Nr. 2 Saison 24/25 – Romeo & Julia

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KUNST, MUSIK & LEBENSFREUDE –

ÜBERSICHT DER SYMBOLE

Diese Institution verfügt über eine Höranlage

Nummerierte Rollstuhlplätze im Vorverkauf erhältlich

Das Sinfonieorchester Basel verwendet geschlechtergerechte Formulierungen und weist Autor*innen bei der Vergabe von Textaufträgen im Vorfeld darauf hin. Es steht den Autor*innen jedoch frei, ihre Texte individuell zu gestalten.

Gražinytė-Tyla, Leitung

Konzert für Violine und Orchester

SERGEI PROKOFJEW Auswahl aus dem Ballett

ROMEO & JULIA

Liebes Konzertpublikum

Eine der grössten Liebesgeschichten unserer Kultur fusst auf der Rivalität zweier Familien: dem Hass, den die Montagues und die Capulets in William Shakespeares Drama aufeinander richten. Und nichts ist berührender, als zu sehen – und in Sergei Prokofjews wunderbarer Ballettmusik Romeo und Julia zu hören –, wie die Liebe die bohrende Aggression dieser beiden Familien in Glück und Schönheit zu verwandeln vermag. Mit einer vergleichbaren Haltung reagierte der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov auf die Gewalt in seiner Heimat. Er schrieb zarte, verletzlich wirkende Stücke. Es ist Musik gegen die Monumentalität, wie Silvestrov sagt, und gegen die Gewalt. Musik somit, die eine politische Aussage macht. Wie Silvestrov, der seit 2023 in Berlin lebt, war auch Sergei Prokofjew geflohen: Nach der russischen Revolution 1918 zog er erst in die USA und anschliessend nach Frankreich. Er kehrte allerdings 1936 in die Sowjetunion zurück, die ihn mit offenen Armen empfing.

Auch Jean Sibelius, der als finnischer Nationalkomponist gilt, hörte es grollen, als Russland revolutionär erschüttert wurde. In Finnland, erst vor kurzem von Russland unabhängig, brach 1917 ein Bürgerkrieg aus, in dem sich aufgestaute gesellschaftliche Gegensätze

entluden. Von solchen Wirren noch weit entfernt, schwelgt sein 1904 entstandenes Violinkonzert in Melancholie und Schönheit. Erst im 3. Satz bauen sich Kräfte auf, die sehr wohl Protestcharakter haben.

Wir freuen uns sehr, Ihnen mit unserer neuen Konzertmeisterin Friederike Starkloff eine Geigerin in der Solistenrolle vorzustellen, die als Gewinnerin des Sibelius-Wettbewerbs wie geschaffen ist für die grossen Kontraste dieses Violinkonzerts. Und wenn Sie, liebes Publikum, in der Musik des heutigen Abends auch Trost und Hoffnung hören, so dürfen wir uns alle glücklich schätzen.

Franziskus Theurillat Ivor Bolton Orchesterdirektor Chefdirigent

Mirga Gražinytė-Tyla beim Konzert ‹Lemminkäinen› mit dem Sinfonieorchester Basel

VORVERKAUF, PREISE UND INFOS

VORVERKAUF

Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel

Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch

Sinfonieorchester Basel +41 (0)61 272 25 25 ticket@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch

ZUGÄNGLICHKEIT

Das Stadtcasino Basel ist rollstuhlgängig und mit einer Induktionsschleife versehen. Das Mitnehmen von Assistenzhunden ist erlaubt.

PREISE

CHF 110/90/75/55/35

ERMÄSSIGUNGEN

• Junge Menschen in Ausbildung: 50 %

• AHV/IV: CHF 5

• KulturLegi: 50 %

• Mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5

• Begleitpersonen von Menschen, die für den Konzertbesuch eine Begleitung beanspruchen, haben freien Eintritt. Die Anmeldung erfolgt über das Orchesterbüro.

GEHÖRSCHUTZ

Gehörschutz ist an der Abendkasse sowie am Welcome Desk im Foyer des Stadtcasinos Basel erhältlich.

© Benno Hunziker

ROMEO & JULIA

Mi, 23. Oktober 2024, 19.30 Uhr

Stadtcasino Basel, Musiksaal

Valentin Silvestrov (*1937)

Gebet für die Ukraine (2014)

Arrangement für Orchester von Andreas Gies (2022)

Jean Sibelius (1865–1957)

Konzert für Violine und Orchester d-Moll, op. 47 (1905)

I. Allegro moderato

II. Adagio di molto

III. Allegro ma non tanto

PAUSE

Sergei Prokofjew (1891–1953)

Auswahl aus den Ballett-Suiten

Romeo und Julia (1935/46)

Fassung von Mirga Gražinytė-Tyla

I. Montagues und Capulets (Suite Nr. 2, Nr. 1)

Sinfonieorchester Basel

Friederike Starkloff, Violine

Mirga Gražinytė-Tyla, Leitung

18.30 Uhr, Musiksaal: Konzerteinführung mit Patricia Moreno

ca. 6’

ca. 35’

ca. 45’

II. Julia als junges Mädchen (Suite Nr. 2, Nr. 2)

III. Masken (Suite Nr. 1, Nr. 5)

IV. Romeo und Julia (Suite Nr. 1, Nr. 6)

V. Der Tod des Tybalt (Suite Nr. 1, Nr. 7)

VI. Pater Laurentius (Suite Nr. 2, Nr. 3)

VII. Tanz der fünf Paare (Suite Nr. 2, Nr. 4)

VIII. Tanz der Mädchen von den Antillen (Suite Nr. 2, Nr. 6)

IX. Romeo am Grab von Julia (Suite Nr. 2, Nr. 7)

X. Julias Tod (aus der Ballettfassung)

(Akt 4 / Epilog Nr. 51 + Nr. 52)

Konzertende: ca. 21.40 Uhr

DIE BEDEUTUNG DER VERLETZLICHKEIT

VON BENJAMIN HERZOG

Im Original gerade mal drei Minuten kurz ist Valentin Silvestrovs Gebet für die Ukraine. Das Stück trägt das Datum 7. Juni 2014. Im Februar jenes Jahres gingen auf dem Maidan Nesaleschnosti (‹Platz der Unabhängigkeit›) in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wochenlange Kundgebungen zu Ende. Proteste der Bevölkerung, die teils still abliefen und teils mit brutaler Gewalt zerschlagen wurden, gegen den Kurs der damals russlandfreundlichen ukrainischen Regierung.

Silvestrov, der sich mehrfach unter die Protestierenden gemischt hatte, reagierte als Komponist schnell auf die sogenannte Maidan-Bewegung, setzte sich zu Hause ans Klavier und nahm auf Tonband mehrere kurze Stücke auf, musikalische Notizen, eine Art Tagebuch, die später als Zyklus für Chor a cappella unter dem Titel Maidan 2014 erscheinen sollten. «Es war eine spontane Reaktion auf die Ereignisse, die ich jeden Tag selbst oder im Fernsehen sah.» Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 verliess Silvestrov mit Tochter und Enkelin seine Heimatstadt Kiew in Richtung Berlin, wo er seither lebt. Im Gepäck einen Koffer voller Manuskripte. Silvestrovs Musik, besonders sein Chorzyklus Maidan 2014, darunter auch das Gebet für die Ukraine, lange nur in der Ukraine aufgeführt, stiess nun auch im Westen auf Interesse. Aus Solidarität mit der Ukraine spielen Orchester und Ensembles weltweit Silvestrovs Musik, so auch die Dirigentin des heutigen Abends, Mirga Gražinytė-Tyla. Silvestrov reagierte mit seiner Musik mehrfach auf die Geschehnisse um ihn herum. Auf seiner Reise von Kiew an die polnische Grenze sah er auf der Strasse Ströme von Flüchtlingen Richtung Westen und verwandelte diesen Eindruck in eine zarte Elegie für Klavier. Als Reaktion auf das Massaker von Butscha

im Frühling 2022 entstand ein besinnliches Lacrimosa, ebenfalls für Klavier. Silvestrov sagt, das Monumentale in der Politik und das Monumentale in der Kunst seien eng verbunden. «Dagegen komponiere ich an. Monumentalität ist wie ein schwarzes Loch, das die feinen Elemente des Lebens verschluckt.» Heute sei alles laut geworden. Auch die Musik. Das komme ihm falsch vor. «Das Verletzliche ist das Bedeutende. Das Kleine, das jeder Mensch ver steht. Im Kleinen entsteht das Gute. Und wenn es dort entsteht, kann auch im Grossen Gutes entstehen.»

Valentin Silvestrov vor der Verleihung des Internationalen Schostakowitsch-Preises, 2022

Gebet für die Ukraine (Arrangement für Orchester von Andreas Gies, 2022)

BESETZUNG

2 Flöten, Oboe, 2 Klarinetten, Fagott, 2 Hörner, Pauke, Harfe, Streicher

ENTSTEHUNG

7. Juni 2014

URAUFFÜHRUNG DER ORCHESTER FASSUNG

2. März 2022 im Musikkens Hus in Aalborg (Dänemark) mit dem Aalborg Symfoniorkester unter Pier Giorgio Morandi

DAUER ca. 6 Minuten

STILLE IST WICHTIG

VON BENJAMIN HERZOG

Einiges ist ungewöhnlich an der Karriere von Mirga Gražinytė-Tyla. Weniger, dass sie als Dirigentin in einer noch immer vorwiegend von Männern beherrschten Domäne erfolgreich unterwegs ist. Die Generation Gražinytė-Tylas (sie ist Jahrgang 1986) dürfte die erste sein, die sich hier mit einer gewissen Selbstverständlichkeit bewegt. Besonders ist aber, wie Gražinytė-Tyla ihre Karriere angeht.

2016 wurde sie erste Musikdirektorin des City of Birmingham Symphony Orchestra und erhielt so mit erst 29 Jahren einen der renommiertesten Chefposten Grossbritanniens. Unter ihren (allesamt männlichen) Vorgängern befinden sich Grössen wie Andris Nelsons oder Simon Rattle. Das Orchester gilt als Karrierebooster. Ein solcher war es auch für Mirga Gražinytė-Tyla, die sich allerdings bereits nach sechs Jahren aus Birmingham zurückzog, ohne eine neue Chefstelle anzutreten. Sie ist eine der gesuchtesten freischaffenden Dirigentinnen weltweit. Und sie wählt sich ihre Engagements ganz gezielt aus.

Die Geschwindigkeit des Musikbetriebs, sagte Gražinytė-Tyla 2022 in einem Interview mit der New York Times, bringe einen dazu, die Dinge schnell anzugehen. «Aber es ist auch unglaublich wichtig, sich dessen bewusst zu sein, was in einem vorgeht. Der Mensch sollte keine Maschine sein und auch nicht einfach Teil eines Mechanismus, der einem alles nur vorschreibt.»

Gražinytė-Tyla gelingt es sehr gut, sich der hohen Geschwindigkeit des Betriebs entgegenzustellen. Nicht umsonst hat sie sich einen Künstlernamen gegeben, der diese Haltung unweigerlich mit ihrer Person verbindet: Das Wort ‹Tyla› bedeutet ‹Stille› oder ‹Schweigen›. «Die Menschen sind verschieden», sagte sie in erwähntem Interview mit der New

York Times. «Ich brauche Zeit, in der ich nicht studiere, probe, dirigiere oder reise. Zeit, in der ich einfach Mensch sein kann.»

Mirga Gražinytė-Tyla wurde in eine Musikerfamilie in Vilnius, Litauen, hineingeboren. Die Eltern rieten ihr von einer professionellen Musikerkarriere ab: zu mühselig in ihren Augen. Gegen deren Willen schrieb sich Gražinytė-Tyla dennoch bei einem Musikprogramm ihrer Schule ein: Dirigieren, die angeblich einzige noch über freie Plätze verfügende Klasse. Mit sechzehn gewann sie als Dirigentin einen ersten Wettbewerb in Litauen, es folgte 2012 der Salzburger Young Conductors Award, und die Karriere nahm ihren Lauf. Jüngst mit Debüts beim New York Philharmonic, bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden oder, mit einer Neuproduktion von Leoš Janáčeks Oper Das schlaue Füchslein, an der Bayerischen Staatsoper München.

Das Sinfonieorchester Basel dirigiert Mirga Gražinytė-Tyla heuer zum dritten Mal. Im September 2023 war sie zuletzt unter anderem mit Jean Sibelius’ Lemminkäinen-Suite im Musiksaal des Stadtcasinos zu hören. In der Presse stand darüber: «Die mystische Natur des Stückes wird vom Sinfonieorchester Basel unter Mirga Gražinytė-Tyla sprichwörtlich erlebbar gemacht.»

© Frans Jansen

Musikalische Leitung: Jonathan Nott

Inszenierung: Benedikt von Peter Sinfonieorchester Basel

Der Kulturstadt

Basel Sorge tragen

«DIESES STÜCK FLIESST AUS DEM TIEFSTEN

INNEREN»

VON ELISABETH VON KALNEIN

Friederike Starkloff ist seit der Saison 2023/24 Konzertmeisterin des Sinfonieorchesters Basel. Für das aktuelle Konzert schlüpft sie in eine andere Rolle: in diejenige der Solistin im Violinkonzert von Jean Sibelius. Grund genug, sie näher kennenzulernen.

EK Sie leben seit einem guten Jahr in Basel. Haben Sie schon einen Lieblingsort hier?

FS Ich bin sehr gerne am Rhein. Immer wenn ich dahinkomme, denke ich «Wie schön ist das hier!» Insgesamt fiel mir das Einleben nicht schwer: Ich komme aus Freiburg im Breisgau, deswegen ist mir das Südliche – diese Offenheit und Gelassenheit – sehr vertraut.

EK Haben Sie sich auch in musikalischer Hinsicht gut eingelebt?

FS Ja! Die Kolleg*innen vom Sinfonieorchester Basel haben es mir leicht gemacht. Neu ist für mich hier die Opernarbeit, die ich bei der NDR Radiophilharmonie nicht hatte. Eine Herausforderung und viel neues Repertoire, das ich lernen muss. Aber ich geniesse es sehr, Opern zu spielen. Mich inspiriert die Kombination verschiedener Kunstformen. Und im Orchestergraben zu sitzen, hat etwas Heimeliges, das mag ich.

EK Was macht Ihrer Meinung nach eine gute Konzertmeisterin aus?

FS Einerseits die Führungskraft, sowohl musikalisch als auch menschlich. Andererseits muss man zwischen Dirigent*innen und Orchester vermitteln. Und schliesslich geht es auch darum, eine Verbindung zu jedem und jeder Einzelnen aufzubauen. Man hat als Konzertmeister *in eine Verantwortung für alle.

Friederike Starkloff leitete das Konzert ‹Fanny & Felix› vom 1. Pult als Konzertmeisterin

EK Wie lernt man diese Fähigkeiten?

Als Sie Ihre erste Konzertmeisterinnen-Stelle in Hannover antraten, waren Sie erst 24 Jahre alt.

FS Ich bin dankbar, dass das Orchester mir diese Chance gegeben hat, obwohl ich kaum Erfahrung hatte. Die ersten Monate waren manchmal hart, aber auch sehr lehrreich. Wahrscheinlich bringe ich schon ein gewisses Talent und bestimmte Charaktereigenschaften mit, die wichtig für diese Position sind. Ich kann mich behaupten, aber ich stelle mich selbst nicht ins Zentrum. Es geht nicht um meine Interessen, sondern um die Musik und das Kollektiv.

EK

Bei dem aktuellen Konzert stehen Sie als Solistin vor Ihrem Orchester. Wie nehmen Sie diesen Rollenwechsel wahr?

FS Ich kenne das schon aus Hannover und freue mich über die spannende Auf-

gabe. Dass ich das Orchester so gut kenne, kann sehr fruchtbar sein für die musikalische Gestaltung. Aber es erzeugt auch einen gewissen Druck: Ich möchte es natürlich besonders gut machen.

EK Wann haben Sie das Violinkonzert von Jean Sibelius zum ersten Mal gespielt?

FS Als ich elf Jahre alt war – ziemlich früh also. Natürlich beherrschte ich da noch nicht alles ganz rein, aber ich liebte es, das Stück zu spielen. Mittlerweile ist mir dieses Konzert sehr vertraut, vielleicht gerade weil ich es schon als Kind gelernt habe. 2015 habe ich es dann zum ersten Mal mit Orchester gespielt, im Finale des Sibelius-Wettbewerbs. Das war sehr aufregend.

EK Was ist für Sie das Besondere an der Musik von Sibelius?

FS Diese Naturverbundenheit. Ich sehe da immer die finnische Natur vor mir: Die Wälder und den Nebel, die Extreme, das Süssliche wie das Brutale, und natürlich diese Weite. Wenn ich sein Violinkonzert unterrichte, sage ich immer: «Schaut Euch diesen Anfang an, diese langen Linien.» Alles geht ineinander über. Dieses Stück ist nicht erdacht, sondern es fliesst aus dem tiefsten Inneren. Es wirkt wie aus einem Guss, obwohl Sibelius die erste Version des Konzerts grundlegend überarbeitet hat, zur zweiten, endgültigen Version.

EK Sie spielen eine moderne Geige von 2021. Wie kamen Sie zu dem Instrument?

FS Tatsächlich mehr durch Zufall. Mein Kammermusikpartner kennt die Geigenbauerin Meike Finckh gut und hat sie zu einem unserer Konzerte eingeladen. Vor dem Konzert kam sie zu mir und hat mir die Geige gezeigt. Ich war eigentlich gar nicht unbedingt auf der Suche nach einem neuen Instrument. Aber als ich die Geige ausprobierte, dachte ich: «Wow, das macht Spass.» Und dann habe ich sehr spontan entschie-

© Benno Hunziker

den, die Aufführung auf diesem Instrument zu spielen. Das war eine Stunde vor Beginn. Da fing die Liebe zu dieser Geige an: Die Wärme des Klangs schätze ich besonders; und dass sie einen ganz eigenen Ton hat, einen eigenen Charakter.

EK Wenn Sie diese Geige mal nicht in der Hand haben, womit verbringen Sie dann Ihre Zeit?

FS Ich mache Sport, vor allem Yoga und Pilates. Und ich lese wahnsinnig gern. Ich habe einen grossen Wissensdurst, und ich beschäftige mich gerne mit immer neuen Themen. Zuletzt war es Biologie, vor allem Genetik. Dazu habe ich dann alle möglichen Bücher gelesen.

EK Was ist Ihr persönliches Highlight in Ihrer zweiten Saison mit dem Sinfonieorchesters Basel abgesehen von Ihrem Solokonzert?

FS Definitiv Wagners Ring des Nibelungen. Aber auch das Programm der Sinfoniekonzerte ist sehr vielfältig. Ich spiele zwar leider nicht bei allen mit, aber die Konzerte, bei denen ich nicht auf der Bühne sitze, möchte ich dann im Publikum miterleben.

Friederike Starkloff wurde 1990 in Chemnitz geboren und wuchs in Freiburg im Breisgau auf. Den ersten Geigenunterricht erhielt sie mit fünf Jahren. Später folgte das Studium, zuerst bei Rainer Kussmaul in Freiburg, anschliessend bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Starkloff ist Preisträgerin zahlreicher renommierter Wettbewerbe, so etwa des Jean Sibelius-Violinwettbewerbs. Mit 24 Jahren wurde sie Konzertmeisterin der NDR Radiophilharmonie Hannover und war damit die jüngste Konzertmeisterin eines Rundfunkorchesters in Deutschland. Seit 2023 ist sie in gleicher Position beim Sinfonieorchester Basel. Darüber hinaus tritt Starkloff als Solistin und Kammermusikerin auf.

JEAN SIBELIUS

Konzert für Violine und Orchester d-Moll

SCHWEBEND, SCHÖNHEITSTRUNKEN

VON OTTO HAGEDORN

Noch immer stösst die Musik von Jean Sibelius im deutschsprachigen Raum auf Vorbehalte. Den Erfolg seines Violinkonzerts jedoch kann dies kaum schmälern: Es ist das meistaufgeführte und am häufigsten eingespielte Violinkonzert des 20. Jahrhunderts. Sibelius’ Ehefrau Aino erkannte das Einzigartige dieses Werks bereits, als ihr Mann noch daran arbeitete.

Jean Sibelius sei «die ganze Zeit in Hochstimmung gewesen [...]. Er hat eine solche Menge von Motiven, die sich ihm aufdrängen, dass er förmlich wirr im Kopf gewesen ist. Die Nächte hindurch wacht er, spielt wunderbar schön, kann sich nicht von den verzaubernden Tönen losreissen – er hat so viele Ideen, dass es kaum zu glauben ist. Und alle Motive so entwicklungsfähig, so voll von Leben.» Bei der Uraufführung 1904 war Sibelius selbst allerdings noch nicht ganz von seinem Werk überzeugt. An einen Freund schrieb er: «Ich nehme mein Violinkonzert zurück, es wird erst in zwei Jahren erscheinen. Der erste Satz muss gründlich umgearbeitet werden, auch die Proportionen im Andante usw.» Tatsächlich hat Sibelius das Werk gestrafft und das Überbordende des Soloparts und auch der Orchester begleitung entschlackt. Dadurch hat er eine einmalige Balance geschaffen zwischen Virtuosität und musikalischem Anspruch. Das Schwebende und zugleich Schönheitstrunkene des ersten Satzes ist singulär im Konzertrepertoire für Violine. Und das innige Adagio sowie der vorwärtstreibende Kehraus des letzten Satzes bilden das ideale Kontrastpaar.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Westdeutschen Rundfunks WDR

Konzert für Violine und Orchester d-Moll

BESETZUNG

Violine solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauke, Streicher

ENTSTEHUNG

1903–1905

URAUFFÜHRUNG

19. Oktober 1905 in Berlin mit Carl Halir als Solist und der Hofkapelle Berlin unter der Leitung von Richard Strauss (Neufassung)

DAUER

ca. 35 Minuten

© Pictorial Press Ltd / Alamy Stock
Foto
Jean Sibelius in seinem Haus in Järvenpää, 1939

SERGEI PROKOFJEW

Auswahl aus dem Ballett

Romeo und Julia

STREIT, VERSÖHNUNG UND TOD

VON SIGFRIED SCHIBLI

Sergei Prokofjew wurde 1891 im Dorf Krasnoe auf dem Gebiet der heutigen Ukraine geboren. Der früh erfolgreiche Pianist und Komponist verliess Russland unmittelbar nach der Revolution 1918 und feierte im Ausland grosse Erfolge als Komponist von Opern, Sinfonien und Klavierwerken. 1936 kehrte er in die Sowjetunion zurück. In dieser Zeit entstand seine Ballettmusik Romeo und Julia. Obwohl er dem Regime kritisch gegenüberstand, war er kein radikaler Dissident, sondern bewies eine gewisse Anpassungsfähigkeit.

Nach seinen wilden Jugendjahren, in denen er die Grenzen zwischen Musik und Geräusch auslotete und als Pianist mit stählernen Muskeln galt, hatte sich Prokofjew gemässigt. In einem ‹Reuebrief› an die sowjetische Führung sagte er sich vom ‹Formalismus› – das offizielle Wort für atonale Experimente – los und bekannte sich zur Melodie in der Musik. Er hatte denn auch weniger unter der strengen Fuchtel des stalinistischen Regimes zu leiden als sein Kollege Dmitri Schostakowitsch, der im Zentrum erbitterter kulturpolitischer Debatten stand.

Fünf Mal wurde Prokofjew zwischen 1943 und 1951 mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet. Zufälligerweise starb er am selben Tag wie Josef Stalin, am 5. März 1953. Zu reden gab sein Beziehungsleben, denn Prokofjew verliess Lina, die Mutter seiner beiden Kinder, nach langen gemeinsamen Jahren zugunsten einer jungen Frau namens Mira. Lina wurde in ein Straflager versetzt; ihre Ehe mit Prokofjew wurde für ungültig erklärt. Sie überlebte ihre junge Rivalin um 21 Jahre.

Die Anregung zu einem Ballett nach Shakespeares Tragödie Romeo und Julia ging vom Kirow-Theater in Leningrad (dem früheren St. Petersburg) aus, doch ein Vertrag kam schliesslich mit dem Moskauer Bolschoi-Theater zustande. Die Vorbereitungen zur Uraufführung

© Lebrecht Music & Arts
/ Alamy Stock Foto
Galina Ulanova und Julia Konstantin Michailowitsch Sergejew waren die Solist*innen der Leningrader Premiere von Sergei Prokofjews Ballett Romeo und Julia, 1940

gingen nicht ohne Probleme über die Bühne. Einerseits waren die Tänzer*innen mit Prokofjews Musikstil nicht vertraut, und überdies wollte Prokofjew den Schluss des Dramas ändern und das Liebespaar entgegen der literarischen Vorlage am Leben lassen – ein Happy End aus choreografischen Gründen. Tote könnten nicht tanzen, meinte der Komponist lakonisch. Nach Gesprächen mit den Ballettmeistern sah er ein, dass auch ein tragisches Ende mit Tanzbewegungen ausgedrückt werden kann, und so blieb es beim düsteren Finale.

Das Ballett wurde schliesslich weder in Leningrad noch in Moskau uraufgeführt, sondern 1938 im tschechischen Brünn; erst danach kam es zu Aufführungen in Russland. Prokofjew ahnte, dass ihm mit dieser Musik ein grandioser Wurf gelungen war. Noch vor der Uraufführung des Balletts brachte er zwei Orchestersuiten mit Material aus der Originalpartitur heraus, 1946 liess er noch eine dritte Suite folgen. Orchester-

dirigent*innen haben somit die Wahl zwischen insgesamt zwanzig Stücken und können ihre eigene Suite zusammenstellen. Auch eine zehnteilige Klaviersuite ist aus seiner Feder überliefert; sie ist zu einem Bravourstück virtuoser Pianist*innen geworden.

Prokofjew nutzt in den 52 Nummern des Balletts die ganze Palette seiner musikalischen Möglichkeiten. Die Rivalität der verfeindeten Familien aus Verona, der Montagues und der Capulets, kommt seinem Hang zu scharfen Kontrasten entgegen. Doch Romeo und Julia ist weit mehr als in Musik gesetztes Kampfgebaren. Die Musik spannt einen grossen Bogen von der Vorstellung eines Volkstanzes über barock anmutende Formen wie ein Menuett bis zu gnadenlosen Duellen, die auch musikalisch gewaltsam wirken. So schildert die Musik Tybalt, den streitlustigen Cousin von Julia, mit eleganten, schnellen, zielsicheren Bewegungen, die ihn als versierten Fechter zeigen. Noch seinen Tod – Tybalt stirbt durch die Hand Romeos – schildert die Musik mit Stolz, Kraft und Würde. In scharfem Gegensatz zu den männlich-aggressiven Kampfszenen steht die lyrische Schilderung Julias als junges Mädchen, vom Komponisten mit leichtfüssigen Tonleitern in den Tonraum gepinselt. Selten hat jugendliche Anmut einen so betörenden Ausdruck gefunden wie hier! Später, in der Todesszene Julias, wird der Komponist der jungen Frau ein Leitmotiv von unerhörter Klarheit in Dreiklangstönen und in C-Dur zuschreiben. Es fehlt in diesem Panorama Shakespeare’scher Bühnenfiguren nicht der weise Vertraute, Vermittler und Tröster Bruder Lorenzo. Romeo und Julia ist das Drama zweier verfeindeter Familien, der Montagues (mit Sohn Romeo) und der Capulets (zu denen Julia gehört). Und es ist ein bewegendes Liebesdrama, in dem die Liebe schliesslich über die politischen Feindschaften obsiegt. Unmissver ständlich bringt die Musik den Gegensatz zwischen den beiden Geschlechtern zum Aus-

Sergei Prokofjew, 1940
© World History Archive / Alamy Stock Foto

druck. Die Szene des Abschieds Romeos von Julia – er weiss noch nicht, dass sie nicht tot ist, und bringt sich um – ist in Prokofjews Vertonung ein grossartiges Tongemälde in starken Farben, ein wahres Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Die Emotionen, die hier musikalisch vermittelt werden, sind so stark und eindeutig, dass man dankbar dafür sein muss, dass Prokofjew Julia doch sterben lässt.

Auswahl aus dem Ballett Romeo und Julia

BESETZUNG

3 Flöten, 2 Piccolo, 3 Oboen, 2 Englischhörner, 3 Klarinetten, 2 Bassklarinetten, 3 Fagotte, 2 Kontrafagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, Kornett, 3 Posaunen, Tuba, Pauke, Schlagzeug, Harfe, Klavier, Celesta, Tenorsaxofon, Streicher

ENTSTEHUNG 1935/46

URAUFFÜHRUNG

30. Dezember 1938 in Brünn, Nationaltheater Brünn

DAUER ca. 45 Minuten

Solistin Marie-Ange Nguci als ‹Artist in Residence› der Saison 23/24 zusammen mit Mirga Gražinytė-Tyla am Pult des Sinfonieorchesters Basel
© Benno Hunziker

DAS ERTRÄUMTE ORCHESTERSTÜCK

VON BENJAMIN HERZOG

Die Hornistin Diane Eaton wurde in Seattle (USA) geboren. «Lang genug her», wie sie schreibt, «um bald in Pension zu gehen.» Sie hat Musik studiert mit Hauptfach Horn Performance an der Chicagoer Northwestern University und war dann Akademistin in Berlin an der Orchester Akademie des Berliner Philharmonischen Orchesters. In Basel seit September 1986, zuerst im Radiosinfonieorchester Basel und dann, nach 1997, im fu sionierten Sinfonieorchester Basel. Sie wohnt in Basel-Stadt und ist seit 2013 «stolze Basler Bürgerin».

BH Welches ist Dein Lieblingsort in Basel?

DE Ich habe mehr als einen Lieblingsort. Draussen etwa entlang der Rheinpromenade, wo ich gerne spazieren gehe oder Freunde treffen an einer Buvette im Sommer. Drinnen ist es, auch wenn das kitschig klingt, die Bühne im Musiksaal des Stadtcasinos. Wir sind akustisch sehr verwöhnt mit diesem Saal!

BH Hast Du nachts schon einmal von Musik geträumt?

DE Manchmal träume ich von Musik. Der Traum ist immer derselbe: Ich sitze im Orchester, und wir spielen ein schönes Stück. Es ist immer ein Stück, das ich nicht kenne. Wenn ich erwache, frage ich mich, wo das Stück herkommt, und ärgere mich, dass ich nicht komponieren kann.

BH Welche Eigenschaften bewunderst Du an Deinen Mitmenschen?

DE Bei Musiker*innen bewundere ich deren Professionalität und Disziplin, ihr Talent und ihre starken Nerven. Im Sinfonieorchester Basel bin ich umgeben von Kolleg*innen mit diesen Qualitäten. Das inspiriert mich immer wieder!

BH Welche Musik hörst Du beim Kochen oder beim Sport?

DE Beim Kochen oder Sport höre ich keine Musik. Aber beim Putzen brauche ich immer eine schwungvolle Unterstützung. Entweder Oper, lateinamerikanische Tanzmusik oder tanzbare Hits aus den 90er-Jahren.

BH Was war Dein prägendstes Erlebnis mit Chefdirigent Ivor Bolton?

DE Einfach immer wieder seine Musikalität und musikalische Intelligenz. Bei den Proben hat er immer eine Anekdote zu erzählen oder interessante historische Fakten zur Musik. Das verleiht dem Stück zusätzliche Dimensionen. Das schätze ich sehr.

© Pia Clodi, Peaches & Mint

T WIE TAKTSTOCK

VON BENJAMIN HERZOG

Er wiegt 30 Gramm und steuert 120 Musiker*innen. Manche denken, Musik im Orchester könne ohne ihn gar nicht erst entstehen, andere wiederum halten ihn für völlig überflüssig. Die Rede ist von einer Erfindung des frühen 19. Jahrhunderts: dem Taktstock. Bittet man ein Kind, einen Dirigenten nachzuahmen, greift es unweigerlich zu einem Essstäbchen oder einem Kugelschreiber, um damit bedeutsam in der Luft zu fuchteln. Der Taktstock ist Symbol des Dirigierens. Ausser in der sogenannten Alten Musik, wo hauptsächlich mit blossen Händen dirigiert wird, greifen Dirigent*innen in Proben und Konzerten heute fast ausnahmslos zu Taktstöcken. Fast. Legendär die Dirigate von Valery Gergiev mit einem Zahnstocher. Oder René Jacobs, der über sein Dirigierutensil sagte: «Ein Bleistift gefällt mir besser. Man kann damit schreiben. Und er ist kein Machtsymbol.»

Fragt man Orchestermusiker*innen, was ihnen lieber sei, Dirigate mit oder ohne Taktstock, so sind die Antworten zu gleichen Teilen pro wie contra. Es gefalle ihr besser, wenn Dirigent*innen den Klang «mit ihren Händen formen», sagt eine. «Lieber mit Stock, aber nur, wenn sie gut dirigieren», sagt ein anderer. Und ein Dritter bemerkt, dass es eher darauf ankomme, wie sich die Person am Pult wohler fühle, mit oder ohne

Taktstock. Aus seiner Erfahrung seien die Dirigent*innen ohne Taktstock die «emotionaleren», diejenigen mit dagegen die «intellektuelleren».

Dass der Taktstock in der Regel in der rechten Hand gehalten wird, dafür gibt es womöglich eine neurowissenschaftliche Erklärung. Wie sein Name sagt, gibt der Taktstock hauptsächlich den Takt an, also eine einigermassen objektive Grösse in der Musik. Die linke Hand dagegen zeichnet eher melodische Linien nach oder macht ausdrucksfördernde Gesten. Bekanntlich aber sind unsere rechte und linke Körperseite mit der jeweils anderen Gehirnhälfte verbunden. Der linke und somit für die Taktstock-Hand verantwortliche Gehirnteil wird gemeinhin als rational bezeichnet. Der rechte als emotional. Mit Taktstöcken leiten Dirigent*innen ihre Orchester erst, seit diese eine gewisse Grösse erreicht haben. Wenn E.T.A. Hoffmann noch 1810 bemerkte, der 1. Satz von Beethovens 5. Sinfonie lasse sich kaum mehr vom ersten Violinpult aus zusammenhalten, so deutet das auf eine damals offenbar gängige Praxis hin. Geigenbogen, Papierrollen oder – wie eine berühmte Anekdote der Musikgeschichte weiss – schwere, auf den Boden (oder in den Fuss) gestossene Stäbe dienten als Vorläufer des heutigen Taktstocks. Das erzeugte Lärm, das sonst so geduldige Papier dürfte im Verlauf einer

Sinfonie seine Schwächen gezeigt haben, und wer, bogenwedelnd, in seiner Linken auch noch eine Geige hielt, dürfte damit kaum melodische Besonderheiten ins Orchester hineingezeichnet haben.

Praktisch besehen ist der Taktstock eine Verlängerung der rechten Hand. Bewegungen dieser Hand würden mit einem Taktstock, so der Dirigent Riccardo Chailly, «um 50 Prozent vergrössert». Sitzen Musiker*innen in einer Entfernung von mehr als zehn Metern, kann das durchaus hilfreich sein. Als hilfreich hat sich auch die weisse Farbe der meisten Taktstöcke gezeigt. Ist doch der Saal hinter Dirigent*innen meist dunkel. Schwache Lichtverhältnisse herrschen auch oft im Orchestergraben, also in der Oper. Der Dirigent Hartmut Haenchen liess sich für eine Aufführung von Richard Wagners Rheingold in Amsterdam deswegen einen Taktstock mit leuchtender Spitze anfertigen. Der in mythischem Es-Dur gurgelnde Urgrund der Nibelungensage liess sich mit diesem modernen Hilfsmittel offenbar besser organisieren.

Taktstöcke sind, anders als etwa kostbare Streichinstrumente, Verschleissgegenstände. Der legendäre Arturo Toscanini zerbrach seine Stöcke des Öfteren aus Wut über die seiner Ansicht nach unzulänglichen Orchestermusiker*innen. Andere stechen mit ihren Stäbchen auf ihr Dirigierpult oder zerbrechen

sie anderswie. Vom Dirigenten Bernard Haitink wird überliefert, er benutze seine zerbrochenen Stäbe beim Grillieren als Fleischspiesse.

Bleibt die Frage: mit oder ohne? Sagen wir es so: Ein Taktstock, richtig eingesetzt, ist sicher mehr als ein Stecken, der aufs sommerliche Barbecue wartet. Wird er feinfühlig eingesetzt, kann damit die zarteste Musik vorgezeichnet werden. Braucht es die Welteroberer-Geste, kann diese mit einem Taktstock überzeugender wirken, als mit dem rechten Arm allein. Gute Dirigent*innen und gute Orchester verschmelzen im Idealfall zu einem Organismus. Dann kann der Taktstock zur Nabelschnur werden, zu etwas, das seine scheinbare Starrheit und die dominante Geste, die mit ihm oft verbunden sind, völlig transzendiert.

Das nächste Mal: U wie Umweltschutz

Wiget

ÄLTESTE BISCUIT MANUFAKTUR

DER SCHWEIZ

‹ FREUNDESKREIS SINFONIEORCHESTER BASEL ›

MUSIK VERBINDET –FREUNDSCHAFT AUCH

Der Freundeskreis ist eine engagierte Gemeinschaft, die Freude an klassischer Musik sowie eine hohe Wertschätzung gegenüber dem Sinfonieorchester Basel verbindet.

Wir unterstützen die Arbeit der Musiker*innen des Sinfonieorchesters Basel auf vielfältige Weise. Wir tragen dazu bei, in der Stadt und der Region Basel eine positive Atmosphäre und Grundgestimmtheit für das Orchester und das Musikleben zu schaffen. Unser Verein stellt für seine Mitglieder ein reichhaltiges Programm an exklusiven Anlässen mit dem Sinfonieorchester Basel zusammen. Dabei bietet sich die besondere Möglichkeit des direkten Kontakts zu den Musiker*innen. Auch in der aktuellen Spielzeit können wir wieder zu einer Kammermusikreihe einladen – eine aktuelle Vorschau finden Sie auf unserer Website. Als Mitglied erhalten Sie jeweils per Mail Informationen zu den bevorstehenden Anlässen und Angeboten.

Wir heissen Sie sehr herzlich will kommen! Nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf: freundeskreis@sinfonieorchesterbasel.ch oder besuchen Sie unsere Website www.sinfonieorchesterbasel.ch/freundeskreis

YOGA WITH LIVE MUSIC

So, 6. Oktober 2024

So, 3. November 2024

So, 1. Dezember 2024

So, 5. Januar 2025*

So, 2. Februar 2025

So, 2. März 2025

So, 6. April 2025

So, 4. Mai 2025

So, 1. Juni 2025

Probezentrum Picassoplatz

Jeweils 11–12.30 Uhr

*15–16.30 Uhr

Dauer: 90 Minuten

PREIS

CHF 20 pro Termin

Bitte beachten Sie:

Keine Ermässigung anwendbar Begrenzte Platzzahl

Nur Online-Ticket möglich unter www.sinfonieorchesterbasel.ch

Jeden ersten Sonntag im Monat öffnen wir die Türen zu unserem Probezentrum am Picassoplatz und bieten unserem Publikum die Möglichkeit, der Musik auf ganz körperliche Art und Weise zu begegnen. Unter der Anleitung der erfahrenen Yoga-Lehrerin Nathalie Bont sind sowohl Anfänger*innen als auch Fortgeschrittene dazu eingeladen, 90 Minuten in die Welt des Yoga einzutauchen. Musikalisch begleitet wird die Yoga-Praxis durch Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel. Bitte bringen Sie sowohl bequeme und warme Kleidung als auch (wenn vorhanden) eine Yoga-Matte mit.

OPERNPREMIERE GÖTTERDÄMMERUNG

So, 6.10.2024, 16 Uhr

Theater Basel

Jonathan Nott, Benedikt von Peter, Caterina Cianfarini, Sinfonieorchester Basel, Chor und Extrachor des Theater Basel

KAMMERMUSIK

ATRIUMKONZERT

Sa, 12.10.2024, 16 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

VERMITTLUNGSPROJEKT

YOGA WITH LIVE MUSIC

So, 3.11.2024, 11 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel, Nathalie Bont

WIEDERAUFNAHME CARMEN

So, 3.11.2024, 18.30 Uhr Theater Basel

Thomas Wise, Constanza Macras, Sinfonieorchester Basel, Chor und Extrachor des Theater Basel

MUSIKVERMITTLUNG

KRABBELKONZERT

Di, 5.11.2024, 10 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

Mitglieder des Sinfonieorchesters

Basel, Lana Zickgraf

KAMMERMUSIK AM PICASSOPLATZ PREISTRÄGER*INNEN

DES 1. FRANZ SCHUBERT KLAVIERWETTBEWERBS FÜR KINDER UND JUGENDLICHE DER SCHUBERTIADE RIEHEN

So, 10.11.2024, 11 Uhr

Probezentrum Picassoplatz

Yoonseok Shim, Javelyn Kryeziu, Nitzan Bartana, Stefan Schramm, Josip Kvetek, Christopher Jepson

VORVERKAUF (falls nicht anders angegeben) Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch www.biderundtanner.ch

Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch

IMPRESSUM

Sinfonieorchester Basel Picassoplatz 2 4052 Basel +41 (0)61 205 00 95 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch

Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat Redaktion: Benjamin Herzog Korrektorat: Ulrich Hechtfischer Gestaltung: Atelier Nord, Basel Illustrationen: Janine Wiget Druck: Druckerei Lutz AG Auflage: 1500 Exemplare

Performance trifft auf Persönlichkeit.

Der smart #3.

Zeit für ein elektrisches Erlebnis.

Voll geladen mit nützlichen Funktionen und stylischen Details sieht der smart #3 genauso gut aus, wie er sich fährt. Und mit dem erstklassigen Klangerlebnis von Beats®-Sound-System* kannst du in deine Lieblingssongs eintauchen.

Erhältlich in den 5 Lines Pro, Pro +, BRABUS, Premium, 25th Anniversary Edition. Jetzt bei KESTENHOLZ Probe fahren.

*Beim Premium, Anniversary Edition und BRABUS inbegriffen

Kestenholz Automobil AG

Güterstrasse 80, 4133 Pratteln smart.kestenholzgruppe.com

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