Januar ’25
Denzel Washington
Der «Gladiator II»-Darsteller spricht über seine Selbsterkenntnis und seine neuen Pläne.
Markus Theunert
«Willkommen
zu Fokus Men’s Interests»
Freiheit.
Ein Sehnsuchts(w)ort für die meisten Männer. Unabhängig sein. Es niemandem Recht machen müssen. Sich mit all seinen Potenzialen verwirklichen.
Die Realität ist deutlich weniger schillernd. Denn Mannsein ist zwangsläufig nicht frei, solange wir nur dann Anerkennung finden als «richtige Männer», wenn wir gesellschaftlichen Männlichkeitsanforderungen genügen. Klar, diese Anforderungen haben sich gewandelt. Männer heute «dürfen», was vor wenigen Jahren noch als «unmännlich» gegolten hätte. Sich gesund ernähren, beispielsweise. Sich in Achtsamkeit üben. Yoga machen. Die Fingernägel lackieren.
Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Denn gleichzeitig gelten die alten Männlichkeitsimperative von Härte, Stärke und Leistung in allen Lebensbereichen ungebrochen weiter. Die Einsicht ist unausweichlich: Männlichkeitsanforderungen haben sich nicht im Kern transformiert. Es ist zum Kanon traditioneller Männlichkeit bloss ein zusätzlicher Katalog progressiver Männlichkeitsgebote –Teamfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Rücksicht etc. – hinzugekommen. Das ist nicht nur verwirrend, sondern schlicht überfordernd. Denn die beiden Profile passen weder praktisch
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noch energetisch zusammen. Im Versuch, Unvereinbares zu vereinbaren, können wir nur scheitern.
Wo ist der Ausstieg aus dem Hamsterrad? Was wären Perspektiven zeitgemässen Mannseins? Wie könnten wir diese Widersprüche auflösen, statt uns damit zufriedenzugeben, mehr schlecht als recht allen Ansprüchen zu genügen? Auf Basis von 25 Jahren fachlicher Auseinandersetzung mit Männerund Männlichkeitsfragen komme ich in meinem Buch «Jungs, wir schaffen das» zum Schluss, dass sich Männer drei Kompetenzen zurückerobern sollten: Erstens die Fähigkeit, sich um sich selbst zu kümmern, statt in Momenten der Bedürftigkeit reflexartig auf weibliche Zuwendung zu schielen. Zweitens die Fähigkeit, sich und anderen Grenzen zu setzen. Das umfasst insbesondere die Kompetenz, immer dann selbstkritische Distanz einzunehmen, wenn man(n) meint, Anspruch
auf ein grösseres Stück vom Kuchen zu haben. Drittens die Fähigkeit, sich auf Menschen und aufs Leben wirklich einzulassen, das Prinzip Kontrolle durchs Prinzip Vertrauen zu ersetzen.
Wir alle haben im Alter von zwei bis drei Jahren gelernt: Wenn wir in der Gruppe der Jungs Anerkennung finden wollen, dürfen wir manche Dinge – beispielsweise Angst, Scham und Hilflosigkeit – nicht zeigen. Viele haben sich in der Kunst der Verdrängung so gut geübt, dass sie diese Gefühle überhaupt nicht mehr empfinden. Das ist nicht sehr weitsichtig. Denn Gefühle sind Informationsquellen. Ärger signalisiert Grenzverletzungen. Angst informiert über Gefahren. Trauer erinnert daran, was wirklich wichtig ist. Diesen Informationsreichtum von Gefühlen nicht zu nutzen, «nur» um eine Fassade männlicher Souveränität aufrechtzuerhalten, ist weder vernünftig noch gesund. Was hindert uns daran, das Korsett einengender Männlichkeitsnormen aufzuknüpfen?
Freiheit beginnt mit der Offenheit zu fühlen, was du fühlst.
Gesundheit auch.
Text Markus Theunert, Programmleiter MenCare Schweiz & Gesamtleiter männer.ch
EBL X Invest: Nachhaltig investieren
Lesen Sie mehr. 04 Gesundheit 08 Mental Health 12 Interview: Denzel Washington 14 Wealthmanagement 18 Scheidungsrecht 22 Kultur & Bildung
Fokus Men’s Interests
Projektleitung Alexander Kortschmitt
Country Manager Pascal Buck
Produktionsleitung Adriana Clemente
Layout Mathias Manner
Text
Marlène von Arx, Tatiana Almeida, SMA Titelbild © HFPA
Distributionskanal Bilanz
Druckerei Swissprinters
Smart Media Agency. Gerbergasse 5, 8001 Zürich, Schweiz Tel +41 44 258 86 00 info@smartmediaagency.ch redaktion@smartmediaagency.ch fokus.swiss
Viel Spass beim Lesen! Alexander Kortschmitt Project Manager
Investitionslösungen in erneuerbare Energien (RES) für qualifizierte Anleger
Die EBL (Genossenschaft Elektra Baselland) vereint über 125 Jahre Erfahrung in der Energieversorgung mit mehr als 30 Jahren Expertise in erneuerbaren Energien. Mit der Gründung der EBL Infrastruktur Management AG und dem Fonds EBL X Invest wird die Strategie zur Förderung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Infrastruktur konsequent weiterverfolgt.
EBL X Invest bietet institutionellen und per se professionellen Anlegern Zugang zu innovativen und nachhaltigen Investmentlösungen:
– Nachhaltigkeit im Fokus: Vollständig SFDR Artikel 9 konform und unterstützt globale ESG-Ziele
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Notruflösungen: Sicherheit auch für die Angehörigen
Mit Certas care können Berufstätige sicherstellen, dass Angehörige im Notfall schnell Hilfe erhalten – ohne selbst ständig verfügbar sein zu müssen.
Der Alltag ist oft ein Balanceakt: Termine, E-Mails, strategische Aufgaben, Freizeitaktivitäten und gesellschaftliche Verpflichtungen fordern Zeit und Aufmerksamkeit. Manchmal hat der Tag einfach zu wenig Stunden, um sich um alles kümmern zu können. Dazu kommt dann oft noch die Sorge um die Angehörigen – um die betagten Eltern beispielsweise, die in ihrer Wohnung allein leben. Geht es ihnen gut? Ist auch nichts passiert?
Kein Gerät ersetzt einen persönlichen Besuch – es stellt aber sicher, dass die Angehörigen gesund sind und nichts passiert ist. Oder dass man von einem Notfall schnell erfahren würde. Das entlastet im beruflichen Alltag.
«Genau dafür eigenen sich unsere Notruflösungen», sagt Beat Brändle, Leiter Care Alleinlebende bei Certas. Für ältere Personen, solche die allein leben und irgendwelchen Risiken ausgesetzt sind. Oder für Personen mit Behinderungen, die immer mal wieder Hilfe von aussen brauchen.
Die perfekte Lösung dafür ist Certas care, damit ein sicheres selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden geführt werden kann. In Sicherheit, weil sie jederzeit mit Personen in Kontakt treten können, die sich schnell um die richtige Hilfe kümmern können.
Wie muss man sich das in der Praxis vorstellen, wenn beispielsweise eine ältere Person stürzt und den Notfallknopf drückt?
Sofort nach dem Druck auf den Notfallknopf oder auf die Krone der Uhr wird ein Notruf entweder an die 24/7 Notrufzentrale der Certas (Dienstleistung 24/7 Zentrale) oder an bis zu fünf Angehörige und Freunde (Dienstleistung Familie) ausgelöst.
Einführungsaktion
CHF 75.–
Gutschrift
bei Vertragsabschluss bis Ende März, exklusiv für Bilanz-Leserinnen und -Leser
Ist ein Sturzmelder im Einsatz, löst dieser nach Ablauf des Voralarms, innerhalb dessen der Notruf gestoppt werden kann, automatisch einen Notruf aus. Über die Freisprechfunktion des Notrufgeräts kann dann mit der Zentrale und Angehörigen gesprochen und Hilfe geholt werden.
Wie oft kommt es zu Fehlalarmen? Kann das für die Auslösenden teuer werden?
Obwohl es im Personennotruf häufig zu Fehlalarmen kommt, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Sie verursachen keine Kosten auf der Zentrale. Eigentlich ganz im Gegenteil, dienen Fehlalarme gleichzeitig als Funktionstest und die Kundschaft und die Zentrale haben die volle Sicherheit, dass alles gut funktioniert.
Sind die Mitarbeitenden so geschult, dass sie sofort die schnellste und bestmögliche Hilfe veranlassen können?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Certas Alarmzentrale haben langjährige Erfahrung darin, die schnellste und bestmögliche Hilfe zu vermitteln. Sie orientieren sich dabei an der sogenannten Weisung, in der der genaue Ablauf für alle Kund:innen
beschrieben ist – Kontaktpersonen beispielsweise und worauf besonders geachtet werden muss.
Sie bieten verschiedene Produkte an. Welches Gerät empfehlen Sie für welchen Fall bzw. welche Situation? Aus meiner langjährigen Erfahrung in diesem Markt weiss ich, dass die allgemein erhältliche einfache Taste, in unserem Fall der Enzo, aufgrund seiner Stigmatisierung nicht sehr beliebt ist. Deshalb haben wir das Amulett «Ellis» und die Swiss-MadeUhr «montresa. secure» im Angebot. Beide haben genau dieselbe Funktion wie Enzo, jedoch sieht man dies den beiden Schmuckstücken nicht an.
Neu ist eine Uhr, die nicht als Notfallgerät erkennbar ist – hat diese die gleichen Funktionen wie ein übliches Notfallgerät?
Die Anonymität, wie man das von Agent 007 her gewohnt ist, ist die Idee hinter der Uhr: Ein einfacher Druck auf die Krone der Uhr und alle möglichen Probleme sind sofort gelöst. Und apropos 007: Ein Notfallgerät schützt nicht nur bei einem medizinischen Notfall, sondern auch bei anderen möglichen Notfällen.
Welche Dienstleistung «24/7 Zentrale» oder «Familie» empfehlen Sie? Dank unserer langjährigen Erfahrung mit Alarmen und Notfällen empfehlen wir den Dienst «24/7 Zentrale», bei dem Notrufe direkt an die Certas-Alarmzentrale gehen. Die meisten ausgelösten Notrufe erweisen sich als Fehlalarme, während tatsächliche Notfälle oft mitten in der Nacht passieren, wenn Freunde und Familie nicht erreichbar sind. Zudem geschehen Unfälle meist in ungünstigen Momenten wie während Sitzungen, in den Ferien oder auf Geschäftsreisen. Kontaktpersonen sind in solchen Fällen oft überrascht, nervös und zunächst überfordert und können deshalb gar nicht helfen und die richtigen Entscheidungen treffen.
Weitere Fragen und Antworten: certas.care/de/support
Gesundheitsmythen: Men’s Edition
Männergesundheit ist oft von Mythen und Missverständnissen geprägt. Viele glauben, dass bestimmte Krankheiten oder Beschwerden sie nicht betreffen – doch auch Männer sind von zahlreichen Gesundheitsrisiken nicht verschont. «Fokus» räumt mit fünf Mythen über die Männergesundheit auf.
1. «Männer bekommen keine Blasenentzündung.»
Falsch! Auch Männer können Blasenentzündungen bekommen, auch wenn sie bei Frauen aufgrund der kürzeren Harnröhre häufiger auftreten. Ursachen können beispielsweise eine vergrösserte Prostata, Harnwegsinfektionen oder ein geschwächtes Immunsystem sein. Typische Symptome sind häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, trüber oder blutiger Urin sowie Schmerzen im Unterbauch.
→Vorbeugung: gute Intimhygiene, ausreichend Flüssigkeit, regelmässiges Wasserlassen und frühe Behandlung von Harnwegserkrankungen.
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2. «Prostatakrebs betrifft nur ältere Männer.»
Falsch! Auch jüngere Männer können an Prostatakrebs erkranken, besonders wenn in der Familie Fälle von Prostatakrebs oder genetische Mutationen wie BRCA2 vorliegen. Das Risiko steigt zwar mit dem Alter, aber Früherkennung ist entscheidend, um eine rechtzeitige Behandlung zu ermöglichen.
→Vorbeugung: regelmässige Vorsorgeuntersuchungen (PSA-Test), gesunde Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Rauchen und Alkohol.
3. «Männer haben ein höheres Risiko für Herzerkrankungen.»
Stimmt! Männer haben im Allgemeinen ein höheres Risiko für Herzkrankheiten, insbesondere in jüngeren Jahren. Dies liegt an Faktoren wie höherem Blutdruck, ungesunden Lebensgewohnheiten und hormonellen Unterschieden.
→Vorbeugung: gesunde Ernährung, regelmässige Bewegung,
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Stressmanagement und regelmässige Arztbesuche.
4. «Osteoporose ist eine Frauenkrankheit.»
Falsch! Auch Männer können an Osteoporose leiden, besonders bei Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholmissbrauch, Testosteronmangel oder chronischen Erkrankungen wie Diabetes. Osteoporose wird bei Männern oft nicht rechtzeitig erkannt, obwohl sie ebenfalls zu Brüchen und Knochenschwäche führen kann.
→Vorbeugung: kalziumreiche Ernährung, ausreichend Vitamin D, regelmässiges Training und Verzicht auf Nikotin und Alkohol.
5. «Ein niedriger Testosteronspiegel beeinträchtigt die Gesundheit von Männern.»
Stimmt! Ein niedriger Testosteronspiegel kann bei Männern verschiedene gesundheitliche Probleme verursachen, darunter Müdigkeit, verringerte Muskelmasse, Stimmungsschwankungen und reduzierte Libido.
Testosteron spielt eine wichtige Rolle für das allgemeine Wohlbefinden und die körperliche Leistungsfähigkeit.
→Vorbeugung: Testosteronwerte regelmässig prüfen, ausgewogen ernähren, Sport treiben und Stress abbauen. Bei Bedarf ärztliche Beratung in Anspruch nehmen.
Text Tatiana Almeida
Wichtige Vitamine und Mineralstoffe für die Männergesundheit
Vitamin D: Unterstützt Knochengesundheit und Testosteronproduktion.
Vitamin C: Stärkt das Immunsystem und fördert die Wundheilung.
Magnesium: Unterstützt Muskelfunktion und Nervensystem.
Zink: Fördert das Immunsystem und einen gesunden Testosteronspiegel.
Das beste Mittel gegen den Grauen Star ist Ihre Spende. Helfen Sie jetzt, damit möglichst viele Mädchen und Buben in den ärmsten Regionen der Welt schon bald mit Kinderaugen sehen können. licht-fuer-die-welt.ch
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Kollagen-Boom: Der Trend für mehr Vitalität und Regeneration
Kollagen ist ein zentrales Protein, das weit mehr als nur das Hautbild verbessert. Es stärkt Zellen, gibt Gewebe Halt und fördert die körperliche Vitalität. Dieses Protein ist der perfekte Allrounder für jedes Training – sei es Krafttraining, Ausdauer, oder funktionelles Training. Ursprünglich vor allem als Beauty Inhaltsstoff bekannt, hat es sich als Schlüsselbestandteil in der Gesundheits und Fitnessbranche etabliert. Es fördert die Regeneration, stärkt Sehnen und Gelenke und trägt dazu bei, Gewebe zu schützen sowie Verletzungen vorzubeugen.
Michael Saxer, Fitnesscoach und Lebensmitteltechnologe, empfiehlt Collamin aufgrund ihrer besonders effektiven hohen Bioverfügbarkeit.
Immer mehr meiner Klienten setzen auf Kollagen, um ihre Gelenke und Muskeln zu stärken. Kunden bestätigen, dass die Haut straffer wirkt und die Gelenke nach intensiven Workouts belastbarer
Die Nachfrage nach Kollagen Produkten wächst schnell. Der europäische Markt wird bis 2024 voraussichtlich ein Volumen von 1,32 Milliarden USD erreichen und bis 2029 auf 1,78 Milliarden USD anwachsen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 6,16 % entspricht. Inmitten dieses Booms hebt sich das in Luzern ansässige Unternehmen Collamin mit seinen innovativen Produkten hervor. Die Marke hat sich mit ihrer hohen Effizienz und außergewöhnlichen Qualität einen Namen gemacht. Collamin Kollagen ist speziell auf die Bedürfnisse aktiver Menschen zugeschnit-
Prävention und Leistung: Kollagen als Schlüssel
Das steigende Interesse an Kollagenprodukten ist kein vorübergehender Trend, sondern spiegelt einen nachhaltigen Wandel hin zu mehr Prävention und Gesundheitsförderung wider. Für Michael Saxer ist das kein Zufall: „Kollagen ist heute mehr als ein Trend. Es ist ein grundlegender Baustein für die Gesundheit, der sowohl Männer als auch Frauen dabei unterstützt, aktiv und leistungsfähig zu bleiben.“
Collamin entwickelt kontinuierlich innovative, wissenschaftlich fundierte Produkte, die von nachhaltig gewonnenen Quellen stammen und ressourcenschonend produziert
Eine erfüllte Sexualität führt zu mehr Lebensqualität
Johanna Janku
Gynäkologin, Sexualtherapeutin und Gründerin Oh yes baby yes
1. Der perfekte Liebhaber
In einer Gesellschaft, die von Leistungsdruck und Selbstoptimierung geprägt ist, fühlen sich Männer oft zwischen beruflichen und privaten Anforderungen stark gefordert. Der perfekte Mann ist gesund, souverän und erfolgreich – ein idealer Liebhaber, dessen Sexualität als unfehlbares Symbol seiner Männlichkeit gilt. Viele Männer verurteilen sich selbst, wenn sie diesen hohen Ansprüchen nicht genügen. Doch gibt es diesen perfekten Mann wirklich?
2. Don Juan und seine Ritterrüstung
Die männliche Sexualität umfasst komplexe Prozesse wie die Erektion, Ejakulation und Zeugungsfähigkeit – sie ist Ausdruck von Identität und Lebensfreude. Das Aufrichten des Penis symbolisiert seit jeher auch das Aufrichten der Männlichkeit. In einem Bericht der WHO (2015) wird die Sexualfunktion als wesentlicher Bestandteil der Lebensqualität im Alter hervorgehoben. Tatsächlich verändert sich die Sexualität des Mannes über die Lebensspanne, bleibt jedoch ein bedeutender Teil seiner physischen und mentalen Gesundheit.
3. Unzerstörbar?
Viele Mythen prägen noch immer das Bild männlicher Sexualität. Beispielsweise wird oft angenommen, dass «echte Männer» jederzeit Lust und Leistungsfähigkeit haben. Vor allem der junge Mann soll ein Adonis sein. Tatsächlich betreffen bspw. Erektionsprobleme nicht nur ältere Männer: Studien zeigen, dass 2–3 Prozent der Männer in ihrer dritten Lebensdekade und bis zu 54 Prozent in der siebten Lebensdekade von Erektionsproblemen betroffen sind. Sexuelle Herausforderungen betreffen nicht nur ältere Männer. Eine Auseinandersetzung mit diesen
Bild iStockphoto/Adene Sanchez
Eine Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.
– Max Frisch, Homo Faber
Gleichzeitig ist die Kommunikation in der Partnerschaft entscheidend: Wer offen über Wünsche und Ängste spricht, schafft Nähe und Vertrauen. Eine Sexual- oder Paarberatung kann helfen, mentale Blockaden zu lösen und neue Perspektiven zu entwickeln. Medizinische Unterstützung wie die Anpassung von Medikamenten oder hormonelle Therapien kann notwendig sein. Eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen ist häufig gewinnbringend.
Themen sollte kein Tabu sein und diese Mythen gehören aufgeräumt.
4. Auch eine Ritterrüstung leidet unter Korrosion
Sexuelle Herausforderungen können viele Ursachen haben – körperliche und seelische. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes gehören zu den häufigsten körperlichen Faktoren. Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, eine ungesunde Ernährung oder Suchtmittel verschärfen das Problem. Auf der psychischen Ebene wirken Stress, Leistungsdruck, aber auch Partnerschaftskonflikte als Barrieren. Mentale Blockaden können bei bestehenden körperlichen Ursachen zusätzlich zum Libidoverlust führen. Dies führt nicht selten zu einem Teufelskreis aus Versagensängsten und sinkendem Selbstwertgefühl, der das Ausleben einer erfüllten Sexualität zusätzlich erschwert.
Die Sexualität ist einer der intimsten Aspekte des menschlichen Lebens. Die
Praxis Oh Yes Baby Yes unterstützt Männer dabei, Unsicherheiten abzubauen, körperliche Herausforderungen zu meistern und eine neue Beziehung zum eigenen Körper und Geist aufzubauen. Die Sexualtherapie beginnt mit einem ausführlichen Erstgespräch. Es wird ein individueller Behandlungsplan aufgestellt, gegebenenfalls folgen auch ärztliche Untersuchungen bei weiteren Spezialisten, um körperliche Ursachen auszuschliessen. Mit gemeinsam erarbeiteten Lösungsstrategien werden Körper und Seele berücksichtigt, um die individuellen Bedürfnisse und Ziele zu klären.
5. Das Rüstzeug wieder fit machen Ein gesunder Lebensstil ist der Schlüssel zu einer erfüllten Sexualität. Regelmässige Bewegung, ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement stärken nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das Selbstbewusstsein.
6. Mit der passenden Rüstung wieder sattelfest Echte Stärke zeigt sich im Mut, sich Problemen zu stellen. Männer, die diesen Weg gehen, entdecken nicht nur ihre Potenz neu, sondern können auch eine tiefere Dimension von Intimität erfahren. Mit der passenden Rüstung können Männer wieder sattelfest in die Herausforderungen des Lebens reiten.
Weitere Informationen unter: ohyesbabyyes.ch
Die chirurgische Ablation wird im Operationssaal unter Vollnarkose durchgeführt. Mit einer Kamera und zwei Instrumenten gelangen die Chirurgen an die Herzoberfläche, wo schonend Energie appliziert (Verödung) und das Herzohr abgetrennt wird.
VHybrid-Operation gegen Vorhofflimmern
Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung überhaupt. Wenn Medikamente nicht helfen – oder anstelle dessen –kann eine Ablation in Betracht gezogen werden, um das lästige Vorhofflimmern in den Griff zu bekommen.
orhofflimmern (VHF) findet sich in den Industrieländern bei mehr als einem Prozent der Bevölkerung. Ausgelöst wird das VHF meist durch Extraschläge, die zu mehr als 95 Prozent aus versprengten Herzmuskelzellen in den Lungenvenen kommen. Der resultierende unregelmässige und oft auch schnelle Herzschlag erzeugt Symptome wie Herzstolpern, Herzrasen, Atemnot und Angst. Bei der Behandlung des VHF geht es um drei Dinge: Verhinderung eines Schlaganfalls, Vermeidung von Langzeitschäden und um die Verbesserung der Lebensqualität.
Behandlungsstrategien
Die Behandlung von Patienten mit VHF erfolgt entweder medikamentös oder invasiv über eine Ablation. Vielen symptomatischen Patienten wird die Katheter-Ablation als effektivste Therapieoption empfohlen. Somit ist – je nach Situation – eine invasive Strategie eventuell schon vor der Einnahme von Medikamenten möglich.
KatheterAblation
Der Eingriff wird unter lokaler Betäubung durchgeführt. Mit einem Katheter, der über die Leiste ins Herz vorgeschoben wird, kann eine elektronische Landkarte aus dem Herzinnern gewonnen werden. Mit diesem präzisen Bild der Herzrhythmusstörung kann dann das verantwortliche Gewebe verödet werden, sodass die Herzrhythmusstörung terminiert wird. Dieser Eingriff wird «Lungenvenenisolation»
genannt und ist der Grundbaustein der Vorhofflimmer-Ablation.
Elektrophysiologische Landkarte (3D Mapping) vom linken Vorhof. Die roten Punkte sind die Ablationspunkte. Dort entstehen Narben, die zur elektrischen Isolation führen. Das ist die Lungenvenenisolation, der Grundbaustein der Vorhofflimmer-Ablation.
In bestimmten Fällen, und um einen nachhaltigen Erfolg zu erzielen, können mehrere Eingriffe notwendig sein.
Chirurgische Ablation
Bei hartnäckigen Fällen lässt sich auf eine einzigartige Methode zurückgreifen. Die chirurgische Ablation ist eine minimalinvasive Operation. Sie wird durch Herzchirurgen unter Vollnarkose durchgeführt. Durch kleine Schnitte an der Brustwand werden Kamera und Instrumente eingeführt, um dann auf der Herzoberfläche ähnliche
Verödungen durchzuführen wie bei der Katheter-Ablation. Am Ende des Eingriffs entsteht die Lungenvenenisolation. Zusätzlich wird das linke Herzohr entfernt, was den grossen Vorteil hat, dass nach dem Eingriff kein Blutverdünner notwendig ist. Dieser Eingriff ist sehr effektiv und wird nicht wiederholt.
Hybridablation
Die Zusammenarbeit von Elektrophysiologen (Kardiologe) und Herzchirurgen offeriert eine signifikante Erweiterung der Möglichkeiten insbesondere für Patienten mit komplexem VHF. Diese neue und innovative Zusammenarbeit wird «HeartTeam» genannt und basiert auf einem therapeutischen Hybridansatz.
Swiss Ablation steht für diesen Ansatz. Ob zuerst chirurgisch oder nicht-chirurgisch interveniert wird, hängt von der individuellen Situation ab. Oft sind die ursprünglich geplanten zweiten Eingriffe nicht mehr nötig. Neuste Studien zeigen, dass die Kombination beider Verfahren die Ergebnisse bei der interventionellen Behandlung von VHF deutlich verbessern kann.
Die Behandlung von Patienten mit VHF erfolgt entweder medikamentös oder invasiv über eine Ablation.
Patientensicherheit im Fokus Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Hybrid-Eingriff bei VHF durchzuführen. Wir verfolgen das sogenannte «Staged Hybrid»-Konzept. Das bedeutet, dass elektrophysiologische und chirurgische Interventionen zeitlich getrennt und nur bei Bedarf durchgeführt werden. Das führt zu einer Vermeidung überflüssiger Ablationen und erhöht damit auch langfristig die Sicherheit für den Patienten, ohne die Effektivität dieses Konzepts zu vermindern. Im Mittelpunkt steht dabei, den Patienten so effektiv wie nötig und so schonend wie möglich zu behandeln.
Prof. Dr. med. S. Salzberg Facharzt Herz- und thorakale Gefässchirurgie
Dr. med. Thomas Zerm Facharzt Kardiologie, Schwerpunkt Rhythmologie
T: +41 (0)44 999 18 88 E: swiss-ablation@hin.ch www.swiss-ablation.com
Mental Health bei Männern: Zeit für Offenheit
Mental Health bei Männern bleibt in der Schweiz ein stark tabuisiertes Thema, doch ein offener Umgang ist entscheidend für das eigene Wohlbefinden. Im Interview mit «Fokus» spricht der Schweizer Schauspieler und Unicef-Botschafter über die Bedeutung psychischer Gesundheit.
Anatole Taubman, wie definieren Sie persönlich eine gute WorkLifeBalance?
Es ist für mich sehr wichtig, einen Ausgleich zu haben. Die Wochenenden sind mir deshalb heilig, am liebsten verbringe ich sie mit meiner Familie. Tägliche Zeit für mich ist ein wichtiger Teil davon. Kommunikation und Kompromisse sind essenziell in einer Familie.
Wie gehen Sie mit den emotionalen Anforderungen und Belastungen Ihres Berufs um?
In eine neue Rolle einzutauchen verlangt mir immer viel ab. Akribische Vorbereitungen und Recherchen sind zwingend notwendig für mich. Ich ziehe mich zur intensiven Vorbereitung gerne zurück. So kann ich die emotionale Balance besser halten, da ich mich natürlich ganz auf mich konzentrieren kann. Ansonsten liebe ich die emotionalen Anforderungen meines Berufes auch sehr – sie geben mir mehr Kraft, als dass sie Energie rauben. Eine
grosse Säule meines Handwerkes sind ja gerade die Emotionen. Der Mensch steht im Zentrum. Ich liebe es, in die Anatomie der komplexen menschlichen Psyche unter speziellen Umständen einzutauchen. Begegnungen mit Menschen und Charakterstudien sind für mich sehr bereichernd und inspirierend.
Welche Strategien haben Sie entwickelt, um Ihre mentale Gesundheit zu unterstützen und zu erhalten?
«Life is not about waiting for the storm to pass, life is about knowing how to dance in the rain.» Ich habe gelernt zu unterscheiden, wo, wann und mit wem ich was verändern kann und wo nur akzeptieren und hinnehmen funktioniert. Ich verehre
Brandreport • Kindernothilfe Schweiz
IBäume. Ihre Urkraft, ihre Selbstverständlichkeit, ihre Resilienz und Ruhe – ich möchte wie ein grosser, starker Baum sein. Das ist ein Bild, das ich für mich verinnerlicht habe. Simplicity and Fluidity. Prinzipien vor persönlichen Befindlichkeiten.
Ich treffe mich daher beispielsweise in meinem Privatleben mit Menschen, die mir guttun. Ich habe mich deshalb in den letzten Jahren auch bewusst von einigen Menschen verabschiedet. Das ist nie einfach, aber ich weiss, dass dies für mein inneres Gleichgewicht sehr wichtig war. Echte Freunde, Bewegung und frische Luft, vor allem im Wald, gutes Essen, Fussball, der tägliche Austausch mit meiner Frau, Zitate und Sprüche, Erinnerungsstücke
Hoffnung für Kinder
n dieser besonderen Zeit des Jahres blickt man auf Momente des Zusammenhalts und der Freude zurück. Denn in jedem Strahlen eines Kinderauges verbirgt sich eine Welt voller Hoffnung und Zuversicht. Kinder auf der ganzen Welt brauchen Bildung, gewaltfreie Erziehung und gesicherte Freizeit. Mit einer Spende kann man mehr Schulmaterialien bereitstellen, sichere Lernumgebungen schaffen und gesundheitliche Versorgung fördern. Gemeinsam lässt sich dieser Weihnachtszauber verbreiten.
Die Kindernothilfe Schweiz setzt sich leidenschaftlich für eine bessere Zukunft von benachteiligten Kindern ein, indem sie Bildung, Gesundheit und Schutz fördert, um
und Erinnerungsfotos, all das hält mich in Balance und ist sehr wichtig für mich.
Haben Sie das Gefühl, dass es in der Männerwelt spezielle Erwartungen oder Tabus gibt, wenn es um die mentale Gesundheit geht? Mentale Probleme haben und in die Therapie gehen, werden immer noch vermehrt mit einem traditionell weiblichen Rollenbild konnotiert. Genau deshalb sind Männer auch eher aggressiv und wütend, wenn sie depressiv sind, denn gesellschaftliche Normvorstellungen assoziieren mit Symptomen für Depression wie Trauer, Angst und Rückzug weibliche Attribute. Die meisten Männer wollen nicht weiblich wirken und damit steht es ausser Frage, sich einzugestehen, dass man(n) sich eigentlich sehr alleine und traurig und hilflos fühlt. Dabei sind Wut und Aggression, erhöhtes Risikoverhalten etc. nur eine Maske für die tieferen Gefühle darunter.
Interview Tatiana Almeida
Das gesamte Interview ist auf fokus.swiss zu finden.
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Botox für die Karriere
«Ästhetische Medizin ist nur etwas für Frauen.» Diese veraltete Annahme widerlegt die Juvenessenz AG an der Zürcher Bahnhofstrasse eindrucksvoll. Denn gemäss Dr. med. Konrad Thoele, ärztlicher Leiter der Klinik, nutzen immer mehr Männer subtile ästhetische Eingriffe, um ihre Karriere zu fördern.
Dr. med. Konrad Thoele
Ärztlicher
Leiter
Im eleganten Refugium für ästhetische Medizin und Longevity-Therapien treffen modernste Methoden auf anspruchsvolle Patienten. «Sie alle möchten die beste Version ihrer selbst sein», erklärt Thoele. Besonders auffällig: Rund 20 Prozent der Patienten sind Männer – Tendenz steigend. Wie lässt sich dieser Wandel erklären? «Erfolgreiche Männer möchten frisch und vital wirken», so Thoele. Es gehe ihnen nicht um radikale Veränderungen, sondern vielmehr darum, die optischen
Anzeichen von Stress und Müdigkeit abzumildern. Beliebt sind daher minimalinvasive Behandlungen mit Botulinumtoxin (Botox) oder Hyaluronsäure, die eine diskrete Auffrischung ermöglichen. Die Behandlung von Falten wird in diesem Zusammenhang am häufigsten nachgefragt.
Funktionale Vorteile Neben der optischen Verbesserung
bietet die ästhetische Medizin auch funktionelle Lösungen: So wählen Männer oftmals smarte Behandlungen, etwa gegen übermässiges Schwitzen in Stresssituationen, Zähneknirschen (Bruxismus) und Migräne. Solche Behandlungen sind für viele Manager besonders attraktiv, da sie direkt auf berufliche Herausforderungen abgestimmt sind. Interessanterweise sehen dementsprechend
viele Männer ästhetische Eingriffe als potenziellen Karriereschub. «Das überrascht nicht, schliesslich signalisiert ein vitales Erscheinungsbild Kompetenz und Führungsstärke», betont Thoele.
Juvenessenz bietet Männern ein diskretes Umfeld und individuell abgestimmte Behandlungen. «Unsere Praxis ist so gestaltet, dass sich jeder wohlfühlt», sagt Thoele. Für erfolgreiche Männer, die ihre Vitalität bewahren und die Zeichen von Stress hinter sich lassen möchten, ist Juvenessenz daher der perfekte Partner.
Der ganze Artikel auf: fokus.swiss
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Denzel Washington
«Meine beste Arbeit liegt noch vor mir»
Während der Pandemie realisierte Denzel Washington, dass es so mit ihm nicht weiter gehen konnte. Was dem am 28. Dezember 70 Jahre alt werdenden Schauspieler nicht passte und wieso er heute ambitionierter ist denn je, erzählt der «Gladiator II»-Darsteller im Interview.
Text Marlène von Arx Bild © Aidan Monaghan/Paramount Pictures
Denzel Washington will es noch einmal wissen. Dabei könnte er eigentlich für den Rest seines Lebens in Italien Pasta essen (eines seiner Hobbys) oder sich sonst irgendwie auf seinen Lorbeeren ausruhen. Als Schauspieler hat er so ziemlich alles erreicht: Von «Malcolm X» zu «Macbeth» hat er die ganze Bandbreite von Larger-than-LifeFiguren durchgespielt – im Film und auf der Bühne. Zehn Oscar-Nominationen hat er eingeheimst. Zweimal durfte er die Statue nach Hause tragen, nämlich für «Glory» (1990) und «Training Day» (2001). Und privat scheint er auch alles richtig gemacht zu haben, denn seine vier Sprösslinge sind alle erfolgreich im Filmgeschäft angekommen. Aber davon später.
Zurück zu Denzel Washington, der viele neue Pläne schmiedet: Es ist November und der Pfarrerssohn promotet seine glorreiche Performance als Bösewicht in «Gladiator II», die ihn zum Frontrunner unter den Nebendarstellern in der diesjährigen AwardSeason macht. Das kommt nicht von ungefähr: «Ich glaube, meine beste Arbeit liegt noch vor mir», erzählt er im Four Seasons Hotel in Beverly Hills der Presse. «Ich arbeite härter als je zuvor.» Während der Pandemie sei er an einen Punkt gekommen, an dem er ziemlich unzufrieden war: «Ich habe in den Spiegel geschaut und mich gefragt, was ich will und wie ich besser sein kann. In den letzten zwei Jahren habe ich nun 35 Kilo abgespeckt und etwa acht Kilo an Muskeln wieder zugelegt. […] Ich bin nur noch am Besten interessiert, in Anwendung dessen, was ich noch übrig habe.»
Sein Handy klingelt. «Offenbar hat jemand das Memo nicht gekriegt, dass ich beschäftigt bin», lacht er. «Es ist wahrscheinlich mein Trainer. Oder meine Frau.» Weder noch. Es ist der Produzent des Theaterstücks «Othello», in dem er ab Februar am Broadway auftreten wird. Die beiden albern auf FaceTime herum, ehe es wieder zur Sache geht: Männer in der Arena. Vor Kurzem trat Mike Tyson gegen Jake Paul in den Ring, ein Box Match, der von Millionen auf Netflix gesehen wurde. Mann gegen Mann, Faust auf Faust – was im alten
Die grösste Befriedigung gibt mir, dass ich meine
Möglichkeiten – ich hasse das Wort Plattform –nutzen kann, Gelerntes weiterzugeben.
– Denzel Washington
wird, den er selber inszenierte, hält er für unwahrscheinlich. «Man kann nicht beides gut machen. Mit der Ausnahme von Clint Eastwood vielleicht.»
Rom faszinierte, begeistert immer noch. Wieso kann oder will Denzel Washington nicht erklären. Er boxt selber seit 25 Jahren. «Ich liebe den Sport und den Wettbewerb – und am Schluss wird man nicht den Löwen verfüttert!» grinst er. «Mike Tyson und der andere Typ umarmten sich am Schluss. Das war im alten Rom nicht der Fall. Aber es stimmt: Boxing ist das Schmerz-Geschäft. Der grossartige Promoter Butch Lewis, der ein guter Freund von mir war, nannte es so. Vielleicht ist die Faszination ein Männer-Ding, aber das stimmt auch nicht wirklich, denn in meinem BoxClub haben wir jetzt eine Boxerin, die ein Champion ist. Sie hat auch ein paar Typen bei uns k. o. geschlagen.»
Nur noch das Beste ist gut genug
Seine nach «American Gangster» zweite Zusammenarbeit mit Regisseur Ridley Scott für «Gladiator II» war ein No-Brainer: «Er ist ein Meister, der mit zehn, zwölf, fünfzehn Kameras arbeitet. Ich vergleiche es mit dem Fliegen: Wenn man dem
Piloten nicht vertraut, sollte man nicht einsteigen. Ridley kann fliegen – auf seine ganz besondere Weise wie niemand sonst. Und an solchen Leuten bin ich jetzt besonderes interessiert: quasi die besten Piloten, die es mir ermöglichen, in die höchsten Höhen aufzusteigen. Während Covid habe ich mich entschlossen, selber auf diese Leute zuzugehen. Zum Beispiel Paul Thomas Anderson. Wir hatten ein gutes Meeting. Ob daraus auch eine Zusammenarbeit wird, wird sich weisen.»
Washington führte auch schon selbst Regie: Bei vier Filmen und einer Episode von «Grey’s Anatomy», aber als Experte hinter der Kamera sieht er sich nicht. Es gebe einen Unterschied zwischen dem Machen eines Films und einem Filmemacher. «Ich habe ein paar Filme gemacht, aber mein Sohn ist ein Filmemacher. Ich bin dabei zu lernen, was der Unterschied ist. Die Vorbereitung, die Visionen gehören sicher dazu.» Dass er wie in «Fences» (2016) oder «Antwone Fisher» (2002) nochmals in einem Film auftreten
Jüngst produzierte Denzel Washington «The Piano Lesson» für Netflix. Die Filmadaption eines August-Wilson-Stücks war eine Family Affair: In Szene gesetzt wurde sie von seinem oben erwähnten filmemachenden Sohn Malcolm, sein Sohn John David spielt eine der Hauptrollen. Auch die beiden Töchter sind im Showbusiness: Katia arbeitet in der Produktionsfirma von LeBron James und Malcolms Zwillingsschwester Olivia ist Schauspielerin. Sie seien im Showbusiness aufgewachsen, so wie ihre Freunde auch, also sei es nur natürlich, dass sie nun alle auch im Showbusiness sind. «Meine Frau ist der grosse Filmfan in der Familie und deshalb waren meine Kinder von klein auf auch Filmfans. Von mir hatten sie das nicht. Ich habe als Kind keine Filme geschaut, ich wollte draussen spielen», erinnert er sich. Und stolz fügt er bei, dass seine Kids sich ihre Karrieren durchaus verdient haben: «Sie haben den ehrlichen Weg gewählt. Sie haben das Handwerk an den besten Universitäten gelernt und meine Frau hat dafür gesorgt, dass sie respektvolle und disziplinierte Menschen werden.»
Eine Zusammenarbeit vor der Kamera mit seinem Nachwuchs muss noch eine Weile warten. Denzel Washington ist die nächsten sechs Jahre bereits mit Filmen für Steve McQueen, Ryan Coogler und Antoine Fuqua, für den er den legendären Feldherrn Hannibal verkörpern wird, ausgebucht. Das Schönste am Kino sei für ihn, Menschen für zwei Stunden den Rest vergessen zu lassen: «Ich nehme, was ich mache, nicht zu ernst. Die grösste Befriedigung gibt mir, dass ich meine Möglichkeiten – ich hasse das Wort Plattform – nutzen kann, Gelerntes weiterzugeben. Ich bin in der Zurückgeben-Phase meines Lebens. Ich sehe es gerne, wenn andere auch reüssieren.» Damit er sein Bestes geben kann, muss er aber zuerst noch zum Zahnarzt, seinen losen Zahn flicken: «Damit ich die ‹Ts› von Shakespeare auch schön aussprechen kann.»
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XANIA real estate Zurich steht für aussergewöhnliche Immobilien an besten Lagen rund um Zürich. Mit einer klaren Vision und einem kompromisslosen Anspruch an Qualität entwickelt XANIA derzeit über 600 Wohnungen auf 56 ausgewählten Grundstücken. Diese Projekte zeichnen sich durch zeitlose Eleganz, urbane Ästhetik und eine harmonische Verbindung zur Natur aus.
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NClever investieren dank bewährter Strategien für die Geldanlage
Die meisten Männer möchten ihr Einkommen nicht nur sichern, sondern es nachhaltig vermehren. Hierfür ist allerdings die richtige Strategie im Wealthmanagement entscheidend. Das Fundament dafür bilden ein solider Überblick über die eigene finanzielle Situation, kluge Investments sowie eine individuelle Planung.
ur wenn man weiss, wo man steht, kann man bestimmen, wohin die Reise geht. Diese (zugegebenermassen etwas hobby-philosophisch anmutende) Aussage hat insbesondere im Bereich Vermögensverwaltung Gültigkeit. Denn wie jeder Finanzprofi weiss: Ein durchdachter Vermögensplan beginnt mit einer genauen Analyse der finanziellen Ausgangslage. Diese umfasst die Bewertung von Einnahmen, Ausgaben, bestehenden Verbindlichkeiten sowie verfügbaren Rücklagen. Auf dieser Basis lässt sich eine Strategie entwickeln, die kurzfristige Sicherheit und langfristige Rendite miteinander verbindet.
Diversifikation als Schlüsselstrategie
Eine der zentralen Maximen im Wealthmanagement ist die Diversifikation. Das Streuen von Kapital über verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe segmentiert das Portfolio und reduziert dadurch das Risiko. Nebst klassischen Investments gewinnen zunehmend auch alternative Anlagen wie Private Equity, Kryptowährungen oder Kunst an Bedeutung. Die richtige Mischung und Gewichtung der Anlageklassen ist entscheidend und sollte auf die individuelle Risikobereitschaft abgestimmt sein. Apropos Risiko:
Eine der zentralen Maximen im Wealthmanagement ist die Diversifikation. Das Streuen von Kapital über verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe segmentiert das Portfolio und reduziert dadurch das Risiko.
Zu den sichersten und beliebtesten Anlageformen gehören laut Fachleuten nach wie vor Immobilien. Neben dem Kauf von Wohn- oder Gewerbeimmobilien bieten sich auch indirekte Investments wie
Immobilienfonds oder Real Estate Investment Trusts (REITs) an.
Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien
Es lohnt sich, bereits heute in die
Für Gutverdienende, die bereit sind, etwas höhere Risiken einzugehen, bieten sich Investments in Private Equity oder Venture Capital an.
Ansprüche von morgen zu investieren: Nachhaltige Geldanlagen sowie Investments in Technologien der Zukunft gewinnen immer stärker an Bedeutung. Konkret gehören etwa Investitionen in Unternehmen und Projekte dazu, die ökologische und soziale Verantwortung übernehmen. Diese sind nicht nur ethisch vertretbar, sondern bieten auch vielversprechende Renditepotenziale. Zukunftstechnologien wie erneuerbare Energien, künstliche Intelligenz oder Wasserstofftechnologie stehen bei vielen Investoren ebenfalls hoch im Kurs und können das Portfolio um wachstumsstarke Optionen ergänzen.
Für Gutverdienende, die bereit sind, etwas höhere Risiken einzugehen, bieten sich Investments in Private Equity oder Venture Capital an. Diese Anlageformen ermöglichen den Zugang zu innovativen Startups oder etablierten Unternehmen, die Kapital für ihre Expansion benötigen. Der potenzielle Gewinn ist hoch, erfordert jedoch ein tiefes Verständnis der Märkte und unternehmerisches Geschick. Da Wealthmanagement generell ein komplexes Feld ist, lohnt sich oftmals die Zusammenarbeit mit Finanzexpert:innen oder spezialisierten Vermögensverwaltungen.
«Wir eilen keinen Hypes nach»
In einer zunehmend volatilen Finanzwelt sticht Portas Capital als vertrauenswürdige Partnerin für Vermögensverwaltung und Anlageberatung hervor. Ihr Erfolgsrezept ist an sich simpel: Seit jeher verfolgt man konsequent eine Strategie, die auf maximale Diversifikation sowie den Schutz des Kapitals in schwierigen Marktphasen setzt. Die erzielten risikoadjustierten Renditen während der letzten Jahre ihrer Kundenmandate geben Portas Capital recht.
Innovation und Dynamik sind Schlagwörter, mit denen sich viele Firmen gerne schmücken. Und so wichtig diese Qualitäten für den Werkplatz Schweiz auch sind – gerade im Finanzsektor sind Beständigkeit sowie eine langfristige Strategie mindestens ebenso relevant. Den Beweis dafür erbringt seit Jahren die Portas Capital AG: Mit einer Mischung aus bewährter Tradition und fortlaufender Anpassung an die Bedürfnisse ihrer Klienten schafft die in Zürich, Dietikon und Baden ansässige Vermögensverwalterin und Anlageberaterin eine Grundlage für nachhaltigen Erfolg und finanzielle Sicherheit.
Beat Kunz, Verwaltungsratspräsident von Portas Capital, fasst den Kern der Philosophie folgendermassen zusammen: «Angesichts der zahlreichen Unsicherheiten im Finanzsektor
bieten wir Stabilität. Unsere Kundinnen und Kunden können sich darauf verlassen, dass wir nicht nur die Märkte beobachten, sondern proaktiv handeln, um ihr Vermögen zu sichern und zu mehren.»
Individuelle Betreuung, transparente Prozesse Zu diesem Zweck setzt Portas Capital AG auf Transparenz und Verständlichkeit über den gesamten Anlageprozess hinweg. Die individuelle Betreuung jeder einzelnen Klientin und jedes einzelnen Klienten sowie die kontinuierliche Überwachung der Anlagen sorgen für Klarheit und Vertrauen. «Unser Ziel besteht darin, unserer Kundschaft Sicherheit zu bieten – nicht nur durch gute Renditen, sondern vor allem durch eine transparente und nachvollziehbare Anlagestrategie»,
betont Kunz. Dabei lässt man sich von Trends nicht beeindrucken. «Wir eilen keinen Hypes nach.» Die klare Ausrichtung auf den langfristigen Werterhalt und die kontinuierliche Optimierung der Anlageprozesse stehen im Vordergrund. Dabei schafft das Unternehmen Synergien zwischen Vermögensverwaltung und Beratung – ein Ansatz, der es Portas Capital ermöglicht, den individuellen Bedürfnissen ihrer Klienten umfassend gerecht zu werden.
Solide Strategien für herausfordernde Zeiten
Die Finanzmärkte sind von Volatilität und schnellen Veränderungen geprägt. Umso wichtiger ist es, dass Anleger verlässliche Fachleute an ihrer Seite haben, die in jeder Marktphase einen kühlen Kopf bewahren. «Unsere Stärke liegt
darin, Krisen als Chancen zu nutzen. In schwierigen Zeiten trennt sich die Spreu vom Weizen – und wir setzen auf langfristige Strategien, die auch in solchen Phasen Bestand haben», erklärt Beat Kunz. Dieser weitsichtige Ansatz hat sich über Jahre hinweg bewährt und ist einer der Gründe, warum Portas Capital sich auf ausgewählte Kernmärkte konzentriert, die dem Unternehmen seit jeher vertraut sind.
Weitere Informationen unter: portascapital.com
Künstliche Intelligenz und Datenschutz: Schweizer Unternehmen auf dem Prüfstand
In der Schweiz hat der Datenschutz mit dem Inkrafttreten des aktualisierten Schweizer Datenschutzgesetzes im Jahr 2023 ein neues Niveau erreicht und sich mehrheitlich der Datenschutzgrundverordnung in der Europäischen Union angeglichen. Angesichts der Herausforderungen durch Datenschutzregulierungen stehen Unternehmen und Behörden vor der dringenden Notwendigkeit, ihre Datenschutzstrategien zu überarbeiten. Besonders der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz macht die Anforderungen an den Datenschutz komplexer denn je. Dieser Artikel beleuchtet die regulatorischen Rahmenbedingungen und die Herausforderungen, die Schweizer Unternehmen bewältigen müssen, um den Schutz personenbezogener Daten sicherzustellen.
Sascha Meier
Country Manager Schweiz
Seit dem 1. September 2023 ist zudem das aktualisierte Schweizer Datenschutzgesetz (DSG-Schweiz) in Kraft. Aufgrund rasanter, technologischer Entwicklungen in den vergangenen Jahren war das bisherige Datenschutzgesetz in der Schweiz nicht mehr zeitgemäss. Auch die Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) in der Europäischen Union (EU) stellt Unternehmen, Behörden und andere Organisationen seit sechs Jahren vor grosse Herausforderungen. Durch den zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sind die Anforderungen an den Datenschutz zuletzt noch deutlich komplexer geworden und lassen sich fast nur noch mit Hilfe von digitalen Systemen beherrschen.
Das Thema Datenschutz ist aktueller denn je, denn der rasante technologischen Fortschritt führt dazu, dass immer mehr personenbezogene Daten erfasst werden.
Mit weitem Abstand steht hier die künstliche Intelligenz an erster Stelle, die mittlerweile in fast allen Bereichen eingesetzt wird. Und hier
In der Schweiz gibt es bereits seit dem 25. November 2020 Leitlinien vom Bund für die ethische Nutzung von künstlicher Intelligenz .
gilt: Je mehr qualitativ hochwertige Daten zur Verfügung stehen, desto besser werden die Algorithmen trainiert, um Muster zu erkennen und zuverlässige Vorhersagen zu treffen. Daher wird KI täglich mit riesigen Mengen an personenbezogenen Informationen «gefüttert». Und auch diese personenbezogenen Daten müssen gemäss DSG-Schweiz und EU-DSGVO verantwortungsvoll verarbeitet werden.
Was versteht das DSGSchweiz und die EU-DSGVO unter der Verarbeitung personenbezogener Daten? Personenbezogene Daten: Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen, wie Name, Adresse, E-Mail-Adresse, IP-Adresse etc.
Verarbeitung: Jeder Vorgang mit oder ohne automatisierte Verfahren, der im Zusammenhang mit personenbezogenen Daten steht. Dazu gehören das Erheben, Erfassen, Speichern, Anpassen,
Verändern, Auslesen, Abfragen, Verwenden, Offenlegen durch Übermittlung, Verbreitung oder eine andere Form der Bereitstellung.
Welche Aspekte umfasst das DSG-Schweiz und die EU-DSGVO für den Umgang mit Daten? Sowohl das Schweizer DSG als auch die EU-DSGVO basieren auf mehreren Grundprinzipien, die Unternehmen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten beachten müssen:
1. Rechtmässigkeit, Verarbeitung nach Treu und Glauben, Transparenz: Daten müssen auf rechtmässige, faire und transparente Weise verarbeitet werden.
2. Zweckbindung: Daten dürfen nur für festgelegte, eindeutige und legitime Zwecke erhoben und verarbeitet werden.
3. Datenminimierung: Es dürfen nur so viele Daten erhoben werden, wie für den Zweck der Verarbeitung notwendig sind.
4. Richtigkeit: Daten müssen sachlich richtig und, wenn notwendig, auf dem neuesten Stand sein.
5. Speicherbegrenzung: Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie es für den Zweck der Verarbeitung notwendig ist.
6. Integrität und Vertraulichkeit: Daten müssen in einer Weise verarbeitet werden, die eine angemessene Sicherheit gewährleistet, einschliesslich Schutz vor unbefugter oder unrechtmässiger Verarbeitung und vor unbeabsichtigtem Verlust, Zerstörung oder Schädigung.
Daten in KI-Lösungen: Weitere Anforderungen durch EU-AI-Act
Der Gesetzgeber hat längst auf die rasante technologische Entwicklung der letzten Jahre reagiert. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wird mittlerweile im EU-AI-Act reguliert, der am 1. August 2024 in Kraft getreten ist. Zusätzlich zu den bestehenden Datenschutzanforderungen der EU-DSGVO legt die EU-Richtlinie weitere Kriterien für die Verarbeitung von Daten in KI-Systemen fest. Um Unternehmen Zeit zur Anpassung ihrer KI-Systeme zu geben, wurde eine Staffelung der Vorschriften eingeführt. Verbotene KI-Systeme dürfen z. B. gemäss dem EU-AI-Act sechs Monate nach
Inkrafttreten nicht mehr verwendet werden (siehe Tabelle rechts).
Unter anderem fordert das Gesetz beim Einsatz von KI neue Mechanismen zur Nachverfolgung und Dokumentation der Datenverarbeitungsprozesse. Davon sind nicht nur KI-Entwickler betroffen, sondern auch Unternehmen, die zugekaufte Lösungen einsetzen. Auch bei diesen muss demnach sichergestellt werden, dass Daten in KI-Systemen verantwortungsvoll verarbeitet werden, um ethische Standards einzuhalten und Datenschutzrisiken zu minimieren.
Die Sanktionen für Verstösse gegen den EU-AI-Act sind erheblich und können bis zu 35 Millionen Euro oder sieben Prozent des weltweiten Jahresumsatzes des vorherigen Geschäftsjahres betragen, je nachdem, welcher Betrag höher ist. Diese hohen Sanktionen verdeutlichen die Wichtigkeit der Einhaltung der neuen Vorschriften und die Notwendigkeit, entsprechende Compliance-Massnahmen zu ergreifen.
Der EU-AI-Act hat Auswirkungen über die EU hinaus und gilt auch für Schweizer Unternehmen, die in der EU tätig sind oder deren KI-Produkte dort verwendet werden. Diese Unternehmen müssen neben dem DSG-Schweiz und der EU-DSGVO auch die Regelungen des EU-AI-Act beachten. Dies ist besonders wichtig für Unternehmen, die KI-Systeme bereitstellen, Produkte mit integrierten KI-Systemen vertreiben oder KI-basierte Dienstleistungen in der EU anbieten.
Regulierung von künstlicher Intelligenz in der Schweiz In der Schweiz gibt es bereits seit dem 25. November 2020 Leitlinien vom Bund für die ethische Nutzung von künstlicher Intelligenz. Am 22. November 2023 beauftragte zudem der Bundesrat das Uvek mit einer Analyse möglicher Regulierungsansätze, die bis Ende 2024 vorliegen und auch den EU-AI-Act berücksichtigen soll. Es ist zu erwarten, dass die Nutzung von KI in der Schweiz bald reguliert wird, weshalb es ratsam ist, sich auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten.
Empfehlung: Verantwortung für Datenschutzgesetze und KI-Regulierung zusammenlegen
Beim Blick auf die Datenschutzgesetze (DSG-Schweiz und EU-DSGVO) und den EU-AI-Act zeigt sich schnell, dass das DSG-Schweiz, die EU-DSGVO und der EU-AI-Act
Datum Was?
12. Juli 2024 Publikation des EU-AI-Act im Amtsblatt der Europäischen Union.
1. August 2024 Inkrafttreten des EU-AI-Act.
2. Februar 2025 Unternehmen müssen die Vorschriften für verbotene KI-Systeme innerhalb von sechs Monaten nach Inkrafttreten umsetzen. Dies bedeutet, dass entsprechende Systeme bis spätestens Ende Januar 2025 angepasst oder aus dem Verkehr gezogen werden müssen.
2. August 2025 Unternehmen haben bis zu diesem Zeitpunkt Zeit, ihre Systeme anzupassen und sicherzustellen, dass sie den neuen Vorschriften entsprechen. Ab diesem Datum gilt auch der Sanktionsmechanismus des EU-AI-Acts.
2. August 2026 Allgemeine Geltung der Verordnung. Gewisse Hochrisiko-KI-Systeme (Anhang III EU-AI-Act) müssen bis zu diesem Zeitpunkt den Anforderungen des EU-AI-Act entsprechen.
2. August 2027 Für gewisse Hochrisiko-KI-Systeme besteht eine längere Umsetzungsfrist. Diese ist in Anhang I zum EU-AI-Act geregelt.
einer ähnlichen Logik unterliegen. Die Regulierungen verfolgen einen risikobasierten Ansatz und erfordern das Erfassen von allen Tätigkeiten der Datenverarbeitung. Es müssen in der Regel Drittparteien und interne Geschäftseinheiten gemanagt sowie die Zusammenarbeit mit Stakeholdern (zum Einholen relevanter Informationen) organisiert werden. Ausserdem sind für die Regulierungen etablierte und robuste Governance-Strukturen erforderlich, um die erforderlichen Dokumentationen leisten zu können.
Es bietet sich daher an, die organisatorische Verantwortung für Datenschutz und KI-Regulierung im Unternehmen zusammenzulegen. Das hat auch den Vorteil, dass bei der Einbeziehung der künstlichen Intelligenz in die Datenschutz-Massnahmen auf Prozessen aufgebaut werden kann, die sich bereits bei der Umsetzung von Datenschutzregulierungen bewährt haben.
Automatisierung der DatenschutzProzesse mit digitalen Tools
Die Herausforderungen des Datenschutzes, die durch die Einbeziehung der künstlichen Intelligenz erheblich komplexer geworden sind, lassen sich durch die Automatisierung der Prozesse beherrschen. Digitale Tools, welche explizit auf «Privacy-Compliance» ausgerichtet sind, ermöglichen es Unternehmen, sowohl die Anforderungen des DSG-Schweiz,
sich bringen, wenn sie mit schlechten Daten gefüttert oder gar manipuliert wird. Deshalb ist es wichtig, die KI regelmässig zu überprüfen.
Das DSG-Schweiz und die EUDSGVO stellen daher zurecht eine umfassende und strenge Regelung zum Schutz personenbezogener Daten dar, die der EU-AI-Act noch erweitert. Durch Transparenz und die Einhaltung dieser Vorschriften können Unternehmen nicht nur rechtliche Konsequenzen vermeiden, sondern auch das Vertrauen ihrer Kunden stärken. Schweizer Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die neuen Anforderungen vorbereiten und notwendige Anpassungen vornehmen, um regulatorische Vorgaben zu erfüllen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.
der EU-DSGVO als auch des EU-AI-Acts vollständig zu erfüllen.
Um Datenschutzverstösse beim Einsatz von KI-Lösungen zu vermeiden und die höchsten Sicherheitsstandards für alle Daten zu gewährleisten, sollte eine integrierten Lösung folgende Funktionen aufweisen:
– Automatisierte ComplianceChecks, die kontinuierlich die Einhaltung aller relevanten Vorschriften überwachen.
– Risikomanagement, um Gefahren frühzeitig zu erkennen bzw. potenzielle Risiken im Umgang mit Daten und KI-Systemen zu bewerten.
– Dokumentationen, die jederzeit detaillierte Berichte zur Unterstützung interner und externer Audits bereitstellen. –
Privacy by Design zur Unterstützung der datenschutzkonformen Entwicklung von Projekten ab der Planungsphase.
Fazit
Künstliche Intelligenz wird sich immer mehr durchsetzen. Für den Compliance-Bereich ist die neue Technologie gleichzeitig Herausforderung und Chance. Einerseits hilft sie, wachsende Anforderungen zu meistern. Andererseits kann sie selbst neue Risiken mit
Über den Autor Sascha Meier verantwortet den Schweizer und österreichischen Standort des Technologieanbieters EQS Group. Er verfügt über langjährige Erfahrung in der Digitalisierung von Compliance-Prozessen und unterstützt in seiner Funktion Organisationen täglich bei der Einführung und Optimierung von Compliance-ManagementSystemen. Zudem verfügt er über einen CAS-Abschluss in Compliance-Management. In seinen vorherigen Positionen war er für die EQS Group in München sowie Dubai tätig.
Weitere Informationen unter: www.eqs.com
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IChancen im Spiegel von Trennung und Neuanfang
nmitten der Komplexität menschlicher Beziehungen markiert eine Scheidung oftmals eine Zäsur im Leben. Für Männer in einer fortgeschrittenen Lebensphase bedeutet sie nicht nur eine emotionale Herausforderung, sondern auch einen Wendepunkt, der sowohl rechtliche als auch finanzielle Weichenstellungen erfordert. Doch mit der richtigen Vorbereitung und einem klaren Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen kann dieser Übergang nicht nur bewältigt, sondern auch als Chance für einen Neuanfang genutzt werden.
Die rechtlichen Grundlagen der Scheidung
Das Schweizer Scheidungsrecht basiert auf dem Grundsatz der Fairness und Ausgewogenheit. Es zielt darauf ab, eine gerechte Verteilung der Vermögenswerte sicherzustellen und das Wohl aller Beteiligten, insbesondere von Kindern, zu gewährleisten. Männer, die auch oftmals eine tragende wirtschaftliche Rolle einnehmen, stehen vor der Herausforderung, finanzielle Verpflichtungen und persönliche Interessen in Einklang zu bringen.
Ein zentraler Aspekt ist die Vermögensaufteilung. Nach schweizerischem Recht wird das während der Ehe erworbene Vermögen grundsätzlich gleichmässig zwischen den Ehepartnern aufgeteilt. Ausgenommen hiervon ist das Eigengut, zu
Das Schweizer Scheidungsrecht basiert auf dem Grundsatz der Fairness und Ausgewogenheit. Es zielt darauf ab, eine gerechte Verteilung der Vermögenswerte sicherzustellen und das Wohl aller Beteiligten, insbesondere von Kindern, zu gewährleisten.
dem etwa Vermögenswerte gehören, die vor der Ehe eingebracht oder durch Erbschaften und Schenkungen erworben wurden. Hier lohnt sich ein genauer Blick auf bestehende Vereinbarungen – insbesondere, wenn ein Ehevertrag vorliegt.
Finanzielle Verantwortung
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Frage des Unterhalts. Abhängig von den individuellen Lebensumständen und der Einkommensverteilung zwischen den Partner:innen kann ein Ehegattenunterhalt festgelegt werden. Hierbei wird nicht nur das Einkommen des unterhaltspflichtigen Partners berücksichtigt, sondern auch dessen Lebensstandard sowie die Dauer der Ehe. Es ist entscheidend, sich
frühzeitig mit den möglichen Verpflichtungen auseinanderzusetzen. Eine umfassende juristische Beratung kann helfen, sowohl die eigene finanzielle Zukunft als auch die eines möglichen Unterhaltsberechtigten zu sichern.
Strategien für eine geordnete Trennung
Eine Scheidung erfordert eine klare und strukturierte Herangehensweise. Zu den wichtigsten Schritten gehört es, sich frühzeitig einen Überblick über die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen zu verschaffen. Dies umfasst:
– Dokumentation des Vermögens: Eine präzise Erfassung aller Vermögenswerte
und Verbindlichkeiten schafft Transparenz.
– Rechtliche Beratung: Eine spezialisierte Anwältin oder ein Anwalt kann nicht nur rechtliche Fragen klären, sondern auch realistische Perspektiven aufzeigen.
– Emotionale Resilienz: Neben den rechtlichen Aspekten ist es wichtig, sich mental auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten.
Chancen durch Veränderung
Das Ende einer Ehe kann sich wie der Verlust eines wichtigen Lebenspfeilers anfühlen, doch es bietet auch die Möglichkeit, alte Strukturen zu hinterfragen und neue Prioritäten zu setzen. Für Männer in einer gefestigten Lebensphase bedeutet dies oft, sich verstärkt auf die persönliche Entwicklung zu konzentrieren – sei es durch berufliche Neuorientierung, die Vertiefung von Hobbys oder die Pflege sozialer Kontakte.
Der Jahresbeginn, der traditionell mit Neuanfängen assoziiert wird, bietet die Gelegenheit, die Zukunft mit einem klaren Blick zu gestalten. Eine Trennung muss nicht als Scheitern betrachtet werden – sie kann vielmehr den Auftakt für ein neues Kapitel markieren, in dem persönliche Werte und Ziele neu ausgerichtet werden.
«Von der Trennung bis zur Scheidung»
Eine Trennung ist oft schwierig und belastend. Haben die Ex-Partner:innen gemeinsame Kinder, wird es zusätzlich kompliziert: Denn obwohl die Rechtsprechung so ausgelegt ist, dass den Bedürfnissen von Partner:innen und Nachwuchs Rechnung getragen wird, lauern viele juristische Stolperfallen. Welche diese sind und wie man sie möglichst umgehen kann, erklärt Elke Fuchs, Rechtsanwältin der Anwaltskanzlei Fuchs, im Interview.
Elke Fuchs
Rechtsanwältin
Anwaltskanzlei Fuchs
Frau Fuchs, in einer Beziehung kriselt es. Worauf ist zu achten?
Um Beweisprobleme zu umgehen, sollten schon wichtige Unterlagen gesammelt und aufbewahrt werden. Es ist bedeutend einfacher, während des Zusammenlebens wichtige Dokumente zu sammeln, als diese nach einem Auszug vom anderen Partner vor Gericht zu erkämpfen. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Lassen Sie sich rechtzeitig beraten, um eine auf Ihre Bedürfnisse massgeschneiderte Regelung zu erhalten.
Unterschreiben Sie nichts, bevor Sie sich nicht über Ihre Rechte informiert haben.
Ein Ehepaar kommt zum Schluss, die Ehe beenden zu wollen. Wie haben sie vorzugehen?
Sollte ein Ehepaar die Scheidung wünschen, so kann die Scheidung auf gemeinsames Begehren beim zuständigen Gericht eingereicht werden. Sollte der Scheidungswunsch einseitig sein, so ist die zweijährige Trennungsfrist abzuwarten, bevor die Scheidung eingeleitet werden kann. Oftmals ist es aber so, dass ein Partner die Scheidung will, der oder die andere aber noch nicht.
Was ist der Unterschied zwischen der Trennung und der Scheidung?
Das Eheschutzverfahren regelt das Getrenntleben bis zur Scheidung, d. h. Fragen der Obhut und das Kontaktrecht mit den Kindern, die
Zuteilung der Familienwohnung und des Autos sowie den Unterhalt. Auf Antrag kann die Gütertrennung vom Richter ausgesprochen werden. Die gemeinsame Besteuerung endet mit der faktischen Trennung. Bei einer Scheidung werden zusätzlich die angesparten Guthaben der Altersvorsorge geteilt und das Güterrecht geregelt.
Welche Möglichkeiten der Betreuung der Kinder gibt es?
Vorab ist festzuhalten, dass die gemeinsame elterliche Sorge als Regelfall bestehen bleibt. In Bezug auf das Kontaktrecht können die alleinige oder die alternierende Obhut in Betracht kommen.
Wie kann die alternierende Obhut angeordnet werden?
Zum einen können sich die Eltern auf die alternierende Obhut einigen oder der Richter kann dies auf Antrag eines Elternteils anordnen. Bevor das Gericht entscheidet, hat es den Sachverhalt von Amtes wegen zu erforschen. Das Kind wird hierzu durch das Gericht oder eine Fachperson altersgerecht befragt.
Wie erfolgt die Festsetzung der Unterhaltsbeiträge in der Praxis?
Steht das Betreuungsmodell fest, können die Unterhaltsbeiträge berechnet werden. Das erfolgt in der Regel nach der sogenannten
Es ist bedeutend einfacher, während des Zusammenlebens wichtige Dokumente zu sammeln, als diese nach einem Auszug vom anderen Partner vor Gericht zu erkämpfen.
– Elke Fuchs, Rechtsanwältin Anwaltskanzlei Fuchs
Worin bestehen die Unterschiede zwischen den beiden Betreuungsmöglichkeiten?
Bei der alleinigen Obhut erhält der nicht betreuende Elternteil lediglich ein Besuchsrecht und es ist für den gesamten Kindesunterhalt aufzukommen, sofern die Leistungsfähigkeit gewährleistet ist.
Die alternierende Obhut beginnt ab einem Betreuungsanteil von ca. 40 Prozent. Können die Eltern die bei ihm anfallenden Kosten des Kindes tragen, so übernimmt jeder Elternteil seine Kosten. Bei ungleichen Einkommen ist ein Ausgleich zu schaffen. Dann muss der eine Elternteil trotzdem Alimente bezahlen.
zweistufig-konkreten Methode mit Überschussbeteiligung. Bei äusserst guten Verhältnissen darf hiervon abgewichen werden.
In einem ersten Schritt sind die monatlichen Nettoeinkünfte der Eltern und Kinder zu ermitteln. Anschliessend ist das betreibungsrechtliche Existenzminimum zu berechnen, dass sich aus einem Grundbetrag sowie Kosten der Miete, Krankenkasse, Betreuung der Kinder und Berufsausübung zusammensetzt. Sind genügend Mittel vorhanden, kann neben dem Barunterhalt ein Betreuungsunterhalt ausgerichtet werden und der Bedarf wird um das familienrechtliche Existenzminimum erweitert.
Ergibt sich ein Überschuss, so ist dieser nach grossen und kleinen Köpfen aufzuteilen. Zu beachten ist, dass bei nicht verheirateten Eltern der andere Elternteil keinen Anspruch auf den Überschuss hat. Bei der Festsetzung der Unterhaltsbeiträge hat das Gericht ein grosses Ermessen.
Wie verhält es sich, wenn sich die Verhältnisse ändern? Was sind Gründe für die Abänderung? Gründe für eine Abänderung sind vielschichtig, so z. B. wenn sich das Einkommen durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit erheblich, dauerhaft und unvorhersehbar ändert. Aber auch bei einem Umzug oder wenn die Kinder eine Abänderung der Betreuung wünschen. Das muss im Einzelfall genau betrachtet werden. Bis zum neuen Entscheid durch das Gerichts gelten die festgelegten Unterhaltsbeiträge weiterhin.
Über Fuchs Law
Elke Fuchs ist Rechtsanwältin mit Schwerpunkten im Familien-, Straf- sowie im Kindes- und Erwachsenenschutzrecht. Zudem ist sie in der Opfervertretung tätig.
Adresse und Kontakt: Geissbüelstrasse 50 Postfach 20 8704 Herrliberg
+41 (0) 44 309 88 88 elkefuchs@fuchs-law.ch www.fuchs-law.ch
Die Amnesie der Investierenden betreffend Kryptowährungen verstehen: Eine verpasste Lektion der Dotcom-Ära?
DFlorian Rais, CEO & Founder Criptonite Asset Management SA
ie Geschichte der Finanzmärkte ist geprägt von wechselnden euphorischen und ernüchternden Phasen. Dennoch lässt sich eine Konstante ausmachen: die Tendenz der Investierenden, frühere Learnings zu vergessen, insbesondere wenn eine neue Technologie oder Anlageklasse entsteht. Diese Dynamik wiederholt sich derzeit spektakulär mit Kryptowährungen, die frappierende Parallelen zur Dotcom-Blase der 90er-Jahre zeigt. Doch weshalb neigen Investierende, auch erfahrene, zu dieser «kollektiven Amnesie»? Viele CIOs und Analyst:innen von angesehenen Institutionen haben unermüdlich gegen Investitionen in Kryptowährungen argumentiert (einige tun es immer noch), indem sie sie als bedeutungslose Illusion ohne Realwert abtun. Und doch haben sie innerhalb weniger Tage – getrieben von Tweets und einiger Ankündigungen prominenter traditioneller Finanzchefs – begonnen, ihrer Klientel zu sagen, dass sie Aufmerksamkeit zollen müssen. Weshalb folgen so viele lediglich den Trends, wenn es fürs Investmentmanagement so entscheidend ist, sich auf die Suche nach neuen Anlageklassen zu fokussieren, gerade wenn die Geschichte diesen Weg bereits aufgezeigt hat?
Als ich 2018 Criptonite Asset Management gründete, tat ich das vor allem, um bereits gemachte Erfahrungen nicht zu wiederholen, in einer Situation nicht unähnlich der heutigen.
In den Jahren 1994/5 trat Bill Gates in amerikanischen Talkshows wie der David Letterman Show auf. Seine Vorstellungen des Internets wurden verspotten und mit Radio, Fernsehen oder VHS-Playern verglichen. In den darauffolgenden Jahren wurden Netscape, AOL und Altavista zu den neuen Stars der Ära.
Ich begann meine Karriere bei einer Privatbank. Der damalige CIO stellte mich ein und lehrte mich etwas, das ich nie vergessen habe: Bleib stets neugierig und beurteile ein Investment niemals frühzeitig. Analysiere es sorgfältig, stürze dich
nicht hinein und diversifiziere Risiken. Und vor allem: Weise nichts von der Hand, nur weil andere dessen Wert nicht erkennen.
Diese Prinzipien führten mich dazu, Criptonite zu gründen und Kryptowährungen als Portfoliomanager zu erkunden. Mein Ziel war es, traditionellen Investierenden zugängliche Anlagemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, falls sich diese Anlageklasse schliesslich durchsetzen sollte. Diese Vehikel mussten über ein klassisches Bankkonto leicht zugänglich sein, erkennbare Merkmale aufweisen (wie ISIN-Codes und Börsennotierung) und Strategien verfolgen, die einfach zu verstehen, umzusetzen und überwachen waren. Jedoch habe ich nicht erwartet, dass der Markt die explosive Volatilität und plötzlichen dramatischen Geschehnisse durchstehen muss. Es veranlasste mich dazu, an frühere Finanzmarktkollapse zurückzudenken –WorldCom, Enron, Madoff und unzählige weitere, die nicht mit Kryptowährungen in Verbindung stehen. Ist Technologie nach dem Zusammenbruch von WorldCom, AOL oder anderen Dotcom-Konkursen nach 2000 aus den Portfolios verschwunden?
Man darf nicht vergessen, dass Kryptowährungen nicht nur Bitcoin umfassen. Sie stellen eine technologische Revolution dar: Blockchain, Smart Contracts, NFTs und mehr. Die meisten Projekte werden scheitern wie während der Dotcom-Ära, aber die Überlebenden werden wahrscheinlich unser Leben transformieren. Bei Investitionen geht es darum, neugierig zu bleiben und die zukünftigen Gewinner zu finden. Es ist eine herausfordernde Reise – ein Marathon, kein Sprint – aber die Belohnung ist es wert. Wer wäre schon nicht gern Eigentümer:in von Apple-, Google, Facebook- oder Amazon-Aktien seit den frühen 2000ern?
Hat der Aufstieg der Kryptowährungen seinen Höhepunkt erreicht? Befinden wir uns auf dem Gipfel? Das ist unmöglich vorauszusagen. Meine Meinung, die ich an den AIM-Konferenzen in London 2022 und 2023 geäussert habe, bleibt unverändert.
Weltweit sind drei Milliarden Gamer:innen aktiv, die sich zu unterschiedlichen Spielfrequenzen Videospielen widmen. Beachtenswert ist, dass alle digitales Eigentum als eine Selbstverständlichkeit betrachten. Sie gehen täglich damit um – Avatare, Skins und digitale
Items in Games haben einen Wert für beinahe einen Viertel des Planeten.
Gold ist ein sicherer Hafen, weil es universell anerkannt ist, inklusive von Zentralbanken. Heute liegt der Wert von Gold bei etwa 15 Billionen Dollar.
Im Falle von Bitcoin wird es aber nie mehr als 21 Millionen geben – keinen einzigen mehr. Tatsächlich geht man davon aus, dass 30 Prozent aller je produzierten Bitcoins unwiederbringlich verloren sind. Übrig bleiben etwa 15 Millionen Bitcoins.
Da 25 Prozent der Weltbevölkerung digitale Vermögenswerte anerkennt, wird Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel unumgänglich. Es wäre nicht verwunderlich, wenn sich der Wert von Bitcoin mit der Zeit dem von Gold annähert. 15 Billionen Dollar geteilt durch 15 Millionen Bitcoins entspricht 1 Million Dollar pro Bitcoin.
Die folgende Frage habe ich häufig jüngeren Menschen im Alter von etwa 20 bis 35 Jahren gestellt: Würden Sie lieber Gold oder Bitcoin halten?
Die Antwort ist sehr interessant, da sie selten den Preis einer der beiden Vermögenswerte erwähnt, sondern immer auf die Transportfähigkeit verweist. Es scheint, dass die jüngeren Generationen in einer Welt leben, in der Mobilitätsfreiheit der Schlüssel ist. Daher ist es nicht überraschend, dass Bitcoin eine wachsende Anziehungskraft ausübt, denn ein Wallet passt in jede Tasche. Die heute 20- bis 35-Jährigen sind die Investierenden von morgen und es ist unwahrscheinlich, dass sich diese Denkweise ändern wird.
Investitionen in neue Technologien sind keine Erfolgsgarantie, aber wer sie ignoriert, riskiert Reue und Frustration. Verwechseln Sie nicht Glücksspiel mit Investition – es ist eine Frage der Balance und der Verhältnisse.
Weitere Informationen unter: criptoniteam.com
Die Schweiz im Spannungsfeld – eine Zerreissprobe für den Rechtsstaat?
Rechtsstaatlichkeit bildet das Rückgrat einer funktionierenden Gesellschaft und Wirtschaft. Doch was passiert, wenn der politische Zeitgeist dieses Fundament ins Wanken bringt? Im Gespräch mit Anja Vogt, Rechtsanwältin und Partnerin bei 5Gambit Disputes, wird klar, wie in der Schweiz im Zusammenhang mit den EU-Sanktionen gegen Russland zentrale Prinzipien wie Rechtsgleichheit und ein faires Verfahren gefährlich ausgehöhlt werden. Warum diese Entwicklung gestoppt werden muss, erklärt Vogt mit eindringlichen Beispielen und klarem Appell.
Frau Vogt, rechtsstaatliche Prinzipien wie ein faires Verfahren sowie Rechtsgleichheit sind Werte, die man in der Schweiz als gegeben betrachtet. Zu Recht?
In der Tat bildet die Rechtsstaatlichkeit das Fundament jedes funktionierenden Staats. Denn sie garantiert staatliches Handeln, das transparent, vorhersehbar und willkürfrei ist. Gerade bei so schwerwiegenden Eingriffen wie der faktischen Enteignung sanktionierter Personen müssen diese Prinzipien unbedingt gewahrt bleiben. Ein Grundsatz, der in diesem Zusammenhang immer Gültigkeit hat, lautet: «Das Gesetz ist Vernunft befreit von Leidenschaft.» Mit diesem Zitat brachte Aristoteles die Tatsache auf den Punkt, dass Gesetze jederzeit von Emotionen oder politischem Opportunismus frei sein müssen. Leider werden in den schweizerischen Verwaltungsverfahren zur Überprüfung der Rechtmässigkeit der Sanktionierung einzelner Personen zentrale rechtsstaatliche Prinzipien in teils erschreckendem Masse nicht eingehalten. Dies sei gerechtfertigt – so scheinbar der Tenor –, um die Russland-Sanktionen effektiv umzusetzen; ob im Einzelfall gerechtfertigt oder nicht. Dass dies mit dem Konzept der Rechtsstaatlichkeit nicht vereinbar ist, sollte offensichtlich sein. Wir schaffen es dementsprechend momentan nicht, dem Grundsatz von Aristoteles zu genügen.
Wie erleben die Betroffenen diese Eingriffe?
Die Auswirkungen können äusserst einschneidend sein. Stellen Sie sich vor, Sie gehen einkaufen und plötzlich funktionieren Ihre Bankkarten nicht mehr. Alle Ihre Vermögenswerte sind gesperrt, da Sie – wie Sie dann
Die Schweiz muss sich ihrer Verantwortung als Rechtsstaat bewusst sein und diese ernst nehmen.
erfahren – auf eine Sanktionsliste gesetzt wurden; vielleicht aufgrund einer beruflichen Verbindung oder eventuell sogar nur aufgrund der Tätigkeit eines nahen Verwandten. Das ist ein erheblicher Eingriff in die Grundrechte, der – wie sich oft herausstellt – mit nicht belastbaren «Beweisen» begründet wird.
Auf welchen Grundlagen basieren diese Sanktionen?
In der Schweiz übernehmen wir die Sanktionen der EU und somit auch die EU-Sanktionslisten. Diese basieren auf sogenannten «Listingkriterien», sprich abstrakten Voraussetzungen, unter welchen eine Person sanktioniert werden kann. Die Listingkriterien sind jedoch erschreckend vage. Eine Person kann etwa sanktioniert werden, weil sie als «Geschäftsperson» in einem Wirtschaftszweig tätig ist, der als «wesentliche Einnahmequelle» für die russische Regierung gilt. Was genau eine «Geschäftsperson» oder «wesentliche Einnahmequelle» ist, bleibt allerdings unklar. Das öffnet offensichtlich Tür und Tor für willkürliche Entscheidungen und dient in keiner Weise der Verwirklichung von vorhersehbarem, rechtsgleichem und willkürfreien Staatshandeln.
Wie sieht die rechtliche Situation für Betroffene aus, die gegen ihre Sanktionierung vorgehen möchten?
Es bestehen meiner Erfahrung nach erhebliche Hürden. Wer sich wehren möchte, muss ein sogenanntes Delisting-Verfahren beim Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF anstrengen.
– Anja Vogt, Rechtsanwältin & Partnerin
Doch bereits die Bezahlung eines Anwalts wird durch die Sperrung der Vermögenswerte in der Schweiz erschwert. Die Bewilligung der Bezahlung des Anwaltshonorars durch das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco kann mehrere Monate in Anspruch nehmen, was den Zugang zu rechtlichem Beistand offenkundig bereits aus diesem Grund erschwert.
Welche Beweise müssen Betroffene in einem solchen Verfahren erbringen?
Hier tritt eines der grössten Probleme zutage: Die Beweislast liegt de facto nämlich bei den Betroffenen. Eine solche Umkehr der Beweislast ist jedoch gesetzlich nicht vorgesehen und kann häufig zu absurden Anforderungen führen. Um von der Sanktionsliste gestrichen zu werden, muss man beispielsweise nicht nur nachweisen, dass keine Nähe zu bestimmten Personen oder Strukturen besteht, sondern manchmal sogar, dass auch diese Personen keine Nähe zu einem selbst empfinden – wohl ein Ding der Unmöglichkeit.
Welche potenziellen Auswirkungen hat diese Situation Ihres Erachtens auf die Wirtschaft und den Standort Schweiz? Rechtsstaatliche Unsicherheiten wirken sich immer negativ auf die Wirtschaft aus. Unternehmen und Investierende brauchen klare, faire und berechenbare Rahmenbedingungen. Wenn politische Ziele über rechtsstaatliche Prinzipien gestellt werden, wird das Vertrauen in den Standort Schweiz beschädigt.
Das Risiko willkürlicher Eingriffe schreckt ab und gefährdet langfristig die Attraktivität unseres Landes.
Was muss demnach Ihrer Meinung nach geschehen, um diese Problematik zu lösen?
Die Schweiz muss sich ihrer Verantwortung als Rechtsstaat bewusst sein und diese ernst nehmen. Sanktionen dürfen zum einen nicht auf Basis fragwürdiger Beweise oder vager Kriterien verhängt werden. Zum anderen muss die Rechtmässigkeit einer Sanktionierung in einem rechtsstaatlichen und fairen Verfahren überprüft werden können. Es ist essenziell, dass Grundrechte wie die Rechtsgleichheit und ein faires Verfahren unabhängig vom politischen Zeitgeist gewährleistet bleiben. Dies ist im Interesse jeder und jedes Einzelnen sowie einer stabilen Wirtschaft.
Weitere Informationen unter: 5gambit.ch
Über 5Gambit Disputes 5Gambit Disputes ist eine Boutique-Kanzlei in Zürich, die auf die Vertretung in wirtschaftsrechtlichen Verfahren und insbesondere die internationale Streitbeilegung und regulatorische Angelegenheiten spezialisiert ist. Das Team von 5Gambit Disputes besteht aus hoch qualifizierten Anwältinnen und Anwälten mit jahrelanger Prozesserfahrung und Zulassungen in verschiedenen Jurisdiktionen, welche in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Hebräisch tätig sind.
KKultur bewahren, Gesellschaft prägen
Museen und kulturelle Einrichtungen sind viel mehr als nur Ausstellungsorte. In einer immer stärker globalisierten und digitalen Welt spielen sie eine zentrale Rolle als wichtige Anlaufstellen für historische und kulturelle Themen.
ultur ist das Herzstück unseres Lebens – sie prägt unsere Sprache, Kunst und die Art und Weise, wie wir die Welt sehen. Museen und kulturelle Einrichtungen spielen eine entscheidende Rolle dabei, diese Werte zu bewahren, weiterzugeben und lebendig zu halten. Sie eröffnen Einblicke in die Vielfalt der Kulturen und fördern das Verständnis sowie die Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen. Besonders in einer multikulturellen Gesellschaft ist es wichtig, die Geschichte und Herkunft anderer zu verstehen, da dieses Wissen das Bewusstsein für die eigene kulturelle Identität stärkt und das Miteinander in der Gesellschaft fördert.
Was macht Museen so unverzichtbar?
Die wichtigsten Funktionen von Museen sind die Bewahrung des kulturellen Erbes, die Erhaltung des Zugangs zu ihnen sowie auch der Bildungsauftrag. Historische
Die
wichtigsten Funk tionen von Museen
sind die Bewahrung des kulturellen Erbes, die Erhaltung des Zugangs zu ihnen sowie auch der Bildungsauftrag.
Artefakte, Kunstwerke und Dokumente sind oft einzigartig und unwiederbringlich. Ohne Museen könnten wichtige Dinge durch Kriege, Naturkatastrophen oder durch die Zeit verloren gehen. Museen sorgen dafür, dass diese Objekte erhalten bleiben, damit zukünftige Generationen einen Blick in die Vergangenheit werfen können. Dies ermöglicht es der Gesellschaft, aus der Geschichte zu lernen und ihre kulturellen Wurzeln besser zu verstehen.
Darüber hinaus sind Museen und kulturelle Einrichtungen auch Motoren der Wirtschaft. Kulturtourismus hat in den letzten Jahren stark zugenommen und Museen zählen zu den beliebtesten Reisezielen. Bekannte Institutionen wie das Louvre in Paris oder das British Museum in London ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchenden an, die gleichzeitig die lokale Wirtschaft durch Ausgaben in Hotels, Restaurants und Geschäften
ankurbeln. Auch kleinere Museen in ländlichen Regionen tragen zur regionalen Wertschöpfung bei, indem sie Besuchende aus anderen Regionen oder Ländern anziehen.
Ein oft unterschätzter Aspekt der Museen ist ihre Wirkung auf die psychische Gesundheit. Studien zeigen, dass der Besuch von Museen Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern kann. Die ruhige Atmosphäre von Museen und der Kontakt zu Kunst und Geschichte fördern Achtsamkeit und bieten eine Möglichkeit, dem hektischen Alltag zu entfliehen. In einer Zeit, in der viele Menschen mit Stress und Überlastung kämpfen, wird diese Funktion immer wichtiger. Einige Museen integrieren sogar spezielle Ruhezonen, in denen Besuchende reflektieren und sich entspannen können.
Text Tatiana Almeida
Kunst eröffnet Welten
Eine wertvolle Kunstsammlung zusammenzutragen war nie die Absicht von Siegfried Rosengart und seiner Tochter Angela. Und doch präsentiert das Museum Sammlung Rosengart im alten Sitz der Nationalbank in Luzern einzigartige Kunstwerke.
Die ersten Erinnerungen an Kunst von Angela Rosengart sind im Kunstmuseum Luzern zu verorten, wohin ihr Vater Siegfried Rosengart sie oft mitnahm. «Während er sich dort mit vielen Leuten unterhielt, stand ich jedoch als kleines Mädchen daneben und wurde wütend, weil er sich nicht mehr mit mir abgab. Nie wieder wollte ich in ein Museum gehen», erinnert sich Angela Rosengart. Inzwischen hat sich ihre Einstellung zu Museen grundlegend verändert.
Erste Einblicke
Trotz der Tätigkeit ihres Vaters bestand niemals ein Zwang, selbst in der Kunst aktiv zu werden. Erst als er sich durch einen Skiunfall ein Bein brach, musste Angela Rosengart, als 16-Jährige, ihn in seiner Galerie unterstützen. Als kurzfristige Hilfe angedacht, begann Angela Rosengart den Galeriebetrieb zu lieben und wurde zu einer Art «Lehrtochter» ihres Vaters. Kundengespräche, Bilder richtig zu rahmen, Büroarbeiten und sogar Kistenpacken lernte sie von ihm. Sie eignete sich auch an, wie man gute Kunst erkennt. «Schauen, schauen, schauen», sei der Leitspruch ihres Vaters gewesen, «nur wer genau hinschaut und vergleicht, lernt, was Qualität ist.»
Im Angesicht des Künstlers Tatsächlich war es nie die Absicht des Vater-Tochter-Gespanns, eine Sammlung zusammenzutragen. Doch die aufmerksamen Beobachter konnten sich von gewissen Bildern einfach nicht trennen. Und so entstand eine Auswahl von rund 300 persönlichen Favoriten.
Unter den Lieblingsbildern finden sich über 130 Werke des spanischen Malers, Zeichners und Bildhauers Pablo Picasso sowie auch fünf Porträts von Angela Rosengart – aus der Hand des Jahrhundertkünstlers.
Picasso porträtierte in seiner Jugend alle seine Freunde. Erst später wurde es zu einem seltenen Privileg, von ihm gezeichnet oder gemalt zu werden. Ein Privileg, in dessen Genuss Angela Rosengart fünf Male kam.
Picasso als Mensch war spontan, hatte immer Tausende Gedanken im Kopf und liess sich zu nichts zwingen. Er wollte frei sein und nicht das tun, was andere wollten. Bei der Arbeit war er streng, wie Angela Rosengart über ihr Modellsitzen berichtet: «Ich musste stillsitzen, einfach seine durchdringenden Blicke aushalten und durfte nicht reden. Hinterher war ich erschöpft. Als hätte ich schwere körperliche Arbeit geleistet.»
Kunst für die Öffentlichkeit
Lange Zeit hing die Sammlung in der Wohnung von Angela Rosengart, bis sie beschloss, die Kunstwerke allen
zugänglich zu machen und gleichzeitig zusammenzuhalten. Schliesslich bezeichnet sie ihre Sammlung gerne als ihr «Kind». Ein Glücksfall war, dass zu der Zeit das 1924 erbaute Gebäude der Schweizerischen Nationalbank zum Verkauf stand. Einerseits, weil das Gebäude selbst ein Schmuckstück ist – das originale Sitzungszimmer der Bankdirektoren ist noch erhalten und zu besichtigen – und andererseits, weil die Sammlung in Luzern bleiben sollte. «Die Lage ist toll und das kulturelle Angebot für so eine kleine Stadt wie Luzern sehr gross.» Ein Angebot, das durch die Grande Dame selbst weiterwuchs, wofür ihr am 18. September 2024 der Luzerner Regierungsrat den Anerkennungspreis verliehen wurde.
Für die Augen aller Ganz egal ob alleine auf einem individuellen Rundgang oder in der Gruppe bei einer Führung: Das Museum Sammlung Rosengart eröffnet neue Perspektiven auf die Kunst und die Welt. Die aussergewöhnlichen Räumlichkeiten bieten zudem unvergessliche Momente einer weiteren Art. Sie stehen nach Öffnungszeiten für private oder geschäftliche Events
zur Verfügung. Die Gäste können stilvoll mit einem Welcome-Drink in den eleganten Museumsräumlichkeiten empfangen werden und auf einer exklusiven Führung die Werke von Picasso, Braque, Léger und Klee bestaunen. Der Ausstellungsraum im Erdgeschoss bietet anschliessend einen besonderen Rahmen für Diners mit 25 bis 50 Gästen. Ein festliches Abendessen umgeben von den bedeutenden Atelier-Darstellungen Picassos aus den 1950er-Jahren wird zweifellos allen Gästen lange in Erinnerung bleiben.
Im Museum Sammlung Rosengart können ganzjährig die Werke von Paul Klee, Pablo Picasso, Marc Chagall und weiteren Künstlern des Impressionismus und der Klassischen Moderne bewundert werden.
Weitere Informationen unter: www.rosengart.ch
Anmeldungen und Anfragen für private Führungen und Veranstaltungen an: info@rosengart.ch
Öffnungszeiten
April–Oktober: Täglich 10–18 Uhr (inkl. Feiertage) November–März: Täglich 11–17 Uhr (inkl. Feiertage)
Anreise
Die Sammlung Rosengart befindet sich an der Pilatusstrasse 10, drei Gehminuten vom Bahnhof Luzern entfernt.