ZEIT FÜR WIEN

Page 1

MORGENSTUND‘ KAFFEEPAUSE MAHLZEIT NACHTISCH NACHTLEBEN BETTRUHE WIENERLEBEN

EINS

ZEIT FÜR WIEN



ZEIT FÜR WIEN



ZEIT FÜR WIEN

Beruflich und privat oft nach Wien gekommen. Da gefrühstückt oder zu Mittag gegessen. Dort einen Kaffee getrunken und unterwegs ein interessantes Geschäft entdeckt. Hier übernachtet und davor noch irgendwo einen Schlummertrunk genommen. Immer wieder gefragt worden, was du so empfehlen kannst. Irgendwann einmal damit begonnen, die guten Erfahrungen aufzuschreiben. Bis so viele Notizen da waren, dass es für dieses Büchlein gereicht hat. Und jetzt liegt es da. Als sehr persönliche Liebeserklärung an eine wunderbare Stadt. Wien hat so viel zu entdecken. Machen Sie sich auf den Weg. Wir begleiten Sie – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – ein Stück weit. Ganz viel Zeit für Wien wünscht Ihnen Ihr Team von Silberball

005


006


007


INHALT

ZEITLOS

LIEBLINGSPLÄTZE Thomas Wunderlich 010

MORGENSTUND‘

JOSEPH BÄCKEREI Pherliebt in Brot 022

PALAIS HANSEN KEMPINSKI Der kleine Naschmarkt 028

HAAS & HAAS TEEHAUS Teeluxe 032

KAFFEEPAUSE

CAFÉ SPERL Die Demut vor der Tradition 042

CAFÉ FRANCAIS Chapeau 050

LE BOL Geselliges Jausnen 053

PHIL Öffentliches Wohnzimmer 054

MAHLZEIT

008

Ü Ein Stück Heimat mitten in Wien 060

LUDWIG UND ADELE Ein Gruß an den Opa 066

MOCHI Wien-Berlin auf japanisch 070

ON MARKET Es muss nicht immer Mainstream sein 074

LABSTELLE Essen mit ohne
Schnickschnack

COTÉ SUD Ein echter Franzose 082

BEAULIEU Schöner Ort 086

LEO WÜRSTELSTAND 34 cm lang, 450 Gramm schwer 088

078


INHALT

NACHTISCH

EIS-GREISSLER Ohne Fleiß kein Eis 096

FRUTH Sweet Art

098

NACHTLEBEN

DACHBODEN | 25 HOURS Über den Dächern von Wien 106

THE SIGN Markenzeichen

116

ALBERTINA PASSAGE Alte Schule

117

SOFITEL BAR Im Bartext – ein echter Höhepunkt

118

BETTRUHE

TOPAZZ Nachhaltiges Designhotel 122

HOLLMANN BELETAGE Ein Freund, ein guter Freund ... 126

ALTSTADT VIENNA Ein Kunsthaus zum Wohnen 132

THE GUESTHOUSE VIENNA Zu Gast im eigenen Haus

BOUTIQUEHOTEL STADTHALLE Wiens grünstes Hotel 142

138

WIENERLEBEN

NASCHMARKT Einmal um die ganze Welt 146

HEURIGEN Der Heurige hat wieder Saison 154

GASTGÄRTEN Frei-Zeit 158

LOKALE AM WASSER Nah am Wasser gebaut 160

RADLAGER Gutes Rad ist teuer 162

R. HORN’S Lebensbegleiter 164 GEBRÜDER STITCH Gute Naht

166

009


010


Thomas Wunderlich Thomas Wunderlich kam in Lustenau zur Welt und lebt seit acht Jahren in Wien. Der Fotograf und ORF-Journalist (Hitradio Ö3) ist mit ORF-Moderatorin Susanne Schnabl verheiratet. Gemeinsam haben sie einen Sohn und eine Tochter. Nach Auslandsaufenthalten in Brasilien und New York ist Wunderlich seit mehr als 15 Jahren in der Medienbranche, seit 2003 für den ORF tätig. Fotografisch beschäftigt sich der gebürtige Vorarlberger vorwiegend mit Porträtfotografie. 2009 erschien sein erster Bildband „Geboren in Vorarlberg“.

www.thomaswunderlich.at

011


012


WUNDERLICHE LIEBLINGSPLÄTZE Stephansplatz – eh klar. Schönbrunn – natürlich. Hofburg, Prater, Oper – dutzende Male gesehen. Zeit für einen etwas anderen Blick auf die Stadt. Wir haben Thomas Wunderlich über sein ganz persönliches Wien befragt.

013


014


ZEITLOS LIEBLINGSPLÄTZE

Dicke Luft in der Stadt? Dann raus nach Hietzing! Dort liegt der Lainzer Tiergarten, ein öffentlich zugängliches, 2.450 Hektar großes Naturschutzgebiet und alles andere als ein herkömmlicher Tiergarten. Denn die Tiere, die hier herumlaufen, leben in freier Wildbahn. Wildschweine, Hirsche oder Mufflons bekommt man zu Gesicht. Natur pur am Rande der Millionenstadt: Spielplätze, Lehrpfad, Aussichtspunkte und zahlreiche Tiere. Tipp: Gönnen sie sich mittendrin eine Pause im Restaurant in der Hermesvilla. Top-Essen (Dienstag bis Sonntag ab 9 Uhr, Tel.: + 43 180 413 23). Übrigens: Seit 2005 ist der Lainzer Tiergarten Teil des Biosphärenparks
Wienerwald und zählt damit zu den schützenswerten
Gebieten, die von der UNESCO international anerkannt wurden. 
 
 Großen Hunger und Lust auf bodenständige Altwiener Küche? Dann nach Nussdorf! Direkt am Nussdorferplatz´l lebt das Gasthaus „Zum Renner“ in lukullischer Hochform. 
Toller Service, riesige Portionen (aus der hauseigenen Fleischerei) und moderate Preise. Und im Herbst essen Sie das vielleicht beste Gansl-Gericht der Stadt! Beim Renner passt sehr, sehr viel.

Lainzer Tiergarten 13. Bezirk | Hermesstraße + 43 180 43 16 Zum Renner 19. Bezirk | Nussdorfer Platz 4 + 43 137 858 58 Montag – Samstag 10 – 22 Uhr 015


016


ZEITLOS LIEBLINGSPLÄTZE

Nach Oben? Unbedingt! Denn wer ein paar Stufen oberhalb des viel befahrenen Wiener Gürtels abschalten möchte, ist hier genau richtig. Mit Blick bis zum Kahlenberg wird mit einer feinen Melange im Bio-Café „Oben“ der City-Stress einfach kurz abgedreht!
 Luxus für 5 Euro 50? Check! In Döbling liegt einem Wien zu den bloßen Füßen – Kraulen mit Aussicht sozusagen, in Wiens höchstgelegenem Schwimmbad, dem Krapfenwaldbad.
Und wer früh genug kommt, der hat das Becken quasi für sich – siehe Beweisfoto (links). Der herrliche Blick auf die City ist von Touristen auch noch nicht übervölkert.

Café Oben 7. Bezirk | Urban Loritzplatz 2A + 43 152 272 68 Montag – Samstag 10 – 23 Uhr, Sonn- und Feiertag 10 – 15 Uhr

Krapfenwaldbad 19. Bezirk | Krapfenwaldgasse 65-73 + 43 132 015 010
(Mai – September) 017


018


ZEITLOS LIEBLINGSPLÄTZE

Garantierter Sitzplatz im MQ. Wer den besten Espresso und einen garantierten Sitzplatz im (oft überfüllten) Museumsquartier haben möchte, der spaziert in den Kiosk! Ein sehr netter Spot mitten im MQ. Gerade im Sommer findet man meistens einen Platz, um einen köstlichen Kaffee (mit Gratis-Mineralwasser!) zu trinken. Auch besonders fein: das Kiosk-Eis und die Snacks! Wer also nicht mitten im Trubel im Haupthof sitzen möchte, der chillt beim Kiosk. Die etwas anderen Wiener Selfies! 2 Euro rein stecken und sich mitten in einem Stück Kulturgut wiederentdecken. Ein analoger Schwarzweiß-Photoautomat aus den 60er Jahren steht im Hof 3 des MQ und die vier Bilder werden sicher einen besonderen Platz in Ihrem Erinnerungsalbum finden!

Kiosk im MQ Museumsquartier | Hof 2 + 43 158 548 90 (täglich 11 – 22 Uhr) Schwarzweiß-Photoautomat Museumsquartier | Hof 3 (Eingang Mariahilferstraße) 019


020


JOSEPH BÄCKEREI

022

PALAIS HANSEN KEMPINSKI

028

HAAS & HAAS TEEHAUS

032

PHERLIEBT IN BROT

DER KLEINE NASCHMARKT TEELUXE

021


022


023


024


MORGENSTUND‘ JOSEPH BROT

PHERLIEBT IN BROT Dass einer wie er in der MA 59 nicht auf Dauer glücklich bleibt, war irgendwie klar. Was er danach schuf, hat in Wien eingeschlagen wie eine Bombe: Brot vom Pheinsten. Begonnen hat alles in der HTL für Lebensmitteltechnologie. Dermaßen ausgebildet landete Josef Weghaupt in besagter MA 59, landläufig als Lebensmittelpolizei bekannt. Es folgte „eine spannende und lehrreiche Zeit“ in einer Industriebäckerei. Als dort eine geplante Steinofenbäckerei nicht umgesetzt wurde, „habe ich es selber gemacht“. Mit dem Ergebnis, dass die Leute vor seinem kleinen Geschäft in der Naglergasse schon bald Schlange standen. Kein Wunder. „Wir kneten nicht nur jedes Brot von Hand durch, wir backen es auch nach alter Rezeptur. Und das sogar doppelt, denn nur so entsteht die einzigartige Kruste.“ Das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte wurde in der Landstraßer Haupstraße aufgeschlagen. Keine 100 Meter von der CAT-Station entfernt eröffnete Weghaupt eine Bäckerei samt Patisserie (Viola Bachmayr-Heyda hat im Café Central und bei Dieter Koschina in der Villa Joya gearbeitet) und Bistro. Das Vergnügen beginnt beim Frühstück und setzt sich mit verschiedensten Variationen zum Thema Brot über den ganzen Tag hinweg fort. Was Severin Corti im „Standard“ zur Feststellung verleitete: „Alles in allem das Beste, was der Stadt heuer passiert ist.“

025


MORGENSTUND‘ JOSEPH BROT

Josef Weghaupt ist der Mann hinter dem Joseph. Dass aus dem f am Ende seines Vornamens ein ph wurde, geschah „ohne besonderen Grund“. Immerhin erlaubt es ihm das eine oder andere Zwinkern in der Kommunikation. „Die Leute mögen das, wenn man auf Augenhöhe mit ihnen redet.“ Aber gutes Marketing ist wie ein Kaiser ohne Land, wenn das Produkt nicht passt. Und für dessen Qualität kämpft der 33jährige „mit allem, was ich habe“.

Warum ist das Joseph-Brot besser als andere? Weil Brot nur dann außerordentlich gut schmecken kann, wenn man ihm Zeit gibt. Und das tun Sie? In der Industrie ist der Teig in drei Stunden fertig. Bei uns dauert dieser Prozess zwei Tage. Wir wollten von Anfang an Produkte, die von Menschen und nicht von Maschinen hergestellt werden. Qualität steht in Ihren Überlegungen vor allem anderen? Lassen Sie mich das so beantworten: Als ich 2009 selbständig wurde, wollte ich nur Marketing und Vertrieb machen. Aber die Produktion hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle. Also haben wir eine Bäckerei im Waldviertel übernommen und selber begonnen zu produzieren. Überrascht, dass es so gut läuft? Am Anfang haben wir nur die Gastronomie und den Wiederverkauf beliefert. Dann wollte ich dem Ganzen ein Gesicht geben und habe die Naglergasse eröffnet. Die Leute sind heute gesundheitsbewusst und qualitätsorientiert. Wir haben da den Puls der Zeit getroffen und offensichtlich fügt sich auch unsere Kommunikation so harmonisch ein, dass wir verstanden werden.

026


Joseph Bäckerei 1. Bezirk | Naglergasse 9 office@joseph.co.at Montag – Freitag 7 – 19 Uhr, 
 Samstag 8 – 18 Uhr Joseph - Bäckerei Patisserie Bistro 3. Bezirk | Landstraßer Hauptstraße 4 Montag – Samstag 6:30 – 21 Uhr (Bistro ab 7 Uhr), Sonn- und Feiertag 7:30 – 21 Uhr 027


028


MORGENSTUND‘ PALAIS HANSEN KEMPINSKI

DER KLEINE NASCHMARKT Ob’s nun das beste Frühstück der Stadt wirklich hier gibt – wer mag das schon entscheiden ... Wenn Sie die erste Mahlzeit des Tages für die wichtigste halten, dann sind Sie mit dem Palais Hansen Kempinski in jedem Fall gut beraten. „Beim Frühstück möchten wir ein Markt-Feeling schaffen. So als wenn man über den Naschmarkt schlendert und sich all die guten Sachen mitnimmt, die man später am Tisch zelebrieren kann“, beschreibt Chefkoch Philipp Vogel seine Intention. Inmitten einer sehenswerten Dekoration und sechs Meter hoher „hängenden Gärten“ fehlt es an nichts, was das morgendliche Herz begehrt. Für Langschläfer hat das Kempinski einen besonderen Trumpf im Ärmel: Unter der Woche kann man sich bis 10:30 Uhr durch das reichhaltige und außergewöhnlich gute Angebot schlemmen, am Wochenende sogar bis 14 Uhr. Beeindruckend wie das Frühstück präsentiert sich übrigens das gesamte Haus. Das erst seit kurzem wieder seine ursprüngliche Bestimmung gefunden hat. Hatte sich in dem 1873 zur Weltausstellung errichteten Hotel am Ring früher alles getroffen, was Rang und Namen hat, wurde es die vergangenen Jahrzehnte als Amtsgebäude verwendet. Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen: Das denkmalgeschützte Haus an der eleganten Ring­s traße profitiert enorm von der Tatsache, dass die Kempinski-Gruppe 2013 das Kommando übernahm ...

029


Und so beherbergt das behutsam renovierte Neo-Renaissance-Gebäude heute auf sieben Etagen 152 luxuriöse Zimmer und Suiten, die historischen Charme eindrucksvoll mit modernem Lebensgefühl vereinen. Mächtige Luster an den Decken, edle Stoffe, klassisches Design, Marmor soweit das Auge reicht – Planer Theophil Edvard Hansen hätte eine Freude mit der heutigen Betreibergeneration, die bei allem Komfort eines 5-Sterne Hauses nicht zu protzen versucht: „Wir wollen nicht abgehoben rüberkommen und erreichbar sein. Unser Z iel ist es, das Hotel der Wiener zu werden“, lautet das Credo von Generaldirektor Markus Lueck. Das Frühstück ist eine empfehlenswerte Gelegenheit, sich auch als Nicht-Hotelgast ein Bild davon zu machen.

030


Palais Hansen Kempinski 1. Bezirk | Schottenring 24 + 43 123 610 00 diekueche.vienna@kempinski.com www.kempinski.com/wien 031


032


MORGENSTUND‘ HAAS & HAAS TEEHAUS

TEELUXE Am Anfang stand der Wunsch, dem Tag durch ein gelungenes Frühstück einen ersten Höhepunkt zu bieten. Was schließlich darin mündete, dass auf der Speisekarte 30 Alternativen eine kulinarische Frühstücks-Weltumrundung ergeben. Wesentlichen Einfluss hatten dabei die zahlreichen Einkaufsreisen, die Eva und Peter Haas in Sachen Tee um die halbe Erde führen. Der Bogen spannt sich von traditionellen Varianten (z.B. Eier auf alle bekannte und weniger bekannte Arten, Müsli oder Wiener Kaffeefrühstück) bis zur deftigen US-Ausführung mit Bohnen, Eiern, Speck, French Fries und Erdnussbutter. Auf keinen Fall fehlen darf natürlich Asien, das Zentrum der hohen Teekunst. Hier werden zum Start in den Tag Nudeln mit Gemüse (China) bzw. Miso-Suppe, gebratener Lachs, Omelett und Reis (Japan) aufgeboten. Ebenfalls nicht alltäglich: Shakshuka, eine orientalische Eierspeise mit Tomatensauce, Paprika und Pitabrot. Eine Extra-Erwähnung wert: Die Speisen kommen als kleine Augenweiden auf den Tisch. Auch deshalb stellte das Wirtschaftsblatt fest: „So gut kann das Aufstehen schmecken.“ Und A la carte ergänzte: „Da denkt keiner mehr ans Mittagessen.“ Nicht nur beim Frühstück, den ganzen Tag spielt bei Haas & Haas der Tee die Hauptrolle. Der Shop bietet einen eindrucksvollen Überblick über die Jahrtausende alte Teekultur. Very british wird es im Salon am Nachmittag, wo ab 15 Uhr zum Afternoontea gebeten wird – mehrteiliges Silbergestell mit Fingerfood, Petit fours, Scones, Sandwiches und Muffins inklusive. 033


MORGENSTUND‘ HAAS & HAAS TEEHAUS

Kleine Teekunde Weißer Tee Eine Rarität aus den Bergen Chinas. Gepflückt werden für diesen Tee mit dem hellen Aufguss nur Blätter des „Big White Tea Bush“. Im Unterschied zu allen anderen Sorten ist weißer Tee völlig naturbelassen, er wird nur gewelkt und getrocknet. Rooibos Siedler erkannten Ende des 19. Jahrhunderts in Südafrika, dass man aus den feinen, nadelartigen Blättern des Aspalatus vontaminatus einen schmackhaften, aromatischen Tee brauen kann. Seit 1948 sorgt eine Kooperative ansässiger Bauern für gleichbleibende Qualität dieser einzigartigen Spezialität. Kräutertee Um die „Apotheke Gottes“ optimal nutzen zu können, kommt es auf den fein dosierten Zusatz von Gewürzen, Blüten und Aromen an. Zu den anregenden Morgentees gehören Pfefferminze, Zitrone und Orange. Wegen ihrer beruhigenden Wirkung werden Kamille, Melisse und Lavendel bevorzugt am Abend eingesetzt. Früchtetee Hagebutten, Malvenblüten und Apfel sind oft die Basis dieser Mi034

schungen, die sich erst vor wenigen Jahren durchgesetzt haben. Sie haben einen hohen Vitamingehalt und enthalten kein Koffein, weshalb sie als sehr bekömmlich gelten. Oolong Heißt übersetzt „Schwarzer Drache“ und ist der Legende nach durch Zufall entstanden. Ein taiwanesischer Teepflücker wurde bei der Arbeit von einer Schlange erschreckt und lief davon. Als er am nächsten Tag an den Ort zurückkam, den Tee aufsammelte und zubereitete, war er so begeistert vom Geschmack, dass daraus eine eigene Sorte entstand. Oolong wird einige Zeit an der Sonne getrocknet. Er wird in China als Heilmittel verwendet und stärkt Nerven, Stoffwechsel und Immunsystem. Tee aus Nepal In der Region um die indische Stadt Darjeeling entsteht der Champagner unter den Tees. Da Japaner und Russen jeden Preis für Spitzendarjeelings zu bezahlen bereit sind, hat sich nicht weit entfernt in Nepal ein neues Zentrum entwickelt. In den dortigen Teegärten entsteht Spitzenqualität zu vernünftigen Preisen.


Haas & Haas Teehaus 1. Bezirk | Stephansplatz 4 + 43 151 297 70 + 43 151 226 66 (Restaurant) stephansplatz@haas-haas.at www.haas-haas.at Montag – Samstag 8 – 20 Uhr, Sonn- und Feiertage 9 – 18 Uhr 035


036


CAFÉ SPERL

042

CAFÉ FRANCAIS

050

LE BOL

053

DIE DEMUT VOR DER TRADITION CHAPEAU

GESELLIGES JAUSNEN

PHIL 054

ÖFFENTLICHES WOHNZIMMER

037


www.meinlkaffee.at

GENUSSUND

POETISCHE MOMENTE SEIT 1862.

Die poetischen Dinge im Leben sind keine Dinge. Wahre Poeten schreiben ihre Gedichte auc

nur mit Buchstaben. Die schönsten Sätze sind die, die zwischen den Zeilen stehen. Schre

en ist die Kunst, ohne Pinsel Bilder zu erschaffen. Wahre Poeten schreiben ihre Gedichte auc 038 Inspiriert Poeten seit 1862.

nur mit Buchstaben. Die schönsten Sätze sind die, die zwischen den Zeilen stehen. Schreiben is


ch

ei-

ch

st

KAFFEEPAUSE INTRO

WIENER KAFFEEHAUSKULTUR Ein Thema, so vielfältig wie die Aromen des Bohnentrunks selbst: die Wiener Kaffeehauskultur. Bevor man also historische oder soziokulturelle Fakten zusammenträgt, sollte man eines machen, um diesem Kulturerbe genüge zu tun: Man begebe sich in das Kaffeehaus seiner Wahl, bestelle einen „Großen Braunen“ und lasse die Atmosphäre auf sich wirken. Die Thonet-Stühle geben beim Zurücklehnen leicht nach, das Tablett mit der Kaffeetasse, dem Glas Wasser, dem Milchkännchen und dem Keks erzeugt einen markanten metallischen Klang auf dem harten, runden Marmortisch. Menschen jeden Alters kommen und gehen, unterhalten und amüsieren sich. All das tritt aber in den Hintergrund, wenn man sich mit der Zeit – von der hier jeder noch genug zu haben scheint – in seine eigenen Gedanken oder Gespräche vertieft. Jetzt ist der Moment, in dem man in der Lage wäre, das Wesen des Wiener Kaffeehauses auf den Punkt zu bringen. Aber wozu? Nichts drängt einen. Lieber genießt man noch einen Schluck. Oder holt sich eine Zeitung, die an einem dieser praktischen Stöcke befestigt ist. Seit 300 Jahren bewährt sich das „Konzept“ des Wiener Kaffeehauses. Die Möglichkeit zum ungestörten Denken und Durchschnaufen zieht an – Berühmtheiten wie Mozart, Schnitzler oder Bernhard, aber auch alteingesessene Wiener, Zugezogene und Touristen aus der ganzen Welt. 1000 Kaffeehäuser bieten in Wien Platz für jeden. 039


KAFFEEPAUSE INTRO

KLEINE KAFFEEKUNDE Kleiner Schwarzer Ein Mokka, der wie ein Espresso unter Druck extrahiert und ohne Milch und Zucker getrunken wird. Serviert in kleiner Schale. Durch die kürzere Extraktionszeit bei der Herstellung lösen sich weniger Gerbstoffe. Kleiner Brauner Ein Mokka in kleiner Schale mit Kaffeeobers serviert. Das Obers wird traditionell separat serviert, damit der Gast das Mischungsverhältnis selbst bestimmen kann. Großer Schwarzer Ein doppelter Mokka in größerer Schale, auf Wunsch auch „kurz“ serviert. Großer Brauner Ein doppelter Mokka in größerer Schale mit Kaffeeobers serviert. Verlängerter Brauner Ein Mokka in einer großen Schale, der mit heißem Wasser aufgegossen – also „verlängert“ – und einem Schuss Kaffeeobers serviert wird. Verlängerter Schwarzer Ein Mokka in einer großen Schale mit zusätzlichem heißem Wasser aufgegossen.

040

Franziskaner Eine Melange mit Schlagobers – statt Milchschaumhaube. Oft mit Schokostreusel garniert. Melange Ein Mokka, etwas verlängert, mit warmer Milch versetzt und mit Milchschaumhaube in großer Schale serviert. Nicht zu verwechseln mit „Cappuccino“. Kleine Schale Gold Ein Mokka mit heißer Milch aufgegossen und Milchschaumhaube, in einer kleinen Schale serviert – daher auch „Schalerl Gold“ genannt. Kaffee verkehrt Ein Mokka mit sehr viel Milch, also ein heller Milchkaffee, wobei das „i“ eher wie „ü“ ausgesprochen wird. Kapuziner Ein doppelter Mokka mit Schlagobers, sodass der Kaffee die Farbe einer Kapuzinerkutte annimmt. Einspänner Ein Mokka mit aufgesetztem Schlagobers. Im „Einspännerglas“ – mit oder ohne Henkel – und extra Staubzucker serviert.


Moderne Tradition: Cafe Drechsler 100 Jahre ist es bald her, dass das Drechsler in unmittelbarer Nähe des Naschmarkts seine Tore öffnete. Was Engelbert Drechsler 1919 begann, setzt Manfred Stallmajer seit 2007 nach einer behutsamen Umgestaltung konsequent fort. Das Kaffeehaus-Juwel an der Wienzeile ist ein traditionsreicher Treffpunkt für all jene, die das klassische Wiener Kaffeehausangebot und eine entspannte Atmosphäre zu schätzen wissen. Die polierte Marmorbar und ebensolche Tische, Bauhaus-Leuchten und gekalkte Holzpaneele sorgen für ein modernes und doch sehr wienerisches Kaffeehaus – Tradition im Stil des 21. Jahrhunderts.

041


042


KAFFEEPAUSE CAFÉ SPERL

DIE DEMUT VOR DER TRADITION „Der Plan unserer Welt ist dahin ausgelegt, dass alles wächst, weitertreibt, aus sich heraus Neues schafft, selbst die Wurzel von Veränderungen ist. Der Plan unseres Wiener Kaffeehauses ist dahin ausgelegt, dass alles bleibt, weiter besteht, aus sich heraus Ruhe schafft, selbst der Boden für Bleibendes ist und so die Basis für eine bodenständige Art von Fortschritt darstellt.“ Nachzulesen in einem Buch über das Café Sperl. Nachzuerleben bis heute in der Gumpendorferstraße, wo Manfred Staub auch mit 83 jeden Tag persönlich nach dem Rechten schaut. Der Senior übernimmt mit Anzug und Fliege an der früheren Z ahlkassa oder im „Chefbüro“ – ein Tisch rechts vom Eingang – die erste Schicht bis 14 Uhr, ehe er von seinem Sohn Rainer abgelöst wird. Seit Manfred Staub 1968 ins Sperl gekommen ist, „wurde kaum etwas verändert“. Nicht einmal der Name, der auf den Vor-Vorgänger zurück geht. Beleuchtung und Polster stammen sogar noch aus dem Jahr 1880, als das von den Ringstraßen-Architekten Groß und Jelinek gebaute Kaffeehaus seinen Betrieb aufnahm. „Der Mensch hängt an Erinnerungen“, begründet Manfred Staub das Festhalten an Traditionen. Was eine deutsche Zeitung zur Feststellung verleitete: „Das Sperl muss man gesehen haben. Auch wenn ab und zu die Spiralfedern im Gesäß piken.“ Das gehört einfach dazu, wie so vieles im denkmalgeschützten Sperl: die alten Gaslampen an der Stuckdecke, viel Marmor und Samt, die Thonet-Stühle, Mitarbeiter, die seit über 043


KAFFEEPAUSE CAFÉ SPERL

„Der echte Wiener ist ein Spaziergänger. Er weiß nicht wohin er geht und trotzdem kommt er am Schluss immer in sein Kaffeehaus.“ Manfred Staub 30 Jahren hier arbeiten, die Lautstärke, die jeder Gast unbewusst der Umgebung anpasst. Oder der Original-Parkettboden, der irgendwann mit einem Turnsaalbelag überbaut und beim Renovieren vor 30 Jahren wieder ans Tageslicht befördert wurde. Und drei Billardtische aus dem Hause Seifert & Söhne. Unter Kennern wahre Perlen aus Eiche und Mahagoni. „Ich weiß nicht wie oft ich die schon hätte verkaufen können“, erzählt Manfred Staub. Aber um kein Geld der Welt würde er sich davon trennen. Nicht nur, weil die Tische zwischendurch beim Wickeln der jüngsten Sperl-Gäste herhalten müssen – absturzsicher, wie Herr Staub mit einem Lächeln versichert. Sie sehen schon: Das Sperl bleibt das Sperl. Dafür sorgt der Chef jeden Tag persönlich. Seit jeher gibt sich auch die Prominenz gerne die Klinke in die Hand. Sigmund Freud ist oft in der Loge gesessen (für Cineasten: Szenen aus „Eine dunkle Begierde“ mit Viggo Mortensen und Keira Knightley spielen im Sperl), Robert Menasse und Michael Köhlmeier schauen gerne vorbei, Emmerich Kálmán hat seine Frau hier kennengelernt. „Die Liste wäre noch lange“, verabschiedet sich Manfred Staub. „Aber ich habe so viel geredet wie schon eine Ewigkeit nicht mehr. Ich empfehle mich.“

044


045


046


KAFFEEPAUSE CAFÉ SPERL

Manfred Staub Betreibt seit 46 Jahren mit dem Sperl ein typisches Wiener Kaffeehaus.

Was macht den Reiz des Kaffeehauses aus? Für viele Menschen ist es wie eine Insel, auf die man sich zurückzieht. Nach einer Stunde hat man wieder genug Kraft für draußen. Im Sperl gewinnt man den durchaus angenehmen Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben ist. Was hat sich in all den Jahren trotzdem verändert? Am Anfang hatten wir eine Köchin, einen Ober und einen Zuträger. Heute haben wir wesentlich mehr Mitarbeiter, ein viel größeres Angebot und weniger Gewinn. Wann haben Sie das Sperl übernommen? 1968. Damals ging man auch darum gerne ins Café, weil’s zu Hause kalt und im Kaffeehaus warm war. Das Sperl wollte damals trotzdem keiner haben. Alle zog es an die Ringstraße. Aus heutiger Sicht ein Glücksgriff, dass wir uns anders entschieden haben. Stolz bin ich darauf, dass wir nie den Drang hatten, modernisieren zu müssen. Auch der Name des Lokals ist seit über 130 Jahren unverändert. Hat es Sie nicht gereizt, sich hier zu verewigen? Das Haus ist ja nach dem Cafetier Sperl benannt. Er hat das ursprüngliche Café Ronacher bald nach der Eröffnung übernommen. Nach ihm war die Familie Kratochwilla. Ein Zungenbrecher, aber kein Name für ein Café. Und Staub ist ja auch nicht gerade ideal für unser Metier. Aber es meinen eh viele, dass ich der Herr Sperl bin.

047


KAFFEEPAUSE CAFÉ SPERL

„Erfunden“ vom Senior-Chef persönlich. Ein Blech von 35 x 40 cm ergibt 14 Sperlschnitten. Danke für das Rezept an Senior-Chefin Monika Staub, die ihr Hauptrevier in der Küche hat.

Sperl Schokoschnitte Zutaten Eier Zucker Haselnüsse Salz Vanillezucker Butter dunkle Schokolade Orangenlikör

Zubereitung Boden: 8 Eiklar mit 24 Dekagramm Zucker sehr steif schlagen. 32 Dekagramm geriebene Haselnüsse, 1 Prise Salz und 1 Prise Vanillezucker vorsichtig unterheben. Bei 150 Grad Unter- und Oberhitze ca. eine halbe Stunde backen. Guss: 8 Dotter mit 24 Dekagramm Zucker und 24 Deka­gramm Butter schaumig rühren. 24 Dekagramm dunkle Schokolade mit etwas Orangenlikör weich machen und alles mischen. Auf Boden aufstreichen und nur bei 140 Grad Oberhitze 10 Minuten ins Rohr, bis sich die Oberfläche hell festigt. Dazu eventuell Limetten-Ingwer Eis.

048


Café Sperl 6. Bezirk | Gumpendorfer Straße 11 + 43 158 641 58 melange@cafesperl.at Montag – Samstag 7 – 23 Uhr, Sonntag 11 – 20 Uhr 049


050


KAFFEEPAUSE CAFÉ FRANCAIS

CHAPEAU Unser Verdacht ist ja, dass indirekt Red Bull hier wieder einmal Flügel verlieh. Jedenfalls ist mit Axl Schreder einer seiner früheren Kreativdirektoren nunmehr Mitbesitzer im Café Francais und die Vermutung liegt nahe, dass er bei den Frühstücks-Varianten seine Finger mit im Spiel hatte. Jedenfalls sorgen Catherine Den’ Ouef (mit 3 Minuten-Ei), Omar Scharf is (würziges Omelette), Alain, Prost (inkl. einem Glas Champagner), Mon Depar Dieu (mit Weinbegleitung), Jacques Cousteau (mit einem Fisherman’s Friend und einem Glas Wasser zum Kaffee), Vanessa Paradies, Louis de Fun und Tres Tschick (Zigarette inklusive) für gute Unterhaltung, bevor das Essen auf den Tisch kommt. Für den Rest des Tages kommt die Karte ohne sprachliche Finessen aus, dafür bleibt das Angebot – wie es sich für eine Brasserie gehört – sehr französisch und vor allem sehr gut. Garant für die stabile Qualität ist René Steinbachner, der sich als Betreiber des Szene-Italieners Francesco in der Wiener Gastroszene bereits nachhaltig verankert hat. Nicht unbedingt das Wichtigste, aber für viele trotzdem ein interessanter Hinweis: Der Koch des Hauses stammt aus Belgien, was der Qualität der Pommes Frites alles andere als schadet. Der Besuch lohnt sich also nicht nur wegen der geschmackvollen Einrichtung – unser persönliches Highlight ist ein riesiger Spiegel, der einen die nahe Votivkirche auch sehen lässt, wenn man mit dem Rücken zum Fenster platziert ist.

051


Unterm Strich bleibt kein weiteres in Coolheit sterbendes Lokal oder „eine Huldigung an die französische Kunst der Lebensfreude“, wie der Standard anerkennend feststellte.

Café Francais 9. Bezirk | Währinger Straße 6-8 + 43 131 909 03 salut@cafefrancais.at www.cafefrancais.at Montag – Samstag 9 – 24 Uhr 052


KAFFEEPAUSE LE BOL

GESELLIGES JAUSNEN Vorreiter der Wiener Bistros war Omar Shoukry, „der im Herzen der Stadt mit seinem Le Bol einen Magneten für urbane Menschen schuf, die gerne in geselliger Atmosphäre jausnen“. So brachte es Christoph Hirschmann in der Tageszeitung „Die Presse“ auf den Punkt. Wobei das Le Bol eher ein Café ist, vom üblichen Bistro-Angebot werden vor allem Baguettes, Tartines und Salades offeriert. Empfehlenswert im Le Bol das Frühstück. Beeindruckend – neben dem großen Andrang - die lange Tafel, die im vorderen Teil des Lokals das uneingeschränkte Zentrum bildet. Bleibt der Hinweis, dass Bol eine Schüssel ist – womit auch klar ist, wie der – ausgezeichnete – Kaffee serviert wird.

Le Bol 1. Bezirk | Neuer Markt 14 + 43 699 103 018 99 www.lebol.at Täglich ab 8 Uhr, Sonn- und Feiertage ab 10 Uhr 053


054


KAFFEEPAUSE PHIL

ÖFFENTLICHES WOHNZIMMER Christian Schädel hat schräg gegenüber vom Sperl (Seite 42) den Gegenentwurf zum klassischen Wiener Kaffeehaus geschaffen. Und damit einen Volltreffer gelandet. Verkauft wird bei ihm „alles außer der Kaffeemaschine und den Mitarbeitern“. Von Musik und DVDs über Möbel bis zu einem wirklich außergewöhnlichen Bücherangebot reicht die sich ständig ändernde Palette, die so ganz nebenbei mit typischen Ingredienzien eines Lokals ergänzt wird: feinem Frühstück (bis 16 Uhr), Snacks (bis Mitternacht) und einem guten Kaffee (durchgehend). Und weil im phil alles ein bisschen anders ist: Die Küche befindet sich hinter der Bar, die Kellner sind auch als Köche im Einsatz. Und als Ergänzung zum Alltagsprogramm finden regelmäßig Lesungen und Filmabende statt. Wer dabei noch Z eit zum Schauen hat und Gefallen an der Einrichtung findet, der kann sie zu einem fairen Preis gleich mitnehmen. Für alle, denen der Griechisch-Unterricht in der Schule verwehrt geblieben ist: phil bedeutet so viel wie Freund oder Liebhaber. Somit ist der Name Programm in dem Lokal, das auf Wunsch biblio-phil, audio-phil, cine-phil, bar-phil und retro-phil in einem ist. Klar, dass es in so einem Fall auch ein phil good-Frühstück gibt und das „Stammhaus“ in der Gumpendorfer Straße mit dem Gartenbaukino eine philiale mit Platz für 300 Personen bekommen hat. 055


KAFFEEPAUSE PHIL

Christian Schädel „Erfand“ auf der Suche nach etwas Neuem bei einer Asien-Reise das „phil“ - ein Café, das auf Wunsch auch ganz schnell ein anderes Gesicht bekommen kann.

Wer kommt ins phil? Das Publikum ist so breit gefächert wie unser Angebot. Kreative und kulturinteressierte Menschen sind gerne hier, genau so Studenten und Touristen. Wo ist die Idee für das phil entstanden? Das ist eine ziemlich internationale Geschichte. Als junger Österreicher bin ich vor gut zehn Jahren für dreieinhalb Monate nach Asien gegangen. Es war so eine Art Selbstfindungsreise, weil ich nach Publizistik-Studium und ersten Erfahrungen als Journalist auf der Suche nach etwas Neuem war. In Laos haben mich dann zwei Kanadier auf die Idee gebracht, in Wien ein Lokal wie das phil zu probieren. Für mich war es ein doppelter Sprung ins kalte Wasser: Von der Gastronomie wusste ich nicht viel und als Buchhändler hatte ich auch keine Erfahrung. Warum hat’s dann trotzdem so gut geklappt, dass das phil heuer zehn Jahre alt wird? Weil ich das gemacht habe, was mir selber gefällt.

056


phil 6. Bezirk | Gumpendorfer Straße 10 – 12 + 43 158 104 89 info@phil.info www.phil.info Montag 17 – 1 Uhr, Dienstag – Sonntag 9 – 1 Uhr 057


058


Ü 060

EIN STÜCK HEIMAT MITTEN IN WIEN LUDWIG UND ADELE

EIN GRUSS AN DEN OPA

066

MOCHI 070

WIEN-BERLIN AUF JAPANISCH ON MARKET

ES MUSS NICHT IMMER MAINSTREAM SEIN

074

LABSTELLE 078

ESSEN MIT OHNE
 SCHNICKSCHNACK COTÉ SUD

EIN ECHTER FRANZOSE

082

BEAULIEU 086

SCHÖNER ORT LEO WÜRSTELSTAND

34 ZENTIMETER LANG, 450 GRAMM SCHWER

088

059


060


MAHLZEIT Ü

EIN STÜCK HEIMAT MITTEN IN WIEN Man nehme einen Architekten und einen Koch aus Schoppernau (ja genau, das ist der Ort mit dem einen Lied da) und lasse sie meist spät in der Nacht so lange über ihre Zukunft reden, bis aus der Idee ein Businessplan gereift ist. Dann kündige man den Job, bringe „eine reudige Bude“ auf Vordermann und eröffne ein Wirtshaus. Das Ergebnis nennt sich „Ü“ und hat sich in kurzer Zeit zu einem Zentrum Vorarlberger Gastlichkeit gemausert. „Wir haben etwas geschaffen, was am besten zu uns passt. Und so ein Stück Heimat nach Wien gebracht“, sagen Johannes Flatz (der Architekt) und sein Cousin Martin (der Koch). Vom Entschluss bis zum Start vergingen 14 Monate. Am Ende wurde es trotzdem knapp: Nach einem VN-Artikel hatte das Land Vorarlberg das Ü für einen Empfang reserviert. So war der Eröffnungstag vorgegeben – und während hinten der letzte Nagel eingeschlagen wurde, kamen vorne die ersten Gäste zur Tür herein. Seitdem geht es rund im Ü – was dazu führt, dass Johannes und Martin nur mehr sporadisch im Bregenzerwald sind. Verwandte besuchen lautet dann das Programm. Und Produkte einkaufen. „Wir möchten wissen woher die Sachen stammen, die bei uns auf dem Tisch stehen“, sind sich die beiden einig. In ihrem Businessplan steht, dass jeder Vorarlberger, der nach Wien kommt, einmal im Ü gewesen sein sollte. Was sie nicht dazu geschrieben haben: Wer ein Mal da war, kommt sehr gerne wieder. 061


MAHLZEIT Ü

Johannes und Martin Flatz ... sind Cousins und kommen aus Schoppernau im Bregenzerwald. Johannes ist Architekt und hatte eine Schlüsselfunktion beim Umbau des Lokals, in dem er sich seit der Eröffnung um den Service kümmert. Martin kann auf ein „einschlägiges“ Vorleben verweisen: Als ehemaliger Küchenchef in der Haubengastronomie und mit einem Masterstudium für Tourismusmanagement war seine Rolle im Ü klar definiert.

062


MAHLZEIT Ü

Wie würdet Ihr das Ü in ein paar Sätzen beschreiben? Wir haben uns überlegt, wofür wir glaubhaft stehen können. Das ist der Bregenzerwald mit seinen Produkten und typischen Eigenschaften. So ist ein Gesamtkonzept entstanden. Einfache, aber hochwertiger Materialien sowie eine schlichte, aber sehr klare Formgebung prägen die Architektur. Ähnliches gilt für die Küche, die ohne Experimente auskommt und dadurch ehrlich und authentisch bleibt. Wie seid Ihr auf das Lokal gekommen? Wir haben uns 25 Örtlichkeiten angeschaut und sind durch Zufall auf diesen Platz gestoßen. In der Gegend haben wir eigentlich gar nicht gesucht. Hier war immer schon ein Gasthaus, aber das Ganze war ziemlich heruntergekommen. Aus der geplanten Renovierung wurde quasi eine Komplettsanierung. Wir haben 25 Tonnen Material weggetragen und mit Hilfe zahlreicher Freunde sehr viel selbst gemacht. Dadurch ist eine extreme Bindung entstanden. Jedes Eck hat seine Geschichte. Habt Ihr Eure Entscheidung für die Selbständigkeit je bereut? Wir wollten etwas für uns schaffen. Etwas, bei dem nur der eigene Maßstab zählt. Das ist uns gelungen. Dass das Lokal so eingeschlagen hat, ist natürlich zusätzlich eine große Bestätigung auf diesem Weg. bregenzerwälderisch wie halt oder stopp wie für euch oder für Sie zum Überleben hat Gefühl kann neugürig machen ist ganz schön eigen: eben Ü 063


Nach diesem Rezept kocht Martin Flatz jeden Freitag (und nur am Freitag) im Ü Käsknöpfle. Vorreservierung wird empfohlen.

Käsknöpfle ( für 4 Personen )

Zutaten 500g griffiges Mehl 5 Eier ½ Teelöffel Salz 1 Prise Muskatnuss 140 g Wasser 300 g geriebener Käse (1/3 reifer Bergkäse, 1/3 milder Bergkäse, 1/3 Räßkäse)

064

Zubereitung Das Mehl in eine Schüssel geben und eine Mulde schaffen. Die Eier in die Mulde schlagen, mit Salz und Muskatnuss würzen und gut verquirlen. Das Wasser zur Eiermasse zugeben. Nun wird die Eiermasse schlampig mit dem Mehl verrührt (es dürfen ruhig noch Mehl- und Eiernester vorhanden sein). Dieser Teig wird nun mittels eines Knöpflehobels in gut gesalzenes, kochendes Wasser gerieben. Die Knöpfle aufkochen lassen und mit einem Siebschöpfer abschöpfen. Es wird nun lagenweise Knöpfle und geriebener Käse in die „Käsknöpflegepsa“ geschichtet. Eine halbe Schöpfkelle vom Spätzlewasser über die Knöpfle gießen. Am Schluss noch etwas weißen Pfeffer über die Käsknöpfle. Zuguterletzt werden die Käsknöpfle mit in heißer Butter gerösteten Zwiebeln übergossen, mit geschnittenem Schnittlauch bestreut und heiß serviert. Mit Kartoffelsalat und grünem Salat und einem frisch gezapften Kellerbier oder einem Glas vom Grünen Veltliner (Tipp von Johannes) ist das Glück eines Vorarlbergers vollkommen!


Ü 2. Bezirk | Obere Augartenstraße 46 + 43 196 910 13 info@ue-lokal.at www.ue-lokal.at Dienstag – Donnerstag 12 – 24 Uhr, Freitag und Samstag 12 – 2 Uhr 065


066


MAHLZEIT LUDWIG & ADELE

EIN GRUSS AN DEN OPA Es gibt Dinge, die werden dir nicht gerade in die Wiege gelegt, aber es zeichnet sich schon in jungen Jahren ab, dass du eine Ader dafür hast. So geschehen auch bei Lukas „Luke“ Bereuter. Mit 17 sperrte er sein erstes Lokal in einer Garage daheim im Bregenzerwald auf: „Mein Anliegen war, uns Jugendlichen eine Anlaufstelle zu bieten.“ Schon nach kurzer Zeit war der „Bunker“ einer der beliebtesten Jugendtreffs im ganzen Tal. Wenig später zog es Luke in die weite Welt, um in Wien Grafikdesign zu studieren. Bald holte ihn die Gastronomie wieder ein und mit einem Freund gründete der umtriebige Vorarlberger eine Cateringfirma, die ihm zu einem guten Namen in der Kunstszene verhalf. Was sich wiederum bezahlt machte, als im Programmkino im Künstlerhaus das Restaurant neu vergeben wurde. Zusammen mit seinen Kollegen Mathias Kappaurer, Josef Kaufmann und David Punzenberger übernahm Luke den Betrieb im Rohbau und baute ihn in nur zwei Monaten um. Entstanden ist ein modern-spartanisches Lokal mit einer empfehlenswerten Küche, in der der Tiroler Ludwig Linser das Sagen hat. Bleibt zu erwähnen, dass Bereuter und Kappaurer in Wien schon 2012 mit der Tonstube einen sympathischen Bar-Geheimtipp aus dem Boden gestampft haben. „Da wir finanziell begrenzt waren, haben wir viel selbst gemacht. Im Nachhinein ein Glücksgriff: Kreativität statt überteuertem Designkonzept.“ 067


MAHLZEIT LUDWIG & ADELE

Lukas Bereuter Mit 29 Jahren nennt der Vorarlberger Lukas Bereuter ein kleines Gastro-Imperium sein Eigen.

Du führst mit drei Freunden das Ludwig & Adele am Karlsplatz. Was steckt hinter dem Namen? Mein Opa Ludwig Steurer, der mit 90 noch seine Firma führte und mir mit seiner Handschlagqualität ein ewiges Vorbild ist. Und weil zum Einkehren meistens zwei gehören, habe ich noch einen Frauennamen gesucht. Meine Oma heißt Gerda, aber wir haben gefunden, dass Adele besser klingt. Ihr habt mit der Tonstube noch ein zweites Lokal in Wien. Gibt’s weitere Pläne? Im Moment haben wir mit den laufenden Projekten genug zu tun. Im Ludwig & Adele erweitern wir den Außenbereich. Das Essensangebot wird am Abend mit einem Menü in Gläsern ergänzt. Tapas auf österreichisch quasi. Außerdem waren wir heuer Exklusiv-Caterer bei den Festwochen. 40.000 Besucher bei der Eröffnung am Rathausplatz waren nicht ganz ohne. Auch bei der Vienna Design Week und in der Feldkircher Poolbar waren wir schon im Einsatz. Und unsere eigene kleine Getränke-Manufaktur mit hausgemachtem Eistee und ähnlichen Spezialitäten gibt auch ein bisschen Arbeit.

068


Ludwig & Adele 1. Bezirk | Akademiestraße 13 + 43 664 750 104 17 office@ludwigundadele.at www.ludwigundadele.at Sonntag – Donnerstag 11:30 – 0 Uhr, Freitag und Samstag 11:30 – 2 Uhr 069


MAHLZEIT MOCHI

WIEN-BERLIN AUF JAPANISCH Man nehme einen israelischen Koch namens Edi Dimant und den im Hospiz St. Christoph groß gewordenen Serviceprofi Tobi Müller, lasse die beiden im Szenelokal Kuchi in Berlin erste gemeinsame Wege gehen und sie dann in Wien ein cooles (in diesem Fall darf man dieses Wort verwenden) Projekt starten, das die ganze Stadt verzückt. Und das gleich so, dass am Anfang drei Wochen vorreservieren eher Regel als Ausnahme war. Mittlerweile hat sich das Ganze auf ein vernünftiges Maß eingependelt, die 30 Plätze sind aber vor allem am Abend immer voll. Kein Wunder: Geblieben sind nämlich die erfreulich unaufgeregte Ausstattung und die extrem hohe Qualität, die auch von strengen Kritikern mit „grenzgenial“ oder „zu Recht eine neue Pilgerstätte für kalifornisch angehauchte japanische Küche“ umschrieben wird. Der Bogen spannt sich von Crispy Prawn Tempura, Asia-Tapas, exotischen Salaten und raren Meeresfrüchten über Spezialitäten vom Robata Grill und herausgebackenen Softshell Crabs bis zu California Rolls und viel Sushi/Sashimi-Spielereien. Bleibt die Frage, wie Mochi (ein japanischer Reiskuchen) korrekt ausgesprochen wird (richtige Antwort: Motschi). Und die Feststellung, dass hier ein selten angenehmes Team mit Hingabe eine Atmosphäre zaubert, die auch abseits des rein Kulinarischen ihresgleichen sucht. Oder wie es das „Format“ formulierte: „Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass ein Medienhype auch mal etwas mit tatsächlicher Qualität zu tun haben kann.“ 070


Mochi 2. Bezirk | Praterstraße 15 + 43 192 513 80 info@mochi.at www.mochi.at Montag – Samstag 11:30 – 22 Uhr 071


072


073


074


MAHLZEIT ON MARKET

ES MUSS NICHT IMMER MAINSTREAM SEIN Wie an anderer Stelle erwähnt, übt der Naschmarkt auf asiatische Gastronomen eine besondere Anziehungskraft aus. In diesem Umfeld hat der aus dem Fernsehen bekannte „Silent Cook“ Simon Xie Hong nach dem On (in Margareten) und der China Bar (in Neubau) ein richtig großes Restaurant in der Wienzeile eröffnet. Wie schreibt Sabine Maier auf ihrem empfehlenswerten Portal www.stadtspionin.at. „Achtung, jetzt kommt eine Liebeserklärung! Dieses Lokal ist so schön!“ Hohe Räume, viel Licht, tolle Stoffe, bunte Polster und als Blickfang eine wahrlich imposante Lampe haben sie wohl zu dieser Einschätzung bewogen. Durchaus spannend liest sich die Karriere des Hausherren, in dessen Lebensplanung die Gastronomie lange keine Rolle spielte. Weil es in China aber nicht so leicht ist, sich als Arzt durchzusetzen, „habe ich mir während des Studiums ein bisschen Taschengeld in Restaurants dazuverdient“. Irgendwann zog es ihn aus der 7 Millionen-Metropole Wenzhou ins kleine Mistelbach zu seiner Schwester, die dort ein Lokal und ein Kino hatte. Rest der Geschichte siehe oben. Das On Market trägt seinen Namen nicht zu unrecht. Durch die hohen Decken hat es etwas von Markthallenfeeling und 600 m2 sind für ein Lokal nicht gerade zu knapp bemessen. Die Küche ist eine Mischung aus Japan und südchinesischer Küstenregion mit Verständnis für mediterrane Küchentechniken, was auch im 075


großen Fischangebot seinen Niederschlag findet. Vieles wird in einer Art Baukastensystem in unterschiedlichsten Größen serviert – gut für alle, die sich möglichst flächendeckend durch die Karte kosten wollen. Eine Karte, die je nach Marktangebot variiert und der man erfreulicherweise die Bereitschaft anmerkt, nicht alles dem kulinarischen Mainstream unterordnen zu wollen – was der Lage nicht direkt am, sondern eben neben dem Naschmarkt noch einmal eine andere Facette verleiht ... Was man nicht automatisch mit einem Asiaten in Verbindung bringt: Das Frühstücksangebot im On Market ist – nicht unbedingt typisch für einen Asiaten – durchaus empfehlenswert.

076


On Market 6. Bezirk | Linke Wienzeile 364 + 43 158 112 50 office@on-market.at www.on-market.at
 täglich von 7 – 2 Uhr 077


078


MAHLZEIT LABSTELLE

ESSEN MIT OHNE
 SCHNICKSCHNACK Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Wo bislang touristische Megaschnitzel das gastronomische Bild alleine prägten, fühlen sich seit kurzem ein paar Meter weiter Freunde des urbanen Lebensstils zu Hause. In der Labstelle wird sehr viel richtig gemacht – und nichts dem Zufall überlassen. Das kulinarische Konzept mit reichlich Regionalem bis hin zum selbstgemachten Brot
ist perfekt durchdacht, bleibt aber lässig und herrlich ungezwungen. Oder um mit der Website des Hauses zu sprechen: „Essen mit ohne
Schnickschnack.“ Dafür mit Liebe zum Detail, ehrlich und alles andere als fad. Ob am Morgen, am Mittag, am Abend, im Restaurant, an der Bar oder im stimmungsvollen Innenhof: Das Gute lauert am Lugeck immer und überall. Das Restaurant ist ein unkonventioneller und gemütlicher Ort, an dem Qualität, Herkunft, Nachhaltigkeit und Saisonalität im Vordergrund stehen. Für Küchenchef Kristijan Bacvanin ist es „eine spannende Herausforderung, bekannte österreichische Gerichte kreativ auf den Kopf zu stellen“. Nicht nur auf den Tellern, auch im Interieur findet sich die Verbindung von Tradition und Moderne. Die Reduktion auf das Wesentliche bildet auch hier die Basis. Geschliffener Beton, Schwarzstahl, Büffelleder und gelaugtes Holz gehen mit Design-Klassikern von Dixon bis Wegner eine angenehme Symbiose ein. 079


MAHLZEIT LABSTELLE

Thomas Hahn Der 33jährige stammt aus dem Waldviertel und ist gastronomisch ein klassischer Quereinsteiger. Es sei denn, man würde den Wechsel von einer Bank zu einem Aufsteiger in der Wiener Restaurantlandschaft als üblichen Karriereweg bezeichnen.

Warum Labstelle?
 Das Wort ist einfach perfekt und passt genau zu dem, was mir vorschwebte. Mich haben immer schon die Labstationen in den Bergen beeindruckt. Rasten, einkehren, bei einfacher und ehrlicher Küche wieder Energie tanken. Danach sehnt sich der Wanderer und wie man sieht, funktioniert eine solche Idee auch in der Stadt. Wie lautet das Labstellen-Konzept?
 Langfristig Denken! Das heißt: Dieses Lokal wird über die Qualität definiert. Kein Bio-Schmäh, stattdessen ehrliche, hochwertige heimische Produkte, die in einer charmanten Atmosphäre angeboten werden. Ein Ort, an dem man sich wohl fühlt. Extrem wichtig war mir deshalb auch, dass wir jetzt in den Slow Food Guide aufgenommen wurden. Wir wollen eine spannende Verbindung bieten, bei der Bodenständigkeit auf urbanen Lebensstil trifft. Was nimmt man von der Bank in die Gastroszene mit? Na ja, vor allem den Businessplan. Alles andere ist für mich Neuland. Nach fünf Jahren im Marketing der Volksbank wusste ich, dass Zeit für eine Veränderung war. Was sollte man in der Labstelle unbedingt probieren?
 Das Überraschungsmenü!
 Zum einen kann man sich das lange Auswählen der Speisen schenken. Andererseits wird geschmackliches Neuland betreten. Sie bekommen Produkte serviert, die Sie vielleicht nie bestellt hätten. Und bereuen das keine Sekunde. 080


Labstelle 1. Bezirk | Lugeck 6 + 43 123 621 22
 office@labstelle.at www.labstelle.at Montag – Samstag 10 – 2 Uhr 081


082


MAHLZEIT COTÉ SUD

EIN ECHTER FRANZOSE „Die Kombination aus Bistro und Gastronomie erlaubt es, entspannte Atmosphäre mit dem hohen Anspruch des wirklich guten Essens zu verbinden.“ Isabelle Berger-Frantzen

Bistronomie bietet Isabelle Berger-Frantzen in einem der wenigen echten Franzosen in Wien. Die Erklärung klingt ebenso einfach wie vielversprechend: „Die Kombination aus Bistro und Gastronomie erlaubt es, entspannte Atmosphäre mit dem hohen Anspruch des wirklich guten Essens zu verbinden.“ Die sympathische Wirtin stammt aus dem Elsass, was sich im Angebot bemerkbar macht. Koch Werner Tschiedel, ein Burgenländer, holt sich die frischen Saisonprodukte vom nahen Naschmarkt und bereitet sie vor den Gästen in der offenen Kleinküche zu kleinen Kunstwerken, die auch noch wirklich hervorragend schmecken. Das Lokal selbst ist auf angenehme Art unaufgeregt und trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen?) mit Stil gestaltet. Es liegt an einer der Essmeilen der Stadt, ist aber dennoch eher unscheinbar. Also Augen auf, wenn Sie zufällig in der Gegend 083


MAHLZEIT COTÉ SUD

sind und über diesen Geheimtipp stolpern. Apropos Geheimtipp: Das Coté Sud gibt es schon einige Jahre in Wien – einigermaßen verwunderlich, dass es bei der Qualität immer noch zu den weniger bekannten Lokalen gehört. Aber besser so als angesagte Hotspots (so heißen die doch meistens, oder?), die auf den Tellern nicht halten, was sie in der Werbung oder sonst wo versprochen haben. Bei einem Franzosen fast selbstverständlich die gute Weinauswahl, in der erfreulicherweise auch weniger bekannter Güter aus der Heimat der Chefin Platz gefunden haben.

084


Coté Sud 4. Bezirk | Schleifmühlgasse 8 + 43 120 803 75
 info@cotesud.at www.cotesud.at Montag – Freitag
 11:30 – 14:30 und 18:30 – 22:30
 Uhr, Samstag 19 – 22:30 Uhr 085


086


MAHLZEIT BEAULIEU

SCHÖNER ORT Lange taten sich die Franzosen unerklärlicher Weise schwer in Wien. Dass sich das geändert hat, liegt an Lokalen wie dem Café Francais (Seite 50) oder dem Beaulieu. Letzteres bewog auch gestrenge Geister zu wahren Hymnen. Zum Beweis dürfen wir den Standard zitieren: „Wenn man glaubt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein frankophiles Ehepaar wie Anna und Christoph Heinrich und baut einen so entzückenden Brückenkopf französischer Lebensart, dass es selbst eingefleischten Franko-Skeptizisten schwerfallen wird, nicht alles köstlich zu finden, was da an Wunderdingen dargeboten wird.“ Viel näher wird man als Lokalbetreiber dem medialen Kritikerhimmel nicht mehr kommen. Ein angeschlossener Feinkostladen rundet das erfreuliche Bild ab. Der Bogen spannt sich von 50 Käsesorten bis zu Weinen und Süßem vom Patissier. Zum Mitnehmen gibt es außerdem das hauseigene Kochbuch „Bistro, mon Amour“ – eine Sammlung französischer Bistroklassiker zum Nachkochen daheim.

Beaulieu 1. Bezirk | Herrengasse 14 + 43 153 211 03 office@beaulieu-wien.at www.beaulieu-wien.at Montag – Samstag 10 – 23 Uhr, Sonntag 10 – 18 Uhr 087


088


MAHLZEIT LEO WÜRSTELSTAND

34 ZENTIMETER LANG, 450 GRAMM SCHWER Der Big Mama Käsekrainer ist a) stadtbekannt b) je nach Hunger und Motivation für eine (viel Glück – siehe Maße in der Überschrift) bis vier Personen gedacht c) nur beim Würstelstand LEO erhältlich – und das
praktisch rund um die Uhr.
 Beilagen? Eh kloa: 2 normale Pfefferoni, 2 scharfe Pfefferoni, 2 Gurkerl, 1 Semmel, 1 Brot, 1 Hotdog und natürlich Senf, Ketchup, süßer Senf, Mayo, Bosnagemisch und eine hausgemachte Chillisauce – und eine der 15 (!) Biersorten oder der Bio-Limonaden, die LEO im Angebot führt.

089


MAHLZEIT LEO WÜRSTELSTAND

Chefin Vera Tondl ist sichtlich und hörbar stolz auf ihre Big Mama und den Würstelstand. Und nimmt sich inmitten des pulsierenden Verkehrs und des nie endenden Kundenstroms Zeit für ein kurzes Gespräch. 
 Warum wird der LEO immer wieder zum besten Würstlstand gewählt, wo liegt das Geheimnis? 
 Wir sind der älteste Würstelstand Wiens und haben dementsprechend natürlich auch eine mittlerweile 85jährige Erfahrung.
Am Schluss zählt aber nur die Qualität. Das hat schon Bruno Kreisky gewusst. Der zählte zu den Stammgästen. Woher beziehen Sie Ihre Ware? Ich habe praktisch für jede Wurstsorte einen anderen Lieferanten, fünf insgesamt. Jeder liefert nur das Beste. Außerdem kommt das Hotdog-Brot direkt vom Bäcker und das schmeckt man einfach. Für besonders ernährungsbewusste Menschen
gibt es übrigens den Käsekrainer auch mit BIO-Rindfleisch. Und wir haben ein veganes Würstl.
 Muss man zum Würstelstand-Besitzer berufen sein?
 Na, ich hätte mir nicht gedacht, dass ich den Würstelstand einmal von meinem Vater übernehmen werde. Ich habe zehn Jahre eine Tankstelle geführt, bin aber leider gescheitert. Und dann bin ich reumütig zu meinem Vater gegangen. Dadurch hab ich dann in der dritten Generation den LEO übernommen, heute bin ich froh darüber! Ihre Lieblingswurst? 
 Der Klassiker: einfach ein Paar Frankfurter mit Senf, aus!
Und den dazugehörigen Reim dürfen Sie sich ruhig merken: Von Frankfurter bis Käsekrainer,
so gut wie der Leo macht sie keiner! 090


Leo Würstelstand 9. Bezirk | Währinger Gürtel 170 (U6, Nussdorferstraße) + 43 664 659 60 85 bighunger@wuerstelstandleo.at www.wuerstelstandleo.at täglich 9:30 – 4 Uhr, Sonntag 12:30 – 3 Uhr 091


MAHLZEIT LEO WÜRSTELSTAND

Das traditionelle Wurststand-Angebot Die Burenwurst (mundartlich Haße = „Heiße“ oder Burenheidl) ist eine grobe österreichische Brühwurst. Im Original wird die Burenwurst niemals gebraten oder gegrillt, sondern ausschließlich gesotten. Käsekrainer (Wienerisch auch: Eitrige) sind leicht geräucherte Brühwürste mit grobem Brät aus Schweinefleisch und einem Anteil von 10 bis 20 % Käse (z. B. Emmentaler) in kleinen Würfeln. Sie wurden 1971 in Oberösterreich erfunden. Als Wiener Würstchen (kurz Wiener) bezeichnet man eine dünne Brühwurst im Saitling. Sie ist eine Abwandlung des Frankfurter Würstchens und wird im Gegensatz zu diesem aus Rind- und Schweinefleisch hergestellt. Die Bosna (auch Bosner) ist ein Gericht, das aus einer gewürzten Bratwurst besteht, die in einem aufgeschnittenen Weißbrot angeboten und mit Senf und Zwiebeln garniert wird. Sie hat Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Hot Dog, ist jedoch wesentlich würziger. Den Namen dieser Wurst erklärt der österreichische Sprachwissenschaftler Heinz Dieter Pohl damit, dass man die Bezeichnung bosnisch in Österreich mit stark gewürzten und eher scharfen Speisen in Verbindung bringt. Die Waldviertler ist eine stark geräucherte Fleischwurst, die sich aus Brät und einem festen Anteil an Fleisch zusammensetzt. Namensgebend war die niederösterreichische Region Waldviertel, bekannt wegen ihrer ländlich-deftigen Küche. Debreziner ist eine Brühwurstspezialität. Die Wurst trägt den Namen der Stadt Debrecen im Osten Ungarns, wobei die Wurst ursprünglich nicht von dort stammt. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Benennung nach der Stadt durch den Erfinder. Im Gegensatz zu lang geräucherten Wurstsorten, die beim Kochen hart werden, bleiben Debrecziner auch nach längerer Garzeit weich und saftig.

092


MAHLZEIT LEO WÜRSTELSTAND

Bekannte Wiener Wurststände Bitzinger Die zwei Stände – am Albertinaplatz und im Prater – bieten ein vielfältiges kulinarisches Angebot und ein ansprechendes Design. Josef Philipp Bitzinger hat sich mit dem jungen Architektenteam Schuberth und Schuberth zusammengetan, um die Wiener Würstelkultur in eine neue Ära zu führen. „Bewusst Wienerisch“ war das Motto des neuen Projektes, ein selbstbewusstes Bekenntnis zur Tradition des Wiener Würstelstandes, modern interpretiert. Operngäste und hungrige Nachtschwärmer gehören zum Stammpublikum. 1. Bezirk | Augustinerstraße 1 Hoher Markt Der legendäre Würstelstand am Hohen Markt mitten in der Wiener Innenstadt ist eine kulinarische Institution für Nachtschwärmer. Der Stand hat bis in die frühen Morgenstunden geöffnet und bietet einen schnellen Imbiss zu jeder Zeit! Hier geht jeder gerne hin – ein bunter Schmelztiegel der Generationen und Szenen. 1. Bezirk | Hoher Markt Kiosk Der Kiosk im trendigen Freihausviertel bietet Qualität und Vielfalt mit mehr als 30 verschiedenen Wurstspezialitäten aus ganz Europa! Minimalistisch eingerichtetes Ecklokal. 4. Bezirk | Schleifmühlgasse 7

Quelle: Best of Wien

093


094


EIS-GREISSLER 096

OHNE FLEISS KEIN EIS FRUTH

SWEET ART

098

095


NACHTISCH EIS GREISSLER

OHNE FLEISS KEIN EIS Okay, es gab Z eiten, da hat man einfach nur ein Eis gegessen. Die sind vorbei. Zumindest wenn Sie in Wien sind und sich für das begehrteste Stanitzel der Stadt nicht von einer Warteschlange abhalten lassen, die an warmen Tagen für Verkehrsbehinderungen sorgen kann. Was auch mit der Größe des Ladens zu tun hat. „Kleiner hätten wir nicht mehr werden dürfen“, sagt Georg Blochberger über seinen „Smart unter den Eisgeschäften“. Groß sind dafür die Idee und deren Umsetzung. „Ehrliches Eis“ nennt der Landwirt aus Niederösterreich seine Produkte, die bei den 35 glücklichen Kühen auf seinem Hof in der Buckligen Welt ihren Ursprung haben. 18 wechselnde Eissorten stehen zur Auswahl: Neben Kreationen aus Bio-Milch, Bio-Joghurt und Bio-Obers gibt es auch veganes Eis aus frischem Obst oder mit Soja. „Wir verarbeiten ausschließlich natürliche Zutaten. Am liebsten verwenden wir selbst gebrockte Beeren aus dem eigenen Garten. Da helfen dann alle bei der Ernte, selbst unsere Kinder“, erzählt Gattin Andrea. Künstliche Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsmittel sind tabu in der kleinen Eismanufaktur. Umso wichtiger ist die schonende Verarbeitung hochwertiger Lebensmittel. So haben die Blochbergers alle Hände voll zu tun mit Schälen, Entkernen, Schnibbeln, Hacken, Pürieren und Mixen, bevor die originellen Mischungen den Weg nach Wien antreten. 096


Eis Greissler 1. Bezirk | Rotenturmstraße 14 blochberger@eis-greissler.at www.eis-greissler.at täglich 11 – 22 Uhr Seit kurzem gibt es einen zweiten Laden in der Mariahilfer Straße 33. 097


098


NACHTISCH CHOCOLATERIE PATISSERIE FRUTH

SWEET ART „Weil ich nicht Golf spiele“, hat sich Eduard Fruth in der Pension selbständig gemacht. Ungewöhnliche Begründung ja oder nein – Freunde der ganz großen Konditorenkunst finden aus der halben Welt den Weg in sein liebevoll renoviertes Schmuckstück in der Kettenbrückengasse unweit vom – Nomen ist in dem Fall wieder einmal Omen – Naschmarkt. Die Nachfrage ist so stark, dass der rüstige Doch nicht-Pensionär im 5. Bezirk ein zweites Geschäft eröffnete. Der Weg dorthin führte ihn ganz früher auch nach Vorarlberg, wo die Oma in den fünfziger Jahren das Bregenzer Bahnhofsrestaurant führte. Auf Besuch im Ländle verdiente sich der kleine Eduard als Wurstsemmel-Verkäufer auf den Bodenseeschiffen ein bisschen Taschengeld, ehe er die Liebe zu den süßen Dingen des Lebens entdeckte. In Wien, dem „Mekka der Konditoren“, absolvierte er seine Meisterprüfung. Danach zog es ihn immer wieder ins Ausland. Bevorzugt nach Frankreich, wo die Affinität zur Patisserie entstand. Die sich irgendwann bis nach Asien durchgesprochen hatte. Dort hatte ein Großbäcker den Plan gefasst, eine Original Wiener Konditorei in Hiroshima aufzubauen. Eduard Fruth blieb ein Jahr dort, bis der Betrieb ohne ihn auskam. Und kehrte immer wieder zurück, um alles weiterzuentwickeln. Das Feinkostunternehmen hat mittlerweile 600 Verkaufsstellen und 4000 Mitarbeiter in ganz 099


NACHTISCH CHOCOLATERIE PATISSERIE FRUTH

„Mit 75 spüre ich noch so viel Kreativität in mir, dass ich unmöglich in Pension gehen kann.“ Eduard Fruth

Japan – Süßwaren aus Österreich sind bis heute fixer Teil der umfangreichen Angebotspalette. Daheim in Wien war Eduard Fruth 30 Jahre als Lehrer an der Berufsschule für Konditoren tätig. Bis er ins Rentenalter kam, womit wir wieder am Anfang der Geschichte wären.

100


NACHTISCH CHOCOLATERIE PATISSERIE FRUTH

Eduard Fruth Er gehört zu denen, die das Handwerk der Konditoren zur Kunst erhoben haben. An zwei Standorten in Wien kann man sich ein Bild davon machen.

Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie sich in der Pension selbständig gemacht haben? Meine Frau und ich lieben Frankreich. Als wir vor acht Jahren in Paris waren, ist unausgesprochen die Entscheidung gereift, dass wir eine Chocolaterie und Patisserie eröffnen. Drei Monate später haben wir in der Kettenbrückengasse aufgesperrt. Was ist das Besondere an Ihren Produkten? Wir kaufen nichts ein, außer der Verpackung. Alles andere ist von Hand gemacht. Teilweise verwenden wir noch uralte Formen. Und wie so oft kommt es auf die Details an. Wenn wir zum Beispiel Makronen produzieren, muss das Fenster geschlossen bleiben. Sonst wird das nichts. Sie haben sehr lange in Japan gearbeitet. Was ist Ihnen von dieser Zeit geblieben? Ein tiefer Respekt vor der Achtsamkeit der japanischen Kultur. Ich habe deswegen auch mit Meditation und Qigong begonnen. Gehören Sie selber zu den guten Kunden bei Fruth? Ich koste ununterbrochen. Vor allem an Schokolade komme ich nicht vorbei. Ihr Herz schlägt auch für die Kunst, haben wir uns sagen lassen. Stimmt. Deshalb gibt es unter dem Motto „Sweet Art“ monatlich wechselnde Ausstellungen im Geschäft. Den Platz stellen wir den Künstlern gratis zur Verfügung. 101


Mousse au chocolat ( für 7 Kaffeetassen )

Zutaten 60 g ( 3 ) Eidotter 40 g Kristallzucker 200 g Kuvertüre ( ca. 60-70  % Kakaoanteil ) 400 g Schlagobers ( 32 % Fett ) 80 g Kristallzucker

102

Herstellung Die Kuvertüre über einem warmen Wasserbad schmelzen. Die Eidotter mit dem Zucker über einem warmen Wasserbad bis ca. 50 ° C aufschlagen, anschließend weiter schlagen bis die Masse Raumtemperatur hat. Das Schlagobers mit dem Zucker nicht zu stark aufschlagen, es soll noch eine cremige Beschaffenheit haben. Die flüssige Kuvertüre mit den aufgeschlagenen Eidottern verrühren und anschließend das geschlagene Obers mit einer Gummispatel unterrühren. In die Kaffeetassen randvoll einfüllen, die Oberfläche glatt streichen und für 3 Stunden kalt stellen. Vor dem Servieren mit bitterem Kakaopulver bestreuen.


Chocolaterie Patisserie Fruth 4. Bezirk | Kettenbrückengasse 20 + 43 664 143 22 43 Dienstag – Freitag von 11 – 19 Uhr, Samstag 9 – 17 Uhr 5. Bezirk | Wiedner Hauptstraße 114 + 43 676 952 28 80 Dienstag – Freitag von 11 – 19 Uhr, Samstag 9 – 15 Uhr office@fruth.at www.fruth.at 103


104


DACHBODEN | 25 HOURS

106

THE SIGN

116

ALBERTINA PASSAGE

117

SOFITEL BAR

118

ÜBER DEN DÄCHERN VON WIEN MARKENZEICHEN ALTE SCHULE

IM BARTEXT – EIN ECHTER HÖHEPUNKT

105


106


NACHTLEBEN 25HOURS | DACHBODEN

ÜBER DEN DÄCHERN VON WIEN Es war einmal ein schmuckloser Stahlbetonbau aus den 70er-Jahren, der als Studentenheim sein Dasein fristete. Dann kam der Prinz in Form der 25hours Hotelkette und verwandelte das Haus in der Nähe des Museumsquartiers in ein hippes Designhotel. Im obersten Stockwerk, dem so genannten Dachboden, ist eine Bar eingezogen. Entspannt, gemütlich und vor allem mit einem spektakulären Blick auf ganz Wien. Das gesamte Hotel – und somit auch die Bar – ist dem Thema Zirkus gewidmet. Witzige Erinnerungsstücke aus der Manege begleiten den Gast beinahe auf Schritt und Tritt. Darunter viele Originale aus der Blütezeit des Zirkus Anfang des 20. Jahrhunderts. Metallgitter werden als Raumteiler eingesetzt und erinnern an Raubtierkäfige, von der Decke hängt ein Fahrrad. Spektakuläre Farben und Formen soweit das Auge reicht. Die großen Sofas und der lange Tisch fördern die Kommunikation und machen den Dachboden zu einem verlängerten Wohnzimmer. Das je nach Bedarf als Lese-/Arbeitsplatz mit Fernsicht, chice Location für einen (übrigens sehr guten) Nachmittagskaffee mit Freunden oder cooler Treffpunkt zum After-Work Cocktail die Bühne betritt.

107


108


109


110


Immer im Programm angenehme Musik in moderater Lautstärke – mittwochs serviert vom bekannten FM4-DJ Hermes. Drinnen wie auf der Terrasse trifft sich ein bunt gemischtes Publikum, vom Studenten bis zu Businessmenschen reicht die Palette. Blick und Atmosphäre sind eine so lockende Kombination, dass sich Wartezeiten vor dem gläsernen Außenlift oft nicht vermeiden lassen. Die man aber im hoteleigenen Restaurant überbrücken könnte. Auch hier ist die Einrichtung verspielt, witzig, lässig. Ein bisschen Industrial Chic vermischt mit Hüttenromantik und einem Schuss Amerika. Hat was – für die meisten zumindest. Das Lokal nennt sich übrigens 1500 Foodmakers (25 Stunden sind 1500 Minuten) und auf der Speisekarte dominieren italienische Gerichte mit US-Einschlag. 111


112


Noch ein Wort zum Hotel: Wo in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Zürich und eben Wien 25hours drauf steht, ist nichts von der Stange. Mal cool, mal bunt, mal nostalgisch, mal mondän bieten die Häuser nicht nur Bett und Bad, sondern auch Unterhaltung, Überraschung und Spaß.

113


„Das 25hours Hotel Wien spielt mit den Träumen und Sensationen der Circuswelt. Egal ob Museumsquartier, Prater, Opernball, Life Ball oder eine der unzähligen Musikbühnen. Für die Besucher steht die Weltstadt Wien seit jeher für Sensation und Show und das Hotel als Sinnbild für die traditionsreiche Institution Circus. Ein Hotel, das surreal, überraschend und sexy ist, das mit Phantasien und Exotik spielt. Hier verschwimmen Phantasie, Realität, Raum und Zeit“, heißt es auf der Website. Klingt sehr werblich, trifft’s aber dennoch recht gut. Ein Sonderlob gebührt dem Berliner Illustrator Olaf Hayek, der mit seinen Tapeten die 217 Zimmer ausgestattet hat.

114


25hours Hotel Wien 7. Bezirk | Lerchenfelder Straße 1-3 + 43 152 15 10 wien@25hours-hotels.com www.25hours-hotels.com Dachboden Bar Dienstag – Freitag 14 – 1 Uhr, Samstag 12 – 1 Uhr, Sonntag 12 – 22 Uhr (Reservierungen nicht möglich) 1500 Foodmakers
(Restaurant) + 43 152 151 845 1500Foodmakers.wien@25hours-hotels.com Montag – Freitag 12 – 15 Uhr und 18 – 23 Uhr Samstag und Sonntag 18 – 23 Uhr 115


NACHTLEBEN THE SIGN

MARKENZEICHEN Die alte Barkeeper-Weisheit „We do not serve drinks, we serve guests“ nimmt man sich hier sehr zu Herzen. Aufmerksamer, herzlicher Service, chillige Club-Atmosphäre mit dazu passender Musik – in einer wirklich guten Bar wie „The Sign“ gibt es viel mehr als nur gute Drinks. Da die hier nicht nur gut, sondern vielmehr exzellent sind, kürte das Falstaff-Magazin den stets freundlichen Betreiber Kan Zuo und seine Crew zur besten Loungebar des Landes. Umso bemerkenswerter, als man ein Lokal dieser Güte eher im Zentrum als etwas abseits vom Schuss im 9. Bezirk vermuten würde.

The Sign 9. Bezirk | Liechtensteinstraße 106 + 43 664 964 32 76 office@thesignlounge.at www.thesignlounge.at täglich außer Sonntag ab 18 Uhr

116


NACHTLEBEN ALBERTINA PASSAGE

ALTE SCHULE 7 Sekunden links vor der Oper (© www.albertinapassage.at) wird Barkultur der alten Schule zelebriert und dabei alles den beiden wichtigsten Eigenschaften einer Bar untergeordnet: guter Service und gute Drinks. Verantwortlich dafür ein Team aus erfahrenen und prämierten Bartendern rund um Salar Gerami. Das musikalische Programm besteht aus Jazz, Funk und Soul – bis Mitternacht immer live, danach übernehmen DJ’s das Nachtprogramm. Zusammen mit der Architektur ein weiterer Baustein, um auch internationalen Ansprüchen zu genügen.

Albertina Passage 1. Bezirk | Opernring/Operngasse + 43 151 208 13 office@albertinapassage.at www.albertinapassage.at Dienstag – Samstag 18 – 4 Uhr

117


NACHTLEBEN SOFITEL BAR

IM BARTEXT – EIN ECHTER HÖHEPUNKT 4100 Hotels in 90 Ländern gehören zur Accor-Gruppe – das Sofitel Vienna gehört zweifelsohne zu den schönsten. Darf es auch, denn immerhin gönnte man sich mit Jean Nouvel einen der ganz Großen seines Fachs als Architekten. Entstanden ist ein elegantes Gebäude, das 75 Meter aufragt und quasi als Krönung im obersten seiner 18 Stockwerke das Restaurant „Le Loft“ beherbergt. Noch einmal etwas erhoben bietet die Bar inmitten des Restaurants einen atemberaubenden Panoramablick auf Wien. „Verantwortlich“ dafür ist eine zehn Meter hohe, ungeteilte Glaswand. Die in leuchtenden und ständig wechselnden Farben von der Schweizer Medienkünstlerin Pipilotti Rist geschaffene schimmernde Decke kann man aus der ganzen Stadt sehen. Sie steht in starkem Kontrast zu dem ansonsten nüchternen, minimalistischen Inneren des Hauses. Mit grauem Boden und weißen Stühlen nimmt sich der Raum der Stadt gegenüber zurück.

118


Le Loft im Hotel Sofitel 2. Bezirk | PraterstraĂ&#x;e 1 + 43 190 61 60 h6599@sofitel.com www.sofitel-vienna-stephansdom.com 119


120


TOPAZZ 122

NACHHALTIGES DESIGNHOTEL HOLLMANN BELETAGE

126

ALTSTADT VIENNA

132

THE GUESTHOUSE VIENNA

138

BOUTIQUEHOTEL STADTHALLE

142

EIN FREUND, EIN GUTER FREUND ... EIN KUNSTHAUS ZUM WOHNEN ZU GAST IM EIGENEN HAUS WIENS GRÜNSTES HOTEL

121


122


BETTRUHE TOPAZZ

NACHHALTIGES DESIGNHOTEL Ein Hotel muss heute für viele Menschen mehr sein als eine bloße Übernachtungsmöglichkeit. Für seinen zeitgenössischen Luxus zum Beispiel wurde das Topazz zweimal in Folge von Geo Saison unter die 100 schönsten Designhotels in Europa gewählt. In der Begründung der Jury werden vor allem die Liebe zum Detail und die gestalterischen Anlehnungen an den Stil der „Wiener Werkstätte“ hervorgehoben. Bemerkenswert, dass das in bester Innenstadtlage – zwischen Hoher Markt und Lugeck – beheimatete Haus daneben noch Akzente in ganz anderen Bereichen setzt: Für die Ausführung in Niedrigenergiestandard und das besondere Engagement für Umweltschutz und Nachhaltigkeit erhielt das Topazz den Green Luxury Award. Auch der hauseigene Biowein und die überwiegende Verwendung regionaler Lebensmittel haben daran ihren Anteil. Zurück zum Design, das bereits an der Fassade seinen Anfang nimmt. Die Außenhaut erinnert an die skulpturalen Kreationen Koloman Mosers: ein funkelnder Zylinder, besetzt mit großen, ovalen Edelsteinen. Bezüge zu einem der Gründer der Wiener Werkstätte setzen sich auch im Inneren fort, wo üppige Vorhänge und Textilien das Bild prägen. Oder um es mit Geo Saison zu sagen: „Mit den Möbeln, Stoffen, Tapeten und Holzvertäfelungen wird große Jugendstiltradition zitiert, aber nicht imitiert.“

123


BETTRUHE TOPAZZ

„Das Topazz ist ein Anziehungspunkt für Menschen mit Geschmack und Stil.“ Christiane Weissenborn

Geschäftsführerin Christiane Weissenborn sieht das von ihr konzipierte Topazz als „Anziehungspunkt für Menschen mit Geschmack und Stil“. Hier treffen sich altes und neues Wien, Schlichtheit und Glamour, Business und Entspannung. „Wer nach Individualität und persönlichem Service sucht, der findet bei uns ein Zuhause – auf hohem Niveau und trotzdem ungezwungen und leger.“ Statt einer klassischen Rezeption verfügt das Topazz über eine Art Butlerservice. Dieser übernimmt alle organisatorischen Angelegenheiten und erleichtert auch sonst das Leben – freie Minibar, eigene Nespresso-Maschine, 3D HD Flat TV, Luggage Storage für Stammgäste sowie frei konsumierbare Getränke und kleine Speisen inklusive. Beim Betreten der Lobby wird der Besucher in einem Wohnsalon empfangen – so als wäre er in einem Privathaus, in dem Geschichte und Literatur dem Raum Atmosphäre verleihen. Der Vollständigkeit (und eines besonderen Tipps) halber: Neben dem Topazz gehört in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Lamée ein zweites Designhotel zur Unternehmensgruppe Lenikus. Die Dachterrasse des Lamée ist neben Bar und Frühstückslocation Aussichtskino der Sonderklasse – viel besser wird man es in Wien nicht mehr erwischen können.

124


Topazz 1. Bezirk | Lichtensteg 3 + 43 153 222 50 reception@hoteltopazz.com www.hoteltopazz.com 125


126


BETTRUHE HOLLMANN BELETAGE

EIN FREUND, EIN GUTER FREUND ... Von Textilmanufaktur über Anwaltskanzlei bis zur Galerie waren die Räumlichkeiten der Hollmann Beletage schon so ziemlich alles. Sogar eine Glücksspielstätte war im Mezzanin des Gründerzeithauses zuhause. Heute führt der gelernte Schauspieler Robert Hollmann Regie. Und hat ein ... Ja, was hat er eigentlich einen Steinwurf vom Stephansplatz entfernt geschaffen? Kleines, feines Designhotel wäre man versucht zu sagen. Aber mal ehrlich: Das trifft’s nicht ganz. Da halten wir’s eher mit dem MAX-Guide: „Dieses Stadthotel gibt einem das Gefühl, als sei man bei einem guten Freund zu Hause.“ Ein wirklich guter Freund, vermutlich der beste, sind wir versucht zu ergänzen: Ein Ferienhotel in der Stadt. Ein wohnliches Zuhause in der fremden Welt. Frei von Mainstream und Durchschnitt. Das ist das Hollmann. 26 Zimmer sind voll Augenzwinkern, mit viel Liebe zum Detail und noch mehr Stil um ein Wohnzimmer angeordnet. Hier bedient man sich aus einer gut sortierten Bar und einer ebensolchen Bibliothek. Das hauseigene Kino ist auf österreichische Klassiker spezialisiert. Der Spa-Bereich macht den Satz von der „Oase mitten in Wien“ endgültig rund. Da will auch die Küche nicht zurückstehen. Am Morgen mit einem 6-Gang Frühstücksmenü. Danach als Haubenlokal gleich neben dem Hoteleingang in einem der schönen Innenhöfe der Altstadt. 127


128


BETTRUHE HOLLMANN BELETAGE

Robert Hollmann Nach Konditor- und Kochlehre sowie Hotelfachschule als Zuckerbäcker in den USA tätig. Zurück in Wien war er Küchenchef im „Freihaus“, um dann die Schauspielschule zu besuchen. Nach einigen Jahren am Burgtheater eröffnete er 2003 das Hotel Hollmann Beletage und bald darauf das Restaurant Hollmann Salon.

Laut Website soll sich jeder Gast „bei uns wie zu Hause fühlen“. Das sagen viele. Warum gelingt es im Hollmann? Wir befolgen Goethes Ausspruch: „Hier bin ich Mensch. Hier darf ich’s sein.“ Des „Menschlichseins“ wichtigstes Charakteristikum ist die Imperfektion. Perfektion ist der Feind jeglicher Behaglichkeit. Das ist paradoxerweise unser Erfolgsgeheimnis. Wir legen viel Wert auf das Äußere. Und sind uns trotzdem bewusst, dass wahre Schönheit von innen kommt. Eine große Rolle kommt unseren sensationellen Mitarbeitern zu. Sie haben das Produkt verstanden und als ihres angenommen. Wenn ich einem Fremden das Hollmann erklären soll: Was sag ich ihm? Mehr Luxus-WG als Design Hotel. Mehr Wohnzimmer als Lobby. Mehr Freunde als Hotelangestellte. Warum Ihr Wechsel vom Theater zum Hotel? Ich wollte schlussendlich selber inszenieren und Regie führen ;-) Aber ein wesentlicher Unterschied zwischen Theaterinszenierungen und Erlebnisgestaltung im Hotel ist der folgende: Im Theater spielt man VOR Publikum und im Hotel ist man MITTEN im Publikum. Interaktion und unmittelbares Feedback sind großartig! Was haben Hotel und Theater gemeinsam? Regisseur, Hauptdarsteller, Bühnenbild, Requisiten, Schauspieler. 129


BETTRUHE HOLLMANN BELETAGE

Frühstücken im Hollmann ist legendär. Sind Sie selber ein passionierter Frühstücker? Selbstverständlich! Aber ein mindestens ebenso passionierter Mittagesser. Und Abendesser sowieso. Frühstück allerdings ist schon eine Königsdisziplin der Gastronomie. Von vielen stiefmütterlich behandelt, ist es ein hervorragendes Differenzierungsmerkmal. Wir haben uns der Reduktion verschrieben. In einer Welt von unzähligen Entscheidungen, die wir täglich treffen müssen, muss man bei unserem Frühstück nur eines: sitzen bleiben. Ein Menü wird persönlich serviert und in einer offenen Küche frisch zubereitet. Jeden Tag anders.

130


Hollmann Beletage 1. Bezirk | Köllnerhofgasse 6 + 43 196 119 60
 hotel@hollmann-beletage.at www.hollmann-beletage.at Hollmann Salon 1. Bezirk | Grashofgasse 3  + 43 196 119 60 40 essen@hollmann-salon.at Montag – Freitag 12 – 23 Uhr,
 Samstag 9 – 23 Uhr,
 an Sonn- & Feiertagen geschlossen 131


132


BETTRUHE A LT S TA DT VIENN A

EIN KUNSTHAUS ZUM WOHNEN Was tut man, wenn man Raum für seine private Kunstsammlung braucht? Erraten: Man baut ein Hotel. „Man“ heißt in diesem Fall Otto E. Wiesenthal und ist verantwortlich dafür, dass irgendwo im Treppenhaus ein Helnwein hängt und Werke von Warhol bis Saint Phalle und Leibovitz scheinbar beiläufig im ganzen Haus verteilt sind. Ein Bad ist von Philippe Starck und in einer Suite hat ein Bösendorfer Flügel seinen würdigen Platz bekommen. Das Ganze findet sich in einem Patrizierhaus aus dem Jahr 1902 – natürlich mitten im Künstlerbezirk Spittelberg, in fußgängertauglicher Entfernung zum Museumsquartier. Und nennt sich Altstadt Vienna. Jedes der 45 Zimmer ist nicht nur wegen der kulturellen Leidenschaft des Hausherren individuell. „Gestalte einen Ort so, dass du selbst Zeit dort verbringen möchtest“, hat der sich zur Leitlinie gemacht. Und prominente Helfer ins Boot geholt. Matteo Thun hat acht Zimmer geschaffen und eine Suite mit erotischem Flair in Erinnerung an die Dirne Josefine Mutzenbacher. Das Designerduo Polka kreierte zwei Zimmer voller Leichtigkeit und Eleganz. Ebenfalls hat der weitgereiste Besitzer mit Kapazundern wie Eichinger, Knechtl oder den Vorarlbergern Dietrich Untertrifaller zusammengearbeitet. Nicht umsonst wurde das Altstadt Vienna vom Condé Nast Traveler in die Gold List der 500 besten Hotels weltweit gewählt. Für Geo Reisen gehört es sogar zu den 100 besten. 133


134


Altstadt Vienna 7. Bezirk | Kirchengasse 41 + 43 152 266 66 hotel@altstadt.at
 www.altstadt.at 135


136


137


138


BETTRUHE THE GUESTHOUSE VIENNA

ZU GAST IM EIGENEN HAUS Das „Triest“ hat er in 15 Jahren zum Kulthotel der Stadt gemacht. Das nächste Meisterstück liefert Manfred Stallmajer im „The Guesthouse Vienna“ ab. So ganz nebenbei, seit langem und nach wie vor leitet er auch das Café Drechsler, Treffpunkt für Künstler, Journalisten, Flaneure und Stadtindianer (Seite 41). Manfred Stallmajer weiß offenbar, was anspruchsvolle Gäste wünschen. Gast im eigenen Haus – das ist die Philosophie von The Guesthouse Vienna. Das Hotelkonzept ermöglicht es den Besuchern, sich wie in der eigenen Wohnung zu fühlen und die sprichwörtliche Gemütlichkeit der Wiener zu erleben. „Unsere Gäste können wie daheim ihre Gäste ins Zimmer zum Kaffee oder Abendessen einladen oder sich mit Geschäftspartnern im kultivierten Ambiente treffen“, sagt Stallmajer, der mit seinem Haus nahe der Albertina aus dem starren Rahmen der meisten anderen Hotels fällt. Insgesamt stehen in dem achtstöckigen Gebäude 39 Zimmer und Suiten zur Auswahl. Die Größe variiert zwischen 23 und stolzen 52 m2 – Espressomaschine, Gratis-Minibar, Weinkühlschrank, Wittmann-Sofas sowie B&O-Flat Screen inklusive. Auffallend die großzügigen Bäder mit Regenwalddusche und handgemachten Seifen.

139


Das moderne Raumdesign stammt aus der Feder von Sir Terence Conran. Es verbindet Trendbewusstsein, Komfort und Funktionalität zu einem ganz eigenen Stil, der sich konsequent durch alle Räume zieht. „Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Möbelstücken, die von Traditionsbetrieben nach Originalentwürfen hergestellt wurden und das avantgardistische Design der Jahrhundertwende widerspiegeln“, erzählt der Hausherr nicht ohne Stolz. Die hauseigene Brasserie & Bakery, die auch Gäste von außen empfängt, serviert in Zusammenarbeit mit der Holzofenbäckerei Gragger im Erdgeschoss frisches Brot und Gebäck für das Frühstück, das man hier zu jeder Tageszeit einnehmen kann. Der Kaffee ist eine Spezialröstung und wird exklusiv von Na140


ber-Kaffee hergestellt. Küchenchef Stefan Grassl legt Wert auf zeitgemäß interpretierte Tradition. Fast selbstredend, dass auch in der Brasserie bei der Einrichtung auf zeitlose Eleganz gesetzt wird. So schaffen zum Beispiel die Stühle des Design-Pioniers Oswald Haerdtl, der vor vielen Jahren für die Einrichtung des legendären Café Prückel verantwortlich zeichnete, ein charakteristisches Flair.

The Guesthouse Vienna 1. Bezirk | Führichgasse 1 + 43 151 213 20 office@theguesthouse.at www.theguesthouse.at 141


© Barbara Sas

142 © Monika Haas


BETTRUHE BOUTIQUEHOTEL STADTHALLE

WIENS GRÜNSTES HOTEL Das Boutiquehotel Stadthalle ist nicht nur das erste Null-Energie-Bilanz Hotel der Welt im urbanen Raum, sondern auch das einzige Hotel in Wien, das über ein duftendes Lavendeldach, einen grünen Innenhof und einen vertikalen Garten verfügt. Hier fühlen sich nicht nur Bienen und Schmetterlinge unglaublich wohl, es verzaubert vor allem auch die Gäste. Mit den Photovoltaik- und Solaranlagen sowie der Wasserwärmepumpe wird genauso viel Energie erzeugt wie verbraucht und das trotz höchstem Komfort in einer Umgebung, die den bewussten Umgang mit der Natur und deren Ressourcen lebt und pflegt. Der grüne Faden zieht sich durch das ganze Hotel. Neu sind sieben individuell eingerichtete Upcycling Zimmer, welche nicht nur ein besonderes Flair bieten, sondern auch noch zum Nachahmen anregen. Ein paar Beispiele: In den Zimmern findet man Garderoben aus alten Skiern, gestapelte Bücher als kleine Nachttische und verbogenes Besteck als Kleiderhaken.

Boutiquehotel Stadthalle 15. Bezirk | Hackengasse 20 + 43 198 242 72 office@hotelstadthalle.at
 www.hotelstadthalle.at 143


144


NASCHMARKT 146

EINMAL UM DIE GANZE WELT

HEURIGEN 154

DER HEURIGE HAT WIEDER SAISON

GASTGÄRTEN 158

FREI-ZEIT

LOKALE AM WASSER

NAH AM WASSER GEBAUT

160

RADLAGER 162

GUTES RAD IST TEUER R. HORN’S

164

GEBRÜDER STITCH

166

LEBENSBEGLEITER GUTE NAHT

145


146


147


148


WIENERLEBEN NASCHMARKT

EINMAL UM DIE GANZE WELT „Wollen S‘ kosten, gnä‘ Frau?“
Irgendwie sind ja viele Märkte gleich. Einige aber sind eben anders. 
Dazu gehört auch der Naschmarkt!
Wohl nirgendwo (vielleicht abgesehen vom Flughafen) ist Österreich so international, exotisch und weltoffen wie hier. 
Ehemals größtes Rotlichtviertel der Stadt hat sich der Markt heute zu einem hippen Treffpunkt gewandelt. 
Vor allem am Samstag mutiert der Nachmarkt zu einer einzigen großen Frühstücksinsel. Wer also am Wochenende gemütlich im Neni oder dem Do-An frühstücken möchte, darf mit längeren Wartezeiten auf einen der begehrten Plätze rechnen. Das Erlebnis Naschmarkt beginnt bei der U-Bahnstation Kettenbrückengasse (Linie U4). Die stammt von dem Jugendstilarchitekten Otto Wagner, ebenso wie eine prächtige Häuserreihe wenn wir uns nach links drehen.
Vieles ist zwar mehr Show als Wow – aber es gibt sie noch, die kulinarischen Perlen. Und auf jeden Fall ist man in ein paar Minuten einmal um die Welt gereist, kulinarisch zumindest. Die Familie Gegenbauer darf sich getrost zum NaschmarktAdel zählen. Ihren Stand betreibt sie ununterbrochen seit 1929. 
Im Angebot sind 70 Essig- und 50 Ölsorten. Die Essenzen stammen von Spargel, Paprika, Kirschen oder Holunder, Walnuss, Marillen und Zwetschken.

149


150


Wenn Sie dann das angenehme Gefühl haben, urplötzlich wieder zuhause zu sein, dann könnte das am Stand mit der Nummer 374-376 liegen.
Seit vier Generationen ist dort der Name Kuczera vertreten, mit herrlich frischen Produkten von österreichischen Gärtnereien und Bauern. 
 Bei der erstbesten unter die Nase geschobenen Olive, bitte weitergehen!
Bei der zweiten angebotenen Nussmischung, ebenfalls weitergehen ...
Beim dritten Versuch ... sowieso!
Irgendwann landen sie dann aber bei Araxi, dem größten Gewürzhändler des Naschmarkts mit über 400 Gewürzen aus aller Welt. 
Ihre Nase wird es Ihnen danken – versprochen: Da liegen getrocknete Früchte, Hülsenfrüchte, Getreide, Gewürze bis zu vielen Sorten von Reis (auch iranische Reiskocher stehen im Re151


gal), aber ebenso schwarze Berglinsen, Honigessig, Granatapfelkerne (auch gemahlen) und Fleur de Sel. Alles ein Genuss.
Stand: 441-443


 Übrigens: Es gibt zwar jede Menge asiatische Küche am Naschmarkt, allerdings nur eine wirkliche Kochkünstlerin: Sohyi Kim. Sie ist Dauergast in vielen Kochshows, ihre Bücher sind Bestseller, ihre Geschmackskombinationen am Stand Nr. 28 einfach nur fantastisch. PS: Was nicht viele wissen: Es gibt ein winziges Marktmuseum, das sich in einer Kapelle an der Rückseite der Bäckerei Felber bei Stand 290 befindet.

152


Naschmarkt 6. Bezirk | Wienzeile zwischen Kettenbrücke und Secession Zwischen 9 und 18:30 Uhr sind die meisten Betriebe geöffnet (manche öffnen schon früher), die Gastronomie hat bis 23 Uhr geöffnet (manche schließen früher). An Sonn- und Feiertagen sind die Stände geschlossen. 153


WIENERLEBEN HEURIGEN

DER HEURIGE HAT WIEDER SAISON Heurigen in Wien haben Tradition, sind Kult, manche sind sehr touristisch und nicht überall ist die Qualität gleich. Angesichts des großen Angebots und der verschiedenen Geschmäcker ein nicht ganz einfacher, in jedem Fall aber persönlicher Versuch, ein wenig Orientierung ins Geschehen zu bringen. Verbunden mit dem Versprechen, dass der Heurige nach einem leichten Durchhänger in den vergangenen Jahren wieder ganz viel Oberwasser bekommen hat.

Wieninger Hat bereits 1949 das erste Mal ausgesteckt und wird in der 3. Generation geführt. Von der Qualität her so etwas wie das Gourmet-Lokal unter den Wiener Heurigen. Hervorragender Wein. 21. Bezirk, Stammersdorfer Straße 78 | + 43 129 241 06 Göbel Bezaubernder Garten, fantastisches Essen und für Wien (Weißweinanteil 80%) eher unüblich: großartige Rotweine. 21. Bezirk, Stammersdorfer Kellergasse 131 | + 43 129 484 20 Zawodsky Hat den wohl schönsten (naturbelassenen) Heurigen-Garten Wiens (innen eher unspektakulär). 19. Bezirk, Reinischgasse 3 | + 43 132 079 782 154


WIENERLEBEN HEURIGEN

Hengl-Haselbrunner Die gutbürgerliche Variante – ursprünglich, traditionell, gemütlich. 19. Bezirk, Iglaseegasse 10 | + 43 132 033 30 Kierlinger Heurigen-Atmosphäre pur. Sehr klassisch, sehr gut, kein Kitsch, alles echt und pur. Wein und Buffet großartig, Garten traumhaft. 19. Bezirk, Kahlenberger Straße 20 | + 43 137 022 64 Hirt Herrliche Aussicht über die Weinberge, die Donau und das Kahlenbergerdorf. 19. Bezirk, Eiserne Handgasse 165 | + 43 131 896 41 Mayer am Pfarrplatz Der Klassiker im Beethovenhaus (die 9. entstand hier). Größter Betrieb des Wiener Weinbaugebietes (Bild nächste Seite). 19. Bezirk, Pfarrplatz 2 | + 43 137 012 87 Weinhof Zimmermann Wunderschöner Heuriger mitten in den Weinbergen von Neustift. 19. Bezirk, Mitterwurzergasse 20 | + 43 144 012 07 Feuerwehr Wagner Klassiker, hat für viele das beste Essen. Ein Heuriger wie er im Buche steht. 19. Bezirk, Grinzinger Straße 53 | + 43 132 024 42 Weiss Quasi ein Rohdiamant. Unscheinbar, aber hervorragende Küche. Günstig und urig. 19. Bezirk, Geigeringasse 2 | + 43 131 896 41 155


WIENERLEBEN HEURIGEN

Weinstube Josefstadt
 Geographisch ein Außenseiter. Immer wieder erstaunlich, welch versteckte Gärten man mitten in der Stadt finden kann! Auf der Straße nur eine kleine Laterne als Hinweis, dann ein langer, öder Hausflur – und schon ist man in einer Heurigen-Idylle mit allem, was dazugehört. 8. Bezirk | Piaristengasse 27, + 43 140 646 28 Leitner Einer der wenigen Heurigen am Wilhelminenberg. Toller Ausblick. 16. Bezirk | Sprengersteig 68, + 43 148 001 39 Edlmoser Winzerhaus aus dem Jahr 1629. Dazu ein großer Gastgarten und hervorragende Küche. 23. Bezirk | Maurer Lange Gasse 123, + 43 188 986 80 Weindorfer Der Name ist Programm, vor allem der Merlot und der Chardonnay werden gelobt. Und auch das Essen. 23. Bezirk | Maurer Lange Gasse 37, + 43 188 871 61 Stift St. Peter Eine Legende und in Dornbach und Neuwaldegg absoluter Fixpunkt. 17. Bezirk | Rupertusplatz 5, + 43 148 646 75

156


157


FREI-ZEIT Der Sommer – und nicht nur der – kann in dieser Stadt durchaus heiß sein. Wohl dem, der dann im kühlen Gastgarten gemütliche Zuflucht findet. Eine kleine, feine Auswahl – stellvertretend für viele andere, die auch über reichlich Frischluft und noch mehr Atmosphäre verfügen.

Schnattl Ein gutes Beispiel dafür, dass sich gehobene Gasthausküche mit dem Flair der typischen Wiener Innerhöfe wunderbar verbinden lässt. 8. Bezirk | Lange Gasse 40, + 43 140 534 00 Montag – Freitag 18 – 24 Uhr

158


WIENERLEBEN GASTGÄRTEN

Schreiners Gastwirtschaft Wo Wirtsleute aus Leidenschaft werken, auf Regionalität setzen und trotzdem gerne über den Tellerrand schauen, da passiert das nicht zum Nachteil des Gastes. Noch dazu, wenn das Essen nicht nur lt. Gault Millau hervorragend und der Garten mit einer naturbelassenen Blumenwiese und dem historischen Salettl (Für Nicht-Eingeweihte: ein pavillonartiges Gartenhäuschen) eine Augenweide ist. 7. Bezirk | Westbahnstraße 42, + 43 676 475 40 60 Dienstag – Freitag 17:30 – 24 Uhr

Flein Achtung: Der Eingang ist einigermaßen versteckt, sodass man an einem der schönsten Wiener Gastgärten vorbeilaufen könnte. Wenn man nicht wüsste, dass man durch eine unscheinbare Tür in der Schlossmauer in einen romantischen (stimmt wirklich) Park kommt, wo einem Wien plötzlich ganz weit weg vorkommt und es sich zur Abrundung auch noch exzellent speisen lässt (Bild links). 9. Bezirk | Boltzmanngasse 2, + 43 131 976 89 Montag – Freitag 11:30 – 15 und 17:30 – 23:30 Uhr

Villa Aurora Wer hoch hinaus will (und raus aus der Innenstadt), dem sei der kunstvolle Garten der Villa Aurora empfohlen. Wer sich am verträumten Ambiente und dem Ausblick satt gesehen hat, der wird selbiges dann auch in der urigen Wirtshausküche. 16. Bezirk | Wilhelminenstraße 237, + 43 148 933 33 täglich 10 – 24 Uhr

159


WIENERLEBEN LOKALE AM WASSER

NAH AM WASSER GEBAUT Vier Donauarme, 29 Augewässer, vier Flüsse und Kanäle, 29 Wienerwaldbäche, an die 40 Teiche und kleine Seen – fast logisch, dass die Wiener vor allem im Sommer ganz nah ans Wasser rücken.

Klee am Hanslteich Was traditionell klingt, ist in Wirklichkeit eine asiatisch angehauchte Lounge, die an die Mole West am Neusiedlersee erinnert (Bild rechts). 17. Bezirk | Amundsenstraße 10, + 43 148 051 50 Strandgasthaus Birner Der absolute Klassiker an der Alten Donau. Urtypische Wiener Küche. Fischbeuschel ist Kult. 21. Bezirk | An der oberen Alten Donau 47, + 43 127 153 36 Neu Brasilien Vielleicht das malerischste Ambiente an der Alten Donau. Immer gut besucht, Reservierung dringend empfohlen. 22. Bezirk | An der unteren Alten Donau 61, + 43 130 312 92 Strandcafé Nicht nur Spareribs-Freunde (aber auch die) kommen hier auf ihre Kosten. Reservieren nicht vergessen. 22. Bezirk | Florian-Berndl-Gasse 20, + 43 120 367 47 160


Ufertaverne Viele kleine, bunte Boote, hölzerne Veranda und schöne Terrasse – was will man mehr ... Vielleicht ein Mondschein-Picknick mit einem Boot aus der nahen Segelschule Hofbauer und einem reich gefüllten Picknickkorb. Wäre zumindest einmal etwas Anderes ... 22. Bezirk | An der Oberen Alten Donau 186, + 43 120 439 53 Zur alten Kaisermühle Das Publikum ist ebenso bunt gemischt wie das Angebot. Direkt an der alten Donau – passend zum Namen in einem Gebiet, das die Wiener Franz Josefs Land nennen. 22. Bezirk | Fischerstrand 21 a, + 43 126 335 29 161


WIENERLEBEN RADL AGER

GUTES RAD IST TEUER
 Kennen Sie diese Wendebücher? Man beginnt vorne zu lesen, dann dreht man das Ganze um, stellt es auf den Kopf und schon beginnt eine zweite Geschichte. Das ginge auch beim Radlager mit seiner nicht alltäglichen Kombination von Radgeschäft und Café. Weil aber eine kleine, dafür feine Auswahl beide Geschäftsfelder brüderlich vereint, lassen wir das und erzählen lieber, dass der Espresso im Radlager von nicht so wenigen Menschen als der beste der Stadt bezeichnet wird. Für Kenner: Die Bohnen kommen von Manaresi und Passalacqua und können vor Ort käuflich erworben werden. Abgerundet wird der gastronomische Teil von einem guten Frühstück und hervorragenden Sandwiches aus angelsächsischer Tradition – was damit zu tun haben könnte, dass mit Christoph Kletzer einer der Betreiber Philosophie-Professor am Londoner King’s College ist. Was uns einen einigermaßen eleganten Übergang zu den Rädern erlaubt: Das Radlager führt die englische Edelmarke Moulton. Kennzeichen: kleine Räder mit Hochdruck-Reifen für geringen Roll- und Luftwiderstand, Stoßdämpfer für höchsten Komfort, steifer Rahmen – und ein Preis, der in Spitzenlagen fünfstellig werden kann. Der Rest des Angebots besteht aus Vintage-Rädern, die gekauft und aufgemöbelt werden. Und modernen Rädern aus Stahl: „Die einzige Option, weil es unsere Leidenschaft nicht zulässt, dass wir Räder verkaufen, die von ihrer Struktur her nicht zumindest ein Jahrhundert überleben können.“ 162


Radlager 4. Bezirk | Operngasse 28 office@radlager.at www.radlager.at Montag – Mittwoch 8 – 20 Uhr, Donnerstag – Freitag 8 – 0 Uhr, Samstag 10 – 0 Uhr, Sonntag 10 – 20 Uhr 163


WIENERLEBEN R. HORN’S

LEBENSBEGLEITER Weil es mit der Schuhproduktion nicht klappte, verlegte sich Robert Horn mit seiner Lederleidenschaft auf Taschen und Portemonnaies. Viele Frauen und immer mehr Männer sind ihm auf der ganzen Welt dankbar dafür. Die Modelle sind inspiriert von der Wiener Avantgarde, sind zeitlos und eine wunderbare Mischung aus schlichtem, dennoch sehr anspruchsvollem Design und sinnvoller Funktion. „Solcherart werden die Stücke zu treuen Lebensbegleitern, die 20 Jahre und länger im Einsatz sind“, berichtet Robert Horn und relativiert damit charmant die Anschaffungskosten, mit denen er wie mit seiner Qualität in der oberen Taschenliga mitspielt. Gefertigt wird in aufwendiger Handarbeit in Margareten. In der dortigen hauseigenen Werkstatt wird ausschließlich vollnarbiges Leder vorwiegend aus italienischen Gerbereien verwendet. Wer’s gerne persönlich hat, der wählt ein maßgefertigtes Stück. So wie beispielsweise ein österreichischer Altkanzler und andere Politikgrößen, die berühmt gewordene rote Taschen und andere Horn-Erzeugnisse immer und überall dabei hatten. Ebenfalls zum Kultstatus beigetragen hat Oscar-Regisseur Michael Haneke, der für „Die Klavierspielerin“ eine Spezialanfertigung orderte. Und auch in Stefan Ruzowitzkys (der nächste Oscar) „Die Fälscher“ kommt eine Horn-Tasche ins Bild – was Gelegenheit für eine kleine Anekdote gibt: „Da sehe ich doch glatt, dass einer mit meiner Tasche in die Bank geht. Und denke mir, die hat es eigentlich 1942 ja noch gar nicht gegeben“, erzählte Robert Horn einmal in einem Interview. 164


R. Horn’s Wien Filialen:
 1. Bezirk | Stephansplatz 3 1. Bezirk | Bräunerstraße 7 1. Bezirk | Mahlerstraße 5 + 43 151 382 94 office@rhorns.com
 www.rhorns.com Montag – Freitag 10 – 18:30 Uhr, Samstag 10 – 17 Uhr 165


166


WIENERLEBEN GEBRÜDER STITCH

GUTE NAHT Moriz Piffl und Mike Lanner mischen als Gebrüder Stitch einen Markt auf, der von Billigproduktion und Stangenware dominiert ist. Jede ihrer Hosen ist ein Einzelstück und wird nach den Maßen des Kunden und entsprechend seiner Designwünsche gefertigt. „Anfangs hat sich jeder gefragt: Wieso soll jemand von zwei Pappnasen, die keine Ahnung von Mode und Design haben, Jeans für ein paar Hundert Euro kaufen?“ Qualität und Nachhaltigkeit lautet die Antwort der beiden Salzburger.

Wie ist die Idee zum Projekt entstanden? Eine klassische Schnapsidee: Zwei Bekannte gehen einen Kaffee trinken, zwölf Stunden später am Würstelstand steht der Plan fest: Wir lassen alles liegen und stehen und machen Jeans auf Maß, so nachhaltig wie möglich in Wien gefertigt! Warum der Name Gebrüder Stitch? Gebrüder repräsentiert den traditionellen Handwerksberuf und die persönliche Absenderschaft unserer Hosen. Und auch Qualitätsmerkmale wie handwerkliche Perfektion, Liebhaberei … Stitch steht für die Neuinterpretation eines traditionellen Handwerksberufes, die Individualität, das Nonkonforme, unseren Aussteiger-Background. Seid Ihr gelernte Schneider? Oh nein, wir hatten von Nähen, textiler Verarbeitung und Mode null Plan. In den zehn Jahren vor Gebrüder Stitch haben wir im Marketingbereich unsere Brötchen verdient. Nachdem der Ent167


WIENERLEBEN GEBRÜDER STITCH

Unser Job ist es, unseren Kunden Hosen auf den Allerwertesten zu zimmern. Moriz Piffl und Mike Lanner

schluss gefasst war, galt es in sechs Monaten alle Fertigkeiten zu erwerben. Das war eine ziemlich verrückte Zeit. Wir hatten aus dem Stand viel mehr Anfragen, als wir uns erträumt hatten und somit war die romantische Vorstellung vom langsamen Reinwachsen gleich mal vom Tisch. Wie läuft ein Hosentermin bei Euch ab? Die Kunden melden sich online für einen Termin an. Gemeinsam suchen wir einen von zehn Stoffen, eine passende Waschung, Garnfarben, Knöpfe, Lederfarben und Stick aus. Im zweiten Teil des Beratungsgesprächs nehmen wir Maß und unser Kunde schlupft in eine Probiergröße, die etwas zu groß und zu lange ist. Vier Wochen später gibt’s die Anprobe, bei der das Finetuning passiert. Drei Wochen später ist die Hose fertig. Was unterscheidet eine maßgeschneiderte Stitch-Jeans von einer gut sitzenden Jeans von der Stange? Wenn du irgendwo von der Stange eine perfekt sitzende Jeans in deiner Farbe, deinem Style und zu einem fairen Preis in die Finger kriegst – kauf am besten fünf davon! Wenn sie dann auch noch aus Organic Cotton gemacht sind, ist das wie ein 6er im Lotto! Was steht hinter Eurer Nachhaltigkeits-Idee? Wir sind beide keine Öko-Apostel. Wir fliegen auf Urlaub, fahren hin und wieder Auto und nicht alles, was wir essen, kaufen oder tun ist nachhaltig. Die Überlegung war recht simpel: Die Produk168


169


WIENERLEBEN GEBRÜDER STITCH

tion sollte nicht auf die Kosten von Ökosystemen oder Menschen in Produktionsländern geschehen. Wenn du beim Diskonter um 9,90 eine Jeans kaufst, zahlen andere Menschen drauf. Woher bezieht Ihr Euer Material? Wir kaufen ausschließlich zertifizierte Meterware – alle Stoffe, die wir einkaufen, sind aus Baumwolle aus ökologischem Anbau gewebt. Die meisten Stoffe sind GOTS-zertifiziert, das ist ein Standard, der auch Aspekte der Fairness beinhaltet. Er stellt sicher, dass alle Menschen, die in die Wertschöpfungskette involviert sind, für ihre Arbeit genug Geld bekommen, um ihre Familie ernähren zu können. Wie sieht der Vergleich mit der industriellen Fertigung aus? Die Nähzeit in der Industrie beträgt beispielsweise 10 bis 15 Minuten, der gleiche Vorgang dauert bei uns zwei bis drei Stunden. Der industrielle Zuschnitt passiert per Laser-Cutter, der 30-40 Lagen Stoff auf einmal durchschneidet und innerhalb von kürzester Zeit Unmengen an identen Stoffteilen ausspuckt. Wir schneiden jede Hose einzeln von Hand zu – wie der traditionelle Herrenschneider. Das nimmt rund eineinhalb Stunden pro Hose in Anspruch. Wie viele Arbeitsstunden stecken in einem Stitch-Modell? In jeder Hose stecken rund zwölf Arbeitstunden. Die Rohmaterialien für eine Hose kosten uns in etwa soviel wie beim H&M eine komplette Hose. Jetzt kann sich jeder recht einfach ausrechnen, warum die Ware aus unserm Hause preislich recht gesalzen daherkommt. Angemessene Preise für angemessene Hosen …

170


Gebrüder Stitch 6. Bezirk | Mariahilferstraße 101/ Top 33a – 3. Hof links im EG www.gebruederstitch.at Montag – Donnerstag 10  – 18 Uhr, Freitag 10 – 14 Uhr 171


www.peoples. at

Willkommen in Wien!

Ihr Wien-Carrier Nr. 1 wĂźnscht einen angenehmen Aufenthalt und inspirierende Momente in Ă–sterreichs Hauptstadt.

172


79,-

ab

â‚Ź*

Altenrhein – Wien 173

*Spezielle Anwendungsbestimmungen. Begrenzte Anzahl der Tickets.


WIENERLEBEN MEINE PERSÖNLICHEN WIEN-TIPPS

Ich bin beruflich und privat viel herumgekommen und habe schöne Plätze auf dieser Welt gesehen. Wien nimmt dabei definitiv einen ganz besonderen Stellenwert ein. Ich mag die Stadt. Sie ist urban und dabei trotzdem überschaubar und persönlich. Tradition ist an vielen Ecken spürbar und das gibt Wien Flair und einen eigenen Charme, der durch die Menschen noch zusätzlich betont wird. Wenn Sie mich um einen speziellen Tipp fragen, dann empfehle ich Ihnen dieses Büchlein – und das Yohm gleich neben der Stephanskirche: asiatische Küche auf eine neue Weise interpretiert. Armin Unternährer CEO People’s Viennaline und Flughafen Altenrhein

Ich bin 1991 mit 20 Jahren nach Wien zum Studium aufgebrochen und habe bis 2011 dort gearbeitet. In dieser Zeit konnte ich die Stadt intensiv kennen und genießen lernen, sodass ich noch heute meine alte und neue Heimat Vorarlberg mit Wien optimal „kuppeln“ kann. Meine kulinarischen Vorlieben sind das Fabios am Graben, das Motto am Fluss/Schwedenplatz und The Room/Sophiensäle. Zwischendurch bin ich sehr gerne in der Loos Bar oder in Roberto’s American Bar, zu „fortgeschrittenen Stunde“ dann im X-Club oder in der Albertina Passage (Seite 117). Martin Ohneberg Geschäftsführender Gesellschafter Henn GmbH 174


WIENERLEBEN MEINE PERSÖNLICHEN WIEN-TIPPS

Seit 20 Jahren bin ich immer wieder in Wien. Früher temporär und nun hat‘s mich ganz hierher verschlagen – zumindest während der Woche. Dachte ich anfangs beim Herfliegen immer schon daran, möglichst rasch wieder zurück zu kommen, so stelle ich plötzlich fest, dass ich das eine oder andere Wochenende freiwillig in Wien bleibe. Liegt‘s an der kulturellen Vielfalt oder am sportlichen Angebot, das man aktiv als auch passiv annehmen kann? Auf jeden Fall liegt‘s auch an Wiens bester Espresso-Bar, dem „Daniel Moser“ in der Rotenturmstraße, nahe dem Stephansdom (und meinem Büro). Arno Schuchter Mitglied des Vorstands der Generali Versicherung AG

Nachdem ich 13 Jahre lang in Wien gelebt und gearbeitet habe, ist diese Stadt zu meiner zweiten Heimat geworden. Die Kontraste in unserer Hauptstadt sind bemerkenswert – einerseits mondän wie eine Weltmetropole, andererseits so einfach, sicher und sauber wie ein kleines Städtchen in der Provinz. Mein ganz persönlicher Wien-Tipp: Zuerst ein Spaziergang mit Einkehr am Naschmarkt, anschließend ein Besuch im Museumsquartier, ein Apéro im Buongustaio in der Singerstraße und nach dem Abendessen auf einen Absacker in den Planter‘s Club. Dr. Michael Grahammer Vorstandsvorsitzender Hypo Landesbank Vorarlberg 175


STADT PLAN

21.

19.

10.

18. 17.

2.

9. 16. 8. 14.

1.

7. 15.

4.

6. 5.

13.

12.

23.

176

10.

3.


1. Bezirk Innere Stadt 2. Bezirk Leopoldstadt 3. Bezirk Landstraße 4. Bezirk Wieden 5. Bezirk Margareten 6. Bezirk Mariahilf 7. Bezirk Neubau 8. Bezirk Josefstadt 9. Bezirk Alsergrund 10. Bezirk Favoriten 11. Bezirk Simmering 12. Bezirk Meidling 13. Bezirk Hietzing 22.

14. Bezirk Penzing 15. Bezirk Fünfhaus 16. Bezirk Ottakring 17. Bezirk Hernals 18. Bezirk Währing 19. Bezirk Döbling 20. Bezirk Brigittenau 21. Bezirk Floridsdorf 22. Bezirk Donaustadt 23. Bezirk Liesing

11.

177


Willkommen in Wien! In der Tourist-Info Wien erhalten Sie Infos über Hotelzimmer, Tickets, Souvenirs – und die Wien-Karten. Tourist-Info Täglich 9 bis 19 Uhr 1., Albertinaplatz, Ecke Maysedergasse Wien-Hotels & Info Mo-Sa 9 bis 19 Uhr info@wien.info Tel.: +43 1 24 555

© WTV / GERHARD WEINKIRN

WWW.WIEN.INFO

178


FINDER

1. BEZIRK JOSEPH BÄCKEREI Naglergasse 9

022

PAL AIS HANSEN KEMPINSKI Schottenring 24

028

HA AS & HA AS TEEHAUS Stephansplatz 4

032

LE BOL Neuer Markt 14

053

LUDWIG & ADELE Akademiestraße 13

066

L ABSTELLE Lugeck 6

078

BEAULIEU Herrengasse 14

086

WURSTSTAND HOHER MARK T Hoher Markt

093

WURSTSTAND BITZINGER Augustinerstraße 1

093

EIS GREISSLER Rotenturmstraße 14

096

ALBERTINA PASSAGE Operngasse

117

TOPAZZ Lichtensteg 3

122

HOLLMANN BELETAGE Köllnerhofgasse 6

126

THE GUESTHOUSE VIENNA Führichgasse 1

138

R. HORN’S Stephansplatz 3, Bräunerstraße 7, Mahlerstraße 5

164

2. BEZIRK Ü Obere Augartenstraße 46

060

MOCHI Praterstraße 15

070

SOFITEL BAR Praterstraße 1

118

179


FINDER

180


FINDER

3. BEZIRK JOSEPH BÄCKEREI Landstraßer Hauptstraße 4

022

4. BEZIRK COTÉ SUD Schleifmühlgasse 8

082

KIOSK Schleifmühlgasse 7

093

FRUTH Kettenbrückengasse 20

098

RADL AGER Operngasse 28

162

5. BEZIRK FRUTH Wiedner Hauptstraße 114

098

6. BEZIRK CAFÉ SPERL Gumpendorfer Straße 11

042

PHIL Gumpendorfer Straße 10-12

054

ON MARKET Linke Wienzeile 364

074

EIS GREISSLER Mariahilfstraße 33

096

NASCHMARK T Wienzeile

146

GEBRÜDER STITCH Mariahilferstraße 101

166

181


Wir sind keine Bank. Wir finanzieren unternehmerische Chancen. www.alpineequity.at

Seit mehr als einem Jahrzehnt investieren wir in ausgewählte Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Zumeist während herausfordernder Phasen wie Wachstum, Übernahmen oder Restrukturierung. Dabei steckt sich unser Team hohe Ziele. Mit Erfolg. Durch umfassende Erfahrung und unseren aktiven Managementansatz entwickeln wir mittelständische Firmen zu international agierenden Unternehmen. Damit erwirtschaften wir für unsere Investoren überdurchschnittliche Renditen. Dr. Harald Pöttinger Partner

Dr. Omer Rehman Partner

Alpine Equity Management GmbH / 6900 Bregenz / Austria t +43 5574 47192-0 / office@alpineequity.at 182


FINDER

7. BEZIRK CAFÉ OBEN Urban Loritzplatz 2A

017

KIOSK IM MQ Museumsquartier | Hof 2

019

SW-PHOTOAUTOMAT Museumsquartier | Hof 3

019

DACHBODEN Lerchenfelder Straße 1-3

106

ALTSTADT VIENNA Kirchengasse 41

132

SCHREINERS GAST WIRTSCHAFT Westbahnstraße 42

159

8. BEZIRK WEINSTUBE JOSEFSTADT Piaristengasse 27

156

SCHNAT TL Lange Gasse 40

158

9. BEZIRK CAFÉ FRANCAIS Währinger Straße 6-8

050

LEO WÜRSTELSTAND Währinger Gürtel 170

088

THE SIGN Liechtensteinstraße 106

116

FLEIN Boltzmanngasse 2

159

13. BEZIRK L AINZER TIERGARTEN Hermesstraße 015

183


FINDER generali.at

Um zu verstehen, muss man zuhören.

Ihre KundenbetreuerInnen der Generali sind gerne für Ihre Fragen da.

Unter den Flügeln des Löwen.

184


FINDER

15. BEZIRK BOUTIQUEHOTEL STADTHALLE Hackengasse 20 142

16. BEZIRK LEITNER Sprengersteig 68

156

VILL A AURORA Wilhelminenstraße 237

159

17. BEZIRK STIFT ST. PETER Rupertusplatz 5

156

KLEE AM HANSLTEICH Amundsenstraße 10

160

19. BEZIRK ZUM RENNER Nussdorfer Platz 4

015

KRAPFENWALDBAD Krapfenwaldgasse 65-73

017

ZAWODSK Y Reinischgasse 3

154

HENGL-HASELBRUNNER Iglaseegasse 10

155

KIERLINGER Kahlenberger Straße 20

155

HIRT Eiserne Handgasse 165

155

MAYER AM PFARRPL ATZ Pfarrplatz 2

155

WEINHOF ZIMMERMANN Mitterwurzergasse 20

155

FEUERWEHR WAGNER Grinzinger Straße 53

155

WEISS Geigeringasse 2

155

185


Leidenschaftlich. Gut. Beraten.

Setzen wir uns zusammen.

Hypo Vorarlberg – seit 1987 in Wien Singerstraße 12, 1010 Wien, T +43 (0)50 414-7400, pkwien@hypovbg.at, www.hypovbg.at Neuer Standort ab Mitte 2015: Brandstätte 6, 1010 Wien

186


FINDER

21. BEZIRK WIENINGER Stammersdorfer Straße 78

154

GÖBEL Stammersdorfer Kellergasse 131

154

STRANDGASTHAUS BIRNER An der oberen Alten Donau 47

160

22. BEZIRK NEU BRASILIEN An der unteren Alten Donau 61

160

STRANDCAFÉ Florian-Berndl-Gasse 20

160

UFERTAVERNE An der oberen Alten Donau 186

161

ZUR ALTEN K AISERMÜHLE Fischerstrand 21a

161

23. BEZIRK EDLMOSER Maurer Lange Gasse 123

156

WEINDORFER Maurer Lange Gasse 37

156

LIEBLINGSPLÄTZE MORGENSTUND‘ KAFFEEPAUSE MAHLZEIT NACHTISCH NACHTLEBEN BETTRUHE WIENERLEBEN

187


©Bettina Futter

Neue DOMAINsionen – Mit dem Standort im Internet punkten .WIEN startete als weltweit erste geo- und community-Top Level Domain und ermöglicht damit seit Juli 2014 lokale Internetadressen für Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen zu registrieren. Mit einer .WIEN-Domain kann jeder WIENer und jede WIENerin nun seine eigene WIENer Identität im Internet gestalten und die regionale Ausrichtung seiner Website verstärken. Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Prägnante City-Internetadressen werden von Suchmaschinen besser gefunden. So wird z. B. www.gastronews.wien bei der Google-Suche nach „gastronews“ bereits an erster Stelle (noch vor .info, .ch oder .at) gelistet. Aber auch zur Stärkung der digitalen Markenführung eignen sich .WIEN-Domains hervorragend. So bleiben sprechende Domains besser in den Köpfen der Zielgruppe und sind zudem einfach und klar verständlich in der Kommunikation in Print, Internet oder Radio. Nur drei Monate nach dem Start der Open Registration haben im Oktober 2014 über 10.000 .WIENer und .WIENerinnen ihre Wunsch-Domain registriert. Und der Trend zu .WIEN-Domains setzt sich ungebrochen fort: Täglich werden bis zu 100 neue Domains registriert.

Weitere Informationen: 188 www.nic.wien


I nf

82

si

rba

57

4

z@

lbe

en

bregen

NEU

3 49

u n d n ä h er e

ation

B es tel

ge n

orm

lun

l l . c om o de r 05

ICH BIN KÄUFLICH Eine außergewöhnliche Stadt. Viel zu entdecken – auch wenn man schon öfter da war. Machen Sie sich auf den Weg. Nehmen Sie sich Zeit für Wien. Wir begleiten Sie. Auf fast 200 Seiten finden Sie Vieles, was sich von morgens früh bis abends spät über Wien zu wissen lohnt. Schenken Sie Zeit für Wien (Einzelpreis 19 Euro) – zum Beispiel auch als kleine Aufmerksamkeit für Kunden, Partner und Mitarbeiter (Stückpreis bei größeren Mengen auf Anfrage).


190


IMPRESSUM

Teamgeist Weil Bilder bekanntlich mehr sagen als tausend Worte, gebührt unserem unermüdlichen Fotografenteam ein ganz besonderer Dank. Barbara Kellner, Sophie Menegaldo, Lisa-Maria Dünser und Sascha Wurzinger (von links) waren insgesamt 800 Stunden im Einsatz, bis alle Bilder bearbeitet im Kasten waren. „Zeit für Wien“ ist zugleich das Diplomprojekt der vier Studenten (Graphische in Wien, Studienzweig Fotografie) und wurde zu Recht mit einem „sehr gut“ belohnt. Als fünfter Fotograf fand Thomas Wunderlich Zeit für Wien. Der ORF-Journalist (Hitradio Ö3) hielt seine persönlichen Wien-Favoriten sowie den Naschmarkt und Leo’s Wurststand mit seiner Olympus fest. Wenn Ihnen neben den Fotos auch Gestaltung und Text ein wenig gefallen sollten ... dann dürfen Sie gerne weitersagen, dass Sabine Blaser und Michael Dünser von Silberball Bregenz dafür verantwortlich waren.

Impressum | Herausgeber: Silberball PR | Mariahilfstraße 29, 6900 Bregenz | bregenz@silberball.com | Konzept und Redaktion: Silberball PR | Michael Dünser | Gestaltung: Silberball Bregenz | Sabine Blaser | Fotos: Thomas Wunderlich, Lisa-Maria Dünser, Barbara Kellner, Sophie Menegaldo, Sascha Wurzinger | Druck: Vorarlberger Verlagsanstalt, Dornbirn | Stand: November 2014

191


NOTIZEN

192


NOTIZEN

193


Ein Produkt Marke


195



Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.