Programm-Magazin "Sinfonia domestica"

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Musical Theater Basel

SINFONIA DOMESTICA Programm-Magazin Nr. 6 | Saison 19/20

12 . März 19.30 Uhr


M i r ja M G i n s b e r G • f i n e a rT j ew e l l e ry aG

« IT’S MORE THAN A PROFESSION – IT’S A PASSION »

G e r b e r G ä s s l e i n 1 6 • 4 0 5 1 ba s e l Telefon 061 261 51 10 w w w. g i n s b e r g j ew e l . c h

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31.1.2020 8:54:33 Uhr


Liebes Konzertpublikum Wie viel Proben braucht es, bis ein musikalisches Werk reif für eine Aufführung ist? Von der Solostimme von Beethovens Violinkonzert wird behauptet, dass die Tinte am Tage der Uraufführung noch flüssig war. Béla Bartók verlangte dagegen von Paul Sacher mehr als zwanzig Proben mit dem Basler Kammerorchester für die Uraufführung seines Divertimentos. Inzwischen arbeiten fast alle Orchester mit standardisierten Probenzeiten. Ein Modell, das neuerdings von Dirigenten wie Teodor Currentzis kritisiert wird, der sich mit zunehmendem Erfolg viel Zeit zum Proben nimmt. Mit Marek Janowski am Pult freuen wir uns auf die Rückkehr eines besonders erfahrenen Maestros. Er weiss genau, wie viele Proben er für ein anspruchsvolles Werk mit hohen spieltechnischen Anforderungen braucht. In fünfzehn Proben hat Strauss sein sinfonisches Selbst- und Familienporträt – die Sinfonia domestica – für die Premiere mit dem Wetzler Symphony Orchestra einstudiert. Marek Janowski wird 116 Jahre nach der Uraufführung mehr als die Norm, aber deutlich weniger Probenzeit als Strauss benötigen. Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre unseres neuen Programm-Magazins viel Vergnügen.

SINFONIEKONZERT

Sinfonia domestica 5 Konzertprogramm 6 Arabella Steinbacher im Gespräch 11 Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll 14 Kurz gefasst Gestische Notation Mendelssohn 16 Porträt Marek Janowski 18 Richard Strauss Sinfonia domestica 22 Ortsgeschichten, Teil 6 26 Porträt Das Sinfonieorchester Basel 28 Vorgestellt Michael Lang 32 Verein ‹Freunde SOB› 33 Kolumne von Elke Heidenreich 36 In English A note-worthy day Vorschau 37 Im Fokus

Hans-Georg Hofmann Künstlerischer Direktor

38 Demnächst


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VORVERKAUF, PREISE UND INFOS Bider & Tanner – Ihr Kulturhaus in Basel Aeschenvorstadt 2, 4010 Basel +41 (0)61 206 99 96 ticket@biderundtanner.ch oder auf www.sinfonieorchesterbasel.ch Zugänglichkeit Das Musical Theater Basel ist nur im Erdgeschoss rollstuhlgängig. Das Mitnehmen von Assistenzhunden ist erlaubt.

Preise CHF 110/80/50 Ermässigungen Studierende, Schüler, Lehrlinge und mit der KulturLegi: 50% AHV/IV: CHF 5 mit der Kundenkarte Bider & Tanner: CHF 5 Assistenzpersonen von Menschen mit Behinderungen erhalten Freikarten. Rollstuhl-Plätze sind über das Orchesterbüro oder an der Abendkasse erhältlich (ticket@sinfonieorchesterbasel.ch).


Bild: Benno Hunziker

Sinfonia domestica Donnerstag, 12. März 2020 19.30 Uhr MUSICAL THEATER BASEL

18.30 Uhr: Konzerteinführung mit Hans-Georg Hofmann im Foyer des 1. Stocks im Musical Theater Basel

Sinfonieorchester Basel Arabella Steinbacher, Violine Marek Janowski, Leitung

ca. 30’

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847): Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64 (1844) 1. Allegro molto appassionato 2. Andante 3. Allegretto non troppo – Allegro molto vivace PAU S E

ca. 45’

Richard Strauss (1864–1949): Sinfonia domestica, op. 53, TrV 209 (1903) 1. Bewegt 2. Scherzo 3. Adagio 4. Finale Konzertende: ca. 21.15 Uhr

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Programm


Arabella Steinbacher im Gespräch

«Eine Mischung aus Melancholie, Sehnsucht und Euphorie» von Jenny Berg

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Arabella Steinbacher ist in zwei Kulturen aufgewachsen: in der japanischen Kultur ihrer Mutter und in der deutschen Kultur ihres Vaters. In Japan mag sie den höflichen Umgang der Menschen miteinander, in Deutschland, dass nicht alles so perfekt sein muss. Heute lebt sie in Wien und München. Unser Interview führen wir um 11 Uhr am Vormittag – eine Zeit, in der Arabella Steinbacher bereits Yoga und Meditation praktiziert und ihre erste ÜbeEinheit auf der Geige absolviert hat. Jenny Berg: Arabella Steinbacher, Sie spielen mit dem Sinfonieorchester Basel das Violinkonzert in e-Moll von Felix Mendelssohn Bartholdy – eines der bekanntesten Violinkonzerte überhaupt. Können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Sie es zum ersten Mal gehört haben?

sehr bald danach habe ich ein grosses Interesse für die Musik des 20. Jahrhunderts entwickelt. Die Violinkonzerte von Aram Chatschaturjan, Béla Bartók, Dmitri Schostakowitsch, Paul Hindemith, Benjamin Britten – davon war und bin ich total fasziniert.

«Diese Melodien gehen direkt ins Herz» Sie werden aber deutlich öfter für die romantischen Konzerte wie jenes von Mendelssohn engagiert. Bedauern Sie das?

Ja. Es gab Phasen, da hat es mich wirklich gestört, dass die verschiedensten Veranstalter aus der ganzen Welt immer das Gleiche mit mir hören wollten. Aber ich versuche immer, die Musik des 20. Jahrhunderts in meinen Konzerten unterzubringen, Arabella Steinbacher: Nein, aber daran, aber das ist gar nicht so einfach. wie ich es zum ersten Mal gespielt Die Veranstalter haben oft Sorge, dass habe. Ich war noch relativ klein, etwa das Publikum wegbleibt. Wenn ich zehn Jahre alt, aber das Mendelssohnaber doch Musik aus dem 20. JahrKonzert hatte seinen festen Platz hundert spiele, dann kommen die in meiner Ausbildung. Es kam direkt Leute nach dem Konzert zu mir und nach den Mozart-Konzerten – sie sind ganz begeistert – und fragen, sind die Basis. Nach Mendelssohn warum diese Musik nicht öfter gespielt folgten dann die physisch und musikawird. lisch anstrengenderen Konzerte wie jene von Brahms und Tschaikowski. Wie oft haben Sie denn das Mendelssohn-Konzert bereits gespielt? Haben Sie Mendelssohns Konzert als Zehnjährige gemocht? Sehr oft, hunderte Male. Ja, es hat mir sehr gefallen – diese Melodien gehen direkt ins Herz. Aber

Mögen Sie es noch nach so vielen Malen?

Bild: Peter Rigaud

INTERVIEW


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Ja, vor allem, wenn ich ein bisschen pausiert habe. Wenn es zu oft im Kalender steht, merke ich, dass ich wieder eine Pause davon brauche.

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Warum ist dieses Konzert so beliebt? Ich denke, es ist diese ganz spezielle Mischung aus Melancholie, Sehnsucht und Euphorie. Der 1. Satz ist wahnsinnig euphorisch; der 2. Satz hingegen so kindlich und rein. Er schwebt in diesen Höhen, die der Geige als Instrument sehr liegen. Für die Geiger selbst und auch fürs Publikum sind das Klänge, die einen sehr berühren können. Und der 3. Satz ist sehr virtuos, er kann das Publikum total mitreissen. Ist das Konzert technisch anspruchsvoll? Ja, denn alles muss sehr leicht und tänzerisch klingen. Dafür muss man besonders in der Bogenhand viel tun. Es ist nicht physisch schwer wie das Brahms-Konzert, wo man sehr viel Gewicht in den Bogen hineinlegen muss – dafür kann man dort aber auch viel mehr überspielen. Stimmt es, dass Sie manchmal auf dem Boden sitzend – oder sogar im Liegen – Geige üben? Ja, um aus den normalen Mustern herauszukommen. Als Solistin stehe ich oft. Da ist es angenehm, andere Positionen auszuprobieren. Aber im Liegen wirkt die Schwerkraft ganz anders – wie funktioniert es da mit dem Bogen?

«Als Solistin stehe ich oft. Da ist es angenehm, andere Positionen auszuprobieren.» Der fällt einem dann auf die Nase (lacht.) Und damit das nicht passiert, muss man den Bogen ganz bewusst bewegen. Das trainiert die Bogenhand ganz anders – und wenn man danach wieder im Stehen spielt, ist es plötzlich ganz leicht. Sie haben bereits mit etlichen Orchestern zusammengearbeitet. Was ist für Sie als Solistin wichtig, was da hinter Ihrem Rücken im Orchester passiert? Das Wichtigste ist das Zuhören: dass ich spüre, dass die Musiker sehr aufmerksam zuhören, dass sie nicht zu laut begleiten, dass wir aufeinander eingehen. Ein Spitzenorchester zeichnet sich durch seine Flexibilität aus. Da wird nicht einfach nur das gespielt, was in den Noten gedruckt steht, sondern es wird Wert auf Klangschönheit gelegt.

«Ein Spitzenorchester zeichnet sich durch seine Flexibilität aus.» Und welche Eigenschaften muss die Solo-Geige, also das Instrument, haben, um sich gegenüber einem Orchester durchsetzen zu können? Man braucht schon ein starkes Instrument. Klar hängt auch viel davon ab, wie man spielt. Aber ob ein Instrument als kraftvoll, als brillant wahrgenommen wird, hängt vor allem mit


Bild: Peter Rigaud

sehr Strahlendes, einen sehr kraftvollen Klang, aber auch eine grosse Wärme. Leider gehört sie nicht mir. Es ist eine Leihgabe der Nippon Music Foundation. Die Beziehung zu solch einem Instrument ist nicht für die Ewigkeit angelegt – ihre Dauer hängt immer von den Mitarbeitern der Stiftungen ab. Haben Sie das Gefühl, Sie müssen besonders gut sein, besonders viele Konzerte spielen, um diese Geige weiterhin spielen zu dürfen?

Es gibt ja auch hervorragende neu gebaute Instrumente. Ja, das stimmt – oft hört man nicht einmal, dass es ein neu gebautes Instrument ist, so gut sind manche von ihnen. Aber dennoch finde ich, dass man beides nicht miteinander vergleichen kann. Das ist wie in der Architektur: Bei einem Schloss ist man überwältigt von der Geschichte, man spürt in den Gemäuern, was da schon alles passiert ist. Dieses magische Gefühl stellt sich auch bei einer alten Geige ein. den Obertönen zusammen, die mitschwingen. Und die hat Ihre Geige? Ja. Ich spiele die Stradivari ‹Booth› – sie ist nach einer Sammlerin benannt worden, Madame Booth, sie hat in London gelebt. Diese Geige hat etwas

Arabella Steinbacher, Ihr Vater stammt aus Deutschland, Ihre Mutter aus Japan. Was haben Sie als Kind von beiden Kulturen mitbekommen? Vor allem den grossen Kontrast zwischen den Mentalitäten (lacht.) Mit meiner Mutter habe ich japanisch gesprochen, und wir haben oft die Sommerferien in Tokyo bei meinen

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Nein, das nicht. Aber es beunruhigt mich schon, dass man sich als Musikerin heute solch ein Instrument nie wird leisten können.


Ist das auch ein Grund, weshalb Sie meditieren? Meditieren kann man nicht einfach auf der Yogamatte «machen». Es bedeutet viel mehr: innehalten, in sich hineinhören, alles bewusst tun. Meditation ist eine Lebenshaltung. g Bild: Wikimedia Commons

Grosseltern verbracht. Das hat mich sehr geprägt, das Leben dort, die Luft, das Essen, die Mentalität. Der Umgang unter Japanern ist immer extrem respektvoll. Gleichzeitig ist da dieser hohe Anspruch der Perfektion, der auch sehr einengend sein kann – auch für die Japaner. Ihre Züge zum Beispiel sind nicht einmal Sekunden verspätet! Dieser Perfektionismus ist wie ein inneres Gefängnis, weil die Erwartungen und der Druck sehr hoch sind. Wie nehmen Sie im Gegensatz dazu die deutsche Mentalität wahr?

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In Deutschland geht es nicht so freundlich zu wie in Japan – hier wird einem vieles direkt ins Gesicht gesagt. Manchmal finde ich das schwierig. Gleichzeitig wird gerade in Bayern vieles locker genommen, das mag ich. Haben Sie einen musikalischen Traum, den Sie unbedingt noch realisieren wollen? Ich möchte gerne weiterhin mit so wunderbaren Orchestern spielen dürfen. Und ich bin sehr dankbar, dass ich viele von den alten Dirigenten noch erleben durfte: Colin Davies, Lorin Maazel, Neville Marriner, Walter Weller. Was mochten Sie bei diesen Dirigenten? Die Dirigenten haben sich früher mehr Zeit genommen für ein Werk – klar, man hatte auch mehr Zeit zur Verfügung. Und es gab noch nicht so viele Aufnahmen. Ich finde es sehr ungesund, dass heute immer alles schneller gehen muss. Man ist überflutet von Reizen und Informationen. Das Einzige, was man tun kann, ist, ganz bewusst diese ganzen Medien auszuschalten, in die Natur zu gehen, bei sich selbst zu sein.

Stradivari Booth (1716) Die englische Lady Madame Wilhelm von Booth kaufte die vor über 300 Jahren gebaute Geige um 1855 für ihren Sohn Otto von Booth. 1931 ging die Geige in die Hände von Mischa Mischakoff (1896-1981) über. Die Geigerin Julia Fischer spielte das Instrument von 2000 bis 2004. 2006 erhielt Arabella Steinbacher die Booth als Leihgabe der Nippon Music Foundation.


ZUM WERK Felix Mendelssohn Bartholdy Violinkonzert e-Moll

«Dass sich die Engel im Himmel freuen sollen» von Dennis Roth

Bild: Wikimedia Commons

Felix Mendelssohn Bartholdy als Kind – Porträit von Wilhelm Hensel 1821/22

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809– 1847) wirkte seit 1835 als Kapellmeister am Leipziger Gewandhaus; im Jahr darauf holte er den Geiger und Pädagogen Ferdinand David (1810–1873) in sein Orchester, der dort bald zum Konzertmeister aufstieg. Die Komposition eines Violinkonzerts erwähnte Mendelssohn zum ersten Mal Ende Juli 1838 in einem Brief an den Freund: «Ich möchte Dir wohl auch ein Violin-Concert machen für nächsten Winter; eins in E moll steckt mir im Kopfe, dessen Anfang mir keine Ruhe läßt.» David versprach ihm, ein solches Konzert «so einzuüben, daß sich die Engel im Himmel freuen sollen». Ein Jahr nach der ersten Erwähnung äusserte der Komponist, er «habe die allergrößeste Lust», ein Violinkonzert zu komponieren. Er benötige nur, wie er an David schrieb, «ein paar gutgelaunte Tage hier, so bringe ich Dir etwas der Art mit. Aber leicht ist die Aufgabe freilich nicht; brillant willst Du’s haben, und wie fängt unsereins das an?» Mendelssohn spielte selbst die Geige und hatte in jungen Jahren bereits Sonaten und ein Konzert für das Instrument komponiert. Dennoch zog er Davids Rat in spieltechnischen Fragen heran. Durch die Absprache konnte er bei der Gestaltung der Solopartie die Anforderungen des Instruments genau berücksichtigen und den Interpreten entgegenkommen. Jahre später äusserte David gegenüber dem Komponisten Ferdinand Hiller: «Das Mendelssohnsche Concert würde nicht halb so viel gespielt worden sein,

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«Die Deutschen haben vier Violinkonzerte», stellte der bedeutende Geiger Joseph Joachim im 19. Jahrhundert fest. «Das grösste, konzessionsloseste stammt von Beethoven. Das von Brahms, in seinem Ernst, eifert Beethoven nach. Das reichste, das bezauberndste schrieb Max Bruch. Das innigste aber, das Herzensjuwel, stammt von Mendelssohn.» Das Violinkonzert e-Moll op. 64 zählt zu den meistgespielten Werken dieses oft verkannten und lange verfemten Komponisten. Musikwissenschaftlern gilt es als das «unzweifelhaft bedeutendste Violinkonzert zwischen Beethoven und Brahms» (Stefan Drees) oder gleich als «Inbegriff des romantischen Violinkonzerts» (Friedhelm Krummacher).


Bild: Wikimedia Commons

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Felix Mendelssohn Bartholdy – Aquarell von James Warren Childe (1830)

wenn es nur ein paar Stellen hätte, die gewagt oder unbequem sind. Es ist aber keine Einzige drin und ich darf wohl sagen: grâce à moi, da ich, auf sein ausdrückliches Verlangen, alles ausmerzen mußte, was im Entferntesten die Spielbarkeit beeinträchtigte.» Während des Sommers 1844 arbeitete Mendelssohn an seinem Konzert. Im September 1844 teilte er dem Geiger mit: «Ich selbst bin ziemlich fleißig und denke, Dir mancherlei Neues mitzubringen.» Vierzehn Tage später schloss er das Manuskript ab;

weitere Beratungen mit David führten zu Abweichungen zwischen dem Autograf und der Druckfassung. Die Uraufführung fand am 13. März 1845 im Gewandhaus statt. Den Solopart übernahm natürlich Ferdinand David, es dirigierte der dänische Komponist Niels Gade. Mendelssohns Schaffen wird in der Regel mit dem Begriff des ‹Klassizismus› etikettiert. Dieser sei, so der Musikwissenschaftler Carl Dahlhaus, wie auch die Romantik als Nachfolge zur Klassik zu verstehen.


kehren wieder, das Tempo zieht an, der Satz endet im Presto. Das Konzert weist einen hohen Grad an thematischer Integration auf. Die Sätze bilden eine höhere Einheit, die Übergänge zwischen ihnen sind fliessend. Faszinierend ist der Beginn des 2. Satzes, eines Andante im Sechsachteltakt, das eine dreiteilige Liedform aufweist. Nacheinander setzen Fagott, Flöte, Viola und Violine ein, als würde hier ein Klangteppich gewoben. Die Chromatik weicht klaren C-Dur-Akkorden in Grundstellung. Der luftige Satz verdichtet sich, der Einsatz des Solos wird nur von Streichern begleitet. Mendelssohns Konzert schliesst mit einem Allegro molto vivace, brillant und zupackend, mit leichten Fanfaren und dem elfenhaften Überschwang eines Scherzo – vielleicht zur Freude der Engel im Himmel, sicherlich aber zur Freude des Publikums in den vielen Jahrzehnten seit seiner Entstehung. g

Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64 Besetzung Violine solo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher Entstehung 1838–1844 Uraufführung Am 13. März 1845, Gewandhaus Leipzig Dauer ca. 30 Minuten

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«Das einzelne Werk», führt Dahlhaus aus, «ist bei Mendelssohn noch als Individualisierung einer Gattung aufzufassen, die durch ihre Vergangenheit bestimmt ist, eine Vergangenheit, die nicht als tote Vorgeschichte, sondern als wirksame Tradition erscheint». Mendelssohn begnügte sich freilich nicht mit der blossen Erfüllung einer hergebrachten Form, sondern modellierte die Tradition nach seinem Gusto. In der Neuen Zeitschrift für Musik war damals zu lesen: «Als wir vernahmen, daß Mendelsohn (sic) die Literatur der Violine um ein Concert bereichert habe, waren wir sehr gespannt, dasselbe kennen zu lernen, da wir von dem Componisten eine eigenthümliche Erfassung der Aufgabe erwarten durften. Daß wir uns hierin nicht getäuscht hatten, erwies sich gleich im ersten Allegro, welches nebst dem sich daran anschließenden Andante merklich von der üblichen Construction abweicht; hier namentlich fiel uns auf, daß das erste Tutti weggefallen ist.» Und so hebt der Kopfsatz mit dem gesanglichen Hauptthema in der Violine geradezu intim an. Der Solopart besticht mit delikater Lyrik (wenn etwa die Linie der Violine vom dreigestrichenen G im Piano noch weiter hinauf bis zum H führt). Das lyrische Seitenthema stellen zuerst die Klarinetten vor. In der Durchführung erklingen glühende Tutti-Akkorde, die Chromatik nimmt zu. Bereits nach der Durchführung – und damit vor der Reprise – steht die Kadenz an. Sie ist auskomponiert und, wie jede gute Kadenz, ein zielgerichtetes Schweifen. In der folgenden Reprise präsentiert das Orchester das Hauptthema unterhalb der Sechzehntel-Akkordbrechungen der Violine. Diese leitet in einen E-Dur-Teil über, der von choralhaften Holzbläsern geprägt ist. In der Coda präsentieren die Bläser Teile des Hauptthemas. Die Tutti-Akkorde


KLANG IM BILD

1. Satz, Thema in e-Moll

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Wie kann man Musik sichtbar machen? Unsere Notenschrift bietet auf diese Frage nur eine mögliche Antwort. Dass Melodie, Harmonie, Rhythmus und Charakter eines Stückes auch ganz anders aussehen kann, zeigt unsere Grafik am Beispiel der beiden Anfangs­themen des 1. und 3. Satzes aus Mendelssohn Bartholdys Violinkonzert.


3. Satz, Thema in E-Dur

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PORTRÄT Marek Janowski

Marek Janowski

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Marek Janowski gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten der deutschen Orchesterkultur. In seinem Buch Atmen mit dem Orchester (©2010 SCHOTT MUSIC, Mainz) zeichnet der Musikwissenschaftler Wolfgang Seifert Leben und Wirken des Dirigenten nach. Die folgenden Zitate geben Einblicke in Janowskis ganz persönliche Gedankenwelt zur Musik. Über Show-Dirigenten «Das Visuelle ist seit den siebziger Jahren immer wichtiger geworden. Der Dirigent wird zum bewegungsmässig visuellen Transporteur von zu hörender Musik für ein zusehendes Publikum. Die Mehrheit der Konzertbesucher erwartet das heutzutage, obwohl es auch immer einige gibt, die gut zuhören können. Aber die ‹trendy direction› ist, dass die Mehrheit zuschaut. Dem entsprechen mit ihrer Gestik die Show-Dirigenten, welche die Botschaft visuell nach hinten, zum Publikum, übermitteln und sich damit selbst in den Vordergrund stellen, vor die Musik. Wenn sie ihre Botschaft fachlich auch nach vorn übermitteln, zum Orchester, dann ist das fabelhaft, und es ist nichts dagegen zu sagen. Aber die anderen, die reinen Show-Dirigenten und Pult-Wedler, liegen besser im Trend. Und weil die Orchester sich enorm in ihrem Präzisionsgehabe schon aus sich selbst verbessert haben, funktioniert das eben manchmal sogar.»

«Ohren und Augen auf!» Blickkontakt zum Orchester «Beim Dirigieren sind die Augen wichtig, nicht nur für Signale an die Musiker, sondern auch zum Erkennen deren Reaktion. Die Regel heisst: Ohren und Augen auf! Ein gutes Beispiel dafür war Richard Strauss, ein schlechtes Herbert von Karajan, der beim Dirigieren fast immer die Augen schloss. Die Blickkombination ist unheimlich wichtig, vor allem für die Bläser. Da müssen Sie wissen, ob Sie einen Musiker vor dem entscheidenden Einsatz aufmunternd anschauen können oder, weil er leicht irritierbar ist, ihn besser erst mit einem anerkennenden Blick nach einem heiklen Solo honorieren. Als Chef eines


Bild: Felix Broede

Orchesters weiss man, wie jeder tickt, und als Gast muss man das in zwei oder drei Proben herausfinden.»

«Als Chef eines Orchesters weiss man, wie jeder tickt»

Der romantische Klang «Der Charakter des Romantischen hängt vor allem mit der Erweiterung der Harmonik, der Instrumentierung und mit den dadurch bewirkten neuartigen Orchester-‹Farben› zusammen. Den romantischen Mischklang gibt es erst seit Carl Maria von Weber, ganz stark natürlich bei Wagner und später bei Richard Strauss. Doch

Dirigieren und Älterwerden «Je älter man wird, desto mehr sollte man versuchen, das zu verbessern, was einem wirklich nahesteht. Was mir sicher lebenslang bleiben wird, das ist meine Liebe zu den Wiener Klassikern, zu Mozart und Beethoven, insbesondere aber auch Haydn. Dessen Sinfonien nehme ich mir immer wieder vor. Sie sind ein gutes Korrektiv zu der opulenten Orchestermusik beispielsweise eines Richard Strauss, dessen sinfonische Dichtungen heute zu meinem zentralen Repertoire gehören.» g

Zur Person Marek Janowski kam am 18. Februar 1939 in Warschau zur Welt. Er studierte an der Kölner Musikhochschule bei Wolfgang Sawallisch, lernte die praktische Anwendung als Repetitor und Kapellmeister an den Theatern von Aachen, Köln, Düsseldorf und Hamburg, wurde dann Generalmusikdirektor in Freiburg und Dortmund. Eine typische Starkarriere hatte Marek Janowski nicht. Erst vor Kurzem debütierte er mit grossem Erfolg bei den Berliner Philharmonikern, auch bei den Bayreuther Festspielen dirigierte er spät. 2019 wurde Marek Janowski 80 Jahre alt.

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Mendelssohn, der klassische Romantiker «Da der Begriff ‹Romantik› so vieles umfasst, sollten wir ihn ein wenig zu präzisieren versuchen, so schwierig das auch sein mag. Nehmen wir zum Beispiel Mendelssohn Bartholdy, der im Grunde genommen einer deutschen Klassik noch sehr verwandt ist, der aber durch seine thematische Erfindung die Musik anders erscheinen lässt. Es ist durchaus vorstellbar, wenn wir an das Beispiel der Schottischen Sinfonie denken, dass Joseph Haydn von der Erfindung her ein ähnliches Vivace hätte schreiben können wie Mendelssohn. Aber es ist nicht vorstellbar, dass Haydn für einen langsamen Satz diese Art von Melodie eingefallen wäre. Doch die orchestrale Behandlung dieser wunderschönen ‹romantischen› Melodie durch Mendelssohn ist andererseits so klassisch, wie auch Haydn eine solche Melodie behandelt hätte.»

die sinfonische Form wurde nur von einem einzigen Meister des späten 19. Jahrhunderts grundlegend verändert, und das war Anton Bruckner mit seiner Dreithemigkeit und seiner in riesigen Blöcken sich auftürmenden Grossarchitektur.»


ZUM WERK Richard Strauss Sinfonia domestica, op. 53

«Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei» von Egbert Hiller

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Dass äussere Einflüsse und innere Empfindungen im künstlerischen Prozess komplexe Wechselwirkungen eingehen, brachte sehr früh schon Ludwig van Beethoven mit seinem pointierten Ausspruch «Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei» auf den Punkt. Vor dem Hintergrund seiner 6. Sinfonie grenzte er sich von blosser Tonmalerei ab und lenkte den Blick auf die inneren Empfindungen, die ihn bei der Betrachtung ländlicher Stimmungsbilder überkamen und die er in Klang umwandelte. Die Auswahl der schöpferischen Anknüpfungspunkte blieb freilich keineswegs unumstritten, wie ein heftiger Richtungsstreit zwischen den Anhängern von ‹Programmmusik› und ‹Absoluter Musik› in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterstreicht. Er erhitzte die Gemüter und spaltete die Musikwelt in zwei Lager – wobei sich beide Lager auf Beethoven beriefen. Während sich die Neudeutsche Schule um Franz Liszt und Richard Wagner mit Programmsinfonie und Musikdrama als ‹musikalische Fortschrittspartei› verstand, scharten sich die Verfechter «Absoluter Musik» um den vermeintlich konservativen Johannes Brahms als legitimem Vollstrecker des klassischen Erbes; während die «Neudeutschen» die «poetische Idee» als kompositorische Grundlage hervorhoben, konterte das wortgewandte Sprachrohr der Gegenpartei, der Wiener Kritikerpapst Eduard Hanslick, mit der «tönend bewegten Form».

Mama und Papa – Distanz und Nähe «Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerei» hatte auch Richard Strauss verinnerlicht. Zehn sinfonische Dichtungen, von ihm selbst Tondichtungen genannt, schrieb Strauss – und um sich gegen seine Widersacher, die ihm «blosse Illustrationskunst» vorwarfen, zu wehren, dachte er Beethovens Worte weiter: «Für mich ist das poetische Programm», so Strauss, «auch nichts anderes als der Formen bildende Anlass zum Ausdruck und zur rein musikalischen Entwicklung meiner Empfindungen; nicht wie sie glauben, bloss eine musikalische Beschreibung gewisser Vorgänge des Lebens. Das wäre doch ganz gegen den Geist der Musik. Aber dass die Musik nicht in reine Willkür sich verliere und ins Uferlose verschwimme, dazu braucht sie gewisser Form bestimmender Grenzen und dieses Ufer formt ein Programm. Und mehr als ein gewisser Anhalt soll auch für den Hörer ein solch analytisches Programm nicht sein. Wen es interessiert, der benütze es. Wer wirklich Musik zu hören versteht, braucht es wahrscheinlich gar nicht.» Gemünzt war die Strauss’sche Aussage auf die Sinfonia domestica, die 1903 entstanden ist. Dass Strauss vorschwebte, in ihr eher intime Vorgänge in Klang zu transformieren, teilte er bereits 1902 der Zeitschrift Musical Times mit: «In meinem nächsten Tongedicht werde ich einen Tag meines Familienlebens illustrieren. Die Hauptthemen hat Strauss in der Partitur charakterisiert: Der Papa ist in der einleitenden Cello-Figur erst


Bild: Wikimedia Commons

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Richard, Pauline und Franz (‚Bubi›) Strauss in deren Mietwohnung an der Joachimstaler Strasse 17, Berlin


Bild: Wikimedia Commons

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Gefeierte Sängerin und streitbarer Charakter: Pauline Strauss-de Ahna (1902)


gemächlich, dann in den Oboen träumerisch, in den Klarinetten mürrisch, in den Violinen feurig und in den Trompeten lustig. Papas F-Dur begegnet die Mama mit H-Dur, der von F-Dur am weitesten entfernten und im Tritonus-Abstand stehenden Tonart. Der Beginn des Mama-Themas stellt im Gegenzug aber die Umkehrung der ersten Töne des Papa-Themas dar, wodurch enge Verbundenheit angezeigt wird.

Besetzung 3 Flöten, Piccolo, 2 Oboen, Oboe d’amore, Englischhorn, 2 Klarinetten, Klarinette in A, Klarinette in D, Bassklarinette, 4 Fagotte, Kontrafagott, 8 Hörner, 4 Trompeten, 3 Posaunen, Tuba, Pauken, Schlagzeug, 2 Harfen, Streicher Entstehung Die Idee zu einer ‹häuslichen Symphonie›, fasste Strauss 1902 in Berlin. Im darauffolgenden Jahr beendete er auf der Isle of Wight die erste durchgehende Kompositionsskizze und am 31. Dezember 1903 in BerlinCharlottenburg die Partiturreinschrift. Uraufführung Am 21. März 1904 im Rahmen des ‹4th Strauss Festival Concert› in der New Yorker Carnegie Hall mit dem Wetzler Symphony Orchestra unter der Leitung des Komponisten Widmung ‹Meiner lieben Frau und unserm Jungen gewidmet› Dauer ca. 45 Minuten

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Lärmendes Baby und lustiger Streit Das Baby ist zunächst bester Laune, was sich aber ändert, als es ins Bett gebracht wird. «Das Ende der Welt und der Untergang der Götter in Walhalla machen nicht ein Viertel von dem Lärm eines bayrischen Babys im Bad», soll der Dirigent Hans Richter über diese Passage gesagt haben. Ein weiterer Höhepunkt ist die grosse Liebesszene, deren ekstatische Offenheit zu Schockeffekten bei Publikum und Kritik führte und in der Strauss mehr als nur eine Vorahnung seiner berühmtberüchtigten Oper Salome (1905) ausformulierte. Am nächsten Morgen entbrennt zwischen den Eheleuten ein von Strauss als Doppelfuge gestalteter lustiger Streit, der aber auf einen fröhlichen Beschluss hinausläuft. Wie ernst der Komponist dieses Programm auch immer meinte, in ihrer Doppelbödigkeit und innermusikalischen Strenge stehen die Klänge in jedem Moment für sich selbst ein. g

Sinfonia domestica, op. 53


ORTSGESCHICHTEN Teil 6

Carnegie Hall, New York

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von Sigfried Schibli Er feierte den Zarathustra des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche, schuf mit der Alpensinfonie ein musikalisches Abbild der Alpen, liess sich gelegentlich in bajuwarischer Tracht fotografieren, und von seinem Wohnsitz in Garmisch aus hatte er einen freien Blick auf die Berge. Kurzum: Richard Strauss war deutsch bis auf die Knochen. Es erstaunt daher, dass ausgerechnet seine wohl privateste Komposition, die Sinfonia domestica, nicht in München oder Berlin uraufgeführt wurde, sondern in New York. Die Carnegie Hall hatte ein eigentliches Richard-Strauss-Festival ausgerichtet, und in diesem Rahmen kam das gross besetzte Orchesterwerk des preussischen Hofkapellmeisters am 21. März 1904 unter seiner Leitung zur Uraufführung. Der Name des Orchesters ist heute vergessen. Es hiess Wetzler Symphony Orchestra, so genannt nach seinem Begründer Hermann Hans Wetzler. Er war ein in Frankfurt am Main geborener Bratschist, Chorleiter und Komponist, der seine prägenden Jugendjahre in den Vereinigten Staaten verbracht hatte. Die Uraufführung der Strauss-Sinfonie in der Carnegie Hall war wohl ein Höhepunkt in seinem Musikerleben. 1905 kehrte Wetzler nach Deutschland zurück, 1929 zog er nach Brissago, 1932/33 lebte er in Basel und danach in Ascona. Seinen Lebensabend verbrachte Wetzler, der als Jude nicht mehr in Deutschland arbeiten

konnte, wieder in New York, wo er 1943 starb. Der Name des 1891 eröffneten Konzertgebäudes in Manhattan geht auf den aus Schottland stammenden Stahl-Unternehmer Andrew Carnegie (1835–1919) zurück – nicht zu verwechseln mit dem Motivationstrainer Dale Carnegie. Andrew Carnegie setzte einen Teil seines enormen Vermögens für philanthropische Zwecke ein, getreu seinem Wahlspruch «Ein Mann, der reich stirbt, stirbt in Schande». Carnegie finanzierte das Bauprojekt und übernahm in den Anfangsjahren das durch den Betrieb entstandene Defizit. Die Architektur des Ziegelstein-Gebäudes im italienischen Renaissance-Stil stammte von William Burnet Tuthill. Die Eröffnung der Carnegie Hall im Mai 1891 kann man sich kaum prominenter vorstellen: Peter Tschaikowski himself dirigierte an fünf Abenden eigene Werke. Der Veranstalter zeigte sich sozial und senkte die Preise bis auf 45 Cent für den günstigsten Platz. Die Chronik dieses drei Säle umfassenden Konzertzentrums gleicht einem Who’s who der internationalen


Bilder: Wikimedia Commons

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Die Carnegie Hall zur Zeit der Uraufführung der Sinfonia domestica (kleines Bild) und heute

Musikkultur. Schon im ersten Jahr gab der polnische Pianist Ignacy Jan Paderewski (der 1919 polnischer Ministerpräsident wurde) mehrere Recitals. Die Sopranistin Nellie Melba gehörte ebenso zu den gefeierten Solistinnen der Anfangsjahre wie die venezolanische Pianistin Teresa Carreño. In dem heute ‹Issak Stern Auditorium› genannten, 2800 Plätze zählenden Konzertsaal hörte man die Geiger Eugène Ysaÿe, Fritz Kreisler, Mischa Elman, Jacques Thibaut und viele andere. Auch KomponistenProminenz fand sich hier ein: Vor der Uraufführung von Richard Strauss’ Sinfonia domestica feierte Antonín Dvořák mit der Uraufführung seiner Sinfonie Aus der neuen Welt 1893 einen Triumph in der Carnegie Hall. Im Februar 1911 dirigierte Gustav Mahler

in diesem Saal sein letztes Konzert überhaupt; drei Monate später starb er. Das Strauss-Konzert Ende März 1904 fand eine geteilte Aufnahme. Kritiker fanden in der Sinfonia domestica ebenso viel Kraft und Schönheit als Hässlichkeit. Strauss sprach zwar von einer «Anarchistenbande der New Yorker Musikanten», die 15 Proben brauchten, bis sie die Domestica beherrschten, war dann aber mit dem «kolossalen Erfolg» beim Publikum zufrieden. Einige Jahre später verursachte die Aufführung seiner Oper Salome an der Metropolitan Opera einen handfesten Skandal, was nichts daran änderte, dass Strauss jetzt auch in New York ‹durchgesetzt› war. In den frühen 20er-Jahren kehrte er mit Don Juan, Till Eulenspiegel und der Sinfonia domestica in die Carnegie Hall zurück. g


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Bild: Benno Hunziker

Das Sinfonieorchester Basel unter der Leitung von Chefdirigent Ivor Bolton bei der AuffĂźhrung von Bruckners 8. Sinfonie im Basler MĂźnster


PORTRÄT

Das Sinfonieorchester Basel

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Ivor Bolton

Basel sowie bei Gastspielen im In- und Ausland beweist der innovative Klangkörper immer wieder aufs Neue seine hohe Klangkultur. Chefdirigent seit der Saison 2016/17 ist der Brite Ivor Bolton. Unter den Dirigenten, die dem Sinfonieorchester Basel eng verbunden waren oder es noch sind, finden sich Namen wie Johannes Brahms, Felix Weingartner, Gustav Mahler, Wilhelm Furtwängler, Gary Bertini, Walter Weller, Armin Jordan, Horst Stein, Otto Klemperer, Nello Santi, Pierre Boulez, Mario Venzago und Dennis Russell Davies. Seit einigen Jahren zeigt das Sinfonieorchester Basel zunehmend auch internationale Präsenz, zum Beispiel mit UK-Tourneen 2014, 2015 und 2017, einer Far-East-Tournee im Frühling 2015, einer Europatournee mit David Garrett im März 2017, einer Deutschlandtournee mit Jonas Kaufmann im Januar 2019 und anlässlich des Beethoven-Jubiläums die Prometheus-Tournee mit Peter Simonischek im Frühjahr 2020. g

Bild: Christian Aeberhard

Die Süddeutsche Zeitung bringt es auf den Punkt: «Man muss das Sinfonieorchester Basel einmal mit seinem Chefdirigenten Ivor Bolton erlebt haben, dann weiss man, wozu dieses fabelhafte Orchester in der Lage ist.» In eigenen Konzertreihen, im Theater


Michael Lang, Bibliothekar beim Sinfonieorchester Basel

«Als Bibliothekar erschaffst du selbst ein Werk» von Frank Engelhaupt

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Irgendwann wurde es ihm zu viel. Nachdem er als Gambist bis zu 200 Konzerte im Jahr gespielt hatte, beschloss Michael Lang, sein Instrument ruhen zu lassen und hinter die Bühne des Musik- und Konzertbetriebes zu wechseln. Im Interview spricht er über seine schöpferische Rolle als Bibliothekar und gibt einen Wellness-Tipp fürs Gehör. Frank Engelhaupt: Lieber Michael, wir sprechen oft über Barockmusik und über die historische Aufführungspraxis. Juckt es dich nie, die Gambe wieder auszupacken? Michael Lang: Nein, tatsächlich nicht. Der Wechsel von ‹auf der Bühne› zu ‹hinter der Bühne› hat mir sehr gutgetan. Ich habe sehr viele Konzerte gespielt die letzten zehn Jahre. Was ist so toll daran, wenn man Partituren bezeichnen und sich mit Verlegern herumschlagen muss? Als Bibliothekar erschaffst du eigentlich selbst ein Werk. Ich bin von der Planung bis zur Realisierung bei jedem einzelnen Schritt dabei. Sei es, dass mit dem Dirigenten oder dem Solisten Rücksprache gehalten werden muss, welche Notenausgabe infrage kommt, bis dahin, dass die Stimmen wirklich von der ersten Flöte bis zum letzten Kontrabass eingerichtet sind. Das ist für mich das Spannende hinter der Bühne.

«Für meine Arbeit gilt: no news is good news» Ein unsichtbarer Schöpfer … Stimmt, man wird selten gesehen. Aber ohne diese Person würde ein ziemliches Chaos entstehen. Und: Ein Projekt ist für mich nach der ersten Probe vorbei. Wenn danach keine Reklamationen kommen, ist alles gut gelaufen. Für meine Arbeit gilt: no news is good news. Wie gestaltet sich deine Zusammenarbeit mit Dirigenten? Geht ihr zusammen Bogenstriche durch? Oder wie muss ich mir das vorstellen? Nein. Es ist in der Regel so, dass mir Dirigenten ihre entsprechende Wunsch-Quelle mitteilen und ich dann alle Vortragsbezeichnungen von dort übertrage. Es kann aber auch anders kommen, wie bei unserem letzten Konzert mit Frank Peter Zimmermann. Er hat bei der ersten Probe Material mit seinen eigenen Eintragungen verteilt. Wir wussten von nichts. Das war in diesem Fall zum Glück kein Problem. Aber so etwas könnte auch zu Missstimmung führen. Kommt so etwas häufig vor? Nein, das ist absolut kein Regelfall. Aber es wird definitiv nie langweilig. Man hat bei jedem Projekt heikle Situationen. Oder wirklich grossen Aufwand. Wie

Bild: Dominik Ostertag

VORGESTELLT


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kürzlich beim Sommernachtstraum, wo Johanna Wokalek Texte parallel zur Musik gesprochen hat. Da haben wir Tage damit verbracht, Stichworte von Hand in die Noten einzutragen. Kommen wir zum aktuellen Programm. Die Sinfonia domestica ist ein gross besetztes Werk. Ist das für dich besonders aufwendig? Ja. Eine Herausforderung neben vielen ist, dass wir die Sinfonia domestica nicht mit unserer eigenen Besetzung stemmen können. Da muss ich Zuzügerinnen und Zuzüger mit den entsprechenden Stimmen versorgen. Schlimmer

sind aber Nümmerli-Programme, also eine Opern-Arie nach der anderen. Für das Publikum wunderschön, für einen Bibliothekar der reinste Horror. Du musst wirklich die ganze Opernpartitur von vorne bis hinten durchgehen und schauen, ob wirklich nur eine Flöte vorkommt oder ob irgendwo doch noch vier Töne Piccolo verlangt werden.

«Am schlimmsten sind NümmerliProgramme.» Als aktiver Musiker hast du dich lange im Umfeld der historischen Auffüh-


Bild: Dominik Ostertag

Natur. Wenn man das durch die Musiker-Brille betrachtet, hältst du dich in akustischen Räumen auf, die abseits von zivilisatorischen Störeinflüssen liegen. Hat das einen Einfluss auf dein Gehör? Wenn ich in der Natur bin, dauert es etwa eine halbe Stunde bis mein Trommelfell komplett frei von Nachschwingungen ist. Dann kann der Muskel endlich mal entspannen. Der Moment, in dem das eintritt, ist wunderschön. Und ich glaube, für Musikerinnen und Musiker ist es wichtig, solche Momente zu suchen. Ich glaube sogar, dass das genauso wichtig ist wie üben. Ein echter Wellness-Tipp fürs Gehör. Zum Abschluss jetzt noch die Speed-Runde: Ich nenne dir zwei Begriffe und du sagst, welcher dir nähersteht. 31

Staccato oder legato? Legato. Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Stahl- oder Darmsaiten? Darm. rungspraxis bewegt. Der kritische Umgang mit dem Notentext ist dir vertraut. Wie wichtig ist für dich als Bibliothekar die Arbeit mit Quellen? Urtext-Ausgaben, Ausgaben mit kritischen Berichten sind heutzutage schon fast Standard. Diesbezüglich haben die Verlage in den letzten dreissig Jahren viel geleistet. Die Zeiten, als man noch im Dunkeln tappte und sich fragen musste, ob dieser Akzent jetzt stimmt oder nicht, sind definitiv vorbei. Jetzt noch zu etwas anderem: Deine Hobbys sind die Jagd und die Falknerei. Dabei bewegst du dich in der freien

Zuhören oder Selbermachen? Beides. Wald oder Wiese? Wald. Da hätte ich wieder danebengetippt. Carl Philipp Emanuel oder Johann Sebastian? Johann Sebastian. Lieber Michael, vielen Dank für das Gespräch. g


FREUNDE SINFONIEORCHESTER BASEL

Musikfreuden für Musikfreunde

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Der Verein ‹Freunde Sinfonieorchester möchten unseren Mitgliedern im Basel› ist eine Initiative von musikbeRahmen von ausgesuchten Anlässen geisterten Menschen, die das Sinfonie- interessante Begegnungen mit orchester Basel finanziell unterstütMusikerinnen und Musikern ermöglizen, den Austausch unter Musikfreun- chen. Unsere Tätigkeit trägt Früchte, dinnen und -freunden fördern und was sich an einer stetig wachsenden ihnen zahlreiche Extras rund ums Mitgliederzahl ablesen lässt. Orchester ermöglichen. Und wann dürfen wir Sie bei Der Verein ‹Freunde Sinfonieorchester uns begrüssen? Präsident Raphael Basel› hat eine Mission: Wir wollen die Blechschmidt freut sich über Wahrnehmung unseres musikalischen Ihre Kontaktaufnahme unter Aushängeschilds in Stadt und Region freunde@sinfonieorchesterbasel.ch verbessern. Darüber hinaus unteroder T. 061 271 25 26. stützen wir die beliebten Münsterkonzerte in der Museumsnacht und

& achenreis m t i M k ndes Freu rössern! verg

Bild: Dominik Ostertag

Die Hornistinnen und Hornisten des Sinfonieorchesters Basel bei einem Konzert anlässlich der Museumsnacht 2019 im Basler Münster.


Bild: Bettina Flitner

KOLUMNE

Texte und Töne 6 von Elke Heidenreich abfällig gesagt haben, dass Strauss sich ewig nur mit sich selbst beschäftige, darauf Strauss: «Ich sehe nicht ein, warum ich keine Sinfonie auf mich selbst machen sollte. Ich finde mich ebenso interessant wie Napoleon und Alexander.» Zack, das sass. Die Uraufführung 1904 in der Carnegie Hall in New York war ein riesiger Erfolg mit acht Vorhängen, und Strauss schrieb am 22. März 1904 an seine Eltern: «Nach vielem Ärger mit der Anarchistenbande der New Yorker Musikanten habe ich (…) eine glänzende Aufführung zustande gebracht», und nun müsse auch die Kritik endlich mal «ihr Maul halten». Und er sei sicher, dass das Publikum in atemloser Spannung zugehört habe (und zuhören wird – auch jetzt hier in Basel.) Wir sind bei Straussens zu Hause, gute vierzig Minuten lang. Und irgendwie sind wir vielleicht auch bei Mendelssohns zu Hause, wenn wir dieses hinreissend schöne Violinkonzert hören. Es wurde 1845 uraufgeführt, zwei Jahre vor Mendelssohns viel zu frühem Tod. Felix, der Glückliche: Ich stelle ihn mir als einen glücklichen Mann vor. Er hatte eine behütete Kindheit, eine liebevolle Frau, fünf Kinder, auf seinem Sarg lagen fünf Rosen, von jedem Kind eine. Den Musikwissenschaftlern sträuben sich jetzt gewiss die Haare, aber ich höre in der Musik nie in erster Linie den Bau, die Komposition, die technischen Raffinessen. Ich höre, was mir die Musik über das Leben und Wesen des Menschen erzählt, der sie geschrieben hat. Bei Strauss höre ich Pauline ein wenig zetern, bei Mendelssohn höre ich heiteres, dankbares Glück. g

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Schriftsteller schreiben – wie verschlüsselt auch immer – über ihre Familie, ihre Lieben, ihre Erlebnisse, Sorgen, Gedanken, das alles fliesst in ihre Geschichten mit ein. Maler malen die Landschaften, die sie sehen, sie fertigen Porträts an von Menschen, die sie lieben oder die sie kennen. Warum sollten Musiker nicht dasselbe tun? Ich denke mir beim Musikhören immer Geschichten mit, und bei Strauss höre ich nicht nur, wie er es in der Partitur zum Heldenleben vorschreibt, die Geige «keifend», ich höre seine Frau Pauline, mit der er endlos gestritten hat. Das heisst: sie wohl eher mit ihm, er hat es ruhig, gelassen und in grosser Liebe ertragen, aber in Musik umgesetzt hat er es schon. Beim Heldenleben wissen wir es, und bei der Sinfonia domestica steht es ja sogar schon drüber: Hier geht’s um Zuhause. Er hat die Sinfonia in den Jahren geschrieben, als er Hofkapellmeister in Berlin war, und es gibt eine Geschichte, die von einer Kutschenfahrt durch den Tiergarten erzählt, bei der Pauline unentwegt schimpfte und der Kutscher Strauss mitleidig ansah. «Sie ist halt a bisserl pervers», soll Strauss gesagt haben, lachend. Er hat sie sehr geliebt, und ihre Ruppigkeit war sein Stimulus. Die Partitur zur Sinfonia domestica trägt die Widmung: «Meiner lieben Frau und unserem Jungen.» Wir hören häusliche Szenen – Verwandtenbesuch, Beziehung der Eltern zum Kind, Streit, Versöhnung. Alles, was jeder kennt, der eine Familie hat, was eben auch die Schriftsteller erzählen und die Maler malen, und hier ist ein grandioser Tondichter und -maler am Werk. Der Schriftsteller Romain Rolland soll


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IN ENGLISH

A note-worthy day

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by Bart de Vries Richard Strauss’ Sinfonia domestica takes a special place between two of his other tone poems, and it pays tribute to Mendelssohn Bartholdy, one of the composer’s earliest inspirators. The work is a musical rendering of a regular day in the Strauss household. Baby Franz screams, mother Pauline sings a lullaby, father Richard works in his study, and the couple bickers and makes love. Reception of the work was diverse. Some found the subject matter too banal, others were shocked by the explicit rendition of the lovemaking scene. Regrettably, these critics ignored the musical qualities of the work. Although the piece didn’t altogether disappear, it never reached the status of two other tone poems, its predecessor Ein Heldenleben and its successor Eine Alpensinfonie, with which, one could argue, it forms a tryptich. While in A Hero’s Life, the hero, overlapping with the person of the composer, fights his adversaries and does works of peace – in other words displays his public life, in the Sinfonia domestica, we witness the composer’s domestic life. Likewise, the vast beauty of the mountains in An Alpine Symphony, which the SOB played in the 2017/18 season, contrasts with the homily setting of the Sinfonia domestica. The form of the Sinfonia domestica is a so-called tone poem, but, as the name suggests, it has a close resemblance to a regular symphony. However, the four parts blend into each other and are played as one large movement. In the introduction the characters (father, mother, child) are presented, each with their own themes. The second part, a scherzo, focuses on the baby. It depicts the parents’ joy, the

screaming child and a cradlesong inspired by The Song of the Venetian Gondolier, one of Mendelssohn’s Songs Without Words. The third ‘movement’ starts with a musical impression of the composer at work, and, after the composer’s wife has made her entry in the study, develops into a passionate lovemaking passage. In the final part, we hear some marital quibbles at the breakfast table before the piece enters into a joyful, rather stretched out finale. To give you some guidance during the 45-minute performance, there are two occasions where the ‘Glockenspiel’, a percussion instrument, strikes seven. At 7pm it is children’s bedtime; at 7am, it is time for the family to wake up. Although Strauss (1864–1949) is usually seen as the musical successor of Wagner and Liszt, listening to his early violon concerto, one can hear he was influenced by Felix Mendelssohn (1809–1847) too. Having Strauss’ work be preceded by Mendelssohn’s violin concerto, one of his most emblematic works, puts the master of tone poems in an interesting perspective. Although over time Strauss developed his own style, he kept on championing Mendelssohn’s work, as his quotation of the Gondolier’s Song may prove. Even after the Nazis had banned the works of Jewish artists, Strauss, as conductor and ‘Reichsmusikkammer’ president, kept on making efforts to have Mendelssohn’s works be performed. Thus Mendelssohn accompanied Strauss throughout his long life, at his desk, in public life and on a note-worthy day. g


Illustration: Carola Schatzmann

IM FOKUS

Familienkonzert: ‹Gian und Gianna + Schellen-Ursli›

Sa, 28. März 2020 16.00 Uhr SCALA BASEL

Mit Casino Royale ist James Bond als integrales Film-Musik-Spektakel im Musical Theater Basel zu erleben. Während der knallharte Agententhriller auf der Grossleinwand erstrahlt, spielt das Sinfonieorchester Basel die packende Filmmusik von Komponist David Arnold live zum Film! Casino Royale licensed by MGM. Casino Royale © 2006 Danjaq, MGM. Casino Royale, and related James Bond trademarks ©1962–2019 Danjaq and United Artists. Casino Royale, and related James Bond trademarks are trademarks of Danjaq. © All rights reserved.

Do, 2. April 2020 19.30 Uhr

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Gleich zwei Schweizer Kinderbuchklassiker gibt es in diesem Konzert zu erleben. Im ersten Teil lesen und musizieren Claudia Carigiet und Jürg Kienberger zu den Abenteuern von Gian und Gianna und ihren frechen Ziegen. Im zweiten Teil spielen Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel live zum Stummfilm Schellen-Ursli von 1964.

Concert & Cinema: ‹Casino Royale›


DEMNÄCHST FR 21.02.20 19.00

En route: ‹Bartók/Rakusa› Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

SA 22.02.20 16.00

Atriumkonzert Werke von Beethoven Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

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DO 12.03.20 B4 Sinfoniekonzert: ‹Sinfonia domestica› Werke von Mendelssohn Bartholdy und Strauss 19.30 Sinfonieorchester Basel, Arabella Steinbacher, Marek Janowski

LITERATURHAUS BASEL BASLER WIRRGARTEN EINTRITT FREI

MUSICAL THEATER BASEL

DO 19.03.20 19.00

Arc-en-ciel: ‹Best of Shakespeare› Werke von Mendelssohn Bartholdy und Prokofjew Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

ISB REINACH

SA 28.03.20 16.00

Familienkonzert: ‹Gian und Gianna + Schellen-Ursli› Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel, Claudia Carigiet, Jürg Kienberger, Francesc Prat

SCALA BASEL

SO 29.03.20 11.15

Arc-en-ciel: ‹Lieben Sie Brahms?› Werke von Brahms Mitglieder des Sinfonieorchesters Basel

BIRSFELDER MUSEUM

DO 02.04.20 Concert & Cinema: ‹Casino Royale› Sinfonieorchester Basel, Kevin Griffiths 19.30

EINTRITT FREI

EINTRITT FREI

MUSICAL THEATER BASEL

VVK Vorverkauf (falls nicht anders angegeben): Kulturhaus Bider & Tanner Aeschenvorstadt 2 4010 Basel 061 206 99 96 Detaillierte Informationen und Online-Verkauf: www.sinfonieorchesterbasel.ch

IMPRESSUM Sinfonieorchester Basel Steinenberg 19 4051 Basel +41 (0)61 205 00 95 info@sinfonieorchesterbasel.ch www.sinfonieorchesterbasel.ch Möchten Sie das Programm-Magazin abbestellen? Schreiben Sie eine E-Mail an marketing@sinfonieorchesterbasel.ch

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Orchesterdirektor: Franziskus Theurillat Künstlerischer Direktor: Hans-Georg Hofmann Konzeption und Redaktion Programm-Magazin: Frank Engelhaupt Korrektorat: Ulrich Hechtfischer

Gestaltung: eyeloveyou.ch, Basel Druck: Steudler Press AG Auflage: 5100 Exemplare


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