Programm-Magazin Scène d'amour

Page 1

Theater Basel

25. 26. Programm-Magazin Nr. 3 | Saison 17/18

Okt. 19.30 Uhr


Wir informieren Sie gerne T +41 (0)61 639 95 00 info@bpg.ch

FEIERN SIE EXKLUSIV AUF DEM RHEIN Geburtstag, Jubiläum oder Familienfest – feiern Sie Ihren Anlass auf sanften Wellen und geniessen Sie die Sinfonie von Ambiente und Gastronomie auf höchstem Niveau!

www.bpg.ch

Das Programm geben Sie vor - wir machen (fast) alles möglich.


Liebes Konzertpublikum

Mehr erfahren Sie in unserem ProgrammMagazin. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Hans-Georg Hofmann Leiter künstlerische Planung

Scène d’amour 3 Konzertprogramm 4 Hector Berlioz Roméo et Juliette 10 Das Libretto 17 Die Sängerinnen und Sänger Katarina Karnéus, Cyrille Dubois und Peter Rose 19 Der Balthasar-Neumann-Chor Intermezzo 20 Kolumne von Benjamin Herzog 23 Premierengeschichten, Teil 3 26 Vorgestellt Antoine Lederlin 30 In English Friends forever Vorschau 31 Im Fokus 32 Demnächst

1

Grosse Gefühle und ein dramatisches Ende darf ich Ihnen für das Sinfoniekonzert ‹Scène d’amour› versprechen. Gemeint ist ausnahmsweise einmal nicht eine der grossen romantischen Opern von Verdi oder Wagner, wie man sie vielleicht vom Theater Basel kennt. Falls Sie die Stimmen von Katarina Karnéus, Cyrille Dubois, Peter Rose und dem BalthasarNeumann-Chor beeindrucken sollten – Achtung! Hector Berlioz selbst verstand Roméo et Juliette nie als konzertante Oper. Das Herzstück des Werks bildet als rein instrumentaler Satz ein Adagio, die titelgebende Scène d’amour. Berlioz beschreibt sein Werk als «Chor-Sinfonie», und wie es nun einmal so kommen musste, gilt die «Symphonie dramatique» unter Kritikern wiederum als Sinfonie, die eigentlich keine ist. Ungeachtet aller Formfragen: Grosse Gefühle finden sich nicht nur in der Theatervorlage von Shakespeare, denn als Berlioz 1827 Harriet Smithson in der Rolle der Julia sah, war es um ihn geschehen. «Ich sollte diese Frau heiraten und meine grösste Sinfonie auf dieses Stück schreiben.» Die Folgen eines Teils dieses Vorhabens dürfen wir am 25. und 26. Oktober glücklicherweise im Konzert geniessen – die Ehe mit Harriet Smithson hielt sich nicht lange. Apropos – kein geringerer als Richard Wagner wohnte 1839 der Uraufführung bei und präsentierte rund zwanzig Jahre später seine Oper Tristan und Isolde.

SINFONIEKONZERT


Bild: Benno Hunziker

2

Der SOB-Chefdirigent Ivor Bolton bei einer Probe mit dem Orchester im Goetheanum Dornach. Weitere Infos zu Ivor Bolton: http://www.sinfonieorchesterbasel.ch/de/orchester/chefdirigent.html

VORVERKAUF UND PREISE Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch oder auf www.sinfonieorchesterbasel.ch

Preise CHF 90/70/50 Ermässigungen Studierende, Schüler, Lehrlinge und mit der KulturLegi: 50% AHV/IV: CHF 5 mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5


SINFONIEKONZERT SOB

Scène d’amour

THEATER BASEL

ca. 100’

Mittwoch, 25. Oktober 2017 Donnerstag, 26. Oktober 2017 19.30 Uhr 18.30 Uhr: Konzerteinführung mit Hans-Georg Hofmann und Annemarie Kappus im Foyer des Theater Basel Hector Berlioz (1803 – 1869) Roméo et Juliette, op. 17 (1839) 1. Introduction (Combats – Tumulte – Intervention du Prince) Prologue Strophes Scherzetto

3. Nuit sereine – Le jardin de Capulet, silencieux et désert Scène d’amour 4. La Reine Mab, ou la Fée des Songes (Scherzo) 5. Convoi funèbre de Juliette 6. Roméo au tombeau des Capulets Invocation – Réveil de Juliette 7. Final Air Serment Konzertende: ca. 21.10 Uhr Das Konzert findet ohne Pause statt!

Sinfonieorchester Basel Katarina Karnéus, Mezzosopran Cyrille Dubois, Tenor Peter Rose, Bass Balthasar-Neumann-Chor Ivor Bolton, Leitung

3

2. Roméo seul – Tristesse – Bruits lointains de bal et de concert – Grande Fête chez Capulet Fête


ZUM WERK Hector Berlioz Roméo et Juliette, op. 17

«Die Scène d’amour ist das Schönste, was ich komponiert habe»

4

von Sebastian Urmoneit Die literarische Vorlage In seiner um 1595 geschriebenen Tragödie Romeo und Julia schuf William Shakespeare eines der berühmtesten Liebespaare der Weltliteratur. Er stützte sich auf eine 1562 veröffentlichte Versnovelle Arthur Brookes, der seinerseits auf französische und italienische Vorbilder zurückgegangen war. Shakespeare verlegte seine Handlung ins 14. Jahrhundert. Von den beiden verfeindeten Familien ist bereits in Dantes Göttlicher Komödie die Rede. Dort heissen sie montecchi und cappelletti. Es gibt zahlreiche Bearbeitungen der Tragödie. Die Handlung nach dem Libretto Die Familien der Montagus und der Capulets leben in Blutfehde. Obwohl der Prinz von Verona alle Racheakte untersagt, schwelt die Feindschaft weiter. Roméo, ein Montagu, nimmt verkleidet an einem Maskenball der Capulets teil und verliebt sich in Juliette. Während des Festes sinnt er einsam seiner Liebessehnsucht nach und betrauert sein hoffnungsloses Schicksal (Roméo seul). Die Capulets verlassen singend und tanzend das Fest (Chor: «Ohé! Capulets, bon soir!»). Als Roméo später einmal heimlich in einer Sommernacht in den Garten der Capulets schleicht, erblickt er Juliette auf einem Balkon. Sich allein glaubend, vertraut sie der Nacht ihre Liebe zu Roméo an. In freudiger Erregung gibt er sich ihr zu erkennen, und in beiden entflammt die Liebe (Scène d’amour). Ihre Amme unterstützt den Plan der beiden, sich von Père Laurence heimlich trauen

zu lassen. Nach dem Willen ihrer Eltern soll Juliette mit dem Grafen Paris verheiratet werden. Mit einer List hilft Père Laurence. Er versetzt Juliette durch einen Trank vorübergehend in einen todesähnlichen Schlaf. Die leblos Erscheinende wird in die Familiengruft der Capulets gebracht (Convoi funèbre de Juliette), aus der Roméo sie holen soll, wenn sie wieder erwacht ist. Doch weil ihn ein Brief nicht erreicht, ist er in diesen Plan nicht eingeweiht. In grösster Verzweiflung dringt Roméo in die Gruft ein (Roméo au tombeau des Capulets) und vergiftet sich, weil er Juliette tot glaubt. Sie erwacht, noch bevor das tödliche Gift wirkt. Beide brechen, das Unabwendbare einen Moment vergessend, in taumelnden Jubel aus. Doch nach Roméos verlorenem Todeskampf ersticht sich Juliette mit dessen Dolch. Im Finale bricht der Streit zwischen den Familien erneut aus. Von Père Laurence ermahnt, begraben die Familien nach dem Tod der beiden ihren Hass (Final) und schwören Frieden (Serment). Zur Entstehungsgeschichte von Roméo et Juliette Nachdem Niccolò Paganini im Jahre 1838 die Symphonie fantastique und Harold en Italie von Hector Berlioz gehört hatte, soll er, wie dies bei exaltierten Künstlern der Zeit üblich war, vor ihm auf die Knie gefallen sein und ausgerufen haben, dass diese Kompositionen noch die Werke Beethovens überragen würden. Um seiner Bewunderung Ausdruck zu verleihen und den jungen Komponisten


Publikum, nichts: «Allein das Spiel der Charaktere, vor allem der Julia, die Reihenfolge der Szenen, die Gebärden und der Klang der Stimmen, bedeuteten für mich mehr und brachten mir Shakespeares Gedanken und Leidenschaften viel näher als die Worte meiner farblosen, ungetreuen Übersetzung.» Gespielt wurde damals allerdings nicht das Original, sondern eine Bearbeitung des Stücks durch den englischen Schauspieler David Garrick (1716–1779), die vor allem im 5. Akt erhebliche Eingriffe in Shakespeares Text aufweist. Roméo et Juliette, 1839, über sieben Jahre nach dieser Aufführung, entstanden, ist nur der berühmteste Niederschlag der lebenslangen Begeisterung, in die Shakespeare Berlioz versetzt hatte. 1831 komponierte er die Konzertouvertüre King Lear. Der Geisterchor in Lélio ou Le Retour à la Vie (1830–1832) ist ebenso wie die Ballade La Mort d’Ophélie (1842) und Marche funèbre (1844) durch Hamlet inspiriert. Les Troyens (1856–1858, rev. 1859/60) nannte er selbst eine «grosse Oper in shakespeareschem Stil», und die komische Oper Béatrice et Bénédict (1862) geht auf die Komödie Viel Lärm um nichts zurück. Zunächst dichtete Berlioz selbst eine Prosaskizze zu Roméo et Juliette, in der er auf die Übersetzung Pierre Letourneurs aus dem Jahre 1776 zurückging. Anschliessend liess er sie von Émile Deschamps (1791–1871) in Verse bringen. Im Libretto wird fast ausschliesslich erzählt und reflektiert. Dialoge gibt es nur im Finale.

5

zu unterstützen, liess er ihm über den Baron von Rothschild die stattliche Summe von 20 000 Francs überbringen, was den Empfänger in die günstige Lage versetzte, nicht nur seine Schulden bezahlen zu können, sondern sogar für die Zeit von neun Monaten der Verpflichtung enthoben zu sein, Feuilletons und Kritiken zu schreiben. Und er fand die Zeit, ein «leidenschaftliches Werk voller Phantasie» zu komponieren, das würdig war, dem Gönner gewidmet zu werden: Roméo et Juliette. Allein die Tatsache, dass der seinerzeit schon kränkelnde Paganini im Jahre 1840 starb, beschattet die Zueignung; denn er konnte die Komposition nicht mehr hören. Die Uraufführung erregte ein ungemein grosses Interesse bei den Intellektuellen. Balzac sagte dem Komponisten am nächsten Morgen, dass der Konzertsaal «ein einziges Hirn» gewesen sei. Als eine Londoner Theatergruppe unter der Regie Charles Kembles im Jahre 1827 in Paris mit Dramen Shakespeares gastierte, zogen die Aufführungen eine ganze Künstlergeneration in ihren Bann, die sich vom Formalismus der herrschenden akademischen Kunstgesinnung eingeschränkt fühlte. Noch im 18. Jahrhundert galt der Dichter in Frankreich als Barbar. Auch Berlioz befand sich unter den Zuschauern. Die Aufführung des Hamlet wühlte ihn so auf, dass er, wie er in seinen Memoiren festhielt, schwor, sich nie wieder der Darbietung eines Shakespeare-Stücks auszusetzen. Doch drei Tage später, als Romeo und Julia gegeben wurde, sass er wieder im Rang. Von den gesprochenen Worten verstand er, wie die meisten im


Bild: Österreichische Nationalbibliothek

6

Die Balkonszene (Scène d’amour) aus Shakespeares Romeo und Julia ‹Lebendes Bild› im Palais Todesco, Wien, um 1890.


Die Handlung wurde gegenüber der Fassung von Shakespeare an einigen Stellen verändert:

Wagner, der die Sinfonie schon 1839 in Paris kennengelernt hatte, mokierte sich noch 1852 in einem Brief an Liszt darüber, dass Berlioz «bald Shakespeare, bald Goethe nach seiner musikalischen Laune» zurechtgebogen habe,

Die Sinfonie als Drama Möglicherweise schwebte Berlioz schon lange vor Liszt eine «dichtende Symphonik» vor, die dann in Roméo et Juliette eine frühe Gestalt angenommen hat. In seinem der Erstaufführung vorangestellten Vorwort hebt er hervor, dass man sich «über die Gattung dieses Werkes nicht täuschen» könne. «Obschon hier oft Singstimmen verwendet werden, handelt es sich weder um eine konzertante Oper, noch um eine Kantate, sondern um eine Sinfonie mit Chor» – in Frankreich wurde Beethovens Neunte seinerzeit als «Symphonie avec chœurs» bezeichnet. Dass Roméo et Juliette keine verkappte Oper ist, wird daran deutlich, dass Vokal-Soli nur im Prolog und im Finale vorkommen und so dem Titelpaar kein Duett, ja nicht einmal jedem Einzelnen eine Gesangs-Partie überlassen ist. Dazu heisst es im Vorwort: «Wenn in den berühmten Szenen im Garten und auf dem Friedhof der Dialog zwischen den beiden Liebenden, die Selbstgespräche Juliettes, die leidenschaftlichen Regungen Romeos nicht gesungen werden und wenn schliesslich die Zwiegesänge der Liebe und der Verzweiflung dem Orchester anvertraut sind, so sind die Gründe dafür zahlreich und leicht verständlich. Der erste, und der genügte schon zur Rechtfertigung des Komponisten, ist der, dass es sich um eine Sinfonie handelt, nicht um eine Oper [...]. Auch machte die Erhabenheit dieser Liebe ihre Schilderung für den Musiker so gefährlich, dass er seiner Phantasie einen Spielraum, den der festgelegte Sinn gesungener Worte nicht zugelassen hätte, gönnen und zur instrumentalen Sprache seine Zuflucht nehmen musste, zu einer reicheren, mannigfaltigeren, weniger fixierten und gerade in einem solchen Fall durch

7

1. Einen breiten Raum erhält die Feengeschichte, die Romeos Freund Mercutio erzählt, als sie sich auf den Weg zum Maskenball der Capulets machen (I. Akt, Szene 4). Queen Mab setzt bei Shakespeare den Träumenden Flausen in den Kopf, um sie zu verwirren. Was im Original beiläufig bleibt – als Romeo zum Fest der Capulets geht, spottet Mercutio über Romeos Verliebtheit in Rosalinde, die im ganzen Stück nicht auftritt, und malt ihm aus, wie ihm die flatterhafte Traumfee dieses Hirngespinst eingepflanzt hat –, bekommt bei Berlioz das Gewicht der TodesProphezeiung und tritt gleich zwei Mal hervor: zunächst besungen im Scherzetto des Prologs, instrumental im Scherzo, dem 4. Satz des Werks. 2. Während bei Shakespeare Romeo die eingeschläferte Geliebte für tot hält und und tödliches Gift zu sich nimmt, sodass Julia nach ihrem Erwachen den Geliebten leblos neben sich findet und sich ihrerseits umbringt, gewährt das Libretto den beiden einen kurzen Glücksmoment, ehe sie sterben. Vor die Grabesszene ist ein Trauerzug für die scheintote Juliette eingefügt. 3. Was sowohl in der originalen Fassung des Dramas als auch in der Bearbeitung des englischen Theaters am Ende in der Ankündigung des endgültigen Richterspruchs durch den Prinzen letztlich offenbleibt, das wird im Libretto als grosse Versöhnung im Finale vollzogen.

«wodurch sich der hochbegabte Komponist in eine Einsamkeit begeben» hätte. Allein mythische Stoffe erlaubten nach ihm eine freie Weiterdichtung.


8

ihre Unbestimmtheit unvergleichlich wirkungsvolleren Sprache.» Allein für die Basspartie des Pater Lorenzo hat Berlioz im Finale eine Sänger-Rolle komponiert. Den Chor setzt er zunächst als Erzähler und Kommentator ein und lässt ihn im Schlussteil dann die Stimmen der Familien auf ihrem Weg zur Versöhnung übernehmen. Das Drama als Sinfonie Erweitert Berlioz die viersätzige Sinfonie – Allegrosatz, Adagio, Scherzo und Finale – auch durch einige Zwischensätze, um sie dem Drama anzupassen, so lässt er ihr Gerüst doch unangetastet. Eröffnet wird das Riesenwerk durch einen zweiteiligen Vorspann: einen instrumentalen und einen vokalen. Zuallererst erklingt eine vierstimmige tumultuarische Fuge, die den Familienzwist tönend schildert. Ihr folgt, wie in einem rezitativischen Bericht aus dem Oratorium, der ‹auskomponierte Programmzettel›, der, ganz im Sinne der alten Tragödie, als Prolog das Ganze der Handlung ‹in nuce› vorwegnimmt: das Fest bei Capulet, das erste Zusammentreffen von Roméo und Juliette, Mabs Prophezeiung des tragischen Endes des Liebespaars und schliesslich die Aussöhnung der beiden verfeindeten Adelsgeschlechter durch den Tod der beiden. In diesem Prolog macht Berlioz das Publikum nicht allein mit dem Konflikt des Dramas vertraut, sondern gibt ihm – in der Art der Musenanrufung – auch in der Alt-Stimme noch das Bekenntnis zur Kunst Shakespeares mit. Dann folgt der sinfonische Hauptteil. Im ersten Satz, Roméo seul, der durch langsame Abschnitte eingeleitet wird, erklingt ein fortan Juliette zugewiesenes Oboen-Thema. Die Vertiefung der ersten Begegnung der beiden wird in der Scène d’amour musikalisiert. Noch im Alter nannte Berlioz sie das Schönste, was er je komponiert habe. Darauf folgt zur Vertonung der

Traumerzählung der Fee Mab ein Mendelssohn Bartholdy nahestehendes, spukhaft dahinhuschendes Scherzo im Prestissimo, das auf Berlioz’ eigene Kantate mit Klavier Le Ballet des Ombres von 1829 zurückgeht. Danach springt Berlioz direkt zum Ende des Dramas. Vor das Finale schiebt er noch zwei Sätze: den Convoi funèbre, der zur Überführung der scheintoten Juliette in die Familiengruft der Capulets erklingt, und den Instrumentalsatz Roméo au tombeau des Capulets (Roméo in der Gruft der Capulets), der einem Melodram ohne Worte gleicht und einen Höhepunkt illustrativer Musik bildet. Einzig das Finale hat, wie Berlioz in seinen Mémoires hervorhebt, eine engere Beziehung zu Oper oder Oratorium und ist, ganz im Stil von Meyerbeers Grand Opéra, als ‹lieto fine›, als Finale mit glücklichem Ausgang gestaltet. Was bei Shakespeare im Richterspruch durch den Prinzen angekündigt wird, das wird bei Berlioz vollzogen: die Versöhnung. g

Roméo et Juliette Besetzung Alt, Tenor, Bass; kleiner Chor (ATB), 2 grosse Chöre (STB); Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 4 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 2 Kornette, 3 Posaunen, Ophikleide, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Streicher Entstehung 1839 Uraufführung 24. November 1839 in Paris Widmung Niccolò Paganini Dauer ca. 100 Minuten


Bild: Wikimedia Commons

9

Hector Berlioz, Lithografie von Josef Kriehuber, 1845


10

DAS LIBRETTO 1. Introduction (Combats – Tumulte – Intervention du Prince) Instrumentale

1. Einleitung (Kampf – Tumult – Dazwischentreten des Fürsten) Instrumental

Prologue Récitatif choral

Prolog Chorrezitativ

D’anciennes haines endormies Ont surgi comme de l’enfer: Capulets, Montagus, deux maisons ennemies, Dans Vérone ont croisé le fer. Pourtant de ces sanglants désordres Le prince a réprimé le cours, En menaçant du mort ceux qui, malgré ses ordres, Aux justices du glaive auraient encore recours. Dans ces instants de calme une fête est donnée Par le vieux chef des Capulets, Le jeune Roméo, plaignant sa destinée, Vient tristement errer à l’entour du palais; Car il aime d’amour Juliette ... la fille Des ennemis de sa famille! ... Le bruit des instruments, les chants mélodieux Partent des salons où l’or brille Excitant et la danse et les éclats joyeux. La fête est terminée; et, quand tout bruit expire, Sous les arcades on entend Les danseurs fatigués s’éloigner en chantant. Hélas! et Roméo soupire, Car il a dû quitter Juliette! – Soudain, Pour respirer encore cet air qu’elle respire, Il franchit les murs du jardin. Déjà sur un balcon la blanche Juliette Paraît ... et, se croyant seule jusqu’au jour, Confie à la nuit son amour. Roméo, palpitant d’une joie inquiète, Se découvre à Juliette, Et de son cœur les feux éclatent à leur tour.

Ein alter, bereits begrabener Hass ist wie aus der Hölle wieder aufgetaucht: Die Capulets und die Montagus, zwei verfeindete Häuser, kreuzten in Verona wieder die Klingen. Der Fürst hat jedoch den Fortgang solch blutiger Unruhen unterbunden und denen den Tod angedroht, die gegen seinen Befehl zur Selbstjustiz mit dem Schwert ihre Zuflucht nähmen. In dieser kurzen Friedenszeit gibt das alte Familienoberhaupt der Capulets ein Fest: Der junge Romeo irrt traurig um den Palast und beklagt sein Schicksal; denn er ist in Liebe entbrannt zu Julia ... Tochter der Feinde seiner Familie! ... Instrumentenklang und Liedmelodien dringen aus den goldglänzenden Sälen und laden zum Tanz und zu fröhlichem Jubel. Das Fest ist aus; als aller Lärm verstummt, hört man noch, wie die müden Tänzer singend unter den Arkaden von dannen gehen.

Strophes Alto Solo

Lied Alt Solo

Premiers transports que nul n’oublie, Premiers aveux, premiers serments De deux amants Sous les étoiles d’Italie, Dans cet air chaud et sans zéphirs Que l’oranger au loin parfume, Où se consume Le rossignol en long soupirs!

Erste Wallungen, die keiner vergisst, erste Geständnisse, erste Schwüre zweier Liebender unter den Sternen Italiens, dessen heisse Luft kein Zephir kühlt, wo in der Ferne Orangen duften und die Nachtigall sich in langen Seufzern verzehrt! Welche Kunst besässe eine Sprache,

Ach! und Romeo seufzt, denn er musste Julia verlassen! – Doch plötzlich steigt er über die Gartenmauer, um noch einmal die Luft zu atmen, die sie atmet. Da erscheint, schneeweiss, Julia auf einem Balkon ... und da sie sich bis zum Morgen alleine glaubt, vertraut sie der Nacht ihr Liebesgeständnis an. Romeo, zitternd vor freudiger Unruhe, entdeckt sich Julia, und auch aus seinem Herzen lodern Flammen der Liebe empor.


auserlesen genug, um solch himmlische Verlockung zu schildern? Erste Liebe, schwebst du nicht höher als alle Poesie? Oder bist du nicht selbst jene Poesie, verbannt unter uns Sterbliche, deren höchstes Geheimnis Shakespeare allein kannte und mit sich in den Himmel nahm? Glückliche Kinder mit flammenden Herzen! Vom Zufall in Liebe vereint durch einen einzigen Blick, so lebt ihr beide in einer einzigen Seele; verbergt es wohl im Schatten blühender Sträucher, dieses göttliche Feuer, das euch entzündet, dieses reine Verzücken, das nicht Worte, nur Tränen kennt! Welcher König könnte glauben, dass seine Liebeswallungen eurem keuschen Taumel glichen? Glückliche Kinder! ... und welche Schätze wären so viel wert wie ein einziges Lächeln von euch? Ah! schlürftet recht lang aus dieser Honigschale, sie ist viel süsser noch als jene Kelche, aus denen die Engel, eure Wonnen euch neidend, himmlische Seligkeit schöpfen!

Récitatif et Scherzetto

Rezitativ und Scherzetto

Bientôt de Roméo la pâle rêverie Met tous ses amis en gaieté: «Mon cher, dit l’élégant Mercutio, je parie Que la reine Mab t’aura visité.»

Die bleichen Träume Romeos erheitern alle seine Freunde: «Mein Lieber», sagt der elegante Mercutio, «ich wette, die Königin Mab hat dich besucht.»

Mab, la messagère Fluette et légère! Elle a pour char une coque de noix Que l’ecureuil a façonnée; Les doigts de l’araignée Ont filé ses harnois. Durant les nuits, la fée, en ce mince équipage, Galoppe follement dans le cerveau d’un page Qui rêve espiègle tour Ou molle sérénade Au clair de lune sous la tour. Et poursuivant sa promenade La petite reine s’abat Sur le col bronzé d’un soldat. Il rêve canonnades Et vives estocades ... Le tambour! ... la trompette! ... il s’éveille, et d’abord

Mab, die leichte, luftige Botin! Eine Nussschale, die das Eichhorn aushöhlte, dient ihr als Karosse; die Spinne wob mit ihren Fingern die Zügel dazu. Galoppiert die Fee in dieser winzigen Equipage nächtens im Kopf eines Pagen wie toll umher, dann träumt er von einem tollen Streich oder von einem leisen Ständchen im Mondenschein, unten am Turm. Auf ihrer Reise fährt die kleine Königin dann auf den braunen Nacken eines Soldaten nieder. Er träumt von Kanonensalven und kühnen Degengefechten ... Die Trommel! ... die Trompete! ... da erwacht er; erst flucht er und betet er unter Flüchen,

11

Quel art dans sa langue choisie Rendrait vos célestes appas? Premier amour, n’êtes-vous pas Plus haut que toute poésie? Ou ne seriez-vous point, dans notre exil mortel, Cette poésie elle-même Dont Shakespeare, lui seul, eut le secret suprème, Et qui’il remporta dans le ciel? Heureux enfants aux cœurs de flamme! Liés d’amour par le hasard D’un seul regard, Vivant tous deux d’une seule âme, Chachez-le bien sous l’ombre en fleurs, Ce feu divin qui vous embrase, Si pure extase Que ses paroles sont des pleurs! Quel roi de vos chastes délires Croirait égaler les transports? Heureux enfants! ... et quels trésors Paieraient un seul de vos sourires! Ah! savourez longtemps cette coupe de miel, Plus suave que les calices Où les anges de Dieu, jaloux de vos délices, Puisent le bonheur dans le ciel!


12

Prolog

Die Montagus und die Capulets

Pater Lorenzo

Jure, et prie en jurant toujours, puis se rendort Et ronfle avec ses camarades. – C’est Mab qui faisait tout ce bacchanal! C’est elle encore qui, dans un rêve, habille La jeune fille Et la ramène au bal. Mais le coq chante, le jour brille, Mab fuit comme un éclair Dans l’air.

dann schläft er wieder ein und schnarcht mit seinen Kameraden. – Mab hat dieses ganze Spektakel veranstaltet! Und sie ist es auch, die im Traum ein junges Mädchen einkleidet und zum Ball geleitet. Doch da kräht der Hahn, es wird Tag, wie der Blitz entflieht Mab in die Lüfte.

Bientôt la mort est souveraine. Capulets, Montagues, domptés par les douleurs, Se rapprochent enfin pour abjurer la haine Qui fit verser tant de sang et de pleurs.

Bald herrscht der Tod. Vom Schmerz gebändigt, vereinen sich die Capulets und die Montagus endlich, um dem Hass abzuschwören, der so viel Blut und Tränen fliessen liess.

2. Roméo seul – Tristesse – Bruits lointains de bal et de concert – Grande Fête chez Capulet Instrumentale

2. Romeo allein – Melancholie – Entfernte Klänge von Konzert und Ball – Grosses Fest bei den Capulets Instrumental

3. Nuit sereine – Le jardin de Capulet, silencieux et désert Les jeunes Capulets, sortant de la fête, passent en chantant des réminiscenses de la musique du bal:

3. Heitere Nacht – Capulets Garten im dämmernden Schweigen der Nacht Die jungen Capulets, das Fest verlassend, ziehen vorüber und singen Nachklänge der Ballmusik:

Ohé! Capulets, bon soir! Cavaliers, au revoir! Ah! quelle nuit! quel festin! Bal divin! Que de folles Paroles! Belles Véronaises, Sous les grands mélèzes, Allez rêver de bal et d’amour Jusqu’au jour!

Heda! Capulets, guten Abend! Ihr Herren, auf Wiedersehen! Ah! Welch eine Nacht, was für ein Festmahl! Ein göttlicher Ball! Nichts als tolldreiste Reden! Ihr schönen Damen aus Verona, unter grossen Lärchenbäumen sollt ihr vom Ball und von der Liebe träumen, bis zum Morgen!

Scène d’amour Instrumentale

Liebeszene Instrumental


Bilder: Wikimedia Commons

4. Die Königin Mab, oder die Traumfee (Scherzo) Instrumental

5. Convoi funèbre de Juliette

5. Leichenzug von Julia

Jetez des fleurs pour la vierge expirée! Et suivez au tombeau notre sœur adorée!

Streut Blumen für die entschlafne Jungfrau! Folgt unserer geliebten Schwester bis an das Grab!

6. Roméo au tombeau des Capulets Instrumental

6. Romeo in der Gruft der Capulets Instrumental

7. Final – Chœur des Montagus et des Capulets et Le Père Laurence

7. Finale –Chor der Montagus und der Capulets und Pater Lorenzo

Chœur des Montagus: Quoi! Roméo de retour! Roméo! Pour Juliette il s’enferme au tombeau Des Capulets que sa familie abhorre! Ah! malédiction sur eux! Roméo! Ciel! Morts, tuos les deux! Et leur sang fume encore! Ah! quel mystère affreux!

Chor der Montagus: Was! Romeo zurück! Romeo! Um Julias willen schliesst er sich in der Gruft der Capulets ein, die seine Familie verabscheut! Ah! Fluch über sie! Romeo! Himmel! Tot, alle beide! Und ihr Blut ist noch warm! Ah! Welch schreckliches Geheimnis!

Chœur des Capulets: Quoi! Roméo de retour! Roméo! Des Montagus ont brisé au tombeau De Juliette expirée à l’aurore! Ah! malédiction sur eux! Juliette! Ciel! Morts, tous les deux! Et leur sang fume encore! Ah! quel mystère affreux!

Chor der Capulets: Was! Romeo zurück! Romeo! Die Montagus haben das Grab Julias, die erst des Morgens verblichen war, aufgebrochen! Ah! Fluch über sie! Julia! Himmel! Tot, alle beide! Und ihr Blut ist noch warm! Ah! Welch schreckliches Geheimnis!

Le Père Laurence: Je vais dévoiler le mystère. Ce cadavre, c’etait l’époux De Juliette. – Voyez-vous Ce corps étendu sur la terre? C’etait la femme, hélas! de Roméo. – C’est moi Qui les ai mariés!

Pater Lorenzo: Ich werde das Geheimnis enthüllen. Dieser Leichnam, das war Julias Gatte. Seht ihr diesen Körper am Boden liegen? Ach, das war Romeos Frau. Ich habe sie vermählt!

Les deux Chœurs: Mariés!

Die beiden Chöre: Vermählt!

Le Père Laurence: Oui, je dois L’avouer. – J’y voyais le gage salutaire D’une amitié future entre vos deux maisons.

Pater Lorenzo: Ja, ich muss es gestehen. – Ich erhoffte mir davon ein heilsames Pfand für eine künftige Freundschaft zwischen euren Häusern.

Les deux Chœurs: Amis des Montagus/Capulets, nous! ... Nous les maudissons.

Die beiden Chöre: Wir – Freunde der Capulets/Montagus! ... Wir fluchen ihnen.

13

4. La Reine Mab, ou la Fée des Songes (Scherzo) Instrumentale


14

Le Père Laurence: Mais vous avez repris la guerre de familie! Pour fuir un autre hymen, la malheureuse fille Au désespoir vint me trouver: «Vous seul, s’écria-t’elle, Auriez pu me sauver! Je n’ai plus qu’à mourir.» – Dans ce péril extrême, Je lui fis prendre afin ... de conjurer le sort ... Un breuvage ... qui, le soir même, Lui prêta la pâleur et le froid de la mort.

Pater Lorenzo: Aber ihr habt den Familienzwist wieder entfacht! Um einem anderen Ehebündnis zu entkommen, suchte das unglückliche Mädchen in seiner Verzweiflung mich auf: «Ihr allein», rief sie, «hättet mich retten können! Jetzt bleibt mir nur noch der Tod.» – In dieser äussersten Gefahr liess ich sie schliesslich … um das Schicksal abzuwenden … einen Schlaftrunk nehmen ... der noch am selben Abend ihr die Blässe und Kälte des Todes verlieh.

Les deux Chœurs: Un breuvage!

Die beiden Chöre: Ein Schlaftrunk!

Le Père Laurence: Et je venais sans crainte Ici la secourir; Mais Roméo, trompé dans la funèbre enceinte M’avait devancé pour mourir Sur le corps de sa bien-aimée; Et, presque à son réveil, Juliette, informée De cette mort qu’il porte en son sein dévasté, Du fer de Roméo s’etait contre elle armée, Et passait dans l’éternité Quand j’ai paru. – Voilà toute la vérité!

Pater Lorenzo: Und ohne Furcht kam ich hierher, ihr beizustehen; doch Romeo, von der Todesgruft getäuscht, kam mir zuvor, um am Leichnam seiner Liebsten zu sterben; und, kaum erwacht, erkannte Julia, dass Romeo den Tod in seinem zerstörten Innern trug; sie richtete sein Schwert gegen sich und ging in die Ewigkeit ein, gerade als ich erschien. – Das ist die ganze Wahrheit!

Les Vieillards Capulets et Montagus avec consternation: Mariés!

Die Alten Capulets und Montagus bestürzt: Vermählt!

Le Père Laurence: Pauvres enfants que je pleure, Tombés ensemble avant l’heure, Sur votre sombre demeure Viendra pleurer l’avenir. Grande par vous dans l’histoire, Vérone un jour, sans y croire, Aura sa peine et sa gloire Dans votre seul souvenir.

Pater Lorenzo: Ihr armen Kinder, begraben zusammen vor der Zeit, ich beweine euch; über eurer düstern Bleibe wird man noch in Zukunft weinen. Durch euch wird Verona in der Geschichte einmal gross genannt werden, ohne selbst daran zu glauben; allein euer Angedenken wird seinen Schmerz und seinen Ruhm begründen.

Où sont-ils maintenant ces ennemies farouches, Capulets, Mantagus? Venez, voyez, touchez! La haine dans vos cœurs, l’injure dans vos bouches, De ces pâles amants, barbares, approchez! Dieu vous punit dans vos tendresses, Ses châtiments, ses foudres vengeresses Ont le secret de nos terreurs. Entendez-vous sa voix qui tonne:

Wo sind sie jetzt, die Capulets und Montagus, diese wilden Feinde? Kommt! Schaut! Berührt sie! Hass in euren Herzen, Schimpf auf euren Lippen, ihr Barbaren, naht euch doch diesen bleichen Liebenden. Gott straft euch in euren Kindern, seine Züchtigungen, seine rächenden Blitze bergen das Geheimnis unserer Furcht. Hört ihr seine


«Pour que là-haut ma vengeance pardonne, Oubliez vos propres fureurs!» Chœur des Capulets: Mais notre sang rougit leur glaive! Chœur des Montagus: Le nôtre aussi contre eux s’élève. Les Capulets: Ils ont tué Tybalt! Les Montagus: Qui tua Mercutio? Les Capulets: Et Pâris donc? Les Montagus: Et Benvolio? Les Capulets: Perfides! point de paix!

Les deux Chœurs: Non, non, non, non! Le Père Laurence: Silence, malheureux! Pouvez-vous sans remords, Devant un tel amour étaler tant de haine? Faut-il que votre rage en ces lieux se dêchaine, Rallumée aux flambeaux des morts? Grand Dieu qui vois au fond de l’âme, Tu sais si mes vœux étaient purs. Grand Dieu, d’un rayon de ta flamme Touche ces chœurs sombres et durs, Et que ton souffle tutélaire, A ma voix sur eux se levant, Chasse et dissipe leur colère Comme la paille au gré du vent! Chœur des Montagus: O Juliette, douce fleur, Dans ces moments suprêmes Les Montagus sont prêts eux-mêmes A s’attendrir sur ton destin.

Chor der Capulets: Aber ihr Schwert ist von unserem Blut gerötet! Chor der Montagus: Das unsere auch erhebt sich gegen sie. Die Capulets: Sie haben Tybalt getötet! Die Montagus: Und wer tötete Mercutio? Die Capulets: Und was ist mit Paris? Die Montagus: Und Benvolio? Die Capulets: Verräter! Niemals Frieden! Die Montagus: Nein, ihr Feiglinge, keine Waffenruhe! Die beiden Chöre: Nein, nein, nein, nein! Pater Lorenzo: Schweigt, ihr Unglücklichen! Könnt ihr mit gutem Gewissen angesichts einer solchen Liebe so grossen Hass zur Schau tragen? Müsst ihr eurer Wut an diesem Ort freien Lauf lassen, hier, wo Grabesfackeln brennen? Grosser Gott, der du auf den Grund der Herzen siehst, du weisst, wie lauter meine Absicht war. Grosser Gott, erleuchte mit deinen Strahlen diese harten, schwarzen Seelen und mache, dass sich dein Odem beim Klang meiner Stimme schützend auf sie niedersenkt und ihren Zorn verjagt und zerstreut wie die Spreu im Wind! Chor der Montagus: O Julia, sanfte Blume, in diesem erhabenen Augenblick sind selbst die Montagus bereit, sich von deinem Schicksal rühren zu lassen.

15

Les Montagus: Non, lâches, point de trève!

donnernde Stimme: «Damit dort oben meine Rache verzeihe, müsst ihr eure rasende Wut vergessen!»


Chœur des Capulets: O Roméo, jeune astre éteint, Dans ces moments suprêmes Les Capulets sont prêts eux-mêmes A s’attendrir sur ton destin.

Chor der Capulets: O Romeo, jung erloschener Stern, in diesem erhabenen Augenblick sind selbst die Capulets bereit, sich von deinem Schicksal rühren zu lassen.

Les deux Chœurs: Dieu, quel prodige étrange! Plus d’horreur, plus de fiel! Mais des larmes du Ciel! Toute notre âme change.

Die beiden Chöre: Gott, welch ein sonderbares Wunder! Kein Schrecken, keine Galle mehr! Nur himmlische Tränen! Unsere ganze Seele wandelt sich.

Le Père Laurence: Jurez donc, par l’auguste symbole, Sur le corps de la fille et sur le corps du fils, Par ce bois douloureux qui console, Jurez tous, jurez par le saint crucifix De sceller entre vous une chaîne éternelle De tendre charité, d’amitié fraternelle!

Pater Lorenzo: Nun also! Schwört bei dem erhabenen Zeichen, an dem Leichnam der Tochter und dem Leichnam des Sohnes, bei dem Schmerzensholz, das Trost verleiht, schwört alle, schwört bei dem heiligen Kruzifix, dass ihr auf ewig zwischen euch ein Band knüpfen wollt, ein Band zarter Liebe und brüderlicher Freundschaft! Und Gott, in dessen Händen das letzte Urteil liegt, wird diesen Schwur in das Buch der Vergebung eintragen. Ihr schwört alle, endlich eure Rachegefühle zu begraben, Freunde zu sein für immer!

16

Et Dieu qui tient en main le futur jugement, Au livre du pardon inscrira ce serment. Vous jurez tous d’éteindre enfin Tous vos ressentiments, amis, pour toujours! Les deux Chœurs: Nous jurons par l’auguste symbole, Sur le corps de la fille et sur le corps du fils, Par ce bois douloureux qui console, Nous jurons tous par le saint crucifix, De sceller entre nous une chaîne éternelle De tendre charité, d’amitié fraternelle! Et Dieu qui tient en main le futur jugement, Au livre du pardon inscrira ce serment. Nous jurons tous d’éteindre enfin Tous nos ressentiments, amis, pour toujours! g

Die beiden Chöre: Wir schwören bei dem erhabenen Zeichen, an dem Leichnam der Tochter und dem Leichnam des Sohnes, bei dem Schmerzensholz, das Trost verleiht, wir schwören alle bei dem heiligen Kruzifix, dass wir auf ewig zwischen uns ein Band knüpfen wollen, ein Band zarter Liebe und brüderlicher Freundschaft! Und Gott, in dessen Händen das letzte Urteil liegt, wird diesen Schwur in das Buch der Vergebung eintragen. Wir schwören alle, endlich unsere Rachegefühle zu begraben, Freunde zu sein für immer! g Übersetzung: Angelika Fabig


DIE SÄNGERINNEN UND SÄNGER Katarina Karnéus, Cyrille Dubois und Peter Rose

Die schwedische Mezzosopranistin Katarina Karnéus studierte am Trinity College of Music in London und am National Opera Studio. 1995 gewann sie den BBC Cardiff Singer of the World Wettbewerb und bekam zuletzt für ihre herausragenden Leistungen 2015 die Litteris et Artibus-Ehrenmedaille vom schwedischen Königshaus verliehen. Gastengagements führten sie an die führenden Opernhäuser der Welt, darunter an die Metropolitan Opera New York, die Chicago Lyric Opera, die Opéra national de Paris, die Bayerische Staatsoper München sowie an das Brüsseler Théâtre de la Monnaie. In den vergangenen Spielzeiten verkörperte Katarina Karnéus u.a. Donna Elvira (Don Giovanni) in London, Brangäne (Tristan und Isolde) in Stuttgart, Fricka (Das Rheingold und Die Walküre) in Barcelona und Eine Frau (Erwartung) in Göteborg, wo sie seit der Spielzeit 2012/13 fest engagiert ist. Als Konzertsängerin trat sie mit renommierten Orchestern und Dirigenten wie beispielsweise den Berliner Philharmonikern unter Simon Rattle und dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst auf. Cyrille Dubois, Tenor Cyrille Dubois entdeckte das Singen im Alter von sieben Jahren in der Maîtrise de Caen. Nach seinem wissenschaftlichen Studium trat er dem Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris bei, danach wurde er für zwei Saisons in das Atelier Lyrique der Opéra National de

Paris aufgenommen. Es folgten Einladungen u.a. an die Scala in Mailand, La Monnaie in Brüssel, die Staatsoper Lyon, das Bunkamura in Tokio, das Glyndebourne Opera Festival oder das Théâtre des Champs-Elysées. Mit seinem Liederabend-Partner Tristan Raës (Duo Contraste) gewann er bereits zahlreiche wichtige Wettbewerbe und trat u.a. in Venedig, Moskau oder der London Wigmore Hall auf. In der aktuellen Spielzeit ist er u.a. an der Opéra National in Paris und Lyon sowie der Opéra Royal in Liège, an der Opéra Comique oder im oder im Musée des Invalides und dem Louvre in Paris zu sehen. Peter Rose, Bass Als regelmässiger Gast an den bedeutendsten Opernhäusern der Welt, umfasst das grosse Repertoire von Peter Rose Rollen wie Ramphis, Fasolt, Boris, Daland, Königsmark, Commendatore, Basilio, Kecal, Ochs, Banquo, Philip, Prinz Gremin, Leporello, Osmin, Gurnemanz, Zaccaria, Claggart und Falstaff. Besonderen Beifall erhielt er für seine Auftritte als Bottom in Aix-en-Provence, Paris, London, Rom und anlässlich seines Debüts an der Metropolitan Opera New York und der Glyndebourne Festival Opera. Als äusserst produktiver Konzertkünstler sang er bereits unter der Leitung von Haitink, Giulini, Rattle, Kleiber, Maazel, Barenboim, Boulez, Mehta, Solti und Masur sowie mit Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, der London Symphony, Chicago Symphony und den New York, Wiener und Berliner Philharmonikern. g

17

Bilder: Katarina Karnéus (Magnus Svensson), Cyrille Dubois (Philippe Delval), Peter Rose (zVg)

Katarina Karnéus, Mezzosopran


crbasel

Kultur spielt nur nebenbei eine Rolle.

bz Basel. Tagtäglich meine Zeitung.

Auch online fĂźr Sie da.


Bild: Florence Grandidier

DER CHOR

Der BalthasarNeumann-Chor

Meisterlich vielseitig Zu «einem der besten Chöre der Welt» adelte das britische Gramophone Magazin den Balthasar-Neumann-Chor bereits

Weitere Informationen und Konzerttermine: www.balthasar-neumann.com

19

Der Namensgeber des Chors war nicht nur ein epochaler Barockarchitekt. Balthasar Neumann (1687–1753) steht für mutige Kreativität und ganzheitliche Konzepte. Als Baumeister war er ein Pionier, der erstmals Baukunst, Malerei, Skulpturen und Gärten zusammenspielen liess. Seine Ideale formen die Grundpfeiler im Schaffen der beiden Balthasar-Neumann-Ensembles und ihres künstlerischen Leiters Thomas Hengelbrock; gemeinsam streben Dirigent, Chor und Orchester nach einem engen Zusammenspiel der Künste. Damit diese Ideale weiterverfolgt werden können, begleitet Evonik Industries die Forschung der Balthasar-Neumann-Ensembles: Musikwissenschaftliche Recherchen werden ermöglicht und Quellenerkundungen unterstützt. Die Ergebnisse sind immer wieder in zeit- und genreübergreifenden Programmen zu erleben.

im Jahr 2011. Doch ist es nicht nur höchste musikalische Qualität, die ihn aus der Reihe internationaler Vokalensembles heraushebt, sondern vor allem seine künstlerische Vielseitigkeit. Jeder einzelne Sänger ist in der Lage, als Solist aus dem Chor hervorzutreten und ebenso als Teil des transparenten Gesamtklangs in der Gruppe aufzugehen. Dies ermöglicht eine einzigartige Flexibilität in Besetzung und Repertoire. Im Mittelpunkt der Beschäftigung steht neben romantischen und zeitgenössischen Werken die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts. Thomas Hengelbrock gründete den Balthasar-Neumann-Chor im Jahr 1991 und führte ihn in kurzer Zeit zu weltweitem Renommee. Der Chor gastiert in allen grossen europäischen Konzertsälen und bei Festivals; Tourneen führten die Sänger nach China, Mexiko und in die USA. Zahlreiche Auszeichnungen säumen den musikalischen Weg der BalthasarNeumann-Ensembles, darunter der Kulturpreis des Landes BadenWürttemberg, mehrere Echos und der Gramophone Award für die Einspielung der CD Lotti – Zelenka – Bach. g


KOLUMNE

Ein Schauspiel der Liebe von Benjamin Herzog

20

Die Gelegenheit drängte sich auf. Der 50-jährige Hector Berlioz gab dem Verfasser dieses Texts einen exklusiven Interviewtermin in seiner Pariser Wohnung. Berlioz hatte seine Mémoires soeben vollendet. Zeit also, mit dem literarisch begabten Komponisten über Shakespeare zu sprechen, über das Schlafen im Kaffeehaus, komponierende Postkutscher und den glücklichsten Tag seines Lebens. Benjamin Herzog: Hector Berlioz, Ihre erste Begegnung mit Shakespeare fiel in eine Zeit, als dieser Dichter in Ihrer Heimat gar nicht so bekannt war, richtig? Hector Berlioz: Shakespeare war dem französischen Publikum vollkommen unbekannt! Ich wohnte im Odéon der ersten Aufführung des Hamlet bei und sah in der Rolle der Ophelia Harriett Smithson, die fünf Jahre darauf meine Frau geworden ist. Shakespeare brach unerwartet über mich herein, zermalmte mich. Sein Blitz eröffnete mir den Himmel der Kunst. Das war im September 1827. Ihre Chorsinfonie Roméo et Juliette hatte jedoch erst zwölf Jahre später Premiere. Warum diese lange Latenz? Der Schlag war zu heftig gewesen, und ich brauchte lange, mich davon zu erholen. Ich verlor den Schlaf und mit ihm meine frühere geistige Lebhaftigkeit. Planlos irrte ich in den Strassen von Paris umher. Ich erinnere mich,

während dieser langen Leidenszeit nur vier Mal totenähnlich geschlafen zu haben. Einmal sogar an einem Tisch des Café du Cardinal, an der Ecke des Boulevard des Italiens und der Rue Richelieu. Sie wollten sich – wohl aus diesen Gründen – eigentlich Shakespeare nicht wieder aussetzen, gingen dann aber, ein paar Tage später, doch in eine Vorstellung von Romeo und Julia. Ich hatte zu den Orchesterplätzen des Odéon Zutritt, aber vor lauter Angst, der Schliesser des Theaters möchte mir den gewohnten Eintritt verweigern, lief ich zur Kasse, um mir einen Sitz zu kaufen und mir so doppelt den Zutritt zu sichern. Es hätte so viel nicht bedurft, um mir den Rest zu geben. Was ist dann passiert? Nach den traurigen Katastrophen des Hamlet, den eisigen Winden Dänemarks, fand ich mich jetzt in der heissen Sonne, den durchlüfteten Nächten Italiens; sah das Schauspiel der Liebe mit an, die schnell ist, wie der Gedanke, glühend wie Lava, gebieterisch, unwiderstehlich, unermesslich. Eine eiserne Faust presste mein Herz zusammen, und ich sagte mir: «Ach! Ich bin verloren!» Obwohl Sie damals doch gar kein Englisch verstanden, ja? Es muss hinzugefügt werden, dass ich Shakespeare nur durch den Schleier


der Übersetzung sah. Leider ist es heute noch fast ebenso. Sie hatten in jenen Jahren, wenn ich mir erlauben darf, keine Festanstellung und massive Geldsorgen, hielten sich mit dem Verfassen von Feuilletons knapp über Wasser. Eine Begegnung mit dem Geigenvirtuosen Niccolò Paganini änderte das, und Sie konnten mit der Komposition von Roméo et Juliette anfangen. Paganini schickte mir 20 000 Francs. Sie waren wohl überglücklich? Ich eilte in die Rue de la Victoire, wo Paganini damals wohnte. Man sagte mir, dass er sich allein im Billardsaal ergehe. Ich trat ein, und wir umarmten uns wortlos.

Da dachte ich allein daran, sie zu musikalischen Zwecken auszugeben. Ich muss, sagte ich mir, jede andere Arbeit einstellen und ein Meisterwerk schreiben, gross, herrschaftlich, voller Fantasie, würdig des herrlichen Künstlers ... Sie meinen Paganini? ... dem herrlichen Künstler, dem ich so viel schulde, gewidmet zu werden. Ich arbeitete sieben Monate lang, ohne mich öfter zu unterbrechen, als drei oder vier Tage monatlich. Welch ein Leben voller Glut lebte ich in dieser Zeit. Ihr neues Werk dirigierten Sie im November 1839 drei Mal im Pariser Konservatorium. Hat der Widmungsträger Paganini Roméo et Juliette denn je gehört? Er war ja krank und zur Kur in Südfrankreich.

Sie tourten mit Roméo et Juliette dann durch Wien, Weimar, Prag bis nach Russland. Als ich mit der Post nach Tilsit fuhr, traf es sich leider, dass ich einen melomanen Kurier erwischte, der den Fimmel hatte, Polkas und Walzer für Klavier zu schreiben. Infolgedessen verweilte er sehr lange auf den Poststationen, wo er Notenpapier liniierte, auf das er seine Tanzmelodie schrieb, die er während der drei letzten Stunden durch die Zähne gepfiffen hatte. Aber dann in Petersburg fanden Sie doch optimale Konditionen vor und konnten proben, solange Sie wollten. Ich hatte einen kolossalen Männerchor und, für Sopran und Alt, sechzig junge Frauen mit frischen, tönenden Stimmen. Die Capulet probten auf der einen, die Montagu auf der anderen Seite des Konservatoriums, und der Prolog wurde in einem dritten Lokal eingeübt. Als endlich jeder Chorist seine Stimme fast auswendig wusste, vereinigte ich die drei Chöre, und das Zusammenwirken dieser Menge von Stimmen im grossen Finale war so befriedigend wie nur möglich. Ich erinnere mich an den Tag der Aufführung als eine der grossen Freuden meines Lebens. Überdies war ich an diesem Tage so gut aufgelegt, dass ich mich glücklicherweise beim Dirigieren nicht verschlug, was damals selten bei mir vorkam. g

21

Sie bezahlten danach Ihre Schulden. Und mit der Restsumme?

Ich hoffte stets auf seine Rückkehr nach Paris. Aber zu meinem lebhaftesten Bedauern hat Paganini Roméo et Juliette nie gehört noch gelesen. Er verstarb in Nizza und hinterliess mir, mit so viel andern nagenden Schmerzen, auch den der Unkenntnis darüber, ob er das Werk seiner würdig befunden hätte.


Nach oben offen. Eine Ouverture in E.

Ein Gefühl von Freiheit. Und die Faszination, im Automobil mit der Welt auf Tuchfühlung zu gehen. Das neue E-Klasse Cabriolet steht für offenen Fahrspass an 365 Tagen im Jahr. Es verbindet den überlegenen Komfort und die intelligente Technik einer E-Klasse Limousine mit dem unvergleichlichen Fahrerlebnis unter freiem Himmel. Geschaffen für aussergewöhnliche Momente – zu jeder Jahreszeit dank Windschottsystem AIRCAP und Kopfraumheizung AIRSCARF.

Kestenholz Automobil AG 4052 Basel, St. Jakobs-Strasse 399, Telefon 061 377 93 77 4133 Pratteln, Hohenrainstrasse 5, Telefon 061 827 22 22 4104 Oberwil, Mühlemattstrasse 17, Telefon 061 406 44 44 www.kestenholzgruppe.com

MER1369_Anzeige_E_Cabrio_Sinfonieorchester_150x220_070917.indd 1

07.09.17 09:32


PREMIERENGESCHICHTEN Teil 3

Harriet Smithson von Sigfried Schibli Rue Richelieu 96, fast gegenüber der Wohnung von Harriet Smithson, einquartiert. Und musste mit ansehen, wie sie in einen Wagen stieg und sich auf den Weg nach Holland machte, wo die englische Truppe einen längeren Gastspiel-Aufenthalt hatte. In der von Berlioz bezogenen Wohnung soll zuvor Harriet Smithson gewohnt haben … Es gab ein weiteres Benefizkonzert – diesmal für Harriet, die glücklos die Leitung des Théâtre Anglais übernommen und sich dabei verschuldet hatte. Berlioz war immer noch unsterblich verliebt. Aber wieder gelang es ihm nicht, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Im gleichen Jahr verlobte sich Berlioz – nicht mit Harriet, sondern mit der Pianistin Marie Moke. Was diese nicht daran hinderte, wenig später – Berlioz weilte gerade in Rom – den Sohn des Klavierfabrikanten und Komponisten Ignaz Pleyel zu heiraten. Da flammte Hectors Liebe zu Harriet neu auf. Die Kantate Le Retour à la vie, Vorstufe zum Monodram Lélio, ist die künstlerische Verarbeitung dieser Liebe. Während die Symphonie fantastique mit ihrer Idée fixe Berlioz’ Fixierung auf Harriet thematisiert, beschwört die Fortsetzung dieses im Grunde zweiteiligen Werks, Lélio, Shakespeares Ophelia und Julia herauf. «O, warum ist es mir versagt, eine Julia, eine Ophelia zu finden, wie sie mein Herz herbeisehnt!», spricht Lélio, und das Publikum weiss, wer gemeint ist. Diesmal kommt die Botschaft an. Endlich willigt Harriet ein, dass Berlioz ihr vorgestellt wird. Offener als jemals zuvor geht das Liebeswerben weiter. Es braucht noch

23

Fünf Jahre lang war Hector Berlioz in die aus Irland stammende Schauspielerin Harriet Constance Smithson verliebt, bis es zur Heirat kam – eine wahre ‹Amour fou›, die Berlioz in aller Öffentlichkeit inszenierte. Er hatte sie 1827 als Ophelia in einer Hamlet-Aufführung im Englischen Theater von Paris erlebt; in seinen Memoiren verglich er dieses Erlebnis mit der Wirkung, die Shakespeare auf ihn hatte. Danach besuchte er eine Vorstellung von Romeo und Julia mit Harriet Smithson in der Rolle der Julia. Sie war berühmt für ihre Wahnsinnsszenen und rührte das Publikum zu Tränen, weil sie sich vollkommen mit ihren Rollen identifizierte. Die Illusion, man habe es mit einer wirklich Liebenden und Leidenden zu tun, war perfekt. Kein Wunder, spricht Berlioz in seinen Lebenserinnerungen und Briefen meist nicht von Harriet Smithson, sondern von Ophelia. Ein englischer Kritiker behauptete, Berlioz habe an diesem Hamlet-Abend beschlossen, Harriet Smithson zu heiraten und über Romeo und Julia seine «grösste Symphonie» zu komponieren. Das war frei erfunden – und doch nicht falsch. Aber noch kannten sich Harriet und Hector nicht persönlich. Berlioz versuchte mit allen Mitteln, ihr Interesse zu wecken. Vergeblich. Er schrieb ihr Briefe – die sie zurückwies. Durch einen Trick gelang es ihm, in derselben Benefizveranstaltung, in welcher Harriet auftrat, eine eigene Ouvertüre zu platzieren. Wieder ohne Erfolg: Harriet war ganz auf ihren Auftritt fixiert. Er habe sich, so schreibt Berlioz, «durch Zufall» in der


Weg, nachdem ihr Berlioz eine Konzertreise nach Brüssel mit der Sängerin Maria Recio verheimlicht hatte. Harriet, einst eine blühende Bühnenerscheinung, war alkoholabhängig und nach einem Schlaganfall gelähmt, und Berlioz wandte sich ganz Maria Recio zu. 1848 schrieb er eine Ballade: La Mort d’Ophélie. Harriet Smithson starb am 3. März 1854. Nach ihrem Tod schickte Franz Liszt Berlioz einen Brief, in welchem es hiess: «Sie hat dich inspiriert, du hast sie geliebt, du hast sie besungen, ihre Aufgabe war erfüllt.» g

Nach der Geschichte um das Liebeswerben um ‹Henriette› tritt diese in den Memoiren von Berlioz etwas in den Hintergrund. Berlioz erwähnt sie nochmals, als er von Niccolò Paganini ein Schreiben erhält mit der Zusage, er werde ihn mit 20 000 Francs unterstützen – die finanzielle Grundlage für die Komposition von Roméo et Juliette. An deren Uraufführung im November 1839 kann der schwer kranke Paganini nicht teilnehmen. Als Berlioz seiner Frau von der unerwarteten mäzenatischen Gabe erzählen will, glaubt diese zuerst an ein neues Unglück: «Wir müssen mutig sein! Wir haben schon andere Dinge ertragen!» Doch Berlioz kann sie beruhigen. «‹Louis! Louis!› schreit Harriet und rennt ins Nebenzimmer, wo unser Junge spielte, ‹come here with your mother, komm und lass uns Gott danken für das, was er für deinen Vater getan hat …›» Die Ehe von Berlioz und Smithson war nicht frei von Entfremdung und Eifersucht. Bald vergöttert und bald als Hure beschimpft – ein Wechselbad der Gefühle. Sieben Jahre nach der Hochzeit trennten sich die beiden auf gütlichem

Bild: by George Clint, Wikimedia Commons

24

einen von Berlioz raffiniert eingefädelten Eifersuchtsgrund, und Harriet willigt in die Hochzeit ein, die am 3. Oktober 1833 in der englischen Gesandtschaft zu Paris stattfindet. Einer der Trauzeugen ist Franz Liszt.

Die irische Schauspielerin Harriet Constance Smithson (1800-1854)


CHAGALL

DIE JAHRE DES DURCHBRUCHS 1911——1919

16. 9. 2017 —— 21.1. 2018 Neubau: St. Alban-Graben 20

Marc Chagall Selbstbildnis, 1914, Kunstmuseum Basel, Stiftung Im Obersteg, Depositum im Kunstmuseum Basel, © 2017, ProLitteris, Zurich, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler


VORGESTELLT Antoine Lederlin, Solo-Cellist im Sinfonieorchester Basel

«Es ist immer schön, zu Hause vor dem eigenen Publikum aufzutreten» von Cristina Steinle

Antoine Lederlin: Es sind zwei völlig konträre Welten. Im Streichquartett geht es um Exaktheit und Details, wir verbringen bis zu zwölf Tage, um ein Quartett einzuüben. Da das Publikum alles hört, muss jedes Detail perfekt gespielt werden. Das Orchester ist das Gegenteil – natürlich nicht was die Qualität betrifft, aber du bist Teil von etwas sehr Grossem. Was ich am Orchester liebe, ist die enorme Vielfalt an Instrumenten und unterschiedlichen Klängen. Im Orchester bist du jemand anderes und im Quartett ganz du selbst. Du und deine drei Kolleginnen und Kollegen entscheiden alles auf eine sehr demokratische Art und Weise, was so im Orchester natürlich nicht möglich ist. Aber mir bringen beide Seiten etwas für die jeweils andere. Der Blick auf das Repertoire eines Komponisten erweitert sich enorm, wenn man sowohl seine Sinfonien wie auch seine Streichquartette spielt. Ein weiterer Vorteil ist, dass man im Quartett besonders das Gehör trainiert – das Fehlen des Dirigenten zwingt einen, ganz genau hinzuhören und auf die Kolleginnen und Kollegen einzugehen. Weil ich beide Welten liebe, kam es für mich auch nie in Frage, das eine oder andere aufzugeben.

Bild: Marco Borggreve

26

Cristina Steinle: Antoine, du bist nicht nur Solo-Cellist im Sinfonieorchester Basel, sondern spielst auch im international erfolgreichen Belcea Quartet. Was heisst es für dich, in zwei so unterschiedlichen Konstellationen zu spielen?

Das bedeutet für dich auch sehr viel Arbeit. Die Vorbereitung, die Konzerte und das viele Reisen mit dem Belcea Quartet? Ja, es sind wirklich zwei Jobs nebeneinander. An die Menge an Arbeit gewöhnt


man sich. Etwas anstrengend wurde es erst, als bei mir auch noch Kinder dazu gekommen sind. (lacht) Gibt es denn etwas, wo du deinen Kopf lüften und abschalten kannst? Ja – aber um ehrlich zu sein: Ich arbeite so viel, dass ich nicht mehr wirklich Zeit für ein Hobby habe. Früher habe ich sehr oft und gerne Tennis gespielt. Seit ich letztes Jahr einen Unfall hatte, kann ich leider nicht mehr spielen. Um meinen Kopf zu lüften, gehe ich jetzt gerne wandern, ich liebe die Berge. Ist die Musik die einzige Kunstform, die dein Herz berührt, oder geniesst du auch andere Kunstformen?

Ich möchte nochmals aufs Belcea Quartet zu sprechen kommen. Wie lange bist du schon Teil des Quartetts,

Als der vorgängige Cellist vor zwölf Jahren das Quartett verliess, erhielt ich einen Anruf und durfte mich vorstellen. Seit ich sechzehn Jahre alt bin, spiele ich sowohl in Orchestern wie auch in kammermusikalischen Projekten. So habe ich bei dieser Gelegenheit ohne zu überlegen zugesagt. Dass Axel Schacher, Konzertmeister des SOB, ebenfalls Mitglied ist, ist da wohl kein Zufall ... Nein, das ist wegen mir! (lacht) Als vor sieben Jahren ein Platz frei wurde, habe ich Axel vorgeschlagen. Er ist ein begnadeter Violinist und nebenbei auch ein guter Freund von mir. Er hat auch die anderen beiden Quartett-Mitglieder überzeugt. Hilft es für eure Planung, dass ihr beide im selben Orchester spielt? Wir sind bestimmt eines der ganz wenigen Quartette, bei welchen zwei Mitglieder auch in einem Orchester spielen. Das Koordinieren von Proben und Konzerten wäre ein Ding der Unmöglichkeit, spielten wir in zwei unterschiedlichen Orchestern. Corina Belcea unterrichtet in Bern, Krzysztof Chorzelski in London – die beiden sind natürlich viel flexibler. Ich bin sehr dankbar, dass wir vonseiten des Orchesters so viel Verständnis und Entgegenkommen erfahren – das ist nicht selbstverständlich. Ihr spielt in dieser Saison zwei Promenaden-Konzerte im Gare du Nord. Wie fühlt es sich für dich an, dort zu spielen? Zwei Dinge: Ich mag den Ort, weil der Raum eine sehr angenehme und intime Grösse hat. Heutzutage spielt man Kammermusik in immer grösseren Sälen. Das ist meiner Meinung nach

27

Ich liebe Architektur und Malerei. Früher habe ich viel gelesen, aber leider habe ich heute kaum mehr Zeit. Wenn man etwas neugierig veranlagt ist, ist es ganz natürlich, verschiedene Sparten zu entdecken. Beim Hören von Debussys Musik ist es naheliegend, sich die Bilder von Monet anzuschauen. Die meisten Künstler beziehen sich schliesslich auf andere. Meiner Meinung nach ist es zwar nicht notwendig, diese Verbindungen zu kennen und sie zu studieren, aber es kann den Werken eine neue Dimension verleihen und einem einen anderen Blick ermöglichen. Musik überträgt Emotionen einer Zeit. Den historischen und politischen Kontext zu kennen, hilft einem beispielsweise beim Verständnis von Schostakowitschs Musik. Ich liebe Geschichte und finde es extrem spannend herauszufinden, unter welchen Bedingungen und weshalb ein Werk geschrieben wurde. Ist es nicht faszinierend, dass es die Musik von Haydn nur dank Mäzenen gibt und sie einzig zum Unterhaltungszweck geschrieben wurde?

und wie bist du dazu gekommen?


nicht immer sinnvoll. Denn Musiker und Publikum treten miteinander in Kontakt, da gibt es eine Verbindung. Wenn der Saal zu gross ist, kann dieser Austausch nicht wirklich stattfinden. Und zum Zweiten: Klar, ich liebe es, in Basel zu spielen. Es ist immer schön, zu Hause vor dem eigenen Publikum aufzutreten. Diese Energie zwischen Publikum und Musikerinnen und Musikern auf der Bühne fühle ich stärker im Streichquartett. Bei Orchesterkonzerten läuft diese Verbindung wohl eher über den Dirigenten. Dafür herrscht eine magische Elektrizität auf der Bühne, die ganz besonders bei gross besetzten Werken im eigenen Register gut spürbar ist.

Besuchst du auch selbst gerne Konzerte und bist dann Publikum? Natürlich – bei jedem Konzertbesuch lerne ich extrem viel dazu, und es sind jeweils Momente voller Emotionen. Ich bin aber mit der Zeit auch anspruchsvoller geworden. Wenn man so viel arbeitet – Musik kann ja auch Arbeit sein –, verliert man leider auch etwas von dieser puren Freude an Musik. Darum unterrichte ich sehr gerne Anfänger. Ihre Passion und Freude ist wunderbar und ansteckend. g Das Gespräch wurde auf Englisch geführt.

28

Erleben Sie Antoine Lederlin und das Belcea Quartet live am 12. November 2017 um 11.00 Uhr im Gare du Nord.

IMPRESSUM Sinfonieorchester Basel Steinenberg 19 4051 Basel +41 (0)61 205 00 95 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch Geschäftsleitung: Franziskus Theurillat Leitung künstlerische Planung: Hans-Georg Hofmann Konzeption und Redaktion Programm-Magazin: Simone Staehelin und Cristina Steinle Titelbild: Herzmuskelgewebe (Das Foto wurde freundlicherweise von Bayer zur Verfügung gestellt.) Korrektorat: Ulrich Hechtfischer Gestaltung: eyeloveyou.ch, Basel Druck: Schwabe AG, Basel/Muttenz Auflage: 6500 Exemplare Partner:



IN ENGLISH

Friends forever

30

by Bart de Vries Berlioz is an interesting figure, not only because of his temperamental character, but also because he is the linking pin between two giants of classical music: Beethoven and Wagner. This is particularly well illustrated by Roméo et Juliette, the symphonie dramatique on this program. Loosely based on Shakespeare’s play, Roméo et Juliette tells the story of two young lovers from two rival families in Verona. Roméo (from the Montague family) and Juliette (from the Capulet family) get married secretly. Just before Juliette is forced by her family to marry Paris, she drinks a potion that puts her into a death-like sleep. Roméo, oblivious of what is going on, thinks Juliette passed away, and takes poison. Before he dies, Juliette wakes up and they embrace passionately. When Roméo deceases, Juliette takes her own life. Brother Lawrence, who united the couple in wedlock, reveals the history to both families upon which they decide to reconcile. Beethoven’s 9th symphony (premiered in 1824) is seen as one of the big milestones of classical music. By adding vocal soloists and a choir to the orchestra in the last movement, he broke new grounds for the symphony as a genre. Berlioz was one of the first to recognize its new potential. Inspired by the British actress Harriet Smithson (whom he later married) in Shakespeare’s play Romeo and Juliet, Berlioz set out to draft his dramatical symphony Roméo et Juliette. Not only the prominent part of voice is a tribute to Beethoven’s ninth, but so is the final reconciliation. The

lyrics «Alle Menschen werden Brüder» are not far removed from the last words of Roméo and Juliette: «Amis pour toujours» (friends forever). Richard Wagner was present at the first performance of Berlioz’s Roméo and Juliette at the Paris music conservatory. He must have been extremely impressed. In 1860, Berlioz received the full score of Wagner’s opera Tristan and Isolde, inscribed with the words «To the great and dear author of Roméo et Juliette, from the grateful author of Tristan and Isolde». Berlioz’s influence on Tristan is most distinct in the opening bars of the Tristan prelude, which are clearly inspired by Berlioz’s Roméo seul (Romeo alone), the beginning of part II. We wouldn’t do Berlioz justice by seeing him as the bridge between Beethoven and Wagner only. Berlioz can rightfully claim his own legacy in the development of western classical music, most notably as the composer who led symphonic instrumentation to new heights. From Beethoven’s sixth symphony, the Pastoral, Berlioz learned how to express a non-musical account into a musical score, and developed this form further. His Symphonie Fantastique is now the prime example of this, but Roméo et Juliette is too. From the opening bars, the music puts you on the edge of your seat. Sharp contrasts help the listener to follow the course of events. The introduction sketches out the entire story, starting with the family rivalries. The central part revolves around the famous love scene, mostly instrumental, while the final part illustrates the passionate unification with the returning love scene theme, followed by the tragic deaths of the protaganists and culminating in a grand reconciliation of the Capulets and the Montagues. g


Bilder: Benno Hunziker

IM FOKUS

‹En route› – Zweites Konzert im Literaturhaus Basel

Di, 31. Okt. 2017 19.00 Uhr LITERATURHAUS BASEL

Auch diese Saison gastiert das Sinfonieorchester Basel mit kammermusikalischen Programmen im wunderschönen Salle Belle Epoque des Grand Hotel Les Trois Rois. Die einstündigen Konzerte finden jeweils um 18.00 und um 20.00 Uhr statt. Gönnen Sie sich ein Feierabendbier, einen erlesenen Wein oder einen kleinen Snack von der Bar, und geniessen Sie dazu schönste Kammermusik, die jeweils zu einem Thema ausgesucht wurde. Das November-Konzert entführt Sie mit Musik von Claude Debussy und Jacques Ibert in die Zeit der Jahrhundertwende. Es spielen Julia Habenschuss (Flöte), Aurélie Noll (Harfe) und Hannes Bärtschi (Viola).

Di, 14. Nov. 2017 18.00 und 20.00 Uhr GRAND HOTEL LES TROIS ROIS, SALLE BELLE EPOQUE

31

Im zweiten ‹En route›-Konzert dieser Saison ist die deutsch-amerikanische Schriftstellerin Irene Dische zu Gast. Sie wurde mit Fromme Lügen und Grossmama packt aus international bekannt. Ihre Texte sind immer wieder von Musikern oder Musikstücken inspiriert. Heute Abend spricht sie über Johann Sebastian Bach und seine Zeit. Soyoung Yoon (Violine), Veit Hertenstein (Viola) und Benjamin Gregor-Smith (Violoncello), Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel, spielen Bachs Goldberg-Variationen, arrangiert von Dmitri Sitkowetski.

Erstes Cocktailkonzert ‹Fin de Siècle›


DEMNÄCHST

32

FR 06.10.17– England-Tournee SOB, Sol Gabetta, Oliver Schnyder, Ivor Bolton DI 10.10.17 Begleiten Sie das Sinfonieorchester Basel auf seiner Reise: www.sinfonieorchesterbasel.wordpress.com

LONDON, EDINBURGH, MANCHESTER, BIRMINGHAM

MI 11.10.17 18.30

Mix & Mingle Symphony Club – English speaking social event

HOTEL EULER

SO 15.10.17 18.00

Zu Gast in Lörrach Werke von Mozart, Beethoven und Busoni SOB, Oliver Schnyder, Erik Nielsen

BURGHOF LÖRRACH

DO 19.10.17 16.00

Besuch beim Radio Swiss Classic Ein Event der Freunde Sinfonieorchester Basel Anmeldung: freunde@sinfonieorchesterbasel.ch

SRF RADIOSTUDIO BASEL

SA 21.10.17 19.30

Premiere: La Traviata Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi, Libretto von Francesco Maria Piave, nach dem Roman La dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J.

THEATER BASEL

DI 31.10.17 19.00

‹En route› im Literaturhaus Basel LITERATURHAUS Johann Sebastian Bach: Goldberg-Variationen, BASEL Arrangement von Dmitri Sitkowetski Soyoung Yoon, Veit Hartenstein, Benjamin Gregor-Smith, Irene Dische

SO 05.11.17 11.00

Arc-en-ciel: Sonntags-Matinée Werke von Schostakowitsch, Vinée, Glinka u.a. Julia Habenschuss, Annemarie Kappus, Aurélie Noll

BIRSFELDER MUSEUM

MI 08.11.17 18.30

Mix & Mingle Symphony Club– English speaking social event

HOTEL EULER

SO 12.11.17 11.00

Promenade: Beethoven und Grosse Fuge Belcea Quartet

GARE DU NORD

DI 14.11.17 18.00/20.00

Erstes Cocktailkonzert: Fin de Siècle Werke von Debussy und Ibert Julia Habenschuss, Aurélie Noll, Hannes Bärtschi

GRAND HOTEL LES TROIS ROIS, SALLE BELLE EPOQUE

EVERYBODY’S WELCOME!

ANMELDUNG OBLIGATORISCH

VVK: THEATERKASSE

EINTRITT FREI

EVERYBODY’S WELCOME!

VORVERKAUF Kulturhaus Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel, 061 206 99 96 Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch


Zuerst die Badewanne und die Dusche – und dann das ganze Bad. INTERVIEW In Egerkingen baut die Friedlin AG Riehen ein Bad um und beweist eindrücklich, wie flexibel das Unternehmen reagieren kann. 10 Fragen an Erika und André Kienert.

E.&A. K Zum Glück war Herr

Bachofner beim Aussuchen dabei. Seine Erfahrungen und seine Beratung waren für uns sehr wichtig.

Während des Umbaus 4. WWie lange dauerte der Umbau? E.&A. K Der Umbau dauerte eine Woche und einen Tag. Also einen Tag länger als geplant. Dies weil es während der Bauzeit eine Projektänderung gab. Wir wollten zuerst nur die Badewanne entfernen und eine Dusche einbauen. Wir haben uns dann aber entschlossen, auch noch alle Wände im Bad neu zu plätteln. Eine Entscheidung die goldrichtig war.

Vor dem Umbau

5. Ein Umbau bedeutet meistens auch Staub. Haben Sie davon etwas mitgekriegt?

1. Was hat Sie auf die Friedlin AG Riehen aufmerksam gemacht? kannten das neue Badezimmer gesehen und es hat uns sehr gut gefallen. Aufgrund dessen haben wir uns entschieden, unser Bad auch umzubauen. Das war eigentlich gar nicht so geplant.

E.&A. K Gute Beratung, Eingehen

auf unsere Wünsche und Bedürfnisse, saubere Arbeitsausführung.

3. Wie haben Sie Ihre neuen Badezimmerelemente zusammengestellt?

FRIEDLIN AG RIEHEN Rössligasse 40, 4125 Riehen Telefon 061 641 15 71 www.friedlin.ch WIR MACHEN DEN UNTERSCHIED

E.&A. K Es gab überhaupt keine Probleme. Alles lief perfekt.

8. Wie sind Sie zufrieden mit Ihrem neuen Bad? E.&A. K Super glücklich. Sehr zufrieden, dass das Projekt sich geändert hat. Es ist jetzt alles so toll geworden.

E.&A. KIENERT Wir haben bei Be-

2. Was waren Ihre Wünsche an die Friedlin AG Riehen?

7. Gab es auch Probleme zu meistern?

Nach dem Umbau 9. Was freut Sie denn am meisten an Ihrem neuen Bad? E.&A. K Das Bad hat einen direkten

Gartenzugang. So konnten alle direkt via Garten ins Bad und mussten nicht durch die Wohnung. Der Garten sah nach den Bauarbeiten so aus, als wäre nie etwas gemacht worden. Ganz allgemein wurde sehr sauber gearbeitet. Wir haben weder Staub noch Schmutz bemerkt. 6. Konnten Sie in der Zeit Ihr Badezimmer benutzen? E.&A. K Nein, aber wir hatten noch ein anderes Bad, welches wir benutzen konnten.

HERR K Die neue Kopfbrause. FRAU K Das offene und grosszügige

Bad.

10. Gibt es etwas, was Sie besonders erwähnen möchten? E.&A. K Alle Mitarbeiter waren aufgeschlossen, freundlich und fröhlich. Wir hatten das Gefühl, dass sie gerne zur Arbeit kamen. Es war eine gute Atmosphäre und immer ein angenehmer persönlicher Kontakt. Alles lief Hand in Hand. Wir haben schon einige Umbauten gemacht. Aber dieser war der sauberste und reibungsloseste, den wir erlebt haben. ■


VIELFÄLTIG WIE EIN ORCHESTER – NUR VEGETARISCH.

Vegetarian & Vegan Restaurant Bar Take Away Catering Stänzlergasse 4, bei der Steinenvorstadt, Basel www.tibits.ch | www.tibits.co.uk |

287.6CC.011.W Inserat_Sinfonieorchester_149x212_d_UC.indd 1

21.04.16 16:16


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.