstengebieten sind eher
gelernte Drogist und die gelernte Krankenschwester
grösser, solche, die in höheren Lagen wachsen, kleiner.
haben sich ganz dem Sanddorn verschrieben. Seit
Der zirka ein bis sechs Meter hohe Strauch ist ein dor-
rund 40 Jahren sammeln die beiden zwischen Mit-
niger Bursche. Im Mittelalter steckte man Sanddorn-
te August und Ende Oktober auf ca. 1200 Metern die
zweige an Türen und Fenster, als Schutz gegen böse
wilden, etwas 8 mm grossen Sanddornbeeren. Bis zu
Geister und Dämonen.
5 Tonnen jährlich. Ausgerüstet mit Schutzkleidung
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_Die SGE_
sge Schweizerische Gesellschaft für Ernährung ssn Société Suisse de Nutrition ssn Società Svizzera di Nutrizione
ESTHER JOST Leiterin der SGE
vegetarisch und vegan. Mit all diesen Anregungen ist es viel einfacher, lecker zu essen und sich ausgewogen zu ernähren. Damit steigt auch die Chance, dass Sie mit den wichtigen Nährstoffen rundum gut versorgt sind. Ich wünsche Ihnen en Guete!
L I E B E M I T G L I E D E R , G Ö N N E R , PARTNERINNEN UND PARTNER Die Nahrungsmittelauswahl und das Wissen über die Zubereitung von Speisen und Gerichten gewinnt mit vermehrtem Homeoffice an Bedeutung. Dies hat auch die Umfrage zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gezeigt. Befragt wurden rund 1000 Personen aus allen drei Sprachregionen zu ihrem Verhalten im März/April 2020. Das veränderte Essverhalten während dieser Zeit hat beispielsweise mit sich gebracht, dass häufiger Snacks konsumiert wurden. Es wurde aber auch öfter zu Hause gekocht. Wie kann ich ausgewogene, einfache und schmackhafte Menüs auf den Tisch zaubern, ohne stundenlang in der Küche zu stehen? Das ist eine Frage, die sich viele Menschen in den vergangenen Wochen und Monaten gestellt haben. Mit dem tabula, das Sie gerade in der Hand halten, bekommen Sie Informationen zu den zentralen Nährstoffen, die einen Einfluss auf unser Immunsystem haben, und mit der App MySwissFoodPyramid (im App Store und bei Google Play) haben Sie ein Instrument zur Verfügung, um Ihre Ernährung einzuschätzen. Die App gibt darüber hinaus konkrete Hinweise, wo noch Verbesse-
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F A C H T A G U N G 2 0 2 1 Nachdem die Fachtagung der SGE 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt wurde, freuen wir uns, den Kongress für das aktuelle Jahr anzukündigen. Die Fachtagung wird am 3. September 2021 durchgeführt. Wir werden den Event digital abhalten. Im Fokus steht das Thema «MegaTrends und ihr Einfluss auf die Ernährungszukunft». Die Referenten Hanni Rützler (futurfood studio Wien) und Priska Baur (ZHAW Wädenswil) nehmen Stellung zu den relevanten Entwicklungen in den Bereichen Food und Ernährung. — Anmeldung und weitere Informationen: www.sge-ssn.ch/fachtagung
rungspotenzial ist. Wenn Sie nun noch nach einfachen
M I T G L I E D E R V E R S A M M L U N G
Tipps, Menüplänen oder Rezepten suchen, werden Sie
Die Mitgliederversammlung wird am 31. Mai 2021 ab
auf unserer Webseite fündig. Die Merkblätter Ausge-
15 Uhr digital durchgeführt. Als SGE-Mitglied können Sie
wogen verpflegt – auch im Homeoffice und die da-
die Behandlung spezifischer Traktanden an der Mitglie-
zugehörige Ideensammlung (www.sge-ssn.ch/unter-
derversammlung schriftlich beantragen; Anträge für zu-
lagen) enthalten einen Menüplan, Ideen zur einfachen
sätzliche Traktanden müssen spätestens 60 Tage vor der
Küche und zur Resteverwertung. Und wenn es dann ganz
Mitgliederversammlung bei der SGE-Geschäftsstelle ein-
praktisch wird, finden Sie zahlreiche Rezepte (www.sge-
treffen (info@sge-ssn.ch). — Anmeldung, Unterlagen
ssn.ch/rezepte) für eine ausgewogene Mahlzeit – auch
und weitere Informationen: www.sge-ssn.ch/mv
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_Die SGE_
DAS INT. FRÜCHTE- UND GEMÜSE-JAHR Früchte und Gemüse tragen mit wertvollen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsfasern zu einer ausgewogenen Ernährung bei. Grund genug, ihnen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Photo: Keen GmbH Public Relations
Die UNO hat deshalb 2021 zum Internationalen Jahr der Früchte und Gemüse ernannt. Auch die Schweiz macht mit. Mit einem gemeinsamen Engagement möchten das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV), das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) sowie die Verbände der Obst- und Gemüseproduzenten dazu animieren, deren Vielfalt zu entdecken und so Farbe und Geschmack in die eigene Küche zu bringen. — Ab Anfang April finden sich Informationen zum Thema auf: www.fruechteundgemuesejahr.ch.
DIE APP «MYSWISSFOODPYRAMID» — NEUE INHALTE & EINFACHERE BEDIENUNG
Mit der App MySwissFoodPyramid wird die eigene Ernährungsweise unter die Lupe genommen – mit hilfreichen Tipps, wie eine ausgewogene Ernährung im Alltag gelingt. Das neuste Update erweitert die App um neue Inhalte, etwa zu Food Waste. Zudem wurde die Bedienung vereinfacht.
MySwissFoodPyramid gibt neu auch Tipps zur Vermeidung von Food Waste: zum bewussten Einkaufen, zur Lagerung und auch zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. Neu hinzugekommen sind weitere Links zu nützlichen Webseiten, Videos oder Rezepten – nicht nur zu Food Waste, sondern auch zu anderen Themen der App. Mit der neusten Version der App behält man einfacher die Übersicht: Aktuelle, abgeschlossene und offene Themen sind auf einen Blick ersichtlich. Und wer die Empfehlungen zur Schweizer Lebensmittelpyramide bereits kennengelernt hat, kann weitere Themen nach Interesse auswählen und diese nach Belieben anschauen.Neu unterstützen die Guides Anna oder Lukas dabei, nach ein paar Wochen wieder mal ein Tagebuch zu führen – das neue mit dem alten Tagebuch zu vergleichen, kann aufschlussreich sein und motivieren, die Ernährungsweise längerfristig ausgewogen und genussvoll zu gestalten.Wem der Chat zu schnell oder zu langsam geht,
kann nun die Geschwindigkeit selber anpassen und – gut zu wissen – wer mal etwas länger schlafen möchte, kann die Weckzeit jederzeit ändern. — Erhältlich im: App Store und auf Google Play
App Store
Google Play
Ihre Meinung interessiert uns! Schreiben Sie an info@tabula.ch oder an Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Eigerplatz 5, 3007 Bern
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_tabula_n° 1/2021_
_AGENDA_
26. MAI 2021 Gemäss den Ernährungsempfehlungen in der Schweiz wird von einer veganen Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit
BIS 31. MÄRZ 2021
abgeraten. Wie soll man aber Schwangere und Mütter beraten, die
Zu Tisch — Unsere Ernährung: Lust, Druck und Verantwortung.
diese Ernährungsform dennoch beibehalten möchten? Die Fach-
Die Ausstellung präsentiert die neusten Fakten zu Ernährung,
gruppe «Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit» des SVDE
räumt mit Mythen auf und regt zum Nach- und Weiterdenken an. In Pfäffikon.
www.voegelekultur.ch
8.–30. APRIL 2021 Schwerpunktthemen am films for future festival 2021: Erhalt der Biodiversität, Klimaschutz und Lebensqualität ohne Überkonsum. Unter anderem wird der Film «Anders Essen—Das Experiment» gezeigt. In Zürich.
www.films-for-future.org/
setzt sich zusammen mit dem Verein PEBS für interdisziplinäre Weiterbildungen auf diesem Fachgebiet ein. Online. www.buggyfit.ch/verein-pebs
31. MAI 2021 Die Mitgliederversammlung der SGE findet vorraussichtlich in den Büroräumlichkeiten am Eigerplatz statt. In Bern.
www.sge-ssn.ch/mv
3. SEPTEMBER 2021
16. APRIL 2021 Die Generalversammlung des SVDE findet in digitaler Form statt . Online.
https://svde-asdd.ch
Die 5. Jahrestagung der Swiss Sports Nutrition Society findet definitiv 2021 statt. Die Themen: Essstörungen, Placeboeffekt, Relatives Energiedefizit (RED-S), Pflanzenproteine als Alternative? und weitere. In Ittigen oder online.
16. APRIL & 28. MAI 2021
www.ssns.ch
Die Workshops «Essen ohne Food Waste» und «Meine Ernährung, meine Entscheidung, mein gesunder Planet» bieten Inputs zu ei-
3. SEPTEMBER 2021
nem nachhaltigen, gesunden und genussvollen Ernährungsstil.
Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE
Dabei soll die Frage beantwortet werden, wie Ernährungsgewohn-
zum Thema «Mega-Trends und ihr Einfluss auf die Ernährungszu-
heiten mit der Gesundheit des Planeten und dem eigenen Wohlbe-
kunft». Mit Referaten von Hanni Rützler (futurfood studio Wien)
finden zusammenhängen. In Zürich.
und Priska Baur (ZHAW Wädenswil). Online.
https://deinquartiernachhaltig.org/
www.sge-ssn.ch/fachtagung
_PREVIEW / BESTELLTALON_ tabula-Abonnement (4 Ausgaben pro Jahr) Inland CHF 40.– / Ausland CHF 50.– (Versandkosten inklusive)
SGE-Mitgliedschaft
n° 2/21
Jahresbeitrag CHF 95.– (tabula-Abonnement inklusive)
Ernährungsempfehlungen weltweit
Name / Vorname:
E-Mail / Telefon:
Beruf: Wissen, was essen.
tabula Nº 2/2021_Wie sehen Ernährungsempfehlungen in anderen Ländern aus? Wo liegen Unterschiede und wo Gemeinsamkeiten zu denjenigen in der Schweiz? Gibt es Lebensmittelpyramiden in Asien oder optimale Teller in Afrika? Worauf basieren die Empfehlungen in anderen Ländern und welchen Einfluss haben kulturelle Faktoren?
Strasse:
PLZ / Ort:
Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, Eigerplatz 5, 3007 Bern, Tel +41 31 385 00 00 / info@sge-ssn.ch