Programm-Magazin Comedy meets Classic

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Musical Theater Basel

BIG Nightmare Music Programm-Magazin Nr. 5 | Saison 16/17

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Feb. 19.30 Uhr



Liebes Konzertpublikum

SINFONIEKONZERT

Unser erstes Sinfoniekonzert im Musical Theater findet aus verschiedenen Gründen – leicht augenzwinkernd – unter dem Motto ‹Comedy meets Classic› statt: Einerseits bezieht es sich auf das Programm ‹BIG Nightmare Music› von Igudesman & Joo. Andererseits gilt es, ein über Jahrzehnte gewachsenes Vorurteil zu hinterfragen, wonach die Hochkultur ins Konzerthaus und Theater gehört, die Unterhaltung aber vor der Tür bleibt. Dabei vergisst man schnell, dass der Unterhaltungsfaktor in den Konzertund Opernprogrammen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts eine zentrale Rolle spielte. Man denke nur an die lautstarken Proteste der Pariser ‹Jockey Clubs› bei der Aufführung von Wagners Tannhäuser. Man war gewohnt, dass es zu Beginn des 2. Akts eine Balletteinlage gab. Wagner verzichtete darauf und erntete empörte Zwischenrufe und ein Pfeifkonzert. Mit unserem Konzert möchten wir einen kleinen Teil dazu beitragen, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen. Denn nicht zuletzt für die Musikvermittlung an Kinder und Jugendliche ist das Verhältnis zwischen Anspruch und Unterhaltung von zentraler Bedeutung. Im Lateinischen gibt es dafür den Begriff des ‹delectari›: etwas, das Freude macht, vergnügt, fesselt und unterhält. In diesem Magazin stellen wir Ihnen unsere mini.musik-Konzerte sowie unsere Community timbr vor und wünschen Ihnen bei der Lektüre und im Konzert gute Unterhaltung und viel Freude.

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Konzertprogramm

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Alexey Igudesman im Gespräch

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Zu Besuch bei mini.musik

16 timbr – die junge Community 18 Kolumne von Max Küng 20 Kritikergeschichten, Teil 5 27 Vorgestellt Marina Wiedmer und David Seghezzo Vorschau 31 Im Fokus 32 Demnächst

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Dr. Hans-Georg Hofmann Leiter künstlerische Planung

Comedy meets Classic


Bild: Michael Sachsenmaier / Igudesman & Joo

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VORVERKAUF UND PREISE Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch oder auf www.sinfonieorchesterbasel.ch

Preise CHF 110/80/50 Ermässigungen Studierende, Schüler, Lehrlinge und mit der KulturLegi: 50% AHV/IV: CHF 5 mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5


SINFONIEKONZERT SOB

Comedy meets Classic – BIG Nightmare Music Mittwoch, 1. Februar 2017 19.30 Uhr Die Show beinhaltet Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Sergei Rachmaninow, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Richard Strauss, Ludwig van Beethoven, Aleksey Igudesman und Hyung-ki Joo. Konzertende: ca. 21.30 Uhr

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Sinfonieorchester Basel Hyung-ki Joo, Klavier Aleksey Igudesman, Violine und Leitung


INTERVIEW Aleksey Igudesman im Gespräch

«Ein Konzert sollte ein Fest sein und kein Begräbnis»

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von Georg Rudiger Die Jugendfreunde Aleksey Igudesman (Violine) und Hyung-ki Joo (Klavier) haben eine klassische musikalische Ausbildung. Als Duo Igudesman & Joo begeistern sie weltweit mit ihren spektakulären Bühnenshows, die virtuos Musikstile mixen und den ernsten Klassikbetrieb humoristisch hinterfragen. Vor dem Auftritt mit dem Sinfonieorchester Basel am 1. Februar sprach Georg Rudiger mit Aleksey Igudesman über kreatives Zähneputzen, schlagende Klavierlehrer und darüber, wie es sich anfühlt, Geige zu spielen und dabei zu laufen.

Georg Rudiger: Wann haben Sie das letzte Mal in einem normalen klassischen Konzert gelacht? Aleksey Igudesman: Es gibt schon immer wieder Sachen zum Lachen. Häufig sind die Situationen aber unfreiwillig komisch. Es ist manches Mal wirklich lächerlich, wie ernst sich der Musikbetrieb nimmt. Dabei nehmen wir die Musik auch sehr ernst, gerade auch durch den Humor. Das Wichtigste bei einem Konzert ist, dass man Spass dabei hat, dass man auf verschiedenen Ebenen bereichert wird. Das kann durch Lachen sein oder durch Weinen. Emotionen spielen eine wichtige Rolle. Und Emotionen sind nicht zu erleben bei einem klassischen Konzert? Es geht zu distanziert zu. Die Künstler kommen auf die Bühne und sind von Beginn an vom Publikum getrennt. Keiner redet. Es gibt kaum einen Blickkontakt. Das ist im 20. Jahrhundert in eine falsche Richtung gegangen. Im 19. Jahrhundert hat ein Franz Liszt mit dem Publikum gesprochen, ja geflirtet. Er ist von der Bühne hinuntergegangen und hat mit einer der Damen ein Gläschen Wein getrunken. Dann gab es einen Satz aus einer Sinfonie, danach hat ein Zauberkünstler einige Tricks gezeigt, bevor dann Beethovens Violinkonzert gespielt wurde. Zwischen den Sätzen hat der Geiger Kunststücke gemacht und die Violine


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Bild: Michael Sachsenmaier / Igudesman & Joo


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verkehrt herum gespielt. Das ist wirklich wahr. So liefen Konzerte früher ab. Und heute lache ich darüber, wie bierernst es leider geworden ist. Erst langsam geht es in eine freiere Richtung, aber da ist noch viel Luft nach oben. Ein Konzert sollte ein Fest sein und kein Begräbnis! Warum hat sich das so entwickelt? Es gab gewisse Komponisten wie zum Beispiel Gustav Mahler, der vom Publikum einen gewissen Ernst erbeten hat, um seinen monumentalen Werken gerecht zu werden. Auch aus einer Mahler-Sinfonie kann man nur einen Satz spielen – ob das dem Komponisten gefallen würde oder nicht. Ein bisschen elitär war klassische Musik immer. Aber trotzdem haben die Leute Opernmelodien auf der Strasse gesungen. Die Unterteilung in E- und U-Musik, die mit der Entstehung der Plattenindustrie zusammenhängt, hat das Schubladendenken ebenfalls befördert. Schön ist, dass es heutzutage auf einer Playlist gar keine Genregrenzen mehr gibt. Da kann sich ein Satz aus einer Mahler-Sinfonie neben Filmmusik, Dubstep und einem Hip-Hop-Track finden. In unserer Show kombinieren wir auch ganz verschiedene Stile. Und Humor ist das Bindeglied. In der Nummer I Will Survive, die wir auch in Basel machen werden, kombinieren wir Bach, Vivaldi und Rachmaninow mit dem Rock-Hit The Final Countdown. Alles basiert auf den gleichen Harmonien. Sie bringen mit dem Duo Igudesman & Joo, das Sie 2004 gegründet haben, Klassik und Comedy zusammen. Kam dieser Mix gleich beim Publikum an? War das eine Marktlücke? Ja, das hat gleich funktioniert. Wir haben allerdings nie nach Marktlücken geschaut. 2004 war offiziell unsere erste gemeinsame Show. Mit dem Pianisten Hyung-ki Joo habe ich aber

schon 1990 eine ähnliche Show im Kleinen gemacht. Damals studierten wir gemeinsam an der Yehudi Menuhin School in England und waren 16, 17 Jahre alt. Dieser Mix aus verschiedenen Stilen, ernsten Sachen und lustigen Kommentaren kam damals schon gut an. Nach dem Wiener Konzert im Jahr 2004, das Sie angesprochen haben, bekamen wir auch gleich tolle Reaktionen, besonders auch von Kollegen aus der klassischen Musik. Grosse Persönlichkeiten wie Julian Rachlin, Gidon Kremer und Janine Jansen haben uns von Anfang an geliebt und eingeladen, mit ihnen etwas zu machen. Das hat uns sehr geholfen. Wir machen uns ja nicht lustig über die Musik. Wir machen uns lustig mithilfe der Musik. Das ist ein wichtiger Unterschied. Auch unsere eigenen Werke, die beim Verlag Universal Edition erscheinen, haben immer theatralische und humoristische Aspekte. Das war uns von Anfang an wichtig. Waren Sie schon als Kind mit diesen verschiedenen Genres vertraut? Ja. Das hing auch mit der Yehudi Menuhin School zusammen. Menuhin war selbst ein extrem offener Mensch, auch musikalisch. Er hat mit Stéphane Grappelli und Ravi Shankar gespielt. Im Musikunterricht analysierten wir einmal eine Beethoven-Sinfonie, ein anderes Mal Bohemian Rhapsody von Queen. Ich habe auch früh improvisiert und Jazz gespielt. In unserer Show verwenden wir ganz verschiedene Stile – auch Klezmer oder keltische Musik. Man spricht dann schnell von CrossOver. Aber das haben alle Komponisten seit Hunderten von Jahren gemacht. Max Bruch mit seiner schottischen Fantasie, Pjotr Iljitsch Tschaikowski hat Themen aus der russischen Folklore genommen. Diese Parallelen gibt es also in der Klassik genauso.


Was schätzen Sie an Ihrem Klavierpartner Joo? Wir sind beide offen genug, diese verrückten Sachen zu machen. Ich mag seine Kreativität. Wir bringen bald ein Buch heraus mit dem Titel Die Rettung der Welt. Und was Kreativität sonst noch kann. Das ist wirklich eine Lebensphilosophie, die Hyung-ki mit mir teilt. Das Leben macht einfach viel mehr Spass, wenn man ihm kreativ begegnet. Auch bei den einfachsten Sachen – wie man sich ein Frühstück macht, wie man sich die Zähne putzt. Unsere Shows entstehen aus dieser Freude an der Kreativität.

Mit dem Sinfonieorchester Basel spielen Sie das Programm BIG Nightmare Music. Welche Alpträume kann der Zuhörer erwarten? Wir werden das Orchester zum Tanzen bringen. Die eigentlichen Stars sind nicht wir, sondern die Orchestermusiker. Das ist das Schöne an der Show. Die Musiker werden singen, weinen, viele verrückte Sachen machen. So hat das Publikum das Orchester sicherlich noch nie erlebt.

Ihre Musik-Sketche sehen immer improvisiert aus, sind aber wahrscheinlich genau fixiert. Wieviel Freiheit bleibt Ihnen auf der Bühne? Es gibt immer Raum für Improvisation, auch weil wir so viele Publikumsreaktionen bekommen. Natürlich ist vieles festgelegt, aber auch in den Sketchen gibt es improvisatorische Passagen. Wir suchen in den Proben auch immer nach Talenten im Orchester. Wenn man merkt, dass der Trompeter ein super Jazzmusiker ist, dann bekommt er sicherlich von uns ein grosses Solo im Programm. Wenn jemand gut tanzen kann, binden wir ihn sicherlich in eine Nummer ein. Wir spielen nicht immer genau die gleichen Stücke – und die einzelnen Nummern verändern sich auch in der Probenphase. Wir möchten die Individualität feiern. Und die tollen Orchesterpersönlichkeiten vorstellen.

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Gibt es eine Rollenaufteilung unter Ihnen? Beim Sketch Klavierstunde werden Sie vom strengen Klavierlehrer Joo hart angefasst und bekommen sogar den Rohrstock auf die Finger. Wir schauen schon, dass nicht nur immer der eine der Depp ist. Gewisse Sachen sind natürlich gegeben. Ich komme vielleicht auf der Bühne besser als der liebevolle, unbeholfene, verrückte Russe rüber und Hyung-ki eher als der strenge, verrückte Koreaner. Wir spielen mit diesen Klischees. Zu politisch korrekt ist auch nicht gut. In anderen Sketchen haue ich ihm eins über den Schädel. Das gleicht sich aus.

Gibt es da nicht Vorbehalte bei den klassischen Musikern? Nein. Ein Musiker hat von Grund auf Freude am Ausprobieren. Die meisten Menschen bleiben im Herzen Kinder – und Musiker besonders. Bisher hatten alle Orchester mit dem Programm viel Spass. Wir haben auch schon das Feedback bekommen, dass die Arbeit mit uns geradezu therapeutisch gewesen sei bei der ganzen Routine und den strengen Proben im Orchesteralltag. Wir proben auch streng. Humor muss präzise gearbeitet sein, die musikalischen Schnittstellen ebenfalls. Es gibt bei diesem Programm wunderschöne Musik von Mozart, Rachmaninow, Disco-Klassiker und auch Eigenkompositionen von uns. Manches wird ganz ungebrochen gespielt. Unsere Show soll auch das Publikum dazu bewegen, in klassische Konzerte zu gehen.


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Wie entstehen die Ideen für Ihre Stücke? Meist ganz spontan in den Proben. Ich spiele etwas – dann improvisiert Hyung-ki etwas Komisches dazu. Das ist ganz unterschiedlich. Manche Ideen sind rein musikalisch, andere eher intellektuell. Wie wäre es, wenn man die Gedanken eines Pianisten beim Spielen hören würde? Auch das ist Thema eines Sketches. Bei I Will Survive hat Hyung-ki einen Akkord aus Rachmaninows 2. Klavierkonzert gespielt – und wir fingen an, den Gloria-Gaynor-Hit darüber zu singen. Dann spielten wir auf die Harmonien ein russisches Klezmerstück. So kommt eine Idee zur anderen. Das macht viel Spass, braucht aber auch manchmal viel Zeit, manchmal sogar Jahre. Die Arrangements schreiben wir zusammen oder auch mal getrennt. Machen Sie auch privat viel gemeinsam? Ja, wir sind wirklich beste Freunde. Es ist wichtig für unsere Arbeit, dass wir auch unseren Alltag gemeinsam erleben. Sie drehen Filme, haben im ORF eine Fernsehsendung mit dem schönen Titel Du Kunst mich, sind Komponist und Dirigent. Treten Sie auch noch ganz normal als Geiger auf? Ja, auf jeden Fall. Allerdings würde ich jetzt nicht auf die Bühne gehen und ein Brahms-Rezital spielen. Zum einen ist das nicht meine Stärke. Zum anderen interessiert mich diese strenge Form der Darbietung nicht wirklich. Ich arbeite als Geiger beispielsweise viel mit einer Tänzerin zusammen, schreibe Filmmusik, dirigiere Orchester. Aber ich bringe immer meine eigene Note mit hinein und spiele auch gerne meine eigene Musik.

Konnten Sie schon immer Geige spielen und dabei laufen oder so lustige Bewegungen machen wie John Cleese in dem Monty-PythonSketch Ministry of Silly Walks? Das ist natürlich alles Übung. Wenn mich Leute darauf ansprechen, dass sie nicht gleichzeitig Geige spielen, laufen und singen können, frage ich sie: «Wie lange hast Du es probiert? Eine Minute? Zehn Minuten? Und wie viele Stunden hast Du Paganini geübt. Zehntausend?» Das, was ich mache, ist nichts Aussergewöhnliches. Das könnten sehr viele tun. Schon nach einer halben Stunde Probe merken Orchestermusiker, dass sie es auch können. Wir besitzen als Menschen so viel mehr Potenzial als das, was wir ausschöpfen. Speziell Geige spielen und dabei laufen ist für jeden gut. Man gewinnt eine viel grössere Freiheit als beim starren Sitzen. Sitzen gefährdet die Gesundheit sicherlich mehr als das Herumlaufen. Geht es in BIG Nightmare Music vor allem um gute Unterhaltung? Oder gibt es auch eine Botschaft? Es geht auf jeden Fall primär um gute Unterhaltung. Wenn jemand eine Botschaft rüberbringen möchte, dann wirkt das schnell belehrend. Unsere Botschaft ist die der Kreativität. Alles ist möglich. Man kann Träume verwirklichen. Alle Musik kommt aus dem gleichen Ursprung – diese Erkenntnis ist uns auch wichtig. Es gibt nur bessere und schlechtere Musik. Und wir hoffen, dass wir bessere Musik machen. g


EXTRA Zu Besuch bei mini.musik

«Ich wünsche mir noch viele ‹Magic Moments›!» von Cristina Steinle Cristina Steinle: mini.musik existiert nun bereits seit sieben Jahren. Was möchtet ihr mit mini.musik erreichen, und wie ist das Konzept entstanden? Irena Müller-Brozovic: Ich habe in Detmold Musikvermittlung studiert und während des Studiums dieses Prinzip kennengelernt und gemeinsam mit meinen Mitstudierenden weiterentwickelt. Die Konzerte sollen verschiedene Musikstile – von Barock bis zur zeitgenössischen Musik – vereinen, sie sollen Mitmachaktionen beinhalten und am Alltag der Kinder anknüpfen. Kinder in diesem Alter sind sehr offen, sie haben noch nicht dieses Schubladendenken wie wir Erwachsenen. Ausserdem interessieren sich Kinder in diesem Alter extrem für verschiedene Instrumente. Darum sage ich die Stücke auch nicht mit Namen und Komponist an, sondern erwähne die Instrumentennamen und oft auch die Spielweisen, die es gibt. Diese Informationen werden in eine Geschichte verpackt, wobei die Basis stets die Musikstücke selbst sind. Als ich nach meinem Studium zurück nach Basel kam, wollte ich dieses Konzept auch hier einführen. Allerdings war es mein Wunsch, gemeinsam mit einem – wenn möglich männlichen – Tänzer zu arbeiten. Denn Kinder in diesem Alter verbringen den Tag sehr oft nur mit Frauen; Männer als Identifikationsperson sind, ganz besonders in der Kultur, für Buben und auch Mädchen wichtig. Mit Norbert Steinwarz haben wir die absolute Traumbesetzung gefunden!

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mini.musik, das ist die Reihe für die ganz kleinen Musikliebhaberinnen und -liebhaber – und ihre Begleitung. Seit nun mehr als sieben Jahren konzipieren Irena Müller-Brozovic und Norbert Steinwarz rund drei Mal im Jahr themenspezifische Konzerte und treten gemeinsam mit Musikerinnen und Musikern des Sinfonieorchesters Basel auf. Während zwei Aufführungen unter der Woche exklusiv für Kindergärten reserviert sind, ist die Samstagsaufführung für alle offen. Wie alle anderen Konzertreihen im Stadtcasino Basel musste auch mini.musik umziehen und ist neu im Scala Basel beheimatet. Im Interview erzählen Irena MüllerBrozovic und Norbert Steinwarz die Geschichte der kleinen, jedoch umso beliebteren Konzertreihe.


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Norbert Steinwarz: Wir kannten uns damals ja bereits von unserer gemeinsamen Arbeit beim Education Projekt Das Schiff. Ich weiss noch genau, wo ich war, als du mich angerufen hast: Ich sass in der Tram Nr. 16 und fuhr aus dem Gundeli hinaus … Dass du dieses Projekt gerne mit einem Mann realisieren wolltest, war mir schnell schlüssig, denn ein Mann auf der Bühne, der sich bewegt und tanzt, kann insbesondere für Buben eine Hemmschwelle niederreissen. Meine Aufgabe hat ja viel mit Animation zu tun: Die Kinder sollen von ihren Stühlen aufstehen und sich zur Musik bewegen. Dieser Wechsel zwischen konzentriertem Musikhören und Sich-zur-Musik-Bewegen ist ein elementarer Teil von mini.musik. Beim Entwickeln der Konzerte gehen wir so vor, dass wir uns auf ein Thema einigen und uns dazu die Bälle zuwerfen. Irena macht dann – auch in Absprache mit den beteiligten Musikerinnen und Musikern – die Zusammenstellung der Musik. I.M.: Mir ist es sehr wichtig, die Musiker von Anfang an miteinzubeziehen. Auch bei den Proben gehen wir jeweils auf die Persönlichkeiten und ihre Ideen ein. Wichtig ist uns, dass sie sich wohlfühlen. N.S.: Bis jetzt sind wir auch mit dem Wunsch, dass sich die Musikerinnen und Musiker bei den schauspielerischen Szenen einbringen, auf viel Zustimmung gestossen. Sie machen gerne mit und bringen eigene Vorschläge. I.M.: Ich versuche immer von der Musik aus zu denken. Es gibt zwar dieses aussermusikalische Thema, aber im Zentrum sollen diese ganz unterschiedlichen Stücke stehen. Diese kommen aus verschiedensten Epochen und haben in den wenigsten Fällen einen direkten Bezug zum gewählten Thema. Vielmehr versuche ich, mit Analogien


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Bild: Benno Hunziker


eine Brücke zwischen der Musik, dem Thema und der Alltagswelt der Kinder zu schlagen. So erinnert mich vielleicht der Gestus der Musik oder die Spielweise an etwas, das zum Thema passt. Die eigentliche Rahmengeschichte entsteht dann erst ganz zum Schluss. Das musikalische Ziel ist es, den Kindern den Klang und die Spielweise der unterschiedlichen Instrumente aufzuzeigen. Darum ist die Besetzung auch in jedem Konzert eine andere.

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N.S.: Hinzu kommt dieser leicht theatralische Aspekt: Die Musikerinnen und Musiker entdecken gemeinsam mit den Kindern das Instrument. Es geht ums Entdecken, nicht ums Erklären.

und der Frau zu agieren, so ist es für das junge Publikum doch auch ein Einblick in die Erwachsenenwelt. Wegen des Umbaus des Stadtcasinos spielt ihr neu im Scala Basel. Müsst ihr euer Programm dem neuen Ort anpassen? I.M.: Ja, durchaus. Denn der Raum gibt vieles vor. Früher haben wir ebenerdig und ganz nahe bei den Kindern gespielt. Jetzt stehen wir auf einer richtigen Bühne, und jedes Kind hat seinen Platz …

N.S.: Das sorgt immerhin auch für mehr Ordnung! (lacht) Wir haben gewisse Szenen mit dem Umzug ins Scala tatsächlich neu überdacht. Während Was ist das Besondere, wenn im wir früher noch eine zweite kleine Publikum nicht Erwachsene, sondern Bühne hatten, ist es jetzt nur noch die Kinder sitzen? eine. Dafür haben wir mehr MöglichN.S.: Was besonders schön ist, dass man keiten, was zum Beispiel die Beleuchtung angeht. Das ist ja auch das Tolle im Programm so unterschiedliche am Konzept der mini.musik, dass es so Komponisten haben kann und bei den Kindern keine Bewertung stattfindet, die beweglich und flexibel ist. wir Erwachsenen ja – oft auch ganz unbewusst – machen. Kinder sind da so Neben mini.musik seid ihr beide ja viel beschäftigte Personen. Was sind viel offener. Durch die Art der Darstellung haben wir die Möglichkeit, bei den eure weiteren Projekte? Kindern auch zu sehr ungewöhnlichen Stücken einen positiven Zugang und eine I.M.: Ich habe tatsächlich viele Baustellen! So moderiere ich in Zusammenpositive Konnotation zu erreichen. arbeit mit Musikschulen oder anderen Ensembles Konzerte für Primarschulen. I.M.: Das hat sehr viel mit Empathie zu tun. Spannend ist auch die unmittelbare Ich gebe aber auch Workshops in partizipativen MusikvermittlungsproReaktion der Kinder. Das ist einerseits sehr schön, kann aber auch eine Heraus- jekten. Daneben bin ich als Dozentin für Musikvermittlung an den Hochforderung sein. Es ist darum extrem schulen Bern und Basel tätig. Ausserwichtig, dass wir mit innerer Überzeugung auf der Bühne spielen, und uns dem habe ich eine kleine Stelle beim Musikfestival Bern, wo ich für wohlfühlen. Kinder bemerken sofort, die Musikvermittlung verantwortlich wenn etwas nicht authentisch ist und bin. Mir gefällt es sehr, dass es wenn man nur etwas vorgibt. Mir ist es so zu einer Vermischung von ganz wichtig, dass sich die Kinder ernst unterschiedlichen Perspektiven genommen fühlen. Ich will ihnen – im positiven Sinne – auch etwas zumuten. kommt, was in der Vermittlung auch sehr wesentlich ist: Ich muss die Denn auch wenn wir es natürlich geniessen, spielerisch als Kind im Manne Sichtweise der Kinder, der Musiker, der


Veranstalter und der Begleitpersonen im Auge behalten. Bei diesem Austausch lerne ich natürlich auch extrem viel von den andern. Es ist diese Vielfältigkeit, die ich so sehr geniesse.

Was sind eure Zukunftswünsche, was möchtet ihr gerne noch erleben oder entwickeln? I.M.: Ich finde es extrem spannend, verschiedene Zielgruppen und verschiedene Altersgruppen zu mischen. In diesem Bereich weiter zu experimentieren, würde mir Spass machen. Das heisst nicht, dass das klassische Konzert, wie es sich im 19. Jahrhundert entwickelt hat, aufgelöst werden soll, aber daneben soll es Raum geben für andere Formen der Musik und des Musizierens. Die mini.musik-Konzerte sehe ich schliesslich auch nicht als Vorbereitung für spätere Abo-Konzerte, sondern als

N.S.: Das Konzerthaus der Zukunft! Da kann ich dir nur beipflichten. Was ich persönlich gerne noch ganz oft erleben möchte, sind diese ‹Magic Moments›, wie es sie immer wieder auf der Bühne gibt und die ganz schwer zu beschreiben sind. Ich glaube, dass das Publikum diese Momente auch wahrnimmt. Dieser unausgesprochene Zusammenschluss der Akteure auf der Bühne mit dem Publikum im Saal. Plötzlich erlebt man den Moment gemeinsam – das gibt es auch bei mini.musik. Von diesen ‹Magic Moments› wünsche ich mir noch ganz viele! g Das nächste mini.musik-Konzert findet am 6. Mai 2017 um 14.30 Uhr im Scala Basel statt.

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N.S.: Das ist auch für die mini.musikKonzerte ein grosser Gewinn. Wir beide stehen ja quasi auf und hinter der Bühne. Ich habe als Tänzer sehr lange nur auf der Bühne gearbeitet. Parallel habe ich dann angefangen zu unterrichten und auch selbst Choreografien zu kreieren. Es hat sich dann sehr fliessend ergeben, dass ich auch für Theater- und Opernproduktionen kleinere Choreografien erarbeitet habe. Das viele Unterwegssein wollte ich jedoch etwas reduzieren, also habe ich angefangen, mir hier in Basel ein Standbein aufzubauen. Die Pädagogik-Ausbildung hat mir gezeigt, dass es mir sehr viel Spass bereitet, mit und für Kinder zu arbeiten. Heute unterrichte ich hier in Basel an der Hochschule angehende Musiklehrerinnen und -lehrer und betreue angehende Sängerinnen und Sänger in Bewegungstraining und Tanztechnik. Mein anderes Standbein ist aber immer noch ein bisschen das Theater; diese Luft brauche ich.

Konzerte für die Kinder in diesem Moment. Natürlich, die Kinder sollen eine gute Beziehung zur Musik aufbauen und ihren Horizont erweitern können. Das wünsche ich mir gleichzeitig auch für alle anderen. Deshalb finde ich diese Vorstellung des Mischens sehr schön. Es lernen doch alle voneinander!



MURMELI PREMIERE 12. JANUAR 2017, 11 UHR, NACHTCAFÉ / BOX

MUSIKTHEATER FÜR BABYS BIS 18 MONATE, IHRE ELTERN UND GROSSELTERN, GOTTEN UND GÖTTIS MUSIKALISCHE LEITUNG CHRISTIAN ZEHNDER INSZENIERUNG ANIA MICHAELIS OPERAVENIR MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG: HEIVISCH, HIAG IMMOBILIEN, JULIUS BÄR, NOVARTIS

Billettkasse +41 (0)61 295 11 33 billettkasse@theater-basel.ch

BASEL

THEATER


EXTRA timbr – die junge Community

«Eine tolle Sache» von Marc Givel und Johannes Joseph

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Die Community timbr setzt sich aus jungen und vielseitig musikalisch interessierten Menschen zusammen. Gleichsam versteht sie sich als Basis für ein kulturell aufgeschlossenes Kollektiv in Basel. Die junge Community formte sich bereits in der Saison 2015/16 und bietet seit dieser Saison zwei attraktive Abonnements für Leute in Ausbildung (Studierende, Lehrlinge, Schüler) an: Das bereits länger bekannte und erfolgreiche Gruppenabo richtet sich an Gruppen ab sechs Personen, die zusammen sechs oder acht Sinfoniekonzerte des Orchesters besuchen möchten. Besonders an dem Gruppenabo ist einerseits, dass das Abo für die Person, die die Gruppe beziehungsweise das Abonnement organisiert, gratis ist. Andererseits ist der Preis mit 10 Franken pro Konzert sehr günstig und somit gerade für das meist spärlich gefüllte studentische Portemonnaie eine lukrative Angelegenheit – sowohl in finanzieller wie in kultureller Hinsicht. Neu lanciert wurde das Event-Abo, das jeweils drei Sinfoniekonzerte und drei weitere Konzertformate des Sinfonieorchesters Basel (zum Beispiel ‹En route›, Sonntags-Matinée und Cocktailkonzert) für einen ebenso günstigen Preis von 10 Franken pro Konzert beinhaltet. Der Ideengeber für dieses Abo ist das ab der Saison 2016/17 geltende Motto des Sinfonieorchesters ‹Wir bespielen die Stadt›. So findet tatsächlich jedes einzelne Konzert des Event-Abos an einem anderen Ort statt, und die Abonnentinnen und Abonnenten lernen verschiedene musikalische

Formate an den unterschiedlichsten und interessantesten Orten kennen – zum Beispiel im Museum für Wohnkultur oder im Literaturhaus Basel. Die Community timbr richtet sich an junge Menschen, die sich in Ausbildung (Studium, Lehre und Schule) befinden. Alle angemeldeten Mitglieder werden durch monatlich versendete Newsletter über anstehende Konzerte des Orchesters sowie den Verkaufsstart der neuen timbr-Abos informiert. Zusätzlich werden die timbr-Mitglieder auch gelegentlich zu kostenlosen timbrEvents (Probenbesuche, exklusive Führungen, Künstlergespräche) eingeladen. Diese finden rund drei bis vier Mal pro Saison statt. Die Anmeldung funktioniert einfach und online unter www.sinfonieorchesterbasel.ch/ timbr. Und das sagen unsere Mitglieder über das Sinfonieorchester Basel und unsere Abos: Benedikt, Schüler: «Ich möchte selbst einmal Musik studieren, und das Sinfonieorchester Basel bietet für mich die ideale Inspirationsquelle.» Chantal, Studentin: «Ich kenne das Sinfonieorchester Basel vor allem aus dem Orchestergraben des Theaters. Doch auch ausserhalb stellt es für mich das beste Orchester dar, das ich in dieser Umgebung kenne. Dessen Sinfoniekonzerte in einer Gruppe zu einem so günstigen Preis besuchen zu können finde ich eine tolle Sache.»


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Bild: Chasper Würmli

Tamara, Studentin: «Mit einer Gruppe junger Menschen, die sich wie ich für die grossartigen Konzerte des Sinfonieorchesters Basel begeistern, das bedeutendste und bekannteste Orchester in der Umgebung zu erleben, ist für mich eine echte Bereicherung.» Zoe, Studentin: «Erstens ist das Sinfonieorchester Basel die Institution für Musik in grösster Besetzung, und zweitens freue ich mich sehr darüber, das Orchester an so vielen verschiedenen Orten erleben zu dürfen.»

Elisabeth, Studentin: «Als kulturinteressierter Mensch finde ich es sehr wichtig, stets am kulturellen Leben zu partizipieren – am besten natürlich in einer Gruppe von Freunden mit gleichen Interessen. Das Sinfonieorchester Basel mit seinem ausgewogenen Programm ist die Reflexion eines vielseitigen kulturellen Lebens hier in Basel.» g


KOLUMNE

Lustig

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von Max Küng Es ist ja eher selten so, dass man lachen muss, wenn man Musik hört (ausser natürlich, man ist wahnsinnig und lacht eh immerzu). Musik kann einen bei Liebeskummer trösten, oh ja, das hat die Musik schon oft getan und wird es noch oft tun. Sie kann einen aufheitern nach dem Jahresgespräch mit dem Büro-Abteilungsleiter. Man kann dazu tanzen oder träumen oder einschlafen oder Sport treiben oder sich an eine Zeit erinnern, die längst vergangen ist (und in der vielleicht alles besser gewesen war). Tränen lachen aber wegen Musik? Mit dem Auto war ich unterwegs, einem ganz und gar humorlosen Audi S6. Von Zürich nach Basel, auf der Autobahn, und ich fuhr nicht so schnell, wie ich hätte fahren können, jedoch so schnell ich durfte, denn ich bin kein Raser, war aber spät dran: In Basel wartete ein Termin bei Doktor Dervisoglu an der Klybeckstrasse, meinem überaus freundlichen und sanften Zahnarzt. Eben war ich nach Zürich gezügelt, noch aber war ich stark mit Basel verwurzelt, genauer: Eine Wurzelbehandlung bei Doktor Dervisoglu stand an. Es war ein Sommertag, der seinem Namen gerecht wurde. Unlustig brutal brutzelte die Sonne herab. Ich wusste, bald würde ich flach auf dem eigentlich recht bequemen Stuhl liegen und abwechselnd an die Decke und auf das rote Herstellersignet der OP-Lampe starren (‹Faro› steht dort, ein Schriftzug, den ich nie vergessen werde), respektive klatschnass verschwitzt dem Doktor dabei zusehen, wie er feine Drähte in die hintersten Winkel meines aufgebohrten Zahnes schob, sie wieder

herauszog und daran roch. Das würde er viele Male wiederholen. Manchmal würde er den Kopf schütteln. Und ich würde denken: Die Wurzel des Übels steckt in jedem von uns. Ich wusste, was geschehen würde, denn ich hatte einige Erfahrung in diesen Dingen; und was ich auch noch wusste: Wenn es etwas gibt, das sehr weit von Humor und der mit ihm verbundenen Fröhlichkeit entfernt liegt, dann ist es eine Wurzelbehandlung im eigenen Mund. Trotzdem musste ich ziemlich lachen, als ich eben in den Bözbergtunnel schoss, und das hatte mit der Musik zu tun, die ich mir während der Autofahrt anhörte. Ich musste so sehr lachen, dass ich beinahe in die Tunnelwand gefahren wäre. Die Musik kam von einer Compact Disc, und bei dieser CD handelte es sich um Pieces for the Left Hand von John Robert Lennon. Nun ist John Lennon ein ziemlich grosser Name, wenn es um Musik geht, mit dem John Lennon aus dem britischen Liverpool (welcher mit seiner Band The Beatles zu einiger Berühmtheit gelangte) hat dieser John Robert Lennon jedoch nichts zu schaffen, er erblickte das Licht der Welt im Jahr 1970 in Easton, Pennsylvania, USA. Und er ist auch gar kein Musiker, sondern Schriftsteller, die Musik, die er unter dem Pseudoband-Namen Inverse Room veröffentlicht, sie ist mehr ein Hobby, welchem er frönt, um Entspannung zu finden von seinem schweren Hauptberuf (und seinen Kindern). Pieces for the Left Hand ist eher eine Sammlung von musikalischen Notizen denn von elaborierten Songs, kaum ein Stück ist länger als 60 Sekunden, dafür finden sich gleich 100 davon auf der CD, und sie tragen Titel wie Ibuprofen, Drinking on the Job oder The Golf Courses of North Dakota. Es ist ein poetischer Humor, der sich durch die Texte zieht, und ich hörte gerade I made it on time und wie John Robert Lennon in dem kurzen Lied schmachtend und schmetternd davon


der Musik aber schon. Ein Witz ist für den Moment geschaffen, die Musik zwar nicht für die Ewigkeit, aber eine gewisse Zeitlosigkeit ist doch oft ihr Anspruch. Und zudem möchte ich mal eine Behauptung aufstellen, nämlich: Dass es einfacher ist, gute Musik herzustellen als guten Humor. Der gute Witz ist ein gar rares Gut. Ich fand einen Parkplatz unweit des Rheins, sogar halb im Schatten von mächtigen Bäumen liegend, ich eilte an die Klybeckstrasse und schaffte es gerade noch rechtzeitig zum Zahnarzt. Dort lag ich dann schwer atmend und öffnete meinen Mund so weit es ging, als ob ich lachen musste. Aber ich lachte nicht. Auf dem Heimweg hörte ich eine andere CD, eine mit Musik drauf, welche die Fähigkeit besass zu trösten. Und ich fuhr sehr gemächlich. PS: Habe den Song I made it on time heute nach Jahren wieder einmal gehört. Find ihn immer noch lustig. Allerdings könnte es durchaus sein, dass es anderen ganz anders ergeht. g

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sang, wie er gerade noch etwas geschafft habe, aber nicht etwa rechtzeitig zu einem Date mit seiner Geliebten zu erscheinen, nein: Er sang davon, dass er es gerade noch rechtzeitig zum Zahnarzt geschafft habe. Vielleicht ist der Song für sich gar nicht lustig. In jenem Moment aber fand ich ihn saukomisch. Tja. Humor und Musik sind ein seltsames Paar. Wie ein schwedischer Gummistiefel und ein italienischer Halbschuh. Sie scheinen nicht zusammenzupassen. Aber wenn man sie dann doch einmal als Paar antrifft, dann kann es sehr unterhaltsam sein (mit Betonung auf kann, denn es muss nicht zwingend gelingen ...). «Does Humor Belong in Music?», fragte Frank Zappa im Titel seines Live-Albums von 1986 – und schon die Fragestellung ist ziemlich komisch. Frank Zappa war natürlich immer unglaublich lustig, manchmal so lustig, dass es fast nicht mehr lustig war (Stick it out vom Album Joe’s Garage beispielsweise). Vor allem aber ist die Halbwertszeit seines Humors ziemlich gut, denn daran liegt es wohl, so denke ich, dass sich Musik und Humor nicht so gut vertragen: Die Wiederholung kommt dem Humor nicht entgegen,


KRITIKERGESCHICHTEN Teil 5

Musikkritik – zum Lachen!

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von Sigfried Schibli In der sogenannten klassischen Musik gibt es nicht viel zu lachen. Nicht zufällig spricht man auch von «E-Musik», von ernster im Unterschied zu bloss unterhaltsamer Musik. Diese hat zwar weltweit vermutlich mehr Anhänger, rangiert aber in der Hierarchie der Werte tiefer als die E-Musik. In beiden Bereichen ist Gelächter eine äusserst seltene Erscheinung und kommt nur auf, wenn die Künstler auf der Bühne sich zu einem Witzchen hinreissen lassen oder ein paar Faxen machen. Entsprechend ist die Musikkritik, dieser publizistische Spiegel des Musiklebens, in der Regel keine humoristische Gattung. Es sei denn, es ist ein musikkundiger und zugleich humorbegabter Literat am Werk wie Heinrich Heine, der 1831 nach Paris zog, um für deutsche Zeitungen Berichte über die Kultur in der französischen Metropole zu schreiben. Seine Feuilletons gehen weit über die Musik hinaus und sind häufig auch Gesellschaftsporträts. In der Pariser Oper erkannte Heine ein Abbild der französischen Elite, in ihren Exponenten sah er Repräsentanten der gesellschaftlichen Strömungen. Von ‹Political Correctness› hielt Heine wenig. Er beschrieb die Operndirektoren mit dem ätzenden Humor eines satirischen Porträtisten. Der eine, Herr Véron, war «eine feiste karikierte Figur mit dem schief eingedrückten Hute auf dem Kopfe, welcher in einer ungeheuren weissen Krawatte, deren Vatermörder bis über die Ohren reichen, ganz

vergraben ist». Sein Nachfolger, Herr Duponchel, ist dagegen «ein hagerer, gelbblasser Mann, welcher, wo nicht edel, doch vornehm aussieht, immer trist, eine Leichenbittermiene (…). Nach seiner äusseren Erscheinung würde man ihn eher für den Aufseher des Père-Lachaise als für den Direktor der grossen Oper halten.» Heine vergleicht mit Kennerblick die Opernkomponisten Gioacchino Rossini und Giacomo Meyerbeer und erzählt von den Auftritten der führenden Virtuosen jener Zeit, vom Geiger Niccolò Paganini und den Pianisten Frédéric Chopin und Franz Liszt. An diesem interessiert Heine weniger die Fingerfertigkeit auf den Klaviertasten als seine Neigung zur Spekulation, die ihn erst dem Frühsozialismus eines Saint-Simon in die Arme trieb, dann dem Spiritualismus und zuletzt den «republikanisch-katholischen Lehren eines Lamennais, welcher die Jakobinermütze aufs Kreuz gepflanzt hat … Der Himmel weiss! in welchem Geistesstall er sein nächstes Steckenpferd finden wird.» Heine bewundert diese Genies der musikalischen Virtuosität – und zieht gern über mindere Künstler her. Über einen Pianisten namens Dreyschock giftet er in der Augsburger Allgemeinen Zeitung: «Er macht einen höllischen Spektakel. Man glaubt nicht, einen Pianisten Dreyschock, sondern drei Schock Pianisten zu hören. Da an dem Abend des Konzertes der Wind südwestlich war, so konnten Sie vielleicht in Augsburg die gewaltigen Klänge vernehmen; in solcher Entfer-


nung ist ihre Wirkung gewiss eine angenehme.» Über die «seriöse» Pariser Musikkritik macht sich Heine gern lustig, vor allem über den Belgier François-Joseph Fétis. Seine Artikel seien «abgefasst in einem gewissen Argot und gespickt mit technischen Ausdrücken, die nicht der allgemein gebildeten Welt, sondern nur den exekutierenden Künstlern bekannt sind». Die einzige Musikkritik, die etwas taugte, habe er im Gespräch zweier Reisender gehört, die sich singend darüber stritten, ob Rossini oder Meyerbeer der grössere Komponist sei.

George Bernard Shaw Ein begnadeter Humorist war der irische Schriftsteller und Sozialist George Bernard Shaw, der ab 1888 unter dem Namen Corno di Bassetto im Londoner Star Musikkritiken schrieb. Später wurde er Musikkritiker der Zeitung The World. Er liebte Mozart, Rossini und Wagner, fand dagegen wenig Gefallen an Brahms und Verdi. Über letzteren schrieb er, seine grössten Fehler seien «Vergehen gegen die menschliche Stimme». «Seine Gewohnheit, das obere Fünftel des Umfangs einer aussergewöhnlich hohen Stimme zu nehmen und dieses Fünftel als ihren normalen Umfang zu behandeln, hat viel dazu beigetragen, dass der italienische Sänger heute der schlechteste auf der Welt ist.» Shaw pflegte seine Leser

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«Das wichtigste Ereignis der musikalischen Welt seit meinem letzten Artikel war (...), dass mich eine Influenza erwischte ...»

nicht nur mit scharfen musikkritischen Urteilen, sondern auch mit Nebensächlichkeiten zu unterhalten. So beklagte er sich einmal wortreich darüber, dass ein Konzertveranstalter ihm, dem Kritiker der World, seinen angestammten Eckplatz entzogen und ihm einen Platz mitten in einer langen Sitzreihe zugewiesen habe. «Ich bringe dies Vergehen hiermit als umstürzlerisch zur öffentlichen Kenntnis», heisst es in der Rezension, bevor dann einzelne Sängerleistungen abgehandelt werden. Um harsche Worte war dieser scharfzüngige Rezensent nie verlegen. Als er das Deutsche Requiem von Brahms besprechen musste, scheute sich Shaw nicht, von «abgrundtiefer Langeweile» zu reden. Weil sich einige Leute bei guter Musik langweilten, glaubten sie irrtümlich, alle langweilige Musik müsse auch gute Musik sein … Auch fehlte es Shaw nicht an Eitelkeit, und er machte sich sogar einen Spass daraus, mit ihr zu kokettieren. Einmal begann er eine Konzertkritik mit dem Satz: «Das wichtigste Ereignis der musikalischen Welt seit meinem letzten Artikel war von meinem Standpunkt, dass mich eine Influenza erwischte, oder, wie meine Freunde es lächerlicherweise durchaus wahrhaben wollen, dass ich selbst mir die Influenza geholt hätte.» Es folgt dann ein ausführlicher Bericht darüber, wie er sich ganz ohne Arzt und Medikamente kurierte, indem er leichte Kleidung trug, am offenen Fenster sass und auf Alkohol verzichtete. Schliesslich kommt er dann doch noch auf einige Orchesterkonzerte zu sprechen. Vermutlich würde keine Zeitung der Welt heutzutage eine so subjektive, bewusst abschweifende Rezension abdrucken! Nun verhält es sich mit der Musikkritik ganz ähnlich wie mit der restlichen Welt: Die besten Geschichten schreiben nicht die Schriftsteller, sondern das Leben selbst. Wir sprechen


Karikatur von George Bernard Shaw

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Bild: Ă–sterreichische Nationalbibliothek


Gewiss: Wer schreibt, macht zwangsläufig auch Fehler. Doch nicht immer sind die Musikkritiker schuld, wenn die Leserschaft zum Schmunzeln Anlass hat. Manchmal sind höhere Mächte im Spiel. Sie haben schon manche trockene Rezension zu einem Kabinettstück unfreiwilligen Humors gemacht. Dann gibt es vielleicht im Konzert nichts zu lachen, dafür aber hinterher. g

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von Schreib- und Druckfehlern, denen oft eine humoristische Qualität zukommt. Früher wurden ja Texte aller Art noch von Setzern gesetzt, später von Erfasserinnen abgetippt, wodurch sich immer wieder Missverständnisse ergaben. (Im Computerzeitalter schreiben Journalisten direkt ins Textsystem, was aber Fehler keineswegs ausschliesst.) Der frühere Basler Musikkritiker Otto Maag berichtet in seinem Anekdotenbüchlein Von Musik, Theater und anderen Künsten (1958) von einigen solchen Fällen. So schrieb er einmal über eine «beliebte Sängerin», aus welcher durch einen Setzfehler eine «beleibte Sängerin» wurde – was auch noch gestimmt habe. Maag setzte eine Korrektur in die Zeitung, in welcher dann unglücklicherweise von einer «Sägerin» die Rede war. Ein andermal füllte er unfreiwillig den Konzertsaal mit neugierigem Publikum, weil in seiner Kritik der ersten Aufführung des Brahms-Requiems stand, es seien «viele Tiroler» im Orchester aufgetreten, was das Interesse an diesem Werk mächtig anheizte. Gemeint hatte er allerdings «Triolen» … Mir selbst passierte es einmal, dass ich den Satz «Der Tenor patzte» schrieb, den die Korrekturabteilung der Zeitung verbessern zu müssen glaubte, worauf es dann prompt «platzte» hiess. Ein andermal verwendete ich in einer Opernkritik das – zugegeben etwas ungewöhnliche – Wort «Gestenrepertoire», um eine Eigenart der Regie hervorzuheben. In der gedruckten Ausgabe der Zeitung war dann dank der übereifrigen Korrekturabteilung von einem «Gespensterrepertoire» die Rede. Noch bedauerlicher war der Fall eines – im Übrigen sehr ernsthaften und gründlichen – Kritikerkollegen, der etwas über das deutlich zu hörende Vibrato einer Sängerin schreiben wollte. In seiner Zeitung wurde ein «Vibrator» daraus.


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Museumsnacht im Münster von Cristina Steinle und Simone Staehelin

David Seghezzo: Wir haben uns überlegt, wie wir gegenüber der Basler Bevölkerung und gegenüber der Politik noch mehr Engagement und Präsenz zeigen können. So sind wir darauf gekommen, dass die Kammermusik das Mittel ist, um die Öffentlichkeit auf unser Orchester aufmerksam zu machen. Musik vermittelt Glücksmomente! Marina Wiedmer: Das ist genau der Punkt – die Leute auf eine intimere Art und Weise als im Sinfoniekonzert zu erreichen und sie für das Orchester zu begeistern. Diesmal nicht in Frack und Festkleidung auf der Bühne, sondern nahe beim Publikum. Die Leute können spontan kommen, ihre Münsterbesichtigung mit dem Konzerterlebnis verbinden, verweilen … D.S.: Die ursprüngliche Idee war es, an verschiedenen Orten Konzerte zu

geben, auch im Kanton Baselland! Wir haben uns auf die Suche gemacht nach Möglichkeiten, wo wir auftreten könnten und dabei viele schöne Konzertorte in der Region Basel entdeckt! Und dann kam – wie gerufen – diese Anfrage … M.W. und D.S.: Genau, das ist eine lustige Anekdote: Eine Kollegin aus dem Orchester war mit Kind und Geige auf dem Spielplatz. Dabei kam sie mit jemandem ins Gespräch. Und wie der Zufall es wollte, war das Anne Schmidt-Pollitz, die Leiterin des Touristischen Accueils des Basler Münsters. Sie war zu dieser Zeit auf der Suche nach Musik für die Museumsnacht im Münster. Kurze Zeit später haben wir uns mit Anne getroffen und schnell gemerkt, dass wir da gemeinsam etwas aufbauen können. Der Deal war: Sie bringt das Münster, und wir bringen die Musik. (beide lachen) M.W.: Das erste Mal haben wir mit einigen Hundert Leuten gerechnet. Gekommen sind dann aber Tausende, und es werden jedes Jahr mehr! Auch intern ist die Museumsnacht eine Bereicherung – dafür spricht, dass es überhaupt nicht schwierig ist, Kolleginnen und Kollegen zu finden, die mitmachen, obwohl der Einsatz freiwillig und unentgeltlich ist. Dieses Jahr haben wir am gleichen Tag, an dem die Museumsnacht stattfindet, sechs Stunden Don Giovanni-Proben im Theater. Gleichzeitig gibt es Kammermusik-Generalproben im Münster und

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Die Flötistin und Piccolistin Marina Wiedmer und der Oboist David Seghezzo organisieren bereits seit elf Jahren die kammermusikalischen Auftritte mit Mitgliedern des Sinfonieorchesters Basel während der Museumsnacht im Münster. Jedes Jahr verzaubern musikalische Highlights von 18 Uhr bis 2 Uhr morgens an drei verschiedenen Orten im Münster das Publikum. Zwölf Stunden nonstop Musik in der magischen Atmosphäre des Münsters, Tausende begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer – wie kam es dazu?


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Bild: Jean-Franรงois Taillard


dann abends die Konzerte im Münster, in der Niklaus Kapelle und in der Magdalena Kapelle. D.S.: Und jeder wird zum Protagonisten; der Klarinettist tritt als Dirigent auf, Kolleginnen und Kollegen spielen irische Volksmusik, einer unserer Trompeter spielt Jazz, der andere auch mal Orgel-Positiv, die Blechbläser spielen Alphorn – alles ist möglich! Während der Museumsnacht spielen wir rund 24 Konzerte – in völlig unterschiedlichen Ensembles. Bei diesen ungewöhnlichen Konstellationen lernen wir uns auch innerhalb des Orchesters viel besser kennen. Das stärkt den Zusammenhalt und macht viel Freude.

D.S.: Das geht wieder auf unsere Ursprungsidee zurück, dass die Leute über die Kammermusik den Weg in die Sinfoniekonzerte finden. Ja, das ist die Geschichte vom Sinfonieorchester Basel und der Museumsnacht im Münster. Nun findet sie schon zum elften Mal statt – zusammen mit dem wunderbaren Team des Basler Münsters, das jedes Jahr spannende Führungen anbietet! M.W. und D.S.: Natürlich ist die Koordination ein grosser Aufwand, und für

M.W.: Der Anlass geht nicht ganz ohne finanzielle Unterstützung. Da sind wir sehr dankbar um den Verein Freunde Sinfonieorchester Basel, der den grössten Teil der Kosten übernimmt, unter anderem jene für die Verpflegung Backstage. Wenn wir bis um 2 Uhr morgens durcharbeiten, dann soll es uns gut gehen. D.S.: Es ist so ein schöner Anlass. Und alles was schön ist, ist nötig! M.W.: Genau! Das Sinfonieorchester Basel an einem der schönsten Orte in Basel. g Die nächste Museumsnacht ist am Freitag, 20. Januar 2017.

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M.W.: Auch das Publikum ist ein anderes. Es kommen oft Leute, die sonst nicht so viele Berührungspunkte mit dem Orchester haben. Wir sassen einmal nach einem Konzert in der Kunsthalle, und da hat uns ein junges Paar angesprochen, weil es uns während der Museumsnacht gehört hatte. Die beiden haben uns dann erzählt, dass ihnen die Konzerte im Münster so gut gefallen hatten, dass sie an dem Abend zum ersten Mal eines unserer Sinfoniekonzerte besuchten.

uns ist es eine Balance zwischen Stress und Spannung, ein unglaublich intensiver Anlass. Die ganze Saison über sammeln wir Ideen– dieses Jahr zusammen mit zwei jungen Kolleginnen, Julia Habenschuss und Aurélie Noll. Unsere Kolleginnen und Kollegen bringen sich ein, das Team vom Münster hat seine Vorstellungen, und wir bündeln das dann alles, beschaffen Notenmaterial und machen die Einteilungen und die Probenpläne.


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IMPRESSUM Sinfonieorchester Basel Steinenberg 19 4051 Basel +41 (0)61 205 00 95 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch Geschäftsleitung: Franziskus Theurillat Leitung künstlerische Planung: Dr. Hans-Georg Hofmann Konzeption und Redaktion Programm-Magazin: Simone Staehelin und Cristina Steinle Titelbild: Daily Overview, Satellite images © DigitalGlobe, Inc. Korrektorat: Ulrich Hechtfischer Gestaltung: eyeloveyou.ch, Basel Druck: Schwabe AG, Basel/Muttenz Auflage: 6500 Exemplare Partner:


Bild: Benno Hunziker

Bild ‹Kater Caruso›: Stefan Buri

IM FOKUS

Schubert-Promenade

Sonntag, 5. Februar 2017 11.00 Uhr

Kater Caruso ist in der Werkstatt von Herrn Wind zur Welt gekommen. Herr Wind baut in seiner Werkstatt wunderbare Fagotte. Als Stefan eines dieser Wunderinstrumente kauft, versteckt sich der kleine Kater Caruso im Fagottkasten. Er will unbedingt bei diesem Instrument bleiben. Stefan Buri, Fagottist des Sinfonieorchesters Basel, erzählt, wie Kater Caruso in seinen Fagottkasten kam und zu einem Musikkater wurde. Geeignet für Kinder ab 3 Jahren.

Mittwoch, 8. Februar 2017 14.30 Uhr

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Das Sinfonieorchester Basel und Gare du Nord laden wieder zu musikalischen Spaziergängen am Sonntagmorgen ein. Auf dem Programm stehen in dieser Saison die drei letzten Streichquartette von Franz Schubert. Sie markieren einen Gipfelpunkt in der Königsgattung der Kammermusik und stehen für eine radikale Auseinandersetzung mit Dur und Moll, Leben und Tod, Mensch und Gott. Interpretiert werden sie von zwei der renommiertesten Streichquartette Europas: Unter Beteiligung von Musikern des Sinfonieorchesters Basel spielen das Belcea Quartet und das Amar Quartett. In der zweiten Promenade dieser Saison spielt das Belcea Quartet Schuberts Streichquartett Nr. 15 G-Dur.

Familienkonzert: Kater Caruso


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DEMNÄCHST SO 15.01.17 11.00

Sonntags-Matinée: ‹Scheich Ibrahim Werke von Wolfgang Amadé Mozart, Benjamin Britten und Isang Yun, Texte von Johann Ludwig Burckhardt Tilmann Zahn / Soyoung Yoon / Hannes Bärtschi / Benjamin Gregot-Smith / Christian Sutter

MUSEUM FÜR WOHNKULTUR

FR 20.01.17 18.00 — 02.00

Museumsnacht: Nächtliche Kammerkonzerte Mitglieder des SOB

BASLER MÜNSTER

MI 25.01.17 18.30

Mix & Mingle Symphony Club – English speaking social event

HOTEL EULER, BASEL

FR 27.01.17 19.30

THEATER BASEL Premiere: Don Giovanni Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadé VVK: THEATERKASSE Mozart, Libretto von Lorenzo Da Ponte

MI 01.02.17 19.30

Comedy meets Classic Igudesman & Joos musikalischer Wahnsinn mit Orchester SOB / Hyung-ki Joo / Aleksey Igudesman A5

SO 05.02.17 Schubert-Promenade Franz Schubert: Streichquartett Nr. 15 G-Dur 11.00 Belcea Quartett MI 08.02.17 14.30

Familienkonzert: Kater Caruso Stefan Buri / Tobias Rütti

EVERYBODY’S WELCOME!

MUSICAL THEATER BASEL

GARE DU NORD VVK: GAREDUNORD.CH

KULTURSCHEUNE LIESTAL VVK: KULTURSCHEUNE.CH

A6 / B4 Daphnis et Chloé MI 08.02.17 DO 09.02.17 Claude Debussy: Prélude à l’après-midi d’un faune Maurice Ravel: Konzert für Klavier und Orchester 19.30 G-Dur Gabriel Fauré: Pelléas et Mélisande, Suite, op. 80 Maurice Ravel: Daphnis et Chloé, Suite Nr. 2 SOB / Alice Sara Ott / Michał Nesterowicz

SO 12.02.17 11.00

Sonntags-Matinée: Mattinata Rossini Mitglieder des SOB

THEATER BASEL

MUSEUM FÜR WOHNKULTUR

VVK (falls nicht anders angegeben): Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel, 061 206 99 96 Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch


Perfekte Gefühle nach einem perfekten Badumbau. INTERVIEW Die Friedlin AG Riehen weckt grosses Wohlbefinden nach einem gelungenen Badumbau. 10 Fragen an Sandra und Michel Yves Nippel.

3. Wie konnten Sie sich vorstellen, wie Ihr Badezimmer aussehen wird? S&MY N. Durch die 3D Visualisierung. Als Laie ist es schwierig sich nur mit Katalogbildern vorzustellen wie das Endergebnis aussieht. Die Visualisierung hat uns geholfen . 4. Wie haben Sie Ihre neuen Badezimmerelemente zusammengestellt? S&MY N. Die Vorschläge die wir im Vorfeld erhalten haben, gaben uns eine Leitlinie. Zum Glück war Herr Bachofner dabei. Er hat uns in der Badausstellung ein sicheres Gefühl gegeben, dass wir richtig beraten werden. Eine solche Betreuung ist enorm viel Wert.

Vor dem Umbau 1. Was hat Sie auf die Friedlin AG Riehen aufmerksam gemacht? S&MY NIPPEL Wir haben in der lokalen Zeitung immer wieder PR-Berichte der Friedlin AG Riehen gesehen. Darauf hin haben wir uns die Webseite der Unternehmung angesehen. Die Referenzbilder von realisierten Projekten haben uns überzeugt. 2. Was waren Ihre Wünsche an die Friedlin AG Riehen ? S&MY N. Uns erschien die Dusche zu klein. Diese wollten wir vergrössern und das bestehende Badezimmer allgemein optimieren und verschönern.

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Während des Umbaus 5. Wie lange dauerte der Umbau? S&MY N. Der Umbau dauerte wie vereinbart 14 Tage, Die massgefertigte Duschtrennwand kam zwei Wochen später. Auch dies war so vereinbart. 6. Ein Umbau bedeutet meistens auch Staub. Haben Sie davon etwas mitgekriegt? S&MY N. Nein es wurde alles perfekt abgedeckt. Der neue Parkettboden wurde zusätzlich geschützt. Auch nach den Bauarbeiten sieht er aus wie neu!

7. Konnten Sie in der Zeit Ihr Badezimmer benutzen? S&MY N. Wir hatten ein anderes Badezimmer als Ausweichmöglichkeit. 8. Gab es auch Probleme zu meistern? S&MY N. Wir hatten absolut keine Probleme während des ganzen Projektes.

Nach dem Umbau 9. Was freut Sie denn am meisten an Ihrem neuen Bad? S&MY N. Wir haben mehr Platz in der Dusche als wir uns bei Baubeginn erhofft haben. Das neue Bad bereitet Freude! 10. Sie sagten das Projekt sei perfekt gelaufen. Warum? S&MY N. Herr Bachofner und sein Team konnten uns komplett überzeugen. Jeder Mitarbeiter wusste genau was zu tun war. Ausserdem waren alle Beteiligten sehr freundlich. Es waren immer die gleichen Mitarbeiter auf der Baustelle. Alles war transparent und nachvollziehbar. ■


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